#175 – Resilienz

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Eine unabhängige Kampagne von Contentway

RESILIENZ

RESILIENZ ALS ERFOLGSFAKTOR IN UNSICHEREN ZEITEN

Geopolitische Unsicherheiten, volatile Märkte, Fachkräftemangel – Unternehmen stehen heute vor zahlreichen Herausforderungen. Doch wie gelingt es, sich trotz dieser Widrigkeiten widerstandsfähig aufzustellen?

INNOVATION BRAUCHT SICHERHEIT

Cybersicherheit ist kein Hindernis, sondern der Schlüssel zur digitalen Transformation. Für Resilienz, Innovation und langfristigen Unternehmenserfolg.

HOHE NACHFRAGE BEI IT-INVESTITIONEN

Transformation als Überlebensstrategie: IT- und Digitalisierungsinvestitionen versprechen Resilienz in Zeiten des Wandels.

ESG FÜR NACHHALTIGEN UNTERNEHMENSERFOLG

Die Integration von ESG-Kriterien in die Unternehmensstrategie ist weit mehr als ein Compliance-Tool.

Entdecke die Zukunft des Live Recruitings & Employer Brandings auf unseren Karriere Events!

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Digitale Transformation
Großes Interview | Joerg Kohlenz | Vorwerk Services GmbH
Partner Content | Kyndryl

RESILIENZ

AUSGABE #175

Senior Account Manager:

Manni Nguyen

Geschäftsführung:

Nicole Bitkin, Jessica Bruns

Head of Content & Media Production:

Aileen Reese

Redaktion und Grafik:

Aileen Reese, Nadine Wagner, Caroline Strauß, Negin Tayari

Text:

Thomas Soltau, Julia Butz, Katja Deutsch

Coverfoto:

Pexels, Presse/Vorwerk Services GmbH

Distribution & Druck:

Handelsblatt, April 2025

Contentway

Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Die Inhalte des „Partner Content“ und „Hotspot Highlight“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.

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Herausgegeben von:

Contentway GmbH

Neue Burg 1

DE-20457 Hamburg

Tel.: +49 40 87 407 400

E-Mail: info@contentway.de Web: www.contentway.de

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WEITERE INHALTE

4. Christopher Schütze

8. Digitale Transformation

10. Joerg Kohlenz 15. ESG

CONTENTWAY.DE

Ehrlich zu sich selbst zu sein, ist unabdingbar Marcus Diekmann, Experte für disruptive Geschäftsmodelle und digitale Transformation, Unternehmer und Start-up-Investor, spricht über seine Erfolge beim Change. Und was der Blick in den Spiegel damit zu tun hat.

Resilienz ist mehr als Krisenmanagement

EINLEITUNG

Seit einigen Jahren werden Unternehmen durch multiple Krisen herausgefordert: Naturkatastrophen, kriegerische Auseinandersetzungen, Klimawandel, politische und gesellschaftliche Veränderungen, zunehmende Regulatorik, die ökonomischen Herausforderungen eines angespannten Marktes sowie disruptive Technologien. Insbesondere Unternehmen mit komplexer Wertschöpfung und globalen, hochvernetzten Lieferketten setzen sich mit den Erkenntnissen erlebter Krisen auseinander und wenden diese für Strategien und Maßnahmen für aktuelle Herausforderungen an.

Foto: Presse

Resilienz ist dabei sehr viel mehr als Krisenmanagement: Es geht nicht nur um die Vorbereitung für das Abrufen von Notfallplänen, sondern mindestens ebenso sehr um präventive Maßnahmen, um Gefährdungen nach Möglichkeit zu vermeiden oder zu mindern. Erst das Verständnis möglicher Risiken und Abhängigkeiten ist die Voraussetzung für Resilienz.

Dazu müssen die jeweiligen Auswirkungen identifiziert sowie entsprechende Strategien entwickelt und Ressourcenbedarfe ermittelt werden. Dabei ist das Zusammenwirken relevanter Unternehmensbereiche, die von Risiken betroffen wären bzw. an mitigierenden oder vorbeugenden Maßnahmen beteiligt sein müssen, entscheidend. Denkt man beispielsweise an die Möglichkeit eines Unfalls in der Produktionsstätte eines Lieferanten, so kann dies von Personenschäden über rechtsrelevante Auswirkungen und Compliance-Verstöße

Kundenbindung leicht gemacht mit INVENT

Es ist viel kosteneffi zienter, bestehende Kunden zu halten, als neue zu gewinnen. Warum also nicht auf emotionale Erlebnisse setzen, die langfristig verbinden? INVENT bietet seit über 30 Jahren Hotel-Erlebnisschecks als ideale Lösung für effektive Kundenbindung. Mit einem entspannten Kurzurlaub für zwei schaffen Sie positive Erinnerungen, die Ihr Unternehmen unvergesslich machen. Unsere exklusiven Partnerhotels, darunter das Hotel Auenhof**** in Tirol, sorgen dafür, dass jeder Kurzurlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Nähere Infos unter: www.invent-europe.com

aufgrund fehlender Arbeitsschutzmaßnahmen bis hin zu einer Beeinträchtigung der Bereitstellung von Produkten sowie Reputationsschäden nach sich ziehen. Risikomanagement in der Lieferkette – Compliance – Nachhaltigkeit – dieses Dreigestirn ist nur ein Exempel der miteinander verzahnten Unternehmensfunktionen, die in ihrer Risikostrategie und ihrem Zusammenarbeitsmodell eng verknüpft sein müssen.

Eine resiliente Unternehmensführung nutzt die enormen Herausforderungen notwendiger Vorbereitungen als Chance. Gerade die zunehmende Regulatorik ist in diesem Zusammenhang trotz der mit ihr verbundenen Aufwände zur Erfüllung vielschichtiger Berichtspflichten auch ein Antrieb, sich mit verschiedenen Risiken und Chancen für das Unternehmen auseinanderzusetzen, Transparenz herzustellen, informierte Entscheidungen zu treffen und Ressourcen zu allokieren.

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Produktion „sicher“ steigern Das Vorurteil vom Führungspersonal vieler Firmen, komplexe Systeme für die Cybersicherheit würden die Produktivität behindern, muss überwunden werden.

Tanja Kruse-Jones, leitet das Team Supplier Ecosystem Management in Europa beim führenden globalen Technologieforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) und kümmert sich insbesondere um die Themen Risikomanagement, Compliance und Nachhaltigkeit.

Technologie ist dabei einer der wesentlichen Treiber. Daten schaffen auf strategischer und operativer Ebene Transparenz über Risiken und Chancen; KI modelliert Risikoszenarien und unterstützt Prozesse; IT-Lösungen standardisieren und automatisieren Aktivitäten und unterstützen die bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Je komplexer die Wertschöpfungskette ist, desto größer ist der Nutzen von Technologie. Doch erst das Risikobewusstsein und eine entsprechende Kultur im Unternehmen, das Vorhandensein einer Risikostrategie und klarer Kommunikationswege und Entscheidungsmandate und die Einbindung der Expertise von Mitarbeitenden der verschiedenen Unternehmensbereiche stellen sicher, dass Risiken ganzheitlich betrachtet und erfolgreich gemanagt werden können.

Sonnige Auszeit im Hotel Auenhof**** – Unser Partnerhotel im Stubaital

Umgeben von den beeindruckenden Tiroler Bergen lädt das Hotel Auenhof**** zu einer erholsamen Auszeit ein. Die stilvoll eingerichteten Zimmer schaffen eine Wohlfühlatmosphäre für entspannte Stunden. Erkunden Sie das malerische Stubaital bei Wanderungen, Radtouren oder schneesicheren Skitouren und lassen Sie sich von der Schönheit der Natur verzaubern.

Nach einem aktiven Tag erwartet Sie pure Entspannung in der großzügigen Wellnesslandschaft. Das Panorama-Hallenbad, die Zirben Sauna, die Finnische Sauna, das Kräuterdampfbad, das Kneippbecken, die Eisgrotte und der weitläufige Garten mit Liegewiese, Kuschelinseln und Biotop bieten alles, um Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen.

Auch die kleinen Gäste kommen voll auf ihre Kosten: Der „Big Family Sommerclub“ begeistert mit

einem Abenteuerspielplatz, iWall-Fitness, einem Spielzimmer mit Kletterwand, Tischtennis, Tischfußball und einem Kinderkino. Abgerundet wird Ihr Aufenthalt durch Stubaier Köstlichkeiten, die in der gemütlichen Stube oder auf der Terrasse serviert werden.

Verbringen Sie unvergessliche Momente mit Ihrer Familie im Stubaital und tanken Sie neue Energie inmitten der Natur.

Neue Features, mehr Effizienz und höhere Sicherheit

Ingram Micro setzt frühzeitig auf Windows 11

Adrian Schramm, IT Systems & Network Administrator, erklärt im Interview, wie sich Ingram Micro stabile Performance und zuverlässige Security Features sicherte und welche Faktoren bei der Planung der Windows 11-Umstellung berücksichtigt werden sollten.

Warum hat sich Ingram Micro für die frühzeitige Umstellung auf Windows 11 entschieden?

Windows 11 bietet die neuesten Updates und entscheidende Sicherheitsverbesserungen. Um stets auf dem aktuellen Stand zu bleiben, haben wir uns für eine frühzeitige Migration entschieden. In Deutschland verwalten wir in der lokalen IT-Abteilung rund 800 Geräte. Das Upgrade selbst benötigte pro Gerät ein bis zwei Stunden, während der gesamte Prozess über alle Geräte hinweg mehrere Monate dauerte. Dies war ein weiterer Grund, weswegen wir eine frühe Umstellung geplant haben. Damit gestartet sind wir etwa ein Jahr nach dem Release von Windows 11. So konnten wir sicherstellen, dass mögliche Anfangsprobleme des Betriebssystems behoben sind und Windows 11 stabil läuft.

Wie verlief der Übergang von Windows 10 auf Windows 11 bei Ingram Micro? Gab es besondere Herausforderungen?

Besonderheiten gehören bei derartig großflächigen Umstellungen zur Regel. Eine Herausforderung war, dass nicht alle Geräte Windows 11-kompatibel waren, insbesondere wegen der TPM 2.0-Verschlüsselung. Deshalb mussten viele ältere Geräte durch neue Windows 11 Devices ersetzt werden.

Welche konkreten Vorteile bietet Windows 11 für Unternehmen?

Windows 11 weist eine effizientere UpdateQualität auf. Die Updates sind bis zu 40 Prozent kleiner und werden im Hintergrund installiert, was den Arbeitsfluss kaum beeinträchtigt. Weitere Vorteile sind eine längere Akkulaufzeit bei Laptops und eine optimierte Nutzung von Hybrid-CPUs – das steigert sowohl die Leistung als auch die Produktivität.

Warum sind die Sicherheitsfunktionen von Windows 11 für Ingram Micro relevant?

Kein Betriebssystem ist vollkommen sicher und Angreifer suchen ständig nach Schwachstellen. Windows 11 bietet regelmäßige Sicherheitsupdates, die Lücken schließen, wie etwa gegen Zero-Day-Exploits. Ohne Updates sind Systeme anfällig für Schadsoftware wie Viren, Trojaner oder Ransomware. Im schlimmsten Fall könnte dies schwerwiegende Folgen für den Geschäftsbetrieb, den Schutz sensibler Daten uvm. haben.

Was sind Best Practices für die Migration auf Windows 11, die für andere Unternehmen hilfreich sein könnten?

Eine Neuinstallation des Betriebssystems ist meist die beste Wahl, da sie Altlasten entfernt und die bestmögliche Performance gewährleistet. Vor einem Upgrade sollte unbedingt auch eine Datensicherung durchgeführt werden, um Datenverluste zu vermeiden. Zudem ist es essenziell, vorab zu testen, ob alle unternehmensrelevanten Anwendungen mit Windows 11 kompatibel sind.

Wie sind Sie bei Ingram Micro mit älterer Hardware umgegangen?

Nicht kompatible Hardware wurde durch neue Geräte ersetzt. Dank unseres Teams in Flensburg, das sich um die Wiederaufbereitung und das Recycling alter Hardware kümmert, konnten wir diese nachhaltig verwerten.

Gibt es spezielle Tools oder Schulungen, die den Umstieg erleichtern?

Bei Problemfällen ist das Media Creation Tool von Microsoft sehr hilfreich, welches das Upgrade auf den Geräten ausführt. Es ermöglicht eine einfache Durchführung sowie die Erstellung eines Installationsmediums. Alle Neugeräte wurden mithilfe von Microsoft Autopilot mit Windows 11 ausgestattet. Schulungen waren nicht notwendig. Die Benutzeroberfläche von Windows 11 ist sehr intuitiv gestaltet, sodass sich User schnell selbst zurechtfinden.

Wenn Sie trotz dem Supportende von Windows 10 im Oktober noch nicht auf Windows 11 Hardware umgestiegen sind und Fragen dazu haben, steht Ihnen das Vertriebsteam von Ingram Micro gern mit Rat und Tat zur Seite. Mehr Infos dazu finden Sie hier: de.ingrammicro.eu/smart-up-teaser

Kontakt

Ingram Micro Distribution GmbH Heisenbergbogen 3 | 85609 Aschheim +49 89 4208 – 1666 sales.de@ingrammicro.com

Cybersecurity wird zunehmend zu einer technischen, strategischen und regulatorischen Herausforderung

Christopher Schütze, Chief of Advisory und CISO bei Kuppinger Cole, spricht über die immer professioneller werdenden Cyberattacken.

Text: Katja Deutsch

Foto: Tirza van Dijk/unsplash, Presse

Herr Schütze, was sind aktuell die größten Cyberbedrohungen für Unternehmen?

Die Bedrohungen sind in den letzten Jahren deutlich raffinierter geworden. Angreifer setzen KI-gestützte Social Engineering-Angriffe für hochprofessionelle Attacken ein, zum Beispiel CEOFraud mit Deepfakes oder maßgeschneiderte Phishing-Kampagnen. Besonders kritisch sind auch Supply-Chain-Attacken, bei denen Unternehmen über Zahlungsdienstleister, Softwareanbieter oder Cloud-Anbieter kompromittiert werden – mit massiven Auswirkungen. Dazu kommt Ransomware-as-a-Service, bei denen mit wenigen Klicks attackiert werden kann: Infrastruktur mieten, Exploits im Darknet kaufen, los geht’s. Immer noch existieren auch fehlendes Sicherheitsbewusstsein, ShadowIT, Komplexität durch Multi-Cloud und KI-gestützte Angriffe auf große Datenmengen. Security-Teams kämpfen mit der schieren Masse an Applikationen, Identitäten und Daten, die zu überwachen sind.

Weshalb sind Multi-Cloud-Strategien riskant?

Multi-Cloud ist zwar oft Standard, jedoch aufgrund der fehlenden Übersicht riskant, wenn beispielsweise AWS, Azure und GCP parallel genutzt werden. Fehlt der Überblick, folgt Chaos. Beson-

NHIs sind einer der am meisten unterschätzten Angriffsvektoren.

ders problematisch sind fehlende Governance-Mechanismen: Ein Cloud-Admin kann mal eben eine neue Datenbank oder API freigeben. Ohne Cloud Security Posture Management (CSPM) weiß niemand über den Speicherort sensibler Daten und bestehende Zugriffsberechtigungen Bescheid. Ein weiteres Risiko: Nicht-menschliche Identitäten (NHIs). In Multi-Cloud-Umgebungen laufen viele Prozesse über Service-Accounts, API-Keys oder automatisierte Skripte, ohne Passwort- oder Schlüsselrotation, Zugriffskontrollen und Monitoring. Zugangsdaten für Schnittstellen sind hart in Skripten und Konfigurationsdateien codiert, Zugriffsrechte sind dauerhaft statt temporär.

Welche Rolle spielen nicht-menschliche Identitäten (NHI) bei Cyberattacken?

NHIs sind einer der am meisten unterschätzten Angriffsvektoren. Die Zahl der nicht-menschlichen Identitäten in Unternehmen ist heute oft zehnmal

höher als die der menschlichen Nutzer – IoT-Geräte, APIs, Service-Accounts, Automatisierungstools – für die sich niemand verantwortlich fühlt. Erhält ein Angreifer in modernen DevOps- und CI/CD-Umgebungen durch Phishing oder gestohlene Darknet-Credentials Zugang, kann er den gesamten Deployment-Prozess manipulieren. Unternehmen müssen daher Machine Identity Management, Zero Trust für NHIs und automatisierte Security-Kontrollen einführen, um diese Risiken in den Griff zu bekommen.

NIS2, DORA und das KI-Gesetz zwingen bereits zum Handeln. Was müssen Unternehmen jetzt unbedingt vorantreiben?

Entscheidungen, die aufgrund von KI getroffen werden, müssen auditierbar und nachvollziehbar sein. Das bedeutet neue Compliance-Frameworks, Datenschutzrichtlinien und eine stärkere Governance über KI-gestützte Prozesse.

Der CISO sitzt in vielen Unternehmen jetzt direkt am Vorstandstisch – und das zu Recht. Denn bei unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen haften Vorstände oft persönlich. Unternehmen haften nun auch für die ordentlichen Sicherheitsmaßnahmen ihrer Lieferanten. DORA fordert zudem eine höhere Frequenz von Penetration Testing und Red-Teaming. Unternehmen müssen kontinuierlich nach Schwachstellen suchen. Entscheidungen, die aufgrund von KI getroffen werden, müssen auditierbar und nachvollziehbar sein. Das bedeutet neue Compliance-Frameworks, Datenschutzrichtlinien und eine stärkere Governance über KI-gestützte Prozesse. Unternehmen müssen Cyber-Resilienzstrategien entwickeln, über Notfallpläne verfügen und die geschäftlichen Auswirkungen (der Business Impact) von Sicherheitsvorfällen verstehen.

Christopher Schütze, Chief of Advisory und CISO bei Kuppinger Cole

Innovation braucht Sicherheit

Cybersicherheit ist kein Hindernis, sondern der Schlüssel zur digitalen Transformation. Für Resilienz, Innovation und langfristigen Unternehmenserfolg.

Geopolitische Spannungen, gezielte Cyberangriffe, Ransomware-Attacken und digitale Spionage stellen eine massive Bedrohung für Unternehmen und ihre Lieferketten dar. Gleichzeitig treiben die rasante Einführung neuer Technologien, der IT-Fachkräftemangel und steigende regulatorische Anforderungen die Komplexität weiter voran. Um die Potenziale innovativer Technologien wie KI, Automatisierung und CloudComputing voll auszuschöpfen, benötigen Unternehmen eine sichere, moderne und anpassungsfähige IT-Infrastruktur. Wettbewerbsfähigkeit in dynamischen Zeiten erfordert konsequente Digitalisierung – Cybersicherheit darf dabei nicht als Innovationsbremse, sondern muss als Treiber einer erfolgreichen digitalen Transformation verstanden werden. Entscheidend ist eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie, die auf einer soliden „operativen Hygiene“ basiert, darunter Patch-Management, Multi-FaktorAuthentifizierung (MFA), Zero-TrustModelle und Data Loss Prevention. Ebenso essenziell sind leistungsfähige Mechanismen zur Erkennung und Reaktion auf Cyberangriffe sowie eine integrierte Betrachtung von IT- und OT-Infrastrukturen.

Als weltweit führender Infrastrukturdienstleister unterstützt Kyndryl mit mehr als 7.500 Cybersicherheitsexperten Unternehmen bei der Modernisierung, Resilienz und Effizienz ihrer kritischen IT-Systeme und begleitet branchenübergreifend auf dem Weg der digitalen Transformation. Country President Kyndryl Deutschland Kai Grunwitz im Interview.

Warum sind Investitionen in die Cybersicherheit Investitionen in die Zukunftsfähigkeit jedes Unternehmens? Zukunftsfähigkeit hängt maßgeblich von Anpassungs- und Innovationsfähigkeit ab. Um den Möglichkeitsraum 2.0, wie ich ihn nenne, zu gestalten, sind Cybersicherheit und Resilienz essenzielle Grundpfeiler. Doch echte Transformation erfordert mehr als die digitale Abbildung bestehender Strukturen – sie beginnt mit der Bereitschaft, etablierte Prozesse kritisch zu hinterfragen und in moderne, innovative Konzepte zu überführen. Wer Cybersicherheit dabei vernachlässigt, riskiert in der digitalen Transformation auf halbem Wege zu scheitern. Entscheidend sind daher drei

Fragen: Wo liegen potenzielle Schwachstellen? Wie baue ich von Beginn an sicher? Und wie reagiere ich im Ernstfall? Die sichere Umsetzung dieser Transformation ist unser Kerngeschäft.

Zukunftsfähigkeit hängt maßgeblich von Anpassungs- und Innovationsfähigkeit ab. Um den Möglichkeitsraum 2.0, wie ich ihn nenne, zu gestalten, sind Cybersicherheit und Resilienz essenzielle Grundpfeiler.

Die Kyndryl Readiness Studie 2024 beleuchtet die Diskrepanz zwischen wahrgenommener und tatsächlicher Cyber-Bereitschaft von Unternehmen weltweit. Danach geben zwar 90 Prozent an, auf Cyberangriffe vorbereitet zu sein, nur rund 39 Prozent, trauen sich zu, die Bedrohung tatsächlich managen zu können. Diese deutliche Diskrepanz unterstreicht die Dringlichkeit eines ganzheitlichen und belastbaren CyberResilience-Konzeptes, das präventive und reaktive Maßnahmen vereint. Unternehmen müssen ihre Antizipationsfähigkeit gegenüber Bedrohungs -

szenarien gezielt stärken, um im Ernstfall schnell und effizient zu reagieren und Ausfallzeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Dies erfordert Investitionen in moderne Technologien, von fortschrittlicher Bedrohungserkennung über optimierte Wiederherstellungsverfahren bis hin zu durchgängigen, regelmäßig getesteten Notfallprozessen. Nur so lässt sich die Lücke zwischen Wahrnehmung und Realität nachhaltig schließen.

Warum ist Kyndryl der richtige Partner, um langfristige Widerstandsfähigkeit zu sichern? Weil wir sehr genau verstehen, wie kritische Infrastrukturen funktionieren und auf jahrzehntelange Erfahrung im Betrieb zurückblicken. Cyberkriminelle verwenden KI tagtäglich, um Ziele in kürzester Zeit zu identifizieren, zu analysieren und vorhandene Erkennungssysteme kreativ zu umgehen. So vorbereitet werden gezielte Angriffe wie z. B. automatisiertes (Spear-)Phishing oder täuschend echter Deepfake-Betrug durchgeführt. Um diesen hochentwickelten Bedrohungen wirksam zu begegnen, ist der Einsatz von KI in der Cyberabwehr unerlässlich. Unser Fokus liegt auf zuverlässigen, hochautomatisierten und sicheren Betriebsprozessen, die durch Kyndryl Bridge, einer eigenen, KI-gestützten Betriebs-Plattform (AIOps), gewährleistet wird. Wir sind ein Partner, der nicht ausschließlich berät, sondern die

Auch im Kyndryl Institute wird die Vordenkerrolle an der Schnittstelle von Wirtschaft und Technologie deutlich: Ein Think Tank, um Unternehmen im Zeitalter des Wandels durch die Komplexitäten von KI, globalem Handel und Cybersicherheitsvorschriften zu navigieren. www.kyndryl.com

kritische Infrastruktur selbst betreibt. Ein riesiger Mehrwert im Gegensatz zu vielen anderen, die nur einige Bausteine anbieten.

Die meisten der Fortune 100 sind Kyndryl-Kunden. Wo sehen Sie Ihren Fokus in Deutschland?

Wir betreuen unterschiedlichste Kunden von Dax-Unternehmen bis zu Hidden Champions aus dem Mittelstand. Financial Services & Insurance, Automotive & Manufacturing sowie Logistik sind unsere Kernindustrien. Egal, an welchem Punkt der digitalen Transformation sich ein Unternehmen befindet – überall, wo kritische Infrastrukturen betrieben werden, sind wir stark.

Kai Grunwitz, Country President von Kyndryl Deutschland, Mitglied des Hauptvorstands des Bitkom e. V. & eine der führenden Persönlichkeiten im Bereich IT-Transformation und digitale Innovation.

Kontakt Hier geht es zum LinkedIn-Profil von Kai Grunwitz.

Kyndryl – Partner Content

IT Visibility: Grundpfeiler der Cybersicherheit

Cybersecurity-Lösungen können nur dann effektiv greifen, wenn sie alle Assets sehen. Daher müssen Unternehmen ihre IT-Landschaft vollständig kennen.

Herr Aydın, warum ist IT Visibility ein so entscheidender Faktor für die Cybersicherheit?

IT Visibility, also die Sichtbarkeit aller IT-Assets, ist das Grundgerüst für eine moderne und effektive Cybersicherheitsstrategie. Denn man kann nur das schützen, was man sehen kann. In einer Zeit, in der Unternehmen auf agile Prozesse und den schnellen Austausch von Informationen angewiesen sind, ist es essenziell, einen vollständigen Überblick über die IT-Infrastruktur zu haben. IT Visibility ermöglicht es, Sicherheitslücken zu identifizieren, die Angriffsfläche zu minimieren und somit geschäftliche Handlungsfähigkeit zu bewahren.

Cybersicherheit hat sich von einem reinen IT-Thema zu einer geschäftlichen Priorität entwickelt. Warum? Ein wichtiger Wendepunkt war die Erkenntnis, dass Cyberangriffe nicht nur technische, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen haben. Laut einer aktuellen Gartner-Umfrage betrachten 88 Prozent der Vorstände Cybersicherheit als ein zentrales Geschäftsrisiko und nicht mehr nur als technisches Problem. Investoren, Regulierungsbehörden und Kunden fordern zunehmend robustere Sicherheitsmaßnahmen. Die Unternehmensführung wird in Zukunft auch an der Cybersicherheitsperformance gemessen werden.

Eine der großen Herausforderungen ist die „Schatten-IT“. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Dezentrale IT-Umgebungen führen dazu, dass verschiedene Abteilungen eigenständig Software und Hardware in die Infrastruktur einbringen, oft ohne Rücksprache mit der IT-Abteilung. Weil diese Geräte nicht aktiv gemanagt werden, spricht man von „Schatten-IT“ – das Ergebnis eines Zusammenflusses von Faktoren: langwierige Prozesse bei der Beschaffung, unzureichende Aufklärung unter Mitarbeitenden, sofortige Verfügbarkeit von Cloud-Lösungen. Eine Schatten-IT erschwert die Kontrolle, verschlechtert die Sicherheitslage erheblich und schafft Sicherheitslücken in der IT-Infrastruktur. Ohne eine vollständige IT Asset Visibility fehlen entscheidende Daten, um Cybersicherheitsmaßnahmen wirksam umzusetzen – das Risiko für Cyberangriffe erhöht sich signifikant.

Welche konkreten Folgen kann solch ein Angriff für ein Unternehmen haben?

Als global agierender Softwarehersteller wissen wir, dass die Auswirkungen gravierend sein können. Neben finanziellen Verlusten durch Betriebsunterbrechungen und Datenverlust kann auch das Vertrauen der Kunden massiv geschädigt werden. Studien zeigen, dass 31 Prozent der Kunden nach einem Angriff ihre Beziehung zu einem betroffenen Unternehmen beenden. Zudem können die Kreditwürdigkeit und Cyberversicherungsprämien negativ beeinflusst werden.

Was müssen Unternehmen also tun, um sich davor zu schützen?

Zunächst müssen Discovery- und Inventory-Lösungen eingesetzt werden, um eine vollständige Datengrundlage zu schaffen, und diese muss dann zwingend aktuell gehalten werden. Browser-Scanner können beispielsweise aufdecken, welche SaaS-Produkte und Cloud-Dienste genutzt werden, und SSO-Protokolle helfen dabei, Geräte und Zugriffe zu identifizieren. Ein Technologiekatalog, der maschinelles Lernen, KI, menschliche Erkenntnisse und Intelligenz kombiniert, ist die einzige Möglichkeit, um zuverlässige, vollständige und qualitativ hochwertige Daten für Cybersicherheitsanforderungen zu erhalten. Unsere Lösung dafür heißt Raynet

One Technology Catalog. Diese Technologie ist keine reine Cybersecurity-Lösung, sondern ergänzt klassische Security-Lösungen um den wichtigsten Faktor: eben die True IT Asset Visibility. Damit erhalten Unternehmen genau diese Transparenz, auch über blinde Flecken und Schatten-IT-Geräte und haben eine Basis, um weitere IT-Initiativen anzustoßen. Durch die lückenlose Erfassung und Überwachung aller Assets können Sicherheitsmaßnahmen gezielt umgesetzt werden. Das stärkt die gesamte Sicherheitsstrategie. Raynet

One und der integrierte Technologiekatalog sammeln automatisiert Daten, normalisieren diese und reichern sie um nicht-technische Informationen an. Damit wird eine hohe Datenqualität erreicht. Dieser Datenschatz dient als führende Quelle für kontinuierlich aktualisierte und vollständig angereicherte IT-Asset-Daten.

IT Visibility, also die Sichtbarkeit aller IT-Assets, ist das Grundgerüst für eine moderne und effektive Cybersicherheitsstrategie.

Langfristig ist es zudem sehr wichtig, dass Unternehmen eine Kultur der Sicherheit etablieren, in der alle Abteilungen ein gemeinsames Verständnis für IT-Risiken entwickeln.

Könnte denn die IT-Landschaft nicht auch manuell überwacht werden? Nicht in großen Unternehmen. Hier gibt es zu viele bewegliche Teile, als dass man nicht automatisierte Erkennungs- und Inventarisierungslösungen einführen könnte. Ohne sie werden Sie massive blinde Flecken in Ihrem Cybersicherheitsprogramm hinterlassen, die Angreifern Tür und Tor öffnen. Automatisierte Lösungen für Discovery- und Inventory-Prozesse helfen alternativlos dabei, Lücken zu finden und zu schließen, bevor sie zu einem Problem werden, und reduzieren so die Angriffsfläche erheblich.

Jetzt spenden!

Hilfe für

Geflüchtete

Weltweit sind rund 120 Millionen Menschen auf der Flucht – vor Naturkatastrophen, Hunger und Gewalt. Aktion Deutschland Hilft steht ihnen zur Seite.

Helfen Sie den Menschen jetzt – mit Ihrer Spende. Aktion-Deutschland-Hilft.de

Bündnis der Hilfsorganisationen

Hohe Nachfrage bei IT-Investitionen

DIGITALE TRANSFORMATION

Transformation als Überlebensstrategie: IT- und Digitalisierungsinvestitionen versprechen Resilienz in Zeiten des Wandels.

Text: Julia Butz

Foto: Christina@wocintechchat.com/unsplash

Investitionen in IT und Digitalisierung sind ein zentraler Pfeiler für Unternehmen, die in einem zunehmend herausfordernderen und dynamischen Marktumfeld bestehen wollen. Der IT-Dienstleistungsmarkt bleibt damit ein wachsendes Marktsegment. Denn trotz oder gerade aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigt sich die Notwendigkeit, das Potenzial digitaler Technologien zu nutzen, um Innovation voranzutreiben und die Agilität durch automatisierte schlanke Prozesse zu sichern.

Ein entscheidender Treiber für die Digitalisierung ist die Anpassung an veränderte Kundenanforderungen und Marktbedingungen. Die Pandemie hat diese Notwendigkeit verschärft, indem sie gezeigt hat, wie wichtig digitale Resilienz für die Geschäftskontinuität ist. Unternehmen, die bereits digital aufgestellt waren, konnten schneller auf

Disruptionen reagieren und ihre Marktposition behaupten. Dazu kommt der Fachkräftemangel, der den Bedarf an Automatisierungslösungen verschärft. Investitionen in Künstliche Intelligenz, Robotik und Prozessautomatisierung helfen Unternehmen, repetitive Aufgaben zu automatisieren und die Effizienz zu steigern. Auch für die Offenlegung von Nachhaltigkeitskennzahlen im Rahmen des verpflichtenden ESGReportings gewinnen unterstützende Software-Lösungen und Datenanalysesysteme an Bedeutung.

Unternehmen, die frühzeitig in digitale Technologien investieren, bleiben langfristig profitabler und wettbewerbsfähiger. Digitale Vorreiter wachsen um 50 Prozent schneller und erzielen höhere Renditen. Diese Entwicklung ist vor allem auf die Fähigkeit zurückzuführen, Prozesse zu automatisieren, neue Geschäftsmodelle zu erschließen und

flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Zu diesen Ergebnissen kommt die Lünendonk Studie 2024 „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland“. Damit bleibt die IT-Dienstleistungsbranche trotz der derzeit schwachen volkswirtschaftlichen Entwicklung weiterhin auf Wachstumskurs. Im Jahr 2023 verzeichneten die führenden ITDienstleister ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 9,7 Prozent. Für das laufende Jahr 2024 wird ein Umsatzwachstum von 10,7 Prozent erwartet, während für 2025 ein Anstieg auf 12,6 Prozent prognostiziert wird.

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe investieren Unternehmen verstärkt in CybersecurityLösungen und -Dienstleistungen. Besonders im deutschen Mittelstand zeigt sich dabei nach den Ergebnissen der Lünendonk Studie ein deutliches Spannungsfeld: Viele Unternehmen erkennen

die Notwendigkeit der Digitalisierung, kämpfen aber mit hohen Investitionskosten und Fachkräftemangel und setzen daher zunehmend auf externe IT-Dienstleister. Eine besonders hohe Nachfrage nach externer Unterstützung bei Digitalisierungsprojekten bestehe demnach in den Branchen Finanzdienstleistungen und Energie sowie im öffentlichen Sektor.

Fakten

Lt. Statistischem Bundesamt sollen die weltweiten Ausgaben für digitale Transformation bis 2027 auf 3,9 Billionen US-Dollar steigen. Die USA sind im weltweiten Länderranking zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit Spitzenreiter. In Europa gelten Skandinavien und die Niederlande als Vorreiter.

Veröffentlicht von Statista Research Department, 7.2024

Flexible Kostenstrukturen als Effizienz-Booster

Durch optimierte Strukturen, Shared Services sowie Digitalisierung lassen sich Kostenstrukturen nachhaltig verbessern.

Kostenstrukturen in Unternehmen können erheblich flexibilisiert werden. Dafür sind die Optimierung von Strukturen und Lieferketten notwendig, genauso wie die Einführung flexibler Shared Services und eine umfassende Digitalisierung von Prozessen. Immerhin kann eine optimierte Supply Chain laut Experten Kosteneinsparungen von bis zu 25 Prozent ermöglichen. Ergänzend berichten über zwei Drittel der Dienstleistungsunternehmen in der DACH-Region, dass sie durch den Einsatz von Shared Services ihre Kostenposition substanziell verbessert haben. Und die Digitalisierung von Geschäftsprozessen steigert nicht nur Effizienz und Flexibilität –zusätzlich verschafft sie Unternehmen auch einen Wettbewerbsvorteil durch verbesserte Kundeninteraktion und erhöhte Agilität. Das erläutern auch Dr. Michael Lukarsch und Dr. Philipp

Herrmann, beide Partner der internationalen Topmanagement-Beratung Horn & Company.

Welche zentralen Maßnahmen helfen Unternehmen, ihre Kostenstrukturen flexibler zu gestalten, ohne an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen?

Lukarsch: Wir analysieren mit unseren Kunden immer die individuelle Situation und nutzen dann eine Kombination verschiedener Instrumente, um die Kostenstrukturen flexibler zu gestalten: atmende Kapazitäten durch flexible Arbeitszeitmodelle und eine optimierte Wertschöpfungstiefe, skalierbare Prozesse mit hohem Digitalisierungs- und Standardisierungsgrad, modulare Strukturen mit einer ausgewogenen Zentral-Dezentral-Balance sowie einer Bündelung von Aufgaben z. B. in Shared Service Centern, Netzwerkflexibilität durch optimierte Auftrags-Standort-Allokation und Transferierbarkeit von Produkten sowie ein optimiertes Vertragsmanagement mit klaren Standards und angepassten Laufzeiten.

Was macht Shared Services zu einem entscheidenden Hebel für mehr Anpassungsfähigkeit und Resilienz?

Lukarsch: Shared Service Center bündeln Aufgaben an Standorten mit einer oft geringeren Kostenbasis, nutzen Economies of Scale und ermöglichen eine verbesserte Balance zwischen zentralen und dezentralen Strukturen. Dies schafft Synergien und macht Digitalisierungsinitiativen wirtschaftlicher, indem Standardisierungs- und Automatisierungspotenziale bestmöglich ausgeschöpft werden.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung –besonders durch eine S/4HANA-Transformation – bei der Flexibilisierung von Kostenstrukturen?

Herrmann: S/4HANA bietet umfassende Chancen für End-to-End-Prozessdigitalisierung und Standardisierung. Wenn zentrale Prozesse konsequent neu gedacht und aufgesetzt werden, lassen sich Potenziale zur Reduzierung des BreakEvens heben. Entscheidend hierfür ist eine Umsetzung orientiert an Effizienzpotenzialen statt einer rein IT-getriebenen Transformation.

Horn & Company ist eine führende Top-Management-Beratung mit den Schwerpunkten Financial Services, Handel und Industrie. Mit unseren erfahrenen Berater:innen unterstützen wir unsere Kund:innen dabei, Chancen zu nutzen, Herausforderungen zu meistern und gemeinsam die Zukunft zu gestalten. www.horn-company.com

Seven Principles (7P) – Partner Content

Dr. Michael Lukarsch und Dr. Philipp Herrmann, Partner bei Horn & Company

Welchen Beitrag leistet Horn & Company auf dem Weg zu einer flexibleren Kostenstruktur?

Lukarsch: Unsere Experten bringen langjährige Erfahrung in den von uns beratenen Branchen, produzierende Unternehmen und Handel, mit. Dieser enge Branchenfokus und unsere vielfach erprobten Ansätze zur Kostenflexibilisierung ermöglichen es uns, für unsere Kunden maßgeschneiderte Programme aufzusetzen. So entstehen Lösungen, die nicht nur kurzfristige Kostenvorteile bringen, sondern auch langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichern.

horn & c mpany

Booster für Digitale Souveränität und Resilienz

Seit Januar greift DORA (Digital Operational Resilience Act) als finanzsektorspezifische Regulatorik zur Stärkung von Cybersicherheit und Resilienz. Bis Oktober muss zudem das KRITIS-Dachgesetz in nationales Recht überführt werden. Für Finanzinstitute birgt die Nichteinhaltung nicht nur strafrechtliche Risiken für Vorstände, Geschäftsführer und IT-Verantwortliche, sondern auch erhebliche Gefahren für die Resilienz und Sicherheit ihrer IT-Systeme. Digitale Souveränität wird zum Erfolgsfaktor, doch die Abhängigkeit von großen TechKonzernen bleibt. Hinzu kommen veraltete Legacy-Systeme, die modernen Sicherheitsstandards nicht genügen – ein Risiko, das sich angesichts der geopolitischen Lage deutlich verschärft.

DORA & KRITIS: Bürde oder Chance?

In Unternehmen sind über die Jahre komplexe und zum Teil stark veraltete IT-Landschaften entstanden. Mit DORA und KRITIS werden die Anforderungen an die IT, Prozesse und Tools deutlich erhöht, was bereits knappe Ressourcen bindet und teils zur Auslagerung ganzer Bereiche an spezialisierte Dienstleister führt. Erschwerend kommt hinzu, dass die häufig genutzten Technologien und digitalen Dienste US-amerikanischer Anbieter die DORA-Anforderungen nicht erfüllen, und das Berichtswesen aufwendig erweitert werden muss.

Jedoch werden DORA & KRITIS auch als Chance gesehen: Die Vorgaben fördern Innovationen im europäischen Finanz- und IT-Sektor. Europäische IT-Dienstleister übernehmen zentrale Aufgaben für Finanzunternehmen, wodurch Kosten gesenkt und Prozesse optimiert werden. Insbesondere Finanzorganisationen profitieren durch Outsourcing an europäische Partnerunternehmen, was Ressourcen für Innovationen freisetzt. Das stärkt die digitale Souveränität, erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und schafft Vertrauen in den europäischen Finanzsektor – sowohl bei privaten als auch institutionellen Investoren.

Als europäischer IT-Dienstleister mit Spezialisierung auf DORA, KRITIS und NIS2 bietet Seven Principles (7P) maßgeschneiderte Lösungen zur Einhaltung regulatorischer Anforderungen:

• Compliance-konforme IT-Strategien zum Aufbau resilienter und sicherer digitaler Infrastrukturen

• Spezialisierung auf ITSM, SecurityFrameworks und Managed Legacy Services, um Finanzinstitute bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen auch in komplexen IT-Landschaften zu unterstützen

Mit einem spezialisierten IT-Partner wie 7P können Finanzinstitute ihre digitale Resilienz stärken und sich langfristige Wettbewerbsvorteile verschaffen. 7p-group.com/DORA

• Digitale Souveränität und Resilienz als strategischer Ansatz, um kritische Systeme und Dienste widerstandsfähig zu machen

Tobias Thestorf, Unit Manager Financial Services von 7P, erläutert: „Die Anpassung an neue ComplianceAnforderungen kostet Zeit und Ressourcen, ermöglicht aber Prozessoptimierungen. Finanzdienstleister, die diese Herausforderung meistern, sichern sich Souveränität durch robuste digitale Lösungen, die Markt- und Regulierungsanforderungen erfüllen.“

GROSSES INTERVIEW

Geopolitische Unsicherheiten, volatile Märkte, Fachkräftemangel – Unternehmen stehen heute vor zahlreichen Herausforderungen. Doch wie gelingt es, sich trotz dieser Widrigkeiten widerstandsfähig aufzustellen? Joerg Kohlenz, Managing Director der Vorwerk Services GmbH, spricht über die Bedeutung von Digitalisierung, smarten Kostenstrategien und einer Unternehmenskultur, die Eigenverantwortung fördert.

Text: Thomas Soltau Foto: Vorwerk Services GmbH

Wie können Unternehmen ihre Resilienz in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Turbulenzen stärken?

Aus meiner Sicht gibt es grundlegende Strategien, welche insbesondere für den Mittelstand von Bedeutung sind. Dazu gehört für alle Unternehmen neben der Diversifizierung von Lieferketten auch ein verbessertes Liquiditätsmanagement, wie zum Beispiel für das Working Capital. Aber vor allem ein deutlicher Invest in Digitalisierung und Automatisierung. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sollte auch ein Umdenken in der Art der Mitarbeiterbindung stattfinden.

Welche Rolle spielen Automatisierung und Digitalisierung bei der Widerstandsfähigkeit von Unternehmen?

Wie ich finde, eine sehr entscheidende Rolle! Investitionen in digitale Prozesse und Automatisierung helfen bei der Reduzierung von Kosten und sorgen für eine deutliche Effizienzsteigerung. Geschäftsprozesse werden durch die Implementierung von KI-gestützten

Resilienz als Erfolgsfaktor in unsicheren Zeiten

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle.

Analysen zu einer besseren Entscheidungsfindung führen können.

Mit welchen Maßnahmen lassen sich Lieferketten diversifizieren, um externe Schocks besser abzufedern?

Ich denke, wichtig ist dabei die Reduzierung der Abhängigkeit von Lieferanten sowie der Aufbau regionaler Alternativen und strategischer Lagerbestände. Auch die Nutzung von „Nearshoring“ kann aus meiner Sicht helfen, um Risiken in kritischen geopolitischen Märkten zu minimieren.

Aber wie gelingt der Spagat zwischen Kosteneffizienz und der notwendigen Flexibilität für schnelle Anpassungen? Es gibt einige gute Methoden, wie agiles Kostenmanagement („Smart Cost Cutting“) – statt sturer harter Einsparungen, Fokus auf eine intelligente Kostenstruktur, die genug Flexibilität ermöglicht. Ein Prinzip, das wir in der Vorwerk-Services seit einiger Zeit anwenden: „Zero-Based Budgeting“. Dabei wird jeder Kostenblock regelmäßig hinterfragt, welche Ausgaben wirklich strategisch notwendig sind. Bei der Frage der Innovationen wäre ein Aspekt, wenn man etwa nicht die komplette Planung und Vervollständigung von Innovationen anstrebt, sondern über ein „Minimum Viable Product“ zuerst kleinere, testbare Produktversionen etabliert.

Warum ist Nachhaltigkeit nicht nur eine regulatorische Verpflichtung, sondern auch ein strategischer Vorteil für Unternehmen?

Weil etwa bei den Produktinnovationen, welche mit Nachhaltigkeit verknüpft werden, die Entwicklung umweltfreundlicher, ressourcenschonender oder kreislauffähiger Produkte gelingen kann. Dies sind strategische Vorteile, die Vorwerk in seiner aktuel-

len Strategie berücksichtigt.

Nennen Sie uns bitte Technologien, die in den nächsten Jahren entscheidend sind, um Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Ich bin überzeugt, dass Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Cybersecurity, sowie die Nutzung von CloudTechnologien entscheidende Faktoren sind. Wir als Vorwerk Services arbeiten seit geraumer Zeit daran, uns an diesen Punkten gut aufzustellen.

Wie können Unternehmen sich frühzeitig auf neue EU-Regulierungen einstellen und diese als Chance nutzen?

Da gibt es viele Möglichkeiten. Ich denke, ein internes regulatorisches Monitoring, welches sicherstellt, dass man proaktiv und frühzeitig auf Veränderungen reagieren kann, ist wichtig. Dies verringert das Risiko, später viel nachrüsten zu müssen, und somit die Kosten im Griff zu halten. Vorwerk hat das bereits hervorragend umgesetzt.

Und welche organisatorischen und kulturellen Veränderungen sind notwendig, um langfristig widerstandsfähiger zu werden?

Agilität wird in diesem Zusammenhang oft genannt. Lassen Sie es mich besser als „Reaktionsfähigkeit“ beschreiben. Dies bedeutet: flachere Hierarchien und mehr Eigenverantwortung, damit schnelle Entscheidungswege ermöglicht werden. Ebenso sollte die Bildung von cross-funktionalen Teams helfen, Fachbereiche enger zu verzahnen, um Silodenken aufzubrechen. Kulturell gesehen finde ich eine offene Fehlerkultur wichtig, denn diese ist für mich zwingende Voraussetzung, um eine tatsächliche Eigenverantwortung auf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu übertragen.

Text: Katja Deutsch Foto: Evangeline Shaw/unsplash

Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen.

Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an.

Investitionen in KarriereEvents zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.

ROI – Return on Intelligence

Strategien für das Zeitalter der Intelligenz: Intelligenz e�zient einsetzen und sie zur treibenden Kraft für die Umgestaltung des Unternehmens machen.

Für die derzeitige starke Zunahme von Komplexität, Dynamik und Heterogenität sind sechs große Trends verantwortlich: Erstens, die „Aufl ösung“ globaler Frameworks, durch die viele Faktoren nicht als stabil betrachtet, sondern strategisch aktiv berücksichtigt werden müssen. Zweitens, die Parallelisierung von Trends, die somit nicht hintereinander bearbeitet werden können. Drittens, eine Verkürzung der Zeiträume, die für Entscheidungen zur Verfügung stehen – bei gleichzeitig niedriger Prognosequalität und hohem Innovationsbedarf. Viertens, die Notwendigkeit in schwer vorhersagbaren Zeiten mit Herausforderungen von großer zeitlicher und

Anstatt von einem vorbestimmten Endzustand aus zu planen, sollte der Schwerpunkt auf dem nächsten relevanten Schritt liegen. Dies erfordert den Wechsel von einer statischen Strategie der Positionierung zu einer Strategie der Bewegung.

inhaltlicher Dimension umzugehen: Dies umfasst Themen wie geopolitische Veränderungen, Klima, Demografi e, Deglobalisierung, der Umbau der Energieversorgung oder die industrielle Transformation. Fünftens, die Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung sowie sechstens, der Verlust des Common Sense auf unterschiedlichen Ebenen.

„Wir beobachten, dass diese Veränderungen die Unternehmen vielfach unvorbereitet treffen. Die vorhandenen Prozesse, Werkzeuge und Fähigkeiten sind einfach nicht gut genug, um schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Wenn Komplexität und Dynamik in einem solchen Ausmaß zunehmen, wird Intelligenz zur kritischen und knappen Ressource. Das ist durchaus ein Paradigmenwechsel“, erklärt Sebastian Diers, Managing Director der EFESO Management Consultants in der DACH-Region.

EFESO zählt mit rund 1.000 Mitarbeitern an über 35 Standorten zu den führenden Operations-Beratungen mit Fokus auf integrierte Optimierung und Weiterentwicklung von Technologien, Prozessen, Produktkosten, Systemen und Supply Chains. „In Zukunft wird Intelligenz den Unterschied machen. Deshalb müssen sich die Unternehmen intensiv mit dem Konzept der Intelligenz beschäftigen und nach Wegen suchen, um ihre Entscheidungsprozesse, Produktionsstrukturen und Wertschöpfungsnetzwerke smart, adaptiv und kreativ zu machen. Und natürlich geht

es auch um die Frage, wie datenbasierte Technologien, insbesondere die künstliche Intelligenz, diese Entwicklung unterstützen und beschleunigen können. ROI bedeutet künftig Return on Intelligence – wenn es uns gelingt, die Intelligenz zur treibenden Kraft für die Transformation und Weiterentwicklung in der Industrie zu machen. Genau dabei unterstützen wir unsere Kunden“, so Diers.

Das Zeitalter der Intelligenz: Wie man in einer Welt im Chaos handlungsfähig bleibt.

Um den Return on Intelligence zu steigern, ist es nötig, Systeme und Maschinen intelligent zu machen. Denn die veraltete Ausrüstung vieler produzierender Unternehmen von Hallen über Anlagen und Maschinen ist nicht mehr auf die schnellen Technologiezyklen und disruptiven Marktumbrüche adaptierbar und wird zu einem zunehmend kritischen Engpassfaktor. Ohne smarte Produktionskonzepte und digitale Initiativen ist die Gestaltung eines Footprints der Zukunft nicht möglich. Flexibilität wird zum Schlüssel. Schnellere technologische Veränderungen erfordern eine höhere Geschwindigkeit und Effi zienz in Bezug auf CapEx. Dazu muss der Zeitaufwand für Analysen deutlich reduziert und selbst langfristige Investitionen und risikoreiche Entscheidungsprozesse beschleunigt werden. Digitale Exzellenz befähigt Unternehmen, hochwertige Produkte zu entwickeln und kosteneffizient zu vertreiben. Damit einher geht die Konzentration auf hochintelligente

Intelligenz e�zient einsetzen und sie zur treibenden Kraft für die Umgestaltung des Unternehmens machen.

Real Results, Together

EFESO Management Consultants ist die führende internationale Unternehmensberatung mit Fokus auf Operations und Performanceverbesserung. Sie helfen globalen Konzernen, mittelständischen Unternehmen und Private Equity Investoren, Beiträge zu einer lebenswerten und zukunftssicheren Welt zu leisten und ihre Produktivität und Kostene�zienz langfristig zu sichern. Gemeinsam mit ihren Kunden verbessern sie die operative Exzellenz, gestalten adaptive Supply Chains, digitalisieren industrielle Prozesse, beschleunigen die Produktentwicklung und setzen Transformationsvorhaben erfolgreich um. www.efeso.com/de

In Zukunft wird Intelligenz den Unterschied machen. Deshalb müssen sich die Unternehmen intensiv mit dem Konzept der Intelligenz beschäftigen und nach Wegen suchen, um ihre Entscheidungsprozesse, Produktionsstrukturen und Wertschöpfungsnetzwerke smart, adaptiv und kreativ zu machen.

Talente. Denn digitale Exzellenz hängt nicht vom technologischen Instrumentarium allein ab. Zusätzlich gilt es, die Mitarbeiter zu befähigen, diese Technologien effektiv und effi zient einzusetzen, um die Leistungsfähigkeit der Organisation zu stärken und kontinuierlich weiterentwickeln zu können und die gemeinsame Crowd-Intelligenz im Unternehmen zu fördern.

„In der heutigen dynamischen Welt sind selbst langfristige Ziele fl ießend. Anstatt von einem vorbestimmten Endzustand aus zu planen, sollte der Schwerpunkt auf dem nächsten relevanten Schritt liegen. Dies erfordert den Wechsel von einer statischen Strategie der Positionierung zu einer Strategie der Bewegung: einer Strategie, die kontinuierliches Lernen, schnelle Anpassung und Widerstandsfähigkeit in den Vordergrund stellt“, betont Sebastian Diers, „um Veränderungsprojekte erfolgreich zu gestalten und – vom Shopfl oor bis zum Management – individuelle Potenziale zu heben, die Ziele im Change Management zu bestimmen und erfolgreich umzusetzen.“

Von der Analyse bestehender Strukturen über die Defi nition der Zielorganisation und der Zielprozesse bis hin zur wirksamen Umsetzung und Rollout: EFESO unterstützt alle Phasen der Transformation, um Veränderung erfolgreich und dauerhaft im Unternehmen zu verankern.

Sebastian Diers, Managing Director EFESO Management Consultants DACH

ESG: Weit mehr als ein Compliance-Tool

UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Die synergetische Wirkung aller drei ESG-Dimensionen schafft einen ganzheitlichen Ansatz zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

Risiken minimieren, Innovation fördern, Kunden- und Stakeholderbeziehungen stärken: nicht umsonst wird Nachhaltigkeit zunehmend als Treiber für neue Produkte, Geschäftsmodelle und allgemeine Wertsteigerung angesehen. Dabei wird die Integration einer umfassenden ESG-Strategie in die Unternehmensführung mehr und mehr zum Schlüsselfaktor. Die drei Dimensionen Environmental (E), Social (S) und Governance (G) bieten Chancen und Potenziale, die in ihrer Gesamtheit zu einem signifikanten Wettbewerbsvorteil führen können.

Der Bereich „Environmental“ konzentriert sich auf die Umweltauswirkungen eines Unternehmens und dessen Beiträge zum Umweltschutz. Zu den Kernbereichen von „E“ gehören Ressourcenmanagement, also die Optimierung der Nutzung von Rohstoffen und Energie, um Verschwendung zu minimieren und Effizienz zu steigern; die Erfassung, Reduzierung und das Management von CO2 und anderen Treibhausgasen; die Implementierung von Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs und Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien sowie das Abfall- und Umweltmanagement mit der Entwicklung von Strategien zu Abfallreduzierung, Recycling und verantwortungsvoller Entsorgung. Unternehmen, die proaktiv auf ressourcenschonende Prozesse und ökologischnachhaltige Technologien setzen, profitieren von Kosteneinsparungen durch reduzierten Energie- und Ressourcenverbrauch. Gleichzeitig können sie durch die Entwicklung umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen neue Märkte erschließen und sich als Innovationsführer positionieren.

Im Kontext des ESG-Konzepts erweist sich der datengetriebene Ansatz als entscheidende Komponente. Künstliche Intelligenz und Big Data bieten neue Möglichkeiten potenzielle Umweltauswirkungen effektiver zu messen, zu steuern und Risiken frühzeitig zu erkennen. Die Integration von Technologien des maschinellen Lernens in operative Systeme ermöglicht es, den Ressourcenverbrauch zu optimieren, die Betriebskosten zu reduzieren und ein nachhaltiges Energiemanagement aufzusetzen. Durch die systematische Erfassung und Echtzeitüberwachung des Energieverbrauchs werden die Fortschritte der eigenen ökologischen Zielsetzungen messbar. Analysetools erleichtern das Monitoring für die Berichterstattung, liefern aber gleich-

zeitig wertvolle Informationen für die Verbesserung laufender Prozesse. Indem sie Ineffizienzen leichter identifizieren und Optimierungspotenziale aufdecken.

Daten spielen eine entscheidende Rolle beim Risikomanagement von Umweltauswirkungen. Durch die Analyse großer Datenmengen aus verschiedenen Quellen können Unternehmen potenzielle Risiken frühzeitig erkennen, präzisere Vorhersagen treffen und proaktiv Gegenmaßnahmen einleiten – eine effizientere Risikoerkennung und -minderung, im Vergleich zu traditionellen, oft reaktiven Ansätzen. Mit Predictive Maintenance-Techniken werden Maschinenzustandsdaten gewonnen, durch die Anlagen vorausschauend und proaktiv gewartet werden können. Das minimiert Ausfallzeiten, hilft dabei, Anlagen länger und effizienter zu nutzen, Abfälle zu reduzieren und den Energieverbrauch zu optimieren. Die effektive Nutzung von Predictive Analytics setzt allerdings einen gewissen Digitalisierungsund Automatisierungsgrad in einem Betrieb voraus.

Unternehmen, die sich auf umweltfreundliche Praktiken konzentrieren und ihre ökologischen Auswirkungen minimieren, werden positiv im ESG-Rating bewertet.

vere Arbeitgebende wahrgenommen. Eine konsequente Integration nachhaltiger Maßnahmen in die EmployerBranding-Strategie schafft Vertrauen und stärkt die Unternehmenskultur.

Durch die Analyse großer Datenmengen aus verschiedenen Quellen können Unternehmen potenzielle Risiken frühzeitig erkennen, präzisere Vorhersagen treffen und proaktiv Gegenmaßnahmen einleiten.

Während der Fokus in der ESG-Strategie anfangs stärker auf ökologischen Aspekten lag, rückt die soziale Dimension zunehmend in den Vordergrund. Unternehmen erkennen, dass ein ganzheitlicher Ansatz nicht nur ethisch geboten ist, sondern ihr positiver Einfluss auf die Talentgewinnung, Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung ein oft unterschätzter Aspekt ist. In einem zunehmend kompetitiven Arbeitsmarkt suchen insbesondere jüngere Generationen nach Arbeitgebenden, die nicht nur finanzielle Anreize bieten, sondern auch Werte vertreten, mit denen sie sich identifizieren können. Unternehmen, die sich aktiv für soziale Belange einsetzen, klare und messbare ESGZiele setzen und transparent darüber kommunizieren, werden als attrakti-

Eine robuste Governance-Struktur bildet das Fundament einer erfolgreichen ESG-Strategie. Eine Unternehmensführung, deren Handlungen aktiv in in die ökologischen (E) und sozialen (S) Grundsätze einfließen und die den gesamten ESG-Transformationsprozess aktiv gestaltet und steuert. Dies umfasst die Analyse des Status quo, die Identifikation von Potenzialen und Bedarfen sowie die Auswahl und Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Eine sorgfältige Bestimmung des ESG-Ambitionsniveaus ist dabei entscheidend. Sie beeinflusst die Entwicklung von Leistungsindikatoren und daraus abgeleitete Priorisierung einzelner Maßnahmen. Ein klar definiertes Ambitionsniveau hilft Unternehmen, sich auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu positionieren und legt fest, wie weitreichend und tiefgreifend ESG-Themen in die Geschäftsstrategie integriert werden sollen. Neben einer fundierten Basis für Nachhaltigkeitsbemühungen stellen Unternehmen damit sicher, dass sich die ESG-Strategie mit den Unternehmenszielen und den Erwartungen aller Beteiligten deckt.

Auch, wenn die Ausrichtung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise herausfordernd sein mag: Es ermöglicht Unternehmen, langfristige Wertschöpfung zu sichern und sich im Wettbewerb erfolgreich zu behaupten. Mit ESG als Katalysator für Innovation und nachhaltiges Wachstum lässt sich der Wandel gezielt umsetzen und als strategischer Vorteil nutzen.

Im Kontext des ESGKonzepts erweist sich der datengetriebene Ansatz als entscheidende Komponente. Künstliche Intelligenz und Big Data bieten neue Möglichkeiten potenzielle Umweltauswirkungen effektiver zu messen, zu steuern und Risiken frühzeitig zu erkennen.

Fakten

Mit einem Score von 88,86 lag das französische Tech-Unternehmen Schneider Electric 2024 auf Platz 1 des weltweit nachhaltigsten Unternehmens. Deutschland landete mit Siemens als nachhaltigstes Unternehmen auf dem elften Platz, während das schweizerische Unternehmen SGS es bis auf Platz sechs schaffte.

ESG-Resilienz: Schlüssel zur Wertschöpfung

Wie Unternehmen ESG-Herausforderungen durch ein zukunftsorientiertes Risikomanagement meistern und Synergien als Chancen nutzen.

In einer Zeit, in der für Unternehmen gesetzliche Anforderungen zur Nachhaltigkeit wie CSRD, CSDDD, EUDR und CBAM unverzichtbar geworden sind, wird es zunehmend anspruchsvoller, sich auf die entscheidenden Faktoren zu konzentrieren. Trotz der von der Europäischen Kommission mit der Omnibus-Richtlinie angekündigten Erleichterungen, die mehr Flexibilität bei der Berichterstattung bieten, bleiben die Anforderungen an nachhaltigere Geschäftspraktiken, soziale Standards und Governance bestehen. Herausforderungen, die jedoch auch zahlreiche Chancen eröffnen, insbesondere im Bereich des zukunftsorientierten Risikomanagements. Durch die gezielte Integration der ESG-Anforderungen in das Risikomanagement können Unternehmen nicht nur ihre Nachhaltigkeitsziele effektiver verfolgen, sondern auch signifikante Wertschöpfung generieren und betriebswirtschaftliche Vorteile realisieren. Warum also nicht das Erforderliche mit der Schaffung von Mehrwert verbinden?

Im Gespräch mit Chiara Henke, Senior Manager, Risk Consulting und Benjamin Lüders, Partner, Leiter Risk Consulting, EY Consulting GmbH Deutschland.

Vor welche Herausforderungen stellt es Unternehmen im globalen Kontext, ESG in das Zentrum ihrer Strategie zu rücken und welche Chancen bieten ESG-Regularien für ein zukunftsorientiertes Risikomanagement?

Henke: Neben den bekannten regulatorischen ESG-Anforderungen spielt das Zusammenspiel von geopolitischen Faktoren – von Klimawandel bis zur Verknappung und den Wettbewerb um natürliche Ressourcen – und ESG eine bedeutende Rolle. Diese zunehmende Komplexität führt zu einem erhöhten Handlungsdruck, bietet aber auch zahlreiche Chancen. Denn sowohl thematisch als auch methodisch eröffnen sich deutliche Synergien zwischen den Reporting-Anforderungen und dem Risikomanagement. Wie die erhöhte Transparenzschaffung: Die für das Reporting gewonnene Erhebungs- und Datenbasis liefert wertvolle Informationen, um das eigene Businessmodell zu optimieren und besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein. Mit ESG verbessern Unternehmen ihr Risikomanagement und fördern eine umfassende Risikoprognose.

Wo viele Unternehmen ESG-Standards proaktiv in ihren Risikomanagementansatz integrieren, ist Schätzungen zufolge, eine beträchtliche Anzahl noch nicht so weit. War das der Anlass für die Initiierung des EY ESG Risk Circle? Henke: Wir sind 2023 mit einer ESGbezogenen Konferenzreihe in der DACH-Region gestartet, inzwischen entwickelt sich dies zu einer globalen Community. Als Thinktank für den Austausch von Best Practices und innovativen Ansätzen rund um die Herausforderung und Chancen der ESG-Integration. Themen wie regulatorische SynergieEffekte, ESG Tool-Landschaften oder die Schnittstellen in der Corporate Governance werden hier diskutiert. Zusätzlich treffen wir uns in Hub-Sessions in acht Schlüsselindustrien, bei denen wir uns auf sektorspezifische Themen konzentrieren. In der kurzen Zeit seit 2023 sehen wir bereits eine große Entwicklung. ESG wird zunehmend als entscheidender Mehrwert angesehen.

Wie gestaltet sich die dynamische Entwicklung von ESG-Praktiken in den verschiedenen Branchen?

Lüders: In Bezug auf das Risikomanagement erleben wir nach den Ergebnissen unserer ESG Risk Circle Survey 2024 starke sektorale Unterschiede, insbesondere wenn wir über den Reifegrad der ESG-Quantifizierungsmethoden oder ESG-Datenbeschaffungsmechanismen sprechen. Aber es gibt auch viele Themen, die alle betreffen. Wie die Integration von Ergebnissen der Klimarisikoanalyse in das Risikomanagement oder die Bewertung der planetaren Grenzen. Die dynamische Entwick-

* In der ESG Risk Circle Survey 2024 teilen mehr als 66 Branchenpioniere aus acht Schlüsselsektoren ihre Erfahrungen zu ESG-bezogener Unternehmensführung. Kostenlos abrufbar durch Scannen des QR-Codes.

Chiara Henke, Senior Manager, Risk Consulting, EY Consulting GmbH Deutschland

Mit ESG verbessern Unternehmen ihr Risikomanagement und fördern eine umfassende Risikoprognose.

lung in den einzelnen Branchen wird in unserer ESG Risk Circle Survey 2024* sehr gut deutlich.

Wie können KI-Technologien zur Verbesserung beitragen?

Lüders: Da für die Datenbeschaffung und Evaluierung erhebliche Ressourcen im Unternehmen erforderlich sind, kann KI hier massiv helfen. Es ermöglicht eine umfassende Datenerhebung aus internen und externen Quellen und

Katalysator für Veränderungen

Benjamin Lüders, Partner & Leiter Risk Consulting, EY Consulting GmbH Deutschland

Da für die Datenbeschaffung und Evaluierung erhebliche Ressourcen im Unternehmen erforderlich sind, kann KI hier massiv helfen.

damit eine sehr viel bessere Bewertungsgrundlage für eine präzisere und aussagekräftigere Risikobewertung. Henke: Gleichzeitig bringt KI die Herausforderungen mit sich, diese auch nachhaltig nutzen zu können. Die Kombination aus Leistungsfähigkeit bei geringerem Ressourcenverbrauch ist einer der Themen, die wir im nächsten Circle im Sommer vorstellen und weiter diskutieren.

Der ESG Risk Circle 2024 dient als globale Community, die Unternehmen den Austausch und die Weiterentwicklung im Umgang mit ESG-Herausforderungen und -Chancen ermöglicht, um in der dynamischen ESG-Landschaft sicherer zu navigieren. Der nächste, kostenlose Circle findet am 03.07.25 in Stuttgart statt. Für weitere Infomation den QR-Code scannen.

Wie lassen sich Klimarisiken effektiv in das Risikomanagement integrieren? Besuchen Sie EY auf der Hannover Messe in Halle 15, Stand G 42. www.ey.com/de

Energiekosten senken, Wettbewerbsfähigkeit stärken

Mit Photovoltaik, Speicher und intelligentem Energiemanagement system lässt sich die Wettbewerbs‑ fähigkeit von Unternehmen erhöhen.

Unternehmen können ihre Energiekosten und CO2-Emissionen deutlich senken, indem sie Photovoltaikanlagen mit Speicherlösungen und intelligentem Energiemanagement kombinieren. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Digitalisierung und Vernetzung der Energiesysteme zu. Sie ermöglichen eine präzisere Steuerung der Energieversorgung, indem Verbrauch und Erzeugung in Echtzeit überwacht und dynamisch angepasst werden. Künstliche Intelligenz verbessert diese Prozesse zusätzlich durch präzise Prognosen von Energieerzeugung und -verbrauch. Herbert Warnecke, Key Account Leiter Green Solutions bei EWE, erklärt, wie Unternehmen ihre Energieversorgung zukunftssicher und wirtschaftlich optimieren können.

Warum ist die intelligente Vernetzung von Photovoltaik und Speichern für Unternehmen wichtig? Die intelligente Kombination von Photovoltaikanlagen (PV) und Speichersystemen maximiert den Eigenverbrauch von Solarstrom, optimiert die Energieversorgung und senkt die Betriebskosten. Unternehmen können den erzeugten Strom gezielt speichern und genau dann nutzen, wenn er benötigt wird. Das bringt gleich mehrere Vorteile: höhere Wirtschaftlichkeit, größere Unabhängigkeit von Energie -

Unternehmen können ihre Energiekosten und CO2-Emissionen deutlich senken, indem sie Photovoltaikanlagen mit Speicherlösungen und intelligentem Energiemanagement kombinieren.

versorgern, Schutz vor schwankenden Strompreisen und mehr Versorgungssicherheit. Zudem trägt die Reduzierung des CO2-Ausstoßes zur Nachhaltigkeitsstrategie bei. Ein weiterer Pluspunkt: Die Förderung von PV-Anlagen wird zunehmend zurückgefahren, wenn sie nicht aktiv zur Stabilität und Effizienz des Energiemarktes beitragen, sich also nicht markt- bzw. netzdienlich verhalten. Die Flexibilisierung der Netzeinspeisung einer ansonsten unflexiblen PV-Erzeugung wird durch die intelligente Steuerung eines Batteriespeichers gelöst.

Wie unterstützen Sie Unternehmen bei der Umsetzung solcher Lösungen?

EWE ist Komplettanbieter für maßgeschneiderte Photovoltaik- und Speicherlösungen. Von der Beratung über die Analyse und Planung bis hin zum Bau und Betrieb erhalten Unternehmen bei uns alles aus einer Hand. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal: Durch die enge Zusammenarbeit mit unserem Tochterunternehmen be.storaged erhalten unsere Kunden Zugang zur innovativen KI-gestützten Steuerung des eigens entwickelten Energiemanagementsystems okean und profitieren so von maximaler Effizienz und Wirtschaftlichkeit.

Was genau unterscheidet okean von anderen Energiemanagementsystemen?

Während herkömmliche Energiemanagementlösungen häufig isolierte Optimierungen vornehmen, setzt okean auf einen vernetzten Ansatz, der Erzeugung, Speicherung und Verbrauch intelligent miteinander verknüpft. Die Software analysiert kontinuierlich Lastprofile, Netzanforderungen und Marktpreise, um Energieflüsse nicht nur zu steuern, sondern aktiv wirtschaftlich zu optimieren. Die Stärke liegt in der gezielten Auswahl und Priorisierung von Nutzungsszenarien sowie der parallelen

Ausführung mehrerer Anwendungsfälle. Durch Peak Shaving, Eigenverbrauchsoptimierung, präzise Prognosen und Beschaffungsoptimierung können die Kosten deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig eröffnet die Flexibilitätsvermarktung zusätzliche Erlöspotenziale und ermöglicht eine direkte Monetarisierung. Damit transformiert okean das Energiemanagement von einer operativen Notwendigkeit zu einem strategischen Hebel für eine nachhaltige und wirtschaftlich effiziente Energiezukunft.

Wie lässt sich eine Komplettlösung finanzieren? Für die Umsetzung einer Photovoltaikund Speicherlösung mit einem intelligenten Energiemanagementsystem können staatliche Förderprogramme und Zuschüsse für erneuerbare Energien und Energiespeicher genutzt werden, die die Investitionskosten deutlich reduzieren. Alternativ bieten sich Ratenzahlungs- oder Mietmodelle an, die keine hohen Anfangsinvestitionen erfordern. Darüber hinaus amortisiert sich die Lösung durch direkte Kosteneinsparungen und zusätzliche Erlöse aus der Flexibilitätsvermarktung. So entsteht ein nachhaltiges Geschäftsmodell, das langfristig wirtschaftliche Vorteile sichert.

Jetzt kostenloses Whitepaper herunterladen Vertiefen Sie Ihr Wissen mit dem EWE Whitepaper: Erhalten Sie konkrete Zahlen, praxisnahe Beispiele und konkrete Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Implementierung von PV Anlage, Speicher und intelligentem Energiemanagement in Ihrem Unternehmen. business.ewe.de/ems-whitepaper

Herbert Warnecke, Key Account Leiter Green Solutions bei EWE

Flexibler werden und stark bleiben

Eine stabile Volkswirtschaft benötigt verlässliche Rahmenbedingungen. Dazu zählen nicht nur Rechtssicherheit und eine gut funktionierende Verwaltung, sondern auch der Zugang zu Märkten und Kapital, um Investitionen tätigen zu können. Ein weiterer Punkt ist meist nicht im Fokus, und doch gehört er zu den wichtigsten Bedingungen für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft: Das ist ein stabiles und zuverlässiges Stromsystem.

Denn große wie kleine Unternehmen sind darauf angewiesen, ihre Produktionsprozesse und Abläufe störungsfrei zu gestalten, Kosten planbar zu halten und langfristige Strategien umzusetzen. Die jüngsten geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen haben jedoch gezeigt, dass Energie weit mehr ist als nur ein betrieblicher Faktor – sie ist zu einer existenziellen Frage der wirtschaftlichen Sicherheit geworden. Ohne verlässliche Energieversorgung gerät nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Gefahr, sondern die gesamte wirtschaftliche Stabilität eines Landes. Worauf wir zukünftig bei der Planung und Umsetzung unserer Stromversorgung achten müssen, erläutert Stephan Frense, CEO der ARGE NETZ Gruppe.

Herr Frense, warum brauchen wir mehr Flexibilität bei der Energieversorgung? Mehr Flexibilität in der Energieversorgung erhöht die Resilienz gegenüber Versorgungsrisiken, sie ist für Stabilität und Wachstumsfähigkeit unserer Wirtschaft unerlässlich. Sie reduziert die Abhängigkeit von Drittstaaten und möglichen Lieferengpässen. Ein zentrales, starres Stromsystem birgt erhebliche Risiken: Es ist anfälliger für externe Einflüsse wie geopolitische Krisen, Naturkatastrophen, technische Störungen und auch Cyberangriffe. Durch eine

flexiblere Struktur – etwa durch dezentrale Energiequellen, smarte Netze und anpassungsfähige Verbrauchsmodelle –kann die Energieversorgung stabiler, krisensicherer und zukunftsfähiger gestaltet werden. Und davon profitieren wir alle.

Welche Rolle spielen dabei Erneuerbare Energien?

Erneuerbare Energien spielen eine zentrale Rolle bei der Schaffung eines flexibleren und widerstandsfähigeren Energiesystems. Durch dezentrale Erzeugung, intelligente Netze und Speichersysteme können Stromflüsse flexibler gesteuert und Engpässe besser ausgeglichen werden. Ein konkretes Beispiel wäre der Ausfall großer Kraftwerke: In einer rein zentral organisierten Stromversorgung würde dies unmittelbar zu großen Schwankungen und Leistungsverlust im Netz führen, mit gravierenden Folgen für Industrie und Haushalte. In einem flexiblen, dezentralen System hingegen können das Lastmanagement, Batteriespeicher und intelligente Netze kurzfristig reagieren, und die Stabilität aufrechterhalten. Gerade in geopolitisch unsicheren Zeiten sind erneuerbare Energien essenziell, da sie die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und internationalen Lieferketten verringern. Zudem tragen sie zur langfristigen Planbarkeit von Energiepreisen bei, stärken den Wirtschaftsstandort Deutschland und

machen die Stromversorgung insgesamt krisensicherer.

Warum plädieren Sie für eine dezentrale Energieversorgung? Neben der Krisenfestigkeit bietet die dezentrale Stromerzeugung auch handfeste wirtschaftliche Vorteile. Ein dezentrales System ermöglicht, Energie dort zu produzieren, wo sie benötigt wird. Das reduziert die Abhängigkeit von langen Übertragungswegen, minimiert Netzverluste, senkt Kosten und erhöht die Stabilität, da der Ausfall einzelner Einheiten nicht das gesamte System gefährdet. Unternehmen profitieren dabei doppelt: Energieintensive Industrien können durch lokale Erzeugung langfristig stabile Strompreise sichern, während im Bereich der Flexibilitätsvermarktung neue Geschäftsmodelle entstehen.

Wie ist der aktuelle Stand der Batteriespeichertechnologie? Batteriespeicher spielen eine entscheidende Rolle für den Netzbetrieb: Sie gleichen Frequenzschwankungen aus, stabilisieren die Netze und ermöglichen eine effizientere Nutzung erneuerbarer Energien. Vorhabenträger von Speicherprojekten haben daher ein hohes Interesse daran, dass ihre Anlagen netzdienlich betrieben werden. Allerdings steht der Markt hier noch vor strukturellen Herausforderungen. Aktuell beobachten wir eine Flut an Netzanschlussbegehren,

Stephan Frense, CEO der ARGE NETZ Gruppe

die in vielen Fällen Kapazitäten vorsorglich blockieren, ohne dass eine konkrete Realisierung des Projekts beabsichtigt ist. Netzbetreiber stehen daher vor der Herausforderung, zwischen seriösen und spekulativen Anfragen zu unterscheiden, ohne dabei diskriminierende Auswahlverfahren zu schaffen. Zu vermuten ist, dass die Drop-out-Rate bei Netzanschlussanträgen in manchen Fällen bis zu 80 Prozent betragen könnte. Das bedeutet: Ein erheblicher Teil der Anfragen blockiert Netzkapazitäten, die für tatsächlich umsetzbare Projekte dringend benötigt werden.

Die Politik muss die Rahmenbedingungen so gestalten, dass regionale Vorhabenträger faire Startbedingungen erhalten und Investitionen in Speicherprojekte erleichtert werden. Derzeit bestehen zu viele Fehlanreize. Um dies zu ändern, muss die Politik klare Honorierungsmechanismen für netzdienliches Verhalten schaffen, etwa durch reduzierte Netzentgelte für Batteriespeicher, die nachweislich zur Netzstabilität beitragen oder Bonuszahlungen oder steuerliche Vorteile für netzdienliche Einspeisung und Lastmanagement.

Die Erneuerbaren Unternehmensgruppe ARGE NETZ aus Schleswig-Holstein bündelt 440 Betreibergesellschaften und realisiert nun in deren Interesse Batteriespeicherprojekte, um die Versorgungslage im Bundesland weiter zu erhöhen. www.arge-netz.de

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