Krebshilfe Die Chance 2022/02 - DE

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AKTUELL

PILOTPROJEKT

„Das will ich machen“ Olga Manko zertifizierte APEO Kosmetikerin für die Behandlung von Krebspatienten in Therapie

Eigentlich sah ihre Lebensplanung anders aus. In ihrem Heimatland Ukraine hat Olga Manko Sprachen studiert und als Journalistin gearbeitet. Seit 12 Jahren lebt sie in Italien, nach der Ausbildung zur Kosmetikerin ist sie immer wieder mit Frauen in Kontakt gekommen, die verzweifelt waren, die die Schmerzen an Händen und Füßen nicht mehr ausgehalten haben und denen sie als „normale“ Kosmetikerin nicht helfen konnte. Seit 24. Februar 2022, Tag des Angriffs auf die Ukraine, ist ihre Arbeit ihr nicht nur Passion und einer ihrer Lebensinhalte, sondern auch eine wichtige Stütze…

Wie lange leben sie schon in Italien? Olga Manko: Seit zwölf Jahren. Ich bin diplomierte Kosmetikerin und habe bis 2014 als „normale“ Kosmetikerin gearbeitet. Das Problem der Kundinnen in onkologischer Therapie hat mich schon lange beschäftigt. Als ich von APEO gehört habe, ein Verfahren, das in Zusammenarbeit mit einem Exzellenzzentrum wie dem Europäischen Tumorinstitut noch unter Professor Umberto Veronesi durch die Zusammenarbeit vieler Fachleute entwickelt wurde, wusste ich sofort: Das will ich machen. Eine Ausbildung, die nicht einfach so nebenherläuft? Olga Manko: Nein. Es sind 120 Stunden. Viele praktische Übungen zusätzlich. Ein halbes Jahr, das sehr intensiv ist. Ich habe damals gekündigt, um mich ganz

dem Kurs widmen zu können. Und nach Kursabschluss sind wir verpflichtet mindestens einmal im Jahr eine Weiterbildungsveranstaltung zu besuchen. Veranstaltet in Zusammenarbeit mit Onkologen, Psychologen, Hautärzten und vielen anderen Fachleuten. Sie sind in Südtirol im Augenblick noch die einzige APEO diplomierte Kosmetikerin. Wie viele sind sie in Italien? Olga Manko: Um die 500, tätig in mehr als dreißig Krankenhäusern. Das im Herbst begonnene Pilot-Projekt in Bozen ist am Auslaufen. Bisher hatten sie es hauptsächlich mit Patientinnen zu tun, die bereits an Nebenwirkungen leiden. Zum Teil auch Jahre nachdem sie die Therapie beendet haben.

Olga Manko: Das stimmt. Und ich behandle im Augenblick nur die Füße und die Hände. Die APEO-Behandlung ist auch für die Haut des Gesichts konzipiert, die ebenso sehr in Mitleidenschaft gezogen sein kann. Das Beste wäre mit der APEOBehandlung so früh wie möglich zu beginnen, also vorbeugend, gleich am Anfang der Therapie, noch bevor Nebenwirkungen und Hautschäden auftreten. Am Europäischen Tumorinstitut in Mailand werden die Patienten, Männer wie Frauen, noch im Krankenhaus von APEO-Kosmetikerinnen behandelt. Das Problem ist für viele, dass an ihrem Heimatort nichts Vergleichbares angeboten wird. Das Konzept APEO besteht aus einer spezifischen Behandlung, Schnitt der Nägel, Peelings, ästhetischen Lymphdrainage, Massagen etc. aber auch aus bestimmten Produkten?

AUGUST 2022 | NR. 2

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