neue musikzeitung 2012/02

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Mit großem Fortbildungskalender

ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg Preis (bei Einzelbezug): 4,80 E Mit den offiziellen Mitteilungen der Jeunesses Musicales, des Verbandes deutscher Musikschulen, des Deutschen Tonkünstlerverbandes, der GMP und des vbs ISSN 0944-8136

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Beilage:

Netzwerk Neue Musik

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Nr. 2/12 · 61. Jahrgang

Magazin

Themen

Verbandspolitik

Kritik

DTKV

Magazin Seite 3 Ernst von Siemens Musikpreis 2012 geht an Friedrich Cerha

Praxis Konzertvermittlung Seite 13 Im Projektlabor der Kieler „chiffren“ komponieren Schüler Neue Musik

nmz-Gespräch Seite 29 Ortwin Nimczik, Winfried Richter und Jürgen Terhag im nmz-Interview

Berichte Seite 39 Hans Zenders „logos-fragmente“ in Freiburg, „Urgewalten“ in Köln

Bundesverband Seite 53 Service und Sprachrohr für Musiker: Ein Interview mit Dirk Hewig

Magazin Seite 4 Italiens „Sistema“: rund 5.000 Kinder in 20 Musikzentren aufgenommen

Kulturpolitik Seite 16 Zum Reinhard-Schulz-Preis für zeitgenössische Musikkritik

VdM Seite 30 Die Joseph-Schmidt-Musikschule feiert ihr 60-jähriges Bestehen

Berichte Seite 43 Alte Strukturen neu interpretiert: Das „C3“-Festival in Berlin

DTKV Seite 55 Dreifache Jubiläumsfeiern in SachsenAnhalt

Frei verbunden In alten nmz-Ausgaben zu blättern, ist so aufregend wie eine Reise mit einer von H.G. Wells beschriebenen Zeitmaschine. Man weiß nie genau, wo und wann man ankommt, denn bibliographisch erschlossen sind nur die wenigsten der alten Sammelbände. Wenn wir den Zielpunkt auf die Neue Musikzeitung Februar 1972 einstellen, dann sehen wir, dass eine Neue Musikzeitung des 21. Jahrgangs nicht nur aus einer Allgemeinen Ausgabe für die Jeunesses Musicales bestand, sondern zudem aus einer Ausgabe Baden-Württemberg, drei verschiedenen Ausgaben für den Verband Deutscher Musikerzieher und konzertierender Künstler (VDMK-Bayern, -Niedersachsen und -Nordrhein-Westfalen), einer Ausgabe für den Verband Deutscher Schulmusiker in NRW, einer Ausgabe des Arbeitskreises für Schulmusik sowie für die Jeunesses Österreich. Zurück in die Gegenwart: Eine nmz des 61. Jahrgangs besteht nur noch aus einer Ausgabe, denn die seit 1997 gültige Trennung in eine Verbandsausgabe und eine allgemeine Ausgabe ist ab sofort obsolet. Den Grund finden Sie in dieser nmz: Es ist das Buch des Deutschen Tonkünstlerverbands (DTKV), das nun alle Bundes- und Landesseiten in einem Buch bündelt und zudem allen 22.000 Heften beiliegt – und damit auch wirklich alle Leser der nmz erreicht. Der Bundesverband des DTKV und seine Landesverbände sind damit einen wichtigen Schritt hin zu einer Professionalisierung ihrer Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung gegangen. Und sie haben mit dieser Entscheidung der nmz-Redaktion Anlass gegeben, wieder einmal einen Blick auf den fruchtbaren Widerspruch zwischen Verbandsinteressen und unabhängiger Redaktion zu werfen. Die nmz ohne ihre Verbände ist undenkbar – und das betrifft nicht nur ihre nach wie vor für eine Fachzeitschrift überdurchschnittlich hohe Auflage. Hervorgegangen aus einem Mitteilungsblatt der Jeunesses im Jahre 1952 ist die nmz heute Plattform und Forum verschiedener Verbände. Gleichzeitig ist sie eine unabhängige Musikzeitschrift, gemacht von einer Redaktion mit ausgeprägtem Kritikbedürfnis. Gemeinsam mit „unseren“ Verbänden beschäftigen wir uns mit einem Thema, das in den Feuilletons der Tages- und Wochenzeitungen gerne zu kurz kommt: der Kulturpolitik. Kulturpolitische Kontroversen gehören in der nmz zum Tagesgeschäft und nicht nur der Deutsche Musikrat, auch der DTKV oder die nmz-Redaktion selbst können davon ein Lied singen. Aktuell auf der gemeinsamen Agenda von DTKV und nmz sind Themen wie die Situation der Lehrbeauftragten an Hochschulen oder der freiberuflichen Instrumentalpädagogen, arrondiert von der Berichterstattung über Fortbildungen und Aufführungen. In diesen Tagen reist die Zeitmaschine der nmz immer häufiger in die Zukunft, denn auch Musikjournalismus ist ein digitales Geschäft geworden. Digital oder analog – unseren Kernthemen Kulturpolitik, musikalische Bildung und Neue Musik fühlen wir uns nach wie vor verpflichtet. Und mit dem Rückzug der Tageszeitungen aus dem traditionsreichen Feld der Musikkritik sind unsere Autoren mehr denn je gefragt in der Sache „Neue Musik“ – für die nmz die wichtigste Sache der Welt. Andreas Kolb

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In den reißenden Gewässern des Internet Mit der Digitalen Gesellschaft verändert sich Politik · Von Martin Hufner Es ist nicht zu übersehen, dass die Politik gegenwärtig den Druck, der über und durch die Präsenz des Internet als Kommunikations- und Aktionsplattform entsteht, nur sehr schwer in den Griff bekommt. Das Netz wirkt immer mehr wie ein losgelassener, geradezu wild wuchernder Organismus und dessen Selbstorganisation so zufällig, anarchisch und gleichzeitig so wirtschaftlich konsequent wie keine politische Bewegung zuvor.

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ie Revolutionen in den a rabischen Ländern im letzten Jahr wären ohne die machtvolle Ausbreitung der Kommunikationsmedien in den Sozialen Netzen jenseits staatlicher Gewalt nur schwer vorstellbar, was nicht heißt, dass sie ohne diese nicht stattgefunden hätten. Die Dinge wurden nicht im Internet entschieden, aber ohne das Internet wäre die übernationale Präsenz kaum zu erreichen gewesen. A n repressiven Staaten wie zum Beispiel China und Weißrussland sieht man sehr deutlich, mit welcher Vehemenz die politische Macht versucht, dieses Ungetüm Internet zu begrenzen; das gelingt nur mit äußerster Härte und ob es endlich erfolgreich bleibt, muss bezweifelt werden. Wirtschaft und Politik reagieren regelmäßig zu langsam für die Welt des Internet. Man konnte dies am gesamten Prozess der Verbreitung von Musik über dieses Medium sehen. Das Netz stellt Aufgaben, die Antworten kleckern hinterher. Beispielsweise hat vor über 10 Jahren die Tauschbörse Napster den kommerziellen Musikmarkt ordentlich durchgeschüttelt. Die Tonträgerindustrie brach im CD-

Geschäft ein. Erst dann entwickelten sich Geschäftsmodelle wie Apples iTunes-Store, die eine Alternative entgegensetzten. Aber es war nicht genuin die Musikindustrie. Heute haben wir in Deutschland über 30 Online-Shops für den Erwerb digitaler musikalischer Güter. Das Problem ist ja nicht nur, dass man die Netznutzer wieder ins Boot holen muss auf dem Niveau, das Computer-Freaks entwickelten, man muss darüber hinaus ja auch etwas bieten, das diese Alternativen als besser dastehen lässt. Und unterdessen entwickelt sich das Netz wieder weiter. Seit über 10 Jahren ist daher auch die Reform des Urheberrechts zu einem Dauerbrenner geworden. Vor wenigen Jahren arbeitete sich die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ unter anderem auch daran ab. Seit dieser Legislaturperiode tut dies eine Enquete-Kommission mit dem bezeichnenden Namen „Internet und Digitale Gesellschaft“. Die Politik hat das Thema endlich als unumgehbares Feld gesellschaftlichen Handlungsbedarfs entdeckt. Sie muss sich damit beschäftigen und gleichzeitig muss sie daran scheitern. Im „Hase-und IgelSpiel“ ist sie der Hase, der immer zu spät kommt. Im Zwischenbericht der Kommission ist auch das Urheberrecht thematisiert worden. Es gibt Handlungsempfehlungen. Doch die taugen bei dieser Enquete-Kommission fast nichts. Anders als bei der EnqueteKommission „Kultur in Deutschland“ gibt es zu fast jedem verfassten Satz eine Reihe von Sondervoten der Kommissionsmitglieder. Man ist sich nicht einig. Zu unterschiedlich sind die Einschätzungen. Ein Papiertiger wurde

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erzeugt, der inhaltlich leer bleibt und bleiben muss. Der Unternehmensberater und Experimentalpsychologe Peter Kruse hat vor der Kommission in nur dreieinhalb Minuten dargestellt, was gerade passiert: Man habe über das Internet erstens die Vernetzungsdichte extrem erhöht, zweitens mit den Mitteln, die das sogenannte Web 2.0 bereitstellt, die Spontanaktivität der Nutzer erweitert. Drittens sind mit neuen Techniken wie bei Twitter oder Facebook Möglichkeiten hinzugekommen, um kreisende Erregungen zu erzeugen. Meldungen können sich wie in einem Schneeballeffekt zu Lawinen ausweiten. Kruse meint, dass so ein System die Tendenz entwickeln kann, sich explosionsartig hochzuschaukeln. Wann, wo und wie das jeweils explosionsartig passiert, lässt sich nicht vorhersagen. Mit anderen Worten: über das Netz kann man mächtig werden, wenn alles irgendwie zusammenfindet. „Menschen schließen sich zu Bewegungen zusammen“, sagt Kruse, so auch innerhalb kürzester Zeit über das BadBlog Of Musick. Nachdem Moritz Eggert dort den Fall von Abmahnungen gegen Künstler, die auf ihrer Website Pressereaktionen auf ihre Tätigkeiten publizierten, publik machte, ging ein Lauffeuer der Empörung durch Facebook (siehe auch S. 12). Kruse fordert von der Politik einen empathischen Blick ein, sie muss schauen, was in diesen Systemen resonanzfähig ist. Hingegen sei der Versuch, diese Systeme von außen und oben steuern zu wollen, einigermaßen sinnlos. Nach Kruse sind wir längst auf dem Weg von einer Anbieter- zu einer Nachfrager-Gesellschaft. Die

Nutzer sind die Nachfrager, die Anbieter können nur noch die Stimmungen aufnehmen aber nicht allein erzeugen. Am Beispiel der Öffentlichkeitsarbeit der GEMA kann man sehen, dass man etwas davon begriffen hat. Die GEMA stellt sich längst nicht mehr nur als ein hermetischer Block der Macht dar, der sich über seine Macht in Sachen Urhebervergütung durchsetzt. Über die Resonanzkanäle in den Netzen hört man dort jetzt viel genauer zu und nimmt Kritik ernst, auch und gerade wen n sie nicht a llein von den etablierten Medien kommt. Die GEMA verwendet mittlerweile Blogs, Facebook- und Twitteraccounts, um wahrgenommen zu werden und um wahrzunehmen. Ähnlich muss auch Politik agieren. Ähnlich muss auch die Wirtschaft agieren, sonst wird sich ihr Markt gegebenenfalls an anderer Stelle neu bilden. Mit einer Videoansprache der Kanzlerin ist es natürlich nicht getan. Und mit einer Enquete-Kommission auch nicht, wenn dort wieder nur die Experten, die wirtschaftlichen und politischen Lobbyisten paktieren. Sie versuchen letztlich nur, ihr altes Netz ebenso stabil zu halten, wie ehemals den CD-Markt. ¢

Titelbild Traum aller ARD-Intendanten: Statt teurer hauseigener Sinfoniker Kagels „Zwei-Mann-Orchester“, hier in der Kölner Kulturstation St. Peter als Höhepunkt der Abschlussveranstaltungen des Netzwerk Neue Musik. Mehr auf Seite 40. Foto: Charlotte Oswald


Personalia

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 2

nmz 2/12

Cembalo als Elementarerlebnis

Kölner Institution

Magazin Seite 3 Ernst von Siemens Musikpreis 2012 geht an Friedrich Cerha

Zum Tod des Alte-Musik-Pioniers Gustav Leonhardt

Helmut Müller-Brühl verstorben

Magazin Seite 4 Italiens „Sistema“: rund 5.000 Kinder in 20 Musikzentren Magazin Seite 5 Vom Musical zur Rockmusik – Sebastian Bach Reloaded Magazin Seite 6 Minas Borboudakis im Gespräch mit dem Bratschisten des Münchener Kammerorchesters Kelvin Hawthorne Magazin Seite 7 Dem Musiker und Pädagogen Eberhard Schmidt zum Gedenken Magazin Seite 8 Ein langer Weg in die Antike: Manfred Trojahns „Orest“ in Amsterdam Magazin Seite 9 Zum 60. Geburtstag des Komponisten Johannes Wallmann Cluster Kannibalismus

Seite 10

www.beckmesser.de Der Fast-Präsident

Seite 10

Chorszene Seite 11 Offenes Singen für Männerchöre beim Deutschen Chorfest in Frankfurt Praxis Konzertvermittlung Seite 13 Das Schulprojekt „Musiklabor“ der Kieler „chiffren“ 11 Fragen an … Rolf Bolwin

Seite 14

Ferchows Fenstersturz The Boss wer?

Seite 14

Nachschlag Ja, was denn nun?

Seite 14

BitBurger Klavierwettbewerb

5./6. Mai 2012

Zur Förderung des pianistischen Nachwuchses

Eröffnungskonzert Susanne Lang, Basel (Jury-Mitglied) 4. Mai 2012 19.30 Uhr Haus Beda, Bitburg

Infos/Anmeldung: Kulturamt des Eifelkreises Bitburg- Prüm Trierer Str. 1 54634 Bitburg Herbert Fandel Tel. 06561/15-2220 fandel.herbert@ bitburg-pruem.de

Anmeldeschluss: 22. März 2012

Die erste Einstellung der „Chronik der Anna Magdalena Bach“ von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet von 1967 ist nicht nur bezeichnend für die Arbeitsweise der beiden Filmemacher, sondern auch für das Selbstverständnis ihres Protagonisten: Gustav Leonhardt, der in diesem semifiktionalen, komplette Werksätze in langen Einstellungen ins Zentrum stellenden Film Johann Sebastian Bach in zweierlei Wortsinn „spielt“, ist von hinten, am Cembalo sitzend, zu sehen. Die Kamera bleibt unbeweglich, der Blick richtet sich auf die Noten und auf Leonhardts Hände, die in unnachahmlicher Weise die Kadenz aus dem 5. Brandenburgischen Konzert durchmessen. Virtuos in der artikulatorischen Umsetzung des raschen Tempos, rhythmisch sehr genau, aber nie starr im Puls bleibend, die wenigen agogisch gestalteten Schlüsselmomente souverän ansteuernd. Die Person Bachs/Leonhardts tritt hinter dem Werk zurück, das sich gleichwohl in seiner ganzen Größe offenbart.

Gustav Leonhardt, 1928 in Nordholland geboren, hatte das Cembalo als 15-Jähriger entdeckt und studierte das Instrument zusammen mit der Orgel an der Schola Cantorum Basiliensis. Mit seinem Instrumentalspiel, seiner Tätigkeit als Dirigent (Mitte der 1950er-Jahre hatte er das Leonhardt Consort gegründet) und als Professor am Amsterdamer Konservatorium prägte er die Alte-MusikBewegung entscheidend mit. Nikolaus Harnoncourt – zusammen mit ihm realisierte Leonhardt zwischen 1971 und 1990 die Gesamtaufnahme der Kantaten Johann Sebastian Bachs, eine diskografische Großtat und ein Meilenstein der Interpretationsgeschichte – bezeichnete die erste Begegnung mit dessen Cembalospiel einmal als „Elementarerlebnis“. „So spielt man Cembalo und nicht anders“, das sei sein Eindruck gewesen. Am 16. Januar 2012 ist Gustav Leonhardt, der bis Ende des vergangenen Jahres noch konzertiert hatte, in Amsterdam gestorben. ¢ jmk Foto: Wikifalcon

Richard Rudolf Klein

Bregenz vakant

Der Frankfurter Geiger Alois Kottmann drückte es so aus: „Die Schlichtheit und Einfachheit im Gewand mittelalterlicher Kirchentonarten bilden die Struktur Richard Rudolfs Kleins musik-künstlerischer Inhalte.“ Der am 21. Mai 1921 in Nußdorf/Pfalz geborene Komponist, dem durch den Verlust eines Beines im Zweiten Weltkrieg eine Karriere als Dirigent versagt geblieben war, entschied sich nach Kompositionsstudien bei Wolfgang Fortner und Philipp Mohler bewusst für einen verständlichen, konservativen Stil. Im Jahr 1948 erlangte Klein die Künstlerische Reife in Dirigieren und Komposition und erhielt im Alter von 27 Jahren als einer der Jüngsten einen Lehrauftrag für Tonsatz an der Musikhochschule Stuttgart. Später wurde er Dozent für Musiktheorie an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold und in der Zeit von 1960 bis 1984 lehrte er Komposition, Formenlehre, Partitur- und GeneralbassSpiel an der Musikhochschule Frankfurt am Main, ab 1965 als Professor. Von 1985 bis 1996 lehrte Klein an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main. Am 17. Dezember des vergangenen Jahres ist Klein verstorben.

Dem designierten Intendanten der Bregenzer Festspiele, Roland Geyer, hatte vorgeschwebt, „künftig in einer Liga mit Opernfestivals wie Aixen-Provence, Glyndebourne oder Bayreuth zu spielen“, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur dapd sagte. Vier große Opernproduktionen sollten pro Jahr stattfinden, das Bregenzer Festspielhaus und das Kornmarkttheater sollte gegenüber der Seebühne aufgewertet werden. Der Hintergrund von Geyers Überlegungen war es, finanzkräftige Publikumsschichten zusätzlich zu erschließen.“ Ende Januar trennten sich jedoch die Privatstiftung und Roland Geyer bereits wieder. Im Einvernehmen, wie der designierte Festspielpräsident Hans-Peter Metzler gegenüber der Presse mitteilte. Im Präsidium hatte man anscheinend Sorge, die Seebühne als Alleinstellungsmerkmal und Zugpferd zu verlieren. Anfang Februar wird die Stelle wieder international ausgeschrieben und eine Findungskommission durch das Präsidium der Stiftung einberufen. Der jetzige Intendant David Pountney bleibt bis 2013 im Amt und wird 2014 noch das Programm künstlerisch leiten.

Ein unvorbereiteter Besucher der Kölner Philharmonie konnte im Mozart-Jahr 1991 folgendermaßen überrascht werden: Er hörte eine Symphonie, eine Konzertarie, ein Solokonzert, noch eine Symphonie, um nach der wohlverdienten Pause einen weiteren ähnlich langen Musikblock serviert zu bekommen. Der Dirigent Helmut Müller-Brühl hatte mit seinem Kölner Kammerorchester eine mozartsche „Akademie“ rekonstruiert und vermittelte so einen unmittelbaren Eindruck von den Dimensionen eines Wiener Konzertabends der Zeit. Zu diesem Zeitpunkt hatte sein zwischen 1976 und 1986 als „Capella Clementina“ auf historischen Instrumenten spielendes Ensemble wieder den ursprünglichen Gründungsnamen von 1923 angenommen und als Reaktion auf die Eröffnung der Kölner Philharmonie wieder auf moderne Instrumente gewechselt. Die Erfahrungen mit dem „Originalklang“ flossen in den Folgejahren ganz selbstverständlich in Müller-Brühls im besten Sinne musikantische Interpretationen der Musik zwischen Bach und Beethoven ein, von denen zahlreiche in Einspielungen beim Label Naxos festgehalten wurden. Im Jahr

2008 gab der seit 1963 in dieser Position wirkende Dirigent und Gründer der Brühler Schlosskonzerte die Leitung des Kölner Kammerorchesters ab, kehrte seitdem aber einige Male ans Pult „seines“ Orchesters zurück, das er zu einer Institution des Kölner Musiklebens geformt hatte. Am 2. Januar ist Helmut Müller-Brühl nun im Alter von 78 Jahren in Brühl verstorben. ¢ jmk Foto: privat

Patricia Gläfcke leitet Peermusic Classical Patricia Gläfcke übernimmt die Verlagsleitung von Peermusic Classical. Dies meldete das Hamburger Verlagshaus Anfang des Jahres. Glaefcke, die zueltzt als Kulturmanagerin und Geschäftsführerin des Landesmusikrats Hamburg tätig war, übernimmt diese Position von Reinhard Flender, der in den 25 Jahren seiner Tätigkeit für Peermusic Classical einen umfangreichen europäischen Katalog mit Komponisten wie Mieczyslaw Weinberg, Ahmed A. Saygun, Theo Loevendie oder Mathias Spahlinger aufgebaut hat. Flender soll künftig als Vice President Classical Music im

Peermusic Konzern bei der künstlerischen Ausrichtung des Verlags beratend tätig sein. Gläfcke sieht ihren Schwerpunkt in der Stärkung lokaler Musikszenen und diversifizierter Musikkulturen. Die 1975 in Bremerhaven geborene Musikwissenschaftlerin hat in Köln, Dublin und Chicago Historische Musikwissenschaft, Musikethnologie und Contemporary Music studiert. Sie ist Mitglied im Bundesfachausschuss für Neue Musik im Deutschen Musikrat und im Kuratorium des Instituts für kulturelle Innovationsforschung.

Boecker für Beethoven

Rademann löst Rilling ab

Der 41-jährige Jurist und Kulturmanager Malte Boecker wird neuer Direktor des Beethoven-Hauses Bonn. Mit diesem Beschluss folgte der Gesamtvorstand des Vereins Beethoven-Haus der Empfehlung einer Findungskommission, welcher unter anderem der Vorsitzende Kurt Masur, einige Vorstandsmitglieder sowie Vertreter der öffentlichen Zuwendungsgeber von Bund, Land NRW, Stadt Bonn und Landschaftsverband Rheinland angehörten. Boecker übernimmt das Amt am 1. Mai. Er tritt damit die Nachfolge von Manfred Harnischfeger an, der die Leitung des BeethovenHauses seit Dezember 2010 kommissarisch übernommen hatte. Im April 2011 hatte die nmz unter der Überschrift „Wie der Vorstand des Bonner Beethoven-Hauses dessen Direktor Philipp Adlung gegen die Wand laufen ließ“ ausführlich berichtet. Malte Boecker verantwortet derzeit innerhalb der Bertelsmann Stiftung insbesondere Projekte zum Dialog der Kulturen und zu den asiatisch-europäischen Beziehungen.

An der Pressekonferenz zur Vorstellung seines Nachfolgers als künstlerischer Leiter der Bachakademie in einem Stuttgarter Nobelhotel nahm Amtsinhaber Helmuth Rilling nicht teil. Seine Rücktrittsdrohung – der Gründer der Bachakademie war in die Nachfolgeregelung nicht mit einbezogen worden – machte Rilling jedoch nicht wahr, er bleibt nun bis zum 1. Juni 2013 im Amt. Explizit lobte Rilling in einem Schreiben die „vorzügliche Arbeit“, die der Intendant der Bachakademie, Christian Lorenz, geleistet habe. Dessen Vertrag läuft im Februar 2013 aus und wird nicht verlängert. Möglicherweise passte die Öffnung des Musikfestes Stuttgart in Richtung neuer Konzertformen oder auch ins Genre des Jazz dem Vorstand nicht ins Konzept. Der renommierte Chormusiker Hans-Christoph Rademann, seit 2007 Chefdirigent des RIAS Kammerchores, übernimmt zum 1. Juni 2013 Rillings Amt und damit die Leitung der traditionsreichen Internationalen Bachakademie Stuttgart.

Lehrerfortbildungen 2012 · Musik und Bewegung im Grundschulunterricht mit DONIKKL 12.03. - 13.03.2012 26.03. - 27.03.2012 18.06. - 19.06.2012

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Bayerische MusikAkademie Schloss Alteglofsheim Am Schlosshof 1 · 93087 Alteglofsheim Tel.: (09453) 99 31-17 · Fax: (09453) 99 31 99 kurse@musikakademie-alteglofsheim.de www.musikakademie-alteglofsheim.de

www.landesmusikakademie-nrw.de EUROPÄISCHE JAZZAKADEMIE

WORLD PERCUSSION ACADEMY

Künstlerische Leitung: Jiggs Whigham Artist in Residence: Ack van Rooyen 13. – 20. Mai 2012

Percussion first! Eine Woche, vier Kontinente, sieben Dozenten 01. – 06. Juli 2012

mit Judy Niemack, voc · Marc Secara, Jazzchor · Niki Thärichen, Korrep. Jazzchor · Matthias Anton, sax · Ack van Rooyen, flh · Erik van Lier, tb · Jiggs Whigham, tb, Big Band · Jeanfrançois Prins, g, Korrep. Sologesang · Phil Robson, g · HansGünther Kölz, acc · Florian Weber, p · José J. Cortijo, perc, Salsa-Band · Tom Gordon, dr · Ruud Ouwehand, b · Joan Reinders, arr, Big Band

Artistic director, Small percussion: Prof. José J. Cortijo, Spain/D · Indian percussion: Ramesh Shotam, India/D · Afro-Cuban percussion: Martin Verdonk, Netherlands/D · Cajón, Flamenco: Juan Carlos Melian, Spain/D · Brazilian percussion: Dudu Tucci, Brazil/D · Turkish-Arabian percussion: Murat Coşkun, Turkey/D · African percussion: Billy Nankouma Konate, Guinea/D

– Änderungen vorbehalten! –

Tel. 02568 9305-0 · Fax 02568 1062 info@landesmusikakademie-nrw.de

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Magazin

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 3

Aus dem Wurzelwerk entspringen schönste Blüten

Der Komponist, Dirigent und Musikwissenschaftler Friedrich Cerha erhält den Ernst von Siemens Musikpreis für 2012 Mit bemerkenswerter Stetigkeit hakt das Kuratorium des Ernst von Siemens Musikpreises die Liste alterswürdiger Komponisten und Interpreten ab, die den mit 200.000 Euro dotierten „Nobelpreis der Musik“ noch nicht erhalten haben. Diesmal war der österreichische Komponist und Dirigent Friedrich Cerha an der Reihe, der demnächst seinen 86. Geburtstag feiern kann (am 17. Februar 2012). Es wurde also irgendwie einmal auch Zeit mit der Auszeichnung, zumal Cerha schließlich zu den profiliertesten Komponisten der Neuen Musik zählt, der besonders in seinem Heimatland, dem unverändert bedeutenden Musikland Österreich, wichtige Schlachten für die Moderne geschlagen und gewonnen hat.

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azu fällt einem eine für den Komponisten typische Situation ein: bei einem der ersten „Wien modern“-Festivals (1989/1990) wurde Friedrich Cerha zum Ehrenmitglied des Wiener Konzerthauses ernannt – im Rahmen eines Konzertes mit dem von ihm und Kurt Schwertsik 1958 gegründeten Ensemble „die reihe“. In seiner Dankesrede im vollbesetzten Saal erinnerte Cerha an ein Konzert aus der Gründerzeit des Ensembles an gleicher Stelle mit einem fast identischen Programm. Verschmitzt-sarkastisch merkte er an, „Wien“ sei also damals schon „modern“ gewesen, nur hätte es keiner bemerkt – seinerzeit waren nur ein paar Leute ins Konzert gekommen. Wenn Friedrich Cerha am 22. Juni 2012 im Münchner Cuvilliés-Theater die Siemens-Auszeichnung entgegen nimmt, befindet er sich irgendwie in einer ähnlichen Situation, doch dürfte er zu höflich sein, um die späte Ehrung mit einem leisen ironischen Schlenker zu bedenken. Schließlich erhält er neben der Ehre auch noch 200.000 Euro, die Dotierung des Siemens-Musikpreises. Im Übrigen wäre es falsch, die späte Lobpreisung des Komponisten nur retrospektiv zu sehen. Sein „Lebenswerk“, für das er den Siemenspreis er-

ten Satz nach den harten Klangblöcken des ersten aus Vibraphon, Glocken, Gongs, Crotales und Klangschalen zarte, melodische Pianissimo-Klänge hervorzaubert, dann wird einem einmal mehr bewusst, was für ein sensibler Klangkunsterforscher und Klanggestalter Cerha immer gewesen ist. Dieser hohe Klangsinn erlaubte es dem Komponisten auch, sich einer nicht ungefährlichen Herausforderung zu stellen: der Komplettierung des dritten Aktes der Oper „Lulu“ von Alban Berg. Der Wiener Cerha hatte stets eine enge innere Beziehung zur Musik des Wieners Berg, zu deren weicher Klanglichkeit voller instrumentaler Farben, zu deren raffinierten formalen Zitierungen. Von Bergs Hand lagen Cerha für den ersten Teil bereits fertig komponierte Takte vor, im Folgenden konnte er sich auf das Particell stützen, aber dann gab es noch eine völlig unfertige Passage, die Cerha mithilfe von Analogien und der eigenen kreativen Einfühlung bewundernswert für die komplette Partitur herstellte. Als die vollständige „Lulu“ 1979 an der Pariser Oper in der Inszenierung Patrice Chéreaus von Pierre Boulez erstmals aufgeführt wurde, galt der große Beifall auch dem „Hersteller“ Friedrich Cerha. Die Affinität zu Bergs Komponieren klingt auch in Cerhas erster „richtiger“ Oper mit: „Baal“ nach Brecht, 1981 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Aber Cerha interessiert es nicht, das Klangmaterial, den Tonfall einfach nur nachzuempfinden oder nachzustellen. Sein Augenmerk ist auf Verknüpfung und Beziehungslinien gerichtet. Die Komposition gewinnt dadurch ein dichtes Geflecht, eine starke Autonomie in Struktur und Ausdruck. Diese Verfahrensweise wirkt auch in Cerhas weiteren Opernwerken weiter, in „Der Rattenfänger“ nach Zuckmayer und in „Der Riese vom Steinfeld“ auf das Libretto von Peter Turrini; beide Opern wurden in Wien uraufgeführt. Cerhas Komponieren hat sich kaum doktrinären Systemen angeschlossen.

Form folgt aus Klang: Der Komponist Friedrich Cerha. Foto Charlotte Oswald

Von Cerha ist bekannt, dass er Pilzsammler ist. An Pilzen fasziniert ihn der Gegensatz von glatter Oberfläche und darunter ein unendliches Labyrinth von Verästelungen des Wurzelwerks. In gewisser Weise gewinnt die „Spiegel“-Komposition aus dieser Natur-Struktur ihre eigene, gleichsam analoge Struktur. Aus farbig wuchernden Klangflächen fallen wie Felsen dunkle Klangballungen heraus, düster drohend, als würden sich Räume nach unten öffnen. Es gibt eine maßstabsetzende CD-Einspielung des Werkes vom SWR-Sinfo-

Der Blick auf die „Spiegel“-Komposition hat sicher auch das Kuratorium des Siemens-Preises entscheidend mit beeindruckt. Für Helmut Lachenmann, Mitglied im Kuratorium, offenbart sich darin Cerhas „souveräner, gleichsam prophetischer Klangsinn“. Prophetisch: der Wiener Musikologe Lothar Knessl konstatierte dazu mit Blick auf die Entstehungszeit mancher Cerha-Werke, es sei, „als denke und schreibe Cerha während seiner Entwicklungsphasen schon außerhalb einer Strömung, bevor sie noch zu einer solchen erhoben wurde“. Dieses von ei-

in Berlin lebenden Engländer Luke Bedford, an den Baden-Württemberger Ulrich Alexander Kreppein – der unter anderem bei Manfred Trojahn und Tristan Murail studierte sowie an die in Karlsruhe lebende türkische RihmSchülerin Zeynep Gedizlioglu, die auch bei Theo Brandmüller und Ivan Fedele sowie am Pariser IRCAM kompositorische Erfahrungen sammelte. Bei der Vergabe der Einzelpreise wird gern übersehen, dass die Ernst von Siemens Musikstiftung weitere Beträge, in diesem Jahr 2,4 Millionen Euro, auf die Förderung zeitgenös-

Die Herstellung der partiturgenauen Wiedergabe erfordert die präzise Unterweisung: Friedrich Cerha als Sachwalter der Komponisten – Pultstars nicht erwünscht. Fotos: Charlotte Oswald

hält, ist keinesfalls abgeschlossen. Gerade in den letzten Jahren entdeckte er immer wieder kompositorische Jungbrunnen, die ihn mindestens fünf Jahrzehnte wie in einem Zeittunnel zurückzuversetzen schienen. Einer dieser Jungbrunnen war der Percussionist Martin Grubinger, dem Cerha im Auftrag des Salzburger Mozarteum-Orchesters ein „Konzert für Schlagzeug und Orchester“ komponierte. Rhythmische Finessen und Vertracktheiten, eine überwältigende gestische Lebendigkeit, raffinierte Klangbildungen sowohl im Orchestersatz als auch für die Schlagwerkbatterie – das alles ist bester Cerha. Und als Grubinger im zwei-

Ihn interessierte immer das Prozesshafte am Komponieren, die Entwicklung des Materials, nicht das Material allein. Die Überführung von Zuständen in einen folgenden Zustand, die dabei entstehenden Reibungen, Überschneidungen, Störungen als Spannungs- und Ausdruckselemente. Cerhas Klangsprache hat dadurch eine hohe Eigenständigkeit und Individualität errungen. Dabei sind Werke entstanden, die zu Marksteinen der musikalischen Moderne wurden. Da ist vor allem die Serie der „Spiegel“-Kompositionen, 1960/1961 entstanden, aber erst 1972 zum ersten Mal in Graz geschlossen aufgeführt.

nieorchester unter Sylvain Cambreling, die auch den Wunsch aufkommen lässt, den siebenteiligen Zyklus einmal in eine szenische Version, die wohl eine Vision sein müsste, zu überführen. Cerha selbst äußert sich nur ungern verbal zu seinen Arbeiten. Für die „Spiegel“-Stücke gab es jedoch einmal eine Andeutung: „Vielleicht hätte man vor hundert Jahren den Sätzen Namen gegeben: Nebel, Sonne, Wind und Meer, Schreie, Wüste, Angst“. Bei den erweiterten technischen und medialen Ausdruckselementen unserer Tage wäre eine „Spiegel“-Inszenierung als komplexes Raum-Musik-Licht-Theater sicher spannend zu realisieren.

ner bis heute nie versiegenden musikalischen Phantasie gespeiste kompositorische Vorausdenken gibt dem Schaffen Friedrich Cerhas die unverwechselbare Individualität, sichert dieser zugleich die Elastizität, die vor dogmatischer Erstarrung bewahrt. Der Komponist Beat Furrer, ebenfalls Kurator beim Siemens-Preis, äußerte in diesem Zusammenhang, die in den 60er-Jahren geschriebenen „Spiegel“ seien „wegweisend und radikal, was die Entwicklung der Form aus dem Klang selbst betrifft“. Gleichzeitig zum Hauptpreis wurden auch die Komponisten-Förderpreise für 2012 bekanntgegeben. Sie gehen an den

sischer Musikprojekte in über 20 Ländern weltweit verwendet. Kompositionsaufträge, Kinder-und Jugendprojekte, die den Zugang zu Neuer Musik erleichtern sollen, Wettbewerbe, Akademien, wissenschaftliche Publikationen – das sind nur einige der Förderaktivitäten. Bei der Preisübergabe in München wird der Musikredakteur der Neuen Zürcher Zeitung, Peter Hagmann, die Laudatio halten. Das Ensemble Modern wird, dirigiert vom Komponisten, Cerhas „Bruchstück, geträumt“ aufführen, außerdem Kompositionen der drei Förderpreis-Komponisten.

Gerhard Rohde


Magazin

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 4

Die Zivilgesellschaft hat die Ärmel hochgekrempelt Italiens „Sistema“: rund 5.000 Kinder in 20 Musikzentren aufgenommen Mit sichtlicher Freude hört Claudio Abbado einem riesigen venezolanischen Kinderorchester zu, das temperamentvoll Arturo Márquez‘ Ohrwurm „Danzón No. 2“ spielt. Zum Schluss hält ihn nichts mehr auf seinem Sitz. Er läuft auf die Bühne zu, wirft den Musikern Kusshände zu und dankt ihnen mit einer symbolischen Umarmung. Die bewegende Szene aus Cristiano Barbarossas preisgekröntem Dokumentarfilm „A Slum Symphony“ zeigt, wie inspirierend junge Musiker auf den großen Dirigenten wirken. Mit seinen europäischen Jugendorchestern überwand Abbado schon in früheren Jahren Grenzen und leistete einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung. Dass Musik alle sozialen Barrieren überwinden kann, ist ihm jedoch nirgendwo so bewusst geworden wie in Venezuela, wo mittlerweile rund 400.000 Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft in staatlich finanzierten Orchestern spielen. Mit Unterstützung von Abbado schlägt „El Sistema“ nun auch in seiner krisengeschüttelten Heimat Italien Wurzeln.

A

ls Abbado seine Vision im Frühjahr 2010 in einer populären Fernsehsendung erläuterte, hatten Musikpädagogen und andere Experten aus dem ganzen Land schon mit Planungen begonnen. Im folgenden November wurde das Projekt auf einer Tagung an der Scuola di Musica in Fiesole bei Florenz offiziell vorgestellt. Ziel ist es, auf regionaler Basis landesweit Kindern aus allen gesellschaftlichen Schichten unentgeltlich das gemeinsame Musizieren und Singen in Orchestern und Chören zu ermöglichen. Den massiven Kürzungen im Kulturund Bildungsbereich zum Trotz versuchen Abbado und seine Mitstreiter nicht nur private, sondern auch öffentliche Mittel zu akquirieren, um mit vereinten Kräften einen Weg aus der Misere zu finden. Als Gustavo Dudamel und das Simón Bolívar Sinfonieorchester kürzlich in

der Mailänder Scala gastierten, nutzten die Organisatoren des italienischen „Sistema“ die Gelegenheit, um nach dem ersten Jahr eine durchaus positive Bilanz zu ziehen. Bislang wurden rund 5.000 Kinder in 20 Musikzentren („nuclei“) aufgenommen, die meist mit bestehenden privaten Musikbildungsprojekten kooperieren. Innerhalb von 3 Jahren sollen 250 Pädagogen gezielt auf die neuen Aufgaben vorbereitet werden. Staatspräsident Giorgio Napolitano hat die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen, das auch von dem italienischen Städteverband ANCI und der Union der Provinzen UPI unterstützt wird.

Instrumente sammeln Auf Betreiben der Vereinigung „Milano Musica“ und ihres internationalen Partners „Music Fund“ wurden in Mailand mehr als 730 gebrauchte Instrumente gesammelt. Auch die Scala und die Stradivari-Stiftung in Cremona beteiligten sich an der Initiative „Costruire con la musica“. Das „Sistema“ in Italien hat einen Teil dieser Instrumente erhalten, die über den Music Fund in erster Linie an Bildungsprojekte in Entwicklungsländern gehen. Mitte Februar wird in Bari die zweite Sammelaktion stattfinden, an der sich auch die Stadt und die „Fondazione Teatro Petruzzelli“ beteiligen. Roberto Grossi, Präsident des Kulturverbandes „Federculture“, macht allerdings keinen Hehl daraus, dass noch viele Hürden zu überwinden sind. Ein parteiübergreifender Gesetzentwurf zur Gründung einer Stiftung, die das Dach des nationalen „Systems der Kinder- und Jugendorchester und -chöre Italiens“ bilden soll, wurde von der damaligen Berlusconi-Regierung auf Eis gelegt. „Die Zivilgesellschaft hat daraufhin die Ärmel hochgekrempelt“, sagt Grossi. Das Orchestersystem wird inzwischen durch ein gemeinnütziges Komitee unter seinem Vorsitz verwaltet. Abbado und der Gründer des ve-

Das FuturOrchestra mit ihrem Dirigenten Daniele Rustioni bei der Aktion „Costruire con la Musica“ am 29. Mai 2011 in Mailand. Foto: Sistema Orchestre e Cori giovanili ed infantili in Italia

nezolanischen „Sistema“, José Antonio Abreu, sind Ehrenpräsidenten. Wie Grossi erklärt, gibt es in jeder Region je einen künstlerischen und einen administrativen Referenten, die dem Komitee regelmäßig über Fortschritte berichten. Zahlreiche Kommunen haben bereits Räume für die Musikgruppen

ERFINDEN, ERFORSCHEN, PERFORMEN Das Musikstudium an der Hochschule der Künste Bern Wir bieten Studiengänge für klassische Solistinnen, Orchestermusiker, Klangforscherinnen, Komponisten und Sounddesigner, Musikpädagoginnen und Musikvermittler. Wir fördern individuelle Profile und ermutigen zu trandisziplinären Abenteuern innerhalb der HKB-weiten Angebote aus den Sparten Kunst, Gestaltung, Oper/ Theater, literarisches Schreiben, Konservierung/Restaurierung und der international herausragenden künstlerischen Forschungsabteilung. Zahlreiche renommierte Dozierende garantieren in den Bereichen Klassik, Jazz, Musik und Medienkunst, Musik und Bewegung, Composition/Theory, (Klassik und Jazz), Théâtre Musical und Oper eine erfolgreiche Ausbildung. Intensiver Einzelunterricht, Festivalauftritte, Orchesterprojekte, Jamsessions mit internationalen Stars, attraktive Masterclasses, CD-Produktionen, Forschungsaufenthalte und weitere Aktivitäten sind Teil unserer Ausbildung in folgenden Studiengängen: BA in Musik, BA in Musik und Bewegung, MA in Music Performance, MA in Music Pedagogy, MA in Composition & Theory, MA in Specialized Music Performance Neue Dozierende 2011/2012

Django Bates, Jazz Piano, Ensemble, Composition Corinna Belcea, Violine (Belcea Quartett) Ian Bousfield, Posaune, Kammermusik (Wiener Philharmoniker) Ronnie Graupe, Jazz Gitarre, Ensemble Lutz Häfner, Jazz Saxophon, Ensemble David Sinclair, Kontrabass / Wiener Bass Benjamin Righetti, Orgel François Xavier Roth, Leitung Ensemble VERTIGO Raimund Zell, Horn (Gewandhausorchester Leipzig) Masterclasses 2012: Ruedi Häusermann, Théâtre Musical; Angelika Kirchschlager, Gesang; Benjamin Schmid, Violine; Rinat Ibragimov, Kontrabass; Emanuel Pahud, Querflöte; Milan Turkovic, Kammermusik; Chris Cheek, Saxophon Jazz, u.a.m. Daten der Aufnahmeprüfungen, Anmeldeformulare und Infos unter www.hkb.bfh.ch oder Telefon +41 31 848 39 99. Anmeldeschluss für die Bachelor- und Masterstudiengänge: 15. März 2012. Infotag HKB am Mittwoch, 22. Februar 2012. Zudem: attraktives Programm an der Museumsnacht Bern vom 16. März 2012. www.hkb.bfh.ch/Musik

zur Verfügung gestellt. In einem Ort in Apulien wird sogar eine ehemalige Diskothek genutzt, die früher der Mafia gehörte.

Netzwerk Das Orchesternetzwerk nach einheitlichen Kriterien auf das gesamte Land auszudehnen, bleibt allerdings eine große Herausforderung. In wirtschaftlichen Krisenzeiten halten sich nicht nur die Behörden, sondern auch private Sponsoren mit finanziellen Zusagen zurück. Die Situation ist von Region zu Region unterschiedlich. Maria Majno, Projektkoordinatorin für die Lombardei und Verantwortliche für die internationalen Beziehungen des „Sistema“, lobt das große ehrenamtliche Engagement. „Wir arbeiten hier mit etwa 25 privaten Musikinitiativen zusammen. Alle haben bisher mit eigenen Mitteln ihr Spektrum erweitert, um die Kriterien des ‚Sistema‘ zu erfüllen.“ So werden beispielsweise nur Zentren anerkannt, in denen die Kinder mindestens vier Stunden wöchentlich zusammen musizieren. Wie in Venezuela soll das Singen und Musizieren das staatliche Bildungssystem ergänzen, das weder flächendeckenden Instrumentalunterricht noch soziales Lernen durch Musik bieten kann. Das Modell in Italien richtet sich an 3- bis 17-Jährige und setzt damit wie in dem südamerikanischen Land schon im Vorschulalter an. Die wichtigsten Partner in der Lombardei sind das Teatro Dal Verme und die „Fondazione Pasquinelli“. Zu den ersten Resultaten der „Sistema“-Aktivitäten zählt das „FuturOrchestra“, in dem die besten Schüler aus den Mailänder Musikzentren spielen. Es sei gewissermaßen die „Lokomotive“ des gesamten Projekts, sagt Majno. Das Orchester soll bald auch Kinder aus anderen Orten der Region aufnehmen. Im Chorbereich ist das Projekt „Coro SONG Lombardia“ geplant, das ebenfalls Begabte fördern will. Auch im strukturschwachen Süden Italiens pflanzen sich Abbados Ideen fort. In der Basilicata sind mittlerweile in drei kleinen Gemeinden Jugendorchester gegründet worden. Der künstlerische Projektleiter Giovanni Pompeo berichtet, dass Zuschüsse von den Kommunen und von der Regierung in Rom kommen. Auch die Schulen sind in das „Sistema“-Projekt eingebunden. „Kinder und Eltern haben begeistert darauf reagiert, dass Instrumente und Unterricht nichts kosten. So etwas hat es hier bis jetzt noch nicht gegeben.“ Die Musikzentren sollten vor allem an sozialen Brennpunkten entstehen,

sagt Grossi. Auch die Integration der Kinder von Einwanderern sei ein wichtiges Anliegen, denn der Zustrom von Migranten nach Italien habe viele Ressentiments geschürt. „Wenn die Kinder gemeinsam mit Italienern musizieren, werden letztlich auch ihre Familien besser in die Gesellschaft aufgenommen. Ich hoffe, dass wie in Venezuela auch hier bald Elternorchester entstehen.“

Vivaldi in Venedig Grossi beklagt, dass in Italien nicht nur das Interesse an klassischer Musik, sondern auch das Bewusstsein für deren soziale Dimension weitgehend verschwunden seien. „Vivaldi unterrichtete in Venedig Mädchen in einem Waisenhaus. Und in Neapel spielten schon im 17. Jahrhundert Orchester in Kirchen, auf Plätzen und bei Prozessionen. Diese Tradition wollen wir jetzt wiederbeleben.“ Dass sich auch soziale Organisationen inzwischen stärker an die Kultur annähern wollen, zeigte sich bei dem Benefizkonzert des Simón Bolívar Orchesters in der Scala. Die Einnahmen flossen dem „Progetto Arca“ zu, das Arme, Obdachlose und Asylsuchende betreut und sich mit Abreus Zielsetzungen identifiziert.

Brücken zur Gesellschaft Abbado, der das Mailänder Opernhaus in seiner Zeit als Musikdirektor auch für Arbeiter und Studenten öffnete, schlägt mit seinem „Orchestra Mozart“ in Bologna ebenfalls Brücken zur Gesellschaft. Im Oktober 2008 führte er in einer Sporthalle Berlioz’ „Te Deum“ mit mehr als 600 Chorkindern auf, um ein Zeichen für besseren Musikunterricht an Schulen zu setzen. Das „Progetto Tamino“ des „Orchestra Mozart“ realisiert bereits seit 2006 in Zusammenarbeit mit Einrichtungen im Gesundheitssektor interaktive Musikprojekte mit kranken und behinderten Kindern. Jährlich erreicht „Tamino“ mehr als 300 junge Patienten. Abbado hat außerdem das Modell des venezolanischen Chors der Weißen Hände in Italien eingeführt. Gehörlose und schwer hörgeschädigte Kinder, die weiße Handschuhe tragen, ahmen die Bewegungen ihres Lehrers nach und erfahren Musik somit über Gebärden. Das von Abbado initiierte Orchesternetzwerk beginnt 2012 eine feste Kooperation mit Abreus „Sistema“, die unter anderem den Austausch von Lehrkräften vorsieht. Die Organisatoren hoffen indes auf weitere Zuschüsse und internationale Kontakte. Corina Kolbe


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Was soll sich schon verändern?

Post von Ludwig van B.

Vom Musical zur Rockmusik – Sebastian Bach Reloaded Es soll tatsächlich noch Restexemplare ehemaliger Hardrockstars aus den 80er-Jahren geben. Die für eine Flasche Bourbon und ein Päckchen Zigaretten rücksichtslos und überall spielen. Die selbst in der Rubrik „Was macht eigentlich…“ vergessen werden. Und die erbarmungslos die letzten Freunde mit „Weißt du noch…“-Geschichten vergraulen. Es gibt aber einen, der es anders wollte: Sebastian Bach. Einst Sänger der Hardrockband „Skid Row“ („18 & Life“), die allesamt Sandkastenkumpels von Jon Bon Jovi in New Jersey waren. Nach seinem Rauswurf bei „Skid Row“ orientierte sich Bach neu. Während die Bandkollegen versandeten, baute er sich die nächste Existenz auf. Als Schauspieler. Am Broadway. Spielte in „The Rocky Horror Show“ und „Jekyll & Hyde“. Dann folgten Gastauftritte in TV-Serien wie „Gilmore Girls“. Nebenbei blieb er Musiker, trat temporär mit Axl W. Rose auf und veröffentlichte 2007 ein spurloses Soloalbum namens „Angel Down“. Erst 2011 packte ihn die Rockerwut erneut. Zusammen mit seiner Band nahm er „Kicking & Screaming“ auf. Seit September ist das Album erhältlich und Sebastian Bach überaus zufrieden.

W

äre da nicht der Beinahe-Hurrikan „Irene“ über New York gezischt. „Ich habe mein Haus verloren“, erzählt Bach gefasst, „ich kann dir gar nicht sagen, wie schlimm das ist. Alles ist weg, ich muss erstmal eine neue Bleibe finden. Aber lass uns lieber über das Album reden.“ Gerne. Da wäre zunächst das Soundbrett zu besprechen, das Produzent Bob Marlette kreiert hat. „Schön, dass du das ansprichst“, freut sich Bach, „Bob Marlette hat hervorragende Arbeit abgeliefert. Die Gitarren, der Gesang, das Schlagzeug, alles klingt wuchtig und unübertrieben. Ich habe mir das Album heute wieder angehört und könnte über den Sound und das Auftreten der Band nicht glücklicher sein. Darin stecken zwei Jahre harte Arbeit.

Und eine Band, die im Prinzip aus drei Personen besteht.“ Basis dieses Resultats ist freilich ein ausgeklügeltes Songwriting. Leichtfü-

Bach. „Nick kam mit einer Tonne Material zu uns. Zusammen mit Produzent Bob Marlette konnten wir die unterschiedlichen Ideen beim Songwriting

dest seinen Ausführungen zu Folge, in denen er minutenlang und kaum stoppbar über die Arbeit mit einer Band monologisiert. „Na ja“, bestätigt er, „beim Musical habe ich nichts unter Kontrolle. Du machst das, was der Regisseur oder der Produzent will. Bei meinem Album ist das anders. Die Band heißt Sebastian Bach, es ist meine Show und ich bin am Drücker. Rockmusik bedeutet immer noch ein Stück Freiheit.“

Wirth-Nachlass für Lübeck

Soziale Netzwerke im bürgerlichen Milieu des 19. Jahrhunderts funktionierten schlicht per Korrespondenz. Solche Briefe und andere Memorabilien wurden nicht weggeworfen, sondern aufbewahrt. Wie sonst könnte man erklären, dass der Nachlass von Renate Wirth (1920–2011), Musikpädagogin aus Frankfurt, Urenkelin des Violinisten Emanuel Wirth sowie des Harfenisten und Komponisten Franz Anton Stockhausen, erhalten blieb? Als Alleinerbin für diesen Fundus hatte Renate Wirth den Verein zur Förderung des Brahms-Instituts e.V. in Lübeck, deren Mitglied sie war, eingesetzt. Als wichtigste Objekte in den Schatzkästlein aus Frankfurt nannte Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts, Notenbibliotheken, die Erkenntnisse über die Aufführungspraxis der Epoche geben können, sowie Repertoirelisten und Konzertprogramme des legendären Joachim Quartett, in dem Emanuel Wirth spielte und zugleich Assistent des Primarius Josef Joachim war, wieUnd zum Rock-Enthusiasmus gibt es derum ein enger Freund von Johannes eine Portion Bescheidenheit als ZugaBrahms. freiesmusikzentrum_jazzprojekt_nmz_53_45.indd 2 19.01.2012 12:12:59 be. Denn Bach ist keiner, der sich wie Von einzigartiger Bedeutung fürs Reviele andere erfolgreiche Kollegen „ernommee des Brahms-Instituts, dem der wachsener, reifer oder situierter“ empWirth-Nachlass nun anvertraut ist, ist findet. „Ganz ehrlich“, merkt er spitzbüein originaler Brief, den Ludwig van bisch an, „ich mache immer noch das Beethoven mit persönlichem Siegel an Gleiche wie zu Skid-Row-Zeiten. Ich Franz Anton Stockhausen, Vater des füge die Songideen zusammen, gehe ins Sängers und Brahms-Freundes Julius Studio und nehme die Songs auf. Ich Stockhausen, im Juli 1823 nach Paris höre immer noch Rush und AC/DC und schickte. Dieser Brief konnte bisher liebe Rockmusik. Das habe ich schon nicht verifiziert werden und galt desmit 16 Jahren gemacht. Was soll sich halb als verschollen. Auf knapp drei also schon verändern?“ Gute Frage. Seiten erörtert Beethoven darin seiNichts am besten. Denn alles, was Sene Bemühungen um Subskribenten bastian Bach will, ist „mit meiner Band für die Aufführung seiner „Missa SoRetro-Rock-Look: die Band Sebastian Bach. Foto: Patrick McBride zu touren. So wie es Journey und all die lemnis“ und bittet Franz Anton Stockanderen Classic-Rockbands machen.“ hausen um Unterstützung. Allein der ßig kommen die Songs daher. Ohne auch in ganz ordentliche Songs umDas ist ein unspektakulärer, bescheiMarktwert dieses Briefes wird auf über Druck, etwas beweisen zu müssen. setzen. Mit dem Ergebnis bin ich mehr dener Held der 80er. Von Mythos ist bei 100.000 Euro taxiert. Um die Aufgaben „Caught in a dream“, „Dirty Power“, als zufrieden.“ Überhaupt. Das Songihm wenig zu spüren. Dafür aber eine der Katalogisierung, Archivierung und „Dream Forever“ oder „Kicking And writing. Mit einer Band oder Gleichuneingeschränkte Liebe zur RockmuUntersuchungen des Wirth-Nachlasses Screaming“ darf man ansprechen. Der gesinnten. Das scheint Sebastian Bach sik und zur Nichtveränderung. Dass es erfüllen zu können, ist nun finanzielle neue Gitarrist Nick Sterling hat sich trotz exzellenter Zwischenkarriere am das noch gibt… Förderung durch Stiftungen notwendig. Sven Ferchow Hans-Dieter Grünefeld Lob beim Songwriting verdient. Sagt Broadway vermisst zu haben. Zumin-

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Von der Entdeckung heimatlicher Klänge

Minas Borboudakis im Gespräch mit dem Bratschisten des Münchener Kammerorchesters Kelvin Hawthorne 1992 kam der 1974 in Heraklion, Griechenland, geborene Pianist und Komponist Minas Borboudakis nach München – inzwischen wurde die Isarmetropole seine zweite Heimat. Seit einigen Jahren engagiert Borboudakis sich in der MGNM – der Münchener Gesellschaft für Neue Musik. Für die aktuelle Ausgabe der nmz steuert er im Rahmen der MGNM-Kolumne ein Interview mit dem aus New York stammenden und ebenfalls in München lebenden Bratschisten Kelvin Hawthorne bei.

Mina Borboudakis: Kelvin, du bist in New York geboren und aufgewachsen, bist mit einer Japanerin verheiratet und lebst sowie arbeitest in München seit ende der 80er. Wie kommt das? Wieso München? Ist New York oder Tokyo nicht interessant? Kelvin Hawthorne: Das Masterstudium in Cleveland habe ich unterbrochen und bin nach Venezuela gegangen, um musikalische Erfahrung zu sammeln. Dort habe ich im Orchester gespielt, das Studium habe ich dann nachträglich fertig gemacht. Als das Zürcher Kammerorchester auf Konzertbesuch in Caracas war, habe ich nachgefragt und herausgefunden, dass eine Bratschenstelle frei sei, dann eine Woche später in Bogotá (ein weiterer ZKO Konzertort) vorgespielt und bin somit nach Zürich gekommen. Von dort aus ist München nicht weit; ich wollte in Süddeutschland oder in der Schweiz bleiben. In dieser Region ist München die führende Kulturstadt; schließlich war mein Weg nach München eine Zusammenkunft von Absicht und Zufall. Mit einer Japanerin verheiratet zu sein, hat mir das Orchester geschenkt: sie spielt seit 1990 auch mit. Borboudakis: Deine Tätigkeit beim MKO ist sicherlich sehr erfüllend. Ihr macht sehr interessante Programme und bewegt euch auf höchstem Niveau sowohl bei der Klassik als auch bei den neuesten Werken. Wie ist für dich als Musiker der Sprung zwischen

HfM

den verschiedenen Epochen? Wir leben schließlich in einer Zeit der Spezialisten... Hawthorne: Der Sprung zwischen den Epochen ist vorerst äußerst belebend. Es ist ein großes Glück und Privileg, sich so intensiv und ernsthaft mit teils entgegengesetzten Musiken befassen zu dürfen, ohne sich auf die eine oder die andere exklusiv spezialisieren zu müssen. Somit kommt nie Langeweile auf, immer ein begrenztes Repertoire zwischen 1750 und 1900 zu spielen. Jedoch sind in verschiedenen Epochen verschiedene Spielschwerpunkte wichtig. In der Klassik und Romantik ist Klangschönheit ein oberstes Gesetz. In der Neuen Musik braucht man aber ein viel größeres Spektrum an Klangmöglichkeiten bis hin zu Klängen, die in der Klassik für hässlich gehalten würden. Ich finde es immer eine große Herausforderung, die beiden klanglichen Ebenen zu pflegen, besonders wenn sie gleich aufeinander im selben Konzert vorkommen.

Auswahlkriterien Borboudakis: Nun hast du hier neben deiner Tätigkeit als Bratscher des MKO eine ganze Reihe an eigenen Projekten als Kammermusiker initiiert. Auch als Mitglied der MGNM hast du in der Vergangenheit vieles von Münchner Komponisten gespielt. Vor zwei Jahren hast du einen Feldman Zyklus im Orff- Zentrum München angefangen, das im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Aber auch in New York warst du in den letzten Jahren präsent. Wie konzipierst du deine Programme? Wie wählst du die Musik die du spielst? Hawthorne : Die Programme, die ich initiiere, wähle ich auf verschiedene Weise: Sehr gerne konzipiere ich Programme mit Werken von Komponisten, zu denen ich eine persönliche Verbindung habe. Das klingt vorerst nicht nach einem musikalischen Kriterium. Die Musik des jeweiligen Kom-

Kelvin Hawthorne. Foto: Münchener Kammerorchester/Florian Ganslmeier

ponisten muss nicht zwingend genau „mein Stil“ sein, muss aber natürlich ein gewisses Niveau haben. Wenn das vorhanden ist, bin ich grundsätzlich neugierig und interessiert. Eine Entdeckung für mich in den letzten Jahren ist aber die Musik meiner Heimat, vornehmlich die New York School: Cage, Feldman, Christian Wolff, aber nicht nur die, auch jene davor: Ives und Copland, und die danach: Steve Reich und John Adams. Als ich studiert habe, lebten Cage und Feldman noch; sie waren aber nur bekannte Namen, ihre Musik habe ich kaum gekannt. Auch in den Jahren nachdem ich die USA verlassen hatte, kam ich wenig mit amerikanischen Komponisten in Kontakt. Erst nachdem ich mein In-

Detmold

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8. DetmolDeR sommeRaKaDemie GesanG HaRFe KlavieR 14. – 22. Juli 2012 FÜ R BU n dES pR EIStR äg E R „ J U g En d MU S Iz I E Rt “ Prof. Norbert Stertz, Künstlerische Leitung Prof. Markus Köhler, Gesang Prof. Caroline Thomas, Gesang Prof. Godelieve Schrama, Harfe Mirjam Schröder, Harfe Prof. Hartmut Schneider, Klavier Prof. Bob Versteegh, Klavier Prof. Manuel Lange, Künstlerische Liedgestaltung Prof. Thomas Mittmann, Szenischer Unterricht Anja Damianov, Klavierimprovisation Dorothea Geipel, Podiumstraining

Schirmherr: Kurt Masur

Informationen: www.detmolder-sommerakademie.de

teresse an der zeitgenössischen Musik entdeckt habe, wurde mir bewusst, wie sehr die „Absichtslosigkeit“ der Musik von Cage und Feldman mich anspricht. Borboudakis: Apropos neugierig sein: Sind Orchestermusiker neugierig? Meine persönliche Erfahrung in den letzten Jahren als Komponist ist es, dass die Orchestermusiker immer neugieriger auf unbekannte Musik werden. Was meinst du als Insider? Hawthorne: Der Orchestermusiker, wenn man allgemein von einem sprechen kann, hat sich in den letzten Jahren gewiss sehr verwandelt. Das Muster rückständig, konservativ, desinteressiert stirbt aus. Die neue Generation ist offener, neugieriger; Neue Musik ist, wenn nicht immer beliebt, mindestens eine Selbstverständigkeit. Es gibt aber noch Widerstandsbastionen in den großen Orchestern, die ihr Publikum in Sicherheit des 19. Jahrhunderts wiegen wollen. Borboudakis: Und die Münchner Szene? Wir haben mehrmals zusammen musiziert, aber Du hast auch eine Reihe von Komponisten aufgeführt als Kammermusiker. Widmann, Eggert… Hawthorne : Die Münchner Szene habe ich in vielen Facetten erlebt und gespielt. Meine ersten Berührungen kamen durch Hans Stadlmair mit Komponisten wie Killmayer, Blendinger und Koetsier, führte dann über Hiller und Kiesewetter, von dem ich sehr viel aufgeführt habe, zu der jüngeren Generation, von der manche, wie Jörg Widmann, Moritz Eggert oder du selbst, überregionale und internationale Bedeutung erlangt haben. Ich erlebe aber eine große Vielfalt in München, bin froh, dass man keine richtige „Münchner Schule“ ausmachen kann. Borboudakis: Lass uns zurück kehren an deinen Satz über die „Zusammenkunft von Absicht und Zufall“. Ist das eine Philosophie, die du in der Musik auch suchst als Fan von Cage? Inwiefern widerspiegelt sich das Zusammenwirken von Absicht und Zufall in deinem Spiel bei solchen Werken? Hawthorne: „Zusammenkunft von Absicht und Zufall“ ist zwar wie sich mein Leben entfaltet, jedoch denke ich eher in Absichten. Die werden dann von dem Zufall durchkreuzt. In der Musik suche ich nicht nur solche Werke aus, spiele aber sehr gerne Werke der kontrollierten Aleatorik. Um zu Cage zurückzukommen: ein wunderbares Bespiel dieser Technik sind seine Number Pieces: die Stücke werden mit Stoppuhr gespielt. Cage notiert einen Zeitraum, in dem man ein bestimmtes musikalisches Material, meistens nur ein oder zwei Töne, spielen soll. Man kann auf die anderen Spieler reagieren, man kann bewusst darauf nicht reagieren. Es kommt jedes Mal ein anderes Stück heraus, aber, da das musikalische Material vorgegeben ist, der Zeitraum jedoch weniger, ist es immer aber dasselbe Stück, dann aber auch nicht. In diesen Stücken entsteht im besten Fall eine zeitlose Weite, die einzigartig ist.

Wegweisende Pioniere Borboudakis: Natürlich sind die Pioniere des 20. Jahrhunderts für unsere Generation wegweisend! Ohne sie gäbe unsere Musikwelt nicht in der Form wie sie heute existiert. Ich habe den Eindruck, dass all die Anstrengungen eines Lachenmann, Ligeti, Boulez oder Cage erst in den letzten 10 bis 15 Jahren zur Geltung kommen und zwar beim Publikum, Musiker und Organisatoren. Parallel sind sie für uns jüngere Komponisten, die die jeweilige frühere Klangrevolution als selbstverständlich und notwendig betrachten, eine „Plattform“ um Neues darauf und daraus zu schaffen. Wie erlebst du es als MKO Mitglied und als Kammermusiker? Hat sich Neue Musik von Barrieren befreit? Hawthorne: Von allen Barrieren hat sich die neue Musik noch nicht befreit, auch wenn sie weiter auf dem Weg dahin ist. Es ist erfreulich, dass Ligeti, Lachenmann, Boulez und Cage langsam so etwas wie Klassiker sind; vor 40 Jahren gab es die langsame Umwandlung in der Akzeptanz der Musik Bartóks und Strawinskis. Es ist immer noch sehr selten, dass Neue Musik im Orchester oder im Kammermusikprogramm den gleichen Stellenwert wie ältere Musik genießt. Die Programme des MKOs sind eher die Ausnahme. Klassische Musik ist vielmehr eine konservative Neigung in unserer Gesellschaft und Neue Musik steht natürlich für Fortschritt. Trotzdem wächst langsam das Verständnis, dass Neu und Alt integriert werden müssen, sowohl in den Programmen wie auch beim Publikum. Sonst schrumpft die Kunstmusik weiter zusammen. Borboudakis: Was sind deine nächsten Pläne? Hawthorne: Als nächstes kommt ein Quintettkonzert mit zwei Celli: zwei neue, John Casken und Tobias P.M. Schneid, zusammen mit dem großen C-Dur-Quintett von Schubert gepaart. 2012 freue ich mich auf die Fortsetzung der Feldman Reihe, diesmal mit Violin and String Quartet aus dem Jahr 1985: eine Münchener Erstaufführung! Borboudakis: Vielen Dank und viel Kraft für deine weitere Projekte! Hawthorne: Ich danke dir auch! Kelvin Hawthorne wurde in New York geboren. Er arbeitete als Bratscher beim Zürcher Kammerorchester und beim Tonhalle Orchester Zürich. Seit 1987 ist er als Solobratscher beim Münchener Kammerorchester angestellt. Als Solist und Kammermusiker hat Hawthorne diverse Aufnahmen beim BR, WDR und ORF eingespielt sowie mit den Labels NEOS, Wergo und Cavalli Records. In den vergangenen Jahren erfolgten Einladungen zu verschiedenen renommierten Festivals, unter anderem bei der Münchner Musica Viva, der Münchener Biennale, beim Ultraschall Berlin, bei den Donaueschinger Musiktagen sowie dem Schleswig-Holstein Musik Festival.


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Februar 2012  nmz 2/12    Seite 7

Angebot der Demokratie angenommen Dem Musiker und Pädagogen Eberhard Schmidt zum Gedenken Am 6. Dezember 2011 hat eine große Trauergemeinde auf dem hannoverschen Engesohder Friedhof zusammen mit seiner Familie Abschied von Eberhard Schmidt genommen, einem erfolgreichen vielseitigen Musiker und Pädagogen sowie einem hochverdienten Kulturpolitiker.

S

einem Tod ist eine lange und schwere Erkrankung vorausgegangen. Er hat sein Leiden tapfer bekämpft – an seiner Seite die geduldige und opferbereite Pflege seiner Frau Gertrud. Eine Würdigung seiner umfassenden Lebensleistung kann hier nur verkürzt geschehen. Er gehörte einer Generation an, die entweder als Soldat oder als Heranwachsender den Zweiten Weltkrieg erlebten. Eberhard Schmidt hat das Kriegsende in Berlin und im Osten durchlitten, wie er in seinen Erinnerungen dramatisch erzählt. Im Nachkriegsdeutschland studierte er in Berlin, das damals noch nicht durch die Mauer getrennt war. 1949 dirigierte er bereits den Jugendchor des Berliner Rundfunks. Bedeutende Namen gingen danach schon durch sein Leben. Stellvertretend für alle will ich sein Dirigentenvorbild Sergiu Celibidache nennen, der als junger Dirigent in Vertretung von Wilhelm Furtwängler die Berliner Philharmoniker leitete und Berlin faszinierte. Schmidt griff mit anderen seiner Generation das große Angebot der De-

mokratie auf und hat sich darin aktiv eingebracht. 24-jährig begann er seine langjährige Tätigkeit als Schulmusiker und Chorleiter unter anderem in der niedersächsischen Heimschule in Bad Iburg, als 1962 dann in Hannover an der Tellkampfschule, wo er bis 1990 jungen Menschen Musik unterrichtete und Referendare ausbildete. 30 Jahre widmete er sich der Chormusik und führte als Dirigent mit dem Hannover-Chor und hiesigen Orchestern Chorwerke, unter anderem von Brahms, Haydn und Mendelssohn auf. Sein Werdegang als Kulturpolitiker begann in den 50er-Jahren, als er sich der „Jeunesses Musicales Deutschland“ anschloss und 20 Jahre im Bundesvorstand und später im Deutschen Musikrat mit Klaus Hashagen, Eckart Rohlf, Bernhard Bosse, Michael Jenne und mir sowie Richard Jakoby zusammenarbeitete. Er war mein Nachfolger als Landesvorsitzender der Jeunesses Musicales. Sein Nachfolger, der Komponist und Flötist Helmut W. Erdmann, musizierte auf der Trauerfeier. Akzente in der Kulturpolitik setzte Eberhard Schmidt im Bund und Land. Er hat den Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf allen Ebenen entscheidend mitgeprägt, so auch als Leiter der Förder- und Anschlussmaßnahme „Kammermusikkurse für Hochbegabte“, die Hartmut Gerold weitergeführt hat. Schmidt war Mitbegründer des „Deutschen Chorwettbewerbs“. 1980

Eberhard Schmidt beim 40-jährigen Jubiläum des Niedersächsischen Landesjugendsinfonieorchesters 2008. Foto: Hartmut Geiling

erhielt er die Ernennung zum „Chordirektor der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände“. Zuvor 1978 rief er mit Kollegen den Landesmusikrat Niedersachsen ins Leben und baute als sein erster Präsident das Gremium zu einem wichtigen und erfolgreichen kulturpolitischen Instrument aus. Lore Auerbach war Vizepräsidentin. Er leitete mehrere Jahre den Länderrat des Mu-

Internationaler Klavierwettbewerb Hans von Bülow Für Klavier solo, Klavierkonzert, Dirigieren vom Klavier, Klavierkammermusik im Juli 2012 in Meiningen 1994 fand anlässlich des 100. Todestages des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow in Meiningen ein „Landesmusikfest Hans von Bülow“ statt, mit einem grandiosen Konzert der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Claudio Abbado mit Daniel Barenboim als Solist des dritten Klavierkonzertes von Beethoven, einem internationalen Kongress und einer hervorragend gestalteten Ausstellung im Schloss Elisabethenburg.

eine „große Ehre“ bedeute, wie er selbst bekannte. Seitdem hat es in der Stadt, deren kulturelle Ausstrahlung durch die fünfjährige Tätigkeit Bülows als Chef der Meininger Hofkapelle von 1880 bis 1885 entscheidend und nachhaltig geprägt wurde, regelmäßig Konzerte, Lesungen und Vorträge zum Thema Hans von Bülow gegeben. Der kunstsinnige und kreative „Theaterherzog“ Georg II. hatte nicht nur sein Theater, die „Mei-

Hans von Bülow. Foto: Theater Meiningen (Meininger Museen, B 406a) Das Interesse an Leben und Wirken Bülows war erneut geweckt worden: die „Internationale Hans-von-BülowGesellschaft“ e.V. wurde in Meiningen gegründet, ein Forschungs- und Dokumentationszentrum initiiert. Daniel Barenboim wurde zum Ehrenmitglied ernannt, was für ihn

ninger“, zu hoher Anerkennung geführt, sondern auch durch die Berufung Bülows an den Musenhof eine Persönlichkeit gewonnen, die mit demselben künstlerischen Ernst und durch dieselbe Hingabe an die künstlerische Arbeit die „Meininger Hofkapelle“ zu europäischem Ruhm führte.

Der erstmalig 2012 in Meiningen stattfindende Wettbewerb soll junge Menschen mit den Idealen Bülows vertraut machen. Er folgt den Vorstellungen, die Bülow hinsichtlich Repertoire, Ausbildung und Gewichtung modellhaft prägte. Unermüdlich setzte sich Bülow für seine drei „B“ ein: Bach, dessen Klaviermusik er als einer der ersten im Urtext spielte, Beethoven, dessen Werke er gern in Zyklen vorstellte, und Brahms, den er als kongenialen Partner nach Meiningen einlud. Liszt, Wagner, Chopin, Tschaikowsky waren Komponisten, deren Werke Bülow immer wieder interpretierte und vielfach zur Uraufführung brachte. Wahlpflichtstücke der Wettbewerbskandidaten sollen aus dem Fundus dieses Repertoires geschöpft werden. Dazu kommen Werke von Komponisten, die mit Meiningen eng verbunden waren: Richard Strauss, Max Reger, Günter Raphael. Die Gruppierung der Wettbewerbskandidaten richtet sich ebenfalls nach Intentionen Bülows, der sowohl hochbegabte junge Pianistinnen und Pianisten in seinen weltweit abgehaltenen Meisterkursen unterwies, als auch, besonders während seiner Lehrtätigkeit am Julius-Stern-Konservatorium in Berlin, begabte Jugendliche unterrichtete und ebenfalls engagierte Amateurmusiker förderte. Auch die pianistischen Tätigkeitsfelder Bülows werden nachvollzogen: der Klaviersolist, der Pianist des Klavierkonzertes mit Orchester, der Duopartner sowie der Pianist und Dirigent in Personalunion bei der Interpretation von Klavierkonzerten. Partner der Wettbewerbsteilnehmer ist die Meininger Hofkapelle unter Leitung ihres Generalmusikdirektors – Philippe Bach. Das sind Konstellationen, die man in anderen Wettbewerben kaum finden wird. Besonders attraktiv ist die Möglichkeit, als Solist vom Flügel aus das Orchester zu dirigieren, so wie es heute verstärkt prominente Pianisten praktizieren (Christian Zacharias, Murray Perahia, Andras Schiff) und es auch Dirigenten wie Karajan und Bernstein getan haben. Teilnahmebedingungen und Anmeldeformulare sind beim Wettbewerbsbüro zu erlangen, wo auch das Ausschreibungsheft angefordert werden kann: info@buelow-wettbewerbmeiningen.de, Tel. +49 (0) 36 72 47 79 40, Fax +49 (0)36 72 47 79 42 Alle aktuellen Informationen sind auch im Internet zu finden: www.buelow-wettbewerbmeiningen.de

sikrates und gründete den Rundfunkarbeitskreis. Der Medienpolitik, öffentlich-rechtlich oder privat, galt sein besonderes Interesse. Die Gründung des Landesjugendorchesters und des Landesjugendjazzorchesters war ihm zu verdanken. Schmidt war ein engagierter Mitstreiter für die Anerkennung der zeitgenössischen Musik. Die „Tage der Neuen Musik“ in Hannover und Lüneburg waren ihm eine Herzensangelegenheit. 1981 wurde der „Musikplan Niedersachsen“ veröffentlicht. Schließlich war die Schaffung einer „Landesmusikakademie“ das erklärte Ziel seiner Präsidentschaft und seines Nachfolgers Karl-Jürgen Kemmelmeyer. Es war ein 20-jähriger Kampf. Vor 19 Monaten konnte er sich noch der Eröffnung der Landesmusikakademie erfreuen, wo er zeitgleich seinen 80. Geburtstag mit alten Freunden sowie Kollegen feierte und seinen lebenslangen Humor bewies! Die damalige niedersächsische Landesregierung und sein Ministerpräsident bewunderten Eberhard Schmidt ob seines Einsatzes für die Musik. 2005 verlieh das Land ihm den Praetorius-Musikpreis für die Kategorie „Ehrenamt“. Eberhard Schmidt wurde Ehrenpräsident des niedersächsischen Musikrates sowie Ehrenmitglied des Deutschen Musikrates und der Jeunesses Musicales Deutschland. 1985 erhielt er das niedersächsische Verdienstkreuz am Band und 1990 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. Der frühere niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kunst, Tönnies Cassens, schrieb, Schmidt habe „mit großer fachlicher Kompetenz, Ideenreichtum und politischer Durchsetzungsfähigkeit das Musikleben in Niedersachsen und im Bund entscheidend mitgeprägt!“ Als langjähriger Freund und Weggefährte füge ich auch im Namen der Kollegenschaft hinzu: „Du hast dich um die Musikkultur verdient gemacht!“ Klaus Bernbacher

Nachrichten Frühjahrstagung des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt Das Institut für Neue Musik und Musikerziehung wird im Rahmen seiner diesjährigen Frühjahrstagung vom 11. bis 14. April zwei Kurse anbieten. Auf dem Programm stehen der „Interpretationskurs Neue Musik“ und der Workshop „Neue Musik vermittelt. Unterrichtskonzepte zu ‚On stellar magnitude‘ von Brian Ferneyhough“ für Schulmusiker. Für den Interpretationskurs konnte Wolfgang Rüdiger von der RobertSchumann-Hochschule Düsseldorf gewonnen werden, mit der Leitung des Schulmusiker-Workshops sind Matthias Handschick und Ursula Brandstätter betraut. Das von Wolfgang Rüdiger geleitete Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren, langfristiges Ziel ist dabei die Gründung eines Landesjugendensembles für Neue Musik in Hessen. Der Kurs wird mit einem Konzert am 14. April abgeschlossen, in dem die erarbeiteten Ergebnisse zur Aufführung kommen. Zum SchulmusikerWorkshop sind Studenten, Referendare und bereits im Berufsleben stehende Pädagogen herzlich eingeladen. Brian Ferneyhoughs „On stellar magnitude“ wird im Konzert zu hören sein, die Ergebnisse des Workshops werden im Plenum zur Diskussion kommen. Stattfinden wird die Frühjahrstagung in der Akademie für Tonkunst Darmstadt, es fallen 40 Euro Teilnahmegebühren an. Anmeldeschluss für die Tagung ist der 31. März 2012.

Weitere Informationen www.neue-musik.org inmm@neue-musik.org


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Das Land der Oper mit der Seele suchend Ein langer Weg in die Antike: Manfred Trojahns „Orest“ in Amsterdam Der Begriff der Postmoderne ist – selbst als historischer – von nur begrenzter Trif tigkeit. Denn natürlich hätten schon die „Neudeutschen“ (Berlioz, Liszt, Wagner, Wolf, Strauss) mit diesem etwa Brahms als Abtrünnigen ihrer „Zukunftsmusik“ schmähen können: als Verräter an der Avantgarde, kompromisslerischen Sucher nach heilig-heilen Traditionsbezügen – und im Wahn befangen, die Historie halte Rettendes fürs unübersichtliche Heute bereit.

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och Alban Berg galt in seinem unverwechselbaren espressivo, seinen bisweilen kryptotonalen Assoziationen quasi noch oder schon wieder „romantischer“ als Schönberg oder auch Webern. Vollends trat in den siebziger Jahren eine Gruppe deutscher Komponisten auf, die, bei allen Unterschieden, sich als Anti„Avantgarde“ verstanden. Einig waren sie sich in der Abkehr vom „Mekka der Moderne“, den Darmstädter Ferienkursen, die sie nicht selten reflexhaft pauschal zur orthodox monolithischen Trutzburg des Serialismus dämonisierten – und in der Frontstellung gegen Technologisches, wie die Elektronik, aber auch gegen die Negation des „Werk“-Begriffs durch die Aleatoriker oder Improvisations-Künstler. Ihre Identifikationsfiguren hießen Henze oder Ligeti, auch wenn beide keineswegs auf einen Nenner zu bringen sind. Das Tabu über der Tonalität mochten sie nicht akzeptieren; und Sinfonie wie Oper waren für sie erstrebenswerte Gattungen und Formen. Manfred Trojahn, Wolfgang Rihm, Hans-Jürgen von Bose, Detlev MüllerSiemens, Wolfgang von Schweinitz, Hans-Christian von Dadelsen, Manfred Stahnke, Detlev Glanert waren sich allerdings mehr in ihren Feindbildern und Ahnherren einig als in ihren individuellen Zielen. Doch einem Schlagwort sind sie nicht entronnen: neue deutsche Romantik. Aribert Reimann indes, nicht zufällig vor allem Opern-

komponist und durchaus auf Distanz zu „Darmstadt“, ist diese Etikettierung nicht zuteil geworden. „Neu“ freilich hieß damals durchaus Heterogenes: die „Neue Deutsche Welle“ der Pop-Musik, die wuselig vielsträhnige „Neue Einfachheit“ der Moderne – und nicht zuletzt die „Neue Frankfurter Schule“ (NFS) der Satiriker um Eckhard Henscheid und Robert Gernhardt mit ihren spöttisch weiterführenden Anspielungen auf Adornos „Kritische Theorie“, für nicht wenige angeblich Pendant zum oft nur behaupteten Darmstädter Dogmatismus. Manfred Trojahn, neben Wolfgang Rihm der Prominenteste und Produktivste der Gruppe, ist (Jahrgang 1949) gewiss kein „junger“ Komponist mehr. Und gar hermetische Einheitlichkeit kann man seinem Komponieren keineswegs nachsagen: Mäandernde Entwicklungen, Gegensätzliches, ja Widersprüchliches gehören dazu. Kennt man Trojahn ein wenig, so lassen sich sogar leicht gespaltene Züge entdecken, hängt er doch an mancherlei Traditionen, ohne sich deshalb gleich als Nostalgiker zu „outen“. So mag es kein Zufall sein, dass seine erste Oper, „Enrico“ (1991), auf Pirandellos Drama „Enrico IV.“ basiert, in dem Fiktion und Realität spielerisch-grausam ineinander übergehen. Ein programmatisches Statement Pirandellos wirkt da erhellend: „Jeder macht sich seine Maske zurecht, wie er’s vermag – die äußere Maske. Denn drinnen hat er die andere, die oft mit der äußeren nicht zusammenpasst.“ Dass Trojahn ein Faible für Maurice Ravel mit seiner Neigung zu Stil-Masken-Spielen hat, erstaunt nicht. Wie denn überhaupt Trojahns musikalisches Weltbild vielschichtig zusammengesetzt erscheint, nicht nur aus Tradition und Moderne, sondern auch aus nördlichen und südlichen Impulsen: So wie ihm die skandinavische Welt (Sibelius, Nielsen, nicht zuletzt der erratische Sinfoniker Allan Petterson, für dessen bohrende Sechste er sich auch als Dirigent stark gemacht

Für die Initiative « Fonds Experimentelles Musiktheater » des nrw kultursekretariats und der Kunststiftung nrw werden wieder Projektideen gesucht. Die Projekte entstehen in Zusammenarbeit mit Theaterund Opernhäusern Nordrhein-Westfalens. Als Mitveranstalter liefern sie nach Vereinbarung die theaterproduktionstypische Infrastruktur, wie z.B. Probenmöglichkeiten, Bühnentechnik, Mitarbeit von Werkstätten, Dramaturgie und Inspizienz, sowie die Einbeziehung in den Spielplan und lokale Öffentlichkeitsarbeit. Eine Mitwirkung von künstlerischen Kräften des jeweiligen Hausensembles ist wünschenswert.

fonds experimentelles musiktheater neue projektideen für 2013 gesucht jetzt bewerben! Der Fonds leistet dreierlei: Er unterstützt erstens finanziell, er sorgt zweitens durch Einbeziehung von Theatern und Opernhäusern in nrw für eine stärkere öffentliche Verankerung des Experimentellen Musiktheaters und sichert drittens durch einen Beirat die künstlerische Qualität und den experimentellen Charakter der zu realisierenden Produktionen. Die Auswahl wird durch den künstlerischen Beirat mit Beat Furrer, Stephanie Gräve, Dieter Jaenicke, Hans-Peter Jahn und Manos Tsangaris getroffen. Ziel ist es, zeitgenössische Musiktheater-Produktionen zu initiieren, zu erproben und zu fördern, die das Wechselverhältnis von Sprache, Musik und Theater-Raum neu befragen und experimentell erkunden. Aus dem Fonds werden Projekte finanziert, die Komposition, Text ( deutsch oder englisch ) und Regie von Anbeginn miteinander verbinden. Komponenten des Musiktheaters, des Schauspiels und der bildenden Kunst sollen zusammenwirken. Elektroakustische und visuelle Gestaltungsformen können integriert werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Entwicklungsprozess, der sich frühzeitig auf den spezifischen Aufführungsraum beziehen soll. Die Uraufführung soll in der zweiten Jahreshälfte 2013 an der Oper Köln realisiert werden. Spielort ist voraussichtlich das Palladium. Zur Verfügung stehen Solisten der Oper Köln und bis zu 40 Musiker des Gürzenich Orchesters (variable Besetzung). Bis zu 80 000 € für Produktionskosten, Programmheft und Honorare werden aus Mitteln des nrw kultur sekretariats und der Kunststiftung nrw zur Verfügung gestellt. Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler aus den genannten drei Sparten – möglichst zu dritt. Eine Altersgrenze gibt es nicht. Neben den aussagekräftigen Projektskizzen werden außer den Vitae der beteiligten Künstler auch Referenzen, Presse sowie Audio-/ Videodokumentationen ( max. drei Disks mit separaten Playlists ) in kopierfähiger Form ( din a4, einseitig bedruckt, lose, ungelocht, nicht geklammert z.B. in Klemmordnern ) erwartet. Eine ungefähre Kostenkalkulation ist ebenfalls erwünscht. Bitte beachten Sie: Es werden nur Bewerbungen mit dem hierfür vorgesehenen Antragsformular angenommen ( Download unter www.nrw-kultur.de ). Die ausgefüllte Fassung des Antragsformulars und alle weiteren Unterlagen sind einzureichen bis zum 4. April 2012 ( Poststempel ) z. H. des Projektdramaturgen Thomas Witzmann beim: nrw kultursekretariat Friedrich-Engels-Allee 85 42285 Wuppertal www.nrw-kultur.de weitere informationen: Thomas Witzmann direkt: e thomas@witzmann.com t 0221 270 73 85 nrw kultursekretariat: e info@nrw-kultur.de t 0202 698 27 00

Szene aus Manfred Trojahns Opernaufführung von „Orest“ in Amsterdam. Foto: Herrmann und Clärchen Baus

hat) viel bedeutet, so haben ihn längere Rom- und Paris-Aufenthalte geprägt: Debussy wie Puccini waren ihm keine geringen Vorbilder. So schrieb er 2006 für die Klavier-Sektion des Münchner ARD-Wettberbs zwei „Pflichtstücke“, durchaus als Hommage an Debussys Préludes. Vom Dialog mit großer Vergangenheit zeugten nicht minder seine neukomponierten Recitative für Mozarts „La clemenza di Tito“. Trojahns ästhetisches Spektrum ist breit, breiter als seine gelegentlichen Ausfälle gegen die „Avantgarde“, Boulez wie Lachenmann, vermuten lassen. Zwar gibt es Kammermusikwerke, die streckenweise klingen, als gelte es, Schubert weiterzuschreiben, doch bei seinen Literaturopern („Was ihr wollt“, „Limonen aus Sizilien“, „La grande magia“) setzt er auf Komplexität, Künstlichkeit, Spannungsreichtum zwischen den Zeiten. Gleichwohl sollte man sich auf selbst langfristig gewonnene Einschätzungen nicht verlassen. Auch Trojahn kann massiv überraschen: Seine jüngste Oper nämlich verschiebt manche Perspektiven. Zwar schließt sie, maskenhaft, mit einem Zitat, freilich nicht reiner Musik: „Orest“ – mit diesem lange nachgellenden Schrei der Chrysothemis endet Strauss’ „Elektra“. Der Name des mythischen Muttermörders als letztes Wort. Bei Trojahns Oper über diesen bleibt ebenfalls nur „Orest“ in den entfernten Frauenstimmen übrig. Zufall ist dies schwerlich, suggeriert eher unentrinnbar fortwirkendes Verhängnis: der Mythos als SchreckensSpirale. Trojahn, vielfältig gebildet, hat diesmal keine „Literatur-Oper“ komponiert, sondern den Text selber verfasst; mag auch das Atriden-Sujet antikisch hoch besetzt sein. So ist in der never ending Clan-Saga stets auch der fundamentale Konflikt zwischen Matriarchat und Patriarchat enthalten: Wer ist schlimmer, die Gattenmörderin oder der Muttermörder? Inaktuell ist der Familien-Horror keineswegs: Kehren Männer aus langen Kriegen heim, haben sich ihre Frauen inzwischen anders gebunden, droht die sex-andcrime-Eskalation. Zwingend hat dies Eugene O’Neill in seiner „Trauer muss Elektra tragen“-Trilogie auf den amerikanischen Bürgerkrieg projiziert. Und dass Fanatiker im Wahn „höheren“ Auftrags morden, ist blutige Realität. Trojahns Abkehr von der „Oper“ ist konsequent: Sein „Musiktheater in sechs Szenen“ verweigert lineare Narration und tonale Absicherungen. Dramaturgisch bleibt Orest zwar zentral: Von Schuldgefühlen gejagt, zweifelnd an seiner Täter-Authentizität (tötete er nicht auf Geheiß des Männlichkeitsgottes Apoll?), wird er von sechs Frauenstimmen und Violinen verfolgt, die ihn nicht nur um- und durchdringen, manchmal nur wortlos hechelnd, sondern auch als Todesschrei Klytämnestras aus ihm selber dringen. Und die als rächende Erinnyen den Gepeinigten immer wieder mit frenetischen Trito-

nus-Attacken überziehen. Im Raumklang verschmelzen so innen und außen; Trojahns Musik ist darin ungewohnt „haptisch“ intensiv. Doch auch, wenn Personal und „plot“ bekannt sind, bricht Trojahns Libretto mehrfach das klassische Muster, lässt die mythischen Bestandteile auseinanderdriften oder sich überlagern. Das mörderische Geschwisterpaar Orest und Elektra, die hier fast zur fanatisch antreiberischen Schwester der Lady Macbeth wird, soll gesteinigt werden. Menelaos, mit der so unheilvoll schönen Helena zurückgekehrt, rät zur Flucht, bleibt aber feige und schwach. Dafür greift Apoll ein, ein durchaus zynischer Drahtzieher und Manipulator, der nach Bedarf zu Dionysos mutiert. Assoziationen an Wolfgang Rihms „Dionysos“ stellen sich nicht zufällig ein – wie denn überhaupt Mythisches aller Art derzeit wieder hoch im Schwange ist. Auch Trojahn kombiniert archaische Ur-Konflikte mit spätbürgerlicher Psychologie; und dies fast im Sinne psychiatrischer Versuchsanordnungen: Die Eingeschlossenen der hier so gar nicht diskret charmanten Bourgeoisie. Dass man an Viscontis grandiosen Film „Die Verdammten“ denken muss, ist alles andere als abwegig. Trojahns „Orest“ enthält, wie keineswegs selten, viel, manchmal zu viel Text, der sich nicht immer vermittelt.

unfreiwillig komisch. Doch dass Hyper-Horror und burlesker Effekt zusammengehören, belegt auch Katie Mitchells Regie in Giles Cadles Bühnengehäuse, halb Klinik, halb SalonSanatorium: Wenn der rasende Orest Helena mit der Bohrmaschine massakriert, löst solcherart Mordlust des entfesselten Heimwerkers zurecht Heiterkeit aus, wird doch maßloses Grauen ins Lust-Spiel übersteigert. Da ahnt man immerhin die latente Kriminalkomödie, die gerade im Schreckens-Extrem lauert: Antike à la Agatha Christie oder: Der Mythos als Seifenoper. Ansonsten sieht man simultan unten den Salon samt obligatem Flügel, daneben den Behandlungsraum mit Sofa für den Patienten Orest, einen gewiss schweren Fall. Oben links befindet sich das Bad, in dem Agamemnon „geschlachtet“ wurde, recht das Schlafzimmer, an dessen Rückwand unablässig, wie von einem Lady-Macbeth-Kollektiv, Blutflecken verwischt werden. Die Monster-Baritonpartie des Orest wurde von Dietrich Henschel zum bewegenden Schmerzensmann-Porträt gemildert, allenfalls durch die schließlich tröstlich aufscheinende Möglichkeit einer „entsühnenden“ Verbindung mit Hermione, dem schönen hohen Sopran Romy Petricks. Helena wird attraktiv von Rosemary Joshua gesungen und verkörpert, Elektra intensiv

Der Komponist Manfred Trojahn. Foto: Charlotte Oswald

Doch entfaltet die Partitur oft ungeahnte Autonomie und umgibt den Hörer mit einer dichten, farbigen Fülle orchestraler Aktionen und stiftet so suggestive Innenräume. Einige fast illustrative, selbst tonale Anspielungen verweisen auf Opern-Traditionen, die Trojahn nicht partout verleugnen will. Das Nederlands Philharmonisch Orkest sorgte unter Marc Albrecht im Amsterdamer Muziektheater für bemerkenswertes Filigran wie Klanggewicht. Ein solches Antiken-Schreckens-Kabinett archaisch geometrisierend, gar im Sinne „edler Einfalt, stiller Größe“ auf die Bühne zu bringen, wäre nur

von dem Mezzo Sarah Castle. Als gefährlich gleisnerischer Doppel-Gott exzelliert der hohe Tenor Finnur Bjarnason als schillernder Zauderer Menelaos der Tenor Johannes Chum. Die Amsterdamer Uraufführung ist überaus zwingend geraten, demonstrierte insgesamt das eminente Potenzial des Hauses. Dies ist um so wichtiger in Anbetracht der Kulturfeindlichkeit der rechtspopulistischen Kräfte in den Niederlanden, die zwar die Groß-Institutionen weiterfördern wollen, weit weniger aber ungemütliche Inhalte. Auch insofern hat die Produktion Signalcharakter.

Gerhard R. Koch


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Aus der Versenkung holen und neu beleben Das „Ensemble Aventure“ feierte sein 25-jähriges Bestehen In den 1980er-Jahren, als eine regelrechte Gründungswelle Neuer MusikEnsembles losbrach, fanden sich am Institut für Neue Musik der Freiburger Hochschule für Musik 15 Studenten zusammen, die als „Ensemble Aventure“ dieser Aufbruchstimmung folgten. Mit nonkonformen Konzepten und musikalischem Interesse an anderen Kulturen sonderten sie sich allerdings von der breiten Masse ab. Seit 25 Jahren ist dem Ensemble eine umtriebige Neugier am Fremden und Unbekannten eigen, die auch dazu führte, weiße Flecken in der Musikgeschichte des letzten Jahrhunderts aufzuarbeiten.

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on Anfang an regte Aventure einen Dialog der Kulturen an, wie er bis heute von anderen Ensembles nicht gesucht wird. Korea, Israel, Palästina, Griechenland und vor allem die zeitgenössische Musik Lateinamerikas interessiert sie. In Kontakt mit letzterer kamen sie bereits im Zuge ihres Debütkonzertes 1986. Der Diri-

gent Bernhard Wulff gab ihnen Notenmaterial zu „Los Cadadias“ von Coriún Aharonián aus Uruguay an die Hand. „Die Sparsamkeit der Gesten, mit einer Kürze und Prägnanz des Materials, dafür aber mit umso schärferer Expressivität, die Bezug nimmt auf die Alltäglichkeiten des Kontinents“, hätte, so Wolfgang Rüdiger, künstlerischer Leiter des Ensembles, ihre Faszination für die zeitgenössische Musik Lateinamerikas entfacht. Inzwischen reisten sie bereits dreimal für Konzertprojekte auf den südamerikanischen Kontinent, wie dieses Jahr mit Station in Montevideo, La Plata, Santa Fe und Rosario. Aber das Ensemble widmet sich nicht nur einer intensiven, grenzüberschreitenden Förderung der Gegenwart. Es blickt auch zurück, zum Beispiel auf das, was durch die Nationalsozialisten in Vergessenheit geriet oder bewusst verdrängt wurde. Kompositionen von Stefan Wolpe oder Erwin Schulhoff beispielsweise wurden mit ihrer Hilfe aus der Versenkung geholt und neu belebt.

Die 15 Musiker sind in der Besetzung äußerst flexibel. Durch ihre Vielseitigkeit kann Aventure experimentell neue Besetzungstraditionen begründen, wie zum Beispiel das „Octandre-Projekt“ zeigt: Edgar Varèses‘ „Octandre“ (1923) weist eine unkonventi-

onelle Kombination von Instrumenten auf, deren Verbreitung Aventure seit den 1990er-Jahren gezielt vorantreibt. Mit Unterstützung des Kunstministeriums Baden-Württemberg vergab das Ensemble Kompositionsaufträge speziell für diese „Octandre-Besetzung“

„…mit den Ohren umarmen…“ Zum 60. Geburtstag des Komponisten Johannes Wallmann Schon als Kind wollte Johannes Wallmann (*1952) „die Erde mit den Ohren umarmen“. Doch alsbald stieß er mit seinen visionären Klangvorstellungen an die Grenzen der Realität. Die außergewöhnliche musikalische Begabung des gebürtigen Leipzigers, der in Dresden aufgewachsen ist, wurde zwar früh erkannt, seine Entwicklung aber nicht lange gefördert, im Gegenteil.

Er geriet ins Visier von Kulturbürokratie und Staatssicherheit, in deren Akten zu lesen ist, dass „Inhalt und Ausdruck seiner Kompositionen eine negative und staatsfeindliche Thematik und Zielstellung vermuten lassen“. Sein Kompositionsstudium musste Wallmann 21-jährig vorzeitig abbrechen, sein Auskommen fand er als Orchestermusiker. 1975 gründete er die „Gruppe Neue Musik Weimar“, die mit ihren unkonventionellen Programmen für Aufsehen sorgte. Eine Genugtuung war es auch, dass ihn Friedrich Goldmann 1980/81 als Meisterschüler an der Ostberliner Akademie der Künste unterrichtete. Wichtige Anregungen erhielt Wallmann zudem von Bildenden Künstlern, zumal von Kurt W. Streubel. Zwar erwuchs aus dem Gegensatz zwischen individuellen Neigungen und gesellschaftlichen Bedingungen ein brisantes Spannungsfeld, auf seine DDRVergangenheit reduzieren lässt sich Wallmann aber nicht. 1988 reiste er mit seiner Frau in die BRD aus; und auch im bald darauf vereinten Deutschland reflektierte er über sein Komponieren hinaus intensiv über Bedeutung und Akzeptanz „moderner Kunst“. Ausformuliert hat er seine weit ausgreifende Gedankenwelt in der Publikation „Integrale Moderne – Vision und Philosophie der Zukunft“ (2006). Darin legt Wallmann dar, dass die Menschheit nur in dem Maße Zukunft habe, wie sie Kultur zu einem ideologiefreien Wertesystem weiterzuentwickeln vermag. Kunst ist für ihn nicht einfach Modell oder Vorschein der Wirklichkeit. Vielmehr erfasst seine Utopie von einer „Integralen Moderne“ alle Lebensbereiche, die er als Netz von Verknüpfungen ansieht. Eine ebenfalls spannend zu lesende Fortsetzung ist sein 2009 erschienenes Buch „Die Wende ging schief – oder warum Biografie mehr als nur eine rein persönliche Angelegenheit ist.“ Eindringlich zog Wallmann anhand seines eigenen Lebens,

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das als Beispiel gleichwohl über sich hinausweist, schlüssige Verbindungslinien zwischen schöpferischer Arbeit , sozialem und kulturellem Umfeld. Hand in Hand mit seinem Entwurf einer „Integralen Moderne“ geht sein seit Anfang der 1980er-Jahre verfolgtes Konzept einer „Integral-Art“, mit der er auf eine enge Korrespondenz zwischen Kunst und Lebensalltag im öffentlichen Raum zielt. Sticht bereits in seinen traditionell besetzten Werken, vom Solo bis zum Orchesterstück, die besondere Berücksichtigung des Aufführungsraums hervor, so kommt dieser Aspekt in seinen „Landschaftsklang-Kompositionen“ noch stärker zum Tragen. Sein erstes Projekt dieser Art trug den Titel „Schweben und hören, von Klang zu Klang“ (1992) – realisiert im Rahmen des von ihm initiierten Klangkunst-Festivals „Bauhütte Klangzeit Wuppertal“. Weitere „Landschaftsklang-Kompositionen“ waren „Klangfelsen Helgoland“ (1996) und „Der blaue Klang“ (2004). Sehr bekannt geworden ist sein 1995 entstandenes „Glocken-Requiem Dresden“, eine „Stadtklang-Komposition für 129 vernetzte Kirchenglocken“ zu Erinnerung an die Zerstörung Dresdens 50 Jahre zuvor. „Die Erde mit den Ohren zu umarmen“ und zugleich meta-

Johannes Wallmann (li.) 2010 nach der Uraufführung von „SOLO-UNIVERS“ mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (rechts: Franck Ollu, Mitte: Silvia Careddu. Foto: Susanne Wallmann

phorisch philosophische und gesellschaftliche Fragen aufzuwerfen und in Klang zu abstrahieren, ist auch für seine jüngsten Werke maßgeblich – so in dem betörenden „Rainer-Kunze-Zyklus“ (2009) und in den in „Solo Universe“ (2009/10) vereinten fünf Konzerten für Solobläser und Orchester. Dass Arnold Schönberg und dessen

Organisation des musikalischen Materials nach wie vor das Fundament seinen kompositorischen Ansatzes bilden, drängt sich dem Hörer nicht auf – schließlich schlug Wallmann, der in diesen Tagen seinen 60. Geburtstag feiert, auf dieser Basis ganz eigene Wege ein. Egbert Hiller

– wie etwa an Thomas Bruttger oder Rolf Riehm. Mit Aufträgen für andere Besetzungen förderten und fördern sie zudem in Zusammenarbeit mit verschiedenen Veranstaltern und Stiftungen, wie der Ernst von Siemens Musikstiftung und der Kunststiftung NRW, in großem Rahmen Komponisten/-innen unserer Zeit. Pädagogische Vermittlungsansätze von Neuer Musik sind für Aventure seit jeher elementar: Konzerteinführungen, Podiumsdiskussionen mit Komponisten, das Arbeiten mit Schülern sowie die zahlreichen Publikationen von Wolfgang Rüdiger, in denen sich seine Erfahrungen als EnsembleFagottist widerspiegeln, sind seit jeher integraler Teil ihrer Arbeit. Mit nonkonformen Programmkonzepten versuchen sie zum Beispiel, stets sinnstiftend neue Beziehungen zwischen Werken herzustellen oder sie zu kontrastieren. In „Anti-Luxus – Kompositionen des Überlebens“, ein Konzert, das im Rahmen des Freiburger „mehrklang festivals“ 2011 gespielt wurde, hat Aventure zum Beispiel Werke von 1943 bis heute zusammengebracht, die aus „luxurierender Lebensnotwendigkeit“ heraus entstanden sind: vom den Holocaust reflektierenden „Lider-Togbuch“ (1997/98) des israelischen Komponisten Gilead Mishory über Gideon Kleins in Theresienstadt entstandene Sonate für Klavier (1943), bis hin zur Uraufführung von Wolfgang Motz‘ „De Profundis“ (2011), das einen musikalischen „Kerker des Dunkels“ ausleuchtet. Rüdiger: „Solche Programme fesseln die Leute, nicht die ewigen Rituale: Auftreten, Klatschen, Spielen, Klatschen, Abtreten. Ein Programm ist etwas, was komponiert werden muss. Ich glaube, da liegt auch die Zukunft. Kommunikation in, durch und mit Musik.“ Julia Blank

Schimmel Klavierspielwettbewerb NRW am 12. | 13. Mai 2012 im Haus der Klaviere Gottschling | Dülmen-Hiddingsel Im Fokus des Wettbewerbs steht die Gestaltungskraft des Vortragenden. Für alle Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahre mit Wohnsitz in NRW, die noch nicht in einer musikalischen Berufsausbildung stehen, sowie Jungstudierende an Musikhochschulen. Der Anmeldeschluss ist der 29. März 2012. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.kulturforum-hiddingsel.de www.gottschling-klaviere.de | www.schimmel-piano.de

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Cluster Kannibalismus Es gab einmal eine Zeit, da galten so genannte Raubkopierer auf den Schulhöfen als das Feindbild der Musikkulturentwicklung. Später war es die sogenannte „Tauschbörse“ im Internet, die den Untergang herbeiführen muss­te. Die bösen Menschen irgendwo im Lande, die es nie gelernt hatten, kulturelle Arbeit wertzuschätzen. Mitnehm- und Bedienkultur. Wie man heute weiß, zieht sich das durch die gesamte Gesellschaft, hinein bis in die höchsten politischen Ämter. Grundsätzlich aber gilt: Die Kultur ist Opfer! Neuere Fälle machen jetzt deutlich: Die Kultur kannibalisiert sich sogar selbst. Einzelne Künstler haben offenbar Post von Anwälten zweier sehr

Grüße von der Ruhr Bei mir um die Ecke gibt es eine großartige Imbissbude. Das halbe Hähnchen ist stets perfekt und sogar die Pommes haben in einer knallharten Evaluation vier von fünf möglichen Fritten zugesprochen bekommen. Über der Spüle hängen Bilder aus der guten alten Zeit, als Rot Weiß Essen noch 7:0 gegen Borussia Mönchengladbach gewinnen konnte. Darüber prangt ein großes Schild mit einem Schriftzug, der mir mich bei jedem Wursterwerb kurz leise seufzen lässt: Kulturhauptstadt 2010. Ich miesgelaunte Unke hatte immer gedacht, dass das nichts wird. Dass die ganze Kohle für die After-Event-Lachshäppchen draufgeht, dass das nur ein windiger Marketinggag ist. Und nun das. Angekommen beim Volk, bei den „Ruhris“, wie wir uns jetzt nennen sollen. (Wer es wagt, mich einen „Ruhri“ zu nennen, kriegt übrigens ein’ auffe Omme.) Ruhr2010 ist ein nachhaltiger Erfolg. Die A40 ist nach wie vor täglich gewissermaßen gesperrt und in 2012 werden sieben Milliarden Eingeborene gemeinsam auf Schalke singen. Die Gel-

großer sogenannter „seriöser“ Zeitungen erhalten. Darin werden sie abgemahnt, es zu unterlassen, Artikel, die über sie in diesen Zeitungen erschienen sind, ohne Genehmigung der Verlage für ihre Webseiten zu benutzen. Keine Lappalie. In einem Fall beliefen sich die Kosten all­incl. auf 1.400 Euro – und das war nicht die Website eines „großen“ Komponisten oder Star-Dirigenten. Ein Haufen Holz für kopiertes bedrucktes Holz. Das scheint offenbar alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein. Ja, wie jetzt. Die sogenannten „Leuchttürme“ moralisch integeren Journalismus wie die FAZ und SZ outen sich jetzt als finanzielle Entwicklungshelfer für die offenbar der Verarmung zustrebenden Zunft der Abmahnanwälte. Hätte es nicht auch ein ein-

facher Brief getan, in dem man den Künstler höflich darum bittet, dieses schmarotzende Verhalten aufzugeben und gegebenenfalls ein Ausfallhonorar in angemessener Höhe zu zahlen. Redet ihr nur noch über eure Anwälte, geht‘s euch so schlecht, habt ihr sämtliche Maßstäbe verloren? Und ihr, liebe betroffene Künstler, die ihr selbst verschiedenen Verwertungsgesellschaften, habt ihr den Respekt vor geistigem Eigentum verloren, wenn es nicht gerade euer eigenes ist; da versteht ihr doch auch keinen Spaß, oder? Wie dumm und blöde kann man denn nur sein? Raubkopierer! Die hier rechtlich erzeugte Kluft zwischen Kunst und Kritik ist kontraproduktiv. Kultur trifft auf Kultur und irgendwie klingt es nur noch hohl. Martin Hufner

senkirchener Innenstadt sieht zwar aus wie Eisenhüttenstadt für Fortgeschrittene, aber das macht ja nichts – hier, „wo das Herz noch zählt“... Ich frage mich nur: Warum bleibt dann niemand hier, für den Kultur mehr bedeutet, als sich regelmäßig zu waschen? Nicht nur Grönemeyer ist längst weg. Freunde, Komponistenkollegen, Instrumentalisten: alle wandern aus. Weil es hier zwischen hellstrahlenden Leuchttürmen – wie der Ruhrtriennale – und den einschlägigen „Wirmachenmalwasundspielenvorfünffreundenselbsthilfegruppen“ fast nichts gibt. Kaum Möglichkeiten für jüngere Kollegen sich auszuprobieren. Kaum Raum für kleinere, experimentelle Formate. Die „Neue-Musik-Szene“ etwa, passt ziemlich vollständig auf mein Sofa. Da höre ich schon die gelangweilten Einwände: Branchenübliches Randgruppengejammer. Einverstanden. Dennoch, liebe Heimat: Wenn Du nicht vollkommen vergammeln willst, dann unternimm etwas: Pumpe deine letzten Reserven in die tollkühnsten experimentellen Projekte, statte jedes unserer wunderbaren Stadttheater mit riesigen elektronischen Studios

und multifunktionalen Schwebesitzen aus, verzehnfache deren Etats und sei stolz darauf. Schaffe pro Orchester je vier Planstellen für Tárogató- und

Neu im Bad Blog Of Musick: Warnung vor dem Hunde: Moritz Eggert über die Abmahnungen von SZ und FAZ Tischtennis ist Musik · Von Arno Lücker Neue Musik – die beste Gesundheits- und Altersvorsorge! · Von Alexander Strauch

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Trautonium-Spieler, nutze jeden kleinen und noch so verlotterten Winkel für Kunst. Und zwar täglich. Du wirst sehen: Es lebt noch. Meine spinnerte These: Wenn Du weiterhin nur auf Deine dösigen Events setzt, bekommst Du vier Tage im Jahr die Hotels voll. Aber die Wohnungen sind dann leer. Also: Mach watt! Gordon Kampe

7. Internationale Sommerakademie für Musik

Carl Flesch Akademie Internationale Meisterkurse Baden-Baden Künstlerische Leitung: PAVEL BALEFF

für Einzelteilnehmer/innen und Ensembles

14. – 28. JULI 2012

3. – 10. August 2012 Schloss Beuggen Rheinfelden, Deutschland

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HARTMUT ROHDE VIOLA Information und Anmeldung: Carl Flesch Akademie c/o Philharmonie Baden-Baden Schloss Solms D-76530 Baden-Baden

WOLFGANG BOETTCHER VIOLONCELLO

JANNE SAKSALA

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Prof. Patrick Jüdt

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Prof. Denis Severin Violoncello www. flesch-akademie.de

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Teilnehmerauswahl nach DVD-Bewerbung bis 15. Mai oder persönlichem Vorspiel ab 14. Juli 2012

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24.01.2012 00:32:34

Der Fast-Präsident Über die Rolle, die ein Staatspräsident spielen soll, wird gegenwärtig heftig diskutiert. Welche Eigenschaften soll er mitbringen, wie „politisch“ soll er sein? Bisher nahm man an, ein Politprofi in einem solchen Amt sei von Vorteil, doch inzwischen weiß man, dass das mit etlichen Risiken und Nebenwirkungen verbunden ist. Dass es auch anders geht und politische Spitzenposten auch mit Außenseitern besetzt werden können, zeigen Fälle wie der Schriftsteller Vaclav Havel, der als tschechischer Staatspräsident weltweit Autorität genoss, der zum brasilianischen Kulturminister berufene Sängerstar Gilberto Gil oder der Pianist Ignacy Jan Paderewski, Ministerpräsident und Außenminister der Zweiten Polnischen Republik. Auch Ronald Reagan mauserte sich vom BPicture-Schauspieler zum beliebten Präsidenten, und mit seinem Ausruf vor dem Brandenburger Tor, „Mr. Gorbachev, open this gate!“, ging er überdies in die Geschichte ein. Die Herkunft dieser politischen Außenseiter ist interessant: Es sind allesamt Leute aus dem Kulturbereich – Sänger, Schauspieler, Pianisten, Schriftsteller. Die Ochsentour einer Parteikarriere blieb ihnen erspart, und sie mussten nicht buckeln, um politisch nach oben zu kommen. Im Januar ging die Nachricht um die Welt, dass auch im Senegal ein Künstler in die Politik gehen wollte: Youssou N‘Dour, eine Ikone der Weltmusik und Grammy-Gewinner des Jahres 2005. Er meldete seine Kandidatur zu den Präsidentschaftswahlen für Ende Februar an. Vor der Fernsehkamera sagte er: „Ich bin ausschließlich senegalesischer Staatsbürger. Ich habe keine doppelte Staatsbürgerschaft und ich habe keine Besitztümer im Ausland. Alles, was ich im Schweiße meines Angesichts verdient habe, habe ich in mein Land investiert, den Senegal.“ Dem Selbstzeugnis folgte das Versprechen, den Staatsapparat zu begrenzen und gegen den Hunger in seinem Land vorzugehen. Letzteres sagt auch jeder korrupte Politiker, doch aus seinem Mund klang das viel glaubwürdiger. Ein riesiger Ver-

trauensvorschuss war ihm sicher. Seit Miriam Makeba ist wohl kein Sänger mehr derart zum Inbegriff der Stimme Afrikas geworden wie der 53-jährige Youssou N’Dour. Er ist der Idealfall eines Künstlers, der sich im globalisierten Medienbetrieb nicht zu einer kommerziellen Zirkusnummer hat machen lassen, sondern trotz seiner ungeheuren Popularität seine Authentizität bewahrt hat. Ein starker Charakter mit Zukunftsideen, in denen sich die Hoffnungen von Millionen spiegeln. 2005 war er treibende Kraf t beim weltweit übertragenen Konzert „Africa Live!“, das vor 50.000 Zuschauern in Dakar stattfand und die Menschen zum Kampf gegen die Malaria, eine der größten Plagen des Kontinents, aufrief. Er beteiligte sich an Projekten über die Geschichte der Sklaverei und war Hauptfigur im Road-Movie „Retour à Gorée“, der die afrikanischen Wurzeln des Jazz dokumentierte. Die Identitätsfrage ist ein zentrales Thema seiner künstlerischen Aktivitäten, die von den kulturpolitischen nicht zu trennen sind. In dem mit dem Grammy prämierten Album „Egypt“, das er mit ägyptischen Musikern produzierte, widmet er sich einer spirituellen Thematik. Erstaunlich ist das nicht, denn anders als in Europa lassen sich in Afrika Kultur und Religion nicht trennen, und der Islam, zu dem sich Youssou N’Dour bekennt, breitet sich auch südlich der Sahara aus. Als Anhänger des Sufismus steht er jedoch für die friedlichen Strömungen innerhalb dieser Religion und lehnt Gewalt ab. Ob er als künstlerisch-moralische Autorität in diesem Minenfeld etwas hätte bewirken können, wäre eine spannende Frage gewesen. Hätte, wäre. Ende Januar kam die Ernüchterung. Der oberste Gerichtshof erklärte seine Kandidatur für ungültig. Grund: Er habe die nötigen 10.000 Unterschriften nicht zusammengebracht. N’Dour bestreitet das. Dafür darf der bisherige Präsident, ein ausgebrannter 85-jähriger Potentat, ein drittes Mal antreten, obwohl das Gesetz es eigentlich verbietet. Es riecht schwer nach politischer Intrige. Und auch in Afrika geht es weiter im alten Trott. Max Nyffeler

Nachrichten Die Köln-Preisträger Beim neu installierten Internationalen Musikwettbewerb Köln der Stiftungen Hohnen, Tomassoni und Rheinenergie an der Kölner Musikhochschule wurde erste Preisträgerin für Violine die Japanerin Mayu Kishima (24) vor Maria Krasnyuk (22) aus der Ukraine und Roman Kim (19) aus Russland (2. und 3. Preis), alle drei in Köln studierend, ferner mit dem polnischen Wieniawski-Preis bedacht: Rosanne Pilippens (24) aus den Niederlanden. Für Gesang holte sich den ersten Preis Han-Sung Yoo (26), zurzeit im Masterstudiengang in Hamburg, vor Hyekyung Choi (28) und Gyungseok Han (28), alle drei aus Korea, einen Sonderpreis Rafael Bruck (29) aus Deutschland. Unter den Pianisten wurde der Japaner Mayumi Sakamoto (28), in Hannover studierend, mit dem ersten Preis und mit dem Orchesterpreis des WDR-Rundfunkorchesters ausgezeichnet, Sukyeon Kim (22) aus Korea mit dem zweiten und Florian Noack (21) aus Belgien mit dem dritten Preis, beide in Köln studierend. Den Publikumspreis erhielt Nadine Sträter (25) aus Deutschland. Erstmals wurde ein Schülerpreis des Education-Projektes zweier Kölner Gymnasien vergeben, der an Roman Kim und Mayumi Sakamoto ging.

Instrumentenbauer präsentieren sich Musikinstrumentenbauer in Deutschland stellen sich in sechs umfangreichen illustrierten Broschüren vor und demonstrieren die Leistungsfähigkeit vor allem der handwerklichen Fertigung von Musikinstrumenten aller Genres. Zusätzlich finden sich hier die einschlägigen Museen, Fortbildungsakademien und die zustän-

digen Innungen. Einen Umfang von 100 bis 150 Seiten fassen die einzelnen Bände, je eines für Bayern und für Baden-Württemberg; in weiteren vier Heften finden sich die übrigen vierzehn Bundesländer mit ihrem Musikinstrumentenbau. Angelehnt ist auch eine Datenbank mit Internetplattform www.instrumenten-scout. de, die zum Beispiel zur Suche nach hochwertigen Instrumenten, Musikinstrumentenbauern, Dienstleistern und Service dient. Herausgeber der Broschüren ist das DAKAPO Pressebüro, Grubener Straße 47, 10243 Berlin, www.dakapopressebuero.de Bezug der Broschüren (Schutzgebühr 5 Euro) auch über den Buchhandel. Eine Sonderbroschüre ist dem Musikinstrumentenbau in der Schweiz gewidmet.

Tanz der Maschinen Das Theater Kontra-Punkt in Düsseldorf erhält zum zweiten Mal den Preis des Landes NRW „Kultur prägt! Künstlerinnen und Künstler begegnen Kinder und Jugendlichen 2011“ für die Produktion „Tanz der Maschinen“, ein mechanisches Ballett, bei dem durch die Technik die Musik zum Thema gemacht wird für Kinder und Jugendliche, die schwerpunktmäßig aus sozialen Brennpunkten kommen, ebenso für Lehrlinge verschiedener Berufsgruppen, die eben keinen Kontakt zu Neuer Musik haben. Mitbeteiligt hieran waren das Theater Freiburg, das Altstadtherbst Kulturfestival Düsseldorf, die Düsseldorfer Symphoniker, sowie als Förderer DEMAG Cranes AG, Merkle GmbH und das Kulturamt der Stadt Düsseldorf. Die Künstlerische Leitung haben hierbei Annette Bieker, Frank Schulz vom Theater Kontra-Punkt und Norbert Kleinschmidt als Dirigent vom Theater Freiburg inne.


Chorszene Chor-Tipps

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 11

Die größte Wohltat für das Ohr…

Ohne Kommentar

Offenes Singen für Männerchöre beim Deutschen Chorfest in Frankfurt Chorkolleg Meisterkurs Chordirigieren a cappella Rendsburg, 1. bis 4. März 2012 Leitung: Friederike Woebcken Kurs für fortgeschrittene Dirigentinnen und Dirigenten mit Werken von Grieg, Rautavaara, Reger, Bruckner und anderen, aktive und passive Teilnahme möglich. Als „Kursinstrument“ steht der mehrfach ausgezeichnete Madrigalchor Kiel zur Verfügung. www.nordkolleg.de Groove im Gospelchor Trossingen, 23. bis 27. April 2012 Leitung: Sarah Kaiser (Gesang), Daniel Jakobi (Cajón) und Samuel Jersak (Klaviercoaching) Rhythmus und Groove mit Cajón und Stimme – exaktes, stilsicheres Timing und präzise Ausführung rhythmischer Patterns als Grundvoraussetzung für die lebendige Wiedergabe und Vermittlung moderner Gospelmusik: Chor- und Gospelcoaching, populäre Rhythmuskonzepte, didaktische Grundlagen zur Vermittlung komplexer Rhythmen im Chor, stilgerechte Einstudierung, Klaviercoaching. www.bundesakademie-trossingen.de Mehr als richtig singen Trossingen, 11. bis 13. Mai 2012 Leitung: Yoshihisa Matthias Kinoshita und Silke Hähnel-Hasselbach Mehr als richtig singen: Was ist dieses „Mehr“ und wie entsteht nicht nur „richtiges“, sondern vor allem lebendiges Musizieren mit Kindern und Jugendlichen? Die Dozenten geben Einblick in praxisbezogene Chor- und Stimmarbeit und vermitteln kreative Ideen. Neben der Arbeit an den vielfältigen Aspekten rund um die Stimme wird sich das Seminar auch mit den pädagogischen Problemen und Fragen beschäftigen, denen Chorleiter/-innen begegnen, wenn sie ihre heranwachsenden jungen Chorist/-innen in bewegten und bewegenden Lebensphasen musikalisch begleiten möchten. Die Einladung eines Gastkinderchores ermöglicht die Umsetzung und Erprobung der Seminarinhalte. www.bundesakademie-trossingen.de Kinderchorwettbewerb der Armenian Little Singers International Association Wettbewerb für Kinderchöre (S,S,A oder S,S,A,A, drei- oder vierstimmig) Erster Preis: $1.200, anschließend 16 Auftritte in Japan, Armenien und anderen Ländern Zweiter Preis: $800, 8 Auftritte in Japan. http://alscompetition.am http://hekekyan.am Die Thomaner – Herz und Mund und Tat und Leben Kinostart: 16. Februar 2012 Pünktlich zum 800-jährigen Jubiläum des Thomanerchors kommt der Dokumentarfilm mit dem Titel „Herz und Mund und Tat und Leben“ in die Kinos. Paul Smaczny und Günter Atteln zeichnen ein Porträt der ältesten Kultureinrichtung Leipzigs angesichts großer Veränderungen: Das Alumnat, der Lebens- und Arbeitsmittelpunkt des Chores, wird umgebaut und seine Bewohner müssen währenddessen in ein Provisorium umziehen. Zugleich muss sich der Chor wie in jedem Jahr neu finden und formieren. www.leipzig-online.de/thomanerchor

„Die größte Wohltat für das Ohr ist und bleibt ein Männerchor!“, konnte man vor Kurzem in einem FacebookKommentar lesen. Zu dieser These gibt es sicherlich unterschiedliche Auffassungen (zu welcher These gäbe es die nicht?), aber ergänzt man „ein guter Männerchor“, dann steigt die Zustimmung auch unter Fachleuten sicher beträchtlich.

Das Jahr 2011 überblickend fällt doch auf, dass beispielsweise auf dieser „Chorszeneseite“ der nmz zwar viel die Rede von Kinder- und Jugendchören, auch von gemischten Chören war und dass sich viele Kursangebote und Festivaltipps darauf bezogen haben – der Männerchor jedoch kam sträflicherweise einfach nicht vor. Sowohl zahlenmäßig als auch qualitativ trifft dies die Realität bei weitem nicht. Denn trotz der sinkenden Mitgliederzahlen in vielen Männerchören ist die Gesamtzahl immer noch beträchtlich, und wer in Köln eine der Aufführungen des „Divertissmentchens“ in der Philharmonie sieht und hört, wer Konzerte der vielen kleinen, aber feinen Männerchöre und Ensembles bestehend aus ehemaligen Mitgliedern

deutscher Knabenchöre hört, der wird bekennen, dass die These in der Überschrift so falsch nicht ist. Der Hessische Sängerbund plant in Kooperation mit dem Deutschen Chorverband im Rahmen des Deutschen Chorfestes nun ein Großevent für Männerchöre, das in Deutschland bislang seinesgleichen sucht. Geschätzt um die 1.000 singende Männer werden am 9. Juni um 15.00 Uhr in Frankfurt am Römer zu einem offenen Singen erwartet, um gemeinsam alte und neue „Hits“ der Männerchorliteratur zu singen. Aktuell kennt man „Offene Singen“ fast ausschließlich für Gemischte Chöre. Bei vielen Festivals weltweit gehören sie mittlerweile fest zum Ablauf und für viele Teilnehmer auch zu den Highlights. Ein solches Singen ausschließlich für Männerchöre durchzuführen, ist jedoch ein Novum. Den veranstaltenden Verbänden geht es vor allem um den Spaß an der Musik und den Spaß am gemeinsamen Musizieren, aber auch um eine zeitgemäße und klischeefreie Präsentation eines nach wie vor vitalen Genres. Garanten für das Gelingen di Modellprojekts sind auch die beiden Chorleiter, die das „Offene Singen“ begleiten: Jan Schumacher und Jürgen Faßbender

chor@berlin Für die zweite Ausgabe des Vokalfests chor@berlin vom 16. bis 19. Februar im Berliner Radialsystem IV sind für Kurzentschlossene noch vereinzelte Plätze in Kursen frei. So kann man an Michael Betzner-Brandts Workshop „Chor kreativ – Singen ohne Noten und Circlesongs“ (18. bis 19. Februar) noch aktiv und am Dirgierkurs mit Robert Göstl und dem Deutschen JugendKammerChor (16. bis 18. Februar) noch passiv teilnehmen. Karten gibt es außerdem noch für die Chorkonzerte unter anderem mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor (16. Februar) und dem Rundfunkchor Berlin (Brahms, „Ein deutsches Requiem“, 19. Februar) sowie für die „Bach-Nacht“ (17. Februar) und die „Nacht der Berliner Chöre“ am 18. Februar. www.choratberlin.de

Regina Görner als ADCPräsidentin zurückgetreten

„Reine Männersache!“ – Offenes Singen für Männerchöre Samstag, 9. Juni 2012, 15.00 Uhr, Frankfurt, Römerberg.

„N.N.“ ist hinter der Funktion „Präsident“ auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände (ADC) zu lesen: Regina Görner ist also nicht mehr Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft. Eine offizielle Mitteilung hierzu gab es nicht. Den Rücktritt ihrer erst im April vergangenen Jahres gewählten Präsidentin wollte man seitens der ADC auf nmz-Anfrage hin nicht kommentieren, lediglich der Termin für die Neuwahl wurde mitgeteilt: der 17. Februar. Auch Regina Görner war zu keiner Stellungnahme bereit. So ist also zunächst unklar, was aus den unter anderem auch in einem nmz-Interview vom Juni 2011 angekündigten Vorhaben der Arbeitsgemeinschaft wird, deren erste Ergebnisse im Lauf des Jahres vorliegen sollten. Eine weitere Information liefert die ADC-Homepage: Mit dem 1. Januar 2012 ist der Austritt des Deutschen Chorverbands (DCV), des bis dahin größten Mitgliedsverbands aus der ADC besiegelt. Der DCV sei „am 31.12.2011 ohne Angabe von Gründen aus der ADC ausgeschieden“, lautete dazu bis vor Kurzem der Eintrag unter der Rubrik „Mitglieder“. Der Zusatz „ohne Angabe von Gründen“ ist mittlerweile entfernt. Im Dezember 2011 hatte der Verband neue Büroräume in Marktoberdorf bezogen, die er sich mit den Geschäftsstellen des Internationalen Kammerchor-Wettbewerbs Marktoberdorf und des Festivals Musica Sacra International teilt, deren Träger die ADC ist. Das Festival findet in diesem Jahr vom 25. bis 31. Mai statt. Juan Martin Koch

Anmeldung: www.hessischer-saengerbund.de

www.chorverbaende.de www.modfestivals.org

Cantabile Limburg, eines der federführenden Ensembles beim Offenen Singen für Männerchöre in Frankfurt. Foto: Cantabile

vom Mittelalter bis zur Romantik. Neben echten Klassikern wie Schuberts „Lindenbaum“ oder Mendelssohns „Jäger Abschied“ finden sich auch eher unbekannte Kleinodien wie Reinthalers „Gute Nacht“, „Der Lenz all’ Äst bekleiden tut“ von Friderici oder „Kuckuck“ von Richard Strauss. Auch der zweite Teil, der sich mit dem Thema „Volkslied“ beschäftigt, ist sehr breit gefächert. Die Sätze stammen unter anderem von Silcher, Mathieu Neumann, Walter Rein, Heinrich Poos bis hin zu Bernd Englbrecht. Im dritten Teil mit populären deutschsprachigen Stücken unserer Zeit reicht das Spektrum von Arrangements bekannter A-CappellaGruppen wie den Wise Guys oder Maybebop bis hin zu Schlagervertonungen und Sätzen aus der Rockmusik. rg

sind ausgewiesene Experten im Bereich Männerchor und feiern mit ihren Ensembles regelmäßig internationale Erfolge. Im Mittelpunkt dieses Nachmittags steht das gemeinsame Singen bekannter Stücke, die viele Männerchöre aus guter Tradition in ihrem Repertoire pflegen. Aber auch einige neue Stücke sollen einstudiert werden und Appetit machen auf „moderne“ Stücke, die es ebenfalls für diese Gattung gibt. Gerne wird der Männerchor ja als „Dinosaurier“, als aussterbendes Exemplar der Gattung Chormusik angesehen. An diesem Tag vor dem Römer in Frankfurt könnte es sich zeigen, wie lebendig er noch ist. Als musikalische Grundlage zu dieser Veranstaltung dient das Chorbuch „Reine Männersache!“, welches in Zusammenarbeit von DCV und HSB mit dem C.F. Peters Musikverlag eigens für diesen Anlass erstellt wurde. Die Sammlung bietet einen großen Schatz an Sätzen für Männerchöre und ist in drei Abschnitte gegliedert: Der erste Teil enthält „klassische“ Männerchorwerke

2 nd I n T E R n AT I O n A L CLARINET CompETITIoN FREIBURG I. BR.

23.–28. JuLI 2012 2. INTERNATIoNALER

KLARINETTEN-wETTbEwERb freiburg i. br.

2 . in t e r n at io n a l e r Klarinettenwettbewerb freiburg i.br. 23.–28. juli 2012

verlauf

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p R ä s I d E N T π Prof. Jörg Widmann  J u R y π Prof. Eduard Brunner (Vorsitz) | Prof. Larry Combs

R U n d E 1 π Montag, 23. bis Mittwoch, 25. Juli 2012

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oder Camille Saint-Saëns | Sonate pour clarinette et piano

Prof. Wenzel Fuchs | Prof. Michel Lethiec | Prof. Kari Kriikku ∑------∑------∑------ ∑------∑------∑------∑------ ∑------∑------ ∑------∑------ ∑------∑------ ∑------∑------ ∑------∑------∑------∑------ ∑------- ∑

T R ä g E R π Internationale Musikwettbewerbe Freiburg i. Br. Postfach | 79095 Freiburg | Dr. Rüdiger Nolte (Vorsitzender) Prof. Dr. Dr. Mathias Brandis | Ulrich von Kirchbach g E s C h ä f T s f ü h R E R π Konrad Schäffner  www.imw-freiburg.de | imw@freiburg.de

a) Max Reger | Sonate As-Dur op. 49 Nr. 1

oder Max Reger | Sonate fis-Moll op. 49 Nr. 2 en mi bémol majeur op. 167

b) K L A R I n E T T E s O L O Toshio Hosokawa | EDI

oder Hans Ulrich Lehmann | Mosaik oder Henri Pousseur | Madrigal I oder Aribert Reimann | Solo

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1.7. 1982 geborenen Personen | V o R A u s w A h L π auf CD

einzureichen: C.M. v. Weber: Concer tino Es-Dur op. 26 für Klarinette und Klavier und C. Debussy:

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b) Günter Bialas | Moments musicaux III für Klarinette, oder Isang Yun | Rencontre für Klarinette, Harfe und Violoncello

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a) Kaija Saariaho | Werk für Klarinette solo (UA)

b) Louis Spohr | Konzert für Klarinette und Orchester c-Moll op. 26 ∑------∑------∑------ ∑------∑------∑------∑------ ∑------∑------ ∑------∑------ ∑------∑------ ∑------∑------ ∑------∑------∑------∑------ ∑

Die Partner für Klavier, Harfe und Violoncello werden von der Hochschule für Musik Freiburg gestellt.

Es steht aber den Kandidaten frei, ihre eigenen Partner mitzubringen.

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Forum, Magazin

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Abmahnungen für Pressezitate

Barfüßige Diva von den Kapverden

EIne „kreisende Erregung“ im „Bad Blog of Musick“

Zum Tod der Volkssängerin Cesária Évora

Zu Moritz Eggerts Beitrag „Warnung vor dem Hunde“ im „Bad Blog of Musick“ sind binnen vier Tagen über 50 Kommentare eingegangen. Hintergrund dieser von Martin Hufner in der vorliegenden nmz-Ausgabe kommentierten (siehe seinen Cluster auf Seite 10) und mit Peter Kruses Beobachtungen in Verbindung gebrachten „kreisenden Erregung“ (siehe Seite 1) sind Abmahnungen, die von den Verlagen der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an Webseitenbetreiber verschickt wurden. In Rechnung gestellt wurde dabei die nicht genehmigte Übernahme von Zeitungsrezensionen zur Dokumentation der eigenen künstlerischen Tätigkeit. Dies betraf einen einzelnen Sänger ebenso wie das Frankfurter Opernhaus. Wie die unter anderem im nmz-Netz geführte Diskussion zeigt, handelt es sich bei diesem Thema einerseits um eine komplizierte juristische Materie zwischen Zitatrecht, den Bestimmungen bezüglich der Erstellung von

Pressespiegeln und dem Schutz des Urheberrechts. Auf der anderen Seite werfen die Fälle grundsätzliche Fragen zum Verhältnis von Presse und Kulturschaffenden auf. So wird in den Kommentaren etwa die Möglichkeit in den Raum gestellt, im Gegenzug Pressevertretern keine Freikarten mehr zur Verfügung zu stellen, worauf die Zeitungen wiederum mit der Entscheidung reagieren könnten, Veranstaltungshinweise nur noch in Form von bezahlten Anzeigen zu veröffentlichen… Um das Zitatrecht nicht überzustrapazieren verweisen wir unsere Leserinnen und Leser auf den betreffenden Artikel (http://blogs.nmz.de/ badblog/2012/01/23/warnung-vordem-hunde/) und freuen uns über rege Diskussionsbeteiligung, gerne auch in Form von Leserbriefen, die wir dann an dieser Stelle gerne in der kommenden Ausgabe veröffentlichen. Für die nmz-Redaktion: Juan Martin Koch

Viel Zeit und gute Worte musste José da Silva investieren, bis er Cesária Évora 1988 endlich zu Aufnahmen in seinem Pariser Studio überreden konnte. Der wie sie von den Kapverden stammende junge Chef des kleinen Labels „Lusafrica“ hatte die Sängerin drei Jahre zuvor in Lissabon entdeckt, wo sie auf Einladung ihrer Kollegin Bana aufgetreten war – und dazu erstmals überhaupt ihre Heimatinsel Sao Vicente verlassen hatte. Von Paris aus machte die Evora nun, mit 50 und mit Da Silva als Manager, eine späte und wundersame Weltkarriere als „barfüßige Diva“: Millionen CDs verkaufte sie, gewann neben vielen anderen Preisen den Grammy, wurde von Kollegen wie Adriano Celentano, Bonnie Raitt oder Peter Maffay um Zusammenarbeit gebeten und bereiste die großen Konzerthäuser der Welt.

Neues bei „Éclat“

Neues Konzept

Das Stuttgarter „Éclat“-Festival für Neue Musik, das vom 9. bis 12. Januar 2012 im Theaterhaus stattfindet, widmet sich einmal mehr dem Thema „Musiktheater“. Als Tanztheater wird Alvaro Carlevaros „Platzregen“ in der Choreographie von Fabian Chyle annonciert. Die Uraufführung der Musik mit den SWR Vokalsolisten fand bereits beim „attacca“-Projekt im Vorjahr statt. Ein mehrteiliges theatralisches a capella-Konzert mit den Neuen Vokalsolisten, ein Klavierschwerpunkt mit den Pianisten Nicolas Hodges, Ian Pace, Florian Hölscher, Yukko Sugawara und anderen, ein Konzert des SWR Sinfonieorchesters unter Matthias Pintscher sind weitere Programmpunkte. Bemerkenswert: viele Uraufführungen, unter anderem von Madeleine Ruggi, Stefan Pohlit und Magnus Lindberg.

Den Felix Mendelssohn BartholdyPreis gewann im Fach Geige Sarah Christian von der HfM Hanns Eisler, im Fach Orgel Sebastian KüchlerBlessing (Freiburg). Gleichzeitig wurden die Stipendien des Bundespräsidenten vergeben, für Violine an Iva Miletic (Essen), für Orgel an Nathan Laube (Stuttgart). Ihren gleichzeitig gestifteten Kammermusikpreis sprachen die Freunde Junger Musiker e.V. der Geigerin Sarah Christian zu. Künftig wird der Preis, das ältestes seit 1878 noch bestehende Stipendium, mit dem jährlichen Wettbewerb der 23 deutschen Musikhochschulen zusammengelegt und wie bisher in Verbindung mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in jährlich wechselnden Kategorien vergeben, zweimal für Solisten, je einmal für Kammermusik und Komposition mit jeweils einem ersten und einem zweiten Preis.

Wer sie dort sah, der erlebte – ähnlich wie bei den kubanischen Kollegen von Buena Vista Social Club – eine Spätberufene, die sich nicht mehr verbiegen musste. Barfuß – „ich bin ohne Schuhe aufgewachsen, für mich ist es natürlicher“ – und zumeist regungslos stand sie auf der Bühne, keine Schönheit, sondern eine vom Leben gezeichnete Frau, die kaum mehr als ihren Namen und ein Abschieds-Ciao murmelt, sich aber dafür die Zigarettenpause und das Gläschen Rum während des Konzerts nicht nehmen lässt. Selbstbewusst, was ihre Stimme und ihre Kunst anging, war sie. Und was hätte sie sonst schon zu verlieren gehabt, die 1941 im Städtchen Minde-

Späte Weltkarriere: Cesária Évora musste erst 50 werden. Foto: Archiv

lo als Tochter eines Geigers Geborene, die mit Sieben Waise wurde und zu Pflegeeltern kam; die als Teenager anfing, in den Hafenspelunken zu singen, und sich mit 19, 20 langsam auf den vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiffen einen Namen machte, bis die Unabhängigkeit der Kapverden 1975 diese Karriere knickte; deren drei Ehemänner sich alle aus dem Staub gemacht hatten, weswegen sie drei Kinder mehr oder weniger alleine großzog. Genau diese „street credibility“ aber war ihr Erfolgsgeheimnis. Die wenigsten ihrer Hörer verstanden die zumeist auf Kriolu gesungenen Mornas und Coladeiras, doch wie sie diesen aus See-

Fächer-Kombination soll abgeschafft werden Das Kultusministerium in BadenWürttemberg will möglicherweise den Fächerverbund „Mensch, Natur und Kultur“ (MeNuk) in den Grundschulen wieder abschaffen. Die Überlegung, wieder verstärkt auf normalen Musikunterricht zu setzen, stünde im Raum, sagte eine Sprecherin den „Stuttgarter Nachrichten“ laut einem Vorabbe-

richt. Erste Evaluationsergebnisse zu diesem Verbund fielen teilweise recht kritisch aus, heißt es im Bericht weiter. Die ehemalige schwarz-gelbe Landesregierung hatte 2004 den eigenständigen Musikunterricht zugunsten einer Kombination von Heimat-, Sach- und Kunstunterricht aufgegeben. (Siehe auch nmz-Interview auf Seite 29)

Der Kick macht die Musik? Eine neue Generation erlebt die Donaueschinger Musiktage ein Film von nmzMedia

04.03.2012 I 10:00 Uhr I SWR Fernsehen ab 05.03.2012 auf www.nmz.de/media und www.swr.de/donaueschingen

mannsgarn, afrikanischen und südamerikanischen Rhythmen sowie portugiesischem Fado zusammengemixten Kapverden-Blues sang, das drang jedem in Herz und Seele. Gerade zivilisationsgeplagte Amerikaner und Mitteleuropäer wurden magisch angezogen von der heiteren Gelassenheit, mit der hier Weltschmerz und Sehnsucht begegnet wurde. Doch diese zwei Leben, jedes für sich härter und zehrender als ein normales, forderten ihren Preis: Schon 2005 ging es ihr schlecht, drei Jahre später folgte ein Schlaganfall, im vergangenen Jahr ein Herzinfarkt und mehrere Operationen. Im September verkündete sie schweren Herzens ihren Rückzug von der Bühne; am Samstag nun ist Cesaria Evora, die Anti-Diva, die „Billie Holliday“ der Kapverden und die Stimme der „Sodade“, 70-jährig im Hospital ihrer Geburtsstadt gestorben. Nicht nur ihre unverwechselbare, seidig-rauhe Stimme aber wird bleiben. Dass die nächste Generation kapverdischer Sängerinnen wie Lura, Soha oder Mayra Andrade es leichter hat, dafür hat Cesária Évora selbst noch gesorgt. Oliver Hochkeppel


Praxis Konzertvermittlung

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Die Blitze der Neuen Musik

Im Projekt „Musiklabor“ der Kieler „chiffren“ komponieren Schulklassen Neue Musik Strahlend steht die Sonne am kristallenen Winterhimmel über dem beschaulichen Ostseebad Heikendorf an der Kieler Förde. Die Schüler des örtlichen Heinrich-Heine-Gymnasiums fiebern dem Wochenende entgegen. Im ersten Stock des schmucklosen 70erJahre-Baus aber, im Musikraum, bricht gerade ein ohrenbetäubender Gewittersturm los. Paukendonner rollt, grelle Geigenblitze zucken, von zwei Xylophonen stürzen Tonkaskaden nieder, Klangnebel wabert aus dem geöffneten Flügel, es klappert, heult und pfeift an allen Ecken und Enden. 15 Schüler bearbeiten ihr Instrumentarium mit einer Vehemenz, die selbst dem nordischen Blitz-und-Donner-Gott Thor zur Ehre gereicht hätte. Mittendrin im Getöse stehen der Musiklehrer Heino Tangermann und der Komponist Burkhard Friedrich und strahlen über das ganze Gesicht.

D

ie Schüler des Musik-Grundkurses der zwölften Klasse nehmen am musikpädagogischen Programm „Musiklabor“ teil, das vom Kieler Neue-Musik-Netzwerk „chiffren“ in Kooperation mit dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH) veranstaltet wird. Das Ziel: Jugendliche sollen im Rahmen praktischer Unterrichtsprojekte selbst komponieren und sich so mit Neuer Musik auseinandersetzen – jener Musiksparte also, die noch immer mit dem Vorurteil zu kämpfen hat, inhaltlich verkopft und klanglich ungenießbar zu sein. Seit 2008 gibt es die Initiative; Burkhard Friedrich ist zum ersten Mal dabei. „Primär handelt es sich um ein Fortbildungsangebot für Lehrer“, erklärt der Hamburger Komponist. „Die wenigsten Lehrer haben sich ja mit Kompositionstechniken Neuer Musik jemals intensiver beschäftigt. Ich gebe ihnen in vier fünfstündigen Workshopterminen Konzepte an die Hand, wie sie mit ihren Schülern arbeiten können, und probiere das auch gleich mit ihnen aus. Ein Weg ist zum Beispiel die Cage-Methode: Wir gehen raus und nehmen irgendwelche Geräusche auf: Regen, Verkehrslärm, Wind. Dann imitieren wir die Geräusche mit den Instrumenten, die gerade zur Hand sind: ein Klavier, ein paar Geigen, Percussion. So tasten wir uns über Inspiration und Improvisation zur Komposition vor.“ Die Eigenkomposition der Schüler, betitelt „Herr Pst un Wetter“, basiert etwa auf einer Soundcollage herbstlichen Schietwetters. Insgesamt neun Lehrer an sechs Schulen aus ganz Schleswig-Holstein haben an der Arbeitsphase im Herbst und Winter 2011 teilgenommen. Der Vorteil: Die Konzepte, die die Pädagogen während der Workshops erproben, setzen sie parallel mit ihren Schülern um. So können Erfahrungen und Probleme direkt im Fortbildungskurs besprochen werden. „Ein bundesweit einzigartiges Konzept“, betont Friedrich Wedell, der Leiter von „chiffren“. „Indem wir zunächst die Lehrer schulen, die dann als Multiplikatoren fungieren, sorgen wir für Nachhaltigkeit.“ Burk-

hard Friedrich reist zudem kreuz und quer durchs Land, besucht die Klassen und gibt hilfreiche Tipps – wie am heutigen Tage in Heikendorf. „An dieser Stelle hört man das Xylophon ja gar nicht“, diagnostiziert er etwa und überlegt zusammen mit Heino Tangermann und seinen Schülern, wie sich das ändern ließe. Schließlich handelt es sich nicht bloß um eine theoretische Übung: Das neu komponierte Stück wird im Rahmen eines großen gemeinsamen Abschlusskonzertes aller neun Gruppen auch einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. „Eine ganz wichtige Erfahrung für die Schüler“, meinen Lehrer und Komponist übereinstimmend. Hier erleben die Schüler, dass ihre künstlerische Arbeit ernst genommen und wertgeschätzt wird – eine wichtige Bestätigung, gerade bei Neuer Musik. Denn vom Sinn ihres kompositorischen Tuns sind die Schüler zunächst nicht rückhaltlos überzeugt. Der 17-jährige Morten etwa räumt ohne Umschweife ein, er könne „mit dieser Art von Musik gar nichts anfangen. Ich möchte von Musik emotional berührt und mitgerissen werden, aber das klappt hier einfach nicht.“ Auf Unverständnis stößt insbesondere die Vorgabe, Melodien und Akkorde zu vermeiden: „Interessante Geräusche, ja, aber ich würde das nicht als Musik bezeichnen – es gibt ja weder Takte noch Töne.“ Katharina, ebenfalls 17, pflichtet bei: „Am Anfang war es schwer, sich damit zu identifizieren. Das ist ja keine Musik, das ist ja nur Draufrumgehämmer, haben wir gedacht.“ Klassische Vorurteile, die Burkhard Friedrich zur Genüge kennt: „Die erste Reaktion ist immer Abwehr. Die Schüler hängen eben durchgängig an einem Schönheitsbegriff, der locker 200 Jahre alt ist – da lösen die geräuschhaften Klänge der Neuen Musik natürlich heftige Diskussionen aus. Manche Schüler sehen sie geradezu als Bedrohung für das, was sie auf dem iPod haben.“ Trotzdem hält er die Fokussierung auf die vermeintliche Un-Musik für unerlässlich: „Sonst schreiben die Schüler sofort konventionelle Popsongs und lassen sich auf nichts anderes mehr ein – und das ist ja nicht Sinn der Sache.“ Besonders auffällig sei das in der neunten Klasse, „wo die Jugendlichen ja ohnehin auf anti gebürstet sind. Und selbst in einer Musikklasse wollten die Schüler ihre Komposition auf keinen Fall auf ihren eigenen Instrumenten spielen – als ob die durch Neue Musik beschädigt würden.“ Der pädagogisch versierte Komponist hat allerdings seine Methoden, die Schüler zu motivieren. „Wir begeben uns jetzt auf eine Reise nach Tibet“, sagt er etwa. „Klar, da kann man auch Cola trinken und Hamburger mampfen. Aber wir beschließen: Für drei Monate ernähren wir uns nur von tibetischer Nahrung.“ Aus Sicht von Heino Tangermann funktioniert das Konzept: „Als Musiklehrer kann ich lange erzählen, dass Neue Musik toll ist. Aber wenn ein leibhaftiger Komponist zu Besuch ist, der mit so viel authentischer Begeisterung bei der Sache ist, schafft das eine

Schüler des Heikendorfer Heine-Gymnasiums und ihr Stück „Her Pst un Wetter“. Fotos: Clemens Matuschek

ganz andere Glaubwürdigkeit.“ Selbst der skeptische Morten erkennt schließlich an, dass der Effekt, mit einem Filzschlägel über die Klaviersaiten zu fahren, „schon ganz cool“ klingt. Und Katharina beobachtet: „Je mehr ich mich mit dieser Art von Musik beschäftige, desto mehr musikalische Details nehme ich wahr. Zum Beispiel: Welche Klänge passen gut zusammen? Inzwischen glaube ich, dass das doch Musik ist. Nur halt eine andere, als man so kennt. Auf jedem Fall macht sie Spaß!“ Etwa 150 Schüler haben an der aktuellen „Musiklabor“-Phase teilgenommen – überwiegend an Schulen mit gutbürgerlicher Klientel. Der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund „tendiert gegen Null“, wie Burkhard Friedrich bedauernd feststellt. Dabei sei doch gerade das Komponieren Neuer Musik ein ideales Mittel, Unterschiede in kultureller Prägung, Sozialisation und musikalischer Vorbildung zu nivellieren. „Man muss ja eben gerade kein Instrument beherrschen oder Noten lesen können“, schwärmt er, „alle haben die gleichen Voraussetzungen. Man braucht nur offene Ohren und einen Schuss Kreativität.“ Auch am Heinrich-Heine-Gymnasium ist die Situation vergleichsweise komfortabel. Alle Schüler des Musikkurses spielen ein Instrument oder singen – obwohl die Schule einen Musikschwerpunkt nur in der Unterstufe anbietet. Die 18-jährige Franziska etwa ist im Landesjugendorchester und im Landesjugendensemble für Neue Musik aktiv, das ebenfalls von „chiffren“ gefördert wird. Neue Musik findet sie „un-

glaublich interessant. Man lernt sein Instrument ganz neu kennen.“ Ob sich jetzt alle Mitschüler Burkhard Friedrich auf den iPod laden, bezweifelt sie zwar. „Aber vielleicht stoßen sie später im Leben mal darauf und denken, guck, das habe ich auch mal gemacht. Ist ja auch eine Form von Allgemeinbildung.“ Burkhard Friedrich – der in Hamburg das ähnlich konzipierte Projekt „Klangradar 3000“ aufbaute – setzt ebenfalls auf die Langzeitwirkung, auf Nachhaltigkeit. „Ich spüre schon, dass diese Erfahrung die Schüler verändert. Sie nehmen ihre Umwelt aufmerk-

samer wahr, entwickeln einen Sinn für Klänge, reflektieren ihre Vorstellungen und Werte.“ Und auch der Heikendorfer Musiklehrer Heino Tangermann zieht ein positives Fazit: „Am Anfang konnte sich ja keiner vorstellen, wie das laufen würde. Jetzt bin ich begeistert, wie sich die Sache entwickelt hat!“ Mit diesen Worten entlässt er seine Schüler in die winterliche Mittagssonne. Und ob sie es ihnen bewusst ist oder nicht: In ihnen zucken sie weiter, die Blitze der Neuen Musik.

Clemens Matuschek

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11 Fragen an …

Ferchows    Fenstersturz

The Boss wer? Abscheulich, dieses Land. Abgreifen ohne Bestrafung. Zugreifen ohne Reue. Proteste statt Waffen. Gut, dass es „The Voice of Germany” gibt. Das KuschelCasting zum Anfassen. Im Feuilleton spricht man von einer neuen CastingKultur. Weil barmherzige Bullenschau, joviale Besamungsstimmung, Waschlappen-Jury und ferngesteuertes Studiopublikum. Bei so vielen Streicheleinheiten würgen sogar die Bulimiekids. Aus und mit freien Stücken. Was ist los mit der selbsternannten wie seriösen KulturPresse? Alle beim Nord-Süd-Dialog abgesoffen? Noch vor ein paar Monaten hätte man „The Voice of Germany” in der Luft zerrissen. Das hätte ich erwartet. Mal offen zu fragen, wer The BossHoss sind. Die beiden Jurymitglieder mit Feinrippshirt und Cowboyhut. Wo deren Beitrag zur Musikkultur in Deutschland und der Welt liegt. Warum die Gesangstalente begutachten dürfen, obwohl die eigenen Möglichkeiten – sagen wir mal, um den Frohsinn nicht zu zerstören – limitiert sind? Oder man hätte ruhig mal laut nachhaken dürfen, wer auf den Irrsinn kam, Rea Garvey als Jurymitglied zu verpflichten? Mit seinem Rasenmäher-Deutsch („un-fucking-glaublich und un-fucking-fassbar“) spielt er doch unseren PISA-Kids Schantall-Lindsay und Tim-Erkan voll in die Karten: „Musste du nix könne, nur sein wie du sein.“ Hat Rea Garvey eigentlich den Integrationskurs absolviert? Kann er ein Deutschzertifikat vorweisen? Wo ist Herr Friedrich, wenn man ihn braucht? Und dann Nena, die alte Glucke. Die Mutter Bei-

mer der Popmusik. Seit der ersten Sendung im Prosecco-Modus: „Ey du, ich fands ja total scheiße wie du gesungen hast, aber irgendwie hab ich gleich gemerkt, dass da – und das meine ich jetzt total ernst – zwischen uns was ist, vielleicht jetzt echt keine Verbindung oder so, aber so was wie ne total abgefahrene gedankliche Verständigung, die uns verbindet und das find ich echt total cool, von mir aus kannste immer weiter singen.“ Hä? Seit wann lässt sich das Feuilleton so etwas bieten? Wo sind die Macheten, die Kreuze, die Nägel und Schürhaken? Und warum rasiert niemand dieses – mit Verlaub – völlig verblödete Studiopublikum. Da werden Teilnehmer einer Prozac-Langzeitstudie in einen geschlossenen (!) Raum gekarrt, kurzzeitig aus ihren Westen geschnürt, weswegen sie – gut konditioniert – beim ersten Ton eines Kandidaten aufspringen und nichtsnutzig jubeln. Die Entehrung der „standing ovations“ quasi. Schon mal festgestellt, dass es nie Nahaufnahmen des Publikums gibt? Sonst würde man den Geifer vor der Schnute, den Schlabber aus der Nase und das Weiße in den Augen sehen. Denn vor Betreten des Saals werden sie noch schön kopfüber durch die Warmwasserlauge gezogen und mit einem Stromstößchen für die Dauer der Sendung narkotisiert. So, liebes Feuilleton. Jetzt mal raus aus der VerlegerHacienda auf Malle und rein in die Regionalredaktion. Es gibt was zu tun. Irgendwer sucht nämlich irgendwen für Baku. Nicht, dass euch Thomas D. auch noch durch die Lappen geht. Sven Ferchow

Rolf Bolwin Welche Musik macht Sie stark? Starke Musik. Bei welcher Musik werden Sie schwach? Bei jeder Musik, zu der man tanzen kann. Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab? Heino. Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln? Irgendein Standardklingelton, nur keine wirkliche Musik, schon gar keine klassische. Wenn Sie „König von Deutschland“ wären: Was würden Sie als Erstes tun? König wollte ich nie sein, aber wenn ich die Macht dazu hätte, würde ich den Rotstift, mit dem die öffentlichen Mittel für Kunst, Wissenschaft und Bildung gestrichen werden, an einem unbestimmten Ort vergraben. Rolf Bolwin kann 2012 auf eine 20-jährige Amtszeit als geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins zurückblicken. Der 1950 geborene Gelsenkirchener hatte Jura, Politikwissenschaft und Geschichte studiert und zunächst unter anderem als Leiter der Rechtsabteilung des Deutschlandfunks gearbeitet. 1992 erfolgte sein Wechsel zum Deutschen Bühnenverein, wo er unter anderem die Reform der Tarifverträge für das künstlerische Personal, den Normalvertrag Bühne sowie den Tarifvertrag für Musiker in Kulturorchestern verantwortete. In seine Amtszeit fiel zudem die Einführung des Deutschen Theaterpreises „Der Faust“. Bolwin interessiert sich auch privat für Theater und Musik, insbesondere für Schauspiel und Tanz. Foto: Klaus Lefebvre

Wie hieß Ihre erste Schallplatte? Als Kind „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofieff, als Jugendlicher die „Glenn Miller Story“. Welches ist Ihr Lieblingslied von den Beatles? „Can‘t buy me love“. Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten? Auf alle die, die Menschen unterdrücken. Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous oder den ersten Kuss?   „Zazueira“ gespielt von Herb Alpert & the Tijuana Brass. Woran starb Mozart? Das ist eigentlich egal, da wird ja immer noch gestritten, jedenfalls viel zu jung. Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen? Das sollen die entscheiden, die sie aushalten müssen.

Nachschlag Na was denn nun? „Schwindsucht im Parkett – Die Zeit läuft“, betitelt der Deutsche Musik­rat Heft 4/11 seiner Zeitschrift MUSIKforum und Chefredakteur Christian Höppner fragt im editorial auf Seite 1: „Wer gewinnt den Wettlauf um den letzten Konzertbesucher?“ Bevor aber der ebenso gespannte wie besorgte Leser die durchaus gewichtigen Beiträge zum Thema erreicht, stößt er in den nachrichten (S. 4) auf einen Widerruf. Das Ergebnis des 9. Kulturbarometers des

Zentrums für Kulturforschung in Kooperation mit der Deutschen Orches­ tervereinigung (DOV) lautet nämlich: „Besucherrückgang gestoppt“! Eine Kehrtwende zeichne sich in der 2005 konstatierten Entwicklung rückläufiger Zuschauerzahlen ab, denn „in der Spielzeit 2010/2011 besuchten 44 Prozent der bundesweiten Bevölkerung mindestens eine Musiktheateraufführung beziehungsweise ein E-Musikkonzert“. Sechs Jahre zuvor waren es 42 Prozent. Doch nur auf einen flüchtigen ersten Blick scheint die in Presse und Rund-

funk verbreitete Meldung, es gebe dem Kulturbarometer zufolge „mehr Besucher bei Opern und Orchestern“, alle Unkenrufe sowie seriös begründeten Zweifel an der Zukunftsfähigkeit unserer musikalischen Hochkultur und ihrer Träger zu widerlegen: Von wegen „Schwindsucht im Parkett“!? Wenn annähernd die Hälfte der Bevölkerung Interesse an Opern und Klassikkonzerten zeigt, muss man sich gewiss nicht um den Fortbestand unserer lebendigen, scheinbar doch putzmunteren E-Musikkultur sorgen ...

Nur tappt leider, wer so folgert, in eine gleich zweifache Statistikfalle: Erstens kommt hier, was vom Zentrum für Kulturforschung auch zugegeben wird, der demographische Faktor ins Spiel – der Seniorenanteil war seit der letzten Befragung noch angewachsen, die grauen Jahrgänge sind in den Musentempeln also stark vertreten, während unter den Jüngeren sehr wohl die Schwindsucht im Parkett und auch im Rang grassiert. Zweitens aber und wesentlicher ist die unsinnige Fragestellung der Erhebung, die

Frage nach „mindestens einem Musiktheater- oder Konzertbesuch: Wer bei einer entsprechenden Umfrage zum Kirchenbesuch angäbe, innerhalb eines Jahres zumindest an einer gottesdienstlichen Veranstaltung teilgenommen zu haben – weil vielleicht eine Nachbarin kirchlich beerdigt wurde, weil ein Neffe sich auf Wunsch der Braut vom Priester hat trauen lassen oder weil die kleine Tochter, die im nahegelegenen evangelischen Kindergarten unterkam, zu Heiligabend am Krippenspiel betei­ligt war – , der fiele deshalb nicht zwingend unter die Rubrik „gläubig“ oder „am kirchlichen Leben teilnehmend“. Einmal ist keinmal, das dürfte ebenso für die Folgerung vom jährlichen Besuch einer x-beliebigen Musiktheateroder Instrumentalensemble-Aufführung auf eine Affinität zur „Klassik“ gelten. Da scheint die gefühlte Statis­ tik aus dem Munde der früheren Berliner Philharmoniker-Intendantin Pamela Rosenberg gewiss realistischer: „Für 98 Prozent der Bevölkerung sind [Orchester-]Konzerte total irrelevant.“ (MUSIKforum 4/11, S. 24) Auf die junge Generation zumindest dürfte dies nach allen Beobachtungen und Messungen zutreffen, da haben bislang offenbar auch die inzwischen von zahlreichen Orchestern angebotenen Extraformate und -aktivitäten – aufs Ganze gesehen – noch nicht allzu viel bewirkt. Entwarnung darf aufgrund einer halsbrecherisch schrägen Statistik jedenfalls nicht gegeben werden. Michael Jenne

Domspatzen brauchen Nachwuchs

Verdrehte Welt der Urheber und Schöpfer: Heute machen Piraten Jagd auf Content-Mafiosi. Zeichnung: Friederike Groß

Den Regensburger Domspatzen beginnt die zurückgehende Zahl an Bewerbern Sorge zu bereiten. Nicht nur wegen der schwächeren Geburtsjahrgänge scheinen sich die Neuaufnahmen zu reduzieren, mehr wohl wirkt sich das zunehmende Angebot an Ganztagsschulen aus, wie es bisher der Regensburger Internatsschule und ähnlich dem Gymnasium des Windsbacher Knabenchores als Spezialität eigen war. Diese beiden Schulen sind neben den im Unterrichtsangebot etwas anders strukturierten derzeit 33 musischen Gymnasien Bayerns einzige sogenannte Musikgymnasien mit Musik als Kernfach und obligatorischem Instrumentalunterricht.


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Seite 15

Kulturpolitik, Musikwirtschaft, Musikpädagogik, Hochschule Kulturpolitik Seite 16 Wenig beackert: Reinhard-SchulzPreis für zeitgenössische Musikkritik

Hochschule Seite 18 Stefan Baier, neuer Rektor der HfKM Regensburg, im Gespräch

Seite 19 Hochschule Musikvermittlung in Zürich studieren Weiterbildung Musik startet 2012

Wettbewerbe Seiten 20–25 Nationale und internationale Wettbewerbe und Preise

Landesmusikakademien Seite 28 Konzerte, Workshops, Fortbildung Kulturelle Vielfalt in der LMA Hessen

Forum Musikpädagogik Seite 17 So lernt jeder Geige spielen: die Streicherpädagogin Marianne Petersen

Kurse, Fortbildungen Seite 18 Für Gesang, Harfe, Klavier, eine Musikferienwoche und vieles mehr

Vakanzen Seiten 20–25 Musikschulvakanzen, allgemeine Vakanzen und Instrumenten-Verkäufe

Musikstudium Seiten 26–27 Musikakademien, Konservatorien, kirchenmusikalische Ausbildung

Landesmusikakademien Seite 28 „Ideenschmiede“ zur Zukunft der Landesmusikakademie NRW

Eine neue Forschergeneration stellt Fragen

Besondere Gemütswerte: mit erheblicher Verspätung stellt sich die deutsche Musikforschung ihrer Vergangenheit untersagten Gründung der GfM 1947 sowie mit den In- und Auslandsstrategien des Rasseforschers Friedrich Blume. Bei ihm liefen vor und nach Kriegsende die Fäden zusammen. Blume verstand sein Netzwerk nach 1945 rasch zu reparieren und die meisten emigrierten Kollegen ruhig zu stellen. Schließlich hat er Form und Inhalt der Enzyklopädie „Musik in Geschichte und Gegenwart“ (MGG) festgezurrt, um die sich bis heute die deutschsprachige Musikforschung schart. ach dem Krieg konnte er seine Untersuchungen zum Wirken der Biographie verschleiern und eiamerikanischen Besatzungsmacht, die ne u na ngefochtene Wissenab 1947 für den „Kalten Krieg“ mobilischaftlerkarriere absolvieren. sierte, hat Ulrich Blomann vorgenomMittlerweile mobilisierte der Vorstoß men, dessen grundsätzliches „EnthülBoris von Hakens, der die Restunlungsbuch“ in Kürze für Aha-Erlebnisse schuldsvermutung nicht mit gerichtssorgen dürfte (bis hin zu den Details verwertbaren Beweisen außer Gefecht der „Umpolung“ wortführender Resetzen konnte, ans Groteske grenpräsentanten der Branche durch Offizende Abwehrkräfte in einer Branche, ziere der Besatzungsmächte). Rainer die – wie überhaupt das „MusikschriftBayreuther befasste sich in Mannheim, tum“ – nach 1945 in beiden deutschen scharf polarisierend, mit zwei zentraStaaten von Entnazifizierung gänzlich len Entlastungsargumenten der Konverschont blieb. Die Ergebnisse der tinuitätswahrer: „Ich hatte Konflikte groß angelegten Forschungsprojekte mit dem NS-Staat“ und „Ich war kein zu Musik und Musikern in der NS-Zeit Antisemit“. Matthias Pasdzierny würvon Joseph Wulf (1912–1974) und Fred digte die Biographie des aus Australien K. Prieberg (1928–2010) ließen sich Last der Geschichte: Der „neuen MGG“ steht wohl eine Überarbeitung bevor. Foto: Juan Martin Koch nach Köln zurückkehrenden Musiksosumma summarum in auffälliger Weiziologen Alphons Silbermann – dessen se ausgrenzen. Nur mit großen Zeitteilweise Eingemeindung bei fortdaulichen Diskurse als weitere Voraussetgingen. Wie wenig anderes hatte die daSchüler und Nachfolger Friedrich verzögerungen passte die dominante ernder Ausgrenzung. Erörtert wurzung für das späte Erblühen des Aufraus entspringende Bewusstseinsform Blumes sorgten dafür, dass die erst West-Musikwissenschaft sich seit den den am Rande auch die „strategischen arbeitungswillens. einen Dünkel begründet, den die NS2008 abgeschlossene 29-bändige Muspäten 60er-Jahren den Diskursen in Partnerschaften“ von Remigranten Bernd Weisbrod punktete mit dem Elite bestens zu nutzen verstand. Densikenzyklopädie MGG bezüglich der den benachbarten Geisteswissenund deutschen Mutationskünstlern anBonmot, dass die Zeitzeugen die gebonoch beschränkten sich die alliierten Väter- und Großväter-Generation fortschaften an, bequemte sich zur Exilhand des Verhältnisses von Theodor renen Feinde der Historiker seien – und Reedukationsstrategien auf die (komdauernd in nicht mehr vertretbarem forschung und seit 1990 notgedrungen W. Adorno und dem Volksliedforscher die anwesenden schienen ihm Recht zu plementäre) Ergänzung der deutsch Maß als lückenhaft, verschleiernd und zu einem etwas breiter aufgestellten Joseph Müller-Blattau. geben. Freilich verdankt die allgemeine geprägten Nachkriegsrepertoires und beschönigend wirkt. Eine umfassende Methodenpluralismus. Inzwischen wächst eine neue GeHilfreich standen der Mannheimer Geschichtsforschung für die Basis ihrer setzten auf allmähliche Lockerung des Überarbeitung steht an. Das wenigsneration von Forschern nach, die Konferenz vier Professoren anderer generalisierenden Thesen den Zeugen deutschen Wesens. Vor allem bei der tens war ein greifbares Ergebnis der sich den „heiklen Jahren“ auch der eiakademischer Fächer zu Verfügung. – bis hin zu den unter Musikforschern jüngeren Generation. Mannheimer Tagung. Schwieriger als genen Branche und deren kontamiSie verwiesen auf die generellen Entfortdauernd übel beleumundeten FachGesamtpolitisch war dieser Stramit den Korrekturen auf der Faktennierter Felder zuwendet. Dies ist das lastungsmechanismen und die Genejournalisten – mehr, als oberhalb der tegie Erfolg beschieden. Die Verloebene wird es sein, die angebliche erfreuliche Signal, das von der Tagung rationen-Problematik: erst die von den Fußnoten eingeräumt wird. Der Götckungen von Coca Cola, Elvis Presoder tatsächliche „Sonderrolle“ der „Musik(wissenschaft) – NachkriegsTätern und Opfern, deren Angehöritinger Historiker stieß im Anschluss an ley, Jacques Brel, der Jeans, der Beadeutschen Musik und – dies berührt kultur – Vergangenheitspolitik“ ausgen und Schülern losgelöste dritte GeAndreas Lindenmanns Ausführungen tles, der Pille und der Stones haben tiefste Gemütswerte – ein daraus bis ging. Das Symposium der Gesellschaft neration scheint offensichtlich in der zur Musik-Politik der französischen gründlicher gewirkt als alle Verordheute resultierendes Bewusstsein des für Musikforschung (GfM) Ende JanuLage, weitgehend sine ira et studio zu Besatzungsbehörden eine grundsätznungen es gekonnt hätten. Bezogen „Erwähltseins“ aus Köpfen und Publiar in Mannheim befasste sich anlässWerke zu gehen (auch steht ihr erstliche Diskussion an: dass der Umerauf das Fach bildet sie ein Erklärungskationen zu spülen. Frieder Reininghaus lich der Referate von Michael Customals umfassendes Archivmaterial zu ziehungswille vor den Gefilden der muster für das Versagen der Musikdis, Dietmar Schenk und Philine LauVerfügung, das zuvor unter Verschluss Tonkünste Halt machte, weil die Sieforschung hinsichtlich der „VerwickEin ausführlicher Kongressbericht ist tenschläger durchaus kritisch auch war). Peter Steinbach, Leiter der Gegermächte erklärtermaßen oder stilllungen“ und Täterschaften in der Mitunter der Überschrift „Fünfundviermit der (von der amerikanischen Bedenkstätte Deutscher Widerstand in schweigend von Primat und Dominanz te des 20. Jahrhunderts. zig Jahre Verspätung“ auf nmz onsatzungsmacht wg. des allzu hohen Berlin, benannte die Konjunkturen der der deutsch-österreichischen InstruEs handelt sich um ein Desiderat, line zu lesen. Belastungsgrads der Antragsteller) Geisteswissenschaften und der öffent-10:20mental-Musik im 19. Jahrhundert ausdas noch lange nicht behoben ist. Die 120116_Neue Musikzeitung_285x100_4c_Neue Musikzeitung_285x100_4c 16.01.12 Seite 1 Der Fall des Hans Heinrich Eggebrecht (1919–1999), skandalisiert durch einen jungen Musikologen, war der Auslöser: Ende 2009 geriet die deutsche Musikwissenschaft zum ersten Mal seit Menschengedenken in die Schlagzeilen: Der Freiburger Ordinarius hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als junger Unteroffizier der Feldgendarmerie-Abteilung 683 an Verbrechen der Wehrmacht teilgenommen.

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Kulturpolitik

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Musikpublizisten mit Niveau und Herzblut gesucht

KUG-Vizerektor Robert Höldrich im Gespräch über den Reinhard-Schulz-Preis für zeitgenössische Musikkritik dien schaffen auch hier ein öffentliches Podium, im künstlerischen Bereich Uraufführungen und CDs vergleichbar, das ein Anreiz für den schreibenden Nachwuchs sein kann. Zudem haben wir mit Johanna Doderer eine erfolgreiche Komponistin der jüngeren Generation in der Jury, sodass sich hier die Perspektive der Musik-Schaffenden mit dem Blickpunkt der Musik-Beschreibenden und -Rezensierenden treffen. Hier erhoffe ich mir eine produktive direkte Auseinandersetzung dieser beiden Erfahrungsebenen. nmz: Der Reinhard-Schulz-Preis ist multimedial konzipiert. Wie sehen Sie die Zukunft des Musikjournalismus/ der Musikkritik in Zeiten von YouTube, Facebook und iPad? Höldrich : Sehr pragmatisch – die Kommunikation in diesen Medien ist eine zunächst flüchtigere, weniger

auch die medialen Botschaften, gerade über Kunst, sich darauf einstellen müssen, umzudenken und sich den neuen Medien zwar nicht anzupassen, aber publizistische Formen zu finden, die ihnen gerecht werden. Es sind einfach zusätzliche Formate, die einen speziellen Zugang erfordern, ähnlich wie man eine Rezension über ein Konzert in einem einminütigen Fernsehbeitrag anders gestaltet als in einem mehrseitigen Artikel in der nmz. nmz: Die „heroischen Komponisten“ der Neuen Musik, die Ahnen des Geniekults des 19. Jahrhunderts (Stockneue musikzeitung : Welche Hoffhausen, Boulez, Henze, Nono, Ligeti, nungen verbinden Sie mit der AusLachenmann), wird es zukünftig wohl schreibung eines solchen Preises? nicht mehr geben. Ist es da nicht loRobert Höldrich: Der Bereich „Zeitgisch, dass in Analogie zu dieser Entgenössische Musik“ ist an der Kunstwicklung an die Stelle der Musikkritik universität Graz durch eine internatiodie Musikvermittlung tritt? nal anerkannte Kompositions-Faculty Höldrich: Die Musikvermittlung wird und durch die Verankerung des Befreilich immer wichtiger, weil sich Robert Höldrich. Foto: KU Graz/ reiches in den strategischen Schwerdas gesellschaftliche Umfeld, in dem Wenzel punkten des Entwicklungsplans beKunst gemacht wird, verändert hat. sonders stark vertreten. Wir veranKunst, so auch Musik, wird zunehstalten unterschiedliche Kompositimend in einem politischen, sozialen der KUG-eigenen CD-Reihe „Klangdeonswettbewerbe, um den Nachwuchs Kontext produziert und rezipiert, die büts“ veröffentlicht. Die Ausschreibung des Reinhardzu fördern und geben den PreisträgeGrenzen zwischen Kunstgattungen Schulz-Preises verbinden wir daher mit rinnen und Preisträgern im Rahmen verschwimmen, auch das zeitgenösder Hoffnung, auch die publizistische unserer Möglichkeiten als Kulturversische Musikschaffen vollzieht vieReflexion zeitgenössischer Musik – neanstalter ein breites Podium, um die lerorts die Abkehr etwa von traditiben dem grundlegenden künstlerischen Musik auch in der Öffentlichkeit zu onellen Konzertformaten hin zu perErlebnis dieser Kunstform – anzurepräsentieren. Im Vorfeld des Internatiformativen, oft auch interaktiven Forgen. Dies ist ja ein Thema, das etwa in onalen Wettbewerbs „Franz Schubert men. „Heroische Komponisten“ der den landläufigen Tageszeitungen selund die Musik der Moderne“, der alle Neuen Musik, „Genies“ wie die von Ihten vorkommt und wenn, dann eher drei Jahre stattfindet, läuft regelmäßig nen genannten Komponisten, produin kleinem Rahmen, da wohl auch das ein Kompositionswettbewerb, dessen ziert unsere Zeit wohl auch, nur dass Publikum für Konzerte mit zeitgenösSiegerwerk im Wettbewerb Pflicht für tiefgehende als etwa ein Artikel in der ihre Rezeption eine andere ist, sich sischem Musikschaffen im Vergleich „Zeit“ oder in der nmz. Welche Ausalle Teilnehmerinnen und Teilnehmauch in kollektiven Schaffensformen freiesmusikzentrum_jazzprojekt_nmz_53_45.indd 1 19.01.2012 11:58:49 etwa zum gängigen Opernpublikum ein wirkungen auf den Musikjournaliser der betreffenden Sparte ist. Der Joäußert, und da sind oftmals die Werke kleineres ist. Die Ausschreibung eines hann-Joseph-Fux-Opernkompositimus und die Musikkritik die Verbreian sich wichtiger als die einzelnen solchen Preises soll die Aufmerksamtung dieser leicht zugänglichen und onswettbewerb besteht seit 1998 und Künstler innen und Künstler. Da s keit junger Musikjournalistinnen und oftmals kurz gefassten Interaktionswurde letztes Jahr vom offenen zum macht allerdings Musikkritik in Form -journalisten darauf lenken, dass eine medien hat, lässt sich schwer absehen. geladenen Wettbewerb umkonzipiert, einer fundierten Auseinandersetzung wissenschaftliche Auseinandersetzung Ich denke aber, man sollte sich offen hier werden die Siegerwerke von der mit der zeitgenössischen Musik, ebenund publizistische Vermittlung dieser Kunstuniversität im Umfeld des Festidamit auseinandersetzen und sie als so auf der Folie der Tradition gesehen Ereignisse ein wenig beackertes, aber Zusatzmöglichkeit sehen, über Musik vals „steirischer herbst“ uraufgeführt. wie im gesellschaftlichen Zusammenvermutlich lohnendes Arbeitsfeld sein zu schreiben. Wir leben in hektischen 2011 wurde erstmals ein Jazzkomposihang reflektiert, eher notwendiger kann. Die Preisverleihung im Rahmen tionswettbewerb ausgeschrieben und Zeiten, in denen man Menschen rasch als überflüssig. Musikvermittlung im des „musikprotokolls“ im Herbst dieses und ohne Zugangs- oder Hemmschwelmit einem großen Konzert abgeschlosSinne der Entwicklung von kommuJahres sowie Aufträge der Partnermelen erreichen können muss, in denen sen. Auch werden die Ergebnisse auf nikativen Erklärungsformen, die in Menschen, die sich normalerweise nicht mit aktueller Musik beschäftigen würden, die Zugangsschwelle reduziert und sie neugierig macht auf die Dinge, die sich da entwickeln, kann da ein eigenständiger Bereich sein, aber niemals ein Ersatz für Kritik. nmz: Wie kommt die Kunstuniversität Graz dazu, diesen Preis auszuschrieben? Gab es eine persönliche Verbindung zu Reinhard Schulz? Oder steht das Thema Musikpublizistik im Vordergrund? Höldrich: Wir wurden von Anke Kies, der Witwe von Reinhard Schulz, anMaster of Arts in Music gesprochen, und aufgrund unserer bereits genannten Konzentration auf zeitgenössische Musik haben wir uns dem Vorhaben gern angeschlossen. Natürlich kannten wir Reinhard Schulz als Musikpublizisten, er war oft beim „musikprotokoll“ und daher in der Szene bekannt und geschätzt. Der Preis ist ein Gedenken an ihn und soll jungen Musikpublizistinnen und -publizisten eine Anregung sein, auf dieDer Studiengang Komposition ist an der Hochschule Luzern eng mit dem Studiengang sem hohen Niveau und auch mit dieContemporary Art Performance (in Zusammenarbeit mit Lucerne Festival Academy) vernetzt. sem Herzblut das zeitgenössische MuDurch gemeinsame Unterrichtsgefässe findet ein intensiver Austausch zwischen Kompositionsund Performance-Studierenden statt, der es erlaubt, neue musikalische Ideen gemeinsam zu verwirklichen. Als fester Bestandteil des Curriculums geben Gastdozierende von internationaler Ausstrahlung während eines Studienjahres regelmässig Masterclasses in Komposition. 2012 wird erstmals der ReinhardSchulz-Preis für zeitgenössische Musikkritik vergeben. Die Kunstuniversität Graz hat die Organisation des Preises übernommen und ist mit der Komponistin Johanna Doderer und mit Andreas Dorschel, Professor für Ästhetik und Vorstand des Instituts für Musikästhetik an der Kunstuniversität, auch in der Jury vertreten. Die neue musikzeitung sprach mit Robert Höldrich, Geschäftsführender Vizerektor der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.

Komposition/Contemporary Art Performance

sikgeschehen zu begleiten. Dabei steht für uns als KUG das Reflektieren über Musik im Vordergrund. Vonseiten der KUG ist Andreas Dorschel, der Leiter unseres Instituts für Musikästhetik, in der Jury, wir sind also auch inhaltlich direkt involviert. Aber fundiertes wissenschaftliches Nachdenken über Musik braucht auch ein publikumsfreundliches Pendant, und dieses zu befördern erhoffen wir uns durch den Schulz-Preis. nmz: Nicht nur das Berufsbild des Kritikers wandelt sich, auch Komponisten, Instrumentalisten und Musikpädagogen sehen sich vor neuen Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt. Wie muss die universitäre Ausbildung darauf reagieren? Höldrich: Die universitäre Ausbildung steht dadurch vor großen Herausforderungen. Einerseits ist es nach wie vor ihre Aufgabe, jungen Leuten einen Schonraum zu bieten, in dem sie sich nicht nur hohe Fertigkeiten in ihrem jeweiligen künstlerischen Fach aneignen, sondern auch Lebenserfahrungen sammeln und ihre künstlerische Persönlichkeit entwickeln sollen. Sie sollen Freiraum haben, um ihre speziellen Interessen zu entdecken und herausfinden, in welche Richtung sie sich entwickeln möchten. Die universitäre Ausbildung hat andererseits aber auch die Aufgabe, die jungen Leute auf ihre spätere Berufstätigkeit vorzubereiten, also ihnen Kompetenzen beizubringen, mit denen sie auf dem Arbeitsmarkt reüssieren können. Einem Teil dieses Realitätsdrucks ist sicher durch die Umgestaltung und Ergänzung von Curricula zu begegnen. Die Universität steht in einem gesellschaftlichen Umfeld, von dem sie sich nicht als elitärer Verein in einen Elfenbeinturm isolieren darf, sondern mit dem sich die Lehrenden auseinanderzusetzen haben. Dann muss reagiert werden – ändert sich das Berufsbild, ändern sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt, muss sich das in neuen Lehrinhalten äußern. Es braucht Flexibilität, mittel-, manchmal sogar kurzfristig auf Veränderungen zu reagieren. Dennoch muss die universitäre Ausbildung auch ein kulturelles Erbe bewahren, modische Trends von umfassenden gesellschaftlichen Veränderungen unterscheiden können und die Grundlagen des jeweiligen Faches differenziert vermitteln, und dies auf einem hohen Niveau. Das ist oftmals ein Balance-Akt, und dessen muss sich die Universität bewusst sein. nmz: Bitte noch ein paar Worte zur Zusammensetzung der Jury. Höldrich: Die Grundidee war, eine Ausgewogenheit zu finden zwischen kompetenten Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum, zwischen ihnen wiederum ein Gleichgewicht aus Personen mit unterschiedlichen Medienschwerpunkten, also Print, Online, Fernsehen oder Radio. Das ist uns, denke ich, gut gelungen.

Andreas Kolb

Informationen zum Preis (Bewerbungsfrist 31.3.2012) unter: www.reinhardschulz-kritikerpreis.de

Preise

Anmeldeschluss 29. Februar 2012 Studienbeginn September 2012 Dozierende Dieter Ammann, Komposition; Sascha Armbruster, Saxofon; Marco Blaauw, Trompete; Erik Borgir, Violoncello; Diego Chenna, Fagott; Olivier Darbellay, Horn; Uli Fussenegger, Kontrabass; Pirmin Grehl, Flöte; Pascal Pons, Gerry Hemingway, Schlagzeug; Florian Hoelscher, Klavier; Anne-Maria Hölscher, Akkordeon; Christian Hommel, Oboe; Heinrich Mätzener, Klarinette; Mats Scheidegger, Gitarre; Xenia Schindler, Harfe Anmeldung und Information www.hslu.ch/musik

Der in New York lebende Autor und Musikkritiker Alex Ross erhielt in München den mit 20.000 Euro dotierten Belmont-Preis 2012 für zeitgenössische Musik von der Forberg-Schneider-Stiftung für sein Buch „The Rest is Noise: Das 20. Jahrhundert hören“. Der chinesische Komponist, Dirigent und Klangkünstler Tan Dun erhält den mit 10.000 Euro dotierten Hamburger Bach-Preis 2011. Das mit 5.000 Euro dotierte Bach-Preis-Stipendium geht an die Komponisten Leopold Hurt und Shen Ye. Verliehen wird der Bach-Preis am 18. August 2012 in der Laeiszhalle im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Dort wird Tan Dun ein Konzert des NDR Sinfonieorchesters dirigieren. Ein Jahresstipendium für Musik des Landes Salzburg wurde an den Mozarteum-Absolventen Fausto Tuscano vergeben. „Er entwickelt eine sehr

eigenständige Musik, meidet stilistische Allgemeinplätze und arbeitet höchst konzentriert an seinen Klängen, die zu neuen kompositorischen Ergebnissen führen.“ Der Organist, Cembalist und Dirigent Ton Koopman erhält den Buxtehudepreis 2012 der Hansestadt Lübeck. Zum dritten Mal wird der „Thurnauer Preis für Musiktheaterwissenschaft“ vergeben. Er geht an Marie-Hélène Benoit-Otis. Der Bieler Cellist Martin Schütz wurde für langjähriges musikalisches Schaffen mit dem Musikpreis des Kanton Bern, dotiert mit 20.000 CHF, ausgezeichnet. Zudem verlieh der Kanton drei Anerkennungspreise von je 10.000 CHF an die Geigerin Noelle Darbellay, den Oud Spieler und Komponist Mahmoud Turkmani und Simon Hari alias King Pepe.


Forum Musikpädagogik

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So lernt jeder Geige spielen Ein Portrait der Streicherpädagogin Marianne Petersen Lehrerinnen und Lehrer haben einen gesellschaftlich wichtigen Beruf. Gemeinsam mit den Eltern helfen sie den Kindern, sich zu entwickeln. Dafür müssen sie motiviert sein und viel können. Leider wird ihnen das nicht immer gedankt. Von einer besonders guten Lehrerin soll daher hier beispielhaft berichtet werden: Marianne Petersen, Hamburg, Streicherpädagogin.

W

arum ein Artikel über gerade diese Lehrerin? Der Grund ist ihre Haltung der Sache und dem Kind gegenüber. Die Musik ist heilig und man muss sich ihr mit Liebe, Respekt und großer Gründlichkeit widmen. Aber auch dem Kind ist mit Liebe und Respekt zu begegnen. Guter Unterricht muss die Eigenart und das Wollen des Kindes im Blick haben, damit sich auch das Kind mit Liebe der Musik und dem Instrument zuwendet. Dann gewinnt es mit dem Geigenspiel eine lebenslang wirkende Bereicherung. Frau Petersen ist eine große Kinderversteherin. Interessen, Stimmungen und Kräfte des Kindes hat sie voll im Blick. „Jeder ist auch mal müde, hat mal keine Lust.“ Sie kann auch warten, bis das Kind sich wieder konzentrieren kann. Auch mal mehrere Minuten. „Lauf dreimal um den Tisch! – Geht es jetzt wieder?“ Kommt dem Kind beim Spielen eine Assoziation, darf es erzählen. Die Lehrerin hört aufmerksam zu. Oft endet alles in fröhlichem Gelächter. Kinder wollen fröhlich sein. Das Kind und sein Wesen werden ernst genommen. „Ohne Liebe zu den Kindern geht es nicht. Man sollte nicht nur unterrichten, um Geld zu verdienen“. Stichwort Üben: Kaum ein Kind will immer üben. „Wenn du gar nicht üben magst, ruf mich an. Dann beraten wir, was wir machen.“ Der Faden soll nicht abreißen. Weihnachten bekommt auch diese Lehrerin kleine Geschenke. Gekauftes und Selbstgemachtes. „Das Selbstgemachte schaue ich mir gleich an! Das andere später.“ Individualität und Selbsttun werden unterstützt.

Echte Teamarbeit Erfolgreicher Unterricht ist Teamwork. Meist kommt nur etwas dabei heraus, wenn Schüler, Lehrkraft und Eltern sinnvoll zusammenarbeiten. In den ersten zwei Unterrichtsjahren des Kindes soll ein Elternteil möglichst immer im Unterricht dabei sein. Im dritten Unterrichtsjahr immer mal wieder. Damit die Eltern das Kind zu Hause unterstützen können. Im Hausaufgabenheft wird alles aufgeschrieben, was gerade zu beachten ist. Soll ein Kind ein Instrument erlernen, ist das eben auch ein Job für die Eltern. Gut, wenn Eltern dazu bereit sind. Zur Kunst der Lehrkräfte gehört, die Eltern für die richtige Unterstützung zu gewinnen. Bei Frau Petersen machen alle mit. Dass ein Bildungserfolg meist von der sozialen Herkunft abhängig ist, wissen wir. Die Eltern sind dankbar, wie engagiert, qualifiziert, leistungsorientiert, aber eben auch kindgerecht diese Lehrerin unterrichtet. Dafür legen Eltern und Kinder lange

Wege zurück. Für die Extraproben steht man samstags früh auf, werden auch einmal ganze Wochenenden frei gehalten. Musik ist Kunst für die Ohren und für den Bewegungssinn. Und: Musik ist ein Ausdrucksmittel. Deshalb beginnt der Unterricht bei Frau Petersen nicht mit Noten und Tonleitern, sondern mit Liedern, Geschichten, Bewegungen, mit Hören und Zusammenspiel. Das öffnet die Ohren, entwickelt den Klangsinn. Dazu kommen ganzkörperliche Bewegungen. Sie erschließen die Bewegungsinhalte der Musik und machen den Körper weit. Von Anfang an wird gemeinsam musiziert. Beim gemeinsamen Musizieren entwickelt sich das Sprechen mit und über Musik, sowie das Verständnis für das Musizieren anderer. Es sind aber auch die Details. Geigen lernen ist ein jahrelanges Aufbauen von Detail auf Detail. „Gutes Geigenspiel muss man züchten.“ Aber die Kleinarbeit soll auch Freude machen, die Schülerinnen und Schüler müssen für die einzelnen Bewegungsabläufe interessiert werden. „Heute habe ich das Steuern geübt. Mit dem Schiff (Bogen) darf ich nicht aufs Land (Griffbrett) kommen.“ – „Ich spiele jetzt Banane (Bogenführung)“ – „Heute hatte ich die Tomate (linke Hand).“ Wir wissen, wie kleinschrittig Lernen funktioniert. Frau Petersen kennt die kleinen Schritte und bringt sie gezielt zum Einsatz. Jeder gelungene neue Schritt wird freudig begrüßt. Das feuert an. Auch jede ungünstige Entwicklung wird sofort entdeckt. Zum Glück gibt es für jede Hürde einen Lösungsvorschlag. „Ich weiß jetzt, wie du das noch besser machen kannst!“ Dabei ist die Stimmung immer positiv: „Mittelgut!“. Keine inflationäre Nutzung von „super!“ oder „cool!“, sondern „Heute bekommst Du einen Stern in Dein Hausaufgabenheft!“ Andachtsvoll wird der betrachtet, denn den gibt es keineswegs nach jeder Stunde. Misslingt etwas, schreit die Lehrerin schon mal auf. Das Kind erlebt, dass die Sache wichtig ist. Einmal ist die Lehrerin sogar richtig empört: „So darfst du nicht in die Ferien! Das müssen wir vorher noch verbessern. Du kommst in den ersten Ferientagen dreimal zu mir“. Das macht Eindruck. Schon nach zwei Terminen hat das Kind die Hürde genommen und kann mit den Ferien beginnen. Ob der wöchentliche Unterricht stattfindet oder nicht, ist nicht beliebig. Kann ein Kind einmal aus ernst zu nehmenden Gründen nicht erscheinen – und die Eltern empfinden Bedauern, eine Stunde abzusagen, haben auch Hemmungen es zu tun, weil die Lehrerin den Unterricht so ernst nimmt –, wird garantiert ein Ersatztermin gefunden. Ist die Lehrerin mal krank, kommt es vor, dass in der ersten Woche immerhin die eine Hälfte der Schüler unterrichtet wird, in der nächsten die andere. In dem Wissen, dass es für die Entwicklung der Kinder einfach schlecht ist, wenn Unterricht ausfällt.

Voller Einsatz gefordert Das Gesamtklima ist leistungsfreudig. Das muss sein, Leistung ist gut

und macht Spaß. Immer geht es um vollsten Einsatz. „Kinder wollen gefordert werden.“ Zum Fünfjährigen: „In den Ferien übst du zehn mal!“ Das macht er auch. Es ist schön, etwas gelernt zu haben, es ist schön, zu wachsen. „Aber immer mit der Freude des Kindes, gewaltlos, mit dem Strom, nicht gegen ihn.“ Die Liebe zur Geige und zur Musik darf dabei nicht verloren gehen. Es gilt nicht nur der nächste Wettbewerb, nicht nur ein Schneller-Höher-Weiter. Das sind die „Kampfgeiger“. Trotzdem herrscht auch hier eine Haltung wie beim Sport: Wir versuchen es noch mal! Wir werden den Ball doch ins Tor kriegen! Jedes Vorspiel ist bestens vorbereitet. Im Unterrichtsraum muss das Stück schon mal gekonnt sein. Vorspiele vor den Mitschülern gehören dazu. Dann übt man bei den Auftritten vor Außenstehenden nur noch, mit der Aufregung umgehen zu können. „Der Unterricht muss die Kinder kompetent und erlebnisfähig machen. Lehrerinnen und Lehrern muss es ein Anliegen sein, dass die jungen Geigerinnen und Geiger Freude und seelischen Gewinn an der Musik finden.“ Auch an Musikvermittlungsprojekten beteiligt sich Marianne Petersen mit ihren Schülerinnen und Schülern. Aber nicht an Veranstaltungen, wo es nur um ein Amüsement geht. Ihre Schüler spielen mit einem Profiorchester zusammen Teile von Werken Haydns, Beethovens, Schumanns oder Griegs. Dafür üben die Kinder fast ein Jahr lang. Keine „Leichtigkeitslüge“. Ein Ergebnis: „Papa, ich will auch Orchestermusiker werden!“ Jedes Kind hat zusätzlich zum Einzelunterricht im Abstand von etwa drei Wochen samstags auch noch Gruppenunterricht und Zusammenspiel. Ohne zusätzliche Kosten für die Eltern. Alle bleiben an diesen Samstagen bis zum Ende zusammen, denn dann spielen einzelne Kinder vor und alle hören zu. Das regt an. Die Fortgeschrittenen werden zu Vorbildern für die Anfänger, alle werden an das Konzerte-Hören gewöhnt und das Zusammensein von Groß und Klein schweißt zusammen und macht stark.

Jedes Kind ist musikalisch Wie bei allen guten Lehrern geht es nicht immer nur um die Sache. Jedes Jahr gibt es bei Petersens das große Sommerfest in Haus und Garten. Dreißig bis vierzig Kinder und deren Eltern erscheinen. Auch bei Regenwetter. „Den Schmutz im Haus werden wir schon wieder los.“ Spiele wie zu Omas Zeiten, Perlen auf Ketten ziehen, Leckereien, eine Tombola mit heißbegehrtem Kleinkram, den Frau Petersen gern loswerden möchte, aber auch Musikvorspiele. „Jetzt hat X zum ersten Mal vorgespielt!“ Applaus der großen Runde. Am Ende ein Gruppenfoto, für das alle extra Instrument und Konzertkleidung mitgebracht haben. Auch das gibt Gruppenzusammenhalt und Selbstbewusstsein. In der nächsten Unterrichtsstunde erhalten alle das Foto. Die Kinder

Kinder- und Musikversteherin: Marianne Petersen. Foto: privat

hängen es sich in ihren Zimmern an die Wand. Einmal spielte Frau Petersens Kinderorchester im Rathaus. Direkt vor ihnen saßen die Granden der Politik, Bürgermeister, Bürgerschaftspräsidentin, Senatorinnen, alle mit offiziellem Gesicht. Unvergesslich die Verunsicherung auf den Gesichtern der Politiker, als diese Kinder so ehrlich, innig und so gemeinsam musizierten. Überrascht und berührt waren sie, die Pokerfaceleute. Ein Unterrichtsbeobachter (befremdet?): „So lernt ja jeder das Geigen!“ Marianne Petersen: „Jedes Kind kann Geigen lernen und jedes Kind ist musikalisch. Hiervon kann man getrost ausgehen.“ Und wie soll man lernen? „Alle Kinder auf der Welt lernen sprechen, und zwar über das Gehör, ganz gleich, wie kompliziert die jeweilige Muttersprache ist. Wenn im Geigenunterricht von Anfang an hörend geübt, also wirklich Musik gemacht wird, kann es nicht ausbleiben, dass die Kinder die Musikalität finden, die sie in sich haben.“ Die Töne werden mit dem Ohr gesucht. Dieses hörende Geigenspiel klingt von Anfang an ausdrucksvoll und schön. Kein Ärgernis für das Ohr. Ein Nichtmusiker: „Ich verstehe nichts von Musik. Aber dass ihr gut seid, das höre ich auch.“ Wolfhagen Sobirey

24. KÖTHENER

BACH

Verena Rein

F E S T TA G E

Die Befreiung des Klangs

5.– 9. SE PT 12

Ort: Gut Zernikow (Brandenburg) „Der Klang schwebt frei durch den Raum, wobei die Mimik des Sängers oder der Sängerin von authentischer Natürlichkeit und Lockerheit zeugt.“ ÜBEN & MUSIZIEREN

Einführung in die Gesangstechnik, dokumentiert in dem Film DIE BEFREIUNG DES KLANGS (Edition Peters) und deren Anwendung in Liedern aus Des Knaben Wunderhorn (Mahler) sowie auf Texte von Achim von Arnim (Strauss, Bettine v. Arnim).

„...ein lebendiges Feature über das Abenteuer des Singens ... Verena Rein, die nicht nur über fachliche Kompetenz, sondern auch über ein beträchtliches Kommunikationstalent verfügt.“ OPERNWELT

Besonderes Highlight: Mit dem Konzert des Meisterkurses am 21. April 2012 wird feierlich der frisch restaurierte Gartensaal im Gutshaus Zernikow eröffnet. Informationen www.verenarein.de/meisterkurse.html

Collegium Vocale Gent · Philippe Herreweghe Sächsisches Vocalensemble Dresden Matthias Jung · Deutsche Kammerphilharmonie Bremen · Reinhard Goebel Amsterdam Baroque Orchestra Ton Koopman · Neo Barock · Mitteldeutsche Hofmusik · Alexander Ferdinand Grychtolik · Le Concert des Nations La Capella Reial de Catalunya · Jordi Savall Anna Vinnitskaya, Klavier · Viktoria Mullova, Violine Ottavio Dantone, Cembalo · Kristian Bezuidenhout, Hammerklavier · Daniel Schmahl & friends

KARTENSERVICE Köthen Kultur und Marketing GmbH Köthen-Information · Schlossplatz 4 06366 Köthen Tel. +49(0)3496-70099260 Fax 49(0)3496-7009929 koethen-information@bachstadtkoethen.de www.bach-in-koethen.de

Marianne Petersen, Jahrgang 1939, unterrichtete an der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg Violine und Bratsche im Einzel- und Gruppenunterricht sowie Kammermusik. Sie war eine der Ersten, die in einer Schule Streicherklassen unterrichtete. Über vier Jahrzehnte leitete sie ein meist 50-köpfiges Kinderorchester. Seit 1986 war sie Dozentin, später Professorin für Violinpädagogik an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Sie engagierte sich in der ESTA und im Rahmen von ERASMUS in Lissabon, London und Helsinki und leitete zahlreiche Fortbildungskurse an Hochschulen und Musikschulen. Veröffentlichungen (Auswahl): Violinschule für Kinder (Möseler); 106 Etüden für den Violinunterricht (Möseler); Der Geigenstern. Violinschule für den Gruppenunterricht. Ein Kursus für das erste Jahr (Bärenreiter); Lara kann geigen. Berichte aus dem Violinunterricht. Ein Beitrag zur Violindidaktik (Heinrichshofen). Aus ihrem Schülerkreis gingen unter anderem hervor: Michael Mücke (Trio Fontenay Hamburg, Deutsches Sinfonieorchester Berlin); Jens Oppermann (Auryn-Quartett Köln); Daniel Gaede (Gaede-Trio, Trio Cécile, Wiener Philharmoniker bis 2001, seither Professor an der Hochschule für Musik Nürnberg), Heime Müller (Artemis-Quartett Berlin bis 2007), Barbara Bultmann (Ensemble Resonanz).


Hochschule

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Musik als dringend notwendiges Privileg

Stefan Baier, neuer Rektor der Hochschule für Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg, im Gespräch oder Master in einem künstlerischpädagogischen Fach machen können. Der pädagogische Aspekt ist uns sehr wichtig, deshalb ist er auch Bestandteil unseres Namens. Im Grunde ist ja jeder Kirchenmusiker auch Pädagoge, bei uns kann er sich dies aber als zusätzliche Qualifikation offiziell bescheinigen lassen. Die Instrumentalund Gesangspädagogikstudiengänge stehen darüber hinaus natürlich allen an diesen Studiengängen Interessierten offen. Neben den traditionell ohnehin stark besetzten Bereichen Chorleitung und Orgel können wir uns glücklich schätzen, unter anderem so renommierte Künstlerpersönlichkeiten, wie den Sänger Christian SchmidtTimmermann von den Singphonikern, den Schlagzeuger Rudi Bauer von Power! Percussion und in dem für uns schon immer wichtigen Bereich Neue Musik derzeit den Komponisten Enjott Schneider als Dozenten an unserem Haus zu haben. nmz: Und das Bistum Regensburg als Hauptträger geht diesen Weg mit, der das Haus ein Stück weit von der Kirchenmusik wegbewegt? Baier: Die Hochschule hat sich nicht von der Kirchenmusik wegbewegt, sie hat sich vom Kern aus, den die Kirchenmusik nach wie vor bildet, weiterentwickelt. Und die Kirche unterstützt diesen Weg, weil sie weiß, dass umfassend ausgebildete Pädagogen gebraucht werden. Wir sind nach wie vor weltweit die größte Ausbildungsstätte für Kirchenmusik. Träger ist das Bistum Regensburg und somit für das Gebäude, die Ausstattung und alles, was damit zusammenhängt, zuständig, aber der Freistaat finanziert fast 90 Prozent der Personalkosten. Ich empfinde diese Konstruktion als eine ideale Ergänzung. Zwei Institutionen gegenüber verpflichtet zu sein, ist kein Manko. Ich sehe uns in einer vermittelnden Position. Das ist manchmal schwierig, doch für mich überwiegen die Vorteile. nmz : Wie schätzen Sie die Berufsaussichten für Kirchenmusiker derzeit ein? Baier: Wir haben die kuriose Situation, dass landläufig die Meinung besteht, die Berufsaussichten seien schlecht. In Wahrheit aber werden Musiker gesucht! Durchaus auch für ganze Stellen, ganz zu schweigen von halben. Gerade an kleineren Orten kann sich ein Kirchenmusiker vor Arbeit nicht retten und ich bin mir sicher, dass das in den nächsten 10 bis 15 Jahren so bleiben wird. nmz: Welche Akzente möchten Sie in Ihrer Amtszeit setzen?

Ende November feierte die Regensburger Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik (HfKM) den zehnten Jahrestag ihrer Erhebung zur Hochschule. Mit dem neu gewählten Rektor, Prof. Stefan Baier, sprach Juan Martin Koch.

neue musikzeitung: Herr Baier, wie viele Studierende betreut die Regensburger Musikhochschule derzeit? Stefan Baier: Das Haus ist für etwa 100 Vollzeit-Studierende ausgelegt, eine Zahl, die wir im Moment beinahe erreichen. Etwas mehr als ein Drittel davon sind Kirchenmusik-Studierende, etwa weitere 35 studieren im Rahmen der Kooperation mit der Universität Regensburg für das Lehramt am Gymnasium, die übrigen sind für Bachelor- und Masterstudiengänge im künstlerisch-pädagogischen Bereich eingeschrieben. Hinzu kommen Jungstudierende der Frühförderklasse für hochbegabte Streicher. nmz: Wie sehen die Zahlen aufseiten der Lehrenden aus? Baier: Von den sieben Professuren sind bisher sechs besetzt. Wir freuen uns, mit Michael Seewang kürzlich einen renommierten Kollegen für die Klavierprofessur gewonnen zu haben. Noch nicht besetzt ist die Professur Gregorianischer Choral/Liturgiegesang. Neben knapp zwanzig Dozenten sind an die 40 Lehrbeauftragte am Haus tätig, eine hohe Zahl, die sich durch das im Kirchenmusikstudiengang obligatorische dritte Instrument, erklärt. nmz: Welche Studiengebühren fallen an der HfKM an? Baier: Wir haben schon immer eine Aufwandsentschädigung von 60 Euro Monat, also 300 im Semester verlangt, dabei ist es auch geblieben. Problematisch ist es momentan nur für Studierende, die als „Doppelfach“ Musik im Lehramt plus einen Bachelorstudiengang bei uns studieren. Sie müssten insgesamt 800 Euro bezahlen, was natürlich nicht geht, wir arbeiten gerade an einer Lösung für diesen Fall. nmz: Als erste bayerische Musikhochschule hatten Sie die Modularisierung abgeschlossen. Mit welcher Zielsetzung sind Sie an diese Aufgabe herangegangen? Baier: Nach Abschluss eines schwierigen Diskussionsprozesses kann ich sagen: Die Studienreform hat uns gut getan. Die Grundidee war klar: Ein Haus allein durch die Kirchenmusik zu erhalten, ist nicht realistisch. Wir wollten das Angebot für die Kirchenmusik-Studierenden so erweitern, dass diese parallel einen Bachelor

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Stefan Baier, seit Oktober 2011 Rektor der Hochschule für Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg. Foto: Koch

Baier: Auch wenn sich 130 Jahre Geschichte als „Kirchenmusikschule“ nicht so einfach ausblenden lassen, so möchte ich doch, dass wir nach nunmehr 10 Jahren stärker als das wahrgenommen werden, was wir sind: eine kleine aber, feine Musikhochschule, „eine Perle in der ausgezeichneten Musikhochschullandschaft Bayerns“, wie es der ehemalige Minister für Wissenschaft und Kunst, Hans Zehetmair, anlässlich unserer Zehnjahresfeier formuliert hat. Stärken möchte ich außerdem unsere internationalen Partnerschaften in Tschechien, der Slowakei, Polen, Rumänien und Portugal sowie unsere Kontakte nach Japan und Kuba. Was das Studium betrifft, so

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klar: Es ist ein Privileg, hier zu sein, überhaupt als Musiker studieren und arbeiten zu können. Aber es ist auch ein notwendiges, ein dringend notwendiges Privileg – zum Wohl unserer Gesellschaft. Man kann also dankbar festhalten: Wie klug und schön, dass Kirche und Staat sich so eine Institution leisten. Und ich füge mit aller Überzeugung hinzu: Es gibt keine Alternative! Unsere Gesellschaft, die sich auf der christlich abendländischen Kultur gründet, kann es sich nicht leisten, es sich nicht zu leisten. Ohne Kunst und Kultur sind wir nicht überlebensfähig. Diese Überzeugung versuche ich zu vermitteln. ¢

www.hfkm-regensburg.de/

Fortbildung Eine Musik-Ferienwoche für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren bietet die Bayerische Musikakademie Marktoberdorf vom 3. bis 9. Juni mit den beiden Schwerpunkten Kammermusik und mehrhändige Klaviermusik. Info: www.modakademie.de Gesang, Harfe, Klavier sind die Schwerpunkte der 8. Detmolder Sommerakademie vom 14. bis 22. Juli für Bundespreisträger „Jugend musiziert“. Info: www.detmolder-sommerakademie.de

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möchte ich Impulse der historischen Aufführungspraxis – in diesen Tagen trauern wir über den Tod Gustav Leonhardts – stärker in die Ausbildung integrieren, so wie es auf der Orgel seit langem Normalität ist. Im Bereich der Jungstudierenden wollen wir die Frühförderung auch auf die Bereiche Orgel und Klavier ausdehnen. Da s Entscheidende aber ist für mich, dass die Studierenden von hier weggehen und sagen: Es war richtig gut, hier zu sein. Ich habe mir hier Inspiration holen, habe meiner Passion nachgehen können und für mich Wichtiges mitbekommen. Das gilt natürlich auch aus der Perspektive der Lehrenden. Ich denke, für uns alle ist

Jungen Klavierspielern zwischen 11 und 14 sowie 15 bis 17 Jahren widmet sich die „Pianale Junior“ als Ferieninterpretationskurs für sowohl

klassisches Repertoire wie für unterschiedliche Stilepochen vom 21. bis 31. Juli im Schloss Hallenburg in Schlitz (Hessen). Die pianistische Betreuung erfolgt durch die Professoren Uta Weyand, Elena Levit, Barbara Szczepanska Info: PIANALE GmbH, Am Eichwald 1, 36043 Fulda; Tel. 0661/94 25 04 07, academy@pianale-junior.com, www.pianale-junior.com Für junge Streicher, Pianisten und Flötisten bietet sich ein Jugendcamp im oberösterreichischen Schloss Zell an der Pram an. Dazu sind Musikerinnen und Musiker zwischen 7 und 18 Jahren mit wenigstens drei Jahren Unterricht willkommen, als Oster-

25. ALTENSTEIGER SOMMERMUSIK IM OBEREN NAGOLDTAL Nagold Altensteig Wildberg

Meister-, Kinder-, Kammermusik- und Kompositionskurse für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klavier und Komposition

28. Juli bis 7. August 2012 CJD Nagold/Schwarzwald Violine: Helmut Zehetmair, Anna Kandinskaya, Tatiana Liberova, Lena Neudauer, Reiko Oberhummer, Frank Stadler, Roman Kuryliv Viola: N.N. Violoncello: Wen-Sinn Yang, Cristoforo Pestalozzo, Helmar Stiehler Kontrabass: Anton Schachenhofer Klavier: Lisa Smirnova Kammermusik und Korrepition: Evgueny Sinayskiy Komposition: Minas Borboudakis Korrepetition: Elena Nemtsova, Chifuyu Yada, Tim Ravenscroft Eröffnungskonzert am 28. Juli 2012 in Nagold Konzert mit dem ZEHETMAIR-QUARTETT am 1. August 2012 in Nagold Konzert mit THOMAS ZEHETMAIR und RUTH KILLIUS am 3. August 2012 in Altensteig Kinderkonzert und Schlusskonzert in Nagold am 6. August 2012 Organisation/Information: Adelheid Kramer, Tel.+49 172 740 63 92, E-Mail: adelheid.kramer@gmx.de Anmeldung: Kulturamt, Rathaus, Marktstr. 27–29, 72202 Nagold, http://www.altensteiger-sommermusik.de info@altensteiger-sommermusik.de

www.altensteiger-sommermusik.de

camp vom 1. bis 7. April, als Sommercamp vom 22. bis 28. Juli bzw. 19. bis 25. August mit teils solistischer, teils kammermusikalischer Betreuung. Unter der Gesamtleitung von Prof. Georg Steinschaden sind namhafte Dozentinnen und Dozenten vorwiegend aus Österreich mit dem Unterricht betraut. Info: www.austrian-master classes.com Das internationale Kulturzentrum Groznjanin (Istrien), wie Schloss Weikersheim JMI WorldMeeting Centre, kündigt für Juli 2012 speziell für Kinder eine Cello-Klasse, eine PianoKlasse und für Kinder und ihre Lehrer eine Violinklasse an. Im August gibt es Sommerkurse für Flöte, Klavier, Cembalo, Violine, Viola, Klarinette, Kontrabass, Saxophon sowie eine Gesangsmeisterklasse und die traditionelle JM Europe Summer Jazz Academy. Info: groznjan@hgm.hr, www. hgm.hr Als anerkannte Ergänzungsschule für Sound Design, Musik und audiovisuelle Technik veranstaltet “Datenklang” in Berlin Seminare und Workshops zur Musiksoftware, Beschallungstechnik, Gehörtrainings, Klanggestaltung, Vertonung, Sounddesign und dgl., auch in Form einer einjährigen Ausbildung. Info: Datenklang®Schule für Musik und Technik, www. datenklang.de Spezielle Kurse für den sängerischen Nachwuchs veranstaltet die Maria Callas Fondation unter der Leitung des Belcanto-Spezialisten Roberto Villas. Schwerpunkte sind der Weg zur mühelosen Höhe, Erfassen des funktionellen Zusammenspiels zwischen Atmungsart-TonplatzierungArtikulationsabläufen. Info: www. meisterkursegesangfondationmariacallas.de


Hochschule, Nachrichten

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 19

Musikvermittlung in Zürich studieren

Weiterbildung Musik der ZHdK startet im Frühling 2012 mit einem neuen berufsbegleitenden Angebot Im Februar 2011 folgte Katharina Rengger als Studiengangsleiterin in Musikvermittlung und Konzertpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste und der Zürcher Fachhochschule ihrer Vorgängerin Regula Stibi. Aufgabe von Rengger war nicht nur die Weiterführung eines bewährten Konzeptes, sondern eine Neuausrichtung unter Berücksichtigung heutiger Anforderungen.

T

heorie und Praxis sind zukünftig noch stärker verzahnt, eine Tatsache, die sich auch in Renggers Biografie widerspiegelt. Sie kann als Querflötistin auf eine rege Konzerttätigkeit vor allem im Bereich der zeitgenössischen Musik zurückblicken, sie war bis 2011 Dozentin für Fachdidaktik an der HdK Bern und in den vergangenen zehn Jahren Projektleiterin der Lucerne Festival Academy unter Pierre Boulez. Für das Luzerner Festival kreierte und leitete sie außerdem die Reihe „Childrens Corner“. Ihre Studenten, die ja als Orchestermusiker, konzertierende Künstler oder Instrumentalpädagogen tätig sind, treffen also in Katharina Rengger jemanden, dessen Theorie der Musikvermittlung auf viele Jahre Erfahrung in der Praxis fußt. Bisher war das Programm Musikvermittlung als Teil der Weiterbildungen Musik an der ZHdK als viersemestri-

ges und berufsbegleitendes Studium konzipiert, das immer freitags in Zürich stattfand. Es war semesterweise modular aufgebaut, mit einem starken inhaltlichen Fokus auf die Gruppe Kleinkind/Kind. Damit glich sich das Konzept stark an bereits bestehende Studiengänge der Musikvermittlung an. Das neue Konzept bietet ein Certificate of Advanced Studies (CAS) an, das ein Semester dauert und aus drei Kursblöcken à drei bis vier Tage besteht. Es ist weiterhin berufsbegleitend. Die strukturellen Reformen drücken sich auch inhaltlich aus. Es gibt vier Weiterbildungszertifikate, die thematisch fokussiert sind: Bei CAS 1 stehen Projekte für Konzert- und Opernhäuser im Zentrum, bei CAS 2 Projekte in soziokulturellen Zusammenhängen, bei CAS 3 Projekte zwischen Klangwerkstatt und Hörlandschaft und bei CAS 4 Projekte im Bereich Social Media. Alle vier CAS können einzeln studiert sowie frei kombiniert werden und führen alle nach einem zusätzlichen Master Modul, das aus einem Master-Projekt, also der Erarbeitung und Aufführung eines eigenständigen musikpädagogischen Projekts sowie dem Verfassen einer Masterarbeit zum Master of Advanced Studies (MAS) in Musikvermittlung. Durch die Möglichkeit, nur ein einzelnes CAS zu absolvieren, ist der Einstieg für die berufsbegleitend Studie-

Katharina Rengger. Foto: Rogger

renden jetzt deutlich niederschwelliger als bisher. Was bisher an Altersgruppen orientiert war, ist jetzt inhaltlich orientiert. Die Vertiefungen zu einzelnen spezifischen Themen richten sich an ebenso spezifische Berufsgruppen, etwa für Orchestermusiker an Opernhäusern, oder für freischaffende Musiker in der freien Szene. „Indem man erst einmal nur einen CAS belegt, kann man herauszufinden, was einem besonders

liegt. Vielleicht findet man aber auch spannende Ergänzungen und merkt, dass es eine völlig klare Abgrenzung nicht geben kann, sondern dass Musikvermittlung ganzheitlich verstanden werden muss. Neben dem inhaltlichen Aspekt spielen aber auch zeitliche und finanzielle Aspekte eine Rolle. Es ist etwas anderes, sich für vier Semester zu verpflichten, als das nur für ein Semester zu tun. Die bisherigen Gebühren lagen bei circa 20.000 Schweizer Franken und nun liegen sie bei 5.000, wenn man weiterstudiert bei 4.500.“ Die CAS in Musikvermittlung sind eine Koproduktion mit der Schweizer Akademie für Musik und Musikpädagogik (SAMP). Die SAMP ist ein privater Bildungsanbieter und stellt in der Schweiz das einzige Angebot für vollwertige musikalische und musikpädagogische Berufsstudien in Klassik, Jazz und Pop bereit. Als weitere Partner nennt Rengger das Lucerne Festival, die Tonhalle Zürich, das Kulturvermittlungsangebot „Kultur macht Schule“ des Kantons Aargau. Und „Der Schweizer Radiosender DRS 2 hat erklärt, dass wir Projekte für sie umsetzen dürfen und sie Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Zudem gibt es zahlreiche Anfragen von Festivals, teils auch kleineren. Dabei muss ich prüfen, ob die Projekte realisierbar sind. Viele Anfragen, die ich bekomme, kann ich an Absolventen des Studiengangs

weiterleiten, die sich kompetent darum kümmern. Das ist ein großer Vorteil des sich bildenden Netzwerkes. Mit Luzern bin ich durch genannte Projekte verbunden, aber auch durch die Akademie. Man bleibt aber ständig in regem Kontakt mit den Institutionen und durch seine Kontakte am Ball. Es ergeben sich laufend neue Kooperationen.“ Provokant formulierte Seminartitel wie „Musikpädagogik versus Musikvermittlung“ zeigen, dass Rengger kritischen Fragen an die Musikvermittlung nicht aus dem Weg gehen will. Für die Zürcher Studienleiterin gilt: „Musikpädagogik funktioniert nicht ohne Vermittlung und die Musikvermittlung braucht ein musikpädagogisches Grundwissen.“ Wer die Arbeit der Zürcher Musikvermittler kennen lernen will, dem empfiehlt sich die Teilnahme an der Tagung „Musikvermittlung auf dem Weg zur Partizipation“ am 31. März 2012, bei der unter anderem namhafte Experten wie Markus Fein, Martin Tröndle, Elisabeth Danuser und Ingrid Allwardt referieren und in Workshops diverse Vertiefungen anbieten. Die Tagung will eine erste Bilanz ziehen und Fragen stellen: „Was sind die wirklichen Anliegen und Interessen? Wann missraten gutgemeinte Musikvermittlungsprojekte zu reinen PR-Maschinerien?“

Andreas Kolb www.zhdk.ch/

Gemeinsames Anliegen

Qualität, Fachkompetenz und Leidenschaft

Rolf Bolwin feierte 20-jähriges Dienstjubiläum

Die Musikmesse jazzahead! kündigt auf der Midem in Cannes Preis für Jazzjournalisten an

„Kunst steht für Kreativität und Phantasie, für Reflexion und Diskurs. Will eine Stadt im öffentlichen Raum auf all dies nicht verzichten, muss sie ihre Kultureinrichtungen erhalten, also auch weitgehend finanzieren“: Dieses Credo, geäußert im nmz-Interview (Ausgabe 11, 2005), gilt heute sicher mehr denn je. In diesem Gespräch definierte Bolwin auch den Verband, den er seit 20 Jahren leitet: „Der Bühnenverein ist ja zunächst einmal ein Kulturverband, der sich für den Bestand und die Fortentwicklung seiner Theater und Orchester einsetzt. Erst in zweiter Linie ist er Tarifpartner.“ Dazu passt, dass er in seiner Festrede anlässlich des 50. Jubiläums der Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) „starke Künstlergewerkschaften“ forderte, denn: „Wir haben ein gemeinsames großes Anliegen: den Erhalt unserer Stadttheater.“ Wo nach wie vor viele Theater gefährdet sind, unverhältnismäßige Kürzungen, Fusionen oder gar Schlieseit nunmehr 20 Jahren mit Herz und ßungen befürchten müssen, darf man Verstand für kulturelle Belange einfreiesmusikzentrum_jazzprojekt_nmz_53_45.indd 2 19.01.2012 sich über den Kultur-Menschen Rolf setzt und – ganz im Sinne von Kultu-12:12:59 Bolwin an eben dieser Position gerne rakteuren und -nutzern – gegen Abeinmal freuen. bau oder Einsparungen im TheaterDer heute 61-jährige Jurist war betrieb kämpft. Es herrscht durchaus von 1982 bis 1991 im Justiziariat des nicht immer eitel Sonnenschein und Deutschlandfunks tätig, bevor er zum Friede, wenn der Vertreter der ArbeitBühnenverein wechselte. In den zwangeberseite mit den Künstlergewerkzig Jahren seiner Dienstzeit war er unschaften um Tarife und Arbeitsbedinter anderem an der Zusammenführung gungen ringt. Wäre dies so, hätte er der Tarifverträge für das künstlerische wohl kaum im Januar sein 20-jähriges Personal im Normalvertrag Bühne beDienstjubiläum feiern können, zu welteiligt. In Bolwins bisherige Amtszeit chem die nmz herzlich gratuliert. Aber in vielen Situationen hat Bolfiel zudem die Einführung des Deutwin gezeigt, dass es ihm nicht um sture schen Theaterpreises „Der Faust“, der Durchsetzung von Arbeitgeberansprü2011 bereits zum sechsten Mal verliechen, sondern vor allem um den Erhalt hen wurde. (Siehe auch Seite 14.) Barbara Haack eines lebendigen Theaterlebens geht. Wohl kaum ein Arbeitgebervertreter kämpft so engagiert gemeinsam mit seinen Tarifgegnern für die gleiche Sache wie der Geschäftsführer des Deutschen Bühnenvereins (DBV). Das liegt an der Materie, um die es geht und die niemanden, der mit ihr zu tun hat, kalt lässt: das Theater. Das liegt aber auch an der Person Rolf Bolwin, der sich

Es sei nicht zuletzt auch eine Reaktion auf die in zunehmenden Maße beliebig werdende Berichterstattung über Jazz in den Leitmedien in den vergangenen Monaten und Jahren, meinte der Trompeter und künstlerische Leiter der inzwischen international renommierten Fachveranstaltung jazzahead! in Bremen, Ulrich Beckerhoff, und kündigte an, dass die jazzahead! in diesem Jahr erstmal einen Preis für Jazzjournalismus vergeben werde.

Im Beisein des Kulturstaatsministers Bernd Neumann stellte er fest, dass damit mehrere Ziele verfolgt werden sollen. Zum einen gehe es darum, Qualität, Fachkompetenz und Leidenschaft, kurz die „Re-Professionalisierung“ in der Berichterstattung zu würdigen und zu unterstützen. Darüber hinaus sollen auch Anreize für den journalistischen Nachwuchs geschaffen werden, sich kontinuierlich mit dem Sujet der improvisierenden Musik und den vielen damit zusammenhängenden Themenfeldern zu beschäftigen. Schließlich gebe es eine Tradition kompetenten Schreibens über Jazz, die von Autoren wie Michael Naura, Joachim-Ernst Berendt oder Werner Burkhardt begründet worden sei und an die man in vielfältiger Weise anknüpfen könne. Weiter stellte Beckerhoff die „German Jazz Expo“ als neues Programmmodul der jazzahead! vor. Sie wird sowohl mit zahlreichen Kurzkonzerten als auch mit einem eigenen Messestand als Treffpunkt deutsche Musiker mit Veranstaltern, Agenten und anderen internationalen Kollegen vernetzen und damit die Musik in die Welt

V.l.n.r.: Kulturstaatsminister Bernd Neumann mit Sybille Kornitschky und Ulrich Beckerhoff (beide jazzahead!). Foto Ralf Dombrowski

tragen. Denn, wie auch der Kulturstaatsminister Bernd Neumann betonte: „Jazz ist ein wesentlicher Bestandteil des deutschen Kulturlebens“. Initiativen wie die German Jazz Expo und der jazzahead! Award für Jazzjournalismus sorgen dafür, dass die-

jazzahead! 2012: 19. bis 22.April 2012 in Bremen http://www2.jazzahead.de/

27. Juli – 4. August 2012

Kurse für Chordirigieren und Ensemblesingen

Die 21. Europäischen Kulturtage in Karlsruhe sind Wolfgang Rihm gewidmet zeichnis mit über 400 Titeln in allen Gattungen dokumentiert einen immensen Ausdruckswillen, der sich bei Rihm nicht nur musikalisch äußert: Mit feinem Sinn für das gesprochene Wort ist er immer willkommener Gesprächspartner und lesenswerter Autor. Auch diese Seite an ihm werden die Kulturtage beleuchten. Ein Ausblick: In den Monaten Februar und März werden europaweit 55 Rihm-Werke zur Aufführung kommen, darunter zwei Uraufführungen, einmal am 29. Februar im KKL Luzern und einmal am 15. März im Leipziger Gewandhaus. http://www1.karlsruhe.de/Kultur/EKT/ EKT2012/ http://www.universaledition.com/

Ralf Dombrowski

14. Staufener ChorSeminar

Komponist, Europäer, Jubilar Ein Rückblick: Zwischen November 2011 und Januar 2012 wurden Werke von Wolfgang Rihm in Ros­tock, Köln, Zagreb, Amsterdam, Hilversum, Paris, London, Porto, St. Petersburg, Birmingham, Luxemburg, Halle und Zug aufgeführt. Die Stadt Karlsruhe und das Badische Staatstheater feiern ihren international renommierten Komponisten anlässlich seines 60. Geburtstages am 13. März, indem sie ihm die 21. Kulturtage widmen: „Musik baut Europa“ heißt die Veranstaltung vom 16. März bis 6. April, die mit einer Fülle an Orchesterkonzerten, Kammermusik, Ausstellungen, Tanzprojekten, Nachtgesprächen und einer SWRKulturnacht aufwartet. Ein Werkver-

se Botschaft sich auch über die Fachkreise in Bremen hinaus vermittelt.

Leitung

Kursprogramm

Rahmenprogramm

Prof. Wolfgang Schäfer Florian Cramer Christine Müller Geistliche a cappella-Werke (Öffentliches Abschlusskonzert) Konzerte der 64. Staufener Musikwoche

Information/Anmeldung Staufener Chorseminar, Frau Kille St.Martinallee 19, 79219 Staufen i.Br. Telefon: 07633 / 56 60 kultur@staufen.de

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Musikschulvakanzen

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 20

Wettbewerbe

Die Jugendmusikschule Heinsberg e.V. besetzt folgende Stellen

Lehrer/in für das Fach Cello gerne in Verbindung mit EMP mit Option zur

Leitung des Fachbereichs Streichinstrumente oder stellvertretenden Schulleitung Umfang: Vollzeit oder Teilzeit Vergütung: TVöD 9 Voraussetzungen: Sie haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Cello und arbeiten sehr gern mit Kindern und Jugendlichen aller Leistungsstufen. Sie sind in der Lage, Ihre Kreativität, Ihr pädagogisches und künstlerisches Wissen und Können in allen Unterrichtsformen vom Anfangsunterricht bis zur Studienvorbereitung einzubringen. Als aufgeschlossene und kommunikative Persönlichkeit bringen Sie sich engagiert in Konzeption, Unterricht und Konzerte ein und sind bereit, sich in neue Bereiche einzuarbeiten. Sie haben Interesse an der Leitung von Ensembles und eventuell bereits Erfahrung im Bereich Streicherklasse. Besonderheiten: In Abhängigkeit von Ihren Zielen und Ihrem Profil haben Sie die Möglichkeit, die Leitung des Fachbereichs Streichinstrumente und/oder die stellvertretende Schulleitung zu übernehmen.

Lehrer/in für das Fach Violine gerne in Verbindung mit EMP Umfang: ca. 15 Std. Vergütung: Honorarbasis, TVöD bei Zusatzqualifikation Streicherklasse und/ oder EMP ggf. möglich Voraussetzungen: Sie haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Violine oder befinden sich im fortgeschrittenen Stadium eines entsprechenden Studienganges. Besonderheiten: Die Stelle wird zunächst als Schwangerschaftsvertretung eingerichtet, bietet aber aufgrund stark wachsender Schülerzahlen die Option zur Ausweitung und dauerhaften Beschäftigung. Die Jugendmusikschule ist die zentrale Anlaufstelle für die musikalische Ausbildung in der Kreisstadt Heinsberg. Sie nimmt eine zentrale Rolle in der Kulturarbeit der Stadt ein. Über die klassische Musikschularbeit hinaus führt sie zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen durch und ist u.a. Träger des Internationalen Gitarrenfestivals Heinsberg. Etwa 1.000 Schüler werden in ca. 600 Wochenstunden von 36 Lehrkräften unterrichtet. Im Juni 2012 beziehen wir unsere neu gebauten Unterrichtsräume. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen an: Jugendmusikschule Heinsberg e.V., Schafhausener Str. 41, 52525 Heinsberg, 02452/909210

Die Musikschule des Landkreises Cloppenburg e.V. sucht zum 01.11.2012 eine/n

Direktor/in Die Musikschule des Landkreises Cloppenburg e.V. wurde 1973 gegründet. Träger der Kreismusikschule sind die 13 Städte und Gemeinden und der Landkreis Cloppenburg. In der Musikschule unterrichten 70 Lehrkräfte rund 2.700 Schüler an verschiedenen Standorten im Kreisgebiet. Im Mittelpunkt steht die musikalische Breitenförderung für alle Altersstufen. Außerdem werden besonders begabte Talente gefördert (z.B. durch den Wettbewerb „Jugend musiziert“) und auf Wunsch qualifiziert auf die Berufsausbildung vorbereitet. Die Kreismusikschule ist nach den Richtlinien des VdM voll ausgebaut und bietet ein umfassendes Unterrichtsangebot im Elementar-, Instrumental- und Vokalbereich. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Zusammenarbeit mit Musikvereinen, Chören und Schulen. Ihre Aufgaben: Aufgabenschwerpunkte sind das Unterrichtsmanagement, die Konzeption von Veranstaltungen und Projekten, die musikalische Leitung der Lehrkräfte, Budgetverantwortung für den Haushalt der Kreismusikschule sowie die Erteilung von Unterricht im Umfang von derzeit 10 Wochenstunden. Die Weiterentwicklung der Musikschule soll in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand und der Mitgliederversammlung erfolgen. Ihr Profil: Wir suchen eine pädagogisch erfahrene Persönlichkeit mit einem abgeschlossenen musikpädagogischen Studium. Darüber hinaus ist berufliche Erfahrung im administrativen Bereich einer Musikschule oder der erfolgreiche Abschluss des VdM-Lehrgangs „Führung und Leitung einer Musikschule“ erforderlich. Unser Angebot: Es handelt sich um einen unbefristeten Vollzeitarbeitsplatz. Das Arbeitsverhältnis richtet sich nach den Bestimmungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD). Die Eingruppierung erfolgt leistungsgerecht nach den tariflichen Vorschriften und den persönlichen Voraussetzungen. Die Eingruppierung erfolgt in Entgeltgruppe 11 TVöD. Interessiert? Für evtl. Rückfragen steht Ihnen der Schulleiter, Herr Hagemann, gerne zur Verfügung: Tel.: 04471 9999-0, E-Mail: info@kreismusikschule-cloppenburg.de. Ihr Ansprechpartner im Amt für Zentrale Aufgaben ist Herr Thole: Tel.: 04471 15-543, E-Mail: a.thole@lkclp.de. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.kreismusikschule-cloppenburg.de/ und http://www.lkclp.de. Ihre aussagefähige Bewerbung richten Sie bis spätestens 29.02.2012 an den Landkreis Cloppenburg Der Landrat 10 – Amt für Zentrale Aufgaben 10.1 Service Organisation und Personal Geschäftsführung der Musikschule des Landkreises Cloppenburg e. V. Postfach 14 80 49644 Cloppenburg

für Kinder- und Jugendchor, Altersgruppen bis 12, bis 16, bis 25 Jahre, vom 29. bis 31. März in Gatchina/Leningrad. Anmeldung bis 15. Februar: www.choirlab.ru/rainboweng/competition/rules.html für Streichtrio und -quartett, für Klaviertrio und -quartett, Alterslimit Summe des Alters für Trio 81, für Quartett 108 Jahre, 12. bis 15. April 2012 in Heerlen. Geldpreise 3.000 bis 6.000 Euro. Anmeldung: Stichting Charles Hennen Concours, p/a Muziekschool Heerlen, Postbus 1. NL6400 AA Heerlen; Tel. +31 (0)45 577 22 50, Fax. +31 (0)45 577 22 92, info@ chc.nl, www.chc.nl für Pauken, für professionelle Spieler, geboren ab 15.04.1977, vom 9. bis 14. April 2012 in Lyon „à la mémoire de David Searcy” Geldpreise von 1.000 bis 6.000 e. Nähere Informationen: Concours international de timbales, 1 rue Mazard, F-69002 Lyon; Tel. +33 478 928 529 oder im Netz unter www.rit.fr für junge Pianisten bis 10, 11–14, 15– 19 Jahre mit deutscher Staatsangehörigkeit, noch nicht im Klavierstudium, vom 13. bis 15. April 2012 in Zwickau. Geldpreise 200 bis 800 e. Anmeldung bis 1. März: Kleiner Schumann-Wettbewerb, Stiftstr. 10, 08056 Zwickau; Tel. 0375/215 791, info@rsk-zwickau.de, www.rsk-zwickau.de für Pianisten, geb. nach 12.04.1980, vom 13. bis 20. April 2012 in Jaen (Spanien). Geldpreise 6.000 bis 20.000 e. Anmeldung bis 24. Februar: Concurso Internacional de Piano Premio Jaén, Palacio Provincial, E-23071 Jaén; premio piano@promojaen.es, http://premiopiano.dipujaen.es für Kinder und Jugendchor vom 17. bis 21. April 2012 in Malcesine (Italien). Info: Associazione Il Garda in Coro, www.ilgardaincoro.it

Die Stadt Hameln – rd. 60.000 Einwohner – sucht für die Jugendmusikschule zum 01. September 2012 eine

Lehrkraft für Querflöte (m/w) Die Aufgaben umfassen insbesondere: •

Bläserklassen-, Gruppen- und Einzelunterricht im Fach Querflöte Ensembleleitung

• Wir erwarten: • •

• • • • • • •

den Abschluss eines musikpädagogischen Studiums im Fach Querflöte an einer Musikhochschule die Fähigkeit zu pädagogisch und künstlerisch fundierter und methodisch vielfältiger Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei der Betreuung von Anfängern bis zu Fortgeschrittenen (z.B. Studien- oder Wettbewerbsvorbereitung), verbunden mit einem überdurchschnittlichen Motivationsgeschick Kreativität, Einfallsreichtum und Flexibilität Erfahrungen mit Gruppenunterricht sowie Offenheit für neue Unterrichtsformen und -modelle Bereitschaft zur Kooperation mit Schulen und anderen Bildungsträgern Qualifikation für Ensembleleitung und Kammermusikunterricht die Fähigkeit, sich in ein Team einzubringen und gruppenorientiert zu arbeiten Offenheit, Freundlichkeit und Souveränität im Umgang mit Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen aktive, engagierte Mitwirkung bei der Gestaltung des Musikschullebens (z.B. Veranstaltungen)

Erwünscht ist: • •

mehrjährige Unterrichtserfahrung an einer Musikschule Erfahrung mit Klassenmusizieren

Die Befähigung zum Unterrichten in einem zweiten Fach kann von Vorteil sein. Wir bieten: • • •

eine zunächst auf zwei Jahre befristete Beschäftigung nach den Bestimmungen des Tarifvertrages öffentlicher Dienst (TVöD) Teilzeitbeschäftigung mit durchschnittlich 25 Unterrichtstunden wöchentlich zuzüglich sog. Ferienüberhang Vergütung nach Entgeltgruppe 9 TVöD

Die Stadt Hameln ist Mittelzentrum im landschaftlich reizvollen Weserbergland mit einem hohen Freizeitwert und umfangreichen kulturellen, schulischen und sportlichen Angeboten. Zur Förderung der beruflichen Gleichberechtigung sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht. Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung bis zum 25.02.2012 an die Stadt Hameln, -Personalabteilung-, Rathausplatz 1, 31785 Hameln. Für Auskünfte steht Ihnen der Leiter der Jugendmusikschule, Herr Schulz, zur Verfügung (Tel.: 05151/202-1286).

Der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. (VBSM) sucht eine / einen

Leiter/in der Geschäfts- und Beratungsstelle im VBSM Der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen ist der Fachverband der kommunalen und gemeinnützigen privatrechtlichen Musikschulträger in Bayern und Landesverband im Verband deutscher Musikschulen. Er unterhält eine Geschäfts- und Beratungsstelle für das Sing- und Musikschulwesen in Bayern. Zu den Aufgaben gehören: • Führung und Leitung der Geschäfts- und Beratungsstelle für das bayerische Musikschulwesen mit Sitz in Weilheim i.OB • Planung und Steuerung der Ressourcen • Erstellung und Pflege von Grundsatzpapieren und Konzepten zur Sicherung und Weiterentwicklung des bayerischen Musikschulwesens • Fachberatung und Verhandlung in allen Musikschulfragen auf staatlicher und kommunaler Ebene und Vertretung der Interessen des VBSM in den Verbänden und Organisationen des Musiklebens Wir erwarten: • Abgeschlossenes Hochschulstudium, vorzugsweise aus dem Bereich der Musik • Mehrjährige Leitungserfahrung an einer VdM-Musikschule, in einem Verband oder in vergleichbarer Tätigkeit • Kostenbewusstes, wirtschaftliches Denken und Handeln • Kompetenz in fachlichen wie bildungs- und kulturpolitischen Fragen • Führungs- und Kommunikationskompetenz, Entscheidungs- und Gestaltungskraft, Teamfähigkeit, zeitliche Flexibilität und überdurchschnittliches Engagement Die Vergütung erfolgt nach TVöD Entgeltgruppe 13/14. Bewerbungen bitten wir bis zum 15.03.2012 zu richten an den Vorsitzenden des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen, Herrn Wolfgang Greth, Leiter der Musikschule Unterhaching, Jahnstrasse 1, 82008 Unterhaching.


Musikschulvakanzen  Wettbewerbe für Chor vom 1. bis 5. April in Riva del Garda, 28. April bis 3. Mai in Venedig, 13. bis 17. Juni in Wien, 4. bis 14. Juli in Cincinati (Ohio/UA), 17. bis 21. Oktober in Calella (Spanien) und 8. bis 14. November 2012 in Guangzhou (China). Info: interkultur.com für Klavier solo und vierhändig, für Solisten (Streicher, Vokalisten), Ensembles im Duo und ab Trio in etlichen Altersstufen bis zu Jahrgang 1972, vom 26. April bis 6. Mai 2012 in Barletta (Apulia). Einzelgeldpreise 100 bis 300 e. Anmeldung bis 31. März: 22 Young Musician International Competition „Città di Barletta“, Associazione Cultura e Musica G. Curci, Via P. Masagni 1, I-76121 Barletta (BT); www.culturaemusica.it, concorsobarletta@culturaemusica.it für junge Vokalgruppen mit drei bis acht Mitgliedern, Durchschnittsalter maximal 28 Jahre, vom 27. bis 29. April 2012 in Leipzig. Alle Gruppen konkurrieren in einer gemeinsamen Kategorie und können ihren Wettbewerbsbeitrag verstärkt oder unverstärkt darbieten. Preisgeld 500 bis 2.000 e. Info: International a capella Contest Leipzig; www.a-cappella-festival.de für junge Pianisten, 8–13, 14–18 Jahre, Klavier solo und zu vier Händen, Repertoire ausschließlich Musik des 20./21. Jahrhunderts, am 5./6. Mai 2012 in Fribourg (Schweiz). Anmeldung bis 2. April: Association Jeune Musique, Case Postale 66, CH1701 Fribourg; Hochschule für Musik Fribourg, rte de Morat 36, CH-1700 Fribourg; jeunemusique@jeunemusique.com; www.jeunemusique.com für Gesang vom 8. bis 17. Juni 2012 in Norrköping (Schweden). Geldpreise von 10.000 bis 100.000 e SEK. Info: www.stenhammarcompetition.se für Pianisten ab Jahrgang 1982 und für Gesang ab Jahrgang 1980 vom 7. bis 17. Juni 2012 in Zwickau. Preisgeld 70.000 e. Anmeldung bis 15. Februar: Internationaler Robert Schumann-Wettbewerb, Kulturamt, Postfach 200933, 08009 Zwickau; Tel. 0375/834130, kulturbuero@zwickau. de, www.schumannzwickau.de für Duo Gesang und Orgel für Interpreten, geb. nach dem 31.05.1982, vom 18. bis 21. Juni 2012 im Rahmen der Kirchenmusikwoche Neuss. Geldpreise insgesamt 10.000 e. Nähere Informationen und Anmeldung bis 28. Februar: 1. Internationaler OrgelGesangs-Wettbewerb, Kulturamt der Stadt Neuss, Oberstr. 17, 41460 Neuss; kulturamt@stadt.neuss, stefanpalm@ aol.com, www.neuss.de/kultur/musik für Pianisten, Alterslimit 14–19 bzw. 16–33 Jahre, vom 8. bis 23. Juni 2012 in Kiew. Nähere Informationen und Anmeldung bis 10. Februar: IX International Competition for Young Pianists in Memory of Vladimir Horowitz; horowitz@horowitzv.org, www.horowitzv.org für Gemischten Chor sowie für Kinder-, Frauen- und Männerchor, maximal 50 Sänger, Mindestalter 15 Jahre, vom 4. bis 9. Juli 2012 in Istanbul. Nähere Informationen: 2. Istanbul International Chorus Competition & Fes tival, www.istanbulchorus.com, istanbul@istanbulchorus.com für Gesang, für diplomierte schweizerische Musikstudierende und an einer Schweizer Musikhochschule immatrikulierte ausländische Studierende bis zu 32 Jahren, am 6./7. Juli 2012 in Luzern. Förderpreise bis zu 10.000 Schweizer Franken. Nähere Informationen und Bewerbung bis 31. März: Dienemann Musikwettbewerb, M.&C. Dienemann-Stiftung, Dreilindenstr. 75, CH-6006 Luzern für Fagott, Oboe, Saxophon, zugelassen ab Jahrgang 1984, vom 11. bis 16. September 2012 in Düsseldorf. Geldpreise von 2.000 bis 10.000 e. Nähere Informationen und Anmeldung bis 30. April 2012: Internationaler Aeolus-Bläserwettbewerb, Robert Schumann Hochschule, Fischerstraße 110, 40476 Düsseldorf; Tel. 0211/491 8130, www.aeoluswettbewerb.de

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Die Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land e.V. hat ihren Sitz in Murrhardt inmitten des Naturparks SchwäbischFränkischer Wald. Ein reges Freizeit- und Kulturangebot kennzeichnet den ländlich geprägten Einzugsbereich der Musikschule. Wir suchen zum 1.April 2012 oder später eine engagierte und qualifizierte

Lehrkraft für das Fach Violoncello (Fachbereichsleitung)

Die Anstellung erfolgt nach dem derzeitigen Haustarif. Beschäftigungsumfang 15 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten. Das Deputat ist erweiterbar. Es erwartet Sie ein überschaubares, aufgeschlossenes und innovatives Kollegium mit vielfältigen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Idealerweise verfügen Sie über folgende Qualifikationsmerkmale: - Abgeschlossenes Hochschulstudium - Organisationsgeschick und Teamfähigkeit - Methodisch fundiertes Arbeiten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen - Erfahrung in der Betreuung v. Ensembles Ihre vollständigen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen erwarten wir bis 31. März 2012 an die Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land e.V., Marktplatz 10, 71540 Murrhardt. Für Rückfragen steht Ihnen die Schulleitung unter der Telefonnummer 07192-213-137 zur Verfügung.

Musikschule Taufkirchen e.V. stellt ein! Die Musikschule Taufkirchen e.V. (www.musikschule-taufkirchen.de) sucht zum 01.09.2012 eine Die Stadt Bielefeld – Universitätsstadt mit rund 330.000 Einwohnern und Zentrum der Region OstwestfalenLippe – versteht sich als moderner Dienstleistungsbetrieb. Zu besetzende Stellen sind in gleicher Weise für Frauen und Männer geeignet. Die Stadt Bielefeld bemüht sich um die berufliche Förderung von Frauen und möchte deshalb ausdrücklich Frauen ermutigen, sich zu bewerben. Bewerbungen von Schwerbehinderten sind erwünscht.

Lehrkraft für Musikalische Früherziehung und Grundkurse

Es sind ca. 20 Wochenstunden (a 45 min) zu vergeben, eventuell auch mit Kinderchorleitung.

Die Musik- und Kunstschule ist mit ihren 120 Lehrkräften sowie 6.500 Schülerinnen und Schülern die größte in Deutschland.

Der/die Berwerber/in sollte ein musikpädagogisches Studium absolviert haben oder eine vergleichbare Qualifikation nachweisen. Unterrichtserfahrung wäre von Vorteil. Wir erwarten zeitgemäße Unterrichtsmethodik/-didaktik verbunden mit pädagogischem Geschick und Freude im Umgang mit Kindern. Bei entsprechenden Fähigkeiten wären auch zusätzliche Unterrichtsstunden in Instrumentalfächern zu vergeben. Teamfähigkeit im Kollegium und Bereitschaft zur Ensemblearbeit sind uns wichtig.

Die Eingruppierung erfolgt nach EG 9 TVöD-V.

Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 28. Februar an:

Weitere Informationen zum Aufgabengebiet und den Anforderungen erhalten Sie im Internet unter www.bielefeld.de

Musikschule Taufkirchen e.V., Schulleitung, Pappelstr. 14, 82024 Taufkirchen

Bitte bewerben Sie sich direkt über unser neues Online-Formular bis zum 11.03.2012. Dort geben Sie direkt Ihre persönlichen Daten ein und übermitteln uns Ihre Dateien mit den Bewerbungsunterlagen.

Fragen zur Bewerbung richten Sie bitte nur per E-Mail an die Schulleitung, Musikschule-Taufkirchen@t-online.de

Die Stadt Bielefeld sucht zum 20.08.2012 für die Musik- und Kunstschule eine

Lehrkraft für Elementare Musikpädagogik

Beim Landkreis Celle ist in der Kreismusikschule zum 01.04.2012 die Stelle Zahl: 4277/11

einer stellvertretenden Schulleiterin/ eines stellvertretenden Schulleiters ST E L L E N A U S S C H R E I B U N G Am Institut für Musikleitung der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien wird die Stelle einer Universitätsprofessorin/ eines Universitätsprofessors für

Orchesterdirigieren voraussichtlich ab dem Studienjahr 2012/13 zur Besetzung gelangen. Beschäftigungsausmaß: Vollbeschäftigt Vertrag: Unbefristetes Arbeitsverhältnis gemäß Angestelltengesetz ANSTELLUNGSERFORDERNISSE sind - eine der Verwendung entsprechende abgeschlossene Hochschulbildung bzw. eine gleich zu wertende künstlerisch-wissenschaftliche Eignung, besetzende Fach, - die pädagogische und didaktische Eignung, - mehrjährige Konzerterfahrung als DirigentIn mit renommierten internationalen Klangkörpern. GEWÜNSCHTE QUALIFIKATIONEN: - hervorragende Kenntnisse in der Orchester- und Opernliteratur bis zur Musik der Gegenwart - Hochschulniveau oder Abhaltung von internationalen Meisterkursen - Führungsqualitäten im organisatorischen Bereich AUFGABEN: Der zu übernehmende Aufgabenbereich umfasst die Vertretung des Faches in der Entwicklung und Erschließung der Künste, Unterrichtstätigkeit im zentralen künstlerischen Fach Orchesterdirigieren unter besonderer Berücksichtigung der didaktischen Vermittlung der Opern-, Oratorien- und v.a. Orchesterliteratur bis zur Musik der Gegenwart, sowie die Betreuung der Studierenden, insbesondere in den Studienrichtungen Orchesterdirigieren, Chordirigieren und Korrepetition. Die Bereitschaft zur institutsinternen Gremienmitarbeit sowie die Mitarbeit an Organisations-, Verwaltungs- und Evaluierungsaufgaben werden vorausgesetzt. Ende der Bewerbungsfrist: 29. Februar 2012 (Datum des Poststempels) Bewerbungen sind mit der Angabe der GZ 4277/11 an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Abteilung für Personalmanagement, Anton-von-Webern-Platz 1, 1030 Wien, zu richten. Die Bewerbungsunterlagen verbleiben an der Universität.

zu besetzen. Es handelt sich hierbei um eine unbefristete Vollzeitstelle nach Entgeltgruppe 10 des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD). An der Kreismusikschule Celle werden derzeit ca. 1500 Schüler von 42 qualifizierten Lehrkräften unterrichtet. Die KMS Celle ist nach VdM Empfehlungen strukturiert und baut zurzeit die Kooperationen mit allen Schultypen und Kindergärten aus. Der Unterricht findet im Hauptgebäude sowie an Außenstellen im gesamten Landkreis statt. Sie haben • einen künstlerisch/pädagogischen Studienabschluss • Unterrichtserfahrung im Einzel- und Gruppenunterricht sowie die Bereitschaft zum Unterricht im Grundstufenbereich (z. B. Musikalisierungskonzept Niedersachsen) • Organisationstalent bei Schulfesten, Workshops und in Verwaltungsangelegenheiten • große Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Eigeninitiative, Kommunikationsgeschick und Teamfähigkeit • die Fähigkeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu führen und zu motivieren • verwaltungsorganisatorische Fähigkeiten sowie kaufmännisches Denken und EDV-Kenntnisse Wir wünschen uns: • neben der instrumentalen oder vokalen Ausbildung auch einen Schwerpunkt in einem Spezialgebiet der Musikschule, wie beispielsweise Klassenmusizieren, musizieren mit Erwachsenen, musizieren im Elementarbereich • Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Unterrichtskonzepten • Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit • Besitz der Fahrerlaubnis Klasse B sowie eines privaten Kraftfahrzeuges Der Aufgabenbereich umfasst neben der stellvertretenden Leitung der Kreismusikschule eine angemessene Unterrichtstätigkeit. Der Landkreis Celle verfolgt das Ziel der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Um das unterrepräsentierte Geschlecht in diesem Bereich beruflich zu fördern, besteht daher an Bewerbungen von Männern besonderes Interesse. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils beim wissenschaftlichen, künstlerischen und allgemeinen Universitätspersonal an und fordert

Für weitere Informationen zu der ausgeschriebenen Stelle steht Ihnen die Leiterin der Kreismusikschule Celle, unter Telefon (05141) 916-2101 zur Verfügung.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Aufnahme in ein privatrechtliches Arbeitsverhältnis zur Universität erfolgt. Die BewerberInnen haben keinen Anspruch auf Abgeltung von Reise- und Aufenthaltskosten, die aus Anlass des Aufnahmeverfahrens entstehen.

Ihre aussagefähige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 22.02.2012 an den

o. Univ.-Prof. Mag. Dr. Werner Hasitschka, Rektor

Landkreis Celle -Der LandratAmt für Steuerung und Personal, Trift 25, 29221 Celle Informationen über den Landkreis Celle sind im Internet unter www.landkreis-celle.de abrufbar.


Musikschulvakanzen, allg. Vakanzen

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Wettbewerbe

Schloss Reichersbeuern Max-Rill-Schule

Staatlich anerkanntes Musisches, Neusprachliches und Sozialwissenschaftliches Ganztagsgymnasium mit Internat stellt zum 27. Februar 2012 ein:

Gymnasiallehrkraft mit dem Fach Musik und beliebigem Beifach (Volle Stelle)

für junge Pianisten zwischen 5 und 25 Jahren vom 28. Juni bis 1. Juli 2012 im 12. Münchner Klavierpodium der Jugend. Anmeldung bis 1. Mai: klavierpodium@web.de, www.klavierpodium-muenchen.de, Tel. 089/65 60 52

Die Musiklehrkraft in unserem einzügigen Gymnasium verfügt über einen großen Gestaltungsspielraum. Sie arbeitet im Team mit unserem Chorleiter, der Gesangslehrerin und den Instrumentallehrern. Vielfältige koordinative Aufgaben beim Instrumentalunterricht sind zu übernehmen. Das Gehalt ist an A 13 angelehnt, die Stelle ist unbefristet. Mehr über die Schule erfahren Sie unter www.max-rill-schule.de. Bei Interesse wenden Sie sich an Herrn Frank Senske StD i.P., Schulleiter, Schloss Reichersbeuern Max-Rill-Schule, Schlossweg 1-11, 83677 Reichersbeuern, 08041/78710, info@max-rill-schule.de

für Piano, im Duo mit Violine, Viola, Violoncello, Flöte, Klarinette und Oboe vom 16. bis 19. August 2012 in Katrineholm (Schweden), Alterslimit 18 bis 30 Jahre. Preissumme insgesamt 10.000 . Anmeldung bis 22. Juni: Swedish International Duo Competition, c/o Carl Pontén, Artistic Director, Skalltorps säteri 3, SE-64191 Katrineholm; info@sweduocomp.nu

Bei der Hansestadt Rostock ist zum 1. August 2012 folgende Planstelle mit 32 Wochenstunden im Konservatorium „Rudolf Wagner-Régeny“, Musikschule der Hansestadt Rostock, zu besetzen:

Musikpädagogin/-pädagoge Trompete/Blasinstrumente Aufgabengebiet: - Erteilung von Einzel- bzw. Gruppenunterricht in einem oder mehreren Blechbläserfächern - Leitung von Ensembles - kontinuierliche Zusammenarbeit mit Schülern und Eltern - Teilnahme an Lehrer- und Fachkonferenzen - Vorbereiten und Betreuen von regelmäßigen Schülervorspielen, Schülerauftritten, Prüfungen und Projekten im Fachbereich - Mitwirkung in der Instrumentenverwaltung - eigenes Üben, Werk- und Literaturstudium Voraussetzungen: - Bachelor of Music oder musikpädagogisches Hochschulstudium in einem Blechbläserfach, vorzugsweise Trompete - eine den Anforderungen entsprechende Unterrichtserfahrung - Bereitschaft zu umfassendem persönlichen Engagement - gute Organisations- und Führungskompetenz - hohe soziale Kompetenz und Teamfähigkeit Entgelt: Die Planstelle ist nach TVöD, Entgeltgruppe 9 bewertet. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber, die Tätigkeiten für das Allgemeinwohl ausüben, können bei ansonsten gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt werden.

Stellenausschreibung An der Musikschule Arnstadt-Ilmenau, Hauptstelle Arnstadt, ist ab 01. April 2012

1 Teilzeitstelle als Lehrkraft für Musikalische Früherziehung mit 0,5 der Arbeitszeit eines Vollbeschäftigten zu besetzen. Erwartet werden: • abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Musikalische Früherziehung/Elementare Musikpädagogik • methodisch fundierte Unterrichtsarbeit und pädagogisches Geschick im Umgang mit Kindern und Eltern • Offenheit für alternative Unterrichtsformen • Bereitschaft zur Kooperation mit anderen Bildungseinrichtungen • Bereitschaft zum Unterricht an den Außenstellen der Musikschule • Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft und Organisationsgeschick • Fahrerlaubnis PKW Die Bezahlung erfolgt nach Entgeltgruppe 9 des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD).

Interessenten senden bitte ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen in einem Umschlag, der mit der deutlichen Aufschrift „BEWERBUNG“ gekennzeichnet ist, bis zum 29. Februar 2012 an die

Bei Einstellung ist die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses erforderlich.

Hansestadt Rostock, Der Oberbürgermeister Amt für Management und Controlling, Abteilung Personalmanagement 18050 Rostock

Für detaillierte Fragen steht der Schulleiter Herr Kriwitzki unter 03628/75640 zur Verfügung.

Unterlagen können auch persönlich unter folgender Hausadresse abgegeben werden: Hansestadt Rostock Amt für Management und Controlling, Abt. Personalmanagement Bürocontainer hinter dem Rathaus, An der Hege 9, Zimmer 307

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung besonders bevorzugt. Schriftliche Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen (Lebenslauf, Abschlusszeugnisse) sind im verschlossenen Umschlag mit der Aufschrift „Stellenausschreibung 2012/10„ bis zum 22. Februar 2012 an folgende Adresse zu richten: Landratsamt Ilm-Kreis, Personal- und Schulverwaltungsamt, Ritterstr. 14, 99310 Arnstadt Für die Rücksendung der Bewerbungsunterlagen bitte einen adressierten und ausreichend frankierten Briefumschlag beilegen. Dr. B. Kaufhold, Landrat

Stellenausschreibung

Der Rhein-Lahn-Kreis stellt im Rahmen der altersbedingten Nachfolge zum 15.08.2012 eine/n

Leiter/in für die Kreismusikschule Rhein-Lahn, in Vollzeitbeschäftigung ein. Die Musikschule des Rhein-Lahn-Kreises, 1980 gegründet, ist dem Verband Deutscher Musikschulen angeschlossen. Zurzeit hat die Musikschule 980 Schüler, die von insgesamt 32 Lehrkräften mit rund 400 Jahreswochenstunden unterrichtet werden. Die Unterrichtsstätten befinden sich in den acht Verbandsgemeinden und der Stadt Lahnstein. Aufgabenschwerpunkte - Personelle und pädagogische Leitung der Kreismusikschule - Konzeption, Planung und Organisation des Unterrichts - Durchführung von Musikschulveranstaltungen und Projekten - Zusammenarbeit mit den politischen Gremien sowie den Kooperationspartnern wie z. B. Schulen, Kindertagesstätten, Vereinen, usw. - Ständige Weiterentwicklung der Kreismusikschule als Bildungsinstitution Wir erwarten - Ein abgeschlossenes musikpädagogisches Studium an einer Musikhochschule oder einer vergleichbaren Institution - Berufserfahrung an einer Musikschule, vorzugsweise in einer verantwortlichen Position - Managementkompetenz mit Erfahrungen auch im administrativen und finanziellen Sektor - Führungskompetenzen - Organisations-, Kommunikations- und Teamfähigkeit - Sozialkompetenz und Kontaktfreudigkeit - Zielorientiertes Arbeiten Flexibilität und Belastbarkeit sowie die Einsatzbereitschaft auch außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeit wird vorausgesetzt. Der Führerschein der Klasse B bzw. 3 und die Bereitschaft, das private Fahrzeug für dienstliche Zwecke gegen Kostenerstattung zur Verfügung zu stellen, sind erforderlich. Wir bieten - Einen Arbeitsplatz in einer reizvollen Landschaft mit zwei Weltkulturerben (Oberes Mittelrheintal und Limes). Ausführliche Informationen über den Landkreis finden Sie unter www.rhein-lahn-info.de - Ein gutes Arbeitsklima - Ein motiviertes Team - Vergütung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). Bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung werden Frauen nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes, schwerbehinderte Menschen nach Maßgabe des § 2 SGB IX, bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen werden erbeten bis 01.März 2012 an Herrn Friedhelm Rücker, Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises, Insel Silberau 1, 56130 Bad Ems. Für nähere Auskünfte steht Ihnen der derzeitige Leiter der Musikschule, Herr Werner Honig, gerne zur Verfügung (Tel. 02603/972207, E-Mail werner.honig@rhein-lahn.rlp. de). Eine Kostenerstattung im Bewerbungsverfahren erfolgt nicht. Zur Rücksendung von Bewerbungsunterlagen bitten wir einen ausreichend frankierten Rückumschlag beizufügen. Andernfalls werden diese mit Ablauf des 30.04.2012 vernichtet.

An der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Institut Oberschützen, gelangt ab dem Sommersemester 2013 eine

Universitätsprofessur für Klavier gemäß § 25 des Kollektivvertrages für die Arbeitnehmer/-innen der Universitäten in Form eines teilbeschäftigten vertraglichen Dienstverhältnisses mit einem Beschäftigungsausmaß von 50 % einer Vollbeschäftigung befristet auf fünf Jahre mit Verlängerungsmöglichkeit auf unbestimmte Zeit zur Besetzung. Für den Unterricht im zentralen künstlerischen Fach in den Studienrichtungen Instrumentalstudium und Instrumental(Gesangs)Pädagogik wird eine herausragende Persönlichkeit mit höchster Qualifikation sowie pädagogischer Erfahrung im tertiären Bildungssektor gesucht. Erfahrungen im Bereich der Klavierkammermusik sowie auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik werden erwartet. Bewerbungen sind bis längstens 15. März 2012 unter GZ 40/11 an das Rektorat der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, 8010 Graz, Leonhardstraße 15, zu richten. Detailinformation: www.csc-kug.at/jobinfo/kug.html Der Geschäftsführende Vizerektor: Robert Höldrich

Die Universitätsstadt Braunschweig (ca. 250.000 Einwohnerinnen und Einwohner) sucht für die Städtische Musikschule des Fachbereichs Kultur zum 1. Mai 2012

eine Musikschullehrerin oder einen Musikschullehrer – Unterrichtsfach Klavier – – Entgeltgruppe 9 TVöD, vorläufig gemäß § 17 (3) TVÜ-VKA – Die Beschäftigung erfolgt mit einer regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von 16,5 Unterrichtsstunden je 50 Minuten. Nähere Angaben zum Aufgabenbereich, zum Anforderungsprofil einschließlich der geforderten Qualifikation und zur Bewerbungsfrist finden Sie im Internet unter www.braunschweig.de/stellenausschreibung. Stadt Braunschweig Fachbereich Zentrale Dienste (Kenn-Nr. 10.21/2/2012) Postfach 33 09 38023 Braunschweig

für Bassposaune, Euphonium, Tuba, Percussion, zugelassen ab Jahrgang 1981, vom 8. bis 20. August 2012 in Jeju (Süd-Korea). Geldpreise 1.500 bis 7.000 $. Anmeldung bis 30. April: Jeju International Brass Competition, Wind Ensemble Festival, Jeju Media Center, 837-20, 1-do, 2-dong, Jeju City, Jeju Do; www.ji wef.org, jejufestival@yahoo.com für Orgel, zugelassen ab Jahrgang 1977, vom 30. August bis 10. September 2012 in Chartres. Bewerbung bis 15. Februar. Grand Prix de Chartres. orgues.chartres.free.fr/agocp3.htm für Orgel ab Jahrgang 1980, vom 5. bis 15. September 2012 in Lübeck. 16.000 e Preisgeld. Anmeldung bis 15. April: Internationaler BuxtehudeOrgelwettbewerb, www.buxtehudeorgelwettbewerb.de für Orgel, ohne Alterslimit, vom 21. bis 30. September 2012 in Tokyo. Erster Preis 1.200.000 yen. Bewerbung bis 20. Februar: The Seventh International Organ Competition, Musashino Civic Cultural Hall, Tokyo; www. musashino-culture.or.jp/iocm, organ@musashino-culture.or.jp für Violine und für Viola, zugelassen ab Jahrgang 1980, vom 6. bis 15. September 2012 in Budapest. 3 Geldpreise 4.000, 6.000, 8.000 Euro. Nähere Informationen und Anmeldung bis 1. Mai: József Szigeti International Violin and Viola Competition, c/o Philharmonia Budapest Concert & Festival Agency, Alkotmány u. 31, H-1054 Budapest; liszkay.maria@ hu.inter.net, http://filharmoniabp.hu für Blockflöte solo oder im Ensemble, Alterskategorien 8–13, 14–18 Jahre, vier Regionalwettbewerbe im September, Finale am 3. November 2012 in Fulda. Bewerbung mit Tonbeispiel bis 1. Juni: Wildwuchs 2012, Agentur Reiner Lübbers, Sandstr. 19, 51379 Leverkusen; info@wildwuchs-Wettbewerb.de für Violine, Alterslimit 16 bis 30 Jahre, vom 19. bis 30. September 2012 in Genua. Geldpreise 5.000, 10.000, 25.000 Euro. Nähere Informationen und Anmeldung bis 30. April: 54. International Violin competition „Premio Paganini“, Fondazione Teatro Carlo Felice, I-16121 Genova; paganini@carlofelice.it, www.carlofelice.it für Pianisten, Alterslimit 19 bis 31 Jahre, vom 28. September bis 7. Oktober 2012 in Monza (Italien). Geldpreise 1.000 bis 15.000 e. Anmeldung bis 31. Mai: 22. Concorso Internazionale „Rina Sala Gallo“; info@concorsosalagallo.it, www.cocorsosalagallo.it für Kammermusik (Streichquartett bzw. Klaviertrio), Höchstalter 35 Jahre, Summe der Lebensalter 132 bzw. 99 Jahre, vom 21. bis 30. September 2012 in Hamburg. Geldpreise 4.500 bis 20.000 e. Bewerbung bis 30. April: Internationaler Kammermusikwettbewerb Hamburg, Magdalenenstraße 12, 20148 Hamburg, www.icmc-hamburg.de für Pianisten unter 30 Jahren vom 24. bis 29. September 2012 in Leuze-enHainaut (Belgien) Geldpreise 1.500 bis 10.000 e. Anmeldung bis 2. Juli: 5. André Dumortier Biennial International Piano Competition, Avenue de la Résistance 1, B-7900 Leuze-en-Hainaut; Tel. +32 69 669 864, www.ciad.be


Vakanzen

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für Orgel, zugelassen ab Jahrgang 1977, vom 20. bis 29. September 2012 in Kitzbühel. Anmeldung bis 1.Mai: 4. Internationaler Franz-Schmidt-Orgelwettbewerb; www.orgelwettbe werb.kitz.net für Gitarre (und Streichquartett), zugelassen ab Jahrgang 1979, vom 24. bis 29. September 2012 in Alessandria (Italien). Geldpreise 1.000 bis 13.000 Euro. Anmeldung bis 31.August: Concorso di Chitarra Classica „Michele Pittaluga“, Piazza Garibaldi 16, I-15121 Alessandria; concorso@pitta luga.org, www.pittaluga.org für Flöte, Alterslimit 32 Jahre, vom 11. bis 23. Oktober 2012 in Beijing (China). Geldpreise 5.000 bis 25.000 Euro. Anmeldung bis 4. Juli: Beijing International Music Competition 2012 Flute, www.bjimc.cn

Die Musikschule Fellbach sucht zum 16. April 2012 Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 29. Februar 2012 an: Musikschule Fellbach, Untere Schwabstraße 51, 70734 Fellbach Weitere Auskünfte erteilt gerne Schulleiter Matthias Kuch, Tel.: 0711 / 5851-155, E-Mail: musikschule@fellbach.de

für Kammermusik (Streichtrio, -quartett und -quintett, Klaviertrio, -quartett und -quintett), für Ensembles, deren Mitglieder nach dem 05.11.1972 geboren sind, Durchschnittsalter darf 35. Lebensjahr nicht überschritten haben, vom 4. bis 11. November 2012 in Weimar. Geldpreise 2.500 bis 10.000 e. Anmeldung bis 30. Juli: 6. Internationaler JosephJoachim-Kammermusikwettbewerb, Hochschule für Musik F. Liszt, Platz der Demokratie 2/3, 99423 Weimar; joachim-wettbewerb@hfm-weimar. de, www.hfm-weimar.de/v1/veran staltungen/wettbewerbe/kammer musikwettbewerb/2012/seite.php

für die Dauer der Mutterschutz-/Elternzeitvertretung, längstens bis 31.07.2013, im Umfang von bis zu 12 JWS (2 Nachmittage). Eine Verlängerung ist eventuell möglich. Gesucht wird eine pädagogisch und künstlerisch qualifizierte Lehrkraft (w/m), die ihre Berufung in der Musikschularbeit sieht. Die Bezahlung richtet sich nach dem TVöD. Die Musikschule genießt in Fellbach hohes Ansehen und verfügt über ein großzügiges eigenes Gebäude. Die Stadt Fellbach (ca. 44.000 Einw.) liegt 12 S-Bahnminuten vom Stadtzentrum Stuttgart entfernt.

für Pianisten bis zu 30 Jahren, im November 2012 in Paris. Geldpreise 3.000 bis 30.500 Euro. Info: Concours Long-Thibaud, 32, av. Matignon, F-75008 Paris; Tel. +33 142 666 680, www.concours-long-thibaud.org für Percussion solo, Alterslimit 30 Jahre, vom 2. bis 11. November 2012 in Eindhoven. Geldpreise 7.000 bis 15.000 e. Nähere Informationen und Anmeldung bis 1. Mai: Tromp International Percussion Competition, PO Box 615, NL-5600 AP Eindhoven; Tel. +31 40 2655 666, info@tromppercussion.com, www.tromppercussion.com

eine Lehrkraft für Viola / Violine (w/m)

An der Hochschule für Musik und Tanz Köln ist am Hochschulstandort Köln im Fachbereich 2 (Streichinstrumente, Orchesterleitung, Institut für Alte Musik) zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine

W 3-Professur für Violine (Nachfolge Tretjakov)

zu besetzen. Gesucht wird eine Persönlichkeit, die auf herausragende künstlerische Leistungen und auf ein internationales Renommée verweisen kann. Er/Sie soll des Weiteren das Fach Violine in allen seinen Lehrgebieten umfassend vertreten können. Erwartet wird ein abgeschlossenes Hochschulstudium sowie mehrjährige pädagogische Erfahrung auf Hochschul-Niveau. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 29 des Gesetzes über die Kunsthochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Beschäftigung erfolgt in einem privatrechtlichen Dienstverhältnis mit einer Befristung von zunächst 3 Jahren. Besonderer Wert wird auf eine regelmäßige Unterrichtspräsenz gelegt, die Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit sowie eine engagierte Mitarbeit und Kooperationsbereitschaft in den Gremien der Hochschule und bei der Weiterentwicklung der Studiengänge im Fachbereich und gegebenenfalls auch darüber hinaus. Die Hochschule für Musik Köln strebt eine Erhöhung des Anteils an Professorinnen an und fordert qualifizierte Frauen ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des § 2 Abs. 3 Teil I SGB IX sind ebenfalls erwünscht. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 31. März 2012 an den Rektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Unter Krahnenbäumen 87, 50668 Köln. Es wird um die Vorlage von Kopien gebeten, da eine Rücksendung der Unterlagen aus Kostengründen nicht erfolgen kann. Die Bewerbungsunterlagen werden nach Abschluss des Verfahrens vernichtet.

Die Hochschule für Musik Karlsruhe ist eine künstlerisch-wissenschaftliche Einrichtung mit internationalem Profil. Zum Sommersemester 2012 (Beginn 02.04.2012) ist ein

LEHRAUFTRAG FÜR GESANG Schulmusik (Schwerpunktfach) und Pflichtfach mit einem Unterrichtsumfang von 8 Semesterstunden zu besetzen. Gesucht wird ein/-e künstlerisch vielseitig interessierte/-r Sänger/-in mit reicher pädagogischer Erfahrung in der Vermittlung des ganzen Spektrums vokaler Kunst. Erwartet wird zudem die Bereitschaft zu kollegialer Zusammenarbeit und zum pädagogischkünstlerischen Austausch innerhalb des Kollegiums. Wir sehen uns der Gleichstellung von schwerbehinderten und nicht schwerbehinderten Beschäftigten in besonderer Weise verpflichtet und begrüßen deshalb die Bewerbungen schwerbehinderter Menschen. Wir gewährleisten die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern und sind bestrebt, den Frauenanteil an unserer Hochschule zu erhöhen. Bewerbungen mit Lebenslauf, Darstellung des künstlerischen sowie pädagogischen Werdegangs, Zeugnissen und weiteren aussagekräftigen Unterlagen sind bis zum 15.02.2012 zu richten an das Rektorat der Hochschule für Musik Karlsruhe, Postfach 6040, D-76040 Karlsruhe. Weitere Informationen zur Hochschule für Musik Karlsruhe finden Sie im Internet unter www.hfm-karlsruhe.de.

Die Hochschule für Musik Karlsruhe ist eine künstlerisch-wissenschaftliche Einrichtung mit internationalem Profil. Zum Wintersemester 2012/2013 (Beginn 01.10.2012) ist eine halbe

PROFESSUR FÜR KOMPOSITION (W 3 / 50 %) zu besetzen. Die Stelle ist auf 5 Jahre befristet. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit ausgeprägtem künstlerischen Profil und internationaler Reputation. Die Einstellung erfolgt im Angestelltenverhältnis. Um eine intensive Betreuung der Studierenden zu gewährleisten, ist die Bereitschaft erwünscht, den Hauptwohnsitz in Karlsruhe oder Umgebung zu nehmen. Wir sehen uns der Gleichstellung von schwerbehinderten und nicht schwerbehinderten Beschäftigten in besonderer Weise verpflichtet und begrüßen deshalb Bewerbungen schwerbehinderter Menschen. Wir gewährleisten die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern und sind bestrebt den Frauenanteil an unserer Hochschule zu erhöhen. Nähere Informationen zur Hochschule für Musik Karlsruhe finden Sie im Internet unter www.hfm-karlsruhe.de. Bewerbungen mit Lebenslauf, Darstellung des künstlerischen sowie pädagogischen Werdegangs, Zeugnissen und weiteren aussagekräftigen Unterlagen sind bis zum 31.03.2012 zu richten an das Rektorat der Hochschule für Musik Karlsruhe, Postfach 6040, D-76040 Karlsruhe.

Kreativer Diplommusiker UNIVERSITY OF MUSIC AND PERFORMING ARTS

An der STAATLICHEN HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST MANNHEIM sind rund 650 Studierende in den Bereichen Musik und Tanz eingeschrieben. Frühestens zum 01.03.2012 stellen wir befristet ein:

Leiter/in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Teilzeitstelle 50 %) Bei Interesse besteht die Möglichkeit, durch Übernahme organisatorischer und administrativer Arbeiten im Rahmen eines musikwissenschaftlichen Forschungsprojekts den Tätigkeitsumfang auf insgesamt 75 % einer Vollzeitstelle auszuweiten. Die halbe Stelle Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist zunächst auf zwei Jahre befristet. Bei Bewährung ist eine Entfristung möglich. Die eventuelle Tätigkeit im Rahmen des Forschungsprojekts ist bis 30.09.2013 befristet. Bei Verlängerung des Forschungsprojekts oder Durchführung anderer Forschungsprojekte ist erneut die befristete Tätigkeit in diesem Bereich möglich. Die Einstellung erfolgt in Entgeltgruppe E9 (TV-L). Die Stelle ist direkt dem Präsidenten zugeordnet. Die Arbeit erfolgt in enger Koordination mit dem Künstlerischen Betriebsbüro. Dessen Leitung ist ebenfalls mit einer Teilzeitstelle (50 %) besetzt. Weiterhin gehört dem Team eine Mitarbeiterin an, die sowohl für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wie auch für das Künstlerische Betriebsbüro tätig ist (Teilzeitstelle 50 %). Aufgabenbereich: In Absprache mit dem Präsidenten beziehungsweise auf dessen Veranlassung bereiten Sie Veröffentlichungen der Hochschule für die Medien vor (Presse/Rundfunk/Fernsehen), insbesondere in Bezug auf Veranstaltungen der Hochschule sowie die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Hochschularbeit. In diesen Bereichen arbeiten Sie auch an der Weiterentwicklung des Internetauftritts der Hochschule. Sie entwickeln den Inhalt von Flyern, Plakaten und Anzeigen. Im Verhinderungs- oder Krankheitsfall vertreten Sie den Leiter des Künstlerischen Betriebsbüros. Bei Interesse besteht die Möglichkeit zur Übernahme von Aufgaben im Bereich „Professionalisierung des Forschungsmanagements“. Anforderungsprofil: Sie verfügen über einen Bachelor-Abschluss im Bereich Musikmanagement, PR/Kommunikationsmanagement, Kulturjournalismus oder haben einen vergleichbaren Abschluss mit entsprechenden Kenntnissen. Es fällt Ihnen leicht, künstlerische, kunstwissenschaftliche und hochschulspezifische Themen angemessen und für Laien interessant darzustellen. Sie kommunizieren gerne und können auf Menschen zugehen. Sie besitzen Organisationstalent, Kreativität, können die Mitarbeiterin führen, sind belastbar und reagieren flexibel auf Zeiten mit unterschiedlichem Arbeitsvolumen. Sie arbeiten gerne in einem Team unter den spezifischen Bedingungen einer Musikhochschule, Sie interessieren sich stark für alle Bereiche unserer Arbeit. Sie verfügen über gute Kenntnisse in Office-Programmen sowie Grundkenntnisse in Grafikprogrammen. Mehrjährige Erfahrung im Pressebereich ist von Vorteil, vertiefte Kenntnisse von Musik und Tanz sind wünschenswert. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung und Qualifikation vorrangig berücksichtigt. Im Rahmen der beruflichen Gleichstellung sind wir an der Bewerbung von Frauen interessiert. Interessenten richten Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum 17.02.2012 an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim Personalabteilung, N 7, 18 68161 Mannheim Für weitere Auskünfte steht Ihnen Herr Fischer unter Tel. 0621 292-3510 zur Verfügung.

mit besten Referenzen!

Die Musik- und Singschule Heidelberg, eine der größten Musikschulen in Baden-Württemberg, bietet ein umfassendes Fächerangebot, an der zur Zeit 3.350 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Das umfassende Unterrichtsangebot und unsere aktuellen Veranstaltungen präsentieren wir auf www.heidelberg.de/musikschule. Zum 1. Juni 2012 ist im Fach

Kinderstimmbildung/ Kinderchorleitung eine Mutterschutz- und Elternzeitvertretung im Umfang bis zu einer halben Stelle (TVöD) zu besetzen. Innerhalb unseres Heidelberger Kinder- und Jugendchores übernehmen Sie Stimmbildungsgruppen und die Leitung von Vor- und Kinderchorgruppen. Für Rückfragen steht Ihnen der Fachbereichsleiter Herr Woll unter 06221/58-43500 gerne zur Verfügung. Des Weiteren ist zum 1. September 2012 eine hauptamtliche Stelle (bis zu einem ¾ Deputat TVöD) im Fachbereich

Elementare Musikerziehung

Diplom in Orgel –Komposition – Pädagogik, zurzeit im Vordiplom Chorleitung sucht anspruchsvolle berufliche Tätigkeit, in der seine Kreativität voll zum Tragen kommt. Angebote, haupt- oder nebenberuflich erbeten an Tel. 0175/1640327

Beilagenhinweis Dieser Ausgabe der „neuen musik­ zeitung“ liegen folgende Broschüren bei, auf die wir gerne hinweisen: in Gesamtauflage: u Netzwerk Neue Musik u 13. Münchener Biennale in Teilauflage: u JazzZeitung Ihre Anzeigenredaktion

zu besetzen. Der Fachbereich Elementare Musikerziehung deckt mit seinen Fächern Eltern-Kind-Musik, Musikalische Früherziehung, Tanzkreis, Szenisches Spiel und Orff-Spielkreis das gesamte Spektrum der elementaren Musikund Bewegungserziehung ab. Den Interessentinnen und Interessenten bieten wir einen vielseitigen Aufgabenbereich. In unserem Elementarbereich werden im Hauptgebäude und in 29 Außenstellen ca. 1.100 Kinder unterrichtet. Neben der Unterrichtserteilung im Elementarbereich der Musikschule ist auch die Erteilung von Instrumentalunterricht denkbar. Für Rückfragen steht Ihnen die Fachbereichsleiterin Frau Zitzlaff unter 06221/58-43500 gerne zur Verfügung. Von Bewerberinnen und Bewerbern erwarten wir, neben einem abgeschlossenem Hochschulstudium und Unterrichtserfahrung im ausgeschriebenen Einsatzbereich, ein hohes Maß an Kommunikation und Teamfähigkeit sowie ein hohes persönliches Engagement. Das kreative Zusammenwirken unserer Lehrkräfte im Fachbereich, bei Veranstaltungen und Projekten ist uns wichtig. Die Elternarbeit betrachten wir als einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit. Die Bezahlung erfolgt jeweils nach TVöD-V Entgeltgruppe 9. Die Stadt Heidelberg fördert die Vereinbarkeit von Beruf, Karriere und Familie durch vielfältige Angebote. Die zu besetzenden Stellen sind in gleicher Weise für Frauen und Männer geeignet. Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen und möglichst handgeschriebenem, tabellarischem Lebenslauf werden bis spätestens 31.03.2012 erbeten an Stadt Heidelberg Musik- und Singschule Postfach 10 55 20 69045 Heidelberg.

Anzeigenschluss Liebe Leserinnen und Leser, der Anzeigenschluss der „neuen musikzeitung“ für die kommende Ausgabe März 2012 ist am

17. Februar 2012 Diese Ausgabe wird auch auf der Frankfurter Musikmesse ausliegen. Anzeigenredaktion: Martina Wagner Tel. 0941 / 945 93-35 anzeigen@nmz.de Besuchen Sie auch unseren umfangreichen Online-Stellenmarkt unter

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Vakanzen

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Der Landesmusikrat Niedersachsen e.V. sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt An der Hochschule für Musik und Theater München ist zum WS 2012/13 folgende Stelle zu besetzen:

Professur W2 für Elementare Musikpädagogik (EMP) „Carl-Orff-Stiftungsprofessur“

Gesucht wird eine renommierte Persönlichkeit mit hoher künstlerisch-pädagogischer Kompetenz und einschlägiger Lehrerfahrung. Zum Aufgabenbereich gehört u. a. die Betreuung der Studiengänge im Bereich der Elementaren Musikpädagogik und zwar in der Lehre und in sonstigen Studienangelegenheiten. Dabei muss die methodisch-konzeptionelle Vielfalt des Arbeitsfeldes abgedeckt werden. Es ist vorgesehen, die Professur vorerst auf Zeit für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen. Anforderungen: • Abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich der Elementaren Musikpädagogik oder in verwandten Studiengängen • Mehrjährige Unterrichtstätigkeit im Musikschul- und im Hochschulbereich • Promotion und Publikationen auf dem Gebiet der Musikpädagogik sind erwünscht Die Wohnsitznahme in München sowie die Bereitschaft zur Mitarbeit im Rahmen der Selbstverwaltung der Hochschule werden vorausgesetzt. Bei einer Berufung in das Beamtenverhältnis dürfen Bewerber/innen zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Bewerbung von Frauen wird ausdrücklich begrüßt (Art. 7 Abs. 3 BayGlG). Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Es wird gebeten, auf die Übersendung von DVD, Videokassetten o. ä. zu verzichten. Von Bewerbungen in elektronischer Form bitten wir abzusehen. Bewerbungen mit tabellarischem Lebenslauf, Darstellung des künstlerischen Werdegangs, Überblick über die bisherigen künstlerischen Leistungen, Verzeichnis der Lehrtätigkeit, Kopien der Zeugnisse werden bis zum 27. Februar 2012 an den Präsidenten der Hochschule für Musik und Theater München, Arcisstr. 12, 80333 München, erbeten. Die Unterlagen können nur zurückgesandt werden, wenn ihnen ein ausreichend frankierter Rückumschlag beiliegt. Andernfalls werden sie, nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens, nach den Vorgaben des Datenschutzes vernichtet.

An der Hochschule für Musik Freiburg ist zum 01.10.2012 eine 1/2 Stelle für eine/einen

akademische Mitarbeiterin/ akademischen Mitarbeiter für Sprecherziehung zu besetzen. Zielgruppe sind Studierende der Studiengänge: • Bachelor und Master Gesang/Opernschule • Schulmusik • Kirchenmusik Aufgaben: • Sprechstimmbildung für Sänger, Deutsche Aussprache, Dialogarbeit und Sprachgestaltung im Einzelunterricht • sowie Grundlagentraining im Gruppenunterricht Voraussetzungen: • Diplomsprecherzieher/in bzw. Erzieher/in (Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung) oder vergleichbaren Abschlüssen Bewerbungen werden bis zum 31.03.2012 an die Hochschule für Musik Freiburg Schwarzwaldstr. 141 79102 Freiburg erbeten. Im Übrigen erwartet die Hochschule Unterlagen nur in Kopien, da die Bewerbungsunterlagen aus Kostengründen nicht zurückgesendet werden. Informationen über die Hochschule sind einsehbar unter www.mh-freiburg.de.

An der Hochschule für Musik Freiburg ist im Zusammenhang mit der Einführung des Masterstudienganges Musikpädagogik zum 01.10.2012 eine 1/2 Stelle für eine/einen

akademische Mitarbeiterin/ akademischen Mitarbeiter in Musikpädagogik

zu besetzen. Aufgaben: - Aufbau und Koordination des neuen Studiengangs Master Musikpädagogik - Lehrveranstaltungen im Umfang von 4 SWS - Mitarbeit in der Forschung zum Bereich innovative Lehr-/Lernformen Voraussetzungen: - Abgeschlossenes Hochschulstudium Instrumental- und Vokalpädagogik - Hohe Fachkompetenz im Bereich instrumentalpädagogischer Praxis - Mehrjährige Lehrerfahrung an Musikschule oder allgemeinbildender Schule (zusätzlich erwünscht ist Erfahrung in der Lehre an Hochschulen) - Ausgeprägte Fähigkeiten im Bereich Teamarbeit/Teamkoordination sowie hohe Kommunikationsfähigkeit - Interesse an der Erschließung neuer Inhalte und Methoden für den Instrumental- und Vokalunterricht Wir bieten: - Mitarbeit in einem aufgeschlossenen und hoch motivierten Team von Musikpädagogen mit vielfältigen Möglichkeiten zur Mitgestaltung Frauen werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt eingestellt. Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen sowie einer kurzen Skizze der eigenen Vorstellungen über die Gestaltung des zweiten Ausbildungszyklus (Master) von Instrumentalpädagogen an Musikhochschulen bis zum 31.03.2012 an die Hochschule für Musik Freiburg Schwarzwaldstr. 141 · 79102 Freiburg erbeten. Auf Tonträger, DVDs oder ähnlichem soll verzichtet werden. Im Übrigen erwartet die Hochschule Unterlagen nur in Kopien, da die Bewerbungsunterlagen aus Kostengründen nicht zurückgesendet werden. Informationen über die Hochschule sind einsehbar unter www.mh-freiburg.de.

eine Generalsekretärin / einen Generalsekretär Wir sind die Dachorganisation des Musiklebens in Niedersachsen. Auf Landesebene wirken wir in allen Bereichen der Musik auf die öffentliche Meinung, die Erziehung und Gesetzgebung ein, um die Stellung der Musik in der Gesellschaft und die Weiterentwicklung von Musikkultur zu fördern. Die Durchführung von Bildungsmaßnahmen wird von der Landesmusikakademie Niedersachsen gGmbH wahrgenommen. Wir suchen eine teamfähige, flexible und kooperationsfähige Persönlichkeit mit einem musikbezogenen Studium und Berufserfahrung im künstlerischen Bereich, in Musikvermittlung und Musikmanagement. Fremdsprachenkenntnisse, Kenntnisse im Vereinsrecht und Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Landes- bzw. Kommunalhaushalten oder Kenntnisse in Betriebswirtschaft sowie EDV-Kenntnisse (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Webdesign) werden vorausgesetzt. Wir erwarten neben den üblichen Kompetenzen und Aufgaben einer Geschäftsführung u.a.: • Betreuung der Gremien des Landesmusikrates und seiner Verbände • Repräsentation des Landesmusikrates im Auftrag des Präsidiums bei Kontakten mit Institutionen und Vertretern der Landespolitik, mit Verbänden, Stiftungen, Wirtschaft und Medien • Zusammenarbeit mit der Landesmusikakademie Niedersachsen • Pressearbeit und Recherche zu kulturpolitischen Entwicklungen • Veranstaltungs- und Projektplanung • Kreativität und Innovationsvermögen im musikkulturellen Bereich. Wir bieten eine Vergütung in Anlehnung an den TV-L, Entgeltgruppe 13. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 15. Februar 2012 zu richten an den Präsidenten des Landesmusikrates Niedersachsen e.V., Arnswaldtstraße 28, 30159 Hannover.

An der Hochschule für Musik Freiburg ist zum 01.04.2013 die Stelle einer/ eines

akademischen Mitarbeiterin/ akademischen Mitarbeiters für Schulpraktisches Klavierspiel

zu besetzen. Der Unterrichtsumfang beträgt 12 Wochenstunden à 60 Minuten (halbes Deputat). Der Unterricht erfolgt in den Fach zugehörigen Bereichen Liedspiel, Improvisation und Partiturspiel im Studiengang Schulmusik. Erwartet werden neben einem abgeschlossenen einschlägigen Hochschulstudium die Fähigkeit zur Vermittlung von Begleittechniken für Lieder und Songs aus allen Epochen und Genres, die Fähigkeit zur Improvisation in verschiedenen stilistischen Kontexten (historisch und modern) und deren Vermittlung sowie Kompetenz im Partiturspiel/Blattspiel. Zudem legen wir Wert darauf, dass der Bewerber/die Bewerberin die Bereitschaft zur Mitarbeit in den Gremien der Hochschule mitbringt. Diese Stelle ist zunächst befristet bis 31.03.2016. Die Beschäftigung erfolgt außertariflich; die Vergütung regelt sich nach Entgeltgruppe 13 des Tarifvertrages der Länder (bei vorliegenden entsprechenden Voraussetzungen). Frauen werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt eingestellt. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen, insbesondere Angaben über den künstlerischen und pädagogischen Werdegang, werden bis zum 30.04.2012 an die Hochschule für Musik Freiburg Schwarzwaldstr. 141 · 79102 Freiburg erbeten. Auf Tonträger, DVDs oder Ähnliches soll verzichtet werden. Im Übrigen erwartet die Hochschule Unterlagen nur in Kopien, da die Bewerbungsunterlagen aus Kostengründen nicht zurückgesendet werden.

An der Hochschule für Musik Freiburg ist zum 01.10.2012 eine 1/2 Stelle für eine/einen

akademische Mitarbeiterin/ akademischen Mitarbeiter in Musikwissenschaft/Musiktheorie

für 3 Jahre (Verlängerung möglich) zu besetzen. Aufgaben: - Koordination, inhaltliche und redaktionelle Betreuung der Masterthesis in den künstlerischen Masterstudiengängen - Lehrangebote im Umfang von 2–4 SWS - Möglichkeit zur Anfertigung einer Promotion (Dr. phil.) - Aktive Mitarbeit an musikwissenschaftlichen Forschungsprojekten Voraussetzungen: - Abgeschlossenes Hochschulstudium (Master, Staatsexamen) in einem musikbezogenen Studiengang - Hohe Fachkompetenz in Musikwissenschaft/Musiktheorie - Bereitschaft zur Teamarbeit und Kommunikationskompetenz - Interesse an der Erschließung neuer wissenschaftlicher Methoden in praxisorientierter Forschung Wir bieten: - Mitarbeit in einem Wissenschaftsteam von Musikpädagogen, Musiktheoretikern und Musikwissenschaftlern Frauen werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt eingestellt. Bewerbung mit Zeugnissen über den künstlerisch-wissenschaftlichen Werdegang und einer Projektierung eventueller Forschungsvorhaben werden bis zum 31.03.2012 an die Hochschule für Musik Freiburg Schwarzwaldstr. 141 · 79102 Freiburg erbeten. Auf Tonträger, DVDs oder ähnlichem soll verzichtet werden. Im Übrigen erwartet die Hochschule Unterlagen nur in Kopien, da die Bewerbungsunterlagen aus Kostengründen nicht zurückgesendet werden. Informationen über die Hochschule sind einsehbar unter www.mh-freiburg.de.

Wettbewerbe für Gitarre, Alterslimit 17–32 Jahre, vom 10. bis 17. November 2012 in Viña del Mar. Geldpreise 2.000 bis 10.000 US-Dollar. Nähere Informationen und Anmeldung bis 4. August: 39. International Musical Com petition „Dr. Luis Sigall“; info@cultu raviva.cl, www.culturaviva.cl für Pianisten ab Jahrgang 1982 vom 10. bis 24. November 2012 in Hamamatsu (Japan). Geldpreise 150.000 bis 3.000.000 ¥. Nähere Informationen und Bewerbung bis 31. März: Hamamatsu International Piano Competition; www.hipic.jp für Dirigenten ab Jahrgang 1976 vom 16. bis 25. November 2012 in Kyatowice. Preise in Form von Dirigiereinladungen sowie Geldpreise 2.500 und 7.500 €. Bewerbung bis 15. Mai: 9. Grzegorz Fitelberg International Competition for Conductors, Filharmonia Slaskaw Katowicach, ul. Sokolska 2, PL-40-084 Katowice; Tel. konkurs@filharmoniaslaska.pl, www.konkursfitelberg.art.pl für Harfe, Alterslimit 35 Jahre, vom 22. November bis 6. Dezember 2012 in Tel Aviv. 1. Preis Lyon & Healy harp, Geldpreise 1.000 bis 8.000 €. Anmeldung bis 1. Mai: International Harpcontest, http://www.harpcontestisrael.org.il/application

Für Komponisten Im Rahmen des Themenjahres „Reformation und Musik” 2012 und der Luther-Dekade hatte die Evangelische Kirche in Deutschland gemeinsam mit den Landesmusikräten Mitteldeutschlands einen Kompositionswettbewerb ausgeschrieben. Auf Grundlage der Lieder „Ein feste Burg ist unser Gott” (EG 362) oder „Nun freut euch, liebe Christen g’mein” (EG 341) sollte ein zyklisches Werk geschaffen werden, das die heutige kirchenmusikalische Praxis belebt. Sieger wurde Thomas Buchholz, Komponist aus Halle (Saale), mit seiner Komposition „Feste Burg”. Für den zweiten Preis des Wettbewerbs nominierte die Jury Stefan Langenberg aus Oberhausen und Günter Neubert aus Leipzig. Die Uraufführung dieser Komposition wird für den Juni 2012 in der Lutherstadt Wittenberg vorbereitet. Der Preis umfasst 6.000 € für den Sieger und je 2.000 € für die zweiten Plätze. Zur LutherDekade 2012 „Reformation und Musik“ schreibt auch die Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth einen Wettbewerb aus, die sich für eine gottesdienstliche Aufführung für Chor mit/ohne Instrumental- und Vokalparts ausrichtet, orientiert an der Luther-Übersetzung von Psalm 130. Einsendung bis 30. Juni: www. hfk-bayreuth.de Für den Rheinsberger Kompositionspreis der Berliner Senatskulturverwaltung, dotiert mit 10.000 € und verbunden mit einen zweimonatigen Arbeitsaufenthalt in der Akademie Rheinsberg, können sich Komponistinnen, die ihren Lebensmittelpunkt in der Hauptstadt haben, bis 15. Februar bei der Kulturverwaltung bewerben.

WettbewerbsPreisträger Im 7. Nationalen Bach-Wettbewerb für junge Pianisten in Köthen, ausgetragen von der Köthener Bachgesellschaft, gingen die 1. Preise in der Altersgruppe bis 10 Jahre an Max Mostovetski aus Leipzig, bis 14 Jahren an Ena Han aus Karlsruhe, bis 19 Jahre an Tienhao Mok aus Stuttgart, der als Punkthöchster auch den Oberbürgermeister-Sonderpreis erhielt. Der erstmals vergebene Dirigentenpreis der Festspiele MecklenburgVorpommern geht an Alondra de la Parra und Cornelius Meister, die sich den mit 10.000 € dotierten Preis teilen. Die 1980 in New York geborene und in Mexiko aufgewachsene Alondra de la Parra (31) dirigierte beim Festival die Norddeutsche Philharmonie Rostock und die Kammer akademie Potsdam. Cornelius Meister, ebenfalls Jahrgang 1980, ist Generalmusikdirektor in Heidelberg.


Vakanzen, Verkäufe  Preise

Bekannter gutgehender, etablierter, mittelständischer

Musikverlag

Beim 2. Internationalen Holzbläserwettbewerb hülsta woodwinds in Münster erwiesen sich als die beiden Gewinner unter 38 beteiligten jungen Musikern die 20-jährige Blockflötistin Tabea Debus aus Münster und der 23-jährige Saxophonist Bartłomiej Dus aus Kattowitz. Neue Orchesterkompositionen suchte der Landesmusikrat NRW gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester und der Hochschule für Musik und Tanz Köln im Rahmen eines Förderprojektes. Es sah vor, dass drei junge Komponist/-inne ihre Kompositionen im Rahmen eines öffentlichen Workshops des Gürzenich-Orchesters Köln unter Leitung von GMD Markus Stenz erarbeitet und proben konnten, zusätzlich erhielten sie 1.000 €. Die drei Preisträger und ihre Kompositionen sind: Ying Wang („Focus Fission“), Francisco Concha Goldschmidt („Distribution“) und Yasutaki Inamori („Reversi“). Beim Bialas Kompositionswettbewerb für Klavierduo an der Münchner Hochschule für Musik und Theater erreichte den ersten Preis der polnische Komponist Martin Sadowski für seine Komposition „Irr(lichter)gärten“, den zweiten der Brite George King für seine dreisätzige Klavierkomposition „Introduction and Ostinato/ As I crossed a Bridge of Dreams/Little Rock Rag“, den dritten Preis Steffen Krebber für seine „Studie 1“. Justus Thorau (25) gewann in Leipzig gegen 21 Mitbewerber den 5. Deutschen Hochschulwettbewerb Orchesterdirigieren, zugleich den Sonderpreis der Neuen Liszt Stiftung Weimar für die beste Intepretation der Uraufführung des Werks „Crise“ von Manuel Durao. Thorau erhielt seine Dirigierausbildung in Weimar bei Nicolás Pasquet, Gunter Kahlert und Anthony Bramall. Er leitete 2011 die Opernproduktion beim FestivalOperOderSpree und war küzlich Dirigiergast bei den Sinfonieorchestern Leipzig und Bukarest und bei Orchestern in Heidelberg, Jena, Tartu und in Westböhmen. Im International Telekom Beethoven Competition erhielten den 1. Preis Jingge Yan (25) aus China, den 2. und 3. Preis Chi Ho Han aus Korea und Rémi Geniet aus Frankreich. Jingge Yan bekam ein Preisgeld von 30.000 Euro sowie eine CD-Produktion und Konzertauftritte. Ihm war auch der Sonderpreis für Kammermusik zugesprochen worden. Der Beethovenring 2011 geht an den Solohornisten der Staatskapelle Berlin Premysl Vojta. Der 1983 im tschechischen Brünn geborene Musiker wird für seinen beeindruckenden Auftritt beim Bonner Beethovenfest geehrt. Mit dem Beethovenring wird seit 2004 jeweils einer der fünf jüngsten Preisträger ausgezeichnet. Den „Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre 2011“ hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) verliehen. Hedwig Fassbender, Gesangsprofessorin der HfMDK, und Thomas Rietschel, Präsident der HfMDK, nahmen den Preis im Schloss Biebrich entgegen. Der südkoreanische Bariton Johan Hyunbong Choi hat den Maritim Musikpreis 2011 gewonnen. An dem mit insgesamt 11.500 € dotierten Gesangs- und Klavierbegleitwettbewerb hatten Künstler aus 16 Nationen teilgenommen.

Konzertflügel gesucht! Für eine private Konzertserie suchen wir einen Konzertflügel. Zustand und Alter sind zweitrangig. Vorzugsweise Bösendorfer, Bechstein, Pfeiffer, Berdux, Steingräber o.ä. Das Instrument soll zur ausschließlichen konzertanten Nutzung restauriert werden. Christoph Schreiber www.konzertfluegel.com mailto: tastenfreund@gmx.de Tel. 0176-3900 7753

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 25

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An der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen sind folgende Professuren zu besetzen:

Professur für Gesang (Bes. Gr. W3)

mit den Schwerpunkten Lied, Oratorium, Vokalensemble ab Wintersemester 2013/14. Das Dienstverhältnis wird zunächst auf 3 Jahre befristet. Gesucht wird eine engagierte, im öffentlichen Konzertleben bewährte Persönlichkeit, die über international anerkannte, in langjähriger Betätigung erworbene künstlerische Kompetenz und pädagogische Erfahrung verfügt. Zu den Aufgaben der Professur gehört neben dem Aufbau einer eigenen künstlerischen Gesangsklasse auch die Betreuung von Studierenden für das gymnasiale Lehramt.

Professur für Musikdesign

mit den Lehrgebieten Digitale Klanggestaltung und Klanginteraktion, Musikalische Komposition in medialen Kontexten, Projektmanagement (Bes. Gr. W3)

Die Professur soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt besetzt werden. Sie ist im Rahmen des Hochschulpakts II bis längstens 31.12.2017 befristet. Eine Verlängerung ist nicht vorgesehen. Gesucht wird eine professionelle, im Medienbereich und in der Medienwirtschaft bewährte künstlerische Persönlichkeit, die über international anerkannte Kompetenzen im Bereich Medien- und Kunstinstallationen, Events, Messen, Games, Interactive verfügt. Erwünscht ist auf Basis eines abgeschlossenen künstlerischen Hochschulstudiums eine kreative, musikalisch-kompositorische Profilierung. Ein besonderer Akzent liegt auf der Begleitung und Betreuung von praxisbezogenen sowie künstlerischen Studienprojekten. Vorausgesetzt werden neben Lehrerfahrung im Hochschulbereich sehr gute Teamführungskompetenzen und langjährige Erfahrungen im Bereich der Musikproduktion. Zudem wird erwartet, dass der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin die weitere Implementierung des Studienganges in die inhaltlichen und strukturellen Anforderungen der Hochschule ebenso leistet wie den Ausbau der Kooperation zwischen der Musikhochschule Trossingen und der Hochschule Furtwangen auch im Hinblick auf einen zweiten und dritten Ausbildungszyklus (Master und Promotion). Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt eingestellt. Frauen werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Im Übrigen werden bei der Einstellung die Grundsätze des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) berücksichtigt. Bewerbungen sind mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 20. Februar 2012 zu richten an die Staatliche Hochschule für Musik Trossingen, Schultheiß-Koch-Platz 3, 78647 Trossingen. Darüber hinaus beigefügte Publikationen und Tonträger werden nicht zurückgesandt, sondern in den Bestand der Hochschulbibliothek eingegliedert.

Hochschule für evangelische Kirchenmusik An der Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth ist ab dem 1. 10. 2012 eine

halbe W-2 Professur (9,5/19 WStd.) im Angestelltenverhältnis für das Fach Orgel (Schwerpunkt Orgel-Literaturspiel) zu besetzen. Wir bieten: • Vergütung nach TVL-15 (die Gewährung von Berufungszulagen ist bei Vorliegen der Voraussetzungen möglich); • Hochschule der kurzen Wege zwischen Studierenden, Lehrenden und Schulleitung im interdisziplinären Austausch. Die Kombination der Professur mit einer 50%igen Organisten-/ bzw. Kirchenmusikerstelle in der ELKB wird angestrebt. Nähere Informationen erteilt Landeskirchenmusikdirektor Prof. Michael Lochner. Wir erwarten: • Bewerber bzw. Bewerberinnen mit abgeschlossenem Kirchenmusikstudium und Lehrerfahrung auf Hochschulebene; • die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche. Ein kirchenmusikalischer A-/Master-Abschluss sowie kirchenmusikalische Berufserfahrung sind erwünscht. In Frage kommen auch Personen, die noch einer weiteren musikalischen Tätigkeit nachgehen möchten. Frauen und Behinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (einschl. Referenzen bzw. Gutachten) werden erbeten bis zum 15.04.2012 an den Rektor der Hochschule für evangelische Kirchenmusik, Herrn Prof. Thomas Albus, Wilhelminenstr. 9, 95444 Bayreuth

www.hfk-bayreuth.de


Das Musikstudium Arbeitsgemeinschaft der Musikakademien und Konservatorien Akademie für Tonkunst Darmstadt mit den Abteilungen Fachschule für musikalische Berufsausbildung und Städtische Musikschule Direktor: Cord Meijering Studienrichtungen Instrumental- und Gesangspädagogik Abschlüsse: 1. Diplom (in Verbindung mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt a.M.) oder 2. Staatliche Musiklehrerprüfung Künstlerische Ausbildung Abschluss: Künstlerische Reifeprüfung Studiengänge Orchester, Oper Aufbaustudiengänge für die Hauptfächer Gesang, Klavier, Cembalo, Akkordeon, Saxophon, Blockflöte, Gitarre, alle Orchesterinstrumente, Chorleitung und Komposition

Aufnahmeprüfung: März und September, Semesterbeginn: 1. April/1. Oktober Studium gebührenfrei und förderungswürdig nach BAföG Auskunft: Sekretariat, Ludwigshöhstr. 120 64285 Darmstadt Telefon 06151/96 64-0, Fax 06151/96 64-13 Homepage: www.akademie-fuer-tonkunst.de E-Mail: Akademie-fuer-Tonkunst@Darmstadt.de

Hamburger Konservatorium

„Pre-College-Frankfurt“ – Abteilung für Studienvorbereitung Abschlusszeugnis des Konservatoriums – Talentausbildung in allen Instrumental-, Gesangs- und Theoriefächern in Voll- oder Teilzeit zur gezielten Vorbereitung auf ein Studium Studienbeginn: 1. April (SS)/ 1. Oktober (WS) Anmeldeschluss: 30. November (SS)/ 31. Mai (WS)

Studiengänge der Akademie Diplommusikerziehung (DME): Alle Instrumentalfächer, Gesang, Elementare Musikpädagogik, Rhythmik, Alte Musik, Regelstudienzeit 8 Semester, Abschluss: Diplom der Hochschule für Musik und Theater Hamburg JEKI – ist fester Bestandteil dieses Studiengangs • Modul Elementare Musikerziehung für alle Studierende • Hospitationen und Unterrichtspraktika in unseren Partnerschulen • Schwerpunktveranstaltungen mit anerkannten Fachkräften im Rahmen der Landesmusikakademie Hamburg Berufsbegleitende Zusatzqualifikationen in den Fachrichtungen Elementare Musikpädagogik, Rhythmik und historische Aufführungspraxis (3 Semester) Künstlerische Reife: In allen Instrumentalfächern und Gesang, Aufbaustudium (4 Semester) Zusatzstudium mit Abschlusskonzert: Spezielles Aufbaustudium für Studierende, die bereits ein Musikstudium abgeschlossen haben oder sich in einem Musikstudium befinden (4 Semester).

Abteilung für Nachwuchs- und Erwachsenen bildung (ANE) Zeugnis des Konservatoriums – Talentförderung für alle Altersgruppen in allen Instrumental-, Gesangs- und Theoriefächern Sekretariat: sabine.zuleger@dr-hochs.de Tel. 069/21 27 01 71 – Basisabteilung: Talentsichtung in der Frühförde- rung (ab 18 Monaten), der Früherziehung und in den Grundfächern Ausbildungsbeginn: 1. April (SS)/ 1. Oktober (WS) Anmeldeschluss: 15. Februar (SS)/ 15. August (WS)

Ballett- und Tanzabteilung Abschlusszeugnis des Konservatoriums – Klassische Ballettausbildung (ab 6 Jahre) Sekretariat: sabine.zuleger@dr-hochs.de Tel. 069/21 27 01 71 – Kreativer/moderner Tanz (ab 4 Jahre) Sekretariat: karin.spranger@dr-hochs.de Tel. 069/21 27 01 72 Ausbildungsbeginn: nach Vereinbarung Anmeldung jederzeit möglich

Anmeldung und Auskunft in den Sekretariaten Sonnemannstraße 16, 60314 Frankfurt am Main Tel. 069/21 24 48 22, Fax: 069/21 24 48 33 E-Mail: mail@dr-hochs.de, w ww.dr-hochs.de

Internationale Studiengänge: Aufbaustudium mit besonderer Betreuung für Studierende aus Japan, Korea, China und den GUS-Ländern. Vorsemester: Vorbereitung auf Aufnahmeprüfungen in den musiktheoretischen Fächern. Anmeldung zum Studium bis 30. Juni eines Jahres. Aufnahmeprüfung im August. Studienbeginn 1. Oktober. Es besteht (mit Ausnahme des Vorsemesters) die Möglichkeit der Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Unterrichtsangebote der Musikschule: Eltern-Kind Kurse, Musikalische Früherziehung, Instrumentale Früherziehung, Instrumentenkarussell, Unterricht und vorberufliche Fachausbildung in allen Instrumentalfächern und Gesang, Unterricht in Jazz und Popularmusik, Chor, Orchester. Informationen: Hamburger Konservatorium Sülldorfer Landstraße 196, D-22589 Hamburg Telefon 040/87 08 77-0, Fax 040/87 08 77-30 E-Mail: musik@hamburger-konservatorium.de Internet: www.hamburger-konservatorium.de

Akademie und Musikschule Direktorium: Dr. Eberhard Müller-Arp (Akademie) Markus Menke (Musikschule)

Studiengänge: Seminar für Musikerziehung Abschlüsse: Staatliche Musiklehrerprüfung (Instrumental- und Gesangs­pädagogik, Elementare Musik­pädagogik, Tonsatz und Hörerziehung) Diplom (Instrumental- und Gesangspädagogik, Elementare Musikpädagogik) in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main

Studienvorbereitende Ausbildung (Jungstudenten): Vorbereitung auf das Berufsstudium bzw. die Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule

Künstlerische Ausbildung Abschlüsse: Orchester-Reifeprüfung (für alle Orchesterinstrumente)

Auskunft und Anmeldung: Musikakademie der Stadt Kassel Sekretariat , Karlsplatz 7, 34117 Kassel Tel. 0561/410 65, Fax 0561/410 66, Internet: www.musikakademie-kassel.de www.stadt-kassel.de E-Mail: musikakademie@stadt-kassel.de

Aufnahmeprüfungen: Februar/März und Juni/Juli Studienbeginn: 01. April und 01. Oktober Das Studium ist schulgeldfrei und förderungswürdig nach BAföG (Schülerförderung).

Wiesbadener Musikakademie Fachschule für musikalische Berufsausbildung der Stadt Wiesbaden (vormals Wiesbadener Konservatorium e.V.) Direktor: Christoph Nielbock Studiengang Musikpädagogik: (Seminar für Musiklehrer/innen) Regelstudienzeit 8 Semester bis zur Ablegung der staatlichen Musiklehrerprüfung. Diplom-Musiklehrer/in i.V. mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt Studienbeginn: 1. Oktober Anmeldung: bis 1. Mai

Peter-Cornelius-Konservatorium der Stadt Mainz Binger Straße 18, 55122 Mainz Tel. +49 (0) 6131/25 008-0, Fax +49 (0) 6131/25 008-21 E-Mail: pck@stadt.mainz.de, www.pckmainz.de Studienabteilung (staatl. anerkannt) – Musikschule Direktor: Dr. Gerhard Scholz Stellv. Direktor und Leiter der Studienabteilung: Dr. Franz-Josef Schwarz 1. 1.1 1.2 2.

Fachrichtung Musikpädagogik Klavier, Gitarre, Blockflöte, Gesang, alle Orchesterinstrumente, Elementare Musikpädagogik (MFE/MGA) S tudienabschluss und Studiendauer: Staatliche Musiklehrerprüfung (SMP): 6 Semester Diplom-Musiklehrer-Prüfung: 8 Semester (in Kooperation mit der Hochschule für Musik Mainz) Fachrichtung Orchester alle Orchesterinstrumente Studienabschluss: Orchesterreifeprüfung Studiendauer: 8 Semester

3. 3.1 4. 5.

Fachrichtung Gesang Studienabschluss: Künstlerische Reifeprüfung – Gesang, Studiendauer: 10 Semester Klasse für Konzertgesang Künstlerisches Aufbaustudium Klavier, Gitarre, Blockflöte, Gesang, alle Orchesterinstrumente, Studienabschluss: Künstlerische Reifeprüfung bzw. Orchesterreifeprüfung Studiendauer: 4 bzw. 6 Semester Bachelor of musical arts 6 Semester (in Kooperation mit der Hochschule für Musik Mainz)

Hochschule Lausitz, Studiengang Instrumental- und Gesangspädagogik Dekanin: Frau Prof. Simone Schröder Lipezker Straße 47, 03048 Cottbus Telefon 0355/5818-901, Fax 0355/5818-909 E-Mail: dekanat-mp@hs-lausitz.de, www.hs-lausitz.de Abschluss: Bachelor of Arts Studiendauer: 8 Semester Studienrichtungen: 1. Instrumentalpädagogik (auch Popularmusik) Hauptfächer: alle Orchesterinstrumente, Klavier, Gitarre, Blockflöte, Akkordeon Schwerpunktbildung Elementare Musikpädagogik (MFE/MGA) oder zweites Instrument ab dem 5. Semester 2. Gesangspädagogik (auch Populargesang) Schwerpunktbildung Elementare Musikpädagogik (MFE/MGA) oder zweites Instrument ab dem 5. Semester Praktikum: 4 Semester (studienintegriert in Zusammenarbeit mit dem Konservatorium Cottbus) Studienbeginn: im Wintersemester Aufnahmeprüfung: im Juni Anmeldeschluss: bis zum 15. Mai

Kirchenmusikalische Ausbildungsstätten Hochschule für evangelische Kirchenmusik der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Bayreuth Rektor: Prof. Thomas Albus Prorektoren: Prof. Wolfgang Döberlein und KMD Prof. Karl Rathgeber Ausbildungsziele: • Staatlich anerkannte Diplom-B-Prüfung. • Staatlich anerkannte künstlerische Aufbaustudiengänge Dirigieren (Schwerpunkt Chorleitung) und Liturgisches Orgelspiel/Improvisation. • Staatlich anerkannte pädagogische Aufbaustudiengänge zum/zur Diplommusiklehrer/in mit den Haupt fächern Klavier, Orgel, Blechblasinstrument/Bläserchorleitung, Blockflöte, Popularmusik und Elementare Musikpädagogik (Schwerpunkt Kinderchorleitung). Aufnahme in Diplomstudiengänge letztmalig zum Sommersemester 2012, danach Einführung von Bachelor und Master. • Am Institut für Kirchenmusik: Kirchliche A-Prüfung (2 Jahre Aufbaustudium) und kirchliche C-Prüfung möglich. Lehrkräfte: Dirigieren: GMD Stefan Fraas, Prof. Karl Rathgeber, KMD Ingeborg Schilffarth · Orgel: ­KMD Reiner Gaar, DML Christoph Georgii, Prof. Torsten Laux, KMD Thomas Rothert, Prof. Mareile Schmidt, KMD Peter Stenglein · Klavier: Prof. Wolfgang Döberlein, Prof. Michael Wessel · Cembalo: Oscar Milani · Gesang: Doz. Dana Herzowa, DM Wolfgang Klose, DML Michaela Maucher, Anneliese Meyer-Adam · Theoriefächer: Prof. Thomas Albus, Johannes C. Brinkmann, Dr. Wolfram Graf, Prof. Marko Zdralek · Pädagogische, theologische, kirchliche und wissenschaftliche Fächer: PD Dr. Rainer Bayreuther, Pfr. Prof. Dr. Friedemann Hebart, LKMD Prof. Michael Lochner, Prof. Dr. Siegfried Macht · Melodieinstrumente nach Wahl · Blechblasinstrumente/Bläserchorleitung: DML Klaus Hammer, DML Katja Kellner, Prof. Jan Schroeder · Popularmusik: Doz. Jochen Roth · Kinderchorleitung: Doz. Gerti Richter Studierendenwohnheim (19 Plätze) Termine: • Studienbeginn Sommersemester: Bewerbungsschluss 10.2.2012, Eignungsprüfungen 3.3.2012 Studienbeginn Wintersemester: Bewerbungsschluss 1.6.2012, Eignungsprüfungen 27.6.2012, Nachtermine jeweils auf Anfrage • Externe C-Prüfung: Ende Juli 2012 • Informationstage: 4. und 5. Februar 2012 Anmeldung und Auskunft: Hochschule und Institut für ev. Kirchenmusik, Wilhelminenstr. 9, 95444 Bayreuth, Tel. 0921/759 34 17, Fax 0921/759 34 36, E-Mail: mail@hfk-bayreuth.de, http://www.hfk-bayreuth.de Hochschule für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart Institutum superius sacrae St.-Meinradweg 6, 72108 Rottenburg am Neckar Tel. 07472/9363-0, Fax 07472/9363-63 E-Mail: hfk-rottenburg@bo.drsde, www.kirchenmusik-hochschule.org Rektor: Prof. Bernhard Schmid Studiengänge: Diplomstudiengang Katholische Kirchenmusik (B); Aufbaustudiengänge Orgelliteraturspiel, Orgelimprovisation, Chorleitung, Gesang/Gesangspädagogik, Klavier/Klavierpädagogik. Weitere Zusatzqualifikationen in Verbindung mit der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche in Tübingen möglich. Ausbildung zum/zur nebenberuflichen Kirchenmusiker/-in (C) im Auftrag des Amtes für Kirchenmusik – extern und intern. Aufnahmeprüfungen: letzter Freitag im Juni. Bewerbungsfrist: 02. Mai jedes Jahres. Die Hochschule kooperiert seit dem WS 98/99 mit der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Tübingen.

Musikakademie der Stadt Kassel Direktor: Dr. Peter Gries Stellvertretende Direktorin: Angela Hug

Künstlerische Reifeprüfung (für alle Orchesterinstrumente, Gesang, Dirigieren, Kom­po­sition, Tonsatz und Hörerziehung, Klavier, Cembalo, Akkordeon, Saxophon, Blockflöte, Gitarre, Mandoline, Gambe)

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Weitere Konservatorien und Fachhochschulen

Dr. Hoch’s Konservatorium – staatlich anerkannte Musikakademie Frankfurt/Main Direktor: Mario Liepe, Stellv. Direktor: Werner Wilde Studienabteilung (gebührenfrei, ohne Altersbegrenzung) Abschlüsse: Bachelor of Music (BA), Künstlerische Ausbildung (KA) Studiengang „Bachelor of Music“ mit den Profilen: – Instrument, Gesang, Komposition – Elementare Musikpädagogik – Jazz und Popularmusik Studiengang „Künstlerische Ausbildung“ – Alle Instrumente, Gesang – Komposition – Abteilung für Alte Musik – Abteilung für Neue Musik Studienbeginn: 1. April (SS/KA)/ 1. Oktober (WS/ BA und KA). Anmeldeschluss: 30. November (SS)/ 31. Mai (WS); Sekretariat: patricia.psaila@dr-hochs. de, Tel. 069/21 27 01 77

Februar 2012  nmz 2/12

Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Landeskirche in Württemberg Gartenstraße 12, 72074 Tübingen, Tel. 07071/92 59 97, Fax 07071/92 59 98 E-Mail: info@kirchenmusikhochschule.de, www.kirchenmusikhochschule.de Rektor: Prof. Christian Fischer Studiengänge: Diplomstudiengang Evangelische Kirchenmusik (B); Aufbaustudiengang Evangelische Kirchenmusik (A); Aufbaustudiengänge Orgelliteraturspiel, Orgelimprovisation, Chorleitung, Popularmusik; Zusatzqualifikationen Bläserchorleitung und Popularmusik Die Aufnahmeprüfungen finden statt am Samstag, dem 29.1.2011, sowie am Samstag, dem 28.5.2011. Bewerbungsfrist jeweils 10. Januar und 10. Mai. Tag der offenen Tür am Sonntag, dem 1.5.2011 Die Hochschule Tübingen kooperiert seit dem WS 98/99 mit der Hochschule für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Studienmöglichkeiten Bachelor-Studiengänge / Bachelor of Music 8 Semester Kirchenmusik (mit Schwerpunktbildung im künstlerischen Kernfach ab dem 5. Semester) Dirigieren/Chorleitung, Instrumentalpädagogik (Orgel, Cembalo, Klavier, Violine, Viola, Violoncello, Querflöte und Blockflöte) Konzertfach (Orgel, Cembalo), Gesangspädagogik

Hochschule für katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik Regensburg

Master-Studiengänge / Master of Music 4 Semester Kirchenmusik (mit Schwerpunktbildung im künstlerischen Kernfach), Dirigieren/Chorleitung, Konzertfach (Orgel, Orgelimprovisation, Cembalo), Musikpädagogik mit künstlerischem Kernfach (Orgel, Orgelimprovisation, Cembalo, Klavier und Gesang), Musiktheorie/Kirchenmusikalische Komposition, Gregorianik Liturgiegesang Schulmusik / Lehramt am Gymnasium in Kooperation mit der Universität Regensburg 8 Semester Fächerverbindung: Musik in Kombination mit einem weiteren FachFach Deutsch Doppelfach: mit künstlerischem Schwerpunktfach in Form eines Bachelors

Aufnahmeprüfungen im Mai/Juni Das Studium ist gebührenfrei

Jungstudierende / Gaststudierende Bayerisches Frühförderprogramm für hochbegabte Kinder und Jugendliche (Jungstudierende). Akademietage mit namhaften Künstlern, Chor- und Orgelfahrten, Ausbildung zu Glockensachverständigen.

Sekretariat: Schillerplatz 1–2, 65185 Wiesbaden Telefon 0611/31 30 44, Fax 0611/31 39 18 http://www.wma-wiesbaden.de E-Mail: musikakademie@wiesbaden.de

Die 1874 als Kirchenmusikschule Regensburg gegründete, und 2001 zur Hochschule erhobene weltweit älteste Ausbildungsstätte ihrer Art bietet nach einer zweijährigen Generalsanierung optimale Studienbedingungen. Die Ziele der Europäischen Studienreform wurden zum Wintersemester 2008/09 umgesetzt. Ein Studentenwohnheim mit 40 möblierten (incl. Klavier) Appartements ist in die Hochschule integriert. Informationen unter:

Andreasstraße 9 / 93059 Regensburg Tel: 0941/83009 0

Fax: E-Mail 0941/83009 46 info@hfkm-regensburg.de

Internet: www.hfmk-regensburg.de


Das Musikstudium

Februar 2012  nmz 2/12 Seite 27

Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen Parkstraße 6, 32049 Herford, Tel. 05221/99 14 50, Fax 83 08 09 Studierende: Tel. 99 14 75 E-Mail: info@hochschule-herford.de, Internet: www.hochschule-herford.de Rektor: Prof. Dr. Helmut Fleinghaus – Prorektor: KMD Hans-Martin Kiefer

Regierungsbezirk Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen Unterfranken Direktor: Ernst Oestreicher Dr.-Ernst-Weber-Str. 14, 97631 Bad Königshofen, Tel. 09761/53 91, Fax 09761/39 52 81 E-Mail: info@bfsmusik.de, Internet: www.bfsmusik.de Träger: Landkreis Rhön-Grabfeld

Studiengänge: Kirchenmusik B (inkl. Kirchliche Bläserarbeit), Kirchenmusik A, Künstlerische Ausbildung Orgelliteraturspiel, Orgelimprovisation, Chorleitung, Klavier, Historische Tasteninstrumente, Gaststudium in einzelnen Fachbereichen mit/ohne Zertifikat. Orgelliteraturspiel, Liturgisches Orgelspiel/Improvisation: Abendroth, Prof. Dr. Fleinghaus, Grohmann, Kagl, KMD Kiefer, KMD Lüschen, Prof. Michel-Ostertun Klavierspiel: Prof. David, Salvesen, Sommer Bläserspiel: LPW Strohmann, Prof. Hofmann Blockflöte, Kammermusik: Schwanda Wahlinstrument: Mitglieder der NWD Philharmonie Percussion: Sprick Popularmusik: Schauerte Chor- und Orchesterleitung: Geweke, Prof. Haake Bläserchorleitung: Prof. Hofmann Gemeindesingleitung: Prof. Haake, Prof. Hofmann Kinderchorleitung: Gastreferenten Gesang, Stimmbildung, Sprechen: Prof. Ernst, Potthoff Tonsatz: Prof. Ohly-Visarius, Spelsberg, Winkler Gehörbildung: Prof. Ohly-Visarius Generalbassspiel: Bretthauer, KMD Kiefer Partiturspiel: Bretthauer, Prof. David, KMD Kiefer Gregorianik/Liturgisches Singen: Pfr. Peters Liturgik: Pfr. Trappe Hymnologie: Dr. Szöcs Bibelkunde/Glaubenslehre/Kirchenkunde: Pfr. Rasch Musikgeschichte, Formenkunde, Literatur-/Instrumentenkunde: LKMD Prof. Hirtzbruch Orgelkunde: OBM Knaak Kirchliche Rechtskunde: LKR Dr. Conring Aufnahmeprüfung jeweils im Februar und Juni/September (s. Vorlesungsverzeichnis und Internet)

Sonstige Institute Johannes-Brahms-Konservatorium in Hamburg Leitung: Juan Carlos Reitze de la Maza Studiengang Musikpädagogik: Ausbildung zum Musik­erzieher im freien Beruf und an Musikschulen in allen Instrumenten, Gesang, Elementare Musikpädagogik (Musikalische Früherziehung) und Musiktheorie Studiengang Künstlerische Reife in allen Instrumenten, Gesang, Opernchorgesang. Das Studium kann durch BAföG gefördert werden. Aufbaustudium in allen Instrumenten, Gesang, Komposition und Dirigieren – Konzertreife Aufnahmeprüfungen zum Sommersemester Februar/März und Wintersemester August/September Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung für ein Musikstudium Allgemeine Musikschule: Instrumentalfächer und Gesang, Theoretische und musikwissenschaftliche Fächer, Musikalische Früherziehung Auskunft und Anmeldung im Sekretariat: Ebertallee 55, 22607 Hamburg Telefon 040/899 18 06, Fax 040/89 20 98 www.brahms-konservatorium.de, E-Mail: info@brahms-konservatorium.de SängerAkademie Hamburg private Fachhochschule für Gesang i.Gr. Direktor: Klaus Peter Samson www.saengerakademie.de, E-Mail: info@saengerakademie.de Akademieabteilung Klassik: Ausbildung zum Berufschorsänger (von der Musikhochschule als gleichwertig anerkannt – Schüler-BAföG berechtigt) – 8 Semester Akademieabteilung Popularmusik: Ausbildung zum Popsänger – 6 Semester Musikpädagogische Zusatzqualifikation zum Singe- und Ensembleleiter/-in im Laienbereich – auch für Extern-Studierende – 4 Semester Grundausbildung Klassik/Pop (studienvorbereitend): Gesang, Klavier/Gitarre, Musiktheorie, Allgemeine Musiklehre, Gehörbildung, Vom-Blatt-Singen, Rhythmik, Chor Aufnahmeprüfung zum SS und WS

Abteilung Laiengesang: Eignungstest, Unterricht in den Fächern Gesang, Korrepetition, Szenische Darstellung, Sprechtechnik, Klavier, Allgemeine Musiklehre (Anfänger und Fortgeschrittene), Vom-Blatt-Singen, Ensemblesingen, Vokalensemble, Studiochor, Popchor, Kinderchor. Veranstaltungswesen: OPERNSTUDIO: Vorbereitung auf Vorsingen (Theater und Konzert), Meisterkurse für Gesang, Seminare und Workshops, SONGLive Creativ Wettbewerb Pop. Auskunft und Anmeldung im Sekretariat: Eiffestraße 664 B (BROTFABRIK) 20537 Hamburg Telefon 040/21 30 43/44, Fax 040/21 29 21

MUSICATION Berufsfachschule für Musik Nürnberg staatlich anerkannt Leitung: Werner Steinhauser Harmoniestraße 28 a, 90489 Nürnberg Tel. 0911/45 79 49, Fax 0911/45 79 48 Internet: www.bfsm-nuernberg.de, E-Mail: info@bfsm-nuernberg.de Träger: Musication Berufsfachschule für Musik, gemeinnützige Schulbetriebs-GmbH

Fächerangebot Fachbereich Klassik: Gesang (Katharina Heiligtag), Gitarre (Krzysztof Borkowski), Klavier (Gerard Rupa), Kontrabass (Norbert Meyer-Venus), Posaune (Nikolay Kolev), Querflöte (Cristina Bojin), Schlagzeug (Christian Wissel), Trompete (Andrej Lobanov), Violine (Svetlana Klimova), Violoncello (Irene von Fritsch) Fächerangebot Fachbereich Rock-Pop-Jazz: Gesang (Robert Keller, Silke Straub), Bass (Norbert Meyer-Venus, Marco Kühnl), Drums (Christoph Huber), Gitarre (Andreas Wiersich, Andreas Blüml), Mallets (Florian Bührich), Piano/Keyboards (Alexander Köhler, Michael Flügel, Peter Adamietz), Saxophon (Lutz Häfner), Trompete (Andrej Lobanov) Chor- und Ensembleleitung: Florian Bührich, Dirk Eidner, Katrin Ferenz, Evan C. Hughes, Marco Kühnl, Nikolay Kolev, Christoph Huber Sonstige theoretische und praktische Fächer: Peter Adamietz, Marcella Bella-Kraus, Bärbel Berthold, Sebastian Dyrschka, Marco Kühnl, Evan C. Hughes, Andreas Wiersich, Werner Steinhauser Besondere Angebote: Jährliche Orchesterprojekte, diverse Ensembles, Chöre und Vokalensemble, Percussionensemble, Computer- und Tontechnikseminare, Übungsräume mit Instrumentenausstattung und Bandequipment sowie Computerraum stehen rund um die Uhr (auch an Wochenenden) zur Verfügung. Mit regelmäßigen Konzerten und Workshops eine Bereicherung für die Kulturlandschaft der Metropolregion Nürnberg-Fürth-Erlangen.

Arbeitsgemeinschaft der Berufsfachschulen für Musik in Bayern Berufsfachschulen für Musik sind ein nur in Bayern anzutreffender Schultyp und bieten eine zweijährige musikalische Ausbildung an. Aufnahmevoraussetzungen sind mindestens ein Hauptschulabschluss und das Bestehen einer musikalischen Eignungsprüfung. Ausbildungsrichtungen sind: a) staatlich geprüfte/r Chor- und Ensembleleiter/in in der Laienmusik b) Chorleiter/in (bei Hauptfach Gesang) c) Kirchenmusiker/in (C-Ausbildung) d) Popularmusik (Rock, Pop, Jazz) – nur in Dinkelsbühl, Krumbach und Regensburg Die Ausbildung vermittelt darüber hinaus die nötigen Voraussetzungen, um eine Aufnahmeprüfung an einer Fachakademie oder Hochschule für Musik bestehen zu können; sie dient als 1. Stufe zum/zur Fachlehrer/in für Musik an Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen in Verbindung mit einem weiterführenden zweijährigen Studium am Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern und kann auch Basis für eine Tätigkeit in musikverwandten Berufen (z. B. Musikalienhandel, Instrumentenbau) sein. Als Hauptfach kann jedes klassische Instrument gewählt werden sowie Gesang. Weitere besondere Angebote der einzelnen Schulen siehe unten. Allgemein schulisches Ausbildungsziel ist das der Berufsschule. Bei überdurchschnittlichen Leistungen (ab 2,5) nach Ablauf der Ausbildung und dem Nachweis von mindestens befriedigenden Englischkenntnissen wird der mittlere Schulabschluss verliehen. Erweiterte Ausbildung: In einem 3. Schuljahr können Bewerber, die eine Berufsfachschule für Musik mit guten Leistungen abgeschlossen haben und mindestens 23 Jahre alt sind, eine pädagogische Zusatzqualifikation erwerben, die zur Unterrichtserteilung in der Unter- und Mittelstufe des gewählten Hauptfachs an Sing- und Musikschulen befähigt. Inhalt der Ausbildung ist Einzelunterricht im gewählten Hauptfach bzw. Gesang und im Pflichtfach Gesang sowie in einem instrumentalen Pflichtfach; die theoretischen Fächer werden in Gruppen- oder Klassenunterricht vermittelt. Es handelt sich um eine Vollzeitschule, deren Besuch nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz gefördert wird. Es besteht überwiegend Schulgeld- und Lehrmittelfreiheit. Nähere Auskünfte erteilen die unten aufgeführten Sekretariate der Schulen.

Max-Keller-Schule, Berufsfachschule für Musik Altötting e.V. Direktor: Anselm Ebner Kapellplatz 36, 84503 Altötting Tel. 08671/17 35, Fax 08671/843 63 E-Mail: info@max-keller-schule.de Internet: www.max-keller-schule.de Träger: Berufsfachschule für Musik Altötting e.V.

Regierungsbezirk Oberbayern

Ausbildungsklassen für die Hauptfächer: Gesang (P. Grimme, Schütz), Klavier (Storck, M. Grimme), Orgel (Ebner), Gitarre (Markert), Blockflöte (Ladenburger), Querflöte (Überacker), Klarinette/Saxophon (H.-P. Huber), Akkordeon (Dimetrik), Harfe (Kraus), bairische Volksmusik (Baumgartner), Blechblasinstrumente (Schwaiberger), Schlagzeug (Kesting), Violine/Viola (Breitsameter), Violoncello (Deutsch), Kontrabass (Wagenbauer), weitere Instrumentallehrkräfte stehen bei Bedarf zur Verfügung Besondere Lehrangebote: Ausbildungsrichtung bairische Volksmusik, jährlich große Konzertprojekte mit Schulchor und Schulorchester. Eigene Konzertreihe „Dienstagskonzerte“. Reiche Möglichkeiten musikpraktischer Betätigung. 10 Instrumental- und Vokalensembles. Übungsräume mit optimaler Instrumentenausstattung (6 Übungsorgeln)

Ausbildungsklassen: Gesang (Eicke, Greiling, Muth, Schmidt), Klavier (Drost, Lörcher, Weigert), Orgel (Adam, Bieber), Gitarre (Tappert), Blockflöte (Wehner), Querflöte (v. Brenndorff), Klarinette (Schraudolph), Saxophon (Schniske), Posaune, Euphonium, Tuba (Schneider), Trompete (Schemm), Schlagzeug (Amthor), Violine/Viola (Heilmann), Violoncello/Kontrabass (Schachner), weitere Instrumentallehrer (Oboe, Mandoline, Waldhorn) stehen bei Bedarf zur Verfügung Sonstige theoretische/praktische Fächer: Adam, Bieber, Buse-Jeßberger, Meyer, Oestreicher, Schelske-Flöter, Schraudolph Besondere Lehrangebote: Jährlich große Chor- und Orchesterprojekte, Streichorchester, Salonorchester, Big Band, weitere projektbezogene Instrumental- und Vokalensembles. Es besteht die Möglichkeit für ein Künstlerisches Aufbaujahr im Anschluss an das 2. Schuljahr (auch direkt für externe Bewerber nach bestandener Eignungsprüfung belegbar). Übungsräume sind ausreichend vorhanden, Computerraum mit Internetzugang und Musiksoftware. Berufsfachschule für Musik Dinkelsbühl Direktor: Erich H. Schneider Klostergasse 1, 91550 Dinkelsbühl, Tel. 09851/57250 Fax 09851/572522, E-Mail: bfs-musik@t-online.de www.berufsfachschule-fuer-musik.de Träger: Bezirk Mittelfranken Ausbildungsklassen: Klavier (Hinderer, Milani, Quintern, Schütz), Cembalo (Milani), Orgel (Panzer), Gesang (Hörlin-Eckstein, Seifarth, Ströbel-König), Gitarre (Schneider, Oesterreich), Violine/Viola (Kautter), Violoncello (Nüßlein), Kontrabass (Meyer-Venus), Blockflöte (Wehlte), Fagott/Barockfagott (Bruckdorfer), Querflöte (Rießbeck), Klarinette/Saxofon (Buchloh), Trompete (Forstner), Posaune/Tuba (Fischer), Schlagzeug/Pauken/ Percussion (Sponsel), Musikproduktion/tontechnische Medien (Hinderer, Dalferth) Rock-Pop-Jazz: Drums (Heßler), E-Bass (Meyer-Venus), E-Gitarre (Wölpl), Keyboards/Electronics (Hiltner), Vocals (Scheeser) Sonstige theoretische und praktische Fächer: Hiltner, Hinderer, Schneider, Sponsel, Wehlte, Werber Chor- und Ensembleleitung: Werber, Seifarth Besondere Lehrangebote: Jährlich große Chor- und Orchesterkonzerte, Streichorchester, Big Band, Rockbands, Vokal- und Instrumental-Ensembles, Studio für alte Musik, Electronic- und Recordingstudio, Musikproduk­ tionen, fächerübergreifende Schulprojekte, regelmäßige Workshops und Wochenendseminare internationaler Künstler aus Rock-Pop und Klassik, Vorbereitungsseminar für Aufnahmeprüfungen Berufsfachschule für Musik Oberfranken in Kronach Direktor: Andreas Wolf Kulmbacher Straße 44, 96317 Kronach Tel. 09261/913 14, Fax 09261/523 03 E-Mail: info@bfm-oberfranken.de, Internet: www.bfm-oberfranken.de Träger: Zweckverband Berufsfachschule für Musik und Sing- und Musikschulwerk Oberfranken

Regierungsbezirk Oberfranken

Ausbildungsklassen: Akkordeon (Kotschenreuther), Blockflöte, Cembalo, Gambe (Wolf), Fagott (NN), Gesang (Kutter, Heinemann), Gitarre/Mandoline (Kuhn, Bauer), Horn (Rohleder), Klarinette/Saxophon (Eichstädter), Klavier (Treutlein, Fröhlich), Kontrabass (Engels), Oboe (Maheux), Orgel (Backer, Schöps), Posaune (Fiala), Querflöte (Hünefeld), Schlagzeug (Peppel), Trompete (Dittmar, Pfister), Violine/Viola (Herr), Violoncello (Lutz). Weitere Instrumentallehrer stehen bei Bedarf zur Verfügung Weitere theoretische und praktische Fächer: Ensembleleitung (Fröhlich, Herr, Schürmann), Musiklehre (Wolf), Tonsatz (Backer, Pfretzschner M.A.), Gehörbildung (Backer, Schöps, Schürmann), Musikgeschichte (Herr, Wolf), Orff (Bauer, Schöps) u.a.m. (Ackermann, Pfr. Kube, Treutlein, Dr. Zenk) Besondere Lehrangebote: Chor- und Orchesterprojekte, Vokal- und Instrumentalensembles, Rock-Band, Wahlfach Musiktherapie, Historische Instrumente (Traversflöte, Barockvioline, Hammerflügel, mittelalterliche Blasund Streichinstrumente, Dudelsack), Seminare und Workshops des Sing- und Musikschulwerks Oberfranken, Praxismöglichkeit in der angeschlossenen Sing- und Musikschule Übungsräume mit hochwertigem Instrumentarium und Computerraum mit Internet und Musiksoftware stehen zur Verfügung Berufsfachschule für Musik Krumbach Direktor: Alfons Baader Mindelheimer Str. 47, 86381 Krumbach, Tel. 082829909-0 Fax 08282/9909-18, E-Mail: info@bfs-musik-krumbach.de Internet: www.bfs-musik-krumbach.de Träger: Bezirk Schwaben Instrumentale/Vokale Ausbildung: Gesang (Damisch-Kusterer, Kaiser, Müller, Ort), Klavier (A. Baader, Hauser, Kaller, Kovacova, Rachelis, Wiedenmann), Orgel/Ki-Mu (Wiedenmann), Gitarre (Barcsay), Akkordeon (Bauer), Querflöte (Sanders, Schiöberg), Blockflöte (Schiöberg), Klarinette/Saxophon (Beugel), Posaune/Eupho­nium/ Tuba (Seitz), Trompete (Leicht), Schlagzeug (Blum), Violine/Viola (Reus); Kontrabass (Bodenseh) Rock-Pop-Jazz: Piano/Keyboards (M. Baader), E-Bass (Bodenseh), Schlagzeug (Binder), E-Gitarre (Birkle) Chorleitung: Wiedenmann Ensembleleitung: M. Baader, Barcsay, Bauer, Kaiser, Leicht, Reus Theoriefächer: A. Baader, M. Baader, Bauer, Bodenseh, Dr. Oechsle, Seitz, Wiedenmann Besondere Lehrangebote: jährlich große Konzertprojekte, diverse Instrumental- und Vokalensembles, Jazz-Rock-Pop-Bands, Bigband, Seminare und Workshops. Übungsräume in ausreichender Anzahl sowie ein hochwertiges Instrumentarium vervollständigen das optimale Ausbildungsangebot. Berufsfachschule für Musik Plattling Direktorin: Roswitha Artmeier Schulstr. 16, 94447 Plattling, Tel. 09931/48 70, Fax 099 31/720 04 E-Mail: info@bfsm-plattling.de Internet: www.bfsm-plattling.de Träger: Landkreis Deggendorf

Regierungsbezirk Niederbayern

Fächerangebot: Akkordeon, Blockflöte, Gesang, Gitarre, Hackbrett, Harfe, Klarinette, Klavier, Kontrabass, Oboe, Orgel, Posaune, Querflöte, Saxophon, Schlagzeug/Pauken, Tenorhorn (Nebenfach), Trompete, Tuba, Violine, Viola, Zither Folgende Ensembles bestehen an unserer Schule: Akkordeonensemble, Big Band, Blechbläserensemble, Blockflötenensemble, Kammerchor, Gitarrenensemble, Holzbläserensemble, Jazz-Combo, Saxophonensemble, Streicherensemble, Volksmusikensembles (Blasmusik, Dreigesang, Stubenmusi) Schuleigene Tasteninstrumente: 4 Flügel, 12 Klaviere, 2 Cembali, 1 zweimanualige mechanische Orgel Öffentliche Veranstaltungen: Weihnachtskonzerte, Volksmusikabende, Frühjahrskonzert, Benefizkonzert, Jazzkonzert Übungsräume mit Instrumentenausstattung sowie ein Computerraum mit Musiksoftware stehen zur Verfügung. Berufsfachschule für Musik Sulzbach-Rosenberg Direktor: Benedikt Boßle Konrad-Mayer-Straße 2, 92237 Sulzbach-Rosenberg Tel. 09661/30 88, Fax 09661/535 51 Internet: www.bfsm-sulzbach.de E-Mail: bfsmusik@bezirk-oberpfalz.de Träger: Bezirk Oberpfalz

Regierungsbezirk Oberpfalz

Ausbildungsklassen: Gesang (Eittinger, Nennemann, Plohs), Klavier (Arzberger, Herger, Kern, Steinfelder, Weimer), Orgel (Kohlhäufl-Steffl, Schäffner), kath. Kirchenmusik (Kohlhäufl-Steffl), Gitarre (Bauser), Block­flöte (Wittenberg), Querflöte (Trautmann), Klarinette (Brunner, Neuner), Saxophon (Neuner), Akkordeon (Herger), Trompete (Lodes), Schlagzeug (Kopetzki), Violine (Oberborbeck), Horn (Waskowski), Oboe (N.N.), Tuba (Göpfert), Cembalo, Alte Musik (Waldner). Ausbildungsgang Musical: Gesang (Baumann, Marin, Müller Nico), Songclass (Marin), Schauspiel (Blumenthal), Tanz (Kurrle) Theoretische Fächer: Bauser, Boßle, Kohlhäufl-Steffl, Kopetzki, Müller, Neuner Sonstige praktische Fächer: Ensembleleitung (Müller), Chor (Müller, Boßle), Musik und Bewegung (Enßlin), Big Band (Neuner), Kammerorchester (Müller, Kaes), Ensemblesingen und Singen mit Kindern (Kohlhäufl-Steffl), Rock, Pop, Jazz, Computer und musikalische Gestaltung (Adamietz) Besondere Lehrangebote: Auftrittsmöglichkeiten bei zahlreichen Konzerten mit Chor, Orchester, Instrumentalund Vokalensembles, solistisch und im Ensemble. Besondere Lehrveranstaltungen: Feldenkrais, szenische Darstellung, Atemtherapie, verschiedene Workshops. Ausstattung: Alle Räume mit Klavier oder Flügel, große Bibliothek mit CD-Abteilung, neuer Konzertsaal (280 m2), 7 Computerplätze, separater Computerraum mit Internetzugang. Music College – Private Berufsfachschule für Musik (Pop-Rock-Jazz) Regensburg – staatlich anerkannt Träger: Music College gemeinnützige GmbH – Leitung: Gunther Conrad Zollerstr. 1a, 93053 Regensburg, Tel. 0941/511 44, Fax 0941/570 47 Internet: www.music-college.com, E-Mail: info@music-academy.de Fächerangebot: Vocals (G. Conrad, L. Frank), Drums (G. Eisenhauer, M. Gottwald), Bass (M. Fritsch, H. Attenberger), E-Gitarre (H. Meier, R. Eisenhauer), Piano u. Keyboards (W. Lang, U. Forster), Saxophon (J. Smirnov), Trompete (D. Glöbl) Theoriefächer: G. Conrad, U. Forster, J. Meier, M. Fritsch Chöre und Ensemble: Pop- und Jazzchor (R. Kreuzer), Vokalensemble (G. Conrad), sieben Bands (R. Eisenhauer, G. Eisenhauer, M. Fritsch, H. Meier, U. Forster, H. Attenberger, D. Glöbl) Besondere Angebote: regelmäßig Seminare und Workshops mit international renommierten Dozenten u.a. für instrumenten- und stilspezifische Themen, Musiksoftware, Music-Business, Musiker-Recht etc., Praktikumsmöglichkeiten an der angeschlossenen Musikschule der music academy Konzerte und Workshops mit internationalen Künstlern (u.a. Tuck & Patti, W. Haffner, R. Brecker, B. Shew, K. Doldinger, J. Mayer, Flying Picketts, R. Ford, C. Loeb, L. Goines, K. Plainfield, B. Dennerlein, P. Bensusan, M. Taylor, A.de Grassi, H. Aulden, M. Langer, R. Ameen, P. Fessler, M. Adnet, M. Lobo, R. Flores, Nadja, T. Emmanuel, Vinx etc.) Live-Projekte: jährlich vier Schulkonzerte, Open Air-Veranstaltungen, Musical-Projekte, Jazz-Sessions monatl. Übungsräume mit Instrumentenausstattung und Bandequipment, Computerraum mit Musiksoftware und Internetzugang stehen (auch abends) zur Verfügung.


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Februar 2012  nmz 2/12   Seite 28

Konzerte, Workshops, Fortbildung

Nachrichten

Kulturelle Vielfalt in der Landesmusikakademie Hessen

Hamburg: Ansätze der elementaren Musikpädagogik im instrumentalen Gruppenunterricht In diesem dreiteiligen Intensivkurs geht es um das methodisch-didaktische Handwerkszeug für einen musikalisch motivierenden Gruppenunterricht für Instrumentallehrkräfte. Die probieren Unterrichtssituationen aus und üben methodische Handlungsweisen ein. In Lehrversuchen mit der Gruppe lernen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Methoden anzuwenden und anzuleiten. 040/428 01 41 25; www.landesmusikakademie-hamburg.de

China, Japan, Spanien, Russland – dies sind nur einige Länder, aus denen die Landesmusikakademie Hessen Gäste empfängt. Der Großteil der Musiker, die in der Akademie proben und arbeiten, kommt natürlich aus Deutschland und Hessen. So konnte in 2011 erfreulicherweise die Zahlen der Übernachtungs- und Tagesgäste auf insgesamt rund 18.000 Besucher gesteigert werden. Dies liegt an dem einzigartigen Ambiente des Schlosses, an der verbesserten Ausstattung, der hervorragenden Arbeitsatmosphäre sowie an den Veränderungen im Verpflegungsbereich. Seit Anfang 2011 beliefert das Ringhotel Schubert aus Lauterbach die Akademie und bietet eine wohlschmeckende Küche.

F

ür das Jahr 2012 sind wieder interessante Fort- und Weiterbildungen, Workshops sowie Meisterkurse geplant. Zum ersten Mal findet vom 2. bis 3. März der Orchesterworkshop „Reading Session und Yamaha-Lehrer-Orchester“ für Leiter sowie die Instrumentallehrer von Yamaha-BläserKlassen statt, vom 9. bis 10. März ein Dirigierworkshop für die Leiter von Bläserklassen, SchulBigbands und Sinfonischen Blasorchestern sowie vom 10. bis 11. Mai der „Yamaha BläserKlassen-Kongress (www. blaeserklasse.de). Ein weiterer Höhepunkt in der Landesmusikakademie Hessen sind die vom 21. April bis 2. Mai stattfindenden YOUTH-CLASSICS 3. International Music Festival and Masterclasses (www. youth-classics.com), die auch kultureller Austausch zwischen verschiedenen Nationen sind. Vom 4. bis 6. Mai organisiert der Verein Per Musica Da Camera den zweiten Kammermusikintensivkurs für Streicher in der Landesmusikakademie Hessen. Vom 16. bis 20. Mai findet der Meisterkurs „Man singt nur mit dem Herzen gut“ mit Thomas Heyer und Hedayet Djeddikar statt. In Kooperation mit dem VdM in Hessen werden drei Module zum Thema „Jedem Kind ein Instrument“ organisiert. Thomas Grosse (Hannover) bietet am 12. Mai die Fortbildung „Warm Ups – Musikalische Einstiege für Gruppen“ und am 30. Juni „Interaktives Musizieren im Gesundheitswesen“ an. Vom 22. bis 29. Juli wird die „V. Internationale Sommerakademie“ für Gesang mit Norma Sharp

Fünfter Orchesterwettbewerb Hessen in der Landesmusikakademie Hessen. Foto: lmr, mt-fotografie

und Timothy Sharp durchgeführt. Zum sechsten Mal ist die „PIANALE“ Klavierakademie für Pianisten im Alter zwischen 18 und 32 Jahren aus dem In- und Ausland vom 16. bis 31. August im Angebot und zum dritten Mal die vom 21. bis 31. Juli ausgeschriebene „PIANALE JUNIOR“, die sich an Nachwuchspianisten zwischen 11 und 17 Jahren aus dem In- und Ausland wendet (www.pianale.de). Vom 8. bis 9. September findet der Workshop „Irish Fiddle“ mit Sabrina Palm sowie vom 13. bis 16. September ein Kammermusikkurs mit dem Guarneri Trio Prag für fortgeschrittene Instrumentalisten (Klavier, Violine, Violoncello), Studierende und insbesondere Preisträger (inter)nationaler Wettbewerbe statt. Vom 24. bis 28. Oktober wird der 35. Kammermusikkurs für Streicher in Zusammenarbeit mit Per Musica da Camera veranstaltet. Neben dem Fortbildungsangebot bietet die Landesmusikakademie zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen.

So organisierte die Akademie den offiziellen Start des Festjahres „1200 Jahre Stadt Schlitz“ und „300 Jahre Schloss Hallenburg“ mit einem Konzert des Landesjugendjazzorchesters Hessen „Big Band Bach – Kicks & Sticks goes Baroque“. Ein Festwochenende wird vom 13. bis 15 Juli begangen. Fester Bestandteil in der Landesmusikakademie ist die Geschäftsstelle des Landesmusikrates Hessen e.V. Ein neues Projekt des LMR ist der Stipendiaten Austausch Hessen-Aquitaine auf Anregung des Hessischen Literaturrates. Bereits in diesem Jahr konnten die Autorin Ricarda Junge und der Komponist Michael Sell einen Aufenthalt in Château d‘Orion wahrnehmen. Im Jahr 2012 sollen auch französische Gäste zum Aufenthalt in Schloss Hallenburg unterkommen. Um den neuen Pop-Kategorien von Jugend musiziert gerecht zu werden, wird der Landesmusikrat zusammen mit der Landesmusikakademie zum ersten Mal einen Förderkurs Rock und

Pop vom 7. bis 10. Juni 2012 starten. Vom 5. bis 6. November 2011 hat der fünfte Hessische Orchesterwettbewerb in der Landesmusikakademie stattgefunden. Vorrangig war die Veranstaltung als Wettbewerb ausgerichtet, doch durch das stimmungsvolle Ambiente von Schloss Hallenburg und das freundliche Herbstwetter war auch Festivalcharakter zu spüren. Teilgenommen haben 13 Orchester mit circa 500 Musikern. Das Preisträgerkonzert wird im März 2012 im hr-Sendesaal in Frankfurt am Main stattfinden und mitgeschnitten. Insgesamt wurden sieben Preisträger und drei Optionsmeldungen mit Weiterleitung zum DOW in Hildesheim zugelassen. Für Pfingsten 2013 plant die Landesmusikakademie Hessen gemeinsam mit Jiggs Whigham ein großes „Big Band Meeting“ mit den LandesJugendBigbands, deren Vocalgroups und namhaften Dozenten. lmah www.lmah.de

Kreativität und Kooperationsbereitschaft „Ideenschmiede“ zur Zukunft der Landesmusikakademie NRW „Wenn wir könnten, wie wir wollten…“ Unter diesem Motto wurden am 17. November 2011 in einer Ideenschmiede in der Landesmusikakademie NRW Zukunftsvisionen für die landeszentrale Bildungsstätte im Jahr 2020 zusammengetragen. Fast 60 Persönlichkeiten aus der breit gefächerten Musik- und Kulturszene Nordrhein-Westfalens folgten der Einladung und setzten sich in einem „World Café“ nach der Begrüßung durch Akademiedirektorin Antje Valentin und Reinhard Knoll, dem Vorsitzenden des Vorstands, sehr engagiert mit den Aufgabenstellungen des Moderators Claus Harten auseinander.

Der Nachmittag begann mit einer Einstimmung, bei der die Gäste ihre Sicht auf die Akademie verschiedenen Bildern, die die Einrichtung symbolisierten, zuordnen sollten. Ähnelt sie eher einer Trutzburg oder einer Segelyacht, einem blühenden Garten oder gar einem Zirkus? Hier wurden Eindrücke von der Akademie zusammengetragen, die in der ersten Gesprächsrunde als Grundlagen für eine Diskussion der Stärken und Schwächen im Programm der Landesmusikakademie NRW dienten. Lobend hervorgehoben wurden beispielsweise die idealen Arbeitsbedingungen, zu denen die modernen Räumlichkeiten, das Mitarbeiterteam und die ruhige Umgebung beitragen. Auch das vielfältige Fortbildungsprogramm für Musikpädagogen und Laienmusiker wurde positiv gesehen. Auf der anderen Seite bemängelte man die dezentrale Lage im Land und die bisher zu geringe Berücksichtigung unterschiedlicher mu-

Moderator Claus Harten begrüßt die Teilnehmenden zusammen mit Reinhard Knoll und Antje Valentin (hinten, stehend). Foto: Thomas Rings

sikalischer Strömungen wie zum Beispiel der Weltmusik. In einer zweiten Diskussionsrunde mit neuer Zusammenstellung der Teilnehmenden wurden dann innovative Ideen und Vorschläge für die Zukunft der Landesmusikakademie NRW entwickelt. Die Visionen reichten von regionalen Aktivitäten und einer Kinderakademie über die Entwicklung neuer Methoden in der Musikvermittlung und die Ausweitung musikpädagogischer Fortbildung bis hin zu einer dauerhaften

Verankerung der Einrichtung im öffentlichen Bewusstsein und zur Repräsentanz der vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen in NRW in der Klientel der Landesmusikakademie. Diese Ergebnisse wurden schließlich an Thementischen erörtert, an denen sich die Gäste nach ihren Interessen einfanden. Sie erarbeiteten konkrete Ziele, Ideen für Maßnahmen und Programmempfehlungen, die möglicherweise schon in die Planungen für 2013/14 aufgenommen werden könnten

und stellten sie auf Plakaten dar, die von allen Teilnehmenden begutachtet und lebhaft diskutiert wurden. Einige Ergebnisse: Die Landesmusikakademie NRW könnte Musikfreizeiten für Kinder anbieten, ihre zielgruppenorientierte Informationsstrategie optimieren oder ein Musikfestival veranstalten, bei dem unterschiedliche musikalische Stile vertreten sind und das eine intensive Begegnung der Akteure ermöglicht. Sie soll in der Region stärker vernetzt sein und wahrgenommen werden, als Zentrum für musikpädagogische Fort- und Weiterbildung für guten Musikunterricht in den Schulen sorgen, aber ebenso auch die Fortbildung außerschulischer Musikpädagogen gewährleisten. Und sie soll sich öffnen für neue Lehr- und Lernformen wie zum Beispiel „E-Learning“ oder „Voneinander lernen“ sowie für spartenübergreifende Angebote in der Verbindung von Musik mit anderen Künsten wie der Literatur und der Bildenden Kunst – sie soll also kultureller Impulsgeber in Nordrhein-Westfalen werden. Ob es aber tatsächlich zum Angebot „Geige + Reiten“ für Kinder oder zur „Triennale Heek“, dem Festival der Künste, kommt, das musste Antje Valentin in ihrem Schlusswort offen lassen. Sie bedankte sich begeistert für die vielen guten Ideen sowie die Kreativität und die Kooperationsbereitschaft ihrer Gäste und versprach, jeden Vorschlag zu prüfen und zahlreiche Anregungen aufzunehmen. Mit den Teilnehmenden der Ideenschmiede hat die Landesmusikakademie NRW tatkräftige Unterstützung bei ihrer Weiterentwicklung gewonnen. Sabine Lahl

Schlitz. Kursprogramm im Mai 4.–6.5.: 2. Kammermusikintensivkurs für Streicher für alle Amateure mit Kammermusikerfahrung, Musikerzieher und angehende Musikstudenten 10.–11.5.: Yamaha BläserKlassen-Kongress; Zielgruppe: alle Lehrer/-innen von Yamaha-BläserKlassen, Instrumentallehrer der Musikschulen und Jugendleiter von Musikvereinen. www.blaeserklasse.de 12.5.: Fortbildung „Warm Ups – Musikalische Einstiege für Gruppen“ mit Thomas Grosse 12.5.: JeKi-Seminar „Wie im Himmel… – wie im JeKi-Unterricht ästhetische und künstlerische Momente erlebt werden können“ mit Bianka Wüstehube 16. – 20.5.: „Man singt nur mit dem Herzen gut“ Kurs für Sängerinnen und Sänger mit Prof. Thomas Heyer und Hedayet Djeddikar, 06642/911 30; www.lmah.de Rendsburg. Obertongesang für Anfänger 17.–19.2.: Erlernen von Obertongesang, Hörsensibilisierung, Resonanzsingen und „Sound“, Vierstimmiges Singen zu zweit, Didaktische Fragestellungen z. B. in der Chorarbeit, Wissenschaftliche Sicht und Forschungsergebnisse; Ltg.: Wolfgang Saus; 04331/14 38 22; www.nordkolleg.de Heek. Musizieren mit Jugendlichen · MIDI-Equipment Im Kurs „Musizieren mit Jugendlichen in gemischten Ensembles und im Klassenverband“ erarbeiten die Teilnehmenden mit Dozent Eckart Vogel vom 16. bis 18.3. Spielstücke für das binnendifferenzierte Musizieren mit Schüler/-innen in den Jahrgangsstufen 5–10. • Ein Grundlagenseminar auch für Interessenten und Interessentinnen ohne Vorkenntnisse zum Thema Musik und Computer findet unter dem Titel „MIDI-Equipment und moderne Medien“ vom 23. bis 25.3. unter der Leitung von Tobias Rotsch statt. Anmeldung bis 10.2.; 02568/930 50; www.landesmusikakademie-nrw.de Trossingen. Fortbildung vokal 23.–27. 4.: Groove im Gospelchor; Rhythmus und Groove mit Cajón und Stimme, Workshop für Chorleiter/-innen und Sänger/-innen; Sarah Kaiser – Gesang/Chor, Stilistik; Daniel Jakobi – Rhythmusarbeit, Cajón; Samuel Jersak – Klaviercoaching 11.–13.5.: Mehr als richtig singen; Stimmbildung und Stimmentwicklung mit Kindern und Jugendlichen; Altersgerechtes Chor- und Stimmtraining; Körpergefühl durch Singen; soziale Kompetenzen; individuelle Stimmbildung; Yoshihisa Matthias Kinoshita und Silke Hähnel-Hasselbach 07425/949 30; www.bundesakademie-trossingen.de Alteglofsheim. Kurse 9.–10.2.: Musik und Bewegung im Grundschulunterricht; Lehrerfortbildung mit Andreas Donauer – DONIKKL 10.–12.2.: Seminar für Swing, Pop, Rock;Verband Ev. Posaunenchöre in Bayern 17.–21.2.: Faschingsseminar – Historische Tänze; Erlanger Tanzhaus e.V. 20.–24.2.: 9. Bavarian Basscamp; Päd. Arbeitsgemeinschaft Kontrabass im VBSM e.V. 21.–26.2.: Kinder- und Jugendchorleitung; Kurs IV (Abschschlussphase 8); Kurs V (Phase 4) 12.–13.3.: Notebook und PC im Musikunterricht I; Lehrerfortbildung; 09453/99 31 09; www.musikakademie-alteglofsheim.de


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Verbandspolitik

Seite 30 VdM Die Joseph-Schmidt-Musikschule feierte ihr 60-jähriges Bestehen

Jeunesses Musicales Seite 32 Offenheit: Weikersheimer Gespräche zur Kompositionspädagogik

Seite 34 vbs Was heißt guter Musikunterricht? Tage der bayerischen Schulmusik

Seite 36 Jugend musiziert Drei „Jugend musiziert“-Preisträger auf Konzertreise in Griechenland

Seite 37 Landesmusikrat NRW Zum 27. Mal fand der NRW-Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ statt

VdM Seite 31 Seminar „Klavierunterricht für Erwachsene“ mit Herbert Wiedemann

Seite 33 Bayerische Musikschulen Sing- und Musikschule Landsberg am Lech feiert ihr 125-jähriges Bestehen

Seite 35 GMP Inklusion als Herausforderung: musikpädagogisches Kolloquium

Landesmusikrat NRW Seite 37 Musik in Kindergärten: Parlamentarischer Nachmittag im Landtag NRW

Seite 38 Internetbranchenbuch Musikverlage, Instrumentenbörse, Konzerte und vieles mehr

Drei Verbände, ein Ziel: kontinuierlicher Musikunterricht VDS, AfS und VdM treten mit einer gemeinsamen Presseerklärung an die Öffentlichkeit

wenn die Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend motiviert sind – und dass passiert oft an allgemeinbildenden Schulen – sich intensiv mit dem Instrumentalspiel und dem Gesang auseinanderzusetzen, dann fehlt es einen Tages an musikalischem Nachwuchs. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, die Entwicklung der Ganztagsschulen zu betrachten, der eine entscheidende Rolle zukommt. Sie muss heute mehr denn je das Elternhaus ersetzen. Dass man mit JeKi oder mit Musikschulangeboten versucht Abhilfe zu schaffen, zeigt doch nur das schlechte Gewissen darüber, nur eine provisorische Alternative zum Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen zu bieten.

Ende Dezember 2011 ging der Hamburger Convent, ein Zusammenschluss der musikpädgogischen Verbände VDS (Verband deutscher Schulmusiker), AfS (Arbeitskreis für Schulmusik und allgemeine Musikpädagogik) und VdM (Verband deutscher Musikschulen), mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit: „Musikpädagogik klagt: Kultusminister rauben der Schule die Musik“. Diese ungewöhnliche konzertierte Aktion war für die neue musikzeitung Anlass, mit drei Vertretern der Verbände über die Themen ästhetisches Kombifach in der Grundschule, Schulzeitverdichtung und Begriffswirrwarr im bildungspolitischen Bereich zu sprechen: Ortwin Nimczik (Vorsitzender des VDS), Jürgen Terhag (Bundesvorsitzender AfS) und Winfried Richter (Vorsitzender des VdM).

Ortwin Nimczik (VDS)

Winfried Richter (VdM)

Jürgen Terhag (AfS)

Räume für die Musik

neue musikzeitung: Einer gemeinsamen Pressemitteilung von VDS, AfS und VdM vom 20. Dezember 2011 entnehme ich: Versuche, in zahlreichen Bundesländern ein ästhetisches Kombifach zu etablieren, sind als gescheitert anzusehen? Warum ist dies so? Ortwin Nimczik: Die Kultusministerkonferenz hat als Alternative zum Fachstudium „Musik“, zum Beispiel für das Grundschullehramt, ein Studium eines ästhetischen Bereiches definiert, der aus den drei Komponenten Musik, Bildende Kunst und Bewegung besteht. Es liegt nun in der Hand der Bundesländer und der Hochschulen, derartiges anzubieten. Von der Uni Köln hört man – um ein Beispiel zu nennen, – dass es nun fast ebenso viele Studienanfänger für den ästhetischen Bereich gibt wie für das Grundschulstudium Musik. Die Einrichtung einer solchen Studienmöglichkeit, die in der Folge auf ein ästhetisches Kombifach im Unterricht selbst zielt, halten wir für falsch und konzeptionell gescheitert. Interdisziplinärer Unterricht kann nur gelingen, wenn es zunächst umfassende und gute Ausbildung in den Fächern selbst gibt. Weiter wird die inhaltlich diffuse, gleichsam dünnbrettartige Ausrichtung von uns sehr stark kritisiert. Hier wird von einer grundlegenden Fachlichkeit Abstand genommen, von „fachdidaktischen Grundlagen der Ausbildung“ kann man gar nicht mehr sprechen. Drittens kommt die Gefahr einer Austauschbarkeit der ästhetischen Fächer je nach Schulsituation, Lehreranzahl et cetera hinzu. In einigen Bundesländern realisiert sich das bereits in den Kontingentstundentafeln. Dagegen wenden wir uns ganz entschieden. Das ist eine Bedrohung für das originäre Unterrichtsfach Musik. Jürgen Terhag: Ästhetisches Fach, das klingt zunächst einmal immer sehr gut. Ein Kombifach bietet den

Schulleitern aber auch eine Steilvorlage, um zu sagen: Musik brauchen wir nicht mehr anzubieten, wir haben ja Ästhetik. Das bedeutet aber im schlimmsten Fall, dass maximal zweimal im Monat ein Liedchen geträllert wird und man ein bisschen hiervon, ein bisschen davon macht, wobei die Betonung auf „ein bisschen“ liegt. Interdisziplinarität ist nur dann eine tolle Sache, wenn sie nicht der kleinste gemeinsame Nenner, sondern das größte gemeinsame Vielfache ist. Letzteres würde bedeuten, dass die Studenten und Schüler eine qualitativ hochwertige Ausbildung erfahren, aber wir sehen in der Praxis, dass es eben nicht so ist. Da wird Musik auf ein Pseudo-Fach reduziert. Man würde auch nicht Mathematik, Physik und Biologie zu einem Fach zusammenfügen, dies Naturwissenschaften nennen und behaupten, man bekomme das im selben Stundenkontingent unter, das früher für Mathematik ausreichte. Winfried Richter: Ich möchte den ersten Gedanken noch etwas weiter fassen: Wir sehen, dass vielerorts kein Musikunterricht mehr stattfindet, fachfremd unterrichtet wird, im Rahmen eines Lernbereichs oder in der Kombi-Fach-Kombination. Es fehlt also in der Stundentafel an Musikstunden an allgemeinbildenden Schulen. Kinder oder Jugendliche erfahren in den Medien und vielfach in den Familien nur einen sehr begrenzten Einblick in die Welt der Musikkultur. Wenn diese Schüler nicht kontinuierlich und ihrer Entwicklungsstufe entsprechend mit der Vielfalt der Musik vertraut gemacht werden, fehlt es schlichtweg an musikalischer Bildung. Die kulturelle Teilhabemöglichkeit, wie wir sie verstehen, haben diese Menschen dann nicht mehr unbedingt. Es wäre schlichtweg verantwortungslos, wenn dieser Möglichkeit der Boden entzogen werden würde und

mittelfristig hätten wir es mit gravierenden Folgen für unsere Musikkultur zu tun; mal ganz abgesehen von den Angeboten der Musikschulen.

rend sie bei den anderen Lehrämtern deutlich zurückgehen. Natürlich verändern sich die Schülerzahlen, aber wir haben auf der anderen Seite einen sehr starken Pensionierungsüberhang in den nächsten Jahren. Das wird auch verstärkt den Musikbereich betreffen. Wir brauchen Musiklehrer an den allgemeinbildenden Schulen, das lässt sich belegen. Da muss wirklich für das Lehramtsstudium Musik geworben werden. nmz: Es steht die politische Forderung nach Kooperation von allgemeinbildender Schule und Musikschule im Raum. Was bedeuten Projekt wie JeKi oder JeKiss für den Musikunterricht an der Schule, beziehungsweise für den Unterricht an der Musikschule? Terhag: Wenn wir generell wollen, dass Musik-Lernen Bestandteil der Allgemeinbildung ist, dann braucht das Kontinuität. Die Forderung muss also sein, dass wir flächendeckend einen kontinuierlichen Musikunterricht anbieten können. Allgemeinbildender Musikunterricht kann kein Ersatz für Instrumentalunterricht sein und Instrumentalunterricht kann umgekehrt kein Ersatz für allgemeinbildenden Musikunterricht sein. Alle Projekte, die Sie angesprochen haben, sind gut und wichtig. Sie müssen aber als Ergänzung von kontinuierlichem Musikunterricht gesehen werden. Da spielt das Ganze zusammen und es kommt wirklich zu einer gewinnbringenden Verzahnung der Bereiche. Richter: Ich kann das nur unterstützen. Wenn die musikalische Allgemeinbildung nicht mehr vermittelt wird oder rückläufig ist, dann leidet darunter die Bereitschaft der Menschen, sich intensiv mit Musik auseinanderzusetzen. Längerfristig wird das auch dazu führen, dass es keine Bereitschaft zum Musizieren oder keinen Zugang dazu gibt. Natürlich gibt es Familien, die immer noch den Selbstwert der Musik erkennen können, aber

nmz: Ein zentrale Forderung auf dem VdM-Kongress in Mainz 2011 lautete: „Die Schulzeitverdichtung darf musikalische Entfaltung nicht verhindern – Musikalische Bildung braucht Zeiten und Räume in der Schule!“ Wie interpretieren Sie das Schlagwort „Schulzeitverdichtung“ aus Ihrer Warte? Terhag: Hierbei muss man Schulzeitverdichtung und -verkürzung unterscheiden. Schulzeitverkürzung ist prinzipiell eine gute Sache, denn unsere jungen Menschen sitzen viel zu lange in der Schule und in der Hochschule. Ein akademischer Beruf beginnt bei uns meist erst in den 30ern; dahinter steckt eine völlig falsche Bildungsvorstellung, die davon ausgeht, dass Menschen „fertig“ sind, wenn sie die Schule oder die Hochschule verlassen. Wenn man aber von einem Konzept lebenslanger Bildung ausgeht, braucht eine Schulzeitverkürzung nicht zwangsläufig eine Schulzeitverdichtung nach sich zu ziehen. Bei der Verkürzung der Schulzeit versuchen stattdessen nun alle Schulfächer panisch, die Lehrpläne zu verdichten, statt sie zu entrümpeln. Unsere Verbände müssen das Thema „Musik in der Schule“ künftig zusammen denken. Musik darf nicht nur auf die Randzeiten geschoben werden, es muss auch mal eine Klavierstunde um zehn Uhr morgens stattfinden können und danach wieder Mathe-Unterricht. Der Unterricht der Musikschulen findet vielerorts räumlich ohnehin schon in den Schulen statt, das müsste dann auch organisatorisch und inhaltlich stärker aufeinander abgestimmt werden. Das wäre dann „Musik in der Schule“, gleichgültig ob es Musik- oder Instrumentalunterricht heißt. Hierbei wäre das Eine der Vorteil des Anderen. Richter: Schule wird von der Politik häufig als Instrument gesehen, um für den Arbeitsmarkt funktionierende u

Attraktives Lehramt? nmz: Wie sieht das Interesse der Studenten am Fach Musik heute aus? Terhag: Ich kann das bezogen auf das Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen bei uns in Köln sagen. Wir beobachten generell sehr großes Interesse, aber aktuell ist es aufgrund eingeschränkter Kombinationsmöglichkeiten extrem eingebrochen: Bei der letzten Eignungsprüfung gab es die niedrigste Bewerberzahl seit Jahren, denn man kann Musik plötzlich nur noch mit ganz wenigen Fächerkombinationen an der Uni kombinieren. Ich habe kürzlich bei Erstsemestern nachgefragt, da könnten zwei Drittel bei uns an der Hochschule gar nicht mehr studieren. Mal wieder eine hirnrissige Idee aus der Politik, die mit Sicherheit in ein oder zwei Jahren wieder geändert wird, und dann geht alles wieder von vorne los. Wir haben das Doppelfach gerade abgeschafft, anderswo wird es gerade eingeführt. Manchmal gewinnt man wirklich den Eindruck, dass die Bildungspolitik einfach nur Unsinn macht. Die föderale Struktur der Bundesrepublik ist in diesem Zusammenhang schlichtweg eine Katastrophe. Überall wird das Rad neu erfunden und überall eiert es. nmz: Herr Nimczik, können Sie Zahlen zu Studierenden für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen nennen? Nimczik: Es ist schwer, wirklich belastbare Zahlen zu finden, weil es sehr viele Doppelbewerbungen und Umstrukturierungen in den Studiengängen selbst gibt. Grundsätzlich ist ein Gefälle von oben nach unten zu konstatieren: Die Zahlen für den Gymnasialbereich sind in der bundesweiten Summe relativ stabil geblieben, wäh-

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VdM

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Altbewährtes und neue Ideen

Die Joseph-Schmidt-Musikschule feierte ihr 60-jähriges Bestehen

Verband deutscher Musikschulen e.V. Bundesgeschäftsstelle: Plittersdorfer Str. 93, 53173 Bonn, Telefon 0228/957 06-0, Telefax 0228/957 06-33 E-Mail: vdm@musikschulen.de Internet: www.musikschulen.de Redaktion: nmz, Matthias Pannes

Fortbildung Führungsforum Kommunikation Termin/Ort: 18. bis 20 April 2012, Bundesakademie Trossingen Kursinhalt: Kommunikationsinstrumente und deren Anwendung, Bildung von Netzwerken und Austausch von Ideen/Best Practice Zielgruppe: Leitungskräfte an Musikschulen Kursleitung: Christian Gerloff Weitere Informationen: VdM, Dorothea Hehlke, E-Mail: hehlke@musikschulen.de, Tel.: 0228/95706-18.

„Querflöte trifft Gruppe“ Seminar in Kooperation mit dem VdM Termin: 19. – 22. März 2012 Kursinhalte: Methodisch-didaktisches Handwerkszeug für den Querflötenunterricht, Basiskompetenzen im Umgang mit (leistungsheterogenen) Schülergruppen, Analyse und Reflexion von Unterrichtsbeispielen; Instrument und Körper, Spielen und Erfinden, Rhythmusschulung und Percussion. Dozentinnen: Andrea Welte, Julia Wetzel-Kagelmann

„Faszination Gruppe“ (Klassen-)Musizieren mit heterogenen Gruppen Termin: 23. – 25. März 2012 Kursinhalt: Professionelle Methoden und Vermittlungsansätze für das aktive Musizieren mit großen Gruppen; Ideen für die Spielpraxis und das Notenlesen. Umsetzung und Erprobung methodischer Schritte für die Arbeit mit größeren Gruppen, Einblicke in die Welt des Arrangierens. Dozent: Christoph Schönherr Weitere Informationen und Anmeldung: www.bundesakademietrossingen.de; Tel. 07425. 9493-0

INITIATIVE HÖREN hat neuen Vorstand Die Mitgliederverbände der INITIATIVE HÖREN e.V. haben auf ihrer Jahresversammlung einen neuen Vorstand gewählt, der sich am gleichen Tage mit seiner ersten Sitzung konstituiert hat. Dem neuen Vorstand gehören nun an: Der Vorsitzende Karl Karst für den WDR, die stellvertretenden Vorsitzenden Olaf Zimmermann für den Deutschen Kulturrat und Michael Kobold für den Verband deutscher Musikschulen, die Schatzmeisterin Maria Wisnet für den Berufsverband Deutscher Hörgeschädigtenpädagogen Friedberg und die Schriftführerin Helga M. Kleinen für den Projektkreis Schule des Hörens e.V. Köln. Gleichzeitig wurde der Beschluss gefasst, die ordentlichen Verbands-Mitglieder der INITIATIVE HÖREN e.V. ohne Beitrag oder Zusatzleistung zu Partnern der STIFTUNG HÖREN zu erklären und allen Mitgliedern die Möglichkeit einzuräumen, sich in den drei Fachbeiräten „Gesundheit“ (Leitung: Marianne Frickel), „Kultur“ (Leitung: Olaf Zimmermann) und „Medien“ (Leitung: Karl Karst) zu organisieren.

Die nach dem jüdischen Tenor und Kantor Joseph Schmidt benannte Musikschule liegt im Südosten Berlins im Bezirk Treptow-Köpenick und beging 2011 ihr 60-jähriges Bestehen. Gegründet 1951 in der DDR als „kleine“ Musikschule Köpenick, die in den Anfangsjahren zirka 500 Schüler ausbildete, entwickelte sich die Joseph-SchmidtMusikschule bis heute zu einer leistungsstarken Institution der musikalischen Bildung mit 2.700 Schülerinnen und Schülern. Nach der Berliner Bezirksfusion im Jahre 2000, bei der die Bezirke Treptow und Köpenick zusammengelegt wurden, verschmolzen die Musikschulen Köpenick und Treptow zu einem großen „Musik-Tanker“ der öffentlichen Hand. Einige Jahre zuvor waren die Musikunterrichtskabinette der beiden Bezirke, typische DDR-Bildungseinrichtungen mit dem Auftrag zur Breitenbildung, und die leistungsorientierten Musikschulen zu einem Ganzen zusammengefügt worden.

A

m heutigen Hauptstandort der Joseph-Schmidt-Musikschule in Adlershof befand sich seinerzeit ein exponierter Militärstützpunkt, der nach dem Mauerfall abgewickelt und in öffentliche Trägerschaft übergeben wurde. Heute nutzt die Musikschule dort ein ehemaliges Kasernengebäude, welches gerade mit Europamitteln frisch saniert werden konnte und über 58 Unterrichtsräume verfügt. In Adlershof, direkt neben der Musikschule, ist unterdes in den letzten zehn Jahren eine bedeutende Wissenschaftsstadt, die WISTA, entstanden. Erste Kooperationen zwischen Musikschule und WISTA gibt es bereits. So unterweist ein Gesangsdozent einige Wissenschaftler, die sich vereint in einem Sprachclub in der „vortrefflichen Rede“ üben, in Atem- und Stimmtechnik. Eine Zweigstelle im Ortsteil Köpenick und

mehrere dezentrale Einrichtungen, die über den gesamten Bezirk Treptow-Köpenick verteilt sind, komplettieren das Angebot der Musikschule. Höhepunkt der Musikschularbeit in jüngster Zeit war die Aufführung des Kinder-Tanzmusicals „Traumgespinste“ im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Musikschulkongresses 2009 in Berlin. In einer seit vielen Jahren gelebten Zusammenarbeit zwischen dem Tanzbereich der Musikschule und dem Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI war dank des großen Engagements der Leiterin der Fachgruppe Tanz, Marianne John, eine zauberhafte Revue entstanden. Vom Kongresspublikum wurde die lebendige, mit ungeheuerer Spielfreude vorgetragene Darbietung mit großer Begeisterung aufgenommen. Die Kompositionen und Livemusiken stammten aus der Feder von Lehrkräften aus dem Rock-/Popbereich der Musikschule, dem hochkarätige Musiker und Musikerinnen der Berliner Jazz- und Rock-/Popszene angehören. Die musikalischen Beiträge wurden im Tonstudio der Schule produziert. Besonders stolz ist die Leiterin der Schule, weil Schülerinnen und Schüler dieses Bereichs in den vergangenen beiden Jahren erste Preise beim Bundeswettbewerb Jugend Musiziert in den Kategorien Pop-Gesang und PopGitarre erzielten. Catrin Gocksch beschreibt die Erlebnisse, die diese Schüler für sich mitnehmen konnten, als überaus spannend, motivierend und für die spätere Musik-Karriere als sehr nützlich. Intensive Proben und die damit verbundenen Auftritte werden in der Joseph-Schmidt-Musikschule im Rahmen der täglichen Arbeit generell groß geschrieben. Das Musikschulteam legt besonderes Schwergewicht auf die Präsentation der Ensembleleistungen vor

Das neue Wandbild, das im September von Steffen Kuschkow gesprüht wurde. Foto: Kuschkow

großem Publikum und über Fachgrenzen hinaus. Eine eigens dafür gegründete Arbeitsgruppe konzipiert und plant die jährlichen Großprojekte mit immer neuen Ideen. „Feel Stil – Grenzenlos“ ist ein solches Projekt. Die Konzertreihe findet in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendfreizeitzentum (FEZ) in der Köpenicker Wuhlheide jährlich im Rahmen des berlinweiten „Musikfestivals Klangwelten“ statt und bringt in der Regel 200 Mitwirkende auf die große Theaterbühne. Rund 600 Besucher erleben dabei exzellente Solisten, Ensembles, Kinder- und Jugendchöre und zum großen Finale das Gemeinschaftsorchester aus Sinfonie-, Blasorchester und Big Band. Bis zum 70. Jubiläum in zehn Jahren hat sich die Musikschule vorgenommen, neben Altbewährtem auch neue Wege zu beschreiten. Das Ausprobieren von speziellen Unterrichtsformen wie alters- und niveaugemischtem Partnerunterricht, verstärkte interdiszipli-

näre Arbeit im regulären Unterrichtsgeschehen, bei dem beispielsweise Literatur und Musik zusammengeführt werden, oder Songwriting in der Popabteilung sind Felder, denen sich das Team in den nächsten Jahren mit Engagement widmen wird. Geplant ist außerdem die projektweise Etablierung von Kursformen, die sich nicht in den „normalen“ Musikschulbetrieb eingliedern lassen, In diesem Jahr jedoch begeht die Joseph-Schmidt-Musikschule erst einmal den 70. Todestag ihres Namensgebers, der neben seiner Tätigkeit als Kantor auch als UFA-Star bekannt war. Sein berühmtestes Lied „Ein Lied geht um die Welt“ klingt vielen noch im Ohr und ist der Musikschule Vermächtnis und Verpflichtung zugleich. Der Jude Joseph Schmidt war 1942 auf der Flucht wegen unterlassener Hilfeleistung in der Schweiz mit 38 Jahren ums Leben gekommen. Eine große Karriere fand ein abruptes Ende.

Braunschweig im Musikschulfieber Die Musikschultage 2011 waren erfolgreicher denn je Die Braunschweiger Musikschultage 2011 sind im November 2011 mit 35 Veranstaltungen und insgesamt 43 Konzertstunden erfolgreich über die Bühne gegangen. Vom Eröffnungskonzert in der Stadthalle Braunschweig bis zum Abschlusskonzert im Kulturund Kommunikationszentrum Brunsviga genossen mehr als 4.100 Besucher Musik aus der Städtischen Musikschule Braunschweig.

Die sieben schönsten u nd besten Braunschweiger Konzertsäle waren Kulisse für die Präsentationen des musikalischen Nachwuchses. Perfekt vorbereitete Auftritte in ansprechendem Ambiente überzeugten in jeder Veranstaltung ein interessiertes Publikum. Allein 1.400 Besucher fanden sich zum Eröffnungskonzert mit dem JugendSinfonie-Orchester ein. Im musikalisch

anspruchsvollen Programm war unter anderem das hervorragend einstudierte Werk „...dann in die Elemente!“ des jungen Komponisten und ehemaligen Schülers der Städtischen Musikschule, Julian Lembke, zu hören. In Franz Schuberts Sinfonie Nr. 7 und Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll wurde das Jugend-Sinfonie-Orchester unter der klaren Stabführung von Knut Hartmann seinem ausgezeichneten Ruf gerecht; die transparent zum Klingen gebrachten Partituren glückten in Dynamik, Tempogestaltung und Klangbalance hervorragend und wurden für das Publikum zu einem unvergesslichen Hörerlebnis. Die erst zwanzigjährige Pianistin Marie Rosa Günter, die ebenso wie Julian Lembke aus der Städtischen Musikschule Braunschweig hervorgegangen ist, begeisterte mit ausdrucksstarkem Klavierspiel. Bei

aller Konzentration, die den jungen Musikerinnen und Musikern in ihren Auftritten abverlangt wurde, stand die Musizierfreude immer spürbar im Raum. Vorgemacht hatten es die Lehrkräfte im Lehrerkonzert und Klavierabend und damit gezeigt, was Auftrittskultur ist. Die Braunschweiger Musikschultage waren auch Forum für zwei Preisverleihungen: der Louis Spohr Jugendmusikförderpreis der Stadt Braunschweig ging an das junge Blockflötenquartett Katharina Hennig, Isabella Homann, Johanna Schramm und Lorenzo Homann aus der Klasse Thomas Mengler. Mit dem Jazzpianopreis der Gertrud-Fricke-Stiftung Braunschweig wurden Ina Schicke und Vincent Calvin Brock aus der Jazzpianoklasse Mathias Claus ausgezeichnet. Das traditionell mit Jazz gefüllte Abschlusskonzert bestritten „So What“ unter der Lei-

tung von Bernd Dallmann und Bigband (Leitung: Karle Bardowicks). Erst nach zwei Zugaben wurde die Band von der Bühne gelassen. Das gesamte Festival war geprägt von professionellem Marketing, künstlerisch hohem Niveau und starker Medienbegleitung. So gefielen der Braunschweiger Zeitung im Eröffnungskonzert „die Piano-Stellen und die differenzierten Tempowechsel, die Knut Hartmann perfekt mit dem Orchester auskostete“. Schulleiter Hans Krauss zog eine positive Bilanz: „Obwohl die Musikschultage kaum noch zu toppen sind – sowohl von den Besucherzahlen als auch vom künstlerischen Niveau –, hat sich Braunschweigs größtes Nachwuchsfestival wieder einmal selbst übertroffen; dies hat auch die Besucherresonanz vor allem in den Abendkonzerten gezeigt.“

Matthias Müller

Vorbildliche Vernetzungsstrukturen Der Jenaer Musik- und Kunst-Kindergarten „Bertolla“ erhielt den „Invest in Future Award“ „Musik von Anfang an“ ist der Grundtenor der Jenaer Musikschularbeit: Diese beginnt bei den Jüngsten, in ElternKind-Gruppen oder vor Ort durch umfangreiche Angebote in Kindertagesstätten.

Seit 2008 gibt es zudem ein Novum: den Musik- und Kunst-Kindergarten „Bertolla“ in Jena-Winzerla, dessen Konzept es ist, musikalische Angebote für jedes Kind bereitzustellen. Deutschlandweit einmalig werden auch künstlerisch-kreative Aspekte der Sinnesschulung in den Vordergrund gestellt. Die Fachkräfte der Kinderbetreuungseinrichtung verstehen die musikalisch-gestalterische Schwerpunktsetzung als große Chance für die Kinder, Erfahrungen in einem Bereich machen zu können, der ihnen, aufgrund ihrer Verortung in einem sozialen Brennpunkt Jenas, sonst wahrscheinlich verwehrt bliebe. Durch die Kombination verschiedenster Kompetenzen im Bereich Ele-

mentarpädagogik in Richtung einer musikalisch-künstlerischen Erziehung wird die Erlebniswelt der Kinder durch bunte Vielfalt bereichert, die eine ganzheitliche Entwicklung des Kindes im Vorschulalter im Blick hat. Das Ziel ist nicht, kleine Musik- oder Kunst-Genies zu entdecken und zu fördern, sondern allgemein und breit gefächert Perspektiven zu eröffnen und damit die Kinder für ihre Zukunft zu stärken. Die kostenfreien Angebote für die Kinder schließen von vornherein eine Ausgrenzung Einzelner aus. Höhepunkt der bisherigen Arbeit war die Vorbereitung, Konzeption, Organisation und Einstudierung des Musicals „Florino – der Regentropfenfänger“. Auch Künstler waren hier eingebunden. Es entstanden Bilder zur Geschichte des Regenfängers, Kostüme und Requisiten. Die öffentlichen Aufführungen fanden große Resonanz bei den Eltern und Zuschauern und trugen zum Bekanntwerden des Projektes bei. Ein eigens gegründeter Förderverein

unterstützt die Kindergartenleitung bei der Akquise der notwendigen Mittel. Erweitert wurde das Spektrum der Arbeit durch Begegnungen mit der Jenaer Philharmonie. Musiker des Orchesters besuchten die Kindertagesstätte und stellten ihre Instrumente vor. Sie erzählten von ihrer Arbeit und bereiteten die Kinder auf spezielle Aufführungen vor. Im Gegenzug besuchten die Kinder mit ihren Erzieherinnen eine Probe der Jenaer Philharmonie. Mit dem Mitte Oktober 2011 in Stuttgart verliehenen „Invest in future award“ wurde besonders hervorgehoben, dass es gelungen sei, „aus einer so genannten Brennpunkt-Kita mit geringer Attraktivität eine Einrichtung mit gutem Ruf zu machen, die ein Anziehungspunkt für Familien ist”, schreibt die Jury zur Vergabe des mit 1.000 Euro dotierten dritten Preises an die Einrichtung aus Jena. „Motor für diese Entwicklung war der Vernetzungsprozess mit der Jenaer Musik- und Kunstschule. Es gelang den Fachkräften, die künst-

lerischen Impulse aus der Kooperation so in den Alltag zu integrieren, dass sie zu einem festen Bestandteil wurden und den Kindern neue Formen des Ausdrucks und der Weltaneignung erschließen.” Die Einrichtung schuf sich so ein besonderes Profil als Kunst- und Musik-Kita. Und die Vernetzung geht weiter: Es entstand ein Verein zur Unterstützung des Projekts, der mit der Wohngenossenschaft Carl Zeiss Jena kooperiert. Aus dieser Vernetzung erwuchs die Idee für das monatlich stattfindende Mehrgenerationencafé in den Räumlichkeiten der Kita. Für die Zukunft ist geplant, eine Zweigstelle der Familienberatungsstelle Jena in der Kita einzurichten und diese damit zu einem Familienzentrum weiter zu entwickeln. „Der Weg der Kita Bertolla kann auch andere Einrichtungen inspirieren, von einem Ansatzpunkt ausgehend langsam eine komplexere Vernetzungsstruktur zu entwickeln”, fand das Preisgericht.

Friedrun Vollmer


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Das Instrument ohne Noten erkunden

Zum Seminar „Klavierunterricht für Erwachsene“ von und mit Herbert Wiedemann Zwei Klaviere, zwölf Hände – die Finger bewegen sich entweder nur auf den weißen oder aber nur auf den schwarzen Tasten. „Leipziger Allerlei“ nennt Herbert Wiedemann diese Übung, mit der er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars „Klavierunterricht mit Erwachsenen“ ein notenfreies Klavierspiel näher bringen möchte. Freitonal stellen sich die Pianisten aufeinander ein, probieren Klänge aus, versuchen, aufeinander zu hören. Sie alle sind erfahrene Instrumentalpädagogen, die alle mit dem gleichen Bedürfnis zur Fortbildung kommen: Sie arbeiten mit Erwachsenen oder haben vor, dies zu tun und suchen nach Hinweisen und Materialien für die speziellen Bedürfnisse dieser Zielgruppe. Ein Bereich, der vielen Klavierlehrern fehlt, weil das Unterrichten von Erwachsenen und älteren Erwachsenen nicht Bestandteil ihres Studiums ist.

W

as tun, wenn ein erwachsener Schüler, der über eine gefestigte Persönlichkeit und möglicherweise einen größeren Lebenserfahrungshorizont als der Pädagoge verfügt, mit dem Wunsch in den Unterricht kommt, seine ganz bestimmten musikalischen Vorlieben am Klavier umzusetzen? Was tun, wenn die Anforderungen an die gewünschten Werke zu hoch sind?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen mit vielen Fragen zu Herbert Wiedemann und erhalten Anleitung zum Beispiel im Improvisatorischen Lernen von Stücken oder im „Zuschneiden“, d.h. Arrangieren von Stücken auf die Fähigkeiten der erwachsenen Schüler. Herbert Wiedemann: „Zunächst einmal versucht man herauszubekommen, was der Schüler mag, welche Klangvorstellungen er hat. Dann gibt es die Möglichkeit, über improvisierendes Lernen ein Stück in Bausteinen zu erarbeiten.“ Dabei unterscheidet er grundsätzlich erwachsene Anfänger von Wiedereinsteigern. „Erwachsene Anfänger können das Instrument zunächst ohne Noten erkunden, und zum Beispiel über einfaches Liedspiel einsteigen. Bei Wiedereinsteigern, die zufrieden auf ihren Unterricht zurückblicken, kann man anknüpfen. Bei Unzufriedenheit mit dem erlebten Unterricht sollte man Alternativen anbieten.“ Auch hier nennt Herbert Wiedemann das Beispiel des improvisatorischen Lernens: „Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, einen Walzer zunächst über den Bass zu erarbeiten, ohne Noten. Ich versuche, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Bauchladen an Materialien an die Hand zu geben, mit dem sie ihren Unterricht mit Erwachsenen mit einer notenfreien Herangehensweise

gestalten können.“ Das Klavierspiel sei oftmals Gegengewicht zum Alltag, so Wiedemann, „die Erwachsenen haben vielfach den Wunsch, einfach zu spielen.“ Inhalte des zweitägigen Seminars sind unter anderem viele Hinweise zur Unterrichtsplanung und -gestaltung, praktische Übungen stehen im Vordergrund. Diese werden durch einen theoretischen Teil unterfüttert: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassen sich allgemein mit dem Musiklernen im Erwachsenenalter, unterscheiden Lernbedingungen Erwachsener von denen des Kindes. Sie erhalten Hinweise zu Motivation sowie zu Physiologie und Motorik. Viele der Klavierpädagogen, die einmal das Seminar „Klavierunterricht mit Erwachsenen“ besucht haben, kommen immer wieder. Herbert Wiedemann bekommt oft Rückmeldungen über den Umgang mit den speziellen Bedürfnissen Erwachsener und die Umsetzung seiner Anregungen. Herbert Wiedemann: „Die Kommunikation in der Gruppe ist sehr gut, es gibt einheitliche Erwartungen. Ich lerne auch weiter durch das, was die Teilnehmer an Erfahrungen einbringen.“ Das Seminar „Klavierunterricht mit Erwachsenen“ wurde in einem Pilotprojekt erprobt, das vom Verband deutscher Musikschulen in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Deutsche Klavier-

„Leipziger Allerlei“ am Klavier. Foto: Karl Heinz Naumann

industrie (heute: Bundesverband Klavier) an der Bundesakademie Trossingen angeboten wurde. Seither wird es von dem erfahrenen Dozententeam mit Herbert Wiedemann und Karl Heinz Naumann durchgeführt. Der VdM bietet das inzwischen bundesweit etablierte Seminar in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden dezentral mehrmals im Jahr weiter-

hin mit Unterstützung des Bundesverbandes Klavier an. Ende 2011 fand die Fortbildung erstmalig grenzüberschreitend in Kooperation mit der Association des Écoles de Musique du Grand-Duché de Luxembourg (Luxemburgischer Musikschulverband) und den VdM-Landesverbänden Saar und Rheinland-Pfalz im Konservatorium Luxemburg statt. Dorothea Hehlke

Internationale Freundschaft und Zusammenhalt Das Internationale Jugendsinfonieorchester Bremen traf sich zum 13. Mal Bereits zum 13. Mal traf sich im Jahr 2011 – unter der musikalischen Leitung des Bremer Musikschulleiters Heiner Buhlmann – das Internationale Jugendsinfonieorchester (IJSO) Bremen zu einer Probe- und Konzertphase. „Stammorchester“ des IJSO ist das Jugendsinfonieorchester Bremen-Mitte der Musikschule Bremen. Nach zahlreichen Auslandskonzertreisen, die das Ensemble in die verschiedensten Länder geführt hatte, kam Buhlmann 1999 auf die Idee, Musikerinnen und Musiker der gastgebenden Nationen auch einmal in die Heimat des Jugendorchesters einzuladen. Damit war die Idee zu dem internationalen Orchestertreffen geboren, das seither jährlich junge Instrumentalisten aus insgesamt 30 Ländern musikalisch vereinte. 2011 waren 192 Musikerinnen und Musiker aus 23 Ländern, darunter besonders viele aus Ägypten, dabei, die ein anspruchsvolles sinfonisches Programm erarbeiteten und dieses in zwei Konzerten in Bremerhaven und Bremen zu Gehör brachten. Ein Fazit dieser Treffen zieht der Projekt-Träger, die Musikschule Bre-

men: „In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, wie sehr die Musik als gemeinsame Sprache Gegensätze überwinden kann. Aus den Cliquen, die am Anfang des Treffens bestehen, wird im Laufe der Zeit ein harmonischer Klangkörper, in dem jeder weiß, dass er völlig auf die anderen Nationalitäten angewiesen ist. Nur durch Freundschaft und den Zusammenhalt ist es überhaupt möglich, ein derartig anspruchsvolles sinfonisches Programm binnen einer Woche zu erarbeiten.“ Christian Ekowski berichtete in der Nordsee-Zeitung von seinen Eindrücken, die wir hier – in gekürzter Form – noch einmal abdrucken:

Der Aufmarsch der Gäste wollte fast kein Ende nehmen. Immer mehr junge Musikerinnen und Musiker strömten vom Seiteneingang her mit ihren Instrumenten in die Große Kirche, bis schließlich 190 Mitglieder des Internationalen Jugendsinfonieorchesters etwa das vordere Viertel des voluminösen Kirchenraums füllten. Was in den Anfangstakten der Ouvertüre zur Oper

„Wilhelm Tell“ von Gioacchino Rossini mit einem idyllischen Cello-Solo begann, wuchs sich bei der Gewitterszene zu einem umwerfend wuchtigen Klang aus. Dirigent Buhlmann wusste konditionsraubend und effektvoll seine Musikerschar zusammenzuhalten und führte sie sicher durch die Klangmassen. Er ist es, der jährlich aus weltweit musizierenden Musikschulorchestern Nachwuchsmusiker rekrutiert, sie nach Bremen einlädt und sie innerhalb einer Woche zu einem harmonischen Klang-

Fernseh-Casting einmal anders

körper zusammenführt. Die in privaten Unterkünften untergebrachten Jugendlichen nehmen neben der Musik noch an verschiedenen Events wie einer abendlichen Schifffahrt, einem Empfang im Rathaus oder auch an einem gemeinsamen Bowling-Abend teil. Es gibt unter ihnen schon Talente, die solistisch auftreten können. Alexander Tvenge aus dem norwegischen Stavanger blies technisch versiert beim Konzert für Tuba und Orchester f-Moll (1954) von Ralph Vaughan Williams

(1872-1958) den Solo-Part und investierte bei der verzwickten Partitur viel emotionales Engagement. Das große Orchester begleitete ihn mit bestem rhythmischem und harmonischem Einsatz. Die geballte musikalische Kraft und Klangkunst wurde in dieser außergewöhnlichen Besetzung in der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz hörbar. Es war wirklich erstaunlich, wie klar und makellos auf einen Ton die Violinen die Träumereien des ersten Satzes ausführten, die Streicher in der Szene auf dem Lande noch im feinsten Pianissimo einen bewundernswerten Schönklang verbreiteten oder die Perkussionsgruppe sich mit Lust und Kraft für die Wiedergabe des Hexensabbats einsetzte. Der Rieseneinsatz wurde von den Zuhörern mit langem Beifall belohnt, der auch mit dem „Florentiner Marsch“ von Julius Fucik kaum besänftigt werden konnte. Man kann nur innig wünschen, dass dieses musikalische Institut so erfolgreich weiterarbeitet.

Christian Ekowski

Kultur gehört zum Pflichtbereich

„Dein Song“ – Erster Kompositionswettbewerb für Jugendliche beim ZDF/KiKa „Wir züchten keine Stars“: Alfred Bayer, geschäftsführender Gesellschafter der bsb-Filmproduktion, legt großen Wert darauf, das Format „Dein Song“, das im Jahr 2012 bereits in der vierten Staffel auf dem Kinderkanal KiKa läuft, von den gängigen Casting-Formaten abzuheben.

Zwar spielt auch hier der Casting-Begriff eine zentrale Rolle, auch „Dein Song“ wendet sich zunächst an viele jugendliche Bewerberinnen und Bewerber und wählt in mehreren Schritten einen immer kleineren Kreis aus dem großen Kandidaten-Pool aus; zwar werden auch hier die letzten acht Kandidaten in einem Fernsehformat präsentiert, und am Schluss ermittelt auch „Dein Song“ in einer großen Finalshow die Siegerin oder den Sieger, die/der vom Fernsehpublikum per Televoting bestimmt wird. Aber es geht hier nicht in erster Linie um die Performance, nicht um die Interpretation oder um die Show – im Mittelpunkt steht vielmehr der Song, den die jungen Musiker selbst geschrieben haben. „Dein Song“ versteht sich eindeutig als Kompositionswettbewerb. Waren es beim ersten Mal noch tausende Bewerbungen, so sind es inzwischen viel weniger, dafür aber sehr hochkarätige geworden, erzählt Daniela Zackl, die zuständige Redakteurin

beim ZDF. „Dein Song“ habe sich inzwischen zur Marke entwickelt, der hochschwellige Charakter des Projekts habe sich herumgesprochen. In allen Stilrichtungen komponieren die Jugendlichen zwischen 9 und 18 Jahren, die sehr häufig auch ein Instrument spielen. In der gerade laufenden vierten Staffel haben es vor allem Werke aus den Bereichen Pop und Rock, Jazz und Klassik in die Endrunde geschafft. In mehreren Bewertungsrunden kristallisieren sich die letzten 16 Bewerberinnen und Bewerber heraus. Nach einer Zwischenrunde auf Ibiza, die den jungen Komponisten noch einmal Gelegenheit bietet, an ihrem Werk zu arbeiten und ihr Können unter Beweis zu stellen, scheiden weitere Teilnehmer aus. Spannend sei es in dieser Phase vor allem gewesen, zu erleben, wie ernst die jungen Leute an ihrer Musik arbeiteten und wie sich diese Musik im Verlauf dieser Tage weiter entwickelt habe, sagt Daniela Zackl. Übrig bleiben acht junge Komponisten, die dann einen Tag lang mit einem prominenten Paten an ihrem Song arbeiten. 2012 gehören so unterschiedliche Musiker wie Rolando Villazón, La Fee oder Til Brönner zu diesen Paten – und diese widmen sich auch schon mal einem Musikstil, in dem sie sonst nicht unbedingt zu Hause sind. Die Begegnung mit den Paten und die Weiterentwicklung der

Songs ist dann Gegenstand der Fernsehstaffel, die ab dem 5. März 2012 jeweils von Montag- bis Donnerstagabend im Kinderkanal ausgestrahlt wird. Daneben wird für jeden Song ein eigenes Musikvideo produziert. Schließlich stellen sich die acht Finalisten am 30. März 2012 mit ihrem Song dem Publikum. Die Idee von „Dein Song“ ist – neben dem Ziel, ein populäres Fernsehformat zu produzieren – in der Tat die Förderung der jungen Musiker, die es hier in die letzten Ausscheidungsrunden schaffen. Die verschiedenen Projektstufen ermöglichen es ihnen, mit unterschiedlichen Profis zu arbeiten, von ihnen zu lernen und die Kontakte über die Staffel hinaus zu nutzen. „Das verstehen wir auch unter Nachhaltigkeit“, so Zackl. Bei den Zuschauerzahlen verzeichnet das ZDF („Dein Song“ ist eine Produktion von ZDF tivi für den Kinderkanal) stetes Wachstum. Nicht nur die Zielgruppe des KiKa, Kinder zwischen 3 und 13 Jahren, sondern ganze Familien verfolgen die Sendungen im Fernsehen mit. „Wir haben uns im Casting-Dschungel durchgesetzt“, meint Daniela Zackl. Der Verband deutscher Musikschulen hat in den Anfängen dieses gelungenen Formats wesentliche Starthilfe geleistet, indem er seine Musikschulen frühzeitig informierte und ist engagierter Kooperationspartner bei jeder neuen Staffel.

Die Landeselternvertretung der Musikschulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern hatte den kürzlich ernannten Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mathias Brodkorb (Foto re.) am 12. November in das Max-SamuelHaus in Rostock zu einem ersten Treffen eingeladen. Die etwa 40 Teilnehmer vertraten die Eltern und Fördervereine der 20 staatlich anerkannten Musikschulen des Landes. Christiane Krüger, Vorsitzende des Verbandes der Musikschulen MV, zeichnete die Fakten nach: zirka 19.000 Schülerinnen und Schüler werden wöchentlich in den Schulen unterrichtet – zusätzlich noch etwa 3.000 Schüler in Kursen. Fast 520.000 Besucher konnten sich in über 3.200 Veranstaltungen im vergangenen Jahr vom Ergebnis der hervorragenden Musikschularbeit über-

zeugen. Diese Zahlen beeindruckten und waren Ausgang einer angeregten Diskussion mit dem Minister, unter anderem über neue Wege zum Erhalt unserer Musikschulen. Eine Bestätigung für die Anwesenden war die klare Position des Ministers: Kultur ist Teil der Bildung – und rückt damit in den Pflichtbereich des Landes. Dafür kämpfen Musikschulen und Eltern seit langem. Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt war das Thema „Ganztagsschule“. Brodkorb würdigte die Einbindung der Musikschulen auch in diesem Bereich und stellte neue Konzepte vor. Abschließend bat die Vorsitzende der Landeselternvertretung Sigrid Selbmann (Foto li.) um die Beibehaltung der bisherigen sehr guten Zusammenarbeit mit dem Ministerium. Foto: Claudia Blumenthal


Jeunesses Musicales

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Stilistische Offenheit und Vielfalt Weikersheimer Gespräche zur Kompositionspädagogik Jedes Jahr finden zahlreiche Kompositionsprojekte in Schulen statt, es gibt mittlerweile über 40 Kompositionsklassen an deutschen Musikschulen und eine Reihe an Kompositionswettbewerben für Schüler. Neu ist, dass das „Begreifen“ von Musik im ureigenen Sinn, das eigene Gestalten des musikalischen Materials, mit unbeirrbarer Kraft in die Schul- und Musikschulpädagogik drängt. Doch abgesehen von wenigen ersten Ansätzen mangelt es noch immer an einer qualifizierenden Ausbildung, um komponierende Kinder und Jugendliche kompetent anzuleiten. Generalsekretariat Marktplatz 12 97990 Weikersheim Tel. 07934/993 60 Fax 07934/99 36 40 weikersheim@jeunessesmusicales.de www.jeunessesmusicales.de Redaktion: Käthe Bildstein

Druckfrisch – das Kursprogramm der JMD Auch 2012 ist unser Kursprogramm wieder ein Spiegel dessen, was die JMD ausmacht: Musikalische Vielfalt – vom Children’s Cello-Camp über Instrumental- und Kammermusikkurse bis hin zu internationalen Projekten und Wettbewerben, insgesamt über 100 Angebote für Kinder, Jugendliche erwachsene Laien wie Profis. Gleich das Programm anfordern, schmökern und anmelden! www.jeunessesmusicales.de

Junge KomponierWerkstatt 11.–15. April 2012 Musikakademie Schloss Weikersheim Zielgruppe: Jugendliche bis ca. 21 Jahre, die bisher (hauptsächlich oder völlig) ohne Anleitung komponieren. Dozentin: Babette Koblenz Programm: • Austausch zwischen jungen Komponierenden, gegenseitige Vorstellung von Kompositionen und gemeinsam Musik machen. • Kompositionsunterricht spieltechnische Möglichkeiten • Werkanalysen • Wie wird Neue Musik aufgeführt/instrumentiert? Anmeldeschluss: 15. März 2012

D

ie JMD hat es sich als Träger des Bundeswettbewerbs Komposition zur Aufgabe gemacht, diesem Zustand entgegenzuwirken. Denn der Bundeswettbewerb versteht sich nicht allein als Talentförderung und Studienvorbereitung, sondern ebenso als Reflektorebene der kompositionspädagogischen Entwicklung und sieht seine Verantwortung auch darin, Impulse für den Aufbau einer Didaktik zu setzen. Philipp Vandré, der im Auftrag der JMD 2010 gemeinsam mit Benjamin Lang (Hochschule Osnabrück) das erste bundesweite Symposion der Kompositionspädagogik leitete und

2011 das Buch „Komponieren mit Schülern“ (ConBrio) publizierte, das in der Fachwelt mit großer Aufmerksamkeit aufgenommen worden ist, setzt den entfachten Diskurs mit den „Weikersheimer Gesprächen zur Kompositionspädagogik“ fort. In Zusammenarbeit mit Prof. Matthias Schlothfeldt (Folkwang Universität der Künste Essen) lädt er im Namen der JMD Komponisten, Musikpädagogen, Hochschuldozenten und Vertreter von Fachverbänden ein, in der Musikakademie Schloss Weikersheim zentrale Aspekte kompositionspädagogischer Arbeit zu reflektierten und Kriterien für eine fachspezifische Berufsausbildung zu entwickeln. Ermöglicht wird dies durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Gespräche werden dokumentiert und publiziert, damit sie in die Lehre an Schule und Musikschule wie auch in die musikpädagogische Ausbildung an Hochschulen hinein Wirkung entfalten können. Im Dezember sind Matthias Handschick, Musiklehrer am Hans-ThomaGymnasium Lörrach, Peer Hübel, Musiklehrer am St. Raphael Gymnasium Heidelberg, Dr. Marc Mönig, Fachseminarleiter für Musik und Musiklehrer in Bergisch Gladbach, Prof. Dr. Stefan Orgass, Folkwang Universität der Künste

Prominent besetzte Expertenrunde (in der Runde von links): Dr. Mark Mönig, Prof. Matthias Schlothfeldt, Philipp Vandré, Prof. Dr. Christopher Wallbaum, Peer Hübel, Matthias Handschick, Prof. Dr. Stefan Orgass. Foto: JMD.

Essen und Vorsitzender der BFG Musikpädagogik, sowie Prof. Dr. Christopher Wallbaum, Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, der Einladung zum ersten Gespräch über das Thema „Komponieren in der Schule“ gefolgt. Diskutiert wurde unter anderem, welche Ziele mit kompositorischem Arbeiten in der Schule verfolgt werden, inwiefern überhaupt der Begriff „Komposition“ im Kontext von Schule, stilistischer Offenheit und Vielfalt der Genre angemessen erscheint und welche Qualifi-

kationen für eine kompetente kompositionspädagogische Arbeit in der Schule erforderlich sind. Die weiteren Gespräche werden sich in den nächsten Monaten den Themen „Komponieren in der Musikschule“, „Förderung durch Wettbewerbe und Workshops“ und „Anforderungen und Wege der studienvorbereitenden Begabtenförderung aus Sicht der Musikhochschulen“ widmen. Begleitend wird es eine Befragung der Preisträger des Bundeswettbewerbs Komposition zur Förderung jugendlicher Komponisten geben.

44 Jahre Einsatz für die musikalische Jugend Hans Josef Menke verabschiedet sich von der aktiven JMD-Arbeit ment, für seine Kreativität und seine kulturpolitische Weitsicht, die viele Entwicklungen im Bereich der musikalischen Jugendarbeit ermöglich hat. Wir danken ihm für viele Jahre Jeunesses-Musicales-Arbeit, die ihres Gleichen sucht.

Es gibt Menschen, die so engagiert, vielseitig interessiert und vital durchs Leben gehen, dass man an ihnen kaum ablesen kann, wie die Zeit verstreicht. Zu diesen Personen gehört auch Hans Josef Menke, der sich weit über 40 Jahre aktiv in der Jeunesses Musicales für die musikalische Jugendarbeit eingesetzt hat.

Als Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik seit 1968 bis zu seinem Ruhestand an Schulen in Kalkar und Goch tätig, gründete er zusammen mit Anselm Rogmans 1964 den Kalbecker Kammermusikkreis, mit dem er als korporatives Mitglied der Musikalischen Jugend Deutschlands beitrat – Beginn einer kontinuierlichen Arbeit für die JMD auf allen Ebenen. Von 1968–1997 bekleidete er das Amt des Landesvorsitzenden in NRW, bis 2011 dann das des stellvertretenden Vorsitzenden. Sein Einsatz galt unter anderem dem Internationalen Bereich, insbesondere deutsch-französischen Maßnahmen. Dem Landesausschuss „Jugend musiziert“ in NRW gehörte Hans Josef Menke mehr als 25 Jahre für die JMD an. 1969 erfolgte seine Wahl in den Bundesvorstand der JMD, in dem er 1971 zum Schatzmeister aufrückte, 1974 zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt wurde und bis 1991 mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen tätig war. So gehörte die Maßnahmenund Finanzplanung, die langjährige Leitung der Opernkurse Schloss Weikersheim und der internationale Bereich zu seinen Aufgaben. Eine Herzensangelegenheit war für Hans Josef Menke die Hinwendung zu den Ländern Osteuropas (Schwerpunkte Polen, CSR, Ungarn und Baltische Länder), mit denen er zahlreiche Projekte gemeinsam

Saxophon spezial

Claus Harten wird Ehrenmitglied der JMD umgesetzt hat. Zusammen mit Bernhard Dahlhausen und Dietmar Mantel gründete Hans Josef Menke 1970 die Arbeitsgemeinschaft Jugendorchester (AGJO) und entwarf deren Aktionsprogramm. Heute zählt die Jugendorchesterarbeit zu den ausgesprochenen Schwerpunkten der JMD. Mit Emil Platen gründete er 1969 das Landesjugendorchester NRW und führte bis heute mit diesem 201 Arbeitsphasen durch. Mit dem 1974 gegründeten Landesjugendkammerorchester NRW (heute Junge Kammerphilharmonie NRW), kann er bis zum Jahr 2011 auf 134. Arbeitsphasen verweisen. Die Liste seines weiteren Einsatzes für die Förderung kultureller Arbeit ist lang. Unter anderem ist Hans Josef Menke Gründungsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Musik NRW e.V. sowie des Landesmusikrats NRW und war seit August 1999 mehrere Jahre lang auch Mitglied des Präsidiums des Landesmusikrats. 1997 gründete er den Verein „Musikferien e.V.“, dessen Vorsitz er zwölf Jahre inne hatte. Mitte November 2011 hat Hans Josef Menke sich aus der aktiven Arbeit für die Jeunesses Musicales zurückgezogen. Der Verband dankt ihm für sein einzigartiges ehrenamtliches Engage-

Hätte sich der Begriff des Netzwerkens nicht längst, inzwischen inflationär in unserem Sprachgebrauch etabliert: Für ihn müsste er erfunden werden. Wie kaum ein anderer spinnt Claus Harten feine Netze zwischen Menschen, die aus seiner Sicht zueinander passen, sich etwas zu sagen haben, gemeinsam etwas tun könnten. Das „Miteinander“ steht für ihn im Fokus, stand es auch in den Jahren 1981 bis 1991, als er als Generalsekretär die Arbeit der JMD prägte, weiter entwickelte und professionalisierte. Ein Kultur-Mensch im besten Sinne ist Claus Harten, auch wenn (oder vielleicht gerade weil) er nach seiner hauptamtlichen Zeit bei der JMD seine beruflichen Wege in andere Richtungen nahm. Auch als Unternehmensberater stehen Kommunikation und Vernetzung für ihn im Fokus. Und ein Glück für die Jeunesses: die „Droge Weikersheim“ hat bei ihm so nachhaltig gewirkt, dass er bis heute von dort aus wirkt. Nach wie vor auch für die Jeunesses: als Mitdenker im Freundeverein, als stets kompetenter Berater und nicht zuletzt als Organisator der „Freunde-Lounge“ im Weikersheimer Opernsommer. Der Ex-Generalsekretär hat nicht ver-

Cooles Querflöten Camp 15.–17. Juni 2012 Musikakademie Schloss Weikersheim Zielgruppe: Querflötenspieler von 9 bis 14 Jahren, auch Querflötenensembles oder Flötenfreunde, die zusammenspielen möchten.

Programm und Kursverlauf: Quartettunterricht/Ensemblespiel Einzel-/Gruppenunterricht

17.–20. Mai 2012 Musikakademie Schloss Weikersheim Zielgruppe: Begeisterte Cellisten und Geiger von 8 bis 14 Jahren, die gemeinsam im Orchester spielen möchten. Dozent/innen: Cello: Sabine Heimrich (Saarbrücken) Violine: Julia Mielke (Karlsruhe) Tilmann Böttcher (Augsburg)

Anmeldeschluss: 15. März 2012

Anmeldeschluss: 31. März 2012

Anmeldeschluss: 30. April 2012

Zielgruppe: Für bereits existierende Ensembles (Saxophonquartette und andere Kammermusikbesetzungen und Saxophon), aber auch einzelne Kammermusik-Interessenten können sich anmelden. Dozenten: Mitglieder des Saxophonquartetts clair-obscur (Berlin)

Heike Sauer

Netzwerker und Kultur-Mensch

Children’s Cello Camp und Junior Geigen Camp

11.–15. April 2012 Musikakademie Schloss Weikersheim

Von Ruhestand kann allerdings bei Hans Josef Menke nicht die Rede sein, er wird sich auch weiterhin für die Belange der Förderung junger Musikerinnen und Musiker einsetzen. Dafür wünschen wir ihm gutes Gelingen.

Dozenten: Katharina Schröter (Saarbrücken) Dorothee Bleif (Augsburg)

gessen, wie schwer es ist, dieses musikalische Großprojekt finanziell zu stemmen. Sein enormes Engagement leistet dazu einen wichtigen Beitrag. „Ich glaube, dass Menschen, die erfolgreich in der Wirtschaft arbeiten, sich auch gesellschaftlich engagieren sollten: am besten an einer Stelle, für die ihr Herz schlägt. Für mich gehört diese Balance zum Sinn des Lebens.“ Was Claus Harten in einem Interview im Jahr 2009 postulierte, lebt er bis heute. Welcher Weikersheimer erinnert sich nicht an die großartigen MusicalProjekte, die er gemeinsam mit seiner Frau Ulrike Goldbeck und vielen, vielen begeisterten, ehrenamtlich engagierten Weikersheimer Jungen und Alten realisiert hat. Auch diese Motivations-Kultur gehört in Claus Hartens ganz eigene Schatzkiste. Schon als Generalsekretär ging es ihm darum, innovative Entwicklungen voranzutreiben – nicht zuletzt im Bereich neuer Kursinhalte hat er die Jeunesses immer wieder nach vorn gebracht. Ausbau und Entwicklung dessen, was heute Logierhaus und Akademie sind, fallen in seine Amtszeit. Die Nase im Wind der Zukunft, wollte und will er bis heute neue Trends und Erfordernisse ausloten und mitgestalten. Dass er nun 60 Jahre alt wurde, wird ihn nicht davon abhalten, dies auch zukünftig zu tun. Die JMD gratuliert – und nimmt den „Runden“ zum Anlass, Claus Harten zu etwas zu ernennen, was er eigentlich schon ist: zum Ehrenmitglied des Verbandes. Wir gratulieren und wünschen Dir weiterhin viel kulturellen Elan und Erfolg, lieber Claus! Barbara Haack


Bayerische Musikschulen

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Nicht nur unterrichten, sondern musizieren Städtische Sing- und Musikschule Landsberg am Lech feiert ihr 125-jähriges Bestehen

Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e.V. (VBSM) Pöltnerstr. 25 82362 Weilheim Tel. 0881/20 58 Fax 0881/89 24 E-Mail: info@musikschulen-bayern.de Internet: www.musikschulen-bayern.de Redaktion: Susanne Lehnfeld, Wolfgang Greth

Kulturpreis: Kammerchor der Musikschule Aschaffenburg Der Kammerchor Ars Antiqua Aschaffenburg e.V. unter der Leitung von Stefan Claas, seit 2006 geschäftsführender Leiter der Städtischen Musikschule Aschaffenburg, erhält 2012 den Kulturpreis der Stadt Aschaffenburg. Diese feierte im Jahr 2010 als älteste Musikschule Deutschlands mit einem umfangreichen Jubiläumsprogramm ihr 200-jähriges Jubiläum. Der Kammerchor wurde 1981 gegründet und hat sich zu einem überregional bedeutenden Vokalensemble entwickelt, das mit qualitativ hochwertigen Programmen auf höchstem technischen und künstlerischen Niveau nicht nur das Aschaffenburger Konzertleben bereichert, sondern auch musikalischer Botschafter der Stadt im nationalen und internationalen Kontext ist. Von besonderer Bedeutung ist die beispielhafte Initiative des Kammerchors Ars Antiqua

Stefan Claas und sein Chor während einer Preisverleihung. Foto: VBSM zur Nachwuchsförderung: Der Chor initiierte in Kooperation mit der Grünewald-Grundschule und der Städtischen Musikschule den Aufbau einer Singklasse und leistete die Anschubfinanzierung dazu. Aus dieser Initiative ging eine Singklasse hervor, die jährlich 100 Kinder erreicht. Die Singklassen gehen in einen Kinderchor über, an den sich für Kinder ab der fünften Jahrgangsstufe der Kinderchor Ars Antiqua anschließt. Mit diesem nachhaltigen und beispielhaften Konzept leistet der Kammerchor einen wichtigen Beitrag zur Musikalisierung von Kindern und betreibt außerdem erfolgreiche Nachwuchsförderung.

Im Juli 1887 hat der Magistrat der Stadt Landsberg am Lech den Musikunterricht an der Volksschule insofern neu geregelt, als zwei Lehrkräfte, der Pfarrkirchenchorregent Bernhard Heinrich und der städtische Musikmeister Xaver Aigner, dafür Extrastunden zugesprochen bekamen und für diese aus dem Stadtsäckel auch extra entlohnt wurden.

F

ast 50 Jahre später, im Jahr 1931, hat der damalige Bürgermeister diesen Beschluss als Gründungsdatum der Einrichtung, zu der Zeit trotz ebenfalls angebotenen Instrumentalunterrichts nur „Singschule“ genannt, festgelegt. Somit kann die Städtische Sing- und Musikschule Landsberg am Lech heuer auf stolze 125 Jahre Bestehen zurückblicken. Ein solches Ereignis wirft seine Schatten voraus, die Jubiläumsfeierlichkeiten mit, wie es sich für eine Musikschule gehört, vielen Konzerten und Aufführungen begannen dementsprechend bereits Ende November 2011 und dauern noch mindestens bis zum heurigen Schuljahresende an. Großes Motto der Veranstaltungsreihe ist „Musikschule für alle“, dies ist gleichzeitig die Bezeichnung für das Konzept, nach dem die von mittlerweile rund 1.000 Schülern besuchte, äußerst erfolgreiche, zurzeit laut Schulleitung allerdings ausgelastete Einrichtung, an der bei mehr als 20 Lehrern Singen und eine große Palette an Instrumenten gelernt werden kann, arbeitet. „Wir wollen offen sein für alle“, sagt Schulleiter Lothar Kirsch über das Konzept. „Von Kindergartenkindern bis zu den Senioren soll jeder, der will, zwanglos und freiwillig mitmachen und Angebote annehmen können.“ Ursprünglicher Auslöser für die Gründung einer Singschule in Landsberg am Lech war ein Nachwuchsproblem – und das bereits vor Mitte des 19. Jahrhunderts: Die bei Gottesdiensten so wichtigen Sing- und Chorknaben wurden weniger, der Gesang immer dünner. Zeit aktiv zu werden und die Gesangsausbildung nicht mehr, wie es damals üblich war, nur den kirchlichen Einrichtungen zu überlassen, dachten sich die Verantwortlichen bei der Stadt wohl und ließen im Jahr 1842 einem Rechtsrat Statuten für eine Singschule als öffentliche Anstalt entwerfen. An der Schule sollten Knaben und Mädchen kostenlosen Gesangsunterricht genießen, „um den Sinn für Musik zu beleben und zu befördern und insbesondere die Freude am Gesange zu wecken“. Im Jahr 1887 schließlich war

es soweit, der Musikunterricht wurde neu geregelt, allerdings stand die musische Ausbildung noch nicht ganz auf eigenen Beinen. Gut 30 Jahre später änderte sich das, als die Stadtschulkommission befand, dass es sich bei der Singschule „um eine von der Volksschule getrennte Einrichtung“ handelt. Erster Leiter der Singschule mit mehreren Abteilungen wurde Ignaz Peslmüller. Das Kind gedieh und entfaltete sich – bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939, als der damalige Bürgermeister die Singschule, an der mehr als 200 Schülerinnen und Schüler unterrichtet wurden, schloss, weil es für ihn „wichtigere Dinge“ gab. Mit der Wiederöffnung im November 1946 begann die fast 30 Jahre währende „Ära Holzmann“. Unter der Leitung des Chorregenten Otto Holzmann befand sich die Singschule schnell wieder auf der Erfolgsspur. Neben Singklassen und Chören gab es Orffgruppen, für die nach und nach Instrumentarium angeschafft wurde. Mit der Umbenennung in die noch heute gültigen Bezeichnung „Städtische Singund Musikschule“ trugen die Verantwortlichen 1971 dem erweiterten Angebot vor allem im Instrumentalbereich Rechnung. Gleichzeitig erfolgte der Beitritt zum Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen und zum Deutschen Musikschulverband. Nach dem plötzlichen Tod von Otto Holzmann während einer Chorprobe übernahm Gertraud Moratscheck für acht Jahre das Zepter. Die mittlerweile 91-jährige, immer noch musikalisch aktive Lehrerin, ist ein echtes Gewächs der Landsberger Singschule. Ersten Musikunterricht erhielt sie dort im Jahr 1929, ab 1950 bis zu ihrem Ruhestand unterrichtete Moratscheck an der städtischen Einrichtung. Der nachfolgende Sing- und Musikschulchef Karl Zepnik, heute künstlerischer Leiter an der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf, machte sich vor allem für die Gesangsausbildung stark. Zepnik initiierte Kinder-, Jugend- und Jugendkammerchor sowie vor allem das im In- und Ausland überaus erfolgreiche Vocalensemble. Er begann mit Einzelunterricht Gesang, förderte Mutanten in besonderer Weise. Seit Januar 2007 füttert Lothar Kirsch als Leiter die Städtische Singund Musikschule Landsberg am Lech mit vielen neuen Ideen. Kooperationen mit Grund-, Haupt- und Mittelschulen, Konzerte in verschiedensten Einrichtungen – unter Kirschs Leitung öffnet sich die Schule immer mehr. Seit 2008

Die Nachwuchschöre der Sing- und Musikschule Landsberg. Foto: VBSM

unterstützt zudem ein Förderverein organisatorisch und finanziell die musikalische Bildung der Schüler.

Ein Erfolgsmodell Derzeit werden 1.001 Schüler aller Altersstufen von 22 Musiklehrern unterrichtet. Das Angebot ist groß gefächert, es beginnt bei musikalischer Früherziehung und endet bei Schlagwerk noch lange nicht. Musikverbundene Zeitgenossen zwischen 0 und 100 Jahren, die sich Fertigkeiten an einem Instrument aneignen möchten, haben die Qual der Wahl zwischen Tasten-, Zupf-, Streich-, Blas- und Schlaginstrumenten. Chöre von der ersten Singbis zur Abendklasse, der Chor für alle singbegeisterten Erwachsenen sowie verschiedenste Instrumentalensembles komplettieren das Angebot. Der Unterrichtserfolg lässt sich unter anderem messen an unzähligen Preisen und Auszeichnungen, die Schüler gewannen oder erhielten. Beispielsweise haben 20 junge Erwachsene, die in den letzten Jahren mit dem Kulturförderpreis des Landkreises Landsberg ausgezeichnet wurden, ihre Grundausbildung an der Schule genossen. Seit 1990 haben Schüler beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ 180 erste Preise gewonnen, dazu kommen 42 erste Landes- und neun erste Bundessieger.

Veranstaltungen Festlicher Auftakt des Musikschuljubiläums war „Das klingende Rathaus“ Ende November 2011, mit Ansprachen

und viel Musik für geladene Gäste. Seither reiht sich eine Gala an die andere. Es folgten Modest Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ mit dem Jugendsinfonieorchester und BR-Rundschaumoderator Alex Dorow. „Die jubilierende Musikschule“ hatte sich einen Tag lang im Stadttheater einquartiert, Chöre luden zu einem geistlichen Chorkonzert in eine der beiden Stadtpfarrkirchen ein. Weiter ging es mit dem traditionellen Sankta Lucia Singen des Vocalensembles, einige Nachwuchsorchester luden zu „Es weihnachtet von allen Saiten“ ein. Das durch viele Ehemalige verstärkte Musikschulblasorchester blies dem alten Jahr quasi den Marsch, allerdings mit weihnachtlicher Musik. Damit ist die Luft natürlich noch lange nicht raus, am 26. Februar geht es im Stadttheater weiter mit dem Musical „Aglaia“. Selbst die Lehrer stehen nicht zurück, am 25. März wollen sie ebenfalls im Stadttheater zeigen, dass sie nicht nur unterrichten, sondern auch musizieren können. Rund um Christi Himmelfahrt (17. Mai) sind „Die Landsberger Stadtmusikanten“ in Schule und Stadttheater mit ihren Instrumenten unterwegs. Neben anderen Solisten und Ensembles wird die Schlagzeugklasse „Licca Percussiva“ am 16. Mai in einem eigenen Konzert für mächtig Furore sorgen. „Die Weltentrommler“ erwarten mit „Immerimtakt“ aus der Schweiz und „KissPercussiva“ aus Bad Kissingen zwei befreundete Schlagzeugensembles, die sich wie Licca Percussiva aus Schülern der dortigen Musikschulen rekrutieren. Romi Löbhard

Städt. Musikschule Mühldorf

Erfolge bei „Jugend jazzt“

Die Städtische Musikschule Mühldorf konnte im Juli 2011 in ein frisch renoviertes Gebäude an der Luitpoldallee einziehen, das seit Dezember offiziell den Namen Hans-Prähofer-Haus trägt. In den Gängen werden die Besucher in Zukunft dem Werk von Hans Prähofer begegnen. 33 Bilder hat die Sparkasse Altötting-Mühldorf dafür zur Verfügung gestellt. Die Idee für diese Art „Musentempel“, der jetzt neben der Musikschule auch an den bedeutenden Mühlheimer Künstler erinnern soll, entwickelte sich in einem Gespräch zwischen Musikschulleiter Thomas Breitsameter und dem stellvertretenden Sparkassen-Vorsitzenden Stefan Bill. Die

Beim zehnten bayerischen Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ Anfang Dezember 2011 in Marktoberdorf hat das Ensemble „Bluestrings“ (Leitung: Frank Wunderer) der Kreismusikschule Fürstenfeldbruck in der Kategorie A1 (bis 19 Jahre) einen ersten Preis gewonnen. Das Ensemblemitglied Florian Sonnleitner wurde als einziger Teilnehmer des Wettbewerbs mit einem Solistenpreis ausgezeichnet und darf an der Musikhochschule München an einem Workshop mit dem international anerkannten Sirius String Quartett aus New York teilnehmen. Rund 400 Jazzer in 15 Bigbands und Jazzorchestern waren in der Baye-

Veeh-Harfenkurs an der Freisinger Musikschule Einen Veeh-Harfenkurs für Senioren veranstaltete erstmals die Städtische Sing- und Musikschule Freising. Das neue Angebot entstand in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt und wird als Projekt vom stellvertretenden Musikschulleiter Odilo Zapf betreut. „Integratives Musizieren“ nennt Musikschulleiter Martin Keeser diesen Kurs, der auch in Zukunft weiter angeboten werden soll. Er hofft, dass die fünf Teilnehmerinnen, für die extra die passenden, teilweise von Sponsoren finanzierten Instrumente angefertigt wurden, schon bald bei einem Konzert der Musikschule ihr Können zeigen, und Kinder und Senioren gemeinsam einen Abend gestalten.

Städtische Musikschule Mühldorf am Inn ist seit über 25 Jahren fest in der Kommune verankert. Musik und Musikausübung in ihren vielfältigen Erscheinungsformen sind Bestandteil sozialer und kultureller Selbstverwirklichung des Menschen in Beruf und Freizeit – unter diesem Leitgedanken soll den Bedürfnissen breiter Bevölkerungsschichten ein sinnvolles Angebot kreativer Beschäftigung mit Musik bereitgestellt werden. Die Musikschule will junge Menschen frühzeitig zum Singen und Musizieren führen und als öffentliche Bildungseinrichtung die musikalischen Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen erschließen und fördern.

rischen Musikakademie Marktoberdorf in drei verschiedenen Wettbewerben angetreten. Die Bigband des Gymnasiums Weilheim (unser Foto) unter der Leitung von Arthur Lehmann, Lehrkraft an der Städtischen Musikschule Weilheim, gewann in der Altersstufe bis 19 Jahre und wird Bayern bei der 10. Bundesbegegnung 2012 in Dresden vertreten. Veranstalter der Jazzbegegnung war das Landes-Jugendjazzorchester Bayern im Verband der Bayerischen Singund Musikschulen in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf und dem Bayerischen Jazzinstitut Regensburg. Alle Infos dazu unter www.ljjb.de


vbs VBS-Impressum Geschäftsstelle des VBS: Omptedastr. 7, 81243 München; Tel. 089/82 97 93 21, E-Mail: speth@vds-musik.de Redaktion der vbs-Seiten: Jürgen Scholz, Böhmenstraße 8, 86836 Untermeitingen Tel. und Fax 08232/743 99 E-Mail: scholz@vds-musik.de Internet: www.vbsmusik.de

In eigener   Sache In der nmz, November 2011, Seite 47, war eine Besprechung von Irene Bechert des Liedes „Stand ein Birkenbaum“ abgedruckt, zu der sich nachstehend einer der Mitautoren des Buches „Zauberklänge 4“, Dr. Christian Hoerburger, äußert. Einige der dort angeführten Kritikpunkte sind aber nicht von der Autorin Irene Bechert zu verantworten, sondern aus redaktionellen Gründen erfolgt. Um Missverständnissen vorzubeugen, sei daher einleitend bemerkt, dass der Abdruck der originalen Buchseite ebenso aus urheberrechtlichen Gründen entfallen musste wie das umfangreiche Bildmaterial des Originalartikels; die monierten Quellenangaben des Artikels fielen leider dem Platzmangel auf der Seite zum Opfer. Wir bitten, dies zu entschuldigen. (Die Red.)

„Stand ein Birkenbaum“ – keine Verfälschung Irene Bechert kritisiert in ihrer „kulturhistorischen Liedanalyse“ die Darstellung des Liedes „Stand ein Birkenbaum auf dem Felde“ in dem Schulbuch „Zauberklänge 4“ (München 2003, Seite 42). Diese sei eine Verfälschung, irreführend und im Wesentlichen verfehlt. Diese Behauptung kann nicht unwidersprochen bleiben. Das Lied ist in dem Schulbuch für den Musikunterricht in der Jahrgangsstufe 4 abgedruckt. Es wurde aus musikalischen Gründen dafür ausgewählt. Kulturhistorisch begründet ist diese Auswahl unter anderem durch den slawischen Charakter der Melodie. Für den russischen Komponisten Tschaikowsky war diese Melodie so wertvoll, dass er ihr ein musikalisches Denkmal gesetzt hat (in seiner 4. Sinfonie). Diese Verwendung durch Tschaikowsky wird in dem genannten Schulbuch thematisiert (Seite 43), was für Kinder in der vierten Jahrgangsstufe verständlich und musikpädagogisch sinnvoll ist. Der Text eines Liedes ist demgegenüber für die musikdidaktische Auswahl nachrangig. Nun steht bei diesem Text „Dt. Text: Anton B. Kraus“. Es steht nicht dort, dass es eine Übersetzung sei. Der Text ist also vermutlich eine freie Unterlegung. So etwas gibt es bei Liedern öfter: Es ist weder verboten, noch eine Verfälschung. Der Text hat – das ist entscheidend – poetische Qualitäten, ist kindgemäß und hat einen Bezug zu einem landestypischen Instrument, der Balalaika. Das reicht für die Rechtfertigung dieses Liedes als musikalischer Bildungsinhalt. Wenn es darüber hinaus einen überlieferten russischen Originaltext gibt, der andere, nicht kindgemäße Inhalte thematisiert, dann mag das kulturhistorisch von Interesse sein. Der Lehrer kann solches Wissen als Ergänzung zur Kenntnis nehmen. Für ein Schulbuch für den Musikunterricht mit 10-Jährigen ist das unbedeutend. Der deutsche Text von Kraus ist keine Verfälschung, genauso wenig wie die Verwendung der Melodie in Tschaikowskys Sinfonie eine Verfälschung ist. Eine kulturhistorische Liedanalyse, die zwei Textfassungen gegeneinander hält, sollte diese Texte dem Leser auch vorstellen. Bei der Melodienotation und in einer Anlage („2 Siehe Anlage, S. 7“) sucht man danach vergebens. Wenn die analytischen Erkenntnisse genauso unvollständig beziehungsweise fehlerhaft sind wie die Quellenangaben, dann sind sie wenig hilfreich. Dr. Christian Hoerburger

Volkslied im Grundschulmusikunterricht: Textanalyse irrelevant?

Text und Kontext eines Liedes sorgfältig zu analysieren, zu prüfen und für

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 34

Was heißt guter Musikunterricht? Tage der bayerischen Schulmusik 2012 Vom 1. bis 3. März 2012 werden in der Musikhochschule München die „Tage der bayerischen Schulmusik“ als Fortbildungsveranstaltung für Musiklehrer aller Schularten durchgeführt.

Die „Tage der bayerischen Schulmusik“ widmen sich 2012 dem Motto „Was heißt ‚guter’ Musikunterricht?“ Diese Frage soll im Rahmen der Festveranstaltung in einer Podiumsdiskussion, an der die Beteiligung von Vertretern des Kultusministeriums, der Hochschulen, Seminarlehrern, Studenten und Schülern geplant ist, angerissen werden. Alle weiteren Veranstaltungen, für die es gelungen ist,

namhafte Wissenschaftler und Praktiker zu verpflichten, die zum Teil zum ersten Mal bei den „Tagen der bayerischen Schulmusik“ referieren, werden auf dieses Motto abgestimmt sein. So werden in den einzelnen Kursen Vertreter aller Ausbildungsstätten für Musik in Bayern die Möglichkeit haben, ihre Sicht auf einen guten Musikunterricht vorzustellen. Zusätzlich beleuchten Vorträge von Vertretern der Hochschulen den wissenschaftlichen Aspekt der Ausbildung. Die Landesarbeitsgemeinschaften für Chor, Orchester, Pop, Jazz und Volksmusik werden den Praxisbezug für die Musiklehrer herstellen. Daneben gibt es natürlich

auch Veranstaltungen zu den grundlegenden Tätigkeiten der Musiklehrer (Chor, Percussion und Klassenmusizieren). Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist dabei auf die Stimmbildung in Kinderund Jugendchören sowie die Einrichtung von Chorklassen gelegt. Außerdem erhalten die einzelnen Schularten die Möglichkeit, ihre Besonderheiten zu präsentieren. Auch Informationen und Aussprachen (z.B. zur Abiturprüfung oder der neuen Landeskoordinationsstelle für Musik) ergänzen das vielfältige Angebot. Abgerundet wird das Programm durch ein geselliges Beisammensein am 1. März 2012, bei dem Michael Well

von der Band Biermösl Blosn die Teilnehmer zum Volkstanz animieren wird, und einem Kabarettprogramm von Felix Janosa, an das sich am 2. März 2012 noch die Mitgliederversammlung des VBS anschließt. Ergänzt wird das Fortbildungsangebot durch eine umfangreiche Verlagsausstellung, bei der ein Einblick in die aktuelle Unterrichtsliteratur sowie Notenmaterial geboten wird. Anmeldungen zu dieser Großveranstaltung sind ab sofort über FIBS möglich. Hier die Internetadresse: http://fibs.schule.bayern.de/suche/ details.php?v_id=69268

Veranstaltungsübersicht (Änderungen vorbehalten) Donnerstag, 1.3.2012 9.00 Uhr • „Caribe“ – ein Samba-Reggae aus Salvador da Bahia, Brasilien (Michael Girtner) • Rock – Pop – Crossover im Chor – Arrangements und Kompositionen für Gemischte Chöre (Stefan Kalmer /Sebastian Reutter) • „Meine Klasse groovt“ – Klassenmusizieren an der Mittelschule. Ein Weg zur erfolgreichen Aktivierung aller Schüler (Matthias Krisch) 10.00 Uhr • Die Landeskoordinationsstelle für Musik in Bayern stellt sich vor (Birgit Huber, Beatrix Broda-Kaschube, Christiane Franke) 11.00 Uhr • Festveranstaltung mit Podiumsdiskussion (musikalisch umrahmt von der Salsaband der Musikhochschule München, Ltg.: Tilman Jäger) 14.00 Uhr • „Guter“ Musikunterricht – Einige musikdidaktische Kriterien für eine „gute“ Praxis des Musikunterrichts • Singen ist klasse – Ein musikpädagogisches Modell macht Schule (Ralf Schnitzer, Schott-Verlag) • Igor Strawinsky – Ein Komponistenporträt für die sechste Jahrgangsstufe (Martin Wetterich) • chorissimo! – Impulse für ein kreatives Singen in Chor und Klasse (Klaus Brecht, Carus Verlag) • Dreiklang & Co. – Kanon-Komponieren leicht gemacht! (Kathrin Elstner) • Musische Realschule (Evelyn Beißel) 16.00 Uhr • Musik?...die Wahrnehmung ist der Schlüssel – Übungen und Konzepte für Klassen und Jazz-,Pop-,& BigBands an Schulen (Harald Rüschenbaum/Robert Aichner)

Schüler altersgemäß und dennoch inhaltsgetreu aufzubereiten, ist eine Aufgabe, der sich keine Musiklehrkraft entziehen sollte. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich um Lieder aus einem anderen Kulturkreis handelt. Anderenfalls könnte Schülern ein authentischer Einblick in die (Musik-) Kultur verwehrt bleiben, was mit den Intentionen interkultureller Musikpädagogik im Konflikt stünde. Schon von daher weckt die These, der „Text eines Liedes“ sei „für die musikdidaktische Auswahl nachrangig“ (Leserzuschrift von Ch. Hoerburger) Bedenken. Texte – selbstverständlich auch Liedtexte – verfügen über eine kommunikative Funktion. Dies betrifft auch Textübersetzungen, etwa die literarische Nachdichtung von A. B. Kraus, die definitiv keine inhaltsferne freie Unterlegung einer russischen Volksliedmelodie ist. Von der Relevanz einer Textanalyse zeugt der bereits zitierte Übersetzungsfehler, der offensichtlich auf die kindgerecht gekürzte Textversion als Übersetzungsvorlage zurückzuführen ist. Denn die zweite Zeile der vierten Strophe lässt sich leicht mit „für den Alten eine Balalaika“ und nicht mit „für den alten Spielmann Balalaika“ übersetzen (Vgl.: Zauberklänge 4, München 2003, S. 42). Irene Bechert

• Lust auf Ligeti – Ein Lernzirkel zur Vermittlung von Leben und Werk des Komponisten (Stefan Hörmann) • Musik erfinden – Erste Komponierschritte mit Kindern (Rudolf-Dieter Kraemer/Ute Legner) • Musiktheaterpädagogische Einführung in die Oper am Beispiel der Oper „L‘elisir d‘amore von Gaetano Donizetti (Ursula Gessat/Birgit Huber) • Einführung in die Notensoftware PriMus (Markus Hager) 19.00 Uhr • Volkstanz (Michael Well)

Freitag, 2.3.2012 9.00 Uhr • Bodypercussion – Eine Verbindung von Rhythmus und Bewegung für Kinder bis 10 Jahre (Michael Widmer) • „Das Fach Musik und seine Möglichkeiten im Konzept des ‚Lernen durch Engagement’” (Johannes Klehr) • Rock – Pop – Crossover im Chor – Arrangements und Kompositionen für gemischte Chöre (Stefan Kalmer/ Sebastian Reutter) • Chorklasse – Musikunterricht auf vokaler Basis mit Solmisationselementen (Klaus Nürnberger) • Die Abiturprüfung in Musik am achtjährigen Gymnasium – Fakten, Erfahrungen, Perspektiven (Klaus Mohr) • Kuba – nicht nur Buena Vista (Tobias Debold) 11.00 Uhr • Musik baut auf – Aufbauender Musikunterricht in der Sekundarstufe I (Werner Jank) • Materialgeleitete Freiarbeit im Musikunterricht der Sekundarstufe I und II. (Johannes Klehr) • Chorklasse - Singen im Klassenverband (Eva-Maria Atzerodt) • Die Streicherklasse (Karl Kemper/Johannes Fischer) • Stimmbildung im Jugendchor – Körperarbeit, Mutation, Stimmhöhen-

training (Klaus Nürnberger) • Methoden für einen schülerorientierten Musikunterricht – gezeigt an Beispielen zum Musikhören aus der Unterrichtspraxis (Gudrun Lorenz, Klett-Verlag) • „Vivo, energico“: Musik hören mit dem ganzen Körper – Bewegungsorientierte Zugänge zu „Neuer Musik“ (Gabriele Puffer)

• Neuer Wein in alten Schläuchen – „Keine Lust mehr auf die Moldau?“ (Patrick Ehrich)

14.00 Uhr • Unterrichtsstörungen im Fach Musik – Ursachen, Erscheinungsformen und strategische Ansätze zur Bewältigung (Daniel Mark Eberhardt) • Kinderchorleitung (Yoshihisa Kinoshita ) • Was ist guter Musikunterricht? – Aspekte und Perspektiven aus den drei bayerischen Lehrerbildungstätten für das Gymnasium (Hans-Ulrich SchäferLembeck/Gabriele Puffer/Bernd Clausen) • Die musikalische Grundschule Bayern – ein neuer Weg in der Schulentwicklung (Edith Scheffold) • Populäre Musik im Kontext unterrichten (Patrick Ehrich)

Samstag, 3.3.2012

16.00 Uhr • Musikunterricht aus Schülersicht – Wie Jugendliche Musikunterricht erleben und was sie sich von ihm wünschen (Frauke Heß) • Chorische Stimmzeit – Zeitgemäßes Einstimmen und Singen mit den Stimmicals 1 und 2 (Uli Führe, Fidula Verlag) • Historische Lieder, Stimme des Volkes – Geschichte im Lied, ein Erlebnis (Klaus Kaiser) • Klasse.im.puls – Musikklassen an Mittel- und Realschulen (Wolfgang Pfeiffer) • Musikhören von Mozart bis Mouse on Mars – Verschiedene Möglichkeiten des Musikhörens (Gabriele Schellberg) • Neue Musik – Zugangsmöglichkeiten zu Kompositionen von Frangis Ali-Sadé, Georg Katzer, Jörg Widmann, und anderen (Martina Raab)

17.30 Uhr „In der Hitfabrik“ – Musikalisches Solo-Kabarett (Felix Janosa) 18.30 Uhr Mitgliederversammlung des VBS

9.00 Uhr • Von rockigen Röhren und Stimmakrobaten – Mehrstimmiges Einsingen für Kinder- und Jugendchöre (Uli Führe, Fidula-Verlag) • „rhythm & groove“ – Bandpercussion im Klassenunterricht (Eva und Bernd Lücking) • Tänze zu Rock- und Popmusik im Musikunterricht (Sabine Hörger) Die Bandklasse – Konzept, Organisation und praktische Umsetzung (Tim Schiller) • Wie startet und leitet man ein Jazz-Ensemble oder eine Bigband? (Eugen Regnier) • Musikunterricht in der Sekundarstufe II – ein kulturerschließender Zugang zu Gustav Mahler und Luciano Berio (Ursel Lindner) • AnaVis – Die neue Software zur Visualisierung musikalischer Analysen (Klaus Kaiser) 11.00 Uhr • INpuls - Neue Ideen für die Arbeit im Schul- und Jugendchor (Christoph Hiller, Helbling-Verlag) • Gibt es in gutem Musikunterricht wirklich keine Störungen? – Vom Umgang mit einem Mythos und seinen alltäglichen Konsequenzen (Alexandra Kertz-Welzel) • Anschaulicher Musikunterricht in der Realschule – Geeignete Unterrichtsmaterialien zur Unterstützung der Lehrkraft (Adrienne Hafner) • Das kann ich besser! Kostenlose OpenBooks zur Musik (Ulrich Kaiser)

Aufruf zu offensivem Umgang mit Fach Musik Die Reformen im Bildungswesen haben gerade erst begonnen. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird sich das Gymnasium weiteren gravierenden Veränderungen unterwerfen müssen. Die Umstellung auf das G8 ist noch lange nicht abgeschlossen. Ausgangspunkt aller Überlegungen muss sein, welche Kompetenzen und welche Bildungsinhalte ein Schüler am Ende seiner Ausbildung nach zwölf Jahren tatsächlich beherrschen soll. Wie viele und welche Sprachen sind sinnvoll? Welche Themenfelder in den Kernfächern sind wirklich wichtig und werden dann am Ende auch beherrscht? Wird in den lernintensiven Fächern wie Geschichte, Erdkunde oder Biologie tatsächlich ein stabiles Überblickswissen vermittelt? Wie halten wir es mit der Allgemeinbildung? Die dringend notwendige inhaltliche Neuorientierung hat noch gar nicht wirklich begonnen und wird einen enormen Kraftakt und erhebliche politische Durchsetzungskraft verlangen. Was heißt das für das Fach Musik? Musik ist eines der vielfältigsten Fächer im Kanon der Fächer überhaupt. Es ermöglicht neben Atemschulung, Konzentrationsübungen, Stimmtraining, Rhythmusschulung einen vertief-

ten, auch emotionalen Zugang zu den Epochen. Über akustische und musiktheoretische Inhalte kann das logische Denken geschult und gleichzeitig können diese Phänomene akustisch erfahren werden. In Gestaltungs- und Kompositionsversuchen wird das kreative Denken geschult. Bei Auftritten vor der Klasse und vor Publikum wird das Selbstwertgefühl gestärkt und der soziale Zusammenhalt innerhalb der Klasse und Schulgemeinschaft nachhaltig gefördert. Durch Bewegungsübungen und einfache Tanzschritte wird das Körperbewusstsein verbessert. Durch Aufführungen der Schule, Konzert- und Musiktheaterbesuche, Instrumental-, Gesangs- und Tanzunterricht wird die Grundlage dafür geschaffen, dass kulturelles Leben auch während des späteren Arbeitslebens eine Bedeutung haben kann. Gerade in Zeiten zunehmender Individualisierung und den negativen Auswirkungen einer nur noch vom Leistungsgedanken geprägten Gesellschaft kommt dem Fach Musik eine sehr wichtige Rolle zu. Die große Akzeptanz der musischen Zweige an den bayerischen Gymnasien zeigt, dass dies auch von den Eltern verstanden wird. Welche Forderungen sollten daraus resultieren?

1. Im Rahmen einer weitergehenden Reform des Gymnasiums sollte sich an dem Wirtschaftsstandort Deutschland, der ganz entscheidend auf Innovationen angewiesen ist, der Anteil der „kreativen“ Fächer erhöhen. Das Fach Musik sollte am nichtmusischen Gymnasium mindestens mit zwei und am musischen Gymnasium mit mindestens drei Wochenstunden (plus eine Instrumentalstunde) bis zur zehnten Klasse durchgehend unterrichtet werden. 2. In der Oberstufe müssen Fächer wieder vertieft belegt werden können. Schüler zum Beispiel mit besonderen Begabungen auf mathematischem oder auf sprachlichem Gebiet bedürfen einer gezielten Förderung. Auch in den künstlerischen Fächern sollte wieder die Wahl eines Vertiefungsfachs ermöglicht werden. Schüler brauchen dringend Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer persönlichen Anlagen, wie es im Kollegstufensystem zuvor möglich war. 3. Die begonnene Überarbeitung und schulartübergreifende Synchronisation der Lehrpläne sollte mit einer generellen Neuorientierung des Gymnasiums einhergehen, die von einer mit der Praxis vertrauten Gruppe von Experten getragen wird. Gunther Brennich


Fortbildungskalender 2. Halbjahr 2012 17.10., Würzburg. L: F. Trüün. Info: www.dtkvbayern.de Wenn die Stimme versagt 17.10., Ochsenhausen. L: E. Kniebühler u.a. Info: LAO Kinder.Chor.Stimme 14.11.2012–31.12.2014, Trossingen. L: C. Hollmann, M. Lüdke u.a. Info: BAK Vocal Percussion Basics 17.11., Renningen. L: R. Filz. Info: LVBW Singen mit Hand & Fuß 30.11.–2.12., Trossingen. L: C. Hollmann u.a. Info: BAK Familien-Musizierwochenende im Advent 7.–9.12., Ochsenhausen. L: E. Kramer u.a. Info: LAO Erlebnis Kinderchor, Vielfalt kreativen Lernens u. Gestaltens 9.–11.12., Hammelburg. L: C. Wieblitz. Info: OSG

Neue Musik Experimentelles Klassenmusizieren. Ein musikalisch/methodischer Einstieg in die kreative Arbeit mit Grundschulkindern 8.9., Köln. L: A. Tang, C. Keune. Info: OJHS „Föte auf neuen Wegen“ – Moderne Spieltechniken für Querflöte 29.9.–3.10., Weikersheim. L: C. Levine. Info: JMD Musik aktuell 18.–21.10., Trossingen. L: C. Holllmann u.a. Info: BAK „Improvisation ist Leben im Moment“, Kurs II Experimentelle Freiheit über Patterns 19.–21.10, Weikersheim. L: V. Gregor. Info: JMD

Alte Musik Landshuter Hofmusiktage 6.–8.7., Alteglofsheim. Info: www.dtkvbayern. de Sommerakademie für Alte Musik: Geistliche und weltliche Kantaten 16.–22.7., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: P. Kooij. Info: StKM Barrocaner – Barockmusik für Schüler: Singen ist das Fundament zur Musik 20.–23.7., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: S. Knebel. Info: StKM Hamburg Barock 2012 – Musik als klingende Bachs Erben – Jugendbarockorchester: Bach und der Alte Fritz 27.7.–5.8., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: R. Alpermann, P. Kooij. Info: StKM Vorbereitungs-Workshop für „Jugend musiziert“ 2013 1.–5.8., Weikersheim. L: F. Wezel u.a. Info: JMD Sprache 28.–30.9., Hamburg. L: A. Siedel u.a. Info: LMA HH/KON „Alte Musik auf neuen Wegen – Instrumentalkurs Flöte/Traversflöte, Cembalo und Ensemble“, Verzierungskunst und praxisorientierte Generalbasstechnik im 18. Jahrhundert, offener Unterricht und Ensemblespiel 22.–25.11., Georgsmarienhütte. L: K. Holsten, B. Seemann. Info: www.axis-duo.de XXXIX. Wissenschaftliche Arbeitstagung „Hausmusik im 17. und 18. Jahrhundert“ 23.–25.11., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. Info: StKM Studien- und Praxiswochenende Gregorianischer Choral 7.–9.12., Ochsenhausen. L: S. Klöckner. Info: LAO

Musiktheater, Musical Ihr Auftritt! Singen und Spielen 30.8.–2.9., Heek. L: M. Hoffmann, S. StolpeBonk. Info: LMA NRW

Management, Organisation Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Kommunikationsmanagement für Jugend, Bildung und Kultur 2.–6.7., Remscheid. L: E. Oehrens, M. Nantscheff. Info: AKR Musikschulen und Web 2.0. Instrumente und Potenziale in der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation von Musikschulen 6.7., Stuttgart. L: B. Reiser, M. Kunzelnick. Info: LVBW Die Führungskraft zwischen Chef und Mitarbeiter 13.7., Stuttgart. L: C. Gerloff. Info: LVBW Führungstraining für erfolgreiche Musikschulen. Blockseminar (Modul 1–3) 27.–31.8., Lauchheim. L: C. Gerloff. Info: LVBW „Klingende Münze?!“ – Für eine „Honorarreform im (freiberuflichen) Instrumentalunterricht 8.9., Marl. L: B. Dahlhaus. Info: MB Redaktionelle Betreuung einer Homepage mit dem Content Manager System 8./9.9., Stuttgart. L: M. Donno. Info: LVBW Qualitätsmanagement 14.9., Mannheim. L: U. Raschwen u.a. Info: VdM Die Fachbereichsleitung einer Musikschule 25.–28.9., Trossingen. L: W. Sobirey. Info: VdM Was freie Musikpädagogen wissen wollen. Antworten auf Steuer-, Rechts- und Marketingfragen. DTKV NRW in Kooperation mit der LMA NRW 29.–30.9., Heek. L: U. Freudenberg u.a. Info: LMA NRW Beziehungs-Weisen: Über den richtigen Umgang mit Stiftungen. Vom Konzept über die Antragsstellung bis zur Abrechnung und Dokumentation 30.9.–2.10., Wolfenbüttel. L: L. Engelhardt. Info: BAW Gesprächskultur im Orchester. Kommunikative Kompetenz für Kulturorchester, Opernbetrieb und Theater 7.–9.10., Wolfenbüttel. L: H.-P. Hüsch. Info: BAW Kirchenmusik im Wandel – Neubeginn! Berufsbegleitende Fortbildung hauptamtlicher Kirchenmusiker zu Kooperationen, Projektentwicklung und Selbstmanagement um das Singen mit Kindern

8.10., Trossingen. L: R. Schuh u.a. Info: BAK Musik erleben XIX 1.–2.11., Scheersberg L: W. Koperski. Info: VDS Hessen Das Musikschul-Sekretariat 5.11.2012–30.6.2013, Trossingen. L: R. Fritsch u.a. Info: BAK Klärungsgespräche führen. Kritik angemessen und souverän äußern 16.–17.11., Stuttgart. L: C. Fey. Info: LVBW Kommunikation und Motivation 17.–18.11., Langen. L: E. Bortnik. Info: VdM Hessen Anforderungen an Leitungskräfte an Musikschulen 19.11.–22.11., Trossingen. L: M. Kobold. Info: VdM Rechtsfragen an Musikschulen 20.–22.11., Trossingen. L: W. Steinweg. Info: VdM Wie tickt die Redaktion? Meine Pressemitteilung soll gelesen werden 26.–28.11., Wolfenbüttel. L: H. Janssen. Info: BAW Führung reflektieren und gestalten 26.–30.11., Remscheid. L: T. Reyer. Info: AKR Marketing kompakt 12.–14.12., Remscheid. L: E.-M. Oehrens, M. Nantscheff. Info: AKR

PersönlichkeitsEntwicklung Präsentation und Person. Die eigene Wirkung entwickeln 16.–18.7., Wolfenbüttel. L: F. Steiof. Info: BAW Die Kunst des Fragens 15.–16.10., Wolfenbüttel. L: F. Steiof. Info: BAW Dispokinesis – erste Erfahrungen 2./3.11., Nürtingen. L: H. Bayer u.a. Info: LVBW

Fächerübergreifende Veranstaltungen Musik & Medien: Music-Camp: Logic & Cubase 9.–13.7., Trossingen. G. Gerl u.a. Info: BAK Normal null...??? Interkulturelles Jugendcamp 9.–21.7., Heek. L: R. Sodemann. Info: LMA NRW Rhythm to Dance 13.–15.7., Wolfenbüttel. L: R. Maldoom, T. McLorg. Info: BAW Musik & Medien: Arrangieren & Komponieren 20.–22.7., Trossingen. L: G. Gerl u.a. Info: BAK Kinder und Jugendliche können komponieren 18.–19.8., 27.10., 16.–18.11., Hamburg. L: A. Schmeling, M. Kaul. Info: LMA HH/JMS Junge Teamer Ochsenhausen 31.8.–2.9., Ochsenhausen. L: I. Rieker u.a. Info: LAO Kreative Körper- und Bewegungstherapie 3.–7.9., Remscheid. L: R. Land, T. Reyer. Info: AKR 3. Europäisches Chorforum für junge Komponisten 3.9.–9.9., Ochsenhausen. L: G. Eriksson u.a. Info: LAO Elementare Musikpädagogik als Methode im Instrumentalunterricht 22.9., Offenbach. L: B. Busch. Info: VdM Hessen Musikvermittlung im kirchlichen Bereich – Neubeginn! Mehrphasige berufsbegleitende Fortbildung hauptamtlicher Kirchenmusiker für die Bereiche Konzertpädagogik und Aufführungskultur 24.–28.9., Wolfenbüttel und 25.2.–1.3., Trossingen. L: C. Hollmann u.a. Info: BAW Atem und Entspannung 5.–7.10., Ochsenhausen. L: P. Cubasch. Info: LAO Hören – Spielen – Bauen einfacher Musikinstrumente der Natur 6.–7.10., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: H. Heyne. Info: StKM Aufbau- und Probenarbeit mit Bigbands 8.–10.10., Ochsenhausen. L: J. Scheytt. Info: LAO Human Beatboxing und Improvisation 8.–10.10., Ochsenhausen. L: P. Brenning u.a. Info: LAO Musik (fachfremd) unterrichten – gerne, aber wie? 8.–10.10., Ochsenhausen. L: R. Bartel u.a. Info: LAO Singen zur Weihnachtszeit 8.–10.10., Ochsenhausen. L: E. Kramer. Info: LAO Basiskurs Klassenmusizieren 12.–14.10., Marktoberdorf. L: P. Pfaff. Info: Musik & Medien: Vocalrecording 12.–14.10., Trossingen. L: F. Gypser, R. Schuh. Info: BAK Singend bewegen – fühlend sprechen 12.–14.10., Ochsenhausen. L: C. Welzel, u.a. Info: LAO Hörerziehung 15.–17.10., Ochsenhausen. L: G. Kunz u.a. Info: LAO Songs aus Afrika und aller Welt 17.–19.10., Ochsenhausen. L: N. Sitson u.a. Info: LAO Musik bewegt dich! 18./19.10., Ochsenhausen. L: M. Grüner u.a. Info: LAO Musik & Medien: Bandrecording 18.–21.10., Trossingen. L: F. Gypser, R. Schuh. Info: BAK Musik & Medien: Arrangieren & Komponieren 19.–21.10., Trossingen. L: R. Schuh u.a. Info: BAK Aufführungsort „Halloween Concert“. Dramaturgien für eine lebendige und publikumsorientierte Präsentation klassischer Musik 22.–24.10., Wolfenbüttel. L: M. Lüdke. Info: BAW Chorleiterforum – Aspekte zur aktuellen Chorarbeit in Schule und Verein 22.–24.10., Ochsenhausen. L: T. Steigleder u.a. Info: LAO Methodische Vielfalt im Gruppenunterricht 27.10., Hamburg. L: P. Schmidt. Info: LMA HH/ KON Üben im Flow – Eine ganzheitliche, körperorientierte Übemethode für alle Instrumente und Gesang 27.–28.10., Köln. L: A. Burzig. Info: OJHS

Ball, Besen – Loop Machine. Mit Alltagsgegenständen und Neuen Medien auf die Bühne 4.–8.11., Remscheid. L: H. Fiedler, A. Steenbeck. Info: AKR Lieder – Spiele – Pausenknaller 6.11., Ochsenhausen. L: E. Kramer. Info: LAO Info: BAK Musik für Erwachsene, Senioren und Familien 10.11., Wangen i.A. L: B. T. Klein, W. Ferber Info: LVBW Tanzen macht Spaß – Tänze für Groß und Klein 10.11., Buseck. L: T. Böhnke. Info: VdM Hessen Schwierige Situationen im Gruppenunterricht mit Kindern. Mögliche Ursachen, mögliche Strategien 17./18.11., Karlsruhe. L: J. Greiner. Info: LVBW Klezmer & mehr 19.–22.11., Trossingen. L: M. Hayoun u.a. Info: BAK Musikalische Weltreise und klingende Spielregeln. Musik- und Spielpädagogik im Dialog. 19.–23.11., Remscheid. L: G. Knecht, M. Bradke. Info: AKR Instrumentenbau 24.–25.11., Dreieich. L: M. Widmer. Info: VdM Hessen „Nicht ohne uns“ (Symposium) Chancen für das gemeinsame Musizieren von Menschen mit und ohne Behinderung 28.–30.11., Trossingen. Info: BAK „Improvisation in Musik und Bewegung – Wege zu einem persönlichen Ausdruck“, Musik- und Bewegungsimprovisation für Pädagogen und Therapeuten. 30.11.–2.12., Klein Jasedow, Klanghaus am See. L: K. Holsten, T. Schallmann. Info: EAHK Musikalische Improvisation – Intensivkurs in

3 Phasen 7.–9.12, 11.–13.1. und 15.–17.2. 2013, Berlin. L: M. Schwabe. Info: ExB Die musikpädagogische Zukunftswerkstatt 8.12., Marl. L: B. Dahlhaus. Info: MB

Musik und Computer Computer im Musikunterricht 11.–12.8., Hamburg. L: A. Hinrichs, M. SchwarzTkotz. Info: LMA HH/JMS Notation am Computer 25.8., Hamburg. L: A. Ong. Info: LMA HH/JMS Musik & Medien: Cubase – Praxisworkshop für Einsteiger 21.–23.9., Trossingen. L: H. Steinbruck, R. Schuh. Info: BAK Notenschreiben am Computer 3.10., Ochsenhausen. L: K. Brecht. Info: LAO Musik@Multimedia. (4 Phasen, Kursreihe A) Phase (1): Einführung in die Musikproduktion mit Computer. (2) Audioaufnahme am Computer. (3) Mastering; Musikinstrumente und Klangdesign im Computer. (4) Abmischung und Mastering 18.–21.10., Ochsenhausen. L: M. Schneider-Hollek, J. Koch. Info: LAO Musik & Medien: Hands-On Cubase 8.–11.11., Trossingen. L: H. Steinbrink, R. Schuh. Info: BAK Musik & Medien: Mixing-Praxisworkshop für Einsteiger 9.–11.11., Trossingen. L: F. Gypser, R. Schuh. Musik & Medien: Logic – Praxisworkshop für Einsteiger 28.–30.11., Trossingen. L: F. Gypser, R. Schuh. Info: BAK

Abkürzungen und Adressen AMJ: Arbeitskreis Musik in der Jugend, Grüner Platz 30, 38302 Wolfenbüttel Tel. 05331/900 95 00, Fax 05331/900 95 99 www.amj-musik.de AMJMusikinderJugend@t-online.de AKR: Akademie Remscheid, Küppelstein 34, 42857 Remscheid Tel. 02191/79 40 Fax: 02191/79 42 05 www.akademieremscheid.de info@akademieremscheid.de BAK: Bundesakademie für musikalische Jugendbildung e.V., Hugo-Herrmann-Str. 22 78647 Trossingen Tel. 07425/94 93-0, Fax -21 www.bundesakademie-trossingen.de mail@bundesakademie-trossingen.de BAW Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, Schloßplatz 13 38304 Wolfenbüttel, Tel. 05331/80 84 11, Fax. 05331/80 84 13 www.bundesakademie.de post@bundesakademie.de BMM: Bayerische Musikakademie, Markt­oberdorf, Kurfürstenstr. 19, 87616 Markt­oberdorf, Tel. 08342/96 18-0 www.modakademie.de info@modakademie.de BO: Bezirk Oberfranken, Ludwigstraße 20, 95444 Bayreuth Tel. 0921/604 16 08, Fax 0921/604 16 06 www.haus-marteau.de info@haus-marteau.de DCV: Deutscher Chorverband e.V., Eichendorffstr. 18, 10115 Berlin Tel. 49 (30) 84 71 08 900, Fax 49 (30) 84 71 08 999 www.deutscher-chorverband.de info@deutscher-chorverband.de DTKV Bayern: Tonkünstlerverband Bayern e.V., Sandstraße 31, 80335 München, Tel. 089/ 54 21 20 80 Fax 089/ 54 21 20 81 www.dtkvbayern.de LV.BT@web.de EAHK Europäische Akademie der heilenden Künste e.V., Am See 1, 17440 Klein Jasedow, Tel. 038374/752 28 www.eaha.org, www.axis-duo.de kh@humantouch.de ExB: Exploratorium Berlin, Mehringdamm 55 (1. Hof), 10961 Berlin Tel. 030/847 210 52, Fax 814 15 03 www.exploratorium-berlin.de info@exploratorium-berlin.de FH Flötenhof e.V., Schwabenstr. 14, 87640 Ebenhofen, Tel. 08342/89 91 11 www.alte-musik.info alte-musik@floetenhof.info HVHS: Ländliche Heimvolkshochschule Hohebuch, 74638 Waldenburg Tel. 07942/10 70, info@hohebuch.de www.hohebuch.de IfeM: Institut für elementare Musikerziehung, in der Mainzer Musikalien-Zentrum GmbH, Weihergarten 5, 55116 Mainz Tel. 06131/906 11 20 www.ifem.info INMM: Institut für Neue Musik und Musik­erzie­hung e.V., Olbrichweg 15, 64287 Darmstadt, Tel. 06151/466 67 www.neue-musik.org inmm@neue-musik.org JMD: Jeunesses Musicales Deutschland, Landesverband Niedersachsen, An der Münze 7, 21335 Lüneburg Tel./Fax 04131/30 93 90 www.jmd-niedersachsen.de KBSC: Kolping Bildungsstätte Coesfeld GmbH, Heimvolkshochschule, Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld Tel. 02541/803 120, Fax 02541/803 101 www.kolping-bildungsstaette-coesfeld.de info@bildungsstaette.kolping-ms.de KMB-Institut: Kind – Musik – Bildung. Institut für elementare Musikpädagogik un Vorschulerziehung, Wilhelmstr. 22, 71116 Gärtringen Tel. 07034/92 97 24, Fax 07034/92 97 25

www.kmb-institut.de mail@schuh-verlag.de LAO: Landesakademie Ochsenhausen, Schlossbezirk 7, 88416 Ochsenhausen Tel. 07352/911 00, Fax 911 016 www.landesakademie-ochsenhausen.de sekretariat@landesakademieochsenhausen.de LMA HH/JMS: Staatliche Jugendmusik­schule Hamburg, Michael Otto Haus, Mittelweg 42, 20148 Hamburg Frau Plath, Tel. 040/428 01 41 25, Fax -33 www.landesmusikakademie-hamburg.de LMA HH/KON: Hamburger Konservatorium, Sülldorfer Landstr. 196, 22589 Hamburg Frau Höppel, Tel. 040/870 877-19, Fax -30 www.landesmusikakademie-hamburg.de LMA NRW: Landesmusikakademie NRW, Steinweg 2, 48619 Heek Tel. 02568/930 50, Fax 02568/10 62 www.landesmusikakademie-nrw.de info@landesmusikakademie-nrw.de LVBW: Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs e.V., Herdweg 14, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/218 51 12, Fax 218 51 20 www.musikschulen-bw.de switlick@musikschulen-bw.de MB www.musikbaeume.de, Bernd Dahlhaus, Grünberger Straße 5, 45768 Marl, Tel. 02365/51 55 01 www.musikbaume.de info@musikbaume.de OJHS: Offene Jazz Haus Schule e. V. Eigelstein-Torburg, 50668 Köln Tel. 0221/130 565 24, Fax 130 565 12 www.jazzhausschule.de offene@jazzhausschule.de OSG: Orff-Schulwerk-Gesellschaft Scharnitzer Str. 1, 82166 Gräfeling Tel. 089/85 42 851, Fax 089/85 42 953 www.orff-schulwerk.de orff-schulwerk@t-online.de PAK: Pädagogische Arbeitsgemeinschaft Kontrabass (PAK) im Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e.V., C/o Stephan Bauer PF 1221, 94002 Passau Tel. u. Fax 08 51/987 81 72 pak.bayern@musikschulen-bayern.de www.pak.musikschulen-bayern.de RME: RME Akademie, Drosselweg 10, 65527 Niedernhausen Tel. 06128/72 82 6, Fax 06128/72 82 9 www.rme-akademie.de, info@rme-akademie.de StfzM: Studienzentrum für zeitgenössische Musik, Klementinenstr. 17, 80805 München Tel. 089/361 27 28 Fax: 089/36 89 06 05 StKM: Stiftung Kloster Michaelstein: Musik­institut für Bildung und Aufführungspraxis, PF 24, 38881 Blankenburg/Harz, Tel. 03944/903 082 www.kloster-michaelstein.de seminar@kloster-michaelstein.de VBSM: Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e.V., Herzog-Albrecht-Platz 2, 82362 Weilheim i. OB Tel. 0881/20 58, Fax 0881/89 24 www.musikschulen-bayern.de info@musikschulen-bayern.de VdM: Verband deutscher Musikschulen e.V., Bundesgeschäftstelle, Plittersdorfer Str. 93 53173 Bonn, Tel. 0228/957 06-18, Fax -33 www.musikschulen.de vdm@musikschulen.de VdM Hessen: Verband deutscher Musik­schulen, LV Hessen e.V., Rheinstr. 111, 65185 Wiesbaden Tel. 0611/34 18 68 60, Fax 0611/34 18 68 66 www.musikschulen-hessen.de buero@musikschulen-hessen.de VDS Hessen: Verband Deutscher Schulmusiker, Landesverband Hessen e.V., Hainerweg 58, 35435 Wettenberg Tel. 06406/830 77 43 www.vds-hessen.de abel@vds-hessen.de

Arbeitskreis Musik in der Jugend


Fortbildungskalender 1. Halbjahr 2012 Ensembleleitung – Orchester, Chor Blasorchester Dirigieren 10.–12.2., Metzingen. L: T. Doss. Info: LVBW Simple Symphonies: Leitung von Kinder- und Jugendorchestern 13.2–3.6., Trossingen. L: N. Koop, R. Schuh. Info: BAK 10. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme, Vorträge und Workshops, Thema: „Forschung – Wissen – Praxis“ 24.–26.2., Leipzig. L: M. Fuchs u.a. Info: AMJ Ergänzungswochenende zur Fortbildung Orchesterleitung 24.–26.2., Heek. L: T. Lehmann. Info: LMA NRW Chorklassenleitung – Neubeginn! Berufsbegleitende Weiterbildung für niedersächsische Grundschullehrkräfte in vier Phasen plus einem Zertifizierungswochenende 29.2.–3.3., 5.–8.6., 2.–5.10., Wolfenbüttel. L: M. Lüdke u.a. Info: BAW Chorleitung und Akustik – Musikalische Akustik von Sänger/-in, Chor und Raum 9.–11.3., Remscheid. L: H. Jers. Info. AMJ Studientag Chorklassen 17.3., Wolfenbüttel. L: S. Zieske u.a. Info: BAW Chorleitung für Anfänger und Fortgeschrittene 23.–25.3., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: K. Tietze. Info: StKM Dirigent/-in im Zupforchester/Gitarrenensemble C3 23.–25.3. + 6 weitere Arbeitsphasen, Heek. L: A. Eickholt & V. Gerland. Info: LMA NRW Impulsbasiertes Arbeiten mit Ensembles am Beispiel des MusikLabors 31.3.–1-4., Köln. L: A. Nenzda & A. Lindner. Info: OJHS Orchester Dirigieren 14.–15.4. und 21.04, Heidelberg. L: T. Kalb. Info: LVBW Lebendiger Kinderchor. Aspekte kreativer Vokalarbeit mit Kindern 14.–16.4., Wolfenbüttel. L: C. Wieblitz. Info: BAW Singen in der Schule. Vokalpraktische Arbeit in Chor und Unterricht 24.4., Lübeck. L: S. Albert. Info: www.vds-sh.de Dirigentenworkshop 28.4., Schönaich. L: T. Scholl. Info: LVBW Meisterkurs Orchesterpraxis für Chorleiter/-innen I 4.–6.5., Ochsenhausen. L: M. Alber u.a. Info: LAO Orchesterpraxis für Chorleiter/-innen I 4.–6.5., Ochsenhausen. L: B. Reich u.a. Info: LAO Pop, Rock, Gospel und Swing im Chor – Wie geht das? 12.–13.5., Bensheim. L: S. Miceli. Info: AMJ Orchesterdirigieren 16.–20.5., Freiburg/Breisgau. L: G. Schmidt-Bohn. Info: AMJ Orchesterleitung 2.6., Hamburg. L: T. Mittelberger. Info: LMA HH/ KON Dirigentenwerkstatt 8.–12.6., Heek u. Hilchenbach. L: T. Lehmann. Info: LMA NRW Solmisation und Rhythmusarbeit für Chorleiter/innen 9.–10.6., Hamburg. L: C. Heller. Info: AMJ Offenes Singen – Don‘t stop the flow! – InstantMusizieren mit großen Gruppen 29.6.–1.7., Niddatal. L: M. Gohl. Info: AMJ

Elementare Musikpädagogik, Rhythmik, Orff-Schulwerk Die Bremer Stadtmusikanten 1.2., Mörfelden-Walldorf. L: S. Endris-Lüttmann. Info: RME MuKi – Musizieren in Eltern-Kind-Gruppen 4.2., Gärtringen. L: C. Dannenberg. Info: KMB-Institut Bewegte Lieder – singen, tanzen szenisch gestalten 4.2., Gaildorf. L: M. Grüner-Hönemann. Info: LVBW Der Liederkompass 4.–5.2., Schlitz. L: J. Leukert-Stöhr. Info: VdM Hessen Ready for Take Orff! Eine Weltreise mit Orff-Instrumenten 18.–19.2., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: E. Granas. Info: OSG Zertifizierung von DIE CARUSOS-Fachberater 18.–19.2., Berlin. L: M. Lüdke. Info: DCV Jetzt ist Krippen-Spielkreiszeit! 27.2., Ochsenhausen. L: E. Gulden. Info: LAO Go-O(r)ff-line 1.3., Ochsenhausen. L: C. Schneider-Hollek, J. Koch. Info: LAO Rhythm Basics 2.–4.3., Remscheid. L: H. Fiedler, H. Schumerus. Info: AKR Eltern-Kind-Gruppe f. MSL, Erz., SozPäd. mit Vorerfahrung 3.3., Kassel-Baunatal. L: H. Keil. Info: OSG Singen in hoher Lage mit Kindern im Kindergartenalter 3.3., Bad Mergentheim L: W. Shehata-Dieler. Info: LVBW Bewegung und Rhythmus im Klassenzimmer 7.–9.3., Ochsenhausen. L: C. Portele, M.A. Fröhlich. Info: LAO Schulchor Grundschule I (Basiswissen) 7.–9.3., Ochsenhausen. L: E. Kramer, C. Waggershauser, K. Brecht. Info: LAO Spannend und voller Fantasie 8.3., Ochsenhausen. L: R. Kühnel. Info: LAO Mentor(inn)enfortbildung I, II 9.–11.3., Ochsenhausen. L: R. Gottlieb, E. Kramer u.a. Info: LAO Entdeckungsreise in die Welt der Musikinstrumente oder wie man auf fast allem spielt… 10.3., Stuttgart. L: D. Stützel. Info: LVBW Frühlings- und Sommermusik im Kindergarten 10.3., Gärtringen. L: K. Schuh. Info: KMB-Institut Rhythmusspiele der Welt. Musikalische Spielmodelle für die Rhythmusarbeit in Gruppen 10.3., Donzdorf. L: R. Grillo. Info: LVBW Rundum „Singen – Bewegen – Sprechen“. Praktisches Musizieren mit Drei- und Vierjährigen für Musikschullehrkräfte und Erzieher/-innen 10.3., Trossingen. L: C. Genserich, M. Konsek u.a. Info: LVBW Sprachförderung durch Rhythmik und Musik 10.3., Köln. L: S. Hirler. Info: www.ifem.info Wenn die Sprache laufen lernt

10.3., Karlsruhe. L: R. Wörner. Info: www.rhythmik-online.de 1, 2, 3 – alle sind dabei... 14.3., Ochsenhausen. L: K. Brecht. Info: LAO Elementares Musizieren mit Senioren im Heim 16.–18.3., Heek. L: B. Metzger, M. Schelske-Flöter. Info: LMA NRW Geschichten mit Musik 16.–18.3., Remscheid. L: H. Fiedler, A. Steenbeck. Info: AKR Musizieren mit Jugendlichen in gemischten Ensembles und im Klassenverband 16.–18.3., Heek. L: E. Vogel. Info: LMA NRW Der Liederkompass – Navigationshilfen für eine Sinn-volle Liedauswahl beim Singen mit Kindern 17.3., Karlsruhe. L: J. Leukert-Stöhr. Info: AMJ Singen mit Kindern in der Grundschule 17.3., Ochsenhausen. L: E. Kramer u.a. Info: LAO Elementare Musikpädagogik/Rhythmik in der Grundschule im Hinblick auf „Singen – Bewegen – Sprechen“ 17.3., Rheinfelden. L: R. Wörner. Info: LVBW „Die Musik in uns – Workshop elementare Musik und Improvisation“, von den Wurzeln der Kreativität zum persönlichen musikalischen Ausdruck, mit dem „Klanghaus-Instrumentarium“ oder dem eigenen Instrument, für Pädagogen, Therapeuten und Amateure 17.–18.3., Klanghaus am See. L: K. Holsten, B. Seemann. Info: www.eaha.org Rhythmik im Mathematikunterricht – Rhythmik im Deutschunterricht 23.–24.3., Remscheid. B. Schultze, R. Klipera. Info: AKR TaKeTiNa. Rhythmus erleben pur, auch ohne Vorkenntnisse 23.–25.3., Marktoberdorf. L: A. Glage, B. Westphal. Info: OSG Die Liederlok – mit Kindern singen 24.3., Gärtringen. L: M. Scheer-Liebaug, M. Blaschke. Info: KMB-Institut „Was klingt denn da?“ – Eltern-Kinder-Musikgruppen singen, tanzen, musizieren 24.3., Bad Wildungen. L: G. Westhoff. Info: VdM Hessen Trommeln voll und ganz 24.3.,16.6., Karlsruhe. L: C. Heimann. Info: www. rhythmik-online.de TaKeTiNa, Offbeats „mit Hand und Fuß“ 24.-25.3., Hamburg. L: E. Diethelm, J. Münster. Info: LMA HH/ KON Kinderleicht 27.3., Ochsenhausen. L: E. Kramer. Info: LAO Schwirrbrunner, Waldteufel und Co. 28.3., Ochsenhausen. L: I. Rieker u.a. Info: LAO Literacy, ganz beschwingt 29.3., Ochsenhausen. L: I. Rieker u.a. Info: LAO Musikpädagogik im Seniorenbereich 31.3., Schlitz. L: T. Hartogh. Info: VdM Hessen Zusatzqualifikation Elementare Musikpädagogik ab April 2012, Hamburg. L: H. Billerbeck. Info: LMA HH/KON Orff-Schulwerk Oster-Jubiläums-Kurs Musik & Tanz für Einsteiger & Infizierte 1.–5.4., Hammelburg. L: W. Beidinger u.a. Info: OSG MFE im JeKi-Instrumentalgruppenunterricht 14.–15.4., 9.–10.6.,1.–2.9., Hamburg. L: H. Billerbeck, J. Wetzel-Kagelmann. Info: LMA HH/KON Klassenmusiziern mit Orff-Instrumenten 19.4., Ochsenhausen. L: H. Denzel. Info: LAO Fachtagung Musikalische Bildung im Kita-Alltag 19.–20.4., Heek. Info: LMA NRW Kreative Vokalarbeit mit Kindern im Elementarbereich 20.–21.4., Schwäbisch Gmünd. L: C. Wieblitz. Info: LVBW Der Rattenfänger von Hameln 21.4., Idstein. L: S. Endris-Lüttmann, I. Müller. Info: RME 8. Tag der Elementaren Musikpädagogik. Vom Erlebnis zum Ergebnis: Körper, Stimme und Instrumente in der Elementaren Musikpädagogik 21.4., Sinsheim. L: W. Beidinger. Info: LVBW Jahresfortbildung für Musikschullehrkräfte. Musikalische Früherziehung 21.4., Göppingen . L: M. Kröner. Info: LVBW Musizieren mit der ganzen Klasse 23.–25.4., Ochsenhausen. L: W. Bickel, T. Paha. Info: LAO Musik im Primarbereich – Neubeginn! Berufsbegleitende Weiterbildung für niedersächsische Neigungslehrkräfte in vier Phasen mit Zertifizierung 23.–27.4., 30.8.–2.9., 11.–14.11., Wolfenbüttel. L: M. Lüdke u.a.. Info: www.musikakademie.de Elementares Musizieren in der Kita 25.–29.4.,24.–28.9., 22.–24.2.2013 und 11.– 14.4.2013, Hammelburg. L: P. Pfaff. Info: VBSM Musimo – das kleine Musikmobil 28.4., Würzburg. L: K. Schuh. Info: KMB-Institut Zertifizierung von DIE CARUSO-Fachberater Mai 2012, Berlin. L: M. Lüdke. Info: DCV Lieder aus der Hosentasche 2.5., Ochsenhausen. L: I. Rieker. Info: LAO Bewegte Lieder singen, tanzen, szenisch gestalten in Kiga & VS 4.–6.5., Rendsburg. L: M. Grüner. Info: OSG Rhythmik in der Musikschule 5./6.5., Mannheim. L: B. Holzapfel. Info: LVBW Singen mit Kindern im Kindergarten 5.5., Ochsenhausen. L: E. Kramer u.a. Info: LAO Singen mit Kindern – für Erzieherinnen und andere 5.–6.5., Leipzig/Dresden. L: A. Mees, C. Rühle. Info: AMJ Musimo – das kleine Musikmobil 12.5., Staufen/Freiburg. L: K. Schuh. Info: BDB Musikakademie Staufen Rythm is it! 12.5., Herrenberg. L: U. Kühner, B. Settelmeyer. Info: LVBW Jetzt ist Krippen-Spielkreiszeit! 14.5., Ochsenhausen. L: E. Gulden. Info: LAO Musik und Tanz im Kindergarten 17.–20.5., Hammelburg. L: U. Meyerholz u.a. Info: OSG Musik lernen – musikalisches Bewegen 21.–24.5., Remscheid. L: H. Fiedler, B. Schultze. Info: AKR Hören und Bewegen 11.–13.6., Remscheid. L: B. Schultze. Info: AKR TaKeTiNa – Spannende „Rhythmusreise“ 15.–17.6., Coesfeld. L: K. Becker. Info: KBSC Tanz im Glück. Märchen bewegen Kinder 16.6., Neckarsulm. L: U. Meyerholz. Info: LVBM Elementares Musiktheater 25.–29.6., Trossingen. M. Widmer, C. Hollmann. Info: BAK „Singen – Schwingen – Klingen“ 27.–29.6., Ochsenhausen. L: C. Wieblitz. Info: LAO Musimo – das kleine Musikmobil 30.6., Gärtringen. L: K. Schuh. Info: KMB-Institut

Tanzen mit Kindern zwischen 3 und 6 Jahren 30.6., Donzdorf. L: E. Gulden. Info: LVBW

Tasteninstrumente Neue Wege mit dem Keyboard 11.2., Rüsselsheim. L: T. Berger, G. Bettner. Info: VdM Hessen Meisterkurs Kammermusik (Klavier, Violoncello, Violine, Gitarre, Flöte) 20.–26.2., Hammelburg. L: A. Perl u.a. Info: www.dtkvbayern.de Meisterkurs für Klavier 27.02.–2.3., Lichtenberg. L: A. v. Arnim. Info: BO Klavierunterricht für Anfänger – Weichenstellung für Anfänger 3.3., Esslingen a.N. L: N. Jussow. Info: LVBW Klavierbegleitung von Kinderliedern I 9.–10.3., Ochsenhausen. L: R. Kühnel. Info: LAO Klavierkurs 10.–11.2., München. L: M. Wessel. Info: www.dtkvbayern.de Schulpraktisches Klavierspiel I 12.–14.3., Ochsenhausen. L: T. Jäger u.a. Info: LAO Neue Klänge und Spieltechniken am Klavier 17.3., Singen. L: M. Stange. Info: LVBW Klavier-Gruppenunterricht 24.3., Hamburg. L: M. Körner u.a. Info: Staatl. Jugendmusikschule, Frau Plath Tel.: 040/ 42801 4125 Meisterkurs Klavier & Cembalo: An Händel herangetastet 29.3.–1.4., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: R. Schirmer, E. Pollerus. Info: StKM Meisterkurs Klavier 10.–15.4., Ochsenhausen. L: K. Elser. Info: LAO Klaviergarten – vom Spiel zum Klavierspiel. Ein neues Konzept für den Klavierunterricht mit Kindern ab 4 Jahren 28.4., Herrenberg. L: I. Vogt-Kluge. Info: LVBW Das Cembalo im Musikschulalltag – ein „wunderbares“ Instrument 5.–6.5., Heidenheim. L: B. Röllecke. Info: LVBW Jazz und Pop im „klassischen“ Klavierunterricht 5.–6.5., Braunatal. L: P. Moehrke. Info: VdM Hessen Zeitgenössische Klaviermusik im Musikschulunterricht 12.5., Biberach a. d. R. L: F. Hölscher. Info: LVBW Wie übe ich richtig? 7.–10.6., Trossingen. L: H.-P. Stenzl, V. Stenzl. Info: www.dtkv-bw.de Klavier: Interpretations-Workshop 7.–10.6., Trossingen. L: R. Krüger. Info: www.dtkvbw.de Meisterkurs für Klavier 21.–25.5., Lichtenberg. L: A. Valdma. Info: BO Klavierbegleitung von Kinderliedern II 15.–16.6., Ochsenhausen. L: R. Kühnel. Info: LAO Einführung in die Systematische Klaviermethodik: Intensivseminar für Klavierpädagogen 22.–24.6., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: C. Pohl. Info: StKM

Streichinstrumente Meisterkurs für Violine 6.–10.2., Lichtenberg. L: I. Ozim. Info: BO „1-2-3 Instrumente kommt herbei“. Streicherklasse – Klassenmusizieren mit Streichinstrumenten 11.2., Steinen. L: G.-U. Klein u.a. Info: LVBW Kontrabass intensiv 16.–22.2., Heek. L: G. Engels. Info: LMA NRW Meisterkurs für Violine 20.2.–24.2., Lichtenberg. L: U. Klausenitzer. Info: BO Viola-Methodik für Violin-Pädagogen 20.2.–21.6., Trossingen. L: K. Wolf u.a. Info: BAK 9. Bavarian Bass Camp 21.–24.2., Alteglofsheim. L: S. Bauer. Info: www. pak.musikschulen-bayern.de Aspekte der Violintechnik 3.3., Biberach a. d. R.. L: C. Sikorski. Info: LVBW Meisterkurs für Violine 5.3.–9.3., Lichtenberg. L: F. Eichhorn. Info: BO Meisterkurs Violine 7.–12.3., Ochsenhausen. L: I. Bieler u.a. Info: LAO PAK-Open & Junior-Kaleidoskop: Workshops für Kontrabasslehrer und -schüler 9–11.3., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: S. Petzold. Info: StKM Kontrabass-Kaleidoskop 2012: Meisterkurs mit Probespielwettbewerb 11.–18.3., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: S. Torre. Info: StKM Meisterkurs für Cello 12.–16.3., Lichtenberg. L: J. Schwab. Info: BO 2. Munich Open Bass 15.–18.3., München. L: S. Bauer. Info: www.pak. musikschulen-bayern.de 16. Aktionstag der PAK Bayern 17.3., München L: S. Bauer. Info: www.pak.musikschulen-bayern.de Meisterkurs für Violine 19.–23.3., Lichtenberg. L: P. Munteanu. Info: BO Meisterkurs für Kontrabass 26.–31.3., Lichtenberg. L: M. Bunya. Info: BO Violine für Kinder 29.3., Hammelburg. L: F. Meierott. Info: www. dtkvbayern.de Jazz-Rock-Pop für Streicher 1.–5.4., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: N. Kruse, J. Piezunka. Info: StKM Kurs für Kammermusik 10.–14.4., Lichtenberg. L: W. Schreiber u.a. Info: BO Meisterkurs für Viola 16.–20.4., Lichtenberg. L: H. Schlichtig. Info: BO Meisterkurs für Violine 23.4.–27.4., Lichtenberg. L: C. Altenburger. Info: BO Improvisation für Streicher 27.4.–1.5., Ochsenhausen. L: G. Hübner u.a. Info: LAO Internationale Meisterkurse 27.–29.4., Schloss Filseck. L: N. Chastain, F. Rieger. Info: www.schloss-filseck.de Solowerke und Musik des 17. bis Mitte 18. Jahrhunderts 3.–6.5., Ebenhofen. L: V. Töpelmann, G. Darmstadt. Info: FH Streicherklasse 4.–6.5., Ochsenhausen. L: D. Arbogast u.a. Info: LAO Junge Orchesterwerkstatt für Streicher 11.–13.5., Ochsenhausen. L: A. Beikircher u.a. Info: LAO Meisterkurs für Cello (Solo) und Kammermusik 14.–18.5., Lichtenberg. L: R. Ginzel. Info: BO Colourstrings – Ein Weg für den Anfang auf der Geige 18.–20.5., Coesfeld. L: Y. Frye, A. Lobisch. Info: KBSC Basscamp NRW 2012. Veranstaltung der Pädagogischen Arbeitsgemeinschaft Kontrabass (PAK)

NRW in Kooperation mit der LMA NRW 25.–28.5., Heek. L: J. Michel. Info: LMA NRW Violoncello: Interpretations-Workshop 7.–10.6., Trossingen. L: P. Beck. Info: www.dtkvbw.de 1. Nürnberger Open Bass – Kontrabass-Workshop 15.–17.6., Nürnberg. L: S. Bauer. Info: www.pak. musikschulen-bayern.de 27. Arbeitstreffen der Kontrabasspädagogen 16.6., Nürnberg. L: S. Bauer. Info: www.pak.musikschulen-bayern.de Improvisation und Jazz für Streicher 29.6.–1.7., Coesfeld. L: A. Vetter, B. Wolff. Info: KBSC

Blasinstrumente Seminar für Tuba und Euphonium 9.–13.1., Wolfenbüttel. L: H. Schmidt, U. Haas. Info: BAW Tipps und Tricks zur Spieltechnik der Blockflötenkids 28.1., Gaildorf. L: A. von Brenndorff. Info: LVBW „Intensivkurs Querflöte“, freie Literaturwahl vom 18.–21. Jhdt., analytisch basierte Interpretation, resonante Flötentonbildung, Grundlagentechnik, neue Klänge durch neue Spieltechniken, Anleitung zum Improvisieren 11–12.2., München. L: K. Holsten. Info: www. freies-musikzentrum.de Meisterkurs für Horn 13.–17.2., Lichtenberg. L: W. Gaag. Info: BO Oboe – Grundlagenkurs und Vorbereitung auf „Jugend musiziert“ 3.3., Kronach. L.: M. Schaeferdiek. Info: VBSM Blockflöte: Multimedia – Neue Musik für Kids 3.3., Stuttgart. L: U. Volkhardt, E. Swoboda. Info: LVBW Blockflötenorchester-Workshop 10.3., Bauberg. L.: B. M. Schürmann. Info: VBSM Meisterkurs für Oboe, Klarinette und Fagott 15.–18.3., Augsburg. L: H. Steinbrecher u.a. Info: JMD Querflöte trifft Gruppe 19.–22.3., Trossingen. L: A. Welte u.a. Info: BAK Blockflöte 23.–25.3., Ebenhofen. L: B. Spanhove. Info: FH Meisterkurs für Klarinette 1.–5.4., Lichtenberg. L: U. Rodenhäuser. Info: BO „Saxophon Spezial“ 11.–15.4., Weikersheim. L: Mitglieder des Ensembles „clair obscur“. Info: JMD Spezialisierungskurs Bläserklasse 20.–22.4. und 5.–7.10., Marktoberdorf. L: K. Hammer. Info: VBSM Jahresfortbildung für Musikschullehrkräfte. Fachbereich Klarinette/Saxophon 21.4., Nürtingen. L: T. Heinkel Info: LVBW Jahresfortbildung für Musikschullehrkräfte. Fachbereich Querflöte 21.4., Esslingen a. N. L: E. Deinhard. Info: LVBW „Oboe, Klarinette und Fagott im Schloss“ 27.4.–2.5., Weikersheim. L: W. Hase u.a. Info: JMD Musikalische Arbeit mit Querflötenschüler/-innen 28.4., Leonberg. L: G. Pas-Van Riet. Info: LVBW Meisterkurs für Fagott 30.4.–4.5., Lichtenberg. L: D. Jensen. Info: BO Meisterkurs für Blockflötenensembles: Englische und italienische Consort-Musik 3.–6.5., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: H. Tol. Info: StKM Michaelsteiner Blockflötentag: Ein Musiziertag für alle kleinen und großen Blockflötisten 6.5., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: H. Tol, D. Nienstedt. Info: StKM Meisterkurs für Flöte 7.–11.5., Lichtenberg. L: A. Lieberknecht, A. Maiburg. Info: BO Flute Vision – Improvisationswerkstatt Querflöte 12.–13.5., Berlin. L: K. Holsten. Info: ExB Beatboxing Workshop (Querflöte) 7.–10.6., Trossingen. L: D. Juchen. Info: www.dtkvbw.de Querflöte: Kammermusik/Wettbewerbsvorbereitung 7.–10.6., Trossingen. L: G. Pas-van Riet. Info: www. dtkv-bw.de Reparatur-Selbsthilfekurs 9.6., Hamburg. L: I. Mattern. Info: LMA HH/KON Barockmusik: Meisterkurs für Oboe und Kammermusik 11.–15.6., Lichtenberg. L: S. Schilli. Info: BO Meisterkurs für Trompete 18.–22.6., Lichtenberg. L: G. Boldoczki. Info: BO Praktische Vernetzung von Körperarbeit und Instrumentalunterricht für Bläser 23./24.6., Ettlingen. L: R. Held. Info: LVBW Blockflöte 29.6.-1.7., Ebenhofen. L: P. Leenhouts. Info: FH

Zupfinstrumente Meisterkurs Harfe 17.–19.2., Hammelburg. L: A. Aichhorn. Info: www.dtkvbayern.de Aktuelle Arbeitsfelder im Gitarrenunterricht 20.2.2012–30.9.2013, Trossingen. L: A. Aigner u.a. Info: BAK Gruppenunterricht Gitarren Klasse(n) 3.3., Marburg. L: M. Dietrich. Info: VdM Hessen Liedbegleitung auf der Gitarre I 9.–11.3., Ochsenhausen. L: P. Angermeir. Info: LAO Jahresfortbildung für Musikschullehrkräfte. Fachbereich Gitarre 21.4., Süßen. L: C. Altmann, K. Kramer. Info: LVBW Hausmusik mit den 17 Hippies: Hol‘ die Gitarre aus der Ecke und die Geige vom Dachboden 28.–29.4., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: 17 Hippies. Info: StKM Meisterkurs für Gitarre: Konzertante und galante Gitarrenmusik des frühen 19. Jahrhunderts 8.–10.6., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: H. Ossig, O. van Gonnissen. Info: www.klostermichaelstein.de Gitarrengruppen mit Kindern in Schule und Offenem Ganztag 16.6., Köln. L: F. Krönig. Info: OJHS Musik mit Gitarre in der Grundschule. Klassenunterricht und Bildungskooperation 23.6., Bad Säcklingen. L: M. Diedrich. Info: LVBW

Percussion Workshop „Spielpraxis Cajón“ 6.–10.2., Trossingen. L: J. Cortijo, C. Hollmann Info: BAK Rhythmus Pur für Erzieher und Lehrer 10.–12.2., Marktoberdorf. L: A. Glage. Info: OSG Small Percussion 10.–12.2., Trossingen. L: J. Cortijo, C. Hollmann Info: BAK


Fortbildungskalender 1. Halbjahr 2012 Bodypercussion 14.2., Neresheim. L: D. Ebert-Ljachow. Info: LVBM Schlagzeug und Perkussion 17.–19.2.,Hammelburg. L.: J. Fabig. Info: VBSM Trommelkurs mit Congas und Djemben 10.3., Ochsenhausen. L: E. Schwarzer. Info: LAO Djembé & Conga Beats 13.3., Ochsenhausen. L: R. Nill. Info: LAO 3. DrumCircle-Faciliator-Treffen 30.3.–1.4., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. Info: StKM Jahresfortbildung für Musikschullehrkräfte. Fachbereich Percussion 21.4., Filderstadt-Bernhausen. L: U. Arlt. Info: LVBW Body-Percussion 25.4., Ochsenhausen. L: A. Pfunder. Info: LAO Drum-Circle 26.4., Ochsenhausen. L: A. Pfunder. Info: LAO Klassenmusizieren. Rhythmus-/Percussion-AG 28.4., Herrenberg. L: G. Daszko. Info: LVBW Drum Circle Basis Workshop 28.–29.4., Köln. L: M. Reuter. Info: OJHS Community Drum Circle 29.4., Köln. L: M. Reuther. Info: OJHS stomp in the classroom 7.–8.5., Ochsenhausen. L: F. Neumann. Info: LAO Schoolbeats 14.–16.5., Ochsenhausen. L: H. Rosenbaum. Info: LAO Rhythmus Lernen – Übungen und Spiele mit Trommeln und Bodypercussion 9.–10.6., Schöneck-Nidderau. L: U. Moritz. Info: VdM Hessen Schlagzeug und Percussion 11.–13.6., Ochsenhausen. L: J. Scheytt, u.a. Info: LAO Afrikanische Lieder für Percussion- und Melodieinstrumente 30.6., Ostfildern. L: U. Eberle, U. Will. Info: LVBW

Jazz, Pop, Rock Intensivausbildung für Jazz und Popularmusik ab 29.2. immer Mi und Do, München. L: T. Collins u.a. Info: www.jazzschool.de Boomwhackers (Teil I) 14.3., Ochsenhausen. L: M. Junker. Info: LAO Das Klassenzimmer groovt 15.3., Ochsenhausen. L: M. Philipzen. Info: LAO Vorbereitungskurs zur Aufnahmeprüfung auf ein Jazzstudium an einer Musikhochschule 24./25.3.,Erlangen. L: R. Glas u.a. Info: www.jazzworkshops.de 32. Internationaler Jazz Workshop 7.–15.4., Erlangen. L: R. Glas u.a. Info: www.jazzworkshops.de 29. Jazz-Workshop 10.–15.4., Coesfeld. L: A. Elsner, u.a. Info: KBSC Weekend Workshop für Weltmusik & Jazz 20.–22.4., Erlangen. L: R. Glas u.a. Info: www.jazzworkshops.de CHORDS & SCALES – Harmonielehre für Einsteiger 27.–29.4., Erlangen. L: R. Glas. Info: www.jazzworkshops.de Kurs für Ragtime- und Swingpiano 4.–6.5., Burghausen. L: J. Viera. Info: StfzM Rhythmusspiele, Musik, Tänze aus aller Welt, Ideenbörse für Gruppenarbeit 11.–13.5., Hammelburg. L: I. Lee, J. Metz. Info: OSG Bandpraxis mit Kindern (6–12 Jahre) 12.–13.5., Köln. Info: OJHS Europäische Jazzakademie 13.–20.5., Heek. L: J. Whigham. Info: LMA NRW Coaching von Jazz-Combos und Big-Bands 15.–17.6., Coesfeld. L: A. Elsner. Info: KBSC Young Women für Jazz 16.5.2012–31.12.2013, Trossingen. L: P. Ortmann u.a. Info: BAK 18. Jazz-It – Jazz-Workshop für Chor-, Bigbandund Comboarbeit 26.–29.5., Obernkirchen. L: G. Matz u.a. Info: AMJ Ørehænger. Arrangieren für Jazz- und Popchor 21.–24.6., Wolfenbüttel. L: M. Rigtrup. Info: BAW Ausbildung zum/-r staatlich geprüften Leiter/-in in der Popularmusik 22.–23.6., München. L: B. Mayr u.a. Info: www. jazzschool.de

Musiktherapie, Sonderpädagogik Hear. Feel, Play - Gestaltung von Spielliedern für Kinder mit und ohne Behinderung 10.–12.2., Marktoberdorf. L: S. Salmon. Info: OSG Musiktherapie für Musikpädagogen und an Musikschulen. Modetrend oder sinnvolle Ergänzung 10.3., Kronach. L: G. Bauer. Info: www.dtkvbayern.de „Es geht! – Wie kann es gehen?“. Musikpädagogische Arbeit mit Menschen mit Behinderung 17.3., Heidelberg. L: N. Sturm-Goes, u.a. Info: LVBM Musiktherapie in Aktion! 7.–11.5., Ochsenhausen. L: T. Keemss, u.a. Info: LAO „Es geht! – Wie kann es gehen?“. Musikpädagogische Arbeit mit Menschen mit Behinderung 12.5., Karlsruhe. L: N. Sturm-Goes, J. Beierlein. Info: LVBM „TROTZDEM!“ – Behindert sein und Musikmachen 12.5., Limburg. L: A. Dillmann. Info: VdM Hessen

Didaktik, Musikergesundheit, Prävention Elementares Musizieren mit älteren Menschen 3.–5.2., Alteglofsheim. Info: VBSM Was heißt „guter Musikunterricht“? – Tage der Bayerischen Schulmusik 1.–3.3., München. L: Div. Info: www.vbsmusik.de Clavipoly – Ein Konzept für den Gruppenunterricht mit Tasteninstrumenten 3.3., Marl. L: B. Dahlhaus. Info: MB „Vom Caretaking zum Awakening“ – Das Modell der 6 Unterstützungsebenen 3.3., Marl. L: B.Dahlhaus, Info: MB Atmung – Stimme – Haltung 23.–25.3., Marktoberdorf. L: V. Dubowy. Info: BMM Starke Methoden 20.–22.4., Marktoberdorf. L: P. Pfaff. Info: VBSM „Ist der Schüler halbvoll oder halbleer?!“ – Das Coachingsprinzip der Kompetenz-Ressourcenorientierung in der instrumentalpädagogischen Praxis 28.4., Marl. L: B. Dahlhaus. Info: MB Bewegtes Alter mit Musik und Tanz – Seniorenarbeit, Erwachsenenbildung 11.–13.5., Hammelburg. L: I. Lee & J. Metz. Info: OSG

„Sagen Sie mal,...!“ -– Als Musikpädagoge andere überzeugen 12.5., Marl. L: B. Dahlhaus. Info: MB Musikphysiologie im künstlerischen Alltag 20.5.–20.11. an 6 Wochenenden, Berlin. L: H. Möller, A. Müller. Info: www.udk-berlin.de/ziw/musikphysiologie Körperarbeit für Musiker/-innen 2.6., Hamburg. L: C. Georgus. Info: LMA HH/KON „Den eigenen Akku (wieder) aufladen“ – Kraft schöpfen für den musikpädagogischen Alltag 16.6., Marl. L: B. Dahlhaus. Info: MB

Gesang, Stimmbildung, Chor Solo- und Ensemblegesang 10.–12.2., Ebenhofen. L: C. Hilz. Info: FH Yoga – Atmung – Stimmbildung 11.2., Herrenberg. L: R. Wakatsuki, u.a. Info: LVBW „Zum Singen bringen“ 11.2., Waldenberg-Hohebuch. L: J. u. S. Breitenbach. Info: info@hohebuch.de Experiment Stimme 24.–26.2., Coesfeld. L: F. Dästner-Schaarschmidt u.a. Info: KBSC Meisterkurs 24.–26.2., Hamburg. L: M. Honig u.a. Info: LMA HH/KON Meisterkurs Gesang: Passionsmusik des norddeutschen Barock 29.2.–4.3., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: P. Kooij, M. Oitzinger. Info: StKM Freude am Singen – ein Leben lang 2.–4.3., Heek. L: E. Bengtson-Opitz. Info: LMA NRW Pop, Gospel, Folklore 4.3., Hohebuch. L: K. u. A. Kraft. Info: info@hohebuch.de Meisterklasse Beata Heuer-Christen 7.3.–11.3, Ochsenhausen. L: A. Kortel u.a. Info: LAO !Sing – Singen ohne Noten – CHORkreativ 10.3., Oberhausen. L: M. Betzner-Brandt. Info: LMA NRW Natürlich singen 16.–17.3., Heek. L: T. Baumann. Info: LMA NRW Von Naturgesang zu Kunstgesang. Funktionale Stimmentwicklung – ein Dialog mit der Stimme 16.–17.3., Mannheim. L: L. Fawcett. Info: LVBM Unbegrenzt – Klinge! Improvisation mit der Stimme 16.–18.3., Berlin. L: A. Heginger. Info: ExB Erlebnis Kinderchor 17.–18.3., Dietzenbach. L: C. Wieblitz. Info: VdM Hessen Wenn die Stimme versagt 21.3., Ochsenhausen. L: K. Brecht u.a. Info: LAO Groove im Gospelchor 23.–27.4., Trossingen. L: S. Kaiser u.a. Info: BAK Hast du Töne? 24.3., Ochsenhausen. L: E. Kramer u.a. Info: LAO Singen in der Sekundarstufe I 18.4., Ochsenhausen. L: A. Rheinschmidt. Info: LAO Singen. – Workshop für alle, die gerne singen 20.–22.4., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: M. Hirata. Info: StKM Loop Songs – „Loopings für den Chorgesang“ 22.4., Stuttgart. L: B. Gröger. Info: LVBW Oratorium – Oper – Lied 27.4.–1.5., Ochsenhausen. L: S. Nold u.a. Info: LAO Hast du Töne? 9.5., Ochsenhausen. L: E. Kramer. Info: LAO Singeklasse I 9.–11.5., Ochsenhausen. L: R. Schnitzer. Info: LAO Coaching von A-Capella-Ensembles 11.–13.5., Coesfeld. L: T. Beckmann. Info: KBSC Seminar „Mehr als richtig singen“ 11.–13.5., Trossingen. L: Y. M. Kinoshita u.a. Info: BAK Orientierungskurs für junge Sänger 19.5.–2.6., Lichtenberg. L: C. Lehmann, C. Fröhlich. Info: BO Singeklasse II 21.–23.5., Ochsenhausen. L: R. Schnitzer. Info: LAO 19. Jazz-Vocal (für Chor, Ensemble und Sologesang) 25.–28.5., Coesfeld. L: M. de Fatima-Prazeres, P. Kräubig. Info: KBSC Gesang und Musik-Kinästhesie 4.–8.6., Lichtenberg. L: C. Lehmann u.a. Info: BO Oper – Oratorium – Lied 7.–10.6., Trossingen. L: U. Sonntag. Info: www. dtkv-bw.de Singende Grundschule – Jedem Kind seine Stimme 7.–10.6., Trossingen. L: I. Reuther u.a. Info: BAK

Neue Musik „Improvisation ist Leben im Moment“, Kurs I kreativer Einstieg über Akkorde und Liedformen 3.–5.2., Weikersheim. L: V. Gregor. Info: JMD 66. Frühjahrstagung des INMM Darmstadt: Ans Licht gebracht. Interpretation heutiger Musik 11.–14.4., Darmstadt. L: H. Bieler-Wendt, J. Hiekel, V. Staub u.a. Info: INMM Interpretationskurs Neue Musik (für jugendliche Musiker) 11.–14.4., Darmstadt. L: W. Rüdiger. Info: INMM Neue Musik vermittelt. Unterrichtskonzepte zu „On stellar magnitude“ von Brian Ferneyhough. Workshop für Schulmusiker 11.–14.4., Darmstadt. L: M. Handschick, U. Brandstätter. Info: INMM 5 Klänge – 3 Zeichen – 11 Sekunden. Kinder begegnen zeitgenössischer Musik 11.–13.5., Remscheid. L: B. Schultze, E. Gubler. Info: AKR

Alte Musik Bachs Erben – Jugendbarockorchester: Workshops und Aufführung „Gensericos Rache“ 12.–15.4., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: L. Ghirlanda. Info: StKM Barocke Kammermusik. Historische Spieltechnik und Interpretation für Blockflöte, Streich- und Tasteninstrumente 17.–20.5., Plochingen. L: E. Scheytt, D. Schüler, A. Strauss. Info: LVBM

Musiktheater, Musical Classic meets Musical. Modernes Musiktheater und klassische Gesangsausbildung – wie passt das zusammen? 10./11.3., Obersulm. L: R. von Raven. Info: LVBW Opernregie 23.–25.3., Wolfenbüttel. L: U. Schwarz. Info: BAW

Management, Organisation Wie angelt man sich einen Millionär? Fundraising 8.–10.2., Wolfenbüttel. L: S. Barthelmes. Info: BAW Adobe InDesign CS4 – Grundkurs. Layouts für Flyer, Broschüren und Plakate professionell gestalten 9./10.2., Stuttgart. L: M. Donno. Info: LVBW „Kompetenznachweis Musik“ (KNM) (Qualifizierungsfortbildung) 11.2., Regensburg. L: S. Lehnfeld. Info: VBSM Weiterbildung für Musiklehrerinnen und Musiklehrer an den Schulen mit Schwerpunkt Musik 15.2., o. A. L: O. Deller, V. Stahl. Info: VDS Hessen Formularerstellung mit Adobe Acrobat 2.3., Stuttgart. L: M. Donno. Info: LVBW Öffentlichkeitsarbeit 6.3., Ochsenhausen. L: K.K. Weigele. u.a. Info: LAO Rhetorik für Führungskräfte an Musikschulen. Zielbewusst reden – erfolgsorientiert kommunizieren 9.–10.3., Stuttgart. L: R. Barber. Info: LVBW Führung und Leitung einer Musikschule Musikschulleiterfortbildung 9.–11.3., Alteglofsheim. L: K. Halting. Info: VBSM 19.3.–28.11., Trossingen. L: W. Richter u.a. Info: BAK Von der Idee bis zum Schlussapplaus. Veranstaltungskonzepte von A–Z für Ihre Zielgruppe und ihr Budget 19.–21.3., Wolfenbüttel. L: U. Gorecky, L. Hummel. Info: BAW Fundraising. Partnerschaften für Jugend, Bildung und Kultur. 19.–23.3., Remscheid. L: E. Oehrens, K. Kösterke. Info: AKR Systemische Teamentwicklung 19.–23.3., 11.–15.6. und 18.–22.6., Remscheid. L: T. Reyer, H. Haker. Info: AKR Rechtliche Brennpunkte 24.3., L: C. Kuntze. Info: www.dtkvbayern.de Grundlagen des Orchestermanagements 10.–13.4., Wolfenbüttel. L: A. Kuntze, A. Rose. Info: BAW Arbeiten im Team. Chancen und Stolpersteine 16.– 20.4., Remscheid. L: T. Reyer. Info: AKR Kommunikation 18.–20.4., Trossingen. L: C. Gerloff. Info: VdM Einstieg ins Projektmanagement für Kreative. Crashkurs 26.–27.4., Wolfenbüttel. L: U. Lahmann. Info: BAW Rechtsfragen an Musikschulen 27.4., Dortmund. L: W. Steinweg. Info: VdM Erfolgreicher Umgang mit sich selbst und beruflichen Herausforderungen. „Wer andere führt, muss sich selbst gut führen können!“ 4./5.5., Stuttgart. L: H. Wouters-Schumbeck. Info: LVBW „Ohne Moos nix los!“ 8.5., Ochsenhausen. L: K.K. Weigele, u.a. Info: LAO „Elfenbeinturmkunst ist out!“ Neue Programmstrategien für Kunsteinrichtungen und Kulturzentren 10.–11.6., Wolfenbüttel. L: D. Jaenicke. Info: BAW „Kribbeln im Kopf“ Kreativwerkstatt: (Kunst-) Aktionen für die Öffentlichkeitsarbeit 13.–15.6., Wolfenbüttel. L: A. Watzke. Info: BAW Adobe InDesign CS4 – Aufbaukurs. Layouts für Flyer, Broschüren und Plakate professionell gestalten 29.6., Stuttgart. L: M. Donno. Info: LVBW

Persönlichkeitsentwicklung Sprechen, Sprechhaltung, Sprachgestaltung 20.–22.1., Wolfenbüttel. L: T. Lang. Info: BAW Musiklehrer sein heute 11.–12.2., Hamburg. L: A. Kuwertz. Info: LMA HH/ JMS Alexandertechnik für Musiker/-innen: gelöst – beweglich – frei 17./18.2., Neresheim. L: D. Thürnagel. Info: LVBW Coachingzirkel für Instrumentalpädagog­/-innen 5.3., 30.4., 12.5., 4.6., Essen. L: B. Dahlhaus. Info: Info: MB Coachingzirkel für Instrumentalpädagog­/-innen 7.3., 2.5., 12.5., 6.6., Dortmund. L: B. Dahlhaus. Info: MB Coachingzirkel für Instrumentalpädagog­/-innen 14.3., 9.5., 12.5., 13.6., Mühlheim an der Ruhr. L: B. Dahlhaus. Info: MB Energetische Meridian Balancetechnik (EMB) für Musiker/-innen 17.3., Reutlingen. L: M. Natanson. Info: LVBW Körper und Stimme. Ein Weg zum eigenen Klang – nicht nur für Sänger/-innen 28.4., Waghäusel. L: G. Wagner. Info: LVBW Unterrichten ohne Erschöpfung. Selbstmanagement für Instrumental- und Gesangslehrkräfte 12./13.5., Rottweil. L: A. Burzik. Info: LVBM Konzertmeisterkurs. Kompetenzen für Führungsaufgaben aus dem Orchester heraus 18.–20.6., Wolfenbüttel. L: W. Forchert. Info: BAW Mental- und Auftrittstraining 22.–24.6., Heek. L: K. Guttenberg. Info: LMA NRW

Fächerübergreifende Veranstaltungen Orchester im Klassenzimmer. Training für Berufsmusiker im „Außendienst“ – Schwerpunkt: Hinführung auf den Konzertbesuch 23.–25.1., Wolfenbüttel. L: M. Lüdke. BAW Frankenstein. Laboratorium zur musikalischen Reanimation 27.–29.1., Wolfenbüttel. L: M. Lüdke. Info: BAW Wege zur Freien Improvisation 2.–4.2., Berlin. L: M. Schwabe. Info: ExB Die Ward-Mathode – 2. Phase. Ein systematischer und lebendiger Weg zur Musik 11./12.2., Friedrichshafen. L: G. Brandt. Info: LVBW Tango Argentino als Methode 11.–12.2., Heppenheim. L: R. Helou, G. Destaillats. Info: VdM Hessen Die Eltern meiner Schüler/-innen. Kooperationspartner für einen erfolgreichen Instrumentalunterricht?! 18.2., Baden-Baden. L: K. Klopsch. Info: LVBW 6. Hamburger JeKi-Tag 25.2., Hamburg. Leitung: Team aus LI u.a. Info: www.li.hamburg.de/jeki-tage Improvisation und Kreativität im Unterricht 25.2., Wangen i. A. L: B. T. Klein, u. a. Info: LVBW Körper – Stimme – Percussion

27.2.–2.3., Trossingen. L: M. Becker u.a. Info: BAK Lieder – Spiele – Pausenknaller 2.3., Ochsenhausen. L: E. Kramer. Info: LAO Elementare Audioanwendungen an der Musikschule 3.3.,Ebersberg. L.: J. Fabig. Info: VBSM „Was mich in meinem Unterricht stört, entscheide ich“. Keine Angst vor der Klasse 3.3., Neckargemünd. L: G. Hühn u.a. Info: LVBW Theater als Versammlungsort 3.–5.3., Wolfenbüttel. L: V. Merkle, F. Oberhäußer. Info: BAW Musik erklingt an Sonderschulen 5.–7.3., Ochsenhausen. L: J. Westendorf u.a. Info: LAO Didaktik und Methodik in der musikbezogenen Arbeit mit Menschen mit Demenz 10./11.3., Ostfildern. L: T. Hartogh, E.-M. Kehrer, H. von Kutzschenbach. Info: LVBW European Music Portfolio – a creativ way into languages 12.–14.3., Ochsenhausen. L: M. Kramer u.a. Info: LAO Tanzen mit Kindern 15.3., Ochsenhausen. L: E. Gulden. Info: LAO Body- & Tablegrooves (Sek. I) 20.03., Neumünster. L: C. Jasper. Info: www.vdssh.de Faszination Gruppe 23.–25.3., Trossingen. L: C. Schönherr, C. Hollmann. Info: BAK Spielraum Instrument und Stimme 23./24.3., Würzburg. L: P. Pfaff. Info: VBSM Klassenmusizieren in der Grundschule 24.3., Neckargmünd. L: A. von Hoff. Info: LVBW Wenn die Kinder mit den Eltern... Teenies go Orff: Percussion, Lieder, Tänze 1.–5.4., Waldenburg-Hohebuch. L: U. Meyerholz u.a. Info: OSG Musik & Medien: Hörspiele konzipieren und produzieren 13.–15.4., Trossingen. L: F. Gypser u.a. Info: BAK Klassenmusizieren mit der Mundharmonika 16.–18.4., Ochsenhausen. L: K. Gass. Info: LAO Bandrecording 19.–22.4., Trossingen. L: F. Gypser, R. Schuh. Info: BAK Improvisation im Instrumentalunterricht 20.–22.4., Berlin. L: M. Schwabe. Info: ExB ImproVISatION 20.–22.4., Ochsenhausen. L: N.N. Info: LAO Musik & Medien: Cubase - Praxisworkshop für Einsteiger 20.–22.4., Trossingen. L: H. Steinbrink, R. Schuh. Info: BAK Wege zur Improvisation – Improvisation als Weg 21./22.4., Tübingen. L: S. Roller. Info: LVBW Von den Manieren – Verzierungspraxis im Zeitalter des Barock und der Klassik 22.4., Ostfildern. L: A. Scheufler. Info: LVBW Musikalische Früherziehung – und was dann? Der Übergang zum Früh-Instrumentalunterricht 27.–29.4., Ottenweiler. L: J. Funk. Info: OSG Prinzip Maus. Die Kunst, einfach zu erklären 27.–29.4., Wolfenbüttel. L: C. Biemann, O. Kutzmutz. Info: BAW Klingender Bauernhof „groove the hof“, für Erwachsene mit Kids, 4-12 J. 27.4.–1.5., Berlin. L: E. Granas u.a. Info: OSG Wiedergabetechnik 28.4., Tübingen. L: W. Lindenfelser. Info: LVBW Crash-Kurs Improvisation 28.4., Hofheim. L: M. Speicher. Info: VdM Hessen Boomwhacker und Trashdrumming. Klasse im Klassenunterricht 28.–29.4., Karlsruhe. L: A. von Hoff u.a. Info: LVBW Tönen und Singen – mal ohne Singen 3.5., Ochsenhausen. L: I. Rieker, E. Kramer. Info: LAO „Klang & Körper – Instrumentalmusik und Körperbewusstsein“ 3.–6.5., Klanghaus am See. L: K. Holsten, B. Seemann, T. Schallmann. Info: www.eaha.org Recording-Workshop 4.–5., 12.5., Tübingen. L: C. Baumgärtner. Info: LVBM „Ja Klavierspielen müsste man können,…“ 11.–13.5., Ochsenhausen. L: W. Schmidt-Köngernheim. Info: LAO Pädagogische Aspekte der Arbeit in Großgruppen. Fortführung von „Singen-Bewegen-Sprechen“ in der Grundschule 12.5., Schliengen. L: A. Eickhoff. Info: LVBW Ohne Bewegung geht es nicht 23.5., Ochsenhausen. L: E. Gulden. Info: LAO Musik-Mosaik – Improvisieren mit Instrumenten und Gesang 1.–3.6., Berlin. L: P. Jarchow. Info: ExB Symposium Bildungslandschaften 2.6., Hamburg. L: Prof. W. Sobirey u.a. Info: LMA HH/JMS Musiktheorie/Analyse 7.–10.6., Trossingen. L: R. Hempel. Info: www. dtkv-bw.de Internetredaktion/Joomla 7.–10.6., Trossingen. L: B. Heuser. Info: www.dtkvbw.de Unterrichten im Flow 9.–10.6., Frankfurt a.M. L: A. Burzik. Info: VdM Hessen Musik & Medien: Hands-On Logic 14.–17.6., Trossingen. L: F. Gypser, R. Schuh. Info: BAK Lebendige Sprachförderung mit/durch Rhythmus, Musik, Tanz 15.–17.6., Hammelburg. L: Barbara Schönewolf. Info: OSG Improvisationskurs Resonanzlehre 15.–17.6., Berlin. L: T. Lange. Info: ExB Elementares Singen, Tanzen und Musizieren im Alter 16.6., Ostfildern. L: I. Lee. Info: LVBM Neue Unterrichtsformen auf soliden pädagogischen Fundamenten 16.6., Waghäusel. L: M. Stecher. Info: LVBM Treffpunkt Raum – Improvisierte Musik und Tanz 22.–24.6., Berlin. L: C. Knöbl, W. Schliemann. Info: ExB Internationaler Musikbasar 23.6., Ochsenhausen. L: G. Rieder u.a. Info: LAO Klang- und Rhythmusspiele 25.–29.6., Trossingen. L: M. Widmer, C. Hollmann. Info: BAK

Musik und Computer Einsteiger-Computerkurs Audio 18.2., Hamburg. L: M. Schwarz-Tkotz. Info: LMA HH/JMS Musik@Multimedia: (Kursreihe A, 4 Phasen)

Arbeitskreis Musik in der Jugend

Das Abkürzungsverzeichnis finden Sie unter dem zweiten Halbjahr! Phase (1) Einführung in die Musikproduktion mit Computer. (2) Audioaufnahme am Computer. (3) Mastering; Musikinstrumente und Klangdesign im Computer. (4) Abmischung und Mastering 1.–4.3., Ochsenhausen. L: J. Koch u.a. Info: LAO Notenschreiben am Computer 8.3., Ochsenhausen. L: K. Brecht. Info: LAO MIDI-Equipment und moderne Medien. Grundlagenseminar zum Thema Musik und Computer 23.–25.3., Heek. L: T. Rotsch. Info: LMA NRW Finale intensiv 25.–26.4., Heek. L: M. Hartmann. Info: LMA NRW Notenschreiben am Computer 8.5., Ochsenhausen. L: K. Brecht. Info: LAO Medien für Musiker/-innen: Hands-On Synthesizer 11.–13.5., Trossingen. L: F. Gypser, R. Schuh. Info: BAK Medien für Musiker/-innen: Mixing-Praxisworkshop für Einsteiger 11.–13.5., Trossingen. L: F. Gypser, R. Schuh. Info: BAK Musik & Medien: Finale „intensiv“ 2012 17.–20.5., Trossingen. L: S. Helke u.a. Info: BAK Musik & Medien: Hands-On Cubase 28.6–1.7., Trossingen. L: H. Steinbrink, R. Schuh. Info BAK Musik & Medien: Hands-On Mixing 28.6.–1.7., Trossingen. L: F. Gypser, R. Schuh. Info: BAK


Fortbildungskalender 2. Halbjahr 2012 Ensembleleitung – Orchester, Chor Jazz für Musikpädagogen 6.–8.7., München. L: W. Lackerschmid. Info: www.dtkvbayern.de Chorleitung und Chorische Stimmbildung 25.7.–4.8., Freiburg/Breisgau. L: V. Hempfling u.a. Info: AMJ Zweiphasige Fortbildung Orchesterleitung 31.8.–2.9., Heek. L: T. Lehmann. Info: LMA NRW Dirigierseminar für Jugendorchester-Leiter 6.–9.9., Detmold und 9.–14.10., Weikersheim. L: K.-H. Bloemeke, C. Alex. Info: JMD 1. Internationaler Meisterkurs „Dirigieren.Interpretieren“ 18.–23.9., Annaberg-Buchholz. L: H.-C. Rademann. Info: AMJ Leitung von Jugendchören 28.–30.9., Heek. L: P. Kräubig, N. Materne. Info: LMA NRW Dirigieren von Blockflötenensembles und Blockflötenorchestern 1.10.2012–14.2.2013, Trossingen. L: C. Hollmann u.a. Info: BAKf Chorleitung C2 plus: Auffrischungskurs für Chorleiter 12.–14.10., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: J. Lorenz, H. Ventur. Info: StKM Chorleitung Stufe B – Neubeginn! Berufsbegleitender Lehrgang in sechs Phasen 18.–22.10.2012, 2.–6.1.2013, 8.–12.5.2013, 2.– 6.10.2013, Wolfenbüttel. L: B. Bischoff u.a. Info: BAW Chorleitung C1/C2: Beginn des neuen Lehrgangs 2012/2013 19.–21.10., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: H. Ventur. Info: StKM Mit Fantasie, Sinn und Klang Musik erleben. Aspekte, Vorschläge und Möglichkeiten für Jugendblasorchester 20./21.10., Elzach. L: H. Pallhuber. Info: LVBW Teenies im Kinderchor 9.–11.11., Heek. L: Y. Kinoshita. Info: LMA NRW Kinder.Chor.Stimme – Neubeginn! Berufsbegleitender Lehrgang für Sing- und Kinderchorleitung der Stufe B in sechs Phasen 14.–18.11.2012, Wolfenbüttel, 20.–24.2.2013, Trossingen, 12.–16.6.2013, Wolfenbüttel, 2.– 6.10.2013, Trossingen. L: C. Hollmann u.a. Info: BAW Wege zum homogenen Chorklang. Stimmbildung im Chor – Vom Einsingen zur integrierten Probenarbeit 23.–25.11., Wolfenbüttel. L: A. Cessak. Info: BAW

Elementare Musikpädagogik, Rhythmik, Orff-Schulwerk Musik-Fantasie 1 + 2 20.–22.7., Staufen/Freiburg. L: K. Schuh. Info: BDB Musikakademie Staufen Musikalisches Erleben unter 3 Jahren 24.–26.8., Heek. L: J. Getrost. Info: LMA NRW Wir bitten zu(m) Tisch. Spurensuche in Bildern und Bewegung 6.–9.9., Remscheid. L: B. Schultze, U. Kipp. Info: AKR Wir machen Musik im Kindergarten: Workshop für ErzieherInnen zum „Tag des Singens 2012“ 7.–9.9., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: S. Bauer, M. Wipler. Info: StKM „Djingalla“ – Kreative Tanz- und Bewegungsideen 8.9., Bad Wildungen. L: G. Westhoff. Info: VdM Hessen Musimo – 2. Musikschuljahr 8.9., Gärtringen. L: K. Schuh. Info: KMB-Institut Grundlagen Rhythmik: Musik- und Bewegungspädagogik 10.–16.9., Remscheid. L: B. Schultze, H. Fiedler. Info: AKR Musik-Fantasie – 2. Musikschuljahr 15.9., Gärtringen. L: K. Schuh. Info: KMB-Institut Wir machen Musik – Grundprinzipien Elementarer Musik- und Bewegungserziehung 15.9., Kassel-Baunatal. L: W. Beidinger. Info: OSG Singzwerge und Krabbelmäuse im Herbst und Winter 17.9., Ochsenhausen. L: E. Gulden. Info: LAO Aktives Musikhören mit Grundschulkindern 20.–22.9., Heek. L: B. Schmitter-Wallenhorst. Info: LMA NRW Wir machen Musik im Kindergarten: Workshop für Lehrer/-innen zum „Tag des Singens 2012“ 21.–23.9., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: S. Bauer, M. Wipler. Info: StKM Die Liederlok – mit Kindern singen 22.9., Gärtringen. L: M. Scheer-Liebaug, M. Blaschke. Info: KMB-Institut Singzwerge und Krabbelmäuse 1,2,3 – alle sind dabei... 25.9., Ochsenhausen. L: K. Brecht. Info: LAO Bewegungsspiele und Tänze 29.9., Karlsruhe. L: S. Dentler. Info: www.rhythmik-online.de Herbst-/Wintermusik im Kindergarten 29.9., Gärtringen. L: T. Wacker. Info: KMB-Institut Die Eltern-Kind-Gruppe an der Musikschule 29.–30.9., Friedberg. L: J. Leukert-Stöhr. Info: VdM Hessen Zauberklänge 4.10., Ochsenhausen. L: P. Cubasch. Info: LAO Architektur des Gleichgewichts. Musik und Bewegung im Dialog 4.–7.10., Remscheid. L: H. Riedler u.a. Info: AKR Singen mit Kindern – für Erzieher/-innen und andere 5.–7.10., Weimar/Bernburg. L: A. Mees, C. Rühle. Info: AMJ Die Moorgespenster jagen die Made 6.–7.10., Oberursel. L: U. Führe. Info: VdM Hessen Sprachförderung durch Rhythmik und Musik 7.10., Erfurt. L: S. Hirler. Info: www.item.info Ganzheitlich Musik lehren – Grundkurs WardMethode 7.–12.-10., Heek. L: G. Brandt. Info: LMA NRW Ganzheitlich Musik lehren – Grundkurs WardMethode

7.–12.-10., Heek. L: A. Jekic. Info: LMA NRW Kinderleicht 9.10., Ochsenhausen. L: E. Kramer. Info: LAO Klingende Luftikanten und Beckenschiffe 10.–12.10., Ochsenhausen. L: U. Führe. Info: LAO Schattenschelm und Dunkelangst: Workshop für Musikpädagogen mit dem „duo pianoworte“ 12.–14.10., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: H. Thiele, B. Schulze. Info: StKM TaKeTiNa Workshop 12.–14.10., Ochsenhausen. L: B. Hübner, B. Bucke. Info: LAO Musik-Fantasie (1.Musikschuljahr) 13.10., Gärtringen. L: K. Schuh. Info: KMB-Institut Puls ImPuls oder „Da fliegt Dir das Blech weg“. Bodypercussion, Percussion und Stabspiele im Klassenzimmer 20.10., Waldshut-Tiengen. L: E. Betz. Info: LVBW Rhythmik-Workshop: Lebendiges Lernen durch Musik – Bewegung – Sprache 20.–21.10., Blankenburg/Harz, Kloster Michaelstein. L: M. Mayr. Info: StKM Rhythmik für Anfänger 23.10., Ochsenhausen, L: H. Plachtzik. Info: LAO Musikalische Früherziehung 26.–28.10., Hohebuch. L: M. Grüner. Info: info@ hohebuch.de Musik-Bewegung-Sprache mit Kindern im Vorschulalter 27.10., Köln. L: A. Kus. Info: OJHS Stimme, Lieder, Improvisation 27.10., Hamburg. L: U. Führe. Info: AMJ Singen zwischen Wunsch und Wirklichkeit – Aspekte einer funktionalen Kinderstimmenbildung 27.–28.10., Köln. L: U. Horst. Info: AMJ Musimo – das kleine Musikmobil 2.–4.11., Bonlanden. L: K. Schuh. Info: KMB-Institut Sprache und Musik im Kindergarten 9.–11.11., Remscheid. L: B. Feldhoff, H. Holland. Info: AKR Singen, Musizieren und Tanzen im Kindergarten 9.11.2012–30.6.2013, Trossingen. L: R. Fritsch u.a. Info: BAK „Rhythmus ist Klasse!“. Mit Rhythmus spielen und lernen 10./11.11., Heidelberg. L: U. Moritz. Info: LVBW Minimusicals für Kindergarten und Grundschule 17.11., Mainz. L: S. Hirler. Info: www.item.info Singen mit Kindern 17.11., Karlsruhe. L: E.-M. Ammer. Info: www. rhythmik-online.de Wie Kinder gerne singen 19.–21.11., Ochsenhausen. L: T. Steigleder u.a. Info: LAO Fantastische Verkörperungen – Figurendarstellung mit Kindern 22.–25.11., Remscheid. L: T. Rascher. Info: AKR TaKeTiNa® – Rhythmus erleben 22.–25.11., Remscheid. L: B. Bucke, B. Hübner. Info: AKR Musizieren und Bewegen verbindet Generationen 24.11., München. L: B. Metzger. Info: www. dtkvbayern.de

Tasteninstrumente Klavierunterricht kompakt 8.–9.9., Bad Vilbel. L: S. Cada. Info: VdM Hessen Meisterkurs Klavier Gebrüder Stenzl 14.–19.9., Ochsenhausen. L: H.-P. Stenzl, V. Stenzl. Info: LAO Klavier aktuell 8.10.2012–28.2.2014, Trossingen. L: R. Schuh u.a. Info: BAK „Ja, man müsste Klavier spielen können...“ 12.–14.10., Ochsenhausen. L: W. Schmidt-Köngernheim. Info: LAO Meisterkurs 13.–14.10., München. L: W. Schmitt Leonardy. Info: www.dtkvbayern.de Grundlagen und Aufbau des Klavierunterrichts 10./11.11., Stuttgart. L: S. Imorde. Info: LVBW Schulpraktisches Klavierspiel II 12.–14.11., Ochsenhausen. L: T. Jäger, M. Sahas. Info: LAO Freude am Klavier – lebenslang, von Anfang an! 17.11., Braunschweig. L: E. Renetzeder. Info: dtkv.niedersachsen@t-online.de

Streichinstrumente „Solo- und Kammermusik vom 16. und 19. Jahrhundert“ 13.–15.7., Ebenhofen. L: C. Mayer. Info: FH Internationales Jugendbasscamp. Veranstaltung der Freunde der Orchesterakademie e.V. in Kooperation mit der LMA NRW 3.–12.8., Heek. L: G. Engels u.a. Info: LMA NRW Colourstrings 25.–26.8., Hamburg. L: Y. Frye. Info: LMA HH/ JMS Colourstrings 10.–14.9., Trossingen. L: C. Hollmann u.a. Info: BAK Üben – Was ist das?! Tipps zum Üben für Streicher 10.11., Stuttgart. L: I. Turban. Info: LVBW Viola-Methodik 17.–18.11., Kassel. L: P. Gries. Info: VdM Hessen Aktuelle Arbeitsfelder im Streicherunterricht 26.11.2012–31.3.2014, Trossingen. L: C. Hollmann u.a. Info: BAK

Blasinstrumente Kammermusikkurs Klarinettenquintette 2.–6.7., Lichtenberg. L: K. Hampl, Quartetto di Roma. Info: BO Let‘s play Sax 26.–29.7., Ochsenhausen. L: G. Bumiller u.a. Info: LAO 20. Sommerkurs Flöte Blonay 28.7.–4.8., Blonay. L: E. Weinzierl, E. Wächter. Info: www.weinzierl-waechter.de Ensemblekurs und Workshop für Blechbläser 31.7–13.8., Lichtenberg. L: R. Brass. Info: BO Meisterkurs Trompete und Posaune 3.8.–8.9., Ochsenhausen. L: W. Bauer, u.a. Info: LAO Workshop mit „Rekkenze Brass“ 4.8., Lichtenberg. L: Rekkenze Brass. Info: BO

20. Sommerkurs Flöte Arosa 5.–11.8., Arosa. L: E. Weinzierl, E. Wächter. Info: www.kulturkreisarosa.ch Brass Band Summer School Heek 2012 13.–19.8., Heek. L: M. Schädlich. Info: LMA NRW „Die persönliche Note – Instrumentalkurs Flöte/Traversflöte, Cembalo und Ensemble“ 28.8.–2.9., Neuburg an der Donau. L: K: Holsten, B. Seemann. Info: www.axis-duo.de Trossinger Sommerakademie 23.–29.9., Trossingen. L: R. Schuh u.a. Info: BAK „Intensivkurs Querflöte“, freie Literaturwahl vom 18.–21. Jhdt, analytisch basierte Interpretation, resonante Flötentonbildung, Grundlagentechnik, neue Klänge durch neue Spieltechniken, Anleitung zum Improvisieren 5.–7.10, Kassel. L: K. Holsten. Info: www.axisduo.de Oboenbasis 6.10., Stuttgart. L: M. Schaeferdieck. Info: LVBW Gemeinsam: Blockflöten in Gruppen & Klasse 12.–14.10., Trossingen. L: C. Hollmann u.a. Info: BAK Tipps vom Instrumentenbau-Fachmann. Reperaturen von Blasinstrumenten zum Selbermachen und Instandhaltungsvorschläge 20.10., Stuttgart. L: H. Dallhammer, C. Endres. Info: LVBW Frischer Wind – Kammermusik für HolzbläserInnen und Pianist/-innen 1.–4.11., Schlitz. L: „Trio 37“. Info: AMJ Die Atemstütze im Bläser-Instrumentalunterricht 3.11., Hamburg. L: E. Gallenmüller. Info: LMA HH/KON Jazz mit der Blockflöte 24.11., Hamburg. L: N. Schubert. Info: LMA/JMS Meisterkurs Flöte 24.–25.11., München. L: P. L. Graf. Info: www. dtkvbayern.de Meisterkurs Doppelrohrblatt 26.11.–1.12., Heek. L: G. Jannemann-Fischer u.a. Info: LMA NRW

Zupfinstrumente Jazz und Blues auf der Konzertgitarre 8.–9.9., Hamburg. L: T. Brendgens-Mönkemeyer. Info: LMA HH/JMS Gitarre intensiv mit dem Duo Sonare 12.–19.9., Heek. L: T. Offermann, J. Wagner. Info: LMA NRW JeKi-Gitarrenunterricht, Unterrichtsanalysen 20.9. und 24.11., Hamburg. L: W. Stegmann. Info: LMA HH/KON Kreatives Ensemblespiel für Gitarre an der Musikschule 22.9., Stuttgart. L: J. Hübscher. Info: LVBW Kinderlied auf der Gitarre begleiten 28.–30.9., Ochsenhausen. L: W. Pfohl u.a. Info: LAO Liedbegleitung Gitarre II 19.–21.10., Ochsenhausen. L: P. Angermeir. Info: LAO 5. Hamburger Gitarrenfestival 26.–28.10., Hamburg. L: C. Moritz. Info: www. hamburger-gitarrentage.de Aktuelle Unterrichtsliteratur für Gitarre 27.10., Hamburg. L: M. Bentzien u.a. Info: LMA HH/JMS

Percussion World Percussion Academy. Percussion first! Eine Woche, vier Kontinente, sieben Dozenten 1.–6.7., Heek. L: J. Cortijo. Info: LMA NRW Cajón-Workshop 18.8., Hamburg. L: C. Sommer. Info: Staatliche Jugendmusikschule, Frau Plath Tel.: 040/428 01 41 25 Latin Percussion. Aufbaukurs in vier Arbeitsphasen 8.–9.9., Heek. L: J. Cortijo. Info: LMA NRW Bodypercussion 15.–16.9., Marburg. L: G. de Assis. Info: VdM Hessen Trommeln mit Conga und Djembé 6.10., Ochsenhausen. L: H. Rosenbaum. Info: LAO Cajón – eine Kiste voller Rhythmus 11.10., Ochsenhausen. L: M. Philipzen. Info: LAO World of Groove 20.–21.10., München. L: R. Gustke. Info: www. dtkvbayern.de Cajón & Ensemble 22.–26.10, Trossingen. L: J. Cortijo, C. Hollmann. Info: BAK Sound & Vision am Drumset 3.–4.11., Hamburg. L: A. Gillmann. Info: LMA HH/JMS Cajon – Das Schlagzeug in der Kiste 3.11., Schlitz. L: M. Reich. Info: VdM Hessen Latin-Percussion im Ensemble 5.–9.11., Trossingen. L: J. Cortijo, C. Hollmann. Info: BAK „Müllpercussion“ 8.11., Ochsenhausen. L: F. Bockius. Info: LAO Perkussion – minimal und effektiv 9.11., Ochsenhausen. L: F. Bockius. Info: LAO Spielpraxis Timbales 9.–11.11., Trossingen. L: J. Cortijo, C. Hollmann. Info: BAK Percussion live – Spieltechnik und Ensemblespiel 23.–25.11., Remscheid. L: A. Buchholz. Info: AKR

Jazz, Pop, Rock Jazz-Workshop 29.7.–4.8., Inzigkofen. L: N. Gottschalk, U. Gutscher u.a. Info: www.vhs-heim.de Großer Kurs (alle Instrumente) 30.7.–5.8., Burghausen. L: J. Viera. Info: StfzM Großer Kurs (alle Instrumente) 6.–12.8., Burghausen. L: J. Viera. Info: StfzM Jazz and more 2012 27.8.–2.9., Ochsenhausen. L: K. Graf u.a. Info: LAO Intensivausbildung für Jazz und Popularmusik ab 13.9. immer Mi und Do, München. L: T. Collins u.a. Info: www.jazzschool.de Doppelkurs: Jazzchor und Beatboxing 14.–16.9., Helmstedt. L: B. Gröger, J. Knörzer. Info: AMJ Workshop Jazzgesang/Duo Jazzgesang-Klavier 21.–23.9., Heek. L: S. Droste, M. Sasse. Info: LMA NRW

Workshop Jazzgitarre 21.–23.9., Heek. L: F. Haunschild. Info: LMA NRW Songwriting mit Kindern 30.9., Köln. L: T. Neubert. Info: OJHS Jazz auf der Blockflöte 5.–7.10., Coesfeld. L: T. Reisige, M. Conrads KBSC Jazz-Improvisation für Gitarristen 5.–7.10., Coesfeld. L: A. Wahl. Info: KBSC Jazz-Saxophon-Workshop 5.–7.10., Coesfeld. L: A. Elsner, B. Jasper. Info: KBSC Boomwhackers (Teil II) 12.10., Ochsenhausen. L: M.J. Junker. Info: LAO Jazz-Ensemble 19.–21.10, Weikersheim. L: R. Himmler. Info: JMD Popmusik an Musikschulen 22.10.2012–30.6.2014, Trossingen. L: R. Fritsch u.a. Info BAK Die Vielfalt der Stimme im Jazz 16.–18.11., Coesfeld. L: N. Gottschalk, B. Jämmrich. Info: KBSC Songwriting: Kreativität – Handwerk – Wissen 22.11.2012–15.3.2013, Trossingen. L: C. Hollmann u.a. Info: BAK Kurs für Ragtime- und Swingpiano 30.11.–2.12., Burghausen. L: J. Viera. Info: StfzM Kurs für Saxophon 30.11.–2.12., Burghausen. L: J. Viera. Info: StfzM Kurs für Klavier 7.–9.12., Burghausen. L: J. Viera. Info: StfzM Jazz für Einsteiger 2.–6.1.2013, Coesfeld. L: A. Elsner, H. Kleinjohann u.a. Info: KBSC

Musiktherapie, Sonderpädagogik Orff to school, Impulse für Schulalltag in Musik u. Bewegung 21.–23.9., Hammelburg. L: F. Köhle, A. Wolf. Info: OSG Singen mit Menschen mit Behinderung 29.9., Reutlingen. L: I. Brüseke. Info: LVBW „Es geht! – Wie kann es gehen?“. Musikpädagogische Arbeit mit Menschen mit Behinderung 6.10., Stuttgart. L: J. Beierlein u.a. Info: LVBM „Es geht! – Wie kann es gehen?“. Musikpädagogische Arbeit mit Menschen mit Behinderung 20.10., Crailsheim. L: J. Beierlein u.a. Info: LVBM Trommeln und Tanzen – Vom Rhythmus zur Bewegungsimprovisation 2.–4.11., LMA Hessen. L: U. Meyerholz, A. Glage. Info: OSG Heilpädagogische Rhythmik in 6 Phasen 23.–25.11., Mainz. L: S. Hirler. Info: info@lebenshilfe-rlp.de

Didaktik, Musikergesundheit, Prävention Musik-Geragogik (7 Phasen) 6.–8.7.,14.–16.12., 22.–24.2.2013, 7.–9.6.2013., 27.–29.9.2013, 8.–10.9.2013, Hammelburg. L: P. Pfaff. Info: VBSM Dispokinesis: Gesund musizieren – von Anfang an 15.–16.9., Rüsselsheim. L: R. Neubert. Info: VdM Hessen 1. Bundeskongress Musikunterricht 2012. Bildung – Musik – Kultur: Zukunft gemeinsam gestalten 19.–23.9., Weimar. L: Div. Info: www.bundeskongress-musikunterricht.de „Lehrende und lernende Hirne“ – Erkenntnisse der Gehirnforschung für den Instrumentalunterricht nutzen 10.11, Marl. L: B. Dahlhaus. Info: MB Mit gelösten Schultern spielen 24.11., Hamburg. L: H. Bruns. Info: LMA HH/ KON

Gesang, Stimmbildung, Chor „Move your voice“. Bewegungsorientierte Stimmarbeit in der Grundschule 7.7., Schliengen-Mauchen. L: E. Theisohn. Info: LVBW Meisterkurs für Gesang 9.–13.7., Lichtenberg. L: C. Studer. Info: BO Afrikanische Musik – gesungen, getrommelt und getanzt 4.–10.8., Bad Kissingen. L: M. Detterbeck u.a. Info: AMJ Afro-Amerikanische Chormusik und Percussion 12.–18.8., Freiburg/Breisgau. L: S. Engebretson u.a. Info: AMJ Sommerakademie Singen ohne Noten 13.–17.8., Berlin. L: M. Betzner. Info: ExB Ward-Methode 13.–17.8. 2012 und 12.–13.1.2013, Köln. L: B. Hüsgen. Info: OJHS Werkstatt Stimme 1.–2.9., Langen. L: F. Schaarschmidt, C.-M. Buttgereit. Info: VdM Hessen Ox-Ki-Si 2012 3.–7.9., Ochsenhausen. L: E. Kramer u.a. Info: LAO Meisterkurs Lied 7.–14.9., Ochsenhausen. L: R. Ziesak u.a. Info: LAO Singakademie 60+ 21.–23.9., Ochsenhausen. L: K. Brecht u.a. Info: LAO Von Stimmakrobaten und singenden Trollen – Sing- und Liedpädagogik für Erzieher/-innen und Lehrer/-innen 22.–23.9, Braunschweig. L: U. Führe. Info: AMJ Körperpercussion in der Chorarbeit – Das alternative Drumset mit Musik aus Chorissimo 28.–30.9., Rastede. L: K. Brecht, J. Zimmermann. Info: AMJ Singklasse I 10.–12.10., Ochsenhausen. L: R. Schnitzer. Info: LAO Grundschulchor und Klassensingen II (Aufbaukurs) 17.–19.10., Ochsenhausen. L: E. Kramer u.a. Info: LAO Meisterkurs Gesang 13.–14.10., Aub. L: M. Honig, G. Crnkovic. Info: www.dtkvbayern.de Stimmbildung und Gesangspädagogik für Kinder


GMP, Kulturpolitik

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 35

Soziale Inklusion als Herausforderung Einladung zum musikpädagogischen Kolloquium in Bochum am 2. März 2012 Bundesgeschäftsstelle: Elke Szczepaniak, c/o Lehrstuhl für Musikpädagogik der Universität Würzburg, Domerschulstraße 13, 97070 Würzburg Tel. 0931/31 68 20, Email: elke. szczepaniak@uni-wuerzburg.de Vorstand: Prof. Dr. Thomas Greuel (Bochum), Dr. Alexander Cvetko (Siegen), Dr. Jan-Peter Koch (Rostock), Dr. Katharina Schilling-Sandvoß (Hanau), Elke Szczepaniak (Würzburg) Redaktion: Dr. Katharina SchillingSandvoß, Tel. 06181/66 18 75, E-Mail: k.schilling-sandvoss@web.de

ARD-Preisträger 2011

„Soziale Inklusion als künstlerische und musikpädagogische Herausforderung“ – zu dieser aus gesellschafts-, kulturund schulpolitischen, vor allem aber auch aus pädagogisch-didaktischen Gründen durchaus brisanten Thematik hat die Gesellschaft für Musikpädagogik (GMP) bereits im Frühjahr 2011 ein Symposium veranstaltet, dessen Beiträge in diesem Jahr im „Jubiläumsband“ 25 der GMP-eigenen Buchreihe „Musik im Diskurs“ veröffentlicht werden sollen. Aufgrund eines „Call for participation“ sind im Laufe des vergangenen Jahres noch weitere gewichtige Beiträge für das Buchprojekt eingereicht, beziehungsweise angeboten worden, die vor ihrer Veröffentlichung in dem genannten Diskursband zum Gegenstand eines wissenschaftlichen Kolloquiums gemacht werden sollen.

Zweieinhalb Stunden, länger als ein Konzertabend, füllen die Preisträger des Münchner ARD-Jubiläumswettbewerbs 2011 auf zwei CDs, die jetzt der Bayerische Rundfunk versehen mit einem aufwendigen informativen Booklet vorgelegt hat. In sieben Konzerten (bzw. Sätzen daraus) von Beethoven, Haydn, Hummel, Mozart, Chopin und Richard Strauss präsentieren sich in Liveaufnahmen der verschiedenen Wettbewerbsphasen die Preisträger am Klavier (Alexej Gorlatch, Da Sol Kim und Tori Huang), auf der Trompete (Manuel Blanco Gómez-Limón und Alexandre Baty) und auf der Oboe (Cristina Gómez Godoy und Philippe Tondre), ebenso Marc Lacht mit Pavel Haas‘ OboenSuite. Nach zwölf Jahren Pause waren auch wieder Organisten eingeladen. Der Österreicher Michael Schöch interpretiert Hindemiths Orgelkonzert. Die beiden deutschen Orgelsolisten, Anna-Viktoria Baltrusch und Lukas Stollhof glänzen mit der Arabesque von Nji Hakim und mit Regers d-Moll-Fantasie. www.br.de/radio/br-klassik/themen/ ard-musikwettbewerb

Zu diesem Kolloquium wird hiermit herzlich eingeladen. Es findet statt am 2. März 2012 in der Evangelischen Fachhochschule Rheinland Westfalen Lippe, Immanuel-Kant-Str. 18–20, 44803 Bochum. Der genaue Zeitplan des Kolloquiums, die Namen der Autorinnen und Autoren sowie die zugehörigen Titel und Themen sind dem nebenstehenden Kasten zu entnehmen. Anmeldungen werden bis zum 24. Februar an den Autor dieses Artikels erbeten: greuel@efh-bochum.de. Um eine gemeinsame Diskussionsgrundlage zu ermöglichen, werden die bereits vorliegenden Texte und Beiträge den angemeldeten Kolloquiumsteilnehmerinnen und -teilnehmern vorab zugesandt. Der Unkostenbeitrag für die Teilnahme am Kolloquium beträgt 50 Euro, für Mitglieder der GMP 30 Euro. Für Studierende, Rentner und andere beträgt der Beitrag in der Regel 10 Euro. Menschen mit Seh-, Hör- oder anderen Beeinträchtigungen, die bei der Teilnahme am Kolloquium besondere Unterstützung benötigen, mögen dies bitte bei der Anmeldung deutlich machen.

Ein Ziel

Musikschulgebäude geben müssen: Für das Ensemblespiel, das wesentlicher Bestandteil der Musikschulen ist, brauchen wir Raum, für die Orchester, genauso für den Theorieunterricht. Für die Vorbereitung auf das Studium brauchen wir entsprechende Häuser. Selbst wenn Musikschulen in dem großen Umfang an allgemeinbildenden Schulen fest im Angebot integriert sind, hätte ich damit kein Problem.

Das nmz-Interview Fortsetzung von Seite 29

u Menschen heranzubilden. Der funktionierende Mensch scheint offensichtlich nur der Fachidiot zu sein und nicht ein Mensch, der einen weitgefächerten Blick hat und Erkenntnisse auch aus anderen Dingen ziehen kann als aus seinem Fach. Dazu bedarf es einer Verzahnung. Institutionen müssen zusammenrücken sowie zeitliche und räumliche Korridore miteinander nutzen. Ich glaube, die Bildungspolitik verliert das aus dem Auge. Nimczik: Vielleicht gibt uns die Musik selbst eine Antwort?! Wir sagen so leichtfertig, Musik sei eine Zeitkunst und grenzen sie oft von einer Raumkunst ab, aber eigentlich trifft beides zu. Musik braucht Zeiträume, und das im doppelten Sinne. Zeit als Erfahrungsmöglichkeit, das vermittelt die Musik selbst und das muss man auch der Gesellschaft vermitteln, die natürlich gegenteilige Trends präferiert: höher, schneller, weiter. Musik zeigt aber auch etwas ganz anderes: dass etwas Kontinuität haben muss, dass etwas dauert, dass man auch einmal etwas für eine Weile „aushalten“ muss. Dann wird musikalisches Lernen wirksam, dann erst scheint die ästhetische Qualität von Musik auf. Aber auch der Raumaspekt ist zentral wichtig. Hierbei verstehe ich unter Raum in ganz profanem Sinne: Musikunterricht in der Schule, Instrumentalunterricht in der Musikschule und in Kooperationen muss jeweils auch in angemessenen Räumen stattfinden. Erst wenn diese Komponenten – Zeit und Raum – zusammenkommen, macht man die Erfahrung, dass Musik für uns Menschen bedeutsam ist. Deswegen muss die Politik gegen diese Tendenzen zur Verdichtung steuern. nmz: Der Musikunterricht verliert an Boden in der allgemeinbildenden Schule, die Musikschule verliert ihr „Haus“? Gibt es derzeit nur Verlierer? Richter: Wenn es so läuft, dass es ein Ineinandergreifen gibt, dann sehe ich kein Problem. Es wird auch in Zukunft

� Thomas Greuel

Begriffswirrwarr nmz: Jürgen Terhag beklagt in einem Artikel im aktuellen AfS-Magazin den schlampigen Umgang mit dem Begriff Musikunterricht. Warum? Nimczik: Es gibt nach unserem Gespräch in Berlin und im Anschluss an unseren Convent in Hamburg hinsichtlich der Definition keine Probleme mehr zwischen den Verbänden. Wir sind für die musikalische Bildung in unterschiedlichen Sektoren zuständig. Wir beziehen uns auf eine Begriffsgeschichte, die davon ausgeht, dass mit „Musikunterricht“ der Fachunterricht an der allgemeinbildenden Schule in seiner vielfältigen Ausgestaltung für alle Schülerinnen und Schüler gemeint ist. Er ist kein Ersatz für außerschulischen Instrumental- oder Theorieunterricht. Und umgekehrt gilt, dass der Instrumentalunterricht nicht den allgemeinbildenden Musikunterricht ersetzen kann, denn er umfasst etwas ganz anderes. Leider greift der undifferenzierte Gebrauch der Begriffe auch in der Politik um sich und man spricht von Musikunterricht, wenn man beispielsweise Instrumentalunterricht meint. Das stört uns alle. Wir als Fachvertreter müssen zumindest in unseren Bereichen für Klarheit sorgen. Richter: Wir haben uns schon darüber verständigt, dass wir die Begriffe unterscheiden müssen: Gleichzeitig verfolgen wir einen Gedanken, der an uns, die Musikschulen wie allgemeinbildende Schulen von der Politik herangetragen wird: „Fügt Dinge zusammen, die zusammen gehören“. Leider passiert das manchmal unter einem falschen Gesichtspunkt. In der Gesellschaft wird immer wieder das Leistungsdenken in den Vordergrund gerückt. Spielt ein Schüler sein Instrument hervorra-

Soziale Inklusion als künstlerische und musikpädagogische Herausforderung Programm des wissenschaftlichen Kolloquiums an der Evangelischen Fachhochschule RWL in Bochum

Freitag, 2. März 2012 ab 13.00 Begrüßungskaffee 13.45 Uhr Eröffnung des Kolloquiums/Begrüßung Dr. Thomas Greuel (Professor für Musikpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule RWL in Bochum, Vorsitzender der Gesellschaft für Musikpädagogik (GMP)) 14.00 Uhr Jedem Kind ein Instrument – eine musikpädagogische Herausforderung? Zum Umgang mit Differenz im Gruppeninstrumentalunterricht in der Grundschule Dr. Ulrike Kranefeld (Professorin für Musikpädagogik an der Universität Bielefeld) Kerstin Heberle (Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der musikpädagogischen Forschungsstelle der Universität Bielefeld) 15.00 Uhr Zur Musik eingeladen – Beiträge der sonderpädagogischen Musikdidaktik zum Umgang mit Verschiedenheit Dr. Daniela Laufer (Sonderpädagogin mit dem Unterrichtsfach Musik, Leiterin einer Förderschule GG, Lehrbeauftragte für Musik in der Heilpädagogik an der Universität zu Köln) 16.00 Uhr Asthma aus gesangspädagogischer Sicht Bastian Hodapp (Gesangs- und Musikpädagoge, Sänger, Chorleiter, redaktioneller Beirat der „Vox humana“) 16.45 Uhr Pause 17.15 Uhr Teilhabegerechtigkeit oder ungleiche Chancen – wer verlässt das Programm „Jedem Kind ein Instrument“? Dr. Ulrike Kranefeld (Professorin für Musikpädagogik an der Universität Bielefeld) Thomas Busch (Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der musikpädagogischen Forschungsstelle der Universität Bielefeld) 18.15 Uhr Auswirkungen von Inklusion auf den Musikunterricht Andreas Kloth (Sonderpädagoge im Gemeinsamen Unterricht an einer Dortmunder Grundschule) 19.00 Uhr Beiträge zur Sozialen Inklusion durch musikpädagogische Projektarbeit im Umgang mit Musik des 20./21. Jahrhunderts Dr. Daniel Mark Eberhard (Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand an der Universität Augsburg sowie international tätiger Jazz-Musiker) 19.45 Uhr Rückblick und Verabschiedung 20.00 Uhr Ende des Kolloquiums im Anschluss Mitgliederversammlung (nur für Mitglieder der GMP)

gend, wird gesagt: Toll, der kommt von der Musikschule. Es wird aber nicht bedacht, dass er natürlich auch musikalisches Grundwissen vermittelt bekommt und auch in der Gemeinschaft, in der Schulklasse, musiziert. Oft wird nur die Leistung gesehen, ähnlich wie bei einem Fußballverein. Dort sagt man: „Ich habe heute gewonnen!“, obwohl man gar nicht mitgespielt hat. Die Menschen werden immer unsportlicher, behaupten aber, wir seien eine Sportnation, weil wir eine bestimmte Anzahl an Medaillen gewinnen. Wenn wir also hervorragende Musiker hervorbringen, dann identifiziert sich die Gesellschaft mit diesen Musikern und sieht nicht mehr, dass Musik mehr ist als nur einen hervorragenden Pianisten hervorzubringen. Die Gesellschaft kann aus der Musik Kräfte für ihren Zusammenhalt ziehen. Da erreicht die Schule jedes Kind. Wer sich darüber hinaus intensiver dem Musizieren zuwendet, wird in der Musikschule einen Ansprechpartner finden. Wenn das zusammenwächst, dann stimmt die Sache. nmz: Ist der schlampige Umgang mit Begriffen durch die Politik Kalkül? Terhag: Es ist kein Zufall, dass die Politik das teilweise nicht richtig überblickt. Es würde einem Politiker wahrscheinlich kaum passieren, dass er den Schulsport mit dem Vereinssport verwechselt. Dass diese Trennung in der Politik so unscharf gezogen wird, hängt auch damit zusammen, dass dort die Musik als nicht so wichtig angesehen wird. Darum war es uns wichtig, diese Begriffe zu klären. Zunächst ist klar, was den Musikunterricht vom Instrumental- oder Vokalunterricht unterscheidet: Musikunterricht umfasst neben dem Musizieren auch das Musikhören, das Sprechen über Musik, das Kennenlernen unserer Musikkultur. Dies ist im Instrumentalunterricht so nicht leistbar. Generell können wir das Ganze gerne auch Musikunterricht nennen, aber dann müsste die außerschulische Musikpädagogik insofern mit dem Musikunterricht in der Schule kooperieren, dass eine neue Form von Musikpädagogik entstünde, die ganz selbstverständlich Instrumental- und Vokalunterricht sowie Ensembles und Mischformen von Instrumental- und Gruppenunterricht sowie Klassenmu-

sizieren umfasst. Den heutigen Instrumentalunterricht als „Musikunterricht“ zu titulieren, verkürzt die musikalische Bildung und das ist unzulässig. Nur vor diesem Hintergrund kann die Ministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen, sagen, dass 30 Jahre nach der Einwanderung endlich Migrantenkinder Musikunterricht bekommen. Ich persönlich habe das als Gesamtschullehrer wie viele andere schon 1980 erfolgreich gemacht. In solchen Fällen weiß ich nicht, ob die Politik schlampig ist und sich in der Musik nicht so gut auskennt wie beispielsweise im Sport, oder ob ein Kalkül dahinter steht, die gesamte Musikpädagogik letztlich billiger zu bekommen. Nimczik: Ich sehe eine weitere Gefahr. Es gibt ja Trends – Stichwort Klassenmusizieren, ein erfolgreiches Programm für zwei Jahre. Dann hört es auf. Jetzt kann es passieren, dass im Bewusstsein der Eltern das Gefühl einsetzt, dass das Kapitel Instrumentalunterricht in der Schule bereits abgehakt ist. Dies wäre jedoch genau das falsche Signal. Hier geht es um sinnvolle Anschlussmöglichkeiten. Genau an dieser Stelle greifen die bereits genannten Verantwortungsbereiche ineinander. Richter: Das wäre das schlimmste Szenario, das ich mir vorstellen könnte: Instrumentalspiel oder Klassenmusizieren wäre schon mit JeKi abgehakt und man bräuchte keine Musikschule mehr; und an die Schulen schickten wir möglichst günstige Lehrkräfte. Dann hätte man den Musikunterricht an Schulen und die Musikschule gleichzeitig abgeschafft. Ich glaube nicht, dass das wirklich jemand ernsthaft möchte. Zum blinden Aktionismus würden Projekte wie JeKi dann, wenn diese an und für sich sinnvollen Modelle nicht weitergeführt werden würden. Mein Fazit geht aber nicht in diese Richtung. Menschen wollen musizieren. Und sie wollen eine breite Vermittlung von musikalischem Wissen an der Schule bekommen. Das wird sicher auch seinen Ausdruck bei Wahlen und in der öffentlichen Meinung finden. Dann könnte diese Phase des Wandels, die wir gerade erlebt haben und die mir teilweise zu schnell ging, im Nachhinein tatsächlich zu etwas Konstruktivem führen. nmz: Drei wichtige musikpädagogische

Verbände kooperieren erstmals. Wie kann das in Zukunft aussehen? Terhag: Es gibt riesige Chancen, die alten Grabenkämpfe, die es zwischen Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen oder zwischen den pädagogischen Verfechtern von klassischer und populärer Musik et cetera gab, endlich zu beenden. Unter dem Spardiktat der Politik müssen wir aber selbstbewusst auftreten und da ist es ganz wichtig, dass wir uns auf der Verbandsebene über alle Dinge, die in die Politik und Öffentlichkeit gehen absprechen und stets im Hinterkopf haben, dass uns bestimmte Dinge negativ oder falsch ausgelegt werden können. Dann gehen wir in meinen Augen einer guten Zukunft ohne Grabenkämpfe entgegen.

Klares Signal nmz: VDS und AfS haben ihren ersten gemeinsam Bundeskongress Musikunterricht. Ist der VdM noch eingeladen? Nimczik: Natürlich ist der VdM eingeladen, alle musikpädagogischen Verbände sind eingeladen. Der neue Name ist zunächst ein Signal: VDS und AfS sind Fachverbände und wir leisten Service für unsere Mitglieder, die den Musikunterricht an den allgemeinbildenden Schulen geben. Das heißt, wir betreiben gemeinsam Lehrerfortbildung, deshalb ist es ein Kongress für Musikunterricht. Zugleich senden wir ein Signal an alle, die mit Musik und Unterricht zu tun haben. Es gibt eine Grundlust des Menschen, sich musikalisch auszudrücken. Genau da entspringt unsere pädagogische Aufgabe, egal, in welchem Bereich wir tätig sind. Wir müssen viel dafür tun, dass diese Lust bei allen wieder entdeckt wird, wir müssen viel dafür tun, dass sie in differenzierter Weise aufgebaut und weiterentwickelt wird. Dafür steht der allgemeinbildende Musikunterricht in unseren Schulen, dafür steht auch der Instrumental- und Vokalunterricht der Musikschulen. Unser gemeinsames Ziel ist auf die Menschen gerichtet: Deren musikalische Bedürfnisse gilt es zu befriedigen, sie selbst sollen sich sinnvoll mit Musik ausdrücken und sie selbst sollen Musik in ihren vielfältigen Erscheinungsformen sinnvoll nutzen können. � Das Gespräch führte Andreas Kolb


Jugend musiziert

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Tun dir nach dem Spielen nicht die Finger weh? Drei „Jugend musiziert“-Preisträger 2011 auf Konzertreise in Griechenland „Aufgrund deines ersten Preises beim Bundeswettbewerb möchten wir dich einladen, an einer Konzertreise teilzunehmen“. So beginnen oftmals EMails, die die Bundesgeschäftsstelle „Jugend musiziert“ an erfolgreiche Absolventen eines Bundeswettbewerbs verschickt. Zuletzt waren im November vergangenen Jahres eine Bundespreisträgerin und zwei -preisträger die Adressaten eines solchen Schreibens: Die 20-jährige Sopranistin Svenja Kallweit aus Koblenz mit ihrem Klavierpartner, dem 19-jährigen Christopher Schmitz aus Bitburg, und der 17-jährige Pianist Marcel Mok aus Stuttgart.

A

uf Einladung der Deutschen Schulen und in Kooperation mit dem Goethe-Institut fand die Reise vom 8. bis 15. November statt, die drei Musiker gastierten in Athen, Thessaloniki und Chania auf Kreta. Zu Beginn des Jahres 2012 dann erreichte die Bundesgeschäftsstelle der begeisterte Reisebericht von Svenja Kallweit: „Unsere gemeinsame Konzertreise nach Griechenland begann am 8. November am Frankfurter Flughafen. Von dort flogen wir zu unserer ersten Station Thessaloniki, wo wir von Herrn Fritz, dem Musiklehrer der Deutschen Schule Thessaloniki, und unseren Gastfamilien, deren Kinder Schüler an der Deutschen Schule waren, sehr herzlich empfangen wurden. Nachdem man uns ein bisschen von der Stadt gezeigt hatte, fuhren wir zur Deutschen Schule. In deren Aula sollten wir abends unser Konzert haben. Zu unserer Überraschung durften wir den Grundschülern kleine musikalische Kostproben liefern und beantworteten anschließend deren Fragen. Was uns während der gesamten Reise in Staunen versetzte, waren die Deutschkenntnisse der griechischen Schüler. Selbst die Jüngsten sprachen ein so akzentfreies Deutsch, dass wir kaum zwischen Muttersprachlern und jenen, die die Sprache erst an der Schu-

le erlernt hatten, unterscheiden konnten. Später erklärte uns eine Mitarbeiterin des Goethe-Instituts in Chania, dass in keinem anderen Land so viele Fremdsprachenzertifikate wie in Griechenland erworben werden. Für das Konzert am Abend hatten wir ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Marcel begann mit der ‚Waldsteinsonate‘ von Ludwig van Beethoven. Diese Sonate ist faszinierend und einzigartig! Kontrastiert wurde dieses Werk aus der Wiener Klassik anschließend mit Prokofieffs ‚Visions fugitives‘, Nummer 8 bis 10, welche einen teils poetischen, teils sarkastischen und verspielten Charakter besitzen. Den furiosen Schluss bildete Franz Liszts vierte Etüde ‚Mazeppa‘ aus den ‚Douze Etudes d’exécution transcendante‘. Svenja und Christopher hatten ein ebenso umfangreiches Programm, das aus 14 Stücken bestand. Für die Proben hatten wir uns für drei – sehr knapp bemessene – Tage in Dresden getroffen. Allerdings hatten wir einen Großteil der Stücke schon bei verschiedenen Bundeswettbewerben „Jugend musiziert“ als Duo vorgetragen, was uns die Proben sehr erleichterte. Dennoch waren wir überrascht, wie sehr sich unsere neuen musikalischen Erfahrungen, die wir in der Zwischenzeit machten, auf die uns schon bekannten Stücke auswirkten. Unser Programm war in drei Blöcke geteilt: Der erste Block bestand aus deutschen Kunstliedern, wie zum Beispiel dem Klassiker ‚Zueignung‘ von Strauss, Stücken von Schubert und Brahms und einer Arie aus ‚Die verkaufte Braut‘ von Bedrich Smetana. Darauf folgte ein französischer Block mit den ersten beiden Stücken aus Hector Berlioz‘ ‚Les nuits d'été‘ und weiteren Kunstliedern von Claude Debussy, Francis Poulenc und Reynaldo Hahn. Um das Programm abzurunden wählten wir drei Stücke von Samuel Barber, dessen letztes 'I hear an army' uns schon damals beeindruckt hatte. Das Konzert war nach Aussagen

Anzeigenkunden nmz-Ausgabe Februar 2012

Altensteiger Sommermusik ....................................................................... 18 Asian Sound Köln ....................................................................................... 47 Bachwettbewerb in Köthen........................................................................ 17 Bayerische Musikakademie Schloss Alteglofsheim.................................... 2 Bitburger Klavierwettbewerb ....................................................................... 2 Carl Flesch Akademie ................................................................................. 10 Crescendo International Wettbewerb Deutschland .................................. 39 dacapo-notes .............................................................................................. 39 Detmolder Sommerakademie...................................................................... 6 Deutsche Bank Stiftung .............................................................................. 15 GEWA music GmbH ..................................................................................... 3 Hochschule der Künste Bern ....................................................................... 4 Hochschule für Musik und Theater München ........................................... 18 Hochschule Luzern ............................................................................... 16, 36 Institut für Musiktherapie .......................................................... 5, 16, 35, 41 Internationale Sommerakademie für Musik .............................................. 10 Kammermusik-Kurse (Walter Engelmann) ................................................ 39 Klarinetten-Wettbewerb Freiburg i. Br. ..................................................... 11 Kulturaustausch .......................................................................................... 45 Landesmusikakademie NRW e.V............................................................ 2, 51 Meisterkurs für Gesang (Verena Rein) ....................................................... 17 Münchner Klavierpodium .......................................................................... 17 Musikakademie Sachsen-Anhalt................................................................ 29 Musikmesse .................................................................................................. 5 Notensatzstudio Nikolaus Veeser .............................................................. 36 NRW KULTURsekretariat .............................................................................. 8 Per Musica da Camera e. V ........................................................................ 39 Philipp M. von Polier .................................................................................... 9 Pianelli Albrecht & Friebel GbR .................................................................. 29 Piano Kleinhenz .......................................................................................... 25 Schott Music GmbH & Co. KG ................................................................... 44 Sommerakademie Bad Friedrichshall.......................................................... 9 Staufener Chorseminar .............................................................................. 19 Stuttgarter Meisterkurse .............................................................................. 7 Universal Edition AG .................................................................................. 13 Wilhelm Schimmel Pianofortefebrik GmbH ................................................ 9 Zürcher Hochschule der Künste ................................................................ 40

Bundeswettbewerb Jugend musiziert Deutscher Kammermusikkurs Europäische Union der Musikwettbewerbe für die Jugend (EMCY) Bundesgeschäftsstelle “Jugend musiziert“ Trimburgstraße 2, 81249 München Tel. 089/87 10 02-0, Fax 87 10 02-90 E-Mail: jumu@musikrat.de Internet: www.jugend-musiziert.org

„Vor lauter Fotos kamen wir kaum vom Fleck“: Chistopher Schmitz, Marcel Mok und Svenja Kallweit (v.l.n.r.) vor großer Architektenkunst in Athen. Foto: Peter Hahn

der Ortsansässigen mit etwa 80 Leuten ziemlich gut besucht und für uns ein äußerst zufriedenstellendes Konzert. Viele Menschen sprachen uns an, zeigten sich sehr aufgeschlossen und begeistert. Insbesondere unsere Gastfamilien waren über alle Maßen bemüht und machten unseren Aufenthalt so angenehm wie möglich. Von Thessaloniki ging es weiter nach Athen, wo Herr Hahn, Musiklehrer der Deutschen Schule Athen, uns in Empfang nahm und beherbergte. Wie zuvor auch in Thessaloniki, stand an der Schule ein kleines Gesprächskonzert an, diesmal vor den Klassen 7 bis

11. Die Fragen, die sich bei den Jüngeren in Thessaloniki noch auf ‚Wie alt bist du?‘, ‚Wie kannst du so laut singen?‘oder ‚Tun dir nach dem Spielen nicht die Finger weh?‘ beschränkten, wurden nun ernster und brachten uns mitunter in Verlegenheit. Auf Fragen, wie ‚Wie wollt ihr mal euer Geld verdienen?‘ oder ‚Warum wollt ihr Musik zu eurem Beruf machen?‘ fielen uns die Antworten oft nicht leicht. Das Konzert in Athen war ähnlich gut besucht wie das in Thessaloniki. Die Schulaula, in der wir spielten hatte zudem eine relativ gute Akustik zu bieten. In Kombination mit einem Stein-

Die Hochschule Luzern – Musik freut sich, ab September 2012

Isabelle van Keulen Violine und Viola

Sarah Rumer Querflöte

als neue Dozierende begrüssen zu dürfen. Anmeldeschluss 15. März 2012 www.hslu.ch/musik

way Flügel, der allerdings nicht perfekt gestimmt war, gelang uns hier ebenso ein äußerst zufriedenstellendes Konzert. Insgesamt aber waren wir über die Instrumente vor Ort positiv überrascht. Wenn auch in keinem tadellosen Zustand, so waren es für ‚Schulflügel‘ doch ausgesprochen gute Instrumente. Athen beeindruckte uns über alle Maßen, insbesondere natürlich die Akropolis. Vor lauter Fotos kamen wir kaum vom Fleck. Überraschenderweise war von den aktuellen politischen Unruhen, abgesehen von ein paar Flyer verteilenden Studenten in der Metro, nichts zu spüren. Immerhin hatten wir das Glück, in Thessaloniki einem angekündigten Streik um ein paar Stunden zu entgehen. Unser Flug nach Chania war eine Reise ins Ungewisse, da wir weder wussten, wo wir spielen sollten, noch wer uns am Flughafen abholen würde. Es verlief jedoch schließlich alles ohne Komplikationen. Eine Mitarbeiterin des Goethe-Instituts Chania brachte uns ins Hotel, das kaum drei Minuten zu Fuß von einer städtischen Aula entfernt war. Dort sollte auch unser Konzert stattfinden. Leider kamen wir in Chania pünktlich zu einem Wetterumschwung an. Es stürmte und regnete während unseres gesamten Aufenthalts auf Kreta, so dass man sich am Atlantik statt am Mittelmeer wähnte. Das machte sich insbesondere in unserem Hotel bemerkbar, an dem der Wind heulte und rüttelte, so dass unsere Nerven auf eine echte Zerreißprobe gestellt wurden. Trotzdem genossen wir die Zeit auf Kreta, nicht zuletzt aufgrund des tollen kulinarischen Angebots. Das Konzert war mit schätzungsweise 100 Menschen im Publikum das bestbesuchte. Das Publikum schien begeistert und erklatschte sich drei Zugaben, was in Griechenland wohl einen Ritterschlag bedeutet. Denn wie uns später von Einheimischen erklärt wurde, ist das griechische Publikum durchaus kritisch und versagt den Applaus bei Missfallen auch schon mal ganz. Die dritte Zugabe kam übrigens erst in Athen bei einem gemütlichen Glas Rotwein auf den Plan. Marcel und Christopher spielten als Debut eines auf der Reise neu entstandenen Klavierduos vierhändig den fünften ungarischen Tanz von Brahms, der das Publikum aufgrund der Popularität dieser Musik noch einmal besonders mitriss. Die Reise war für uns alle ein ganz besonderes Erlebnis. Wir bekamen unglaublich viel zu sehen, lernten immer wieder neue Menschen kennen und wurden überall herzlichst empfangen und regelrecht verwöhnt. Vielen Dank den Goethe-Instituten und dem Deutschen Musikrat! ¢


KoneiträKlaus renz-

eider

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 37

Musik in Kindergärten Geschäftsstelle: Klever Str. 23, 40477 Düsseldorf Tel. 0211/862 06 40 Fax 0211/86 20 64 50 E-Mail: info@lmr-nrw.de Internet: www.lmr-nrw.de Redaktion: Heike Stumpf, Robert v. Zahn

SpielstättenProgrammPrämien NRW

ConBrio

Staatssekretär Prof. Klaus Schäfer fühlte sich offenbar ganz heimisch, als er im Foyer des Kölner Stadtgartens neun nordrhein-westfälische Spielstätten mit der Spielstättenprogrammprämie auszeichnete. Zusammen mit Henning Rümenapp von der Initiative Musik in Berlin würdigte er die Arbeit, die diese Häuser für Nachwuchsbands und für Bands der jeweiligen Region leisten. Alle bekannten Künstler des Jazz und des avancierten Pop haben ihren Weg durch die Unterstützung seitens solcher Foren geschafft. Prof. Schäfer und Henning Rümenapp zeichneten vier Spielstätten mit je 10.000 Euro aus: das Domicil in Dortmund, die Klangbrücke mit der Programmarbeit der Gesellschaft für zeitgenössische Musik Aachen, den Bunker Ulmenwall in Bielefeld und das Loft – 2nd Floor in Köln. Preise zu je 5.000 Euro erhielten der Jazzkeller Krefeld, das Kulturzentrum Pelmke in Hagen, der Ort in Wuppertal, die Jazzschmiede in Düsseldorf und das Bollwerk 107 in Moers. Carsten Nolte, Programmmacher des Bunkers Ulmenwall, bedankte sich im Namen der Spielstätten. Er schilderte eindrucksvoll, wie notwendig eine solche Unterstützung ist und in welcher Weise sie in Bielefeld so eingesetzt wird, dass sie jungen präsentierten Künstlern durch Anschlussprojekte nutzt. u

Hörräume öffnen · Spielräume gestalten

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Landesmusikrat NRW Parlamentarischer Nachmittag im Landtag NRW

ach der Begrüßung durch den Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg und durch den Vizepräsidenten des Landesmusikrates und Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Musik im Laienbereich Arnd Bolten wurden die zahlreichen Gäste von fast 25 Vorschulkindern aus dem Musikus-Projekt des Volksmusikerbundes NRW unter Leitung von Christa Enseling-Korkusuz, Fachbereichsleiterin der musikalischen

Grundstufe der Musikschule Coesfeld Billerbeck Rosendahl, sofort zum Mitmachen angeregt. Gemeinsam sangen alle ein Begrüßungslied und die Kinder führten vor, wie sie singen, mit Klanghölzern ganze Geschichten erzählen und mit bunten Tüchern tanzen können. Im Interview mit Nicolas Tribes, der durch die Veranstaltung führte, erzählte Christa Enseling-Korkusuz kenntnisreich von den Möglichkeiten, aber auch den Fallstricken der musikpädagogischen Arbeit. Sie war die Erste, aber nicht die Einzige, die deutlich darauf hinwies, wie wichtig es ist, Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern ein musikalisches Grundverständnis zu vermitteln. In diesem Bereich sei Bedarf, um den Kindern einen guten Einstieg in ein musikalisches Leben zu ermöglichen. Dieser Ball wurde von Volker Gerland gerne aufgenommen, der die Pläne des Landesverbandes der Musikschulen zur Fortbildung von Erzieherinnen und Erziehern in Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen vorstellte. Die Wichtigkeit und Richtigkeit dieser Vorhaben wurde noch einmal auf das Schönste vom „Toni singt“Botschafterchor aus Leverkusen unter Leitung von Nicole Dreibholz bestä-

u Angelika Niescier und Christoph Hillmann sorgten für eine musikalische Umrahmung mit viel Drive und Esprit. Angelika Niescier war auch Mitglied der Jury, die neben ihr aus Christina Fuchs (Musikerin), Judith Krafzcyk (Projektleitung Create.Music.OWL), Thomas Baerens (Referatsleiter Musik, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW), Dr. Bernd Hoffmann (Redaktionsleiter Jazz WDR3), Matz Kastning (freier Journalist WDR5) und Martin Laurentius (Jazz Thing) bestand. Die Veranstaltung mündete in die Eröffnung der „Cologne Music Week“ im Stadtgarten und ein Singer/Songwriter-

Konzert von Chris Klopfer. Die Spielstättenprogrammprämien wurden vom Landesmusikrat NRW initiiert und getragen, sie werden vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und von der Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH mit Projektmitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die Prämien werden auf Antrag vergeben, die Nichtberücksichtigung einer verdienten Initiative aus NRW lässt somit keinen Schluss auf deren Programmqualität zu. rvz

Der Landesmusikrat war der freundlichen Einladung des Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg zu einem Parlamentarischen Nachmittag gefolgt und stellte die Projekte „Toni“ und „Musikus“ vom ChorVerband NRW und vom Volksmusikerbund NRW in der Bürgerhalle des nordrhein-westfälischen Landtages Vertretern aus Politik und Musikleben vor. Die beiden Projekte zielen darauf, die musikalische Arbeit in Kindergärten zu intensivieren und die Erzieherinnen und Erzieher dabei zu unterstützen. Volker Gerland, Vorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen, nutzte die Gelegenheit, die verschiedenen Projekte seines Verbandes zur Musikalisierung von Kindergartenkindern zu erläutern.

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Schneider/Stiller/Wimmer (Hg.)

Hörräume öffnen Spielräume gestalten Konzerte für Kinder

tigt. Der Chor aus circa 25 Kindern im Vor- und Grundschulalter startete eine musikalische Reise um die Welt, rappte und zeigte wie Solmisation funktioniert. Zum Abschluss führte Prof. Michael Schmoll anhand einiger Filmausschnitte vor, wie die praktische Arbeit

izzi

Vom 14.–15. Januar fand zum 27. Mal der NRW-Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ statt. Er wird traditionsgemäß in der Dortmunder Musikschule abgehalten. Ausgeschrieben waren die Kategorien „Solo“ und „Jazzorchester mit Škoda Jazzpreis“. 68 Solisten und 12 Bigbands stellten sich der achtköpfigen Jury. In ihr wirkten mit: Silvia Droste, Uli Beckerhoff, Henning Berg, Christoph Haberer, Matthias Nadolny, Hubert Nuss, Michel Peters und Gunnar Plümer. Im Preisträgerkonzert am 25.

Hörräume öffnen – Spielräume gestalten Konzerte für Kinder Hrsg. von Ernst Klaus Schneider, Barbara Stiller und Constanze Wimmer Paperback, 256 Seiten Zahlreiche, teils farbige Abbildungen ISBN 978-3-940768-29-2 CB 1229 e 34,90

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Eva Luise Roth

Februar, 19.30 Uhr, werden im Dortmunder Jazzclub „domicil“ die Urkunden überreicht. Als Spitzenreiter unter den Bands erhielt das „Curuba Jazzorchester“ der Kunst- und Musikschule Brühl unter Leitung von Elmar Frey wie schon 2010 die Weiterleitung zur Bundesbegegnung „Jazzorchester mit Škoda Jazzpreis“, die im November 2012 in Dresden stattfinden wird. Alle Ergebnisse sind unter http:// www.lmr-nrw.de/wettbewerbe/jugend-jazzt-nrw/ eingestellt.

Hörräume öffnen Spielräume gestalten Konzerte für Kinder

Aus dem Inhalt:

ConBrio

mit den Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern aussieht. Ein gelungener Nachmittag, der einmal mehr die Notwendigkeit deutlich machte, Kindern frühestmöglich musikalische Orientierung zu geben.

Jugend jazzt in Dortmund

Neun Jahre nach Erscheinen von „Spielräume Musikvermittlung – Konzerte für Kinder entwickeln, gestalten, erleben“ legen Ernst Klaus Schneider, Barbara Stiller und Constanze Wimmer erneut ein Referenzwerk auf der Höhe des aktuellen Diskussionsstandes vor.

chruff

Schneider/Stiller/Wimmer

Hermann Otto, Präsident des ChorVerbands NRW, und Arnd Bolten, Vizepräsident des Volksmusikerbunds NRW und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Laienmusik im Landesmusikrat NRW, am Rande des Parlamentarischen Nachmittags am 29. November im Düsseldorfer Landtag. Foto: Michael Gornig, ChorVerband NRW

Konzertpädagogik im deutschsprachigen Raum. Konzeptionelle Überlegungen zur aktuellen Situation · Von Barbara Stiller Konzertleben gestalten. Zwischen Kunst, Handwerk und Vermittlung · Von Markus Lüdke Überlegungen zur Legitimation und Qualität von Konzerten für Kinder · Von Michael Dartsch Das Visuelle als Erfahrungsfeld im Konzert · Von Ernst Klaus Schneider Kinderkonzerte moderieren Tipps aus der Praxis · Von Christian Schruff Die Bedeutung des Singens im Konzert für Kinder · Von Werner Rizzi Musikvermittlung im Internet · Von Stefanie Riemenschneider


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Februar 2012  nmz 2/12

Seite 39

Rezensionen, Oper und Konzert Berichte Seite 40 Das Netzwerk Neue Musik feierte seinen Ausklang mit Talk und Konzerten

Berichte Seite 41 Veroperte Sintflut: zu einem Kölner „Musik der Zeit-“Konzert

Berichte Seite 43 „C3“-Festival in Berlin, Essen und Danzig: Musik des 21. Jahrhunderts

Schallplatten Seite 46 Das Beste vom Besten: die Topliste der nmz-Schallplattenkritiker 2011

Bücher Seite 50 „Lebensnahe“ Chorleitung: Ausführungen von Martina Freytag

Berichte Seite 41 Hans Zenders „logos-fragmente“ in Freiburg, „Urgewalten“ in Köln

Berichte Seite 42 Transzendenz in der Neuen Musik Uraufführung Younghi Pagh-Paans

Schallplatten Seite 44 Veröffentlichungen der Popindustrie zwischen Januar und Februar

Noten Seite 47 „Wahre Grausamkeiten“ zum Üben und Repetieren: für Klavier

Filmmusik, DVD Seite 51 Sony Music legt Box mit sämtlichen CBC-Fernsehproduktionen Goulds vor

Raum mit mehr als drei Dimensionen Die „cresc“-Biennale im Rhein-Main-Gebiet zeitigte bemerkenswerte Ergebnisse In den Selbstverständigungs-Diskursen der Musik ist der Raum allgegenwärtig: als philosophischer Topos, als aufführungspraktische Voraussetzung, als Gebilde aus Projektionen, Konventionen und Zielvorstellungen. Das Nachdenken über den Raum in der Musik, über Musik im Raum geht maßgeblich auf den Komponisten Iannis Xenakis zurück, der auch Architekt und Mitarbeiter von Le Corbusier war. Bei Xenakis geht es nicht nur um die notorische Ordnung zwischen Interpreten und Hörern im Konzertraum, es geht auch darum, durch Klangereignisse und ihren allgegenwärtigen, selten eindeutigen Verweisungscharakter zu unserem sechsten Sinn, dem Vorstellungsvermögen, Zugänge zu finden. Das war das Generalthema der ersten Frankfurter Biennale für moderne Musik mit dem griffigen Namen „cresc“.

D

ie Rhein-Main-Region ist, im nationalen Vergleich, mit zeitgenössischer Musik nicht ganz schlecht versorgt, dafür sorgen etliche gut eingeführte Institutionen. Die jetzt erstmals veranstaltete Biennale betrat insofern Neuland, als sie nicht einfach Vorhandenes fortsetzte, sondern in einer Maßstäbe setzenden Kooperation über Stadt- und Genregrenzen zustande kam: Die beteiligten Institutionen waren der Hessische Rundfunk, das Ensemble Modern, das Institut für Zeitgenössische Musik (IZM) der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sowie das Internationale Musikinstitut Darmstadt. Die Regionalisierung machte das Festival auch zu einem geradezu prototypischen Betätigungsfeld für den Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Unter der Geschäftsführung des ehemaligen Städel-Direktors Herbert Beck betätigt sich der Kulturfonds zunehmend als Institution zur Entkommunalisierung und regionalen Bewusstseinserweiterung der Kultur. So konnten sich verschiedene Erwartungen, Potenzen und Publikums-Segmente zu einem geradezu opulenten Ereignis miteinander multiplizieren. Dass sich zu Neuer Musik der Diskurs gesellt, ist mittlerweile guter Brauch. Das cresc-Festival aber bot nicht nur die Textgattung von Einführungsvorträgen zu Konzerten an, es enthielt auch ein von Julia Cloot, der Leiterin des IZM, kuratiertes wissenschaftliches Symposium, in dem das kompositorische Denken Xenakis‘, sein philosophischer Horizont sowie die Komplexität der Ergebnisse beider einer schwergewichtig-anregenden Reihe von Analysen unterzogen wurde. Eine von der Bayerischen Architektenkammer übernommene Ausstellung im Sendesaal-Foyer des Hessischen Rundfunks zeigte vor allem Material zum Philips-Pavillon, den Xe-

Das Ensemble Modern unter Leitung von Pablo Rus Broseta beim Abschlusskonzert des Festivals „cresc“ mit dem Werk „Assemblage (1)“ von Balázs Horváth (UA) im hr-Sendesaal. Clown Sava Stoianov (re.) ist als Trompeter festes Ensemblemitglied. Foto: Barbara Fahle

nakis und Le Corbusier für die Weltausstellung 1958 in Brüssel entworfen hatten. Es handelte sich um eine verwickelte Raumkonstruktion über einem Grundriss, der einer zweidimensionalen Zeichnung des menschlichen Magens nachempfunden ist, anhand von hyperbolischen Kurven, die auch Xenakis’ Komposition „Metastasis“ zugrunde lagen. Der Pavillon war mit einer aufwändigen Tonanlage ausgestattet, für die Edgard Varèse das „Poème électronique“ komponierte. Nach der Weltausstellung wurde der Bau abgerissen, übrig blieb in Brüssel nur das in seinem intellektuellen Horizont bescheidenere Atomium. Das Konzertprogramm konnte auf mehrere Spielorte zugreifen, die sich zu einer anregenden Vielfalt auffächerten und dem Generalthema „Musik und Raum“ soziale Komponenten zufügten. Zentrum der Biennale war der Sendesaal des Hessischen Rundfunks, dazu kam als eingeführte Experimentierbühne das Frankfurt LAB, ein ehemaliges Gewerbegelände im Frankfurter Westen. Zwei Konzerte veranstaltete das Internationale Musikinstitut in Darmstadt, das eine mit der geballten musikalischen Kompetenz des HR-Sinfonieorchesters und des Ensemble Modern in der Böllenfalltorhalle – einem lichten

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Sechziger-Jahre-Turnhallengewölbe, das andere in dem Club 603qm, einem Spielort der jüngeren Elektroniker-Szene. In der Böllenfalltorhalle war – unter der musikalischen Leitung von Matthias Pintscher, später auch Lucas Vis und Paul Fitzsimon – die eindrucksvolle Aufführung zweier gewichtiger Kompositionen zu erleben, die den Raum der konzertanten Situation neu aufteilen: Xenakis’ „Terretektorh“ (1965/66), das Musiker und Publikum (nach präziser Notation) mischt und im Raum verteilt, und Stockhausens „Gruppen“ (1955) für drei Orchester (und drei Dirigenten). Dazwischen hörte man den Anthony Cheongs „Fog Mobiles“ mit dem perfekt artikulierenden Ensemble-Modern-Hornisten Saar Berger als Solisten und Thierry de Meys kurzweiliges Perkussionsstück „Musique de tables“ mit Rumi Ogawa, Eva Böcker und Nina Janßen-Deinzer. Im 603qm schuf das Ensemble Zeitkratzer auf der Basis von Reinhold Friedls „Xenakis (a) live“ zusammen mit dem Live-VideoKünstler Lillevan eine raumfüllende Synästhesie aus Musik und abstrakten, entwicklungshaft bewegten Bildern und Mustern. Unter den Programmen im Frankfurt LAB war, neben einem Neue-Musik-Exkurs der HR-Bigband, vor allem der Auftritt des Jack Quartet

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bemerkenswert. Die vier vergleichsweise jungen US-Amerikaner stellten zwei Streichquartette von Iannis Xenakis („Tetora“, 1990, und „Tetras“, 1983) in einen vibrierenden Kontext mit György Ligetis Streichquartett Nr. 2 (1968) und Scelsis Quartett Nr. 4 und verdeutlichten dabei Komponistenhaltungen und Klangforschungsgegenstände aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so vital und publikumszugewandt, dass man sogleich Lust auf eine komplette Streichquartett-Reihe mit diesen vier Musikern bekam. Der Sendesaal des Hessischen Rundfunks war der angemessene Ort für die repräsentativen Festival-Ereignisse. Als Konzertsaal klassischen Zuschnitts erlaubt er nicht leicht die räumlichen Kühnheiten der Böllenfalltorhalle, dafür fielen die Suchbewegungen nach alternativen Raumanordnungen umso prägnanter aus, weil sie sich gegen die konventionelle Konzertsaalanordnung richteten. Das Ensemble Intercontemporain unter Leitung von Susanna Mälkki hatte seinen Schwerpunkt auf Musik für Blasinstrumente gesetzt und legte – als Denkangebot – musikhistorische Beziehungen und Parallelen vor allem zwischen Iannis Xenakis und Edgard Varèse nahe. Im Abschlusskonzert thematisierte das

Ensemble Modern wie unter einem Festival-Schlussstrich in sechs Uraufführungen das aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft weisende Potenzial der Musik und der Gedankenwelt Xenakis’. Die sechs hier präsentierten Komponisten – Torsten Herrmann, Stefan Beyer, Balázs Horváth, Stefan Keller, Steingrimur Rohloff und Johannes Motschmann – stammen aus der akademischen Nachwuchsarbeit des Ensemble Modern, die in den letzten Jahren schon ein gehöriges Maß an musikalischer Gegenwart und Zukunft produziert hat. Ihre Arbeiten griffen den keimzellenhaft vieldeutigen (und wahrscheinlich nicht nur dreidimensionalen) Raum-Begriff Xenakis’ analytisch auf und kamen zu je eigenen Lösungen und Gestaltungen. Xenakis, das zeigte dieses Festival in seiner Massierung und in seinem internen Reichtum, war unter den Komponisten des 20. Jahrhunderts einer der unerschrockensten, systematischsten und zugleich chaotischsten kompositorischen Denker. Fast möchte man ihn als neuzeitliche Büste in eine Reihe mit den antiken Philosophen Griechenlands stellen, deren denkende Welterforschung den Horizont der Menschdacapo_AZ_53x47 09.07.2007 heit ein für allemal erweitert haben.11:05 Uhr Hans-Jürgen Linke

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Berichte

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 40

Kagels Zwei-Mann-Orchester kam von Basel nach Köln Das Netzwerk Neue Musik feierte seinen Ausklang mit Podiumsdiskussionen, Präsentationen und viel Neuer Musik Vier Jahre Förderung von 15 Modellprojekten durch das Netzwerk Neue Musik der Bundeskulturstiftung sind zum 31. Dezember 2011 ausgelaufen. Unter dem Motto „Netzwerkausklang“ trafen sich zwei Wochen vor Weihnachten Vertreter der 15 Netzwerkprojekte zu einer letzten Präsentation samt kleinem Festival in den Räumen des Deutschlandfunks in Köln. „An der Grenze des Fruchtlandes“ nannte Pierre Boulez 1955 einen Essay in der Musikzeitschrift „die Reihe“ und bezog sich damit auf serielle Elemente in den Gemälden von Paul Klee. „An der Grenze des Musiklandes“ hatte der Leiter des Netzwerk Neue Musik, Bojan Budisavljevic, die erste Podiumsdiskussion im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks überschrieben und damit die Diskutanten unter der Moderation des Musikpublizisten Holger Noltze recht deutlich dazu aufgefordert, sich zu den dunklen Wolken zu äußern, die übers Fruchtland der Neuen Musik hereinziehen.

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lartext sprach vor allen anderen die Musikwissenschaftlerin Helga de la Motte-Haber, wenn sie darauf hinwies, in einer Zeit, in der Musik ganz allgemein an Bedeutung verliere (laut einer AllensbachUmfrage war früher Musik an oberster Stelle der Präferenz von Jugendlichen, heute ist dies „sich im Fast-Food-Restaurant mit Freunden treffen“), bedürfe es zur Wahrung des Musikerbes nicht nur Spezialfestivals, sondern auch ein breites Publikum, das an den Ergebnissen aktuellen Musikschaffens teilhaben kann. Dafür, so de la Motte-Haber, bräuchte es ein Netzwerk Zwei. Sie habe verstanden, antwortete darauf die künstlerische Leiterin der Bundeskulturstiftung, Hortensia Völckers. Sie wisse aber noch nicht, ob ihre Stiftung das leisten könne, oder ob da andere Geldgeber gefordert seien. Dies ist wohl als Hinweis auf die Musikförderung durch Länder und Kommunen zu verstehen. 7 von 15 von der Bundeskulturstiftung geförderten Projekten können mit zusätzlich generierten Mitteln

Traum aller ARD-Intendanten: Statt teurer hauseigener Sinfoniker Kagels „Zwei-Mann-Orchester“, hier in der Kölner Kulturstation St. Peter. Fotos: C. Oswald

weitermachen. Dazu zählen: „Musik 21“ in Niedersachsen und „klangpol Oldenburg“, „ON“ in Köln, „chiffren“ in Kiel, „Spektrum Villa Musica“ in RheinlandPfalz, „mehrklang!freiburg“ und „Mehr Musik!“ in Augsburg. Die Projekte in Stuttgart, Essen, Moers, dem Saarland und Dresden haben noch keine Zusagen zur weiteren Förderung, wollen aber die neu entwickelten Strukturen und Kooperationen in abgewandelter Form weiterleben lassen. Ganz zu Ende geht es in Berlin und Passau. In Hamburg wird „KLANG!“ nicht weitergeführt, aber das durch „KLANG!“ generierte Vermittlungsprojekt „Klangradar 3000“ gibt es auch in Zukunft. Auch der „KLANG!“-Container wird womöglich weiterhin mobil genutzt. Den eigentlichen Ausklang des Netzwerkes übernahm ein abwechslungsreiches Konzertprogramm, in dessen Zentrum das Landesjugendensemble Neue Musik-Schleswig-Holstein stand. Wie schnell aus „vergnüglichem“ Orchesterspiel auch Frondienst am symphonischen Werk werden kann, machten Wilhelm Bruck und Matthias Würsch mit ihrer 70-minütigen Auffüh-

rung der Basler Fassung von Mauricio Kagels „Zwei-Mann-Orchester“ deutlich. Nach der vielbeachteten Uraufführung in Donaueschingen 1973 hatte die hintergründige Klangskulptur schnell Folgeaufführungen in Köln, Berlin, Paris und Amsterdam erlebt. Für die Documenta IX im Jahr 1992 baute Wilhelm Bruck, bereits Interpret der ersten Orchestermaschine, eine zweite Fassung. 2011 schließlich wurde in einer Kooperation von Paul Sacher Stiftung, Musikhochschule und Museum Tinguely In Basel eine dritte Fassung des ZweiMann-Orchesters realisiert. Auch an dieser arbeitete Wilhelm Bruck mit, dieses Mal mit dem Schlagzeuger Matthias Würsch. Zum Netzwerkausklang Ende des Jahres waren die beiden samt Maschine von Basel rheinaufwärts in Kagels ehemalige Heimatstadt Köln gereist. Für Konzertgänger, die schon früher Gelegenheit hatten, das „Zwei-Mann-Orchester“ zu erleben, bot die Aufführung nichts wirklich Neues – doch staunende Kinderaugen und amüsierte Blicke einer jüngeren Generation von Besuchern folgten den Aktionen der Musikmaschinisten Bruck und

Würsch gebannt. Zwei volle Tage lang hatten sie den Orchesterapparat aufgebaut – der Prozess des Spielens, eigentlich ein Auslösen unumkehrbarer, wunderbar-skurriler Klangprozesse, stellte jedenfalls ein nachhaltiges Vergnügen im Rahmen des traurigen Anlasses Netzwerkausklang dar. Dafür, dass die Traurigkeit nicht überhandnahm, sorgte abschließend eine Musikrevue mit Partnern und Gästen aus dem Netzwerk, darunter Cathy Milliken, Bernhard Wambach, Matthias Kaul, Susanne Leitz-Lorey und Daniel Gloger. Durch den bunten Abend mit Neuer Musik im Kölner Szenetreff Stadtgarten führte hrMusikredakteur Stefan Fricke. Auf dem Programm standen neben Texten von Theodor Wiesengrund Adorno und Hermann Scherchen das „Klavierstück Nr. 9“ von Karlheinz Stockhausen, die „Stripsody“ von Cathy Berberian sowie Werke von Manuel Hidalgo und anderen. Ein vergnüglicher Abend mit ernster Musik? Nur „schöne Stücke“ aneinandergereiht? Auch bei Fragen solcher Art kann Adorno helfen: „Wer kein

Organ für schöne Stellen hat, (…) ist dem Kunstwerk so fremd wie der zur Erfahrung von Einheit Unfähige“.

Andreas Kolb

Ein Netzwerk-Resümee sowie erschöpfendes Zahlenmaterial zu vier Jahren Netzwerkerei finden Sie im beiliegenden Magazin „D sounding/nnm“.

Das seltsam bedrückte Schweigen der Klangkörper

Die allgemeine Sparwut scheint die Rundfunksinfonieorchester zu erreichen – ein Kommentar zur gegenwärtigen Situation In den Musikabteilungen der Rundfunkhäuser trifft der Besucher gegenwärtig auf ein beredtes Schweigen. Nichts Genaues weiß jeder nicht. Und wenn jemand etwas wüsste, flüchtete er sich in Ahnungslosigkeit. Das Zuchtmittel der gestrengen Abmahnung wegen illoyalen Verhaltens der eigenen Anstalt gegenüber wirkt unverändert. Die Öffentlichkeit darf erst etwas erfahren, wenn Beschlüsse in Kraft getreten sind und nichts mehr zu ändern ist. Bis dahin ist jede Diskussion ausgeschlossen. Das verstehen die oberen Etagen der Funkanstalten dann vielleicht als praktizierte Demokratie, wobei sie meist vergessen, dass ihre Häuser nicht ihr Eigentum sind, sondern von den Gebühren der Hör-Bürger getragen werden. Zu diesen Bürgern zählen auch Journa-

listen, Musikkritiker im Besonderen, die glücklicherweise in der Lage sind, sich über ihre Medien öffentlich äußern zu können, ohne Abmahnungen seitens der Funkbosse zu riskieren.

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in Anlass zu diesen allgemeinen Ausführungen besteht nicht. Oder vielleicht doch? Vom nächsten Jahr an sollen die Rundfunkund Fernsehgebühren anders erhoben werden: Nicht mehr das jeweilige Gerät wird berechnet, sondern der familiäre Status. Wer, wie zurzeit, weder Radio noch Fernseher sein eigen nennt, also nichts zahlen muss, kommt dann nicht mehr so billig davon, auch wenn er dann immer noch keine „Geräte“ besitzt. Gelangt dadurch mehr Geld in die Kassen der Rundfunkanstalten? Vo-

ZÜRCHER HOCHSCHULE DER KÜNSTE DEPARTEMENT MUSIK

Die Zürcher Hochschule der Künste bietet für Gesangsstudierende mit Bachelor-Abschluss einen Master of Arts Oper (4 Semester). Jedes Semester wird ein musiktheatrales Projekt realisiert mit wechselnden professionellen musikalischen Leiterinnen und Regisseuren. Die öffentlichen Präsentationen finden im Theater der Künste in Zürich statt, die Abschlussproduktion mit Orchester wird auf einer Tournée präsentiert. Der

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SCHWERPUNKT OPER

basiert auf intensiver gesanglicher Spezialisierung sowie szenisch darstellerischer Ausbildung entsprechend der individuellen Vorbildung. _ DOzIERENDE Gesang Lina Maria Akerlund, Markus Eiche (ab Herbst 2012), Werner Güra, Jane Thorner-Mengedoht, Scot Weir; Rollen- / szenisches Studium Urs Bihler, Sascha Ö. Soydan, Annette Uhlen; Körper und Bewegung Muriel Bader; Theorie Jörn Peter Hiekel, Steffen Schmid _ DATEN 2012 Anmeldeschluss 15. März; Aufnahmeprüfung Ende April / Anfang Mai; Studienbeginn 17. September _ WEITERE INFORMATIONEN www.zhdk.ch/?oper oder res.bosshart@zhdk.ch, Schwerpunktleiter MA Oper _ _ www.zhdk.ch

rausberechnungen sollen ergeben haben, dass dieses keinesfalls sicher ist, im Gegenteil: Es könnte sogar weniger Gebührengeld in die Anstaltskassen fließen. Also heißt es vorsorglich sparen. Aber wo? Verschiedene Vorgänge in der Vergangenheit legen nahe, dass sich die Sparblicke wieder einmal und diesmal besonders nachdrücklich auf die sogenannten Klangkörper der ARDAnstalten richten werden: die Rundfunksinfonieorchester, die Rundfunkchöre, die Rundfunkphilharmonien, die Reste der einstmals herrlichen Bigband-Zeiten. In guter schlechter Erinnerung ist noch der Vorschlag des Obersten Bayerischen Rechnungshofes, das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks auszugliedern. Wohin wurde nicht gesagt. Ausgerechnet die BR-Sinfoniker, ein Orchester von Weltruf, in der Qualität den Berliner Philharmonikern absolut gleichwertig. Ähnlich absurd die Idee eines Südwestrundfunk-Intendanten, den hauseigenen Chor abzuschaffen, zumindest langsam aber sicher so zu reduzieren, dass von dem grandiosen SWR-Vokalensemble nur mehr ein Kammerchörchen übrig bleibt, das von seinem erarbeiteten, weltweit bewunderten Repertoire nur noch träumen kann. Der skandalöse Reduktionsprozess ist noch nicht zu Ende, geschweige denn gestoppt. Es gäbe noch einige weitere Beispiele, wie das Münchner Rundfunkorchester, das in zahlenmäßig reduzierter Besetzung unverändert großartige Leistungen erbringt, wie die kürzliche Wiederaufführung von Walter Braunfels‘ Oratorium „Verkündigung“ im Münchner Prinzregententheater (siehe dazu unsere Kritik auf Seite 41). Die „neue musikzeitung“ hat schon mehrfach und immer wieder auf die Bedeutung der Rundfunksinfonieorchester hingewiesen: als unverzichtbare Träger der Neuen und neuesten Musik (Donaueschingen, Éclat, Musik der Zeit Köln etc.). Kein „norma-

les“ Kulturorchester ist zeitlich und wegen der üblichen Tagesverpflichtungen in der Lage, eine für die oft komplizierten neuen Partituren notwendige Probenarbeit zu leisten. In dieser Hinsicht haben die ARD-Klangkörper nach dem Krieg ihre eigene Musikgeschichte geschrieben, zugleich als unverzichtbare Fortsetzung der abendländischen Musikgeschichte. Die Orchester gehören wie selbstverständlich zu unserer ganzen Musikkultur. Und sie geben ihren jeweiligen Sendern auch vom Glanz ihrer individuellen Identität etwas mit. Das alles und noch einiges andere gilt es immer wieder mit zu bedenken. Auch, dass die meisten der Orchester auf ihren Reisen ins Ausland, nach Amerika oder Asien, als wertvolle Botschafter des Musiklandes Deutschland aufgetreten sind. Man wird in naher Zukunft aufmerksam und sehr genau zu verfolgen haben, was im Einzelnen in den ARD-Anstalten hinsichtlich ihrer „Klangkörper“ für Sparpläne existieren. Besonders komplex könnte die Lage beim Südwestrundfunk sein. Durch die Zusammenlegung der beiden Landesanstalten Süddeutscher Rundfunk Stuttgart und des Südwestfunks Baden-Baden zum Südwestrundfunk SWR ist die Situation entstanden, dass gleich zwei Radio-Sinfonieorchester im „Ländle“ existieren, wozu noch ein halbes mit der Fusion des Kaiserslauterner Rundfunkorchesters mit dem Radio-Sinfonieorchester im benachbarten Saarbrücken (Saarland) kommt. Die Vorstellung, das Rundfunksinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg mit dem Stuttgarter Radio-Orchester zu fusionieren und allmählich auf ein Ensemble abzuschmelzen wäre genauso absurd wie die Idee, etwa das Stuttgarter Orchester aufzulösen, was wahrscheinlich rechtlich nicht so einfach wäre. Im Übrigen erscheint allein die Vorstellung solcher Pläne wie ein grotesker Witz: ausgerechnet diese bei-

den Orchester, die für die Neue Musik wahre Schlachten gewonnen haben und weiterhin gewinnen (die BadenBaden-Freiburger in Donaueschingen, die Stuttgarter beim ebenso wichtig gewordenen Éclat-Festival in Stuttgart), die auch auf dem Gebiet von Klassik und Romantik immer wieder mit aufregenden Programmen aufwarten, in denen die ungebrochene Kontinuität unserer Musik bis in die unmittelbare Gegenwart erkennbar wird, diese beiden höchst individuellen „Klangkörper“ dürfen nicht durch irgendwelche sachfremden Überlegungen in ihrem künstlerischen Selbstbewusstsein beschädigt oder gar existentiell ausgelöscht werden. Ein Hans Rosbaud und ein Ernest Bour würden sich im Grabe umdrehen, ein Michael Gielen oder Sylvain Cambreling die Hände vors Gesicht schlagen, damit sie es nicht mit ansehen müssten. Im Augenblick kann man nur abwarten. Man möchte darauf vertrauen, dass etwas von der großen Kulturleistung, die speziell die Rundfunksinfoniker für ihre Sender und damit für das ganze Musikleben erbracht haben, auch in den Führungsetagen der Sender gewürdigt wird. Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass die Radio-Orchester und ihre Musiker sich in vielerlei Weise über ihre engere Arbeit hinaus für die Verbreitung der Musik engagieren, besonders für junge Menschen. Man kann nicht immer die segensreichen Wirkungen von Musik auf die Entwicklung junger Menschen und überhaupt das ganze soziale Geflecht beschwören und im Gegenzug denjenigen, die sich dafür einsetzen, die eigene soziale Basis entziehen. Oder auch: Junge Menschen zur Musik zu erziehen und ihnen dann die Berufsaussichten durch stete Reduktion der Musikinstitutionen zu rauben. Irgenwie will einem allmählich das ganze System wie von Schizophrenie geschlagen erscheinen.

Gerhard Rohde


Berichte

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Weite Reisen in unbekannte Landschaften der Musik Hans Zenders „logos-fragmente“ in Freiburg, „Urgewalten“ in Köln, eine wiederentdeckte „Verkündigung“ Die Rundfunksinfonieorchester unserer Sendeanstalten rücken offensichtlich immer stärker in den Blick der Rechnungshöfe und der hauseigenen Sparkommissare. Siehe dazu unseren Bericht auf der vorangehenden Seite. Die besten Argumente gegen drohende Fusionen oder Reduzierungen liefern dabei die Orchester selbst. Wer soll denn Hans Zenders komplexen und komplizierten Gesamtzyklus der „logos-fragmente“ kompetenter und bis ins Detail durchgearbeiteter aufführen als ein Rundfunksinfonieorchester, dem nicht nur die notwendige Probenzeit zur Verfügung steht, sondern durch langjährige Erfahrung mit moderner Musik auch das so genannte Know-how für die Umsetzung schwierigster Partituren.

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as Orchester des Südwestrundfunks ist ein solches Ensemble. Auch das Sinfonieorchester des Westdeutschen Rundfunks engagiert sich immer wieder für das zeitgenössische Schaffen – und das seit sechzig Jahren, seit der Eröffnung des damals neuen Sendesaals in Köln, bei der

Großer Aufmarsch für Hans Zender: Das SWR- Sinfonieorchester mit den SWR-Vokalsolisten, zwei Pianisten und als Dirigent Emilio Pomarico. Foto: C. Oswald

kein Geringerer als Igor Strawinsky das Rundfunksinfonieorchester leitete. Beim Bayerischen Rundfunk setzt sich das Sinfonieorchester seit Kriegsende hochmotiviert immer wieder für das aktuelle Schaffen in der „Musica viva“Reihe ein, zuletzt für ein neues Werk der Komponistin Younghi Pagh-Paan (siehe Seite 42). Aber auch das inzwischen schon einmal heftig geschrumpfte (ein Skandal) Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks entfaltet unter seinem Chefdirigenten Ulf Schirmer bemerkenswerten Ehrgeiz: siehe den Bericht über die Wiederaufführung von Walter Braunfels‘ Oratorium „Verkündigung“ auf dieser Seite. Hans Zender gehört zu den Komponisten, die in der Musik nicht nur eine

Ansammlung von Notenzeichen sehen, sondern darüber hinaus auch Perspektiven auf die geistigen Dimensionen eines Werkes öffnen. Als Helmut Lachenmann dem Dirigenten Michael Gielen einmal wortreich technische Details seiner neuen Komposition erläuterte, unterbrach ihn Gielen mit der kurz angebundenen Frage: „…und wo bleibt die Transzendenz?“. Hans Zender hätte er eine solche Frage nicht zu stellen brauchen. Zenders Komponieren, im Laufe der letzten Jahrzehnte immer gewichtiger geworden, enthält stets etwas Entscheidendes, was vielen jüngeren Komponisten leider oft fehlt: eine Utopie. Eine existentielle Sinngebung. Einen geistigen Anspruch. Zenders „logos-fragmente“, in vielen Jah-

ren in einzelnen Teilen entstanden und auch einzeln uraufgeführt, erfuhren im letzten Herbst in Berlin zum ersten Mal eine Gesamtaufführung mit dem SWRRundfunksinfonieorchester unter Emilio Pomarico. Es war eine noble Geste des Orchesters, dem Komponisten zu dessen fünfundsiebzigstem Geburtstag eine zweite Aufführung im Freiburger Konzerthaus zu widmen. An Geschlossenheit, klanglicher Differenzierung, innerer Gespanntheit und geistiger Durchdringung dürfte die Interpretation kaum zu übertreffen sein. Emilio Pomarico muss man zu den wichtigsten Dirigenten unserer Zeit zählen. Die Souveränität, mit der er den Riesenapparat mit Orchester, SWR-Vokalensemble und zwei Pianisten (mit ein-

drucksvoller Präsenz: Julia Vogelsänger und Christoph Grund) durch die schwierige Partitur führte, beeindruckte ebenso wie das persönliche Engagement für Zenders Musik. Es ist schon faszinierend zu erfahren, dass Musik auch heute in der Lage ist, ferne Texte aus, wie hier, frühchristlicher Zeit (Worte des Johannes und des Thomas, Psalm des Valentinus) in eine gegenwärtige „Sprache“ zu übersetzen und zugleich zu überhöhen. Zenders Musik strahlt bei aller Kompliziertheit und Komplexität eine große, irgendwie ganz einfache emotionale Energie aus, die einen ebenso in Bann schlägt wie die intellektuelle Geschliffenheit der Form. Gerhard Rohde

Eine veroperte Sintflut und andere Urgewalten

freiesmusikzentrum_jazzprojekt_nmz_53_45.indd 1

19.01.2012 11:58:49

Werke von Strawinsky, Isang Yun, Schönberg und Klaus Ospald in einem Kölner „Musik der Zeit“-Konzert Der Westdeutsche Rundfunk feiert in der laufenden Saison 2011/2012 ein besonderes Ereignis: Seit 60 Jahren existiert in seinen Räumen die „Musik der Zeit“, eine verdienstvolle, unverzichtbare Einrichtung, die Musik unserer Gegenwart in all ihren Facetten zu spiegeln und zu präsentieren. Der Beginn mag vor allem älteren Musikfreunden symbolisch erscheinen.

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nno 1951, der Weltkrieg mit seinen verheerenden Zerstörungen, die besonders in Köln bestürzend erfahrbar waren, lag noch nicht weit zurück, da stand plötzlich wieder ein damals geradezu festlich anmutender neuer Saal zur Verfügung, der

Sendesaal des Westdeutschen, zu dieser Zeit noch Nordwestdeutschen Rundfunks. Kein Geringerer als der Komponist Igor Strawinsky stand als Dirigent vor dem Orchester des Senders. Und wer dabei war, spürte es fast körperlich-schmerzlich: Wie sinnlos es ist, sich aus den geschichtsträchtigen Entwicklungen der Musik in ideologischer Verirrung auszublenden. Das war dann wirklich eine Gedenk- und Lehrstunde in einem, an die man sich umso bewegter erinnert, als der Westdeutsche Rundfunk sich entschloss, diesem Ereignis in der laufenden Spielzeit seine „Musik der Zeit“-Konzerte zu widmen. Das zweite Konzert kurz vor dem Jahreswechsel (die letzten zwei

folgen in den nächsten Monaten) erinnerte dann auch an Igor Strawinsky. Mit der konzertanten Aufführung der biblischen Allegorie „The Flood“ (Die Flut). In den Jahren 1961/1962 im Auftrag einer US-amerikanischen Firma für Haarwaschmittel (es lebe die Sponsorenkultur) sowie des Fernsehsenders CBS entstanden, präsentierte sich die Ursendung geradezu prophetisch für das Fernsehwerbezeitalter: die sechs einzelnen Szenen – Erschaffung der Welt, Höllensturz Luzifers, Sündenfall, Bau der Arche und Sintflut einschließlich Gründung des neuen Bunds – wurden von Werbespots unterbrochen, die für Badeartikel warben. Der Untergang von Menschheit und Tierwelt in der

Wiedererweckung, wiederentdeckt In München: Das Mysterium „Verkündigung“ nach Claudel von Walter Braunfels Wohl dem vom Vergessen bedrohten Komponisten, der einen musikbegeisterten Enkel hat: Stephan Braunfels, als Architekt in München lebend, sorgt unablässig dafür, dass das Werk seines Großvaters Walter Braunfels im Musikleben unserer Tage wieder seinen angemessenen Platz einnimmt. Die Opern von Walter Braunfels sind inzwischen von etlichen Bühnen gespielt worden, zuletzt der „Ulenspiegel“ in Gera, davor die „Jeanne d‘Arc“ in Berlin. Auch die gewaltige „Große Messe“ und das mächtige „Te Deum“ wurden aufgeführt. Jetzt nahm sich das Münchner Rundfunkorchester unter Ulf Schirmers Leitung des zwischen 1933 und 1935 komponierten Mysteriums „Verkündigung“ an. Da Braunfels als Halbjude im Dritten Reich nicht mehr aufgeführt werden durfte, fand die Uraufführung erst 1948 an den Städtischen Bühnen Köln statt, dirigiert von Hellmut Schnackenburg mit Trude Eipperle in der zentralen Partie der Violaine.

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er das „Mysterium“ besser verstehen will, muss dreierlei beachten. Einmal die literarische Vorlage: Paul Claudels 1911/12 entstandenes Schauspiel „L‘annonce faite à Maria“, eher ein geistliches Spiel, das nach den Absichten des Dichters nicht „gespielt“, sondern „zelebriert“ werden sollte. Wie Claudel

wandte sich auch Braunfels erst in späteren Jahren, dann aber umso entschiedener dem katholischen Glauben zu. Claudels „Spiel“ dürfte den Komponisten magisch angezogen haben. Bei der Herstellung des Librettos stand Braunfels in regem Kontakt zu Claudel, der darauf bestand, dass nur die deutsche Übertragung von Jakob Hegner Verwendung finden durfte. Ein dritter Aspekt aber war sicher das politische Umfeld, in dem Braunfels sich förmlich verstecken musste. Seine „Verkündigung“ ist auch ein, damals stummes, Komponieren gegen den geistfeindlichen Terror der politischen Machthaber, dem Braunfels seinen tiefen Glauben entgegensetzte. Claudels uns heute mitunter recht blumig anmutende Dichtkunst, die sich zwangsläufig auch bei Jakob Hegner wiederfindet, erfährt bei Braunfels eine Relativierung insofern, als das Geschehen um die demütige Violaine zugleich als politische Parabel gedeutet werden kann: Violaine, von Aussatz befallen, von der Gesellschaft ausgestoßen und erblindet, erweckt am Ende das gestorbene Kind ihrer Schwester wieder zum Leben, neugeboren allein aus dem tiefen Glauben, aus der „Kraft der gläubigen Seele“. Das zielte auch auf die damalige politische Unterdrückung. Bei seiner Komposition konnte sich Braunfels auch auf Claudels quasimu-

sikalische Anmerkungen stützen: Engelschöre, läutende Glocken, Holzklapper bei Erscheinen der Aussätzigen. Es ist erstaunlich, mit welcher Geschmeidigkeit Braunfels für die verschiedensten Situationen der Handlung entsprechende musikalische Gestalten und Ausdrucksmittel findet. Liturgisch strenge Passagen, entmaterialisiert-schwebende Chöre (der Chor des Bayerischen Rundfunks, einstudiert von Stellario Fagone, leistet Meisterhaftes), Orchesterfarben von impressionistischer Delikatesse, psalmodierende Vokalstimmen – alles steht im Dienst einer tiefempfundenen Ausdeutung des Textes: eine Musik, die in ihrer Verhaltenheit unablässig nach innen zu klingen scheint. Die Münchner Wiederaufführung im Prinzregententheater, vom Rundfunk live übertragen, wurde dem Anspruch des Werkes eindrucksvoll gerecht. Juliane Banse als Violaine, Jannina Baechle als deren „böse“ Schwester Mara, Hanna Schwarz als Mutter, Matthias Klink als Peter von Ulm, Adrian Eröd als Jakobus und in weiteren Partien Robert Holl, Johannes Stermann sowie Vanessa Goikoetxea als Stimme eines Engels: Ulf Schirmer stand ein glänzendes Ensemble zur Verfügung, um die „Verkündigung“ von Walter Braunfels zum „Leuchten“ zu bringen.

Gerhard Rohde

wohligen Badewanne – grotesker geht’s kaum. Die szenische Uraufführung der „Sintflut“ 1963 an der Hamburgischen Staatsoper korrigierte dann diese Darbietung. Man erlebte ein eher strenges Ritual im Stil von Mysterienspiel und Oratorium, eine ebenso trockene, wie intellektuell gespannte musikalische Umsetzung des biblischen Stoffes in 20 Spielminuten: als jemand Strawinsky damals fragte, ob diese Spieldauer nicht etwas kurz wäre für ein so großes Ereignis, meinte der Komponist lakonisch: Länger könnten die Opernbesucher eh nicht zuhören. Irgendwie hatte er damit recht, nicht nur für den aktuellen Anlass. Die Kölner Wiederbelebung der „Sintflut“ war eingebettet in ein Programm, das sich das Thema „Urgewalten“ gesetzt hatte. Der Neue-Musik-Redakteur des WDR, Harry Vogt, besitzt eine wunderbare, auf Kenntnis beruhende Phan-

WDR in Auftrag gegeben, zielt auf eine gleichsam kosmische Harmonisierung der Gegensätze. Zu einem „Musik der Zeit“-Programm gehört auch zumindest eine Uraufführung: Klaus Ospald steuerte eine Orchesterkomposition bei, die sich auf Texte des sizilianischen Dichters Giacomo Leopardi bezieht. In „Sovente in queste rive“ reflektiert der Komponist die unendlichen, gleichsam abstrakten Beziehungen des Menschen zur Natur, zur Welt überhaupt, zum Kosmischen. Gibt es überhaupt Beziehungen zwischen den Sphären? Steht die Natur den Menschen nicht als kalte, abweisende Größe, oder auch: als Gewalt gegenüber? Ospalds Musik in ihrer expressiven Dichte vermittelt dem Zuhörer etwas von diesem überaus gespannten Verhältnis, dem stets zugleich ein zerstörerisches Element innewohnt. In der Darstellung

Urgesteine: der Komponist Klaus Ospald und der Dirigent Rupert Huber in Köln. Foto: Charlotte Oswald

tasie, scheinbar entlegene Werke unter ein griffiges Thema zu subsumieren. So erklang in dem Konzert auch Arnold Schönbergs „Prelude op. 44“ für Chor und Orchester aus dem Jahr 1945, eine knapp konturierte biblische Schöpfungsgeschichte, streng durchkomponiert, als Hoffnungsreflex auf die Wiederherstellung einer verwüsteten Welt. Auch Isang Yuns „Namo“ für drei Soprane und Orchester, 1972 vom

durch das Sinfonieorchester des Westdeutschen Rundfunks unter Rupert Huber traten die Ausdrucksenergien der Musik von Klaus Ospald plastisch hervor. Auch in den anderen Werken wirkte das Orchester unter Huber in jeder Phase hoch kompetent, ebenso der WDR-Rundfunkchor Köln sowie die Gesangssolisten in den Stücken von Isang Yun und in Strawinsky „Flut“.

Gerhard Rohde


Berichte

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Post-digitale Nachwuchsförderung auf der Bananeninsel Klub und Klassik elektronisch vereint: zum MadeiraDig Festival im Dezember in Portugal Rechts sehen Sie die Banane. Die Banane muss viereinhalb Jahre wachsen, ehe man sie ernten kann, sagt Luzy. Herr Mayer vom Bayerischen Rundfunk hält beharrlich sein Mikrofon der Fahrerin unter die Nase, während sie ihren Kleinbus sicher und ohne Unterlass sprechend über die kurvige Landstraße steuert. Herr Mayer ist glücklich über die ersten O-Töne für seine Radio-Reportage von der tadellos deutsch sprechenden Luzy, die uns von der Hauptstadt Funchal auf der Insel Madeira zum Zielort bringen soll.

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uzy weiß alles über Bananen. Sie ist auf der Insel geboren als Tochter eines Bananenbauern. Aufgewachsen zwischen Bananenstauden, hat sie Madeira bislang nie verlassen und spricht doch mehrere Sprachen fließend. Aber wir sind nicht wegen der Bananen auf Madeira, sondern wegen der Musik. Insbesondere wegen der elektronischen Musik sowie deren aktuellen Strömungen. Unter diesem relativ undefinierten Beisatz und dem Namen „MadeiraDig“ findet auf der portugiesischen Atlantikinsel jeden Dezember ein ambitioniertes, doch überschaubares Festival in dem kleinen Küstenort Ponta do Sol statt: „Festival for digital music & art“ heißt es auf dem zuständigen Programmblatt. Von der elektronischen Musik weiß Luzy, die Fahrerin, nichts, wenn sie auch sonst alles über die Insel weiß, denn sie ist auch Bergführerin. Normalerweise, sagt Luzy, kommen die Leute zum Wandern nach Madeira und nicht wegen der Musik. Der Direktor des Festivalhotels, der Quinta da Rochinha, André Diogo, ist einer der Väter des Festivals, wie er sagt. Schon die stringente Einrichtung und zwanglose Stimmung des spektakulär an der Steilküste gelegenen Hotels spricht für die sensible Stilauffassung des Direktors. „MadeiraDig“ gibt es seit sieben Jahren, so Diogo, und es ist für ihn ein Kind mehrerer gleichbe-

rechtigter Väter, die sich über die positive Entwicklung des Festivals in diesen Jahren freuen. Maßgeblich an der Programmgestaltung beteiligt ist seit fünf Jahren der Berliner Michael Rosen. Als Veranstalter vertritt Rosen den Ansatz, Musik in einen ungewöhnlichen Rahmen zu stellen, so zum Beispiel zeitgenössische Klassik in den Kontext von Clubmusik oder eben neue elektronische und elektroakustische Musik in ein Museum auf Madeira, letztenendes auch wieder ein moderner Raum, für die Hochkultur gebaut. Im Übrigen ist „MadeiraDig“ kein Einzelfall mit der Verbindung von Klub und Klassik auf elektronischer Ebene. Die amerikanische Kuratorin Jennifer Dautermann verfolgt mit dem „C3“ Festival in Berlin, das im November über die Bühne gegangen ist, eine ganz ähnliche Idee, nämlich eine jüngere Generation von Musikern und Komponisten zusammenzubringen, die sich mit der Erforschung elektronischer Klangwelten beschäftigen, egal welchem Musikstil sie des Weiteren zugeordnet werden. Auch schon in den frühen 70ern sind prominente Musiker wie Brian Eno dem Ruf der experimentellen Musik als Privatbeschäftigung von Spezialisten entgegengetreten, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Zumindest in manchen musikalischen Biotopen wie der New Yorker Downtown-Szene gibt es immer weniger Berührungsängste zwischen zeitgenössischer Klassik und jenen Strömungen, die gemeinhin der Popkultur zugerechnet werden. Ein besserer Ort, um ein relativ kleines Musikfestival für teils „schwierige“ elektronische Avantgarde-Musik abzuhalten als die Ponta do Sol auf Madeira ist freilich kaum vorstellbar. In dem im Nachbarort Calheta gelegenen Museumskomplex Centro das Artes/Casa das Mudas finden an vier Abenden je zwei Konzerte statt, danach geht es mit dem Shuttlebus wieder zurück zum Festivalzentrum und -hotel, wo die meisten der vom Festland an-

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DJ Dominique Steiner bei der Arbeit. Foto: Tobias Söldner

gereisten Festivalbesucher und Künstler übernachten. Den Auftakt am Freitag bestritten Taylor Deupree (USA) mit Jerome Faria aus Portugal sowie Tim Hecker aus Kanada in dem zirka 200 Zuschauer fassenden Auditorium des Museums. Mit Deupree und Faria reüssierten zwei ästhetische Rationalisten, die sich hervorragend für das Eröffnungskonzert eigneten. Minimalistische Aspekte mit mathematischer Strenge angewandt, die dennoch Raum lassen für den Ausdruck von Spannung, der durch die Technifizierung in der elektronischen beziehungsweise Neuen Musik vielfach verloren geht. Ein wunderbares Referenzmodell aus der Kunstgewerbeschule dagegen lieferte am anderen Tag der gefeierte Ambient-Produzent Daniel Lopatin unter dem Künstlernamen Oneohtrix Point Never mit seiner verblendeten Bastelei aus kruden Klängen und Bildern, in der außer einem versiert technisch Gemachten wenig zu finden war. RoGanz anders, viel konzentrierter erar-

beitete Tim Hecker aus Kanada in vollkommener Dunkelheit mit Clustern aus Orgeltönen ein über vierzigminütiges Obertongewitter von liturgischem Ausmaß. Das war wahrlich ein körperliches Klangerlebnis. Überdies traten auf der Hauptbühne zu einem Gipfeltreffen mit Feedbackorgie an, der Portugiese Manuel Mota und Lee Ranaldo, der mit seiner ehemaligen Band Sonic Youth bereits Popgeschichte geschrieben hat. Ranaldo hat mit „Goodbye 20th Century“ von Sonic Youth als erste Rockband ein Album aufgenommen, auf dem ausschließlich Werke von Komponisten Neuer Musik, wie Cage, Reich, Christian Wolff und anderen zu hören sind; er ist mit seinen Klanginstallationen zudem in den wichtigen Museen für Moderne Kunst vertreten. Es spielten Aki Onda aus Japan, der Wiener Peter Rehberg mit Stephen O’Malley, letzterer nebenbei Kopf der Gruppe Sunn O))), formierten sich zu dem Projekt KTL, einer sehr lauten An-

gelegenheit und doch mehr der elektroakustischen Abteilung zuzuordnen, ebenso wie das hervorragend eingespielte Drone-Duo Nadja aus Kanada oder Deaf Center. Die Gruppe Deaf Center aus Norwegen spielte eines der erstaunlichsten Konzerte im Casa Das Mudas. Sie schufen im Duett mit Klavier und Stromgitarre oder Cello eine sinnliche Tonalität von unverwelkter Zartheit, allein gebrochen von der eruptiven Kraft eines elektronisch verfremdeten Violoncellos, gleichsam die Utopie einer Filmmusik, von jeglicher Zweckgebundenheit befreit. Wie eine zaghafte Analogie auf das Motto des Festivals: „What does it sound like when volcanoes start to whisper?“ Nachts auf der Hotelterrasse kamen die Musiker wieder zusammen mit den Festivalbesuchern sowie einheimischen Nachtschwärmern zu den sogenannten After-Sessions nach den Konzerten. Auch hier konnte man noch eine Entdeckung machen, wie zum Beispiel bei der Klang- und Tanzimprovisation des Berliner Komponisten Dirk Dresselhaus alias Schneider TM mit der Tänzerin Tomoko Nakasato aus Japan. Ein unvergessliches Erlebnis, ebenso wie die am Tage durchgestandene vierstündige, gemeinsame Wanderung von Künstlern und Festivalgästen. Vor allem in diesen Momenten beweist das Festival seine Stärken, abgesehen von der präzisen Organisation der Veranstaltung im Hintergrund. Der familiären Atmosphäre und dem überschaubaren Rahmen sei Dank treffen sich nicht nur Künstler und Besucher im Frühstücksraum, sondern es ergeben sich Kontakte zwischen den zahlreich anwesenden Journalisten, Produzenten und Veranstaltern von Klassik bis Clubmusik. Und vielleicht kommt demnächst der eine oder andere Klangkunst Aficionado des optimalen Klimas wegen und bloß zum Wandern nach Madeira. Und Luzy, die eigentlich gar keine Bananen mag, geht nächstes Jahr in ein Konzert mit abseitiger Elektronischer Musik. Tobias Söldner

Transzendenz in der Neuen Musik Eine Uraufführung von Younghi Pagh-Paan bei den Musica Viva-Konzerten in München Es ist selten genug geworden in der Szene der zeitgenössischen Musik, dass sogleich der erste Akkord eines großen Orchesterstückes derart „sitzt“, wie jetzt der von „Hohes und tiefes Licht“, einem Doppelkonzert für Violine, Viola und großes Orchester der koreanischen Komponistin Younghi Pagh-Paan. Und damit das Publikum sogleich in einen soghaften Bann zieht, aus dem es 16 Minuten lang nicht mehr entlassen wird und das auch gar nicht will. Mit einem Zitat – „Je höher die Seele zu Gott aufsteigt, umso tiefer steigt sie in sich selbst hinab; die Vereinigung vollzieht sich im Innnersten der Seele, im tiefsten Seelengrund“ von Edith Stein – ist das Stück Edith Stein und Teresa von Ávila gewidmet, zwei Mystikerinnen, deren Leben über 400 Jahre auseinander liegt. Schon lange beschäftigt sich Pagh-Paan vor allem mit der christlichen Mystik, in der sie aber auch eine Parallele zum Buddhismus sieht, der ebenfalls ihre geistige Heimat ist.

Vermeidet die Komponistin schon in den Vorgängerwerken – „In Luce ambulemus“ für Tenor und kleines Orchester (2007) und „Vide, Domine, vide afflictionem nostram“ für großen gemischten Chor (2007) – allzu starke Anklänge an europäische Kirchenmusik, so hat die fließende Heterophonie von „Hohes und tiefes Licht“ noch weniger damit zu tun. Pagh-Paan hat auf ihre Lebenssituation eine neue philosophische und damit stilistische Antwort gegeben. Immer wieder zitierte sie Friedrich Hölderlins Zeilen „Aber das Eigene will so gut gelernt sein wie das Fremde“. Das Eigene und das Fremde erscheint bei ihr doppelt: einmal als eine rein äußere Situation – sie lebt seit vierzig Jahren in Deutschland – und zum zweiten als eine innere Situation: Sie ist katholisch und noch immer ist das Christentum in Korea – erst 1785 in das Land gebracht – fremd

in diesem Land. Zudem hat sich PaghPaan in ihrer 2002–2006 entstandenen Oper „Mondschatten“ über die Figur der Antigone mit der griechischen Antike auseinandergesetzt. Für diese geistige Orientierung hat die 1945 geborene Koreanerin, die von 1994 bis 2011 eine Professur für Komposition in Bremen inne hatte, ein bewundertes Vorbild: Olivier Messiaen, auch wenn ihre stille Versenkung so etwas ganz anderes zu sein scheint wie die explosiven und berstenden Preisgesänge des Franzosen. Dass in dem Konzert dessen „Couleurs de la Cité Céleste“ (1963) für Klavier, Bläser und Schlagzeug vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der überragend kompetenten Leitung von Emilio Pomárico mit dem glänzenden Pianisten Roger Muraro gespielt wurde, war der Wunsch der Komponistin. An drei Stellen ihrer Komposition tauchen markante Schlagzeugklänge auf, die sie als Hommage an Messiaen versteht. Es war bewundernswert, wie das groß besetzte Orchester sich in die Bedingungen dieses „fließenden“ und „suchenden“ Werkes – ein Kompositionsauftrag der Musica Viva – hineinfühlen konnte, in diese geheimnisvolle Heterophonie voller Quintolen und Triolen, voller kräftiger, aber sehr unterschiedlicher Vibrati. In diesem transzendental zu nennenden Klangteppich, der „hoch – tief“ nicht mit Oben und Unten, mit Himmel und Hölle assoziiert, sondern mit beidem als eine Einheit in der Seele. Die berückende Klangwelt endet eher mit einer Frage und darin wirken die beiden Soloinstrumente so ganz anders als das, was man gemeinhin unter „Solo“ versteht. Die Geigerin Melise Mellinger und die Bratschistin Barbara Maurer, beide äußerst erfahren mit Pagh-Paans Musik, müssen nicht virtuos brillieren – obschon ihr Part rein technisch richtig schwer ist – , sondern sie müssen die Brücke, die

Verbindung der Orchesterbewegungen bilden und unterstützen. Meistens tun sie das gemeinsam in dieser atmosphärisch dichten Welt voller höchster und tiefster Register. Auch die pompöse Sinfonie „Sum Fluxae pretium spei“ des 84-jährigen Elliott Carter kreist um das menschliche Leben, explodiert kraftvoll im ersten Satz, mahlert und brucknert kräftig im zweiten und zeigt äußerst gekonnten Orchesterzauber – mit Redundanzen – im letzten Satz. Der Herkulessaal dieses Konzertes der inzwischen fast 60 Jahre alten Reihe „Musica Viva“ war ausverkauft, der Beifall stark: Hier gibt es ein dankbares Publikum für Neue Musik.

Ute Schalz-Laurenze

Lichtkünstlerin: Younghi Pagh-Paan. Foto: Charlotte Oswald


Berichte

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 43

Alte Strukturen neu interpretiert

Das „C3“-Festival in Berlin, Essen und Danzig strebt eine „Musik des 21. Jahrhunderts“ an Crossover ist nicht genug. Was immer man sich bisher ausdachte, um die Grenzen zwischen „ernster“ und „unterhaltender“ Musik, zwischen dem Populären und dem Elitären, zu überwinden, es blieb doch Stückwerk. Meistens versuchte sich die „Klassik“ mit Anleihen aus „niederen Regionen“ aufzufrischen, auch Jazz und Rock wagten Ausflüge ins Experimentelle oder Traditionelle – was oft zu Verwässerungen auf beiden Seiten führte, Verlust an Komplexität oder Spontaneität.

Kraftvolle wilde Cluster: der Pianist Kai Schumacher. Foto: Michael Felsch/C3

Elektronik-Polyphonie der „Serie blanche“ von Jodlowski, in der die Genres hemmungslos mischenden „Kandinskys Improvisation“ des KammeropernKomponisten und Rapper-Gitarristen Gene Pritsker oder in den Spielzeugklavier-Streichen des von Schumacher in Europa propagierten Keith Kirchoff. Schumacher selbst zeigte sich als listiger Arrangeur in einem Song der US-Band „Slayer“, den er von hartem Trash-Metal in sanfte Melancholie von erstaunlicher Kantabilität überführte. Tatsächlich waren Stilzugehörigkeiten hier nicht mehr wichtig, verblüffte immer wieder gemeinsames, in alle Richtungen entwicklungsfähiges Grundmaterial. Dass Musik nur gut oder schlecht (komponiert oder gespielt) ist, in verschiedenen Komplexitätsgraden expressive Wirkungen entfalten und damit unterschiedlichste Zuhörer unmittelbar ansprechen kann – diese Einsicht untermauerte der junge Pianist mit hohem Qualitätsbewusstsein. In den restlichen Konzerten entstand nur wenig, was Originalität im Sinne

von persönlicher Aussage oder reicher Phantasie hätte beanspruchen können. Das Trio „ESJ“ nutzte den spezifischen Klang von immerhin drei Kontrabassflöten kaum, fixierte sich allzusehr auf elektronisch verstärkte und verfremdete Geräuscherzeugung, etwa durch unentwegtes rhythmisches Klopfen auf den Corpus. Vom „Industrial Noise“, dessen Lärm bis an die Grenze des Erträglichen provozieren will, soll dies inspiriert sein und greift doch nur Effekte ab, die aus allerlei experimentellen Ansätzen hinlänglich bekannt sind. Julián Elvira mit einer Sammlung von Querflöten und Jesus Navarro am Laptop beschritten die entgegengesetzte Richtung, webten wohlig weiche Meditationsteppiche. Diese dem relativ unstrukturiert fließenden „Ambient“ verwandten Klänge sind damit vielleicht eher so etwas wie „angewandte Musik“, über den reinen Konzertrahmen hinausgehend – doch dort näherten sie sich allzusehr der Simplizität eines berieselnden, unbewusst wirkenden Hintergrunds. Was

das ist taktlos

wiederum auf das dezidiert auftretende Frauenensemble „Victoire“ so gar nicht zutraf. Hier war alles kompositorisches Wollen, Ideensuche und recht schlüssige Form. Natürlich muss man Missy Mazzoli, die Ensembleleiterin und Lieferantin der meisten Stücke des Abends, nicht unbedingt als „Brooklyns Mozart nach der Jahrtausendwende“ bezeichnen. Aber Geige, Klarinette, Keyboards und Kontrabass fördern auf mehr oder weniger eklektizistischen, oft romantisch-melancholischen Wegen doch reizvolle Fundstücke zutage – vieles mutet bekannt an und ist doch vor allem durch harmonische Eigenwilligkeiten oft „haarscharf daneben“, zwingt zum Umdenken und -hören. Die „Musik der Zukunft“, das immer wieder ersehnte „Unerhörte“ ergibt auch die Kombination von „Club und Classic“ nicht, doch zusammen mit der Suche nach neuen Darbietungsformen ist sie eine willkommene Belebung eingefahrener und allzu abgehobener Avantgarde-Rituale.

Isabel Herzfeld

informativ kritisch hellwach

Hofnarr oder Eulenspiegel? Musikkabarett Während zeitgeistige Come­ dians auch musikalisch zucken­ de Lachmuskeln auf möglichst plattem Weg ansteuern, hat­ te oder hat das Musikkabarett durchaus philosophische, politi­ sche, menschliche Phänomene zum Kern. Ist das in unserer al­ ternativlosen Spaß­Gesellschaft inzwischen komplett überholt? Macht Tiefgang noch Schmun­ zeln? Antworten bei taktlos 157 am 2. Februar um 21.05 Uhr live auf BR­Klassik liefern Lizzy Au­ meier, Andy Sauerwein und die „Bavarian Giants“ – textlich und musikalisch auf der „Jagd nach dem grünen Wolpertinger“. Nachzuhören und zu sehen un­ ter: www.nmz.de/taktlos taktlos im Internet: http://www.nmz.de/taktlos/ Frequenzen BR-Klassik: http://www.br.de/radio/br-klassik/service/empfang-und-technik/br-klassik-frequenzen-empfang100.html

hupe.urteilskraft.de · foto: privat

D

as „C3-Festival“, das in Berlin, Essen und Danzig ein jeweils leicht abgewandeltes Programm vorführte, will etwas wirklich Neues wagen, einen „Bereich extremer Kreativität und Innovation“ hervorbringen. Programmatisch stehen die drei Cs für „Club, Contemporary, Classical“, meinen die Verbindung von zeitgenössischer Avantgarde und „elektronischer Musik“, wollen „alte Strukturen mit modernen Praktiken interpretieren“. Denn es reicht nicht, die Klassik einfach in den angesagten Club zu verpflanzen, ihr die Lockerheit und Modernität des Ambientes quasi auszuleihen, wenn dann doch nicht viel mehr als das Anstaunen der Museumsstücke durch neue Publikumsschichten stattfindet. Doch konnte das Festival diesen Anspruch erfüllen, den die künstlerische Leiterin Jennifer Dautermann an vier Abenden nicht müde wurde zu verkünden? Die vierzigjährige Amerikanerin spezialisierte sich nach klassischer Ausbildung auf das jeweils „Modernste“ in „E“ und „U“, war beim British Council für „Arts & Creative Industries“ tätig und gründete das Festival vor zwei Jahren. Auch eine Art deutsch-polnischer Kulturaustausch wurde diesmal durchgeführt: Während in Danzig erstmals „Zeitkratzer“ und „bad boy of music“ Moritz Eggert mit dem E-GitarrenDuo Shraeng vorgestellt wurden, war in Berlin der Komponist Michal Jacaszek zu erleben, der von Henryk Gorecki und Arvo Pärt beeinflusst weite „at-

mosphärische“ Klangfelder als elektronisch-instrumentale Mixtur produziert und mit dem Barockensemble „Silva Rerum“ auftrat. Der angesagte Techno-Club „Berghain“ im Berliner Partybezirk Friedrichshain lieferte dazu das schick angeschmuddelte Ambiente. Vor dieser Kulisse zelebrierte auch der geheimnisvolle „Arandel“ – ein „Multiinstrumentalist“, der seine wahre Identität aus Gründen experimenteller Stilvielfalt nicht lüften wollte – sein Werk „In D“, eine Hommage an das berühmte „In C“ von Terry Riley. Das Werk, 1964 zur Ikone des Minimalismus geworden, stellt Anzahl und Art der Instrumente frei und fordert so zur Entfaltung eigener Klangphantasien geradezu heraus. Doch „Arandels“ Umsetzung läuft sich schnell tot: Nach wabernden Sounds in Moll, stimmungsvoll-esoterisch, treten rhythmische Elemente in den Vordergrund, bis zu guter Letzt ein schlagkräftiger Groove dem Publikum in die Beine fährt und Party abgetanzt wird wie eh und je. Eher simple Strukturen bleiben so wahrnehmbar, weit entfernt von der Vielgestaltigkeit und -farbigkeit des Riley‘schen Vorbilds. Viel spannender dagegen die Klang-Bild-Strukturen des französischen Komponisten und Filmemachers Pierre Jodlowski: Knatternde Motorengeräusche zu rasantem, exakt im Rhythmus abschnurrenden oder stockenden Verkehr sind idyllischen Wiesenbildern mit Vogelgezwitscher und elektronischem Insektensummen konfrontiert, Klischees, die sich gegenseitig brechen, temporeich dramatische Beziehungen eingehen und mit gesprochenen Hintergrundtexten von Beckett’scher Rätselhaftigkeit und Lakonik eine zusätzliche Ebene erhalten. Kai Schumacher steuert dem kraftvolle, mit wilden Clustern und scheppernden Saitengeräuschen gespickte Klavierklänge bei. Schumacher, ebenso klassischer Pianist wie Popmusiker zwischen Techno und Jazz, beeindruckte auch in seinem Recital im Radialsystem mit flexiblem, lebendigem Spiel, ob in der pfiffigen Live-


Schallplatten

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 44

Die guten ins Töpfchen, die schlechten … Veröffentlichungen der Popindustrie zwischen Januar und Februar Neues Jahr, altes Konzept. Zumindest bei Global Kryner. Welthits der Popbranche werden im Oberkrainer-Outfit zelebriert. Oder das, was vom Oberkrai­ ner-Sound noch übrig ist. Denn nimmt man sich ein paar Songs des neuen Albums „Coverstories“ zur Brust, dann hat sich zum Spaßfaktor, der bei Global Kryner ja nicht wegzudenken ist, auch ein sehr ernster Anstrich eingeschlichen. „Flugzeuge im Bauch“, „Taubenvergiften“ (Georg Kreisler freilich) oder „Haus am See“ sind nicht nur Coverversion. Es sind Interpretationen, Metamorphosen und Abwandlungen. Gelungen sogar. Natürlich erkennt „Opa Seppi“ seinen „Original-Oberkrai­ ner-Humpa-Sound“ bei Global Kryner weiterhin nur schwer. Aber bitte, sein Problem. Gelungenes Album. Hörhinweis: siehe oben. Ein extrem cooles Album schenkt uns Addys Mercedes. Die kubanische Sängerin und Songwriterin hat auf „Addys“ ein Kunststück vollbracht. Die eigenen Wurzeln (Latin) nicht verbergen, aber so subtil und klamm-

heimlich in anspruchsvolle Songwritermusik (mit Poptendenz) marmorieren, dass einem das winterliche Herz aufgeht. Es ist Musik, die ohne ein „Label“ funktioniert, das man der Herkunft der Künstlerin schuldet. Endlich eine Sängerin, die Klischees ablegt, sie nicht auswalzt und plakativ die Latino-Fahne der Popmusik schwenkt. Dazu erzählt sie Geschichten, die wir nicht verstehen. Weil in Spanisch. Aber glauben. Letztendlich: gut ge-

macht. Ein Tipp unter vier Augen. Hörhinweis: durchaus alles. Was möchte man zu Junes und dem Album „Don’t leave me in autumn“ schon sagen? Einfach mal danke. Für ein übersichtliches, unverkrampftes Album. Für ein paar Töne dazwischen, die stehen bleiben. Für ein Gewand aus elektronischen Soundwolken, die immer Platz lassen für anspruchsvolle Musik, die man mit ihrer entkrampften Schwermut erst gar nicht katalogisierbar machen möchte. Für Songs, die treffen. Den Zeitgeist. Und bei vielen auch ohne Zweifel das Herz. Für den Mut, diese Musik nicht nur zu machen, sondern mitunter zu leben. Für ein Stück Qualität, das nicht durchgeplant ist, sondern entstanden ist. Hörhinweis: „Come closer“, „High and low“. Manche Bandnamen sind kein Hingucker. Als da wären: Jonas & The Massive Attraction. Da bleiben die Zehennägel erst mal gekrümmt. Aber das neue deutsche Motto heißt ja „hinhören“ und nicht „hingucken“. Also, mal

hören, was „Big Slice“ so bietet. Die Kanadier fahren ganz unverblümt in der Spur, die Nickelback seit einigen Jahren in Richtung Erdkern treten. Jonas & The Massive Attraction wären im richtigen Leben gerne Rocker. Würden aber auch gerne im Radio gespielt werden. Deswegen gibts verweichlichten Erwachsenenrock, den die Bäckereifachverkäuferin eben gerne zum Heimfahren hört. Verträgliche Gitarren, ein guter, aber harmloser Sänger und Refrains, die gar nicht erst im Ohr bleiben müssen. Weil man sie seit den 1980ern von Bon Jovi kennt. Nur irgendwie besser. Schlimm ist das Album nicht. Aber die Welt verändern, das werden Jonas & The Massive Attraction sicher nicht. Hörhinweis: „Burn Bright“, „Haley“. Cashiva aus Hamburg lebte ehemals in Sri Lanka. Ob sie deswegen Atheistin, Pazifistin und Avantgardistin ist, bleibt unbekannt. Und ob ihr das als Sängerin hilft, mag jeder selbst entscheiden. Dann nämlich, wenn er (oder sie) das Album „Bollypop“ gehört hat. Getroffen werden wir da von

Diskographie Global Kryner – Coverstories (Wildwechsel, 06.01.2012) Addys Mercedes – Addys (Medialuna, 27.01.2012) Junes – Don’t leave me in autumn (Solaris Empire, 17.02.2012) Jonas & The Massive Attraction – Big Slice (Big Slice Records, Februar 2012) Cashiva – Bollypop

onen von John Cage aus den 1950erund 1970er-Jahren ist selbst kenntnisreich komponiert. Im Zentrum steht das anarchische Stück "10’40.3“ für Cello solo mit Vokalaktionen. Darum herum gruppieren sich symmetrisch vier „Harmonies“ für Cello und Klavier aus „Apartment House“ und, als Hauptstücke, zwei Versionen der eminent schwierigen „Etudes Boreales“ von 1978: einmal als Klavierversion, wobei Mark Knoop dem Instrumentenkorpus die schönsten Farbgeräusche entlockt, und einmal als Duo mit Klängen, die auf Messers Schneide balancieren. (Wergo 6718 2) Die Werke von ihrer Herbsttournee 2011 hat die Junge Deutsche Philharmonie nun als Live-Mitschnitt aus der Alten Oper Frankfurt veröffentlicht. Messiaens klangsensibel musiziertes

Orchesterstück „Un sourire“ und Strawinskys Orchesterknüller „Le sacre du printemps“ rahmen zwei Werke jüngeren Datums ein. „Duet“ von George Benjamin ist ein spannender Dialog von Klavier und Orchester, der durch eine ausgetüftelte Klangdramaturgie beeindruckt. An Benjamins Sorgfalt im Umgang mit den Klanggewichten knüpft auch sein Schüler Robin de Raaff mit der Uraufführung des kammermusikalisch aufgelichteten Orchesterstücks „Untangled Tales“ an. Unter Lothar Zagrosek läuft das junge Orchester zur Bestform auf. (EMCD-018, www.jdph.de) Mit der Komposition „De Staat“ über Texte aus Platons „Politeia“ schuf Louis Andriessen in den 1970er-Jahren eine originelle Synthese von minimalistischer Struktur und politischer Aussage. Die handfeste, blechlastige Instrumentierung und die strawinskyhaften Brüche haben etwas aufrüttelnd Unbequemes mit leicht plebejischem Anstrich, die sperrigen Chorsätze scheinen archaischen Volksmusiktraditionen abgehorcht. Solche Neoprimitivismen verleihen Andriessens musikalischem Traktat noch heute einige Durchschlagskraft, auch wenn die Botschaft eher akademisch wirkt. Das zweite Stück auf der CD, „Anaïs Nin“, breitet mit Tagebuchauszügen die unersprießlichen Männergeschichten dieser laut Andriessen „vielseitigen Frau“ aus. (Signum Classics, SIGCD 273) ¢

einer kosmischen „Schnittmenge aus Orient und Oxident“ (Zitat Beilagenblatt). Nun, dieser Mix ist zu bestätigen. Ansonsten gilt es, sich mit Allerweltspop (tanzbar, merkbar, vorhersehbar) auseinanderzusetzen. Okay, weder Orient noch Oxident sind mit der Bratpfanne über die Songs geschlagen worden. Und produziert ist das sauber und schnörkellos. Aber brauchen wir im Jahr 2012 weitere sterile, austauschbare, nett gemachte Popsongs? Entscheiden Sie selbst. Hörhinweis: bitte alles.

Sven Ferchow

Unruhig, unbequem, unbelehrbar Neue Aufnahmen Neuer Musik · Rezensiert von Max Nyffeler

Hören der vom Rosamunde Quartett schliffenes Handwerk steht im Dienst Ähnlich wie sein Wiener Kollege Friedgespielten Stückesammlung „Song of rich Cerha entfaltet auch der Schweieiner opulenten kompositorischen Songs“ (Hohelied). Von mehreren tauzer Rudolf Kelterborn mit 80 noch Fantasie. Für packende Umsetzung send kurzen Kompositionen, die jeeine stupende Kreativität. „Hommage sorgen Jeannine Hirzel (Sopran), Jesweils nur eine Notenseite füllen, ist à FD“ ist ein beunruhigendes, zwisica Rona (Viola), das Nouvel Ensemhier ein Bruchteil versammelt: weltabble Contemporain unter Pierre-Alain schen gläserner Statik und Klanggewandte, nach innen gekehrte Frageruption schwankendes Panoptikum Monot und das Sinfonieorches­ter Biel. mente, die stets irgendwie verwandt Dürrenmatt’scher Figuren, eine Kam(Neos 11118) und doch anders klingen. Und wenn Es mag unpassend sein, sich in der mersinfonie mit der merkwürdigen Bedas Hilliard Ensemble noch seine leise Kritik einer Komponisten-CD auf das setzung von zwei Klavieren und drei Inbeschwörenden Vokalklänge hinzugibt, Urteil von dessen Lehrer zu beziehen, strumentalgruppen tastet sich weit in ist das Enigma perfekt. Eine verlorene doch hier ist es zulässig. Wolfgang ungesicherte Regionen vor, Texte von Musik, deren geheimnisvollen Spuren Rihm, der Lehrer von Boris Yoffe, sagt Ernst Jandl führen zu reflexivem Innenämlich: „Ich konnte ihm eigentlich man gerne folgt. (ECM 476 4426) halten und emotionalem Ausbruch, ein nie etwas sagen.“ Er sei unbelehrbar Die CD von F r ied r ich GauwerBratschenkonzert spaltet das Orches0090_05_MA_PianoSpielen_169x205_4c_0090_05_MA_PianoSpielen_169x205_4c 16.01.12 14:13 Seite 1 ky und Mark Knoop mit Kompositigewesen. Warum, versteht man beim ter in funkelnde Klangsplitter auf. Ge-

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Was tun, wenn die Stücke für Violinduo nicht mehr ausreichen beziehungsweise eher aus vergangenen Jahrhunderten stammen? Einen Wettbewerb ausschreiben! Diese Idee setzten die Geschwister Marie-Luise und Chris­ toph Dingler, bekannt als Violinduo „The Twiolins“, in die Tat um und riefen im Jahr 2009 den „Crossover Composition Award“ (CCA) ins Leben, mit dem erklärten Ziel, das Repertoire für zwei Violinen zu vergrößern und weiterzuentwickeln. Die Entscheidung da­rüber, welcher Teilnehmer aus der Vorauswahl den Wettbewerb gewinnt, wird beim CCA ausschließlich vom Publikum gefällt. Auf ihrer neuesten CD „Virtuoso“ stellen nun die „Twiolins“ die AwardGewinner vor. Dabei wird deutlich hörbar, wie gut das Geschwis­terpaar zusammen agiert, sich musikalisch, harmonisch und technisch wunderbar versteht. Insbesondere im ersten Stück der CD –„Autobahn“ von Benedikt Brydern, dem Gewinner des CCA – bringen die Geschwister ihr Können und Zusammenspiel auf den Punkt. Während eine Geige ein rhythmisches Mus­ter vorgibt, „legt“ sich die andere darüber – absolute Synchronizität und Einheit entstehen. Ein besonders mitreißendes

Stück dieser Einspielung mit dem Titel „Fast Forward“ stammt von Hollis Taylor. Die Komponistin ver­mischt hierbei Elemente aus Folk, Klassik und Jazz und fordert vor allem Rhythmusgefühl und einen gekonnten Umgang mit dem Bogen.

Weitere CD-Rezensionen: Dramatische Auseinandersetzung mit Janáček: Akkordeon-Einspielung mit Stefanie Schumacher Liszt, der Symphoniker: Martin Haselböck und die Wiener Akademie beschwören den „Sound of Weimar“ Entführung in den Kern der Musik: CelibidacheAufnahmen aus Berlin und München

www.nmz.de

So unterschiedlich die Stücke dieser CD auch sein mögen, Marie-Luise und Christoph Dingler fühlen sich in alle Stücke ein und ermöglichen so dem Hörer einen wunderbaren Klangeindruck Neuer Musik für Violinduo.

Eva-Maria Koller

The Twiolins: Virtuoso. e-motion music


Schallplatten, Internet  Jazz Gestaltungskraft und Vielfalt

beiden ihrer Intuition vertrauen und scheitern nicht total wie der sich zum Affen machende Unrat. Zwar könnte man den Beginn mit Wau-Rufen Jörgensmanns, die an Hunde erinnern, als Pendant zum „Kikeriki“ Unrats auslegen, aber es ist wohl eher prickelnder Spott, der in kühnem Spannungsbogen zu einem versteckten Thema weiterführt. Über eine wuchtige, expressive Klangimplosion gelangen die beiden in ruhiges Fahrwasser und entwickeln ihre Ideen auch formal zu Strukturen, die zu einer dramaturgischen Geschlossenheit führen. Zeugnis für die immense Gestaltungskraft und Ausdrucksvielfalt dieser herausragenden Improvisatoren, die eine größere Beachtung mehr als verdienen. Michael Scheiner

Intensitäten des Lebens Köppen – Jörgensmann reunited: The Story of Professor Unrat. Senti Records SE 06

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Der eine hängt mit der Nase am Klavier, der andere bläst die Backen auf. Theo Jörgensmann (cl) und Bernd Köppen (p) waren von 1984 bis Ende des Jahrtausends als exponiertes Duo fester Bestandteil der europäischen und internationalen Jazzszene und auf zahlreichen wichtigen Festivals vertreten. Im Unterschied zu den beiden „Peters“ Kowald und Brötzmann, wie Köppen aus Wuppertal und den Ruf als eines „der“ Zentren des freien Jazz prägend, ist der Pianist nie im gleichen Ausmaß im Fokus von Kritik und Rezeption gestanden. Musikalisch hat er, anders als Brötzmann, auch immer über den Tellerrand hinausgeguckt und die Neue – zeitgenössische – Musik in sein Spiel einbezogen. Im Februar vergangenen Jahres trafen sich die einstigen Duopartner, denen bereits "Jazzpapst" Joachim-Ernst Berendt für ihr Album (LP) „Für den letzten Gast“ „togetherness“ bescheinigte, erstmals wieder für ein Konzert. Anlässlich eines Jubiläums der von Köppen initiierten Konzertreihe „unERHÖRT“ trafen sie aufeinander und knüpften direkt da an, wo sie 1999 aufhörten. Den seltsamen Titel assoziierten die beiden spontan beim Abhören des Mitschnitts während des fünften Stücks, einer sechseinhalbminütigen Improvisation. Anders als der Professor aus Literatur (Heinrich Mann) und Kino („Der Blaue Engel“) können die

Crossover Jazz-Fieber in Paris

I Salonisti & George Robert: Quel temps fait-il a Paris? passerus

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„Quel temps fait-il à Paris?“ Diese Frage stellen I Salonisti auf ihrer neuen CD. Wie gewohnt zeigen sich die fünf schweizer Musiker sehr experimentierfreudig und über­schreiten gekonnt die Grenzen zwischen französischer Klassik und Jazz. Unterstützt werden sie dabei vom Saxophonisten George Robert. In den 1920er-Jahren war Paris die erste europäische Stadt, auf die das Jazz-Fieber aus Amerika überspringen konnte. Auch die Werke klassischer Komponisten dieser Zeit wurden von diesem neuen Stil beeinflusst. Auf der CD wird die französische Haupt­stadt aus zwei Blickwinkeln betrachtet: einerseits in jazzbeeinflussten, klassischen Werken dieser Komponisten, wie Darius Milhaud oder Erwin Schulhoff, andererseits aber auch in französischen Jazz-Kompositionen, arrangiert für Klavier und Saxophon­ quartett, wie etwa „The Windmills of

Sebastian Schunke: Life And Death. Connector 59892-2 (In-Akustik)

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Eine Aufzählung von Zutaten ergibt noch kein Rezept, ganz zu schweigen von einem Konzept. Deshalb ist, was Sebastian Schunke für sein Album „Life And Death“ vorbereitet hat, vielleicht am besten als Extensionen diverser Latin-Groove-Modelle zu beschreiben. Und zwar lenkt er eine Cuba-Clave so variabel durch „Berlin“, dass seine Band und er ganz ungezwungen die Wahrnehmungsmodi des urbanen Milieus auch in swingenden Klangmustern aus Modern und Free Jazz verändern können. Sie haben den Blick stets noch vorne gerichtet, nämlich „Adelante“ im ungeraden Ostinato zu unerwarteten perkussiven Kicks von Pernell Saturnino und expressiven Sax-Motiven, die Dan Freeman einfügt. Manchmal erreicht das Quintett „Misterioso“ in komplexen Rhythmen auch gewisse Trancezustände, doch kontrolliert, sodass „Susanne“ sogar Accelerando sehr lässig flanieren kann. Die Struktur der Musik bleibt organisch, denn Sebastian Schunke agiert am Klavier als spontan gestaltender Komponist und gibt Gelegenheiten zu kollektiv-kreativem Interplay. Seine exzeptionellen Qualitäten als Jazzpianist sind in einigen Solowerken zu hören, wo er „Herzklopfen“ (seiner Tochter Leona gewidmet) impressionistisch nachempfindet. Sein Stil ist eher lakonisch, kleine Motive vernetzt er diskret zu dichtem Gewebe. Nicht Verzweiflung oder gar To-

your mind“ von Michel Legrand oder „La Belle Vie“ von Sascha Distel. Jener Song, welcher der CD den Titel gibt, wurde von Alain Romans komponiert und entstand 1953 als Musik zu dem Film „Les vacances de Monsieur Hulot“ mit Jacques Tati in der Hauptrolle und als Regisseur. In raffinierten Arrangements präsentieren sich der Saxophonist George Robert und I Salonisti als Spielpartner ohne Berührungsängste. Mühelos fügen sich die Saxophon­soli zu den Streichern, der Zusammenklang ist sehr elegant, und es entsteht eine locker-leichte Hommage an die JazzStadt Paris. I Salonisti treten seit 1981 als Ensemble auf. Seitdem hat das Quintett international zahlreiche Programme erfolgreich aufgeführt. Einem großen Publikum bekannt wur­den sie durch ihren Auftritt als Bordorchester in dem Film „Titanic“ aus dem Jahre 1997. Der Saxophonist George Robert ist einer der ersten schweizer Musiker, der sich in der nordamerikanischen Jazz-Szene etablieren konnte.

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 45 desangst bestimmt daher seine Musik, sondern Intensitäten des Lebens: „Life And Death“ ist eine klare Quintessenz dieser Erkenntnis. Hans-Dieter Grünefeld

Chor & Orchester Ein Meister seiner Generation Bernard Herrmann: Moby Dick Cantata (1936–1938), Sinfonietta for strings (1935–1936). Michael Schønwandt dir. Danish National Choir & Symphony Orchestra, Richard Edgar-Wilson (Tenor), David Wilson-Johnson (Bariton). Chandos CHSA 5095.

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Von diesem Jubilar hat die klassische Musikszene, fast demonstrativ anmutend, auch anlässlich seines 100. Geburtstags so gut wie keine Kenntnis genommen. Was uns wieder einmal zeigt, wie hartnäckig die Barrieren kleinkarierter Genretrennung funktionieren. Dabei gehört er nicht nur zweifellos zu den wenigen Komponisten, deren Musik fast jeder schon des Öfteren gehört hat, sondern auch in der ganzen Breite seines reichen Œuvres zu den versiertesten Meis­t ern seiner Generation. Bernard Herrmann, am 29. Juni 1911 in New York geboren und am Heiligen Abend 1975 in Los Angeles gestorben, ist als Gigant der Filmmusik in die Geschichte eingegangen – sei es die Musik zu „Citizen Kane“, die zu zahllosen Hitchcock-Filmen wie „Psycho“, „North by Northwest“ oder „Vertigo“, jene zu Truffauts „Fahrenheit 451“ oder Scorceses „Taxi Driver“, Herrmann schuf den idealen akustischen Suspense. Darüber ist fast völlig in Vergessenheit geraten, dass Herrmann nicht nur auch ein exzellenter Dirigent war (der von 1934 bis 1951 das Columbia Symphony Orchestra leitete), sondern vor allem ein grandioser Schöpfer von Werken für den Konzertsaal, der eine der fulminantesten Symphonien in der Mahler-Nachfolge geschrieben hat. Von früher Jugend an war Herrmann von Herman Melvilles „Moby Dick“ fasziniert, und schließlich reifte in ihm der Plan heran, eine Oper über den Roman zu schreiben. Doch dann erschien die Form der epischen Kantate geeigneter. Es ist sehr interessant, dass zwei weitere große Komponisten der klassischen

„Chau Paris“, „Buenos Aires hora cerco“ und „Contrabajeando“ eingespielt. Einen dritten Teil bildet das anlässlich des Todes von Tuyêt Phams Vater Tol komponierte „Tol, pour toi“ von Helmut Abel. Gerade die Mischung aus Elementen der Klassik, des Jazz und Tangos sowie der zeitgenössischen Musik überzeugt und macht diese CD zu einem Hörgenuss. Manche Stücke muten geradezu mystisch an. Der Reiz des Albums gründet vor allem auf der ungewöhnlichen Melange, findet sich etwa ein türkischer Samba neben völlig „in sich ruhenden“ Stücken wie zum Beispiel „La hora muerta“ aus der Berliner Suite. Besonders die Werke Oli Botts verdeutlichen, wie sehr sich der Komponist – in bester Kenntnis jedes einzelnen Quartettmitglieds – anhand seiner Kreationen auf die Kollegen einlässt.

Moderne andere musikalische Lösungen des „Moby Dick“-Stoffs erschufen: Giorgio Federico Ghedini das „Concerto dell’albatro“ für Klaviertrio und Orchester mit Sprecher, in welchem das Erscheinen des Albatros' geschildert wird; und Peter Mennin das rein instrumentale „Concertato Moby Dick“ – beides wahre Meisterwerke. Auch Herrmanns Kantate ist ein großer Wurf von eminenter bildnerischer Kraft, elementarer Aussage, reich an intensiven Stimmungsbildern, dramatischen Kontras­ ten, suggestiven Übergängen. Der Männerchor verleiht dem Ganzen ein heroisches Erzählelement, hinzu treten die Solostimmen von Ishmael, Starbuck und Ahab. Das Werk war eines der Lieblingsstücke von John Barbirolli, der es am 11. April 1940 mit den New Yorker Philharmonikern zur Uraufführung brachte. Wieder einmal erweist sich, dass Herrmann bei aller klaren Tonalität alles andere als ein Romantiker war, sondern ein Nervenmusiker aus der Tradition des Expressionismus, unter dessen fast kühl scheinender Oberfläche ein Vulkan der lyrischen Ekstase brodelt. Ein herrliches Werk, dessen große durchkomponierte Form von mehr als einer Dreiviertelstunde in nüchterner Wachheit durchträgt, bei allen wilden Umschwüngen und überraschenden Wendungen einen kontinuierlichen Spannungsbogen bildet. Auch die Sinfonietta für Streichorchester, aus welcher Herrmann später Elemente des „Psycho“-Soundtracks extrahierte, ist eine faszinierende Komposition von gestisch unmittelbar anspringender Qualität, die einen eigenen Weg in der Nachfolge von Ives und des frühen Schönberg beschreibt – Herrmanns Tonsprache hat eine physische Intensität, die dem Hörer immer wieder Schauer einjagt, eigentümlich Vertrautes mit Fremdartigem legiert, den Hörer in eine Dämmerungs-Parallelwelt mitnimmt, die fast verstörend wirkt. In dieser sehr ansprechenden Aufnahme ist erstmals die Urfassung der Sinfonietta zu hören. Auch in der Aufführung des „Moby Dick“ agieren die Kopenhagener Musiker unter Michael Schønwandt kultiviert, präzise, gewandt und feinnervig, unterstützt von einer sensibel ausgewogenen Tontechnik. Man kann auf Schritt und Tritt hören, dass Bernard Herrmann zu den unbestreitbaren Großmeistern der klassischen Moderne zu zählen ist.

Christoph Schlüren

beides im Original für Violine und Klavier. 1911 konzipierte Elgar die Songs für Violine und Orchester. Das Trio hat die­se nun für seine ganz spezielle Besetzung nochmals bearbeitet. Es beeindruckt, wie kunstvoll es den drei Musikern gelingt, die Melodie – die oft in Flöte und Viola in Oktav­intervallen erklingt – herauszuarbeiten. Die beiden Hauptstimmen geben sich die kurzen Melodiestücke fließend „in die Hand“ – bei präzisen Einsätzen und zugleich wunderbarem Ton. Talitman begleitet die beiden Melodieinstrumente in hervorragender Weise und verleiht somit den Stücken den nötigen Nachdruck. Auch das „Elegiac Trio“ von Sir Arnold Bax, das am 26. März 1917 uraufgeführt worden war, musizieren Talitman, Fregnani-Martins und Xuereb völlig stimmig. Vor allem die hervorragend abphrasierten Schlüsse hinter-

Kammermusik

Tango-Metropole Berlin

Trio – very british

Vibratanghissimo: Ciudades… Berlin. big tone records

Rachel Talitman, Marco FregnaniMartins, Pierre-Henry Xuereb: British Chamber Music Flute, Viola, Harp. Harp & Co CD 50550-26

Die Einspielung des Quartetts Vibratanghissimo „Ciudades... Berlin“ bildet den Auftakt einer den Tango-Metropolen Berlin, Paris und Buenos Aires gewidmeten Trilogie. So vielfältig wie die Stadt Berlin selbst sind auch die Musiker von Vibratanghissimo, doch gerade diese Mischung macht die spezielle Atmosphäre dieses Albums aus. Viel Eigenes steckt in die­s er CD, so stellt der Vibraphonist Oli Bott seine exklusiv für Vibratanghissimo komponierte „Berlin Suite“ vor. Von Juan Lucas Aisemberg, dem Bratschisten der Truppe, wurden dessen sehr originelle Arrangements von Astor Piazzollas

Auf nach Skåndinævien! Im Februar gibt es nur Link-Tipps zum kalten Norden. Schweden: Allan Pettersson zum 100. http://www.pettersson100.de

Hat eigentlich bei all der mahlerischen Lisztigkeit irgendjemand bemerkt, dass der schwedische Komponist Allan Pettersson im letzten Jahr 100 geworden wäre? Zwar keineswegs avantgardistisch, doch allemal hörenswert ist seine sinfonische Musik, die sich der Randerscheinung der tonalen Zwölftönigkeit zuordnen lässt. Die Internationale Allan-Pettersson-Gesellschaft informiert umfangreich. Dänemark: Nachruf auf Mathias‘ Bloggerdasein http://blogs.nmz.de/badblog/2011/08/06/ ferientagebuch-i-versuche-durch-fremd­ einwirkung-die-schreibblockade-zu-­ ueberwinden/

Der deutsch-dänische Komponist Mathias Monrad Møller ist im November aus dem Bad Blog of Musick ausgestiegen, was viele Leser recht traurig stimmte, hatte Mathias doch immer wieder durch originelle und (selbst-) ironische Überlegungen überrascht. Legendär geworden ist sein schonungsloses Selbstinterview à la Focus. Norwegen: Norwegische Musik aus Åachen & Berlin http://www.myspace.com/spaaten

Trashige Bands, Teil II: Die Duoformation spåaten macht Break Pop an Tasten und Drums. Auf myspace gibt es schicke Aufnahmen und vielleicht auch eine Erklärung, was die beiden mit Norwegen zu tun haben – ich konnte sie bisher leider noch nicht finden. Hinweise gerne an mich. Island: Music and Nature – reloaded http://musicandnature2011.mic.is/

Der große Semesterschwerpunkt der Kölner Musikhochschule, „Musik und Natur“, mündete im Dezember in eine internationale Konferenz mit Vorträgen, Workshops und Konzerten. Bereits im Mai hatte im isländischen Kópavogur eine Tagung zu demselben Thema als deutsch-isländisches Kooperationsprojekt stattgefunden. Ole Hübner

lassen jeweils einen angenehmen, intensiv nachhaltigen Eindruck. Das einsätzige Werk beginnt mit Arpeggi in der Harfe, herrlich gleichmäßig vorgetragen von Talitman. Fregnani-­Martins und Xubereb spielen die, wie bereits angedeutet, oft unisono oder in Oktaven geführte Melodie zwar nicht immer richtig intoniert, aber dennoch mit einer Musikalität und Intensität, die über diese Kleinigkeit hinwegsehen lässt. Auch der satte Ton der beiden Musiker ist fesselnd. Die gelungene Einspielung überzeugt neben der ungewöhnlichen Stückauswahl vor allem durch spielerisches Können, durch den fabelhaften Klang der Instrumente sowie durch die außergewöhnliche Besetzung. Nicht nur für Liebhaber britischer Musik empfehlenswert!

Eva-Maria Koller

Eva-Maria Koller

Geht doch!

Tobias Hellmann

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Link-Tipps

Ein Männerheft KULTURAUSTAUSCH Ausgabe 1/2012

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Gemeinsam mit dem brasilianischen Flötisten Marco Fregnani-Martins und dem französischen Bratschisten Pierre-Henry Xuereb präsentiert die in Tel-Aviv geborene Harfenistin Rachel Talitman mit ihrer neuesten Einspielung britische Kammermusik für Flöte, Viola und Harfe. Neben Originalwerken des späten 19. und des 20. Jahrhunderts erklingen auch zwei Bearbeitungen: Edward Elgars „Night Song“, entstanden 1897, und der zwei Jahre später geschaffene „Morning Song“,

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John Burnside: Blut und Geister / Essam Zakarea: Der Frühling der Vatermörder / Urvashi Butalia: Hamlet ist nicht Superman / Najat El Hachmi: Männer und ältere Frauen / Aris Fioretos: 24 Thesen über einen ausländischen Vater / Arjun Appadurai im

Interview: Kapitalismus macht aggressiv / Éric-Emmanuel Schmitt: Eine Frau oder alle Frauen? / Raewyn Connell: Das herrschende Mannsbild

KULTURAUSTAUSCH Zeitschrift für internationale Perspektiven

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26.01.12 10:23


Schallplatten

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 46

Die Topliste  der nmz-Schallplattenkritiker für das Jahr 2011

Rubriken

Hans-Dieter Grünefeld

Mátyás Kiss

Juan Martin Koch

Michael Kube

Max Nyffeler

Peter P. Pachl

Christoph Schlüren

Orchestermusik

Daniel Schnyder: Around The World (Werke für Bassposaune und Orches­ ter). Stefan Schulz, Daniel Schnyder, Tomoko Sawano, RSO Berlin, Michael Sanderling & Michael Helmrath. BIS-CD-1774

Johan Helmich Roman: Drottningholmsmusiken (Music for a Royal wedding, 1744). Helsingborg SO, Andrew Manze. BIS/Klassik Center CD 1602

Ferenc Fricsay dirigiert Béla Bartók: Klavierkonzerte 2+3, Violinkonzert, Deux Portraits, Tanzsuite u.a., RIAS-Kammerchor, RIASSymphonie-Orchester, Louis Kentner (Klavier), Tibor Varga (Violine) u.a. audite 21.407 (3 CDs)

Franz Liszt: Von der Wiege bis zum Grabe, Trois Odes funèbres. Zwei Episoden aus Lenaus Leben. BBC Scottish SO, Ilan Volkov. Hyperion CDA 67856 (Codæx)

Gustav Mahler: 9. Sinfonie. Lucerne Festival Orches­tra, Claudio Abbado. Accentus ACC10214 (BD) ACC20214 (DVD)

Hans Gál: Violinkonzert. Thomas Albertus Irnberger, Israel Chamber Orchestra, Roberto Paternostro. (1 SACD) Gramola 98921

Bohuslav Martinu: Symphonien Nr. 1–6. BBC Symphony Orchestra, Jirí Belohlávek. Onyx

Oper

Louis Spohr: Der Alchymist. Romantische Oper in drei Aufzügen. Chor und Staatsorchester Braunschweig, Christian Fröhlich. Oehms Classics 923 (3-CD-Set)

Sergiu Celibidache: The Complete RIAS Recordings 1948–1957. Werke von Busoni, Cherubini, Copland, Genzmer, Gershwin, Hindemith, Ravel, SchwarzSchilling & Tiessen. Berliner Philharmoniker, RSO Berlin. audite 21.406 (3 CDs) Simon Laks: L’Hirondelle inattendue (& Werke von Karol Rathaus). Solisten, Chor und Orchester des poln. Rundfunks, Lukasz Borowicz. Edition Abseits/ Klassik Center Kassel EDA 35

Nikos Skalkottas: Musik für Klavier solo und Kammer­ensembles. Ueli Wiget & Solisten des Ensemble Modern. EM Medien 007

Kammermusik

Vita. Monteverdi – Scelsi. Sonia Wieder-Atherton, Sarah Iancu, Matthieu Lejeune. Naive V 5257

Domenico Alberti: VIII Sonate per clavicembalo op. 1. Filippo Emanuele Ravizza, Cembalo. Concerto/ Klassik Center CD 2067 Michael Gees: ImproviSatie (Improvisationen über Klavierstücke von Erik Satie). Challenge Classics SACD CC72512 Niels Wilhelm Gade: Sämtliche Klaviertrios. Trio Parnassus. MDG/Codaex CD 303 1665-2 Sir Edward Elgar: Streichquartett, Streichquintett, Klavierstücke. Goldner String Quartet, Piers Lane, Klavier. hyperion/Codæx CDA67857

Vokalmusik (Lied bis Oratorium)

Alban Berg/Karl Amadeus Hartmann: Lieder – Tief in der Nacht. Juliane Banse, Aleksandar Madzar. ECM New Series 2153

Josquin des Préz: Missa Pange Lingua, Motetten. Kammerchor Josquin des Préz, Ludwig Böhme. Carus/Note 1 CD 83.345

Johannes Brahms: Sämtliche Lieder Vol. 2. Christine Schäfer, Sopran; Graham Johnson, Klavier. hyperion/Codæx CDJ33122

Neue Musik

Anders Koppel: Concertos (für Flöte und Harfe/für Tuba) & Sinfonia Concertante. Mattias Johansson, Claus E. Larsen, Mette Nielsen, Aalborg Symphonie Orchester, Matthias Aeschbacher. Dacapo 8.226052

Josef Matthias Hauer: Musik mit Hölderlin – Lieder und Klavierstücke. Holger Falk, Tenor; Steffen Schleiermacher, Klavier. MDG/Codæx CD 613 1686-2

Alte Musik

Michel Godard & Ensemble: Monteverdi – A Trace Of Grace. Carpe 16286

Johann Pfeiffer: Ouvertüren & Konzerte. Batzdorfer Hofkapelle. Accent/Note 1 CD ACC 24218

Christoph Willibald Gluck: Ezio. Il complesso barocco, Alan Curtis. EMI/Virgin Classics (2 CDs) 50999 07092923

Robert Schumann: Humoreske op. 20, Studien für den Pedalflügel op.56, Gesänge der Frühe op.133. Piotr Anderszewski (Klavier). Virgin Classics 50999 64202204

Edvard Grieg: Chasing the Butterfly. Recreating Grieg’s 1903 recordings and beyond.­ Sigurd Slåttebrekk, Oslo SO, Michail Jurowski. Simax Classics

Jazz/Rock/Pop

Gesamteditionen

Gabriel Fauré: Sämtliche Kammermusik für Streicher und Klavier. Quatuor Ebène, Renaud Capuçon, Gautier Capuçon, Gerard Caussé, Nicholas Angelich. 5 CDs Virgin Classics 5099907087523

Tomás Luis de Victoria: Sacred Works. Ensemble Plus Ultra, Michael Noone. 10 CD Archiv Produktion 477 9747

Insomnio: Werke von Jukka Tiensuu, James Wood, Roderik de Man, Luca Francesconi. Ensemble Insomnio, Ulrich Pöhl. CD/ SACD Encora enc-011

Jean-Philippe Rameau: Orchestersuiten (Les Indes Galantes, Naïs, Zoroastre, Les Boréades). Alia Vox (2 SACDs)

Franz Schreker: Irrelohe. Roman Sadnik, Ingebort Greiner, Daniela Denschlag, Mark Morouse, Mark Rosenthal u.a., Chor des Theater Bonn, Beethoven Orches­ ter Bonn, Stefan Blunier. (3 CDs) MDG 937 1687-6

Leos Janácek: Katia Kabanova. Jirí Belohlávek. FRA Musica (DVD)

Georg Friedrich Händel: Suiten. Lisa Smirnova, Klavier. ECM New Series 2213-14

Viktor Ullmann: Klaviersonaten 5–7. Lala Isakova. Crystal Classics N 67 070.

Robert Schumann: Papillons op. 2, Klaviersonate fis-Moll op. 11, Kinderszenen op. 15, Fantasie C-Dur op. 17, Waldszenen op. 82, Thema mit Variationen (GeisterVariationen). András Schiff, Klavier. ECM

Felix Mendelssohn Barthol­ dy: Klaviertrios 1 & 2. Atos Trio. cpo 777 505-2 (jpc)

Jean Sibelius, Arnold Schön­ berg: Streichquartette in d-Moll. Tetzlaff Quartett. Avi Music 8553202

Marco Enrico Bossi: Opera completa per violoncello e pianoforte. Andrea Noferini, Giulio Giurato. Tactus/ Klassik Center Kassel, (1 CD) TC 862705

William Walton: Streichquartette. Doric String Quartet. Chandos CHAN 10661 (Codæx)

Ludwig van Beethoven: Missa Solemnis. Orches­ ter und Kammerchor der KlangVerwaltung, Enoch zu Guttenberg. Farao B 108053

Mariza: Fado tradicional. EMI 0 70173 2

Wilco: The Whole Love. Anti (Indigo)

Priscilla Ahn: When You Grow Up. Blue Note/EMI

Bon Iver: Bon Iver 4ad/Beggars Group (Indigo)

Mieczyslaw Weinberg Edition (bislang 5 CDs): Symphonien, Konzerte, Kammermusik. Neos 11125 bis 11129 (Codæx)

Gustave Charpentier: Music for the Prix de Rome. Solis­ ten, Flämischer Rundfunkchor, Brussels Philharmonic – the Orchestra of Flanders, Hervé Niquet. Glossa/Note 1 GCD 922211 (2 CDs)

Glenn Gould on Television. The Complete CBC Broadcasts 1954–1977. 10 DVDs, Sony 697952109

Hugo Wolf: Italienisches Liederbuch. Mojca Erdmann, Christian Gerhaher, Gerold Huber. RCA 886 97727202

Neos und cpo, unter anderem für die WeinbergEditionen

DVD

Mark-Anthony Turnage/ Richard Thomas: Anna Nicole. Oper in zwei Akten. The Royal Opera London Orchestra & Chorus, Antonio Pappano. Opus Arte 1054

Allan Pettersson: Symphonien 1 & 2. Norrköpping SO, Christian Lindberg. BIS/ Klassik Center CD 1860; inkl. einer zusätzlichen DVD mit David Lindbergs Film „Allan Pettersson – The First Symphony”

Antonin Dvorák: Rusalka. Kristine Opolais, Klaus Florian Vogt u.a. Chor der Bayerischen Staatsoper, Bayerisches Staatsorchester, Tomás Hanus, Martin Kusej (Regie), Unitel Classica 706408

Steve Reich: The Desert Music, Three Movements. Chorus sine nomine, Tonkünstler-Orchester, Kristjan Järvi. Chandos/Codæx SACD CHSA 5091

Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15. Maurizio Pollini, Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann. Deutsche Grammophon 477 9882

Zauberdunkel und Lichtazur. Unerhörtes der Zeitgenos­ sen Anton Urspruch, Ludwig Thuille, Erich J. Wolff. Rebecca Broberg, Ulrich Urban. Thorofon/Bella Musica CTH 2585

Simon Laks: L’Hirondelle inattendue (& Werke von Karol Rathaus). Solisten, Chor und Orchester des poln. Rundfunks, Lukasz Borowicz. Edition Abseits/ Klassik Center Kassel EDA 35

Peter Lieberson: Tashi Quartet; Roger Reynolds: Shadowed Narrative. Antares. New Focus Roman Totenberg: From Bach to Webern. Arbiter

Havergal Brian: Gothic Symphony. Martyn Brabbins. Hyperion Bernard Herrmann: Moby Dick. Michael Schønwandt. Chandos

Joseph Marx: Lieder. Matilda Paulsson, Bengt-Ake Lundin. (1CD) Sterling CDA 16752 Wolfgang Rihm: Fetzen. Arditti Streichquartett, Teodoro Anzellotti, Nicolas Hodges. Winter & Winter 910178-2

Michael Nyman: Facing Goya. Winnie Böwe, Marie Angel, Hilary Summers, Harry Nicoll, Omar Ebrahime, Michael Nyman Band, Michael Nyman. (2 CDs) MNRCD 121/122

Anders Eliasson: Quo vadis. Johannes Gustafsson. cpo

Secret Voices. Stücke aus dem Codex Las Huelgas. Anonymous 4. Harmonia Mundi HMU 807510

Antonio Vivaldi: Farnace. Max Emanuel Cencic, Ruxandra Donose, Ann Hallenberg, Karina Gauvin, Daniel Behle, Emiliano Gonzalez Toro. Coro della Radiotelevisione svizzera, I Baroccisti, Diego Fasolis. EMI/Virgin Classics (3 CDs), 50999 07092923

Johannes Ockeghem & ­Pierre de La Rue: Requiem. audite

ZAZ: Sans Tsu Tsou. Live Tour. (CD & DVD) play on 88697 97614 2 (Sony)

Bill Evans: The Sesjun Radio Shows. Out oft he Blue PRCD 2011005

Steve Reich: Different Trains. Vincent Corver (Piano), The London Steve Reich Ensemble, Kevin Griffiths. (1 CD) EMI 50999 0 8731920

Keith Jarrett: Rio. ECM

Frederick Delius: 150th Anniversary Edition (18 CDs). EMI 50999 0 84175 2

Tallis Scholars: Sacred Music in the Renaissance. Finest Recordings 1980–2009, Vol. 1–3. Gimell GIMBX 301–303

Chandos: Lieder von Wilhelm Kienzl. Vol. 1: Christiane Libor, Carsten Süss, Jochen Kupfer, Stacey Bartsch. CHAN 10666

Sergiu Celibidache: Complete RIAS Recordings. Audite

Hans Werner Henze: Sinfonien Nr. 3–5. RSO Berlin, Marek Janowski. Wergo WER 6723-2 (Note 1) Edgard Varèse: Ionisation, Offrandes, Hyperprism, Intégrales, Ecuatorial, Amériques. Martin Grubinger, The Percussive Planet Ensemble, RSO Wien, Bertrand de Billy. col legno WWE 20295 (harmonia mundi) Matthias Weckmann: Abendmusiken. Ensemble Les Cyclopes, Bibiane Lapointe & Thierry Maeder. ZigZag ZZT 110502 (Note 1)

Mieczyslaw Weinberg Edition (bislang 5 CDs): Symphonien, Konzerte, Kammermusik. Neos 11125 bis 11129 (Codæx)

Genuin Records: Klavierwerke von Anton Urspruch. Vol. 1: Ana-Marija Markovina. GEN 11209

Anthology of the Concert­ gebouw Orchestra. Vol. 6: Live Radio Recordings 1990–2000. RCO 11004 (Codæx)

Accent, Acte Préalable, audite, BIS, Carus, Chandos, EDA, hyperion, MDG, NEOS, Obsidian, Pan, Ramée, Ricercar, Timpani, ZigZag Territoires

Ludwig Thuille: Complete Piano Works. Ulrich Urban. (1 CD) Telos Music TLS 132

Max Bruch: Stücke für Violoncello und Orchester. Friedrich Kleinhapl, Czech Radio Symphony Orchestra, Jan Kucura. (1 Hybrid SACD) ARS 38090

Johann Sebastian Bach: Fantasia & Fuge. Léon Berben. Myrios MYR 001 (harmonia mundi)

ECM, Winter & Winter, Harmonia Mundi, Naxos, ZigZag Territoires, Neos

Überflüssigste Veröffentlichung

Carl Maria von Weber: Der Freischütz. Juliane Banse, Michael König, Michael Volle u.a. London Symphony Orches­ tra, Daniel Harding; Jens Neubert (Regie). Blu-ray Constantin Films HC032038

Camille Saint-Saëns: Music for the Prix de Rome. Flemish Radio Choir, Brussels Philharmonic, Hervé Niquet. Glossa GCD 922210 (Note 1)

Joachim Kühn Trio & hr-Bigband: Out Of The ­Desert – Live at Jazzfest Berlin. ACT 1095212

Nikolai Miaskovsky: Streichquartette Nr. 1 & 13. Renoir Quartet. Arre-Se AR RE-SE 2010-1 (Codæx)

The Juilliard String Quartet plays Bartók, Schoenberg, Berg & Webern. The Celebrated Early Recordings (Columbia 1949–52). West Hill Radio Archives/Note 1 WHRA-6040 (6 CDs) Repertoirepolitik

Simon Laks: L’Hirondelle inattendue (& Werke von Karol Rathaus). Solisten, Chor und Orchester des poln. Rundfunks, Lukasz Borowicz. Edition Abseits/ Klassik Center Kassel EDA 35

Peter I. Tschaikowsky: Nussknacker-Ballett. Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev. Ondine

Francis Poulenc: Concerto pour deux pianos et orchestre. J.v. Immerssel, C. Chevallier, Anima Eterna Brugge. ZigZag ZZT 110403 (Note 1)

György Kurtág: Sämtliche Werke für Streichquartett. Athena Quartett. NEOS/Codæx SACD 11033

Jan Dismas Zelenka: Magnificat, Missa Nativitatis Domini, Dixit Dominus. Solisten, Marburger Bachchor, L’arpa festante, Nicolo Sokoli. Genuin/Codæx CD GEN 11213

Franz Liszt: Die Ideale; An­ tonín Dvorák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur. Gürzenich-Orchester Köln, Yuri Ahronovitch. Profil PH 11026 (Naxos)

Jean-Philippe Rameau: Operas (Les Boréades, Castor et Pollux, Les Indes Galantes, Les Paladins, Zoroastre, In Convertendo) Opus Arte OA 1052B D

Kirsten Flagstad singt Opern­ szenen und Lieder von Wag­ ner und Strauss (live 1952). Orches­ter der Städtischen Oper Berlin, Georges Sebas­ tian. audite 23.416 (2 CDs) Tasteninstrumente

Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 5. London SO, Valery Gergiev. LSO 0664 (Note 1)

John Foulds: Light Music. Vol. 2. Dutton

Rameé – ein Label für Raritäten des Repertoires in durchwegs hochrangigen (Erst-)Einspielungen; NEOS – Wulf Weinmann mit dem ewigen Mut zu Neuer Musik und spannenden Editionen

Live-Einspielungen, die besser im Konzert verhallt wären wie: Dvoráks Nr. 8, LPO, Charles Mackerras; Beet­hovens Nr. 9, LPO, Yondani Butt; Bachs JohannesPassion, Frans Brüggen

Jakszyk, Fripp & Collins: A Scarcity of Miracles. DGM

Samuel Barber: Historical Recordings. West Hill Radio Archives

Arthaus: Jazzhaus. Veröffentlichungen aus dem SWR-Archiv Mode Records

Crystal Classics – für seine World-Premiere-Einspielungen musikdramatischer und symphonischer Werke von Manfred Gurlitt

Guild, Toccata Classics, Neos, Alba, cpo, ECM, Timpani

Roger Reynolds: Sanctuary. Mode Records 232/33

Elisabeth Naske: Die rote Zora (Kinderoper). O. Vermeulen, A. Strooper u.a. Chor und Orchester der Komischen Oper Berlin, C. Larsen-Maguire, J. Hadziahmetovic (Regie), R. Pflanz (Bühne). Arthaus 101 588

Khachaturian. Ein FilmPorträt von Peter Rosen. EuroArts

Ludovico Einaudi: Islands. Special Edition. Decca 4931848

2011 ist mir kein Ärgernis in CD-Form begegnet


Noten

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 47

„Die Änderung, warum hast Du sie gemacht?“ Mendelssohns Orchesterwerke, in Neueditionen bei Bärenreiter genetisch entschlüsselt Während das Gesamtausgabeprojekt Felix Mendelssohn Bartholdy über Jahrzehnte nach und nach das Bild des großen romantischen Klassizisten erhellt, korrigiert und vervollständigt, hat der Bärenreiter-Verlag in wenigen Jahren einen Urtext-Rundumschlag getätigt, überwiegend die Orchestermusik in Ausgaben von Chris­topher Hogwood betreffend, der den Interessierten einen weitgehenden Überblick über die verschiedenen Fassungen ermöglicht, den man sich schon lange wünscht.

Hogwood hat sämtliche Konzert-­ Ouvertüren Mendelssohns neu ediert sowie die drei berühmtesten Symphonien: Italienische, Schottische und Reformation. Hinzu kommt Larry Todds Ausgabe des Violinkonzerts in e-Moll. Sieben Werke liegen damit in zwei Fassungen vor: vier Ouvertüren („Meeresstille und glückliche Fahrt“, „Hebriden“, „Ruy Blas“ und „Märchen von der schönen Melusine“), Italienische und Schottische Symphonie, Violinkonzert. Da-

rüber hinaus sind schon vor Jahren exzellente Neuausgaben der beiden Oratorien „Paulus“ und „Elias“ sowie unlängst die sommernachts­traumnahe Goethe-Kantate „Die erste Walpurgisnacht“ erschienen. Sehen wir einmal davon ab, dass hiermit durchweg in ausgezeichnetem Druckbild übersichtlich gestaltete, sorgfältigst und mit Blick auf die Praxis edierte Partituren und Aufführungsmaterialien vorliegen, so interessiert uns natürlich am meisten, wo wir wirklich Neues über Mendelssohn erfahren können. Was durchgehend das Studium zu einer spannenden und lehrreichen Lektüre macht, sind vor allem die Orches­ trations-Verbesserungen zwischen ers­ ter und zweiter Fassung, höchst aufschlussreich etwa in der „Melusine“-­ Ouvertüre (BA9051) oder auch im „Ruy Blas“ (BA9054), wo die Änderungen der musikalischen Substanz eher geringfügig sind. Ganz anders etwa in „Meeresstille und glückliche Fahrt“ (BA9057) oder den „Hebriden“ (BA9053, Taschen-

partitur TP395), wo der erregte Mittelteil in der Erstfassung weit ausufernder war: Hier hat Mendelssohn auch an der Form weitergefeilt. Er war besessen vom Verbessern, oft genug mit offenkundigem Erfolg, wie etwa im Violinkonzert, wo es vor allem die viel ausladendere Solokadenz ist, die in der Endfassung frappiert. In der Schottischen Symphonie (BA 9093), deren Dokumentation die Herausgeber vor besonders verzwickte Probleme stellte, sind lediglich die Ecksätze in der früheren Fassung beigegeben (und umrahmen in der Partitur die zusammenhängend gedruckte Endfassung), da die Eingriffe in die Mittelsätze marginal waren, und auch hier kann man minutiös studieren, wie der Meis­ ter zu Werke ging und sein Werk immer feiner modellierte. Die eigentliche Sensation ist die Partitur der Italienischen Symphonie (BA9094). Im Konzertleben heimisch ist seit jeher die Erstfassung, und in dieser Gestalt hat sich das Werk als eines der beliebtesten der gesamt-

en Literatur etabliert. Mendelssohn war natürlich auch mit diesem grandiosen und rundum makellosen Meisterwerk unzufrieden und machte sich sofort an die Revision der Sätze zwei bis vier. Und die fiel drastisch aus. Auffallend ist, dass Mendelssohn vor allem an dem immer weiter wie ein Besessener feilte, was seine größten Stärken sind: an der Melodie und der Instrumentation. An den herrlichen Kopfsatz seiner Italienischen wagte er sich freilich nicht, da er sah, dass hier sozusagen kein Stein auf dem anderen bleiben würde. Gott sei Dank, können wir eigentlich nur sagen… Denn was er mit der wundervollen, an seinen Lehrer Zelter „König von Thule“ gemahnenden Melodie des zweiten Satzes in der zweiten Fassung anstellte, dürfte für viele schlicht ein Schock sein. Nicht, dass das Ergebnis „schlechter“ wäre – nur: die Frage „Warum“ drängt sich schon auf. Nicht nur uns, auch schon seiner Schwester Fanny, die ihm schrieb: „Die Änderung in der ersten Melodie gefällt mir nicht

recht, warum hast Du sie gemacht? Um das viele a zu vermeiden? Die Melodie war aber natürlich und schön. […] Im Ganzen glaub ich, gehst Du zu leicht daran, ein einmal gelungenes Stück später umzuarbeiten, bloß weil Dir dies und jenes dann besser gefällt.“ Und so ist es denn zu dem kuriosen Fall gekommen, dass Mendelssohn nicht nur die ganze Symphonie verworfen hat, – seine später populärste Symphonie! –, sondern dass man bis heute überall die Erstfassung spielt und von seinen Verbesserungen fast nur die Musikwissenschaft Kenntnis genommen hat. Es steht zu fürchten, dass sich bei allen Meriten die Endfassung der letzten drei Sätze nie durchsetzen wird, und dass das letztlich auch gut so ist. Doch die Alternativen liegen jetzt in sieben Fällen endlich jedermann zur Einsicht vor und werden sicher künftig öfters zu hören sein. Dies ist nichts weniger als eine editorische Großtat. Christoph Schlüren

„Wahre Grausamkeiten“ zum Üben und Repetieren Etüden, Klangbilder und anderes Musikpädagogisches für Klavier Irene Vogt-Kluge, Dorothee Graf, Jutta Schwarting: Klaviergarten, Edition Conbrio, ECB 6103

Der Klaviergarten ist keine Schule. Der „Garten“ bezieht sich auf die Altersgruppe der Vorschüler ab vier Jahren und das Klavier auf den Ort, wo das „Spiel“ stattfinden soll. Die drei Autorinnen begnügen sich mit einem Bilderbuch, es wird also noch nicht wirklich gelernt. Der Lehrerkommentar enthält Fallbeispiele für die Arbeit in der Gruppe (wobei die Frage steht, ob sich ein Klavier für den Gruppenunterricht überhaupt eignet), in denen mögliche Vorgehensweisen aufgezeigt werden. Auf jeweils zwei Doppelseiten gibt ein Bild eine bestimmte Situation wieder, die zuerst in Worte gefasst und dann musikalisch umgesetzt werden soll. Unter Anleitung mag das zweifelsfrei gelingen, aber was treiben die Kinder dann daheim? Tierund Wettergeschichten gibt es mittlerweile in jeder Klavierschule; der improvisatorische Moment ist nicht mehr wegzudenken, aber er setzt auch ganz eindeutig Grenzen, weil er sehr schnell erschöpft ist. Wie geht es nach einigen Wochen Bilderbuch weiter? Die Kinder dürften immer noch vier Jahre alt sein und wollen schließlich weiter beschäftigt werden. Und dann müssen sie sich doch mit dem Thema Noten befassen,

Noten-Tipps Barbara Heller (geb. 1936): Stimmungen. Fünf Miniaturen für Oboe (Flöte, Altblockflöte) oder andere Blasinstrumente solo, herausgegeben von Julien Singer, Schott ED 21054 (2011), ISMN 979-0-00117605-7

Ganz gleich auf welchem Blasinstrument, im Tonumfang bleiben die fünf Miniaturen im Spielbereich der Altblockflöte ohne extreme Höhen, ohne technische Raffinessen – entscheidend ist, so der Autorin Wunsch, eine vom Gefühl bestimmte möglichst freie Wiedergabe dieses ganz improvisatorisch angelegten Tonspiels (wobei dann zum Beispiel auch permanenter Taktwechsel nur als Schreibhilfe erscheint). Ja, mehr will die Komponistin: Charakter, Modus, Ausdruck und Fluss der einzelnen Stücke aufnehmend sollen weiterführen, sollen zur eigenen Improvisation verführen. Egon Wellesz (1885–1974): Drei Capriccios nach Bildern von Callot in Hoffmanns „Prinzessin Brambilla“ (1902/03) für Violine, Violoncello und Klavier, Doblinger D 37224 (2011), ISMN 9790-012-19869-7

In der MGG von 2007 werden die drei Capriccios noch als Manuskript und als Werk ohne Opuszahl aufgeführt, jetzt liegt dieses Jugendwerk des Gymnasiasten Egon Wellesz gedruckt vor und lädt zur Interpretation. Mit seinen erst 17 Jahren steht Wellesz noch unter dem

wenn sie hier ein Instrument lernen und nicht nur spielen wollen. Das Spielen kann nur ein Kennenlernen des Instruments bedeuten, ein Austesten verschiedenartiger Klangkonstellationen, das Sensibilisieren für „passende“ Rezeption und eine erste Erfahrung damit, was der Anschlag der Tasten bewirkt. Das ist ja nicht wenig und darauf lässt sich sinnvoll aufbauen. Reinhard Gagel: Tagträume und Nachtmahre, Breitkopf Pädagogik, EB 8660

Der Untertitel „Neun Klangbilder für Klavier mit Materialien zum Improvisieren“ präzisiert schon im Ansatz, worauf Gagel hinaus will: Er möchte nicht nur etwas „vormachen“, er zeigt auch, wie das „Nachmachen“ funktionieren könnte. Ersteres geschieht durch kurze, ausnotierte Stücke. Mithilfe von kleinen Fotografien in schwarz-weiß (Jakob Schröck) gelingt ein Eintauchen in die programmatisch vorgegebene Situation. Das muss man erst mal auf sich wirken lassen, bevor man sich, soweit man das will, den Anleitungen nähert. Schritt für Schritt lässt sich testen, was machbar ist. Dabei werden die eigenen spieltechnischen Möglichkeiten und kreativen Fähigkeiten das Ergebnis beeinflussen; für Anfänger im Klavierspiel also ungeeignet. Ergänzend zu den Im-

Eindruck der Symphoniker Bruckner und Mahler, erst später kommt er in Schönbergs Nähe und wird sein Schüler. In diesen Capriccen bedient er sich über permanent chromatischen Linien freier Tonalität und erreicht damit eine sehr nuancierte farbige Tonsprache, welche die Leidenschaft und den Ausdruck dieser drei karnevalesken Ballettszenen – „Masken“, „Des Helden Klage“, „Liebesszene und Verklärung“ – wiedergibt. Geige und Cello tanzen mit- und gegeneinander die beiden Soloparts. Vom Klavier kommt die rhythmische, malerische Stütze. Und schon haben Auge und Ohr die Vision dieses verzwickten Commedia-dell’arte-Spiels von Giglio und Giacinta. Was ClausChristian Schuster zu Wellesz‘ Leben und Werk ausführt, ist zu dessen Verständnis lesenswert. Johann Strauß Sohn (1825–1899): An der schönen blauen Donau, Walzer op. 314, für Violine, Violoncello und Klavier bearbeitet von Ursula Erhart-Schwertmann, Doblinger D 19702. – Tik Tak, Polka schnell nach Motiven der Operette „Die Fledermaus“, op. 36, für 2 Violinen, Viola, Violoncello/ Kontrabass bearbeitet von Alexander Graf, Doblinger D 06238

Die Evergreens der Alt-Wiener Tanzmusik spielte man nicht nur mit großem Orchester im Ball-Saal. Sie sollten und wollten auch im Salon, bei HausParties gehört und gespielt werden. Also war Hausmusik-Besetzung gefragt, Klavier-Trio, Streichquartett. Zwei der beliebtesten Piecen liegen hier in neuen, nicht überfrachteten

provisationsmustern werden Fachbegriffe erläutert; eine von Gagel eingespielte CD dient als Orientierungshilfe. Ein Heft also fürs „stille Kämmerlein“, zur Selbstfindung in Tönen. Ignaz Moscheles: 24 Studien zur höheren Vollendung op. 70, Schott Frères, SF 6717

ren zu können. Das Ergebnis sind nicht Übungen schlechthin, sondern Miniaturen, die als Vorwegnahme zahlreicher romantischer Vortragsstücke anzusehen sind. Hinweise darauf finden wir in der Gewichtung auf musikalisch-ausdrucksvolle Aspekte, die den meisten Lehrwerken dieser Zeit abgehen.

was eine Ausnotierung zumeist erübrigt. Brahms kommt ohne Umschweife zur Sache, die Übungen sind kurz und bündig und bedienen sich des monotonen Repetitionscharakters. Es scheint nichts zu fehlen, was man für eine vollkommene Technik zu damaliger Zeit brauchte. So gesehen orientiert sich die Technik immer an den Anforderungen, die neue Kompositionen an sie stellen.

Moscheles leitete bis zu seinem Tod 1870 die Klavierklasse am Leipziger Konservatorium. Bevor ihn Mendelssohn an die von ihm gegründete Ausbildungsstätte rief, wirkte Moscheles mehr als zwei Jahrzehnte an der Royal Academie of Music. Er gehörte zu den wenigen Pianisten seiner Zeit, die ihre Erfahrungen institutionell angebunden weitergeben konnten. Bereits 1827, also am Anfang seiner Lehrtätigkeit, lagen die Studien gedruckt vor. Es liegt nahe, dass sie auch für die eigene pädagogische Arbeit herangezogen wurden; Moscheles war als Lehrer sehr begehrt und die Liste namhafter Schüler ist lang. In den vorliegenden Studien kam es Moscheles nicht auf Quantität an. Die Zahl 24 lässt sogleich einen Verweis auf die Tonarten zu, und diese Anzahl schien ihm auch zu genügen, um das seiner Meinung nach notwendige spieltechnische Rüstzeug mit den zur Verfügung stehenden Tonarten paa-

Johannes Brahms: 51 Übungen für Klavier, G. Henle Verlag, HN 27

Philipp Spitta bezeichnete die Übungen als „wahre Grausamkeiten“. Brahms forderte, allerdings etwas ironisch, in einem Brief an Simrock, das Titelblatt der Erstausgabe mit allerlei Folterinstrumenten zu versehen. Im Zeitalter der Technikbesessenheit lief man zudem ständig Gefahr, dass die eine oder andere Übung bereits jemand Anderem eingefallen sein könnte. Tatsächlich werkelte Brahms sehr lange an diesem Lehrwerk (ohne Opuszahl!) herum, bis es schließlich in seiner Komplexität 1893 erscheinen konnte. Die Entstehungsgeschichte kann man sehr ausführlich bei Camilla Cai nachlesen. Da stellt sich die Frage, ob bei der Fülle bereits vorhandener Ausgaben überhaupt ein Handlungsbedarf bestand. Der Begriff „Übung“ präzisiert die Absicht: Bestimmte Grundmuster werden „gerückt“ (chromatisch oder leitermäßig),

Carl Czerny: Schule des Legato und Staccato op. 335, Schott, ED 20416

Arrangements vor, jeweils als Partitur und Stimmen, in lesefreudigem Notenbild und praxisnah ausgezeichnet.

berger Komponist Willi in Erinnerung. Als „Composer in Residence“ bei der Internationalen Summer Music Academy & Festival im japanischen Kusatsu entstand 2008 dieses Auftragswerk, dort vom Ensemble Wien-Berlin uraufgeführt. Die sechs mehr oder weniger aphoristischen Sätze haben einen Hauch von Esoterik an sich, erscheinen wie Gedankenblitze, wie eine Suche nach den richtigen Klangspuren, lassen manchmal an Vogelgeschwätz erinnern, manchmal mehr an Geräusch denn an akustisch greifbare Tonspuren. Flüchtig Gehauchtes wechselt mit fff-virtuosen Figuren, dabei den ganzen Klangumfang der einzelnen Register nutzend. Ein Solo des Fagotts mit kurzen Klavier-Einwürfen gibt den Einstieg. „Alle Einflüsse des Tages hinterlassen ihre Spuren. Mir geht es darum, in der Stille davon frei zu werden, darin zu verweilen, bis aus dieser Situation heraus neue Gestalt erkennbar, sichtbar, hörbar wird“, so kommentiert der Komponist sein technisch wie im Zusammenwirken höchst diffiziles 13-Minuten-Opus.

reich war wohl „in gantz Teutschland“ sein Wirken als umtriebsamer Dirigent in der Vermittlung und Verbreitung des damals hochmodisch-modern gewordenen französischen Musizierstils, den er bei Lully in Paris erfahren, sich angeeignet und vehement vertreten hat. In Lullys Manier gab er als Württembergischer Hofkapellmeister um 1700 drei Suitensammlungen heraus, wohl Teile aus Kussers weitgehend verloren gegangenen zahlreichen Bühnenkompositionen. „La cicala“ mit einem Dutzend charakteristischen Tanzsätzen ist eine davon, deren Stimmbücher sich in des Grafen Schönborn-Wiesentheids Musikaliensammlung wiederfand. Aus diesen ist das vorliegende Notenmaterial als Partitur und Stimmenmaterial sorgsam rekonstruiert worden. Ausführliche Anmerkungen geben weiteren historischen und editorischen Background, allerdings keine plausible Titelübersetzung (la cicala = die Zikade, die Schwätzerin, das Vibrieren; la cetra = die Zither?).

Wolfgang Amadeus Mozart (1756– 1791): Wiener Sonatinen, arranged for flute and piano by Ulrich Müller-Doppler and Peter Ludwig, UE 33702, ISMN M-008-07950-4

Wenn Mozarts fünf Divertimenti KV 439b in der ursprünglichen Besetzung für zwei Klarinetten (Bassetthörner) und Fagott schon seit Lebzeiten, wie es im Köchel-Verzeichnis heißt, „mancherlei irreführende Bearbeitungen erfahren“ haben, was sich bis heute fortsetzt, dann liegt es offensichtlich daran, dass dieser Musik eben ein ganz besonderer Charme innewohnt. Aus diesen jeweils fünfsätzigen Divertimenti haben die Bearbeiter eine Folge von jeweils zwei bis drei serenadenhaften „Stückchen“ nach ihrem Gusto für die „Magic Flute“-Reihe der Universal Edition herausgezogen und als sechs „Wiener Sonatinen“ neu verpackt als „Wiener“, weil das Jahr 1783 als Kompositionsjahr nachgewiesen ist. Dieser Charme und das knappe Flötenrepertoire dieser Zeit rechtfertigen auch diese der Flöte angerichtete Ausgabe mit ihren praktischen Interpretations- und Fingersatz-Auszeichnungen. Herbert Willi (geb. 1956): „Hello“ and „See you again” für Bläserquintett (2008), Partitur & Stimmen, Schott ED 20543, ISMN 979-0-001-15749-0

Mit der Oper „Schlafes Bruder“ und einer Kammermusik-CD ist der Vorarl-

Etüden sind Sperrbezirk – nur zugänglich für Personen, die sich pianistischer Schwerstarbeit beugen wollen. Czerny hat seine Übungen mit Schwierigkeiten getrüffelt, aber die Sorgfalt auf alle Bereiche ausgerichtet. Hier geht es primär um Klangqualität. Das Training ist zudem sehr effizient, weil im Umfang sehr überschaubar. Zu Unrecht gerät das Lehrwerk Czernys gegenüber den später entstandenen romantischen Etüdensammlungen etwas ins Abseits. Der Herausgeber Klaus Wolters mag da richtig liegen, wenn er bemerkt, dass es gerade hier manches musikalische Kleinod zu entdecken gibt. Er recherchierte akribisch genau und gibt wertvolle Hinweise zum Üben, die unbedingt gelesen werden sollten. Anke Kies

Eckart Rohlfs

Jean Sigismund Cousser (Kusser) (1660– 1727): La cicala della cetra D’Eunomio. Suite Nr. 1 aus sechs Consortsuiten für 2 Oboen, Fagott, Streicher & B.c., herausgegeben von Michael Robertson, Partitur & Stimmen, Collegium Musicum, Kölner Reihe Alter Musik, Ed. Walhall EW 746, ISMN M-50070-746-2

So wenig wir bislang über den „hochberühmten Komponisten der deutschen Barock­oper“ (Kloiber) Johann Sigismund Kusser wissen, so einfluss-

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Noten Fingerpicking

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 48

Neue Partituren

durchgesehen von Max Nyffeler

Komponist, Titel, Verlag

Stilrichtung, allg. Charakter

Form, Struktur

Notation, Dauer, Schwierigkeit

Kommentar

Olga Rayeva Jahreszeiten – Jahreszeichen. Für Klavier. Verlag Neue Musik NM 1198

Zwölf sehr unterschiedliche Charakterstücke, für jeden Monat eines, zum Spielen auf den Tasten und im Inneren des Flügels. Ein musikalisch vielseitiges, technisch anspruchsvolles Cellokonzert in zwei Sätzen, inspiriert unter anderem durch Hesses „Glasperlenspiel“.

Jedes Stück mit einem bestimmten Strukturmuster, teils exakt notiert, teils mit Freiheiten innerhalb eines festen Zeitrasters.

Variabel, von grafisch bis traditionell, aber stets detailgenau notiert; ca. 20 Minuten; von leicht bis schwer.

Mit Fantasie und sehr genauen Vorstellungen komponiert. Klavier ist vor allem ein Klangfarben­ instrument. Etwas mehr verbale Spielanweisungen wären nützlich. Das 1985 uraufgeführte Werk des Würzburger Komponisten beeindruckt durch Ausdrucksvielfalt und klanglichen Facettenreichtum.

Notenmaterial für Gitarre Hans Joachim Teschner: Der große Fridolin/Eine Schule für junge Gitarristen mit Begleit-CD. Band 2. Heinrichshofen, ISMN 979-0-2044-2700-0

Die aktualisierte Fassung des zweiten Bandes von „Der große Fridolin“, un­ terstützt durch eine CD, bietet die Mög­ lichkeit, sich mit circa 100 Liedern und Spielstücken des zwei- bis vierstim­ migen Spiels auseinanderzusetzen. La­ genwechsel, Abdämpfen der Basssai­ ten, ternäre Spielweise (Swing), Fin­ gerpicking, Barré-Griffe, Arpeggio und schließlich Bindungen werden in dieser Schule für die unteren Stufen ab einem Alter von circa neun Jahren behandelt. Etwa ein Viertel der Lieder (Kinder­ lieder, Folklore, Blues, Flamenco und eigene Kompositionen) sind zweistim­ mig gesetzt, so dass man diese Schu­ le auch im Gruppenunterricht gut ein­ setzen kann. Die Sichtweise von Hans Joachim Teschner, dass man einen angelegten Anschlag beim zweistim­ migen Spiel „oft benutzen sollte“, teile ich nicht. Diese Technik ist meiner Mei­ nung nach veraltet, wird nicht mehr un­ terrichtet und ist nicht sinnvoll für den Anschlag der rechten Hand. Aber das kann jeder Lehrer inhaltlich einfach übergehen. Trotzdem empfehlenswert.

Giuseppe Di Girolamo: Letters for you. Zwölf Balladen für Gitarre solo. Ricordi, Sy. 2878, ISMN 979-0-2042-2878-2

Giuseppe Di Girolamo, in Palermo gebo­ ren, spielt seit seiner Jugend Gitarre, stu­ dierte später an der Akademie für Ton­ kunst in Darmstadt, kann auf eine rege Unterrichtstätigkeit zurückblicken und spielte bereits 2006 beim Label Antes Edition eine CD mit Werken von Dow­ land, Bach, Sor und anderen ein. Seine zwölf Originalkompositionen sind nicht eintönig, vielmehr melodienreich und viele nur in der ersten Lage zu spielen. Sie erinnern an gute Popsongs, sind sehr schön und vermitteln viel Freude am Gi­ tarrenspiel. Der anerkannte Pädagoge Michael Koch schreibt dazu: „Die ,Letters for you‘ lehren das Singen auf der Gitar­ re.“ Die Fingersätze der linken Hand sind „bewusst“ sparsam gehalten, allerdings hätten die Fingersätze der rechten Hand hier nicht fehlen dürfen: Es hätte die Ar­ beit der Lehrer und Schüler vereinfacht. Schade! Für die Schüler der unteren Mit­ telstufe trotzdem empfehlenswert. Pierre Jaruzzi: Divertimento für Gitarre solo. Herausgeber Gerd-Michael Dausend. Zimmermann, ZM 35830, ISMN M-010-35830-7

Die Reihe „Step by Step – Gitarrenlite­ ratur im Unterricht“ ist in unterschied­ liche Schwierigkeitsgrade unterteilt. Das blaue Cover ist für die Unterstufe, grün für die Mittelstufe und rot für die Oberstufe. Die sieben Originalkompo­ sitionen aus der Wiener Klassik von Pi­ erre Jaruzzi, um 1810 geschrieben und neu entdeckt von Gerd-Michael Dau­ send, sind für die Unterstufe geeig­ net und gut spielbar. Sie sind in einer Sammlung (Étrennes aux amateurs op. 40) von Ferdinando Carulli ausdrück­ lich „für Liebhaber des Instrumentes“ konzipiert. Fragwürdig finde ich al­ lerdings die Veröffentlichung solcher Werke: Es gibt gute klassische Literatur gro­ßer Meister „en masse“, auch für die Unterstufe. Solche Literatur ist nur his­ torisch gesehen interessant, von daher lediglich bedingt empfehlenswert. Jürg Kindle: Solo Trip. Etüden für solo Gitarre. Leicht bis mittelschwer. HUG, GH 11749, ISMN 979-0-2028-2436-8; – Solo Trip. Etüden für solo Gitarre. Mittel bis schwer. HUG, GH 11750. ISMN 979-0-2028-2438-2

Die beiden Bände bilden „das Resultat von Skizzen, Motiven und Übungen“, die Jürg Kindle während des Unterrich­ tens in den letzten Jahren gesammelt hat. Eine Orientierungshilfe soll die Zu­ sammenstellung des Levels sein. Die Stücke sind in der Sammlung progres­ siv geordnet, was die Auswahl für den Lehrer erleichtert. Kindle ist unglaub­ lich schöpferisch und mit circa 100 Stü­ cken verschiedener Stile, Musikrich­ tungen und -einflüsse bietet er ein um­ fangreiches Repertoire, das man auch bei „Jugend musiziert“-Wettbewerben einsetzen kann. Langweile entsteht hier nicht, denn man ist bei jedem Stück im­ mer wieder aufs Neue überrascht. Fin­ gersätze sind sparsam gesetzt, meis­ tens aber doch da, wo es nötig ist. Jürg Kindle erweitert in großem Umfang das Repertoire der klassischen Gitarrenmu­ sik. Sehr empfehlenswert. Guy Bitan

Bertold Hummel (1925–2002) Poem. Für Cello solo und 13 Solostreicher. Schott ED 20743

Zweisätzig, 1. Satz mit zwei großen Kadenzen. Solostimme ohne Pause, wird getragen und umhüllt vom Klang der geteilten Streicher.

Traditionell notiert; 25 Minuten; schwer bis sehr schwer.

Thomas Daniel Schlee Körper in Cafés. Fünf Szenen für hohe Stimme, Flöte, Fagott und Klavier. Doblinger 08 848

Imaginäre Szenen, kunstvoll auskomponiert, über Texte von Robert Gernhardt zwischen Komik und Ernst. Auch Versionen mit Violine und Cello möglich.

Fünf durchkomponierte Nummern; lebhafte, sprachnahe Deklamation, polyphon konzipierter Instrumentalsatz.

Traditionell notiert; ca. 14 Minuten; schwer.

Geistreiche und kongeniale Vertonung der abgründigen Texte von Gernhadt.

Valentin Silvestrov Klavierwerke. Band II. M.P. Belaieff, Bel 681-20

Klassizistisches Formverständnis, vielfach ungebrochen tonal und historisierend.

Traditionell auf zwei Systemen notiert; unterschiedliche Dauer; mittel bis schwer.

Keine „Neue Musik“ im westlichen Sinn; sie zeigt einen Komponisten, der im realen Sozialismus nach einem eigenen Ausdruck suchte.

Earle Brown Music for violin, cello and piano (1952). Edition Peters, Nr. 11135

Sammelband mit Werken von 1954 bis 1973, zum Teil in revidierter Form, eklektizistisch mit Vorbildern von Klassik bis Prokofieff. Streng komponiertes Trio mit der Komplexität eines seriellen Werks, aber in Gestik und Spielweise sich frei entfaltend.

Traditionell, erlaubt aber zeitliche Flexibilität; ca. 3 Minuten; sehr schwer.

Äußerst differenzierter Satz, der deutliche motivische Zusammenhänge aufweist und organisch fließend zu spielen ist.

José M. Sánchez-Verdú Arquitecturas de la memoria, 7. Streichquartett. Mit Sprecher ad. lib. Breitkopf & Härtel, 2508

Dicht gearbeitetes, meist sehr leises und geräuschhaftes Stück, mit geflüsterten Fragmenten aus den „Confessiones“ des Augustinus.

Manuskript; sehr differenzierte Notation; ca. 12 Minuten; schwer.

Intensivierung und Schärfung des Ausdrucks durch Verlagerung des Klangs in komplexe Geräuschbereiche und extreme Lagen.

Einsätzig, Material stark fragmentarisiert; „Parameterkomposition“ mit extrem weiter Skalierung der Werte. Lebhafte und dichte, abschnittweise wechselnde Texturen mit denaturierten Klängen, alle vier Stimmen stets einheitlich strukturiert.

Die tiefe mystische Seite des dunklen Waldes Kammermusikwerke für Holzbläser im Quintett und anderen Gruppen Gabriel Iranyi: Fünf Studien zu Bildern von Paul Klee für Bläserquintett, NM 1120, ISMN M-2032-1206-5

Paul Klee selbst schrieb 1898 in einem Brief, dass zwar die Pinselgöttin sei­ ne „Frau“ wäre, jedoch die Musik al­ lein seine „Geliebte“. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Gabriel Ira­ nyi fünf Bildern von Klee anvertraute und sie in die Sprache der Geliebten überschrieb. Die einzelnen Bilder sind stark tonal geprägt und fordern zu­ gleich über spezielle Spieltechniken das Beherrschen des Instrumentes. Plötzliche Sforzati unterbrechen im­ mer wieder das breite und weiche Fun­ dament der unterliegenden Harmonik („Der zerbrochene Schlüssel“) oder führen in wogende Wellenbewegungen („Schwungkraft“). Eine „Katastrophe in Traum“ erzeugt Iranyi durch den penetranten Wechsel von verschie­ denen Dynamiken und subtilen Ver­ änderungen der Spieltechniken. Im vorletzten Bild „Nacht-Blüte“ lässt er durch Überwiegen der Laut­erzeugung aufgrund des Instruments eine mys­ tische, tragende Stimmung erzeugen. Mit der „Studie zu ,Rotation‘“ schließt Iranyi für den Instrumentalisten tech­ nisch äußerst anspruchsvoll diesen

Zyklus. Der letzte Satz stellt durch sei­ ne versetzte Rhythmik und Spielan­ weisungen wie „Individualemente“ das Zusammenspiel der Instrumentalisten auf eine kleine Probe. Dieses subtile Werk könnte daher den Einstieg er­ fahrener Musiker in die Welt der Neu­ en Musik erleichtern, wenn Anmer­ kungen zu den Spielweisen nochmals explizit erwähnt würden. In der vor­ liegenden Fassung setzt sie allerdings Grundkenntnis in der Neuen Musik vo­ raus. Johann Sebastian Bach: Fünfzehn Zweistimmige Inventionen, eres 2981, eres 2982, eres 2983, ISMN 979-0-2024-29815, 979-0-2024-2982-2, 979-0-2024-2983-9

Bachs Standardwerk für Klavier wur­ de von Tamás Sulyok für verschie­ dene, bislang überwiegend selten ge­ setzte Instrumentengruppen verfasst (2 Oboen und 2 Fagotte; Oboe, Fagott, Violine, Violoncello; Flöte, Oboe, Kla­ rinette in B, Fagott). Wie das Original fließen diese Inventionen fein und ele­ gant in Harmonie und Technik dahin. Dabei erstreckt sich ihre Charakter­ palette von froh, rasant als auch ge­ setzt und stolz. Seinen Namen trägt diese Sammlung kleinerer „Einfälle“

nicht umsonst, sind sie doch mit über­ raschendem Kontrapunkt, deutlicher Aussagekraft, spritziger bis hin zu ver­ spielter Rhythmik und vielen anderen kompositorischen Finessen bestückt. Als Besonderheit dieser Ausgabe ist angemerkt, dass der Bearbeiter die von Bach selbst nicht angegebenen Dy­ namiken und Tempi wohlweislich und gezielt so angegeben hat, dass auch ein Erstling auf dem Gebiet der Barock­ musik keine gravierenden Einstiegs­ probleme haben wird. Neben diesem Grund ist die Setzung der ursprüng­ lich zweistimmigen Inventionen auf vier Instrumentalisten so hinreichend verteilt, dass auch Musikschüler mit geringerer Kammermusikerfahrung ein gutes Spielgefühl erhalten. Robert Schumann: Waldszenen op. 82 für Bläserquintett, E.D. 1 0259 (Partitur), E.D. 10260 (Einzelstimmen), ISMN M-2020-2259-7 (Partitur), M-2020-2260-3­ (Einzelstimmen)

Durch die Bläserquintettsetzung dieses ursprünglich für Klavier konzipierten Werkes wird vom ersten Takt an ein Gefühl von Wärme erzeugt. Die Uni­ sono-Stellen von Horn und Fagott oder Flöte und Klarinette in A tragen un­

ter anderem dazu bei. Auf diese Weise kann die Geschichte eines Reisenden erzählt werden, der durch die Wälder wandert und sich der Eindrücke der Natur annimmt. Typische Naturrol­ len können in einem Bläserquintett schneller und meist einprägsamer dar­ gestellt werden als in einer puren Kla­ vierfassung. So wird der Gesang eines Vogels durch die Querflötenstimme re­ präsentiert, das Horn verweist auf die tiefe und mystische Seite eines dunk­ len Waldes. Vor allem zu Beginn be­ tont die Hornstimme die im Original eher dezente linke Hand der Klavier­ stimme und verzaubert damit durch eine dominante Harmonik. Die Stim­ men von Oboe und Flöte liegen größ­ tenteils in der ursprünglich rechten Hand der Klavierstimme. So können viele Dialoge, die in der reinen Klavier­ stimme subtiler erschienen, durch die­ se Instrumentation offensichtlicher und damit greifbarer dargestellt wer­ den. Viele technisch anspruchsvolle Stellen reichern diese Bearbeitung zu­ sätzlich mit Spielfreude an, die sowohl erfahrenen Musikschülern als auch Profimusikern schnell in ihr Herz ge­ hen wird!

Hagen Andert

Tänzerisch-neckisch und lyrisch-elegisch Lohnenswerte Raritäten für Holzbläser aus der Edition Molinari – Teil 2 Auf die in der Dezember-/Januarausgabe vorgestellte Suite für Fagott und Klavier op. 38 von Gertraud Kalten­ ecker (1915–2004) folgen nun die angekündigten (Vor-)Klassiker-Editionen für Solo-Holzbläser. Bei diesen von der Edition Molinari vorgelegten Ausgaben handelt es sich erneut um Erstdrucke, deren Handschriften Regensburger Bib­liotheken entstammen. Joseph Riepel (1709−1782): Concerto Pastorale für Klarinette und Fagott mit Orchester (Klavierauszug inkl. der beiden Solostimmen), hrsg. von Benedikt Dreher, Edition Molinari, E 19,90, ISMN M-50062-118-8. Ebenfalls erhältlich: Partitur, Solostimmen Klarinette und Fagott sowie die Einzelstimmen für Violine I und II, Viola, Bass, Horn I und II

Das Concerto Pastorale von Joseph Riepel, das bis zu diesem Erstdruck le­ diglich in einer Abschrift aus dem Jah­ re 1780 existierte, führt uns nun in eine Zeit zurück, in der Musikinstrumente, insbesondere Blasinstrumente, wesent­ liche technische Weiterentwicklungen erfuhren. Es eröffneten sich somit neue musikalische Möglichkeiten, der Be­ darf an entsprechenden Kompositionen wuchs und die Sinfonia Concertante, eine sinfonische Gattung mit meist drei Sätzen für zwei bis neun Soloin­ strumente und Orchester, erfuhr große Beliebtheit. Vor diesem Hintergrund

ist wohl auch das dreisätzige Konzert Joseph Riepels (1709−1782) für Or­ chester (bestehend aus Streichern und zwei Hörnern) entstanden, in dem uns erneut das Fagott als Soloinstrument begegnet, hier gemeinsam mit einem Partner: der Klarinette. Diese wohl­ klingende und interessante Doppelkon­ zertbesetzung ist uns sonst aus jener Zeit nur in den Konzerten von Johann Stamitz und Franz Anton Hoffmeister überliefert. Der Schöpfer des Concerto Pastorale, der Violinist und Komponist Riepel war seit 1749 am Regensburger Hofe des Fürsten von Thurn und Taxis als Kapellmeister tätig und ist heutzu­ tage vielmehr für seine theoretischen Arbeiten bekannt. Zu Recht? Dem ein oder anderen mag das Concerto Pas­ torale in B-Dur vielleicht tatsächlich zu gefällig anmuten, den meisten Kla­ rinettisten und Fagottisten dürfte das liebliche, eingängige Musizieren in har­ monischer Schlichtheit – man könnte es auch Klarheit nennen –, mit vielen Terzen und gebrochenen Dreiklängen, mit Orgelpunkten, Vorschlägen und Tri­ olen sowie dem konzertanten Wechsel­ spiel zwischen Solisten und Orchester die reinste Freude sein. Riepel folgt in dieser Sinfonia Concertante ganz dem Stile seiner Zeit. Bei aller Überschau­ barkeit der Strukturen ist das Konzert (noch) nichts für Anfänger und es bie­ tet den Solisten immer wieder die Mög­

lichkeit, ihre Virtuosität unter Beweis zu stellen, sei es durch Läufe im Viva­ ce des ersten wie auch im Adagio des zweiten Satzes, durch kurze (auskom­ ponierte) Kadenzen im zweiten und ins­ besondere im melodiös-tänzerischen dritten Satz (Rondo). Der vorgelegte Klavierauszug ermöglicht auch die Um­ setzung des Konzerts in kleinster Be­ setzung. Anton Milling: Concerto in B-Dur für Englisch Horn und Streicher (Klavierauszug inkl. Solostimme), hrsg. von Benedikt Dreher, Edition Molinari, E 10,80, ISMN M-50062-123-2. Ebenfalls erhältlich: Partitur, Solostimme Englischhorn sowie die Einzelstimmen für Violine I und II, Viola und Bass

Last but not least noch einige Worte zu einem Konzert in B-Dur für Englisch­ horn und Streicher eines gewissen An­ ton Milling, über den leider keine bio­ graphischen Daten bekannt sind, der sich aber anhand der Fundstellen seiner Handschriften im böhmisch-bay­erischen Raum verorten lässt. Von Milling sind außerdem zwei Parthien (B-Dur und CDur) für zwei Oboen, zwei Hörner und Fagott belegt sowie das – bereits in der Vergangenheit bei Molinari erschienene – Concerto in Es-Dur ebenfalls für Eng­ lischhorn und Streicher von 1780. Eng­ lischhornisten lässt dies mit Sicherheit aufhorchen, gibt es für sie doch kaum

Sololiteratur aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert. So wenig auch über Mil­ ling bekannt ist – seine Concerti für Eng­ lischhorn gehören zu den ältesten und raren Konzerten für das damals oft noch als „Altoboe“ bezeichnete Doppelrohr­ instrument. Die meisten Kompositionen für Oboe (und Englischhorn) stammten von Obo­ isten und auch Millings dreisätziges Concerto in B-Dur legt diese Vermutung nahe, so angenehm liegt es beim Spie­ len in den Fingern, was beispielsweise gleich der melodiöse erste Satz, ein Al­ legro moderato, zeigt. Das Konzert be­ wegt sich im Hauptklangbereich des In­ struments, dem mittleren Register, und erfordert, obwohl kaum Zweiunddrei­ ßigstel vorkommen, mit seinen Läufen, Triolen, gebrochenen Akkorden und der (nicht auskomponierten) Kadenz am Ende des ers­ten Satzes Geläufigkeit. Davon ist auch der langsamere Mittel­ satz in F-Dur nicht auszunehmen, der das Englischhorn anders als in späteren Epochen nicht lyrisch-elegisch einsetzt, sondern tänzerisch-neckisch. Diesen Charakter unterstützend und zusätzlich belebend wirken in allen drei Sätzen auch die immer wiederkehrenden und aufblitzenden Synkopen, für die Milling eine Vorliebe gehabt zu haben scheint. Eine – nicht nur für Englischhornisten – erfreuliche Entdeckung! Birgit A. Rother


Noten

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 49

Alles besungen, was der Dichter erlebt hat Neues Material für verschiedene Stimmen und Klavier Singing in French. The Boosey Voice Coach – learning through repertoire. Selection and notes by Mary King, Boosey & Hawkes Music Publishers Ltd. 2009, Medium/low voice Edition ISMN 979-0-060-11943-9, ISMN 978-0-85162550-8; High voice Edition ISMN 979-0060-11942-2, ISMN 978-0-85162-549-2

Diese Anthologie französischsprachiger Lieder – Mélodies – Traditionals, einschließlich der Anleitung zu sprachlich-phonetischer, interpretatorischer sowie technischer Lernhilfen erweisen sich für Unterrichtszwecke als sehr nützlich. Doch drängt sich die Gegenüberstellung zu „The Art of French Song“ von 1999, bei Peters (EP 7519, ISMN M-57708-161-8) erschienen und von Roger Nichols herausgegeben, auf. Der „Boosey Voice Coach“ ist zwar mit seiner Liedauswahl zum Einstieg in das mit 15 Stücken vertretene französischsprachige Repertoire repräsentativ, doch überlässt die zweibändige Peters-Ausgabe mit 47 Stücken dem Gesangspädagogen viel mehr Spielraum zur Auswahl stilistischer Charakteristik und deshalb zur Definition von Schwierigkeitsgraden. Schade, dass Boosey & Hawkes die Liedtexte nur in französischer Originalsprache mit englischer Übersetzung abdruckt. Peters dagegen berücksichtigt auch die Übertragung ins Deutsche. Mary King präsentiert ein pädagogisches Werk zur Heranführung an die französische Gesangsliteratur. Nach einem einführenden Vorwort werden sämtliche Lieder einzeln erläutert. Hintergrundinformationen über „Notes“ (Entstehung der Lieder und Textverständnis), „French“ (Ausspracheregeln – Accents – Liaison), „Skills“, was soviel bedeutet wie Geschicklichkeiten (Recitative – The aria – Repeats and ornamentation) sind eine echte Praxishilfe. Das findet sich auch bei Peters ausführlich in „Bemerkungen zum Vortrag ‚französischer Kunstlieder‘“ (Aussprache – Interpretation – Historische Anmerkungen).

Neue Noten Neue Musik Bacri, Nicolas: Three Love Songs op. 96, für Sopran und Klavier, AL 30 419, Éditiones Musicales Alphonse Leduc, Paris 2005/2011 Berauer, Johannes: Des Kaisers neue Kleider für Flöte solo, D. 19 920, Doblinger KG, Wien 2010 Bethke, Neithard: Ludi Organi – Ein Musikalisches Reisetagebuch, EM 1819, Verlag Merseburger, Kassel 2011 Bischof, Rainer: Erbarme dich, für Flöte solo, D. 19 959, Doblinger KG, Wien 2011 Bischof, Rainer: Keine ANGST, für Violine und Klavier, D. 19 939, Doblinger KG, Wien 2011 Boutilliers, Roland: Nantes, für Altsaxophon und Klavier, AL 30 604, Éditiones Musicales Alphonse Leduc, Paris 2011 Buwen, Dieter: Toccata Meccanica, für Gitarre und Metronom, EGA 146, edition gamma, Bad Schwalbach 2009 Cârneci, Carmen Maria: OMENS – capriccio, für Klarinette, Best.-Nr. 10071, Furore Edition, Kassel 2011 Cerha, Friedrich: Acht Bagatellen für Klarinette (in A) und Klavier, D. 19 901, Doblinger KG, Wien 2009 Cerha, Friedrich: Sieben Anekdoten, für Flöte und Klavier (2009), D. 19 906, Doblinger KG, Wien 2011 Czernowin, Chaya: String Quartet, ED 9810, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010 Czernowin, Chaya: Algae, Monodrama for Bass and Piano, ED 20915, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Doderer, Johanna: 2. Klaviertrio für Violine, Violoncello und Klavier, D. 19 858, Doblinger KG, Wien 2009 Eichmann, Dietrich: Way through Ratabhachta IIA, für Trompete solo, eg 1891, edition gravis, Berlin 2011 Eröd, Iván: Introduktion und Toccata für Klavier op. 87, D. 19 967, Doblinger KG, Wien 2010 Goehr, Alexander: manere, duo for Clarinet and Violin op. 81, ED 13278, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010 Goehr, Alexander: Warngedichte, op. 22, 8 Lieder nach Gedichten von Erich Fried, ED 11169, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010 Graaf, Tonnie de: Sonate No. 2 op. 5, für Klavier, Inventio Musikverlag, Berlin 2011 Heider, Werner: VIII Blätter, für Vibraphon solo, EGA 155, edition gamma, Bad Schwalbach 2009 Heller, Barbara: Patchwork, für Streichorches­ ter, herausgegeben von Heinz Girschweiler, Con 264-70, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Henze, Hans Werner: Allegra e Boris, Duetto concertante per violino e viola, ED 20906, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Hoche, Hubert: Cascades, für Marimba und Orchester, Partitur, HH 72, Hubert HocheMusikverlag, Helmstadt 2011 Hummel, Bertold: Missa brevis für Sopranund Altstimmen mit Orgel, C 54093, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010

Noch eine weitere Bemerkung zur Notation der Boosey & Hawkes-Edition: Balken über kurze oder auch rhythmisierte Notenwerte stören den syllabischen Textverlauf lesetechnisch erheblich. Nichtsdestotrotz: Druck und Gestaltung des Bandes lassen kaum Wünsche offen. Empfehlenswert für alle Sängerinnen und Sänger, die sich mit französischer Gesangsliteratur vertraut zu machen gedenken. Reynaldo Hahn (1874–1947): Sérénade. Duett für Tenor und Bariton, Klavier. Text von Victor Hugo, Heugel S.A., Paris, HE 21983, ISMN 979-0-047-2198; – Cantique. Sur le bonheur des justes et le malheur des réprouvés. Für eine Frauenstimme (f’–g’’) und Klavier, Text von Jean Racine, Heugel S.A.,Paris, HE 18386, ISMN-979-0-047-18386-6; – Agnus Dei. Duett für Sopran und Bariton, Klavier, Heugel S.A., Paris, HE 18745, ISMN-979-0-047-18745-1; – O Salutaris. Tenor und Klavier, Heugel S.A., Paris, HE 20643, ISMN-979-0047-20643-5

Der in Caracas geborene und als Dreijähriger mit seinem deutschstämmigen Vater und seiner spanischstämmigen Mutter nach Paris übergesiedelte Reynaldo Hahn studierte schon als Elfjähriger am Conservatoire de Paris bei Jules Massenet Komposition. Seine ersten Lieder schrieb er mit 14 Jahren. Er galt als „chanteur des salon“ der Pariser Gesellschaft. In Paris organisierte er Mozart-Festivals, stand auch selbst am Dirigentenpult, war als Musikkritiker bei „Le Figaro“ tätig. In den 1920er-Jahren verabschiedete er sich von der mondänen Eleganz der Belle Epoque. 1945 übernahm er die Direktion der Pariser Oper und wirkte bis zu seinem Lebensende als Professor für Gesangsinterpretation an der von Alfred Cortot gegründeten École normale de musique. Das Œuvre des Studienfreundes von Maurice Ravel und zeitweiligen Lebensgefährten von Marcel Proust ist umfangreich.

Hummel, Bertold: Poem, ED 20743, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010 Iranyi, Gabriel: Leonardo-Fragmente für Sopran, Flöte und Harfe, NM 1453, Verlag Neue Musik, Berlin 2011 Katzer, Georg: Das kleine Latinum, für Sopran, Oktett und Schlagzeug (2 Spieler), eg 1841P, edition gravis Verlag, Berlin 2010 Katzer, Georg: Exkurs über die Mechanik, für 2 Klaviere und Schlagzeug (2 Spieler), eg 1835, edition gravis, Berlin 2010 Khachatryan, Narine: Der Herr ist mein Licht für Mezzosopran und Streichquartett, NM 1430, Verlag Neue Musik, Berlin 2011 Künzel, Erhard: Revo Null 7 für Altsaxophon und Klavier, NM 1380, Verlag Neue Musik, Berlin 2008 Kraus-Hübner, Hans: Auf der Wasserscheide, drei Lieder für Mezzosopran und Klavier, HKH 006 , Hubert Hoche-Musikverlag, Helmstadt 2011 Kraus-Hübner, Hans : Hiatus 1–3, für Klavier, HKH 004, Hubert Hoche-Musikverlag, Helmstadt 2011 Kraus-Hübner, Hans: Rubato Capriccioso, für Bassklarinette, HKH 005, Hubert Hoche-Musikverlag, Helmstadt 2011 Kraus-Hübner, Hans : Schwankungen, für Klavier zu vier Händen, HKH 007, Hubert Hoche-Musikverlag, Helmstadt 2011 Larcher, Thomas: Madhares, 3. Streichquartett, ED 20356, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Magidenko, Olga: Einatmen – Ausatmen, für Viola und Klavier, FE 10029, Furore Verlag, Kassel 2011 Mahnkopf, Claus-Steffen: angela nova, für Sopran und Ensemble, H.S. 8629, Musikverlag Hans Sikorski, Hamburg 2010 Mahnkopf, Claus-Steffen: coincidentia oppositorum, für Altflöte, H.S. 8641, Musikverlag Hans Sikorski, Hamburg 2009 Marthé, Peter Jan: erdwärtsmesse für vierstimmigen gemischten Chor und Orchester, D. 19 943, Doblinger KG, Wien 2010 Maupoint, Andrés: Halluzinationen für Violoncello und Klavier, eg 1850, edition gravis, Berlin 2010 Metreveli, Kacha: Don Quijote, Suite für vier Gitarren oder Gitarrenensemble, FP 8124, Fingerprint/Acoustic Music GmbH & Co. KG, Osnabrück 2011 Mouchagier, Spiros: MELOS, Concertino für Violoncello solo und Streichorchester, EGA 229, edition gamma, Bad Schwalbach 2011 Müller-Siemens, Detlev: called dusk für Violoncello und Klavier, ED 20830, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Nieder, Fabio: „Vom Himmel hoch, da kommt ein Engel her zu Dir“, Weihnachtschoral für Klavier, NM 1377, Verlag Neue Musik, Berlin 2011 Niehusmann, Volker: Suite Nr. 2 mit 12 Tönen für zwei Gitarren, em 2073, Edition Margaux Brühl 2011 Ospald, Klaus: Wolkenwald, Humoreske und Gassenhauer für Streichquartett und Frauenstimme, NM 1404, Verlag Neue Musik, Berlin 2011 Penderecki, Krzysztof: Ciaccona, in memoriam Giovanni Paolo II, Trascrizione per violino e viola, ED 20807, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Planyavsky, Peter: Ormond-Sonate für Flöte und Orgel, D. 19 783, Doblinger KG, Wien 2010

Mal über- und mal unterschätzt, stets im Wandel des Zeitgeschmacks, so könnte man die Neuauflage der vier Stücke beurteilen. Dem Verlag sei Dank, dass er dem Vergessen seine Reminiszenz erweist. „Cantique“ fügt sich ideal in jedes Liedrepertoire, zum Beispiel im Konnex zu Liedern von Reynaldo Hahns Lehrmeister Jules Massenet, Claude Debussy, Maurice Ravel, Charles Gounod und anderer Meister seiner Zeit. Gut und schön, leicht und gefällig! Gabriel Fauré (1845–1924): Après un rêve. Stimme und Klavier (Hoch d-Moll, mittlere Stimme c-Moll, tief b-Moll). Text: Romain Bussine, Herausgeber: Roger Nichols, Edition Peters, EP 71902, ISMN 979-0-57708-5

Gabriel Fauré vertont ein Gedicht seines Freundes Romain Bussine, träumerisch, triolisch-schwebend: „Hélas! Hélas, triste réviel des songes...“ – in großen Intervallschritten über eineinhalb Oktaven hinweg ein trauriges Erwachen aus dem Traum! Achtung: kein zu sentimentales, trübseliges Andantino, so wird es im Vorwort angemahnt! Das Gedicht ist original Französisch sowie in Englisch und Deutsch abgedruckt. César Franck (1822–1890): Panis angelicus. Stimme und Klavier (Hoch G-Dur, mittlere Stimme F-Dur, tief Es-Dur). Text aus dem Hymnus „Sacris Solemnis“ von Thomas von Aquin, Herausgeber: Gordon Stewart, Edition Peters, EP 71799, ISMN 979-0-57708-713-9

Panis Angelicus nimmt es in Kirchen und Konzertsälen an Popularität mit dem „Largo von Händel“ auf. Jeder kennt es. Dank der sorgfältigen PetersAusgabe wird den Nichtlateinern die Übersetzung in englischer, deutscher und französischer Sprache zur Hilfe gereicht. Poco lento – nicht in die Gefühlfalle taumeln! Also – das ist Wasser auf die Tretmühle des sängerischen Alltags!

Reimann, Aribert: Die Liebende abermals für Sopran und Klavier, ED 20992, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Reimann, Aribert: Rose, Meer und Sonne für Bariton solo, ED 21023, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Reimann, Aribert: Ollea für Sopran solo, ED 20413, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Reimann, Aribert: An Herrmann für Tenor und Klavier, ED 20993, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Resch, Gerald: fünf Versuche nach Italo Calvino für Violine, Violoncello und Klavier (2006), D. 19 764, Doblinger KG, Wien 2011 Say, Fazil: String Quartet op. 29 „Scheidung“, ED 20991, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Schlee, Thomas Daniel: Körper in Cafés, Op. 69, fünf Szenen für hohe Stimme, Flöte, Fagott und Klavier auf Gedichte von Robert Gernhardt, D.19 886, Doblinger KG, Wien 2010 Schlee, Thomas Daniel: Vom Abend zum Morgen, für Sopran und Altquerflöte in G op. 62, BA 9325, Bärenreiter-Verlag, Kassel 2011 Schneider, Enjott: Mozart-Mantras, für Klarinette in B, zwei Violinen, Viola und Violoncello, ED 20937, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011 Schneider, Enjott: Granica, Tanz in den Tod für zwei Klaviere und Schlagzeug, ED 20790, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010 Schneider, Francis: Fast nichts – und doch so viel. Meditatives Improvisieren am Klavier, MN 903, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2011 Seel, Daniel N.: Hannah for recorder, NM 1427, Verlag Neue Musik, Berlin 2011 Seel, Daniel N.: curves and circles III für Posaune und Violoncello, NM 1330, Verlag Neue Musik, Berlin 2011 Seel, Daniel N.: curves and circles IV für Akkordeon, Posaune und Violoncello, NM 1331, Verlag Neue Musik, Berlin 2011 Skweres, Piotr: Streichquartett Nr. 1, Partitur und Stimmen, D. 19 926, Doblinger KG, Wien 2010 Skweres, Tomasz: Wasser, Trio für Violine, Violoncello und Klavier, D. 19 927, Doblinger KG, Wien 2010 Sterk, Norbert: KorollArien für Flöte und Streichtrio, Partitur und Stimmen, D. 19 889, Doblinger KG, Wien 2009 Theodorakis, Mikis: Mauthausen, Cantata for Mezzosoprano and Orchestra, ED 21069, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010 Tippett, Michael: Prelude, Recitative and Aria, an arrangement of Hermes’ Aria ,O Divine Music’ from King Priam, for Flute, Oboe and Harpsichord or Piano, ED 13395, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010 Wagner, Wolfram: Passacaglia und Fuge für Violine solo, D. 19 854, Doblinger KG, Wien 2011 Widmann, Jörg: Freie Stücke für Ensemble (oder Kammerorchester), ED 21057, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2011

Gitarre Autschbach, Peter: Theorie Basics für Gitarristen. Harmonielehre ohne Noten, FP 8131, Finger Print/Acoustic Music GmbH & Co. KG, Osnabrück 2011

Applaus gebührt den Herausgebern und dem Verlag, die sich der Mühe unterzogen haben, Lied und Arie beider Autoren in dreierlei Tonarten in einem Heft anzubieten. Vergessen, die Mühe des Transponierens im Unterricht! Wer hat auch schon dreierlei Tonarten in den Fingern?

Weitere Beiträge: Animalische Fährten: Schrekers „Der ferne Klang“ überzeugt in Bonn als Totaltheater „Changes“ – die Esslinger tonArt zelebriert den Wandel, mit oder ohne John Cage Späte Heimkehr: Karoline Gruber und Simone Young holen Reimanns „Lear“ im Triumphzug nach Hamburg zurück

www.nmz.de

Découvrir l’Opéra français. Adam, Gret­ ry, Massenet, Offenbach, Thomas. Airs pour Ténor et Piano. Herausgeber: Francoise Semellaz, Heugel S.A., HE 33 877, Cahlier-Réf.: BG, Distribution pour le monde entier, HE 33 878, CD-Réf.: GG, Alphonse Leduc, Paris, ISMN-979-0-04733877-8

Sieben Tenorarien von Adam, Gretry, Massenet, Offenbach und Thomas sind von der französischen Chorleiterin und Gesangspädagogin Francoise Semellaz mit Einführung und Aussprachehilfe versehen und ins Englische übersetzt, neu herausgegeben worden. Eignungstest: Für Tenöre im fortgeschrittenen Stadium erweist sich die Sammlung als geeignetes Unterrichtsmaterial. Wolfgang Rihm (geb. 1952): Vier späte Gedichte von Friedrich Rückert. Für mittlere Stimme und Klavier, Universal Edition, UE 34330, ISBN 978-3-7024-6646-6 1) Gestern war, und morgen ist nicht; ist denn wirklich heute? 2) Der Reigen dreht ohn Unterlass

Bach, Johann Sebastian: Jesus bleibet meine Freude, für Gitarren-Trio, E.D. 29981, Verlag Dohr, Köln 2011 Beethoven, Ludwig van: Für Elise für 2 Gitarren und kleines Orchester, NM 1320, Verlag Neue Musik, Berlin 2011 Bunk, Detlef: Bunkis Weihnachtsliederbuch, für Gitarre, FP 8128, FingerPrint/Acoustic Music GmbH & Co.KG, Osnabrück 2011 Castilla-Ávila, Agustín: Presentimiento (Habanera) und Laura‘s Song for guitar, D. 19 991, Doblinger KG, Wien 2011 Catalá, Rafael: Toros de Ceniza (Alegrías) für Gitarre, D. 19 856, Doblinger KG, Wien 2009 Catalá, Rafael (Hg.): Música Ibérica, Spanische Gitarrenmusik des 19. Jh., Vol. 4, José Costa y Hugas, sämtliche Werke, D. 19 657, Doblinger KG, Wien 2010 Finger, Peter: Works, für Gitarre, FP 8125, Finger Print/Acoustic Music GmbH & Co. KG, Osnabrück 2011 Goldie, John: Acoustic Rock, FP 8122, Finger Print/Acoustic Music GmbH & Co. KG, Osnabrück 2011 Hegel, Martin (Hg.): Merry Christmas!, Weihnachtslieder für Gitarre, FP 8130, FingerPrint/Acoustic Music GmbH & Co.KG, Osnabrück 2011 Kleinmaier, Richard: Weihnachten mit der Ukulele, D 325, Edition DUX, Manching 2011 Kloyer, Gerhard: Monday Samba, für Gitarrenduo, FP 8119, Finger Print/Acoustic Music GmbH & Co. KG, Osnabrück 2011 Kunze, Joachim J.K.: Drei Fantasien für drei Gitarren, E.D. 11268, Verlag Dohr, Köln 2011 Pachelbel, Johann: Kanon und Gigue für Gitarren-Trio, E.D. 29983, Verlag Dohr, Köln 2011 Rossini, Gioachino: Ouvertüre „Der Barbier von Sevilla“ für Gitarren-Trio, E.D. 29989, Verlag Dohr, Köln 2011 Sparks, Tim: Gospel and Country Blues, für Gitarre, FP 8121, FingerPrint/Acoustic Music GmbH & Co.KG, Osnabrück 2011

Streicher Bach, Johann Sebastian: Concerto c-Moll BWV 1060, für Violoncello-Trio, E.D. 11363, Verlag Dohr, Köln 2011 Beethoven, Ludwig van: Romanzen in F-Dur und G-Dur, für Violine und Orchester, BA 9026/BA 9026-90/BA 9026-40, BärenreiterVerlag, Kassel 2011 Birtel, Wolfgang: ’cello by Birtel Vol 24, Amazing Grace, für 6 ’celli, E.D. 11354, Verlag Dohr, Köln 2011 Brennan, John Wolf: Wurzelklänge, Violine und Klavier, pan 2003, Pan Verlag, Kassel 2011 Brennan, John Wolf: Wurzelklänge, Violine Solo, Duo, Gitarre oder Klavier ad lib., pan 2007, Pan Verlag, Kassel 2011 Dvorák, Antonín: Concert pro Violoncelli, op. 104, BA 9045/BA 9045-90/BA 9045-40, Bärenreiter-Verlag, Kassel 2011 Fahrbach Philipp jun.: ’cello by Birtel Vol 26, Im Kahlenbergerdörfel, Polka op. 340, für 4 ’celli, E.D. 11356, Verlag Dohr, Köln 2011 Fiocco, Joseph-Hector: Allegro in G, für Violine und Klavier, BA 8977, Bärenreiter-Verlag, Kassel 2011 Gardel, Carlos: ‘cello by Birtel Vol 22, Mi Buenos Aires Querido, Tango, für 3 celli, E.D. 11352, Verlag Dohr, Köln 2011

3) Weltgeheimnis 4) Verwelkte Blumen

Wolfgang Rihm, Komponist und Essay­ ist – zwei Seelen in einer Brust –, und genau diese Zusammenfügung lässt begreifen, warum seine Musik aufs Wort, auf Poesie eine so unnachahmlich sensible, empathische Wirkung zu erzielen vermag. „Gestern war...“: Terzen begleiten in ruhigen Triolen im unendlichen Erinnern schwebend den Gestus, um mit zwei sich reibenden Quinten beim „Ist denn wirklich heute?“ im Hier und Jetzt anzukommen. Zitat Wolfgang Rihm: „Musik entsteht, indem auf Musik geantwortet wird.“ Friedrich Rü­ckert ist Spätromantiker. So wie der Dichter „Alles besungen was er gelebt hat“, so ist ihm auch kein sprachliches Ausdrucksmittel von Klangmalerei, Ges­tik und hintergründiger Semantik zu bedeutungslos, um nicht von einer Reihe von Komponistinnen und Komponisten adäquat in Musik gesetzt zu werden. Robert und Clara Schumann, Felix und Fanny Mendelssohn gehören zu den Protagonisten. Wolfgang Rihm folgt der Klangphilosophie der vier letzten Gedichte von Friedrich Rückert expressiv mit memoriertem, bedeutungsgeladenem Klang. Duetto buffo di due gatti. Heiteres Katzen-Duett für zwei Katzen, zwei Kater oder Katze und Kater gemischt. Nach dem Erstdruck neu herausgegeben von Wolfgang Birtel, Edition Schott, ED 09853, ISMN 979-0-001-15798-8

Aus Gioachino Rossinis Feder stammt die „Katzenmusik“ in der Form, die hier neu aufgelegt worden ist, leider nicht – so viel ist sicher! Sie wurde von einem englischen Musiker als Potpourri aus unterschiedlichen Quellen zusammengesetzt. Nur ein bisschen Rossini steckt im Mittelteil und ist der Cabaletta des Rodrigo aus Rossinis Oper „Otello“ entlehnt. Berühmte Sängerinnen und auch Sänger hatten einen Heidenspaß. Und sogar für Kinder ist „Miau“ nachvollziehbar. Johanna Erbacher-Binder

Gardel, Carlos: ’cello by Birtel Vol 23, Mi Buenos Aires Querido, Tango, für 4 ’celli, E.D. 11353, Verlag Dohr, Köln 2011 Gershwin, George: ’cello by Birtel Vol 27, Summertime, für 4 ’celli, E.D. 11357, Verlag Dohr, Köln 2011 Händel, Georg Friedrich: ’cello by Birtel Vol 25, Largo, für 4 ’celli, E.D. 11355, Verlag Dohr, Köln 2011 Igudesman, Aleksey: Style workout for violin solo, UE 33338, Universal Edition, Wien 2006 Joplin, Scott: ’cello by Birtel Vol 28, The Ragtime Dance, für 4 ’celli, E.D. 11358, Verlag Dohr, Köln 2011 Khym, Charles: Grand Duo op. X für Violine und Viola, EW 848, Edition Walhall, Magdeburg 2011 Mag olt , Han s un d Marianne ( H g. ) : Die schönsten Folksongs, für Violine (zusätzlich mit 2. Stimme), ED 20864-50, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010 Mendelssohn Bartholdy, Felix: Sonate c-Moll, für Viola und Klavier, HN 1035, G. Henle Verlag, München 2011 Mohr, Peter (Hg.): 25 leichte Stücke für Violine und Klavier, ED 20684, Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz 2010 Neumann, Eva-Maria (Hg.): Weihnacht voller Lichterglanz, Lieder und Musik aus 12 Ländern, für 2–3 Violinen, DVfM 32149, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig, 2011 Platti, Giovanni Benedetto: 12 Sonaten für Violoncello und Basso Continuo, Band 1, EW 836, Edition Walhall, Magdeburg 2011 Rieding, Oskar: Marcia op. 44 und Rondo op. 22/3, für Violine und Klavier, BA 8982, Bärenreiter-Verlag, Kassel 2011 Sassmannshaus, Christoph (Hg.): Konzertstücke, für Cello und Klavier, BA 9695, Kassel 2011 Schmelzer, Johann Heinrich: Duodena Selectarum Sonatarum Band 1, Sonaten 1–3, EW 839, Edition Walhall, Magdeburg 2011 Schubert, Franz: Rondo für Violine und Streicher, D 438, BA 5653/BA 5653-90, Bärenreiter-Verlag, Kassel 2011 Schumann, Robert: Adagio und Allegro, für Klavier und Horn op. 70, Fassung für Violine, HN 1025, G. Henle Verlag, München 2011 Schumann, Robert: Adagio und Allegro, für Klavier und Horn op. 70, Fassung für Violoncello, HN 1024, G. Henle Verlag, München 2011 Seitz, Friedrich: Schülerkonzert in D-Dur op. 22, für Violine und Klavier, BA 8979, Bärenreiter-Verlag, Kassel 2011 Ständer, Hatto: Sonate d-Moll für Violoncello und Klavier, E.D. 28812, Verlag Dohr, Köln 2011 Ständer, Hatto: Trio op. 1 für Violine, Violoncello und Klavier, E.D. 27488, Verlag Dohr, Köln 2011 Strauß Johann jun.: ’cello by Birtel Vol 29, Unter Donner und Blitz, für 4 ’celli, E.D. 11359, Verlag Dohr, Köln 2011 Strauß, Johann (Vater): ’cello by Birtel Vol 21, Radetzky-Marsch op. 228, E.D. 11351, Verlag Dohr, Köln 2011 Suppé, Franz von: ’cello by Birtel Vol 30, Boccaccio-Marsch, für 4 ’celli, E.D. 11360, Verlag Dohr, Köln 2011 Telemann, Georg Philipp: Zwei Sonaten für Violine und Basso continuo, TW V 41:F4, TWV 41:A6, BA 5880, Bärenreiter-Verlag, Kassel 2011


m“ ins Leben gerufen, eine bindung von Kunst, Musik, gen, von den Mitgliedern chheit“ befördern wollte.

tadt Frankfurt und anhand und Zürich, wie das im en aus älteren Bildungswuchs.

Carl Dahlhaus und die Musikwissenschaft. Werk – Wirkung – Aktualität, hrsg. v. Hermann Danuser/Peter Gülke/ Norbert Miller, Edition Argus, Schliengen 2011, 444 S., Notenbsp., E 49,00, ISBN 978-3-931264-76-5

Wie schon die monumentale, 2007 ab­ geschlossene Ausgabe der „Gesammel­ ten Schriften“ (in elf voluminösen Bän­ den) spiegelt der lesenswerte Sympo­ siumsband die einzigartige Lebens­ leistung des allzu früh verstorbenen Musikforschers, Dramaturgen und Kritikers wider: in seiner Spannweite, Vielseitigkeit und Qualität kaum zu er­ messen und selbst wiederum Quelle für vielfältige Denkansätze, von denen in der vorliegenden Ehrengabe ein beein­ druckendes Spektrum versammelt ist. Mario Aschauer: Handbuch ClavierSchulen. 32 deutsche Lehrwerke des 18. Jahrhunderts im Überblick, Bärenreiter, Kassel 2011, 275 S., Abb., Notenbsp., E 39,95, ISBN 978-3-7618-2212-8

Der chronologisch angelegte Über­ blick, der von dem 1742 veröffentlich­ ten „Gespräch von der Musik“ Johann Christian Voigts bis zu Daniel Gottlob Türks berühmter „Klavierschule“ von 1789 reicht, bietet knappe Charakte­ risierungen der einzelnen Lehrwerke, mit denen – etwa für den Bereich „his­ torisch informierter“ Interpretations­ ansätze – ein erster Zugang für die letztlich ebenso unumgängliche wie spannende Auseinandersetzung mit den Originaltexten gewiesen wird. Andreas Kissenbeck: Arrangieren. Ein Praxis-Kurs für Einsteiger und Fortgeschrittene, Schott, Mainz 2011, 168 S., Notenbsp., E 19,99, ISBN 978-3-79570736-1

Durch die klare Strukturierung in Ka­ piteln zur Melodie (als Dreh- und An­ gelpunkt), Harmonik, Rhythmik, Form und Instrumentierung, die jeweils mit Übungsaufgaben „vom Einfachen zum Komplexen“ führen, ist der übersicht­ lich angelegte Band als Lehrbuch und Nachschlagewerk einsetzbar. Erfreu­ lich kompakt und praxisorientiert! Michael Wackerbauer

Martina Freytag führt aus, was sie unter „lebensnaher“ Chorleitung versteht Martina Freytag: Chorleitung – effizient und lebensnah, Bosse Verlag, Kassel 2011, 128 S., E 19,95, ISBN 978-37649-2806-3

Hinter dem vielversprechenden Titel steckt ein Arbeitsbuch, das Chorlei­ tende Schritt für Schritt zu effizienter Chorarbeit und zu einem erweiterten Verständnis für die jeweiligen Sänger des Chores führen soll. Wer jedoch ein systematisches Lehrwerk sucht, wird enttäuscht. Martina Freytag beschreibt innerhalb der einzelnen, leider nicht nummerierten Kapitel ihres Buches zahlreiche Beispiele aus ihrer Chorlei­ tungspraxis, wobei sie sich eines recht saloppen Sprachstils bedient. Sehr lobenswert ist es, dass Freytag mit dem ersten Kapitel das bisher un­ terschätzte Thema Kommunikation ins Zentrum ihrer Betrachtung rückt; leider zieht sie es später auf fragliche Ebenen. Im zweiten Kapitel geht es um die Energie, die im Chor vorhanden ist. Diese wertet Freytag als Quelle einer positiven Leistungsentwicklung und benennt Bausteine zur Verbesserung der Chorarbeit, etwa die Stärkung der innerchorischen Disziplin, das Anhe­ ben des Energielevels, Leichtigkeit als Gütekriterium für gelungene Chorar­ beit und andere. Zu jedem Kapitel wer­ den Fragen (gleich einem Gewissens­ spiegel) formuliert, die der Reflexion der eigenen Arbeit und des eigenen chorleiterischen Selbstverständnisses dienen sollen. Es folgt ein Kapitel über die Ero­ tik des Chorleitens und des Chorsin­ gens. Hier offenbart Freytag ihr hierar­ chisches Verständnis von Chorleitung: „Sich als singende Frau, beziehungs­ weise singender Mann zu begreifen, ist Teil der Ausdruckskraft, die sich im Chor potenzieren kann. Auch die weibliche, beziehungsweise männ­ liche Chorleitung sucht in ihrer Tätig­ keit nicht nur die Akzeptanz als ‚Che­ fin‘, beziehungsweise ‚Chef‘, sondern auch als Frau oder als Mann. Natürlich können Sie als Chorleitung nicht jede

ConBrio

Neu bei ConBrio

Thorau/Odenkirchen/Ackermann

uchungen zu den kulturffnet: zum Wandel des n Räumen der Musik, zur um Verhältnis von Kultur,

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Liebe Chormitglieder, wie war ich?

Buch-Tipps

Christian Thorau Andreas Odenkirchen Peter Ackermann (Hg.)

Musik Bürger Stadt

ältesten, bis heute fortschsprachigen Raum zum usikkultur des 19. und 20.

Bücher

Musik Bürger Stadt Konzertleben und musikalisches Hören im historischen Wandel 200 Jahre Frankfurter Museums-Gesellschaft

Musik Bürger Stadt Konzertleben und musikalisches Hören im historischen Wandel

Frankfurt und das Konzertleben in Europa Johann Wolfgang Goethe als Ehrenmitglied der Museums-Gesellschaft · Niccolò Paganini und der Frankfurter MuseumsKapellmeister Carl Guhr · Die Frankfurter Richard-Strauss-Uraufführungen · Paul Hindemith als Konzertmeister des Museums-Orchesters · Aspekte der Repertoireentwicklung · Zur Kulturgeschichte des Hörens · Räume der Musik … Musik – Bürger – Stadt Konzertleben und musikalisches Hören im historischen Wandel 200 Jahre Frankfurter Museums-Gesellschaft Hrsg. von Christian Thorau, Andreas Odenkirchen und Peter Ackermann Paperback, 354 Seiten, zahlreiche Abbildungen ISBN 978-3-940768-07-0, CB 1207 e 19,-

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Person in ihrem Chor anhimmeln oder hofieren, um die­se Akzeptanz zu fin­ den. Aber es lohnt sich, darüber nach­ zudenken, welcher Flirtfaktor insge­ samt im Chor herrscht. Wie ist das ero­ tische Selbstverständnis der Sänger/innen beim Singen und Sprechen in Ihrem Chor?“ „Lebensnah“ ist diese erotische Per­ spektive möglicherweise, aber sollte Erotik in der Chorleitung operationa­ lisiert werden? Das Bild vom Chorlei­

ter als „Chef“ ist chorpädagogisch und gerade im Freizeitbereich veraltet. Fol­ gende Fragen, die Freytag diesem Ka­ pitel anschließt, erstaunen: „Wer lässt Sie als Chorleitung spüren, dass Sie sexy sind im Ausdruck, in den Bewe­ gungen, in Ihrem Auftritt? Wer fördert die erotischen Anteile in Ihrer Chorlei­ tung durch Worte, Blicke und Gesten? Wie können Sie Ihre Chorleitung attrak­ tiver und anziehender machen?“ Die Autorin instrumentalisiert Erotik also zum Erreichen eines besseren, flexible­ ren, leidenschaftlicheren und leichtfü­ ßigeren Klanges. In Zeiten, in denen der Erotikfaktor von Führungspersonen unterschiedlicher Institutionen fehl­ interpretiert oder gar missbraucht wird, ist erhöhte Vorsicht geboten; hätte ein Mann dieses Kapitel geschrieben, gäbe es sicher einigen Wirbel! Dass Männer nicht immer mit dem Kopf denken, sa­ gen Sprichwörter. Haben wir Frauen uns angenähert an genau diese Verhal­ tensweisen, die emanzipierte Frauen stets abgelehnt haben? Worum geht es in der Chorleitung: um die singenden Menschen, um Musik oder um den un­ erotischen Narzissmus der Chorleiterin oder des Chorleiters? Interessant ist die Gewichtung inner­ halb des Buches: Während auf 40 Sei­ ten die Kompetenzen der Chorleitung beschrieben werden, widmen sich le­

diglich 8 Seiten den Kompetenzen des Chores. Es folgen ein Kapitel zum Kri­ senmanagement sowie zwölf goldene Regeln für eine effiziente und lebens­ nahe Chorleitung, die aber eher Thesen der Autorin darstellen und nur manch­ mal als Regel formuliert sind. Als Lehr­ buch ist das Buch ungeeignet: Zu ober­ flächlich, zu unsystematisiert und letzt­ lich zu wenig reflektiert sind Freytags Thesen und Methoden. Wer es kauft, um seine Methodik in Richtung Effizienz zu verbessern, wird enttäuscht. Wer aber eine kreativ-inspirative und „lebens­ nahe“ Auseinandersetzung mit Chorlei­ tung sucht, der könnte fündig werden. Im Vorwort fordert Freytag dazu auf, sich darüber Gedanken zu machen, wie die eigene Chorarbeit umschrieben wer­ den kann, was der „seelischen Hygie­ ne“ dienen soll. Die vier Beispiele, die Freytag anbringt, sprechen für sich: „die Chorprobe – eine Ochsentour durch die Noten mit oder ohne hörbaren Erfol­ gen“ [sic], „die Chorprobe – der allwö­ chentliche Nahkampf mit oder ohne sichtbaren Folgen“ [sic], „die Chorpro­ be – eine erotische Abendveranstaltung mit oder ohne Folgen“, „die Chorprobe – ein in Musik verpacktes Fest der Sinne mit der Stimme“. Wer das Buch liest, ahnt, wie Freytag ihre eigene Chorar­ beit umschreiben würde. Heike Henning

Beschränkung auf die musikalische Substanz Ulli Götte geht der „Weltsprache Rhythmus“ mit Einzelanalysen auf den Grund Ulli Götte: Weltsprache Rhythmus. Gestalt und Funktion in der Musik des Abendlandes und außereuropäischer Kulturen, Florian Noetzel, Wilhelmshaven 2011, 252 S., Notenbsp., E 35,00, ISBN 978-3-7959-0930-7

„Harmonielehre“, „Kontrapunkt“, „Me­ lodik“ und „Musik formen“ sind bis heute wegweisende Referenzwerke Diether de la Mottes; hier zeigen sich die etablierten Säulen der Musiktheo­ rie, auf denen eine ganze Fachdisziplin ruht. Die Beschäftigung mit dem zeit­ gestaltenden Parameter scheint hinge­ gen weniger diesem Reservat eines se­ zierenden Musiktheoretikers als eher der schöngeistigen Philosophie und Ästhetik vorbehalten. Als Gegenstand der Musiktheorie bleibt die musika­ lische Zeit, zentrales Medium der Mu­ sik (S. 9), weitgehend außerhalb einer systematischen Betrachtung. „Weltsprache Rhythmus“ von Ulli Götte versucht, sich diesem Deside­ rat anzunehmen. Ein aussichtslos an­ mutendes Unterfangen, betrachtet man die Vielfalt der Phänomene, die sich im Laufe der Historie und in un­ terschiedlichsten kulturellen Kontex­ ten unter dem schillernden Mantel die­ ser Weltsprache angesammelt haben. Handelt es sich hier überhaupt um eine universelle Sprache, die von je­ dermann gleichsam verstanden wird? Ist Rhythmus – wie Johann Forkel (S. 165) behauptet – „das Einzige, was mu­ sikalisch nicht gebildete Ohren füh­ len und begreifen können“? Bietet die traditionelle Musiktheorie überhaupt das geeignete Instrumentarium, um sich den unterschiedlichsten Traditi­ onen in gleicher Weise anzunähern? In dieser Publikation wird die Fülle an möglichen Aspekten durch eine rigo­ rose Beschränkung auf die innermu­ sikalische Substanz der behandelten

Werke beherrscht. Weitreichende Aus­ lassungen über einen zu vermutenden musikalischen Gehalt sucht man hier daher vergebens. Während beim Begriff „Weltspra­ che“ leicht ein imperialer Hintergrund mitschwingen könnte, der die übrigen musikalischen Parameter als repres­ siv empfinden lässt, handelt es sich hier um eine umfassende, gemein­ same und verbindende Sprache, die unterschwellig wirkt und als solche erst hervorgeholt und etabliert wer­ den möchte: „Rhythmik wird aber oft gerade da interessant, wo sie auf sub­ tile Weise mit anderen Parametern zu­ sammen wirkt oder als System wirk­ sam ist, ohne an die Oberfläche rezi­ pierender Wahrnehmung zu drängen“ (S. 7). Ulli Götte legt hier nun eine ent­ sprechende Sammlung von Einzelana­ lysen vor, die zwar allesamt von der rhythmischen Gestalt ausgehen, da­

bei jedoch musikalische Phänomene immer in ihrer Gesamtheit betrach­ ten und nicht in der angedeuteten im­ perialistischen Manier Musik auf ihre Zeitlichkeit reduzieren. Die Schrift gehorcht einer nahelie­ genden Systematik, die es auch einem stöbernden Leser gestattet, sich vom eigenen Interesse durch einzelne Ka­ pitel leiten zu lassen: Ein historischer Gang durch die abendländische Musik­ geschichte wird gefolgt von einer Dar­ stellung außereuropäischer Kulturen, fokussiert auf die Musik Afrikas, Indi­ ens und indonesische Gamelan-­Musik. Dringlich erscheint auch die Auseinan­ dersetzung mit populären Musikkul­ turen: die analytischen Zugänge zu Phä­ nomenen des Jazz, der Rock- und Pop­ musik, lateinamerikanischer Rhyth­ men, die hier ihren Eingang finden und der (folkloristischen) europäischen Tanzmusik. Verbunden werden die ein­ zelnen Stationen durch eine ausführ­ liche Einleitung mit Hinwendung zu le­ bensweltlichen Alltagsphänomenen, der menschlichen Existenz als rhyth­ mische Tätigkeit. Hier artikuliert sich jener faustische Geist, der die darge­ stellte Welt im Inneren zusammenhält. Gerade für eine derart enzyklopä­ disch anmutende Publikation, die sich als musiktheoretisches „Kompendium zur Rhythmik“ (Klappentext), gleich­ sam aber auch als Rat- und Ideengeber für Musikpädagogen versteht, wäre bei der großen Fülle an Beispielen ein ge­ sondertes Verzeichnis der oft schwer zugänglichen Notenbeispiele mit Hin­ weisen zu entsprechenden Hörbeispie­ len hilfreich und wünschenswert gewe­ sen. Eine derartige Aufstellung würde dieser verdienstvollen Auseinanderset­ zung mit der „Weltsprache Rhythmus“ den Weg in die pädagogische Praxis er­ heblich erleichtern. Jürgen Oberschmidt

Sensible Anpassung musikalischer Inhalte Johanna Metz legt ein künftiges Standardwerk zur musikpädagogischen Arbeit mit Senioren vor Johanna Metz: Wort Klang Bewegung. Elementare musikalische Bildung im späten Erwachsenenalter, Breitkopf & Härtel, 261 S., E 36,00, inkl. CD, ISBN 978-3-7651-0442-8

Elementar heißt: mit dem Menschen verbunden, dem Menschen nah. So ver­ steht sich die Elementare Musik- und Bewegungserziehung schon lange nicht mehr nur als Bildungsbeitrag in der Er­ ziehung von Kindern und Jugendlichen, sondern bezieht sich auf alle Zielgrup­ pen. Mit der altersbezogenen Wandlung unserer Gesellschaftsstruktur ist die Arbeit mit Senioren in den letzten De­ kaden immer mehr ins Visier geraten.

Auch die Elementare Musik- und Be­ wegungserziehung hat sich vielerorts auf den Weg gemacht, das Arbeitsfeld zu erschließen. So auch an der Musik­ hochschule „Felix Mendelssohn Bar­ tholdy“ in Leipzig. Johanna Metz, Pro­ fessorin und Studiengangsleiterin, hat in vielen Jahren intensiver Lehrpraxis und Forschung einen Schwerpunkt in der musikalischen Bildung im späten Erwachsenenalter entwickelt. Das vorliegende Buch „Wort Klang Bewe­ gung“ fasst die Ergebnisse dieser Ar­ beit zusammen. Spiralenartig umkreist sie das Thema: Zunächst werden all­ gemeine Grundlagen dargestellt, die die Zielgruppe „spätes Erwachsenen­

alter“ charakterisieren. Was bedeutet Alter, was ist altern? Welchen gesell­ schaftlichen Stellenwert haben alte Menschen in verschiedenen Kulturen, Zeiten und heute? Und schließlich be­ zogen auf Musik: Welche Rolle kann Musik im Leben eines älteren Men­ schen einnehmen? Erfolgreiche Ge­ staltung von musik- und bewegungs­ bezogenen Angeboten kann nach Metz unter anderem zu Lebenssinn geben­ den Momenten, Gemeinschaftserleb­ nissen, Hilfe in der Kommunikation, Verarbeitung von Trauer und Stabilisie­ rung auf kognitiver Ebene verhelfen. u Fortsetzung auf Seite 51


DVD, Film  DVD-Tipps Tschaikowsky Winkler Film

Wohl kein anderer europäischer Filmregisseur hat sich in den 60er- und 70er-Jahren so sehr mit den großen Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts beschäftigt wie der Brite Ken Russell. Als am 27. November 2011 das große Enfant terrible des europäischen Autorenkinos im Alter von 84 Jahren starb, ging diese Nachricht fast unter. Sein letzter wichtiger Film, „Die Hure“, lag bereits 20 Jahre zurück, und er war langsam aus dem Blick verschwunden. Vor vierzig Jahren hatte er noch für Skandale gesorgt mit seiner wunderbar freizügigen LawrenceVerfilmung, „Liebende Frauen“, oder der sehr erotischen Huxley-Adaption „Die Teufel“ (der endlich im März in England auf DVD erscheinen wird). Und genauso provokativ waren auch all seine großen Musikerbiografien über Mahler, Liszt oder Tschaikowsky. Angefangen hatte Ken Russell in den frühen sechziger Jahren bei der BBC mit extravaganten Dokumentationen über Elgar, Prokofieff, Debussy, Delius oder Richard Strauss. Aber auch dem Truffaut-Komponisten Georges Delerue hat er ein schönes Porträt gewidmet mit dem tollen Titel „Don‘t shoot the Composer“. Weil er damals gegen alle Konventionen des Fernsehens verstieß, nannte man ihn bald den „wild man of the BBC“. Ende der 60er-Jahre begann er seine obsessive Arbeit im Kino noch radikaler fortzusetzen. In „Tschaikowsky“ machte er den russischen Komponisten zum zerrissenen Pop-Star. Wie der Zufall es so will, erscheint genau jetzt dieses „blueprint“ für alle danach folgenden modernen Komponisten-Biopics bei WinklerFilm auf DVD. Durch und durch ikonografisch inszenierte Russell seine Phantasie über diesen homosexuellen Künstler, verkörpert von Richard Chamberlain. Ein Film, der gewissermaßen die neuen Zeiten des Pop ankündigte, das Zeitalter des „Ziggy Stardust“. Wer will, kann „The Music Lovers“ (so der treffende Originaltitel) als Link sehen zwischen der britischen Vaudeville-Tradition und dem GlamRock eines David Bowie. Ja, zwischen „Genie und Wahnsinn“ bewegten sich Russells groteske Filme über „Sex, Drugs & Rock‘n‘Roll“ in jenen wirklich „glamourösen“ Jahren.

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Bildschirm frei für einen genialen Exzentriker Sony Music legt eine Box mit sämtlichen CBC-Fernsehproduktionen Glenn Goulds vor Ein Autogrammjäger, der in den Jahren nach dessen Rückzug vom Konzertpodium eine Unterschrift Glenn Goulds ergattern wollte, hätte sich in der Nähe des Eingangs zum Gebäude der Canadian Broadcasting Company (CBC) in Toronto aufhalten müssen. Früher oder später wäre der Pianist dort, wo ihm 1965 ein provisorisches Büro eingerichtet worden war, aufgetaucht. Um seine Post zu holen, um mit Redakteuren, Technikern und Büroangestellten zu plaudern und natürlich immer wieder auch, um Rundfunk- oder Fernsehproduktionen zu machen.

Z

ahllose Radiosendungen sind aus Goulds intensiver und enthusiastischer Zusammenarbeit mit der CBC hervorgegangen, darunter die Trilogie wegweisender Hörspiele, die 1967 mit „The Idea of North“ begonnen hatte. Drei Jahre später machte die Produzentin Judith Perlman daraus ein Film, der nun Bestandteil der DVD-Edition bei Sony mit sämtlichen CBC-Fernsehproduktionen Goulds ist. Zwar konnte Perlman mit ihren Bildern Goulds Essay –„kontrapunktisches Radio“ nannte er seine Technik, mit der er die Interviewausschnitte teilweise zu mehrstimmigen Inventionen übereinanderschichtete – nur wenig Substanzielles hinzufügen, sie sind aber durchaus in der Lage, die Atmosphäre, die Gould in seinen Interviews mit Menschen aus dem Norden Kanadas geführt hatte, bis in die emphatische Coda hinein (zum Finale von Sibelius’ 5. Symphonie) zu transportieren. Begonnen hatte Goulds Fernsehkarriere bei der CBC mit einigen Mitschnitten in den 1950er-Jahren. So erleben wir ihn unter anderem mit dem ersten Satz aus Beethovens C-Dur-Klavierkonzert, zu dem er eine polyphon

Glenn Gould im Studio, seinem zweiten Wohnzimmer. Fotos: Don Hunstein/Sony

CBC alle Freiheiten bei der RepertoireAuswahl ließ. Hieß es dabei zunächst „The Subject is Beethoven“ – Gould gibt etwas trockene Einführungen zu den Eroica-Variationen und zur dritten Cellosonate (zusammen mit Leonard Rose wunderbar gestaltet) – oder „Glenn Gould on Bach“ (hier kann man den frühen Countertenor Russell Oberlin in der Kantate „Widerstehe doch der Sünde“ bewundern und den Klang des von Gould kurzzeitig favorisierten Tastenzwitters „Harpsipiano“ ertragen),

Viktor Rotthaler

The Doors: Mr. Mojo Risin‘: The Story Of L.A. Woman Edel Germany, Spieldauer: 94 Minuten

Für viele ist es das legendärste Album. Und es feiert 40. Geburtstag. Mit einer 60-minütigen Dokumentation, die ihren Zweck erfüllt. Erzählt wird, wie die Songs entstanden und was um die Band herum geschah. Erzählende sind die noch unter uns verweilenden Bandmitglieder, aber auch Radiomoderatoren oder der Produzent der Platte. Synchronisiert wurde übrigens nichts. Der Fan muss mit deutschen Untertiteln leben. Auch über Jim Morrison wird geplaudert, und grenzwertige Filmaufnahmen mit originalem Zeitgeist-Flair runden die Doku ab. Als Bonus gibt es den Song „She Smells So Nice“, über den sich jeder sein eigenes Urteil bilden mag.

Grönemeyer – Schiffsverkehr Tour 2011: Live in Leipzig EMI Music Germany, Spieldauer: 140 Minuten

Etwas länger zurück liegt die Veröffentlichung „Schiffsverkehr“ von Herbert Grönemeyer (November 2011). Dennoch bleibt sie empfehlenswert. Warum? Gutes Songmaterial, gute Songauswahl, gutes Kameratiming. Der Sound ist satt und ausgegoren, die Regie überzeugt mit Ausgewogenheit zwischen einer gigantischen Bühne, monströsen Effekten und einer doch intimen Beziehung Grönemeyers zum Publikum. Tadellos. Sven Ferchow

sich verzweigende Kadenz beisteuert, einigen Bach-Ausschnitten (5. Partita, Klavierkonzerte f-Moll und d-Moll) und – eine echte Rarität – als Dirigent. Ohne Taktstock, mit eigenwilligen, weich fließenden Gesten hält er Mahlers „Urlicht“ aus der 2. Symphonie (gesungen von Maureen Forrester) in Bewegung. Ab 1961 gestaltete Gould dann aber Sendungen, in denen er als Kommentator und Interpret auftrat, wobei ihm die

so wagte sich der Pianist und TV-Conferencier schon bald in abgelegenere Gefilde vor: So war sein flammendes Plädoyer für Richard Strauss im Jahr 1962 alles andere als zeitgemäß und sein Programm „Anthology of Variation“ enthielt mit Weberns op. 27, dem Gould eine wunderbar bildhafte Beschreibung und eine grandios atmende, mit Gespür für die Proportionen versehene Interpretati-

Fortsetzung von Seite 50

nen. 14 erprobte Stundenbilder runden die Ausführungen ab. Metz hat mit ihrem Buch ein wegweisendes Standardwerk geschaffen. Mit viel Würde wird der Mensch im Alter in den Mittelpunkt gestellt und in respektvoller Grundhaltung mit all seinen biographischen Prägungen wahrgenommen. Ganzheitlichkeit und Kreativitätsförderung als Grundprinzipien weisen auf das Potenzial der Elementaren Musikund Bewegungserziehung in der Geragogik hin. Es bietet vielfältige Beispiele zur praktischen Umsetzung, die einladen, selbsttätig zu werden. Zum einen wissenschaftlich fundiert, zum anderen praxiserprobt kann es Musikpädagog/innen und musikalisch vorgebildeten pädagogischen Fachkräften Hilfe geben, sich in das Arbeitsfeld „Musik- und Bewegungserziehung in der Seniorenarbeit“ einzuarbeiten, Erfahrenen aber auch zur Vertiefung dienen.

u  Den größten Teil des Buches nehmen Hinweise zur Praxis und Durchführung von Angeboten für Senioren ein. Auf die Zielgruppe bezogen werden „Begegnungsbereiche“ charakterisiert – Singen, Sprechen, Instrumentalspiel, Bewegen und Tanzen, Musikhören und Klangsensibilisierung, Kulturgeschichte und Musikwissen. Lesende erfahren zum Beispiel über die Besonderheiten der Stimme im Alter mit Hinweisen zur Liedauswahl und deren Gestaltung oder über Möglichkeiten, mit Bewegung und Tanz zu arbeiten. Hier wird die Besonderheit der Zielgruppe deutlich: Nicht nur eine weite Altersspanne, sondern unterschiedliche Befindlichkeiten und Einschränkungen machen eine sensible Anpassung der Inhalte notwendig. Das Buch gibt einfühlsam Hilfe, verschiedene Bedürfnisse zu erken-

Katrin Rohlfs

on ohne Avantgarde-Zeigefinger widmete, ebenso ein Werk der Neuen Wiener Schule wie sein Auftritt mit Yehudi Menuhin. Seine einführenden Dialoge mit ihm hätte Gould gerne exakt einstudiert, Menuhin zog es aber vor, diese frei zu gestalten, und so sieht man den Kontrollfanatiker an einer Stelle des Gesprächs über Schönbergs Fantasie op. 47 kurz stutzen, bevor beide den Faden wieder dort aufnehmen, wo sie beim Hereinkommen ins Studio – dieser Moment ist mitdokumentiert – waren: Menuhin hat Vorbehalte gegenüber dem Werk, möchte aber im Spiel mit dem bekennenden Schönberg-Enthusiasten Gould dazulernen. Schönberg, Strauss, Bach und Beethoven sind dann auch – neben Goulds Dauerthema, dem Rückzug aus dem Konzertsaal zugunsten des Aufnahmestudios – die Leitfiguren der Gespräche mit Humphrey Burton aus dem Jahr 1966. Diese sind zwar weniger lebendig als jene, die Bruno Monsaingeon 1974 in seinem Klassiker „Glenn Gould – The Alchemist“ festhielt, doch artikuliert Gould hier sein künstlerisches Credo mit großer Klarheit und rhetorischer Finesse. Von den eingestreuten Musikbeispielen ist die grandiose Darbietung von Beethovens Variationen WoO 80 der einsame Höhepunkt, als frappierendstes Beispiel für die Entstehung einer Studiointerpretation am Schneidetisch erzählt Gould von der gewagten, aber erfolgreichen Kombination zweier, im Ausdruck konträrer Takes der a-Moll-Fuge aus dem ersten Band des Wohltemperierten Klaviers. Endgültig überkommt einen die Wehmut über längst vergangene Tage anspruchsvollen Kulturfernsehens angesichts der vierteiligen Serie „Music in our time“, die Gould zwischen 1974 und 1977 gestalten durfte. Unter einem bestimmten Motto stellte er in seinen Au-

gen bedeutsame, zumindest aber charakteristische Werke der Jahrzehnte 1900 bis 1940 vor. Dabei formulierte er nicht nur Plädoyers für Musik, hinter der er hundertprozentig stand (Skrjabin, Schönberg, Webern, Berg, Strauss oder Hindemith), sondern servierte – nicht ohne den einen oder anderen süffisanten Kommentar – auch Sätze aus Stravinskys „Geschichte vom Soldaten“, Poulencs „Aubade“ oder Waltons „Façade“, wobei Gould letztere dazu nutzte, wieder einmal in das alberne Kostüm des britischen Dirigiertrottels Sir Nigel Twitt-Thornwaite zu schlüpfen (seine beiden weiteren Maskeraden, Dr. Karlheinz Klopweisser und Myron Chianti, sind anlässlich zweier kurzer Werbespots auf einer anderen DVD zu sehen). Herausragende Zeugnisse für Goulds Können als Solist und Kammermusiker sind im Rahmen dieser Serie die Berg-Sonate, die von Roxolana Roslak gut gesungenen Ophelia-Lieder Richard Strauss‘, die Pierrot-LunaireAuschnitte, Weberns Konzert op. 24 und Goulds eigene, aberwitzige Version von Ravels „La Valse“. In einem Fall eines reinen Musikprogramms ohne Erläuterungen erlaubt Gould es sich, seine Meinung über die Musik in die Präsentation selbst zu verpacken: Vor dem Hintergrund eines monströsen Blumenarrangements und mit schwelgerischem Gestus buchstabiert er zu skelettierten Albertibässen die Melodien aus Mozarts B-DurSonate KV 333 herunter. Die dazu passende Sendung „How Mozart became a bad composer“ ist freilich – wie andere, nicht für die CBC entstandene Produktionen – nicht in der Box enthalten. (Im Münchner Gasteig wird im Rahmen einer ausführlichen Reihe zum 80. Geburtstag des Komponisten eine restaurierte Fassung des Films gezeigt: 12.2., 16.00 Uhr.) Dies ist aber angesichts der überwältigenden Ausbeute an wunderbaren, nicht durch endlose Schnittphasen gefilterten Aufnahmen leicht zu verschmerzen. Sie lassen erahnen, welche Wirkung von den Konzertauftritten des genialen Exzentrikers ausgegangen sein muss. Juan Martin Koch

Glenn Gould on Television. The Complete CBC Broadcasts 1954–1977. 10 DVDs, Sony 697952109

Musikpädagogik · Gesang Musik und Computer NATÜRLICH SINGEN Praxisorientierte Singschule mit Tjark Baumann 16. – 18. März 2012 ELEMENTARES MUSIZIEREN MIT SENIOREN IM HEIM und gemeinsames Musizieren von Senioren und Kindern mit Barbara Metzger und Monika Schelske-Flöter 16. – 18. März 2012 MUSIZIEREN MIT JUGENDLICHEN IN GEMISCHTEN ENSEMBLES UND IM KLASSENVERBAND mit Eckart Vogel 16. – 18. März 2012 MIDI-EQUIPMENT UND MODERNE MEDIEN Grundlagenseminar mit Tobias Rotsch 23. – 25. März 2012 FINALE INTENSIV Workshop mit Markus Hartmann 25. – 26. April 2012 Steinweg 2 · 48619 Heek · Tel. 02568 9305-0 Fax 02568 1062 · info@landesmusikakademie-nrw.de www.landesmusikakademie-nrw.de


        UrauffĂźhrungen, RĂźckblende

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 Urauffßhrungen

 Impressum

Wider den Wärmetod Alles ist endlich – auch das Universum, das einst in Entropie erstarren wird. Ebenso diagnostizieren Kulturpessimisten Ăźberall Schwund und Verfall. Wie die Welt sterben auch Kunst und Kultur einen Wärmetod. Ihre finalen Zerfallsprodukte sind leeres Flimmern und Klingeln. Alles Herausragende, Anspruchsvolle, Besondere, Einmalige wird Ăźber kurz oder lang verdrängt durch Konfektionsware, Kitsch und Schund als grĂśĂ&#x;tem gemeinsamen Nenner. In den 70ern griff die Haltung schnellen Konsums „ex und hopp“ von Fast-Food-Ketten auf andere Lebensbereiche Ăźber. In den 80ern setzten Privatfernsehen, Wegwerf- und Quotendenken die Losung „Erlaubt ist, was gefällt!“ als allgemeinen Konsens durch. SchlieĂ&#x;lich nivellierten seit den 1990er-Jahren die pseudo-demokratischen Klick-Strukturen des globalisierten Eine-WeltMarktplatzes im Internet die letzten Unterschiede zwischen Kultur und

Entertainment, Kunst und Pop. Inzwischen hat die systematische Ausrottung von Vielfalt und Unverwechselbarkeit durch kosmoprovinzielles MittelmaĂ&#x; und total gewordenen kommerziellen Mainstream faschistoide ZĂźge angenommen. Selbst Kulturtheoretikern gilt Kultur heute nur noch als „eine Frage des Nachtischs“ (DIE ZEIT 28/2011, S. 46). „Doch mit der Gefahr wächst das Rettende auch“, oder doch – weniger optimistisch als HĂślderlin – zumindest die Hoffnung auf und das BedĂźrfnis nach Hilfe. So formulierte erst kĂźrzlich der norwegische Komponist Trond Reinholdtsen im Programmbuch des Luxemburger Festivals „rainy days“ 2011 die Hoffnung: „There will come a day where the people of the earth will say NO to this hedonist capitalist pop music fucking commercial TV fashion happy enjoyment facebook free sex design scheisse consensus and again turn their eyes towards the contemporary music world.“ Zumeist weniger drastisch und kaum je in dieser AusdrĂźcklichkeit sind indes alle Kon-

zerte Neuer Musik eine Kampfansage an Konformismus, Gewohnheit und Ausverkauf. Ebenso ist jede UrauffĂźhrung ein Plädoyer fĂźr Veränderung, Gegenwärtigkeit, Wachheit und Einmaligkeit hier und jetzt. Im Kleinen wie GroĂ&#x;en verfolgen allerorten immer mehr Kulturpartisanen unabhängig voneinander und doch gemeinsam eine effektive Guerillataktik, die jeden Kulturpessimismus LĂźgen straft. Am 5. Februar porträtiert die jährliche Reihe „Frau musica (nova)“ im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks KĂśln die 1967 in Kanada geborene Komponistin Chiyoko Szlavnics, unter anderem mit der UrauffĂźhrung eines neuen StĂźcks fĂźr Schlagzeugsolo. Bei der fĂźnften Ausgabe der im vergangenen Herbst von Mitgliedern der musikFabrik neu gestarteten Reihe „montagsKonzerte“ spielt am 6. Februar im Studio des Ensembles im KĂślner Mediapark der Oboist Peter Veale erstmals das „Capriccio Fluido“ von Gwyn Pritchard. Die Kieler Tage fĂźr Neue Musik chiffren bieten vom 9. bis 12. Februar in sechs Konzerten mit sechs verschiedenen

Ensembles UrauffĂźhrungen von Studierenden der Musikhochschulen Kiel und Kopenhagen sowie von Ivo Nilsson. Im selben Zeitraum bietet im SĂźden das „Eclat“ Festival Neue Musik Stuttgart 16 neue Werke unter anderem von Madeleine Ruggli, Stefan Pohlit, Sojeong Ahn, Sandeep Bhagwati, Friedrich Cerha und Mark Andre.

„„ Rainer Nonnenmann

Weitere UrauffĂźhrungen 7.2.: Wolfgang Rihm, neues Werk fĂźr Arditti Quartet, KĂślner Philharmonie 11.2.: Christian Jost, Hamlet-Echos fĂźr Sopran, Viola und Klavier, Rokokotheater Schwetzingen 16.2.: Eduardo Moguillansky, neues Ensemblewerk, musica viva Muffathalle MĂźnchen 17.2.: Enno Poppe, neues Orchesterwerk, musica viva Herkulessaal MĂźnchen 27.2.: Nicolaus A. Huber, Alexey Sioumak, Olga Bochikhina, neue Werke, „Ensembl[:E:]uropa“ des WDR KĂśln mit dem Ensemble Studio for New Music Moscow

 Rßckblende

Die neue musikzeitung wurde 1952 von Bernhard Bosse und Eckart Rohlfs unter dem Titel „Musikalische Jugend“ gegrĂźndet. Herausgeber: Theo GeiĂ&#x;ler, Barbara Haack, Gerhard Rohde Herausgegeben fĂźr die Jeunesses Musicales Deutschland (JMD), den Deutschen TonkĂźnstler-Verband (DTKV) und seine Landesverbände, den Verband deutscher Musikschulen (VdM), den Verband Bayerischer Schulmusiker (vbs), den Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen, die Gesellschaft fĂźr Musikpädagogik (GMP). Die nmz ist offizielles Mitteilungsorgan des VdM, der JMD und des DTKV. Bei den Verbänden ist das Abonnement im Mitgliedsbeitrag enthalten. ConBrio Verlagsgesellschaft mbH Verleger: Theo GeiĂ&#x;ler Postfach 10 02 45 93002 Regensburg, Tel. 0941/945 93-0 Fax 0941/945 93-50 Chefredaktion: Dr. Juan Martin Koch, Andreas Kolb Regensburg, nmz@nmz.de Verlagsredaktion: Ursula Gaisa (Filmmusik & DVD, Pop), Tel. 0941/945 93-17, gaisa@nmz.de Barbara Haack, Tel. 0941/945 93-12, haack@nmz.de Redaktion: Sven Ferchow, Regensburg (Pop) – Prof. Robert GĂśstl, KĂśln (Chorszene) – Dr. Martin Hufner, Berlin (Internet) – Barbara Lieberwirth, Leipzig – Prof. Dr. Renate Reitinger, NĂźrnberg (Forum Musikpädagogik) – Dr. Eckart Rohlfs, MĂźnchen – Dr. Reinhard Schulz, Zorneding †– Prof. Dr. Barbara Stiller, Bremen (Praxis Konzertvermittlung) – Dr. Michael Wackerbauer, Regensburg (BĂźcher) Redaktionsfotografin: Charlotte Oswald, Wiesbaden Anzeigen: Martina Wagner, Tel. 0941/945 93-35, Fax 0941/945 93-50, Postfach: 10 02 45, 93002 Regensburg, wagner@nmz.de

Vor 50 Jahren Vor 100 Jahren Umbau der Orgel der Frauenkirche zu Dresden, jenes 1736 erbaute Meisterwerk Gottfried Silbermanns, die von Friedemann Bach eingeweiht worden ist und von Johann Sebastian Bach ihre Weihe fßr alle Zeiten erhalten hat: dabei wurde Bedacht genommen, das alte Werk mit seinen drei Manualen, 44 Registern und dem alten Schleifladesystem unverändert zu erhalten sowie ein viertes Manual mit 21 neuen Registern hinzuzufßgen. Die Ungleichheit der Fingersatzbezeichnung verbittern uns das Leben: Die Klavierhand hat fßnf, die Geigenhand nur vier Finger. Es muss sich also

eine ungeheure Zahl von Lehrern und SchĂźlern im Klavier- wie im Geigenspiel unaufhĂśrlich und ganz unnĂśtig mit zwei verschiedenen Fingersätzen quälen. Wir fordern Einheitlichkeit der Fingersatzzahlen fĂźr Klavier und Streicher! Im Gedenkblatt Friedrich der GroĂ&#x;e zum 200. Geburtstag schreibt August Richard: FĂźr ihn ist es bezeichnend, dass er gar bald lernt, in der Kunst nicht mehr wie frĂźher ein dienendes Mittel zur Entfaltung hĂśfischen Prunkes zu sehen, sondern dass ihm die Musik immer mehr zum HerzensbedĂźrfnis des täglichen Lebens ward. Die FlĂśte ist auf allen Wegen seine treue Begleiterin. Neue Musik-Zeitung, 33. Jahrgang 1911/1912, Heft 7–9

Die MJ-Sonderausgabe fĂźr das Theater der Jugend in Regensburg stellt unter anderem Probleme des Sprechtheaters der Gegenwart zur Diskussion und bringt den Versuch einer EinfĂźhrung in das Schaffen von Max Frisch anlässlich der Regensburger AuffĂźhrung der BĂźhnenfassung von 1958 seines ZeitstĂźcks „Biedermann und die Brandstifter“. In der Heimschule Iburg verabschiedet sich der verdienstvolle Studienrat Eberhard Schmidt, um einer Berufung nach Hannover zu folgen. Dabei wurden besonders die Verdienste, die er sich mit seinem „bestens geschulten groĂ&#x;en Chor“ erworben hat, gewĂźrdigt: In seiner ausdrucksvollen Diktion zeigte sich die Beherrschung aller gestalterischen Mittel.

Mit seinem Singkreis machte er sich Ăźber viele Rundfunkaufnahmen Ăźber die engere Heimat bekannt. Kommentiert wird das Ergebnis des Literarischen Wettbewerbes im Haus der Jugend, bei dem lyrische Aussagen Ăźber den Herbst und Kurzgeschichten mit nicht mehr als zwei Seiten Umfang gewĂźnscht waren: Einsam, dunkel, trĂźb und traurige Gedanken sind der Tenor der eingereichten Arbeiten der 15- bis 25-jährigen.Â… Das Studio-Orchester der hannoverschen Musikalischen Jugend hĂśrte man im Funkhaus Hannover unter Klaus Bernbachers Leitung mit der Wiedergabe unter anderem des Concertino von JĂśrg Baur, des Streicher-Konzertes von Armin Schibler und Hindemiths FĂźnf StĂźcke fĂźr Streichinstrumente.

XI. Jahrgang, Nr. 1 (Jan./Febr. 62), S. 8, 12

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Verbände: VdM: nmz, Matthias Pannes, Bonn – vbs: JĂźrgen Scholz, Untermeitingen – VBSM: Susanne Lehnfeld, Josef Dichtl, Weilheim – JMD: Käthe Bildstein, Weikersheim – „Jugend musiziert“ und sämtliche NachwuchsmaĂ&#x;nahmen des Deutschen Musikrats: Susanne FlieĂ&#x;, MĂźnchen – DTKV, Bundesverband: Dr. Adelheid Krause-Pichler, Berlin – DTKV, Landesverbände: Anno Blissenbach, Berlin – TonkĂźnstlerverband Bayern: Dr. Niko Firnkees, Moosburg, Franzpeter Messmer, Riedlingen – TonkĂźnstlerverband Baden-WĂźrttemberg: Ulrike Albrecht, Stuttgart – TonkĂźnstlerverband Hessen: Christiane Maier, Ginsheim-Gustavsburg – TonkĂźnstlerverband Nordrhein-Westfalen: Ursula Keusen-Nickel, St. Augustin – TonkĂźnstlerverband Niedersachsen: Gunter Sokolowsky, GĂśttingen – TonkĂźnstlerverband Berlin: Dr. Adelheid Krause-Pichler – GMP: Dr. Katharina Schilling-SandvoĂ&#x;, Bochum – ver.di: Burkhard Baltzer, Stuttgart, Dirk von KĂźgelgen, Berlin – AMJ: Wolfram KĂśssler, WolfenbĂźttel

Aboverwaltung/BestellmÜglichkeit: PressUp GmbH, Postfach 70 13 11, 22013 Hamburg, Tel. 040/414 48-466, conbrio@pressup.de Fßr unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos ßbernehmen wir keine Haftung. Alle verÜffentlichten Beiträge sind fßr jede Verbreitungsform urheberrechtlich geschßtzt. Texte und Abbildungen werden auch auf der Webseite der nmz verÜffent­ licht. Honorare hierfßr sind mit den Printhonoraren abgegolten, solange das WebAngebot kostenfrei zugänglich ist.

Nr. 3


Februar 2012  nmz 2/12 Seite 53

Deutscher Tonkünstlerverband DTKV DTKV Bundesverband Seite 53–54 Service und Sprachrohr für Musiker: Ein Interview mit Dirk Hewig

DTKV Rheinland-Pfalz Seite 54 Neuwahlen: der Vorstand wurde komplett neu besetzt.

DTKV Niedersachsen Seite 56 In besonderer Atmosphäre: Dozentenkonzert in Braunschweig

DTKV Nordrhein-Westfalen Seite 57 Zündende Interpretation: Manuskriptarchiv begeisterte Zuschauer

DTKV Baden-Württemberg Seite 60 Mitglieder gesucht: Musiklehrer/innen und Musiker sind gefragt

Seite 54 DTKV Hessen, Saarland Zwei Konzerte des Frankfurter Tonkünstlerbundes in Kelkheim

Seite 55 DTKV Sachsen-Anhalt Kontinuität, Substanz und Qualität: Dreifache Jubiläumsfeiern

Seite 56 DTKV Berlin Feierstunde: Festakt und Konzert in der Mendelssohn-Remise

Seite 58 DTKV Bayern Amüsantes Konzert mit Werken Walther Prokops in Rosenheim

Service-Seite Adressen und Kontakte der Landesverbände des DTKV

Kolumne Der DTKV tritt erstmals mit einer eigenständigen Zeitung in der nmz an die Öffentlichkeit Einen Schwerpunkt eines jeden Verbandes bildet die Öffentlichkeitsarbeit, sei es über das Internet, sei es über Print-Medien. Sie dient bei mitgliederstarken Vereinigungen wie dem Deutschen Tonkünstlerverband (DTKV) dazu, die eigenen Mitglieder über Entwicklungen und Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten und darüber hinaus die Öffentlichkeit in Politik und Gesellschaft über Aufgaben, Anliegen und Projekte zu informieren. Mit dieser Februar-Ausgabe tritt der DTKV in der nmz erstmals mit einem eigenständigen mehrseitigen sogenannten Buch an die Öffentlichkeit. Darin können der Bundesverband und die 16 Landesverbände samt ihren Or ts- und Regionalverbänden Aktivitäten und Vorhaben vorstellen. Dadurch werden die bisherigen Beiträge in den Teilen „Verbandspolitik“ und „Verbände“ ersetzt. Diese neue Form der Präsentation wurde einvernehmlich vom Bundesverband und den Landesverbänden entwickelt und beschlossen. Die neue DTKV-Zeitung in der nmz, die dieses Buch darstellt, informiert über die Aktivitäten des Bundesverbandes und der Landesverbände. Sie ist regional gegliedert, geht von der Mitte Deutschlands, von Hessen (und dem mit diesem redaktionell zusammengefassten Saarland und Rheinland-Pfalz) aus, darauf folgt die Seite der acht nördlichen Landesverbände (Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen), dann Niedersachsen, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Am Schluss erscheinen die Adressen und Kontaktdaten des Bundesverbandes und der Landesverbände. An die neue DTKV-Zeitung in der nmz knüpft sich die Erwartung, dass diese Form des Auftritts das Gewicht des DTKV in der Öffentlichkeit verstärkt, seine Aufgaben und Aktivitäten deutlicher wahrgenommen und weit über den Mitgliederbereich hinaus bekannt werden. Sollte die Lektüre des DTKVTeils, den nunmehr alle Abonnenten der nmz erhalten, den einen oder anderen Leser dazu bewegen, dem DTKV als neues Mitglied beizutreten, würde mich das sehr freuen.

Dirk Hewig, Präsident

Service und Sprachrohr für alle Musiker Der DTKV verbindet Leistungen für seine Mitglieder mit wichtigen kulturpolitischen Impulsen Ab diesem Februar 2012 erscheint in der nmz eine eigene Zeitung des Deutschen Tonkünstlerverbandes (DTKV), in der dieser die Musiköffentlichkeit über kulturpolitische, musikalische und pädagogische Fragen sowie über seine Aktivitäten informiert. Aus diesem Anlass stellt der Präsident des DTKV, Dr. Dirk Hewig, im Interview mit der nmz Erfolge, Leistungen, Projekte und Ziele des traditionsreichen Verbandes vor.

neue musikzeitung: Warum lohnt es sich, Mitglied des DTKV zu sein? Dirk Hewig : Der DTKV ist ein Berufsverband mit circa 7.500 Mitgliedern. Er wirkt in vielen Fragen des Musiklebens mit, vertritt die Anliegen der Berufsmusiker in Politik und Gesellschaft, arbeitet mit anderen Verbänden, mit dem Deutschen Musikrat und dem Deutschen Kulturrat zusammen. Die Probleme, für deren Lösung er eintritt, betreffen alle Musiker. Deshalb sollte eigentlich jeder Berufsmusiker Mitglied des Tonkünstlerverbandes sein. Aber ich weiß, die meisten fragen: Was habe ich konkret und unmittelbar von einer Mitgliedschaft? Dazu kann ich auf die Fülle von Serviceleistungen des DTKV (s. Kasten) verweisen, deren geldwerter Vorteil bei weitem den Mitgliedsbeitrag übersteigt. nmz: Ist dieser Verband hauptsächlich für freiberufliche Musikpädagogen da oder ist es auch für andere Musikberufe sinnvoll, Mitglied zu werden? Hewig : Nach der Satzung ist der Deutsche Tonkünstler verband die Interessenvertretung des gesamten Spektrums der Musikberufe. Er bringt für sie alle Leistungen. Komponisten und Interpreten werden zum Beispiel durch die Konzerte des Tonkünstlerverbandes, alle Musiker durch die Fortbildungsveranstaltungen gefördert. nmz: Es gibt viele Musikverbände. Da stellt sich zum Beispiel für einen Orchestermusiker, der Mitglied in der Deutschen Orchestervereinigung ist, die Frage, ob es sinnvoll ist, außerdem dem DTKV beizutreten? Hewig: Die Deutsche Orchestervereinigung ist die Gewerkschaft der Orchestermusiker, die Löhne und Tarife aushandelt, die Rahmenbedingungen verbessert, Rechtsschutz gewährt und in vielen weiteren Fragen für sie tätig wird. Aber viele Orchestermusiker geben zusätzlich als Solisten oder in Kammermusikensembles Konzerte und erteilen privat Musikunterricht. Hierbei können sie die Serviceleistungen des DTKV in Anspruch nehmen. Deshalb ist eine ganze Reihe von

Der Präsident des Deutschen Tonkünstlerverbandes Dirk Hewig. Foto: Franzpeter Messmer

Orchestermusikern, die in der DOV organisiert sind, auch Mitglied im DTKV. nmz: Wie sehen Sie die Rolle des Deutschen Tonkünstlerverbandes im Konzert der Musikverbände? Hewig : Zunächst ist der Deutsche Tonkünstlerverband ein Berufsverband, das unterscheidet ihn von den zahlreichen Laienmusikverbänden, die andere Aufgaben haben. Unter den Berufsverbänden nimmt er eine besondere Rolle ein, weil er das gesamte Spektrum der Musikberufe abdeckt. Die anderen Berufsverbände widmen sich jeweils einzelnen Musikberufen, wie etwa der Komponistenverband den Komponisten oder der Verband der Schulmusiker den Schulmusikern.

Traditionen gehen bis 1844 zurück nmz: Liegt diese umfassende Bedeutung des Tonkünstlerverbandes in der langen Tradition begründet, die bis auf Franz Liszt zurückgeht? Hewig: Die Wurzeln des Tonkünstlerverbandes gehen noch weiter zurück. 1844 wurde der erste in Berlin gegründet. In den 40er-Jahren des 19. Jahrhunderts hat sich eine ganze Rei-

he von Tonkünstlerverbänden in München, Dresden, Leipzig, Köln und Hamburg gebildet. Franz Liszt und Franz Brendel, der Herausgeber der Neuen Zeitschrift für Musik, haben deren Tendenzen und Bestrebungen zusammengefasst, als sie den Allgemeinen Deutschen Musikverein gründeten. Wir führen uns im Wesentlichen auf diesen Allgemeinen Deutschen Musikverein zurück. Dessen Ziele waren: • Förderung der zeitgenössischen Musik, • Förderung der beruflichen, rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Musiker, • Sorge für bedürftige Tonkünstler und deren Hinterbliebene. Diesen Zielen fühlt sich der DTKV noch immer verbunden. Der Unterschied zu heute liegt darin, dass die Verwirklichung der Ziele andere Formen annimmt. Wir veranstalten nicht mehr primär Benefizkonzerte, um Künstler zu unterstützen, sondern haben am Künstlersozialversicherungsgesetz aktiv mitgearbeitet und sind weiter an dessen Ausgestaltung tätig. Die Förderung der zeitgenössischen Musik geschah zur Zeit von Franz Liszt durch die Tonkünstlerfeste. Wir

Serviceleistungen des DTKV für seine Mitglieder Der DTKV bietet zusammen mit den 16 Landesverbänden eine Fülle von Serviceleistungen an, die – wenn man es umrechnet – bei weitem wertmäßig den Mitgliedsbeitrag übersteigen. Einige wichtige Serviceleistungen sind: • Beratung bei der Existenzgründung. • Unterstützung bei steuerrechtlichen Fragen, etwa bei der Befreiung von der Umsatzsteuer. • Kostenlose Erstrechtsberatung:

Seite 60

Der DTKV hat ein Netz von kompetenten Fachanwälten in der gesamten Bundesrepublik, an die sich Mitglieder zunächst kostenlos wenden können, um Auskünfte zu erhalten. • Veröffentlichungen zu rechtlichen und musikfachlichen Fragen. Die letzte Broschüre ist eine Dokumentation über die DACH-Tagung 2009 zum Bologna-Prozess in der musikalischen Berufsausbildung. • Der DTKV unterhält eine Musiklehrerbörse, in der die Interessenten

herausfinden können, wo in der Nähe ein geeigneter Musiklehrer zu finden ist. • Bereitstellung von Unterrichtsverträgen. • Der DTKV hat Rahmenverträge mit der GEMA, die zu einer 20% geringeren GEMA-Gebühr führen. • Rahmenverträge wurden mit Versicherungen abgeschlossen. Im Mitgliedsbeitrag ist zum Beispiel die Berufshaftpflichtversicherung enthalten. Es gibt günstige Angebote

für Veranstaltungshaftpflicht-, Rechtsschutz-, Instrumentenversicherungen und sonstige Versicherungen. • Der Tonkünstlerverband gibt einen Tonkünstlerkalender mit wichtigen Informationen für Musiker und Musikpädagogen heraus. • Der DTKV veranstaltet eine große Palette von Fortbildungsveranstaltungen, an denen Mitglieder des DTKV zu günstigeren Bedingungen teilnehmen können.

veranstalten diese zwar heute auch noch, bieten für die zeitgenössische Musik aber noch andere Förderungen an, zum Beispiel das Manuskriptearchiv, in dem unverlegte Manuskripte aufbewahrt und in Form eines Kataloges der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Der Tonkünstlerverband Bayern gibt eine Monographienreihe für Komponisten heraus. Zur Zeit von Liszt gab es auch noch kein Urheberrechtsgesetz und keine Verwertungsgesellschaften, die dafür Sorge tragen, dass Komponisten auch bei der Internetnutzung für ihre Leistungen angemessen berücksichtigt werden. Erst Richard Strauss hat eine Verwertungsgesellschaft, die AFMA, mit begründet, aus der dann letztlich die GEMA hervorging.

Rahmenbedingungen besser, Konkurrenz härter nmz: Ist die Situation von Musikern heute besser als im 19. Jahrhundert? Was gibt es andererseits für neue Probleme in unserer Zeit? Hewig: Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind heute besser. Ich habe schon die Urheberrechtsgesetzgebung und auch die Künstlersozialversicherung erwähnt, die für freiberufliche Künstler eine Krankenversicherung und Alterssicherung gewährt. Andererseits ist die Konkurrenzsituation für Musiker heute viel schärfer als zur Zeit von Franz Liszt. So studieren beispielsweise an Musikhochschulen bis zu 40 Prozent Ausländer. Bei den Eignungsprüfungen bewerben sich Interessenten aus der ganzen Welt. Das sind oft Studenten, die schon in ihrem Land ein abgeschlossenes Musikstudium haben. Diese Konkurrenz setzt sich im Beruf fort, beispielsweise in Orchestern. Wenn etwa bei einem Orches- u Fortsetzung auf S. 54w


DTKV Bundesverband

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 54

DTKV Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland

Service und Sprachrohr… Fortsetzung von S. 49 u ter eine Stelle ausgeschrieben wird, dann bewirbt sich eine große Anzahl von Personen, doch nur wenige werden zum Vorspiel eingeladen. Unsere Hochschulabsolventen konkurrieren hier mit den besten Leuten aus der ganzen Welt. nmz: Ist das ein Grund, warum es so viele Patchwork-Berufe gibt, dass nämlich ein Musiker auf sehr vielen verschiedenen Gebieten aktiv sein muss, um über die Runden zu kommen? Hewig: Das ist sicher der Fall. Ich habe bei einem Symposion der Hochschulrektorenkonferenz erfahren, dass von den Studenten, die Orchestermusiker werden wollen, nur 15 Prozent eine Stelle in einem Orchester erhalten. Wo bleiben die restlichen 85 Prozent? Sie gehen weitestgehend in den pädagogischen Bereich. Aber auch hier hat sich die Situation erheblich verschärft. In den 80er- und 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts fanden fast alle Absolventen der Musikhochschulen, die ihr ursprüngliches Ziel einer Solisten- oder Orchesterlaufbahn nicht erreicht hatten, noch ein Auffangnetz in den Musikschulen. Wegen der wachsenden Finanzknappheit der Kommunen gründen diese nur in Ausnahmefällen neue Musikschulen. Die Ausbau der derzeitigen Musikschulen stagniert. Vielfach werden Vollzeitstellen durch Teilzeitstellen oder Honorarverträge ersetzt. Der Absolvent der Musikhochschule muss deshalb oft an mehreren Musikschulen tätig sein, zusätzlich privat Musikunterricht erteilen und noch Konzerte geben, um existieren zu können. Die Vergütung ist gemessen an der notwendigen Vorbildung und der Schwierigkeit des Studiums aber verhältnismäßig gering. Für eine Verbesserung dieser Situation setzt sich der DTKV ein. nmz: Der DTKV hat in der Vergangenheit wichtige Dinge angestoßen. Über welche Erfolge sind Sie besonders glücklich?

Termine Hessen FTKB Konzerte Mittwoch, 22.2., 19.30 Uhr, „Frühlingserwachen“, Sparkasse, Neue Mainzer Straße 49, 60311 Frankfurt Samstag, 3.3., 15.30 Uhr, Frühlingskonzert, Alten- und Pflegeheim, Seilerstraße 20, 60313 Frankfurt Freitag, 9.3., 18.00 Uhr, Klavier- und Kammermusik, Bechstein Centrum Frankfurt, Eschersheimer Landstraße 45, 60322 Frankfurt Workshop 16.–18.3., ganztägig, 1. Ginsheimer Gospelworkshop mit Chris Lass, Happy Young Voices, evangelische Kirche Ginsheim, Abschlusskonzert 18.3. um 18.00 Uhr mit Band, Infos und Anmeldung Tel. 06144/40 56 06, ChristianeMaier@t-online.de DTKV Nordhessen Sonntag, 11.3., 17.00 Uhr, Tonkünstler live – Familienkonzert ab 6 Jahren mit einer Geschichte und Musik der Romantik, Susanna Weber (Gesang), Dörte Gassauer (Klavier), Dock 4, Kassel Sonntag, 18.3., 11.10 Uhr, Matinee „Zehn nach Elf“, Schülerkonzert „Best of“, Kammermusiksaal der Musikakademie Kassel, Karlsplatz 7

Saarland Samstag, 17.3., 15.30 Uhr, Mitgliederversammlung Landesverband Saar e.V., Hochschule für Musik, Saarbrücken

Rheinland-Pfalz Freitag, 16.03., 18.30 Uhr, Vorspiel der Klassen Gerhard Fischer-Münster, Klarinette, Komposition, Improvisation, Ensemble, Peter Cornelius Konservatorium, Binger Straße 18, 55122 Mainz

Hewig: Der DTKV und die Jeunesses Musicales haben 1963 den Wettbewerb „Jugend musiziert“ aus der Taufe gehoben. Sie haben die Konzeption mit entworfen und an deren Verwirklichung mitgearbeitet. Heute sind auf Bundesebene der Deutsche Musikrat und auf Landesebene größtenteils die Landesmusikräte Träger von „Jugend musiziert“. Teilweise wird der Wettbewerb jedoch auch von selbständigen Organisationen, auch von den Tonkünstlerverbänden durchgeführt. Der Münchener Tonkünstlerverband organisiert beispielsweise einen der größten Regionalwettbewerbe von „Jugend musiziert“. Der DTKV ist im Projektbeirat „Jugend musiziert“ des Deutschen Musikrates in allen Landesausschüssen vertreten und arbeitet in den Regionalverbänden mit.

Erfolgreiche Impulse für das Musikleben in Deutschland Für erfolgreich halte ich, was der DKTV für zeitgenössische Musik und für Komponisten tut. Wir sind Mitglied in der Initiative Urheberrecht der Gewerkschaft Verdi, an der ungefähr 25 Verwertungsgesellschaften und sonstige Institutionen mitwirken. Durch deren Engagement konnte erreicht werden, dass bei der letzten Novellierung des Urheberrechtsgesetzes (Korb 2) die Vergütungsabgabe, die den Komponisten und Interpreten zu Gute kommt, nicht gekürzt oder gestrichen wurde. Als sehr erfolgreich erwiesen hat sich auch, dass wir bei der Umsatzsteuerbefreiung in Einzelfällen mit den Finanzbehörden ein Verfahren ausgehandelt haben, das möglichst unbürokratisch ist. Sehr erfolgreich ist auch das Netz von Fortbildungsveranstaltungen. Es handelt sich dabei nicht nur um Instrumental- und Vokalkurse oder Workshops für Fragen der Musikerziehung, sondern darüber hinaus auch um Presseseminare, Internet- und Rechtsseminare und vieles mehr. Einen Erfolg haben Sie jetzt in der Hand, wenn Sie die nmz lesen: Das

neue Buch der Tonkünstlerverbände in der nmz. Wir treten nun in einem eigenen Teil der Zeitung auf, in dem der Bundesverband und die Landesverbände über ihre Aktivitäten berichten. Dies ist nicht nur wichtig, um die Mitglieder, sondern vor allem auch die Öffentlichkeit darüber zu informieren, was wir tun, um so auch den einen oder anderen zu bewegen, Mitglied zu werden oder uns in anderer Weise zu unterstützen. nmz: Bei allen Erfolgen, es gibt doch auch ungelöste Fragen. Was sehen Sie als Schwerpunkte für die nächsten Jahre? Hewig: Ein großes Problem, dem sich seit 2004 der Tonkünstlerverband Bayern, seit 2005 auch der DKTV intensiv widmet, ist die Situation der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen und in der Musikausbildung der Universitäten. Die Lehrbeauftragten erbringen zum Teil die gleichen Leistungen wie die Professoren oder die fest angestellten Lehrkräfte, erhalten aber nur einen Bruchteil der Unterrichtsvergütung. Sie haben keine soziale Absicherung. An einzelnen Hochschulen werden bis zu 60 Prozent des Unterrichts von Lehrbeauftragten abgedeckt. Wir haben uns dieser Berufsgruppe angenommen, eine Reihe von Berichten veröffentlicht, die auf dieses Problem hinweisen, um die Öffentlichkeit, die Politiker zu informieren. Wir sind in Kontakt mit der Rektorenkonferenz, den Musikhochschulen, mit einzelnen Politikern und Ministerien getreten. Zu Beginn des Jahres 2011 haben die Lehrbeauftragten nun ihre Angelegenheit selbst in die Hand genommen und sich eine Organisationsstruktur geschaffen: die Konferenz der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen mit einem Sprechergremium. Sie haben sich auf ein Grundsatzprogramm, die „Frankfurter Erklärung“, geeinigt. Wir unterstützen die Lehrbeauftragten weiterhin durch Beratung und haben ihnen ein Forum auf unserer Website bereitgestellt. 2012 wollen wir den Fokus auf die freiberuflichen Musikpädagogen richten. Die nächste DACH-Tagung im November 2012 in Würzburg, die wir in

Zusammenarbeit mit österreichischen und schweizer Musikverbänden, der Würzburger Musikhochschule und namhaften Dozenten durchführen, wird dem freiberuflichen Musikpädagogen in allen seinen Aspekten gewidmet sein. Dieser Berufsstand hat es besonders schwer dadurch, dass die Musikschulen, die kommunal und staatlich gefördert sind, Musikunterricht sehr viel günstiger anbieten können, dass die Gymnasien in einzelnen Ländern zum Teil kostenlosen Instr umentalunterricht anbieten, dass schließlich die Musikhochschulen Stück für Stück Pre-Colleges einrichten und damit gute Schüler abziehen. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich halte die genannten Fördermaßnahmen für notwendig und richtig, da sollten keine Abstriche gemacht werden. Aber wir müssen auch für den freiberuflichen Musikpädagogen eine Existenzgrundlage und Fördermöglichkeiten finden. Dem soll der Austausch mit der Schweiz und Österreich und hochkarätigen Dozenten dienen.

Urheberrecht im Internetzeitalter und Bildungspaket Ein weiteres Problem, das ansteht, ist die nächste Novellierung des Urheberrechtes, der sogenannte dritte Korb. Inzwischen liegen die Ergebnisse der Projektgruppe Urheberrecht der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des deutschen Bundestages vor. Außerdem gibt es einen Leitantrag der Grünen „Faires Urheberrecht“. Dieser Leitantrag will dem Internet größere Freiheiten zugestehen. Das Downloaden soll in größerem Umfang als bisher zulässig werden. Das birgt die Gefahr, dass das Urheberrecht, unter anderem der Komponisten, aufgeweicht wird. Die Piratenpartei, die in Berlin sehr erfolgreich war, kämpft darum, dass das Internet ganz frei gegeben wird. Das bedeutet, dass das Urheberrecht völlig über den Haufen geworfen würde. Hier gilt es aufzupassen und dafür zu kämpfen, dass die Rechte der Urheber, also vor

allem auch der Komponisten, gewahrt werden. Wenn die Urheber und deren geistige Leistung nicht mehr geschützt werden, wäre das für die Kreativität, von der unsere Gesellschaft lebt, verhängnisvoll. Ein weiteres wichtiges Feld ist das Bildungspaket der Bundesregierung. Wir können vom Bundesverband hier verhältnismäßig wenig unternehmen; denn der Vollzug liegt bei den Kommunen und den kommunalen Jobzentren. Also müssen die Landes- und Ortsverbände tätig werden. Wichtig ist, dass auch die Mitglieder des DTKV, die freiberuflichen Musiklehrer, in den Kreis der Leistungsanbieter einbezogen werden. Ein wichtiges Problem sind auch klare Regelungen für das legale Notenkopieren. Wir verhandeln derzeit gemeinsam mit anderen Verbänden mit dem Verband der Musikverleger und der VG Musikedition. Es gibt auch interne Aufgaben, etwa die Durchführung einer Mitgliederbefragung, um die Tätigkeiten unserer Mitglieder und deren Anliegen besser zu kennen und vertreten zu können. Wichtig erscheint auch die weitere Qualifizierung des Manuskriptarchivs, indem wir junge Komponisten auffordern, ihre Werke dort zur Verfügung zu stellen. Wir wollen Werke aus dem Manuskriptarchiv in Konzerten und auf CD präsentieren, wie das jetzt schon im Landesverband NordrheinWestfalen in Siegburg in vorbildlicher Weise geschieht. Eine Frage, die sich immer stellt, ist die Finanzierung. Wenn wir mehr Geld hätten, könnten wir noch viel mehr Aktivitäten entfalten. Der Weg dazu führt eigentlich nur über neue Mitglieder. Alles, was ich in dem Interview vorgestellt habe, dient – wie ich hoffe – auch dazu, den einen oder anderen zu bewegen, Mitglied im Deutschen Tonkünstlerverband zu werden, was sich in jedem Fall lohnt: kurzfristig wegen der bereits erwähnten geldwerten Vorteile für das einzelne Mitglied, langfristig, da durch einen mitgliederstarken Verband der Einfluss in Politik und Gesellschaft größer wird.

Das Gespräch führte Franzpeter Messmer

Was wäre die Spitze ohne die Basis?

Tage Alter Musik in Kelkheim: zwei Konzerte des Frankfurter Tonkünstlerbundes Gerne, allzu gerne wird das Musikland, die Musiknation Deutschland beschworen – und stolz auf die große Tradition verwiesen, auf die „Weltgeltung“ deutscher Komponisten, die Vielzahl, auch Qualität der Opernhäuser, Orchester, Chöre, Ensembles und nicht zuletzt Ausbildungsinstitutionen.

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och bei näherem Hinsehen entpuppen sich nicht wenige solcher Elogen als Sonntagsreden, denn um den Musikunterricht in den verschiedenen Schultypen ist es nicht sonderlich gut bestellt. Hinzu kommt nach der Ausbildung die wachsende Konkurrenz beim Kampf um Stellen oder eine Positionierung als Privatmusiklehrer. Ein gutes Examen an einer deutschen Musikhochschule garantiert noch keinen sicheren Job, und der Leistungsdruck nimmt zu. Doch geht es auch um Nachwuchs anderer Art. Das Publikum der Traditionskonzerte ist überaltert, und es wachsen wenig Jüngere nach. Die Schere geht auseinander. Allerdings ist die klassische Hochkultur, Domäne des Bildungsbürgertums, nicht mehr Maß aller Dinge. Es wird oft eine

geschlossene E-Musik-Gesellschaft suggeriert, die reichlich fiktiv ist. Was wäre zu tun? Skepsis wäre Aufgabe einer ernstzunehmenden Kulturkritik. Sieht man indes die Platzverhältnisse bei den Tageszeitungen, wird man nicht gerade optimistischer. In diesem Sinne Einblick in pädagogische Arbeit zu geben, ist immerhin ein Weg Interesse an Musik zu wecken – abseits der etablierten Höchstleistungs-Kultur. Ein Beispiel hierfür sind die Kelkheimer Tage Alter Musik, ein kleines Spezial-Festival, Thema 2011 „Altes Dunkel – Heller Klang“. Die Leiterin Dietburg Spohr jedenfalls möchte die traditionsreiche Reihe nicht in der Sphäre einer mitunter hermetischen Alte-Musik-Sphäre belassen, sondern verändern und erweitern: Sufi-Tanz mit einem türkischen Schlagzeuger und deren Interaktion mit einem Renaissance-Ensemble. Zum Konzept gehört auch jedes Mal eine Komponente Bildender Kunst: dieses Jahr eine Lichtinstallation, die auf dem Altar fast Bühnenbild-Funktion gewann. Zusätzlich aber bringt die Idee, Lernende wie Lehrende des Frankfurt Tonkünstlerbundes für ein Doppel-Konzert

Saarländische DTKV-Gitarristen Arbeitsbericht aus der Gruppe Die Fachgruppe der Gitarrist/-innen treffen sich seit September 2010 regelmäßig zu Konferenzen.

Neben dem intensiveren Kennenlernen steht der Austausch zu pädagogischen und methodischen Themen im Vordergrund. Hierbei werden im Kollegenteam sowohl Fragen zur Sorgfalt der technischen Ausbildung diskutiert als auch Lösungsideen für immer wieder auftauchende Schwierigkeiten der Schüler ausgetauscht. Das Besprechen von Neuerscheinungen und bewährter Spielliteratur wie auch das aktive gemeinsame Musi-

zieren von Quartettliteratur wird praktiziert. In 2012 organisiert die Fachgruppe für ihre Schüler eine Gitarrenfreizeit, in der durch kleinere Ensembles vorbereitete Stücke zu einem Projektorchester zusammengeführt werden und diese in einem Abschlusskonzert dargeboten werden. Diese Plattform des regelmäßigen Treffens einer Fachgruppe hat sich sehr bewährt und trägt sowohl für die darin zusammengeschlossenen Dozenten als auch für deren Schüler bereits Früchte. Frank Brückner

zu gewinnen, immer mehr Hörer in die Alte Kirche St. Martin: ein Konzert am Nachmittag für lernende Kinder und Jugendliche, aber auch für künstlerisch sich weiterbildende Erwachsene – und ein abendliches, das lehrende Künstler gestalten. Der Eindruck wechselseitigen Gebens und Nehmens ist ein großer Gewinn. Und die oft erstaunliche Sicherheit der Heranwachsenden bei ihrer, mitunter ersten, Podiumssituation verblüffte. Natürliche wurde der Begriff „Alte Musik“ nicht dogmatisch verstanden, auch wenn das vorklassische Repertoire dominierte. Aber wenn eine junge Pianistin schon entschieden suggestiv ein Stück aus Tschaikowskis „Jugend-Album“ spielte, dann schien das wichtiger als rigide historisch-stilistische Grenzziehung. Fast noch wichtiger allerdings war, dass niemandem ein Moment von Dressur anzumerken war, alle beglückend frei und locker, ja vergnüglich spielten. Späteren Ehrgeiz in Richtung Professionalität muss dies nicht ausschließen. Und da sowohl Flügel wie Cembalo zur Verfügung standen, bot sich die Möglichkeit, Stücke von Bach oder Daquins „Le coucou“ je-

weils zweimal auf beiden Instrumenten zu spielen wie zu hören, so im unmittelbaren Vergleich Vorzüge und Grenzen zu erfahren und in einer langen Gesprächspause zwischen den beiden Konzerten zu diskutieren. Diesen lebendig-kreativen Umgang mit Musik wie Instrumenten und die Möglichkeit, sich auszutauschen erlebt man nur allzu selten. Andernorts gäbe es auch diese Möglichkeiten, nur: Warum werden sie kaum genutzt? Dass die Aufführungen der Dozierenden natürlich professionell waren, versteht sich. Aber auch bei den lehrenden Künstlern spürte man deutlich, wie Musik, Musikmachen sie noch an- und umtreibt, nichts gelangweilt-steril „abgeliefert“ wird. Diese Konzerte lassen ahnen, was „Glamourkonzerten“ bisweilen an freudiger Spontaneität fehlt. Die Zwischenreiche von jung und alt, Laien und Profis sind manchmal animierender. Will man hochkompetenten Nachwuchs und ein hochmotiviertes, kenntnisreiches jüngeres Publikum gewinnen, dann sollte man der Frühphase der Entwicklung mehr Aufmerksamkeit schenken. Dietburg Spohr

Neuanfang in Rheinland- Ginsheimer Pfalz Gospelworkshop Ingelheim. Bei der letzten Jahreshauptversammlung des DTKV Landesverbandes Rheinland-Pfalz wurde der Vorstand komplett neu besetzt. Über 13 Jahre setzte sich Annerose Baab als 1. Vorsitzende mit großem persönlichem Engagement für die Mitglieder des Landesverbandes ein. Erster Vorsitzende ist Karl-Heinz Simon, gemeinsam mit der 2. Vorsitzenden Monika Höfling-Grote und den Beisitzern Prof. Michael Braun, Franz Michael Janson und Wiebke Charlotte Franz ist der Landesverband Rheinland-Pfalz, dessen Geschäftsstelle nun in Germersheim sitzt, neu formiert. wcf

Vom 16. bis 18. März findet der erste Gospelworkshop mit dem Komponisten Chris Lass statt. Besonderheit des Workshops ist die Familienfreundlichkeit. Es gibt sowohl einen Workshoppart für die „Gospelteens“ von 8 bis 18 Jahren als auch den Erwachsenen-Workshop. Percussioneinheiten, Stimmbildung, Erarbeitung eines gemeinsamen Bühnenprogramms sind Elemente, die den Workshop abrunden. Nähere Informationen und Anmeldung unter Happy Young Voices, Christiane Maier, Tel. 06144/40 56 06, ChristianeMaier@t-online.de. cm


DTKV Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein &   DTKV Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen, Sachsen

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Kontinuität, Substanz und Qualität Dreifache Jubiläumsfeiern im DTKV Sachsen-Anhalt Auf das Jahr 2011 fielen gleich drei Jubiläen: der 20. Geburtstag des 1991 gegründeten DTKV-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, dessen Ausrichtung des 20. Tonlünstlerfestes Sachsen-Anhalt in jährlicher Folge und natürlich der 200. Geburtstag von Franz Liszt, dem „Urvater“ der Tonkünstlerverbände. So fiel das 20. Tonkünstlerfest entsprechend üppig aus – über zehn Tage gefüllt mit insgesamt zwölf Veranstaltungen an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Kooperationspartnern – jede Veranstaltung für sich ein kleines Highlight, mit Liszt als rotem Faden. Mit 80 Seiten geballter Information zeigte sich die Festschrift ebenso üppig: Von einem Referat des Ehrenmitglieds Brigitte Gmelin (ehemalige Justiziarin des DTKV-Bundesverbandes) zu den Anfängen nach der Wende über eine Dokumentation aller 20 Tonkünstlerfeste bis hin zu Grußworten von Persönlichkeiten aus Politik und Verbänden sowie des kompletten Veranstaltungsprogramms spannt sich der Bogen. Das eigentliche Festkonzert zu den drei Jubiläen fand am 25. November 2011 im Gesellschaftshaus Magdeburg statt. Verbale Würdigung erfuhr die geleistete Arbeit des Tonkünstlerverbandes Sachsen-Anhalt durch Grußworte des Kultusministers im Land Sachsen-Anhalt, überbracht von MD Uwe Hoberg, des Präsidenten des DTKV-Bundesverbandes, Dr. Dirk Hewig sowie des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper.

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or vollem Saal musizierte die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie unter der Leitung von GMD Christian Simonis. Die Zusammenarbeit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie, besonders unter ihrem Leiter GMD Simonis, mit dem Tonkünstlerverband ist schon fast legendär. Nicht nur Auftritte zu den Tonkünstlertagen, sondern auch Zusammenarbeit mit den im Verband organisierten Komponisten und Aufführung von deren Werken in eigenen Anrechtskonzerten bestimmen das gemeinsame Tun und die Verbundenheit. Folgerichtig erklangen zum Festkonzert gleich drei Uraufführungen sachsen-anhaltischer Komponisten. Seitdem die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie 2003 Peter Petkows „Cameriada“ zur Uraufführung brachte, schwebte dem Komponisten im Geiste eine „Cameriada II“ vor, die pünktlich zum Jubiläum ihre Uraufführung erfuhr. Dieses optimistische dreisätzige Werk voll Lebensfreude wurde mit Freude musiziert. Eine weitere interessante Uraufführung, allerdings ganz anderer Couleur präsentierte Thomas Buchholz aus Halle mit „Klingelfranz – zwei Liszt-Paraphrasen“. Sie sind geschrieben für Orchester und elektroakustisches Zusammenspiel und deutlich modernerer Lesart. Motive aus dem Mephisto-Walzer von Franz Liszt waren allgegenwärtig in motorisch raumgreifender Weise. Die dritte Uraufführung, im weitesten Sinne dem Jazz zuzuordnen, stammte aus der Feder von Curt Dachwitz – eine Sinfonietta im Stile eines Concerto grosso für Solo-Jazz-Trio und kleines Orchester. Das Trio war mit Oliver Vogt, Klavier, Akki Schulz, Bass, und Warnfried Altmann, Saxophon, brillant besetzt und es entspann sich ein teils improvisatorisch anmutender Dialog zwischen Jazz-Trio und klassischem Orchester – sehr zur Freude des Publikums und als schwungvoller Abschluss des Jubiläums-Konzertes. Ergänzt wurde die Reihe der Uraufführungen noch durch Liszts Sinfonische Dichtung „Von der Wiege bis zum Grabe“ und zwei Stücke für Violine und Orchester von Gustav Rebling, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Magdeburger Musikleben maßgeblich mitbestimmte. Solo-Violine spielte die junge Geigerin Elisabeth Gebhardt, die zum wiederholten Mal ihre Virtuosität und mitreißende Interpretation gemeinsam mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie unter Beweis stellte. Sie brillierte auch im Abschlusskonzert noch einmal. Insgesamt präsentierte sich das Orchester unter Leitung von GMD Simonis in Hochform, wurde allen Nuancen und den sehr unterschiedlichen Werken in

der Interpretation gerecht, nicht zuletzt dank der souveränen und einfühlsamen Leitung seines Dirigenten.

Auftakt: erfülltes Dasein Der Auftakt war am 17. und 18. November 2011 im Rahmen des Festivals „Impuls“ und als Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Theater der Landeshauptstadt Magdeburg im dritten Sinfoniekonzert der Magdeburgischen Philharmonie gesetzt worden. Eine Uraufführung des Magdeburger Komponisten Klaus-Dieter Kopf „Winde und Wolken – Hommage à F. L.“ (F. L. = Franz Liszt) war der Beitrag des Tonkünstlerverbandes. Der Komponist setzte sich im Schaffensprozess intensiv mit Franz Liszt auseinander und schreibt selber: „Liszts Bekenntnis zur Verschmelzung der Gregorianik mit dem protestantischen Choral spielt eine wichtige Rolle in meiner Komposition. Musik der Zukunft sollte frei beweglich und entwicklungsfähig, konträr wie das Leben sein. Organisatorische Hemmungen, die durch scheinintellektuelle Dogmen hervorgerufen werden, die das Leben nicht mehr wecken, sondern das hohe Glück des Handelns vorherbestimmen wollen, stehen dem gegenüber. Eine durch Güte und Liebe geprägte Musik kann zu einem erfüllten Dasein beitragen.“

JugendkompositionsWettbewerb Mit dem Musikalischen Kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt gibt es seit dessen Gründung vor sechs Jahren eine rege Zusammenarbeit und so konnte das Publikum am 17. November 2011 im Konservatorium Georg Philipp Telemann Magdeburg ein Gesprächskonzert mit dem Dresdner Komponisten Jörg Herchet erleben, der am folgenden Tag einen Workshop mit der Komponistenklasse SachsenAnhalt gestaltete. Auch die Komponistenklasse unter Leitung von Bernhard Schneyer präsentiert sich jährlich beim Tonkünstlerfest mit eigenem Konzert, das mit der Aufführung der preisgekrönten Werke des Jugend-Kompositions-Wettbewerbs einher geht. In diesem Jahr war es bereits der 18. Wettbewerb. „Das Ensemble ‚Sinfonietta‘ aus Dresden, unter der Leitung von Daniel Spogis, nahm sich, wie auch in den Vorjahren, der einfallsreichen, bunten Klangwelt der jungen Komponisten besonders feinfühlig an und musizierte mit großem Engagement“, wie Renate Bojanowski in der Magdeburger „Volksstimme“ unter dem Titel „18 Stücke von 18 jungen kreativen Köpfen“ am 21. November 2011 schrieb und des Weiteren berichtete: „Nach der Pause erklangen die vier preisgekrönten Stücke des Wettbewerbs. Teilnehmen konnten Jugendliche bis zum Alter von 24 Jahren. 16 Einsendungen aus verschiedenen Bundesländern erreichten die Jury, die aus Mitgliedern des Tonkünstlerverbandes bestand. Den Komponisten Klaus-Dieter Kopf, Peter Petkow und Thomas König standen bei der Entscheidung beratend der Verleger Frank Helfrich aus Berlin und die Vorsitzende des Tonkünstlerverbandes Sachsen-Anhalt, Dr. Sigrid Hansen, zur Seite. Der Förderpreis ‚Klaus Obermayer‘‚ (benannt nach dem geistigen Vater des Wettbewerbs) ging in diesem Jahr an Hannes Joachimi aus Krefeld für sein originelles ‚Chanson Français‘. Den dritten Preis erhielt Jakob Stillmark für sein Stück ‚Prière‘ (Gebet). Es enthält interessante improvisatorische Elemente. Über den zweiten Preis konnte sich Clemens K. Thomas mit seinem Werk ‚Wiedersehen. Nicht Wiedersehen‘ freuen. Mit einfachen Mitteln schuf er eine sehr persönliche Atmosphäre. Auch der Text stammt aus seiner Feder. Besonders interessant die Besetzung: Horn/ Harfe/Kontrabass/Sopran. David Osten und seine Kompositionen sind dem Magdeburger Insider-Publikum nicht unbekannt, hat er doch bereits für mehrere seiner Werke Auszeichnungen bekommen. In diesem Jahr erhielt er für seine Collage für Sopran und Kammerensemble ‚Archaischer Torso Apollos‘ den ersten Preis. David Osten setzte

Festkonzert: Elisabeth Gebhardt, Violine, und GMD Christian Simonis, Mitteldeutsche Kammerphilharmonie. Foto: Rüdiger Pfeiffer

hier Texte von Homer, Rilke und Schiller frei und mit ganz eigener musikalischer Sprache in Szene“, lobte Renate Bojanowski.

Liszt und die Orgel Am gleichen Abend gab es ein Orgelkonzert mit drei Organisten in der Kathedralkirche St. Sebastian Magdeburg. Stefan Nusser spielte in gewohnt souveräner Weise mit feingliedrigen Registrierungen eine Passacaglia über das polnische Hirtenlied „Swiety boze” des 2004 verstorbenen Magdeburger Komponisten und DTKV-Mitglieds Dieter Nathow sowie „Tu es Petrus“ aus dem Christus-Oratorium von Franz Liszt. Ebenfalls im Zusammenhang mit Franz Liszt steht die 3. Orgelsonate von Gottfried August Ritter, die der Komponist Franz Liszt widmete. Sie gilt als Ritters bedeutendstes Orgelwerk und hat in Magdeburg bereits eine lange Tradition, nicht zuletzt durch die Ritter-Orgelwettbewerbe. Matthias Mück spielte sie als Organist des Hauses stilsicher und virtuos ausgewogen. Das wohl mitreißendste Werk des Abends bot Sandra Schilling aus Stendal mit Reubkes Sonate „Der 94. Psalm” dar. Dieses streckenweise sehr virtuose Werk, das selten zu hören ist, fordert dem Organisten hohe technische Perfektion, aber auch Einfühlungsvermögen ab. Beides war beim sehr virtuosen Vortrag von Sandra Schilling zu spüren – gekoppelt mit geschickter facettenreicher Nutzung der vielfarbigen Register der Eule-Orgel in der Kathedralkirche.

Nachwuchs und Schul-Koop Am 20. November 2011 wurde vormittags in einer Veranstaltung des Musikalischen Kompetenzzentrums im Gesellschaftshaus der Komponist und Leiter der Komponistenklasse Bernhard Schneyer vorgestellt. Hier erklangen sowohl Kompositionen für Schüler als auch für professionelle Interpreten in unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen. Es musizierten mit viel Freude und Schwung Elke Voigt, Sopran, Karoline Schulz, Flöte, Michael Spiecker, Violine, Christian Bamberg, Kontrabass und Maxim Böckelmann, Klavier, Werke aus verschiedenen Schaffensepochen des Komponisten, um einen kleinen Eindruck von der Vielfalt des Oeuvres Schneyers zu geben. Ergänzend gab es noch Gespräche mit dem Komponisten, in denen er unter anderem Auskunft zu seiner Person, seinen Motiven, Vorbildern und Vorhaben gab. Der Nachmittag gehörte wieder dem Nachwuchs. Diesmal musizierten Instrumental-Schüler der im Tonkünstlerverband organisierten Lehrer, zum Teil gemeinsam mit ihren Lehrern im Bürgersaal, Bernburg, Kompositionen des 19. bis 21. Jahrhunderts. Auch hier waren erstaunliche Leistungen zu verzeichnen, wie zum Beispiel von Robert

Jirsak und Maria-Luisa Grötzner, Akkordeon, Sebastian Hansen, Bassklarinette und Moritz Heine, Gesang und Klavier. Am Vormittag des 25. November 2011 hatte die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie ihre Generalprobe für Jugendliche geöffnet und diese eingeladen, der neuen Musik zu lauschen. Im Rahmen des Musikunterrichtes nahmen gut 50 Schüler der Oberstufe des Werner-von-Siemens-Gymnasius Magdeburg teil und schätzten die Stücke für sich ein. Sie hatten gemeinsam mit ihrem Musiklehrer, Christian Hoffmann, einen Fragenkatalog vorbereitet und werden im Nachklang noch die Gelegenheit bekommen, mit den Komponisten selber zu sprechen, wenn diese die Schule besuchen und sich den Fragen der Jugendlichen stellen.

Wissenschaft und Live-Feature Aber nicht nur Konzertveranstaltungen, sondern auch wissenschaftliche Vorträge sowie ein Live-Feature bereicherten die Festwoche. So wurde Franz Liszt einmal ganz von einer anderen Seite beleuchtet: „Künstler – Freimaurer – Abbé – eine enigmatische Persönlichkeit?“ Diesen Titel hatte Dr. Sigrid Hansen für ihren Vortrag gewählt, den sie, gekoppelt mit einem Orgelkonzert, in der Propsteikirche St. Peter und Paul am 22. November 2011 in Dessau hielt. Passend zur Thematik hatte Stefan Nusser relativ unbekannte Orgelwerke von Liszt ausgewählt, die vorwiegend zum kirchlichen Gebrauch entstanden waren. Vortrag und Musik ergänzten sich wunderbar, der Zuhörer konnte Liszt aus einer anderen Perspektive erleben. Ein besonderes Highlight war das Live-Feature am Folgetag im Forum Gestaltung Magdeburg. Unter Leitung von Norbert Pohlmann fanden sich Musiker und Sprecher zusammen, die originale Texte aus Liszt-Briefen und Veröffentlichungen rezitierten und improvisatorisch untermalten. Roter Faden war Liszts Ausspruch: „Die soziale Kunst ist nicht mehr und ist noch nicht“. Unter diesem Aspekt wurde Geschichte, Gegenwart und Zukunft aufgerollt, das Vergangene im Heute gespiegelt und das Heutige im Vergangenen. Eindrucksvoll rezitierten Thomas Zieler und Tobias Hübsch Texte mit Informationen über Intentionen über das Gewordensein und Werden der Vereine, Ver­bände, Institutionen, unterbrochen und untermalt mit originären musikali­ schen Beiträgen und Improvisationen von Warnfried Altmann, Saxophon und Hermann Naehring, Schlagwerk. Dramaturgischer Höhepunkt und überraschender Schluss war der Auftritt des Neuen Magdeburger Kammerchores mit Beethovens „Ode an die Freude“ – eine eindrucksvolle und zum Nachdenken anregende Veranstaltung der ganz anderen Art. Tags darauf konnte der musik- und geschichtsinteressierte Zuhörer einem

weiteren Vortrag über Liszt in der Musikbibliothek Magdeburg lauschen. Diesmal stand seine Kulturkonzeption und das schriftstellerische Werk in Weimar sowie die Bedeutung des von ihm gegründeten Allgemeinen Deutschen Musikvereins (ADM) in der Europäischen Musikgeschichte im Vordergrund. Referentin war Dr. Irina Lucke-Kaminiarz aus Weimar, die wie niemand sonst die Quellen zu Geschichte, Struktur und Bedeutung des ADM erforscht hat.

Von Liszt bis Sax’n Anhalt Das Abschlusskonzert am 26.11.2011 stand unter dem Motto: „Lange Nacht der Kammermusik“. Hier hatten insbesondere die Instrumentalmusiker unter den Tonkünstlerverbands-Mitgliedern die Möglichkeit, ihr Können zu zeigen. In drei Blöcken, geteilt durch Pausen zum Reflektieren des Gehörten, erklangen so Kompositionen von Liszt über Stojan Stojantschew – einer der Gründerväter des Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Axel Gebhardt, Klaus Obermayer – in Gedenken an jahrelange Begleitung und Aufbauhilfe für unseren Verband, Peter Petkow, Thomas König und Jens Klimek als jüngstes Komponistenmitglied bis hin zu Gitarrenklängen des Duos Con brio und Jazz vom Sax’n Anhalt Orchester. Das Poulenc-Trio interpretierte souverän und facettenreich Werke von Thomas König und eine Uraufführung von Jens Klimek mit dem viel versprechenden Titel „Wenn Liszt mit List bezwungen…“. Herausragend war die Interpretation des Mephisto-Walzers und von La Campagnella (beides Liszt) durch den Münchener Pianisten Egmont Gabler. Mitreißend und furios bot er die virtuosen Stücke im Schinkelsaal dar, was neben hoher Konzentration, ausgefeilter Technik auch körperliche Fitness voraussetzt. Aber auch als einfühlsamer Begleiter profilierte er sich bei der Interpretation von Klaus Obermayers Gesängen der Nacht, bei denen Ran Marimoto, München, die Oboe zum Singen brachte. Der letzte Block des Abends und endgültige Abschluss des 20. Tonkünstlerfestes wurde von den beiden Gitarristen des Duos Con brio Holger Szukalsi und Markus Krutzfeld mit eigenen Werken eingeleitet. In bewährter Weise musizierten die beiden bestens miteinander eingespielten Musiker eigene Kompositionen, die ihnen auf den Leib geschrieben sind und das Publikum zum Träumen in ferne Gefilde entlockte. Furios dann der Abschluss durch eine Light-Variante des Sax’n Anhalt Orchesters. Die musikalische Vielfalt mit Adaptionen von Liszt, Strawinsky über Bob Marley bis Händel war ein wahres Feuerwerk nicht nur für die Ohren und ein optimistischer, fröhlicher und nicht zuletzt lauter Schluss des gesamten Tonkünstlerfestes. Kerstin Hansen


DTKV Niedersachsen & DTKV Berlin Präsentation Heute erhalten alle unsere Leser zum ersten Mal die neu gestaltete achtseitige DTKV-Beilage. Nach einer langen und gründlichen gemeinsamen Vorbereitung von DTKV-Bundesverband, der nmz-Redaktion und den Landesverbänden mit ihren nmz-Autoren wird nun ein DTKV-Buch präsentiert, in dem gebündelt alle Verbandsberichte veröffentlich sind. Außerdem wird dieses Buch nun der Gesamtauflage der nmz mit einer Auflage von ca. 22.000 Stück beiliegen. Allein das ist eine Verdreifachung. Damit können wir nicht nur unsere Partner auf Landes-, Kreis-, Stadt- und Gemeindeebenen verstärkt auf uns aufmerksam machen. Viele Interessierte haben die Möglichkeit, sich über unsere künstlerische, musikalische und pädagogische Arbeit und deren Ergebnisse zu informieren. Dies natürlich von der Bundesebene bis hinein in die Ortsverbände, welche die Möglichkeiten der Berichterstattung nutzen. So können wir zehnmal im Jahr auf einer halben Seite über unsere umfangreiche Arbeit berichten. gs

Informationsphasen für Studienbewerber Wie wir bereits berichteten, bietet der DKTV-Landesverband Niedersachsen e.V. auch im Frühjahr 2012 wieder in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater Hannover die Informationsphasen für Studienbewerber an. Heute veröffentlichen wir hier noch die Termine. Am Freitag, 03.02., ab 17 Uhr Anmeldung und Kursteil 1, Ende gegen 20 Uhr. Treffen im Foyer der HMTM Hannover, Emmichplatz 1. Weitergeführt wird am Samstag, 04.02., von 17 Uhr bis 20 Uhr: 1. Phase, ebenso dort. Die 2. Phase findet am Samstag, 18.02., zur gleichen Zeit in Raum 234 statt. In der 3. Phase am Samstag, 14.04., findet ab 17 Uhr in der HMTH der Theorietest als „Generalprobe” statt. gs

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Was Musik alles ausdrücken kann Musikerzählungen zur Annäherung an die Programmmusik Was kann Musik alles ausdrücken? Und wie tut sie das? Diesen Fragen stellten sich die kleinen und etwas größeren Zuhörer bei den Konzerten der Streicherakademie Hannover. Unter dem Titel „Musikerzählungen“ wurde an zwei Abenden im November in der KGS Sehnde und der Herrenhäuser Kirche sowie in einer Matinee im Kaiser-Wilhelm-und Ratsgymnasium Hannover zu einer individuellen Annäherung an die Programmmusik ermutigt.

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arie-Luise Jauch, Leiterin der Streicherakademie Hannover, moderierte die Konzerte mit rund 100 Beteiligten in kindgerechter Weise und steckte die Zuhörer mit ihrem Enthusiasmus an. In Zusammenarbeit mit den Haldern Strings (Leitung: Georg Michel), die für die Proben und Konzerte nach Hannover angereist kamen, war eines jener regelmäßigen Konzertprojekte entstanden, welches die Streicheraka-

demie Hannover als zweite Säule ihrer musikpädagogischen Arbeit sieht. Durch die gemeinsame Arbeit mit Älteren sollen die Kinder allmählich in das Orchesterspiel hineinwachsen und das Zuhören und -schauen bei den Anderen als größte Motivation fürs eigene Üben ansehen. Auf Grundlage der relativen Solmisation, Tai Chi, Singen und Tanzen erhalten die Kinder ansonsten im wöchentlichen Einzel- und Gruppenunterricht sowie im Ensemblespiel eine ganzheitliche musikalische Ausbildung. Verstärkt geht die Streicherakademie auch in Schulen: So war es eine Besonderheit und Herausforderung für die Musikerzählungen, dass die Musikklasse der Grundschule Grimsehlweg (Hannover), die erst seit September Unterricht von Mitarbeitern der Streicherakademie erhält, mit einbezogen wurde. Ergänzt wurde das Projektorchester außerdem durch einige ältere Schüler, Studentinnen sowie professionelle Musiker.

Viele begeisterte Streicher-Kinder beim Konzert. Foto: Florian Graser

Dramaturgisch geschickt aufgebaut entwickelte sich das Programm von einer Augenmusik hin zum reinen Hö-

ren: Während es beim anfänglichen Piratentango mit Kinderchor und Kostümen wörtlich bunt zuging, nahm die visuelle Komponente schon bei der Aufführung der Filmmusik zu Fluch der Karibik ab. Bei Vivaldis Sommer und Herbst aus den Vier Jahreszeiten schließlich wurde sie ganz aufs innere Sehen verlegt. Mit Carolin Ladda und Maiken Jauch wurden hierfür zwei hervorragende Solistinnen gewonnen. Spielten beim ersten Stück sogar die Kleinsten mit, die gerade leere Saiten streichen, dünnte sich das Orchester mit steigendem musikalisch und technischen Anspruch aus, sodass bei Vivaldi noch ein kleines barockes Kammerorchester übrig blieb. Letztlich blieben den Zuhörern hoffentlich viele weitere Fragen an die gehörte Musik. Und vielleicht einige von Vivaldis Jagdschüssen oder Vogelstimmen im Ohr. Oder eben das, was die Musik ihnen an Kopfkino beschert hatte.

Mechthild Schlumberger

Aufführungsfreude in besonderer Atmosphäre Braunschweiger Dozentenkonzert Das Dozentenkonzert des DTKV Braunschweig fand im November im Schimmel-Auswahlzentrum statt. Das Konzert eröffneten die von Ilka Schibilak (primo) und Christine Hinz-Kosfelder (secondo) hervorragend vorgetragenen Slawischen Tänze von A. Dvorák, in denen sich die feurigen Rhythmen mit der slawischen Melancholie raffiniert abwechselten. Danach folgte Rinaldos Arie von Händel, gesungen von Friederike Kannenberg (a.G.) und Claudia Bigos am Klavier, der die dramatisch anmutende Liebesgeschichte „Im Frühling“ von Rimsky-Korsakow folgte. Das „Marienwürmchen“- Lied von Johannes Brahms erfreute jedes Gemüt. Zuletzt erklang das Lied „A Vucchelle“ von F.

P. Tosti, das die Zuhörer kurzweilig in eine italienische Schenke entführte. Die Es-Dur Sonate für Klarinette, gespielt von Djamila Köhli und Friederike Leithner am Klavier, setzte die besondere Atmosphäre dieses kammermusikalischen Konzertes fort. Die zeitgenössische Musik wurde durch zwei Stücke, „Pendulum“ von P. Rose von 1996 und zum anderen „Tangolino“ von A. Csollany aus dem Jahr 2006, vertreten und diese wurden sehr unterhaltsam von Christiane Rust (Altblockflöte) und Gabriele Mooij-Kulschewskij (a.G.) auf der Bass- und Tenorblockflöte vorgetragen. Das Programm schlossen drei weitere Slawische Tänze. Der besonderen Atmosphäre dieses in-

Die konzertierenden Pädagogen aus Braunschweig. Foto: Claudia Bigos

timen Konzertsaals ist es zu verdanken, dass die Aufführungsfreude der Dozenten und die Intensität des Zuhörens ungestört waren und eine Fort-

setzung der Zusammenarbeit zwischen dem DTKV und dem Schimmel-Auswahlzentrum versprechen.

Claudia Bigos

Festakt und Konzert in der Mendelssohn-Remise Verleihung der Ehrenmitgliedschaften an Christian Höppner und Anka Sommer Nach vielen Jahren hat nun der Vorstand des DTKV Berlin wieder Ehrenmitglieder ernannt: das prominente Mitglied Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrats und zudem Vizepräsident des europäischen Musikrats sowie stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Kulturrats.

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nka Sommer, Vorsitzende des Regionalauschusses Berlin Süd und stellvertretende Vorsitzende des Landesausschusses „Jugend musiziert“, darüber hinaus seit vielen Jahren Schatzmeisterin und ehrenamtliche Geschäftsführerin des DTKV Berlin. Posthum zum Ehrenmitglied ernannt wurde Prof. Dr. Peter Schwarz, der als Hochschullehrer, Chorleiter, Dirigent und Organist stets großen Einsatz für die Berliner Tonkünstler zeigte und zahlreiche Werke von zeitgenössischen Komponisten uraufführen ließ. Wie kaum ein anderer Raum im Zentrum Berlins eignet sich die Remise im alten, wieder errichteten Bankhaus der Gebrüder Mendelssohn zu solch würdiger Feierstunde: Eine wunderbare Atmosphäre in dem, mit Skulpturen und Bildern der Familie Mendelssohn ausgestatteten, ebenerdig im aparten Hinterhof gelegenen Gewölbekeller (einstmals Kutschstation), der vornehmlich als Museum mit Ausstellungsexponaten genutzt und von der Mendelssohn Gesellschaft e.V. betrieben wird. Ein originaler Bechstein-Flügel aus dem 19. Jahrhundert mit vollem, weichem Klang steht zur Verfügung, den die Berliner Tonkünstler Leonore Haupt (Violine) und Matthias Rohn (Klavier) für die musikalische Umrahmung des Festakts zur Verleihung der Ehrenurkunden nutzen konnten. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des DTKV Berlin erklang die „Sicilienne“ für Violine und Klavier von Maria Theresia von Paradis, in der die junge Geigerin ihre glänzende Virtuosität und ihre mitreißende Ausstrahlung darbieten konnte. Leonore Haupt ist

nicht nur selbst Mitglied im Berufsverband, sondern auch mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbes „Jugend musiziert“. Sie studierte an der Universität der Künste in Berlin bei Prof. Marianne Boettcher mit den Abschlüssen Diplom sowie Konzertexamen und ist seitdem gefragte Solistin in großen Sälen wie dem Schlosstheater Rheinsberg und der Berliner Philharmonie. Seit 2004 ist sie darüberhinaus Konzertmeisterin des Berliner Konzert Orchesters sowie seit 2011 auch des Berliner TonkünstlerEnsembles. Gegen Ende der Verleihung war sie nochmals mit Frederic Chopins „Nocturne“ zu hören. In der Laudatio für die neuen Ehrenmitglieder Christian Höppner und Anka Sommer hob Dr. Adelheid Krause-Pichler (Vorsitzende DTKV-Berlin) die überaus wichtige Funktion des Berufsverbandes und der hier aktiven Mitstreiter hervor, gerade in einer Zeit, in der der Kulturbegriff sich in einer kritischen Wende befindet. Nur wenige renommierte Kulturpolitiker halten hier der tradierten Kultur die angemessene Stellung und bekennen sich zu ihrer Musikleidenschaft alten Stils wie der Generalsekretär des Deutschen Musikrats Christian Höppner. Obwohl er alle Stufen der möglichen Karriereleiter erklommen hat – der nach dem Studium Violoncello und Klavier –, Musiklehrer, Musikschulleiter und Dozent an der Musikhochschule wurde, dann bis 2010 Präsident des Landesmusikrats Berlin war und nun, neben den bereits genannten Positionen, Mitglied im Programmausschuss von RTL, Kuratoriumsmitglied Frankfurter Musikpreises, Chefredakteur des Magazins „Musikforum“ sowie Ehrenvorsitzender des Berliner Landesausschusses „Jugend musiziert“, hat Christan Höppner die Haftung an der Basis nicht vergessen. Seine fast dreißigjährige Mitgliedschaft im Berufsverband DTKV spricht dafür ebenso wie die Fortführung seines Lehrauftrages an der Universität

v.l.n.r. Dr. Adelheid Krause-Pichler, Wilhelm Mixa, Anka Sommer, Rüdiger Trantow und Christian Höppner

der Künste Berlin, für die er sich den künstlerischen Freiraum lässt. Eine bewundernswerte Haltung, die eine Balance zwischen Beruf und Berufung, zwischen Arbeit und Ehrenamt zeigt, die bewundernswert ist. Für das ehrenamtliche Engagement wurde Höppner bereits 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Die Sängerin, Festivalleiterin und Schatzmeisterin Anka Sommer entstammt einer bekannten Musikerfamilie. Ihr Großvater, der Komponist Hans Sommer, gründete zusammen mit Richard Strauss und Friedrich Rösch die Genossenschaft deutscher Tonsetzer, heute GEMA. Die Laudatorin betonte, in wie vielfältiger Weise Anka Sommer jahrzehntelang ihre musikalisch-pädagogischen und organisatorischen Fähigkeiten in

den Berufsverband eingebracht hat. Als Gründerin des „Studio für Alte Musik“ an der Leo-Borchard-Musikschule Steglitz trug sie ab 1990 zu einem neuen Bewusstsein der Musikpädagogen bei, dem 1992 das nun seit 20 Jahren jährlich stattfindende Projekt „Steglitzer Tage für Alte Musik“ mit international bekannten Dozenten folgte. Für ihr Engagement im Rahmen von „Jugend musiziert“ in Berlin erhielt sie die „Silberne Ehrennadel“ des Landesmusikrats sowie für die Durchführung der bezirklichen Projekte die „Bezirksmedaille“ des Stadtteils Steglitz-Zehlendorf. Die ehrenamtliche Geschäftsführung des DTKV-Berlin beinhaltet nicht nur die Schatzmeisterei, sondern auch die kostenlose Zurverfügungstellung der Büroräume für den Berliner Verband. Auch der Bundesschatzmeister des

DTKV, Wilhelm Mixa, war nach Berlin gekommen, um sein Grußwort an die Jubilare zu richten. Er wies eindringlich auf die Wichtigkeit verbandspolitischer Arbeit hin, ohne die vor allem die freischaffenden Künstler kaum Rückhalt in der Gesellschaft hätten. Der feierlichen Übergabe der Urkunden, auf denen das Gründungsmitglied von 1844, der bekannte Musikwissenschaftler und Musiksoziologe Adolf Bernhard Marx (1785–1866) abgebildet ist, folgte im Anschluss an den mit Begeisterung aufgenommenen Musikbeitrag ein Sektempfang, dem unter anderem 60 internationale Studenten aus Passau beiwohnten. Einige berichteten im Anschluss an die Veranstaltung, dass sie erstmalig klassische Musik live gehört hätten und sie waren voller positiver Eindrücke. akp


DTKV Nordrhein-Westfalen  Nachrichten

Februar 2012  nmz 2/12   Seite 57

Zündende Interpretation, unfehlbare Wirkung DTKV-Manuskriptarchiv lockt und begeistert Zuschauer

Wir begrüßen als neue Mitglieder Golo Maichel, Köln, Musikpädagoge/ Jazz/Violoncello Katharina Deserno, Köln, Musikpädagogik Lothar Solle, Drensteinfurt, Violoncello/Klavier Gesang/Fagott Arndt Winkelmann, Laer, Dirigieren Julia Luter, Münster, Klavier/ Instrumentalpädagogik

Neuveröffentlichung von Guido Böger Gleich mit zwei Veröffentlichungen ist der Bad Lippspringer Gitarrist Guido Böger im Mel Bay Verlag (USA) vertreten. Turlough O‘Carolan – Irish Harp Pieces for Classical Guitar MB20308 und Stephen Foster – for Classic Guitar MB20563 Die Stücke sind zwei- bis dreistimmig gesetzt und mittelschwer einzustufen. Während die Arrangements bei Foster sich nach klassisch – romantischen bis folkloristisch – modernen Mustern richten, spüren die Stücke bei O’Carolan eher einem barocken Klang nach. Weitere Veröffentlichungen sind in Vorbereitung.

Uraufführung 22. April 2012 Herbert Callhoff: Trio Nr. 3 für Klarinette, Schlagzeug und Klavier 5. Kammerkonzert Hamburg, Philharmonie, Laeiszhalle

24. Siegburger Kompositionswettbewerb 2012 Veranstalter: Engelbert-Humperdinck-Musikschule Siegburg Der Wettbewerb ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ohne Altersbegrenzung ausge­schrieben (Einzelpersonen, keine Gruppen). Einsendeschluss: Sonntag, 13. Mai 2012 (Poststempel) Wettbewerbs- und Teilnahmebedingungen: Der Wettbewerb ist ausgeschrieben für: • Werke für zwei gleiche Instrumente (Streichinstrumente oder Blasinstrumente) – die Verwendung verschiedener Instrumente innerhalb einer Instrumentenfamilie („Nebeninstrumente“ wie z.B. Piccolo) ist zugelassen. • Jedes Werk ist in fünffacher Ausfertigung einzureichen. • Die Teilnehmer erklären mit der Einreichung, dass sie ihr Werk (ihre Werke) selbst gefertigt haben. Diese dürfen noch nicht aufgeführt worden sein. Es können beliebig viele Stücke eingereicht werden. • Alle Werke bedürfen der Notenschriftform; Anonymität wird nicht verlangt. Außerdem erklären sich die Teilnehmer damit einverstanden, dass ihre Werke möglicherweise im Rahmen der Preisträgerehrung oder bei anderen Veranstaltungen der Musikschule gespielt werden. Das dafür erforderliche Notenmaterial ist seitens der Komponisten zur Verfügung zu stellen. • Mitarbeiter der Engelbert-Humperdinck-Musikschule Siegburg sind vom Wettbewerb ausge­schlossen. Weitere Auskünfte erteilt die Musikschule Siegburg unter Tel. 02241/96 97 37 oder musikschule@siegburg.de • Alle Teilnehmer erhalten Urkunden. Es steht ein Preisgeld von insgesamt 2.000 Euro zur Verfügung. Außerdem vergibt der Verein HumperdinckFreunde Siegburg e.V. einen Sonderpreis in Höhe von 250 Euro. • Ehrung der Teilnehmer: Samstag, 16. Juni 2012, 15.00 Uhr, Kranz Parkhotel Siegburg, Mühlenstr. 32–44 • Die Entscheidung der Jury ist unanfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeadresse: Engelbert-Humperdinck-Musikschule, Humperdinckstr. 27, 53721 Siegburg

Seit 2006 sind sie eine gute Tradition in Siegburg: die Konzerte, in denen Werke des DTKV-Manuskriptarchivs gespielt werden. Als Leiter der Fachgruppe Künstlerische Projekte im DTKV NRW hat Jost Nickel, der auch Manuskriptarchiv-Beauftragter des BundesDTKV ist, in diesem Jahr zwei Konzerte konzipiert. Dabei konnte er aus seiner langjährigen Erfahrung mit dem Archiv schöpfen: als Spieler, Hörer und Auswählender. Bundesweit dürfte es niemanden geben, der das Archiv und seinen „Inhalt“ besser kennt.

So gelang es auch in diesem zweiten Konzert (die nmz hatte ausführlich schon über das erste Konzert im April 2011 berichtet), ein spannendes Programm mit diesmal besonders klangvollen Interpretennamen zusammenzustellen. Den Auftakt machte Josef Anton Scherrer, der sich zwei Werke Rolf Kuhnerts vorgenommen hatte:

den „Zyklus der vier Nocturnes“ sowie die „Hallenden Klänge“. In letzterem Opus lauschte Scherrer sensibel und mit farbiger Anschlagspalette den in sich ruhenden Akkordschichtungen Kuhnerts nach, während die Nocturnes klanglich klare und präzise ausformulierte Konturen in einer technisch überlegenen und farbintensiven Darstellung erfuhren. Christoph Kellers Zyklus „Durch das Jahr“ für Akkordeon wurde beim Siegburger Kompositionswettbewerb einst mit einem ersten Preis ausgezeichnet. In Ute Pukropski fand die Auswahl an Miniaturen aus diesem Zyklus eine kongeniale Interpretation. Keller verarbeitet ältere Melodien in seinen Preziosen, so erfährt etwa das Lied „Der Mond ist aufgegangen“ verschiedene Variationen als Frühlings-, Sommeroder Herbstmond. Zyklus und Interpretation gerieten so zur Werbung für das Akkordeon als ernst zu nehmendes In-

strument in der klassischen Kunstmusik. Gotthard Kladetzky widmete sich (das Wortspiel sei erlaubt) den „Vier Widmungen“ des langjährigen Bundesverbandsvorsitzenden Rolf Hempel. Auch hier war eine sorgfältig erarbeitete Interpretation schwierigster moderner Klaviermusik zu erleben. Kladetzkys souveräne Darstellung nahm sich die Zeit, dem Gestaltenreichtum in Hempels Stücken nachzugehen und ihn zu entfalten. Wesentlich leichter erschlossen sich den Zuhörern die Sätze des „Piano latinero“ von Ursula Görsch, deren erzmusikantische Verarbeitung folkloristischer Modelle durch Kladetzkys zündende Interpretation ihre unfehlbare Wirkung fand. Ursula Keusen-Nickels (ebenfalls folkloristisch, nämlich spanisch dominierte) Aria und Bolero für zwei Flöten erklang in einer sorgsam abgestimmten und mitreißenden Darstellung durch Jost Nickel und Dirk Peppel. Peppel

hielt an diesem Wochenende – parallel zum Manuskriptkonzert – einen Meisterkurs für Flöte in Siegburg ab; die anwesenden Kursteilnehmer lauschten aufmerksam, wie ihr Lehrmeister sich vor Konzertpublikum präsentierte. Zum Abschluss stellte Johannes Leung drei weitere Klavierwerke des Archivs vor: In Erich Hirzels „Impromptu h-Moll“ ging Leung lustvoll den Chopin-nahen Melodiebögen nach, Richard Maders zweites „Impromptu“ geriet zum Mittel- und Ruhepunkt seines Vortrags, bevor Dieter Goebel-Berggolds „Toccata“ den fulminanten und hoch virtuos dargebotenen Abschluss der Konzertmatinee in der Siegburger Musikwerkstatt markierte. Das Publikum war mitgerissen und dankte mit seinem Applaus allen Interpreten für den nicht unbeträchtlichen Einsatz, der mit dem Einstudieren teilweise schwierigster Neuer Musik verbunden war.

Christian Ubber

Hohe Emotionalität und musikalische Transparenz Romantischer Liederabend der Johann-Lütter-Stiftung auf Burg Rode in Herzogenrath Die in Heinsberg ansässige JohannLütter-Stiftung hält seit zehn Jahren des Andenken an den Alsdorfer Kirchenmusiker und vielseitigen Komponisten – Johann Lütter – wach. Nun beschenkte sie die Musikfreunde auf Burg Rode mit einem Liederabend „Zwischen Romantik und Moderne“. Ausführende waren die Pianistin und Dozentin an der Musikhochschule Köln – Dorothee Broichhausen – und der

niederländische Bass-Bariton-Sänger Guido Janssen.

Beide Künstler haben sich um die Aufführungen und Verbreitung der Werke von Johann Lütter verdient gemacht. Daher sind sie auch Träger des jährlich vergebenen „Johann Lütter Preises“: Guido Janssen bereits 2005 und Dorothee Broichhausen seit diesem Liederabend auf Burg Rode. „Zwischen Romantik und Moderne“ be-

wegte sich nicht nur das Gesamt-Programm des Konzertes, sondern auch das Leben von Johann Lütter (1913– 1992). Zu seinem Nachlass zählen Kirchenchor-Sätze im Stile des Cäcilianismus ebenso wie gewagte harmonische Stücke in der Nachfolge von Kompositionen wie Hindemith. Auf Burg Rode erklang ein wahres spätromantisches Kleinod von Johann Lütter: der Liederzyklus über die Liebe nach Gedichten von Christel Mey. Dorothee Broichhausen und Guido Janssen präsentierten kongenial und einfühlsam die kurzen Aphorismen über Grundstimmungen des Verliebtseins – von Euphorie und Erwartung über Zweifel, Melancholie und plötzliches Infragestellen des großen Gefühls. Wer den verstorbenen Komponisten – stets bescheiden auftretend – noch in seinem familiären und beruflichen Umfeld erlebt hat wie der Konzertbeobachter, ist immer wieder

überrascht über die damals nicht nach außen gekehrten kreativen und eigenwilligen Einfälle von Johann Lütter. Der originelle Lüttersche Liederzyklus passte gut in die Stimmung des Abends, in dem nach dem Grenzgänger zwischen zwei Zeitaltern dann zwei ausgewiesene Romantiker zu Wort (und Ton) kamen: Johannes Brahms und Robert Schumann. Bei drei Brahms-Liedern schlugen Guido Janssen und Dorothee Broichhausen romantisches Pathos an und verloren dabei die großen melodischen Bögen nicht aus dem Auge. Wie dicht Freude und Melancholie im Stimmungsleben eines Künstlers beieinander liegen, vermittelten die beiden Solisten bei der Wiedergabe des Opus 39 von Robert Schumann: Lieder nach Gedichten Joseph von Eichendorffs. Schumann komponierte die von inniger Liebe wie dunkler Verzweiflung

diktierten Texte des schlesischen Dichters in einem Augenblick äußerlichen Triumphs – nachdem er die Zusage seines widerspenstigen Schwiegervaters zur Hochzeit mit dessen Tochter Clara erhalten hatte. Liebe und Verzweiflung müssen sich auch in der Seele Schumanns bei der zunächst demütigenden und erfolglosen Werbung um seine junge Frau die Waage gehalten haben. Einen Nachklang bilden die „Zwölf Kostbarkeiten“, als die Moderatorin Dorothee Broichhausen die vertonten Eichendoff-Gedichte bezeichnete. Die Pianistin und der Sänger hießen sie jedenfalls dazu werden: mit einer Darbietung, die beide Erfordernisse an die Interpretation romantischer Musik erfüllten – hohe Emotionalität bei gleichzeitiger musikalischer Transparenz. Joachim Peters.

„Klopfen gegen Lampenfieber“

Reihe wächst

Sicher vortragen, auftreten, präsentieren, Workshop des DTKV-Bezirksverbandes Münster/Münsterland

Volume IV des Klavierwerks von Friedrich Kiel erschienen

Störendes Lampenfieber und Auftrittsängste: Die meisten Musiker leiden bei Auftritten darunter. Kein Wunder, denn auf der Bühne werden sowohl hohe technische Perfektion als auch eine ganz persönliche, emotionale Ausdrucksfähigkeit verlangt. Live, ohne Netz und doppelten Boden. Lampenfieber ist keine Krankheit, kann aber krank machen. Leider wissen die wenigsten Musiker, wie störendes Lampenfieber und Auftrittsängste zustandekommen und wie sie verändert werden können. Nach wie vor hält sich die Überzeugung, man könne nichts dagegen machen. Wer Probleme mit Lampenfieber anspricht, riskiert, als unprofessionell dazustehen oder zu wenig geübt zu haben. Die hier von Simone Bodenbach vermittelte Methode, störendes Lampenfieber in den Griff zu bekommen und damit die emotionale Belastung

massiv zu reduzieren, stammt von dem deutschen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Dr. Michael Bohne (www.dr-michael-bohne). Er ist einer der erfolgreichsten Auftrittscoaches Deutschlands und hat sich neben dem Training für Radio- und Fernsehmoderatoren auf die Arbeit mit Opernsängern und Spitzenmusikern, die unter einem enormen, oft krankmachenden Erfolgsdruck stehen, spezialisiert. Seine Methode der Prozess- und Embodimentfokussierten Psychologie (PEP) besteht aus zwei Bausteinen: Zum einen wird eine Klopftechnik zur effizienten Stressreduktion erlernt und dazu die Themen und Blockaden aufgespürt, die hinter der Angst stehen. So ist zum Beispiel die Arbeit an der inneren Haltung zu den Themen „Leistung“, „Perfektion“, „Fehlerfreundlichkeit“ und „Erfolg aushalten“ neben der Verbesserung der

Selbstbeziehung und einem Selbstwerttraining entscheidend, um die eigene Auftrittskompetenz zu erhöhen und einen Auftritt nicht mehr „zu erleiden“ sondern „lustvoll“ zu erleben. Simone Bodenbach studierte Klavier an den Musikhochschulen Detmold und Münster. Sie unterrichtet vorwiegend im eigenen Studio in Dülmen. Nach einer intensiven Fortbildung bei Michael Bohne ist sie zertifizierte PEP-Anwenderin und möchte in Zukunft mit dem Auftrittscoaching für Musiker einen zusätzlichen Schwerpunkt in ihrer Arbeit setzen. Datum: Samstag, den 17. März 2012, 10–13 Uhr Ort: Musiksaal Berger, 48167 Münster, Böddingheideweg 11 Anfragen an die Bezirksvorsitzende Ulrike Hühn über E-Mail kontakt@dtkv-muenster.de oder Tel. 02501/86 13.

Neuveröffentlichungen Engelbert Humperdinck Engelbert Humperdinck: Sämtliche Lieder für eine Singstimme und Klavier in fünf Bänden, herausgegeben von der Engelbert-Humperdinck-Gesellschaft Siegburg durch Christian Ubber, Musikverlag Tonger Band 1: Lieder der Jahre 1889 bis 1905 Ausgabe für hohe Stimme (P.J.T. 3060-1) Ausgabe für mittlere Stimme (P.J.T. 3060-2) Ausgabe für tiefe Stimme (P.J.T. 3060-3) Band 2: „Junge Lieder“ (1898) Ausgabe für hohe Stimme (P.J.T. 3061-1) Ausgabe für mittlere/tiefe Stimme (P.J.T. 3061-2) Band 3: Frühe und späte Lieder Ausgabe für hohe Stimme (P.J.T. 3063-1) Ausgabe für mittlere/tiefe Stimme (P.J.T. 3063-2)

Band 4: Weihnachtslieder Ausgabe für hohe Stimme (P.J.T. 3064-1) Ausgabe für mittlere/tiefe Stimme (P.J.T. 3064-2) Band 5: Lieder aus Bühnenwerken/ Kinderlieder/Supplement Ausgabe in wechselnden Stimmlagen (P.J.T. 3065-1) Engelbert Humperdinck: Kammermusik Quintett für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Klavier G-Dur, Menuett Es-Dur herausgegeben von der EngelbertHumperdinck-Gesellschaft Siegburg durch Christian Ubber, erschienen im Musikverlag Josef Weinberger (Best.-Nr. 1877-11) Streichquartettsatz c-Moll herausgegeben von der EngelbertHumperdinck-Gesellschaft Siegburg

durch Klementina Pleterski, Mona Kern-Schürmann, Regina Krull und Ursula Keusen-Nickel erschienen im Musikverlag Josef Weinberger (Best.-Nr. 1876-11) Werke für Violine und Klavier (Sonatensatz D-Dur, Notturno G-Dur, Albumblatt F-Dur) herausgegeben von den Stadtbetrieben Siegburg AöR (Musikwerkstatt Engelbert Humperdinck Siegburg) durch Christian Ubber, erschienen in der Edition Tonger Karlsruhe (Best.Nr. 3628) Salonstück für Violoncello und Klavier herausgegeben von den Stadtbetrieben Siegburg AöR (Musikwerkstatt Engelbert Humperdinck Siegburg) durch Christian Ubber, erschienen in der Edition Tonger Karlsruhe (Best.Nr. 3630)

Der Pianist Oliver Drechsel, Mitglied des BV Düsseldorf/Mettmann und Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, hat sich seit einigen Jahren mit CD-Veröffentlichungen auf historischen Tasteninstrumenten einen Namen gemacht. Nun ist die vierte CD in der Reihe der voraussichtlich siebenteiligen Gesamtaufnahme des Klavierwerks von Friedrich Kiel (1821–1885) im Verlag Dohr (Köln) erschienen. Kiel wurde in Puderbach (heute Bad Laasphe) geboren und zunächst am Hofe des Fürsten Albrecht I. zu SaynWittgenstein ausgebildet, ging dann nach Coburg zu Caspar Kummer und schließlich – nach kurzer Zeit als Hofkapellmeister in Bad Berleburg – nach Berlin zu Siegfried Wilhelm Dehn. Dort erwarb er sich schnell den Ruf eines hervorragenden Pädagogen (er unterrichtete auch Schumanns Tochter Elise) und wurde, nach großem Erfolg seines Requiems op. 20, 1866 als Kompositionslehrer an das Stern’sche Konservatorium berufen. Unter Kiels Kompositionen nehmen die Werke für Klavier die Hälfte seines Schaffens ein. Stilistisch orientiert sich seine teils streng kontrapunktische Klaviermusik an Johann Sebastian Bach einerseits, am romantischen Klangideal à la Weber, Schumann oder Chopin andererseits. So vereint die vorliegende vierte CD die satztechnisch raffinierten, Franz Liszt gewidmeten 15 Kanons im Kammerstyl op. 1 mit frühen Walzern und Klavierstücken (op. 7 und 8) sowie zwei vierhändigen Zyklen mit Wilhelm Kemper als secondo-Spieler. Als Flügel wurde wie bei den drei ersten Kiel-CDs ein originaler oberschlägiger Hammerflügel aus der Berliner Manufaktur von Theodor Stöcker aus dem Jahre 1868 benutzt – einen solchen hat Kiel selbst als Mitglied des Tonkünstler-Vereins im Stöcker’schen Saal oft gespielt. Infos zu Friedrich Kiel, Bestell-Möglichkeiten (EUR 18,50): www.dohr.de.


DTKV Bayern  Kolumne Der Tonkünstlerverband freut sich auf neue Mitglieder! Die neue Tonkünstlerzeitung in der nmz bietet einer breiten Musiköffentlichkeit, weit über den Verband hinaus, einen Einblick in die zahlreichen Serviceleistungen, musik- und kulturpolitischen Impulse, die Konzerte, die pägogischen Aktivitäten und die Publikationen des Tonkünstlerverbandes und seiner Mitglieder. Der bundesweit 7.500 Mitglieder starke, in Bayern über 2.400 Mitglieder zählende Verband leistet Erstaunliches. Die Vielfalt der Projekte wird sich dem nmz-Leser im Lauf des Jahres erschließen. Trotz dieser zahlreichen Aktivitäten: Der Tonkünstlerverband benötigt mehr Mitglieder! Deshalb mein Appell an alle, die schon Mitglied sind: Überzeugen Sie Ihre Kollegen, sprechen Sie sie direkt an und weisen Sie darauf hin, dass es sich lohnt, Mitglied zu werden. Die Mitgliedschaft beim Tonkünstlerverband lohnt sich nicht nur für Pädagogen, sondern für alle Musiker: Instrumentalsolisten, Sänger, Kammermusikensembles, Orchestermusiker, Komponisten, Jazzer und viele mehr. Sie alle können in diesem Verband etwas auf die Beine stellen. Der Tonkünstlerverband bietet hierfür einen hervorragenden Rahmen. Seine Lebendigkeit und Attraktivität beruht auf den zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten seiner Mitglieder. Doch auch wenn Sie sich nicht selbst einbringen wollen oder können, der Verband bietet Ihnen Serviceleistungen, die in ihrem Geldwert bei weitem den Mitgliedsbeitrag übersteigen. Er unterstützt Sie durch sein Netzwerk, das von Musikern bis hin zu Juristen reicht. Doch selbst wenn Sie auf diese Leistungen nicht angewiesen sind: Eine Mitgliedschaft lohnt sich schon allein dadurch, dass Sie die Sache der Musik in unserer Gesellschaft unterstützen und damit, zumindest nachhaltig gedacht, auch etwas für Ihr eigenes berufliches Umfeld tun. Der Tonkünstlerverband ist der einzige Verband für professionelle Musiker, der alle Berufssparten umfasst. Sein Erfolg beruht darauf, dass er alle vernetzt und hierdurch erstaunliche Synergien freisetzt. Machen Sie mit, stärken Sie die Musik, indem Sie Mitglied im Tonkünstlerverband werden.

Franzpeter Messmer 1. Vorsitzender des Tonkünstlerverbandes Bayern e.V.

Musikferien Wochen Die „Allgäuer Tonkünstler e.V.“ laden auch 2012 wieder zu ihren beliebten und erfolgreichen Musikferienwochen ein. Die musikalischen Schwerpunkte liegen wahlweise bei Kammermusik, mehrhändiger Klaviermusik und klassischer Percussion. Im Mittelpunkt dieser Ferienkurse stehen gemeinsames Erarbeiten und Spielen von Kammermusik- und kleinen Orchesterwerken sowie PianoEnsemblemusik. Eingeladen sind sowohl Einzelteilnehmer als auch feste Gruppen.

Termine: 12. Musik-Ferienwoche in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf: 03.–09.06.2012 6. Internationale Musik-Ferienwoche in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg: 31.07.–06.08.2012

Anmeldeschluss:

Marktoberdorf 30.03.12, Hammelburg 28.05.12 Information und Anmeldung: Allgäuer Tonkünstler e.V., Gisela Helm, Fuchsbühlstr. 2, 87439 Kempten, Tel. 0831/241 93 oder 51 10 48, Fax 51 10 49, E-Mail: helm.gisela@ tonkuenstler-allgaeu.de, www.allgaeuer-tonkuenstler.de

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 58

Von Ameisen und Holzwürmern Ein amüsantes Konzert mit Werken von Walther Prokop Rosenheim. Ameisen, Holzwurm, Amsel, Esel und Elefanten bevölkerten die Bühne des ausverkauften Hans-Fischer-Saals im Rosenheimer Künstlerhof. Nicht in Wirklichkeit, sondern als besungene Tiere: eine richtige Viecherei, wie der temperamentvoll moderierende Komponist Walther Prokop sagte. Er stand mit seinen Werken im Vordergrund dieses Konzertes, das der Tonkünstlerverband Südostbayern veranstaltet hatte. Selten hatte man an moderner Musik so viel Freude, Vergnügen und sogar Spaß wie an diesem Abend.

Hauptspaßvögel waren die Sänger des Ensembles H2O2, die Damen Christine Oswald und Luitgard Hamberger und die Mannen Hermann Oswald und Thomas Hamberger. Sie interpretierten die Uraufführung mit dem Titel „Sommerfrische“. Prokop vertonte hier vier Gedichte von Joachim Ringelnatz: Die Schnupftabaksdose ist verschnupft, weil ein Holzwurm sie nicht verschont, obwohl sie von Friedrich dem Großen selbst geschnitzt sei, zwei Ameisen aus Hamburg geben eine geplante Weltreise schon in Altona auf, ein Grashüpfer dient als philosophische Anregung für eine reflexionslose Sommerfrische, „ein männlicher Briefmark“ liebt, in schmerzlich aus-

komponierten Harmonien, vergebens die Prinzessin, die ihn beleckt. So humor- und ausdrucksvoll vertont wirken die an sich schon lustigen Texte noch viel humorvoller. Die Sänger gaben sich auch lustvoll diesem Humor hin, so sehr, dass die Altistin Luitgard Hamberger beim Singen vom Humor selbst überwältigt wurde. Das geschah bei den vertonten Versen von Wilhelm Busch mit dem Titel „Der Esel ist ein dummes Tier“, in denen alphabetisch geordnet Tiere sinnfrei lustig charakterisiert werden. Prokop lässt da musikalisch den Hofhund bellen, den Hopfen wachsen, den Igel stechen, Johanniswürmer allerliebst flirren, Lerchen singend steigen, Unken kläglich schreien und Vampire jazzen: wahre Kabinettstückchen malerischer Musik, die Prokops Kunst zeigen, Schweres leicht zu machen. „Scherzando“ und „spirituoso“ steht programmatisch über zwei von vier Teilen des Divertimentos für Flöte, Klarinette und Fagott von Walther Prokop. Scherzhaft und geistreich ist auch diese „Vergnügung“, wie Divertimento wörtlich heißt, und den drei Instrumenten auf den jeweiligen Leib geschneidert, engagiert gespielt von Christiane Kneer (Flöte), Johanna BachmaierGehring (Klarinette) und Thomas Schibler (Fagott).

Das Ensemble H2O2 sang Werke von Walther Prokop. Foto: Rainer W. Janka

Prokop dankte aber auch seinen Lehrern, Vorbildern und Kameraden: Das Ensemble H2O2 sang von Hans Melchior Brugk, Prokops Mentor, blutvoll zwei Lieder in herb-romantischer Harmonik und derb-vergnügt zwei „Bayerische Madrigale“ in verwegenen Harmonien von Franz Xaver Lehner, Prokops Kompositionslehrer, nach Texten von Georg Queri. Prokop selbst spielte schmunzelnd die „Mar(t)inade – ein Klavierstück für zwei Hände und einen mittelgroßen Radiergummi“ von Klaus Obermayer, in dem ein zwischen einige Saiten geklemmter Radiergummi scheppernde Töne erzeugt. Der

Komponist Roland Leistner-Mayer gab zusammen mit Eva Krikkay die musikantisch-temperamentvolle „Vohburger Zwiefachpolka für Klavier zu vier Händen“ zum Besten. Eva Krikkay war auch die Klavierpartnerin für die Flötistin Alice Guinet in „Le Merle Noir“ von Olivier Messiaen, einem Stück voll natürlich-himmlischer Vogelstimmen: Komponiert ist hier ein Amsel-Gesang. Noch eine Viecherei also. Nur mehr schön als lustig. Die vielen Zuhörer waren vor Vergnügen ganz aus dem Häuschen und ließen Komponisten und Interpreten hochleben.

Rainer W. Janka

About Hiller...! Zu einem Klavierabend mit Minas Borboudakis in München am 14. November 2011 München. Im vergangenen Jahr wurde der Komponist Wilfried Hiller siebzig Jahre alt – Anlass genug, diesen verdienstvollen Künstler mit zahlreichen Veranstaltungen zu ehren. Höhepunkt des Ehrenjahres war sicherlich das Hiller-Festival im Gasteig, doch auch zum Ende des Jahres gab es in der Versicherungskammer Bayern noch einmal ein kleines Konzertjuwel zu hören, organisiert vom Tonkünstlerverband München. Minas Borboudakis, Kompositionsschüler von Hiller und selbst erfolgreicher Komponist und Pianist, hatte für seinen Klavierabend „About Hiller...!“ ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von Hiller und seinen Schülern zusammengestellt.

Vom Jubilar selbst waren drei Stücke aus dem Klavierzyklus „Buch der Sterne“ zu hören, in dem er die 88 Sternbilder des Nord- und Südsternhimmels klanglich umsetzt. Aus dem Sternenbild „Monoceros“, dem Einhorn, das mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist, wurde eine kleine, leise, melodische Miniatur. Die Klanggirlanden in „Delphi-

Minas Borboudakis. Foto: Marianna Karali

nus“ dagegen beschreiben neben dem Sternenbild ganz konkret den Tanz der Delphine im ägäischen Meer.

Ebenfalls konkret, nämlich theatral, ist das Stück „Eurydike“ gemeint, das sich auf einige Zeilen des gleichnamigen Rilke-Gedichts bezieht. Es handelt von dem Moment, in dem Orpheus und Eurydike einander unwiederbringlich verloren haben. Teils bedrohlich und hysterisch, teils lyrisch und fast beiläufig schildert Hiller die Innenwelten der Figuren, und Borboudakis setzte seine Musik ausdrucksstark, mit großer Sensibilität um. Sehr unterschiedlich waren die Stücke von Hillers Schülern, „Lichtstudie III“ von Jörg Widmann, „3 redundante Stücke“ von Dieter Dolezel, „Eros“ von Eva Sindichakis und die Uraufführung „Kein Wechsel des Lichts“ von Nélida Béjar: teils abstrakt, teils konkret, teils einem strengen Kompositionsprinzip folgend, teils die Flüchtigkeit des Moments thematisierend. Borboudakis’ eigene Werke bildeten den Anfang und das Ende dieses Konzertabends. Das erste Stück „modular loops“ aus dem „sketch book I“ betont den improvisatorischen Charakter von Musik und den originären Anspruch

der Improvisation: Der Interpret kann die 26 Module, aus denen das Stück besteht, frei anordnen, im Vorhinein überlegt oder spontan für jedes Konzert neu. Von Beliebigkeit oder gar einem Stückwerk war nichts zu spüren – unter Borboudakis’ Händen verschmolzen die verschiedenen, motivischen Elemente – rhythmisch, perkussiv, sphärisch, melodisch – zu einem in sich stimmigen Ganzen. Ein fulminanter Schlusspunkt wurde mit „Zykloiden I“ gesetzt, dem ersten Teil eines Kammermusik-Zyklus’, an dem Borboudakis derzeit noch komponiert. Wie der Titel bereits andeutet, dreht sich das Stück um Kreisbewegungen unterschiedlicher Art, die virtuos in ein Kaleidoskop von Klängen verarbeitet wurden: Klangwirbel perlen durch alle Lagen des Klaviers, kulminieren zu einem kraftvollen, rhythmischen Mittelteil und lösen sich wieder auf in Klangkaskaden, die dann – plötzlich – verebben. Das Publikum war beglückt, der Applaus lang und begeistert.

Kristina Gerhard

Weit mehr als „nur“ eine Festschrift Der Würzburger Tonkünstlerverband legte zu seinem 100. Jubiläum ein außergewöhnliches Buch vor sident der Würzburger Musikhochschule Prof. Helmut Erb, der Würzburger Kulturreferent Muchtar Al-Ghusain, der Gründungspräsident des Bayerischen Musikrates Prof. Dr. Alexander L. Suder, der gegenwärtige Präsident des Bayerischen Musikrates Dr. Thomas Goppel, der Präsident des Deutschen Tonkünstlerverbandes Dr. Dirk Hewig und der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Dr. Wolfgang Heubisch zeigen, was erreicht wurde und welche Probleme

Zum 100-jährigen Jubiläum des Würzburger Tonkünstlerverbandes gaben Christoph Henzel und Steffen Zeller eine Festschrift heraus, die bei weitem mehr ist als ein Buch zu einem Jubiläum. Sie ist vor allem eine Standortbestimmung, zeigt, woher die Würzburger Tonkünstler kommen, beschreibt die gegenwärtige Situation und macht sich über die Zukunft Gedanken. So ist dieses Buch weit über Würzburg hinaus interessant als eine Musikgeschichte, die 100 Jahre Musikleben am Beispiel Würzburgs detailgenau und doch exemplarisch darstellt, und als hochaktueller Beitrag zur kulturund musikpolitischen Diskussion in Deutschland.

100 Jahre Tonkünstlerverband werden von Max Link und Andreas Lehmann Jahr für Jahr dokumentiert. Christoph Henzel beschreibt das Würzburger Musikleben vor 100 Jahren, woraus deutlich wird, wie viel sich seitdem geändert hat. Doch die Schrift beschränkt sich nicht auf lokalhistorische Idylle, sondern zeigt auch, wie der schreckliche Ungeist der Nazizeit auch das Würzburger Musikleben bedrängte. Prägende und engagierte Musikerpersönlichkeiten wie Lotte Kliebert, die langjährige und sehr verdienstvolle Vorsitzende, und der Komponist Hermann Zilcher mussten mit der NS-

dringend gelöst werden müssen. Für den kulturpolitisch interessierten Leser finden sich hier viele Denkanstöße. fpm

Buch-Tipp

Der Würzburger Tonkünstlerverband, Geschichte–Gegenwart–Zukunft, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen, hrsg. v. Christoph Henzel und Steffen Zeller, Königshausen & Neumann, Würzburg 2011

Bedeutender Musikpädagoge Steffen Zeller, 1. Vorsitzender des Würzburger Tonkünstlerverbandes, stellt beim Festakt am 5. November 2011 die Festschrift vor. Foto: Andrea Fink

Kulturpolitik umgehen und sich auf sie einlassen. Christoph Henzel legt ohne moralischen Zeigefinger offen, wie dies nach den vorhandenen Quellen geschah. Diese Festschrift „feiert“ die Vergangenheit, indem sie sich ihr stellt. Der aktuelle Teil des Buches nähert sich den Problemen unserer Zeit in Interviews mit bedeutenden Persönlichkeiten aus Kultur und Politik. Der Prä-

Zum Tod von Reinhold Schmidt München. Die Bayerische Musikwelt trauert um Reinhold Schmidt, der durch seine Arbeit als Musikpädagoge Generationen von Schülern und Studenten für Musik begeisterte und bei vielen begabten jungen Menschen die Grundlagen für eine erfolgreiche künstler ische oder pädagogische Laufbahn legte. Im Tonkünstlerverband München und im Pädagogischen Ausschuss für Fortbildung des Tonkünstlerverbandes Bayern arbeitete er engagiert mit und gab viele wertvolle Ideen, die häufig umgesetzt und ins Kursprogramm auf-

genommen wurden. Er war zutiefst von der Menschlichkeit und den künstlerisch pädagogischen Fähigkeiten Peter Feuchtwangers überzeugt und unterstützte den Verband sehr bei den Kursen des bekannten Klavierpädagogen. Der Tonkünstlerverband gedenkt Reinhold Schmidts in großer Dankbarkeit an seine Leistungen und an seinen großen Einsatz für den musikalischen Nachwuchs. Seine ausgeglichene, ruhige und stets positiv gestimmte Persönlichkeit wird dem bayerischen Musikleben fehlen. af


DTKV Bayern  Tonkünstler live Augsburg 02.03., 20 Uhr, Konzertsaal des Leopold-Mozart-Zentrums (vormals Musikhochschule, Maximilianstr. 59) 7 Werke von Duke Ellington, Dizzy Gillespie, Jörg Widmoser u.a., Modern String Quartet

München

05.02., 11 Uhr, Bayerisches Nationalmuseum, Mars-Venus-Saal Preisträgerkonzert des 49. Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ München, es musizieren die Gewinner der 1. Preise 13.02., 19.30 Uhr, Bayerische Versicherungskammer „Studio für Neue Musik“, Ensemble Coriolis: Michaela Buchholz, Muriel Cantoreggi (Violine), Klaus-PeterWerani (Viola) und Hanno Simons (Cello), Werke von Dorothee Eberhardt, Max Beckschäfer, Robert Delanoff und Nikolaus Brass Eintritt frei

Würzburg

12.02., Konzert 11 Uhr, Workshop 14–17 Uhr, Hochschule für Musik, Gebäude an der Residenz, Kammermusiksaal „Rund um die Sonatine“ mit Werken von Boulez, Leibowitz, Messiaen Ruth Wentorf (Flöte), Cordula Hacke (Klavier), Susanne Gärtner (Moderation), Deutsche Gesellschaft für Flöte e.V. in Zusammenarbeit mit dem Studio für Neue Musik Konzertkarten EUR 10/ermäßigt EUR 5 K.G.

Kurse Workshop Violine mit Prof. Ingolf Turban 04.–05.02.2012, Hochschule für Musik und Theater München, Erarbeitung der gesamten Violinliteratur, Verbesserung des Niveaus insbesondere im Hinblick auf Lösungsvorschläge im Rahmen des Übens, freie Repertoireauswahl. Konzert: 03.02.2012, 19 Uhr MaxJoseph-Saal „Viersaitig vielseitig“, Werke von Paganini, Bach, Hindemith u.a. für Solovioline

Harfenkurs

mit Silke Aichhorn 17.–19.02.2012, Musikakademie Hammelburg für Anfänger/-innen, fortgeschrittene Laien, Student/-innen, Musikpädagogen/-innen

Meisterkurse Kammermusik

mit Alfredo Perl (Klavier), Guido Schiefen (Violoncello), Sonja Korkeala (Violine), Andreas von Wangenheim (Gitarre), Anette Maiburg (Flöte), 20.02.-26.02.2012, Musikakademie Hammelburg, Konzert der Dozenten: 21.02.2012, für Pädagogen, Studenten, fortgeschrittene Laien und Schüler. Alle Instrumente sind zugelassen.

Workshop Musiktherapie mit Gerhard Bauer 10.03.2012 Berufsfachschule Kronach, für Schüler, (künftige) Studenten, Musikpädagogen, Musikschullehrer und alle anderen Interessenten.

Klavierkurs

mit Prof. Michael Wessel 10./11.03.2012 Hochschule für Musik und Theater München, für Pianisten, Klavierpädagogen, Studierende, Jugendliche, auch zur Vorbereitung auf „Jugend musiziert“ Information und Anmeldung: Tonkünstlerverband Bayern, Sandstraße 31, 80335 München, Tel. 089/542 120 80,Fax 089/542 120 81, E-Mail: lv.bt@web.de, Website: www.dtkvbayern.de

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Eindringliches, anrührendes Spiel Das Konzert „Musica da Camera“ des Trio Orfeo München. „We must feel the same way about a composition.“ Mit dieser simplen Aussage brachte der Pianist Arthur Rubinstein die grundlegende Voraussetzung für ein erfolgreiches Triospiel auf den Punkt. Es reicht eben selbst bei Ausnahmemusikern nicht aus, nur den eigenen Part solistisch zu interpretieren. In den Proben suchten er und seine Partner nach Verknüpfungen zwischen ihren unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten und rangen um eine gemeinsame Interpretation.

M

it genau diesem Problem hatten auch die Mitglieder des Trio Orfeo, Sylvia Hewig-Tröscher, Urs Stiehler und Hartmut Tröndle, bei ihrem Konzert „Musica da Camera“ am 28. November in der Versicherungskammer Bayern zu kämpfen – mit unterschiedlichem Erfolg. Vor allem zu Beginn des Konzerts brauchten sie einige Zeit, um in das Haydn-Klaviertrio in C-Dur (Hob. XV:27) hineinzufinden. Dabei merkte man durchaus, dass sie grundsätzlich präzise aufeinander eingespielt sind und im guten Sinne routiniert zusammenspielen. Aber vielleicht verließ sich vor allem Urs Stiehler an der Violine ein bisschen zu sehr auf diese Routine, denn ein gemeinsames Mu-

Das Trio Orfeo bei seinem Konzert in München. Foto: Kristina Gerhard

sizieren fand in den ersten beiden Sätzen des Haydn-Trios kaum statt. Erst der dritte Satz, das „Presto“, brachte die Wendung: hellwache Musiker, die mit Spaß an der Sache in ihrer gemeinsamen Interpretation dieser transpa-

renten, spritzigen Musik zu einer musikalischen Einheit verschmelzen. Mit dieser guten Energie setzte auch Sylvia Hewig-Tröscher allein am Klavier mit „Eurydike“ von Wilfried Hiller das Konzert weiter fort. Sensibel und

Aus dem Schatten ins Licht Komponistenforum des Augsburger Tonkünstlerverbandes Augsburg. Dem Lärm geben sie ihre Musik nicht preis, wie er signifikant ist für die Neutöner des 20. Jahrhunderts: Nein, die fünf aufgeführten Augsburger Komponisten gehen moderater vor, Musik zu kreieren, wie sich im LMZ-Konzertsaal zeigte. Geräuschkulisse, Atonalität, Cluster sind ihre Sache nicht.

Au s dem Schat ten des a k t uel len Konzertlebens heraus traten diese Tonschöpfer in ein spezielles Licht, vom Klaviertrio Ardor beherzt be- und ausgeleuchtet. Ja, das Trio präsentierte höchst selten zu hörende Kammermusik und musste sich folglich – „back to the roots“ – größtenteils auf Noten-Manuskripte stützen. In Christian Heimerls Suite für Klaviertrio rückten Allemande, Sarabande, Gavotte und Menuett nahe: Das war frischer Wein in alten Schläuchen, blie-

ben doch Form und Charakter der Tanzstilistik gewahrt, während die musikalische Botschaft collagenartig gegen den Strich gebürstet war. So geriet Heimerl nicht in „Harmoniefallen“, sondern präferierte verquere Vexierspiele, vom Klaviertrio Ardor spielerisch erfasst. Musik als Kalkül und Konstrukt gewannen dagegen Helmut Bernerts zwei Sätze des Klaviertrios Nr. 2 nahezu mathematische Stringenz. Ausgeklügelte Motivspiegelungen durchliefen gekonnt Violine, Cello und Klavier, prägten das Adagio zart und das Giocoso tänzerisch beschwingt, belebt von Taktwechsel, Dynamikprofil und feiner Verzahnung. Breit dimensioniert dagegen Ulrich Bruggners Duo für Violine und Cello, gespielt von den Rossel-Schwestern Angela und Ruth Maria. Mit großem Atem fingen sie Bruggners formale Eigenwilligkeiten auf und

konnten seine Stereotypien abfedern. In den Vordergrund rückten so polyphon laufende Spielfiguren, StreicherKantilene und tänzerische Momente. Berno Scharpf spielte markant die Solo-Stücke von Franz R. Miller. Die drei Walzer des Orff- Schülers wirbelten so nicht elegant auf pianistischem Parkett, sondern zielten pointiert ab auf Kontraste zwischen heftiger Klanggebärde und leichtem Schritt. Auch Arthur Piechler gab ein Heimspiel, prägte er doch in der Nachkriegszeit als Direktor des Konservatoriums das Augsburger Musikleben. Sein Klaviertrio op. 64 gefiel durch formalen Schliff, eine Fülle geistreicher Einfälle und gewann, von Ardor fließend und geschmeidig gehalten, spätromantische Anmutung. Es überraschte, wie kurzlebig eigentlich viele Werke der Moderne sind, fortgerissen vom Strom der Zeit.

Christian Nees

gleichzeitig zupackend interpretierte sie Hillers Musik, die den dramatischen Moment, in dem Orpheus und Eurydike einander unwiederbringlich verloren haben, mit den lyrischen Zeilen des gleichnamigen Rilke-Gedichts kombiniert und in Musik übersetzt. Höhepunkt des Abends war sicherlich Hillers „Niobe“. Thema dieses Trios ist die Sage der Niobe, die die Titane Leto beleidigt und für diesen Frevel teuer bezahlen muss: Leto lässt Niobes vierzehn Kinder töten. Auch ihr Gatte Amphion stirbt, und Niobe selbst versteinert vor Schmerz. Hillers Werk beschreibt die Trauer und Versteinerung der Niobe in vier Teilen: „Klagegesang“, „Fragment einer Arie“, „Versteinerung“ und „Traum vom verlorenen Paradies (Amphions Gesang)“, die nahtlos ineinander übergehen. Das Motiv der Klage, die lyrischen Passagen, liegen meist in den Streichern, oft unisono oder sich ergänzend; das Klavier bildet dazu das kontrastierende Element, das die Dramatik von Niobes Verzweiflung bis ins Unmenschliche, Unerträgliche vorantreibt. Mit ihrem eindringlichen, anrührenden Spiel machten die Musiker das Leid Niobes für die Zuhörer erfahrbar, aber auch den versöhnlichmelancholischen Traum am Ende des Stücks. Kristina Gerhard

„Heimspiel“: Freude am Zusammenmusizieren Neuer Hausmusikwettbewerb für Amateur-Kammermusikensembles in allen Besetzungen Augsburg. Die Deutsche Mozartgesellschaft veranstaltet vom 18.–21. Oktober 2012 in Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Tonkünstlerverband Bayern und den „Europäischen Mozartwegen“ den Hausmusikwettbewerb „Heimspiel“.

Teilnehmen können rein instrumentale Kammermusikensembles vom Trio bis Oktett, die nur aus Amateurmusikern bestehen dürfen. Dabei ist es möglich, dass ein Musiker innerhalb einer Formation verschiedene Instrumente spielt, allerdings müssen zwei Werke in der Hauptbesetzung vorgetragen werden. Die Ensembles müssen sieben Sätze aus insgesamt mindestens zwei Epochen, wenn möglich, einen Satz aus dem 20. Jahrhundert, im Repertoire haben. Möglich sind auch Arrangements klassischer Werke, jedoch nicht aus der Unterhaltungs- oder Volksmusik. Die Jury bewertet das instrumentale Können, die Lebendigkeit der Darstellung, den unmittelbaren Ausdruck, die Fähigkeit, andere zu bewegen, die Kommunikation untereinander, die Spielfreude, musikalische Wandlungsfähigkeit, den Werkcharakter und das Stilverständnis. Die Juroren sind Experten des Laienmusizierens, unter anderem konnten Dr. Maria Majno, Europäische Mozartwege und El Sistema Italien, Prof. Bernhard Tluck (Tonkünstlerverband Bayern), Jakob Schmid, Mozart-Musizierwoche/DMG, und Prof. Paul Roczek, „Prima la Musica“ (Österreich) gewonnen werden. Das erstplatzierte Ensemble erhält als Preis einen exklusiven Wochenend-Workshop mit einem Dozenten

des Tonkünstlerverbandes Bayern, je nach Ensembleformation zum Beispiel mit Prof. Ingolf Turban, Prof. Wen-Sinn Yang oder Prof. Michaela Pühn. Der 2. Preis ist ein Stipendium für einen öffentlichen Kammermusik-Kurs beziehungsweise für die Mozart-Musizierwoche der Deutschen Mozart-Gesellschaft, der 3. Preis ein Reisekostenzuschuss für die Teilnahme an einem Kammermusik-Kurs. Dem Ensemble mit dem 1. Preis wird ein Komponist ein Werk eigens „auf den Leib“ schreiben, in Besetzung und Schwierigkeitsgrad angepasst. Dazu erteilt die Deutsche Mozart-Gesellschaft in Kooperation mit dem Tonkünstlerverband Bayern einen Kompositionsauftrag. Der Wettbewerb findet im Rahmen des Deutschen Mozartfestes statt. Im Hausmusikwettbewerb „Heimspiel“ sind Amateure eingeladen, ihr Können zu zeigen, voneinander zu lernen und sich auszutauschen. Der künstlerische Leiter des Deutschen Mozartfestes, Thomas Weitzel, betont: „Dieser Wettbewerb ist ein Plädoyer für das aktive gemeinsame Musizieren jenseits des passiven Musikkonsums. Musik wird hier, ähnlich wie in unserer erfolgreichen Mozart-Musizierwoche, zu einem Medium, das Menschen generationsübergreifend zusammenführt. Für uns hat nicht die Gewinnerplatzierung Priorität, sondern die Freude am gemeinsamen Musizieren und an der Begegnung mit Gleichgesinnten.“ Das 61. Deutsche Mozartfest widmet sich – im 225. Todesjahr Leopold Mozarts – diesem einzigartigen Komponisten und Pädagogen. Seine hochbegabten Kinder Wolfgang und Nannerl zog er früh zu Kammermusikpartnern heran. Er bil-

Beim Wettbewerb „Heimspiel“ können Amateur-Kammermusikensembles teilnehmen. Als Preis winkt ein exklusiver Workshop mit einem renommierten Solisten. Anmeldeschluss ist der 27.4.2012. Foto: Deutsche Mozart-Gesellschaft

dete somit die Inspirationsquelle auch für diesen Wettbewerb. Für den Tonkünstlerverband Bayern ist der Wettbewerb eine wichtige Brücke zwischen Profi- und Laienmusikern. In der Freude am Zusammenspiel zeigen sich die Früchte des jahrelangen Musikunterrichts unter anderem bei den Musikpädagogen des Verbandes. Dass das Preisträger-ensemble dann von einem bedeutenden Künstler und Musikpädagogen einen „Meisterkurs“ erhält und dass ein Komponist

für das Ensemble ein Werk schreibt, ist ein wichtiger neuer Impuls, um professionelle Musiker und Amateure miteinander zu verbinden, wie das einst zu Mozarts Zeit allgemein üblich war.

Franzpeter Messmer

Nähere Informationen Deutsche Mozart-Gesellschaft (deutsche-mozart-gesellschaft@t-online. de; Tel. +49 821/51 85 88) oder www.mozartstadt.de


DTKV Baden-Württemberg, Service

Februar 2012  nmz 2/12    Seite 60

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Landesverband Berlin e.V. 1. Vorsitzende: Dr. Adelheid Krause-Pichler Geschäftsführerin: Anka Sommer

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Redaktion: Anno Blissenbach (s. Landesver-

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Kontakt Tonkünstlerverband Baden-Württemberg Kernerstr. 2A 70182 Stuttgart Tel. 0711-2237126 www.dtkv-bw.de E-Mail: info@dtkv-bw.de

Redaktion: Gunther Sokolowsky, Weidenbreite 23, 37085 Göttingen, Tel. 0551/79 12 64, gunter.sokolowsky@gmx.de Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V Vorsitzende: Ursula Keusen-Nickel Geschäftsstelle: c/o Angelika Ruckdeschel, Pappenstr. 21, 47057 Duisburg, Tel. / Fax 0203 /35 92 55, dtkv-nrw@onlinehome.de, www.dtkv-nrw.de Geschäftszeiten: Mo bis Do 9.00–15.00 Uhr

Baden-Württemberg Redaktion: Anno Blissenbach (s. Landesverband Brandenburg e.V.) Kernerstr. 2A

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Weitere Informationen: Bundesgeschäftsstelle, Geschäftsstellen der Landesverbände


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