Improvisation – Reflexionen und Praxismodelle aus Elementarer Musikpädagogik und Rhythmik

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Marianne Steffen-Wittek / Michael Dartsch (Hg.)

Improvisation – Reflexionen und Praxismodelle aus Elementarer Musikpädagogik und Rhythmik ConBrio Fachbuch · Band 18

ConBrio Verlagsgesellschaft CB 1248 · ISBN 978-3-940768-48-3

ConBrio Fachbuch 18

Der vorliegende Band ist aus dem Symposion ImproVISatION hervorgegangen, das die Arbeitskreise Elementare Musikpädagogik und Musik und Bewegung / Rhythmik in Kooperation mit der Landesakademie Ochsenhausen im April 2012 durchgeführt haben.

Steffen-Wittek / Dartsch

Mit einem Panorama vielfältiger Zugänge, theoretischer Anbindungen und praktischer Vorschläge sollen die versammelten Beiträge dieses Buches zur Integration der Improvisation in den Unterricht beitragen und zur Präsentation von improvisierter Musik und Bewegung als Bühnenkunst ermutigen.

Improvisation

In der musikpädagogischen Literatur sowie allgemein in der Diskussion zur ästhetischen Bildung genießt die Improvisation einen hohen Stellenwert. Während sie jedoch in der instrumentalpädagogischen Praxis häufig noch ein Schattendasein zu fristen scheint, stellt sie ein zentrales Moment der Rhythmik und der Elementaren Musikpädagogik dar.

Marianne Steffen-Wittek / Michael Dartsch (Hg.)

Improvisation Reflexionen und Praxismodelle aus Elementarer Musikpädagogik und Rhythmik ConBrio Fachbuch · Band 18


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Elisabeth  Gutjahr


Marianne  Steffen-Wittek / Michael  Dartsch (Hg.)

Improvisation Reflexionen und Praxismodelle aus Elementarer Musikpädagogik und Rhythmik

ConBrio


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Elisabeth  Gutjahr

Impressum © 2014 by  ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung des Verlages. Satz  & Layout Druck  Umschlagfoto

Birgit A. Rother,  Bielefeld druckhaus köthen Michael Büsching (Aufführung eines Schultanzprojekts in der Kölner Philharmonie im Rahmen des Acht Brücken Festivals 2014: Improvisation zu einem Klavierstück aus der „Musica Ricercata“ von György Ligeti)

CB  1248 ISBN  978-3-940768-48-3 www. conbrio.de


Inhaltsverzeichnis

Einführung Marianne Steffen-Wittek  &  Michael Dartsch Einleitung .......................................................................................................................................................... 9 Elisabeth Gutjahr Improvisation und Kreativität .................................................................................................................... 20

Improvisation im Unterricht Charlotte Fröhlich Beziehungen entwickeln – improvisierend wachsen ............................................................................ 33 Renate Reitinger Zur musikpädagogischen Bedeutung der Improvisation aus entwicklungspsychologischer Perspektive ...................................................................................... 44 Brigitte Steinmann Improvisation und Intuition im Unterricht .............................................................................................. 55 Almuth Süberkrüb Tonal und metrisch gebundene Improvisation in der Elementaren Musikpraxis ......................... 65 Corinna Vogel Von der Bewegungsimprovisation zur Choreographie ........................................................................ 85 Werner Beidinger Improvisation braucht Imagination ......................................................................................................... 105 Ingrid Engel Frühling auf der Friedrichstraße in Berlin. Themenmosaik Großstadt. musikalisch – tänzerisch – bildnerisch – literarisch .............................................................................. 113


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Improvisation in der Arbeit mit besonderen Zielgruppen Ludger Kowal- Summek Die Bedeutung der Improvisation in der Musiktherapie .................................................................... 125 Dierk Zaiser Eröffnung von Risiken. Improvisation in Rhythmus- und Performanceprojekten mit sozial benachteiligten Jugendlichen ...............................................................................................  148

Improvisation mit der Stimme Grazyna Przybylska-Angermann Stimmbildung durch Stimmimprovisation. Wie Körper und Stimme zusammen lernen...........................................................................................  161 Claudia Schmidtpeter Wenn Fische schnaubend durch den Saal schlendern. Improvisation mit Stimme und Sprache................................................................................................  180 Heike Arnold-Joppich Comics für die Stimme ................................................................................................................................  191

Improvisation mit  Instrumenten Claudia Meyer  &  Angelika Sheridan Improvisationsorchester – Elementare Musikpraxis. Zusammenspiel individueller Entscheidungen und kollektiver Qualität ...................................... 207 Christine Straumer Improvisation am Klavier mit vier – Nimm einen Ton und spiel damit .........................................  222

Improvisation in der Bewegung Holmrike  Oesterhelt-Leiser Bewegungsimprovisation – Ein Konzept ............................................................................................... 229 Marianne  Steffen-Wittek Blame it on the Boogie. Bewegungsimprovisation und groovebasierte Musik ..........................  272 Dorothea  Weise Der Geschmack der Worte. Bewegungsimprovisation im sprachlichen Assoziationsraum.......................................................  294


Improvisation und Kreativität

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Improvisation auf der Bühne Barbara Stiller  &  Michael Dartsch Improvisation in der Konzertpädagogik ................................................................................................ 305 Dorothea  Weise Deutschland – Amerika und zurück. Einblicke in die Tanzimprovisation als Bühnenkunst   .......................................................................... 315 Marianne Steffen-Wittek Improvised Music On Stage.  Avancierte Improvisationsansätze seit 1960  .................................. 326 Hanne Pilgrim Spielgesten als sichtbares und schöpferisches Element in improvisierter Musik  ....................... 350 Susanne  Jakob FLY! Event Scores und Instruction Pieces. Wege zur Improvisation in der Handlungskunst des 20.  Jahrhunderts  ........................................  357

Fotonachweis............................................................................................................................................... 367


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Einf端hrung


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Einleitung

Die Beiträge in diesem Buch zeugen von den unterschiedlichen Ansätzen, Perspektiven und historischen Verweisen bezogen auf die aktuellen Improvisationspraktiken in der außerschulischen Musikpäda­gogik und im künstlerischen Bereich von Musik und Bewegung.

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as vorliegende Buch ist im Nachgang zu dem Symposion ImproVISatION entstanden, das die Arbeitskreise Elementare Musikpädagogik und Musik und Bewegung/Rhythmik in Kooperation mit der Landesakademie Ochsenhausen im April 2012 durchgeführt haben. Die Vielfalt improvisatorischer Strömungen auf der Bühne und im Musikunterricht, die sich dort zeigte, soll in diesem Buch dokumentiert werden. Es vereint theoretische Reflexionen mit Praxisanregungen, wie sie auch in den Workshops des Symposions im Blickpunkt standen. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der ersten Vorsitzenden des Arbeitskreises Musik und Bewegung/Rhythmik (AMBR) Prof. Dorothea Weise und dem Sprecher des Arbeitskreises Elementare Musikpädagogik an Ausbildungsinstituten in Deutschland (AEMP) Prof. Werner Beidinger sowie dem Ochsenhausener Akademiedirektor Dr. Klaus Weigele, die die Kongressleitung innehatten. Erwähnt werden sollte ebenfalls die hervorragende Arbeit der Mitglieder des Planungsteams (Prof. Dr. Michael Dartsch, Prof. Tamara McCall, Prof. Dr. Clau­dia Meyer, Prof. Dr. Barbara Stiller und Prof. Dorothea Weise).

Zur Bedeutung der Improvisation in der Musikpädagogik In der musikpädagogischen Literatur sowie allgemein in der Diskussion zur ästhetischen Bildung genießt die Improvisation einen hohen Stellenwert (vgl. etwa: Gagel 2010, Duderstadt 2003). Während sie jedoch in der instrumentalpädagogischen Praxis häufig noch ein Schattendasein zu fristen scheint, stellt sie sicher ein zentrales Moment der Rhythmik und der Elementaren Musikpädagogik dar. Hier mag gelten, was Ulrich Mahlert für die Instrumentalpädagogik konstatiert: Improvisation kann sowohl ein Mittel im Sinne einer Methode als auch ein Zweck im Sinne einer eigenständigen künstlerischen Ausdrucksform sein (vgl. Mahlert 2011, S. 219).


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Wird Improvisation als Methode eingesetzt, dann werden entweder musikalische, bewegungsmäßige oder allgemeinpädagogische Ziele verfolgt. Im ersten Falle könnte Improvisation instrumentale Spieltechniken verfeinern, mit Tonalitäten vertraut machen, ein bestimmtes Klangmaterial erschließen – und so etwa Zugänge zur Neuen Musik bahnen – oder auch musikalische Fantasie und Authentizität fördern. Im zweiten Fall werden Gesetzmäßigkeiten und Parameter der Bewegung erkundet sowie motorische Fertigkeiten und ein Bewegungsvokabular mit größtmöglicher stilistischer Offenheit für den Musiktransfer erschlossen. Unbefangenheit und Spielfreude lassen sich noch auf das Musizieren und die Bewegungshandlung beziehen, können aber bereits auch allgemeinpädagogische Ziele darstellen. Dies gilt ebenso für die Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit sowie für die Kreativität. Ob musikalisches und bewegungsmäßiges Improvisieren tatsächlich geeignet erscheint, solche Ziele zu erreichen, ist indes vielfach eine offene Frage. Rainer Eckhardt hebt nach Sichtung einschlägiger empirischer Studien insbesondere den motivationsfördernden Effekt des Improvisierens sowie die Tatsache hervor, dass sie auch benachteiligten Kindern das Mittun ermögliche. Alle anderen allgemeinpädagogischen Ziele lassen sich aus den Befunden empirischer Forschung kaum ableiten. Für möglich hält Eckhardt auch eine propädeutische Funktion, die in einer Sensibilisierung des Hörens und einem besseren Verständnis bestehen kann (vgl. Eckhardt 1995, S. 240f.; 359f.). Insbesondere begegnet die Improvisation in der Elementaren Musikpädagogik und in der Rhythmik als eine von verschiedenen Aktionsweisen oder Phasen innerhalb des Unterrichtsgeschehens (vgl. Schaefer 1992, S. 204ff.; S. 224; Ribke 1995, S. 223ff.; Ring/Steinmann 1997, S. 64f.; Witoszynskyj 1997, S. 151f.; Beidinger 2002, S. 288ff.; Priesner, Hamann 2002a, S.  251ff.; 2002b, S. 3; Hamann, Forster 2007; Leiser-Maruhn 2007, S. 252ff.; Friedhofen 2008; Zwiener 2008, S. 292ff.; vgl. auch: Dartsch 2010, S. 253ff., Beitrag von Oesterhelt-Leiser in diesem Buch). Die Improvisation kann als dramaturgisches Moment erscheinen, mit dem jedoch durchaus auch musik- und bewegungsbezogene sowie allgemeinpädagogische Ziele verbunden werden. Mit den musik-, bewegungs- und allgemeinpädagogischen Zielen verflochten ist die performative Praxis der Improvisation. Sie kann als Stundeneinstieg oder als Ergebnis der Auseinandersetzung mit einer bestimmten Thematik innerhalb des Unterrichts sowie auch als öffentliche Aufführung stattfinden. Schon bei den „Klassikern“ der Rhythmik und der Elementaren Musikpädagogik, bei Emile Jaques-Dalcroze und Carl Orff, aber auch bei dem musikpädagogischen Innovator Heinrich Jacoby wird sie in die musikpädagogischen Konzeptionen integriert (vgl. Kugler 2000). Dabei steht weniger ein stilgebundenes Improvisieren im Zentrum als eine ästhetische Betätigung, die Kindern von Anfang an ermöglicht, unabhängig von musiktheoretischen Kenntnissen und komplexen spieltechnischen Fertigkeiten aktiv zu musizieren.


Einleitung

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Literatur zur Improvisation im musik- und bewegungspädagogischen Kontext In der vorliegenden Publikation wird die aktuelle und ältere Literatur zum Thema Improvisation in verschiedenen Zusammenhängen herangezogen, keineswegs aber in ihrem gesamten Umfang erfasst. Daher sollen an dieser Stelle wenige ausgewählte Publikationen der letzten Jahre kurz skizziert werden: Zahlreiche Veröffentlichungen zur Improvisation im musikpädagogischen Kontext wurden von der Schulmusik-Didaktik seit den 1970er-Jahren vorgelegt, weniger umfangreich und beachtet sind die Publikationen zu außerschulischen Improvisationspraktiken in Musik und Bewegung. Eine historische und systematische Untersuchung zur Improvisation in der schulischen und außerschulischen Musikdidaktik wurde 1995 von Rainer Eckhardt publiziert. Ausschnitte seiner umfangreichen Untersuchung werden an dieser Stelle kurz umrissen. Historisch geht Eckhardt auf die Erfindungsübungen vor dem 20. Jahrhundert, auf die Reformpädagogik und die Musische Erziehung sowie auf die Entwicklung nach 1945 ein. Er zeigt folgende Entwicklungslinie auf, in der die Improvisation mal weniger, mal stärker oder auch gar nicht beachtet wird: YY Zurückdrängung der Erfindungsübungen und des improvisatorischen Musizierens YY Didaktik des Werkhörens YY Musikalische Avantgarde als Fundament der Musikdidaktik – Auditive WahrnehmungsYY YY YY YY

erziehung Polyästhetische Erziehung Kreativitätsorientierte Ansätze Interaktionsorientierte Ansätze Hinwendung zum Jazz und zur Rock- und Popmusik

Im systematischen Teil untersucht Eckhardt die Funktionen der Improvisation – u.a. Improvisation als Methode, Verfahren und Ziel des Unterrichts (vgl. Eckhardt 1995, S. 157) – und geht auf ästhetische Aspekte sowie psychologische Grundlagen im Rahmen der Improvisation ein. Die neueren Ansätze stellt er auf den Prüfstand, schält Defizite heraus und schlägt zukünftige Forschungsthemen vor: YY Freie Improvisation versus tonal und metrisch gebundene Improvisation; YY YY YY YY

Die Rolle der Spieltechnik Imitation versus eigenes Entdecken, Habitualisierung versus Kreativierung Musikimmanente Vorstellung versus außermusikalische Vorstellungsbilder Die Bedeutung des Singens für das Gedächtnisrepertoire und die Handlungskontrolle Geschlechtsspezifische Unterschiede


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YY Improvisationsansätze für pubertierende Schüler und Schülerinnen YY Intuition versus Rationalität YY Soziale Lernprozesse versus Originalität

(vgl. Eckhardt 1995, S. 354) Äußerst detailliert und systematisch untersucht Eckhardt die Bedeutung ästhetischer Positi­ onen und Beurteilungskriterien für Improvisation in den älteren und neueren DidaktikAnsätzen. Damit liefert er brauchbare Kategorien, die auch zur kritisch-differenzierten Auseinandersetzung mit heutigen Improvisationspraktiken im musikpädagogischen Kontext anregen. Auffallend ist, dass in dieser Publikation und in zeitgleich erschienenen Ansätzen der schulischen Musikdidaktik der Körper und die Bewegung im Zusammenhang mit der musikalischen Improvisation überwiegend ausgeblendet sind. Die in den 1980er- und 1990er-­ Jahren an Musikhochschulen und Musikschulen praktizierte bewegungsorientierte Improvisationspraxis der Rhythmik, in der verschiedene Ansätze der Neuen Musik sowie Elemente der Populären Musik multimedial erkundet und improvisatorisch verarbeitet wurden, fand in der schulisch ausgerichteten, hermeneutisch angelegten Didaktik-Rezeption kaum Beachtung. Von den Forschungsimpulsen der Neurowissenschaften, der Musik-, Kultur-, Medienund Sozialwissenschaften sowie von der Integration der Populären Musik ausgehend, wurde die Bedeutung des Körpers und der Bewegung in der Didaktik der Rhythmik immer besser wissenschaftlich begründbar sowie im Bereich der Schulmusik nicht nur für die Primar-, sondern auch für die Sekundarstufen erkannt (vgl. Leiser 1983; Schaefer 1992; Steffen-Wittek 2001; 2013; Leiser-Maruhn 2007). Eine größere Fokussierung des Körpers kann von den Sinnen ausgehen – so in der acht Jahre später erschienenen Habilitationsschrift Matthias Duderstadts, in der er die Bedeutung der Improvisation für die ästhetische Bildung beleuchtet. Für ihn speist sich das Improvisieren zunächst aus dem Erinnern von emotionalen und sinnlichen Wahrnehmungen. In der „Imagination“ tritt neben das Wachrufen von Lebenserfahrungen aller Art das Hineinversetzen in Unbekanntes und das fantasiegespeiste Hervorbringen von Neuem aus Erinnerungsbruchstücken. Für zentral hält Duderstadt eine innere Verfassung, die gleichzeitig entspannt und konzentriert ist. So kann schließlich auch Unbewusstes aufsteigen. Zufälle können bejaht und fruchtbar einbezogen werden. Insgesamt geht es Duderstadt darum, die Kategorien richtig und falsch zu vermeiden und einen authentischen Selbstausdruck zu fördern, in den Kognitives, Emotionales, Sensorisches und Leibliches einfließen (Duderstadt 2003, S. 180). Zum Wesen und Kern des Improvisierens, das er als Problemlöseverhalten versteht, gehören für ihn Spiel und Spontaneität. Die allgemeinpädagogischen Intentionen werden deutlich, wenn der Autor schreibt: „Unterwerfung, Gehorsam, Starrheit, Sturheit, Panzerung, bitterer Ernst und Verbissenheit sind ‚Tugenden‘, die ihren Sinn endgültig verloren haben. Selbstbestimmte verbindliche Regeln, Selbstbewusstsein, Beweglichkeit, Offenheit, Neugierde, Humor, Ironie und Gelassenheit werden an ihre Stelle treten“ (Duderstadt 2003, S. 153).


Einleitung

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Auch in der Publikation Reinhard Gagels aus dem Jahr 2010 werden außermusikalische Ziele betont, die hier eine gesellschaftspolitische Ausrichtung beinhalten. Schon der Titel „Improvisation als soziale Kunst“ deutet an, dass Gagel die Improvisation als Möglichkeit versteht, die grundsätzlich für alle zugänglich ist. Letztlich ließe sich auf diese Weise die traditionelle Konzertkultur aufbrechen, die der Autor für erstarrt hält. Das Entstehen von Strukturen und Qualitäten in der Improvisation vergleicht Gagel mit dem Aufkommen von Neuem im Evolutionsprozess sowie mit der Selbstorganisation der Materie. Improvisation wird als offenes System betrachtet, in das das klangliche, das neuronale und das soziale Subsystem eingehen. Wer improvisiert, muss hören und interagieren, spielt gestisch mit dem Körper und bemüht sich um eine Präsenz, die schließlich in das Gefühl des Aufgehens in der Tätigkeit, in „Flow“ einmünden kann. Unvorhergesehenes ist anzunehmen, ja sogar einzukalkulieren und zu suchen. Genau diese Haltung sowie das kooperative schöpferische Verhalten veranschlagt Gagel auch als außermusikalischen Ertrag des Improvisierens und nennt dieses gleichzeitig eine Kunst und eine Methodenkompetenz (Gagel 2010, S. 156). Für ihn soll die Improvisation dazu beitragen, „Echtzeit-Situationen“ in der Pädagogik, in der Musik und im gesellschaftlichen Alltag ernster zu nehmen, vom rein „könnensbezogenen“ zum „seinsbezogenen“ Handeln zu kommen und so mit den Anforderungen des 21. Jahrhunderts „befriedigend und lustvoll umgehen [zu] lernen“ (Gagel 2010, S. 195, 197). Zur Improvisation im Bewegungsbereich liegen weit weniger Publikationen vor als zur Musikimprovisation. Die meisten sind englischsprachig und stammen aus dem Tanz- und Performance-Bereich. Miranda Tufnell und Chris Crickmay haben in ihrem internationalen Klassiker „Body Space Image“ (Tufnell/Crickmay 2006) Konzepte verschiedener Tanzpersönlichkeiten wie Loie Fuller, Isadora Duncan und Merce Cunningham, Impulse der Futuristen, des Bauhaus sowie verschiedene Körperverfahren und zeitgenössische multimediale Entwicklungen zusammengetragen, verarbeitet und ästhetisch aufbereitet. Die äußerst anregenden Materialien zur Bewegungsimprovisation lassen Raum für individuelle und interaktive künstlerische Improvisationsprozesse. Friederike Lampert geht in ihrem Buch „Tanzimprovisation“ (Lampert 2007) dem Wandel des Choreographie-Begriffs nach und legt ein tanzwissenschaftliches Kompendium vor, das die Improvisation in der Tanzkunst unter verschiedenen Aspekten untersucht. Gabriele Klein gelingt mit der Herausgabe von acht kleinformatigen Heften und den dazugehörigen Karteikarten („Choreographischer Baukasten“, Klein 2011) eine inspirierende Verbindung von Theorie und Praxis. Die im Tanz-Kontext häufig eher marginal beachtete Schnittstelle von Musik und Bewegung wird in der vorliegenden Publikation durch den Beitrag verschiedener AutorInnen fokussiert.


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Übersicht über die Beiträge Das Buch beginnt mit einem Text von Elisabeth Gutjahr, in dem die Improvisation unter dem Gesichtspunkt der Qualitätserfahrung untersucht wird. In diesem Zusammenhang beleuchtet die Autorin ausführlich die Begriffe Prozess, Dialog, Produktivität, Flow und Kunst. Differenziert geht sie auf die Rahmenbedingungen und Situationen ein, die eine gelingende Improvisation erst ermöglichen.

Improvisation im Unterricht Es folgt eine Reihe von Texten, die sich allgemein mit Aspekten der Improvisation im Unterricht beschäftigt: Charlotte Fröhlich hebt darauf ab, dass Improvisation Beziehungsaufnahme bedeutet, und verdeutlicht dies an sieben Phasen des Improvisationsprozesses nach John Kratus, die von Wahrnehmung und Spiel bis hin zum Improvisieren in bestimmten – schließlich auch persönlichen – Stilistiken reichen. Ein Projektbericht rundet den Text ab. Renate Reitinger nimmt eine entwicklungspsychologische Perspektive ein und begründet von hier aus die Improvisation als Unterrichtsgegenstand. Sie lehnt sich dabei zunächst an spieltheoretische Überlegungen an und beleuchtet Definitionskategorien des Erziehungswissenschaftlers Hans Scheuerl ebenso wie unterschiedliche Spielformen. Als Modell der musikbezogenen Entwicklungspsychologie stellt die Autorin einen Ansatz von Swanwick und Tillman vor, bevor sie musikpädagogische Konsequenzen bilanziert. Brigitte Steinmann untersucht in ihrem Beitrag „Improvisation und Intuition im Unterricht“ die Praxis des Rhythmik-Unterrichts mit den Werkzeugen der Pädagogischen Psychologie und stellt dabei die Begriffe Improvisation und Intuition auf den Prüfstand. Sie entwirft ein von Gegensätzen geprägtes Lehrer-Schüler-Bild, das eine gemeinsame Improvisation eher ausschließt. Die von ihr definierte Rolle des Lehrers/der Lehrerin im Improvisationsprozess bietet sicher Reibungsfläche und sollte in der Zukunft weiter diskutiert werden. Dem tonal und metrisch gebundenen Improvisieren ist der Text von Almuth Süberkrüb gewidmet. Ausgehend vom Begriff der Audiation stellt sie die Stufenfolge des Lernens nach Edwin E. Gordon vor. Konkrete Beispiele illustrieren die Möglichkeiten, die sich hieraus für die praktische Arbeit ergeben. Corinna Vogel stellt improvisatorische Unterrichtsverfahren vor, die von der Bewegungsimprovisation zur Choreographie führen. Sie entwickelt Grundideen zur Improvisation in Bewegung und Tanz und zeigt auf, wie sich eine Choreographie aus der Improvisation entwickeln lässt. Ferner untersucht sie das Feld der Improvisationsanweisungen und diskutiert die Frage nach den Unterschieden von Bewegungs- und Tanzimprovisation. Nach einem Exkurs zu verschiedenen tanzpädagogischen Ansätzen in Großbritannien und den Niederlanden stellt sie zwei Praxisbeispiele vor. Ein konkretes Unterrichtsmodell bildet den Rahmen des Beitrags von Werner Beidinger. Dabei kommt es ihm darauf an, zu zeigen, dass gerade die Beschränkung auf wenige Spielaktionen zu Bewusstheit führen und Beliebigkeit verhindern kann.


Einleitung

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Ingrid Engel stellt schließlich Möglichkeiten zusammen, anhand des Themas Großstadt improvisatorische Prozesse anzuregen. Dabei werden neben Musik und Bewegung auch Werke der Bildenden Kunst einbezogen.

Improvisation in der Arbeit mit besonderen Zielgruppen Zwei Beiträge widmen sich der Arbeit mit besonderen Zielgruppen: Ludger Kowald-Summek beschäftigt sich mit dem Improvisieren in der Musiktherapie. An den Beginn seiner Ausführungen stellt er definitorische Überlegungen. Ausführlich beleuchtet er sodann Improvisationsansätze in der Musikpädagogik ab den 1970er-Jahren, welche geeignet sind, die im Rahmen dieser Einleitung eingangs gelieferte Skizze zu vertiefen und zu ergänzen. Im Zentrum steht jedoch die Rolle der Improvisation im musiktherapeutischen Kontext. Überlegungen zum Verhältnis von Improvisation und Spiel beschließen den Text. Dierk Zaiser untersucht die Bedeutung der Improvisation für das Gelingen eines Musikprojekts mit Jugendlichen aus „sozial benachteiligten Milieus“. Er hebt die Schlüsselrolle der Improvisation für eine prozessorientierte Arbeitsweise, für die nonverbale Kommunikation und das körperlich-sinnliche Ausleben von Emotionen hervor. Im zweiten Teil des Buches finden sich Texte, die unterschiedliche Medien des Improvisierens fokussieren. Zunächst geht es dabei um Stimmimprovisation, danach um Instrumental­ improvisation und schließlich um Bewegungsimprovisation:

Improvisation mit der Stimme Grazyna Przybylska-Angermann zeigt in ihrem Beitrag „Stimmbildung und Stimmimprovisation“ Möglichkeiten auf, die Stimme durch körperbezogene und bewegungsorientierte Improvisationspraktiken „zu befreien“ und für künstlerische Prozesse zu öffnen. Die improvisatorische Lautpoesie steht im Beitrag von Claudia Schmidtpeter im Vordergrund. Die Autorin hebt ebenfalls die Bedeutung der Bewegung für kreative Musizierprozesse mit der Stimme hervor. Sie fokussiert in ihren Überlegungen und Praxisbeispielen die Wahrnehmung des Stimmklangs im Raum sowie Transfer- und interaktive Prozesse. Heike Arnold-Joppich beleuchtet eine vokale Elementare Musikpraxis, die von Comics und grafisch notierten Musikstücken ausgeht. Auf theoretische Vorgedanken und die Vorstellung einschlägiger Werke der Neuen Musik folgen Praxismodelle, in denen der Aktivierungszirkel von Exploration, Improvisation und Gestaltung deutlich wird. Diesem schließt sich hier noch die Interpretation einer Originalpartitur, das Hören und die Reflexion an.

Improvisation mit Instrumenten Claudia Meyer und die Improvisations- und Performancekünstlerin Angelika Sheridan stellen ältere und heutige Improvisationspraktiken größerer Ensembles und Orchester vor, um bestimmte Elemente – das Dirigieren und nonverbale Anweisungen durch Handzeichen – auf die Musizierpraxis der Elementaren Musikpädagogik zu übertragen.


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Christine Straumer plädiert für ein an Spieltechnik, Musik und Bewegung orientiertes Improvisieren als festen Bestandteil des Klavierunterrichts. Sie stellt fest, dass der Kontakt zum Instrument und der Zugang zur Musik dadurch eine neue Qualität gewinnen.

Improvisation in der Bewegung Holmrike Oesterhelt-Leiser hat als ehemalige Professorin für Rhythmik an der Musikhochschule Köln ein Konzept zur Bewegungsimprovisation entwickelt, das nicht nur für die Unterrichtspraxis, sondern auch für avancierte künstlerische Multimedia-Performances wegweisend ist. Die Integration der Bewegung in die Musikpädagogik betreffend war sie in den 1980er- und 90er-Jahren ihrer Zeit weit voraus. Oesterhelt-Leisers Beitrag zur Fachsystematik der Rhythmik wird durch diese Publikation einer breiteren Fachöffentlichkeit in Ausschnitten zugänglich. Marianne Steffen-Wittek beleuchtet in dem Beitrag „Blame It On The Boogie“ das Potential populärer, afroamerikanisch geprägter Bewegungs- und Musikkulturen im Zusammenhang mit der Bewegungsimprovisation. Sie geht Erkenntnissen der Rhythmusforschung zum Thema groovebasierte Musik und Bewegung nach und ergänzt ihre Ausführungen durch Praxisbeispiele zur Bewegungsimprovisation. Das Aufspüren von unterschiedlichen Bedeutungen und Repräsentationen einzelner Worte in der Bewegungsimprovisation thematisiert Dorothea Weise in ihrem Beitrag „Der Geschmack der Worte. Bewegungsimprovisation im sprachlichen Assoziationsraum“. Die körperliche Empfindung beim Hören oder Denken von Worten bildet den Ausgangspunkt für spontanen Bewegungsausdruck als bewegtes Denken.

Improvisation auf der Bühne Neben der häufig methodisch legitimierten Rolle der Improvisation in der Musikpädagogik, sollen im vorliegenden Buch auch Aspekte der Improvisation als Bühnenkunst beleuchtet werden: Im Beitrag von Barbara Stiller und Michael Dartsch sind allerdings sowohl die Bühne als auch die Pädagogik präsent. Thema ist hier die Konzertpädagogik. Stiller und Dartsch zeigen das Spektrum der Möglichkeiten auf, in diesem Bereich mit Improvisation zu arbeiten. Zunächst geht es um Mitmach- und Mitspielstücke, danach um Improvisation als Brücke zu fixierten Kompositionen; Beispiele aus der Praxis illustrieren die theoretischen Überlegungen. Nach der Auseinandersetzung mit Konzeptkompositionen in der Konzertpädagogik stehen Improvisationen als eigenständige Konzertbeiträge im Fokus. Wie die Improvisation in den zeitgenössischen Bühnentanz hineinwirkt, zeigt Dorothea Weise in ihrem Beitrag „Einblicke in die Tanzimprovisation als Bühnenkunst“ auf. Beginnend beim deutschen Ausdruckstanz geht sie verschiedenen Tanzströmungen der Moderne nach und beleuchtet die Improvisationsansätze vom postmodernen bis hin zum zeitgenössischen Tanz. Marianne Steffen-Wittek konzentriert sich bei der Betrachtung der avancierten, weltweit lebendigen Musik-Improvisationsszenen auf die Zeit ab 1960, in der der afroamerikanische


Einleitung

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Free Jazz und die Creative Music wichtige Impulse für die international praktizierenden ImprovisationsmusikerInnen gaben. Die seit den 1990er-Jahren bis heute weltweit wieder aufblühende Improvisationsmusik durchlief manche Paradigmenwechsel und verspricht Spannendes für die Zukunft. Hanne Pilgrim betrachtet „Spielgesten als sichtbares und schöpferisches Element in improvisierter Musik“. Sie stellt verschiedene Praktiken, Erscheinungsformen und Auffassungen derselben vor und bezieht sie auf die Musik-Improvisation als Bühnenkunst. Das Thema Improvisation betrifft alle Künste. Nicht nur in der Musik, im Tanz und im Theater überwanden Künstler Anfang des 20. Jahrhunderts einen erstarrten Werkbegriff. Susanne Jakob befasst sich mit der Befreiung der Bildenden Kunst von alten Konventionen hin zu einem nichtfinalen, experimentellen Kunstbegriff. Sie untersucht die Improvisationsansätze der anfangs literarisch ausgerichteten italienischen Futuristen und der Protagonisten der späteren Fluxus-Bewegung. Jakob zeichnet den Anschluss von Künstlern anderer Sparten an die Fluxus-Bewegung nach, der zu einem multimedialen Ansatz führte. Dabei wird der hohe Stellenwert der Improvisation für die Überwindung alter Muster vom Futurismus über Dada und Fluxus bis zu heutigen Performance-Aktivitäten herausgeschält.

Auch wenn ein umfassendes und systematisches Kompendium der Improvisation durch die vorliegende Textsammlung kaum eingelöst werden kann, sollte sich insgesamt ein Panorama vielfältiger Zugänge, theoretischer Anbindungen und praktischer Vorschläge ergeben. Die HerausgeberInnen und AutorInnen des Buches hoffen zur Integration der Improvisation in den Unterricht beizutragen und möchten zur Präsentation von improvisierter Musik und Bewegung als Bühnenkunst ermutigen.


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Literatur Beidinger, Werner: Vom Erlebnis zum Ergebnis. Elementare Musikpädagogik als methodenintegrierendes Konzept, in: Ribke, Juliane; Dartsch, Michael (Hg.): Facetten Elementarer Musikpädagogik. Erfahrungen · Verbindungen · Hintergründe. Regensburg 2002, S. 279–292. Dartsch, Michael: Mensch, Musik und Bildung. Grundlagen einer Didaktik der Musikalischen Früherziehung; Wiesbaden/Leipzig/Paris 2010. Duderstadt, Matthias: Improvisation und Ästhetische Bildung. Ein Beitrag zur Ästhetischen Forschung, Köln 2003. Eckhardt, Rainer: Improvisation in der Musikdidaktik. Eine historiographische und systematische Untersuchung, Augsburg 1995. Friedhofen, Andrea: Ganz im Element sein. Elementare Musikpädagogik und Instrumentalpädagogik im Kontakt, in: Busch, Barbara (Hg.): Einfach musizieren!? Studientexte zur Instrumentalpädagogik, Augsburg 2008, S. 39–50. Gagel, Reinhard: Improvisation als soziale Kunst. Grundlagen für den künstlerischen und didaktischen Umgang mit dem Unerhörten, Mainz 2010. Hamann, Doris; Forster, Michael: Maurice Ravels Bolero in Bewegung, Bild und Raum. Die Bamberger Symphoniker luden zu einem musikalisch-visuellen Gemeinschaftsprojekt ein, in: neue musikzeitung (nmz), 56, 2007, 4, S. 16. Jaques-Dalcroze, Emile: Rhythmus, Musik und Erziehung, Wolfenbüttel 1977, original: 1921. Klein, Gabriele (Hg.): Choreographischer Baukasten, Bielefeld 2011. Kugler, Michael: Die Methode Jaques-Dalcroze und das Orff-Schulwerk Elementare Musikübung. Bewegungsorientierte Konzeptionen der Musikpädagogik, Frankfurt am Main/Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Wien 2000. Lampert, Friederike: Tanzimprovisation. Geschichte – Theorie – Verfahren – Vermittlung, Bielefeld 2007. Leiser, Holmrike: Was Kopf hat, hat auch Hand und Fuß. Ist unsere Musikpädagogik körperfeindlich?, in: Musik und Bildung 15, 1983, 1, S. 15–19. Leiser-Maruhn, Holmrike: Rhythmik, in: Finscher Ludwig (Hg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Allgemeine Enzyklopädie der Musik begründet von Friedrich Blume, Sachteil, Kassel/Basel/London/New York/Prag/Stuttgart/Weimar 2. Auflage 2007, Bd. 8, S. 252–257. Mahlert, Ulrich: Wege zum Musizieren. Methoden im Instrumental- und Vokalunterricht, Mainz/London/Berlin/Madrid/New York/Paris/Prague/Tokyo/Toronto 2011.


Einleitung

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Priesner, Vroni; Hamann, Doris: Auf der Suche nach dem Künstlerischen in Gestaltungsprozessen der Elementaren Musikpädagogik, in: Ribke, Juliane; Dartsch, Michael (Hg.): Facetten Elementarer Musikpädagogik. Erfahrungen · Verbindungen · Hintergründe. Regensburg 2002, S. 245–260 (= Priesner, Hamann 2002a). Priesner, Vroni; Hamann, Doris: Unterricht gestalten. Wege zu phantasievollen Konzepten für die Musikalische Früherziehung, Fürth 2002 (= Priesner, Hamann 2002b). Ribke, Juliane: Elementare Musikpädagogik. Persönlichkeitsbildung als musikerzieherisches Konzept, Regensburg 1995. Ring, Reinhard/Steinmann, Brigitte: Lexikon der Rhythmik, Kassel 1997. Schaefer, Gudrun: Rhythmik als interaktionspädagogisches Konzept, Solingen 1992. Steffen-Wittek, Marianne: Rhythmik, in: Helms, Siegmund/Schneider, Reinhard/Weber, Rudolf (Hg.): Praxisfelder der Musikpädagogik, Kassel 2001, S. 91–114. Steffen-Wittek, Marianne: Musik – Bewegung – Tanz, in: Jank, Werner (Hg.): Musikdidaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 3. Auflage 2013, S. 223–232. Tufnell, Miranda/Crickmay, Chris: Body Space Image. Notes Towards Improvisation and Performance, Hampshire 2006, original: 1990. Witoszynskyj, Eleonore: Improvisieren und Gestalten mit Musik, Bewegung, Bild und Sprache, in: Niermann, Franz (Hg.): Elementare musikalische Bildung. Grundfragen. Praxisreflexionen. Unterrichtsbeispiele, Wien 1997, S. 150–156. Zwiener, Daniel: Als Bewegung sichtbare Musik. Zur Entwicklung und Ästhetik der Methode Jaques-Dalcroze in Deutschland als musikpädagogische Konzeption, Essen 2008.


Der vorliegende Band ist aus dem Symposion ImproVISatION hervorgegangen, das die Arbeitskreise Elementare Musikpädagogik und Musik und Bewegung / Rhythmik in Kooperation mit der Landesakademie Ochsenhausen 2012 durchgeführt haben.

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Improvisation – Reflexionen und Praxismodelle aus Elementarer Musikpädagogik und Rhythmik ConBrio Fachbuch · Band 18

ConBrio Verlagsgesellschaft CB 1248 · ISBN 978-3-940768-48-3

Steffen-Wittek / Dartsch Improvisation

Mit einem Panorama vielfältiger Zugänge, theoretischer Anbindungen und praktischer Vorschläge sollen die versammelten Beiträge dieses Buches zur Integration der Improvisation in den Unterricht beitragen und zur Präsentation von improvisierter Musik und Bewegung als Bühnenkunst ermutigen.

ConBrio Fachbuch 18

In der musikpädagogischen Literatur sowie allgemein in der Diskussion zur ästhetischen Bildung genießt die Improvisation einen hohen Stellenwert. Während sie jedoch in der instrumentalpädagogischen Praxis häufig noch ein Schattendasein zu fristen scheint, stellt sie ein zentrales Moment der Rhythmik und der Elementaren Musikpädagogik dar.

Marianne Steffen-Wittek / Michael Dartsch (Hg.)

Improvisation Reflexionen und Praxismodelle aus Elementarer Musikpädagogik und Rhythmik ConBrio Fachbuch · Band 18


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