IM GESPRÄCH
Dietmar Stütz, Vorsitzender des Zentralausschusses für APS, spricht im Sommergespräch unter anderem über seinen persönlichen Corona-Krisen-Alltag, den kommenden Schulstart, die Auswirkungen der Pandemie auf Lehrkräfte und Schulleitungen, die Digitalisierung, die Ressourcenzuteilung durch die Bildungsdirektion und seine Absichten für das kommende Schuljahr.
Der persönliche Kontakt ist immens wichtig Ein außergewöhnlich forderndes Schuljahr geht zu Ende. Warst du auch im Home-Office, bzw. wie sah dein Corona-Krisen-Alltag aus? Die Schule hatte jetzt zwei Jahre in Folge besonders herausfordernde Arbeitsbedingungen. Dieses Jahr wurde noch mehr von der Pandemie geprägt als das letzte. Durch die gesetzlichen CoronaMaßnahmen mussten auch wir im Zentralausschuss die Arbeiten – zumindest teilweise im Home-Office – erledigen. Besonders abgegangen ist mir der sonst übliche persönliche Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen. Die stundenlangen Videokonferenzen mit den diversen Ansprechpartnern waren auch gewöhnungsbedürftig. Die digitalen Konferenzen bzw. das Home-Office hatten aber auch den Vorteil, dass zeitaufwändige An- und Abreisen zu den Besprechungsorten bzw. zum Arbeitsplatz weggefallen sind. In bestimmten Bereichen werden wir das Instrument der Videokonferen-
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SEPTEMBER 2021 | DAS SCHULBLATT
zen weiterhin einsetzen. Nichts geht aber über den persönlichen Kontakt in Präsenz! Mit der Ausbreitung der Delta-Variante wächst die Sorge vor einem schwierigen Schulstart nach den Sommer ferien. Wird es aus deiner Sicht flächendeckenden Präsenzunterricht geben können bzw. welche Anforderungen müssen im Hinblick auf den Gesundheitsschutz an den Schulen erfüllt werden? Ob die Schule im Normalmodus starten kann, wird sich wahrscheinlich erst kurzfristig vor Schulbeginn herausstellen. Der Präsenzunterricht soll, wenn der entsprechende Schutz der in der Schule Anwesenden gegeben ist, unbedingt ermöglicht werden. Ein generelles Zusperren der Schulen ist zu vermeiden. Natürlich kann es infektionsbedingt zu kurzzeitigen, punktuellen Schulschließungen kommen. Ich denke aber, dass
durch die regelmäßigen Testungen der Schülerinnen und Schüler bzw. der Lehrpersonen ein gewisser Grad an Sicherheit gewährleistet werden kann. Die Testungen sollten sehr niederschwellig ermöglicht werden. Leider gibt es immer noch einen Teil der Gesellschaft, der diese Maßnahmen verteufelt. Hier muss zum Schutz unserer Schülerinnen und Schüler und zum Schutz des Lehrpersonals weiterhin die Möglichkeit gegeben sein, Schülerinnen und Schüler, die nicht die 3G-Regeln erfüllen, dem eigenverantwortlichen DistanceLearning zu überlassen. Damit ist aber nicht gemeint, dass diesen Kindern noch zusätzliches Lernmaterial zur Verfügung gestellt wird, sondern, dass sich diese Kinder bzw. deren Erziehungsberechtigte – analog wie bei Krankheit – selbst um die Beschaffung des Schulstoffes kümmern müssen. Gerade im Bereich der Altersstufen, die wir unterrichten, gibt es derzeit teil-