Eine unabhängige Kampagne von Contentway
Zeitalter der Dekarbonisierung Energiewirtschaft, Industrie und Städte zwischen klimaintelligenten Hürden und Erfolgen.
Welt | März 2022
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Mit vereinten Kräften
BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter über intelligente Sektorenkopplung, innovative Speicherlösungen sowie das Schließen der Versorgungslücke.
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Großes Interview | Mercedes Benz-Group AG
Partner Content | E.ON | Stefan Håkansson
Um die Autoindustrie nachhaltig zu machen, müssen Produkte und Produktion „grün“ werden, erklärt Markus Schäfer.
Die Produktion von grünem Strom allein reicht nicht. Aber mit der Nutzung von Abwärme kann sehr viel Energie eingespart werden, die bisher vergeudet wird.
„Die ganze Wertschöpfungskette im Blick“
„Die Energiewende ist eine Wärmewende“
„Campus-Netze sind eine technische Überholspur für 5G“
Wissenschaftler wie Professor Dr. Thomas Magedanz arbeiten an der Optimierung von 5G für sogenannte Campus-Netze, also lokale, nicht-öffentliche Netze.
Ein innovatives Stadtviertel mitten auf der Elbe
Herzog & de Meuron planen auf der Halbinsel Grasbrook ein ganz neues Stadtviertel, das Arbeiten und Wohnen mit viel Freizeitwert verbindet.
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ENERGIE UND ZEITALTER DERUMWELT DEKARBONISIERUNG
Eine unabhängige Kampagne von Contentway
WEITERE INHALTE Energie und Umwelt 8. E-Auto-Akkus 10. Energiespeicherung 14. E-world energy & waters 20. Grünes Öl
Smart City 25. Nachhaltiges Bauen 30. Herzog & de Meuron 32. Gebäudeautomatisierung 38. Elektromobilität 3.0
CONTENTWAY.DE Neue und grüne Energien Wasserstoff gilt als eine der großen Lösungen um die globale Erderwärmung zu stoppen.
AUCH IN DIESER AUSGABE:
ZEITALTER DER DEKARBONISIERUNG
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ontentway präsentiert Ihnen
die neue Kampagne zum Thema „Zeitalter der Dekarbonisierung“!
Die Energiebranche ist eng mit der Digi-
talisierung von Städten, Gemeinden und Kommunen verknüpft – denn sie liefern letztlich die Energie für das Funktionieren genau dieser. Sowohl im Bereich der Energieversorger als auch in den immer smarter werdenden Städten gibt es einige Entwicklungen zu beobachten – die immer stärker werdenden Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit, neuen gesetzlichen Auflagen und Richtlinien, Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz sowie insbesondere im Bereich der Energie nach Unabhängigkeit von Energie-, insbesondere Gasexporten. Die Speicher- und Gewinnungsmög-
lichkeiten von den unterschiedlichen Energiearten werden in unserer Kampagne vorgestellt – inklusive ihrer Vorteile und Prognosen. Außerdem gehen wir
AUSGABE #91 Zeitalter der Dekarbonisierung
CONTENTWAY.DE Technologien für smarte Städte Raimund Nowak (BEM) über intelligente und innovative Stadtentwicklung.
darauf ein, welche Rolle insbesondere die Möglichkeiten erneuerbarer Energiegewinnung spielen werden. Dazu sprechen, wie gewohnt, verschiedene renommierte Experten in interessanten Interviews und spannende Interviews liefern nähere Hintergrundinformationen.
FOLGE UNS! Bleiben Sie mit unseren neuesten Kampagnen auf dem Laufenden auf unseren sozialen Kanälen.
EXKLUSIVE ONLINE INHALTE
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Sehen Sie sich exklusive Filme und Videos auf unserer Website an.
Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
Die Digitalisierung der Städte und Ge-
meinden nimmt in Deutschland immer mehr an Fahrt auf – trotzdem gibt es einige Länder und Nationen, die schon wesentlich weiter sind und als Vorbild fungieren können. Insbesondere China mit 6G ist hier zu nennen. Mit diesen Prozessen und Entwicklungen ist ebenfalls ein Ausbau der smarten Mobilität in Richtung Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu beobachten. Lesen Sie in unserer Kampagne, wie sich beides zusammen entwickeln wird und welche Prognosen unsere Experten dazu abgeben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim In-
formieren und Lesen unserer Kampagne!
Campaign Manager: Alia Fahda, Kubilay Kayser Geschäftsführung: Nicole Bitkin Head of Content & Production: Aileen Reese Editor: Alicia Steinbrück Text: Kirsten Schwieger, Katja Deutsch, Armin Fuhrer, Theo Hoffmann, Thomas Soltau, Jakob Bratsch, Chan Sidki-Lundius Coverfoto: Miguel Bruna/unsplash, Presse/ Mercedes Benz-Group AG, Presse/E.ON Distribution&Druck: Die Welt, 2022, Axel Springer SE
2021 betrug die Anzahl an neu zugelassenen Elektroautos in Deutschland 309.100.
In Deutschland gibt es 2.368 Passivhäuser.
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Auf unserer Website finden Sie viele weitere interessante Artikel und Interviews.
Achim Berg, Präsident der Bitkom
Seite 36 Prof. Dr. Thomas Magedanz, Leiter des Geschäftsbereichs Software-based Networks (NGNI) bei Fraunhofer FOKUS
Contentway Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.
Für 37,6 % der Befragten in Deutschland spielen die Umweltfreundlichkeit bzw. die Ökobilanz beim Kauf von Elektroautos eine Rolle.
Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.
Herausgegeben von: Contentway GmbH Rödingsmarkt 20 DE-20459 Hamburg
Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.
Tel.: +49 40 87 407 400 Email: info@contentway.com Web: www.contentway.de
Die Stadt mit der hochwertigsten Mobilitätsinfrastruktur (City Mobility Index) weltweit ist Berlin (91).
Der Anteil der Internetnutzer in Deutschland, die E-GovernmentAngebote genutzt haben, beträgt 54 %. Quellen: Statista
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Technische Lösungen für eine lebenswerte Welt
Wie das Technologieunternehmen Phoenix Contact den Herausforderungen des Klimawandels begegnet und mit seinen Produkten und Lösungen den Weg in eine CO2-neutrale Zukunft bereitet – hin zur All Electric Society. Ein Interview mit Dr. Frank Possel-Dölken, dem Chief Digital Officer des deutschen Global Players. Hochwasser in Europa, Hurrikane in den USA… Zeit, dem Klimawandel mit umfassenden Dekarbonisierungsstrategien entgegenzutreten. Aber wo anfangen? Um klimaschädliche CO2-Emissionen reduzieren oder auch angemessen ausgleichen zu können, muss man zuallererst wissen, wo sie in welchem Umfang entstehen. Ein grobes Bild davon haben wir: Von den rund 739 Millionen Tonnen Treibhausgasen, die 2020 in Deutschland ausgestoßen wurden, gingen laut Umweltbundesamt rund 30 Prozent auf das Konto der Energiewirtschaft und 24 Prozent auf das der Industrie. Der Verkehr war für 20 Prozent verantwortlich und die Gebäudewirtschaft für 16. Doch bei der Dekarbonisierung darf man all diese Bereiche nicht getrennt betrachten. Stattdessen gilt es, die CO2-Entstehung entlang weltweiter Lieferketten und damit über Sektorengrenzen hinweg sichtbar zu machen. Was bringt uns das auf dem Weg zur Klimaneutralität? Einen ganzheitlichen und damit besonders effektiven Ansatz: Er berücksichtigt nicht nur die CO2-Emissionen, die beim Verbrauch von Energie entstehen, etwa beim Heizen, Autofahren oder beim Betreiben von Maschinen. Er deckt Einspar- und Effizienzpotenziale über den gesamten Wertschöpfungsbereich hinweg auf, auch bei der Herstellung von Energie sowie bei deren Weiterleitung und Bereitstellung. Dies und die Nutzung dieser Potenziale gelingt am besten, wenn man die Sektoren Industrie, Gebäude, Mobilität, Infrastruktur und Energie nicht nur gedanklich gemeinsam betrachtet, sondern sie auch tatsächlich verknüpft – sprich: elektrisch und datentechnisch vernetzt und möglichst automatisiert steuert. Ist dies geschehen, spricht man von Sektorenkopplung und smarten Sektoren. Folgen wir Ihrem Ranking der Treibhausgasproduzenten, scheint dennoch in der Energiewende, in der Stromgewinnung aus regenerativen statt fossilen Quellen, das größte Potenzial für die Dekarbonisierung zu stecken… Mehr noch – sie ist neben der Sektorenkopplung der zentrale Weg dorthin. Und der einzige, um Klimaschutz und globalen Wohlstand unter einen Hut zu bekommen. Denn die Kraft der Sonne an sich steht uns nicht nur kostenlos, sondern auch in dem Maße zur Verfügung, dass sie den Weltenergiebedarf auf Dauer bei Weitem decken kann. Außerdem sind bereits alle technischen Möglichkeiten vorhanden, um diese Kraft, wann und wo immer sie gerade gebraucht wird, in ausreichendem Maße nutzbar zu machen. Das rückt das Ziel einer Welt in greifbare Nähe, in der bezahlbarer elektrischer Strom für alle Bereiche des Lebens
Dr. Frank Possel-Dölken ist Chief Digital Officer (CDO) von Phoenix Contact.
und Arbeitens komplett CO2-neutral aus regenerativen Quellen erzeugt wird: die All Electric Society. Bedeutet „All Electric“, dass andere Energieträger in Zukunft keine Rolle mehr spielen? Nicht ganz: Teile der nachhaltig erzeugten Elektrizität werden dafür genutzt, um sie mittels sogenannter Power-to-X-Verfahren in ebenfalls CO2-neutrale flüssige oder gasförmige Energieträger umzuwandeln. Diese ermöglichen das Speichern und Transportieren von Sonnenergie, aber auch deren indirekte Nutzung zum Beispiel als Sprit für Flugzeuge. Allerdings wird der flächendeckende Ausbau erneuerbarer Energien noch einige Zeit dauern. Wie lässt sich die Dekarbonisierung währenddessen vorantreiben? Durch die erwähnte Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung der Sektoren, die es ermöglicht, Energie besonders effizient zu gewinnen und zu nutzen. Denn jede Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Quellen mehr und jede Kilowattstunde aus fossilen Quellen weniger bedeutet einen Fortschritt auf dem Weg der Dekarbonisierung. Welche Möglichkeiten gibt es denn, um regenerative Energie effizienter zu gewinnen? Ein Partner von Phoenix Contact in den USA hat mit künstlicher Intelligenz und unserer Steuerungstechnik PLCnext zum Beispiel eine Lösung für Windparks entwickelt, mit der sich die Turbinen der Windräder automatisch entsprechend der aktuellen Windverhältnisse ausrichten. Damit lässt sich die Stromausbeute der Anlagen um drei bis fünf Prozent steigern. Außerdem bieten wir Lösungen, die Sensortechnik und Machine Learning kombinieren, um die technische Verfügbarkeit solcher Anlagen zu erhöhen. Das bedeutet weniger Wartungs- und Ausfallzeiten und damit mehr Stunden für die Erzeugung von CO2-neutralem Strom. Und wie steht es mit der effizienten Nutzung von Energie? Auch dafür hat Phoenix Contact eine ganze Reihe an Lösungen im Portfolio. Für ein großes deutsches Wohnungsbauunternehmen digitalisieren
und automatisieren wir zum Beispiel gerade das Gebäudemanagement. 700 Heizungsanlagen werden mit einer zentralen Steuerung ausgestattet, die neben einer einheitlichen Sommer- und Nachtabsenkung unter anderem auch Wettervorhersagedaten berücksichtigt. Dadurch werden die CO2-Emissionen von über 15.000 Wohnungen um rund 12 Prozent reduziert – ein Beitrag, der das Klima, aber auch die Mieter bei den Nebenkosten entlastet. Oder nehmen Sie Privathäuser und Fabrikgebäude, die immer häufiger mit der Kombination „Solaranlage auf dem Dach, Energiespeicher im Keller und E-Auto-Ladestation vor der Tür“ ausgestattet werden: Hier hilft uns Gleichstromtechnik, das Energiemanagement innerhalb dieses Systems so effizient wie möglich zu gestalten. Elektroautos sind ein gutes Stichwort: Oft steht die Technik, die Emissionen einsparen könnte, zur Verfügung, aber es fehlt an Akzeptanz… …weil Technik nicht nur nützlich, sondern auch komfortabel sein muss. Deswegen ist einer unserer Schwerpunkte im Bereich Elektromobilität das bereits etablierte High-Power-Charging von Pkw und das Megawatt-Charging von Nutzfahrzeugen, an dem wir gerade arbeiten. Beide Varianten machen das Laden von Strom so bequem und nahezu so schnell wie das Tanken von Sprit – und Elektromobilität damit auch in dieser Beziehung attraktiv. Aber neben Effektivität und Attraktivität von Technologie ist noch ein weiterer Punkt ausschlaggebend für deren Erfolg: Sicherheit. Alle unsere Lösungen erfüllen hier höchste Standards – auch beim Schutz vor Cyberkriminalität. Denn was nutzen die komfortabelsten Schnelladesäulen und die effektivsten Windräder, wenn deren Systeme gehackt und lahmgelegt würden. Mehr Informationen unter www.phoenixcontact.com/aes
Gemeinsam für eine nachhaltige Welt Möchten Sie gemeinsam mit Phoenix Contact den Weg für die All Electric Society bereiten? Als IT-Spezialist, Ingenieur, dualer Student, Vertriebsprofi (m/w/d) …? Das Unternehmen sucht hierfür Verstärkung – in unterschiedlichen Teams, vielen Positionen und an zahlreichen Standorten in verschiedenen Ländern. Phoenix Contact ist ein unabhängiger Global Player. Mit mehr als 20.000 begeisterten Menschen entwickelt, produziert und vertreibt das Familienunternehmen weltweit kreative Lösungen aus Verbindungstechnik, Elektronik und Automation als Beitrag zur Gestaltung einer smarten, nachhaltigen Welt. Mehr unter: www.phoenixcontact.com/karriere
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ENERGIE UND UMWELT
Eine unabhängige Kampagne von Contentway
Energiewende wieder auf Kurs bringen einleitung
„Regenerative Energien wie Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als vier Prozent unseres Strombedarfs decken.“ Das schrieben deutsche Stromversorger 1993 in einer Zeitungsanzeige. Ein Jahrzehnt später – die erneuerbaren Energien deckten bereits zehn Prozent des Strombedarfs – galten 20 Prozent als unrealistisch. Und noch heute – wir sind bei 45 Prozent – gibt es vehemente „Mehr-geht-Nicht“-Stimmen. Dabei zeigen unzählige Studien: Eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien ist möglich und zudem der einzig gangbare Weg, den Klimawandel aufzuhalten.
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Foto: Reiner Zensen
och obwohl erneuerbare Energien heute in der Stromversorgung fest etabliert sind, kommt ihr Ausbau nicht schnell genug voran. Weder werden die (zu niedrigen) Ausbauziele des EEG erreicht, noch die – im Sommer 2021 verschärften – deutschen Klimaziele. Der unumgängliche Kohleausstieg bis 2030 macht einen Ausbau-Turbo für Erneuerbare Energien nochmal dringender. Die finanzielle Teilhabe an Windenergie sollte gestärkt, ausreichend Fläche zur Verfügung gestellt und Planungs- und Zulassungsverfahren beschleunigt werden. Es muss in dieser Legislaturperiode aber auch ein Ende von Erdöl und Erdgas eingeleitet werden. Andernfalls drohen Fehlinvestitionen, die uns teuer zu stehen kommen. Dank extremer Beharrungskräfte wird aber noch
heute der Individualverkehr fast komplett mit Erdöl betrieben. In den letzten zwei Jahren nahm der Anteil reiner Elektroautos bei den Neuzulassungen auf rund 15 Prozent zu – Tendenz weiter und schneller steigend. Doch genug ist das lange nicht. Für eine
echte Mobilitätswende braucht es hohe Investitionen – nicht nur in die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität, sondern auch in die Schiene. Subventionen wie das Diesel- und das Dienstwagenprivileg müssen dagegen abgebaut werden. Außerdem gilt es das Straßenverkehrsrecht weiterzuentwickeln, um Fuß- und Radverkehr sowie Bus und Bahn zu stärken. Und auch Lkw, Schiffe und Flugzeuge brauchen klimafreundliche Treibstoffe. Nur grüner (!) Wasserstoff ist emissionsfrei. Die Herstellung ist teuer, die Ressourcen sind begrenzt. Er sollte also nur eingesetzt werden, wo es keine effizientere Alternative gibt. Die Herstellung von Wasserstoff aus Erdgas verursacht hingegen klimaschädliche Treibhausgase. Wer trotzdem in entsprechende Infrastrukturen investiert, verhindert den Umstieg und verstärkt Abhängigkeiten. Die Industrie wird von der Nachfrage nach Klimaschutztechnologien stark profitieren. Statt umfangreiche Ausnahmen für wenige energieintensive Industriezweige zu gewähren, sollten deswegen lieber ausreichend Anreize für Investitionen in klimaschonende Technologien gesetzt werden. Immer noch überwiegen leider Erdgas, Heizöl und Kohle als Energieträger beim Heizen von Gebäuden. Dabei sind die Lösungen für eine Wärmewende längst verfügbar: Gebäude können energetisch saniert und durch elektrische Wärmepumpen oder Wärmenetze vollständig mit erneuerbaren Energien klimatisiert werden.
Claudia Kemfert, Energieökonomin und Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
Eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien ist möglich und zudem der einzig gangbare Weg, den Klimawandel aufzuhalten.
Was vor 30 Jahren nur wenige wissenschaftlich denken konnten, ist heute längst empirisch belegt: Es gibt viel zu tun, aber es geht! Wir brauchen bloß zügiges und entschlossenes Handeln. Die Chancen für Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt und Klima sind riesig. Nutzen wir sie! ANZEIGE – ADVERTORIAL
„Wir bieten zukunftsfähige Schlüsseltechnologie“ SOKRATHERM ist Spezialist zur effizienten Erzeugung von Energie. Geschäftsführer Johannes Meinhold über die zukunftsfähige Versorgung mit Strom und Wärme. Welche Anforderungen müssen moderne Blockheizkraftwerke (BHKW) erfüllen? Sie müssen flexibel und vernetzt sein, um als Baustein im Energiesystem die volatile Wind- und Solarenergie auszugleichen. Neben der ressourcenschonenden und wirtschaftlichen Produktion von Strom, Wärme, Kälte oder Dampf vor Ort leisten BHKW einen wertvollen Beitrag zur gesicherten Strombereitstellung.
www.sokratherm.de
Mit welchen Produkten lassen sich die hohen Strom- und Gaspreise kompensieren? Für eine Kostensenkung ist eine bedarfsgerechte Energieerzeugung mit minimalen Wirkungsgrad- und Transportverlusten entscheidend. Gerade in der aktuellen Energiekostensituation stellen Produkte, die auf das Effizienz-
prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) setzen, ihren wirtschaftlichen Vorteil unter Beweis. Wie sieht die Energieversorgung in Bezug auf Nachhaltigkeit aus? Nachhaltig bedeutet für uns, eine zukunftsfähige Schlüsseltechnologie anzubieten, die schon heute auf die Anforderungen von morgen vorbereitet ist und auch Antworten auf die Herausforderungen des Wärmemarkts liefert. Durch ihre steigende Wettbewerbsfähigkeit spielen erneuerbare Brennstoffe dabei eine immer größere Rolle. Welche Rolle werden zukünftig regenerative Energieträger wie Klärgas, Biogas und Biomethan spielen? Gase haben den entscheidenden Vorteil, dass ihre Moleküle – anders als Elektronen – hervorragend transpor-
tiert, gespeichert und bedarfsgerecht wieder abgerufen werden können. Auch grünen Wasserstoff können wir schon heute hocheffizient einsetzen. Bei der Rollenverteilung hoffen wir auf fairen Wettbewerb an Stelle von politischem Dogmatismus. Die Digitalisierung schreitet voran – und stellt doch Hürden für Unternehmen auf. Wie läuft der Prozess bei Ihnen? Für uns ist die Digitalisierung ein Selbstverständnis, da sie die Voraussetzung für die Ergänzung unserer Produkte mit vielfältigen Dienstleistungspaketen ist. Denn zukünftig wird es um das digitale Vernetzen von Erzeugungsmöglichkeiten in einem diversifizierten Markt und sinnvolle Betriebsweisen in einem technologieoffenen Energiesystem gehen.
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JENABATTERIES – PARTNER CONTENT
Ohne Speicher keine Energiewende
Herr Hammans, Ihre innovative Speicherlösung baut auf der Redox-Flow-Technologie auf – mögen Sie diese kurz erläutern? Die Redox-Flow-Technologie als solche ist nicht neu – sie entstand bereits in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der Umstand, dass diese Technologie sehr ausgereift ist, hat den großen Vorteil, dass kein Kunde oder Investor sie in Frage stellt. Deren Prinzip zur Stromspeicherung ist im Grunde ganz simpel. Speicherstoffe werden in Wasser oder Säure gelöst
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Welchen Vorteil hat denn die Entkopplung von Kapazität und Leistung? Wenn wir nicht Elektroautos, sondern beispielsweise Elektrolyseure zur Erzeugung grünen Wasserstoffs betreiben wollen, dann braucht es nicht schnelle, sondern kontinuierliche Energie. Dadurch eignen sich Redox-Flow-Batterien für sehr große Kapazitäten. Aktuell liegen wir bei JenaBatteries bei einer Kapazität von 400 kWh, ein Viertel davon ist Leistung. Die kleinste unserer Batterien hat derzeit die Größe eines 40-Fuß-Containers, also quasi eines LKWs.
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Was unterscheidet Ihre Flussbatterie von anderen Batterien? Im Unterschied zu Lithium-Ionen-Akkus, den MegaPacks von Tesla oder metallhaltigen Redox-Flow-Batterien benötigt unsere Batterie kein Metall. Sie verwendet organische Salze. Bei steigenden Rohstoffpreisen wie derzeit ist das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Insbesondere angesichts der im Rahmen der Klimawende erforderlichen Kapazitäten. Womit wir bei einem weiteren Vorteil sind: Durch das Redox-Flow-Prinzip kann Leistung von Kapazität entkoppelt werden. Insofern eignen sich unsere Batterien für sehr große Kapazitäten im Mega- beziehungsweise weit in den Gigawattstunden-Bereich: Das reicht aus, um z. B. Großunternehmen und ganze Regionen zu versorgen. Ein weiterer Unterschied und Vorteil unserer Batterie ist: Sie ist nicht brennbar, nicht explosiv und benötigt einen geringen Wartungsaufwand. Darüber hinaus ist sie komplett recycelbar.
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nergiespeicher sind ein wesentlicher Baustein für die erfolgreiche Energiewende. Mit ihrer Hilfe kann fluktuierende Wind- und Solarenergie gespeichert werden. Neben Pumpspeicherkraftwerken und Druckluftspeichern nehmen leistungsfähige Batterien eine immer bedeutendere Rolle ein – sei es als Großspeicher innerhalb der Stromnetze, als Stromspeicher von Elektrofahrzeugen oder zur Verstetigung der Wasserstoffproduktion. So kann klimafreundlich erzeugter Strom beispielsweise für die Gewinnung von grünem Wasserstoff via Elektrolyse eingesetzt werden. Auf diese Weise lassen sich Stromüberschüsse in speicherbare Energieträger umwandeln. Grüner Wasserstoff ist vielseitig einsetzbar und besonders interessant für die stromintensive Industrie. Wenn diese ihre Prozesse von Kohle auf Wasserstoff umstellte, könnte sie emissionsfrei und auch ökonomisch produzieren. Denn durch den Wegfall teurer CO2-Zertifikate und die Wirtschaftlichkeit innovativer Großspeicher lohnt sich diese Umstellung auch finanziell.
und in zwei verschiedenen Tanks gelagert, die jeweils der Minus- oder Pluspol sind. Die Lösung wird aus den Tanks in einen Zellstapel gepumpt, wo die Elektronen gebunden und wieder abgegeben werden, d. h. die Batterie lädt oder entlädt.
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Philipp Hammans, CEO von Jenabatteries Sie sind also nicht nur unabhängig von Rohstoffen, sondern auch nachhaltiger als die Konkurrenz? Tatsächlich, JenaBatteries sind die nachhaltigsten Batterien der Welt. Unsere voll recycelbaren Batterien erlauben mindestens 10.000 Ladezyklen und haben eine Lebensdauer von 20 und mehr Jahren. Unser Rohstoff Salz ist überall auf der Welt in großen Mengen verfügbar. Und zwar auch direkt vor der Haustür – Deutschland ist der viertgrößte Salzproduzent weltweit. Wir produzieren unsere Batterien mit Salz aus der Region anstatt immer knapper werdender Rohstoffe um die halbe Welt zu schiffen. Anders als unsere Konkurrenz sind wir unabhängig von Lieferketten und müssen keine Lieferengpässe fürchten. Für welche Anwendungen eignet sich Ihre Speicherlösung? Für sämtliche im Klimaschutzgesetz behandelte Sektoren, also Industrie, Energie- und Abfallwirtschaft, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Landnutzung. Unsere Batterie funktioniert besonders gut, wenn sie etwas substituiert. Sprich, wenn sie CO2-Vermeidungskosten mit einbezieht. Die höchste CO2-Emission hat Braunkohle. Wenn wir diese mit unserer Lösung substituieren, können derart hohe Einsparungen pro Tonne
Nachhaltige Lösung für grüne Energie In einer von erneuerbaren Energien angetriebenen Welt ist JenaBatteries der führende Anbieter für metallfreie, stationäre Stromspeicher – der Alternative zu Lithium, Vanadium, Blei & Co. Unsere innovativen Redox-Flow-Batterien leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und werden bis 2030 in zahlreiche Energieinfrastrukturen und Netze integriert sein. Dank der metallfreien Speichermaterialien ist JenaBatteries selbst in Zeiten knapper Metallressourcen stets lieferfähig – in gleichbleibend guter Qualität und zu zuverlässig planbaren Kosten. www.jenabatteries.de
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Um die für Klimawende erforderlichen Mengen erneuerbarer Energie zu managen, braucht es innovative Energiespeicher mit enormen Kapazitäten.
„Die Redox-Flow-Technologie als solche ist nicht neu – sie entstand bereits in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.“ CO2 realisiert werden, dass ein sehr attraktives Geschäftsmodell mit Wind in unserer Batterie kreiert wird. Wir werden uns also auf die Verstetigung der grünen Wasserstoffproduktion konzentrieren, um Industrien wie die Chemie- und Zementindustrie zur Klimaneutralität zu verhelfen. Nicht umsonst lautet unser Slogan auch: Wir speichern die Zukunft. Wann kommt Ihre Lösung auf den Markt? Wir fangen jetzt mit der Produktion an. Die Batterien werden Tank für Tank aufgebaut – bis alles installiert ist, dauert es Jahre. Vom Timing her perfekt, denn die Firmen, die ihre Produktion bis 2030 umstellen müssen, planen das gerade jetzt. Es werden auch noch ganz neue Industrien entstehen, Stichwort Hybridantrieb Flugbranche. Dort werden sich komplette Ketten neu aufziehen, denn auch synthetische Kraftstoffe werden aus grünem Wasserstoff produziert. Ich bin davon überzeugt, dass innovative Speicherlösungen bis 2030 eine sehr charmante neue Industrie erschaffen, die sich mit der Umsetzung und Speicherung von erneuerbarer Energie und der Herstellung von grünem Wasserstoff und spannenden Folgeprodukten befasst. Ohne diese Kraft wird die Energiewende nicht zu stemmen sein.
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ENERGIE UND UMWELT
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PSI – PARTNER CONTENT
Mit Software in die CO2-freie Zukunft Die E-Mobilität benötigt ein ausgefeiltes Lademanagement, das mit KI optimiert wird, erklärt Wolfgang Fischer, Geschäftsbereichsleiter Energie EE bei PSI.
Gerade hat Deutschland wieder Atomkraftwerke abgeschaltet, die Energiewende läuft. Sehen Sie die Energieversorgung bei gleichzeitigem Ausbau der E-Mobilität gesichert? Die Herausforderungen sind sicher groß und gesichert ist ein großes Wort. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass bei einem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien sowie geeigneter Speicher die Energiewende gelingen kann. Dazu braucht es zusätzlich aber Software, um diese Fluktuationen im Netz beziehungsweise in lokalen Bereichen zu managen. E-Mobilität bedeutet nicht nur, dass statt Autos mit Verbrenner- bald nur noch Autos mit E-Motoren auf den Straßen fahren. Vor welche Herausforderungen stellt diese Entwicklung die Städte? Auf keinen Fall darf der ÖPNV vergessen werden. Auch hier ist unheimlich
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Wolfgang Fischer, Geschäftsbereichsleiter Energie EE bei PSI
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Dekarbonisierung ist ein wichtiges Thema in der Debatte um Klimaschutz geworden. Welche Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem Ausbau der E-Mobilität zu? Die E-Mobilität ist eine wesentliche Komponente in der Debatte um Klimaschutz und Reduktion von CO2, wenn man die Gesamtmenge der Fahrzeuge, und zwar den Individualverkehr wie auch den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV), auf den Straßen betrachtet.
„Ziel des ÖPNV ist es, seine Kunden zu transportieren, und zwar nach Fahrplan und ohne Unterbrechung.“ viel Bewegung am Markt zu sehen, denn viele Städte haben heute schon begonnen, ihre Busflotten auf E-Busse umzustellen. Auch die beliebten Sammel-Ruf-Taxis stellen um. Das Ziel ist die Smart Green City. Was versteht man mit Blick auf die Mobilität genau darunter? Die Mobilität ist keine Ausnahme unter dem Aspekt der Smart Green City, die ein CO2-freies Ökosystem bilden soll. Dazu gehört ein stärkerer Transfer von Individualverkehr auf den ÖPNV, wobei beide aber klimaneutral sein sollen. Das heißt Elektromobilität und gegebenenfalls auch H2-Mobilität.
Am direktesten haben die Stadtverantwortlichen Zugriff auf den Öffentlichen Nahverkehr. Wesentlich ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Wie wichtig ist ein funktionierendes Lademanagement? Ohne optimiertes Lademanagement wird der ÖPNV nicht funktionieren können, wenn komplett auf E-Mobilität bei Bussen umgestellt ist. Ziel des ÖPNV ist es, seine Kunden zu transportieren, und zwar nach Fahrplan und ohne Unterbrechung. Dazu müssen die Busse geladen werden, beziehungsweise geladen sein, wenn sie losfahren. Die Ladespitzen werden bei einer Anforderung von gleichzeitigem Laden nicht durch die Verfügbarkeit der Energie abgedeckt werden können. PSI liefert mit seinen Produkten einen großen Beitrag zum Gelingen der Energiewende und das gilt auch für diesen Bereich. Welche Unterstützung bietet PSI denn? PSI optimiert das Lademanagement mit PSIsmartcharging und hat mit seinem Produkt PSIcontrol (Leittechnik) auch die Netzanschlusskapazitäten beziehungsweise aktuell verfügbaren Kapa-
Das Lademanagement ist ja eine sehr komplexe Sache. Welche Rolle spielt an dieser Stelle KI? KI bekommt eine immer größere Bedeutung, auch in den Prozessen des Lademanagements. PSI hat mit seiner KI-Software Deep Qualicision® eine multikriterielle Optimierung in vielen Referenzinstallationen im Einsatz. Allerdings reicht reine KI-Software nicht aus. Es kommt auf die Robustheit und Stabilität wie auch lernende Verfahren an. Beides wird in Deep Qualicision® vereint. Das Anwachsen der privaten E-Mobilität läuft unkontrollierter ab. Wie kann PSI den Ausbau des Lademanagements unterstützen? PSI unterstützt diesen Ausbau mittels seiner Netzplanungssoftware PSIneplan (unter anderem Netzanschlussprüfung), aber auch mit einer dezentralen Steuerungssoftware auf der Niederspannungsebene, unserem PSIngo. Beide Tools arbeiten Hand-in-Hand mit der zentralen Leitstellensoftware PSIcontrol.
Zur Überwachung und Steuerung des Lademanagements sind einige Punkte wichtig: • Die Überwachung aller Spannungsebenen • Eine Automatisierte Umschaltungen im Fehlerfall • Die Unterstützung des Notbetriebs • Eine Begrenzung bei Engpässen • Die Anbindung an die Netzleitwarte • Eine Leistungsbezugsüberwachung
Steuerung, Überwachung und Optimierung Als europäischer Marktführer bei Energieleitsystemen für Strom, Gas, Wärme, Öl und Wasser zählt die PSI fast alle großen Energieversorger zu ihren Kunden. Für sie liefert der Konzern neben Leitsystemen Lösungen für Betriebsmanagement, Netznutzung, Pipelinemanagement, Leckerkennung und -ortung, Portfoliomanagement, Energiehandel und Vertrieb. Leittechnische Anwendungen sorgen für optimierte Prozesssteuerung im öffentlichen Personenverkehr. www.psi.de
zitäten im Blick. Mit PSIneplan liefern wir die Software für die Planung von Ladestationen im Netz.
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ENERGIE UND UMWELT
FARASIS – PARTNER CONTENT
„Auf Ladeleistung und Energiedichte kommt es an“
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achhaltigkeit, Umweltbewusstsein und politischer Wille haben die Elektromobilität vorangetrieben. Die Leistungsstärke von Batterien gilt als der Schlüssel zum Erfolg – und Treiber beim Boom von E-Autos. Von 2,1 Millionen weltweit verkauften Wagen 2019 ging es auf geschätzte 5,6 Millionen in 2021. Der aktuelle Bloomberg-Report zählt allerdings auch Plug-in-Hybridautos mit. Im ersten Halbjahr 2021 hatten demnach 7,2 Prozent der weltweit verkauften Neuwagen einen elektrischen Antrieb – Tendenz steigend. Dieser Boom hängt unter anderem mit dem Batteriepreis zusammen, der in den letzten zehn Jahren um 90 Prozent gesunken ist, berichtet das Forbes Magazine. Aber auch die Reichweite spielt eine entscheidende Rolle bei der Popularität von E-Autos. Tesla, Mercedes und Porsche arbeiten längst daran, Batterien zu entwickeln, die eine Reichweite von über 1.000 Kilometern ermöglichen.
Herr Dr. Bergold, Farasis arbeitet bereits seit zwei Dekaden an der Entwicklung von Batteriezellen für PKW. Auf welche Innovationen darf sich der Markt freuen? Wie erwähnt, ist ein „Rennen“ zum Akku mit gut 1.000 Kilometern Reichweite ausgebrochen. Dafür kann man entweder eine größere Batterie einbauen, oder versuchen, in die vorhandene Batterie mehr Energie hineinzupacken. Allerdings sollte man nicht nur auf die Reichweite achten, sondern auch die Schnellladeleistung im Blick behalten; wir nennen das „Race of Quick Charge“. Wenn man beispielsweise mit einem E-Auto unterwegs ist und es zwischendurch nachladen möchte, sollte dieser Vorgang dem konventionellen Tankvorgang eines Wagens mit Verbrennungsmotor zeitlich in nichts nachstehen. Farasis setzt auf das Zusammenspiel dieser beiden Trends. Ihre aktuelle Generation an Batteriezellen hat eine Energiedichte von 285 Wh/kg. Die neue Generation IV, die ab 2024 zu erwarten ist, soll es dann schon auf 330 Wh/kg bringen. Was bedeutet das für Reichweite und Ladezeit im Vergleich zu heute? Je höher die Energiedichte, desto größer die Reichweite. Das bedeutet zum Beispiel, dass aus 600 Kilometern Reichweite heute morgen bereits 700 Kilometer werden können – bei gleich großer und gleich schwerer Batterie. Ebenso wird die Schnellladezeit deutlich beschleunigt.
Für Nutzfahrzeuge im kommerziellen Transport gibt es ebenfalls einen hohen Mehrwert im batteriebetriebenen Bereich. Wie sieht die Entwicklung von Batterien für den Nah- und Fernverkehr aus? Für den kommerziellen Transport sind neben Ladeleistung und Reichweite auch die Lebensdauer der Batterie – also die Zahl der möglichen Ladezyklen – entscheidend. Eine Lebensdauer von zehn Jahren bei täglicher Nutzung der Batterie ist heute bereits Standard. Dadurch ist die Trendwende im Nahverkehr wie beispielsweise bei Stadtbussen und Paketzustellfahrzeugen bereits eingeläutet. Viele Gemeinden stellen schon jetzt die Stadtbusflotten nach und nach auf Elektrobusse um. Hier werden kurze Strecken mit vergleichsweise niedrigen Lasten zurückgelegt (Short Distance und Low Duty). Im Fernverkehr hingegen, wo ein LKW-Fahrer zum Beispiel mit 40 Tonnen von Berlin nach Barcelona fährt, also Long Distance und Heavy Duty, ist die Batterie momentan noch nicht praktikabel. Aber auch hier geht die Entwicklung weiter, wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
Wie gelingt es, nachhaltige Batterien zu entwickeln, die CO₂-neutral sind und wirklich zum Klimaschutz beitragen? Nachhaltigkeit ist der Ausgangspunkt der Elektromobilität. Schließlich wollen wir unseren Kindern den Planeten in bestmöglichem Zustand hinterlassen. Letztlich gelingt das nur, indem Rohstoffe ethisch und nachhaltig von der Mine bis zum Recycling produziert und weiterverarbeitet werden. Farasis fertigt seine Batterien CO₂-neutral und ist entsprechend von der Dekra zertifiziert. Nachhaltige Produktion bedeutet auch, lokal zu produzieren, anstatt beispielsweise Zellen und Module von anderen Kontinenten zu beziehen. Farasis wird gemeinsam mit Partnern in der Türkei Batteriesysteme für den europäischen Markt produzieren.
Eine wichtige Voraussetzung für Elektromobilität ist ein flächendeckendes und einheitliches Netz an Lademöglichkeiten. Welche Hürden gilt es, zu überspringen? Die Ladeinfrastruktur wird am Ende durch die Marktwirtschaft geregelt. Elektrizitätswerke werden Ladesäulen anbieten, denn sie wollen Strom verkaufen. Das Netz an Lademöglichkeiten für PKW wächst kontinuierlich. Beim LKW gibt es sicherlich noch einiges zu tun.
Wie entwickelt sich die E-Mobilität Ihrer Meinung nach bis zum Jahr 2040? E-Mobilität wird bis dahin die dominante Form der Fortbewegungsmittel sein und wir werden sicherlich über eine komplette Recyclingwirtschaft verfügen, die es uns ermöglicht, nachhaltig Batterien zu produzieren und weiterzuverarbeiten. Ebenso werden Batterien von Fahrzeugen Teil unseres Energieversorgungsnetzwerks sein, dieses stabilisieren und optimieren.
„Je höher die Energiedichte, desto größer die Reichweite.“
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„Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und politischer Wille haben die Elektromobilität vorangetrieben.“
„Es ist ein Race of Range entstanden“, sagt Dr. Stefan Bergold, General Manager bei Farasis Energy Europe. Die Farasis Gruppe zählt seit gut 20 Jahren zu den führenden Batterieherstellern für E-Mobilität.
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Der ökologische Wandel ist in vollem Gange und E-Autos sind ein Hoffnungsträger beim Klimaschutz. Bislang ist die Herstellung von Batterien energiereich und die Leistung begrenzt. Doch die Weichen für Innovationen und nachhaltige Ideen sind gestellt.
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Dr. Stefan Bergold, General Manager bei Farasis Energy Europe Der 51-jährige Ehemann und Vater zweier Jungen (10 und 12 Jahre alt) ist begeisterter E-Wagen-Fahrer. Seine zweite Leidenschaft gilt dem Segeln, daher zieht es ihn und seine Familie im Urlaub oft ans Wasser. Zu Hause entspannt der gebürtige Pfälzer gerne beim Joggen in der Natur.
Über Farasis Energy Farasis Energy ist Entwickler und Produzent von hochleistungsfähiger Lithium-Ionen-Batterietechnologie sowie PouchZellen für die Elektromobilität und weitere Anwendungen der Stromspeicherung. Zu den großen strategischen Partnern von Farasis Energy zählen neben Togg ebenfalls Unternehmen wie Daimler und Geely. www.farasis.com
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ENERGIE UND UMWELT
Eine unabhängige Kampagne von Contentway
Turbo-Entwicklung bei E-Auto-Akkus batterien
Um Elektromobilität flächendeckend zu etablieren, braucht es nachhaltigere Batteriematerialien sowie eine optimierte Batterietechnologie und -produktion. Text: Kirsten Schwieger Foto: Alessio Lin/unsplash
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b 2035 sollen in der EU nur noch emissionsfreie Neuwagen über den Verkaufstresen gehen. Die ambitionierten Klimaziele lassen die Produktion klassischer Benziner und Diesel in Europa mittelfristig quasi auslaufen und drängen diese Autos langfristig von der Straße. Laut einer Studie des Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) lässt sich „Zero Emission“ aber nur mit einem „intelligenten, technologieoffenen Mix aus allen verfügbaren klimaneutralen Antriebstechnologien – Batterie, Brennstoffzelle und E-Fuels“ erreichen. Konkret bedeutet das: Batterie für PKWs, Batterie und Brennstoffzelle für LKWs und E-Fuels für Bestandsfahrzeuge sowie den Motorsport.
Die deutschen Autohersteller überbieten sich mit Wachstumszielen für Elektromobilität. Allerdings haben diese ehrgeizigen Pläne einen Flaschenhals in Gestalt
Neben der nachhaltigeren Rohstoffgewinnung sollen für Auto-Batterien bislang unverzichtbare Materialien wie Kobalt, Lithium oder Nickel auch recycelt werden.
der Batteriezellen, dem Herzstück von Elektroautos. Deren Produktion kann mit der prognostizierten Nachfrage kaum Schritt halten. Laut einer Analyse des Duisburger Forschungsinstitut CAR – Center Automotive Research werden in den kommenden Jahren weltweit Batteriezellen für fast 15 Millionen Neuwagen fehlen. Ein Grund dafür sind Engpässe bei Batterierohstoffen wie Lithium, Kobalt und Nickel – eine große Herausforderung für die europäische Auto-Industrie in Zeiten instabiler globaler Lieferketten und der Abhängigkeit von asiatischen Lieferanten. Um dem Risiko temporärer Lieferengpäs-
se zu begegnen, empfiehlt das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) Diversifikation der Lieferanten, strategische Industriekooperationen entlang der Wertschöpfungskette, Forschungskooperationen sowie die Eigenfertigung. Denn sowohl die Entwicklung als auch die Produktion von E-Auto-Batterien ist bislang fest in asiatischer Hand. Das wollen Politik und Industrie in Europa nun ändern. Mit Hilfe von Unterstützungen in Milliardenhöhe beginnt die europäische Autoindustrie, Zellfertigungen in Europa hochzuziehen. So entsteht derzeit eine neue Wert-
schöpfungskette von der Förderung der Rohmaterialien über die Zellproduktion bis zum Recycling in Europa. Um sich unabhängiger von asiatischen oder unter kritischen ökologischen und humanitären Bedingungen geförderten Rohstoffen zu machen, sollen mehr Batteriezellen-Rohstoffe in Europa gefördert werden. Bergbauvorhaben in Finnland, Schweden und Nordspanien sind bereits in Planung. Auch in Deutschland entsteht eine Anlage zur industriellen Gewinnung
Die deutschen Autohersteller überbieten sich mit Wachstumszielen für Elektromobilität.
von Lithium. Regionale Wertschöpfung und kurze Transportwege sind das langfristige Ziel. Bis dahin empfiehlt der deutsche Autobranchenverband VDA eine zweigleisige Rohstoffstrategie für die deutschen Auto- und Akkuhersteller. Neben der nachhaltigeren Rohstoff-
gewinnung sollen für Auto-Batterien bislang unverzichtbare Materialien wie Kobalt, Lithium oder Nickel auch recycelt werden. So gibt es europaweit bereits eine kleine Anzahl von Unternehmen, die E-Auto-Batterien recyceln. Ein schwedisches Unternehmen hat jüngst sogar eine Prototyp-Batterie gebaut, deren Anteile aus Nickel, Mangan und Kobalt zu 100 Prozent recycelt sind. Auch Lithium und weitere Materialien sollen bei der zügig geplanten industriellen Produktion dieser Batterie aus alten Beständen recycelt werden. Bis dato ist die Herstellung von Elektro-
auto-Akkus noch ziemlich energie- und kostenintensiv. Um die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele einzuhalten, muss laut Internationaler Energieagentur (IEA) bis 2040 die gesamte Energiespeicherkapazität in Form von Batterien und sonstigen Speichern auf das rund 50-fache steigen. Die Steigerung der Leistungsfähigkeit stellt die europäische Industrie vor eine große Herausforderung. So läuft die Weiterentwicklung der Batterietechnologie auf Hochtouren. Auto- und Batteriehersteller investieren hohe Summen in Forschung und Entwicklung. Hier stehen sowohl die Erforschung neuer Batteriematerialien als auch neue Herstellungsverfahren im Fokus. Denn bei der Verbesserung der heutigen Zellen besteht noch ordentlich Luft nach oben. Treiber dieser Entwicklung ist die Notwendigkeit zu gesteigerter
Um die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele einzuhalten, muss laut Internationaler Energieagentur (IEA) bis 2040 die gesamte Energiespeicherkapazität in Form von Batterien und sonstigen Speichern auf das rund 50-fache steigen.
Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Kostenreduktion und Umweltfreundlichkeit. So erforscht beispielsweise die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) nachhaltige Batteriematerialien. Als vielversprechende umweltschonendere Alternative zu Lithium gelten Natrium-Ionen-Batterien. In puncto Leistungsfähigkeit will man mit Hilfe optimierter oder gar neuer Herstellungsverfahren die Energiedichte erhöhen und der Energieverbrauch senken. Zwei Entwicklungsrichtungen besitzen diesbezüglich besonders großes Potenzial. So versprechen Festkörperbatterien eine eklatante Steigerung von Energiedichte und Ladezeiten bei gleichzeitiger Kostensenkung. Alle großen Batteriehersteller forschen derzeit an dieser Technologie. Zum anderen wurde gerade ein 3D-Druck-Verfahren zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien zum Patent angemeldet. Dieses will die Energiedichte gar verdoppeln und die Herstellungskosten gegenüber der derzeitigen Lithium-Ionen-Batterietechnologie halbieren. Sowohl Festkörper- als auch Flüssig-Elektrolyt-Batterien könnten dann bald aus dem 3D-Drucker kommen.
ADVERTORIAL
Blackstone Resources:
Nachhaltige Batterien aus dem Herzen Europas Die Energiewende ist in vollem Gange. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien allein ist aber kein ambitionierter Klimaschutz möglich. Wirtschaft und Politik müssen die Grundlagen für nachhaltige Energiespeicherlösungen schaffen, die grünen Strom immer und im Überfluss verfügbar machen. Vom Elektroauto bis zum Stromspeicher. Ein Schweizer Unternehmen nimmt dabei heute schon eine Vorreiterrolle ein. Die börsennotierte Blackstone Resources AG entwickelt neue Batterielösungen und fertigt Hightech-Batteriezellen mit einem selbst entwickelten 3D-Siebdruckverfahren im sächsischen Döbeln. Jetzt will man damit in die USA expandieren. Im Gespräch: CEO Ulrich Ernst.
Ulrich Ernst ist CEO, Gründer und Präsident des Verwaltungsrates der Blackstone Resources AG, kotiert an der Schweizer Börse. Die Holdinggesellschaft mit Sitz in Baar, Kanton Zug, konzentriert sich auf den Markt für Batterietechnologie und Batteriemetalle. Mit einer zum Patent angemeldeten 3D-Siebdrucktechnologie produziert das Unternehmen die weltweit ersten 3D-gedruckten Batteriezellen, die mit technischem Vorsprung und minimalen Umwelteinflüssen neue Maßstäbe setzen. Herr Ernst, Sie haben das weltweit erste 3D-Siebdruckverfahren für Batteriezellen zum Patentieren angemeldet. Was sind die Vorzüge Ihrer Erfindung? Unser 3D-Druckverfahren für Batteriezellen leistet einen nachhaltigen Beitrag zur Energiewende: Wir erreichen damit eine wesentlich höhere Energiedichte von +20 % – das bedeutet auch 20 % mehr Reichweite in der Elektromobilität. Bei der Formgebung sind unsere Zellen zudem völlig flexibel, wir können Sie den verfügbaren Bauräumen frei und präzise anpassen. Dazu sparen wir große Mengen kritischer Rohstoffe und Chemikalien ein, auch aufgrund unserer wasserbasierten Fertigung und dem Verzicht auf großflächige Trocknungsöfen. Welche umweltbezogenen Vorteile bringen wasserbasierte Fertigungsprozesse und der Verzicht auf großräumige Trocknungsöfen denn mit sich? Unser Verfahren reduziert Abfallstoffe um bis zu 90 %. Der gleichzeitige Verzicht auf lange Trocknungsstrecken und giftige Lösungsmittel senkt den Energieverbrauch und den Umweltabdruck bei der Elektrodenherstellung nachhaltig. Unser Produktionsprozess liefert damit auch eine wertvolle Basis für die zukünftige Herstellung neuer und nachhaltiger Solid-State-Batterien, die in Sachen Energiedichte, Ladegeschwindigkeit und Sicherheit neue Maßstäbe setzen werden. Warum verbinden Sie die Rohstoffgewinnung mit der Batterieproduktion? Wir nehmen die Verantwortung für die Ressourcengewinnung selbst in die Hand und machen uns damit von den dynamischen Entwicklungen beider Märkte weitgehend unabhängig. Engpässe oder leere Lager
Weitere Infos unter: www.blackstoneresources.ch Symbol: BLS, ISIN CH0460027110, WKN 460027110
Ulrich Ernst,
CEO, Gründer und Präsident des Verwaltungsrates der Blackstone Resources AG
globaler Lieferanten berühren uns nicht: Wir haben die Rohstoffgewinnung in die eigene Wertschöpfungskette integriert. Welche Produktionskapazitäten stehen Ihnen in Europa aktuell zur Verfügung? Die Kapazität unsere Fabrikanlage in Deutschland wird noch in diesem Jahr verzehnfacht, so stellen wir uns auf die steigende Nachfrage unserer Kunden und Partner ein. Bis 2025 ist ein konkreter Ausbau auf 24 GwH Gesamtkapazität geplant, die Grundstücksflächen haben wir dafür bereits erworben. Weil wir in Deutschland produzieren, sind wir besonders attraktiv für deutsche und europäische OEM-Partner. Das einfache Zollrecht in Deutschland, die starke Infrastruktur und eine effiziente Logistik ermöglichen es uns, gleiche oder sogar bessere Preise als die globale Konkurrenz zu entwickeln. Ihre Fabrikanlage in Sachsen befindet sich derzeit im Ausbau. Sind Sie in der Lage, auch Großkunden etwa aus der Automobil-Branche mit Ihren Batteriezellen zu beliefern? Definitiv. Die zentralen Vorzüge unserer Fertigung per 3D-Druck sind auch stichhaltige Argumente für Großkunden: Wir können Bauformen flexibel für individuelle Spezifikationen produzieren, erreichen eine wesentlich höhere Energiedichte und können Produktionskapazitäten jedem Auftragsvolumen anpassen. Außerdem sind wir zuverlässig: Allein in China könnte der Batterien-Bedarf bald die Produktionskapazitäten des gesamten asiatischen Raumes beanspruchen. Wir liefern aber mitten aus Europa: Verlässliche, leistungsstarke Batteriezellen mit optimalem Kosten-Nutzen-Verhältnis und besonders geringen Umwelteinflüssen. Die Blackstone Resources ist bereits ein global agierendes Unternehmen. Jetzt steht die Expansion in die USA bevor. Was bezwecken Sie damit? Wir verzeichnen weiterhin ein stark wachsendes Interesse an den von uns entwickelten Batterietechnologien. Natürlich boomt die Elektrofahrzeugindustrie auch in den USA und wendet sich an die Anbieter von Batterietechnologien und -materialien, um Lösungen für die steigende Nachfrage zu finden. Mit der Verzweigung in die USA realisieren wir unseren nächsten Meilenstein und erschließen wichtige Märkte. Wir freuen uns, für diesen Schritt David Batstone gewonnen zu haben. Er ist CEO unserer Tochtergesellschaft Blackstone Technology Holding AG und ein dekorierter Katalysator für positive Veränderungen auf der ganzen Welt. Er wird mit seinem Fachwissen und seiner Erfahrung die Finanzpartner und Investoren in den USA betreuen und das Netzwerk unserer Partner und Kunden nachhaltig erweitern. David teilt unsere Vision einer ökologischen und nachhaltigen Energiewende und genießt höchstes internationales Ansehen.
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ENERGIE UND UMWELT
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Ohne Energiespeicher keine Energiewende energiespeicherung
Bei der Umstellung von fossilen auf regenerative Energien spielen Energiespeicher eine wichtige Rolle – denn bekanntlich sind weder Wind noch Sonne immerzu verfügbar. „Im Haushaltsbereich gibt es ein enormes Wachstum in der Nachfrage für Batteriespeicher, die in Kombination mit Solaranlagen installiert werden“, sagt Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer Energiespeicher Systeme e.V. (BVES) in Berlin. „Immer öfter wird bei Neubauprojekten die Photovoltaikanlage und Batterie direkt mit einer Wärmepumpe kombiniert, um Strom und Wärme grün und günstig aus der eigenen Anlage zu erhalten.“ Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Israel Palacio/unsplash
Immer öfter wird bei Neubauprojekten die Photovoltaikanlage und Batterie direkt mit einer Wärmepumpe kombiniert, um Strom und Wärme grün und günstig aus der eigenen Anlage zu erhalten.
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eit einiger Zeit wird eine derartige
Systemlösung mit einer Wall-Box zur Mobilitätsversorgung ergänzt. Urban Windelen: „In Deutschland sind aktuell über 400.000 Batteriespeichersysteme installiert, bei über zwei Millionen Photovoltaikanlagen auf Hausdächern. Da besteht ein großes Retrofit-Potenzial für die Rundumenergieversorgung über Speicher.“ Bisher konnten viele Besitzer ihren selbst
produzierten Strom in die Netze einspeisen und verdienten damit Geld. Durch die zunehmende Absenkung oder das Auslaufen dieser Einspeisevergütung entstehen jetzt hohe Anreize, diese mit Batteriespeichern nachzurüsten, um die erzeugte Energie weitgehend selbst zu nutzen. Auch für Industriebetriebe bieten Ener-
giespeicher vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Hier spielt Wärme eine große Rolle. „Benötigt ein großer Industriebetrieb viel Prozessdampf, verbaut man eher keine Batterie, sondern einen thermischen Energiespeicher. Im Industriebereich wird jede Anlage bedarfsbezogen entwickelt, da die Anforderungen völlig unterschiedlich sind. Das eine Unternehmen braucht mehr Strom, das andere mehr Leistung, das dritte mehr Wärme, das vierte speziell Hoch- und das fünfte Niedrigtemperatur. Letztendlich gilt aber auch hier: Man benötigt eine bestimmte Menge an Energie und Leistung
Eines unserer größten Probleme liegt dabei im Deutschen Energierecht, denn das basiert auf den drei Säulen Erzeugung, Transport und Verbrauch von Energie – Speicher kommen dabei gar nicht vor. und muss beides versorgungssicher zum gewünschten Zeitpunkt abrufen können.“ Das bedeutet für die Zukunft große
Installationszahlen für Speicher. „Ohne sie werden die Klimaschutzziele nicht erreicht werden können“, sagt Urban Windelen. Das Problem sieht er dabei weniger in Lieferengpässen als in der Regulatorik für Speicher. „Eines unserer größten Probleme liegt dabei im Deutschen Energierecht, denn das basiert auf den drei Säulen Erzeugung, Transport und Verbrauch von Energie – Speicher kommen dabei gar nicht vor. Deshalb wird versucht, die Speicher in eine dieser drei bestehenden Schubladen zu packen.“ Bisher wird die gespeicherte Energie an mehreren Stellen mit Abgaben, Umlagen und Steuern belastet, beim Einspeichern ebenso wie beim Ausspeichern.
Die neue Bundesregierung hat sich dazu bekannt, Speicherung als eigeständige Säule des Energiesystems zu definieren.
Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer des Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V. „Das führt zu einer Doppelbelastung und
bürokratischen Behinderung von Speichern und gespeicherter Energie“, sagt Urban Windelen. „Solange diese Regulatorik besteht, wird ein breiter Ausbau in der Wirtschaft ver- und behindert, können die Anlagen schwer wirtschaftlich betrieben werden. Es gibt jedoch gute Aussichten: Die neue Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag dazu bekannt, Speicherung als eigeständige Säule des Energiesystems zu definieren. In der Politik scheint man sich nun in die richtige Richtung, doch was letztlich umgesetzt wird, wird sich erst zeigen müssen. Dabei haben wir eigentlich keine Zeit zu verlieren, die Energiewende endlich in die Praxis zu führen.“
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E.ON UND ORCAN ENERGY – PARTNER CONTENT
„In der Abwärme liegt ein großes Potenzial“
Welche Bedeutung kommt der Industrie in der Dekarbonisierung zu? Alexander Fenzl: 2016 legte die Bundesregierung fest, die Treibhausgasemissionen bis 2050 im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren. Für einzelne Sektoren wurden diese Minderungsziele noch spezifiziert. Im Industriesektor sieht der Klimaschutzplan ein Zwischenziel für die Treibhausgasminderung bis 2030 um rund 40 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, also etwa 50 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990, vor. Auch die EU weist in ihrer Mitteilung zum „European Green Deal“ auf die entscheidende Bedeutung der Dekarbonisierung und Modernisierung energieintensiver Industrien hin. Viele Industrie-Unternehmen lassen die Prozesswärme ungenutzt. Sehen Sie an dieser Stelle Potenzial für die Dekarbonisierung? Alexander Fenzl: Auf die Prozesswärme der Industrie und der Wirtschaft fallen 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland. Also Wärme, die für technische Verfahren, wie Schmelzen oder
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Welche Rolle spielt bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes der Energieverbrauch der Industrie? Alexander Fenzl: Der Industriesektor ist nach der Energieerzeugung der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Somit spielt die Industrie eine zentrale Rolle bei dem Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, wenn möglich auf unter 1,5 Grad Celsius, zu senken. Wesentlicher Hebel zur Reduktion der Industrie-Emissionen ist die Steigerung der Energieeffizienz. Es geht um die Minimierung des Energiebedarfs in den Produktionsprozessen durch die Verwendung modernster Verfahren und Prozesse. Für die Umsetzung dieser technischen Anpassungen sind entsprechende energie-, klima- und industriepolitische Weichenstellungen notwendig. Der politische Rahmen sollte dabei einen breiten Instrumentenmix aufgreifen. Die Transformation darf nicht nur aus der Klimaschutzperspektive betrachtet werden, sondern muss auch wirtschaftlich und wettbewerbsfähig sein. Wichtig ist dabei, dass der Staat hierfür klare und langfristig verlässliche Rahmenbedingungen schafft. Denn die Dekarbonisierung der Industrieprozesse ist ein wichtiger Schlüssel zur Erreichung der Klimaschutzziele und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie in einer klimaneutralen Wirtschaft.
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Mit efficieny PACKs nutzen E.ON und ORCAN die Prozesswärme der Industrie zur Energieversorgung und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung.
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Dr. Alexander Fenzl, Country Head B2B Solutions Deutschland, Österreich und Frankreich bei E.ON
Dr. Andreas Sichert, Vorstandsvorsitzender von Orcan Energy
Schmieden, Verarbeiten von Stoffen oder anderen Prozessen, eingesetzt wird. Strom aus Abwärme ist die größte global ungenutzte Energiequelle. Rund die Hälfte der in der Industrie eingesetzten Wärme geht verloren. Sie verpufft, obwohl sie kostbar ist. Würde die industrielle Abwärme allein in Deutschland optimal genutzt, könnten pro Jahr mehr als 23 Terrawattstunden CO2-freier, sauberer Strom erzeugt werden und 7,3 Millionen, also 18 Prozent aller deutschen Haushalte versorgt werden. Allein hier liegt also ein riesengroßes Potential für die Dekarbonisierung der Industrie.
dem ihre Prozesse dekarbonisieren. Das Ziel ist, es Industriebetreibern so einfach wie möglich zu machen, ihre Abwärme zu nutzen.
Da kommt Orcan Energy ins Spiel. Herr Sichert, Ihr Unternehmen bietet eine Lösung an, mit der die Verpuffung eingedämmt werden kann. Wie sieht sie aus? Andreas Sichert: Die Abwärmenutzung ist der schlafende Riese der Energiewende. Dieser Schatz kann einfach und vor allem schnell gehoben werden. Wir bei Orcan haben Lösungen entwickelt, die aus Abwärme sauberen Strom machen – sogenannte efficiency PACKs. Sie sind überall dort einsetzbar, wo Abwärme entsteht: in der Industrie, im Marinebereich, in Kraftwerksanlagen und in der Geothermie. Die Lösungen sind flexibel, modular und unkompliziert. Mit über 500 Anlagen sind unsere Lösungen die am zweithäufigsten genutzte Abwärmeverstromung weltweit. Wir bieten bewährte Spitzentechnologie, die schon heute verfügbar ist, wirtschaftlich ist und einen Beitrag zur CO2-Reduzierung leistet. E.ON Energie Infrastructure Solutions und Orcan bieten efficiency PACKs auch in Kooperation an. E.ON Energy Infrastructure Solutions beliefert dabei seine Kunden sicher, CO2-frei und kostengünstig mit Strom, der über die Abwärmelösungen von Orcan Energy beim Kunden gewonnen wird. Von der Planung über die Installation bis hin zur Betriebsführung und Wartung der Anlage übernimmt E.ON die Energieversorgung als komplettes, maßgeschneidertes Paket. Die Industrieunternehmen können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und trotz-
Können Sie Beispiele nennen? Andreas Sichert: Eines unserer aktuellen Projekte realisieren wir gerade mit dem weltweit tätigen Baustofflieferant Cemex, der das größtes deutsches Zementwerk in Rüdersdorf mit Orcan-Lösungen dekarbonisiert. Hier werden sechs efficiency PACKs installiert. Ziel ist, mit Abwärme insgesamt bis zu 8.150 Megawattstunden Strom pro Jahr zu erzeugen und den CO2-Ausstoß um rund 4.000 Tonnen zu verringern. Mit unserer Lösung kann unser Kunde Cemex bereits heute einen deutlichen Schritt in Sachen Dekarbonisierung machen, gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Produktionsstandortes mit sehr preiswertem lokal produziertem Strom stärken und er verbaut sich mit unseren modularen Lösungen keine möglichen Optionen in der Zukunft wie das Zementwerk noch weiter dekarbonisert werden könnte.
„Würde die industrielle Abwärme allein in Deutschland optimal genutzt, könnten pro Jahr mehr als 23 Terrawattstunden CO2-freier, sauberer Strom erzeugt werden und 7,3 Millionen, also 18 Prozent aller deutschen Haushalte versorgt werden.“ 500.000 kWh Strom pro Jahr um, steigert die Energieeffizienz der Produktionsstätte und verringert zugleich deren CO2-Ausstoß. Mohn Media ist nur ein Beispiel für viele Industrieunternehmen, die im Rahmen der Zusammenarbeit von Orcan Energy und E.ON aus bisher ungenutzter Abwärme CO2-freien Strom produzieren und so ihre Ökobilanz verbessern. Wie groß ist der Aufwand und welche Kosten entstehen für den Einbau des Systems? Andreas Sichert: Die Installation ist aufgrund der plug-and-play-Eigenschaft unserer efficiency PACKs denkbar einfach. Die Inbetriebnahme ist binnen eines Tages möglich und während der Pandemie funktioniert das sogar remote. Für die sinnvolle Nutzung von Abwärme in der Industrie gibt es übrigens Förderungsmöglichkeiten, so dass die Amortisation unserer efficiency PACKs sehr attraktiv ist.
Alexander Fenzl: Ein weiteres gemeinsames Projekt ist Mohn Media, ein führender Druckdienstleister in Europa. Es hat am Standort in Gütersloh erfolgreich ein Abwärmemodul von Orcan Energy in Betrieb genommen. Es wandelt die bisher ungenutzte Abwärme vor Ort in fast
Tag für Tag Strom aus Abwärme Namhafte Unternehmen, wie BASF, Bertelsmann oder das Portlandzementwerk Wittekind, senken mit Orcan efficiency PACKs ihre Stromkosten und erzielen gleichzeitig eine deutliche Verbesserung ihrer Ökobilanz. Ein aktuelles Beispiel ist die Nordenhamer Zinkhütte GmbH. Sie gehört zur Glencore Gruppe und stellt an ihrem Standort bei Bremen pro Jahr etwa 175.000 Tonnen Feinzink und Zinklegierungen her. Der überschüssige Dampf wurde bis dato in einem Wärmetauscher kondensiert, also verflüssigt. Von April bis November 2020 wurden vier efficiency Packs installiert. Seitdem gewinnt die ORC-Technologie Tag für Tag Strom aus Abwärme. Im Jahr summiert sich das auf mehr als 5.000 Megawattstunden (MWh) – eine Menge, die ausreicht, um ungefähr 1.500 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen. Die Hütte spart dank der neuen Anlage jährlich 2.800 Tonnen Kohlendioxid (CO2) ein. Auch ökonomisch war das Projekt ein voller Erfolg: Weil es vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wurde, konnte die Amortisationszeit der Investition auf vier Jahre begrenzt werden.
Über Energy Infrastructure Solutions Als eine Säule der E.ON-Geschäftstrategie bietet Energy Infrastructure Solutions (EIS) technische Infrastrukturlösungen, die die CO2-Bilanz der Kunden verbessern. EIS ist Change Agent für die nachhaltige Energiewende und der langfristige Energiepartner für Städte, Kommunen, Immobilien- und Industriekunden. Die Kernangebote sind Fernwärmeund kältenetze, Stadtteil- und Industrielösungen, Vor-Ort-Erzeugungsanlagen sowie Energieeffizienzprodukte und -dienstleistungen.
Über Orcan Energy Orcan Energy AG ist Europas führendes CleanTech Unternehmen, das effiziente Energielösungen auf Basis der Organic-Rankine-CycleTechnologie zur Verstromung von Abwärme entwickelt, herstellt und vertreibt. Orcan Energy AG wurde 2008 mit dem Ziel gegründet, Unternehmen aus unterschiedlichen Industriesparten eine einfache, wirtschaftliche und effiziente Energielösung anzubieten, die das enorme Energiepotenzial ungenutzter industrieller Abwärmequellen erschließt.
www.eon.com/eis
www.orcan-energy.com
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ENERGIE UND UMWELT
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fakten Markus Schäfer ist Mitglied des Vorstands der MercedesBenz Group AG und Chief Technology Officer. Er möchte mit seinem Team Autos entwickeln, die Kunden durch ihre Technik faszinieren. In seiner Freizeit genügt dem Familienvater häufig eine einzige Pferdestärke: Er ist gerne im Pferdesattel unterwegs.
Markus Schäfer:
„Die ganze Wertschöpfungskette im Blick“
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großes interview
Um die Autoindustrie nachhaltig zu machen, müssen Produkte und Produktion „grün“ werden, erklärt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes Benz-Group AG. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse
Die Entwicklung hin zur Elektro-Mobilität ist nicht mehr zu stoppen. Begrüßen Sie das oder sehen Sie darin eine Belastung für die deutsche Autoindustrie?
Elektro-Mobilität ist der Weg in die Zukunft, daran kann kein Zweifel bestehen. Als Autobauer haben wir bei Mercedes den Anspruch, die technisch besten, begehrenswertesten und luxuriösesten Elektroautos der Welt zu entwickeln. Welches sind denn die größten Heraus-
eine vollelektrische Alternative zur Auswahl haben. Manche Autofahrer schreckt noch die
Reichweite der E-Autos ab. Können Sie sie beruhigen?
In diesem Bereich hat sich zuletzt wahnsinnig viel getan. Mit unserem EQS haben wir bereits den Reichweiten-König in unserem Portfolio: Mit einer Batterie-Ladung schafft er bis zu 784 km nach WLTP. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Mit unserem VISION EQXX wollten wir Grenzen sprengen – wir haben ihn bis ins Detail auf Effizienz getrimmt. Das Ergebnis: Bis zu 1.000 Kilometer ohne Nachladen. Sie haben es erwähnt, um die E-Mobilität
voranzutreiben, ist viel Innovation und Forschung nötig. Wo liegt aktuell der
forderungen auf dem Weg zum klima-
Fokus?
neutralen Auto?
Es sind sehr große Investitionen notwendig, um das Ziel zu erreichen. Das fängt bei den neuen Elektro-Architekturen an. Ebenso sind neue Elektromotoren nötig. Wir beispielsweise investieren bis 2030 rund 40 Milliarden Euro in batterieelektrische Fahrzeuge, arbeiten an einem modularen Batteriesystem sowie der Optimierung der Elektronik zur Steuerung der Batterien, denn auch das hat Einfluss auf deren Reichweite und Lebensdauer. Ein Ziel ist es auch, die Energiedichte erhöhen – und damit die Reichweite der Fahrzeuge.
Elektroautos werden sich weltweit in unterschiedlichem Tempo durchsetzen. Autohersteller müssen in den kommenden Jahren also sehr verschiedenen Anforderungen gerecht werden. Das bedeutet einerseits große Investitionen in neue Technologien, um unseren Kunden ein attraktives Angebot zu machen. Andererseits ist es entscheidend, dass wir dabei eine angemessene Kostenstruktur erreichen. Wie sehen Ihre Ziele aus?
Wir wollen 2030 vollelektrisch sein, wo immer das die Marktbedingungen zulassen. Ab 2025 werden alle unsere neuen Fahrzeug-Architekturen ausschließlich elektrisch sein. Unsere Kundinnen und Kunden werden dann für jedes Modell
Elektroautos werden sich weltweit in unterschiedlichem Tempo durchsetzen.
Klimaneutral fahrende Autos sind nur
die eine Seite. Die andere ist, sie auch klimafreundlich zu produzieren. Müssen die Herstellungsverfahren geändert werden – Stichwort „grüner Stahl“?
Tatsächlich muss man sich die gesamte Wertschöpfungskette anschauen – von der Entwicklung bis zum Recycling. Dazu gehört, gemeinsam mit den Lieferanten an einer grünen Stahl-Lieferkette zu arbeiten. Entscheidend ist dabei, nicht einfach den CO2-Fußabdruck zu kompensieren,
Man muss sich die gesamte Wertschöpfungskette anschauen – von der Entwicklung bis zum Recycling. sondern Emissionen aktiv zu vermeiden. Übrigens gilt das natürlich auch für andere Bereiche der Lieferkette, beispielsweise Batteriezellen, Kunststoffe oder Aluminium. Das sind Aufgaben, an denen wir arbeiten. Und wie lautet das zeitliche Ziel?
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„Der Zeitpunkt ist gekommen, Energie neu zu denken.“
Jens Michael Peters, Vorsitzender der Geschäftsführung, eprimo
Im Rahmen unserer „Ambition 2039“ haben wir uns dazu verpflichtet, Mercedes-Benz bis 2039 klimaneutral zu machen. Unsere eigenen Werke produzieren schon ab diesem Jahr CO2-neutral.
zukunft Der Geschäftsführungsvorsitzende von eprimo im Interview über die aktuelle Entwicklung der Energiepreise.
Welche Rolle spielt die Kreislaufwirt-
Die Energiepreise steigen weltweit stark. Ist bezahlbare grüne Energie überhaupt möglich?
schaft?
Das ist ein ganz wesentlicher Aspekt. Das Ziel ist, den Anteil an recycelten Materialien stetig zu erhöhen. Zum Beispiel evaluieren und planen wir gerade den Bau einer Batterierecyclingfabrik im badischen Kuppenheim. Wie können die Zulieferer in die Umstel-
lung eingebunden werden? Drohen Unternehmen, auf der Strecke zu bleiben?
Klar ist, dass das Thema partnerschaftlich angegangen werden muss. Es stimmt, dass die Lieferanten um das Thema CO2 nicht herumkommen – die Mercedes Benz Group hat es beispielsweise zu einem zentralen Vergabekriterium gemacht. Allerdings ziehen sehr viele Lieferanten mit und unterstützen diesen Kurs: Lieferanten, die für mehr als 90 Prozent unseres jährlichen Einkaufsvolumens stehen, haben bereits zugestimmt, dass sie uns künftig nur noch mit CO2-neutralen Produkten beliefern wollen.
Text: Armin Fuhrer, Foto: Presse
Was aus der kurzfristigen Perspektive wie ein Problem aussieht, ist in Wirklichkeit die einzige Lösung. Denn Preise für CO2-neutrale Energieträger wie Ökostrom steigen ja nur aus einem Grund: Große Nachfrage trifft auf knappes Angebot. Und die Nachfrage wird weiter steigen, siehe Elektromobilität, Wasserstoff und Wärmepumpen. Also muss durch Erneuerbaren-Ausbau das Angebot vervielfacht werden. Wir sitzen da mit all unseren Kunden in einem Boot: Nur mit genügend Ökostrom wird uns die Klimaneutralität zu leistbaren Kosten gelingen. Zudem sinkt dadurch unsere Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern – gerade die aktuelle Situation verdeutlicht deren Relevanz. Was muss geschehen, damit die Energie-Kosten sinken?
Der Zeitpunkt ist gekommen, Energie neu zu denken. Nahezu alle Haushalte können sofort etwas zur Abkopplung von den Energiemärkten beitragen. Sie können selbst Anlagen zur Solarstromerzeugung oder Stromspeicher installieren. Das geht zumindest bei eprimo sogar ohne eigenes Hausdach. ANZEIGE
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ENERGIE UND UMWELT
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Die Digitalisierung ist die Grundvoraussetzung für die Dekarbonisierung digitalisierung
Digitalisierung und Dekarbonisierung sind die beiden großen Transformationsprozesse, vor denen die Welt heute steht. Beide Megatrends prägen die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts und sind sowohl mit neuen Chancen als auch grundlegenden Veränderungen verbunden. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Conny Schneider/unsplash
Sebastian Schaule, Referent für Energie im Bitkom e.V.
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leichzeitig ist die Digitalisie-
rung aber auch eine wichti„ ge Grundvoraussetzung für Dekarbonisierung und Klimaschutz“, sagt Sebastian Schaule, Referent für Energie im Bitkom. „Digitale Technologien ersetzen alte Muster, bringen neue Konzepte, Dienstleistungen und Lösungen hervor und machen so viele ressourcenintensive Abläufe und Arbeitsprozesse effizienter oder sogar überflüssig. So zeigt beispielsweise eine Bitkom-Studie, dass digitale Technologien über ein Drittel dazu beitragen können, dass Deutschland seine Klimaziele bis zum Jahr 2030 erfüllt.“
Der digitale Klimaschutz ist aber kein Selbstläufer, sondern muss aktiv betrieben und von Politik und Gesellschaft flankiert werden.
Letztendlich treibe die digitale Transfor-
mation das Erreichen der Klimaziele in allen Wirtschaftsbereichen voran – denn wirtschaftliches Handeln benötige immer auch Ressourcen und Energie, so Sebastian Schaule. „Die Einsparpotenziale sind
Digitalisierung und Dekarbonisierung sind die beiden großen Transformationsprozesse, vor denen die Welt heute steht. dabei genauso vielfältig wie die Ökonomie selbst: In der industriellen Fertigung steigern digitale Lösungen die Produktivität durch vernetzte Entwicklungs- und Produktionszyklen, im Mobilitätsbereich werden durch intelligentes Verkehrsmanagement weniger Kilometer gefahren, im Energiebereich wird die Netzeffizienz verbessert und erneuerbarer Strom besser genutzt, im Gebäudesektor werden Heizungs- und Warmwasseranlagen automatisiert und die Bauwerke mit einem digitalen Zwilling ressourcenschonend geplant. Und wie sich nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie zeigt, können in allen Branchen etliche Fahrten und Dienstreisen eingespart werden, weil der Austausch auch über Videokonferenzen funktioniert.“ Der digitale Klimaschutz ist aber kein Selbstläufer, sondern muss aktiv betrieben und von Politik und Gesellschaft flankiert werden. Ohnehin zur Verfügung stehende Daten müssen dort eingesetzt werden können, wo sie ihre Potenziale für den Klimaschutz voll entfalten können. Dies betrifft etwa die Verwendung von Verbrauchs- und Messdaten für die Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz von Gebäuden. Wie andere Wirtschaftszweige benötigt
auch die Digitalisierung selbst Ressourcen und Energie. Das CO2-Einsparpotenzial überwiegt den ökologischen Fußabdruck der Technik dabei deutlich. „Trotzdem ist es selbstredend wichtig, die digitalen Technologien selbst und deren Einsatz weiter zu dekarbonisieren“, sagt der Bitkom-Referent. Dazu kommen verschiedene Lösungen zum Einsatz, die von der direkten Beschaffung erneuerbarer Energien über die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren bis hin zur kontinuierlichen Verbesserung von Soft- und Hardwarelösungen reichen.
Auch in diesem Jahr können sich die Besucher der E-world energy & water auf vielfältige neue Impulse freuen.
Leitmesse E-world energy & water erstmals im Juni veranstaltung
Die E-world energy & water findet dieses Jahr wie gewohnt in Essen statt, allerdings an einem neuen Termin: Vom 21. bis zum 23. Juni 2022 lädt die Leitmesse der europäischen Energiewirtschaft Aussteller und Fachbesucher ein, sich über die bedeutendsten Zukunftsthemen der Branche zu informieren und auszutauschen. Eine große Rolle spielt hierbei das Thema Infrastruktur, denn Strom muss grundsätzlich in angemessener Geschwindigkeit zum rechten Zeitpunkt und am richtigen Ort ankommen. Text: Katja Deutsch Foto: Presse
Stefanie Hamm, Geschäftsführerin der E-world
I
m Bereich der E-Mobilität betrifft
das Ladeprozesse und Bidirektionalität, wodurch Fahrzeuge ein Teil des Flexibilitätsmarktes werden. Im Wärmemarkt wird der Einsatz von Geothermie
Digitale Technologien können über ein Drittel dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele bis zum Jahr 2030 erfüllt.
Im Wärmemarkt wird der Einsatz von Geothermie und Wasserstoff immer wichtiger.
Parallel zur Messe findet der E-world Kongress statt, die offenen Fachforen bieten an allen drei Messetagen ein vielseitiges Programm mit Vorträgen und Diskussionsrunden. und Wasserstoff immer wichtiger, in der Stadtentwicklung der Quartiersgedanke mit Nahwärmenetzen und autarker Energieversorgung. Im Smart Energy Bereich entstehen immer mehr digitale Lösungen, die die fortschreitende Sektorkopplung erst ermöglichen. Stefanie Hamm, Geschäftsführerin der E-world, freut sich besonders auf zwei Neuheiten in diesem Jahr: „Der Prototype Club ist ein professionelles Programmierer-Netzwerk, das in Form von Hackathons konkrete Probleme löst und somit echten Mehrwert generiert. Mit dem neuen Gemeinschaftsstand Wasserstoff tragen wir der entstehenden globalen Wasserstoffwirtschaft Rechnung und zeigen, welche Entwicklungen zu erwarten sind.“ Konferenzen wie das Führungstref-
fen Energie, das Glasfaserforum und das Forum Wasserstoff bereichern die E-world wie gewohnt mit hochkarätigen Vortragenden und branchenrelevanten Themen. Parallel zur Messe findet der E-world Kongress statt, die offenen Fachforen bieten an allen drei Messetagen ein vielseitiges Programm mit Vorträgen und Diskussionsrunden, während das Karriereforum Studierende und Absolventen mit Unternehmen der Branche zusammenbringt. Weitere Informationen unter:
www.e-world-essen.com
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ENGIE – PARTNER CONTENT
„Mehr Mut und Kreativität wagen“
Und gerade vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ereignisse muss auch die Versorgungssicherheit parallele Richtschnur sein. Deutschland ist Energieimporteur und wird es bleiben. Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Versorgungssicherheit müssen auch im Wandel im Einklang gedacht werden – ganz im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes. Unsere Stärke immer schon: Diversifiziert zu sein bei Erzeugung, Technologie und Bezug. Das müssen wir bleiben, ist Schmitz überzeugt.
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ie Politik hat sich offenbar entschlossen, endlich das drängendste Problem unserer Zeit, den Klimawandel, anzupacken. „Der Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung wirkt geradezu wie ein Klimabooster“, sagt Manfred Schmitz, CEO des Energieversorgers ENGIE Deutschland. Die Ziele seien ambitioniert, immerhin sollen die Treibhausgase bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent gesenkt werden und bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Das stellt eine riesige Herausforderung dar, denn das Erreichen der Klimaziele erfordert nach einer Studie des BDI bis 2030 allein im Industriebereich Investitionen in Höhe von 860 Milliarden Euro. Doch dass alles deutlich schneller geschehen muss als bisher, bezweifele wohl kaum jemand, die wachsende Zahl der Klimakatastrophen seien deutliche Warnsignale, so Schmitz.
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Unternehmen, die dekarbonisieren wollen, brauchen die fachliche Expertise eines erfahrenen Partners, sagt Manfred Schmitz, CEO bei ENGIE Deutschland.
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Manfred Schmitz, ENGIE Deutschland-Chef Noch fehle zwar der große Spirit und das klare Positionieren Deutschlands als Vorreiter innerhalb der Europäischen Union, aber die Richtung stimme. Um erfolgreich zu sein, müsse die Politik aber noch stärker umdenken. „Wir müssen mehr Fortschritt und mehr Kreativität wagen“, fordert der ENGIE Deutschland-Chef. Die Energiewende müsse auf drei Säulen stehen: erstens dem Ausbau der erneuerbaren Energien, zweitens der Dekarbonisierung, also dem Abbau des CO2-Ausstoßes, und drittens der Steigerung der Energieeffizienz. Die Vorgaben der Politik sind das eine – die konkrete Umsetzung durch die Wirtschaft ist das andere. Aber die Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt. Das ergab eine Umfrage von Ernst & Young, nach der 90 Prozent aller Unternehmen den Klimaschutz und den Ausstoß von CO2-Emissionen als wesentliches Thema auf der Agenda haben. „Ein klimaneutrales Unternehmen zu werden, ist ein Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit. Aber die Herausforderungen sind vielfältig“, so Schmitz. Das bedeutet: Ohne einen kompetenten Partner an der Seite
„Grundsätzlich lässt sich festhalten: Jeder Standort und jede Produktionsstätte bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit sich, die berücksichtigt werden müssen.“ wird die Herausforderung der Dekarbonisierung kaum zu bewerkstelligen sein. Ein spezialisierter, externer Dienstleister wie ENGIE kann an dieser Stelle effektive Unterstützung leisten und die effizienteste Vorgehensweise evaluieren. Essentiell sind eine zukunftssichere Beratung, Planung und Analyse der jeweiligen individuellen Anforderungen und Prozesse. Von herausragender Bedeutung ist daher die Erstellung eines individuellen Konzepts. Manfred Schmitz: „Grundsätzlich lässt sich festhalten: Jeder Standort und jede Produktionsstätte bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit sich, die berücksichtigt werden müssen.“ Um den Unternehmen bei der Umstellung zu helfen, bietet ENGIE unter anderem mit Net Zero Factory eine maßgeschneiderte Lösung an, um individuell und maßgeschneidert den Weg der Dekarbonisierung gehen zu können. „Mit Net Zero Factory machen Unternehmen aus der Notwendigkeit einen Wettbewerbsvorteil“, so Manfred Schmitz. In vielen Fällen hat das Unternehmen seine allgemeinen Ziele für die Nachhaltigkeit oder die Dekarbonisierung verbunden
Über ENGIE ENGIE steht in Deutschland und weltweit für gebündelte Kompetenz beim Übergang zur Klimaneutralität, mit Energielösungen und Dienstleistungen von A wie Anlagenbau bis Z wie Zero Carbon. www.engie-deutschland.de
mit einem Zeitplan zwar festgelegt. Die Herausforderung besteht dann aber darin, diese Ziele konkret umzusetzen. Vorgegangen wird in fünf Schritten: • Festlegung der Ziele • Analyse der vorhandenen Assets • Simulation verschiedener Szenarien und Optionen • Optionale Prüfung von Finanzierungsmodellen • Erstellung einer umsetzbaren Roadmap „Wir verfolgen ein ganzheitliches Beratungskonzept und setzen für die Erstellung maßgeschneiderter Roadmaps zur Dekarbonisierung mit ‚Prosumer‘ auf ein innovatives Simulationstool aus eigener Entwicklung“, erklärt Manfred Schmitz. Bei Prosumer wird ein digitaler Zwilling des jeweiligen Standortes beziehungsweise Objektes zur Analyse herangezogen. Mit dieser Methode lässt sich die Planung maßgeschneidert für das jeweilige Unternehmen unter Betrachtung aller individuellen Voraussetzungen, Anforderungen und Wünsche vornehmen. Und nicht zuletzt können sich die Unternehmen auch flexibel auf unterschiedliche Szenarien vorbereiten. Steigt beispielsweise der CO2-Preis stärker als erwartet, empfiehlt das Software-Tool den vorgezogenen Wechsel auf alternative Technologien oder einen Brennstoffaustausch, wenn dieser wirtschaftlicher ist. Manfred Schmitz ist überzeugt: „Unsere Lösung zeigt, dass wir mit Mut und Kreativität mehr tun können, als die politischen Mindeststandards zu erfüllen. So können wir gemeinsam mehr Fortschritt nicht nur in der Energiewirtschaft, sondern für die gesamte Gesellschaft erzielen.“
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LEAG – PARTNER CONTENT
Herr Kramer, halten Sie eine gesicherte Energieversorgung rein aus erneuerbaren Energiequellen für möglich? Perspektivisch ist das sicher möglich. Dafür sind aber Voraussetzungen nötig. Neben dem massiven Ausbau von Wind und PV sind das vor allem große und robuste Stromnetze und die 24/7-Verfügbarkeit gesicherter Leistung. Insbesondere in den Strukturwandelregionen Lausitz und Mitteldeutschland planen wir komplexe Lösungen für Grünstrom. Er ist die Basis, aber wir wollen die Erzeugung mit ausreichend großen Speichern koppeln. Das können Batteriespeicher wie die BigBattery Lausitz sein. Aber auch Wasserstoff spielt für uns bei der Standortentwicklung eine wichtige Rolle. Die Bundesregierung möchte den Ausstieg aus der Kohle „möglichst“ bis 2030 erreichen. Ist das machbar? Das hängt davon ab, wie schnell der Ausbau der Erneuerbaren erfolgt und wie schnell sie genau so stabil, zuverlässig und so kostengünstig in das Versorgungssystem eingebunden werden können wie die konventionellen Energien. Weil sich unser Unternehmen selbst beim Ausbau erneuerbarer Energien engagiert, wissen wir, dass diese Entwicklung aufgrund von Planungs- und Genehmigungsverfahren Zeit braucht. Das gilt genauso für die Strukturentwicklung der
Reviere, bei der die Bundesregierung in der Pflicht steht. Wie engagiert sich die LEAG in der Energiewende? Wir gehören zu den fünf großen Stromerzeugern in Deutschland und sind dabei, unser Portfolio komplett umzubauen. Zum einen durch den Zuwachs erneuerbarer Energieerzeugung. Allein im vergangenen Jahr haben wir Genehmigungsverfahren für rund 600 MW Wind und PV auf den Weg gebracht. Darin enthalten ist Deutschlands bislang größte schwimmende PV-Anlage mit 21 MW auf einem in Flutung befindlichen Bergbausee, dem Cottbuser Ostsee. In ehemaligen Bergbauflächen stecken große Potentiale für die Erneuerbaren. Bis zu 8.000 MW sind bis 2030 denkbar, wenn die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen es zulassen. Zum anderen nutzen wir eigene Stärken und Kompetenzen im B2B-Bereich. Wir haben zum Beispiel mit der Erfahrung in der Steuerung und Vermarktung von Erzeugungsanlagen in virtuellen Kraftwerken die LEAG energy cubes ins Leben gerufen. Dieses Serviceangebot zur Betriebsführung und Stromvermarktung für Erneuerbare Energien, Speicher und andere Energieanlagen hat sich in den vergangenen zwei Jahren so gut entwickelt, dass wir es jetzt als LEAG-Tochter-Unternehmen selbstständig machen. Wie arbeitet die LEAG auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie? In unserer Wasserstoffstrategie unterscheiden wir zwischen dezentralen kleineren Anlagen, die mit Industrie-
„Insbesondere in den Strukturwandelregionen Lausitz und Mitteldeutschland planen wir komplexe Lösungen für Grünstrom.“ kunden oder auch kommunal-privaten Partnerschaften wie beispielsweise im ÖPNV-Umfeld angewendet werden, und großen Elektrolyseanlagen, die neue Gasturbinenkraftwerke H 2-ready machen und zusätzlich in Netze einspeisen sollen. Was den ersten Teil betrifft, werden wir in diesem Jahr mit dem Bau eines Elektrolyseurs in Cottbus beginnen. Das gehört zu einem gemeinsamen Projekt mit der Stadt Cottbus und der Cottbusverkehr GmbH, die Teile ihre Busflotte auf Wasserstoffantrieb umrüsten. Dieses Projekt hat Modellcharakter und ist Bestandteil eines größeren „Regionenprojektes Wasserstoff“. Und im zweiten Schritt planen Sie neben dem Mobilitätsaspekt auch die Nutzung von Wasserstoff für die Stromerzeugung? Ja, wir prüfen zurzeit verschiedene Optionen der Energieerzeugung und Energiespeicherung an unseren Kraftwerksstandorten. Dazu gehört unter anderem das Vorhaben eines integrierten innovativen Speicherkraftwerks am Standort Jänschwalde, das mehrstufig modular aufgebaut ist und als Ankerprojekt für weitere Vorhaben dieser Art dienen kann. Zentrale Bestandteile sind eine moderne
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Die Umstellung auf Erneuerbare Energien ist zeitaufwendig. Ohne Gas als Übergangslösung geht es nicht, sagt Thorsten Kramer, Vorstandsvorsitzender der LEAG.
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„Grünstrom braucht komplexe Lösungen“
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Thorsten Kramer, Vorstandsvorsitzender der Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) Thorsten Kramer (59) ist seit dem 1. Januar 2022 Vorstandsvorsitzender der Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG). Der gebürtige Westfale verfügt über eine umfangreiche Expertise und Vernetzung in der WindenergieBranche sowie über langjährige Erfahrung in der Führung, Entwicklung und erfolgreichen Transformation von Unternehmen, unter anderem bei Bilfinger und Nordex. In seiner Freizeit fährt er gern Ski oder Rad. GuD-Anlage für den Einsatz von Erdgas und Wasserstoff, in Kombination mit einem Wärmespeicher und einer Wasserstoff-Elektrolyse, die mit Strom aus erneuerbaren Quellen beladen werden sollen. Die Projektentwicklung für dieses Vorhaben befindet sich in der finalen Phase. Gas soll also zunächst ein Energieträger bleiben? Darauf werden wir für die Übergangszeit angewiesen sein. Gaskraftwerke leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgungssicherheit, wenn erneuerbare Energien nicht verfügbar sind. Wir haben dazu bereits jahrelange Erfahrung mit den Gaskraftwerken Thyrow und Ahrensfelde in Brandenburg gewonnen und bauen im bayrischen Leipheim ein netzdienliches Gaskraftwerk der 300 MW-Klasse. Also liegt es nahe, dass wir uns auch sehr konkrete Gedanken darüber machen, wie wir unsere vier Kraftwerksstandorte in Brandenburg und Sachsen über den Kohleausstieg hinaus mit Gas, gekoppelt mit Erneuerbaren, Speichern und Wasserstofftechnologien, zukunftsfähig entwickeln können.
Mechatroniker (m/w/d) Ausbildung mit Energie Über LEAG Die LEAG liefert Strom und Wärme für Millionen Haushalte, die Industrie und das öffentliche Leben – zuverlässig bei allen Wetterlagen, flexibel und bezahlbar. Dafür arbeiten in dem größten Energieunternehmen im Osten Deutschlands rund 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit ist die LEAG einer der wichtigsten privatwirtschaftlichen Arbeitgeber der Region Lausitz und mit ihr eng verbunden – auch durch die Ausbildung von etwa 450 jungen Menschen in acht verschiedenen Berufen. Rund 3.300 Partnerfirmen sind mit Lieferungen und Leistungen in die Geschäftstätigkeit des Unternehmens eingebunden. www.leag.de
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DUAL FLUID – PARTNER CONTENT
„Wir denken Kernkraft von Grund auf neu“
Könnte sichere Kernkraft einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung und damit zum Klimaschutz bieten? Wer Dekarbonisierung sagt, sollte auch Kernkraft sagen, aus einem einfachen Grund: Der weltweite Stromverbrauch wird sich bis 2050 etwa verdreifachen. Nehmen Sie die deutsche Stahlindustrie: Allein um diesen Industriesektor zu dekarbonisieren, sind jährlich 130 Terawattstunden Strom zusätzlich nötig – das ist rund ein Viertel des deutschen Stromverbrauchs. Anderswo steigt der Verbrauch noch stärker, weil viele Länder erstmals eine Strom-Grundversorgung aufbauen. Es ist illusorisch, diesen gewaltigen Mehrbedarf allein mit Erneuerbaren decken zu wollen, zumal diese nicht bedarfsgerecht liefern können. Sie bieten eine neue Lösung an. Wie funktioniert sie? Wir denken Kernkraft von Grund auf neu. Dabei setzen wir auf flüssigen Brennstoff, der im Reaktorkern von flüssigem Blei als Kühlmittel umspült wird. Beides – Flüssigbrennstoff und Bleikühlung – hat es in der Kerntechnik schon gegeben. Die Kombination ist aber völlig neu und birgt ungeahntes Potenzial. Worin sehen Sie den entscheidenden Vorteil? Unser Reaktor wäre um ein Vielfaches leistungsfähiger als heutige Systeme: Nach unseren Berechnungen wird er den Brennstoff bei Betriebstemperaturen um 1.000 °C weitaus besser nutzen als
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„Sinkende Energiekosten bergen große Chancen.“
Wie sicher ist dieses System? Unser Design ist selbstregulierend und passiv sicher. Das heißt: Von einer versehentlichen oder absichtlichen Fehlbedienung geht keine Gefahr aus. Weil sämtliche Sicherungssysteme auf einfachen Naturgesetzen beruhen, können sie nicht versagen oder ausgehebelt werden. Wir unterscheiden uns damit wesentlich von heutiger Kernkraft mit aufwändigen Sicherungssystemen, die die Komplexität und Kosten der Anlagen nach oben treiben. Wie groß könnte der Anteil an Energie, die aus dieser Kernkraft stammt, sein? Könnten Kohle, Gas und Öl überflüssig werden? Die fossilen Brennstoffe sind endlich, die nuklearen nach menschlichem Ermessen nicht. Ganz sicher wird auch Deutschland wieder Kernkraftwerke bauen – wann und wie viele, ist eine politische Entscheidung. Gleich wie sie ausfällt: Wir wollen noch in diesem Jahrzehnt einen Prototyp fertigstellen und wenige Jahre später in die Serienproduktion gehen.
Das Dual Fluid Prinzip im Modell: Flüssiger Brennstoff (grün) wird bei 1000 °C ideal genutzt, während flüssiges Blei (blau) die Wärme abführt. Die Leistungsdichte ist so hoch, dass die Preise für Strom und Wasserstoff deutlich sinken könnten.
Weitere Informationen: Dual Fluid entwickelt einen völlig neuartigen Kernreaktor, der emissionsfreien Strom und Wasserstoff bereitstellt und heutige Energiekosten deutlich senken kann. Als Brennstoff eignet sich neben Uran und Thorium auch Atommüll. Für das Dual Fluid Funktionsprinzip, basierend auf zwei Flüssigkeiten, besteht weltweiter Patentschutz. Das Unternehmen Dual Fluid Energy Inc. wurde im Januar 2021 im kanadischen Vancouver als Aktiengesellschaft gegründet, um die Dual Fluid Technologie zu Serienreife zu bringen. dual-fluid.com
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Götz Ruprecht, Chief Executive Officer Dual Fluid
Was ist mit dem Atommüll, in dem die Kernkraftgegner ein unlösbares Problem sehen? Dazu sollte man wissen, dass der heutige Müll zu etwa 95 Prozent noch energetisch nutzbar ist, also ein Wertstoff. Wenn man es schafft, ihn vollständig zu recyceln – wie wir es vorhaben – dann könnte man Deutschland damit mehrere hundert Jahre lang voll mit Strom versorgen. Die Reststoffe würden dabei deutlich entschärft und müssten nur noch wenige hundert Jahre lang gelagert werden.
Wo stehen Sie in der Entwicklung? Im Moment planen wir den Bau eines Demonstrationsreaktors, der das Dual Fluid Prinzip in der Realität zeigt – ein großer Schritt in Richtung Prototyp. Dafür werden wir einen zweistelligen Millionenbetrag an Risikokapital brauchen. Da das Interesse an neuer Kernkraft weltweit groß ist, sind wir zuversichtlich, dass wir diese Hürde nehmen werden.
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In Deutschland hat Kernkraft derzeit nicht den besten Ruf. Können Sie das nachvollziehen? Sicher. Die Unfälle von Tschernobyl und Fukushima haben Menschenleben gekostet und viel Schaden verursacht. Beides wäre – technisch gesehen – leicht zu vermeiden gewesen. Die Frage ist nun: Welche Konsequenzen ziehen wir daraus? Sind wir wirklich gut beraten, aus einer Technologie auszusteigen, die so emissionsarm ist wie Windkraft und so zuverlässig wie Kohle? Oder sollten wir nicht besser die Kernkraft sinnvoll weiterentwickeln? Denn das passiert gerade, egal ob Deutschland sich daran beteiligt oder nicht. Es ist unsere Wahl: Wir können diese Herausforderung annehmen oder die Lösung anderen überlassen.
heutige Reaktoren. Daraus folgt, dass wir die Energiekosten auf einen Preis senken können, der deutlich unterhalb von Kohle liegt – eine große Chance sowohl für unsere heimischen Industrien als auch für Schwellenländer. Außerdem erlauben die hohen Temperaturen die Herstellung von emissionsfreiem Wasserstoff, und zwar ebenfalls zu niedrigeren Kosten als die heute gängigen Verfahren. Damit würde eine umfassende Dekarbonisierung über den Stromsektor hinaus greifbar.
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Preiswert und emissionsfrei: Mit einem neuen System will Dual Fluid die Kernkraft revolutionieren, erklärt Götz Ruprecht, CEO von Dual Fluid.
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Mit vereinten Kräften zukunft
BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter über intelligente Sektorenkopplung, innovative Speicherlösungen sowie das Schließen der Versorgungslücke. Text: Kirsten Schwieger Foto: Presse/BEE, Chelsea/unsplash
ergänzen, dass dieser erneuerbare Energiemix Tag und Nacht die Versorgung sichert. Das ist ein energiewirtschaftliches Projekt, was uns zum Beispiel auch dabei hilft, steigende Energiekosten abzufedern, denn die Erneuerbaren Energien wirken schon heute kostensenkend. Welche Rolle spielen die einzelnen
Erneuerbaren für die Energiewende?
Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Vor welchen Herausforderungen steht
der Energiesektor?
Wir müssen den Energiesektor von fossilen und atomaren Großkraftwerken auf einen dezentralen, über also über alle Regionen verbreiteten Anlagenpark aus Wind- und Solaranlagen, sowie Anlagen zur Biomasse- und Reststoffnutzung, Geothermieprojekte sowie Wasserkraft, umstellen. Aktuell steht im Fokus, wie wir die erneuerbaren Energien, die schon heute systemrelevant sind, im Strombereich so einsetzen, dass sie mit dem weiteren Ausbau systemsetzend werden. Wie kriegen wir den Strommarkt so organisiert, dass die wetterabhängigen Energiequellen Sonne und Wind von steuerbaren Elementen wie Bioenergie, Speichern, aber auch Kraft-Wärme-Kopplung so
Sonnen- und Windenergie, Bioenergie, Erd- und Umweltwärme bzw. Wasserkraft sind für das Gelingen der Energiewende alle gleichermaßen wichtig. Und zwar über alle Sektoren hinweg, das heißt, für die Stromversorgung, aber auch für die Wärmeversorgung, bei der Bioenergieund Solarthermieanlagen sowie Wärmepumpen ausgereift zur Verfügung stehen. Zudem müssen sie in Zukunft verstärkt den Verkehrssektor dekarbonisieren: mit Ökostrom in E-Autos und Biokraftstoffen im Bestand bzw. schwer elektrifizierbaren Verkehrsträgern. Und last but not least für die Industrie, die ebenfalls darauf angewiesen ist, klimafreundlich zu wirtschaften. Mit dem erneuerbaren Energiemix setzen wir ein starkes Signal für die klimafreundliche und kostengünstige
Aktuell steht im Fokus, wie wir die erneuerbaren Energien, die schon heute systemrelevant sind, im Strombereich so einsetzen, dass sie mit dem weiteren Ausbau systemsetzend werden.
Sektorenkopplung.
Wie lassen sich Sektoren sinnvoll koppeln?
Die Sektoren intelligent zu koppeln, ist eine neue Chance für das Energiesystem der Zukunft. So lässt sich günstiger Strom aus Sonne und Wind verstärkt im Gebäudebereich durch Wärmepumpen nutzen. Im Mobilitätsbereich gewinnt die Elektromobilität eine immer größere Bedeutung und im Industriesektor besteht die Notwendigkeit, grünen Wasserstoff zu nutzen. Immer mehr Anwendungen verlagern sich in den Stromsektor, weshalb die Annahmen über den Strombedarf angepasst und der Anteil der Erneuerbaren Energien erhöht werden muss. Wärme wird also künftig weniger aus Erdgas und Mineralöl erzeugt. Die Bundesregierung plant beispielsweise eine Wärmepumpenoffensive, die mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien einhergehen muss. Das gleiche gilt für die Elektromobilität. Aus den Wind- und Solarparks kann aber auch Strom für grünen Wasserstoff hergestellt werden. Und auch aus Bioenergie lassen sich Strom, Wärme und Kraftstoffe generieren. Hier ergeben sich ganz neue Geschäftsmodelle, wenn die politischen Weichenstellungen jetzt erfolgen. Das ist allemal günstiger, sicherer und klimafreundlicher als importiertes Erdgas oder Mineralöl. Welche Rolle spielen Speicherlösungen
dabei?
Speicher spielen eine wachsende Rolle. Wir werden in den nächsten Jahren einen massiven Zubau von Wind und Solaranlagen erfahren, die von flexibel steuerbaren Elementen im Strom-
Sonnen- und Windenergie, Bioenergie, Erd- und Umweltwärme bzw. Wasserkraft sind für das Gelingen der Energiewende alle gleichermaßen wichtig. system, wie Speichern, Biogasanlagen oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen flankiert werden müssen. Zudem haben wir derzeit noch eine sehr unterschiedliche Aufstellung der Erneuerbaren in Deutschland: im Norden viel Windenergie, im Süden viel Solar. Das wird sich zwar noch angleichen, aber neben der Verteilung durch Netzausbau oder Sektorenkopplung vor Ort wird es auch Speicher bedürfen, um Strom, der nicht direkt verbraucht wird, zwischenzuspeichern. Hier ergeben sich auch ganz neue Geschäftsmodelle, auch auf Ebene der Kommunen und der Bürger. Von Batteriespeichern im Haus über Batterien in E-Autos bis hin zu großen Pumpspeicherkraftwerken sowie die Nutzung der Speicherpotentiale durch die Umwandlung in Grünen Wasserstoff oder andere Gase wird so der Strombedarf im Privatwie Industriesektor ganzjährig gedeckt. Hinzu kommen erneuerbare Wärmespeicher, gespeist durch Wärme aus Solarund Geothermie sowie Bioenergie und ein immer grüner werdendes Gasnetz, die zur Gesamtversorgung beitragen. Lässt sich damit die Versorgungslücke
schließen?
Ja, mit den Maßnahmen, die die neue Bundesregierung zur Stärkung der Erneuerbaren Energien jetzt auf den Weg bringt, wird die Versorgungssicherheit weiterhin ganzjährig gewährleistet. Wichtig ist, dass wir jetzt auch die Energiesysteme anpassen. Wenn wir neben dem Ausbau von Sonnen- und Windenergie auch auf die Möglichkeiten des flexiblen Einsatzes der Bioenergie setzen, können wir auf hohe Importanteile von grünem Wasserstoff oder Ökostrom verzichten. Die Biogasanlagen erzeugen zu anderen Zeiten Wärme für kommunale Wärmenetze. Das ist heute schon kostensenkend. Durch ein Energiesystem, basierend auf Erneuerbaren Energien haben wir die Möglichkeit zu zeigen, dass ein Industriestandort jederzeit und für alle Bedarfe, inklusive die energieintensiven Industrien, saubere Energie bereitstellen kann.
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Sonnen- und Windenergie, Bioenergie, Erd- und Umweltwärme bzw. Wasserkraft sind für das Gelingen der Energiewende alle gleichermaßen wichtig.
Der BEE ist davon überzeugt, dass der Ausbau der Erneuerbaren über alle Sektoren und in allen Sparten den Atomausstieg Deutschlands bis Ende 2022 und den Kohleausstieg bis Ende 2030 ermöglicht. Auch große neue Gaskraftwerkblöcke werden nicht mehr nötig sein.
© picture alliance/dpa/TAS
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In vielen Bereichen werden wir Öl durch Wasserstoff ersetzen können grünes öl
Dr. Christine Averbeck, Geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz Deutschland e.V., über das Öl der Zukunft. Text: Katja Deutsch Foto: Simone M.Neumann, Burkhard Kaufhold/unsplash
Dr. Christiane Averbeck, Vorstand der Klima Allianz Deutschland
Grüner, grauer, blauer und türkisfarbe-
ner Wasserstoff – welcher eignet sich als Ergänzung zu alternativen erneuerbaren Energien?
Wirklich nachhaltig und klimaschonend ist nur grüner Wasserstoff. Wird Wasserstoff aus Methan gewonnen, wie es bei den anderen genannten Verfahren der Fall ist, sind die Vorkettenemissionen zu berücksichtigen, also das Gas, welches bei Förderung und Transport entweicht. Methan erhitzt die Erdatmosphäre um ein Vielfaches mehr als Kohlendioxid, weswegen diese Emissionen besonders schädlich sind. Hinzu kommt bei blauem Wasserstoff, dass mindestens zehn Prozent des bei seiner Produktion anfallenden Kohlendioxids technisch nicht aufgefangen werden kann. Zudem werden die begrenzten Kapazitäten für die Speicherung von Kohlendioxid dringend gebraucht, um nicht vermeidbare Emissionen aus anderen Quellen aufzufangen. Grüner Wasserstoff wird als das Öl der
Echt nachhaltiger und grüner Wasserstoff wird hergestellt, wenn genug Strom aus erneuerbaren Energien vorhanden ist.
Zukunft gehandelt. Wie wird er erzeugt, wie transportiert, wie gespeichert?
Echt nachhaltiger und grüner Wasserstoff wird hergestellt, wenn genug Strom aus erneuerbaren Energien vorhanden ist. Es ist sinnvoll, den überschüssigen Strom als Wasserstoff zu speichern. Wenn für die Wasserstoffproduktion Kohlekraftwerke
Wirklich nachhaltig und klimaschonend ist nur grüner Wasserstoff.
In der Stahlindustrie stehen in den nächsten Jahren große Investitionen in neue Anlagen an. laufen müssten, wäre das natürlich nicht nachhaltig. Für seinen Transport auf dem Landweg und die Speicherung von Wasserstoff ist eine integrierte Energienetzplanung erforderlich. Das heißt, genau zu schauen, wo Erdgas-Infrastruktur umgenutzt werden kann und wo neue Wasserstoff-Pipelines und -speicher gebraucht werden. Wie realistisch sind Kooperationen
mit den Ländern Australien, Südafrika, Westafrika zur Deckung des deutschen Bedarfs an grünem Wasserstoff?
Solche Partnerschaften sind durchaus realistisch und auch wünschenswert. Allerdings steht die Energiewende in den genannten Weltregionen noch am Anfang. Damit Wasserstoffimporte wirklich nachhaltig zum Klimaschutz beitragen, darf der Aufbau von Elektrolyseleistung im Ausland weder die dortige Energiewende verschleppen noch Landnutzungskonflikte oder Wasserknappheit provozieren. Der Nationale Wasserstoffrat hat hierzu Nachhaltigkeitskriterien ent-
wickelt. Sie müssen bei der Planung und Finanzierung von Wasserstoffprojekten im Ausland beherzigt werden. Dazu kommt: Es gibt noch keine wirklich effiziente und ausgereifte Methode, den Wasserstoff über weite Strecken zu transportieren. Hier ist noch viel Entwicklungsarbeit nötig. Elektroauto versus Wasserstoffauto: Sehen Sie für letzteres eine Zukunft?
Nein. PKW mit Wasserstoffantrieb sind ineffizient und teuer. Es liegt viel näher, die Reichweite von batteriebetriebenen Elektroautos durch kluges Karosseriedesign, vernünftige Motorleistung, Energieeffizienz und die stetige Verbesserung der Batterien zu erweitern, als auf Brennstoffzellenfahrzeuge zu setzen. Die sind nur für wenige Menschen erschwinglich und benötigen zudem eine völlig neue Tank-Infrastruktur. Kann grüner Wasserstoff zu einer klima-
neutralen Stahlproduktion beitragen?
Ja, wir sehen dies als eines der wichtigsten Einsatzfelder für Wasserstoff. In der Stahlindustrie stehen in den nächsten Jahren große Investitionen in neue Anlagen an. Dieses Zeitfenster muss für die Umstellung auf klimaneutrale Produktion genutzt werden. Den Bedarf an grünem Wasserstoff hierfür sicher zu decken, muss Priorität vor anderen Anwendungen bekommen.
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Für den Umbau der produzierenden Industrien wird verlässlich
ausreichend klimaneutraler, bezahlbarer Wasserstoff benötigt.
Erdgas und Erdöl weiter unverzichtbar energieversorgung
Noch immer wird der Energiebedarf in Deutschland zu rund 60 Prozent aus Erdgas und Erdöl gedeckt. Das betrifft nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch den Wärme- und Transportsektor, die chemische Industrie und die Produktion von Kunststoffen, Kleidung, Medizin und Möbeln. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Robert Linder/Marcin Jozwiak/unsplash
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er Großteil unserer benötigten
Öl- und Gasmengen wird importiert. Nur etwa sechs Prozent des Erdgasbedarfs und zwei Prozent des Erdölbedarfs werden in Deutschland gefördert, besonders in Niedersachsen, wo rund 96 Prozent des produzierten Erdgases und etwa 31 Prozent des produzierten Erdöls herkommen. „Die heimische Förderung erhöht die Versorgungssicherheit und hat insgesamt einen geringeren CO2-Fußabdruck als die Importmengen, die über weite Strecken zu uns gebracht werden müssen“, sagt Dr. Ludwig Möhring, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG).
„Klimaschutz spricht für heimische Produktion, denn heimische Förderung vermeidet Importe über große Entfer-
Dr. Ludwig Möhring, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG)
Der Großteil unserer benötigten Öl- und Gasmengen wird importiert.
nungen. Die Förderindustrie im Land sorgt seit vielen Jahren für eine zuverlässige und umweltverträgliche Produktion der beiden Rohstoffe.“ Die Nutzung von Erdöl und Erdgas
kann aber auch nachhaltiger erfolgen, beispielsweise durch die Abspaltung des bei der Verbrennung von Erdgas freiwerdenden CO2, das dann als Rohstoff genutzt oder in unterirdischen Lagerstätten eingelagert (CCUS) wird. Erdgas kann für die (klimaneutrale) Herstellung von Wasserstoff eingesetzt werden. „Für die Energieerzeugung werden auch in Zukunft große Mengen der beiden Rohstoffe erforderlich sein. Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Erdgas und Erdöl bleiben deshalb noch für viele Jahre sehr wichtige Komponenten einer erfolgreichen Energie- und Klimapolitik.“ Als Alternative eignet sich Wasser-
stoff, der bereits bei vielen industriellen Prozessen zum Einsatz kommt. Doch nur klimaneutraler Wasserstoff führt auch zur Dekarbonisierung. „Grüner Was-
Bisher ist erneuerbarer Strom ein eher knappes Gut. serstoff aus erneuerbaren Energien steht hier im Mittelpunkt, insbesondere in der deutschen Politik“, sagt Dr. Möhring. „Doch bisher ist erneuerbarer Strom ein eher knappes Gut. Es geht also bei grünem Wasserstoff um die Nutzung von sogenannten Überschussstrom, der anderweitig als Strom nicht genutzt werden kann. Dank Windund Sonnenstrom gibt es davon mittlerweile eine ganze Menge, aber lange noch nicht ausreichend, um die notwendigen Kapazitäten zu schaffen, ganz abgesehen von den Kosten.“ Für den Umbau der produzierenden Industrien wird verlässlich ausreichend klimaneutraler, bezahlbarer Wasserstoff benötigt. Der Experte plädiert deshalb für eine integrierte Wasserstoff-Strategie, die jede Form von klimaneutraler Wasserstofferzeugung berücksichtigt, wobei regulatorisch für Vorfahrt für grünen Wasserstoff gesorgt werden kann.
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SMART CITY
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Smart Cities: Mit Digitalisierung zu mehr Nachhaltigkeit und Lebensqualität einleitung
Mit smarten Städten und Gemeinden verbinden wir in Deutschland meistens eine digitale Verwaltung. Weltweit zeigen Smart Cities wie Wien oder Singapur jedoch erfolgreich, dass die Digitalisierung im urbanen Bereich viel mehr kann: Sie trägt dazu bei, das städtische Leben ressourcenschonender und klimafreundlicher, sicherer und stressärmer zu gestalten. So kann eine intelligente, vernetzte und nachhaltige Verkehrssteuerung auf Straßen und Schienen den CO2-Ausstoß, aber auch Staus und Lärm, Fahrtzeiten und Unfälle reduzieren. Dabei helfen Sensoren an der Straße oder GPS-Systeme in Autos, die Daten liefern, mit denen Ampeln geschaltet, Verkehrsströme umgeleitet oder öffentliche Transportmittel gestärkt werden können. Auch die Sharing Mobility kann für eine effizientere und ressourcenschonendere Mobilität sorgen. Foto: Reiner Zensen
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och die Potenziale liegen nicht nur im Ver-
kehr. Zu den internationalen Vorreitern unter den Smart Cities gehört London, wo Straßenlaternen und Parkbänke die Luftqualität messen, als WLAN-Hotspots dienen oder auch Ladepunkte für Elektrofahrzeuge bereitstellen. In Chicago sind ebenfalls smarte Stadtsensoren installiert, die Umweltund Verkehrsdaten erheben und wertvolle Hinweise für die Bevölkerung liefern. Chicago verfügt über eine intelligente Stadtbeleuchtung auf IoT-Basis – eine Technologie, die auch bei den Menschen in Deutschland auf großes Interesse stößt. 92 Prozent wünschen sich in einer Bitkom-Umfrage smarte Straßenlaternen, die ihre Helligkeit automatisch an
Die Sharing Mobility kann für eine effizientere und ressourcenschonendere Mobilität sorgen. den aktuellen Bedarf anpassen, statt sich zu einer festen Uhrzeit an- oder auszuschalten. Smart Grids, also intelligente Stromnetze, können darüber hinaus künftig überschüssige Energie so verteilen, dass etwa Elektroautos vor allem dann vollgeladen werden, wenn gerade die Sonne scheint oder Wind besonders stark weht und somit viel erneuerbare Energie erzeugt wird. Global gesehen bedecken große Städte flächenmäßig
lediglich zwei Prozent der Erdoberfläche. Dabei verbrauchen sie aber 75 Prozent der weltweit benötigten Energie und produzieren 80 Prozent aller Treibhausgase. Auch in Deutschland tragen sie eine wesentliche Verantwortung bei der Erreichung unseres langfristigen Klimaziels: Klimaneutralität bis 2045. Was muss also passieren, um dieser Verantwortung gerecht zu werden? Die Politik muss zum einen ein Verständnis dafür entwickeln, in welchen Anwendungsbereichen der Einsatz digitaler Technologien auf Basis von Green IT einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten kann. Zum anderen muss sie den verstärkten Einstaz von Daten zur Reduzierung des Energieverbrauchs und für mehr Klimaschutz ermöglichen. Und schließlich muss auch der Fokus auf Kooperationen zwischen Kommunen, öffentlichen und privaten Unternehmen gelegt werden. Dafür gibt es inzwischen Plattformen wir die Smart Country Convention in Berlin. Digitalisierung und Dekarbonisierung sind Gemeinschaftsprojekte, die nur gemeinsam gelingen.
Die smarteste Stadt Deutschlands ist Hamburg.
Freies WLAN und eine App für den ÖVPN ist das meist genutzte Smart-CityAngebot.
Das wichtigste Bundesland nach installierter Windenergieleistung ist Niedersachsen.
Achim Berg, Präsident der Bitkom
Global gesehen bedecken große Städte flächenmäßig lediglich zwei Prozent der Erdoberfläche.
67 % der befragten Personen sind der Meinung, dass ein hinreichender Umwelt- und Klimaschutz eine grundlegende Bedingung darstellt, um Zukunftsaufgaben, wie z. B. die Globalisierung, zu meistern. Die Voraussetzung für die Nutzung von Smart City Angeboten ist ein kostenloser Zugang und eine einwandfreie Bedienung der Anwendungen. Quelle: Statista
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E.ON BUSINESS SOLUTIONS & FAKT AG – PARTNER CONTENT
„Die Energiewende ist eine Wärmewende“ Die Produktion von grünem Strom allein reicht nicht. Aber mit der Nutzung von Abwärme kann sehr viel Energie
Wie meinen Sie das? Schulte-Kemper: Noch immer geht bei Industrieunternehmen viel Wärme und damit Energie unnötigerweise in großem Maßstab verloren. Diese Wärme kann man einfangen, kanalisieren und damit positiv nutzen. Die Bundesregierung will die Sektorkopplung weiter vorantreiben. Dabei werden Industrie, Gebäude und Verkehr über Strom und Wärme energietechnisch und energiewirtschaftlich miteinander verknüpft. Auf dem Weg zur treibhausgasneutralen Wirtschaft müssen auch die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden.
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Politik und gesellschaftliche Gruppen fordern die Reduktion des Verbrauchs von Kohlenstoff in der Energiewirtschaft. Warum ist dieser Schritt so wichtig? Schulte-Kemper: Die CO2-Emissionen müssen für die Transformation zu einer annähernd treibhausneutralen Wirtschaft weiter sinken. Das bestreitet heute niemand mehr und so ist das Thema Klimawandel die Bestimmungsgröße geworden, nach der sich alles andere richtet. Das zwingt alle, sich ehrlich damit auseinanderzusetzen, ganz egal, ob es sich um die Industrie, die Kommunen oder die Verbraucher handelt. Wenn man sich vor diesem Hintergrund anschaut, wieviel Energie verschwendet wird, ist das geradezu unfassbar.
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eingespart werden, die bisher vergeudet wird.
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Stefan Håkansson, CEO E.ON Business Solutions
Prof. em. Hubert Schulte-Kemper, CEO FAKT AG
Welche Rolle spielt in diesem Prozess die Energiewirtschaft? Håkansson: Dekarbonisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um den fortschreitenden Klimawandel aufzuhalten und unseren Planeten als Lebensraum zu erhalten. Die Energiewirtschaft spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie für fast drei Viertel der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Wir nehmen diese Herausforderung an und verstehen uns als „Society builder“, indem wir die Energiewelt revolutionieren.
größere Herausforderung liegt aber in der CO2-neutralen Versorgung mit Wärme, ein Aspekt, der in der öffentlichen Debatte viel zu kurz kommt. Schulte-Kemper: Städte weisen eine hohe Energiedichte und komplexe Energieströme auf und bestehen aus vielen einzelnen Quartierstypen. Die ganzheitliche Betrachtung städtischer Siedlungsräume bietet daher ein großes Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz.
Wo könnte vorrangig Energie gespart werden? Håkansson: Wir erleben eine immer stärkere Urbanisierung. Schon heute sind Gebäude in Europa für 40 Prozent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Die Energiewende findet also in den Städten statt und ist im Kern vor allem eine Wärmewende. Der steigende Anteil von grünem Strom ist gut, die weitaus
Und wie kann man der Verschwendung entgegentreten? Håkansson: Der Schlüssel liegt in der effizienten Nutzung von Energie. Das bedeutet vor allem eine Reduktion des Primärenergieverbrauchs, also Energiesparmaßnahmen. Darüber hinaus gibt es ein gigantisches Potenzial, „Energie mehr als einmal zu nutzen“, wie wir sagen. Großes Potential sehen wir hier vor allem in der Abwärme industrieller Prozesse. Wir versorgen beispielsweise die König-Brauerei in Duisburg mit der Abwärme eines nahegelegenen Stahlwerks und ermöglichen so eine CO2-freie Wärmeversorgung. Können Sie weitere Beispiele nennen? Schulte-Kemper: In unserem gewerblichen Projektentwicklungsgeschäft entsteht in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der FAKT-Gruppe ein Leuchtturmprojekt im Rahmen der Neuausrichtung des SHAMROCKPARKs in Herne. Durch den Einsatz des integrierten Energiesystems (E.ON ectogrid™) wird Energie nicht nur erzeugt und verbraucht, sondern auch geteilt und gespeichert. Damit kann die Liegenschaft dank eines Baukastensystems sukzessive in einen CO2-freien Stadtteil mit einem Höchstmaß an autarker Energieversorgung entwickelt werden. Bei anderen Projekten im Ruhrgebiet prüfen wir beispielsweise, ob wir das Grubenwasser in 1.000 Meter Tiefe nutzen können, um Energie zu erzeugen. In dieser Tiefe hat das Wasser eine Temperatur von etwa 30 Grad. Im Moment wird es sinnlos gefördert und in die Flüsse gelenkt. Zum Teil muss es sogar gekühlt werden, damit es nicht zu einem Fischsterben kommt.
„Mit ectogrid™ kombinieren wir unterschiedliche Wärme- und Kältebedarfe von Gebäuden und gestalten so die urbane Energiewende.“
Können Sie E.ON ectogrid noch genauer erklären? Håkansson: E.ON ectogrid™ ist ein geschlossenes Wärme- und Kältenetz mit niedrigen Temperaturen, in dem mehrere Gebäude über ein Leitungssystem miteinander verbunden werden. Die Grundidee des Systems besteht darin, dass jedes Gebäude je nach Bedarf überschüssige Wärme oder Kälte mit anderen Gebäuden austauscht. In jedem Gebäude erzeugen Wärmepumpen und Kältemaschinen die jeweils benötigten Temperaturen. Durch das Teilen, Ausbalancieren und Speichern von Energie nutzt ectogrid™ alle verfügbaren Energieströme effizient, bevor neue Energie hinzugefügt wird. Eine weitere Besonderheit ist das flexible Temperaturniveau des Netzes. Ist es kalt, läuft das Netz auf niedrigen Temperaturen. Ist es warm, betreiben wir das Netz mit höheren Temperaturen. So vermeiden wir Abwärmeverluste an die Umgebung und sparen uns zudem die Isolierung der Leitungen. Das senkt in Summe den Energieverbrauch, die Kosten und Umweltauswirkungen drastisch. Wie erfolgt die Steuerung? Håkansson: Digitale Intelligenz spielt bei unseren Lösungen eine entscheidende Rolle. Zur ganzheitlichen Optimierung von ectogrid™ haben wir die cloudbasierte Software ectocloud™ entwickelt. Sie ermöglicht in Echtzeit die Kontrolle und den Betrieb von Speichern, Netzen und Wärmepumpen. Auf Basis von selbstlernenden Algorithmen sammelt und verarbeitet die Software-Daten zu systemrelevanten Einflüssen wie Energiebedarf, Wetter und Marktpreisen. Kann ectogrid™ auch bei bestehenden Gebäuden eingesetzt werden? Håkansson: Mit Ectogrid können auch Bestandsgebäude energetisch aufgerüstet werden. Das ist ein sehr großer Vorteil, denn der Abriss eines Gebäudes kostet Energie und Baumaterialien, was wiederum die Umwelt belastet. Jedes Gebäude, das nicht abgerissen, sondern instandgesetzt wird, ist also ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit.
E.ON ectogrid™ E.ON ectogrid™ ist ein geschlossenes Netz mit niedrigen Temperaturen, in dem Wärmepumpen und Kältemaschinen die Temperatur in jedem Gebäude bedarfsgerecht anpassen. Die Technologie senkt den Energieverbrauch drastisch – und damit Kosten- und Umweltauswirkungen.
Die FAKT AG Die FAKT-Unternehmensgruppe hat ihren Schwerpunkt in der Projektentwicklung. Kernsektoren sind die Bereiche Immobilien sowie Projekte zur umweltfreundlichen Energieerzeugung und effizienten Nutzung knapper Ressourcen.
www.eon.com/ectogrid
www.fakt-ag.com
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Wasserstoffstahl und Abgasnutzung
Wasserstoff wird in allen Energie- und Klimaschutzfragen immer bedeutsamer. Grüner Wasserstoff zur Herstellung von H2 Stahl ist auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie ein zentrales Anliegen der Industrie und der Politik. Ihn einzusetzen, soll die CO2-Emissionen am Hochofen um etwa 20 Prozent senken und die gesamte Stahlindustrie in erheblichem Maße klimafreundlicher machen. In der Forschung hat müssen allerdings noch einige Probleme gelöst werden, um auf dem heutigen Stand der Technik Wasserstoff, Einblaskohle oder eine Mischung dieser beiden Reduktionsmittel zu nutzen. Wasserstoff nämlich hat eine deutlich andere Reaktionskinetik als Einblaskohle. Außerdem setzt Wasserstoff weit mehr Hitze frei als Kohle, was auch die Forderung erhöht, diese freiwerdende Energie besser zu nutzen. Text: Theo Hoffmann, Foto: Ian Simmonds/unsplash
Problemfaktor Zement für nachhaltigen Beton Es ist vor allem der Zement, der die Klimabilanz des Betons so gewaltig senkt. Allein vier bis acht Prozent der CO2-Emissionen sind der Herstellung dieses Beton-Bestandteils geschuldet. Und die Frage, ob man besser abreißen und neu bauen oder Bestandsgebäude angesichts dieser Zahlen nicht lieber sanieren sollte, tritt immer häufiger auf. Text: Theo Hoffmann Foto: Haneen Krimly/unsplash
Es ist zum einen die enorme Energie, die bei der Ze-
mentklinker-Herstellung für die Drehofenrohre benötigt wird, aber auch die Entsäuerung von Kalkstein, trägt zu den hohen Werten bei. Aber Auswege sind in
Sicht, denn angesichts des kontinuierlich steigenden Baubedarfs – vor allem in den Metropolen – und wegen der für die Hersteller dramatisch steigenden Preise für CO2-Zertifikate, wird gehandelt. Dabei stehen vor allem die Ofentechniken und Filteranlagen im Fokus. Zudem kommen mittlerweile nur noch circa 30 % fossile und 70 % alternative Brennstoffe zum Einsatz. Zu diesen alternativen Brennstoffen gehören sowohl Müll als auch Tiermehl und Klärschlamm. Weiter gekommen ist die Forschung auch bei der Verwendung von Biomasse- und Wasserstoff-Brennstoffen. Die Industrie weiß um ihre große Verantwortung und verpflichtet sich selbst, bis 2030 den CO2-Ausstoß bei der Zementherstellung deutlich zu senken. Bis 2045 will man, dem Klimaschutzgesetz gerecht werdend, eine kohlenstoffdioxidneutrale Produktion des Bindemittels Zement erreichen. Bei alldem darf ein bestimmter Anteil des Zementklinkers im Beton aus technischen Gründen nicht unterschritten werden. Deshalb forscht man auch daran, die Abscheidung und anschließend langfristige Speicherung von CO2 mit sogenannten Carbon-Capture-Technologien besser in den Griff zu bekommen.
Mehrfachnutzen von Stahlwerkschlacken Aus den Schlacken der Stahlproduktion kann man nicht nur Roheisen zurückgewinnen, sondern auch ein CO2-sparendes Bindemittel für die Zementindustrie. Text: Theo Hoffmann, Foto: Anaya Katlego/unsplash
Asche und Schlacken aus der Stahlproduktion oder Müll-
Baustoffrecycling nach Abriss und Rückbau Allein 60 Prozent unseres Müllaufkommens stammen aus Bau- und Abbruchabfällen. Das gibt Anlass zu der Überlegung, ob es nicht besser wäre, Bestandsgebäude zu sanieren, statt sie abzureißen und mit hohem Energieaufwand neu zu errichten. Muss aber abgerissen werden, rückt die Wiederverwertbarkeit von Baustoffen in den Fokus, durch die sich bei diesen Zahlen bis zu 120 Millionen Tonnen CO2 und kostbares Material einsparen lassen. Das Recycling von Baustoffen ist deshalb ein zentrales Thema im Bau und auch in der Klimaschutzdebatte. Hinzu kommt, dass wir im Zuge der Pandemie und vieler anderer Faktoren Materialengpässe haben, wie sie Deutschland seit dreißig Jahren nicht erlebt hat. Die Rückbaufähigkeit von Baustoffen ist auch davon abhängig, wie die einzelnen Bestandteile getrennt werden können. Ein zweiter Punkt ist die Planbarkeit dieser Abläufe, die mit BIM-Technologien digital viel besser steuerbar ist. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ein neues Zertifizierungssystem erarbeitet, das sich dem Rückbau von Gebäuden widmet.
Text: Theo Hoffmann, Foto: Ivan Bandura/unsplash
verbrennungsanlagen wurden lange als lästiger Abfall betrachtet, bis man erkannte, welcher immense Wert in ihnen steckt. Bei der Produktion von Baustoffen wie Beton oder Zement sind sie ein geschätzter Zuschlagsstoff und man leidet keinen Mangel daran, denn bei der Stahlerzeugung oder der Kohleverstromung fallen, wie das Fraunhofer-Institut für Bauphysik errechnet hat, allein in Deutschland jährlich weit über sechs Millionen Tonnen Stäube, Schlacken und Aschen an. Gerade diese Reste aus der Kohleund Metallindustrie sind für die Baustoffe ein wertvolles Gut. Schon vor wenigen Jahren lag dem Wirtschaftsverband Mineralische Nebenprodukte e.V. zufolge des Anteiles von vermarkteter Flugasche für die Betonherstellung bei fast 75 %. Das hat auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit und die Kosten erhebliche Auswirkungen. Schließlich darf der teure Portlandzementklinker, für dessen Herstellung ungewünscht viel CO2 in die Atmosphäre entweicht, durch bis zu 35 % Mengenanteil Flugasche ersetzt werden. Dass das Eisenoxid aus der Schlacke zu Roheisen redu-
ziert und so wieder der Stahlproduktion zugeführt werden kann, ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass beim Prozess der Eisenreduktion ein hochwertiges mineralisches Bindemittel erzeugt wird, das den im Bergbau gewonnenen Portlandzementklinker ersetzen kann. Dieses neue Bindemittel ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die Zementproduktion umweltfreundlicher und CO2-ärmer zu machen. Die Zementindustrie braucht weniger Rohstoffe und eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft verringert Emissionen und Kosten.
Dieses neue Bindemittel ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die Zementproduktion umweltfreundlicher und CO2-ärmer zu machen.
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Nachhaltiges Bauen zahlt sich aus nachhaltiges bauen
Nachhaltige Gebäude schonen die Umwelt und stehen für hohe Bauqualität und Vermarktungschancen – und deswegen auch hoch im Kurs bei Investoren. Text: Kirsten Schwieger Foto: Luke van Zyl/unsplash
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0 Prozent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der CO₂-Emissionen eines Landes gehen laut Berechnungen der Europäischen Union auf die Kappe von Gebäuden. Damit es mit der anvisierten Klimaneutralität bis 2050 klappt, müssen beide Werte stark sinken. Um das zu schaffen, hat die EU-Kommission im März vergangenen Jahres im Rahmen des EU Green Deals einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft ins Leben gerufen. Dieser enthält diverse Maßnahmen, Strategien und Rechtsrahmen um Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle nachhaltiger zu gestalten. Zudem werden konkrete Abfallvermeidungsziele gesetzt. Für die Bau- und Immobilienwirtschaft
bedeutet das künftig einheitliche, klimafreundliche Standards – sowohl für Neubauten als auch für die Renovierung
von Bestandsbauten. Denn die Sanierung von Gebäuden ist in der Regel mit weniger Energie- und Ressourcenverbrauch verbunden als ein Abriss und Neubau. Auf der anderen Seite minimiert ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Bauen den Energie- und Ressourcenverbrauch und bewahrt die Umwelt von vornherein – und zwar über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes hinweg. Das Nachhaltigkeitskonzept der
Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), dem deutschlandweit meist verbreiteten Anbieter von Nachhaltigkeitszertifikaten, umfasst zudem bei der Planung und dem Bau von Gebäuden noch die Aspekte Technik, Prozess und Standort. So müssen grüne Gebäude auch smart sein und so programmiert, dass Energie nur dann zur Verfügung gestellt wird, wenn sie benötigt wird. Die DGNB bietet internationale Nachhaltigkeits-Siegel für private Bauten an, während bei Bundesbauten das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) greift. Im angloamerikanischen Raum sind die Zertifizierungssysteme LEED und BREEAM von großer Bedeutung. Laut dem Institut für Bauen und Umwelt liefern die Zertifizierungen eine wissen-
schaftlich fundierte Datengrundlage für Gebäudebewertungen im Hinblick auf die ökologische und technische Qualität. Sie stehen für hohe Bauqualität, höhere Vermarktungschancen und Mieterträge und einen höheren Marktwert. Und für geringere Betriebskosten. So sind nachhaltige Gebäude zwar teurer in der Herstellung, aber günstiger im Betrieb als konventionelle Gebäude. In einer DGNB-Umfrage wurde die Wertsteigerung durch Zertifizierung auf durchschnittlich sieben Prozent geschätzt. Das mag ein Grund dafür sein, dass
Bauträger und Projektentwickler zunehmend Umweltaspekte berücksichtigen – obwohl die Zertifikate freiwillig sind und Geld kosten. Auch bei Immobilieninvestoren stehen grüne Immobilien hoch im Kurs. Eine Studie des Immobiliendienstleisters Catella belegte schon 2017, dass eine nachhaltige Objektauswahl die Portfolio-Rendite steigert. Laut Market Focus 2020 von BNP Paribas Real Estate knackte das Transaktionsvolumen nachhaltiger Gebäude bei Einzeldeals 2019 in Deutschland mit rund 11,6 Euro zum zweiten Mal in Folge die 10-Milliarden-Marke. Grüne Immobilien können also tatsächlich mithelfen, das Klima zu
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retten – wenn Nachhaltigkeit als dauerhafter Prozess und Städte und Gebäude als System betrachtet werden.
Die Sanierung von Gebäuden ist in der Regel mit weniger Energie- und Ressourcenverbrauch verbunden als ein Abriss und Neubau. Faktoren nachhaltigen Bauens • Nachhaltige Baustoffe wie Holz, recyclebarer Beton oder biologisch abbaubare High-Tech Nanomaterialien • Kurze Transportwege durch regionale Bauteile; gute Verkehrsanbindung • Eigene Energieerzeugung durch Photovoltaik/Windkraftwerke und smarte Energienutzung • Abfallvermeidung bis zur Dekonstruktion
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interessante Zukunftsgebäude in der Gegenwart
Baumhäuser der besonderen Art Natürliche Beschattung im Sommer, Windschutz
im Winter und das ganze Jahr über CO2-Absorption wie am Fließband. So ein Wald am Haus kann ganz schön praktisch sein. Also, ein vertikaler Wald, direkt am Gebäude. Wie der „Bosco Verticale“ in Mailand. Rund 800 Bäume und 20.000 Sträucher schmücken gut 9.000 Quadratmeter Terrassen- und Fassadenfläche zweier Hochhaustürme. Mitten im luftverschmutzten Großstadtzentrum, errichtet vom italienischen Architekten Stefano Boeri mit zwei Kollegen seines Architekturbüros. Im Oktober 2014 wurden die bewaldeten Zwillingstürme mit insgesamt 50.000 Quadratmetern Wohnfläche fertiggestellt. Noch in demselben Jahr heimste Boeri damit den Internationalen Hochhauspreis ein. Vertikale Wälder in Eindhoven, Shanghai, Bogóta, Lausanne, Utrecht und Frankfurt folg(t)en.
Die grünen Hochhäuser sind nachhaltig und autark. Sonnenkollektoren sorgen für erneuerbare Energie und zur Bewässerung des Waldes wird gefiltertes Gebäude-Abwasser verwendet. Das reduziert sowohl den Gesamtabfall als auch die CO2-Bilanz. Darüber hinaus absorbiert der vertikaler Wald noch CO2: 44.000 Pfund Kohlenstoff konvertieren die Bäume und Pflanzen der Mailänder Zwillingstürme pro Jahr. Die Fassadenvegetation soll das Mikroklima der Umgebung und in den Wohnungen verbessern und dessen Bewohner vor Lärm und Feinstaub schützen. Ob vertikale Wälder eine Universallösung für luftverschmutzte Metropolen auf der ganzen Welt sind, ist jedoch fraglich. So sollen die Mehrkosten für die Begrünung pro Wohneinheit monatlich 1.500 Euro betragen. Ganz schön viel Holz.
Waterworld auf nachhaltig
OCEANIX City liegt in ruhigen, geschützten Gewässern in der Nähe von Megacities an der Küste und wird eine anpassungsfähige, nachhaltige, skalierbare und erschwingliche Lösung für das menschliche Leben auf dem Meer sein.
Vielleicht leben wir Großstädter in naher Zukunft aber nicht am Wald, sondern auf dem Wasser? Laut UN-Prognosen werden 2050 gut 90 Prozent der größten Weltstädte mit Überflutung zu kämpfen haben. Schuld ist die fortschreitende Erderwärmung, welche den Meeresspiegel steigen lässt. Eine Lösung für das Leben in Zeiten des Klimawandels hat der dänische Architekt Bjarke Ingels in Zusammenarbeit mit dem MIT und der polynesischen Firma OCEANIX entworfen. OCEANIX City heißt dann auch das Modell einer selbstversorgenden, nachhaltigen Stadt auf dem Wasser. Ein Prototyp soll bereits in Arbeit sein. OCEANIX City besteht aus einzelnen, gut 20.000 Quadratmeter großen dreieckigen, schwimmenden Plattformen. Sechs solcher Ökosysteme für 300
Schwindelerregende Höhen Das Hochhaus der Zukunft erzeugt Energie, indem es sich mithilfe der Windkraft um seine eigene Achse dreht. Und zwar um 360 Grad in 48 Stunden. Es soll in Dubai stehen. Jedenfalls hat der türkische Architekt Hayri Atak es für die arabische Millionenmetropole konzipiert. Der „Squall Tower“ besteht aus drei riesigen, schleifenförmigen Türmen, die sich dank ausgeklügelter Aerodynamik um eine Mittelachse drehen. Die Schleifenform der drei Türme sorgt dafür, dass diese sich dem Wind anpassen können und mit möglichst geringem Luftwiderstand rotieren. Zusätzlich stehen die drei Haupttürme auf einer runden, wellenförmigen Plattform. Für das Design ließ sich Atak von Windturbinen inspirieren. Im Gegensatz zu Wolkenkratzern, die der Kraft des Windes widerstehen, bewegt sich der Squall Tower gleichmäßig – unabhängig von der Windrichtung.
Wie viel Energie durch die Rotation erzeugt werden soll, wird leider nicht verraten. So handelt es sich bei dem imposanten Wolkenkratzer wohl auch eher um einen potenziellen Touristenmagnet als eine nachhaltige Energiequelle. Zumal die in der Visualisierung zu sehenden glitzernden Materialien auch nicht gerade nachhaltig wirken. Es sei denn, es handelt sich um Sonnenkollektoren. Jedenfalls würde es als Hotel oder Restaurant, Gästen in zwei Tagen einen vollständigen Panoramablick über Dubai ermöglichen. So wäre es wohl eher die Höhe der Türme, die Schwindel erregen, als deren Rotation. Text: Kirsten Schwieger Fotos: Ricardo Gomez Angel/unsplash, OCEANIX/BIG-Bjarke Ingels Group, Zq Lee/unsplash
Menschen bilden ein Dorf für 1.650 Einwohner. Sechs Dörfer ergeben eine 10.000 Einwohner-Stadt, inklusive auf Landwirtschaft, Energieerzeugung oder auf Produktion ergänzte spezialisierte Plattformen. Verankert ist OCEANIX City am Meeresgrund. Die Stadt ist als abfallfreies Kreislaufsystem konzipiert, das seine Bewohner mit Energie, Trinkwasser und Nahrung versorgen soll. Riesige Sonnenkollektoren auf den Dächern versorgen die Bewohner mit Strom. Das Herz jeder einzelnen Plattform soll das Urban Farming sein. Dort werden nicht nur Lebensmittel angebaut, sondern auch das nachhaltige Baumaterial der Bambus-Gebäude. Unterhalb der künstlichen Inseln sollen Muscheln und Algen kultiviert werden. Ein komplettes Ökosystem aus Wohnen, Freizeit und Urban Farming.
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BIM rockt! zukunft
Rund 70 Prozent der deutschen Bauunternehmen nutzen mittlerweile BIM. Vom Tief- und Hochbau bis hin zum Brückenbau ist die Entwicklung ungeheuer dynamisch.
lerweile rund 70 Prozent der Bauunternehmen BIM nutzen. Tendenz steigend, denn längst hat der Mittelstand begriffen, dass er genau wie die großen Konzerne den Zeichen der Zeit folgen und in BIM investieren muss. Nach dem Vorbild der Briten differenziert
Text: Theo Hoffmann Foto: Scott Webb/unsplash
Historische Vorreiter im Einsatz der
BIM-Technologie in Europa sind zwar die Briten, aber Deutschland hat in jüngster Zeit kräftig aufgeholt. 2021 wurde eine BIM-Studie veröffentlicht, in der Deutschland sowie weitere sieben europäische Länder miteinander verglichen wurden. Für solche Studien müssen Daten aus der Bauwirtschaft, aber auch Interviews mit Bauexperten in den verschiedenen Ländern herangezogen werden, um einen Überblick zu erhalten. Dabei muss auch evaluiert werden, inwieweit die Länderregierungen die BIM-Verbreitung fördern. Für Deutschland gilt, dass mitt-
Eine immer größere Rolle spielen die Nachhaltigkeit und der Umweltschutz für die Baubranche.
man Unternehmen nach Reifegrad und Ausmaß ihrer BIM-Adaption im vier Stufen. Im untersten Level arbeiten Teile der Unternehmen mit einfachen CAD-Zeichnungen und haben die digitale Zusammenarbeit noch nicht so weit vernetzt. Auf der nächsthöheren Stufe sind die Daten noch mäßig einheitlich, so dass verschiedene Arbeitsgruppen oft nebeneinanderher arbeiten. Die gute Zusammenarbeit der Teams ist ein Merkmal einer weiteren Stufe. Für eine vollständige digitalisierte Zusammenarbeit im höchsten Level gelten eine Reihe von Merkmalen. Im Fokus steht dabei, wie gut alle Projektbeteiligten auf verschiedenen Ebenen ihrer Tätigkeiten miteinander arbeiten, kommunizieren und Aktualisierungen in ihre Abläufe aufnehmen können. Das muss vom Architekten und den Systemingenieuren über den Bauunternehmer bis hin zu den Gebäudeeigentümern und Facilitymanagern mit Hilfe aufeinander abgestimmter BIM-Modelle möglich sein.
Mittlerweile nutzen rund 70 Prozent der deutschen Bauunternehmen BIM.
Welche immensen Vorteile der Austausch
von Echtzeitdaten für die praktische Arbeit bedeutet, ist unermesslich. Die Planbarkeit von Einsätzen einzelner Gewerke wird zeitsparend optimiert. Fehlerquellen können unmittelbar analysiert und frühzeitig verhindert werden. Auf lange Sicht bietet der digitale Zwilling sämtliche Daten für den Lebenszyklus eines Gebäudes und hält sie vor, so dass Prüfungen und eventuelle Sanierungen über Jahre hinweg im Voraus geplant werden können. Es geht ja nicht nur um das Planen und Bauen mit Hilfe von BIM, sondern auch um das Betreiben von Bauwerken. Eine immer größere Rolle spielen die Nachhaltigkeit und der Umweltschutz für die Baubranche – egal ob es sich um Neubauten, Sanierung oder Abriss und Wiederaufbau handelt. Dabei kommen über die Architekten und Gewerke, die Auftraggeber und Immobilienver-
Für eine vollständige digitalisierte Zusammenarbeit im höchsten Level gelten eine Reihe von Merkmalen. walter hinaus noch viele weitere Akteure ins Spiel, die in hochspezialisierten Fachgebieten mit BIM-Daten arbeiten. Mittlerweile wurden an entsprechenden Fakultäten der Universitäten viele neue Forschungsprojekte für die Digitalisierung des Baus ins Leben gerufen. Wissenschaftlich begleitet bilden sich hier von jungen Studentinnen und Studenten initiierte bahnbrechende Ideen, die Brutstätten für junge Start-ups sind, die den Umgang mit BIM immer weiterentwickeln. ANZEIGE
ZENTRALVERBAND DEUTSCHES BAUGEWERBE – PARTNER CONTENT
BIM, selbstfahrende Baumaschinen, Drohnen
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Der Megatrend des 21. Jahrhunderts, die Digitalisierung, erfasst als umfassender Transformationsprozess alle Wirtschaftsund Gesellschaftsbereiche. Der digitale Wandel verändert unsere Art zu leben, zu arbeiten und zu lernen fundamental und mit rasanter Geschwindigkeit. Auch die Baubranche steht vor sinnvollen Veränderungen. Der technologische Fortschritt eröffnet eine Vielzahl von Chancen, die sich für den Alltag auf der Baustelle wie auch für die Steuerung des Unternehmens ergeben. „Die Digitalisierung der Bauwirtschaft führt zu einem weiteren erheblichen Produktivitätszuwachs. Wir sprechen dabei nicht nur über die Digitalisierung von vorhandenen Prozessen, sondern auch über grundlegende Produktivitätssteigerungen auf der Baustelle“, sagt Reinhard Quast, der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Beispiele dafür sind selbstfahrende Baumaschinen,
„All dieses hilft unsere Fachleute zu unterstützen. Was sich teilweise noch wie Science Fiction anhört, ist aber auf manchen Baustellen schon Realität“, berichtet Reinhard Quast.
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Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) die immer mehr Realität werden. Drohnen helfen bei der Vermessung, Häuser werden Realität aus ihrem digitalen Zwilling, Roboter können inzwischen selbständig große Volumina von Material bearbeiten, etwa bei Abbrucharbeiten. Sensoren im Beton melden, wann dieser ausgehärtet ist. Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz macht viele Prozesse schneller und genauer und liefert verlässliche Daten für Konstruktion und Berechnungen.
Ein weiterer Trend im Baubereich ist die wachsende Nutzung von BIM (Building Information Modeling) – auch im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien. Schon in der Planungsphase wird maßgeblich über die Nachhaltigkeit eines Bauwerks entschieden. Eine umweltschonende Baustelleneinrichtung, der effiziente Einsatz von Ressourcen (Energie und Baumaterialien), eine optimierte Transportlogistik und aufeinander abgestimmte gewerkespezifische Arbeiten für einen reibungslosen Bauablauf tragen zu mehr Nachhaltigkeit im Bauprozess bei. „Mit dem komplexen BIM-Ansatz werden so alle für den Lebenszyklus eines Bauwerks relevanten Informationen und Daten zur Simulation der Nachhaltigkeitskriterien optimiert“, weiß der ZDB-Präsident. Ein Optimierungsgewinn ergibt sich auch aus der Vorfertigung von Bauteilen in festen
Über den ZDB Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe ist der älteste und größte Bauverband in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 35.000 mittelständischen inhabergeführten Bauunternehmen verschiedenster Größen und Sparten – vom klassischen Hochbau, Straßen- und Tiefbau bis zum Ausbau. Weitere Infos: www.zdb.de
Produktionsstätten. Dieses elementierte Bauen verkürzt die Bauzeit, sichert eine hohe bautechnische Qualität und fördert die ressourceneffiziente Verwendung von Baustoffen. „Alle Betriebe sind gut beraten, trotz voller Auftragsbücher rechtzeitig die Weichen in Richtung digitaler Zukunft zu stellen“, erläutert Reinhard Quast. „Damit auf der Baustelle die Mitarbeiter auf alle Daten zugreifen können, brauchen wir jedoch einen flächendeckenden Ausbau des Breitbandnetzes. Dies ist eine von vielen Herausforderungen für die Bundesregierung.“
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Auf ihrem Weg in eine digitale Zukunft hat die Bauwirtschaft auch das Thema Nachhaltigkeit fest im Blick.
„Der Megatrend des 21. Jahrhunderts, die Digitalisierung, erfasst als umfassender Transformationsprozess alle Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche.“
© UBM
Das Frankfurter Büro-Projekt „nico“ setzt Maßstäbe hinsichtlich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.
Kick-off in eine fossilfreie Zukunft Immobilien nachhaltig und erfolgreich entwickeln. Um die CO2-Emissionen im Bau- und Immobilienwesen wirksam zu reduzieren, können Immobilienprojektentwickler grundsätzlich an zwei Stellschrauben drehen: bei der Errichtung der Immobilien und beim Betrieb. Die UBM Development, ein europaweit agierender Developer, entwickelt seit längerem Umsetzungsstrategien für beide Ansätze und erprobt sie praktisch. Ein Pilot dafür wird auch das Frankfurter Büro-Projekt „nico“ sein. Echte Nachhaltigkeit gibt es nur im Ganzen
Bei UBM versteht man green building ganzheitlich – und betreibt es konsequent vom ersten Planungsschritt an. Das gilt für den Bau und späteren Betrieb der Objekte bis hin zur Revitalisierung. Wo immer es bautechnisch möglich ist, wird Holz als Baustoff sowie Geothermie oder Solarenergie und Begrünung genutzt. Damit lassen sich die CO 2-Emissionen der Projekte schon vom Start weg spürbar reduzieren. Wertvolle Ressourcen wie Energie und Wasser werden geschont. Und nicht zu vergessen: Auch die Betriebskosten sinken dadurch deutlich. Gebäude, die UBM „green“ entwickelt und baut, sind in mehrfacher Hinsicht lohnende Investments. Die hohe Aufenthaltsqualität von „nico“ wird u. a. mit Grünflächen im Innenhof gesteigert.
„nico“ – fossilfrei & effizient
Dass der Löwenanteil des Energieverbrauchs von Gebäuden durch deren meist Jahrzehnte andauernden Betrieb verursacht wird, ist evident. Wo immer es technisch möglich ist, plant UBM die Nutzung von Geothermie und Solarenergie ein. Durch effiziente Wärmedämmung, ausgeklügelte Haustechnik und die smarte Steuerung von Systemen wie Klima-, Licht- oder Belüftungsanlagen erschließt UBM ein wichtiges Energiesparpotenzial.
Im Lyoner Quartier in Frankfurt a. M. errichtet UBM das OfficeGebäude „nico“ mit rund 15.400 m 2 Bürofläche. Annähernd die Hälfte des ausschließlich elektrischen Energiebedarfs für Wärme und Kälte wird direkt am Objekt gewonnen – der überwiegende Teil davon mit Photovoltaik (ca. 160 kWp), ergänzt um Windräder auf dem Dach. In Kombination mit dem Bezug von Ökostrom lässt es sich also nahezu CO 2-frei betreiben. Nachhaltigkeit wird darüber hinaus auch in geplanten Mietverträgen (Green Leases) eine wichtige Rolle spielen. Ein intelligentes Zusammenspiel aus modernster Sensorik und digitaler Gebäudeautomatisierung reduziert überdies den Energiebedarf nachhaltig und erheblich. Typisches Beispiel ist der Konferenzraum, der nur beheizt oder gekühlt werden muss, wenn er besetzt ist. Damit spart „nico“ im Vergleich zu einem Referenzbüroneubau jährlich ca. 83 Tonnen CO2-Treibhausgasemissionen.
„nico“ – gesund & e-mobil
© UBM
Last but not least punktet „nico“ durch seine grüne Mitte: Die Grünflächen im Innenhofbereich laden zur Entspannung und zum kommunikativem Miteinander ein. Die extensive Begrünung der Dächer schützt vor großer Hitzebildung und trägt zu einem angenehmeren Stadtklima bei. Darüber hinaus bieten 30 Loggien in den Regelgeschossen ein überdurchschnittliches Plus an Aufenthaltsqualität. Durch entsprechende Vorkehrungen auf Dach und Freiflächen von „nico“ wird gewährleistet, dass Regenwasser nicht in die Kanalisation gelangt, sondern natürlich gefiltert in den Boden sickert. Dank der geplanten Stromanschlussleistung ist es möglich, alle 250 PKW-Stellplätze zu elektrifizieren. Auch 310 Fahrradstellplätze sind vorhanden, mit einem hohen Anteil an E-BikeLadestationen. Duschräume stehen Sportlern und Radfahrern zur Erfrischung zur Verfügung. nico – green, smart and more. Ganz UBM.
www.ubm-development.com
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GASLINE – PARTNER CONTENT
Standortqualität wird mehr denn je durch die Verfügbarkeit digitaler Infrastrukturen wie Glasfaser bewertet. Insbesondere das Internet leistet einen wesentlichen Beitrag zur Produktivität und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und für empfundene persönliche Lebensqualität. Früher waren gute Einkaufsmöglichkeiten für die tägliche Versorgung und eine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel bei der Entscheidung, wo ein Mensch wohnen möchte, relevant. Heutzutage sind die Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen und der Zugang zu schnellem Internet entscheidende Kriterien. Ohne Internet wäre unser tägliches Leben ganz anders, viel isolierter und begrenzter. Die Bedeutung dieses fundamentalen Kommunikations- und Informationsmittels wurde in der Corona-Krise extrem deutlich. Home-Office funktioniert nur durch das Internet. Der ständige Zugang zu Informationen im WorldWideWeb und der Transport großer Datenmengen über das Internet sind Commodity, also selbstverständlich geworden.
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ie Digitalisierung trägt mit ihren zahlreichen Einsatzbereichen und digitalen Anwendungen wie Künstlicher Intelligenz und IoT-Plattformen der Internet-of-Things-Welt zu den kontinuierlich steigenden Datenvolumina bei. Hochbitratiger Datenaustausch und die Nutzung von Cloud-Lösungen als Private-, Public- oder eine Kombination daraus als Hybrid-Cloud-Model sind in der Wirtschaft Standard, so wie das Telefonieren. In privaten Haushalten nutzt die ganze Familie Internet für E-Mails oder auch Streaming-Dienste in HD-Qualität im Entertainment-Bereich und Smart-Home-Anwendungen.
„Es sind in naher Zukunft Investitionen in Milliardenhöhe erforderlich, um flächendeckend Gigabitanschlüsse mit Glasfasernetzen zu erschaffen.“ Glasfaserleitungen bis in die Häuser hinein, als sogenannter Fiber-to-the-home (FttH)-Anschluss, sind die beste Voraussetzung für schnelles Internet und nur dann gibt es durchgängig hohe Bandbreiten bis zum Nutzer. Der Breitbandausbau wird in Deutschland mit Glasfasernetzen seit Jahren von der Deutsche Telekom AG, privaten Telekommunikationsunternehmen und reinen Infrastrukturanbietern, wie GasLINE, vorangetrieben.
Die großen flächendeckenden Ausbauziele wurden nicht zufriedenstellend erreicht. Die neue Bundesregierung, hier das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, entwickelt unter der Führung von Minister Volker Wissing eine neue Gigabitstrategie. Es sind in naher Zukunft Investitionen in Milliardenhöhe erforderlich, um flächendeckend Gigabitanschlüsse mit Glasfasernetzen zu erschaffen. Die Telekommunikationsbranche erwartet und begrüßt, dass ein eigenwirtschaftlicher Breitbandausbau gegenüber dem vom Staat geförderten Ausbau, auch aus Sicht der Koalition, weiterhin Vorrang haben soll. GasLINE ist ein reiner Infrastrukturanbieter und baut das Glasfasernetz eigenwirtschaftlich aus. Es besteht Einigkeit, dass ländliche Regionen auf jeden Fall weiterhin mit Glasfaserinfrastruktur erschlossen werden müssen. GasLINE investiert seit Jahren in den Ausbau in die Fläche und erschließt strategisch bisher mit Glasfaser noch unterversorgte Regionen. Aktuelle Ausbaustrecken dieser Art sind beispielsweise Netzerweiterungen von Rostock nach Zepkow und bis Rügen oder von Stralsund nach Greifswald. Telekommunikationsgesellschaften, regionale Netzbetreiber, Internet Service Provider, Stadtwerke und Kommunen mieten Glasfaserverbindungen für deren Netzerweiterungen an. Neue Trassen werden ebenso für individuelle Bedarfe dieser Kundentypen gebaut.
In naher Zukunft werden auch kleinere regionale Rechenzentren und Micro-Edge-Rechenzentren in den Regionen entstehen, mit dem Ziel, die Daten nah am User oder Entstehungsort mit kurzen Latenzzeiten zu verarbeiten. Die Datenspeicherung ist in dem Fall in Deutschland gegeben, ohne einen US-Cloudanbieter zu nutzen. Stadtwerke als Telekommunikationsanbieter Immer mehr Stadtwerke erweitern ihr Portfolio um Telefonie, Internet und auch IP-TV für ihre Kundenbasis. Stadtwerke haben eigene Glasfasernetze und bauen diese Infrastruktur für dieses Dienste-Angebot aus. Für sie ist der Betrieb eines Edge-Rechenzentrums und das Angebot von Colocation-Fläche und Storage für die in der Region ansässigen Unternehmen ein spannendes zukunftsträchtiges Geschäftsmodell. Ein direkter Glasfaseranschluss ist ein Must-have für kurze Latenzzeiten bei dem Transport der Daten.
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Internet sichert Zukunftsfähigkeit und Standortqualität „Ein direkter Glasfaseranschluss ist ein Must-have für kurze Latenzzeiten bei dem Transport der Daten.“ Internetverfügbarkeit bedingt neben dem Zugang über einen Festnetzanschluss oder mobil mit einem Smartphone auch den Glasfaseranschluss des Internet Service-Providers an einen Internetaustauschknoten. Diese heißen international Internet Exchange (IX). Der DE-CIX, mit Hauptsitz in Frankfurt am Main ist der größte IX im weltweiten Vergleich, was den Datendurchsatz betrifft. Der DE-CIX betreibt verteilt in Deutschland weitere Standorte wie den Ruhr-IX. Es gibt weitere, nur regional tätige Internetknoten, beispielsweise den BCIX (Berlin). Kunden über das aktuell zirka 32.000 Kilometer lange GasLINE-Netz für Internetverfügbarkeit direkt an den DECIX in Frankfurt/M. anzubinden, ist eine typische Anforderung.
Breitbandausbau ist Chefsache der Kommunen Unter der Hoheit von Kommunen wird Breitbandausbau umgesetzt und vorangetrieben. In dem Beritt kommen auch gegründete Zweckgesellschaften zum Einsatz, um den Infrastrukturausbau in der Region zu managen und zu finanzieren. Kommunen schaffen eigeninitiativ die Basis für den Anschluss an Gigabitnetze. Der Netzbetrieb wird häufig von einem Dienstleister übernommen. Ein weiteres Geschäftsmodell ist die Verpachtung des Netzes gegen Nutzungsentgelt an ein Telekommunikationsunternehmen, das über diese Glasfaserinfrastruktur Dienste zu den Kunden bringt und den Netzbetrieb in Eigenregie übernimmt. Glasfaser verbindet die Gemeinden auch untereinander. Diese Leitungen sind bei vielen Breitbandausbau-Projekten von GasLINE im Auftrag von Kommunen neu zu verlegen. Gewerbegebiete werden von Telekommunikationsanbietern in den letzten Jahren sehr aktiv mit Glasfaser erschlossen, da dort auch höheres und langfristiges Umsatzpotential in Sicht ist. Für die Digitalisierung der Wirtschaft ist das vorteilhaft.
Über GasLINE Seit über 20 Jahren zählt GasLINE zu den führenden LWL-Infrastrukturanbietern in Deutschland. Gemeinsam mit Carriern, Internet Service Providern, Kommunen und Stadtwerken treiben wir den Breitbandausbau und die Digitalisierung voran. Die Basis: Ein hochmodernes Glasfasernetz, das über weite Strecken im Schutzstreifen der Gashochdruckleitungen verläuft und damit besonders sicher vor physischen Gefahren ist. 1996 erfolgte die Gründung der GasLINE durch zahlreiche Fern- und Regionalgasgesellschaften. www.gasline.de
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fakten • Der große Saal beginnt auf einer Höhe von 51 Metern. Damit ist es der am höchsten gelegene Konzertsaal der Welt. • Die 16.000 Quadratmeter große Glasfassade besteht aus 1.100 unterschiedlich geformten Glaselementen. • Die Orgel im großen Saal ist einzigartig: Die längste Orgelpfeife ist so groß wie ein 10-Meter-Sprungturm und die kleinste so klein wie ein kleiner Fingernagel. • In der zehnten Etage der Elbphilharmonie sieht man ein Paar gelber Gummistiefel auf einer Säule. Sie erinnern an die vielen Baustellenführungen, zu denen Tausende Besucher aus der ganzen Welt gekommen sind, um das Werden dieses wunderbaren Hauses zu verfolgen.
Herzog & de Meuron:
Ein innovatives Stadtviertel mitten auf der Elbe
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großes interview
Herzog & de Meuron planen auf der Halbinsel Grasbrook ein ganz neues Stadtviertel, das Arbeiten und Wohnen mit viel Freizeitwert verbindet. Text: Katja Deutsch
Foto: Moritz Kindler/unsplash
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asser, Schiffe und Handel und
Innovation prägen seit Jahrhunderten das Leben der Menschen in der Hansestadt Hamburg. Die zweitgrößte Stadt Deutschlands wird laut Statistikamt Nord voraussichtlich im Jahr 2031 erstmals mehr als zwei Millionen Bewohner haben, 146.000 Menschen mehr als heute. Die Prognose geht davon aus, dass vor allem die Stadtteile südlich der Elbe Einwohner hinzugewinnen, denn hier gibt es noch ausreichend Platz, der zum Bauen von Wohnraum genutzt werden kann: Brachflächen, ehemalige Industrieareale, Flächen des Hamburger Hafens, Weidegebiete – und Inseln. Auf einer Insel leben? Die mitten in der Elbe liegt? Warum nicht, dachte sich die HafenCity
Hamburg GmbH und lobte zusammen mit der Behörde für Stadtentwicklung
Der neue Stadtteil ist zwar durch seine geografischen Vorgaben an seine Existenz als Halbinsel gebunden, soll jedoch ein integraler Baustein Hamburgs werden, der sich jetzt schon mitten im Zentrum der Stadt befindet.
und Wohnen und der Behörde für Umwelt und Energie einen Ideenwettbewerb zur Bebauung der Halbinsel aus, die ein neuer Stadtteil werden soll: Grasbrook, mitten auf der Elbe, an drei Seiten von Wasser umgeben, an der vierten begrenzt durch Bahngleise und Autobahn. Am 3. April 2021 wurde dieser städtebauliche und freiraumplanerische Ideenprozess abgeschlossen, und der Entwurf des Teams Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten als Sieger prämiert. Das weltbekannte Architekturbüro plant nun auf dem Grasbrook das Moldauhafenquartier, das neben Hafentor-Quartier und Freihafenelb-Quartier auf Warften mit einer Höhe von 9,70 Metern über Normalnull entstehen soll. Das Moldauhafenquartier soll ein sozial
gemischtes Quartier mit 3.000 Wohnungen für 6.000 Menschen werden, das unterschiedlichen Gruppen, Einkommen und Wohnbedürfnissen Platz bietet. 35 Prozent der Wohnungen werden geförderter Wohnraum sein. Vor allem Einwohner aus der Veddel, Hamburgs ärmstem Stadtteil, der mittels Brücke mit dem Grasbrook verbunden wird, sollen sich hier ansiedeln können, um von dem Innovationsschub mit alle seinen Chancen zu profitieren. Entstehen sollen 16.000 Arbeitsplätzen, davon etwa 11.000 allein im Hafentor-Quartier, das dem Hafen Hamburg gehört. Es soll erstens seine hafenwirtschaftliche Nutzung behalten und zweitens Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung, urbaner Produktion, Digitalwirtschaft, wissensbasierte Industrie, Prototyping, Start-ups und angewandter Forschung schaffen. Auch diese sollen den Bewohnern der
Unverwechselbar ist bereits ein anderes Bauwerk von Herzog & de Meuron: Die Elbphilharmonie. Veddel Arbeitsmöglichkeiten bieten. Die ebenfalls geplanten „Shared Spaces“ für Gewerbe und Produktion und Angebote für Co-Working dürften das Hafentorquartier insgesamt zu einem sehr begehrten Arbeitsstandort machen – nur wenige Minuten vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt. Leben am Wasser, täglich Schiffe sehen, ausreichend Jobmöglichkeiten haben – das klingt mehr als attraktiv. Ausschlaggebend für die Prämierung des Entwurfs von Herzog und de Meuron sind jedoch zusätzlich auch die großzügigen Grün- und Freizeitanlagen und innovativen Nutzungs- und Mobilitätskonzepte. Denn die starren Grenzen zwischen Leben, Arbeiten und Freizeit lösen sich immer schneller auf. Vorgesehen sind weiterhin Einkaufs-
möglichkeiten für den alltäglichen Bedarf, Dienstleistungsangebote, mehrere Kitas, eine Grundschule und Sportmöglichkeiten. Das Deutsche Hafenmuseum soll ebenfalls auf dem etwa 45 ha großen Gebiet gebaut werden, geplant ist zudem eine große Promenade an der Elbe, ein Volkspark und ein großes Stadtteilzentrum. Der neue Stadtteil ist zwar durch
seine geografischen Vorgaben an seine Existenz als Halbinsel gebunden, soll jedoch ein integraler Baustein Hamburgs
werden, der sich jetzt schon mitten im Zentrum der Stadt befindet, so Yasmin Kherad, Projektleiterin und Associate des Architektiurbüros Herzog und de Meuron. Sie ist davon überzeugt, dass es bei der aktuellen Funktions- und Freiraumplanung so viele Qualitäten gibt, dass das neue Viertel schnell Menschen aus anderen Stadtteilen anziehen und sich in die Hansestadt integrieren wird. Der neue Stadtteil setzt den Werdegang des größten europäischen neuen Viertels, der Hafencity, in östlicher Richtung mit seinen hohen Ansprüchen an Wohnen, Leben und Erholen fort. An der großzügigen Elbpromenade direkt am Wasser soll die Bebauung die Optik des Baakenhafens widerspiegeln, in der zweiten Reihe soll nach Möglichkeit Holzoptik vorherrschen. Die Höhe der Bauwerke, auf deren Dächern Photovoltaikanlagen installiert werden, steht noch nicht final fest. Aufgrund des hohen Lärmpegels sollen die Gebäude nun eine L-Form erhalten. Unverwechselbar ist bereits ein anderes
Bauwerk von Herzog und de Meuron: Die Elbphilharmonie. Das einzigartige Konzerthaus, das in seiner Fassade den Wellengang und Farbe der Elbe aufgreift, wird weltweit bewundert und geliebt und hat sich zum wichtigsten Wahrzeichen Hamburgs entwickelt. Jedes Jahr zieht es rund viereinhalb Millionen Besucher an, etwa 850.000 Menschen besuchten (vor der Pandemie) jährlich die Konzerte.
Wasser, Schiffe, Handel und Innovati-
on prägen also auch weiterhin stark das Leben der Menschen in Hamburg. In Zukunft verstärkt auf einer kleinen Halbinsel mitten auf der Elbe. ANZEIGE
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Nachhaltig vernetzt nachhaltigkeit
Die Vernetzung innovativer Technologien aus den Bereichen Infrastruktur, Mobilität und Energie macht Städte und urbane Regionen nachhaltig und lebenswert. Text: Kirsten Schwieger Foto: Jw/unsplash
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igitale Technologien treiben die
Entwicklung urbaner Lebensräume voran. Die intelligente Vernetzung kommunaler Infrastrukturen wie Energie, Gebäude, Verkehr, Wasser und Abwasser in Kombination mit E-Mobility und Smart Living optimiert alltägliche Vorgänge und minimiert den CO2-Ausstoß. Das Ziel intelligenter Städte und Kommunen sollte sein, die Lebensqualität ihrer Bewohner zu verbessern und Ressourcen schonen.
Intelligente Verkehrssysteme ermöglichen eine vom Verkehrsfluss abhängige Ampelschaltung, anpassbare Geschwindigkeitsanzeigen sowie intelligentes Parkraum-Management. Dafür ist vor allem eine leistungsfähige Infrastruktur notwendig, die mit Hilfe innovativer Technologien intelligenter verknüpft wird. Denn die Infrastruktur ist das Kernstück, welches alles zusammenhält. Konkret geht es darum, aus den vielen Daten, die in modernen Städten entstehen, Nutzen zu ziehen. Mithilfe intelligenter Transportsysteme
werden Infrastruktur, Fahrzeuge und Menschen durch entsprechende Schnittstellen vernetzt. So sollen beispielsweise Stadtverwaltungen entlastet, Verkehrsstaus minimiert und die Kapazität des öffentlichen Nahverkehrs effizienter genutzt werden. Intelligente Verkehrssysteme ermöglichen eine vom Verkehrsfluss abhängige Ampelschaltung, anpassbare Geschwindigkeitsanzeigen sowie intelligentes Parkraum-Management. Auch E-Mobilität und der damit einher-
gehende Ausbau der Ladeinfrastruktur spielen eine zentrale Rolle für eine nachhaltige Stadtplanung. Elektrische sowie selbstfahrende Fahrzeuge werden sowohl im öffentlichen Personennahverkehr als auch für eine nachhaltige Abfallbeseitigung wachsende Bedeutung erlangen. Im Rahmen der neuen „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ des Bundesverkehrsministeriums stehen bis 2024 insgesamt 1,25 Milliarden Euro für die Umrüstung auf elektrische Antriebe sowie mit Biomethan betriebene Busse zur Verfügung. Auch multimodale Mobilitätskonzepte wie Car-Sharing oder öffentliche Mitnahmemöglichkeiten sollen den CO2-Ausstoß weiter reduzieren. Intelligente Stromnetze sollen Erzeu-
gung, Speicherung und Verbrauch in Echtzeit kombinieren. Eine intelligente Straßenbeleuchtung richtet sich nach tatsächlichen Lichtverhältnissen anstatt fester Uhrzeiten und spart Strom. Genauso wie energiesparende LEDs in öffentlichen Gebäuden und deren clevere Gebäudeautomatisierung. Mit digitalen Mess- und Steuerungssystemen ausgestattet, passen smarte Gebäude ihre Klimatisierung den Wetterbedingungen und ihre Beleuchtung an die tatsächliche Gebäudenutzung an. Auch Privatgebäude können mit Hilfe umweltfreundlicher
Digitale Technologien treiben die Entwicklung urbaner Lebensräume voran. Nah- und Fernwärmesysteme, guter Wärmedämmung und intelligenten Heizungen ihren Energiebedarf senken. Mit intelligenter Verknüpfung können Photovoltaikanlagen nicht nur für das eigene Haus Strom erzeugen, sondern auch für die Nachbarhäuser. Eine intelligente Vernetzung reduziert zudem den Verwaltungsaufwand kommunaler und städtischer Behörden. Digitale Prozesse zwischen Verwaltung und Bürger können den Austausch partizipativer, transparenter und stressfreier gestalten und nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit für Erleichterung und Effizienz sorgen.
fakten Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) investiert im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität weitere 20 Millionen Euro in die Beschaffung von Fahrzeugen und den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Mit dem Geld sollen kommunale und gewerbliche Flotten wie Fuhrparks, Dienstwagen, Taxis, Mobilitäts- und Sharingdienste bei einem beschleunigten Umstieg auf alternative Antriebe unterstützt werden. Quelle: BMDV
„Automatisierung in Gebäuden spart hohe Kosten“
Bernhard Pieper, Prokurist und Leiter Marketing der DEOS AG gebäudeautomatisierung Bernhard Pieper, Prokurist und Leiter Marketing der DEOS AG, über die Möglichkeiten smarter Gebäudetechnik. Text: Thomas Soltau Foto: Presse, Sigmund/unsplash
Mit Ihren Lösungen bei DEOS für die Automation und Digitalisierung von bestehenden Gebäuden sorgen Sie für Einsparpotenziale. Wo genau – und in welcher Größe – liegen diese?
Circa 80 % der Kosten im Gebäude-Lebenszyklus liegen im Betrieb von Heizung-, Lüftung- und Klimaanlagen. Nachweislich kann ein optimierter Betrieb durch Gebäudeautomation bis zu 40 % der Energiekosten und mehr einsparen. Mit einfachen und wirtschaftlichen Lösungen. Der digitale Wandel ist in aller Munde. Welche neuen digitalen Anforderungen entstehen und können mit IoT oder Cloud gelöst werden?
Von Kontaktbeschränkungen und heterogenen technischen Anlagenstrukturen getrieben sind Fernwartung der Klimaanlage, Energiezähler-Fernauslesung, Klimatisierung gemäß Nutzung, Cleaning on demand etc. stark gefragt.
Digitalisierung ist ein komplexes Thema. Wie gewährleistet man eine simple Bedienbarkeit auch durch fehlendes Fachpersonal?
Vieles wandert aus dem Gebäude in die Cloud: Rechnerleistung, Software, Bedienportale etc. Der technische Gebäudebetrieb ist heute harmonisiert und aus der Ferne einsehbar. Daher ist weniger Fachpersonal vor Ort notwendig.
Das Ziel intelligenter Städte und Kommunen sollte sein, die Lebensqualität ihrer Bewohner zu verbessern und Ressourcen schonen.
Circa 80 % der Kosten im GebäudeLebenszyklus liegen im Betrieb von Heizung-, Lüftung- und Klimaanlagen.
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KLAUS FABER AG – PARTNER CONTENT
Die Digitalisierung nimmt Fahrt auf Beim Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland wird aufs Gas getreten. Unternehmen wie die Klaus Faber AG beschleunigen mit Systemlösungen die Digitalisierung.
Das konnte man während der Pandemie beobachten, als Arbeiten in der Cloud von zu Hause aus oder unterwegs das zentrale Thema war. Die wachsende Informations- und Kommunikationstechnik benötigt das Glasfasernetz als digitale Grundlage. Darüber hinaus beherrscht
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s kommt Bewegung in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Wurden die Bemühungen vom Ausland lange belächelt, folgt nun der Booster durch Corona: die schnelle Zufahrt zum Glasfaser-Highway. Deutschland ist dort international noch abgeschlagen: Gut fünf Prozent der Festnetz-Breitbandanschlüsse in Deutschland bestanden Ende 2020 aus Glasfaserkabeln – weit weniger als im OECD-Durchschnitt mit 30 Prozent. Unsere Wettbewerbsfähigkeit hängt an der Digitalisierung – und die braucht wiederum ein schnelles Glasfasernetz.
III und IV quasi die Innenausstattung von Datenleitungen über die digitalen Anschlüsse bis hin zu Serverschränken.“
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Kai Theile, Leiter der Business Unit Broadband & Telecom der Klaus Faber AG die Digitalisierung aber auch unsere gesamte wirtschaftliche Infrastruktur: Strom tanken an der E-Ladesäule, vernetztes Arbeiten mit Robotern, autonomes Fahren gesteuert über Mobilfunk 5G oder smarte Anwendungen in Städten und Gemeinden. Gute Nachrichten kommen vom Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO). Für 2022 prognostizieren die
„Wir sind in Deutschland in den digitalen Zukunftsbereichen aktiv und erweitern entsprechend unsere Produktpalette.“
Experten einen Anstieg auf knapp 11,5 Millionen Glasfaseranschlüsse. Bis zum Jahr 2024 wird mit einem Anstieg auf 26 Millionen Anschlüsse gerechnet. BREKO-Präsident Norbert Westfal: „Deutschlands Wachstumsrate bei Glasfaser ist auch im europäischen Vergleich weit überdurchschnittlich. Hier liegen wir mittlerweile auf Platz drei.“ Die Klaus Faber AG aus Saarbrücken hat jenen Trend frühzeitig erkannt. Die Entwicklung vom Kabeldistributor zu einem starken Systemanbieter beschert dem Unternehmen hohe Wachstumsraten. Das gilt besonders für die Business Unit „Broadband & Telecom“. „Innerhalb von vier Jahren haben wir unseren Umsatz von drei Millionen Euro auf 17 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Unsere Business Unit ist in drei strategische Bereiche aufgeteilt: FTTH (Fiber To The Home), sprich Glasfaser direkt ins Haus bzw. ins Gebäude, die Vernetzung der 5G-Mobilfunkantennen und Data Center“, erklärt Kai Theile, Leiter der Business Unit der Klaus Faber AG. Besonders der zuletzt genannte Bereich erlebe wegen der Cloud-Technologie und des verschärften Datenschutzes einen echten Boom in Deutschland. „Inzwischen liefern wir an mehrere hochsichere Rechenzentren der Kategorien Tier
Über Klaus Faber AG Neben dem Handel mit Kabeln und Leitungen im Energiebereich bietet Faber innovative Systemlösungen in den Bereichen Infrastruktur, Kran- und Hebezeuge und Telekommunikation/Datenleitungen an. Im Vordergrund stehen dabei Infrastruktur-Lösungen unter Einbeziehung erneuerbarer Energien, konfektionierte Systeme für die Kran- und Hebezeugindustrie sowie ein breites Angebot an LWL-Kabeln und -Komponenten für den Breitbandausbau, Cloud & Data Center und 5G Netzausbau. www.faberkabel.de
An Aufträgen mangelt es den Spezialisten nicht, wenn es um den Ausbau digitaler Infrastruktur geht. Städte und Gemeinden etwa möchten schnell ans Glasfasernetz angeschlossen werden. „Unsere Kunden sind in diesem Bereich vorrangig Tiefbauunternehmen, Telekommunikationsunternehmen und Stadtwerke. Wir liefern die gewünschten Produkte für die komplette passive Infrastruktur, sei es Glasfaser, Netzverteiler, Schächte oder Hausanschlussprodukte“, betont Kai Theile. Dafür kooperieren die Saarbrücker etwa mit den Firmen Langmatz und Huber+Suhner. Überhaupt nutzt die Klaus Faber AG Synergien in ihren Geschäftsfeldern, um sämtliche Kabel- und Systemlösungen anzubieten. Damit deckt das Unternehmen ein breites Angebot an LWL-Kabeln und -Komponenten für den Breitbandausbau, Cloud & Data Center und 5G-Netzausbau ab. Aber auch nachhaltige Infrastruktur-Lösungen auf Basis erneuerbarer Energien der Konzerntochter Faber Infrastructure GmbH gehören dazu. „Ein weiterer Pluspunkt ist es, dass wir unseren Kunden auch andere benötigte Produkte aus einer Hand liefern können, zum Beispiel alle Kabel und Komponenten für Infrastrukturprojekte. Da greifen alle Business Units der Klaus Faber AG ineinander. Beispielsweise E-Mobility, regenerative Energien, Cranes Mining & Tunneling oder im Schiffsbau mit Friesland Kabel“, sagt Theile. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. „Wir sind in Deutschland in den digitalen Zukunftsbereichen aktiv und erweitern entsprechend unsere Produktpalette. Doch wir wollen weiterwachsen und werden uns dafür in den nächsten Jahren international positionieren“, erklärt Kai Theile. Die digitale Zukunft nimmt also richtig Fahrt auf.
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„Campus-Netze sind eine technische Überholspur für 5G“ netzausbau
Bei der digitalen Transformation gilt Deutschland sicherlich nicht als internationaler Taktgeber. Das Fraunhofer-Institut FOKUS versucht, den digitalen Wandel zu beschleunigen. Wissenschaftler wie Professor Dr. Thomas Magedanz arbeiten an der Optimierung von 5G für sogenannte Campus-Netze, also lokale, nicht-öffentliche Netze. Das Ziel: Das passende Netz je nach Anwendung. Denn die Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Latenz und Datendurchsatz variieren. Mit einem Campusnetz auf dem Fabrikgelände sollen sich etwa Maschinen miteinander ausfallsicher vernetzen sowie Produktionsprozesse in Echtzeit getaktet werden. Diese Optimierungen treiben die 5G-Evolution bis hin zu 6G. Text: Thomas Soltau Foto: Presse, firmbee.com/unsplash
Herr Professor Magedanz, laut Ericsson
Mobility Report 2021 ist in den kommenden fünf Jahren vor allem in Nordamerika mit einem rasanten 5G-Wachstum zur rechnen. Was bedeutet diese Entwicklung – und wie sieht es bei uns aus?
Das ist kein rein nordamerikanisches Phänomen. Vielmehr erfolgt diese Entwicklung analog zu unserer in Westeuropa. 5G startete sehr spät mangels verfügbarer Endgeräte und Produkte. Auf der anderen Seite gab es aber auch ein falsches Erwartungsmanagement
seitens der Betreiber und Hersteller. Als Markttreiber der Entwicklung gilt vor allem in den USA FWA, also „Fixed Wireless Accesses“, die als Glasfaserersatz dienen. In Städten ist „Enhanced Mobile Broadband“, kurz eMBB, für Anwendungen mit hoher Datenübertragung gefragt, wie das Streaming von hochaufgelösten Videos und Virtual Reality. Bis 2027 wird 5G viele Alttechnologien, wie 2G/3G größtenteils substituieren und die Frequenzbereiche dieser Technologien nutzen. Gleichzeitig wird der 5G-Netzauf bau weit fortgeschritten und fast alle Endgeräte werden 5G-fähig sein. 5G ist für die digitale Transformation
der lang erwartete Heilsbringer. Kann der Mobilfunkstandard diesem Anspruch überhaupt gerecht werden?
Wir befinden uns am Anfang der 5G-Evolution. Für Multimedia-Anwendungen werden hohe Übertragungskapazitäten benötigt. Das gelingt mit 5G schon sehr gut. Dennoch muss man differenzieren. Wenn es um das Internet für alle geht, wird kein Hochleistungsnetz rund um die Uhr an jedem Ort gebraucht. Aber gerade die Produktion oder Medizin profitiert von einem leistungsfähigen 5G-Netz. In der Fabrik wird z. B. für die Steuerung von Maschinen ein hochzuverlässiges, sicheres und niedrig latentes Netz benötigt. Dazu gehört der Auf bau einer entsprechenden lokalen Infrastruktur, die die Datenverarbeitung vor Ort ermöglicht, denn für eine Echtzeit-Kommunikation darf das Rechenzentrum maximal 50 km von der Fabrik entfernt liegen.
Außerdem stellt 5G das erste Netz dar, das Software-basiert ist. Das ermöglicht anpassbare Netzinfrastrukturen, wie aus einem Legobausteinkasten der Kommunikation. Letztlich ist ein bedarfsgerechter Netzausbau wichtig. Im Fraunhofer-Institut FOKUS forschen
Sie an sogenannten 5G-Campus-Netzen zusammen mit der Industrie. Was ist das Besondere daran?
Das Fraunhofer-Institut FOKUS baut seit zehn Jahren erfolgreich offene – also herstellerunabhängige, interoperable – Netze. Campus-Netze sind eine technische Überholspur für 5G. Isolierte Campus-Netze, die vom öffentlichen Mobilfunknetz getrennt operieren, bieten den Inhabern neben der Unterstützung von Echtzeitanwendungen einen wichtigen Vorteil – sie sind frei konfigurierbar – etwa für die speziellen Anforderungen einer Anwendungsdomäne wie Fabrik, Krankenhaus oder Logistikzentrum. Warum gelten lokale 5G-Frequenzen für
private 5G-Campus-Netze als Treiber für Innovationen und vernetzte Produkte?
Erst lokale Frequenzen ermöglichen den „einfachen“ Auf bau von privaten Campusnetzen. 5G soll neben Multimediaanwendungen insbesondere das Industrielle Internet der Dinge unterstützen. Das ist nichts anderes als die digitale Transformation der Wirtschaft. Die Industrie kann so sehr früh neueste Technologien einsetzen, lange bevor der nationale Roll-out umgesetzt ist. Die Anforderungen und Erkenntnisse werden in die weltweite 5G-Standardisierung einfließen.
Für Multimediaanwendungen werden hohe Übertragungskapazitäten benötigt.
Wir sind zwar noch weit davon entfernt, in Deutschland über ein flächende-
ckendes 5G-Netz zu verfügen. Aber am Nachfolger 6G wird bereits gearbeitet. Was können wir erwarten?
Etwa alle acht bis zehn Jahre entsteht eine neue Mobilfunk-Generation. Forschung, Standardisierung und Entwicklung benötigen diesen Zeitraum aufgrund der enormen Komplexität. Erste 5G-Netze entstanden in Asien 2018, der weltweite Rollout erfolgte 2020. Ich schätze, wir können mit ersten 6G-Standards und prototypischen 6G-Netzen in 2028 rechnen, 2030 folgt dann der weltweite Rollout. 6G sehe ich als Evolution von 5G, da der Vorgänger schon ein virtualisiertes modulares Netz für diverse Anwendungen darstellt. Das 5G-Netz wird sich in den kommenden fünf bis sieben Jahren stark weiterentwickeln – da stehen wir erst am Anfang der Revolution. Neu an 6G wird die Terahertz-Kommunikation sein, die in Innenräumen enorme Bandbreiten, Sensorik und Positionierung kombinieren wird. Zusätzlich wird die verstärkte Integration von nicht-terrestrischen Netzen eine Netzabdeckung selbst in entlegensten Orten bieten. Durch die tiefgehende Integration von KI wird ein organisches Netz entstehen, das sich flexibel je nach Anforderung selbständig optimiert.
Prof. Dr. Thomas Magedanz, Leiter des Geschäftsbereichs Software-based Networks (NGNI) bei Fraunhofer FOKUS
fakten Für Prof. Magedanz verschwimmen Beruf und Hobby. Der Berliner versteht sich als Kosmopolit. Seit 20 Jahren ist Kapstadt seine zweite Heimat. Er hat einen erwachsenen Sohn, fährt eine Harley-Davidson Road King und besitzt den 2. Dan im Karate. Bis 2027 wird 5G viele Alttechnologien, wie 2G/3G größtenteils substituieren und die Frequenzbereiche dieser Technologien nutzen.
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Schnell und kosteneffizient Mit DEOS LoRaWAN Funklösungen Energiekosten reduzieren Wussten Sie, dass etwa 60 % der laufenden Gebäudekosten durch das Heizen und Kühlen verursacht werden? Möchten Sie diese Kosten für Ihr Gebäude reduzieren und Einsparpotenziale nutzen? Dann finden Sie bei der DEOS AG – dem Automations- und Integrationsexperten mit Kompetenz aus mehr als 55 Jahren – eigenentwickelte Lösungen und Dienstleistungen für einen energieoptimierten Gebäudebetrieb. Beispielsweise können Sie mit den DEOS LoRaWAN Funklösungen Ihre HLK-Anlagen schnell und einfach optimieren. Egal ob Temperatursensoren, Thermostate, Bewegungsmelder oder Energiezähler – der Funkstandard LoRaWAN bietet enorme Vorteile bei der Nachrüstung in Gebäuden. So erzielen Sie ohne Verkabelungsaufwand und mit einer hohen Reichweite sowie Gebäudedurchdringung schnell Ergebnisse und reduzieren Ihre Kosten. Zudem sind die DEOS LoRaWAN Produkte herstellerneutral integrierbar und haben eine hohe Batterielebensdauer von ca. zehn Jahren.
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Funkvernetzung können die Werte per Standardbrowser oder über eine App angezeigt und Reports für die Nachweispflicht ausgedruckt werden. Auch für die Umsetzung der neuen Heizkostenverordnung bietet sich die LoRaWAN Smart Meter Lösung an. Die smarten DEOS Messund Erfassungsgeräte zur Fernablesung bieten gerade für Gebäudebetreiber und -eigentümer eine praxisnahe und schnell umsetzbare Lösung und erfüllen die Anforderungen der neuen Verordnung. Neben der notwendigen Hardware beinhaltet die DEOS Lösung eine herstellerneutrale Plattform zur Visualisierung der Energieverbräuche.
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Ingo Dietterle, Geschäftsführer der Hybrid Lidar Systems AG Überfüllte Straßen, Staus, hoher CO2-Ausstoß und genervte Autofahrer, die nach Parkplätzen suchen – das Leben als moderner Stadtbewohner fühlt sich bis dato nicht immer smart an. Das Internet der Dinge verspricht Abhilfe – auch im Verkehrsbereich. Mithilfe von Sensoren sollen intelligente Systeme das Verkehrsaufkommen regulieren und Autofahrer via App zu freien Parkplätzen navigieren. Doch dafür braucht es große Datenmengen, die intelligent verknüpft und verarbeitet werden müssen. Um eine Maschine oder Anlage „smart“ www.hybrid-lidar.com
zu machen, bedarf dies der Bereitstellung von Input- und Outputdaten der Maschine. Diese Daten sind für die einzelne Maschine vielleicht nicht unbedingt relevant, ergeben aber mit den Daten der anderen Maschinen und Anlagen ein Gesamtbild.
gegenüber Kamerasystemen liege darin, dass der Lidar – im Gegensatz zur Kamera – ein aktiver Sensor ist und damit nicht auf Licht oder Beleuchtung von der Umgebung angewiesen ist. Außerdem wird keine KI benötigt, um Objekte räumlich zu sehen.
Für die Schaffung eines solch stimmigen Gesamtbildes kommt die Lidar-Technologie ins Spiel (Lidar steht für „light detection and ranging“). Beziehungsweise das neuartige Hybridverfahren eines Bad Salzdethfurther Start-ups. „Wir bauen die nächste Generation von Solid State Flash Lidarsensoren. Mit Hilfe unserer Lidarsensoren können Maschinen und Anlagen sehen“, verrät Ingo Dietterle, Geschäftsführer der Hybrid Lidar Systems AG. Der Vorteil
„Die Daten des Lidarsensors ist die 3D-Pointcloud, welche von der Maschine sofort gelesen werden kann“, erklärt Dietterle und erläutert die Funktionsweise gleich für den konkreten Anwendungsfall der Verkehrsplanung: „Im Bereich der Smart-City-Anwendungen realisieren wir derzeit eine Parkraumüberwachung. Dabei sind die Lidarsensoren an den Lichtmasten befestigt und überblicken so den gesamten Parkraum und können neben den freien
Parkplätzen auch noch eine Überwachungsfunktion erfüllen oder den Traffic zählen und darstellen“, erläutert Dietterle. Für ein weiteres Projekt überwachen die modernen Lidarsensoren den Kreuzungsbereich einer Ampelanlage und liefern genaue Daten wie viele Autos, Radfahrer und Fußgänger gerade in welcher Richtung warten beziehungsweise diese dann letztendlich überqueren. „Durch diese zusätzlichen Lidar-Daten kann die Ampelanlage viel genauer nach Bedarf geregelt werden und auf diese Weise Staus und damit CO2 vermieden werden“, summiert Dietterle, um noch hinzufügen: „Dadurch kommt es auch zu weniger Unfallschwerpunkten durch dichten Verkehr. Eine Kommune hat ebenfalls nach einer mobilen Lösung angefragt. An Brücken, Ampeln, Straßenlaternen oder anderen Masten wurden daraufhin Lidarsensoren montiert, um den Verkehrsfluss zu zählen und bei Bedarf zu klassifizieren. Nach ausreichender Datensammlung können die Sensoren dann am nächsten Einsatzort aufgebaut werden. Die DSGVO-konforme Lösung der Hybrid Lidar Systems AG ist für viele weitere Anwendungsfälle verfügbar wie Smart Building, Logistik, AGVs, Last Mile Delivery, Dronen, Robotik, Security Area- oder Raumüberwachung, Windturbinen, People counter und sogar der Healthcare- und Sportbereich.
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Gemeinsam nachhaltig Für einen erfolgreichen und nachhaltigen Breitbandausbau braucht es innovative Produkte, effektive Prozesse und starke Partner.
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ie Corona-Pandemie hat einmal mehr die Relevanz einer gut funktionierenden Breitband-Infrastruktur verdeutlicht. Trotz umfangreicher Ausbaumaßnahmen der Koaxial- und Glasfasernetze hat die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Diensten mit hohem Bandbreitenbedarf, wie Videotelefonie oder Streaming, die aktuelle Infrastruktur in Deutschland und Teilen Europas an ihre Grenzen gebracht. Der Markt ist sich einig, dass der notwendige Ausbau zu großen Teilen mit nachhaltiger Glasfasertechnik zu bewältigen ist, um sowohl Wired- als auch Wireless-Versorgung über beispielsweise 5G zu gewährleisten. Um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, hat die BTV Multimedia Group mit der Marke WAVEPACE in enger Zusammenarbeit mit Netzbetreibern und Installateuren eine innovative Glasfaser-Produktserie entwickelt. Mit dieser werden Kernprodukte jeder FTTH-Netzebene, wie beispielsweise (Außen-)Verteilschränke, Wandboxen zur Signalverteilung und Glasfaser-Anschlussdosen angeboten, die einen Schritt voraus denken. So wird beispielsweise dem Fachkräftemangel in der Glasfaserinstallation entgegengewirkt, indem viele Produkte vorkonfektioniert angeboten werden und somit Teile des Netzausbaus mit angelernten Kräften durchführbar sind. Die BTV Multimedia ist eine stark wachsende Unternehmensgruppe mittelständischer Akteure der Breitbandbranche unter dem Dach der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG), welche die Aktivitäten namhafter, internationaler Hersteller, Distributoren und Dienstleister, wie ANEDiS, braun teleCom, DKT, FIONIS, Holm und POTT, bündelt. Damit ist die Gruppe einer der wenigen Full-Service-Anbieter am Markt. Mit dem Fokus auf innovative und nachhaltige Lösungen im Breitbandausbau hat sich die BTV Multimedia Group dem Ziel verschrieben, Netzbetreiber, Installateure, die Wohnungswirtschaft und Großhändler europaweit als zuverlässiger und führender Partner mit den besten Produkten und Services der Branche im Netzausbau zu unterstützen. Mit einer ehrgeizigen internationalen Wachstumsstrategie, der DBAG als finanzstarkem Investor und der jahrzehntelangen Erfahrung etablierter Marktteilnehmer gilt der Zusammenschluss als eine der ambitioniertesten Unternehmungen der europäischen Breitbandbranche.
Joe Doering, CEO der BTV Multimedia Group
Die WAVEPACE® Spleiß-Patch Wandbox ist dank ihrem modularen Aufbau und geringen Abmessungen bestens für FTTH-Anschluss einzelner Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern geeignet.
Derzeit baut die Gruppe unter Leitung der Tochter POTT Kabelservice in Hamburg rund 117.000 Wohneinheiten im größten zusammenhängenden Fiber-to-the-Home-Projekt der deutschen Wohnungswirtschaft mit einem Glasfaseranschluss aus. Dieter Kynast, Geschäftsführer der POTT Kabelservice, zeigt sich zufrieden mit dem Projektfortschritt: „Wir setzen ein für Deutschland beispielloses Glasfaserprojekt um, dem sich alle Projektpartner mit voller Aufmerksamkeit widmen. Beispiellos sind auch die Motivation und Lernbereitschaft der bauausführenden Unternehmen, die sich voll und ganz mit ihrer Aufgabe identifizieren. Herausforderungen, denen wir uns beispielsweise im Rahmen der Corona-Pandemie stellen mussten, haben wir durch eine ausgeprägte Partnersteuerung und ein individuell entwickeltes, mieterzentriertes Kommunikationskonzept erfolgreich überwinden können. Unser Erfolgsrezept für die effiziente Projektumsetzung ist eine Kombination aus professioneller Projektsteuerung, einem hohen Digitalisierungsgrad, standardisierten Prozessen und einer dedizierten Produktivitätssteuerung. Mithilfe dieser Bausteine werden wir nicht nur dieses Projekt erfolgreich fortführen, sondern sind aufgrund ihrer hohen Skalierbarkeit darüber hinaus in der Lage, weitere FTTH-Projekte jeder Größenordnung umzusetzen.“
Der WAVEPACE® Spleiß-Splitter-Patch Außenverteiler für Punkt zu Multipunkt Netzstrukturen kann mit einer Tiefe von nur 20 cm problemlos und unauffällig auf schmalen Gehwegen platziert werden.
Über die BTV Multimedia Group Die BTV Multimedia Group bündelt die Aktivitäten namhafter Dienstleister, Distributoren und Hersteller der Breitband kommunikationsbranche. Die Unternehmensgruppe gehört zu den wenigen Full-Service-Anbietern am Markt. btv-multimedia.de
Welche konkreten Vorteile bietet der Zusammenschluss? Die BTV Multimedia Group kombiniert die Stärken mehrerer marktführender Unternehmen auf ihren jeweiligen Spezialgebieten, um unseren Kunden ein umfangreiches und effizientes Leistungsportfolio anzubieten. Wir haben uns auf die Umsetzung von Glasfaserprojekten jeder Größenordnung, die Entwicklung innovativer Netzkomponenten, Value-Added Resale und Installation sowie Integration ausgefeilter Systemlösungen spezialisiert. Können Sie dies anhand des Hamburger Glasfaserprojekts veranschaulichen? In Hamburg übernehmen und koordinieren wir mithilfe flexibler und höchst skalierbarer Prozesse die Netzplanung, Komponentenauswahl und -beschaffung, Lagerhaltung und Logistik, Tiefbau, Installation und Inbetriebnahme des gesamten Glasfasernetzes. Dies wird durch eine spezielle Projektorganisation ermöglicht, die sich auf Glasfaser spezialisiert hat, anstatt sie nur nebenbei zu behandeln. Darüber hinaus sichert eine dedizierte Partnersteuerung und -schulung eine gleichbleibend hohe und, aufgrund eigens entwickelter IT-Prozesse, jederzeit transparente Qualität des Leuchtturmprojekts. Diese komplexen Prozesse und Tätigkeiten sind in einem Ausbauprojekt mit rund 117.000 Wohneinheiten nur mit gemeinsamen Kräften umsetzbar. Wie unterstützen Sie die Netzbetreiber in Sachen Klimaneutralität? Wir setzen auf zukunftsfähige Glasfaserlösungen, die für den Betrieb deutlich weniger Energie benötigen als andere Technologien. Weiterhin beraten wir unsere Kunden anwendungsorientiert, sodass beispielsweise durch Modernisierung der ressourcenintensive Überbau bestehender Netze vermieden werden kann.
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NEXIGA – PARTNER CONTENT
„Ladeinfrastruktur braucht valide Daten“
Die Flut neuer E-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen erfordert eine passende Ladeinfrastruktur. Das gelingt durch zielgenaues und datenbasiertes Vorgehen.
« „Ohne einen systematischen und datenbasierten Ansatz lässt sich der Auf- und Ausbau dieser Infrastruktur nicht erreichen. Eine Herausforderung beim Aufbau von Ladeinfrastruktur liegt in der Wahl der richtigen Standorte.“
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Norbert Stankus, Director Energy & E-Mobility Nexiga systematischen und datenbasierten Ansatz lässt sich der Auf- und Ausbau dieser Infrastruktur nicht erreichen. Eine Herausforderung beim Aufbau von Ladeinfrastruktur liegt in der Wahl der richtigen Standorte“, weiß Norbert Stankus. Der Director Energy & E-Mobility beim Location-Intelligence-Spezialisten Nexiga verrät im Interview, warum valide Daten so wichtig sind. Deutschland besitzt eine unzureichende Ladeinfrastruktur. Wie viele Ladesäulen fehlen? Wir brauchen für eine exakte Aussage ein vollständiges Verzeichnis aller Standorte – und das gibt es so nicht in Deutschland. Das Verzeichnis der Bundesnetzagentur oder des BDEW ist unvollständig und enthält Dubletten. Zudem wird nur ein Teil der Ladeinfrastruktur betrachtet – das führt zu falschen Schlussfolgerungen. Mit dem Nexiga Ladesäulen-Kataster haben wir allerdings eine aktuelle und
Über Nexiga Nexiga setzt sein Know-how, Erfahrung und Innovationskraft täglich ein, um die Qualität der Daten und Analysen zu verfeinern und damit immer bessere Leistungen und Ergebnisse zu liefern. Kompromisslose Zuverlässigkeit und maximaler Kundennutzen sind das Anliegen. www.nexiga.com
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er Ausbau von Schnell- und Normal-Ladesäulen für E-Autos hält in Deutschland nicht Schritt mit den steigenden Neuzulassungen. Das zeigt eine Statista-Grafik auf Basis von Daten der European Alternative Fuels Observatory. Kamen 2018 noch sechs E-Autos auf einen Ladepunkt, waren es 2020 mittlerweile 13 Autos je Ladepunkt. Die Bundesregierung will zwar bis 2030 eine Million öffentlicher Ladepunkte für zehn Millionen E-Autos realisiert haben. Der Ausbau der Infrastruktur beruht aber auf vielen Parametern. Es geht nicht nur um die absolute Zahl der Ladepunkte, sondern auch um Ladeleistung, Ladeverhalten der Nutzer und technische Neuerungen. „Ohne einen
vollständige Grundlage für die Standortbewertung und -planung entwickelt. Demnach sind 268 von 401 Kreisen, also 66 %, unterversorgt. Am schlechtesten versorgt sind Städte wie Braunschweig, Wiesbaden, Weimar und Leverkusen.
Der Bedarf an Lademöglichkeiten steigt – welche Hürden müssen wir meistern? Die lokale Versorgung vor Ort ist für den Ausbau von öffentlichen und teil-öffentlichen E-Ladepunkten entscheidend. Dafür bedarf es einer feinräumigen Betrachtung. Die versuchen wir mit einer eigenen Datenbasis zu ermitteln. Ladesäulen der sieben größten Verzeichnisse werden dabei räumlich und inhaltlich regelmäßig in einem aufwändigen Verfahren abgeglichen. Zu jedem Standort sind bis zu zehn Zusatzinformationen verfügbar: von Geo-Koordinaten über Merkmale wie Normal- und Schnell-Ladesystem, Leistung oder der Location-Type (Autobahn, Supermarkt, Hotel). Je mehr Daten, desto besser die Planung für den Bedarf. Eine weitere Hürde: Die bislang unterschiedlichen Bezahl- und Verrechnungssysteme an den Ladesäulen. Mit welchen Parametern lässt sich der Ladeinfrastruktur-Bedarf genau ermitteln? Wir stellen alle relevanten Daten für eine strukturelle Planung bereit: Anzahl Haushalte und Einwohner, Bestand der E-Fahrzeuge, Firmen und Beschäftigte, Kaufkraft, Parkplatzdaten, Verkehrsfrequenz und Pendler bis zur Anzahl der Garagen. Anhand dieser Faktoren
können bestehende und potenzielle Standorte bewertet werden. Waum sind ihre Daten auch für Netzbetreiber wertvoll? Rund 85 Prozent aller Ladevorgänge finden im privaten Bereich statt. Netzbetreiber wollen deshalb wissen, wo private Wallboxen aufgestellt werden und wo Energieengpässe entstehen können. Für derartige Netzprognosen haben wir das Garagenkataster mit über 20 Millionen privaten und gewerblichen Garagen entwickelt. Diese und weitere Informationen (Daten) machen es möglich, gefährdete und kritische Infrastrukturen zu lokalisieren.
Wo brauchen wir zukünftig besonders viele Ladepunkte? Dort, wo sich Fahrer von E-Autos aufhalten und parken und auch dort, wo es keine privaten Lademöglichkeiten gibt. Diese Gebiete lassen sich mit den richtigen Prognosedaten, z. B. der Affinität für Elektromobilität, gut identifizieren und damit auch lokalisieren.
Nexiga veranstaltet im Juni 2022 ein Webinar zum Thema „E-Mobilität und Ladeinfrastruktur“: Nexiga hat zum „Versorgungsgrad mit E-Ladestationen - Deutschland“ ein aktuelles Dashboard erstellt.
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Elektromobilität 3.0: Netzgedanken ausbauen statement
Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Handy mit Jamba-Klingelton? Kreischende Sounds von schwarzen Plastikgeräten, die nicht viel mehr konnten, als Telefon und Taschenrechner in einem Gerät zu verbinden. Der Vergleich hinkt natürlich – das Einstiegsniveau der Elektromobilität ist ungleich höher heute – aber was die Veränderungen in der Technologie neuer Mobilitätsangebote betrifft, dürfen wir uns auf ähnliche Entwicklungssprünge freuen, wie wir sie aus der Telekommunikation kennen. Text: Jakob Bratsch Foto: BEM e.V., Ernest Ojeh/unsplash
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ach den Geburtsschwierigkeiten
der Elektromobilität in Deutschland war es jetzt nur eine Frage der Zeit, bis nunmehr die erste Flatrate auf Ladesäulen angeboten wird. Was eine Normalität – und dennoch eine große Freude. Strom tanken ohne Limit!
Juhu, Freiheit! An der Zapfsäule mit Benzin? Undenkbar! Es ist der Sprung in die digitale Welt, der Flatrate-Produkte möglich macht. Strom in Datenpaketen, bepreist nach seiner Erzeugungsform. Ganz ähnlich wie bei Handy und Laptop wird deutlich, dass die neuen Netze ihren Wert darin haben, dass sie funktionieren und belastbar sind und natürlich ein Zugang vorliegt. Es ist weniger wichtig, welches Endgerät wir nutzen. Klar, unsere neuen Fahrzeuge sollen tadellos funktionieren und je nach Komforterwartung auch noch weitere Bequemlichkeiten vorhalten. Aber im Vordergrund steht der Zugriff auf das Ladenetz, die Stromversorgung und die Mobilitätsregulierung für fließenden Verkehr.
Und mehr noch: Dieses neue Verständnis brauchen wir hinein zum Verständnis über Erneuerbare Energie. Wer die Mobilität nicht wie ein Netz denkt, kann sie nicht erfolgreich gestalten. Mit dem Ausbau der Alternativen Energieträger und der Einspeisung von sehr unterschiedlich verfügbarer Wind- und Sonnen-Energie werden Energiespeicher eine wachsende Bedeu-
tung bekommen. Da geht es also nicht um das Auto als Fortbewegungsmittel, sondern als mobiler Ressourcenträger grüner Energie. Von diesem Verständnis abgeleitet ist es ein Katzensprung, etwa einen Fuhrpark mit Fahrzeugen zu einem kleinen Netz zu denken, dass sich auch als kleines Kraftwerk versteht – und über den man übrigens Geld verdienen müsste, wenn Solaranlagen zur Stromerzeugung beitragen.
Warum „müsste“? Auf Behördenseite gibt es hier noch große Anfängerfehler für den neuen Markt – auf breiter Linie. Während Kunden die Flatrate für Ladesäulen in Deutschland schon ab 49 Euro im Monat erwerben können, haben deutsche Regulierer vergessen, die Fahrzeugregistrierung mit den Angaben der Batterien vorzunehmen. Dadurch gibt es derzeit keine Kenntnis über flexible Speicher in der Gesellschaft. Die Frage des einheitlichen Bezahlens ist noch nicht restlos geklärt. Stattdessen wird die eMobilität von der EEG-Umlage belastet, was inhaltlich völlig sinnfrei ist. Auch fehlt es an einer verlässlichen Monopolkontrolle, zu oft können Ladesäulenbetreiber die
Im Vordergrund steht der Zugriff auf das Ladenetz, die Stromversorgung und die Mobilitätsregulierung für fließenden Verkehr.
Preise diktieren. Hier muss regulatorisch noch eine Menge passieren, damit nicht nur elegante, sondern auch kluge und bezahlbare Produkte den Wechsel hin zur Elektromobilität gestalten.
Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbandes eMobilität (BEM)
Wer die Mobilität nicht wie ein Netz denkt, kann sie nicht erfolgreich gestalten.
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KPIT – PARTNER CONTENT
„Die richtige Software ist Treiber für E-Mobilität“
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Der Trend zu alternativen Antrieben und autonomem Fahren beschleunigt die Entwicklung. Um neue Technologien zu ermöglichen, braucht es intelligente und zuverlässige Softwarelösungen.
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ir stehen an der Schwelle einer Revolution – auch, wenn die Zahlen das noch nicht so ausdrücken. Im Jahr 2020 gab es laut Statista weltweit rund 10,9 Millionen Elektroautos, über drei Millionen Fahrzeuge mehr als noch im Vorjahr. Der Bestand hat sich seit dem Jahr 2012 mehr als verfünfzigfacht. Während die Einführungsraten für Elektrofahrzeuge derzeit noch niedrig sind, wird geschätzt, dass bis 2030 weltweit etwa 30 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft werden. Bei zunehmender Luftverschmutzung und der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen spielen alternative Antriebe wie die Elektromobilität eine zunehmend wichtigere Rolle im motorisierten Individualverkehr. „Der Verbrennungsmotor ist in seiner bisherigen Form ein Auslaufmodell“, betont Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Deutschland habe die Klimaschutzziele von Paris unterschrieben und müsse sie einhalten. Dazu soll der Verkehrssektor seinen Beitrag leisten.
„Die Auswirkungen der Elektrifizierung für die Mobilität sind gewaltig.“
Kishor Patil, CEO und Mitbegründer KPIT Die Zukunft der Mobilität – besonders in Smart Cities – wird von wichtigen technologiegetriebenen disruptiven Trends angetrieben: Elektrifizierung von Fahrzeugen, vernetzte und autonome Fahrzeuge sowie Mobility-as-a-Service. Um diese neuen Technologien zu ermöglichen, braucht es intelligente sowie zuverlässige Softwarelösungen. Ein Global Player auf diesem Gebiet ist KPIT Technologies. KPIT, mit europäischem Hauptsitz in München, ist auf eingebettete Software spezialisiert und verfügt über tiefgreifendes Know-how im Bereich CASE – also Connectivity, Autonomy, Shared Mobility und Electrifications. Ihre Software hat sich bereits in zahlreichen Fahrzeugmodellen auf der Straße bewährt. Auf dem Weg zur zukünftigen Mobilität arbeitet KPIT mit der globalen Automobilindustrie zusammen und bietet innovative Lösungen an. CEO und Mitbegründer Kishor Patil sieht das Unternehmen in der Rolle eines nachhaltigen Software-Integrators. „Die Zukunft gehört der Elektromobilität. Wie
„Zukünftig werden die Anforderungen an die Software, man denke nur an selbstfahrende Autos, also massiv steigen.“
schnell diese Zukunft Wirklichkeit wird, könnte uns alle überraschen und hängt auch davon ab, wie schnell einige der Technologien etabliert werden. Die Automobil- und Mobilitätsindustrie und das Ökosystem müssen zusammenarbeiten, um eine grünere und sauberere Zukunft zu verwirklichen.“ Dazu zählt auch der Trend der Urbanisierung, sagt Patil. Sie werde die Industrie weiter zwingen, zusammenzuarbeiten, um nach intelligenten Technologien zu streben, die sowohl in smarten Autos als auch in smarten Städten zum Einsatz kommen. Die Auswirkungen der Elektrifizierung für die Mobilität sind gewaltig. Der Wandel zur Elektromobilität stellt die Rolle der Software dabei immer mehr in den Mittelpunkt. Das bedeutet, dass der Prozentsatz an Software und die Komplexität bei Elektrofahrzeugen weiter zunehmen wird. Softwarefähige Funktionen sollen dem Fahrer einen Mehrwert bieten und dabei helfen, Fahrzeugmarken zu differenzieren. Zusätzlich können Softwaredienste zur Generierung von neuen
Über KPIT KPIT ist ein globales Technologieunternehmen, das Softwarelösungen anbietet, die der Mobilität zum Sprung in eine saubere, intelligente und sichere Zukunft verhelfen. Mit mehr als 7.000+ Automobelievern rund um den Erdball, die sich auf Embedded Software, KI & digitale Lösungen spezialisiert haben, ermöglicht KPIT den Kunden eine schnellere Umsetzung der Mobilitätstechnologien der nächsten Generation. Mit Entwicklungszentren in Europa, den USA, Japan, China, Thailand und Indien arbeitet KPIT mit Marktführern im Bereich der Mobilität zusammen und ist dort präsent, wo sich das Ökosystem wandelt. Nähere Details finden Sie unter www.kpit.com
Einnahmen dienen, etwa durch Servitization (As-a-Service-Modelle). Sicherheit gewähren Over-the-Air-Updates oder die Kommunikation zwischen den Steuergeräten. „Dies wird auch zu weiteren Herausforderungen führen, da etwa mehrere Parteien von OEM- und Zuliefererseite zu verschiedenen Softwarekomponenten beitragen. Dazu bedarf es in diesem Fall einer standardisierten Automotive Open System Architecture (AUTOSAR genannt) als Enabler“, betont Kishor Patil von KPIT. Und fährt fort: „Mit der zunehmenden Menge an Softwarefeatures ergibt sich die Chance, individuelle Mobilität mit Smart-City-Infrastrukturen zu verbinden. So werden Ampeln, die mit Fahrzeugen kommunizieren, einen verbesserten Verkehrsfluss ermöglichen und dazu beitragen, dass Städte intelligent werden.“ Zukünftig werden die Anforderungen an die Software, man denke nur an selbstfahrende Autos, also massiv steigen. Das Automotive & Mobility-Ökosystem muss in neue Fähigkeiten investieren, insbesondere in die Softwareentwicklung, um die Aufgaben zu meistern. „Mehr Standardisierung und Open Source werden die Komplexität reduzieren. Das zukünftige Automotive & Mobility Ecosystem umfasst nicht nur OEMs und Zulieferer, sondern auch smarte Verkehrsinfrastrukturen und individuelle Bedürfnisse. Aber am wichtigsten: Softwareintegrationsfähigkeiten entscheiden darüber, ob Ideen vom Prototyp zur Produktion gelangen“, so CEO Kishor Patil von KPIT. Eine gute Zusammenarbeit von Industrie und der Regierung kann diese technologische Revolution beschleunigen.
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