Welt | März 2024
Eine unabhängige Kampagne von Contentway
Welt | März 2024
Eine unabhängige Kampagne von Contentway
Innovationen aus Digital Health, Krebsforschung und dem allgemeinen Wohlbefinden
GANZHEITLICHE GENESUNG
Depressionen oder Angststörungen sind kein Stigma, sondern weit verbreitete behandlungsbedürftige psychische Erkrankungen. Moderne ganzheitliche Therapiekonzepte versprechen gute Behandlungserfolge. Interview mit Chefärztin Carmen von Nasse.
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Die Chancen der Medizintechnologie sinken, insbesondere, weil das regulatorische System zu kompliziert ist, sagt BVMed-Geschäftsführer Marc-Pierre Möll.
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Großes Interview | Tom Belz
AUF EINEM BEIN AUF DEN KILIMANDSCHARO
Mit acht Jahren erkrankt Tom Belz an Knochenkrebs, das linke Bein muss amputiert werden.
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Großes Interview | Mirja du Mont
„NEIN!“ IST EIN GANZER SATZ
Mirja du Mont über Tinnitus, Panikattacken und psychotherapeutische Unterstützung.
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Großes Interview | Petra van Bremen
LEBE EIN ERFÜLLTES, GLÜCKLICHES LEBEN!
Petra van Bremen hat mit 48 Jahren wieder angefangen zu modeln, weil sie nicht nur „Frau von…“ sein wollte.
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AUSGABE #145
Campaign Manager:
Rojan Tajbakhsch, Nicolai Toop, Merle Tölke, Lavanya Mittal
Geschäftsführung:
Nicole Bitkin
Head of Content & Media Production:
Aileen Reese
Redaktion und Grafik:
Aileen Reese, Nadine Wagner, Dennis Wondruschka, Miguel Daberkow
Text:
Katja Deutsch, Armin Fuhrer, Thomas Soltau, Kirsten Schwieger, Chan Sidki-Lundius, Silja Ahlemeyer, Jenny Brania, Nadine Wagner, Luisa Riek, Jakob Bratsch, Julia Butz
Coverfoto:
shutterstock, BVMed/Darius Ramazani
Distribution & Druck:
Die Welt, 2024, Axel Springer SE
Contentway
Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser
Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.
Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.
Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.
Herausgegeben von:
Contentway GmbH
Rödingsmarkt 20
DE-20459 Hamburg
Tel.: +49 40 87 407 400
E-Mail: info@contentway.de Web: www.contentway.de
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Life Science
4. Martin Peuker
6. Dr. Anne Sophie Geier
7. Weiterbildung
10. Digitalstrategie
Leben mit Krebs
18. Dr. Johannes Bruns
20. Darmkrebs
26. Nachsorge
28. Leukämie
Gesundheit
30. Gabriele Overwienung
34. Fuß- & Beingesundheit
40. Dr. Anne Fleck
48. Salutogenese
Contentway präsentiert Ihnen die neue Kampagne „Zukunft der Gesundheit - Innovationen aus Digital Health, Krebsforschung und dem allgemeinen Wohlbefinden!“ Die Sonderpublikation nimmt Sie mit auf eine Reise durch die vielfältige Welt des Gesundheitswesens, wo innovative Entwicklungen unser Verständnis von Gesundheit und Krankheit grundlegend verändern. Wir sprechen hierzu mit bekannten und einflussreichen Persönlichkeiten sowie Expertinnen und Experten aus dem öffentlichen und medizinischen Bereich. So klärt beispielsweise Dr. Florian Hartge über die Vorteile des papierlosen E-Rezepts auf, während Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer sein Wissen darüber teilt, warum Osteopathie, Yoga und Ayurveda eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit spielen.
Durch die Integration fortschrittlicher Technologien wie Künstliche Intelligenz, Biotechnologie und Telemedizin eröffnen sich unzählige Möglichkeiten für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
Dabei beleuchten wir innovative Geschäftsmodelle und Lösungen, die Diagnostik verbessern, Therapieerfolge maximieren und die Gesundheitsversorgung deutschlandweit zugänglicher und effektiver gestalten.
Frauengesundheit
52. Prof. Dr. med. Brucker
54. Nahrungsergänzung
56. Augenpflege
59. Dr. Sheila de Liz
Ein besonderes Augenmerk liegt weiter auf dem Leben mit Krebs, einem Bereich, der durch fortschrittliche Technologien und erhöhten Erkenntnisgewinn transformative Veränderungen erlebt. Hier untersuchen wir verschiedene Krebsarten, diskutieren die Bedeutung von Vorsorge und Nachsorge und zeigen aufstrebende Behandlungsmöglichkeiten auf, die Hoffnung und Heilung bringen.
Darüber hinaus befassen wir uns mit der allgemeinen Gesundheit, wobei wir insbesondere Themen wie Hautgesundheit, Schlafqualität, die Bedeutung der Pflege von Füßen und Beinen sowie die Stärkung des Immunsystems und eine ausgewogene Ernährung näher beleuchten.
Abschließend widmen wir uns der Frauengesundheit, einem Bereich von besonderer Bedeutung, der spezifische Herausforderungen und Bedürfnisse umfasst. Hier konzentrieren wir uns auf Brustkrebsprävention und -pflege sowie auf andere Aspekte der Gesundheit, die das Wohlbefinden von Frauen beeinflussen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!
CONTENTWAY.DE
Wissen ist Macht –auch bei einer Krebserkrankung
Patient Empowerment kann für bessere Heilung sorgen und das Leben verlängern.
Philipp Stehler, Influencer & Reality-TV-Darsteller
Seite 26
Dr. Emi Arpa, Fachärztin für Dermatologie, spezialisiert auf ästhetische Dermatologie, Hautchirurgie & -gesundheit Seite 32
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Mediziner, Autor & Keynote-Speaker Seite 55
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Die Krankheiten, an denen täglich mehr als 1.000 Kinder sterben, sind nicht gerade selten: Cholera, Typhus und andere Durchfallerkrankungen.
Ein Brunnen ist die kostbarste Gesundheitsquelle in einem afrikanischen Dorf. Er liefert sauberes Trinkwasser für 1.000 Menschen und kostet 8.000 €. Auch jede kleinere Spende hilft dabei, einem weiteren Dorf einen Brunnen zu ermöglichen.
GELDSPENDEN
GAiN, Volksbank Mittelhessen IBAN DE88 5139 0000 0051 5551 55 „2404Wasser“
WEITERE INFOS
Tel. 0641-97518-50
www.GAiN-Germany.org
EINLEITUNG
Digitalisierung und KI bieten dem Gesundheitswesen viele neue Möglichkeiten für eine effektivere und bessere Versorgung. Aber das kostet Geld.
Foto: Presse
Wer einen Blick in Deutschlands Gesundheitswesen wirft, stellt schnell fest, dass Digitalisierung und Künstliche Intelligenz angekommen sind. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, und zwar sowohl aus Sicht des medizinischen Personals als auch aus der Sicht der Patientinnen und Patienten. Nicht zuletzt können die Patienten auf sehr unkomplizierte Art und Weise viele ganz unterschiedliche digitale Anwendungen nutzen.
Durch diese Entwicklung werden die Erhebung und die Nutzung von Daten für die Versorgung immer wichtiger. Es ist essenziell, Daten strukturiert zu erfassen, und zwar schon am Point of Care. Sie sind wichtig, um KI nutzbar zu machen und sie damit trainieren zu können. Eine wichtige Rolle spielen hierbei cloudbasierte Lösungen, denn sie bieten die Möglichkeit, mobil ortsungebunden, schnell, zu jeder Zeit und sicher auf Daten zurückgreifen zu können. Das erleichtert auch die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten. Hauseigene Datencenter bieten in einer immer mobiler werdenden Welt keine Lösung mehr.
Deutschland ist ein föderal strukturiertes Land und das hat Vorteile, aber auch Nachteile. Derzeit wirkt sich die Tatsache, dass es hierzulande 16 verschiedene Landeskrankenhausgesetze gibt, für den Auf-
bau einer digitalen Infrastruktur hinderlich aus, weil diese Struktur eine einheitliche Regulatorik für die cloudbasierten Lösungen erschwert. Ich erkenne an dieser Stelle aber inzwischen ein Umdenken.
Allerdings: So vorteilhaft und sinnvoll die Digitalisierung des Gesundheitswesens auch ist – sie kostet Geld. Daher spielt die Finanzierung eine essenzielle Rolle. Hier gibt es in Deutschland noch einigen Nachholbedarf. Die geltenden Fallpauschalen, mit denen die Krankenhäuser arbeiten müssen, decken den notwendigen Finanzbedarf nicht ab. Auch für die cloudbasierten Lösungen brauchen wir Änderungen, denn sie ermöglichen zwar einerseits den Verzicht auf Investitionen für teure hauseigene Datacenter. Andererseits fallen für die Nutzung regelmäßige Gebühren an, aber solche Kosten werden derzeit im Gesundheitswesen noch gar nicht abgebildet.
Von Bedeutung ist zudem die entsprechende Ausbildung von Fachkräften ebenso wie ein ausgereiftes Changemanagement, denn die Digitalisierung kann beispielsweise einem Krankenhaus nicht einfach übergestülpt werden, sondern ist ein Prozess, bei dem vieles bedacht werden und auch die Belegschaft mitgenommen werden muss. Und nicht zuletzt spielen Datenschutz und Cybersicherheit eine große Rolle. Wir müssen uns zwar vorsehen, dass der
Es ist essenziell, Daten strukturiert zu erfassen, und zwar schon am Point of Care.
Datenschutz in Deutschland der Digitalisierung nicht im Weg steht. Dass aber der Sicherung der Patientendaten, bei denen es sich ja um sensible Informationen handelt, oberste Priorität haben muss, steht außer Zweifel. Auch an dieser Stelle sind einheitliche Regelungen dringend notwendig, um die Effizienz nicht zu beeinträchtigen. Der Einsatz neuer digitaler Lösungen ermöglicht übrigens auch eine ressourcenschonenderes und damit im Sinne des Kampfes gegen den Klimawandel nachhaltigeres Arbeiten.
In Deutschland tut sich inzwischen viel bei der Digitalisierung des Gesundheits -
Famedly – Partner Content
Befundaustausch, Dienstplanung und Chatgruppen: Eine neue TI-Messenger Lösung ermöglicht ärztlichem und medizinischem Personal einen schnellen und sicheren Austausch in Echtzeit.
Im medizinischen Alltag herrscht in der Regel hoher Zeitdruck. Zwischen Patientenversorgung, Dokumentation und Koordination interner Abläufe sind schnelle und sichere Kommunikation unerlässlich. Doch allzu oft bremsen veraltete Kommunikationswege den Informationsfluss erheblich. Faxgeräte, E-Mail, überlastete Telefonleitungen oder für diesen Zweck nicht vorgesehene Messenger-Apps erweisen sich für den Alltag in der Klinik oft als Hindernis und werfen Datenschutzbedenken auf. Das soll sich zukünftig ändern. Durch den Einsatz eines neu entwickelten TIMessengers können Ärzte, Apotheker
und weiteres medizinisches Personal in Echtzeit und ortsunabhängig miteinander kommunizieren – zukünftig wird dies auch die Kommunikation mit Patienten einschließen. Das Pendant zu WhatsApp in der Telematikinfrastruktur nutzt den Verzeichnisdienst (VZD) der gematik und bietet so ein zentrales Adressverzeichnis, das die Notwendigkeit herkömmlicher Telefonnummern oder Durchwahlen obsolet macht.
Erster zertifizierter Anbieter eines TIMessengers wird das Berliner Start-up Famedly sein, welches bereits federführend an der Erarbeitung der gematik-Spezifikation mitgewirkt hat. Die beiden Gründer sind selbst Mediziner und kennen die täglichen Kommunikationsbarrieren im Gesundheitswesen aus eigener Erfahrung. „Mit dem TI-Messenger vernetzen wir alle medizinischen
Einrichtungen und treiben den Wandel zu einer besser zugänglichen Gesundheitsversorgung in Deutschland voran“, erklärt Mitgründer und Geschäftsführer Dr. Niklas Zender. Der Messenger ermöglicht es, in Einzel- und Gruppenchats schnell Fragen von Patienten zu klären, Zweitmeinungen einzuholen oder Abstimmungen im Team zu treffen. Audiound Videoanrufe sowie der verschlüsselte Versand von Dateien, wie radiologischen Befunden oder Laborwerten, erleichtern die tägliche Arbeit erheblich.
„Effiziente Kommunikation im Team spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern ermöglicht es Fachkräften, sich voll und ganz auf die Behandlung der Patienten zu konzentrieren. Davon profitieren nicht nur die Patienten, sondern auch das dann entlastete medizinische Fachpersonal und die Kostenträger“, erklärt Dr. Phillipp
wesens und beim Ausbau der KI. Es gibt aber auch noch sehr viel zu tun, daher dürfen bei unseren Anstrengungen nicht nachlassen.
Fakten
Martin Peuker ist seit 2017 Chief Information Officer (CIO) an der Charité. Er legt das Schwergewicht seiner Arbeit auf eine kontinuierliche und zugleich qualitätsvolle Weiterentwicklung der IT-Struktur im Gesundheitswesen sowohl an der Charité als auch am BIH (Berlin Institute of Health).
Kurtz, Mitgründer und Geschäftsführer von Famedly, und ergänzt: „Im Gesundheitswesen haben Datenschutz, die sichere Handhabung patientensensitiver Daten und Interoperabilität oberste Priorität. Durch die Einführung des TI-Messengers werden diese entscheidenden Lücken nun geschlossen.“
Dr. Niklas Zender, Geschäftsführer Famedly
Famedly ist einer der ersten zugelassenen TI-Messenger für das Gesundheitswesen, der eine sichere und einfache Kommunikation im medizinischen Alltag ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen Fachpersonal verbessert. | www. famedly.com
Dr. Phillipp Kurtz,
Für mehr Informationen
scannen Sie den QR-Code:
Umfangreiche Meldep� ichten treiben den bürokratischen Aufwand in den Kliniken enorm in die Höhe, da heute täglich ein ganzes Arsenal von Meldep� ichten an unterschiedlichste Stellen und Ämter versendet werden muss – ein hoher Zeitaufwand für das ohnehin überlastete medizinische Personal.
Das Deutsche Elektronische Meldeund Informationssystem für Infektionsschutz (DEMIS) muss über Infektionskrankheiten und Bettenbelegungen informiert werden, das Intensivregister DIVI erwartet die tägliche Meldung zur Auslastung der Intensivstationen und das zuständige Standesamt verlangt Anzeigen zu Geburten und Todesfällen. Technisch herausfordernd sind dabei auch die unterschiedlichen Meldewege per Fax an Gesundheitsämter, digital und im FHIRFormat an DEMIS oder per elektronischer Behördenpost. Die geforderten Vorlagen und Formulare sind ebenfalls vielfältig. Teilweise gelten bundeseinheitliche Vorgaben, teilweise sind sie länderspezifi sch und teilweise unterscheiden sie sich sogar von Ort zu Ort.
Prof. Dr. Christoph D. Spinner,
LeiterStabsstelle Medizin & Strategie, Chief Medical Information O� cer (CMIO) und Oberarzt Infektiologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM)
Vertama ist ein junges Berliner Unternehmen aus dem HealthCare Bereich, das diese aufwendigen Prozesse digitalisiert und automatisiert. Prof. Dr. Christoph D. Spinner, Leiter Stabsstelle Medizin & Strategie, Chief Medical Information Officer (CMIO) und Oberarzt Infektiologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM), spricht im Interview über die Vorteile der Nutzung der elektronischen Meldemöglichkeiten von Vertama.
Prof. Dr. Spinner, Corona hat uns den Sinn der Meldep� ichten im Infektionsschutz klar vor Augen geführt. Wie gut fühlen Sie sich bei der täglichen Ausführung dieser von behördlicher Seite unterstützt?
Für mich als Infektiologe ist die gesetzliche Meldepfl icht nach dem IfSG nichts Neues und war schon vor Corona längst Alltag für uns. Durch die Pandemie ist die Notwendigkeit und Häufigkeit der ärztlichen Meldungen nach §6 IfSG (Arztmeldung) deutlich angestiegen. Erfreulicherweise hat dies auch dazu geführt, dass die Infrastruktur deutlich weiterentwickelt und digitalisiert worden ist. So braucht es heute nur noch wenige Klicks im Klinischen Informationssystem (KIS) –unserer Krankenhaussoftware – während vor 2020 ein kompliziertes Word-Formular händisch ausgefüllt und anschließend per Fax an die zuständige untere Gesundheitsbehörde übermittelt werden musste.
Vertama digitalisiert und automatisiert klinische Meldevorgänge durch die Entwicklung und Implementierung von barrierefreien, digitalen Work� ows. www.vertama.com
Während wir heute vor allem Infektionsmeldungen durchführen, werden bald mit Belegungsmeldungen und Unterbringungsanträgen weitere Anwendungsfälle folgen.
Welche technischen Hürden müssen Sie in den Meldeprozessen überwinden?
Für die nutzende Person ist die IfSG-Meldung heute bequem mit wenigen Klicks möglich – im Hintergrund musste dafür eine technische Infrastruktur aufgebaut werden, die natürlich auch laufende Kosten verursacht. Vor allem der sichere Zugang und die verschlüsselte Übermittlung an die Gesundheitsbehörden ist komplex und erfordert die technische Ertüchtigung der Krankenhausinformationssysteme. Hier hat die Pandemie viel bewegt: Am Klinikum rechts der Isar der TUM melden wir meldepfl ichtige Erkrankungen inzwischen ausschließlich digital. Ein Faxformular habe ich dazu in den vergangenen 12 Monaten keines mehr ausgefüllt.
Wie groß schätzen Sie den Aufwand, allen geforderten Meldep� ichten nachzukommen?
Während das handschriftliche Ausfüllen von Meldeformularen aufwendig, zeitintensiv und fehleranfällig ist, erlaubt die digitale Meldung aus dem Klinischen Informationssystem (KIS) des Kranken-
hauses die Meldung mit wenigen Klicks. Auch weil alle benötigten Informationen weitestgehend automatisch ins Formular fl ießen und Prüfungen auf Vollständigkeit und Plausibilität durchgeführt werden können. Das spart Zeit auf allen Seiten –auch bei den Gesundheitsbehörden, die mit der Meldung weiterarbeiten müssen.
Warum ist die Plattform von Vertama für Sie so hilfreich?
Mit der Plattform von Vertama haben wir eine Fertiglösung für Meldungen im Kontext des klinischen und medizinischen Alltags erworben. Während wir heute vor allem Infektionsmeldungen durchführen, werden bald mit Belegungsmeldungen und Unterbringungsanträgen weitere Anwendungsfälle folgen. Dabei müssen wir als Klinikum nicht jedes Mal selbst alle Voraussetzungen studieren und eine eigene Lösung entwickeln, sondern können uns durch diese Komplettlösung auf unsere Kernaufgabe fokussieren: die medizinische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten!
Für die nutzende Person ist die IfSG-Meldung heute bequem mit wenigen Klicks möglich –im Hintergrund musste dafür eine technische Infrastruktur aufgebaut werden, die natürlich auch laufende Kosten verursacht.
GESUNDHEIT
Dr. Anne Sophie Geier vom Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung spricht über die Digitalen Gesundheitsanwendungen der Krankenkassen.
Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Engin Akyurt/pexels
Im Dezember 2023 wurde das Digitalgesetz verabschiedet. Entspricht es dem ausgearbeiteten Gesetzesentwurf?
Auf den letzten Metern wurde das Gesetz noch geändert. Zukünftig sollen Patienten nicht mehr bis zu 13 Tage auf ihren Zugangscode warten müssen, sondern diesen innerhalb von 48 Stunden erhalten. Ansonsten haben wir noch mehr Zeit bekommen, um die anwendungsbegleitende Erfolgsmessung, ein neues Instrument, einzuführen. Auch das finden wir sehr richtig, denn die Frage nach dem Erfolg einer digitalen Therapie ist sehr komplex und braucht Zeit.
Der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung e. V. (SVDGV), dessen Geschäftsführerin Sie sind, hat 2.500 pflegende Angehörige zu ihrer Situation befragt. Demnach ist die Beurteilung durch den Medizinischen Dienst in der Pflegegrad-Einstufung für vier von zehn Betroffenen nicht nachvollziehbar. Welche Vorteile können digitale Lösungen hinsichtlich der Einstufung bringen? Nicht nur das, für die Hälfte der Betroffenen ist der Besuch des Medizinischen Dienstes zur Begutachtung des Pflegegrades mit Stress verbunden. Digitale Anwendungen können hier Transparenz schaffen, zum Beispiel durch den Einsatz von digitalen Pflegegrad-Tools. Dies würde die Objektivität erhöhen. Auch die Begutachtung und Beratung könnte durch digitale Lösungen wie Pflegedienste und Videoberatung verbessert werden, denn viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen fühlen sich nicht ausreichend informiert. Auch der digitale Austausch von Dokumenten und die digitale Pflegeberatung können Prozesse beschleunigen. Wir haben ohnehin einen spürbaren Fachkräftemangel in der Pflege, sodass wir dringend über digitale Lösungen nachdenken müssen, um die Pflegekräfte durch bürokratische Aufwände vom Dienst abzuhalten.
Wie und welche digitalen Tools können Pflegebedürftige noch unterstützen?
Digitale Tools könnten zur Transparenz, Sicherheit und Entlastung beitragen. Bisher verhindern jedoch die Rahmenbedingungen die Zulassung der Tools, da kein Probejahr möglich ist und die Studien mit sehr hohem Risiko vorfinanziert werden müssten. Hier fordern wir eine Weiterentwicklung.
Dr. Anne Sophie Geier, Pharmazeutin und Geschäftsführerin des Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung
Seit Herbst 2020 wurden etwa 370.000 Freischaltcodes für DiGA durch Patienten eingelöst, mehr als die Hälfte davon allein im letzten Jahr. Die „Apps auf Rezept” haben sich demnach als feste Säule in der Versorgungslandschaft etabliert. Welche Arten von Apps werden am häufigsten verschrieben?
Wenn eine Krankheit diagnostiziert wurde, kann ich bei meiner Krankenkasse eine digitale Gesundheitsanwendung beantragen. Zugelassen sind vor allem Bereiche, in denen wir Versorgungslücken haben: unter anderem psychische Erkrankungen, Endometriose, Adipositas. Die Anwendungen unterstützen und bringen Leitlinienwissen in den Alltag der Patienten.
Auch Telemonitoring und hybride Ansätze sind explizit vorgesehen, auch Klasse 2b, also höheres Risiko und Schwangerschaft. Wir sehen im Durchschnitt 20 Prozent Wachstum pro Monat in den letzten drei Jahren. Das Erprobungsjahr ist dabei für die Firmen extrem wichtig, weil die meisten in dieser Zeit ihre großen randomisierten Studien abschließen können, so dass immer mehr Anwendungen endgültig aufgenommen werden können.
Digitale Tools könnten zur Transparenz, Sicherheit und Entlastung beitragen. Bisher verhindern jedoch die Rahmenbedingungen die Zulassung der Tools, da kein Probejahr möglich ist und die Studien mit sehr hohem Risiko vorfinanziert werden müssten.
Das Apothekenpersonal ruft das von der Praxis verordnete hinterlegte E-Rezept ab und gibt das Medikament aus.
DIGITALISIERUNG
Dr. Florian Hartge, Interimsgeschäftsführer bei der gematik, über die Vorteile des papierlosen E-Rezepts.
Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Tbel Abuseridze/unsplash
Dr. Florian Hartge, Interimsgeschäftsführer bei der gematik
Seit dem 1. Januar 2024 gilt die Verpflichtung, das E-Rezept für verschreibungspflichtige Medikamente auszustellen. Wie gut hat die Umstellung innerhalb der ersten Wochen funktioniert?
In den ersten Januartagen wurden sieben Millionen E-Rezepte erfolgreich eingelöst. Ende Januar waren es insgesamt seit Beginn der Test- bzw. Einführungsphase 52 Millionen. Jetzt geht es weiter nach oben mit der Nutzung, denn bis auf wenige Ausnahmen ist das elektronische Rezept für verschreibungspflichtige Medikamente der neue Standard in der Versorgung. Das bedeutet, Praxen und andere medizinische Einrichtungen stellen E-Rezepte aus, die Apotheken lösen sie ein – und zwar bundesweit. Natürlich hat es in Einzelfällen am Anfang hier und da gehakt, aber in den meisten Fällen ging der Wechsel problemlos vonstatten. Wohl auch, weil es für die Praxen möglich war, schon vor dem 1. Januar auf das E-Rezept umzustellen. Und die Apotheken sind schon seit über einem Jahr technisch in der Lage gewesen, E-Rezepte einzulösen. Von daher greift nun immer mehr ein Rädchen ins andere.
Was sind die Vorteile für Ärzte und welche haben Patienten?
Für alle Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das E-Rezept weniger Aufwand: Die Menschen sparen Zeit, Bürokratie, Wege und Papier. Gleichzeitig ist das E-Rezept gut und sicher digital im sogenannten E-Rezept-Fachdienst abgelegt, von wo es abgerufen und eingelöst wird. Während der „rosa Zettel“ in Papierform schon auch mal verloren gehen konnte, ist das E-Rezept sicher verwahrt. Wird eine Verordnung nicht eingelöst, wird diese nach etwa
Für alle Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das E-Rezept weniger Aufwand: Die Menschen sparen Zeit, Bürokratie, Wege und Papier.
drei Monaten gelöscht. Für Folgerezepte im selben Quartal müssen Patientinnen und Patienten nicht immer in die Praxis kommen – das erleichtert ihnen das Leben und entlastet die Wartezimmer der Praxen. Auch mit Videosprechstunden lässt sich das E-Rezept gut kombinieren.
Welche Einlösewege gibt es und welche ist der beliebteste?
Das E-Rezept kann mittels elektronischer Gesundheitskarte (eGK), mit der App der gematik „Das E-Rezept“ oder mit einem Ausdruck eingelöst werden. Am beliebtesten ist derzeit das Einlösen mit der eGK. Dafür steckt die oder der gesetzlich Versicherte einfach in einer Apotheke der Wahl die eGK in ein spezielles Kartenterminal. Das Apothekenpersonal ruft das von der Praxis verordnete hinterlegte E-Rezept ab und gibt das Medikament aus. Die volle digitale E-Rezept-Lösung bietet die App. Sie ist in allen gängigen Stores kostenlos verfügbar und wird immer öfter heruntergeladen. Zukünftig können auch die Krankenkassen-Apps für die elektronische Patientenakte für das Einlösen des E-Rezeptes genutzt werden. Auch Privatversicherte können das E-Rezept mittels App oder Ausdruck zunehmend nutzen. Mehr zu den Einlösewegen finden die Bürgerinnen und Bürger auf: www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de
Wie sieht es im europäischen Ausland aus, kann man auch hier im Krankheitsfall ein E-Rezept erhalten und in der Apotheke ein Medikament bekommen? Aktuell ist es noch nicht möglich, E-Rezepte aus Deutschland im Ausland einzulösen. Diese Vernetzung über europäische Grenzen hinaus ist aber geplant.
Mediziner und Pflegepersonal werden sich zukünftig noch öfter weiterbilden, denn Diagnose und Therapiemöglichkeiten entwickeln sich rasant.
Text: Katja Deutsch
Foto: Tima Miroshnichenko/pexels
Im Jahr 2021 waren in Deutschland rund sechs Millionen Menschen im Gesundheitswesen beschäftigt, Tendenz steigend. Wie in vielen Berufen bedeutet ein Job im Health Sektor lebenslanges Lernen, denn der berufliche Alltag von Ärzten, Psychologen, Pflegekräften und allen anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen entwickelt sich durch medizinische Forschung ständig weiter. Gezielte Weiterbildung ist daher wichtig, um Expertin oder Experte auf einem bestimmten Gebiet zu werden und zu bleiben. Der klassische Weg für Ärztinnen und Ärzte ist dabei die Facharztausbildung. Pflegekräfte können sich auch auf ein Fachgebiet spezialisieren, zum Beispiel auf Intensivpflege, Palliativpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege.
Durch Fortschritte in der Genomik und anderen molekularen Technologien können Krankheiten sehr viel genauer diagnostiziert und behandelt werden.
Wer Führungsambitionen hat, kann sich im Bereich Gesundheitsmanagement weiterbilden, um in Richtung Management oder Verwaltung aufzusteigen. Psychologen haben ebenfalls viele Möglich -
keiten zur Spezialisierung, sie können unter anderem Klinische Psychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie, Wirtschaftspsychologie und vieles mehr als Vertiefung wählen. Schulmediziner können mit Wissen über Akupunktur und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) konventionelle Therapien gut unterstützen, auch Grundlagen der Ernährung sollten sie kennen.
Viele altersbedingte, neurodegenerative und zivilisationsbedingte Krankheiten nehmen rasant zu, seien es Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz. Gleichzeitig wird weltweit intensiv an der Bekämpfung dieser Krankheiten geforscht. Die Krebsforschung konzentriert sich dabei auf innovative Therapien wie Immuntherapien, zielgerichtete Therapien und Krebsimpfstoffe, um wirksamere und weniger toxische Behandlungs-möglichkeiten anbieten zu können. Die Gründer der BioNTech SE, Uğur Şahin und Özlem Türeci, forschen seit mehreren Jahrzehnten an der Entwicklung und Herstellung von aktiven Immuntherapien für eine patientenspezifische Krebsbehandlung.
Weltweit bekannt wurde das Ehepaar jedoch durch die Entwicklung ihres Impfstoffs gegen Covid-19. Zwar scheint die Pandemie inzwischen abgeklungen zu sein, doch die Langzeitfolgen, die die Viruserkrankung bei Millionen Menschen auch Jahre nach der Infektion hinterlässt, werden die Forschung noch Jahre beschäftigen.
Der klassische Weg für Ärztinnen und Ärzte ist die Facharztausbildung, Pflegekräfte können sich auch auf ein Fachgebiet spezialisieren.
In vielen Universitäten uns Universitätskliniken wird aufgrund der steigenden Lebenserwartung intensiv nach Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Alzheimer und Parkinson geforscht. Ein vielversprechender Forschungsansatz ist auch die sogenannte „personalisierte“ Medizin. Durch Fortschritte in der Genomik und anderen molekularen Technologien können Krankheiten sehr viel genauer diagnostiziert und behandelt werden. Ein weiteres Forschungsgebiet ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und maschinellem
Lernen, um die Genauigkeit von Diagnosen zu verbessern, medizinische Bilder zu analysieren und Therapieentscheidungen zu unterstützen. Dazu sind große Mengen medizinischer Daten erforderlich.
Um eine gute medizinische Versorgung bei einer immer älter werdenden Bevölkerung zu gewährleisten, benötigen wir jedoch nicht nur Weiterbildungen beim medizinischen Personal, sondern auch eine hohe Anzahl zusätzlicher Arbeitskräfte im Gesundheitswesen.
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In der Campus-Hochschule Stralsund lernen 2000 Studierende in 29 innovativen Bachelor- und Master-Studiengängen an drei Fakultäten – praxisnah mit Partnern aus der Wirtscha , individuell in kleinen Gruppen und in direkter Nähe zum Meer.
Das Gesundheitswesen profitiert von Cloudlösungen: Sie ermöglichen einen einfachen Datenaustausch, sind effizient und kostengünstig und bieten Sicherheit.
Text: Armin Fuhrer
Foto: Sigmund/unsplash
Daten spielen im Gesundheitswesen für die Versorgung von Patienten eine immer größere Rolle. Aber es bringt nichts, Daten nur zu sammeln, sondern sie müssen auch strukturiert werden, um sie nutzbar zu machen. Zudem müssen sie für alle involvierten Akteure, also zum Beispiel Ärzte oder Krankenhäuser, verfügbar sein. Und zwar unkompliziert zu jeder Zeit von verschiedenen Orten. Um diesen Zugriff zu ermöglichen, sollten sie in einer Cloud gespeichert werden, denn der Zugriff von verschiedenen Stellen
Moderne CloudLösungen bieten Sicherheitsmaßnahmen, um diesen Schutz zu gewährleisten. Sie werden durch regelmäßige Sicherheitsaudits aktualisiert, um immer auf dem aktuellen Stand der Bedrohungslage zu bleiben.
auf ein Datencenter (zum Beispiel eines Krankenhauses) ist viel zu aufwendig. Außerdem verfügen viele Arztpraxen und Krankenhäuser heute gar nicht mehr über die personellen Kapazitäten, ein eigenes Datencenter zu betreiben – Stichwort Fachkräftemangel.
Eine Cloud ermöglicht es allen Zugriffsberechtigten, Einblick in die Patientendaten, medizinische Aufzeichnungen und andere relevante Informationen zu nehmen. Ein zusätzlicher Vorteil ist die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen und Anwendungen. Dadurch wird der Datenaustausch zwischen den medizinischen Einrichtungen und Ärzten erheblich erleichtert und beschleunigt, was sich wiederum positiv auf die Versorgung der Patienten auswirkt. Denn auf diese Weise wird eine effektivere Zusammenarbeit ebenso ermöglicht wie eine bessere Diagnose.
Cloud-basierten Lösungen kommt aufgrund des jederzeitigen Zugriffs auf die Daten von jedem Ort auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Telemedizin zu, denn dadurch werden Ferndiag-
nosen erheblich erleichtert. Das trifft für die Versorgung im ländlichen Raum mit wenigen Arztpraxen zu, aber bietet auch für die Fernüberwachung von Patienten neue Möglichkeiten.
Ebenso spielt die Cloud eine wesentliche Rolle bei der Implementierung von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen. KI kann beispielsweise für die Früherkennung von Krankheiten oder für individuell zugeschnittene Therapieansätze eingesetzt werden. Anhand großer Datenmengen können auch Analysen erstellt werden, mit denen die Früherkennung von Krankheiten möglich wird.
Da es sich bei Patientendaten um hochsensible Daten handelt, ist ihr besonderer Schutz von elementarer Bedeutung. Moderne Cloud-Lösungen bieten Sicherheitsmaßnahmen, um diesen Schutz zu gewährleisten. Sie werden durch regelmäßige Sicherheitsaudits aktualisiert, um immer auf dem aktuellen Stand der Bedrohungslage zu bleiben.
Interessant für alle Akteure im Gesundheitswesen sind auch die Möglichkeiten, die die Cloud zur Kostenoptimierung
bietet. Da Arztpraxen und Krankenhäuser keine eigenen Datencenter mehr benötigen und daher auch keine teure Hardware anschaffen müssen, können sie ihre Kosten stark senken. Ebenso benötigen sie keine eigenen Fachkräfte mehr. Für den Service einer Cloud fallen allerdings regelmäßige Gebühren an, die aber weit niedriger liegen. Ein Problem besteht im deutschen Krankenhaussystem bislang noch darin, dass diese Kosten nicht über die Fallpauschalen verrechnet werden können. Und schließlich entsteht durch die Auslagerung an einen Dienstleister ein anderer Vorteil, weil sie die bessere Konzentration auf die eigentliche Aufgabe ermöglicht: die Betreuung der Patientinnen und Patienten.
Fakten
Die Digitalisierung bietet auch innovative Lösungen im Pflegebereich. So kommen zum Beispiel immer häufiger Pflegeroboter zur Unterstützung des Pflegepersonals zum Einsatz. Dieses kann sich durch die Entlastung von Routineaufgaben besser auf die persönliche Betreuung der Patienten konzentrieren.
KI bringt viele Chancen, aber dafür müssen die Informationen unkompliziert verfügbar sein, erklärt Ekkehard Mittelstaedt vom ITDienstleister Arvato Systems.
Ekkehart Mittelstaedt, Manager Business Development & Sales bei Arvato SystemsHerr Mittelstaedt, das deutsche Gesundheitssystem steht unter einem enormen Digitalisierungsdruck. Macht die Digitalisierung Fortschritte?
Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern es geht darum, wie wir die Herausforderungen im Gesundheitssystem lösen können und welche Rolle sie dabei spielen kann. Sehr wesentlich ist es, die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung zu haben. An dieser Stelle bringen die Möglichkeiten, die wir heute haben – nämlich aus der Fülle von Daten die notwendigen Informationen zu erheben und sie aufzubereiten – einen sehr großen Mehrwert. KI unterstützt heute bereits dabei, Diagnosen besser und schneller zu erstellen und personalisierte Behandlungen zu ermöglichen. Voraussetzung dafür ist, dass die Versicherten ihre Gesundheitsdaten beispielsweise für die Forschung zur Verfügung stellen. Die Opt-Out-Regelung ist da ein Schritt in die richtige Richtung. Also kurz: Wir sind schon einen großen Schritt weitergekommen, haben aber auch noch viel zu tun.
KI-gestützte
Diagnoseunterstützung, Früherkennung von Krankheiten, personalisierte Medizin oder auch die Unterstützung der Forschung durch Datenanalyse bieten enorme Mehrwerte für uns alle.
Eine wichtige Rolle spielen Cloudlösungen. Warum?
Für Professionals und Anbieter von Dienstleistungen im Gesundheitsbereich bietet die Cloud, vor allem, wenn es sich um eine Virtual Private Cloud handelt, sehr gute und sichere Möglichkeiten, zeit- und ortsunabhängig auf erforderliche Patientendaten immer dann zuzugreifen, wenn dies erforderlich ist – also im Behandlungskontext. Ferner werden die Gesundheitseinrichtungen durch Managed-Services von administrativen Aufwänden entlastet.
Cloud bedeutet schon lange nicht mehr die reine Datenhaltung auf externen Servern. Nahezu die gesamte Infrastruktur nebst aller Applikationen werden heute in der Cloud als Managed Services angeboten und ermöglichen so das komplette Outsourcing bei maximaler Cyber-Sicherheit und der notwendigen Souveränität.
Was meinen Sie damit?
Allgemein sind mit souveräner Cloud oder souveräner IT die Fähigkeiten und Möglichkeiten von Individuen und Institutionen gemeint, ihre Rolle(n) in der digitalen Welt selbstständig, selbstbestimmt und sicher ausüben zu können. Das ist immer dann besonders wichtig, wenn es um sensible Daten geht. Die Gesundheitsdaten gehören sicherlich dazu. Die Virtual Private Cloud stellt dies sicher, aber auch andere Lösungsarchitekturen in der Cloud sind denkbar.
Inwieweit müssen Sie dabei individuelle Anforderungen der Unternehmen berücksichtigen?
Souveräne IT ist immer kundenindividuell, auch wenn Standardlösungen die Basis bilden. Es wird in jedem Einzelfall mit dem Kunden entschieden, welche
Lösungen optimal zu den Kundenanforderungen passen. Dazu bedarf es einer Analyse des Bestehenden und die Entwicklung einer optimalen Lösungsarchitektur. Wir bieten die erforderliche Beratung und die gewünschten Lösungen in allen souveränitätsstufen für verschiedene Anwendungen an.
Immer wichtiger wird in Zukunft die KI-gestützte Versorgung der Patientinnen und Patienten. Welche Lösungen gibt es an dieser Stelle?
Die Möglichkeiten, die uns mit KI offenstehen, nicht in der Medizin zu nutzen, wäre ein fataler Fehler. KI-gestützte Diagnoseunterstützung, Früherkennung von Krankheiten, personalisierte Medizin oder auch die Unterstützung der Forschung durch Datenanalyse bieten enorme Mehrwerte für uns alle. So können zukünftig beispielsweise Patientinnen und Patienten auf Basis der Gesundheitsdaten KI-gestützt besser im Bedarfsfall versorgt werden. Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz schafft hierfür die erforderlichen Voraussetzungen. KI kann und wird die Behandlung verändern und das medizinische und pflegerische Personal unterstützen und entlasten, aber auch
Innovationen und personalisierte Medizin beschleunigen. Medizinische Interventionen basierend auf Real World Data werden herangezogen und die evidenzbasierte Versorgung beschleunigen.
KI wertet große Datenmengen aus, kann daraus lernen und Handlungsempfehlungen ableiten. Dafür bedarf es qualitativ hochwertige Daten, Algorithmen und die erforderlichen IT-Systeme sowie kompetente Partner. Arvato Systems bietet all das aus einer Hand.
Nahezu die gesamte Infrastruktur nebst aller Applikationen werden heute in der Cloud als Managed Services angeboten und ermöglichen so das komplette Outsourcing bei maximaler Cyber-Sicherheit und der notwendigen Souveränität.
Arvato Systems
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DIGITALSTRATEGIE
Die Digitalisierung wird das Gesundheitswesen durch innovative Lösungen für Versorgung und Abrechnung revolutionieren. Doch noch besteht Nachholbedarf, die nicht länger ignoriert werden kann.
Text: Thomas Soltau
Foto: Anna Shvets/pexels
In den letzten Jahren hat die Digitalisierung das Gesundheitswesen verändert, indem sie innovative Lösungen für die Versorgung und Abrechnung von Leistungen eingeführt hat. Krankenkassen, Patienten, Hilfsmittelerbringer, Heilmittelerbringer und andere Akteure werden nun durch digitale Plattformen miteinander verbunden, was zu einer effizienteren und schnelleren Abwicklung von Gesundheitsdienstleistungen führt. Trotzdem betonte der Gesundheitsminister Karl Lauterbach bereits vor einem Jahr, dass Deutschlands Gesundheitswesen in der Digitalisierung um Jahrzehnte zurückhängen würde. Das könne man nicht länger verantworten. Doch um strategische Lösungen zu finden, ist es entscheidend, die Ursachen dieser Diskrepanz zu identifizieren. Oftmals fehlt es dabei an einer klaren Strategie.
denen Akteuren im Gesundheitswesen. Durch die Automatisierung von Prozessen können Rechnungen schneller bearbeitet und Zahlungen zeitnah geleistet werden. Ein weiterer Vorteil digitaler Versorgungs- und Abrechnungslösungen ist die verbesserte Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Leistungen. Durch die Digitalisierung können Krankenkassen, Hilfsmittelerbringer und andere Akteure den Status von Anträgen und Abrechnungen in Echtzeit überprüfen, was zu einer Reduzierung von Fehlern und Missverständnissen führt.
Ein Erfolgsmodell für eine digitale Versorgungs- und Abrechnungslösung ist das ERezept, das im Jahr 2021 in Deutschland
eingeführt wurde. Durch das E-Rezept können Ärzte Medikamente elektronisch verschreiben, das führt zu einer effizienteren Abwicklung von Medikamentenverschreibungen und -abrechnungen. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit wurden bis Ende 2022 bereits mehr als 50 Millionen E-Rezepte ausgestellt.
Zudem haben digitale Lösungen wie Telemedizin und Online-Sprechstunden während der Covid-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) sagt aus, dass die Anzahl der Telekonsultationen im Jahr 2020 um mehr als 1.000 Prozent angestiegen ist. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig digitale
Versorgungslösungen sind und wie sie dazu beitragen können, den Zugang zur medizinischen Versorgung aufrechtzuerhalten.
Durch das E-Rezept können Ärzte Medikamente elektronisch verschreiben, das führt zu einer effizienteren Abwicklung von Medikamentenverschreibungen und -abrechnungen.
Genau hier setzt der Bundesrat mit dem Digitalgesetz (DigiG) und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) an, wie Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder erklärt. „Ein modernes Gesundheitssystem kann es ohne digitale Gesundheitslösungen nicht geben. Bitkom begrüßt daher ausdrücklich, dass das Digitalgesetz sowie das Gesundheitsdatennutzungsgesetz im Bundesrat die letzte Hürde passiert haben.“
Ein Beispiel, wie der Weg in die Digitalisierung vollzogen werden kann, zeigt die elektronische Patientenakte (ePA). Zwar ist die Zahl der angelegten ePA bis Ende Januar 2023 weiter gestiegen –jedoch nutzen die Möglichkeit weiterhin weniger als ein Prozent aller gesetzlich Versicherten in Deutschland. Auch die Bekanntheit lässt zu wünschen übrig: Nur vier von zehn gesetzlich Versicherten in Deutschland kennen die elektronische Patientenakte (ePA). Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Rahmen des TI-Atlas 2023 der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (gematik) hervor.
Nur digitale Abrechnungslösungen ermöglichen eine schnellere Abwicklung von Leistungen zwischen den verschie -
Durch die Digitalisierung können Krankenkassen, Hilfsmittelerbringer und andere Akteure den Status von Anträgen und Abrechnungen in Echtzeit überprüfen, was zu einer Reduzierung von Fehlern und Missverständnissen führt.
Das Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens (Digital-Gesetz – DigiG) soll eine e�ziente Versorgung bewirken und den Behandlungsalltag mit digitalen Lösungen vereinfachen. Doch wo klemmt es im Tagesgeschehen und welche Lösungen wirken?
Die Bedeutung der Digitalisierung von Medizin, Diagnostik und Therapie hat die Politik durch das DigiG aufgegriffen. Doch im Markt heißt es: E-Health stehen Verwaltung und Bürokratie als Mega-Themen entgegen. Sie sind lähmend, ineffi zient, teuer und verhindern Innovationen. Viele Versorgungen müssen von Gesetz wegen durch die Kassen geprüft und genehmigt werden, etwa bei Hilfsmittelversorgungen. Krankenkassen beschäftigen somit viele Mitarbeitende mit Antrags- und Rechnungsprüfung. Das Verfahren ist oft so langsam, dass der Gesetzgeber die Prüfungsdauer auf drei oder fünf Wochen begrenzt. Eine Ewigkeit für wartende Patienten. Der Bewältigung dieser Themen widmet sich die HMM Deutschland GmbH seit fast 20 Jahren. Wie ein digitales Gesundheitswesen schlank und erfolgreich organisiert werden kann, erläutert Istok Kespret, Geschäftsführer der HMM.
Wie wirkt sich die Bürokratie auf das Versorgungsgeschehen aus?
Bürokratie macht die Versorgung so teuer, dass Krankenkassen dringend nach Lösungen suchen, die Entscheidungen für den Patienten beschleunigen und
Istok Kespret, Geschäftsführer
den internen Aufwand reduzieren. Wenn etwa ein Genehmigungsvorgang in der Krankenkasse interne Kosten in Höhe von 40 Euro produziert, dann ist die Versuchung groß, Genehmigungsprozesse auszudünnen. Teils verfügen Kassen sogar, dass für viele Versorgungen keine Genehmigungen mehr erforderlich sind. Das vermeidet in der Sachbearbeitung Arbeit, erzeugt aber anderweitig Probleme. Der Ausweg ist einzig die konsequente vernetzte Digitalisierung und Automatisierung mit intelligenter Unterstützung durch Tools und Algorithmen.
Das klingt, als würden Krankenkassen keine guten IT-Systeme einsetzen? Doch. Aber Kassen sind komplexe Organisationen mit entsprechend komplexen IT-Systemen. Das Thema „Digitalisierung und Automatisierung von Antragsund Genehmigungsprozessen“ hat eine Vielschichtigkeit, die die IT der Kassen an ihre Grenzen bringt. Die Vernetzung aller Beteiligten und die Integration dynamischer regelbasierter Systeme ist eine technische Disziplin für spezialisierte Anbieter. Diese laufen unabhängig und
Wer komplexe Systeme und Prozesse e�ektiv automatisieren und verbessern will, der darf sich nicht hinter Papierbergen verstecken.
werden mit den IT-Systemen der Kassen verbunden. So bekommen alle Beteiligte das Beste aus allen Welten.
Und wie kann ein solches IT-System der Krankenkasse konkret helfen?
In einer optimalen Prozess-Architektur verfügt die Kasse über ein digitales, vollintegriertes und regelbasiertes ClaimsManagement-System. Dieses ist in der Lage, auf Basis von rechtlichen Organisationsanweisungen – wir sprechen von „Regeln“ – Genehmigungen vollautomatisch in Echtzeit zu erteilen oder so vollständig automatisch vorzubereiten, dass manuelle Entscheidungen sicher in kürzester Zeit möglich sind. Wichtigste Voraussetzung für die Digitalisierung ist auch die Leistungserbringer einzubeziehen. Und das ist in Deutschland sogar seit über 10 Jahren der Fall. Ganz ohne Politik und gesetzliche Vorgaben!
Das hört sich komplex an. Wie sieht das in der Praxis aus?
Die Komplexität aus Sicht der Krankenkasse liegt eher in seiner Beschaff ung und Einführung dieses Systems. Die Abwick-
lung, Steuerung und Verbesserung der Prozesse werden danach um ein Vielfaches einfacher und effi zienter. Ebenso die Kommunikation mit dem Patienten und die Abrechnung mit dem Leistungserbringer. Es braucht einen sicheren technischen Anschluss an die Krankenkassen-IT-Systeme, vollständige digitale Vertragsdatenbanken, Online-Beitrittsprozesse für Leistungserbringer, eine hochgradig effi ziente Regelmaschine, die einfach und sicher zu bedienen ist, und ein integriertes Controlling und Vertragsmanagement. Wir nennen diesen Kreislauf „Digitaler Versorgungskreislauf“, neudeutsch „Digital Care Cycle“. Er hebt die Prozessqualität und Prozesseffi zienz auf ein neues Niveau.
Welche Rolle spielt KI in diesem Prozess?
Die Prüfung von Anträgen auf formelle, vertragliche, sozialversicherungsrechtliche und interne Vorgaben ist eine komplexe Aufgabe. Die HMM bietet hierzu eigene Regelsysteme an, die optimal an die Belange von Krankenkassen angepasst sind. Wir nutzen KI, um neuartige Regeln zu erstellen, die beispielsweise bereits während des Antrags- und Genehmigungsprozesses auf Hinweise von Versorgungs- und Abrechnungsmissbrauch prüfen. Oder die bei komplexen Versorgungen Vorschläge zur bestmöglichen Versorgung des Patienten machen und Vorgänge dann an besonders erfahrende Mitarbeitende der Krankenkasse leiten. Auf diese Weise gelingt es, zu priorisieren und Mitarbeitende an die Lösung priorisierter Fälle zu setzen, statt Zeit mit Standardversorgungen zu vergeuden. Nur mit intelligenter Digitalisierung des Gesamtprozesses – nicht mit Kürzung oder Beschneidung – wird es gelingen Kosten zu senken und die Versorgungsqualität zu steigern.
Aus Ihrer Sicht: Was geschieht bei den Top-Themen E-Rezept und ePA?
Das E-Rezept für Hilfsmittel wird als offi zieller Standard noch etwas auf sich warten lassen. Dieser Bereich ist komplex und wir sind ja immer noch in der Hochlaufphase beim E-Rezept für Arzneimittel. Doch es wird kommen. Wir befassen uns mit unseren Software-Partnern und mit den Krankenkassen intensiv mit diesem Thema und sind alle sehr gespannt auf die Ergebnisse. Gleiches gilt für die ePA. Hier können alle Patienten und Akteure darauf vertrauen, dass Daten und Informationen aus der HMM-Plattform rechtzeitig und sicher in die ePA eingestellt werden.
HMM betreibt die digitalen End-to-End-Prozesse bei Versorgung, Automation und Abrechnung. Best in eHealth! www.hmmdeutschland.de
Die Chancen der Medizintechnologie sinken, insbesondere, weil das regulatorische System zu kompliziert ist, sagt BVMed-Geschäftsführer Marc-Pierre Möll.
Text: Armin Fuhrer
Foto: BVMed/Darius Ramazani
Herr Möll, Deutschland ist ein wichtiger Standort der Medizintechnologie-Branche. Welche Chancen liegen darin? In erster Linie verbessern moderne Medizintechnologien unsere Lebensqualität, retten und erhalten Leben. Gleichzeitig ist die Branche ein Aushängeschild der deutschen Wirtschaft. Wir sind Innovationstreiber: Neun Prozent des Umsatzes gehen in Forschung und Entwicklung. Wir sind Jobmotor: Die Unternehmen beschäftigen in Deutschland über 250.000 Menschen. Wir sind Exportweltmeister: Mit einer Exportquote von rund 67 Prozent. Wir haben 93 Prozent Mittelstand und Familienunternehmen mit Forschung und Produktion in Deutschland. Das alles zeigt: Wir sind Weltspitze. Noch. Denn: Der Medizintechnik-Standort Deutschland ist stark gefährdet. Das liegt vor allem an hausgemachten Problemen: Wir leiden unter einem handwerklich schlecht gemachten und zu komplizierten regulatorischen System für Medizinprodukte.
Die europäische Verordnung über Medizinprodukte – kurz: MDR – ist seit einigen Jahren in Kraft, die Übergangsbestimmungen laufen noch bis Ende 2028. Wie ist Ihre Bilanz bisher?
Die Bilanz fällt eher negativ aus, da das System immer noch nicht praxistauglich ist. Ein Problem ist, dass viele Hersteller aufgrund der hohen Aufwände und Kosten für die Einhaltung der überbürokratischen MDR-Vorschriften ihr Produktportfolio bereinigen und ihre Produkte anpassen mussten. Viele Hersteller haben Schwierigkeiten, Kapazitäten bei benannten Stellen zu finden, um Produkte, die bereits sicher und wirksam auf dem Markt waren, erneut zu zertifizieren.
Warum wirkt sich die MDR so negativ auf den Forschungsstandort aus?
Weil das System das hohe Innovationstempo der Branche ausbremst. Die MDR-Vorschriften sind zu komplex und unberechenbar, was die Einführung neuer Produkte weniger attraktiv macht. Studien haben gezeigt, dass MedTech-Unternehmen in 65 Prozent der Fälle gezwungen sind, Entwicklungsressourcen in die Regulatorik zu verlagern – auf Kosten der Innovationstätigkeit. Nach einer BCG-Studie aus dem Jahr 2022 priorisieren 89 Prozent der MedTech-Unternehmen mittlerweile eine FDA-Zulassung im US-amerikanischen Markt.
Und wie sehen die Folgen aus?
Wir sehen, dass Unternehmen Forschungsprojekte nach Großbritannien oder in die USA auslagern, da dort Innovationszugang und Datennutzung besser geregelt sind. Jüngstes Beispiel: Die Auslagerung der gesamten Krebsforschung von Biontech nach UK.
Sind also Ihrer Ansicht nach Änderungen nötig und in welche Richtungen sollten sie gehen?
Ja, wir brauchen so schnell wie möglich eine strukturelle Weiterentwicklung der MDR. In unserem ausführlichen Whitepaper schlagen wir unter anderem die Abschaffung der fünfjährigen Re-Zertifizierungsfrist vor. Zudem fordern wir ein Fast-Track-Verfahren für Orphan Devices, Nischenprodukte und Innovationen. Wir brauchen mehr Transparenz und Effizienz, mehr Berechenbarkeit und Schnelligkeit. Jetzt ist die richtige Zeit, darüber zu reden, damit wir nach der Europawahl 2024 mit der neuen Kommission und dem neuen Parlament zügig konkret werden können.
Wird der Standort Deutschland auch aus anderen Gründen geschwächt? Viele Branchen leiden zum Beispiel unter hohen Energiepreisen.
Ja, das trifft auch die MedTech-Branche, die in ihren Produktionsprozessen sehr energieintensiv ist. Wir brauchen deshalb eine MedTech-Strategie aus einem Guss: mit wettbewerbsfähigen Energiepreisen, einer Entbürokratisierungs-Offensive,
einem konsequenten Bürokratieabbau. Um unseren Mittelstand als Innovationstreiber zu stützen, nicht zu ersticken.
Nicht zuletzt ist gerade Ihre Branche auch von der Digitalisierung abhängig. Auch an dieser Stelle gibt es vermutlich noch immer Nachholbedarf, oder? Es geht voran, aber immer noch zu langsam. Die neue Digitalstrategie des Gesundheitsministeriums hat viele gute Ansätze, aber auch noch Verbesserungspotenzial. Bei der Datennutzung ist es wichtig, dass Medizintechnik-Unternehmen für ihre Forschung und Entwicklung einen gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsforschungsdaten erhalten. Und wir brauchen eine Harmonisierung von Datenschutzregelungen und deren einheitliche Auslegung durch die Datenschutzaufsicht. Vor allem muss die Politik im Dialog mit der Wirtschaft bleiben, um die Digitalisierung weiter voranzubringen.
Wir brauchen mehr Transparenz und Effizienz, mehr Berechenbarkeit und Schnelligkeit. Jetzt ist die richtige Zeit, darüber zu reden, damit wir nach der Europawahl 2024 mit der neuen Kommission und dem neuen Parlament zügig konkret werden können.
Fakten
Marc-Pierre Möll ist Doktor der Philosophie und seit über 30 Jahren im politischen Bonn und Berlin aktiv. Eine Erkenntnis, die er gewonnen hat, lautet: Jede Ordnung provoziert Heterotopien – wir brauchen diese Räume des Anderswo. Sie bergen ein emanzipatorisches, rebellisches, mitunter subversives Potential. Das Politische Denken als Leidenschaft ist wichtig.
d.velop – Partner Content
Mit der Digitalisierung von Krankenhäusern lassen sich sowohl medizinische Abläufe als auch deren Verwaltung e�zienter gestalten.
Trotz voranschreitender Digitalisierung kann hierzulande noch lange nicht vom papierlosen Krankenhaus die Rede sein. Faxgeräte sind nach wie vor von zentraler Bedeutung für die externe Kommunikation, Mitarbeitende werden per DECT-Telefon angefunkt, Dokumente handschriftlich unterschrieben und Verträge abgeheftet. Dabei existiert bereits eine Vielzahl digitaler Lösungen.
Ein breites Portfolio speziell auf regulierte Märkte ausgerichteter Softwarelö-
sungen bietet das international agierende Unternehmen d.velop. Der Softwareanbieter hat mit d.velop connected healthcare vielfältige digitale Lösungen für datenund dokumentenbasierende Prozesse geschaffen. So werden Informationen aus der medizinischen Versorgung und der Verwaltung verbunden und effi zientes Arbeiten mit sämtlichen digitalen Inhalten im Krankenhaus – Dokumente, Bilder und Daten – ermöglicht. Sei es die ganzheitliche Sicht auf Patienteninhalte, die elektronische Signatur, digitale Personalprozesse, Rechnungsverarbeitung oder Vertragsmanagement: d.velop stellt digitale, KI-unterstützte Dienste bereit, die Abläufe und Vorgänge automatisieren, vereinfachen und neu gestalten –und das alles sicher und rechtskonform.
Die DMEA ist Europas führendes Event für Digital Health. Vom 9. bis 11. April 2024 kommen Digital Health Experten aus Deutschland und der Welt auf dem Berliner Messegelände zusammen, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens entscheidend voranzubringen.
Text: Jakob Bratsch Foto: Messe Berlin
Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach hält am Eröffnungstag eine Keynote. Außerdem werden unter anderem auch David Novillo Ortiz, Leiter der Abteilung Daten und digitale Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation WHO oder Dr. Sibylle Steiner, Mitglied des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung auf den DMEA-Bühnen stehen. Die Themen der DMEA 2024 sind umfassend und reichen von der Digitalstrategie im Krankenhaus über telemedizinische Anwendungen bis zu Chancen der Digitalisierung für Praxis und MVZ.
Von Branchengrößen bis Start-ups Rund 700 Aussteller werden sich und ihre innovativen Lösungen und Produkte auf der DMEA präsentieren, neben Branchengrößen auch Start-ups aus Deutschland und der Welt. Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Dänemark, Finnland, Norwegen, Flandern und Wallonien sind mit einem eigenen Länder-Pavillon...
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Auf diese Weise wird eine ganzheitliche Sicht auf die Patienten sowie eine verbesserte Zusammenarbeit im gesamten Krankenhaus ermöglicht. Mitarbeitende können auf Basis digital zugänglicher Informationen schnell und sicher Entscheidungen treffen. Krankenhäuser profitieren damit von einem effi zienteren Versorgungsprozess.
Die zentrale Archivierung sämtlicher medizinischer und administrativer Informationen ist sowohl on-premises als auch in der sicheren Cloud möglich. Das bietet viele Vorteile: „d.velop connected healthcare lässt sich unabhängig von der führenden IT-Infrastruktur einsetzen, da durch entsprechende Schnittstellen ein flexibler Betrieb in Kombination mit
d.velop entwickelt und vermarktet Standard-Software zur durchgängigen Digitalisierung von dokumentenbezogenen Geschäftsprozessen und bietet diese zur SaaS-, On-Premises- und Hybrid-Nutzung an. Mit ihren Produkten setzen sie auf den intelligenten Austausch von Dokumenten und Informationen in Unternehmen und Organisationen. www.d-velop.de
unterschiedlichen Systemen funktioniert“, erläutert Leonard Pliete, COO Health & Care bei d.velop und ergänzt: „Mit d.velop connected healthcare verbinden wir Organisationen und Beteiligte im Gesundheitswesen und machen das Sozial- und Gesundheitssystem effi zienter. So kommen wir unserem Ziel, mit unserer Software allen Menschen den sicheren Zugang zu und Austausch von Informationen zu ermöglichen, ein weiteres Stück näher.“
Biotechnologie revolutioniert die Gesundheitsbranche. Allerdings wird es hiesigen Start-ups oft unnötig schwer gemacht. Regionale Initiativen wollen das ändern.
Text: Kirsten Schwieger
Foto: Edward Jenner/pexels
Die Pandemie hat die Biotechnologie weltweit boomen lassen. Derart geboostert ist sie zum Innovationsmotor geworden. Durchbrüche in Gentherapie, Arzneimittelforschung sowie personalisierter und regenerativer Medizin haben den Gesundheitssektor revolutioniert. Der US-amerikanische Pharma-Riese Moderna beispielsweise plant noch in diesem Jahrzehnt nicht nur ein Krebsvakzin, sondern auch Impfstoffe gegen Autoimmunerkrankungen und Herz-Kreislauf-Krankheiten zu lancieren. Mit Spitzentechnologien, Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen entwickelt eine wachsende Zahl an Biotech-Start-ups neuartige Medikamente, Diagnosewerkzeuge und Therapien für eine Vielzahl von Krankheiten.
Auch die deutsche biotechnologische Forschung überzeugt mit innovativen Technologieplattformen wie Gen- und Zelltherapie, Antikörper- und RNA-Technologien. Als größter Pandemie-Gewinner hierzulande treibt das Mainzer BiotechUnternehmen BioNTech mit seinen Ein-
Auf dem langwierigen Weg zu einem marktfähigen Produkt ist der Kapitalbedarf eines BiotechStart-ups schlichtweg riesig.
nahmen aus dem Verkauf des Covid-Impfstoffs aktuell seine mRNA-Plattformen zur Krebstherapie voran. Die Hoffnung, dass BioNTechs Aufstieg die gesamte Branche ins Schlepptau nimmt, hat sich bisher allerdings (noch) nicht bestätigt. Das liegt zum einen daran, dass kein Start-up über eine 36 Milliarden Euro schwere Kriegskasse wie BioNTech verfügt. So fehlt es Gründungswilligen insbesondere in der Wachstumsphase an Kapital. Auf dem langwierigen Weg zu einem marktfähigen Produkt ist der Kapitalbedarf eines Biotech-Start-ups schlichtweg riesig. Zum anderen hapert es an förderlichen Strukturen und Rahmenbedingungen, um Produktentwicklungen voranzutreiben und wissenschaftliche Forschung in erfolgrei-
che Unternehmen zu überführen. Neben regulatorischen Hemmnissen wird es Ausgründungswilligen oft unnötig schwer gemacht, intellektuelles Eigentum oder Patente von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ihren Start-ups einzusetzen. Als stark in der Forschung aber schwach in der Umsetzung charakterisieren Experten die hiesige Biotech-Branche.
Der Blick ins Ausland zeigt, dass es besser gehen kann. Hier arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft und staatliche Einrichtungen oft sehr eng interdisziplinär zusammen. In Israel beispielsweise unterstützt der FutuRx-Inkubator Biopharma-Unternehmen im Frühstadium bei der erfolgreichen Entwicklung von Medikamenten, indem er das Fachwissen von Forschern und Managementteams mit dem technologischen Inkubatorprogramm der israelischen Innovationsbehörde zusammenbringt. Auch in Sachen Kapitalknappheit gibt es innovative Lösungsmodelle. Die gemeinsame Nutzung von Laboren (Shared Labs) beispielsweise wird den USA bereits seit Jahrzehnten erlaubt und praktiziert. Ein Umstand, der
den Kapitalbedarf dort ansässiger BiotechStart-ups merklich reduziert. Hierzulande bleiben staatliche Maßnahmen zur Stärkung des BiotechnologieStandortes Deutschland überschaubar. Ein Lichtblick sind dagegen Initiativen auf regionaler Ebene, die sich Konzepte wie Kollaboration, Shared Knowledge und -Labs zum Vorbild nehmen, um Biotech-Netzwerke und Cluster in Deutschland zu etablieren und zu stärken.
Fakten
Nach zwei Rekordjahren floss 2022 deutlich weniger frisches Kapital in die deutsche BiotechnologieBranche: Die Kapitalaufnahme sank von 2,4 Milliarden auf 812 Millionen Euro – ein Rückgang um 67 Prozent. Die Risikokapitalfinanzierung ist gegenüber dem Vorjahr stark eingebrochen – von 752 auf 389 Millionen Euro (minus 48 Prozent) – und lag damit wieder auf Vor-Pandemieniveau.
Quelle: Deutscher Biotechnologie-Report 2023
Die Telemedizin besitzt das Potenzial, Spitzenmedizin interdisziplinär und über Sektorengrenzen hinweg flächendeckend verfügbar zu machen.
Deutschlands Gesundheitsbranche steht vor umwälzenden Herausforderungen: Medizinischer Fortschritt und Digitalisierung treffen auf den demografischen Wandel und den Wunsch nach heimatnaher Versorgung. Eine Chance, die Patientenversorgung zu optimieren, liegt in der flächendeckenden Nutzung von Telemedizin. Während zeitsparende Anwendungen wie Videosprechstunde und Telemonitoring insbesondere auf Patientenseite wachsenden Zuspruch finden, sind auch immer mehr Ärzte bereit, sich über Telekonsile zu vernetzen. Dabei stellen entsprechende digitale Konzepte eine niederschwellige Möglichkeit dar, langfristig allen Patienten eine bedarfsgerechte, gute Gesundheitsversorgung zu bieten.
Patienten in Nordrhein-Westfalen profitieren bereits seit drei Jahren ortsunabhängig von vernetztem, fachärztlichem Spezialwissen. Im Rahmen der Initiative
Virtuelles Krankenhaus NRW (VKh.NRW) arbeiten Expertenzentren und regionale medizinische Einrichtungen zusammen, um Patienten eine wohnortnahe und qualitätsorientierte Behandlung zu bieten. Videogestützte Telekonsile ermöglichen den kollegialen Austausch zwischen beratenden Experten und behandelnden Kliniken oder niedergelassen Ärzten. Der gemeinsame Zugriff auf eine elektronische Fallakte (EFA) gewährt den strukturierten, standardisierten Austausch versorgungsrelevanter Daten. Auf diese Weise fördert die nordrhein-westfälische Landesregierung eine flächendeckende, strukturierte telemedizinische Versorgungslandschaft.
In der Pilotphase wurde zunächst in sechs ausgewählten Behandlungsszenarien ein telekonsiliarisches Angebot in besonders schweren, komplexen oder seltenen Behandlungsfällen erprobt, welches nun in die Regelversorgung des Landes NordrheinWestfalen eingebunden ist. Nach erfolgreicher Pilotphase wird nun im Regelbetrieb der Schwerpunkt des VKh.NRW auf die onkologische Versorgung und dabei speziell auf regelmäßig stattfindende Tumorboards gelegt. Dafür wird eine Plattform für die
Die Virtuelles Krankenhaus NRW gGmbH ist die gemeinnützige Trägergesellschaft des VKh.NRW und eine hundertprozentige Tochter des Landes Nordrhein-Westfalen. virtuelles-krankenhaus.nrw
Innovative Konzepte fördern die Entwicklung individualisierter und hochspezifischer Therapieansätze in den Lebenswissenschaften.
Biotech-Start-ups revolutionieren die Gesundheitsbranche und gestalten die Zukunft der Medizin. Vorausgesetzt, sie meistern die Herausforderungen von Gründung oder Ausgründung. Im Ausland wird es wissenschaftlichen Startups oft leichter gemacht. Dort arbeiten Wirtschaft, Forschungseinrichtungen sowie staatliche Stellen oft gemeinsam an den Herausforderungen unserer Zeit. Im niederländischen Brightlands Maastricht Health Campus beispielsweise verwirklichen 126 Unternehmen und Wissenschaftsgemeinschaften in Zusammenarbeit mit der Maastricht University und dem University Medical Center ihre unternehmerischen Ideen. In den USA unterstützt das private Forschungsunternehmen New England Biolabs gemeinsam mit der Laborgemeinschaft LabCentral BiotechStart-ups in der Frühphase.
Auch hierzulande entwickeln sich auf regionaler Ebene vielfältige Initiativen, um Biotech-Cluster zu etablieren. Eines
davon ist der vom Sartorius Konzern in Göttingen initiierte Inkubator Life Science Factory, welcher die Erforschung und Entwicklung innovativer Bio- und MedizinTechnologien mit klarem Anwenderfokus fördert. In einem 3.000 Quadratmeter großen Neubau wird Gründern, Start-ups, Wissenschaftlern und Forschern dafür eine grundlegende Infrastruktur, Zugang zu Laboren und einem Start-up-Netzwerk sowie fundierte Geschäftsexpertise geboten. Neben einem breitgefächerten Mentoring-, Veranstaltungs- und Workshopprogramm erwartet die Nutzer ein ebenso vielseitiges wie variables Raumangebot mit state-ofthe-art-Equipment.
Herzstück des Inkubators sind die modernen, vollausgestatteten S1-Labore, in denen in kürzester Zeit losgelegt werden kann. Alle Teams haben in den zugangsgesicherten Laboren ihre eigenen Laborbänke, die in Größe und Ausstattung flexibel und modular auf die jeweiligen Bedürfnisse der Nutzer anpassbar sind
Die von Sartorius gegründete, eigenständige Life Science Factory fördert den wissenschaftlichen Fortschritt und Firmengründungen im Life-Science-Bereich. www.lifescience-factory.com
Durchführung von Tumorboard-Konferenzen entwickelt, auf der sich der gesamte Prozess von der Anmeldung und Vorbereitung bis hin zur Durchführung und Dokumentation termingerecht, ressourcenschonend und standardisiert durchführen lässt. In den interdisziplinären Tumorkonferenzen sollen dann die Erkrankungs- und Verlaufsdaten betroffener Patienten vorgestellt werden, um gemeinsam die bestmögliche Tumordiagnostik und -therapie für jeden einzelnen Patienten zu ermöglichen. So kann allen Krebspatienten im Land eine qualitativ hochwertige wie auch individuelle Behandlung angeboten werden.
Dabei versteht sich die gemeinnützige Trägergesellschaft grundsätzlich als ergänzendes Angebot zu bestehenden Strukturen, um Lücken des Gesundheitssystems zu schließen. Als neutrale Vermittlungsstelle stellt das Virtuelle Krankenhaus NRW eine herstellerunabhängige technische Plattform zur Verfügung und unterstützt die teilnehmenden Einrichtungen und Ärzte beim Onboarding, der Expertenauswahl und strukturierter Dokumentation. In der Hoffnung, dass nicht nur Patienten aus NRW, sondern bald auch bundesweit in den Genuss einer bedarfsgerechten, wohnortnahen und qualitätsorientierten Behandlung kommen.
und mit dem Start-up mitwachsen, wenn mehr Platz benötigt wird. Zudem gibt es auf den Laborebenen gemeinsam nutzbare Flächen wie Geräteräume für Zentrifugen, Bioreaktoren oder zur Zellkultivierung. Ein Rundum-Service deckt die Reinigung und Spülung der verwendeten Ausstattung ab, bis hin zum Kittelreinigungsdienst. Auch bei Behördengesprächen und der Anmeldung der Projekte werden die Nutzer von der Life Science Factory unterstützt.
Ab Sommer 2024 wird im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit dem biomedizinischen Spitzenforschungszentrum Helmholtz Munich ein zweiter Standort in München eröffnet. Wie in Göttingen wird auch der neue Standort
jungen Gründern Zugang zu Laboren und grundlegender Infrastruktur sowie fundierter Geschäftsexpertise bieten und damit die Translation innovativer Technologien maßgeblich unterstützen.
Gerade für Start-ups, die sich von Finanzierungsrunde zu Finanzierungsrunde hangeln, ist eine auf diese Weise ermöglichte Budgetkontrolle und Personalstrategie von entscheidender Bedeutung. „Wer auf ein Shared-Lab-Konzept setzt, hat im besten Fall eine halbe technische Assistenz- und rund eine Drittel-Wissenschaftler-Stelle für Kerngeschäft-Projekte einsetzbar, anstatt sie für periphere Hilfsarbeiten zu verwenden“, weiß Laborleiterin Dr. Katrin Wallbrecht. Was für eine Start-up-Steilvorlage!
Die Digitalisierung in der Medizin verändert alles – von der Prävention bis zur Nachsorge. Die Potenziale sind enorm, wenn alle Beteiligten und Bereiche involviert sind und eine kluge Umsetzung von Maßnahmen erfolgt. Der Mensch muss dabei im Mittelpunkt stehen, weiß Professor Dr. Dr. Martin Holderried als Leiter des Zentralbereichs Medizin und Chief Medical Information Officer (CMIO) am Universitätsklinikum Tübingen.
Text: Thomas Soltau
Foto: Presse, Nappy/unsplash
Um sämtliche Bereiche der zukunftsweisenden Medizin effektiv, sicher und effizient zu gestalten, ist eine standortübergreifende Herangehensweise von entscheidender Bedeutung.
Welche Anwendungen und Technologien sind besonders vielversprechend im Bereich Digital Health?
Um sämtliche Bereiche der zukunftsweisenden Medizin effektiv, sicher und effizient zu gestalten, ist eine standort-
übergreifende Herangehensweise von entscheidender Bedeutung. Multicloud basierte Gesundheitsplattformen, mobile Gesundheitsanwendungen, Künstliche Intelligenz und die Biosensorik sind besonders vielversprechend. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Health-IT-Organisationen ist von Vorteil, um standortunabhängig verschiedene Infrastrukturen und Dienste für mehrere Einrichtungen bereitstellen können. Ganz wichtig für die Versorgung ist, dass diese Plattformen einen barrierefreien Zugang für alle an der Versorgung Beteiligten, einschließlich der Patientinnen und Patienten, ermöglichen. Ob nun Telemedizin, Biosensorik, Robotik oder KI – alles wird die Medizin exakter, schneller und besser machen, wenn die Maßnahmen klug umgesetzt werden.
Wie kann Digital Health dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung effizienter und zugänglicher für alle zu gestalten?
Das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Nur wenn digitale Anwendungen und Technologien zielgruppenspezifisch entwickelt werden, akzeptiert sie auch die breite Bevölkerung. Telemedizin etwa kann räumliche und zeitliche Barrieren gut überwinden – insbesondere in Flächenregionen. Die Biosensorik ist hierfür sehr
bedeutend. Integriert etwa in Smartwatches oder Smart Ringe, kann man damit wichtige Daten sammeln und mit mobilen Anwendungen verarbeiten. Die Geräte und Anwendungen müssen jedoch so gestaltet sein, dass sie die jeweiligen Bedürfnisse der Anwender – vom Kind bis zum Menschen im hohen Alter mit reduziertem Sehvermögen – berücksichtigen. Ebenfalls wichtig für eine breite Akzeptanz ist die aktive Förderung der digitalen Kompetenz und der Gesundheitskompetenz in der gesamten Bevölkerung.
Welche Herausforderungen müssen überwunden werden, um die Einführung von Digital Health-Lösungen zu erleichtern?
Es ist von zentraler Bedeutung, dass der Fokus nicht allein auf der Einführung und Entwicklung von System- und Technikinnovationen liegt oder diese als Haupttreiber für konkrete Projekte dienen. Der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz und zur langfristigen Umsetzung innovativer digitaler Versorgungsmodelle liegt vielmehr darin, dass die bedarfsorientierte Versorgung der Menschen, die in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erarbeitet wurde, im Mittelpunkt steht. Digitale Technologien fungieren hierbei grundsätzlich als „Enabler“. Ebenso
Der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz und zur langfristigen Umsetzung innovativer digitaler Versorgungsmodelle liegt vielmehr darin, dass die bedarfsorientierte Versorgung der Menschen, die in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erarbeitet wurde, im Mittelpunkt steht.
bedeutend ist die Entwicklung neuer und vor allem nachhaltiger Finanzierungsmodelle sowie der wissenschaftlich fundierte Nachweis des Nutzens sämtlicher digitaler Gesundheitsanwendungen.
Damit wird es uns gelingen, die digitale Gesundheitsversorgung auszubauen und das Selbstmanagement der eigenen Gesundheit der Bevölkerung sowie die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten auch künftig auf internationalem Spitzenniveau zu gewährleisten.
Jeder Mensch ist anders. Individuelle Daten liefern heute den Schlüssel für eine neue Diagnostik und für maßgeschneiderte Therapien. Damit Sie die Behandlung erhalten, die bei Ihnen am besten wirkt. Mit der digitalen Auswertung von Gesundheitsdaten, mit Telemedizin- und KI-Anwendungen starten wir in eine neue Ära in der Medizin – für Sie am Gesundheitsstandort Baden-Württemberg.
EINLEITUNG
Laut aktueller Zahlen des Robert Koch-Instituts erkrankten im Jahr 2020 etwa 493.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen. Im Jahr 2020 waren 10,5 Prozent aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen Darmkrebs, bei Männern waren es fast 12 Prozent.
Foto: Georg Roither
Die Diagnose Nierenkrebs betraf etwa zwei Prozent aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen und 3,6 Prozent bei Männern. Das Multiple Myelom gehört mit etwa einem Prozent aller neu diagnostizieren Krebserkrankungen zu den seltenen Erkrankungen, zählt aber zu den häufigsten Tumoren von Knochen und Knochenmark.
Damit es erst gar nicht zur Erkrankung kommt bzw. der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt wird, spielen Prävention und Krebsfrüherkennung eine wichtige Rolle. Krebsprävention beinhaltet beispielsweise eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Alkohol in Maßen und kein Nikotin.
Von entscheidender Bedeutung ist auch die Krebsfrüherkennung: Das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm bei Darmkrebs beginnt ab einem Alter von 50 Jahren. Genauso wichtig wie das allgemeine Screening ist aber die sogenannte risikoadaptierte Krebsfrüherkennung. Diejenigen, die ein erhöhtes Krebsrisiko haben – z. B. bei familiär bedingtem Darmkrebs – sollten im besonderen Maße ein intensiviertes Früherkennungsprogramm erhalten. Hierzu gibt es bereits spezialisierte Kliniken, die
Betroffene entsprechend begleiten.
Falls dann tatsächlich Krebs diagnostiziert wird, müssen sich Patienten auf eine für sie am besten geeignete Behandlung nach aktuellem medizinisch-wissenschaftlichen Stand verlassen können. Positiv hervorzuheben ist, dass durch den medizinischen Fortschritt heute viele Erkrankungen heilbar sind, beispielsweise durch den Einsatz von präzisen Strahlen- und Chemotherapien sowie innovativen Operationstechniken, Immuntherapien und individuellen Behandlungsansätzen auf Grundlage von molekularbiologischen Untersuchungen. Der dynamisch wachsende Erkenntnisgewinn in der Krebsmedizin ist für einzelne Experten kaum mehr allein überschaubar. Deshalb ist es wichtig, dass verschiedene Fachgebiete eng zusammenarbeiten und ihr Wissen teilen.
Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft
Der dynamisch wachsende Erkenntnisgewinn in der Krebsmedizin ist für einzelne Experten kaum mehr allein überschaubar. Deshalb ist es wichtig, dass verschiedene Fachgebiete eng zusammenarbeiten und ihr Wissen teilen.
Dies ist gelebte Realität in von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Zentren. Studien zeigen, dass Patienten dort bei der Erstbehandlung ein besseres Überleben im Vergleich zur Behandlung in nicht-zertifizierten Einrichtungen haben. Zudem sind Komplikationen und Spätfolgen von Therapie und Erkrankung weniger ausgeprägt. Und warum ist das so? Zertifizierte Zentren sind Netzwerke aus stationären und ambulanten Einrichtungen. Dort arbeiten alle an der Behandlung beteiligten Fachrichtungen eng zusammen und die Behandlung stützt sich auf onkologische S3-Leitlinien – dies sind medizinische Handlungsempfehlungen, die wissenschaftlich untermauert sind und kontinuierlich dem jeweiligen Status quo von Medizin und Wissenschaft ange-
passt werden. Zertifizierte Zentren müssen jährlich nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen. Solche Zentren gibt es bereits zu vielen Tumorarten, so auch Darm- und Nierenkrebs und zum Multiplen Myelom. Das sind gute Nachrichten für alle Patienten.
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Die Forscher:innen von CARTemis Therapeutics, einer Ausgründung aus dem Max Delbrück Center, wollen mit neuartigen CAR-T-Zell-Therapien Krebspatient:innen helfen, die bislang als untherapierbar gelten.
CAR-T-Zell-Therapien sind oft der letzte Ausweg für Patient:innen mit Blut-, Knochenmark- oder Lymphdrüsenkrebs, die nicht auf gängige Behandlungen ansprechen. Dabei bekommen Immunzellen (T-Zellen) der Erkrankten im Labor mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) – also einen kleinen Fühler, der Zellen abtastet und nach Oberflächenmerkmalen von Krebszellen sucht. Zurück im Körper des Patienten oder der Patientin spüren sie das jeweilige Merkmal auf und töten die Tumorzellen ab.
Drei Zellprodukte für potenzielle CAR-T-Zell-Therapien gegen Krebs haben Uta Höpken und Armin Rehm mit ihren Arbeitsgruppen am Max Delbrück Center entwickelt. Der neueste CAR richtet sich gegen das B-Non-Hodgkin-Lymphom, eine Form
des Lymphdrüsenkrebses. Der zweite CAR erkennt ein Protein, das auf veränderten Plasmazellen des Multiplen Myeloms – also bei Knochenmarkkrebs – vorkommt. Das dritte Zellprodukt verstärkt die Wirkung von CAR-T-Zell-Therapien. Um alle drei nach den ersten Tests bis zur Medikamentenzulassung zu bringen, hat das Team die CARTemis Therapeutics GmbH aus dem Max Delbrück Center ausgegründet.
„In unsere Zellprodukte ist viel Herzblut geflossen“, sagt Uta Höpken. „Wir wollen entscheidend dazu beitragen, dass sie als Krebstherapien zugelassen und möglichst vielen Patient:innen zugutekommen.“ Die Ausgründung war alternativlos – denn mit ö entlichen Fördergeldern sind nur die ersten Schritte in die Klinik möglich. Auf dem Weg zum Start-up hat sie das Max Delbrück Center unterstützt – mit einem Förderprogramm für Teams, die an kommerziell vielversprechenden Produkten arbeiten. Auch die Helmholtz-Gemeinschaft hat Geld zugeschossen.
Nun hat für das Team das Schaulaufen bei Investoren begonnen. Das Start-up braucht VentureKapital, um die Lizenzen zu erwerben, die Phase2-Studien für ihre CARs vorzubereiten und ihren CAR-Verstärker weiterzuentwickeln. Eine ganz neue Erfahrung für die Wissenschaftler:innen: „Wir freuen uns darauf, dass unsere Forschungsergebnisse in naher Zukunft dazu beitragen werden, Patient:innen zu helfen“, sagt Geschäftsführerin Anthea Wirges.
Mehr Informationen auf: www.mdc-berlin.de
Das
Das Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle sowohl bei der Krebsentstehung als auch für den Verlauf einer Krebserkrankung.
Die Medizin hat verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Bekämpfung von Krebserkrankungen entwickelt, die einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden. Wegen der oftmals begrenzten Wirksamkeit von Standardtherapien ist bei vielen Krebserkrankungen, vor allem in fortgeschrittenen Stadien, die Notwendigkeit neue Therapieformen zu entwickeln in den Vordergrund gerückt. Insbesondere beim Thema Immuntherapien nahm das Interesse in den letzten Jahren zu. Das Immunsystem hilft dem Menschen gesund zu bleiben, indem es Krankheitserreger wie Bakterien und Viren, aber auch Krebszellen, als schädlich erkennt und abtötet. Seit einiger Zeit weiß man, dass zur Erkennung von Krankheitserregern und Krebszellen sogenannte antigen-präsentierende Zellen benötigt werden. Zu den wichtigsten gehören die dendritischen Zellen, die im Körper spezifi sche Immunantworten gegen Krebszellen auslösen können.
Die Praxisgemeinschaft für Zelltherapie Duderstadt GmbH & Co. KG ist auf die Immuntherapie bei Krebs spezialisiert. Die Praxis versteht ihre Arbeit nicht als Alternative zur Standardmedizin, vielmehr wird versucht, die Fortschritte der Immunologie gemeinsam und additiv in die Standardmedizin einfl ießen zu lassen.
Praxisgemeinschaft für Zelltherapie Duderstadt GmbH & Co. KG Jenseits ideologischer Auseinandersetzungen möchte das Therapiezentrum alle sinnvollen Therapieoptionen in ein ganzheitliches Behandlungskonzept einbeziehen. Viele P� anzen aus der Natur stellen die Grundlage schulmedizinischer Medikamente dar; umgekehrt bringt der naturwissenschaftliche Anspruch, eine Therapie möglichst gut zu verstehen und möglichst viele Daten über sie zu kennen, ein höheres Maß an Sicherheit für Sie mit sich. www.immune-therapy.net Praxisgemeinschaft
Im Gespräch mit Dr. rer. nat. Thomas Neßelhut, Leiter des Therapiezentrums Zelltherapie Duderstadt GmbH.
Herr Dr. Neßelhut, wie wirkt die dendritische Zelltherapie im Körper?
Einfach ausgedrückt: Wir nutzen die natürliche Fähigkeit des Körpers, gegen den Krebs zu kämpfen. Ich bezeichne unser Immunsystem als Armee, die den Körper ständig nach Angreifern oder Anzeichen von Problemen absucht. Die dendritischen Zellen sind die Offi ziere, die den Befehl geben, Eindringlinge zu töten. Wir entnehmen dem Patienten eine Blutprobe, isolieren daraus Monozyten (Teil der weißen Blutkörperchen), die dann in der Zellkultur zu dendritischen Zellen generiert und gegen den Tumor programmiert werden. Zurückgeführt in den Körper aktivieren sie die antiTumorimmunantwort. Im Gegensatz zu anderen Behandlungen wie Chemo- oder Radiotherapie werden gesunde Zellen nicht angegriffen.
Wann wird Immuntherapie angewendet? Als Alternative oder zusätzlich zu Standardtherapien?
Eine Therapie wird individuell für jeden Patienten entwickelt, dies kann auch in Kombination oder Nachgang an die gängigen Standardtherapien erfolgen. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Impfung gleich am Anfang der Erkrankung eingesetzt wird. Nach 3-4 Impfungen können wir bereits zum Teil sehr gute Ergebnisse erzielen. Natürlich kommt dies immer auf Umfang und
Dr. rer. nat. Thomas Neßelhut, Leiter des Therapiezentrums Zelltherapie Duderstadt GmbH
Aggressivität der Tumore an. Ist nach der initialen Therapie ein Therapieansprechen zu verzeichnen, empfehlen wir regelmäßige „Booster“-Impfungen, also eine Art Gedächtniszellenaktivierung, durch die das Immunsystem „trainiert“ wird, um Krebszellen auch langfristig schneller zu erkennen und zu bekämpfen.
Ist die dendritische Zellimmuntherapie für alle Krebsarten eine gute Wahl? Grundsätzlich ist sie für alle Arten von Tumoren geeignet, mit Ausnahme von Blutkrebs (Leukämie). Ein Tumor kann aber vielfältige Mechanismen entwickeln, um sich dem Angriff durch das Immunsystem zu entziehen. Die Kontrolle der Immunantwort erfolgt an immunologischen Checkpoints. Zusätzlich können daher Begleittherapien eingesetzt werden, wie die sogenannten Check Point Blocker, die die dendritischen Zellen dabei unterstützen noch wirksamer und besser Tumorzellen zu zerstören. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch anti-entzündliche Behandlungen. Immer wenn man es mit chronischen Entzündungen
Fakt ist aber, dass ein Großteil unserer Patienten länger lebt bzw. gelebt hat, als es nach der alleinigen Behandlung mit Standardtherapien prognostiziert wurde.
im Körper zu tun hat, begünstigt dies das Entstehen bösartiger Krebszellen bzw. die mangelnde Zerstörungskraft durch unser Immunsystem.
Ist die Wirksamkeit in Studien belegt und welche Erfolge konnten Sie erzielen?
Weltweit zeigen über 500 Studien, dass die Wirksamkeit da ist. Es wurden mehrere Tausend Patienten mit unterschiedlichen Tumoren behandelt. Insbesondere beim Glioblastom, dem bösartigsten Hirntumor mit einer nach wie vor sehr schlechten Prognose, konnte gezeigt werden, dass die dendritische Zelltherapie zu einer deutlichen Verlängerung des Gesamtüberlebens (basierend auf eigenen Erfahrungen und einer publizierten Phase-III Studie) geführt hat. Wir haben in den 90er Jahren als Pioniere mit der dendritischen Zellimmuntherapie begonnen. Wir versprechen keine Wunder. Fakt ist aber, dass ein Großteil unserer Patienten länger lebt bzw. gelebt hat, als es nach der alleinigen Behandlung mit Standardtherapien prognostiziert wurde.
VORSORGE
Ab 50 geht’s los. Dann stehen Frauen und Männern die gesetzlichen Leistungen zur Darmkrebsvorsorge und -Früherkennung kostenfrei zur Verfügung.
Text: Chan Sidki-Lundius
Foto: cottonbro studio/pexels
Ein Angebot, dem man nicht widersprechen kann, vor allem angesichts dieser Fakten. Obwohl sich Darmkrebs verhindern lässt, betrifft etwa jede neunte Krebserkrankung in Deutschland den Darm. Die Diagnose Darmkrebs wird im Laufe des Lebens bei einem von 15 Männern und einer von 19 Frauen gestellt. Rund 54.800 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Darmkrebs. 23.000 Menschen fallen der Erkrankung jährlich zum Opfer und sterben.
Das sind zu viele Schicksale, die sich vermeiden ließen. Denn Darmkrebs hat eine nahezu einzigartige Besonderheit, er lässt sich durch Vorsorge verhindern. Die Chance auf ein Leben ohne Darmkrebs haben sich seit Einführung der Vorsorgekoloskopie (Darmspiegelung) im Jahr 2002 rund 9,5 Millionen Versicherte nicht entgehen lassen. Jahrelang galt die Darmspiegelung als unangefochtener „GoldStandard“ bei der Darmkrebsvorsorge. Bei dieser Untersuchung lassen sich Vorstufen von Darmkrebs (Polypen) entdecken und schmerzfrei entfernen. Jährlich gehen mittlerweile rund 560.000 Versicherte zu dieser ärztlichen Untersuchung.
Obwohl sich Darmkrebs verhindern lässt, betrifft etwa jede neunte Krebserkrankung in Deutschland den Darm.
Seit 2017 gibt es eine ebenbürtige Alternative zur Vorsorgekoloskopie: den immunologischen Stuhltest (iFOBT). Dieser hat den Vorteil, dass man ihn bequem zu Hause durchführen kann. Rund 1,9 Millionen Menschen nutzen diese Möglichkeit jedes Jahr. „Vergleichen wir eine alle zehn Jahre durchgeführte Vorsorgekoloskopie mit einem jährlich durchgeführten immunologischen Stuhltest, zeigt sich, dass der iFOBT sehr nah an die Leistungsfähigkeit der Darmspiegelung heranreicht, was die Senkung der Mortalität an Darmkrebs betrifft“, erläutert Prof. Dr. Frank Kolligs, Kurator der Felix Burda Stiftung und Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie am Helios Klinikum Berlin-Buch.
Wer gesund bleiben und keinen Darmkrebs bekommen möchte, hat also zwei
Gratis-Möglichkeiten zur Auswahl. Der Stuhltest lässt sich ohne Vorbereitung beim Klo-Gang zu Hause erledigen. Wird er positiv vom Labor ausgewertet, also wird Blut im Stuhl nachgewiesen, sollte danach allerdings zwingend eine Abklärungskoloskopie erfolgen. Im Vergleich dazu muss bei der Darmspiegelung der Darm vorab mit Hilfe eines Abführmittels entleert und damit gesäubert werden. Die rund 20-minütige Untersuchung kann dann im angenehmen Dämmerschlaf verbracht werden. Wird eine Schleimhautveränderung entdeckt, handeln die untersuchenden Ärzte sofort. Jede Variante hat also ihre eigenen Vorteile. Echte Nachteile dagegen: Fehlanzeige.
Dies ist der Grund, weshalb die Felix Burda Stiftung in ihrer Awareness-Kampagne zum Darmkrebsmonat März zwei
Prof. Frank Kolligs, Kurator der Felix Burda Stiftung, Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie, Helios Klinikum Berlin-Buch
Seit 2017 gibt es eine ebenbürtige Alternative zur Vorsorgekoloskopie: den immunologischen Stuhltest (iFOBT). Dieser hat den Vorteil, dass man ihn bequem zu Hause durchführen kann.
3D-animierte Tiere über die VorsorgeWahl ihrer Frauchen und Herrchen sprechen lässt. Schauspieler Jürgen Prochnow („Das Boot“) spricht den Hund, während Fernsehmoderatorin Katja Burkard (RTL „Punkt 12“) der Katze ihre Stimme leiht. Schauspieler Sky du Mont („Der Schuh des Manitu“) spricht dann das einleuchtende Fazit, zur Überraschung der beiden Haustiere nicht sichtbar aus dem Off: „Egal ob Stuhltest oder Darmspiegelung – es ist immer eine tierisch gute Wahl.“
Fakten
Die Felix Burda Stiftung wurde 2001 von Dr. Christa Maar (†) und Verleger Prof. Dr. Hubert Burda gegründet. Sie trägt den Namen ihres an Darmkrebs verstorbenen Sohnes. Weitere Infos: www.felix-burda-stiftung.de
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Psychoonkologische Hilfe für krebskranke Menschen und ihre Angehörigen
Mit der Diagnose Krebs ändert sich das Leben für Betroffene schlagartig. Der Umgang damit kann emotional sehr herausfordernd sein.
Zahlen zeigen, dass knapp die Hälfte der Betroffenen krebsbedingte Stress-, Angstoder Depressionssymptome entwickelt. Doch obwohl anerkannte medizinische Studien belegen, dass die mentale Gesundheit wesentlich zu einer erfolgreichen Behandlung beiträgt, fehlen oft die notwendigen Versorgungsstrukturen, um zeitnah psychoonkologische Unterstützung zu erhalten.
Piotr Grudzinski, Geschäftsführer Prosoma DeutschlandHier setzt Living Well Plus von Prosoma an. Das hybride psychoonkologische Therapieprogramm schließt die Versorgungslücke – niedrigschwellig, schnell und ortsunabhängig nutzbar. Living Well Plus unterstützt Betroffene dabei,
mit Angst, Wut, negativen Gefühlen und Stress besser umzugehen, damit sie wieder mehr Kraft für die Behandlung und den Alltag haben. Dabei stützt sich Living Well Plus auf zwei Säulen: das medizinisch-therapeutische Angebot in der App und optionale Tele-Coachings mit ausgebildeten Psychoonkolog:innen. Da eine Krebsbehandlung psychisch und physisch sehr belastend ist, fehlt manchen Betroffenen die Kraft, zu lesen. Dann wird das persönliche Gespräch per Telefon umso wichtiger. Ebenso entscheidend ist es, dass die Therapie auf die Bedürfnisse zugeschnitten wird. So gehen Männer und Frauen oft unterschiedlich mit Belastung um, deshalb setzt Living Well Plus auf geschlechtsspezifische Lektionen. Für Kraft in herausfordernden Zeiten.
Living Well Plus:
• Medizinische App für alle Krebsarten
• Für Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen
• Messbar sinkendes Stress- und Angstniveau der Betroffenen
• Stärkere Resilienz
• 22 App-Lektionen, zahlreiche Übungen und Artikel basierend auf der Kognitiven Verhaltenstherapie
• Geschlechtsspezifisch aufbereitete Inhalte
• Qualifizierte Psycholog:innen als Tele-Coaches
• Kostenfrei für Versicherte der TK und vieler BKKen
Weitere Informationen unter cutt.ly/LivingWellPlus
Darmkrebs zählt zu den wenigen Tumoren, die sich durch rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen nahezu vollständig verhindern lassen. Trägt man die dabei entdeckten, noch gutartigen Polypen an der Darmwand ab, kann daraus erst gar kein Krebs entstehen.
Doch was tun, wenn dennoch die Diagnose ‚Darmkrebs‘ fällt? So individuell wie sich diese Krankheit zeigt, so individuell sollte sie auch behandelt werden. Und dazu braucht es ein breitaufgestelltes Speziallistenteam, das nicht nur interdisziplinär zusammenarbeitet, sondern auch alle innovativen Behandlungsmethoden und -techniken bereit hält. Da bei Krebserkrankungen besonders der Zeitfaktor eine große Rolle spielt, sollten Patientinnen und Patienten nicht lange nach der richtigen Anlaufstelle suchen müssen. Auch bei Zweitmeinungsanfragen ist es wichtig, schnell an kompetente Partner zu gelangen.
Somit bieten sich durch die DKG (Deutsche Krebsgesellschaft) zertifizierte Organkrebszentren an, die zu einem interdisziplinären Netzwerk auch über hohe Fallzahlen verfügen. Aus diesen gebündelten Wissens – und Erfahrungspools profitieren alle Beteiligten über die Region hinaus.
„Ein schneller und strukturierter Ablauf der diagnostischen und therapeutischen Schritte ist nach der Erstdiagnose entscheidend“, so sagt zum Beispiel Prof. Dr. Moritz Kleine, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und onkologischen Chirurgie sowie Darmzentrumsleiter am Vinzenzkrankenhaus Hannover. An diesem bereits seit 2008 DKG zertifizierten Darmzentrum werden im Jahr ca. 120 Patient:innen mit einem neu diagnostizierten Dick- oder Enddarmkrebs zu 95 % in ‚Schlüssellochtechnik‘ minimalinvasiv operiert. Die Klinik besitzt ein weites Netzwerk aus intern und extern kooperierenden Partnern, die in jedes Behandlungskonzept mit eingebunden werden. Dazu gehören Gastroenterologen, Chirurgen, Onkologen sowie Strahlentherapeuten, Psychoonkologen und
Prof. Dr. Moritz Kleine, Chefarzt der Allgemein-, Viszeralund onkologischen Chirurgie sowie Darmzentrumsleiter am Vinzenzkrankenhaus Hannover
Pflegekräfte. Zudem kümmert sich ein Qualitäts- und Risikomanagement um den organisatorischen Teil des Darmzentrums, wozu wöchentliche Tumorkonferenzen gehören. Sie dienen dazu, alle aktuellen Fälle im Expertenkreis zu besprechen und zu diskutieren.
Seit 2008 sind neben der endoskopischen Therapie einige neue therapeutische Möglichkeiten hinzugekommen. So ist die endoskopische Submukosadissektion, eine Abtragung von Krebszellen in tieferen Schichten, oder die Vollwandresektion, die Entfernung von Polypen und Tumoren mithilfe spezieller Clipsysteme, zur Routine geworden.
Im Falle einer Absiedlung von Tumorzellen in der Leber (Lebermetastasen) kommen im Rahmen einer multimodalen Therapie neben der Chemotherapie auch minimal-invasive Methoden, wie zum Beispiel das Verkochen von Lebermetastasen durch Radiofrequenz oder Mikrowellen sowie chirurgische Entfernungen im Vinzenzkrankenhaus zum Einsatz.
In einigen Fällen kann nach intensiver Vorbehandlung des Enddarms und dem kompletten Verschwinden des Tumors auch eine organerhaltende Therapie des Enddarms angewandt werden. Diese Methode, auch als Watch-and-wait-Konzept bezeichnet, sollte aber nur in erfahrenen, DKG zertifizierten Darmzentren durchgeführt werden, da sowohl bei der Indikationsstellung als auch der Nachsorge eine hohe klinische Expertise erforderlich ist. Das Vinzenzkrankenhaus hat dafür eine spezielle Sprechstunde eingerichtet. Auch nach der Behandlung lässt man die Patient:innen nicht allein. Die leitliniengerechte Nachsorge wird im Netzwerk des Zentrums durch niedergelassene Onkologen sichergestellt.
Darmkrebs zählt zu den wenigen Tumoren, die sich durch rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen nahezu vollständig verhindern lassen.
Ein schneller und strukturierter Ablauf der diagnostischen und therapeutischen Schritte ist nach der Erstdiagnose entscheidend.
Im
Das Vinzenzkrankenhaus Hannover gehört zum Elisabeth Vinzenz Verbund – einer starken Gemeinschaft katholischer Krankenhäuser, die für Qualität und Zuwendung in Medizin und Pflege stehen. www.vinzenzkrankenhaus.de
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GROSSES INTERVIEW
Mit acht Jahren erkrankt Tom Belz an Knochenkrebs, das linke Bein muss amputiert werden. Sein starker Wille hilft ihm, selbst die größten Hürden zu nehmen.
Text: Chan Sidki-Lundius
Foto: Presse
Tom, wie hat sich deine Krebserkrankung bemerkbar gemacht?
Ich war ein aktiver, quirliger Junge, der kaum stillsitzen konnte. Doch irgendwann stellte ich fest, dass meine Bewegungen langsamer wurden. Und ich bekam Schmerzen im Bein. Der Hausarzt schickte mich dann zum Röntgen, kurz danach kam die Hiobsbotschaft, Osteosarkom! Ohne meinen Freunden „tschüss“ sagen zu können, ging es dann für mich direkt in die Uniklinik Frankfurt.
Das muss ein Schock gewesen sein. Und wie! Ich war ja noch nie zuvor in einem Krankenhaus gewesen. Der erste Eindruck hat mich fast erschlagen, der Geruch von Sterillium, die vielen glatzköpfigen Kinder, einfach nur erschreckend. Und die Therapie war mit vielen Schmerzen verbunden. Dazu hat es mich total genervt, dass die Erwachsenen immer wussten, was gut oder sogar das Beste für mich sein soll. Da musste mein Frust raus. In dieser Zeit galt ich auf der Station als „charmantes Monster“.
Sonderbehandlungen waren mir von Anfang an zuwider und in Watte wollte ich auch nicht gepackt werden.
Gab es denn auch positive Seiten deines fast neunmonatigen Krankenhausaufenthalts?
Auf jeden Fall. Ich habe nach einiger Zeit Freunde gefunden, denn ich wusste: Ohne Freunde komme ich hier nicht raus. Wir
konnten, soweit es unser Zustand erlaubte, zusammen spielen und sogar mit der von mir gegründeten Band ab und zu Musik machen. Meine Eltern haben immer das Beste für mich rausgeholt und alles möglich gemacht, was in ihren Kräften stand. Sie waren ebenso wie die tollen Therapeuten mein Fels in der Brandung.
Wie ging es für dich weiter, nachdem dein Bein amputiert wurde?
Da hatte ich noch einige heftige Chemos und im Laufe des langwierigen Heilungsprozesses viele Schmerzen. Ich konnte zunächst nicht sitzen, nicht stehen und schon gar nicht laufen. Das musste ich alles wieder neu lernen. Meine Selbstständigkeit wollte ich so schnell wie möglich wieder zurück. In dieser Phase entwickelte ich sehr viel Ehrgeiz. Sonderbehandlungen waren mir von Anfang an zuwider und in Watte wollte ich auch nicht gepackt werden. Deshalb habe ich zum Beispiel in einem herkömmlichen Verein Fußball gespielt.
Du hast dich dann gegen eine Prothese entschieden. Warum?
Als man mir versprach, dass ich „Terminator“-Beine bekomme, war ich begeistert. Doch die Prothese, die man mir dann präsentierte, empfand ich einfach nur hinderlich. Als Held fühlte ich mich damit absolut nicht. Meinen Eltern zuliebe habe ich sie dann aber fast ein Jahr getragen, irgendwann ist sie dann komplett in den Kleiderschrank gewandert. Von da an habe ich mein Leben und auch meinen heißgeliebten Sport mit Krücken bestritten. Und das hat wunderbar geklappt. Den Ärzten, Orthopäden, Physiotherapeuten, Krankenpflegern und allen, die jemals an mir gezweifelt haben und mir Steine in den Weg legen wollten, konnte ich so zeigen, dass ich das schaffe und gut klarkomme.
Wie lautet aus heutiger Sicht dein Rat an Eltern von Kindern, die an Krebs erkrankt sind?
Sie sollten ihre Kids in anstehende Entscheidungen so gut es geht einbinden, Prioritäten setzen und Verantwortung übernehmen, wenn es um das Wohl der kleinen Patienten geht.
Vanessa hat ihrem Tumor den Kampf angesagt. Wir unterstützen sie dabei.
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Wie entstand die Idee, mit Anfang 30 den 5.895 Meter hohen Kilimandscharo zu besteigen?
Es war für mich an der Zeit, mir und der Welt zu zeigen, wer ich bin und was ich kann. Die achttägige Wanderung auf den Gipfel hat sieben Tage gedauert, der Weg war das Ziel. Zu der enormen Steigung kamen eisige Kälte und starker Wind hinzu, aber der Sonnenaufgang war unbeschreiblich. Für mich war dies das größte Abenteuer in meinem Leben.
Das ist nun schon eine Weile her. Wie sieht dein Leben heute aus?
Als gelernter Erzieher arbeite ich in einer Tagesförderstätte für geistig und stark mehrfach behinderte Menschen in Offenbach. In meiner Freizeit spiele ich gern Schlagzeug und ich gehe raus in die Natur. Außerdem reise ich super gern, gerade war ich mit meiner Partnerin in Thailand. In nächster Zeit möchte ich mein neues Dachzelt ausgiebig nutzen. Es gibt so viel zu erkunden, unsere Welt ist einfach wunderbar.
Ist das auch deine wichtigste Botschaft als Speaker und Buchautor?
Ja, in gewisser Weise schon. Ich möchte Kindern und Erwachsenen – besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert hat, aber auch Mut machen. Sie sollten sich nicht eingrenzen lassen und sich trauen, neue Wege zu gehen oder auch mal gegen den Strom schwimmen. Und ganz wichtig: Veränderungen akzeptieren. Nicht alle Veränderungen sind schlecht. Schlussendlich ist jeder Schmied seines Lebens.
Fakten
Der gelernte Erzieher Tom Belz (37) mag Tattoos und trägt lange Haare. Damit sie zu seinem Style passen, sind seine Krücken immer schwarz. Tom, ein leidenschaftlicher Surfer und Sporttaucher, ist ein begehrter Speaker. Einblicke aus seinem Leben teilt er als @tomnative auf Facebook, Instagram und YouTube.
Dr. Wilfried Stücker, Spezialist für Immunonkologie am Immun-Onkologischen Zentrum Köln
Herr Dr. Stücker, können Immuntherapien wie die Tumorimpfung mit anderen Krebstherapien kombiniert werden?
Bösartige Tumore müssen immer multimodal behandelt werden. Eine Krebstherapie ist nur dann wirklich erfolgversprechend, wenn mehrere Verfahren – aufeinander abgestimmt – genutzt werden. Das gilt auch für die aktiv-spezifische Immuntherapie, die beispielsweise mit einer Chemotherapie in zeitlichem Abstand kombiniert werden kann.
Warum sind Immuntherapien so aufwendig?
Tumore sind sehr unterschiedlich und verändern sich im Zeitverlauf einer Krebserkrankung. Im Rahmen der Immuntherapie wird individuell für den Patienten auf diese spezifische Situation hin ein Arzneimittel angepasst und hergestellt. Da dieser Ansatz keine Standardisierung ermöglicht, macht es die Immuntherapien zudem durch den hohen Aufwand vergleichsweise kostenintensiv.
Gibt es Neues aus der Forschung?
Die Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Immuntherapien sind sehr dynamisch. Unser besonderes Augenmerk ist aktuell auf das Knochenmark der Patienten gerichtet, das häufig potente Gedächtnis-T-Zellen enthält, die im Kampf gegen das Auftreten von Tumorrezidiven eine bedeutsame Rolle spielen. So kann noch besser die Bildung von Metastasen erschwert werden. Werden die Tumorzellen wieder aktiv, ist das Immunsystem lernfähig. Ziel ist es, das Tumorwachstum selbstständig in Schach zu halten.
Text: Kirsten Schwieger, Foto: Roland Baege
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Vanessa, 7 Jahre
EXPERTEN
Sowohl Lungenkrebs als auch Hautkrebs sind weit verbreitet und können schwerwiegende Folgen haben. Doch es gibt Hoffnung: Fortschritte in der medizinischen Forschung und Früherkennung ermöglichen es, diese Erkrankungen nicht mehr ausschließlich als tödliche Diagnosen zu betrachten, sondern als chronische Zustände, die langfristig kontrolliert werden können. In den folgenden Abschnitten sprechen Prof. Dr. med. Bernd Schmidt und Prof. Dr. Ralf Gutzmer über die aktuellen Entwicklungen in der Krebsprävention und -behandlung.
Text: Katja Deutsch
Fotos: Presse
Prof. Dr. med. Bernd Schmidt, Chefarzt Klinik für Innere Medizin der DRK Kliniken Berlin Mitte und Vorsitzender der Pneumologisch-Onkologischen Arbeitsgemeinschaft (POA) in der Deutschen Krebsgesellschaft
Lungenkrebs kann heute zu einer längerfristig chronischen Erkrankung werden.
Leider gibt es keine eindeutigen Warnzeichen für Lungenkrebs. Anhaltender Husten, manchmal Schmerzen, unklare Müdigkeit oder Gewichtsverlust können Hinweise sein, oft wird Lungenkrebs jedoch erst durch Metastasen sichtbar.
In den letzten Jahren ist eine Zunahme der Lungenkrebsfälle bei Frauen und eine Abnahme bei Männern zu beobachten, insgesamt mit langsam steigender Tendenz. Derzeit erkranken jährlich mehr als 56.000 Menschen neu an Lungenkrebs. Auslöser sind weit führend das Rauchen, aber auch erbliche Faktoren, Schad-
stoffe am Arbeitsplatz und in der Atemluft sowie chronische Entzündungen.
Die Behandlung der verschiedenen Formen von Lungenkrebs ist sehr unterschiedlich. Neben der Ausdehnung spielt das Ausgangsgewebe (z. B. kleinzellig oder nicht-kleinzellig) eine Rolle. Grundsätzlich werden bei lokal begrenzten Tumoren Operationen oder Bestrahlungen eingesetzt, bei fortgeschrittenem, metastasiertem Lungenkrebs Medikamente.
Die Therapiekonzepte erfordern die Expertise von Tumorkonferenzen mit allen Fachdisziplinen. Die umfangreichen fachlichen Anforderungen werden in den rund 80 zertifizierten Lungenkrebszentren jährlich von der Deutschen Krebsgesellschaft überprüft.
Bei früh erkanntem Lungenkrebs kann durch eine Operation eine vollständige Heilung erreicht werden. Je ausgedehnter der Tumor ist, desto höher ist das Rückfallrisiko, bei metastasiertem Lungenkrebs ist eine Heilung nicht mehr möglich. Wir können die Krankheit aber oft wirksam zurückdrängen und Lungenkrebs von einer kurzfristig tödlichen zu einer längerfristig kontrollierten chronischen Erkrankung machen.
Prof. Dr. Ralf Gutzmer, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie, Mühlenkreiskliniken Minden und Ruhr Universität Bochum sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft
Sonne meiden, Haut ansehen und zum Hautkrebs-Screening gehen! Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung hellhäutiger Menschen. Im Jahr 2020 gab es rund 245.000 Neuerkrankungen, zehn Prozent mehr als 2010. Basalzellkarzinom und kutanes Plattenepithelkarzinom (heller Hautkrebs) gehen von verhornten Zellen aus und treten vor allem an lichtexponierten Hautarealen wie Kopf, Hals, Unterarmen und Händen auf, während malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) von pigmentbildenden Zellen ausgeht. Bei Männern treten maligne Melanome vor allem am Körperstamm auf, bei Frauen an den Extremitäten. Daneben gibt es selte-
Fortschritte in der genomischen Medizin führen aktuell zu einem großen Innovationsdruck in der klinischen Versorgung. Eine besondere Herausforderung in unserem dezentralen und Sektorengetrennten Gesundheitssystem ist die schnelle Überführung dieser Innovationen in die Breite der Versorgung und damit die Sicherstellung eines Zugangs für alle Patienten. Besonders trifft dies für die sogenannte personalisierte Tumortherapie zu, bei der, basierend auf einer umfassenden molekularpathologischen Diagnostik vor der Therapie, zielgenau Medikamente verabreicht werden, die zu längerem Überleben bei besserer Lebensqualität im Vergleich zur Chemotherapie führen. Besonders eindrucksvoll ist die Entwicklung beim Lungenkrebs, der häufigsten Krebstodesursache in Deutschland und weltweit, wo solche personalisierten Therapien bereits für ca. ein Drittel aller Patienten zur Verfügung stehen.
Kästner, Kron et. al Lancet Nov. 2023
Ein paradigmatisches, mittlerweile auch international viel beachtetes Versorgungsmodell als Antwort auf diese Herausforderung wurde mit dem nationalen Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs (nNGM) seit 2018, gefördert durch die Deutsche Krebshilfe (DKH), aufgebaut. Das nNGM stellt ein „Netzwerk der Netzwerke“ dar, in dem aktuell 28 spezialisierte nNGM-Zentren mit über 500 regionalen Netzwerkpartnern (Praxen und Kliniken) und den Patienten selbst eng zusammenarbeiten (https://nngm.de). Im Sinne einer Arbeitsteilung übernehmen dabei die nNGM-Zentren die state-of-the-art molekularpathologische Diagnostik, die klinische Empfehlung, die Beratung der Netzwerkpartner und die zentrale Evaluation. Die Mehrzahl der Patienten kann dann heimatnah bei den regionalen Netzwerkpartnern behandelt werden.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen hierbei im Rahmen von Besonderen Versorgungsverträgen §140a SGB V die Kostenerstattung für die Diagnostik und Beratung. Diese konsequente Vernetzung und intelligente
nere Formen wie das Merkelzellkarzinom oder kutane Lymphome.
Heller Hautkrebs tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf, schwarzer Hautkrebs kann jederzeit auftreten, sogar bei Kindern. Ursachen für den hellen Hautkrebs sind natürliche und künstliche UV-Lichtexposition, ein heller Hauttyp an sich und die Einnahme von Immunsuppressiva. Beim schwarzen Hautkrebs sind Muttermale, die Anzahl der Sonnenbrände in früher Kindheit und familiäre Belastung Risikofaktoren. Neben der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung kann man die MMRISK-Regel anwenden: Muttermal (auffällig?), Anzahl Muttermale, R für rote Haare oder Sommersprossen, I für lichtempfindliche Haut, S für Sonnenbrände in der Kindheit, K für maligne Melanome in der Familie.
Hautkrebs wird meist operativ entfernt, die Hautränder mikroskopisch untersucht. Weit fortgeschrittene Erkrankungen erfordern Spezialwissen und werden umfassend in den zertifizierten Hautkrebszentren und den interdisziplinären Tumorboards dieser Zentren behandelt. Je früher eine Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen.
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Arbeitsteilung zwischen Spezialisten und Versorgern in der Breite aus dem ambulanten und stationären Sektor sowie vielen Fachrichtungen ist ein Garant nicht nur für die stetige Verbesserung der Patientenversorgung, sondern auch für die kontinuierliche Generierung von Evidenz aus der Versorgung. Der Erfolg dieses Vorgehens wurde durch eine aktuelle Auswertung der AOK in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Greifswald eindrucksvoll unter Beweis gestellt, in der Patienten, die durch das nNGM erfasst wurden, ein signifikant längeres Überleben hatten. Hiermit wurde zum ersten Mal auch international der Erfolg eines nationalen Programms zur Präzisionsmedizin in der Onkologie mit Bezug auf Überleben gezeigt.1
Die erfolgreiche Arbeit des nNGM zeigt, wie auch in einem komplexen Gesundheitssystem durch eine enge und arbeitsteilige Verzahnung von Forschung und Versorgung der Zugang zu Innovation für alle Patienten erreicht werden kann.
Autoren: Dr. Anna Kron, Prof. Reinhard Büttner, Prof. Jürgen Wolf
EINBLICK
Welche Behandlung nötig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Heute werden Therapien zunehmend individuell auf den Patienten zugeschnitten.
Text: Chan Sidki-Lundius
Foto: Tima Miroshnichenko/pexels
Jährlich erkranken hierzulande knapp eine halbe Million Menschen neu an Krebs – Tendenz steigend. Die häufigste Krebsart bei Männern ist neben dem Hautkrebs der Prostatakrebs, gefolgt vom Lungen- und Darmkrebs.
Im jungen und mittleren Alter erkranken Männer vor allem an Hodenkrebs, ab dem mittleren Alter an Prostatakrebs. Auch Lungenkrebs und Darmkrebs werden überwiegend mit steigendem Alter diagnostiziert.
Egal, in welchem Alter die Diagnose Krebs gestellt wird, der Schock ist meistens groß. Die gute Nachricht, die dann oft folgt, ist: Viele Krebsbehandlungen, zum Beispiel Chemotherapien, Bestrahlungen oder kleinere Eingriffe, lassen sich heute ambulant durchgeführen, ob in Klinikambulanzen oder spezialisierten Arztpraxen. Dadurch können die Patienten in ihrer gewohnten Umgebung zu Hause bleiben,
sofern die Pflege gut organisiert ist. Ein Krankenhausaufenthalt wird normalerweise erst erforderlich, wenn eine größere Operation ansteht. Zum Beispiel, weil die behandelnden Ärzte einen Tumor oder eine Tochtergeschwulst (Metastase) entfernen müssen.
Neben der Operation, der Chemotherapie, also der Behandlung mit Zytostatika, und der Strahlenbehandlung als zentrale Säulen der Krebstherapie gibt es heute
Viele Behandlungsarten von Krebs, vor allem die neuen Verfahren, sind mittlerweile sehr viel verträglicher als noch vor einigen Jahren.
Durch eine personalisierte Therapie kann oftmals nicht nur der Erhalt der Lebensqualität, sondern auch die Überlebensrate gesteigert werden.
noch viele weitere Therapieansätze. In den letzten Jahren hat sich mit der sogenannten zielgerichteten Therapie eine weitere Säule der Krebsbehandlung etabliert. Bei dieser maßgeschneiderten Behandlung wird versucht, die Tumorzellen des Patienten zielgenau mit individuellen Medikamenten an ihrer weiteren Vermehrung zu hindern und so das Fortschreiten der Krebserkrankung zu hemmen. Der Vorteil dieser Therapie: Gesunde Körperzellen werden weitestgehend nicht geschädigt. Zudem haben sich die Möglichkeiten der Krebsbehandlung in jüngster Zeit um die immunonkologische Therapie erweitert. Diese wird auch Immuntherapie genannt. Sie verfolgt das Ziel, das körpereigene Immunsystem durch spezielle Medikamente darin zu unterstützen, den Tumor zu eliminieren. Inzwischen können körpereigene Zellen des Immunsystems – insbesondere die T-Zellen – genetisch verändert werden, sodass diese bösartige Krebszellen
Welches Potenzial personalisierte, therapeutische Krebsimpfungen haben und was genau bei dieser Art von Immuntherapie passiert, verrät Dr. Wilfried Stücker.
Immuntherapien sind ein vergleichsweise junges Forschungsfeld, auf das insbesondere die Onkologie große Hoffnungen setzt. Verschiedene Verfahren und Wirkstoffe gegen zahlreiche Krebsarten machen sich die Mechanismen des körpereigenen Immunsystems zunutze, Krebszellen gezielt ausschalten zu können. Auf unterschiedlichste Art und Weise hebeln Immuntherapien damit die Tarnmanöver von Tumorzellen aus, um diese dann gezielt anzugreifen und zu zerstören – mit vergleichsweise geringen Nebenwirkungen. Die sogenannte Immunonkologie wird in der Regel in spezialisierten Zentren angeboten.
Herr Dr. Stücker, welche Immuntherapie wird am IOZK durchgeführt und wie funktioniert diese?
Heutzutage werden Immuntherapien im Rahmen von Krebserkrankungen schnell auf die von der Pharmaindustrie hergestellten Antikörpertherapien reduziert. Demgegenüber bietet das IOZK weitere Möglichkeiten durch die spezifischen zel-
lulären Immuntherapien, die das Immunsystem gezielt gegen das Tumorwachstum aktivieren. Diese individualisierte Therapiemethode nutzt die natürlichen Wirkmechanismen des Immunsystems, die für die Gesunderhaltung des Organismus zur Verfügung stehen.
Wie gewinnen Sie den Impfstoff?
Basis sind die Tumorbestandteile des Patienten, sie liefern die Informationen für die Immunzellen in Kombination mit einem onkolytischen Virus, das ausschließlich die Krebszellen infiziert. Dadurch kann das Immunsystem die Krebszellen von den gesunden Zellen unterscheiden und als „gefährlich“ erkennen. Unser Impfstoff IO-Vac © wird individuell auf die Patienten angepasst und im eigenen Reinraumlabor in Köln hergestellt.
Wie viele Impfungen sind nötig?
In der Regel werden zwei Impfzyklen im Abstand von vier Wochen durchgeführt. Parallel unterstützen beispielsweise Hyperthermie-Verfahren als immun-modulierende Behandlungen die gewünschte Immunreaktion.
Gibt es Nebenwirkungen?
Das Gute an dieser Form der Immuntherapie ist, dass sie spezifisch wirkt – nur
die Zellstruktur wird angegriffen, die auch angegriffen werden soll. Es gibt keine nennenswerten Nebenwirkungen.
Für welche Patienten bzw. Tumorarten ist die immun-onkologische Behandlung geeignet?
Solide bösartige Tumorerkrankungen profitieren am meisten von dieser Krebsbehandlung. Wenn Tumor-Antigene im Körper vorhanden sind und der Patient ein aktives Immunsystem besitzt, kann das Therapiekonzept bei allen soliden Krebsarten angewandt werden. Im Praxisalltag werden Patientinnen mit Brustkrebs, Eierstock- und Gebärmutterkrebs behandelt, zum Spektrum zählen Patienten mit Bronchialkarzinomen, Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Leberkrebs, in der Urologie sind es Prostata-Tumore oder Nieren- bzw. Blasenkrebs. Ein weiterer Schwerpunkt umfasst die Neuroonkologie wie Hirntumore.
Ist hiermit Heilung möglich?
Bei weit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen ist eine Heilung immer noch schwierig, doch eine deutliche Verlangsamung der Erkrankung ist erkennbar. Es geht darum, mit dem Krebs zu leben. Was an dieser Therapie außerdem besonders ist: Ein Teil der informierten
Das Immun-Onkologische Zentrum Köln (IOZK) ist eine Translationseinrichtung auf dem Gebiet der immunologischen Onkologie, in dem erfolgversprechende Ergebnisse der Grundlagenforschung zeitnah in medizinische Therapien überführt werden. www.iozk.de
erkennen, angreifen und ausschalten können. Ergänzend zur Schulmedizin setzen viele Patienten auch auf komplementäre Therapien mit der Hoffnung, den Heilungserfolg zu verbessern oder Nebenwirkungen zu minimieren.
Die Praxis zeigt, dass Patienten mit gleicher Erkrankung teilweise sehr unterschiedlich auf die gleiche Therapie ansprechen. Und auch die Begleiterscheinungen sind bei jeder Therapie anders. Unter dem Strich gilt jedoch: Viele Behandlungsarten von Krebs, vor allem die neuen Verfahren, sind mittlerweile sehr viel verträglicher als noch vor einigen Jahren. Hoffnung macht auch, dass Therapieansätze zunehmend auf die einzelnen Patienten und ihre jeweilige Krebserkrankung zugeschnitten werden. Durch eine solche personalisierte Therapie kann oftmals nicht nur der Erhalt der Lebensqualität, sondern auch die Überlebensrate gesteigert werden.
Dr. Wilfried Stücker, Tumorimmunologe
Immunzellen wandert ins Knochenmark und bildet dort ein immunologisches Gedächtnis. Werden die Tumorzellen wieder aktiv, kann dieses das Tumorwachstum selbstständig in Schach halten.
Kaum ein Krebspatient kehrt nach einer Therapie nahtlos in den Alltag zurück. Onkologische Reha, Verlaufskontrollen, psychosoziale Betreuung und Rehabilitationssport sind wesentliche Bestandteile der Krebsnachsorge.
Text: Kirsten Schwieger
Foto: Kampus Production/pexels
Die Krebsbehandlung ist abgeschlossen, doch die Betreuung der Krebspatienten endet noch lange nicht. Zu einschneidend sind die Folgen der Erkrankung und auch der Therapie. Die körperliche Leistungsfähigkeit ist meist noch stark beeinträchtigt, viele Patienten haben auch mit psychischen Problemen zu kämpfen. Vielschichtige Ängste, Fatigue, Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen bestimmen nicht selten das Leben. Das Wiedereinfinden in das Alltags- und Berufsleben fällt nach langer Krankheit schwer. Viele Krebspatienten müssen sowohl ihr Selbstbild als auch ihre Rolle im privaten wie beruflichen Umfeld neu definieren. Um sie bei der schrittweisen Rehabilitation zu begleiten, erhalten Krebspatienten während der onkologischen Nachsorge neben medizinischer Betreuung auch psychosoziale Unterstützung.
Die Gestaltung des Nachsorgeprogramms und dessen Dauer variieren je nach Tumorart. Im Durchschnitt erstreckt sich die Krebsnachsorge über einen Zeitraum von fünf Jahren, in welchem ein erhöhtes Rückfallrisiko besteht. Bestimmte Krebserkrankungen erfordern gar eine lebenslange Nachbeobachtung. Der Übergang von Primärbehandlung und Nachsorge kann je nach Krebsart, Krankheitsstadium und Behandlungsmethoden fließend sein. Meist beginnt die eigentliche Nachsorge erst nach Abschluss der onkologischen Reha, welche einen wichtigen Stellenwert innerhalb der Krebsnachsorge einnimmt.
Diese schließt in der Regel als Anschlussheilbehandlung (AHB) direkt an die Primärbehandlung an. Onkologische Rehas können aber auch später erfolgen, mit gewissen Abständen auch mehrmals. Die Reha dauert meist drei Wochen und kann sowohl ambulant als auch (teil-)stationär in speziellen onkologischen Rehakliniken stattfinden. Ziel ist, die körperlichen und seelischen Auswirkungen der Tumorerkrankung und -therapie zu lindern und die Patienten wieder ins soziale und berufliche Leben zu integrieren. Nach einer ärztlichen Eingangsuntersuchung und einem psychologischem Erstgespräch wird ein individueller Reha-Plan erstellt. Ein fester Bestandteil der Reha nach Krebs ist die Bewegungstherapie mit gezieltem Aufbau- und Ausdauertraining. Gespräche mit erfahrenen Psychoonkologen helfen bei der Verarbeitung der Krankheit und der Belastungen durch die Therapie. Auch Ernährungs- und Physiotherapie sowie die Erarbeitung konkreter Pläne für die schrittweise Rückkehr ins soziale und berufliche Leben sind wesentliche Bestandteile einer Krebs-Reha. In vielen Einrichtungen spielt auch die Patientenedukation in Form von Vorträgen oder Seminaren
Bewegung und Sport stärken nach einer Krebstherapie die Leistungsfähigkeit, geben Kraft, Beweglichkeit und Selbstbewusstsein.
über die spezifischen Tumore, aber auch über Ernährung, Schlaf oder Entspannungsmethoden eine wichtige Rolle. Der Antrag für die Anschlussrehabilitation wird entweder bereits im Krankenhaus oder beim zuletzt behandelnden Arzt gestellt. Die Kosten werden von der gesetzlichen Kranken-, Renten- oder Unfallversicherung getragen.
Im Durchschnitt erstreckt sich die Krebsnachsorge über einen Zeitraum von fünf Jahren, in welchem ein erhöhtes Rückfallrisiko besteht. Bestimmte Krebserkrankungen erfordern gar eine lebenslange Nachbeobachtung.
Nach der Reha, beziehungsweise nach Operation, medikamentöser und/oder strahlentherapeutischer Behandlung, beginnt die reguläre, längerfristige Krebsnachsorge. Ihr Ziel ist die Kontrolle des Behandlungserfolgs sowie das frühzeitige Erkennen eventueller Rückfälle sowie möglicher Krankheits- oder Therapiefolgen. Darüber hinaus werden die Patienten auf vielfältigste Weise bei der Bewältigung dieser Folgen sowie bei ihrer Rückkehr in den Alltag unterstützt. Jeder Patient erhält einen individuellen Nachsorgeplan von seinem behandelnden Arzt. Ein zentrales Element stellt die Verlaufskontrolle in Form von regelmäßigen medizinischen Untersuchungen dar. Die anfänglich engmaschigen Kontrollen werden mit der Zeit immer seltener, ohne ihre Regelmäßigkeit einzubüßen. Neben den medizinischen Untersuchungen umfasst die Krebsnachsorge einen breiten Fächer an Maßnahmen, die meist schon in der onkologischen Reha angestoßen wurden. Der bereits in der Reha initiierte Rehabilitationssport ist ein wesentlicher
Philipp Stehler ist vielen Menschen aus dem Fernsehen bekannt. Er nutzt seine Reichweite auf Instagram, um über seine Erkrankung Colitis Ulcerosa aufzuklären. Denn sehr viele Menschen sind davon betroffen.
Text: Katja Deutsch
Foto: Presse
Philipp, du bist Polizist und RealityTV-Schauspieler – und leidest an Colitis Ulcerosa. Wann und wie hast du bemerkt, dass mit deinem Darm vielleicht irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte?
Bestandteil der generellen Krebsnachsorge. Mit ärztlicher Verordnung ist die Teilnahme an speziellen RehabilitationsSportgruppen in regulären Sportvereinen bis zu 18 Monate kostenlos. Hier kann die Angst vor Überanstrengung genommen werden und der Grundstein für eine lebenslange, sportliche Betätigung gelegt werden. Deutschlandlandweit gibt es rund 2.000 Rehabilitations-Sportgruppen, welche über das Netzwerk OnkoAktiv gefunden werden können.
Auch psychoonkologische Unterstützung ist weiterhin möglich und sinnvoll, um seelische Belastungen zu verarbeiten, chronischen psychischen Störungen vorzubeugen sowie die Lebensqualität zu verbessern. Von einzelnen Gesprächen in psychosozialen Beratungsstellen bis hin zu Therapien in psychotherapeutischen Praxen ist alles möglich. Auch Angehörigen steht psychosoziale Unterstützung zu. Doch auch Selbsthilfe und Eigenverantwortung werden bei der Krebsnachsorge großgeschrieben. Der bereits nach der Diagnosestellung empfohlene Austausch in tumorspezifischen Selbsthilfegruppen bietet auch in der Nachsorgephase hilfreiche Informationen sowie Beistand. Zudem können die Erfahrungen anderer Betroffener motivieren, die einzelnen Bausteine der Nachsorge diszipliniert im Alltag umzusetzen. Empfehlungen für passende Gruppen bietet das INFONETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe.
Fakten Sport & Krebs Studien zufolge sinkt das Rückfallrisiko vieler Krebsarten durch regelmäßige Bewegung um bis zu 60 Prozent. Neben vielfältigen positiven körperlichen Auswirkungen wie der Stärkung des Immun- und Herz-Kreislauf-Systems erleichtert sportliche Betätigung auch die seelische Verarbeitung einer Krebserkrankung: Stresshormone werden abgebaut, Glückshormone freigesetzt, Angst und Unsicherheit verringert.
In der Blüte meines Lebens, nach dem Abi, habe ich die Ausbildung zum Bundespolizisten begonnen. Ich machte viel Kraftsport, aß viel Eiweiß, war aber auch gestresst, hatte Heimweh – und auffälligen Stuhl und häufig Durchfall. Weil ich aber so jung und durchtrainiert war, haben die Ärzte das immer abgetan, und ich habe Laktoseintoleranz vermutet. Nach Blut im Stuhl wurde nach einer Darmspiegelung Colitis Ulcerosa im Anfangsstadium festgestellt, ich bekam ein Dauermedikament verschrieben, um die Entzündungen im Darm zu lindern. Ich dachte, dann ist ja jetzt alles gut! Das war der große Fehler, denn es wurde immer schlimmer. Kein einziger Arzt hat das Thema Ernährung in Betracht gezogen. Hätte ich mich nicht selbst informiert, hätte mich die Krankheit sonst wahrscheinlich das Leben gekostet. Das Heimtückische an der Krankheit ist nämlich auch, dass sie in Schüben auftritt und dazwischen vermeintlich alles okay ist.
Wie entsteht Colitis Ulcerosa, was sind Trigger?
Es ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Ursachen noch nicht erforscht sind, die vor allen in Kulturen mit westlicher Ernährung vorkommt. Dinge wie Fleisch, Milch und Käse können entzündliche Reaktionen im Darm auslösen, die chronisch werden, wenn man sie nicht behandelt. Sehr viele Menschen leiden darunter, die Dunkelziffer ist extrem hoch. Auf Instagram habe ich Abertausende Zuschriften von verzweifelten Menschen bekommen. Da die Bereitschaft darüber zu sprechen, so gering ist, habe ich ein Buch geschrieben: Mein Darm ist kein Arsch. Heute weiß ich, dass außerdem Stress ein großer Trigger ist.
Wie hat sich die Operation mit der Legung eines künstlichen Ausgangs auf dein Selbstwertgefühl ausgewirkt? Nachdem mein Dickdarm rausgenommen wurde, fand man auch in Dünndarm und Speiseröhre Entzündungen. 2019 musste dann eine Not-OP...
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Interview mit Dr. Alexander Esmaty über die Chancen und Möglichkeiten onkologischer Rehabilitation sowie die Bedeutung der Wiedereingliederung ins soziale und berufliche Leben.
Pro Jahr erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen an Krebs. Obwohl die Krankheit meist mit einer erheblichen körperlichen und psychischen Belastung einhergeht, nimmt nur rund ein Drittel der Krebspatienten eine onkologische Reha in Anspruch. Dabei kann eine solche Reha nicht nur eine künftige Pflegebedürftigkeit vermeiden und Angehörige entlasten, sondern auch die Rückkehr ins Erwerbsleben wesentlich erleichtern. Die Wiederaufnahme ihres Jobs kann für Krebspatienten dabei Teil ihrer Krankheitsbewältigung sein.
Dr. med. Alexander Esmaty, MHBA, Chefarzt Klinik für Onkologie und Onkologische Rehabilitation
Die Therapiepläne werden multimodal und interdisziplinär auf die individuelle Erkrankungsund Bedürfnissituation der betroffenen Patienten zugeschnitten.
Welche Bedeutung kommt der Rehabilitation nach Krebs zu?
Eine Große. Das Motto unserer Klinik lautet Expertise und Empathie, gemeinsam gegen den Krebs. Die Reha setzt an, weil man erkannt hat, dass der Tumor neben körperlichen Beeinträchtigungen stets auch eine psychosoziale Komponente aufweist. An Krebs zu erkranken ist eine Urangst, diesen nachvollziehbaren Ängsten wollen wir professionell entgegenwirken. Wir in der Rehabilitation wollen nach Abschluss der Primärtherapie die Patienten nicht nur am Leben, sondern im Leben halten – kurativ, aber auch dann, wenn der Krebs bereits gestreut hat. Neben körperlicher Gesundheit und psychischer Unterstützung sind die Verbesserung der Lebensqualität sowie die soziale und berufliche Wiedereingliederung elementare Reha-Bestandteile.
Warum ist die psychosoziale Komponente so wichtig?
Unsere Psychoonkologinnen nehmen eine ganz wichtige Funktion wahr. Es geht dabei primär um die Krankheitsverarbeitung, also den Umgang mit Ängsten, Gefühlen von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit sowie Depressionen. Nicht selten werden auch bereits erste Selbstkontrolltechniken vermittelt. In der Regel bieten wir bis zu drei ausführliche Einzel- oder Paargespräche an, in denen meist klar wird, ob weiterer psychotherapeutischer Bedarf zu Hause besteht.
Wie wird die soziale Wiedereingliederung fokussiert?
Abhängig vom Patientenalter sind „Reha vor Rente“ sowie „Reha vor Pflegebedürftigkeit“ die zentralen Ansätze jeder Rehabilitation. Wir unterstützen die im Erwerbsleben stehenden Patienten nach
einer Krebserkrankung im Rahmen der unmittelbaren Wiedereingliederung mit einem stufenweisen Heranführen an die Arbeitstätigkeit. Unsere Patienten im Rentenalter hingegen sollen nicht pflegebedürftig ins Pflegeheim abrutschen, sondern in ihrem gewohnten Umfeld wieder zurück ins Leben finden, bei Bedarf mit Unterstützung einer Pflegehilfe o. ä.
Wodurch zeichnet sich Ihr Therapieund Versorgungsprogramm aus?
Gemäß unserer ganzheitlichen Philosophie verbinden wir in diesem die neuesten Fortschritte der modernen Medizin auf dem Gebiet der Inneren Medizin, Hämatologie und Onkologie mit den traditionellen Erfahrungen der Naturheilkunde und Komplementärmedizin, der Physiotherapie, Pädagogik und psychoonkologischen Betreuung. Die Therapiepläne werden multimodal und interdisziplinär auf die individuelle Erkrankungs- und Bedürfnissituation der betroffenen Patienten zugeschnitten. Dabei können wir hier in der Fachklinik St. Irmingard in Prien auf einen riesigen Maßnahmenkatalog aus Sport- und Physiotherapie, Sozial- und Ergotherapie, Ernährungs- und Entspannungstherapie, Psychologie, Pflege und Patientenedukation zugreifen. Im Aufnahmegespräch werden mit den Patienten individuelle Ziele und der Therapieplan festgelegt.
Spielt die Tumorart eine Rolle bei der konkreten Ausgestaltung des Reha-Plans?
Ja, die Subspezialisierung ist der größte Fortschritt in der Onkologischen Rehabilitation. Unsere Klinik hat sich auf die Schwerpunkte gynäkologische und gastrointestinale Tumore als auch auf die sogenannte Hämatologie d. h. den Formenkreis von Leukämien und Lymph-
drüsenkrebserkrankungen spezialisiert. Ein Darmkrebs wird diametral anders rehabilitiert als ein Brustkrebs. So haben wir beispielsweise spezielle Gymnastikgruppen für brustoperierte Patientinnen mit entfernten Lymphknoten im Achselbereich sowie für Patienten nach Bauchoperationen. Komorbiditäten, also Nebenerkrankungen, wie Diabetes, Bluthochdruck, Rhythmusstörungen o. ä. spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Erstellung des individuellen Therapieplans.
Trägt die Kliniklage direkt am Chiemsee auch zur Genesung bei?
Mit Sicherheit ist die Lage direkt am Chiemsee und die unmittelbare Nähe zu den Chiemgauer Alpen förderlich für Gesundheit, Lebensqualität und allgemeines Wohlbefinden. Abgerundet wird dieses Bild durch die Besonderheit einer eigenen Küche und ausgewählten Speisenzubereitung sowie das herzliche Team der Klinik, welche in allen Rezensionen höchst überdurchschnittlich gelobt werden. Wir verfügen ausschließlich über Einzelzimmer, teilweise mit Seeblick, in denen auch Begleitpersonen übernachten können. Über 96 Prozent unserer Patienten empfehlen uns weiter, darauf können wir zu Recht stolz sein.
Gibt es auch die Möglichkeit einer ambulanten Reha?
Ja, der Umfang des ambulanten Rehabilitationsprogramms entspricht dem einer stationären Rehabilitation, nur eben ohne Übernachtung. Privatpatienten und Selbstzahlern aus der Region bieten wir nach Abschluss der Rehabilitation zudem gerne die Möglichkeit einer leitliniengerechten Tumor-Nachsorge, Zweitmeinung oder allgemeinen Kontrolle über unsere Privatambulanz im Hause an.
Klinik St. Irmingard ist eine Fachklinik für Onkologie, Kardiologie, Psychosomatik und Psychotraumatologie mit Sitz in Prien am Chiemsee. Die erfahrenen Ärzte und Therapeuten bieten individuelle Unterstützung und zugeschnittene Therapie-Einheiten in der Rehabilitation.
Die Stärke ist die Betreuung und Behandlung durch fachlich kompetente Teams in einer menschlich zugewandten Atmosphäre. Kontakt: Klinik St. Irmingard | Osternacher Straße 103 | 83209 Prien am Chiemsee | Telefon: 08051 607 538 | E-Mail: info@st-irmingard.de | www.st-irmingard.de
Neue Therapieansätze tragen dazu bei, die einzelnen Varianten der Leukämie (Blutkrebs) besser zu behandeln.
Text: Chan Sidki-Lundius
Fotos: Karolina Grabowska/pexels, Accuray/unsplash
Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Blässe, Fieber, extreme Müdigkeit, Schmerzen oder häufige Infektionen: Das können typische Symptome einer Leukämie sein. Der Begriff steht für eine ganze Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, aus dem Griechischen übersetzt bedeutet er „weißes Blut“. Im Vergleich zu anderen Krebsarten wie etwa Brust- oder Prostatakrebs sind Leukämien eher selten. Pro Jahr erkranken in Deutschland knapp 14.000 Menschen daran, am häufigsten im Alter zwischen 60 und 70 Jahren. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, etwa vier Prozent der Patienten sind Kinder unter 15 Jahren.
In puncto Häufigkeit, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Heilungsaussichten sind die diversen Leukämieformen alles andere als identisch. Je nach Art der weißen Blutkörperchen, aus denen die Leukämiezellen hervorgehen, wird zwischen myeloischen und lymphati-
Zu der Diagnose Leukämie kommt es, wenn Ärztinnen und Ärzte auffällige Veränderungen im Blut und Knochenmark feststellen. BLUTKREBS
schen Leukämien unterschieden. Von beiden Leukämiearten gibt es akute und chronische-verlaufende Formen. Die sich normalerweise sehr rasch entwickelnde, akute Leukämie geht meistens mit schweren Krankheitssymptomen einher und muss daher umgehend behandelt werden. Chronische Leukämien verlaufen in der Regel eher schleichend. Werden sie entdeckt, sind sie meistens schon recht fortgeschritten.
Weil die Leukämiezellen über das Blut in den ganzen Körper gelangen, können sie unter anderem auch das Nervensystem und innere Organe befallen und schädigen. Zu der Diagnose Leukämie kommt es, wenn Ärztinnen und Ärzte auffällige Veränderungen im Blut und Knochenmark feststellen. Je nach Leukämieform und Beschwerden können weitere Untersuchungen nötig sein, zum Beispiel bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Kernspintomographie oder Computertomographie (CT). Wie die Leukämie dann behandelt wird, hängt von der Leukämie-Art und vom Krankheitsverlauf ab. An Leukämie erkrankte Personen profitieren jedoch davon, dass sich die Behandlung in den letzten Jahrzehnten grundlegend verbessert hat. Individuell angepasste und zielgerichtete Krebstherapien (Targeted therapies) sowie neue Wege der Früherkennung verbessern Heilungschancen und belasten die Lebensqualität der Patienten meist weniger als frühere Behandlungsarten. Zudem tragen sie dazu bei, die Krebserkrankungen unter Kontrolle zu behalten und Betroffene zu einem deutlich längeren (Über-)leben zu verhelfen. Die moderne und innovative CAR-T-Zelltherapie beispielsweise ist eine sogenannte Immuntherapie, die der Bekämpfung einiger aggressiver Blutkrebserkrankungen eingesetzt wird. Dabei werden patienteneigene Immunzellen so verändert, dass sie Krebszellen erkennen und zerstören. Daneben stellen Kombinationstherapien mittlerweile eine feste Säule in der Therapie dar. Auch im Bereich der
Diagnostik gab es vor allem seit den frühen 2000er-Jahren Innovationen, die die Arzneimitteltherapie vorangetrieben haben. Dank CT können Diagnosen in einem früheren Stadium gestellt werden. Und die immunhistologische Untersuchung ermöglicht es, Merkmale von Tumorzellen genauer zu untersuchen, sodass sie gezielter behandelt werden können. Die Behandlung bestimmter Blutkrebserkrankungen ist teilweise nur in spezialisierten Zentren möglich. Daher ist es sinnvoll, sich beim Onkologen diesbezüglich ausführlich beraten zu lassen.
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In Deutschland erkranken jährlich mehr als 38.500* Menschen an Blutkrebs. Bis vor wenigen Jahren standen Personen mit bestimmten Lymphomen und Leukämien, deren Erkrankung sich nach Erstbehandlung verschlechterte, nur etablierte Behandlungsoptionen mit teilweise mäßigen Erfolgsaussichten zur Verfügung. Innovative individuelle Therapiemöglichkeiten? Fehlanzeige. Dank des medizinischen Fortschritts aber können bereits seit mehreren Jahren bei immer mehr Formen von Blutkrebs individuelle Therapieoptionen für Patientinnen und Patienten angeboten werden. Ein Beispiel ist die sogenannte CAR-T-Zelltherapie. Warum sie für Betro�ene neue Perspektiven erö� nen kann, erläutert Prof. Dr. Wolfgang Bethge, Universitätsklinikum Tübingen.
©UK Tübingen/Verena Müller
Prof. Dr. Wolfgang Bethge, Universitätsklinikum Tübingen
Herr Prof. Bethge, welches Prinzip steckt denn hinter einer CAR-T-Zelltherapie?
CAR-T-Zellen wurden entwickelt, um das Immunsystem im Kampf gegen Krebs zu unterstützen. Ein wichtiger Bestandteil des körpereigenen Immunsystems sind die sogenannten T-Zellen. Sie dienen dazu, Krankheitserreger sowie fehlerhafte Zellen, wie Krebszellen, aufzuspüren und zu zerstören. Das ist wichtig, da sich unser Körper ständig selbst erneuert – alternde Zellen werden durch körpereigene Prozesse abgebaut, neue Zellen entstehen. Allerdings können Zellen sich auch anders entwickeln, als sie ursprünglich sollten – so entstehen Krebszellen. Diese haben die Fähigkeit, sich dem körpereigenen Zyklus der Zellerneuerung zu entziehen: Sie werden von den körpereigenen T-Zellen nicht mehr als Zelle am Ende ihres Lebenszyklus erkannt und können sich so ungestört weiterverbrei-
ten. Hier setzt die CAR-T-Zelltherapie an: Patienteneigene Zellen des Immunsystems werden genetisch so verändert, dass sie Krebszellen erkennen und zerstören können. Deshalb wird diese Art der Therapie auch als Immuntherapie bezeichnet.
Weitere Informationen zur Behandlung von Lymphonen und Leukämien � nden sich auf der Webseite: www.onkologie-im-wandel.de
Wie lässt sich der Ablauf einer solchen
CAR-T-Zelltherapie genau vorstellen?
Eine CAR-T-Zelltherapie wird für jede Patientin bzw. jeden Patienten individuell hergestellt. Das ist nicht ohne Aufwand. Als Erstes müssen ausreichend körpereigene Immunzellen, die T-Zellen, aus dem Blut der Betroffenen gefi ltert werden. Die Entnahme ähnelt einer Blutspende, mit dem Unterschied, dass nur die weißen Blutzellen entnommen werden – dazu gehören auch die T-Zellen.
Dieser Prozess heißt Leukapherese. Die T-Zellen werden anschließend in einem auf die Herstellung von CAR-T-Zellen spezialisierten Labor gezielt genetisch verändert, wodurch sie auf ihrer Oberfläche den chimären A ntigen-Rezeptor, abgekürzt CAR, tragen, und vermehrt. Nach vielen Schritten zur Qualitätskontrolle der so hergestellten CAR-T-Zellen gehen diese tiefgefroren an das Behandlungszentrum zurück, in dem die Patientin bzw. der Patient behandelt wird. Vor der Verabreichung der CAR-T-Zellen wird eine Chemotherapie gegeben, um die Anzahl der vorhandenen Leukämiezellen und anderen Immunzellen zu verringern, da diese die Vermehrung und Wirkung der CAR-T-Zellen stören würden. Schließlich werden die nun veränderten eigenen Zellen aufgetaut und der Patientin bzw. dem Patient per Infusion zurückgegeben. Da mit der CAR-T-Zelltherapie auch schwerwiegendere Nebenwirkungen verbunden sein können, verbleiben die Betroffenen nach der Infusion noch etwa zwei Wochen zur Beobachtung im Behandlungszentrum. Oft verlaufen die Nebenwirkungen jedoch moderat bzw. sind gut handhabbar und reversibel. Wichtig zu wissen ist: Eine CAR-T-Behandlung erfolgt nur an dafür qualifi zierten Zentren, von denen es bundesweit aktuell aber schon mehr als 40 gibt. Im Unter-
Schon rund 40 Zentren in Deutschland sind speziell für die CAR-T-Zelltherapie quali�ziert. Welche das sind, steht hier: www.dag-hszt.de/CAR-T.html
schied zu anderen Behandlungsansätzen, wie etwa Chemo- oder Chemoimmuntherapien, werden CAR-T-Zellen nur einmal verabreicht. Wir sprechen hier von einem „lebenden Medikament“, das sich im Organismus vermehren kann.
Bei einer CAR-TZelltherapie können Menschen mit bestimmten Blutkrebserkrankungen mit ihren eigenen, veränderten Immunzellen behandelt werden.
Für wen kommt eine CAR-T-Zelltherapie infrage? Und welche Perspektive bietet sie? Verschiedene CAR-T-Zelltherapien werden aktuell zur Behandlung einiger seltener Formen von Leukämie, Lymphomen oder dem Multiplen Myelom eingesetzt. Sie bietet Betroffenen, bei denen die Standardtherapien nicht angeschlagen haben oder bereits ausgereizt sind, eine Erweiterung des Therapiespektrums. Das heißt, wir können damit Patientinnen und Patienten mit ungünstiger Prognose eine weitere Perspektive bieten. Bei bestimmten Blutkrebserkrankungen haben Studien zu CAR-T-Zelltherapien gezeigt, dass Krankheitssymptome vorübergehend oder sogar dauerhaft nachlassen und unter Umständen sogar eine Verschlechterung der Erkrankung verhindert werden kann. Insgesamt sind das also sehr gute Nachrichten für Krebsbetroffene und dieser innovative Ansatz zählt meines Erachtens zu den großen medizinischen Entwicklungen der letzten Jahre.
EINLEITUNG
„Zu Risiken und Nebenwirkungen… fragen Sie in Ihrer Apotheke“. Diesen Satz hat jeder schon gehört oder gelesen. In Wirklichkeit ist er länger und wurde zudem Anfang des Jahres leicht umformuliert. Dieser Hinweis ist Pflicht bei jeder Werbung für ein nicht verschreibungspflichtiges Medikament, zum Beispiel bei einer Fernsehwerbung. Im Kern ist seine Aussage gleichgeblieben: Apothekerinnen und Apotheker sorgen dafür, Patientinnen und Patienten auch in der Selbstmedikation sicher mit Arzneimitteln zu versorgen.
Foto: Presse
Vermutlich weiß jeder Bundesbürger, dass es verschreibungspflichtige und rezeptfreie Medikamente gibt. Aber woher kommt diese Unterscheidung? Rezeptfrei bedeutet nicht harmlos! Auch rezeptfreie Medikamente haben Nebenwirkungen oder können Wechselwirkungen eingehen. Ob ein Medikament rezeptfrei ist oder verschreibungspflichtig, entscheidet unter anderem ein Sachverständigenausschuss. Wichtige Kriterien sind neben der Verträglichkeit die notwendige Diagnosestellung und eine ärztlich erforderliche Therapieüberwachung.
Rezeptfreie Medikamente sind langjährig erprobt, sodass deren Risiken relativ gut einzuordnen sind, wenn Apothekerinnen und Apotheker entsprechende verbindliche Hinweise an ihre Patientinnen und Patienten geben. Anders formuliert: Dass man rezeptfreie Medikamente nicht an Tankstellen kaufen kann, sondern nur in der Apotheke, ist gelebter Patientenschutz.
Den Apotheken vor Ort kommt auch eine wichtige Aufgabe bei der Selbstmedikation zu: Sie informieren und beraten Patientinnen und Patienten individuell. Dazu gehört auch das Abraten, also der Hinweis, dass ein Präparat individuell nicht
empfehlenswert ist. Zu jedem Medikament kennen die Apothekenteams zudem die Grenzen der Selbstmedikation. Beispiel Husten: Wer erkältet ist, hustet meist auch. Das ist erst einmal harmlos, und gegen den Husten gibt es verschiedene rezeptfreie Hustenmittel. Aber wenn der Husten länger anhält, raten Apothekerinnen und Apotheker dazu, es ärztlich abklären zu lassen. So können Komplikationen erkannt und langfristige gesundheitliche Schäden vermieden werden. Die Apothekenpflicht der Medikamente dient also dem Schutz des Einzelnen. Die Apotheken bieten bundesweit ein wohnortnahes und niedrigschwelliges Sicherheitsnetz. Durch den apothekerlichen Nacht- und Notdienst gewähren sie das sogar an 24 Stunden an jedem einzelnen Tag.
Nebenwirkungen sind nicht das einzige Risiko in der Selbstmedikation. Wer verschreibungspflichtige Medikamente ärztlich verordnet bekommt, sollte seine ergänzende Selbstmedikation mit seiner Apothekerin oder seinem Apotheker besprechen. Denn selbst vermeintlich harmlose rezeptfreie Präparate wie zum Beispiel Magnesiumtabletten können erstaunlich viele Wechselwirkungen
Wir verbinden Ihre Marke mit der richtigen Zielgruppe.
Wer erkältet ist, hustet meist auch. Das ist erst einmal harmlos, und gegen den Husten gibt es verschiedene rezeptfreie Hustenmittel. Aber wenn der Husten länger anhält, raten Apothekerinnen und Apotheker dazu, es ärztlich abklären zu lassen. So können Komplikationen erkannt und langfristige gesundheitliche Schäden vermieden werden.
verursachen. Auch das haben Apothekenteams im Blick. Im Fernsehen und anderen Medien dürfen Hersteller für ihre rezeptfreien Medikamente werben. Jeder Mensch hat das Recht, selbst darüber zu entscheiden, ob er Medikamente einnimmt und wenn ja, welche. Aber Werbung ist keine unabhängige Information! Staatlicher Auftrag und intrinsisches Interesse von Apothekerinnen und Apothekern ist es, ihre Patientin -
nen und Patienten sicher und unabhängig zu versorgen. Die Packungsbeilagen, die für jedes Arzneimittel gesetzlich vorgeschrieben sind, sind oft schwer zu lesen und überfordern etliche Patientinnen und Patienten. Die Apothekerinnen und Apotheker beraten individuell und verbessern das Wissen der Menschen über die eigene Gesundheit. Apothekerinnen und Apotheker sind die Lotsen in der Arzneimittelanwendung.
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Wie das Start-up natüür mit seinem NeemExtrakt eine neue Generation an Hautpflegeprodukten entwickelt. Und damit ganz nebenher noch das Klima rettet..
Der aus Indien stammende Neem-Baum ist hier vielen noch unbekannt. „Unsere Dorfapotheke“ nennen sie dort liebevoll ihren „edlen“ Baum. Seit tausenden von Jahren schätzt man ihn als Nutz- und Heilpflanze. Aus allen Pflanzenbestandteilen gewinnt man wertvolle Rohstoffe mit vielfachen Einsatzmöglichkeiten.
Jetzt hat bei uns die Dermatologie die positiven Eigenschaften des Neem für sich entdeckt. Denn die Blätter enthalten einen hohen Anteil an Nimbolid und Polyphenolen, wie Flavonoiden und Taninen.
Seit Kurzem wird das Multitalent Neem in Deutschland wissenschaftlich erforscht. Genauer: ein Extrakt aus den Blättern, das das Münchner Pflegekosmetik-Start-up natüür in
Das Mutterunternehmen des Start-ups besitzt und bewirtschaftet eine 18.000 Hektar (25.000 Fußballfelder) große bio-zertifizierte Farm in Paraguay. Bis 2033 will man als Klimaschutz-Aufforstungsprojekt über 1,5 Mio. Bäume pflanzen. Schon heute ist das die größte Neem-Plantage der Welt.
Doch nicht nur die Größe beeindruckt, auch die Qualität des dortigen Neems ist einzigartig. Die Farm liegt – im Gegensatz zum stark bevölkerten Indien – fernab schädlicher Umwelteinflüsse. Vor Jahren sah man, wie sauber und qualitativ hochwertig das eigene Neem ist. Man begriff, welchen Schatz, welch Potenzial für Medizin und Kosmetik, man in Händen hält und begann sofort systematisch wissenschaftlich zu forschen.
Im Februar 2024 wurden die natüür-Produkte auf dem Dermatologen-Kongress „DERMATOLOGIE kompakt+praxisnah“ einem größeren Fachpublikum vorgestellt. Das Echo war über-
Sie eignen sich auch hervorragend als Therapiebegleitung bei Neurodermitis und Ekzemen, kommen aber ebenso gut bei trockener oder empfindlicher Haut im Alltag zum Einsatz.
Das Motto „so viel Wirkung wie möglich, so wenig Inhaltsstoffe wie nötig“ bedeutet bei natüür den Verzicht auf überflüssige Chemikalien, wie Parabene, Silikone und Farbstoffe. Natürlichkeit, die man buchstäblich riechen kann: Die schonende Trocknung und Verarbeitung der Neem-Blätter bewahrt alle wertvollen Wirkstoffe und auch den natürlichen Eigenduft der frisch geschnittenen Neem-Blätter –anfangs ungewohnt aber unheimlich gut.
Was macht gesunde Haut aus und was gilt es bei der Hautpflegeroutine zu beachten? Dr. Emi Arpa gibt uns einen Einblick in die Welt der Hautpflege.
Text: Jenny Brania
Foto: Dhana Sabira, Andrea Piacquadio/pexels
Dr. Emi Arpa, Fachärztin für Dermatologie, spezialisiert auf ästhetische Dermatologie, Hautchirurgie & -gesundheit
von Natur aus strahlt, was die meisten vermutlich als „Glow” kennen.
Wie kann die Haut gepflegt werden, um solch einen „Glow” zu bekommen?
Die Hautpflegeroutine muss keineswegs kompliziert sein. Wichtig ist die Reinigung morgens und abends, gefolgt von einer Feuchtigkeitspflege. Zusätzlich sollte ganzjährig morgens ein Sonnenschutz verwendet werden. Bei spezifischen Hautbedürfnissen empfehle ich auch geeignete Toner oder Seren. Trockene Haut z. B. benötigt Hilfe bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Lipidfilms. Da empfehle ich eine Feuchtigkeitspflege mit Inhaltsstoffen wie Ölen (Jojoba-, Hagebuttenkernöl), Squalan oder Shea Butter.
Was kann man denn bei akuter Problemhaut tun?
einer Kombination von Peroxiden (z. B. Benzoylperoxid) mit jeglichen anderen aktiven Inhaltsstoffen sowie der gleichzeitigen Verwendung von Retinoiden mit starken Säuren ab.
Anti-Aging ist in aller Munde. Gibt es Behandlungsmöglichkeiten, um dem Hautalterungsprozess entgegenzuwirken oder das Hautbild zu glätten?
Behandlungen wie Radiofrequenzmicroneedling (RFMN) oder CO2-Laser sind für solche Zwecke bestens geeignet. RFMN kombiniert eine Microneedling-Behandlung mit Radiofrequenz,
wobei gezielt Energie freigesetzt wird und somit die Kollagen- und Elastinsynthese angeregt wird. Dadurch wird ein straffender und regenerativer Effekt sowie eine Verbesserung des Hautbildes erzielt. Dabei sollte man auf keinen Fall eine aktive Akne needlen, denn das kann die Entzündung verschlimmern. Die CO2-Laserbehandlung strafft die Haut, mindert Aknenarben und andere Hyperpigmentierungen, verändert aber nicht die Mimik oder das Gesichtsvolumen. Natürlicherweise kann es danach zu Hautreaktionen kommen, die jedoch nach paar Tagen abklingen.
Bei langanhaltenden Pickelausbrüchen oder andauernden Rötungen ist es sinnvoll, einen Dermatologen zu konsultieren. Dort können Ursachen abgeklärt und sinnvolle Inhaltsstoffe angeraten werden.
Die Haut, unser größtes Organ, ist ebenso ein Abbild unserer Gesundheit. Woran machen Sie gesunde Haut fest? Gesunde Haut hat eine stabile Hautbarriere und verursacht in der Regel kein Spannungs- oder Trockenheitsgefühl.
Auch Unreinheiten sollten nicht auftreten, wobei ein gelegentliches Auftreten kein Zeichen „kranker” Haut ist. Zudem spricht ein ausreichender Feuchtigkeitsgehalt für eine gesunde Haut, die dann
Schützen Sie
Ihr wichtigstes Werkzeug –Ihre Hände!
Unsere Hände sind immer im Einsatz, umso wichtiger die empfindliche Haut zu stärken. Ein HautpflegeKlassiker ist die Herbacin kamille Handcreme.
Einzelne Pickel können punktuell mit 2 % Salicylsäure, 5 % Benzoylperoxid oder mit einem Hydrokolloid Pickel Patch behandelt werden. Bei langanhaltenden Pickelausbrüchen oder andauernden Rötungen ist es sinnvoll, einen Dermatologen zu konsultieren. Dort können Ursachen abgeklärt und sinnvolle Inhaltsstoffe angeraten werden.
Was können Sie Neulingen empfehlen?
Eine Hauttyp-Analyse kann helfen, die Haut besser zu verstehen. Diese kann auch selbst durchgeführt werden, indem das Gesicht gereinigt und dann 30 Minuten gewartet wird, bevor man das Hautbild begutachtet. Dann zeigen sich meist auch schon z. B. bei trockener Haut Spannungsgefühle oder bei öliger Haut ein öliges, glänzendes Gesicht. Ebenso hilft es viel, sich mit dem Ist- und Wunsch-Zustand der Haut auseinanderzusetzen, um die Pflegeroutine optimal auszurichten.
Gibt es auch Inhaltsstoffe, die nicht kombiniert werden sollten?
Grundsätzlich gilt: (vorsichtig) Probieren geht über Studieren. Dennoch rate ich von
Der Frühling kommt, es geht wieder los: Frühjahrsputz, Pflanzzeit im Garten, werkeln am Haus. Vor lauter Arbeitseifer sollte dabei eines nicht vergessen werden, der Schutz der Hände. Die Haut unserer Hände ist relativ dünn, insbesondere an der Oberfläche. Deshalb braucht sie eine reichhaltige Pflege, die stärkt und schützt.
Die traditionelle Herbacin Pflegeformel mit natürlichem KamillenblütenExtrakt in Kombination mit pflanzlichem Glycerin ist seit Generationen bewährt und weltweit beliebt. Die Gründer, ein Eisenacher ApothekerEhepaar, entwickelten die Herbacin kamille Handcreme in einer Zeit, als echte Handarbeit noch Alltag war. Doch auch heute sind unsere Hände
Bei der Kombination verschiedener Wirkstoffe gilt: (vorsichtig) Probieren geht über Studieren.
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gefordert, ob im Handwerk, im Haushalt oder durch erhöhte Hygienemaßnahmen. Herbacin Handcreme pflegt und schützt zugleich. Sie sorgt für einen Schutzfilm – wie ein unsichtbarer Handschuh – ohne dabei einen unangenehmen Fettfilm zu hinterlassen.
Wer sich von rauen, rissigen Händen verabschieden möchte, sollte seine Hände regelmäßig eincremen – nicht nur am Abend, sondern gerade auch bevor es in den Garten oder an den Hausputz geht. Nach dem Händewaschen ist Eincremen ebenfalls sinnvoll, denn durch die Reinigung verliert die Haut wertvolle Feuchtigkeit. Für eine intensive Regeneration am Abend kann die Handcreme wie eine Maske verwendet werden, indem sie vor dem Schlafen gehen dick auf
die Handoberfläche aufgetragen wird. Von der Natur inspiriert, sanft und effektiv – das ist die Essenz aller Kräuterkosmetik-Produkte von Herbacin. Im hauseigenen Labor werden traditionelle Pflegeformeln mit modernsten Formulierungstechniken kombiniert. Zeitlose Klassiker, wie die kamille Handcreme, werden weiterentwickelt für neue Ansprüche und Trends, ohne die traditionellen Wurzeln aufzugeben. So gibt es in der Herbacin Handcreme Familie mittlerweile auch eine Soft-Handcreme, die besonders leicht und schnelleinziehend ist, sowie eine parfümfreie Handcreme. Aromatherapie-Fans greifen auch gerne zu den Herbacin Wellness-Handcremes mit Lavendel oder Wildrose.
Massagen von Füßen und Beinen revitalisieren, entspannen Körper wie Geist und verschaffen Linderung bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern.
Text: Kirsten Schwieger
Foto: Ron Lach/pexels
Stark beansprucht und trotzdem oft vernachlässigt: Die Rede ist von Füßen und Beinen. Erst wenn sie schwer und müde werden oder gar schmerzen, erhalten sie in der Regel Aufmerksamkeit. Dabei sind Bein- oder Fußmassagen nicht nur eine Wohltat für Sportler, sondern für jeden Menschen. Entweder im Rahmen einer klassischen Ganzkörper- oder Shiatsu-Massage, als Fußreflexzonenmassage oder als explizite Teilkörpermassage.
Bei einer klassischen Beinmassage werden Muskeln, Bänder, Fett- und Bindegewebe mit verschiedenen Massagetechniken bearbeitet. Für jeden Teilbereich der Beine werden dabei spezielle Grifftechniken eingesetzt. Sanfte wie kräftige Streichungen von Waden und Oberschenkeln regen die Durchblutung an, lösen verklebte Faszien und lockern Muskelverspannungen. Schütteltechniken aktivieren den Stoffwechsel und können, wie der Druck auf bestimmte Punkte entlang der Energiebahnen (Meridiane) den Energiekreislauf anregen und Blockaden lösen. Mit einer Beinmassage können das schwere Beinsyndrom oder gar akute Schmerzen gelindert werden. Auch der Lymphkreislauf wird unterstützt. Bei geschwollenen Beinen oder Füßen aufgrund von Wassereinlagerungen (Ödemen) kann eine gezielte Lymphdrainage der Beine die Lymphstauungen lösen. Eine klassische Fußmassage dagegen wirkt mit kräftigen Ausstreichungen auf
Sanfte wie kräftige Streichungen von Waden und Oberschenkeln regen die Durchblutung an, lösen verklebte Faszien und lockern Muskelverspannungen.
das komplexe System aus Muskeln, Sehnen und Nerven ein. Was viele nicht auf dem Radar haben: Eine Fuß- wie Beinmassage kann auch stressbedingte Symptome des vegetativen Nervensystems wie Nervosität, Schlaflosigkeit oder innere Unruhe lindern. Sie eignen sich daher sehr gut zum Abbau von Stress und Spannungen.
Im Unterschied zu einer klassischen Fuß- oder Beinmassage konzentriert sich die Fußreflexzonenmassage auf spezielle Bereiche der Fußsohle. Neben einer örtlich verbesserten Durchblutung des Fußes bewirken spezielle Grifftechniken eine gezielte Stimulation verschiedenster Reflexzonen. Durch gezieltes Drücken gelangen Reize über die Haut, Muskeln, Nerven sowie das Blut- und Lymphsystem zum Gehirn und von dort zu verschiedensten Organen. Auf diese Weise können nicht nur Blockaden und Verspannungen gelöst, sondern auch Selbstheilungskräfte aktiviert werden. So soll die Fußreflexzonenmassage eine
Die Beinmassage erweist sich als sanfte Wellnessmethode, um die Beinmuskulatur nachhaltig zu entspannen und die Widerstandsfähigkeit der Extremitäten zu gewährleisten.
anregende Wirkung auf das Immunsystem haben und kann auch das vegetative Nervensystem je nach Art der Stimulierung beruhigen oder anregen. Insofern eignet sie sich auch gut bei Schlafstörungen und dem Restless-Legs-Syndrom.
Ärztlich verschrieben werden Massagen heutzutage allerdings relativ selten. Und wer kann es sich schon leisten, regelmäßig auf eigene Kosten zur Massage zu gehen? Akupressurmatten, Fußroller aus Holz oder elektrische Massagegeräte für Füße und Beine sind eine mögliche Alternative. Im Fokus der meisten elektrischen Geräte steht die Akupressur-Massage der Fußsohlen mit verschiedensten Programmen. Während Massageplatten neben den Fußsohlen auch Körperpartien wie Beine oder Rücken stimulieren können, kommen in Iglu-Geräten auch die restlichen Fuß -
partien durch Luftdruck in den Genuss einer Massage. Mit einer zusätzlichen Vibrationsfunktion können auch Beine mit schwingenden und rhythmischen Bewegungen gelockert werden.
Glücksbringer Massage Hautkontakt, Stoffwechselanregung und (Tiefen-)Entspannung im Rahmen von Massagen haben auch positive Wirkung auf die Psyche. So schüttet das Gehirn während jeder Art von Massage körpereigene Glückshormone sowie das Bindungshormon Oxytocin aus. Wissenschaftliche Studien belegen beispielsweise die positive Wirkung von Massage als Therapieergänzung bei der Behandlung von Depressionen oder Angststörungen.
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Foto: Monika Grabkowska/unsplash
Foto: freestocks.org/pexels
Frauen benötigen mehr von dem Spurenelement Eisen als Männer, insbesondere während und nach ihrer Menstruation sowie nach einer Schwangerschaft. Eisen hat eine besonders wichtige Bedeutung für den Sauerstofftransport im Blut und die Bildung von rotem Blutfarbstoff. Daneben unterstützt Eisen außerdem die Bildung von Kollagen, wodurch aktiv die Haut und das Gewebe gestärkt werden. Für eine schöne, ebenmäßige Haut ist Eisen daher wichtig. Gut zu wissen: Ein Eisenmangel kann sich in Symptomen wie Müdigkeit oder Schwäche zeigen. Wer also ständig müde und erschöpft ist, kann seine Eisenwerte überprüfen lassen und einen Mangel gegebenenfalls mit Präparaten ausgleichen. Eisen lässt sich aber auch aus der Nahrung aufnehmen, besonders effizient ist dies bei Fleisch. Vitamin C fördert die Eisenaufnahme, während Kaffee, Tee und Milchprodukte sie hemmen können. Die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln ist zwar nicht ganz so effektiv, aber funktioniert natürlich auch. Gute pflanzliche Eisenlieferanten sind zum Beispiel: Rote Beete, Amaranth, Haferflocken, Hirse, Linsen, Kürbiskerne und auch der grüne Alleskönner Spinat.
Folsäure oder auch Folat genannt, ist ein besonders wichtiges Mitglied der B-Vitamine. Im Allgemeinen ist es wichtig für die Funktion des Immunsystems und unterstützt bei der Zellteilung. Für Frauen ist es aus diesem Grund auch eines der entscheidenden Vitamine für einen gesunden Schwangerschaftsverlauf. Eine ausreichende Menge an Folsäure ist besonders wichtig für das Wachstum des Babys und kann Defizite bei der Entwicklung vermeiden. Darüber hinaus ist es notwendig für die Bildung von DNA und RNA. Ein Mangel an Folsäure kann, ähnlich wie ein Eisenmangel, zu Müdigkeit und Erschöpfung führen. Dies kann in der Schwangerschaft nicht nur die Frau, sondern auch das Kind beeinträchtigen. Schon vor der Schwangerschaft sollte bereits darauf geachtet werden genügend Folsäure zu sich zu nehmen. Genau wie andere Vitamine kann Folsäure sehr gut mit einer ausgewogenen Ernährung aufgenommen werden. Sie findet sich hauptsächlich in grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten und Weizenkeimen. Gute Aufnahmequellen sind zum Beispiel: Feldsalat, Spinat, Eier, Endivie, Erdbeeren, Grünkohl, Lauch, Rosenkohl, Spinat, Vollkornprodukte.
Foto: Couleur/pixabay
Calcium ist wichtig für den Erhalt von gesunden Knochen und Zähnen sowie bei der Muskelkontraktion. Außerdem ist es wichtig für die Blutgerinnung und Nervenübertragung. Calcium ist sozusagen ein AllroundTalent im Körper. Für Frauen ist es aus mehreren Gründen besonders wichtig, auf die tägliche Calciumzufuhr zu achten. Während der Schwangerschaft wird Calcium an den Fötus übertragen, da es für die wachsende Knochenstruktur benötigt wird. Wenn ein Calciummangel besteht, wird das Calcium für den Fötus aus den Knochen der Mutter entzogen. Allgemein führt Calciummangel zu einem Verlust der Knochendichte. Dies ist ein Problem, welches oft bei Frauen, insbesondere in den Wechseljahren und bei älteren Menschen generell auftritt. Durch eine ausreichende Calciumzufuhr kann das Risiko für Knochenbrüche oder Osteoporose verringert werden. Eine Besonderheit von Calcium: Calciumreserven können schon in jungen Jahren aufgebaut werden und sind förderlich im Alter. Aber in welchen Lebensmitteln findet sich besonders viel Calcium? Neben Milchprodukten sind auch pflanzliche Nahrungsmittel wie grünes Blattgemüse, Kohl und Mandeln wertvolle Calciumquellen.
Das Mineral Zink hat zahlreiche Vorteile für den Körper. Es ist wichtig für die Funktion des Immunsystems und die Fruchtbarkeit. Auch braucht der Körper für die Erhaltung von Knochen, Haaren und festen Nägel genügend Zink. Daneben ist Zink ein Mineralstoff, dessen Zufuhr bei schwangeren und stillenden Frauen erhöht werden sollte. Wofür Zink am besten bekannt ist: seine positiven Auswirkungen auf die Haut. Die Haut von Männern ist meist fester und robuster, daher ist vor allem für Frauen eine ausreichende Zinkzufuhr wichtig, um die Straffheit im Gewebe zu erhalten. Bei schlaffer und faltiger Haut können aber auch verschiedene Lebensumstände eine Rolle spielen. Zum Beispiel führt Alkoholkonsum, Rauchen, ungesunde Ernährung und Stress dazu, dass im Körper freie Radikale gebildet werden. Diese greifen unsere Zellen an und beschleunigen die Alterung. Zum Schutz vor den Angriffen nutzt der Körper Antioxidantien, die die aggressiven Moleküle abfangen und unschädlich machen. Hierzu zählt unter anderem Zink. Vor allem tierische Produkte wie Fleisch und Käse werden als ausgezeichnete Zinklieferanten angesehen.
Texte: Luisa Riek
Der Schweizer Arzt Dr. med. Andreas Wüest aus der Region Zürich erklärt im Interview, was aus medizinischer Sicht für einen gesunden Schlaf wichtig ist. Er ist Rheumatologe und befasst sich vor allem mit Schmerzmedizin für den Rücken, die Gelenke und die Muskeln. In diesem Zusammenhang ist ihm die Schlafergonomie ein besonderes Anliegen.
Text: Karin Kudla
Foto: Presse, slaapwijsheid/unsplash
Dr. Andreas Wüest, Facharzt für Rheumatologie & physikalische Medizin
Viel wichtiger als kerzengerade im Bett zu liegen ist die natürliche Positionsänderung des Körpers während der Nacht. Die muss ohne Kraftanwendung möglich sein.
Dr. Wüest, warum ist Schlaf wichtig?
Der Schlaf ist wichtig für die Regeneration der Nervenzellen im Gehirn, aber auch für den Hormonhaushalt, das Immunsystem und nicht zuletzt für den ganzen Bewegungsapparat. Wir verbringen ein Drittel unserer Lebenszeit im Bett. Guter Schlaf hat enorme Auswirkungen auf unsere Lebensqualität und unsere Gesundheit. Man kann sagen: Schlaf ist die wichtigste und günstigste Medizin für alle Menschen.
Was raten Sie Patienten mit Wirbelsäulenproblemen?
Tatsache ist, dass die Wirbelsäule kein starres Organ ist und gewisse Abweichungen und Krümmungen durchaus toleriert werden. Sonst hätten unsere Vorfahren in den Höhlen auf steinigem Boden wohl kaum überlebt. Viel wichtiger als kerzengerade im Bett zu liegen ist die natürliche Positionsänderung des Körpers während der Nacht. Die muss ohne Kraftanwendung möglich sein. Natürlich gehört zum guten Schlaf auch eine ergonomisch optimale und
Das Schlafen auf einem komplett horizontal ausgerichteten Bettsystem ist nicht für jedermann bequem. Ergonomisch verstellbare Unterfederungen (umgangssprachlich Lattenroste) sind eine Alternative.
Die Rückenlage gilt seit jeher als eine gesunde Schlafposition. Üblicherweise liegt man dabei auf einem komplett geraden Bettsystem. Manche Rückenschläfer stellen vielleicht beim Lesen oder Fernsehen im Bett gern das Oberteil ihres Lattenrostes hoch – doch geschlafen wird hauptsächlich gerade, vor allem im unteren Bereich des Körpers. Das kann allerdings auf die Dauer zu Spannungen führen, zum Beispiel in den Knien, da diese überdehnt werden. Doch es gibt auch
swissflex
Alternativen, die sich dem natürlichen Körperbau anpassen.
Wenn bei der Unterfederung etwa die Möglichkeit gegeben ist, den Kniebereich anzuheben, wird eine entspanntere Liegeposition erreicht. Die optimale Geometrie für einen solchen „Knieknick“ hat das Schweizer Unternehmen Swissflex gemeinsam mit dem Rheumatologen und Rückenspezialisten Dr. Andreas Wüest für seine Unterfederungen erarbeitet. Der Arzt bestätigt den ergonomischen Nutzen der sogenannten Body Relax Funktion. Sie verbessere die Ergonomie und entlaste sowohl die Knie als auch den unteren Rücken. Der Knieknick im Lattenrost ist manuell oder elektrisch einstellbar.
Die Belastung verringern „Durch das Höherlegen der Knieregion im Vergleich zu den Füßen wird dem sogenannten ‚Fluid-Shift-Syndrom‘ sinnvoll entgegengewirkt“, konstatiert auch Dr. med.
komfortable Liegeposition. Anbieter von Schlafsystemen setzen deshalb auf Anpassungsmöglichkeiten in der Unterfederung. Dabei geht es zum Beispiel um den Knieknick und eine leichte Rückenhochstellung.
Was kann man tun, um besser zu schlafen?
Die Tatsache, dass der Bandscheibeninnendruck bei bestimmten Körperpositionen und bei bestimmten Bewegungen wie zum Beispiel bei der Rotation im Bett stark zunimmt, hat für mich die größte Bedeutung. Die Matratze darf nicht zu weich sein, um so die Mobilität im Bett zu unterstützen. Allerdings soll die Matratze auch nicht zu hart sein, um Druckstellen oder gar Schmerzen zu vermeiden. Wichtig für gutes Liegen ist also die richtige Balance zwischen Druckentlastung und Unterstützung.
Worauf achtet der erfahrene Mediziner beim Bettenkauf?
Wissenschaftliche Daten sowie praktische Erfahrungen mit Patienten wie sie auch die Traditionelle Chinesische Medizin kennt in Kombination mit gesundem Menschenverstand führen aus meiner Sicht zu den besten Resultaten. Vor einiger Zeit hatte ich selbst einen Bandscheibenvorfall. Dabei konnte ich feststellen, dass das Drehen in einem Bett mit zu weicher Unterlage am meisten Schmerzen auslöste. Diese Schmerzen kann man sich ersparen, wenn man das passende Bett mit der richtigen Matratze kauft, bei denen die wissenschaftlichen Erkenntnisse über gesunden Schlaf bereits berücksichtigt sind.
Die Embryostellung ist gut geeignet bei Rückenschmerzen, denn sie entlastet die Wirbelkörper.
Michael Feld, Facharzt für Allgemein- und Schlafmedizin. „In rein horizontaler Körperlage können bis zu 1,5 Liter Flüssigkeit aus den Unterschenkeln, die beim Stehen oder Sitzen über den Tag hinweg in den Beinen ‚versackt‘ sind, plötzlich ungehindert in Richtung Herz, Lunge und Halsweichteile fließen und diese belasten. Das wird durch die ergonomische Position mit leicht angewinkelten Beinen verbessert.“
Um die Blutzirkulation im Körper auszubalancieren, ist es zudem sinnvoll, den Oberkörper während des Liegens leicht anzuheben. Das ist zugleich eine „AntiReflux“-Maßnahme und mildert sowohl Sodbrennen als auch das weit verbreitete, unangenehme Schnarchen. „Unsere Motivation, die Body Relax und die AntiReflux Funktion in unsere Schlafsysteme einzubauen, kam vom Bettenfachhandel“, so Commercial Director Martin Frutig. „Unsere Partner haben uns eine deutliche Nachfrage gemeldet, und so haben wir
uns an die Arbeit gemacht, denn schlafen wollen wir doch alle richtig gut!“ Die Ergo Plus Funktionen in den Unterfederungen sind für Rücken- und Seitschläfer gleichermaßen empfehlenswert. Für reine Bauchschläfer sind sie jedoch nicht geeignet, hier empfiehlt Swissflex zum Schlafen eine fixe Unterfederung ohne Verstellung in Kombination mit einer eher festen Matratze.
In seinem Ergo Plus-Programm berücksichtigt der Schweizer Schlafsystem-Anbieter zudem noch zwei weitere Maßnahmen für gesunden und erholsamen Schlaf. Die dreistufige Schulterzone TriFlex in der Matratze reduziert den Druck auf die Schulterund Nackenmuskulatur auf ein Minimum und sorgt somit für zusätzliche Entspannung, da die Halswirbelsäule sich nicht auf unnatürliche Weise krümmen muss. Das ebenfalls in die Matratze integrierte Gomtex Gel 3.0 zeichnet sich durch eine verbesserte Temperaturkontrolle aus, die insbesondere das Einschlafen erleichtert.
Bei Swissflex finden man hochwertige Schlafsysteme, die dabei helfen, gesund zu schlafen. Matratzen und Lattenroste bilden das Herzstück der Schweizer Qualitäts-Marke. Das hochwertiges Sortiment wird durch Topper und Kissen abgerundet. www.swissflex.com
swissflex – Partner ContentEINBLICK
Die psychische Gesundheit leidet unter dauerhaften, arbeitsbedingten Belastungen – und hat damit einen direkten Einfluss auf Produktivität sowie Leistungsfähigkeit. Doch viele Unternehmen tun noch zu wenig für ihre Mitarbeiter.
Text: Thomas Soltau
Foto: Priscilla du Preez/unsplash
Die Klagen über einen Burn-out häufen sich zunehmend unter Arbeitnehmern. Grund dafür kann eine angeschlagene Mental Health sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Mental Health oder psychische Gesundheit als „Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeit ausschöpft, die normalen Lebensbelastungen zu bewältigen, produktiv zu arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann“. Doch immer weniger Menschen scheinen den Anforderungen des Alltags gewachsen zu sein – oder sie fühlen sich vom Arbeitgeber mit ihren Problemen alleingelassen und kündigen. Das bestätigt auch die aktuelle Umfrage „Engagement Index 2021“ des Meinungsforschungsinstituts Gallup. Sie kommt zu der Erkenntnis, dass die Bereitschaft zum Jobwechsel unter deutschen Beschäftigten noch nie so hoch war wie jetzt.
Dabei wäre es für Unternehmen ganz einfach, etwas für die Mitarbeitenden und ihre mentale Gesundheit zu tun – doch Arbeitgeber nehmen dieses Anliegen bislang nicht ernst genug. Häufig wissen sie auch nichts über das Thema mentale Gesundheit. Stress, Lärm und fehlende Wertschätzung können jedoch langfristig zu ernsthaften psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen. Weil Menschen im Job funktionieren
wollen, behalten viele ihre Erkrankung aus Scham für sich. LinkedIn und YouGov haben in einer Studie ermittelt, dass 39 Prozent der Betroffenen nicht offen über ihre Erkrankungen am Arbeitsplatz reden. Die Umfrage von Gallup geht in die gleiche Richtung. So liegt die aktuelle Burn-out-Quote bei 35 Prozent und ist gegenüber 2019 sogar um neun Prozent gestiegen. 38 Prozent der Befragten hatten angegeben, sich in den vergangenen 30 Tagen gestresst und ausgebrannt gefühlt zu haben.
Das sind Fakten, die Unternehmen zum Handeln animieren sollten. Denn der Arbeitgeber hat im Bereich der psychischen Gesundheit eine wichtige Fürsorgepflicht. Dazu gehört beispielsweise sicherzustellen, dass sämtliche psychischen Belastungen wie hohe Beanspruchung und Stress möglichst geringgehalten werden, um psychische Störungen vorzubeugen. Unternehmen müssen sowohl die Mitarbeitergesundheit schützen als auch Arbeitsbedingungen gestalten, die eine Entfaltung der Mitarbeitenden begünstigen. In einer Gesellschaft mit einem immer schnelleren Pulsschlag ist das eine Herausforderung. Doch es lohnt sich doppelt, Angestellte langfristig vor schädlichen Einflüssen auf die Gesundheit zu schützen. Mitarbeitende sind glücklicher, leistungsstärker und damit ein Gewinn für das Unternehmen. Welchen wirtschaftlichen Faktor gesunde Menschen besitzen, hat eine internationale Studie des von der EU unterstützten Forschungsprojekts „Mental Health Promotion and Intervention in Occupational Settings“ ermittelt. Ihr Ergebnis: Psychische Erkrankungen könnten bis 2030 weltweit wirtschaftliche Auswirkungen in Höhe von 5,9 Milliarden Euro haben. Da lohnt es sich auf jeden Fall, rechtzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen, für glückliche und gesunde Mitarbeiter.
Durch eine personalisierte Therapie kann oftmals nicht nur der Erhalt der Lebensqualität, sondern auch die Überlebensrate gesteigert werden.
Männer nehmen (bis jetzt) andere Formen der Beratung wahr, zum Beispiel über OnlinePlattformen oder Hilfetelefone. Der Gang zum Therapeuten fällt vielen eher schwer.
MENTAL HEALTH
Viele Männer haben seelische Probleme, gestehen sich dies aber nicht ein. Dabei kann psychologische Hilfe so viel Gutes bewirken.
Text: Chan Sidki-Lundius Foto: Alex Green/pexels
Im Jahr 1984 fragte Herbert Grönemeyer in seinem Song: „Wann ist ein Mann ein Mann?“ Und lieferte vielfältige Antworten. Danach stehen Männer ständig unter Strom, baggern wie blöde, führen Kriege. Nach Auffassung des Künstlers sind Männer aber auch verletzlich und innen ganz weich. Grönemeyers Hit hat bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Geändert hat sich allerdings, dass die mentale Gesundheit der Männer zunehmend thematisiert und untersucht wird. Denn die Zahl der Männer mit Depressionen nimmt hierzulande seit Jahren zu. Ergebnisse der Krankenkasse KKH zeigen, dass psychische Erkrankungen bei Frauen im vergangenen Jahr um 11,9 Prozent zugelegt haben, während der Anstieg bei den Männern 24,1 Prozent betrug. Auffällig: Besonders stark nahmen bei Männern Angststörungen zu (+ 40,2 %).
Experten vermuten, dass Dauerstress, Druck, Ereignisse und Krisen wie die Kriege in Israel oder in der Ukraine Männer stärker belasten als Frauen und Beschleuniger für die Entstehung psychischer Erkrankungen sind. Dabei scheint die Dunkelzahl der unter Depressionen und Angststörungen leidenden Männer sehr viel höher zu sein als Studien es vermuten lassen. Ursächlich dafür ist die Tatsache, dass ein Großteil der Männer seelische Probleme aufgrund von veralteten Geschlechterrollen und Weltbildern gern verschweigt oder ignoriert. Denn Männer, die ihre Gefühle zeigen, traurig sind oder gar weinen, gelten vielfach immer noch als unmännlich und schwach. Als Reaktion auf den Druck, tagtäglich „ihren Mann stehen zu müssen“, neigen viele
Als Reaktion auf den Druck, tagtäglich „ihren Mann stehen zu müssen“, neigen viele Männer auch dazu, Emotionen zu unterdrücken.
Männer auch dazu, Emotionen zu unterdrücken. Das Ergebnis: toxische Männlichkeit mit emotionaler Kälte als Ideal. Erwiesen ist aber auch, dass Männer bei Problemen seltener als Frauen in Arztpraxen gehen und echte Vorsorgemuffel sind. Somit kommen die behandelnen Ärzte seltener in die Situation, eine psychische Erkrankung diagnostizieren zu können. Dass Männer mentale Probleme gut vertuschen können, liegt schließlich auch daran, dass sich depressive Beschwerden bei ihnen zumeist anders zeigen als bei Frauen. Eine vermehrte Reizbarkeit und Wutausbrüche sind nicht selten, dazu gesellen sich ein erhöhtes Suchtverhalten, oftmals auch sexuelle Störungen und körperliche Beschwerden.
Soweit sollte es nicht kommen – und es kann nicht oft genug betont werden: Das ungesunde Leitbild des „harten Kerls“ hat ausgedient. Männer, die ihre Gefühle, Ängste und Verletzungen zeigen, die zu ihrer Traurigkeit oder Überforderung stehen, sind ganz und gar nicht unmännlich oder schwach, sondern stark! Die gute Nachricht ist, dass sich derzeit ein Wandel im gesellschaftlichen Bewusstsein rund um die „neue Männlichkeit“ abzeichnet. Das belegt auch eine Studie der Stiftung Männergesundheit. Danach identifizieren sich junge Männer eher mit partnerschaftlich-einfühlsamen Erwartungen als mit klassischen Männlichkeitsformen. Das lässt hoffen!
Besteht bei Ihnen Verdacht auf ein psychisches Leiden? Unsere Empfehlung an Sie: Holen Sie unbedingt medizinischen Rat ein!
GROSSES INTERVIEW
Mirja du Mont über Tinnitus, Panikattacken und psychotherapeutische Unterstützung. Außerdem verrät sie, warum sie keine Brustkrebsvorsorge auslässt.
Text: Kirsten Schwieger
Foto: Thomas Kleinrahm
Trennung, Job-Stress als zweifache, alleinerziehende Mutter und dann 2018 Tinnitus: Hatten Sie sich zu viel zugemutet seinerzeit?
Ich habe mir zu dieser Zeit auf jeden Fall zu viel zugemutet. Als alleinerziehende Mutter wollte ich so viele Jobs wie möglich machen, um meinen Kindern einiges bieten zu können. Dazu kamen noch die Aktivitäten mit ihnen zusammen, damit sie meine volle Aufmerksamkeit bekommen konnten. Mein größtes Problem war schon immer nicht „Nein“ sagen zu können!
Nach dem Hörsturz entwickelten Sie eine Angst- und Überlastungsstörung mit Panikattacken: Wie fühlte sich Ihr Leben damals an?
Durch meinen Riss im Innenohr verlor ich mein Gehör auf dem rechten Ohr und daraufhin bekam ich zusätzlich noch fast zwei Jahre Schwindel. Ich konnte nicht mehr Einkaufen gehen, nicht mehr Auto oder Bahn fahren, geschweige denn schlafen! Ich war komplett hilflos und am Ende und hatte panische Angst, nie wieder selbstständig am Leben teilhaben zu können!
Ich rate jedem, der sich in einer ausweglosen Situation befindet, Hilfe zu holen! Es ist keine Schande, psychische Probleme zu haben.
Was und wer hat Ihnen geholfen, diese Zeit zu überstehen beziehungsweise die Abwärtsspirale zu stoppen?
Als allererstes muss ich sagen, hat mir die Max Grundig Klinik im Schwarzwald geholfen, mein Problem zu erkennen und mir die Fähigkeit zu vermitteln, meine Probleme selbst zu lösen. Das Unterbewusstsein verbirgt viele Dinge, die man verdrängt und die behandelt werden müssen.
Was hat der sechswöchige Aufenthalt in der psychosomatischen Klinik bewirkt?
Der Aufenthalt hat mich gelehrt, keine Angst vor der Angst zu haben. Es ist nur ein Gefühl wie Wut oder Liebe, kann uns als Person aber gar nichts anhaben. Außerdem habe ich mein inneres Kind kennen lernen dürfen, welches in mir mit einem Rotstift nervt, und möchte, dass ich immer perfekt sein soll … Ein wichtiger Satz meines Therapeuten Dr. Lisker war, dass nichts für immer so bleibt! Er hatte Recht :-)
Was raten Sie Frauen in ähnlichen Situationen?
Ich rate jedem, der sich in einer ausweglosen Situation befindet, Hilfe zu holen! Es ist keine Schande, psychische Probleme zu haben. Wir haben uns diese nicht selbst ausgesucht! In Amerika beispielsweise haben viele Menschen einen Psychologen, um einfach einmal pro Woche die Dinge loszuwerden, die sie belasten.
Wie sorgen Sie heute für Ihre mentale Gesundheit?
Ich war noch zwei Jahre in ambulanter Therapie und habe gelernt, ohne Begründungen zu suchen, Nein zu sagen!
Und was tun Sie in puncto körperliche Gesundheit?
Ich mache Sport und gönne mir Massagen oder kleine Auszeiten mit meinen Freundinnen.
Wie ernähren Sie sich?
Ich esse das, was ich mag und verzichte auf Nichts.
Sie sind langjährige Patin der Internationalen Senologie Initiative e. V. und machen sich auf verschiedenste Weise für das Thema Brustkrebs stark –wie kam es dazu?
Meine Mutter erlitt 2014 eine Brustkrebserkrankung wie auch schon ihre Mutter. Dazu kam die Erkrankung einer meiner Freundinnen. Die ISI hat sich wahnsinnig toll um meine Mutter und auch um
Habichtswald Privat-Klinik – Partner Content
Depressionen oder Angststörungen sind kein Stigma, sondern weit verbreitete behandlungsbedürftige psychische Erkrankungen. Moderne ganzheitliche Therapiekonzepte versprechen gute Behandlungserfolge.
Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer psychischen Erkrankung wie einer Depression oder Angststörung. Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Panikattacken, Minderwertigkeitsgefühle, Konzentrations- und Schlafstörungen sind nur einige Symptome dieser beiden komplexen, behandlungsbedürftigen Krankheitsbilder mit teils fließenden Übergängen. Eine konkrete Diagnose ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Behandlung.
Über die Habichtswald Privat-Klinik
Mit einem ganzheitlichen, multimodalen Therapiekonzept werden Patienten mit Depressionen oder Angststörungen in der Habichtswald Privat-Klinik in Kassel seit Jahren erfolgreich behandelt. Moderne psychosomatische Medizin wird dort mit Naturheilverfahren und Komplementärmedizin verbunden. „Denn nur wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind, kann Heilung erfolgen“, weiß Chefärztin Carmen von Nasse und ergänzt: „Ein Team aus erfahrenen Ärzten und Therapeuten erstellt zu Beginn des Aufenthaltes einen individuellen, passgenauen Therapieplan für jeden Patienten.“ Im Vordergrund des Therapiekonzepts der Akutklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie stehen hochfrequente Einzel- und Gruppentherapien – je nach Diagnostik
und Bedarf mit verhaltenstherapeutischen, tiefenpsychologischen, systemischen oder humanistischen Elementen. „Neben den psychotherapeutischen Ansätzen werden bei uns auch klassisch-medizinische, kreativ-gestalterische, naturheilkundliche und spirituelle Behandlungswege integriert, um die ganzheitliche Genesung zu fördern“, erklärt von Nasse und fügt hinzu: „Achtsamkeitsverfahren wie Waldbaden, Yoga, Thai Chi und Progressive Muskelrelaxion sind bei Stressfolgeerkrankungen wie Depressionen und Angststörungen von großer Bedeutung, weil sie Stress abbauen und die innere Balance fördern. Körpertherapie hilft gut bei der Wahrnehmung von Ängsten im Körper. Gute Erfolge bei beiden Krankheitsbildern erzielen wir auch mit Ohr-Akupunktur, die sich als wirksame Therapieform bei körperlichen wie psychischen Beschwerden erwiesen hat.“ Aufgrund
Die zur Wicker-Gruppe gehörende Habichtswald Privat-Klinik in Kassel liegt eingebettet in die Natur am größten Bergpark Europas. www.habichtswald-privat-klinik.de
Als alleinerziehende Mutter wollte ich so viele Jobs wie möglich machen, um meinen Kindern einiges bieten zu können.
uns als Angehörige gekümmert. Das hat mich sehr beeindruckt!
Wie wichtig ist Ihnen das Thema Vorsorge in diesem Bereich beziehungsweise generell?
Vorsorge ist mir sehr wichtig! Denn wenn die Diagnose früh gestellt wird, ist Zeit zu handeln! Was einem als Angstpatient allerdings nicht immer so leichtfällt.
Fakten
Die Schauspielerin, Moderatorin und zweifache Buchautorin lässt sich keinen Film mit ihrem Lieblingsschauspieler, dem Hawaiianer Jason Momoa, entgehen. Außerdem hat die Wahl-Hamburgerin ein Faible für Kapstadt, urlaubt aber auch gerne in Spanien. Für ein Depeche Mode Konzert würde sie (fast) alles stehen und liegen lassen. Das Model ist einer der wenigen Menschen ohne Lebensmittelunverträglichkeit und isst sogar Fleisch.
Carmen von Nasse, Chefärztin Habichtswald Privat-Klinik, Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie und spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)
ihrer antidepressiven Wirkung ist Bewegung ebenfalls ein wichtiger Baustein für die Therapie von Depressionen. Eine gesunde Ernährung nimmt grundsätzlich in der ganzheitlichen psychosomatischen Behandlung einen wichtigen Stellenwert ein und wird deshalb in der Habichtswald Privat-Klinik groß geschrieben. So bietet die Klinik ihren Patienten einen sicheren Schutzraum für ihre empathisch begleiteten Heilungsprozesse.
IMMUNSYSTEM
Wie man mit einem gesunden Lebensstil und ausreichend Vitaminen sein Immunsystem stärken kann.
Text: Luisa Riek
Foto: Mateusz Feliksik/unsplash
Vor allem in der kalten Jahreszeit haben viele Menschen mit Erkältungen zu kämpfen. Häufige Krankheiten und langanhaltende Infekte sind meist auf ein geschwächtes Immunsystem zurückzuführen. Ein schwaches Immunsystem kann sich auch durch häufige Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen äußern.
Nicht nur zur Abwehr von Krankheitserregern wie Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten ist ein gesundes und starkes Immunsystem wichtig. Es spielt auch eine wichtige Rolle bei Genesungszeit von Krankheiten und kann sogar die Schwere der Symptome reduzieren. Ebenfalls führt es zu einer allgemein besseren Gesundheit, dadurch, dass der Körper widerstandsfähiger gegenüber verschiedenen Krankheiten ist.
Um ein starkes Immunsystem aufrechtzuerhalten, ist ein gesunder Lebensstil wichtig. Hierzu zählt in erster Linie ausreichend Schlaf, da sich der Körper im Schlaf erholen und regenerieren kann. Unregelmäßige Schlafgewohnheiten
sowie zu wenig Schlaf führen zu dauerhafter Müdigkeit und einem erhöhten Stresslevel im Körper. Darüber hinaus ist regelmäßige physische Aktivität wichtig, um das Immunsystem zu stärken und die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Wer regelmäßig Sport treibt, wird seltener krank und erholt sich schneller. Zu einem gesunden Lebensstil zählt natürlich auch die Vermeidung von beispielsweise Rauchen oder übermäßig viel Alkohol. Aber auch zu viel Stress schwächt das Immunsystem enorm und kann zu einer höheren Infektanfälligkeit führen. Chronischer Stress kann durch Atemübungen oder Entspannungstechniken z. B. mithilfe von Yoga abgebaut werden.
Der wichtigste Punkt ist, auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung zu achten. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, genügend Eiweiß sowie gesunde Fette liefern wichtige Vitamine, Mineralien und Antioxidantien, die essenziell für den Körper sind. Diese Nährstoffe spielen eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung des Immunsystems. Wenn nicht genügend Vitamine über die Nahrung aufgenommen werden können, kann man diese durch Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Im Winter kann beispielsweise durch wenig Sonnenlicht auch ein Vitamin-D-Mangel entstehen. Diesen kann man durch die Einnahme von Präparaten ausgleichen.
Nahrungsergänzungsmittel können allgemein eine sinnvolle Unterstützung für das Immunsystem darstellen. Allerdings kann eine gesunde Ernährung dadurch nicht ersetzt, sondern lediglich ergänzt werden. Vitamine, die zugeführt werden können, sind beispielsweise Vitamin C und Zink oder Omega-3-Fettsäuren. Zink ist ein essenzielles Spurenelement und kann durch Fleisch oder Nüsse aufgenommen werden. Vor allem Vegetarier und Veganer sollten daher auf eine ausreichende Zink-Zufuhr durch die Ernährung achten und gegebenenfalls Präparate einnehmen. Omega3-Fettsäuren kommen z. B. in Fisch oder Leinsamen vor und sind aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung ganz besonders wichtig für das Immunsystem. Auch ein kranker Darm schwächt das Immunsystem. Probiotika sind wichtig für die Darmgesundheit und lassen sich über Lebensmittel wie Joghurt oder Sauerkraut aufnehmen. Sie können aber auch sehr einfach als Nahrungsergänzung eingenommen werden.
Durch bestimmte Nahrungsmittel lässt sich unsere Genetik positiv beeinflussen und Frühjahrsmüdigkeit mindern. Dr. Anne Fleck erklärt, welche Rolle EPI-Food dabei spielt.
Text: Katja Deutsch
Foto: Asja Caspari
Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie
Um ein starkes Immunsystem aufrechtzuerhalten, ist ein gesunder Lebensstil wichtig. Hierzu zählt in erster Linie ausreichend Schlaf, da sich der Körper im Schlaf erholen und regenerieren kann.
Fakten
Die häufigste Ursache für ein schwaches Immunsystem ist eine Ernährung, welche keine ausreichende Nährstoffzufuhr sichert. Tipp der WHO: Jeden Tag 3 Handvoll Nüsse und 2 Handvoll Obst essen!
Jeder zweite Bundesbürger leidet zwischen März und Mai unter der lähmenden Frühjahrsmüdigkeit. Die Internistin Dr. Anne Fleck kennt den Grund: „In den immunschwachen Wintermonaten sind leider oft auch einige Nährstoffspeicher leer, was die „normale“, witterungsbedingte Frühjahrsmüdigkeit noch verstärken kann – ebenso wie sehr häufiges, kohlenhydratreiches, zuckerhaltiges Essen mit hoher Insulinantwort.“ Um immunstark zu sein, brauchen wir aber vor allem Zink, Selen und die B-Vitamine. Die Ärztin und Ernährungsexpertin rät daher, viel Gemüse, „Grünzeug“ und zuckerarmes Obst zu essen sowie Eiweiß aus gut verträglichen Quellen. „Sehr gut sind auch Kräuter, die Kronjuwelen der Naturheilkunde. Wer zum Beispiel zwei bis drei Bund Petersilie pro Woche isst, hat ein Füllhorn an Vitaminen C1, C6, D, E, Phosphor, Mangan und Eisen!“
Auch unsere Gene spielen eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit. Wir tragen sie zwar in uns, sind ihnen aber nicht ausgeliefert, versichert Dr. Anne Fleck...
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GEWICHTSREDUKTION
Bewegung und gesunde Ernährung bilden ein Erfolgsgespann für nachhaltige Gewichtsreduktion und Vitalität. Eine medikamentöse Therapie zur Behandlung von Übergewicht steht jedoch bereits in den Startlöchern.
Text: Katja Deutsch, Nadine Wagner Foto: Andreas Ayrton/pexels
Der Frühling klopft an die Tür und mit ihm erwachen nicht nur die Blumen und Bäume, sondern auch unsere Lust auf Bewegung und gesunde Ernährung. Nach den gemütlichen Nachmittagen auf dem Sofa, die wir im Winter gerne mit einem Buch und einer Tasse heißer Schokolade verbracht haben, ist es an der Zeit, wieder aktiv zu werden. Statt sich von der Bequemlichkeit des Sofas gefangen zu nehmen, locken nun Joggingrunden durch den Park oder entspannte Spaziergänge in der wärmenden Abendsonne.
Für alle, die dem Winterspeck den Kampf ansagen möchten, ist es jetzt außerdem an der Zeit, ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten anzupassen. Regelmäßige Bewegung gepaart mit einer ausgewogenen, gesunden Ernährung stehen dabei im Mittelpunkt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) definiert diese mit Hilfe eines Ernährungskreises bestehend aus viel Gemüse und Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Getreide und Kartoffeln sowie hochwertigen pflanzlichen Ölen und Fetten. Tierische Lebensmittel aus den Gruppen ‚Milch und Milchprodukte‘ sowie ‚Fleisch, Fisch, Wurst und Eier‘ ergänzen lediglich
den Speiseplan, denn „eine gesunde und umweltschonende Ernährung ist zu mehr als ¾ pflanzlich und knapp ¼ tierisch.“
Wer langfristig abnehmen will, sollte dies langsam tun. Dies gelingt am besten mit einer kohlenhydratarmen und antientzündlichen Ernährung, welche die Darmflora und Stoffwechsel neu aufbaut.
Der deutsche Forscher und wissenschaftliche Geschäftsführer vom Helmholtz Zentrum München Matthias Tschöp setzt indes auf die Regulierung von Körpergewicht mithilfe von Medikamenten. Er und sein Team sind davon überzeugt, dass mithilfe von Multirezeptor-Medikamenten mehrere Signale im Körper gleichzeitig aktiviert und Übergewicht aktiv behandelt werden kann. Auch bei diversen Prominenten, darunter Moderatorin Oprah Winfrey und Tesla-Chef Elon
Ab einem BMI von 27 können Medikamente eingesetzt werden, wenn die Betroffenen mindestens eine Begleiterkrankung haben, die im Zusammenhang mit Adipositas steht.
Musk purzelten die Pfunde nach der Einnahme solcher Medikamente, allerdings lässt sich insbesondere Adipositas nicht allein medikamentös behandeln. Wer also langfristig abnehmen will, sollte dies langsam tun. Dies gelingt am besten mit einer kohlenhydratarmen und antientzündlichen Ernährung, welche die Darmflora und Stoffwechsel neu aufbaut. Auf diese Weise schmelzen nicht nur innere Fettdepots, sondern der Körper wird vital und gesund. Ein gesunder „Teufelskreis“ setzt sich in
Gang: Die gewonnene Vitalität steigert die Aktivität und das höhere Bewegungslevel wiederum begünstigt den Gewichtsverlust.
Fakten
Der Kalorienrechner der Techniker Krankenkasse (tk.de) errechnet den persönlichen Kalorienbedarf. Zum Abnehmen empfiehlt es sich, in ein Kaloriendefizit von etwa 500 kcal pro Tag zu gehen.
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STOFFWECHSEL
Diabetes ist eine Stoffwechselkrankheit. Es gibt mehrere Varianten davon, und bei allen geht es um das Hormon Insulin und um die Glukosewerte im Blut.
Text: Silja Ahlemeyer
Foto: Artem Podrez/pexels
Insulin wird bei gesunden Menschen in der Bauchspeicheldrüse produziert. Es ist lebensnotwendig, damit Zucker aus der Nahrung richtig verstoffwechselt und als Energie für die Körperzellen bereitgestellt werden kann. Bei der „Zuckerkrankheit“ Diabetes kommt es hier zu Fehlfunktionen. Man unterscheidet mehrere Diabetes-Arten, hauptsächlich aber Typ 1 und Typ 2.
Typ-1 ist eine nicht beeinflussbare Autoimmun-Erkrankung. Hier ist die Bauchspeicheldrüse kaum oder gar nicht in der Lage, Insulin zu bilden. Es liegt also ein Hormon-Mangel vor, der dazu führt, dass die Blutzuckerwerte der Betroffenen ohne ausreichende Behandlung dauerhaft erhöht sind und die Körperzellen nicht
ausreichend mit Energie versorgt werden. Typische Symptome, die Anlass für einen Arztbesuch sein sollten, sind unter anderem übermäßiger Durst; schlecht heilende Wunden, starke Abgeschlagenheit ebenso wie plötzlicher Gewichtsverlust.
Typ-1-Diabetes beginnt meist im Kindes- und Jugendalter und ist bislang nicht heilbar. Die Patientinnen und Patienten müssen ihren Blutzuckerspiegel beständig kontrollieren, denn sowohl eine Über- als auch eine Unterzuckerung kann lebensgefährlich sein. Sie sind darauf angewiesen, ihr ganzes Leben lang mehrmals täglich Insulin zu spritzen oder über eine Pumpe zuzuführen. Eine Insulintherapie ist heutzutage jedoch auf die individuellen Bedürfnisse im Alltag anpassbar. Beispielsweise gibt es automatisierte, schlauchlose
Pumpsysteme, die selbstständig die Menge an konkret benötigtem Insulin ausrechnen.
Bei Typ-2-Diabetes kann der Körper zwar Insulin bilden, jedoch reagieren die Zellen nicht ausreichend darauf. Die Folge: Zucker aus der Nahrung sammelt sich im Blut, anstatt als Energie verwertet zu werden. In früheren Jahren wurde der Typ2-Diabetes auch „Altersdiabetes“ genannt, da er vornehmlich bei Senioren auftrat. In den letzten Jahren erkranken jedoch auch zunehmend junge Erwachsene und sogar Jugendliche daran. Einen Hauptgrund dafür sehen Experten in einem ungesunden Lebensstil. „Übergewicht und Bewegungsmangel gelten mit als die wichtigsten Verursacher eines Typ-2-Diabetes“, informiert das deutsche Bundesgesundheitsministe-
Typ-1-Diabetes beginnt meist im Kindes- und Jugendalter und ist bislang nicht heilbar. Die Patientinnen und Patienten müssen ihren Blutzuckerspiegel beständig kontrollieren, denn sowohl eine Über- als auch eine Unterzuckerung kann lebensgefährlich sein.
rium. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eine Änderung des Lebensstils hin zu gesunder Ernährung und mehr Bewegung hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken. Besonders empfohlen werden mindestens 30 Minuten aktive Bewegung pro Tag. Beim Essen sollte man auf viele Ballaststoffe setzen, die unter anderem in Vollkornprodukten vorkommen. Gute Nachrichten für Kaffeeliebhaber: Studien legen nahe, dass etwa vier getrunkene Tassen täglich das Risiko für Diabetes Typ-2 um 25 Prozent senken können. Das berichtet die Deutsche Diabetes Stiftung.
Wer diese Diagnose erhält, sollte sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn bleibt Diabetes unbehandelt, drohen schwere Folgeerkrankungen. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nieren- und Nervenschäden, Augenprobleme bis hin zu Amputationen. Jedoch stehen heutzutage verschiedene Medikamente zur Verfügung. Typ-2-Diabetiker steigen in der Regel mit Tabletten in die medikamentöse Behandlung ein. Erst wenn es damit nicht gelingt, den Diabetes damit in den Griff zu bekommen, muss täglich Insulin gespritzt werden.
Typ-2-Diabetiker steigen in der Regel mit Tabletten in die medikamentöse Behandlung ein.
Schwangerschaftsdiabetes Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes ist die Bezeichnung für eine Störung der Glukoseverwertung während einer Schwangerschaft. Häufig verschwindet diese Erkrankung nach der Entbindung wieder. Sie erhöht jedoch das Risiko, später einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Katrin und Livs Diabetes Typ 1 Krankheit ist in ihrem Alltag stark in den Hintergrund gerückt.
Menschen mit Diabetes Typ 1 benötigen eine lebenslange Therapie mit Insulingaben. Die Medizintechnik hat hier in letzter Zeit große Fortschritte gemacht.
Etwa 372.000 Menschen in Deutschland sind an Diabetes Typ 1 erkrankt, davon rund 32.000 Kinder1 Katrin und ihre 9-jährige Tochter Liv nutzen in ihrer Therapie statt Insulinspritzen eine schlauchlose, automatisierte PatchPumpe. Hierbei wird das Insulin über einen diskret tragbaren Pod abgegeben.
Katrin, wenn man an Insulingaben denkt, denkt man zuerst an Spritzen. Sie beide aber verwenden dauerhaft eine Pod-Pumpe. Warum?
Katrin: Weil ich meinen Alltag erleichtern möchte! Mit Diabetes darf der Blutzuckerwert weder zu hoch noch zu niedrig sein. Wenn man sich selbst spritzt, um im Sollwert zu bleiben, sind dafür mehrere Spritzen am Tag nötig. Das wollte ich nicht mehr. Da mein System einen Bolusrechner integriert hat, gelingt mir zudem das Management von Mahlzeiten viel leichter, und ich muss auch im Alltag wesentlich weniger Korrekturen vornehmen. Diese fallen fast alle weg, weil das System automatisiert die Insulinmenge anpasst, und zwar abhängig von dem aktuell gemessenen Sensor-Glukosewert.
Sie und ihre Tochter tragen den Omnipod 5®. Können Sie nun komplett auf die Spritzen verzichten?
Katrin: Ja! Für Notfälle habe ich zwar noch Spritzen zu Hause, aber im Alltag brauchen wir das nicht.
1 Deutsche Diabetes Hilfe
Man klebt die Pumpe direkt auf die Haut. Was für ein Gefühl ist das?
Katrin: Ein sehr befreiendes. Vorher hatte ich ein System genutzt, bei dem eine externe Pumpe über einen Schlauch mit dem Körper verbunden war. Damit bleibt man überall hängen, oder die Pumpe irritierte mich beim Schlafen, sogar auf der Toilette ist so ein System mit Schlauch nicht ganz einfach zu handhaben. Jetzt klebe ich einfach den Pod auf die Haut und kann mich ohne diese Einschränkungen bewegen.
Was hat sich in Ihrem Leben konkret verändert, seit Sie den Omnipod 5® nutzen?
Katrin: Er hat unseren Familienalltag absolut positiv beeinflusst. Vorher waren ständig die Blutzucker-Werte von Liv und mir Thema, wir mussten zum Beispiel vor jedem Essen sehr aufwendig die Insulinmenge im Kopf berechnen, der Diabetes war einfach allgegenwärtig. Das ist jetzt ganz anders. Unsere Krankheit ist tatsächlich stark in den Hintergrund gerückt. Zudem kann ich endlich wieder durchschlafen, weil mich nachts weder ein Schlauch noch die Sorge um meine Zuckerwerte stört.
Wie können Sie als Mutter die Pumpe ihrer Tochter Liv steuern?
Katrin: Das muss ich kaum. Da macht Liv viel selbst.
Liv: Das geht ganz leicht. Wenn in der Schule zum Beispiel Frühstückspause ist, dann gebe ich auf dem Steuergerät ein, wie viele Kohlenhydrate mein Frühstück hat. Das hat mir Mama vorher aufgeschrieben. Ich drücke auf den Knopf, das Insulin wird abgegeben und dann esse ich einfach.
Katrin: Wenn man den Omnipod bekommt, werden die Einstellungen natürlich vom Arzt zuerst angepasst.
Wie lange haben Sie gebraucht, um den Gebrauch des Pods zu lernen?
Katrin: Ach, das ging schnell. Nach etwa einer Woche wussten wir genau Bescheid.
Liv, was bedeutet die Insulinpumpe für deinen Alltag?
Liv: Ich mache sehr gern Sport, und mit der Pumpe kann ich das genauso machen wie alle anderen Kinder auch. Ich bin im Schwimmverein und das ist kein Problem. Die Pumpe darf nämlich im Wasser dranbleiben. 2 Das Steuergerät liegt in der Tasche, solange ich schwimme.
Katrin: Die Überwachung des Zuckers ist trotzdem gegeben. Das Steuergerät braucht man nur, wenn man aktiv mit dem System kommunizieren will. Auch, wenn Liv zuhause zum Spielen rausgeht, darf sie ohne das Steuergerät los. 3
2 Der Pod ist mit der Schutzart IP28 bis zu einer Tiefe von 7,60 Metern bis zu 60 Min. lang wasserdicht. Das Steuergerät ist nicht wasserdicht.
3 Es wird empfohlen, dass Omnipod 5-Steuergerät in der Nähe zu behalten, da es wichtige Warnhinweise und Alarme anzeigt.
Wenn Sie mehr über Omnipod 5® erfahren möchten, besuchen Sie www.omnipod.com/welt
Mit Diabetes darf der Blutzuckerwert weder zu hoch noch zu niedrig sein.
Omnipod 5® Automatisiertes InsulinDosierungssystem. Dexcom G6 ist separat erhältlich.
Infos:
Katrin und Liv sind an Diabetes Typ 1 erkrankt. Das ist eine Autoimmunerkrankung. Durch den Insulinmangel kann der Körper die Kohlenhydrate nicht versto� wechseln. Betro� ene müssen daher lebenslang Insulin selbst zuführen.
Sobald sich die – als Hämorrhoiden bezeichneten – Gefäßpolster am Enddarmausgang vergrößern, können diese Blutungen, Nässen, Brennen oder Juckreiz verursachen. Mediziner sprechen sodann von einem Hämorrhoidalleiden. Je früher sich Betroffene diesbezüglich ärztlichen Rat einholen, desto besser sind die Behandlungschancen. Häufig helfen spezielle Cremes oder Salben, die Wirkstoffe wie Panthenol, Zink, Hamamelis oder Aloe Vera enthalten, doch auch Hausmittel wie Kamillen- oder Arnika-Sitzbäder können die Symptome lindern.
Obwohl vor allem Frauen und Männer zwischen 45 und 65 Jahren aufgrund unter vergrößerten Hämorrhoiden leiden, handelt es sich keineswegs um eine Alterskrankheit. Auch Schwangerschaft, Bewegungsmangel, Übergewicht, eine vielsitzende Tätigkeit oder ein Reizdarm-Syndrom begünstigen die knotenförmigen Erweiterungen des Gefäßpolsters. Bereits kleine Änderungen des Lebensstils wie eine ballaststoffreiche Ernährung, der Verzicht auf Kaffee, schwarzen Tee oder Alkohol sowie ausreichend Bewegung können helfen, ein Fortschreiten des Hämorrhoidalleidens zu verhindern.
Burn-out ist eine der am häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen. Menschen mit Burn-out fühlen sich erschöpft, leer und ausgebrannt. Während ein gewisses Maß an Stress oder Hektik wahrscheinlich den meisten Menschen bekannt ist, bezeichnet Burn-out den Zustand andauernder Erschöpfung, aufgrund von Überlastung auf zu lange Dauer. Gekennzeichnet wird dies auch durch das Gefühl der Unfähigkeit mit den Anforderungen umzugehen. Häufig handelt es sich um beruflichen Stress oder eine übermäßige Arbeitsbelastung.
Typischerweise treten bei Burn-out mehrere Faktoren gleichzeitig auf. Hierzu zählt an erster Stelle die emotionale, physische sowie geistige Erschöpfung. Wichtig ist zu betonen, dass Burn-out nicht gleichzusetzen ist mit normaler Müdigkeit, sondern es sich um einen anhaltenden Zustand mit ernstzunehmenden Auswirkungen auf die physische und mentale Gesundheit handelt. Zudem ist eine gewisse Gleichgültigkeit beziehungsweise Distanziertheit typisch. Ebenfalls kann Burn-out auch zu einem geringeren (beruflichen) Selbstwertgefühl sowie der Auffassung, dass die eigene Arbeit unwichtig oder ineffektiv ist, führen.
Um Burn-out zu behandeln, müssen zunächst die Stressoren identifiziert und Strategien zur Stressbewältigung gefunden werden, zum Beispiel die Inanspruchnahme von Therapie oder Beratung sowie Förderung von Selbsthilfe und Anpassung des Arbeitsumfeldes und des Arbeitspensums.
Der Begriff Herz-Kreislauf-Erkrankungen bezeichnet Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße. Es handelt sich häufig um chronische Erkrankungen, welche schwere und teilweise lebensbedrohliche Folgen haben können.
Das Herz ist das Zentrum unseres Körpers und kann das gesamte Gesundheitssystem beeinträchtigen, wenn es geschwächt ist.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den zehn häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die bekanntesten Beispiele sind Herzinfarkt, Schlaganfall oder Bluthochdruck. Aufgrund der Verbesserung des Gesundheitssystems und neuer Therapie- und Behandlungsmethoden hat sich die Versorgung von Erkrankten in den letzten Jahren deutlich verbessert.
Die Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind oft mit Risikofaktoren und einem ungesunden Lebensstil verbunden. Hierzu zählen: Rauchen, ungesunde Ernährung, mangelnde körperliche Aktivität, aber auch Faktoren wie genetische Veranlagung. Die beste Prävention gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist ein gesunder Lebensstil und regelmäßige ärztliche Untersuchungen. Vor allem körperliche Betätigung in Form von Ausdauersport stärkt das gesamte Herz-KreislaufSystem und verringern die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen.
Long Covid oder das Post CovidSyndrom bezeichnen Beschwerden, die noch drei Monate nach einer Ansteckung mit dem Covid19-Virus bestehen und mehrere Monate anhalten oder wiederkehren. Diese Symptome können auch erst Wochen nach der ursprünglichen Infektion auftreten. Häufige Symptome sind hierbei: Erschöpfung, Atemprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Gelenk- oder Muskelschmerzen sowie Schlafstörungen oder Herzrasen. Auch der Verlust des Geruchs- sowie Geschmackssinnes treten häufig bei Betroffenen auf.
Aufgrund der Neuheit der Erkrankung sind die Ursachen und Auswirkungen noch nicht genau bekannt. Post-Covid-Symptome betreffen nicht jeden, der eine Covid-Erkrankung hatte und können sich auch sehr unterschiedlich äußern. Aufgrund der bisherigen Forschung lässt sich annehmen, dass Menschen nach einer mehrmaligen Ansteckung mit dem Coronavirus ein höheres Risiko für Langzeitfolgen haben. Darüber hinaus erhöhen Vorerkrankungen und ein schlechtes Immunsystem das Risiko für Langzeitfolgen einer Covid-Infektion, hierzu zählen beispielsweise Diabetes und Lungenerkrankungen.
Texte: Nadine Wagner, Luisa Riek
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Es blutet, juckt, brennt, oder nässt am After. An den typischen Beschwerden vergrößerter Hämorrhoiden leidet jeder Dritte über 50.
Hämorrhoiden sind eigentlich etwas ganz Natürliches und jeder Mensch hat sie. Die Gefäßpolster am Übergang vom Mastdarm zum Analkanal sorgen gemeinsam mit den Afterschließmuskeln dafür, dass nichts unkontrolliert den Darm verlässt. Vergrößern sich die Hämorrhoiden krankhaft, können sie unangenehme Symptome am After verursachen.
„Eine Blutung beim Stuhlgang und länger andauernder Juckreiz, Brennen oder ein Fremdkörpergefühl im Analbereich sollte auf jeden Fall von einem Facharzt für Enddarmerkrankungen abgeklärt werden, also einem Proktologen oder Koloproktologen“, erklärt Prof. Dr. med. Heiner Krammer, Gastroenterologie und Ernährungsmedizin am DEDZ Mannheim.
Was kann man gegen die unangenehmen Sypmtome tun?
„Bei der Sklerotherapie, die sich in Deutschland seit fast 60 Jahren als eine sichere und sehr wirksame Methode bewährt hat, wird eine Flüssigkeit unter die Schleimhaut der Hämorrhoiden oder in die Umgebung der versorgenden Blutgefäße gespritzt. Dies führt zu einer Fixierung des hämorrhoidalen Gewebes und zu einer Schrumpfung der Hämorrhoiden, wodurch die Beschwerden verschwinden“, beantwortet Prof. Dr. med. Krammer die Frage.
Die Sklerotherapie, überwiegend in den Stadien 1 und 2 angewendet, ist bei fachgerechter Durchführung nicht schmerzhaft, dauert nur wenige Minuten und der Patient kann danach seinen normalen Alltagsaktivitäten nachgehen. Doch wie schnell und sicher wirkt die Therapie?
„Die Erfolgsrate ist besonders im Anfangsstadium sehr hoch. Es können ein oder zwei zusätzliche
Behandlungen im Abstand von einigen Wochen notwendig sein. Prinzipiell ist das Hämorrhoidalleiden jedoch eine chronische Erkrankung und kann auch nach erfolgreicher Behandlung erneut auftreten. Die gute Nachricht ist aber, dass die Sklerotherapie jederzeit problemlos wiederholt werden kann“, so
Hämorrhoiden Stadien Behandlung
Dr. Klaus Herrmann, Ärztlicher Direktor des Reha-Zentrums Bad Kissingen hat mit uns über das Thema Diabetes gesprochen. Er weiß genau, worauf es ankommt, wenn man betroffen ist.
Was sind die häufigsten Anzeichen und Symptome einer Diabetes-Erkrankung?
Wir müssen hier unterscheiden zwischen dem Typ1-Diabetes, der meist schon im Kindes- oder Jugendalter auftritt und sich mit ganz akuten Symptomen einer Überzuckerung wie übersteigertem Durst und Sehstörungen bemerkbar macht. Daneben Typ2-Diabetes, der eine Erkrankung des Erwachsenenalters ist und schleichend verläuft. Meist ist Übergewicht der Grund für eine immer schlechtere Wirkung des körpereigenen Insulins. Dadurch entstehen chronisch überhöhte Blutzuckerwerte, die das Risiko für Gefäß- und Folgeerkrankungen verstärken.
Inwiefern kann eine medizinische Rehabilitation unterstützen und helfen?
Eine Rehabilitation kann die Betroffenen zunächst auf den aktuellen Wissensstand ihrer Diabeteserkrankung bringen. Denn nur wenn die Grundlagen und Zusammenhänge verstanden werden, können die Betroffenen erkennen, was für sie wichtig ist. Das Lernen in der Gruppe und der Austausch mit Gleichgesinnten kann dann eine Motivation schaffen, besser mit der Erkrankung leben zu wollen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, abseits der häuslichen Umgebung zu sein. Abseits der Belastungen, abseits der ungünstigen Gewohnheiten, abseits der alltäglichen Ablenkungen. In der Rehabilitation wird Ihnen der medizinische Rahmen und die Zeit gegeben, zu sich und zu wichtigen Erkenntnissen zu kommen. Da eine bewusste Ernährung ein wichitger Teil der Therapie des Diabetes ist, erleben die Betroffenen in der Klinik, wie die für sie eigens zusammengestellten Mahlzeiten zu deutlich besseren Blutzuckerwerten führen. Das sportliche Bewegungsprogramm dazu sein Übriges. Die Blutzuckerwerte normalisieren sich, die Pfunde purzeln und von ärztlicher Seite wird die medikamentöse Therapie überdacht.
Was sollte man bei der Klinikauswahl beachten?
Bei der Auswahl der Klinik sollte die fachliche Kompetenz im Vordergrund stehen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat Kliniken für ihre besondere Kompetenz in der Diabetesbehandlung ausgezeichnet. In einem solchen Diabetes-Zentrum finden Sie alle wichtigen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Aufenthalt. Idealerweise gibt es in der Klinik auch eine psychosomatische Kompetenz oder eigene Abteilung. Optimal ist eine Kombination aus diabetologischer und psychosomatischer Reha, wie in unserem Reha-Zentrum in Bad Kissingen. Neben Schulung und medikamentöser Einstellung ist hier die Psychotherapie ein wesentlicher Teil der Behandlung. Wichtig aber: Reha ist das, was die Betroffenen daraus machen. Der kompetente und hilfreiche Rahmen ist das eine, die aktive Mitwirkung und die persönliche Veränderungsbereitschaft das andere.
Informieren Sie sich ausführlich über unsere Klinik Saale in Bad Kissingen im Internet: www.reha-klinik-saale.de
NATÜRLICHE LINDERUNG
Viele Menschen leiden unter Magenund Darmbeschwerden. Oft helfen Kamille, Ingwer oder Ballaststoffe –aber manchmal ist ein Gang zum Arzt unerlässlich.
Text: Armin Fuhrer
Foto: Anna Pou/pexels
Ostern steht vor der Tür – die Zeit von bunten Eiern, Schoko-Hasen und Osterlämmern. Da kann es schnell mal passieren, dass Magen und Darm mit den ungewohnten Belastungen nicht mehr ganz mitkommen und Probleme bereiten. Die Folgen sind Schmerzen, Krämpfe und Völlegefühl. Aber auch außerhalb der Weihnachtszeit können solche Probleme vorkommen. Sollten sie häufig oder über einen längeren Zeitraum auftreten, ist es dringend ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Doch nicht jeder Magenkrampf ist gleich ein Grund, zum Arzt zu gehen, denn es gibt eine Reihe von Hausmitteln, die wirksam helfen.
Neben ausreichender Bewegung, durch die die Darmtätigkeit aktiviert wird, kann auch Wärme helfen
Neben ausreichender Bewegung, durch die die Darmtätigkeit aktiviert wird, kann auch Wärme helfen. Im Fall des Falles einfach eine Wärmflasche auf den Bauch zu legen, ist schon mal eine gute Idee. Zusätzlich kann man eine Reihe von Mitteln versuchen, die bei normalen Beschwerden helfen sollten. Ein seit langer Zeit bewährtes Hausmittel ist Kamille. Als Tee eingenommen beruhigt sie den MagenDarm-Trakt, löst Verkrampfungen und beugt Entzündungen vor. Mit einem Teelöffel Honig gesüßt ist Kamillentee ein schmackhaftes und gesundes Getränk. Auch die Ingwerwurzel stellt ein altbewährtes Mittel dar. Die im Ingwer enthaltenen Gingerole beruhigen ebenfalls den Magen und wirken entzündungshemmend. Ingwer kann wie Kamille als Tee eingenommen werden – als fertiger Teebeutel oder als Wurzel, über die einfach heißes Wasser gegossen wird. Ein paar Minuten ziehen lassen, fertig ist das wohltuende Getränk, das übrigens auch bei Erkältungen hilft.
Pfefferminze wirkt durch ihre kühlende und frische Wirkung krampflindernd und fördert die Verdauung durch Aktivierung der Verdauungssäfte. Ebenso ist Fencheltee sehr magenfreundlich und hilft insbesondere auch bei Blähungen und Völlegefühl.
Als viel einsetzbares Multitalent kann auch Apfelessig gegen Magen- und Darmkrämpfe Anwendung finden. Am besten
schon einen Teelöffel in einem Glas Wasser aufgelöst vor der Mahlzeit einnehmen, denn Apfelessig hat eine vorbeugende Wirkung.
Um die Verdauung grundsätzlich anzukurbeln, können auch Ballaststoffe eingenommen werden. Allen voran Flohsamen: Sie quellen im Magen und Darm auf und können daher sowohl Verdauungs- als auch Verstopfungsbeschwerden lindern. Wenn Flohsamen vor einer Mahlzeit in Wasser aufgelöst und dann aufgenommen werden, können sie effektiv helfen – ein Tipp, der einfach zu befolgen ist. Auch probiotische Lebensmittel fördern die Verdauung. Darunter fallen zum Beispiel Joghurt und Kefir oder auch fermentiertes Gemüse. Denn diese Lebensmittel enthalten Bakterien, die die Verdauung gezielt unterstützen können. Der regelmäßige Konsum kann sich also positiv auswirken und präventiv dafür sorgen, dass Beschwerden weniger stark sind oder gar nicht auftreten.
Es ist also relativ einfach, gegen ein lästiges Völlegefühl oder auch Verkrampfungen im Magen- und Darmtrakt lindernd mit Hausmitteln einzuschreiten. Sie verschwinden meist nach kurzer Zeit wieder. Sollte das nicht der Fall sein, bleibt aber nur der Weg zum Arzt.
Ein Tipp: Wer an Ostern und auch sonst Maß hält, geht solchen Problemen möglicherweise aus dem Weg.
Kamillentee beruhigt den Magen-DarmTrakt, löst Verkrampfungen und beugt Entzündungen vor.
Fakten
Häufige Magenschmerzen können verschiedene Gründe haben. Dazu zählen Infektionen, ein Reizdarmoder Reizmagensyndrom, Abknickungen im Darm, ein Geschwür, die Refluxkrankheit oder auch Krebs. Wer regelmäßig Magenkrämpfe hat, sollte die Ursache unbedingt von einem Arzt klären lassen.
Nicht nur die Entstehung von Krankheiten sollte im Fokus stehen, sondern auch die Ursprünge der Gesundheit.
Text: Katja Deutsch
Foto: Spencer Selover/pexels
In Medizin und Forschung wird noch immer hauptsächlich auf Auslöser von Krankheiten geblickt. Genauso wichtig sollte jedoch der Blick auf gesundmachende Faktoren sein. Salutogenese heißt das Konzept, das sich mit ebendiesen gesundmachenden Faktoren beschäftigt, die das Wohlbefinden fördern.
Der Begriff wurde von dem amerikanischen Medizin-Soziologen Aaron Antonovsky in den 1970er- und 1980er-Jahren geprägt, der 1960 nach Israel auswanderte. Ihm fiel zu seiner eigenen Überra -
Um seine Gesundheit zu fördern, sollte westliche Schulmedizin genauso wie fernöstliche Medizin zur Anwendung kommen, individuell angepasste, frische Mahlzeiten verabreicht werden, Herzlichkeit und Ruhe anstatt Hektik und Nüchternheit vorherrschen.
schung auf, dass sich Frauen, die das KZ überlebt hatten, trotz Beschwerden im Klimakterium als recht gesund einstuften, während Frauen, die diese traumatische Erfahrung nicht gemacht hatten, sich als weitaus kränker empfanden. Antonovsky veröffentlichte dazu 1979 das Buch „Health, Stress und Coping“. Er geht hier der Frage nach, wie Gesundheit entsteht und wie Menschen trotz Risiken und Stressoren gesund bleiben und sogar ihre eigene Gesundheit fördern können.
Können Menschen auf der Grundlage vieler eigener Widerstandsressourcen positive Lebenserfahrungen machen, entwickeln sie im Laufe von Kindheit, Jugend und frühem Erwachsenalter eine Orientierung im Leben, die Antonovsky „Kohärenzgefühl“ („Sense of Coherence“) nennt – ein zentraler Begriff in dem Denkmodell der Salutogenese.
Der Medizin-Soziologe identifizierte drei Hauptkomponenten dieses Kohärenzgefühls: Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit. Verstehbarkeit („sense of compehensibility“), bezieht sich darauf, inwieweit jemand seine Umgebung, Ereignisse und eigene Erfahrungen als verständlich und vorhersehbar empfindet.
Handhabbarkeit („sense of manageability“) bedeutet, ob eine Person davon überzeugt ist, mit den Herausforderungen und Belastungen des Lebens umgehen zu können. Sinnhaftigkeit („sense of meaningfulness“) ist die Fähigkeit, Sinn und Zweck des eigenen Lebens als sinnvoll wahrzunehmen und dafür Energie zu investieren.
Menschen mit einem hohen Gefühl der Kohärenz können ihre Stressoren besser handhaben und die dazu notwendigen Ressourcen auszuwählen, Menschen mit einem niedrigen Kohärenzgefühl dagegen haben Schwierigkeiten, mit Belastungen in ihrem Leben umzugehen. Das Kohärenzgefühl ist anhand eines wissenschaftlichen Fragebogens messbar: Antonovsky und andere Forscher haben dazu Fragebogeninstrumente entwickelt, die in vielen Studien Anwendung fanden.
Gesundmachende Faktoren bedingen eine ganzheitliche Herangehensweise, in der sowohl körperliche als auch psychische und soziale Aspekte der Gesundheit berücksichtigt werden. Die Schaffung einer angenehmen und gesunden Umgebung, die Förderung von Selbstbestimmung und Sinnfindung, und die Stärkung sozialer Unterstützungssysteme spielen
Gesundmachende Faktoren bedingen eine ganzheitliche Herangehensweise, in der sowohl körperliche als auch psychische und soziale Aspekte der Gesundheit berücksichtigt werden.
eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung eines gesundmachenden Lebens.
Man sollte deshalb anstatt von Krankenhäusern von Gesundungshäusern sprechen und den Menschen als Ganzes betrachten und nicht nur seine Symptome. Um seine Gesundheit zu fördern, sollte westliche Schulmedizin genauso wie fernöstliche Medizin zur Anwendung kommen, individuell angepasste, frische Mahlzeiten verabreicht werden, Herzlichkeit und Ruhe anstatt Hektik und Nüchternheit vorherrschen. Denn schon im alten China wurde der Arzt im Dorf gut bezahlt, wenn alle Einwohnenden gesund waren. Bei Krankheiten dagegen verdiente er nichts.
Gegen Ende des vergangenen Jahres eröffneten wir von der Klinik Bavaria mit SalutoCare eine private Intensivstation mit Fokus auf ganzheitlicher Frührehabilitation. Im Bewusstsein, dass im Bereich der Intensivmedizin weltweit und Tag für Tag Großartiges geleistet wird, stellten wir uns dennoch wiederholt die Frage: Wie kann Intensivmedizin auch aussehen? Im Rahmen der Konzeption und Realisation war es daher unser Bestreben, mit SalutoCare eine besondere Intensivstation zu entwickeln, die die Bandbreite der bestehenden intensivmedizinischen Versorgung ergänzt.
Besonders an SalutoCare und der dahinterliegenden Philosophie ist unsere Überzeugung, auch Schwerbetroffenen, die etwa maschineller Beatmung bedürfen, ein Umfeld – die Healing Architecture – zur Verfügung zu stellen, das ihre Heilung bestmöglich unterstützt. Bereits die räumlichen Dimensionen, wie auch der Umstand, dass wir die insgesamt drei Einheiten als Penthouses bezeichnen, lassen diesen Umstand greifbar werden. Wir möchten der Heilung Raum geben – entsprechend steht jedem Rehabilitanden ein eigenes Apartment von 80, 108 bzw. 115 m² zur Verfügung, die jeweils aus Schlafzimmer, Bad und einem großzügigen Wohnbereich bestehen. Um eine Wohlfühlatmosphäre zu kreieren, setzen wir auf eine hochwertige und ästhetisch ansprechende Einrichtung unter Verwendung natürlicher und baubiologisch einwandfreier Materialien, wann immer dies möglich ist. Die vorhandene intensivmedizinische Infrastruktur rücken wir baulich betrachtet für die Rehabilitand:innen in den Hintergrund, um sie möglichst wenig mit ihrer Erkrankung zu konfrontieren.
Abgesehen von der räumlichen Komponente, verfolgen wir einen ganzheitlichen, stark individualisierten Ansatz in der Frührehabilitation. Eingangs sei auf das Prinzip der Salutogenese – ins Deutsche übersetzt etwa „Gesundheits -
entwicklung“ – verwiesen, das für die Philosophie von SalutoCare maßgeblich ist und auch für unser Selbstverständnis prägend ist. Ein Wortpaar soll diesen Umstand verdeutlichen: Wir sehen SalutoCare nicht als Krankenhaus, sondern als Gesundungshaus. Gemäß unseres ganzheitlichen Behandlungsansatzes beziehen wir alle Faktoren in den Prozess der Frührehabilitation mit ein, die der Genesung förderlich sein könnten.
Diese Faktoren bzw. Details davon herauszuarbeiten, ist die Aufgabe der Recovery Manager – einem von uns für SalutoCare neu geschaffenem Berufsbild. Im Rahmen der Biographiearbeit und in sonstigen Gesprächen mit Rehabilitand:innen und Angehörigen, die eng in den Prozess der Rehabilitation eingebunden sind, lernen sie die zu betreuende Person einschließlich deren Vorlieben, Neigungen und Bedürfnisse näher kennen. Ausgehend von dieser Basis, stehen sie in engem Austausch mit den Bereichen ärztlicher Dienst, Therapie und Pflege, um aus dem großen Pool an medizinischen Möglichkeiten diejenigen auszuwählen, die eine effektive und zugleich bedürfnisorientierte Rehabilitation gewährleisten. Darüber hinaus sind sie auch erste und feste Ansprechpersonen der Betroffenen: Ob therapeutische Schwerpunktsetzungen, Organisatorisches, Vorlieben
beim Essen oder ein Videotelefonat mit den Enkeln: Unsere Recovery Manager verfolgen das anspruchsvolle Ziel, die Wünsche unserer Rehabilitand:innen auch in deren oft komplexer medizinischen Lage wahr werden zu lassen.
Wie eingangs erwähnt, sehen wir SalutoCare als ergänzendes Element der intensivmedizinischen Landschaft bzw. als ein Teil hiervon. Zugleich verstehen wir uns als Innovatoren und wir sind stolz darauf, die Möglichkeit zu haben, unsere Vision einer anderen Intensivmedizin in die Realität umsetzen zu können. Ein Blick in die Geschichte lehrt uns, dass Innovationen im medizinischen, aber auch nichtmedizinischen Bereich, zunächst einem eher engen Personenkreis offenstehen.
Entsprechend richtet sich das Angebot von SalutoCare an Schwerbetroffene bzw. deren Angehörige, die einer frührehabilitativen, intensivmedizinischen Versorgung bedürfen, zugleich Wert auf Aspekte wie Ganzheitlichkeit, maximalen Komfort und Individualität legen und bereit sind, hierfür selbst zu bezahlen.
Uns vereint mit wohl allen in der Medizin tätigen Personen, dass wir die Menschen, die sich uns anvertrauen, bestmöglich auf ihrem oft schwierigen Weg der Genesung begleiten möchten. Mit SalutoCare verwirklichten wir den Gedanken, Intensivmedizin aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten und zu praktizieren. Wir schufen alle Voraussetzungen, um Attribute wie Wohlgefühl, Menschsein und nicht zuletzt Komfort in all ihren vielfältigen Facetten umsetzen zu können – auch und gerade an einem solch speziellen Ort wie einer Intensivstation.
SPENDEN
In stressigen Zeiten verliert man schnell den Blick um sich herum und für seine Mitmenschen. Doch Gesundheit ist ein Thema, das uns alle betrifft.
Text: Jenny Brania
Foto: ToSphere Media/unsplash
Im stressigen und oft fordernden Alltag kann man meist schon froh sein, das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit nicht vollkommen außer Acht zu lassen. Hier mal ein Besuch im Fitnessstudio, dort mal die bewusste Zeit für die Zubereitung einer gesunden und ausgewogenen Mahlzeit. Der Balanceakt aus Arbeit, Schlaf und Privatleben ist nicht immer leicht und erfordert eine gewisse Planung und Routine. Solange die Gesundheit stabil scheint und Krankheiten fernbleiben, geschieht es schnell, dass das Bewusstsein und Streben für Prävention sowie nachhaltige Gesundheit aus den Augen verloren werden. Volkskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht, Krebs oder psychische Erkrankungen, die nur einen kleinen Ausschnitt darstellen, betreffen einen Großteil der Gesellschaft und sind im gleichen Zuge für unzählige Todesfälle verantwortlich. Und die Ursachen liegen neben der genetischen Veranlagung ebenso im Lebensstil, der von Faktoren wie Ernährung, Bewegung und Stress beeinflusst wird.
Heutzutage gibt es zahlreiche Angebote, die an der Förderung eines gesunden
Lebensstils anknüpfen und von bezuschussten Gesundheitskursen der Krankenkassen über gesunde Mahlzeiten im Abo-Modell bis hin zu balinesischen SpaAnlagen im urbanen Raum reichen.
Ebenso betrifft es auch akute Krankheitsfälle, bei denen man ohne großartige Hindernisse einen Arzt, die Apotheke oder notfalls ein Krankenhaus aufsuchen
und eine ausreichende medizinische Versorgung in Anspruch nehmen kann, bei der man sich im Nachhinein noch über das lange Warten beschwert.
Doch all diese privilegierten Möglichkeiten, sich um seine Gesundheit zu kümmern, erfordern neben Aufklärung oder der Bereitschaft zur Vorsorge finanzielle Ressourcen, die eben für viele nicht zur Verfügung stehen. Dabei betrifft Gesundheit die gesamte Gesellschaft und stellt eine Voraussetzung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung dar. Der ungerecht verteilte Zugang zu medizinischer Versorgung und Vorsorge ist nach wie vor ein zentrales Problem, sodass Spenden ein entscheidendes Mittel darstellen. Dabei geht es weniger um die finanziellen Mittel, die mobilisiert werden, sondern vielmehr um das, was diese Ressourcen ermöglichen. Denn durch Spenden werden nicht nur Ungerechtigkeiten sukzessiv aufgebrochen, sie setzen genauso ein Zeichen der Solidarität und des fürsorglichen Miteinanders, die vor allem in Zeiten steigender Miss- und Notlagen von noch größerer Bedeutung sind.
Prävention ist ein wichtiger Bestandteil, sodass es unter anderem Projekte zum Thema gesunde Ernährung oder sportliche Betätigung im Alltag gibt, wodurch auch benachteiligte Gruppen einen angemessenen Zugang zu Hilfeleistungen und selbstständigen Wissen erhalten. Das Deutsche Rote Kreuz bietet beispielsweise Gesundheitsprogramme an, in denen es um die Stärkung des Körpers und die
korrekte Ausführung geht, um gewissen Problemen vorzubeugen. Doch neben der Funktionalität des Körpers stellt die mentale Gesundheit einen genauso fundamentalen Bestandteil eines ganzheitlichen Wohlbefindens dar. Rund 75 % aller psychischen Erkrankungen beginnen vor dem 24. Lebensjahr, wodurch die Förderung einer stabilen Gesundheit auch in frühen Jahren notwendig ist. Bereits 50 € ermöglichen einem Jugendlichen die Teilnahme an einem Präventionsprogramm der Mental Health Initiative, die den Umgang mit den eigenen Gefühlen, sozialen Beziehungen und Krisensituationen fördert. 50 € erreichen eine/n von 750.000 Schülern und Schülerinnen pro Jahrgang in Deutschland, womit die Notwendigkeit der gegenseitigen Fürsorge eines jeden einzelnen deutlich wird.
Neben der Stärkung von Gesundheit geht es ebenso um die Bekämpfung von Krankheiten und die Behandlung von akuten Fällen. Dabei wird im nationalen und globalen Vergleich deutlich, wie unterschiedlich die Problematiken und Notwendigkeiten sind. Denn während es in Deutschland vielleicht um die primäre Eindämmung von Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck geht, stellen Tuberkulose und Cholera in ärmeren Regionen wie Afrika oder Südostasien gegenwärtige und gefährliche Volkskrankheiten dar. Eine unzureichende medizinische Versorgung, fehlende sanitäre Möglichkeiten und schlechte Lebensbedingungen sind gravierende Mängel, die jährlich unzählige Menschen das Leben kosten. Daher können Spenden einen Teil zur Behandlung und Bekämpfung leisten und zur Verbesserung der gesamtgesellschaftlichen Gesundheit beitragen.
Nicht außer Acht zu lassen ist zudem die Forschung, durch welche die Entwicklung
Denn durch Spenden werden nicht nur Ungerechtigkeiten sukzessiv aufgebrochen, sie setzen genauso ein Zeichen der Solidarität und des fürsorglichen Miteinanders, die vor allem in Zeiten steigender Miss- und Notlagen von noch größerer Bedeutung sind.
wirksamer Therapien, die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Krankheiten und folglich die nachhaltige Stärkung des Gesundheitssystems ermöglicht werden.
Während es einerseits also unzählige Möglichkeiten gibt, seine eigene Gesundheit zu fördern oder für das Wohlergehen zu sorgen, aus denen man meist gar nicht zu wählen weiß, scheitert es bei manch anderen vielleicht nicht am Wollen, sondern am Können. Prekäre Lebensumstände, Krisen, Notsituationen und die finanzielle Lage stellen Hindernisse für die Gesundheit dar, obwohl jeder Mensch ein Recht auf Gesundheit und den Zugang zum Gesundheitssystem haben sollte. Daher ist die Grundlage eines fürsorglichen Miteinanders, sich bewusst zu machen, dass der eigene Lebensstandard nicht unbedingt die Norm für jede und jeden darstellt und die Chance auf Gesundheit allen zustehen sollte. Mit vereinzelten oder gar Dauerspenden kann somit sowohl ein Zeichen der Dankbarkeit als auch Solidarität gesetzt werden und kann mehr bewirken, als man durch einen Klick oder Ausfüllen eines Scheins vermuten mag.
Mit
die Welt verändern
EINLEITUNG
Die Frauengesundheit, und eng mit ihr verbunden auch die Kinder- und Familiengesundheit, ist ein hohes Gut unserer Gesellschaft. Insbesondere nimmt die Frauenmedizin eine zentrale Stellung in der modernen Medizin ein, nicht zuletzt auch hinsichtlich der Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen. Beispielsweise erkrankt in Deutschland jede 8. Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
Foto: Presse
Als Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Senologie, der Fachgesellschaft für die Brustgesundheit von Frauen, widme ich mich besonders dem Kampf gegen den Brustkrebs. Neben den klassischen Behandlungsstrategien sind dabei die Vorbeugung, Früherkennung und personalisierte Krebsmedizin mit modernen, maßgeschneiderten individuellen Therapien von zentraler Bedeutung. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März werfen wir heute mit Ihnen einen Blick auch auf viele weitere Aspekte der Gesundheit von Frauen, z. B. wichtige Erkenntnisse über frauenspezifische Erkrankungen, die Menopause und die zyklusbasierte Ernährung.
Die moderne Medizin muss mehr fundamentale Unterschiede zwischen den Geschlechtern als nur bezüglich der Sexualorgane, Hormonhaushalt sowie Schwangerschaft und Geburt berücksichtigen. Denn Frauen unterscheiden sich von Männern sowohl hinsichtlich körperlicher als auch psychischer Vorgänge: Erkrankungen können anders verlaufen und Arzneimittel unterschiedlich wirken. Solche „geschlechtsspezifischen“ Unterschiede
müssen weiter erforscht werden im Hinblick auf die gesamte Frauengesundheit, vom Mädchen bis hin zur erwachsenen Frau und von der Schwangerschaft und Stillzeit bis weit hinein in die Wechseljahre. Immer wichtiger wird in einer alternden Gesellschaft die Prävention chronischer, mit dem Alter zunehmender, nicht geschlechtsspezifischer Erkrankungen, die aber frauentypische Verläufe haben. Heute sind jedoch unterschiedlichste Fachdisziplinen beteiligt. Daher ist es dringend notwendig, Wissen und Information zu bündeln und an die Frauen und die behandelnden Fachkollegen weiterzugeben. Eine weitergehende Prävention gibt aber auch Empfehlungen zum Lebensstil, etwa zu Ernährung, Gewichtsreduktion und körperlicher Aktivität, zum Einsatz von Arzneimitteln oder zur Behandlung mit Hormonen.
Aktuell rücken sogenannte „Volkserkrankungen“ der Frau dank großer Kampagnen mehr und mehr in den Mittelpunkt des gesellschaftspolitischen Interesses. Bestes Beispiel dafür ist die Endometriose, an der mehr als zehn Prozent aller deutschen Frauen im Laufe ihres Lebens
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Die moderne Medizin muss mehr fundamentale Unterschiede zwischen den Geschlechtern als nur bezüglich der Sexualorgane, Hormonhaushalt sowie Schwangerschaft und Geburt berücksichtigen. Denn Frauen unterscheiden sich von Männern sowohl hinsichtlich körperlicher als auch psychischer Vorgänge: Erkrankungen können anders verlaufen und Arzneimittel unterschiedlich wirken.
Fakten
erkranken. Diese gutartige Erkrankung ist oft mit gutartigen Muskelgeschwülsten verbunden, sogenannten Myomen, die erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können. Aufgrund des vielfältigen Erscheinungsbildes wird die Endometriose auch als das differentialdiagnostische Chamäleon der Frauenheilkunde bezeichnet.
Aktuell können wir die bislang größten Erfolge in der gynäkologischen Krebstherapie feiern: 20 Jahre zertifizierte Brustzentren und 15 Jahre zertifizierte gynäkologische Krebszentren mit nachgewiesen wesentlich verbesserten Heilungsraten!
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Im Rahmen einer gezielten Vorsorge lassen sich häufig auftretende Frauenkrankheiten und deren Risikofaktoren frühzeitig erkennen.
Text: Chan Sidki-Lundius
Foto: Thirdman/pexels
Die Lebenserwartung von Frauen steigt seit Jahren an. Mittlerweile beträgt sie 83,4 Jahre, damit liegt sie etwa fünf Jahre über der von Männern. Einer der Hauptgründe für diese Entwicklung: Gesundheitsgefährdendes Verhalten (Tabak-, Alkohol- und Drogenkonsum, Bewegungsmangel, riskantes Verhalten etc.) zeigen Frauen seltener. Belegt ist auch, dass Frauen nicht so ausgeprägte Vorsorge- und Impfmuffel sind wie Männer. Das sind aber bei weitem nicht die einzigen Unterschiede, die die Gesundheit von Frauen und Männern betreffen. Denn da gibt es so einige typische Frauenkrankheiten, die uns das Leben nicht gerade versüßen.
Brustkrebs ist die nach Herz-KreislaufErkrankungen zweithäufigste Todesursache bei Frauen, jährlich erkranken mehr als 70.000 Patientinnen daran. Die gute Nachricht: In den letzten 25 Jahren sind die Überlebenschancen erheblich gestiegen, was vor allem auf die verbesserten Möglichkeiten der Früherkennung
zurückzuführen ist. Weitere typische Frauenkrankheiten sind Eierstockkrebs, Blasenentzündung, Lipödeme (krankhafte Fettverteilungsstörung), Vaginalmykosen und Inkontinenz – allesamt Tabuthemen, über die Frauen meistens nicht gern sprechen. Häufige gynäkologische Erkrankungen sind auch die Gebärmuttersenkung, Myome der Gebärmutter sowie Endometriose. Bei der Endometriose bilden sich außerhalb der Gebärmutter Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähneln. Betroffene Frauen haben unterschiedliche Symptome, beispielsweise Unterleibsschmerzen während der Regelblutung oder beim Sex. Und ein Großteil der Patientinnen ist ungewollt kinderlos.
Gemäß Zahlen des Robert Koch-Instituts kommen auch Muskel-und Skeletterkrankungen wie Arthrose und Osteoporose bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Insbesondere ältere Frauen haben damit zu tun. Von den Frauen ab 65 Jahren leidet fast die Hälfte unter Arthrose, also dem Abbau des Gelenkknorpels. Bei Osteoporose hingegen nimmt die Knochendichte stark ab, die Knochen werden dann anfälliger für Brüche. Ungefähr jede vierte Frau ab 65 Jahren ist ein Osteoporose-Opfer. Das liegt vor allem an den Veränderungen im Hormonhaushalt während und nach den Wechseljahren. Laut aktueller Auswertungen von Patientendaten sind schließ -
Es bedarf regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen über das ganze Leben, um so viele Erkrankungen wie möglich frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
lich auch mehr Frauen als Männer von einer Thrombose betroffen. Einen Grund dafür sehen Mediziner im Gebrauch der Pille und von Hormon-Präparaten. Diese Hormone beeinflussen unter anderem die Gerinnungsfähigkeit des Blutes.
Viele der genannten Krankheiten, so zum Beispiel Brustkrebs oder Endometriose, führen erst relativ spät zu Symptomen. Sie werden daher vielfach erst diagnostiziert, wenn sie bereits in einem fortgeschrittenen Stadium sind. Umso wichtiger ist es für Frauen, keine Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchung auszulassen. Denn diese dienen dazu, mögliche Gesundheitsprobleme und frühe Krankheitsstadien zu entdecken, bevor sie sich
Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs brauchen mehr Sichtbarkeit
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für Brustkrebs stetig gestiegen, wobei die mediale Aufmerksamkeit hauptsächlich dem frühen Krankheitsverlauf gewidmet ist. „Brustkrebs-Survivors“ teilen ihre Geschichte in den sozialen Medien und machen anderen Mut. Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs bleiben jedoch oft im Hintergrund. Dabei sind es genau sie, die sich der Herausforderung stellen müssen, mit einer bisher nicht heilbaren Erkrankung zu leben.
Die virtuelle Anlaufstelle onkopilotin.de von Gilead Sciences steuert dagegen und unterstützt gezielt Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs.
Die Inhalte der Website onkopilotin. de und jegliche Aktionen, die mit der Plattform in Verbindung stehen, werden gemeinsam mit Betroffenen und Behandelnden entwickelt. Sie orientieren sich somit eng an den Bedürfnissen von Menschen mit metastasiertem Brustkrebs, die sich
Impressum:
von jenen im frühen Stadium, in dem eine Heilung noch möglich ist, maßgeblich unterscheiden. Onkopilotin. de bildet das gesamte Themenspektrum der Erkrankung ab. In der Rubrik „Wegweiser Metastasierter Brustkrebs“ finden sich Informationen zur Erkrankung – vom ersten Verdacht über die Diagnose und Therapie bis hin zum sensitiven Thema Abschied nehmen. Eine weitere wesentliche Rubrik mit zahlreichen Unterstützungsangeboten ist das „Community-Portal“. Alle Inhalte hierfür entstehen gemeinsam mit Patientenvertreter:innen, Betroffenen und Expert:innen in einem sogenannten Co-Creation-Prozess.
Nach meiner Diagnose suchte ich verzweifelt nach Information. Ich wurde nicht fündig. Heute helfen Initiativen wie onkopilotin.de oder Krebsmagazine wie Mamma Mia! dabei, dass es anderen Frauen nicht so ergeht wie mir damals.
Eva SchumacherWulfIm „Community-Portal“ finden regelmäßig Psychoonkologie-LiveWebinare mit der Psychoonkologin Dr. Elisabeth Jentschke und alternierenden Gästen zu verschiedenen Themen statt, die für Betroffene mit metastasiertem Brustkrebs wichtig sind. Zuseher:innen können während der Live-Webinare anonym Fragen in den Chat stellen, die von den Expert:innen live beantwortet werden. So sprach zum Beispiel Eva Schumacher-Wulf, Chefredakteurin des Brustkrebsmagazins „Mamma Mia!“ und selbst Betroffene mit metastasiertem Brustkrebs, mit Dr. Jentschke über Strategien zur Bewältigung von Ängsten und wie man trotz dieser handlungsfähig bleibt.
bemerkbar machen oder Beschwerden verursachen. Auch bei Symptomen, die das allgemeine Wohlbefinden einschränken, sollten Frauen den Arztbesuch nicht zu lange herausschieben. Auch hierfür gilt: je früher, desto besser.
Viele der genannten Krankheiten, so zum Beispiel Brustkrebs oder Endometriose, führen erst relativ spät zu Symptomen.
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Weitere Unterstützung bieten Sandra Oser, Mutter dreier Kinder und ebenfalls mit metastasiertem Brustkrebs diagnostiziert, und Nicole Scherhag, Beraterin zum Thema Sozialrecht für Krebserkrankte, im neuen Podcast „Onkopilotin talks!“. Hier erhalten Betroffene Antworten zu verschiedenen sozialrechtlichen Fragen.
Diese und viele weitere Inhalte, unter anderem zur palliativen Versorgung und zum Umgang mit möglichen Nebenwirkungen assoziiert mit einer Brustkrebserkrankung und Therapie, finden Betroffene und ihre Angehörigen unter www.onkopilotin.de.
VITAMINHAUSHALT
Natürliche Nahrungsergänzungsmittel sind populär und können die Gesundheit maßgeblich unterstützen. Gerade für die weibliche Vitalität spielen Mineralien, Spurenelemente und Vitamine eine wichtige Rolle.
Text: Thomas Soltau
Foto: Nataliya Vaitkevitch/pexels
In der heutigen schnelllebigen Welt streben viele Frauen nach einem ausgewogenen und gesunden Lebensstil, der es ihnen ermöglicht, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Nahrungsergänzungsmittel können dabei eine wertvolle Unterstützung bieten, insbesondere wenn sie speziell auf die Bedürfnisse des weiblichen Körpers zugeschnitten sind. Laut dem Informationsdienst IQVIA setzten im Jahr 2022 Apotheken deutschlandweit rund 2,96 Milliarden Euro mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) um. Gegenüber dem Vorjahr ist der Umsatz damit um rund 1,3 Prozent gestiegen. 2022 gaben rund 59 Prozent der befragten Deutschen an, in den letzten zwölf Monaten Vitamine als NEM eingenommen zu haben, so das Statistische Bundesamt.
Allgemeinen lässt sich zwar feststellen, dass wir eine angemessene Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen haben. Es fällt jedoch auf, dass weder Frauen noch Männer im Durchschnitt die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Referenzwerte für Vitamin D und Folsäure erreichen. Zusätzlich wurde die Unterversorgung mit Vitamin D durch eine weitere Untersuchung des Robert-Koch-Instituts bestätigt. Das gilt auch für Vitamin E.
Besonders für Frauen existieren facettenreiche Lösungsansätze, die individuelle Gesundheitsbedürfnisse fördern. Etwa, um den Hormonhaushalt zu stabilisieren oder die Libido zu steigern. So soll rotes Maca – eine Variante der Maca-Wurzel – Frauen dabei unterstützen, ihre Energie und Ausdauer zu steigern. Die Produktion von
Hormonen wie Östrogen, Progesteron und Testosteron kann das natürliche Superfood ebenfalls ankurbeln. Zudem zeichnet sich die Wurzel durch Mineralien, Spurenelemente, Vitamine, Ballaststoffen, Proteinen, Omega-3-Fettsäuren und acht essenziellen Aminosäuren aus.
Dabei entdecken Wissenschaftler stets neue natürliche Substanzen, deren Wirkungen in unseren Kulturkreisen noch nicht so verbreitet sind. Ein gutes Beispiel ist die Tribulus-Pflanze: Sie wird in der traditionellen Medizin verwendet und ist bekannt dafür, den Östrogenspiegel zu regulieren und die Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) zu lindern. Aber oft wird ihr auch eine verbesserte Stimmung und Steigerung des Wohlbefindens zugerechnet.
Neben der neuen Generation von Nahrungsergänzungsmitteln für Frauen wirken auch bekannte Heilpflanzen wie Salbei. Diese vielseitige Pflanze ist nicht nur in der Küche beliebt, sondern wird auch für ihre gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Salbei
Salbei verringert die Symptome der Menopause und Menstruationsbeschwerden, indem es Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen reduziert.
verringert die Symptome der Menopause und Menstruationsbeschwerden, indem es Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen reduziert. Dem Bockshornklee sagt man ähnliche Eigenschaften nach.
Zink ist unserem Alltag gegenwärtig. Trotzdem schätzen Forscher, dass Menschen mit zunehmendem Alter immer weniger der empfohlenen Mengen an Zink zu sich nehmen.
Das kann zu vermehrten Entzündungen und Immunproblemen führen. Studien haben bewiesen, dass eine ausreichende Zinkzufuhr das Risiko für Infektionen verringert und somit zu einem unbeschwerten und aktiven Leben beiträgt. Der richtige
Mix an Nahrungsergänzungsmitteln macht es also: Die gezielte, verantwortungsvolle Auswahl und Kombination ausgesuchter Inhaltsstoffe trägt dazu bei, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern – und somit aktiv zu leben.
Die gezielte, verantwortungsvolle Auswahl und Kombination ausgesuchter Inhaltsstoffe trägt dazu bei, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Schwangere, Stillende, Senioren und Menschen, die unter bestimmten Erkrankungen oder andauerndem Stress leiden, sollten verstärkt auf eine ausreichende Vitaminzufuhr achten und notfalls supplementieren.
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„Weltmedizin“ ist ein Lebensprojekt und Buch von Arzt Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer. Warum Osteopathie, Yoga und Ayurveda so wichtig für unsere Gesundheit sind, erklärt der Bestsellerautor im Gespräch.
Text: Thomas Soltau
Foto: Edward Mutinga/unsplash
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Mediziner, Autor & Keynote-SpeakerHerr Prof. Grönemeyer, wir erkennen den Menschen nicht mehr als Ganzes in seinem Fühlen, Denken und Handeln. Warum ist dieser Aspekt so wichtig?
Nur wenn wir die Ganzheitlichkeit des Menschen im Blick haben, kann ganzheitliche Heilung gelingen. Jede und jeder von uns ist einzigartig und braucht dementsprechend auch eine einzigartige Behandlung – auf allen Ebenen und mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Der Mensch ist keine Maschine und Heilung keine Reparatur wie bei einem Auto.
Wie wirkt Osteopathie im Rahmen der ganzheitlichen Medizin?
Während zumeist gezielt ein ganz bestimmtes Symptom behandelt wird, stehen bei der Osteopathie verschiedene Schwer-
Nur wenn Muskeln, Knochen, Organe, Blutgefäße und Faszien im Einklang stehen und beweglich sind, geht es dem Patienten gut.
punkte im Vordergrund. Die Osteopathie sieht den Körper als ein ganzheitliches Konstrukt, bei dem alle Strukturen miteinander zusammenhängen. Nur wenn Muskeln, Knochen, Organe, Blutgefäße und Faszien im Einklang stehen und beweglich sind, geht es dem Patienten gut. Kommt es in diesem fein abgestimmten Zusammenspiel zu Störungen, treten Beschwerden auf.
Welche gesundheitlichen Vorteile sehen Sie in der regelmäßigen Praxis von Yoga, und wie sollte das im Alltag integriert werden?
Yoga ist nicht abhängig von Alter oder Kondition. Es geht vorrangig darum, verschiedene Meditationstechniken mit körperlichen Übungen zu kombinieren.
Das hilft nicht nur, in Einklang mit sich selbst zu sein, sondern baut Stress ab und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Die Zeit für Yoga sollte man in die normale Tagesroutine einbauen. Nicht als Aufgabe, die zu erledigen ist, sondern als kleine Auszeit aus dem Alltag.
Welche Prinzipien des Ayurveda, der alten Heilkunst aus Indien, könnten für Menschen nützlich sein?
Ayurveda orientiert sich an der individuellen Konstitution sowie dem aktuellen Gesundheitszustand. Ein Prinzip, das sich vermehrt auch in der modernen individualisierten und personalisierten Medizin wiederfindet. Die ayurvedische Lehre unterscheidet in allen Lebensprozessen drei Funktionsprinzipien: Bewegung, Aufbau, Struktur. Nach diesen Prinzipien wird grob auch die Erscheinung des Menschen eingeteilt. Nicht nur körperliche und mentale Zustände werden danach kategorisiert, sondern auch Ernährungs-, Entspannungsund Behandlungsmethoden.
Fastenkuren werden oft als Reinigung für den Körper und Geist angesehen. Was sind für Sie die wichtigsten Vorteile des Fastens?
Beim „heilenden Fasten“ geht es mehr als um rein physiologische Ziele und Optimierungen des Gesundheitszustands. Neben dem therapeutischen Fasten ist Heilfasten auch als Kur zur Steigerung des Wohlbefindens und zur Neuorientierung beliebt. Daher besitzt Fasten zu Heilzwecken durchaus spirituelle Anteile.
Bundesverband Osteopathie e. V. (BVO) – Partner Content
„Wir müssen den Frauen zuhören“
Bei der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten für Endometriose stößt man oft auf zwei Hauptansätze: Hormontherapie und die chirurgischen Eingri�e. Die Osteopathie ist ein vielversprechender ergänzender Therapieansatz.
Endometriose ist eine der häufi gsten gynäkologischen Erkrankungen, jedoch ist sie in großen Teilen unerforscht. Die Diagnosestellung gestaltet sich langwierig und die genaue Ursache bleibt größtenteils unbekannt. Etwa zehn Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter sind von Endometriose betroffen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit etwa 190 Millionen Frauen an Endometriose. Typische Symptome sind extrem starke Menstruationsschmerzen, die die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen. Allgemeinmediziner benötigen im Durchschnitt fünf
Um die Symptome zu behandeln, muss ich die Geschichte der Patientin verstehen und zuhören.
bis zehn Jahre, bis Frauen die Diagnose Endometriose erhalten. Diesen qualvollen Weg können sie durch Osteopathie verkürzen. Wie der Therapieansatz wirkt, weiß Ira Beliczey vom Bundesverband Osteopathie e. V. (BVO), die in eigener Osteopathie-Praxis arbeitet.
Können Sie uns Beispiele geben, wie Osteopathie erfolgreich zur Linderung von Symptomen bei Frauen mit Endometriose eingesetzt wurde?
Zuerst muss man wissen, dass Endometriose zu Zysten, Verwachsungen und starken Schmerzen führen sowie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Um die Symptome zu behandeln, muss ich die Geschichte der Patientin verstehen und zuhören. Wie viele Jahre begleiten sie die Beschwerden schon? Welche Systeme spielen eine Rolle? Wie ist die Darmgesundheit? Es geht darum, die Patientin da abzuholen, wo sie wirklich steht. Der Behandlungsansatz ist also immer individuell.
Inwiefern kann denn die Osteopathie auch dazu beitragen, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren? Wenn wir es schaffen, den Schmerz zu unterbrechen und das vegetative Nervensystem zu beruhigen, dann können die
Frauen sich trotz Schmerzen entspannen. Damit kommen sie aus diesem Teufelskreislauf von Schmerzen, Verkrampfung und psychischer Belastung zumindest zeitweise heraus. Ich sage aber auch: Wir bekommen eine Endometriosepatientin rein durch die osteopathische Behandlung nicht schmerzfrei, weil viele andere Faktoren eine Rolle spielen.
Welche weiteren Faktoren können denn bei der Schmerzlinderung helfen?
Da es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung handelt, spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Kein rotes Fleisch, wenig Zucker und Gluten – das ist die Empfehlung. Zudem muss unter anderem der Vitamin D- und Omega-3Fettsäure-Spiegel gut sein. Wenn Frauen lange die Pille nehmen, hat das auch Einfluss auf den Darm und auf die Entzündungslage im Körper. Das muss man ausgleichen.
Wie kann Osteopathie Körper, Geist und Psyche wieder in Einklang bringen?
Die körperliche Behandlung tut gut, weil wir auch das Hormonsystem damit stimulieren. So lässt sich die Ausschüttung von Hormonen, wie zum Beispiel Oxytocin beeinflussen. Der Effekt von Berührung, aber auch das Gefühl der Frauen, dass sie verstanden werden, kann vieles verändern.
Der BVO engagiert sich für eine hohe Qualität der osteopathischen Behandlung durch einheitliche Aus- und Fortbildungsstandards. Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapie für viele Beschwerden, ein sanftes Verfahren, das bis ins hohe Alter anwendbar ist. Die Therapeutenliste hilft bei der Auswahl von Spezialisten: www.bv-osteopathie.de/fuer-patienten/therapeutensuche. Weitere Informationen zu Ira Beliczey: www.osteo-hafenkante.de und www.ofm-muensterland.de
Es bietet eine sinnvolle Möglichkeit, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die Leistungsfähigkeit dank neu mobilisierter Energien zu verbessern. Studien zeigen, dass Fasten bei verschiedenen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Rheumatoider Arthritis oder Fibromyalgie helfen kann.
Inwiefern können Osteopathie, Yoga, und Ayurveda einen ganzheitlichen Lebensstil fördern? Gibt es zwischen ihnen Synergien?
Alle drei Ansätze haben zwar verschiedene Herangehensweisen, sie betonen aber übergeordnet die Ganzheitlichkeit. Das ist es, was ich an ihnen so schätze, was sie eint: Bewegung, meditative Aspekte, gesunde Ernährung, Stressreduktion. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um die Signale des Körpers und der Seele wahrzunehmen. So findet man auch seinen individuellen Weg zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit.
Ira Beliczey, Heilpraktikerin & Manualtherapeutin mit eigener Praxis in Münster
Welche Rolle spielt Yoga bei der Behandlung?
Yoga ist immer gut, weil man auf eine sanfte Art viel Beckenmobilisation macht. Das Wichtigste aber: Wer unter den genannten Schmerzen leidet und von der Allgemeinmedizin keine Hilfe bekommt, sollte sich an einen Osteopathen wenden. Das kann helfen, die richtige Diagnose zu fi nden und den Leidensweg zu verkürzen.
Gepflegte Augenbrauen lieben nicht nur die Pinzette, auch Pflegeprodukte bringen die Brauen in Form und sorgen so für eine Extraportion Ausstrahlung.
Text: Julia Butz
Foto: Angela Roma/Pexels
Schöne Augenbrauen bilden den Rahmen für einen attraktiven Blick und verleihen dem Gesicht das gewisse Etwas. Für viele Make-up-Stylisten gelten perfekte Augenbrauen neben einem guten Hautbild als Fundament für gutes Aussehen – denn sie sind der wandelbarste Teil des Gesichts und können das gesamte Erscheinungsbild verändern. Für den perfekten Look empfehlen die Beautyexperten, die Augenbrauen in der Höhe des Nasenansatzes zu beginnen und parallel zum äußeren Augenwinkel enden zu lassen. Hat man mandelförmige Augen, möchte sie aber runder wirken lassen, hebt man den Brauenbogen an. Hat man eine breitere Nase und will sie schmäler wirken lassen, sollte man die Augenbrauen mehr zusammenbringen. Wer den Bogen raus hat, betont das hintere Drittel der Braue mit einem kleinen Schwung nach oben. So wirkt der Blick offener, das Gesicht ausdrucksstärker und nicht zuletzt jünger. Bei runden oder ovalen Gesichtern sollte man bestenfalls in Richtung Ohrenspitze und in eher eckiger Form zupfen; bei einem markanten oder schmalen Gesicht
sollte der Schwung der Augenbrauen in Richtung Ohrmitte enden und die Braue rundlichere Enden haben. Für den natürlichen Look wird nur im unteren Bereich der Brauen gezupft.
Ist das Zupfen störrischer Augenbrauen eher schmerzhaft und anstrengend, kann dies auch an einer zu stumpfen Pinzette liegen. Bestenfalls hat sie ein abgeschrägtes Ende, das unten ein wenig breiter ist. Auch nach dem Duschen, wenn alle Poren schön durchgewärmt und geöffnet sind, geht es leichter. Selbst widerspenstigen Härchen wird dann der Garaus gemacht. Aber Vorsicht: wer zu dünn zupft, sieht schnell eher streng aus. Sind die Brauen von Natur aus eher schmal und dünn, besser zwischendurch eine Zupfpause einlegen. Manch Brauen-Experten schwören auf die Fadenmethode, bei der selbst feinste Flaumhärchen mit einem Seidenfaden entfernt werden und die Augenbrauen so noch mehr Definition erhalten.
Pflegende, feuchtigkeitsspendende Gels danach eignen sich, um Hautreizungen,
Rötungen oder mögliche Entzündungen zu vermeiden. Sie lassen die Poren atmen und unterstützen die Haut dabei, die Feuchtigkeit langanhaltend zu speichern. Die regelmäßige leichte Massage der Brauen mit Rizinusöl gilt als altes Hausmittel, um das Haarwachstum zu fördern. Pflegeprodukte mit Wirkstoffkompositionen wie Vitamin E, D-Panthenol und Glycerin sind die moderne und hautverträgliche Form der perfekten Augenbrauenpflege und außerdem für das Haarwachstum verantwortlich. Netter Nebeneffekt: dichte Augenbrauen. Die wertvollen Wirkstoffe beeinflussen den Haarzyklus, bei dem sich in jedem Haarfollikel die Phasen des Wachstums, des Übergangs und des Ausfalls in rhythmischer Folge abwechseln, positiv. Denn durch die abgestimmte Nährstoffversorgung werden die Wachstumsphasen in den Haarwurzeln verlängert. Einfach in der Anwendung sind getönte Augenbrauen-Mascaras, die neben einem Hauch Farbe gleichzeitig die Härchen bändigen und Volumen verleihen. Der Trend zu ultradichten und vollen Augenbrauen
wird noch weiter anhalten, so sind sich Experten einig. 2024 aber noch um einige angesagte Looks erweitert, wie die gerade Linie anstelle des geschwungenen Bogens oder schmal auslaufende XXS-Brauen.
Wer den Bogen raus hat, betont das hintere Drittel der Braue mit einem kleinen Schwung nach oben.
Fakten
Dank unserer Augenbrauen können wir besser sehen, denn sie halten Feuchtigkeit wie Regen oder Schweiß auf Abstand. Stressresistent sind eher nicht: bei zu viel Stress werden neben Kopfhaar und Wimpern auch die Brauen lichter. Brauen können Wirbel haben, daher beim Trimmen immer auf die Wuchsrichtung achten.
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*abhängig vom Haut- und Haartyp sowie täglicher Pflegeroutine.
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GROSSES INTERVIEW
Petra van Bremen hat mit 48 Jahren wieder angefangen zu modeln, weil sie nicht nur „Frau von…“ sein wollte. Auch wenn man es ihr nicht ansah, hatte sie zu dieser Zeit genauso wie alle anderen Frauen mit starken Belastungen in der Menopause zu kämpfen. Warum wir alle viel mehr darüber reden sollten und wie man trotzdem strahlende Augen behält, erzählt sie im Interview.
Text: Katja Deutsch Foto: Liubov Fomynikh
Frau van Bremen, seit sieben Jahren modeln Sie wieder. Was mögen Sie lieber, Shooting oder Runway?
Meine große Liebe ist Runway! Jetzt wo ich älter bin, fallen mir Shootings leichter. Es ist nur nicht so einfach für ältere Models, für Runway gebucht zu werden. Bei mir hat es gedauert und gedauert – bis ich letztes Jahr bei Marcel Ostertag auf der Berlin Fashion Week gelaufen bin. Und dieses Jahr hatte ich das große Glück, dass ich die Show eröffnet habe, und sie auch schließen durfte. Es ist schon eine spannende Welt!
Models tun alles, um ihre schöne Haut zu erhalten. Was tun Sie Ihrer Haut Gutes?
Ich habe bereits in jungen Jahren damit angefangen, mich gut zu pflegen und bin schon ab 17 Jahren regelmäßig zur Kosmetikerin gegangen und habe dort gute Pflegeprodukte gekauft. Nur Sonnenschutz war leider damals nicht wirklich ein Thema. Natürlich hat meine Haut heute andere Bedürfnisse, aber Pflege ist mir sehr wichtig.
Nicht nur die Haut, auch die Haare werden ja trockener. Ist das der Grund, warum Sie nicht mehr färben?
Durch die Hormonumstellung habe ich gemerkt, dass meine Haare immer dünner wurden, ich konnte durchblicken! Zusätzlich hatte ich nach jeder Ansatzfärbung Probleme mit juckender und roter Kopfhaut. Warum es also nicht mal ohne die Färberei versuchen? Da mein Originalgrau nicht besonders schön war, habe ich anfangs mit Highlights gearbeitet. Inzwischen sind meine Haare jedoch an der Vorderseite sehr schön weiß, aber um meinem Gesicht mehr Kontur zu geben, brauche ich Lippenstift und Mascara.
Viele Frauen bekommen ja nicht nur dünneres Haar, sondern haben in der Menopause mit belastenden Symptomen zu kämpfen: Schlafprobleme, Schweißausbrüche, Konzentrationsschwierigkeiten, Libidoverlust, Niedergeschlagenheit… da fällt das „richtige Mindset“ manchmal schwer. Wie sind Sie damit umgegangen? Alles, was Sie gerade genannt haben, habe ich auch durchlebt. Erstmal musste ich erkennen, was überhaupt mit mir los war. Das ist ein neuer Prozess, auf den man nicht vorbereitet ist. Ich habe mit meiner Frauenärztin darüber gesprochen und auch viel mit meinem Mann, denn woher soll der wissen, woher die Stimmungsschwankungen kommen oder weshalb man plötzlich wegen jeder Kleinigkeit weint. Ich habe dann zuerst homöopathische Hormone genommen, die sehr gut geholfen haben, danach Östrogene. Jetzt kenne ich meinen Körper gut und weiß, wann ich mehr und wann weniger davon nehmen sollte.
Und wie sind Sie mit den Schlafproblemen umgegangen, waren die auch heftig?
Die Schlafprobleme waren für mich das größte Problem. Nicht einschlafen zu können war schrecklich. Und wenn du dann endlich eingeschlafen bist, wachst du um vier Uhr auf. Das war für mich eine sehr schwere Zeit, bis ich begonnen habe, aus dem Einschlafen ein Ritual zu machen: abends Handy weg, keine spannenden Filme, keine emotionalen Gespräche. Dafür die Innenseite der Pulse mit Lavendelöl einmassieren, einatmen und an Dinge denken, die positiv stimmen.
In Deutschland behält man diese Dinge für sich, was ich schade finde. Denn wir haben ja alle die gleichen Probleme und da hilft es, darüber zu reden, auch mit seinem Mann. Wenn dieser sich dann abwendet und sagt, interessiert mich nicht, dein Problem, finde ich das schon sehr frech und arrogant. Denn in einer Beziehung ist man zu zweit. Keine Frau bittet darum, Wechseljahresbeschwerden zu haben!
Wie sind Sie mit den Konzentrationsschwierigkeiten umgegangen?
Mein Kopf war manchmal wie so ein Sieb, ich habe so viele Dinge vergessen! Jetzt habe ich jetzt ein Notizbuch, in das ich „Things to do“ schreibe. Tagsüber und auch nachts. Dadurch kommt mein Kopf zur Ruhe und ich kann weiterschlafen.
Lieber Ausdauersport oder lieber Krafttraining?
Beides ist wichtig. Da ich nicht gerne jogge, ist für mich der Crosstrainer ideal, denn hier trainiert man sehr effektiv die Muskulatur des ganzen Körpers. Kraft
training ist genauso wichtig, und zwar nicht nur nach vorne, sondern auch nach hinten, für Rücken und Schultern. Ausgiebiges Dehnen und die Benutzung einer Faszienrolle tun auch extrem gut.
Woraus schöpfen Sie Kraft und Glück?
Ich bin sehr mit mir selber im Reinen, innerlich zufrieden, akzeptiere mein Alter. Ich habe auch kein Bedürfnis danach, mich mit jüngeren Frauen zu vergleichen. Meine Energiequelle bin ich hauptsächlich selbst. Natürlich ist auch mein Umfeld wichtig, denn ich habe einen ganz tollen Mann an meiner Seite und auch meine Eltern sind bzw. waren mir immer eine große Stütze. Wenn ich in den Spiegel blicke, dann sehe ich Petra und keine alte Frau. Wir werden alle älter, nur hat das Alter bei uns ein wahnsinniges Imageproblem. Viele denken sie werden unsichtbar, gehören nicht mehr dazu. Doch von 30 bis 60 und auch von 60 bis 90 haben wir noch schöne Jahre, die wir leben sollen! Wir können neugierig bleiben, energetisch bleiben, und interessante Menschen treffen, die ihr Alter zelebrieren. Unsere Balance finden, Me-Time nehmen. Uns Gedanken darüber machen, wie wir die verbleibenden Jahre füllen möchten. Wir können viel aus uns machen, uns sexy fühlen, sexy aussehen, wir können uns zeigen!
Petra van Bremen…
-trinkt für ihr Leben gerne Champagner -fährt noch immer sehr gerne mit dem Rad, mittlerweile jedoch mit einem E-Bike -liest am liebsten Skandinavische Krimis
Dr. Sheila de Liz hat eine Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe und betreibt den Aufklärungskanal @doktorsex auf TikTok mit über 900.000 Followern. Im Interview spricht sie darüber, wie wichtig es ist, sich über die Menopause zu informieren.
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Katja Deutsch Gaby Gerster, RDNE Stock Project/pexels Dr. Sheila de Liz, Gynäkologin & Bestseller-AutorinDr. de Liz, was sind die ersten Symptome der Menopause und wann setzen sie normalerweise ein?
Die Symptome der Prä-Menopause können bereits mit Ende 30 beginnen, typischerweise mit Schlafstörungen und Zyklusveränderungen. Es gibt aber bis zu 120 Symptome, die in den zehn Jahren bis zur letzten Periode auftreten können – das Bild ist hoch individuell. Man kann sich als Frau nicht darauf verlassen, dass die Ärzte die Symptome den Wechseljahren zuordnen, und daher ist es sehr wichtig, sich selbst umfassend zu informieren, welche Symptome alle in den Wechseljahren auftreten können. Die meisten Symptome haben nämlich gar nichts mit den Frauenorganen zu tun, sondern betreffen fast alle anderen Organsysteme – von den Haarwurzeln bis zur Fußsohle ist alles dabei.
Wie lange dauern die Beschwerden an –und verschwinden sie auch wieder?
Das Einzige, was der Körper irgendwann abstellt, sind die Hitzewallungen, aber auch erst nach mehreren Jahren. Die anderen Beschwerden dauern oft zehn
Jahre und mehr an, und die meisten verschwinden nicht ganz, sondern werden schlimmer, wie z. B. Harninkontinenz, Gelenkschmerzen und Vergesslichkeit, und tragen oft zur verminderten Aktivität und in letzter Konsequenz später zur Altersgebrechlichkeit bei.
Welche Maßnahmen, Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente können gegen die Beschwerden helfen?
Die Menopausengesellschaften in England und den USA empfehlen einen frühzeitigen Beginn mit molekular-identischem Hormonersatz, weil der Beginn – am Besten, wenn man noch die Periode hat –gewährleisten kann, dass der Benefit für das Frauenleben etwaige Risiken dann stark überwiegt. Ansonsten gilt: 1/2 der Ernährung sollte pflanzenbasiert sein, auf rotes Fleisch und Zucker möglichst verzichten, selten Alkohol trinken, Vitamin D und B6 täglich einnehmen, sowie Kollagen und Vitamin C. Muskeltraining mit Gewichten oder Eigengewicht, mehrfach in der Woche,
Muskeltraining mit Gewichten oder Eigengewicht, mehrfach in der Woche, ist für jede Frau ein Muss in den Wechseljahren und nicht verhandelbar, wenn man gesund und schmerzfrei bleiben will.
ist für jede Frau ein Muss in den Wechseljahren und nicht verhandelbar, wenn man gesund und schmerzfrei bleiben will.
Setzen die Wechseljahre mit Endometriose früher ein?
In einer großen Studie deutete die Datenlage an, dass man mit Endometriose eher vor dem 45. Lebensjahr in die Wechseljahre kommt, als ohne. Wenn am Eierstock ständig Zysten sind und wenn ständig Entzündungsprozesse im Bauch sind, dann geht die Eizellreserve früher zu Ende.
Bedeutet das Ende der Östrogenproduktion auch das Ende der Wucherungen und Schmerzen?
Die Wucherungen hören zwar auf, denn sie wachsen sehr gerne unter Östrogeneinfluss, doch das bedeutet nicht zwingend das Ende der Schmerzen!
Denn wenn man chronische Schmerzen entwickelt hat, kann es sein, dass sich
Schmerzbahnen gebildet haben, die unabhängig vom Reiz weiterschießen. Diese Schmerzen reagieren nicht auf Schmerzmittel. Deshalb ist es so wichtig, nicht tapfer durchzuhalten, sondern früh einzugreifen. Man sollte versuchen, Herrin über die Endometriose zu werden. Endometriose ist eine Krankheit, die gemanagt werden muss. Dazu sucht man sich am besten ein Endometriose-Zentrum.
Was kann man denn in oder auch nach den Wechseljahren gegen die Schmerzen tun?
Chronische Schmerzen, ganz gleich ob mit oder ohne hormonellen Einfluss, lassen sich nicht mit herkömmlichen Schmerzmitteln behandeln. Allgemein- und Frauenärzte sind hier meist überfragt. Man sollte dann am besten in ein spezielles Schmerzzentrum gehen. Dort kann man die Schmerzen auf jeden Fall in den Griff bekommen und gut damit leben.
Die regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers ist für die metabolische Gesundheit bei Frauen von zentraler Bedeutung, besonders in den Wechseljahren.
Energietiefs, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme: Darunter leiden viele Frauen in der Menopause. Um die Symptome loszuwerden, greifen Betroffene häufig zu drastischen Hormonersatztherapien, starken Schlafmitteln, Antidepressiva, pflanzlichen Nährstoffmixen oder fragwürdige Diäten. Was viele Frauen in den Wechseljahren nicht wissen: Linderung können sie sich verschaffen, indem sie ihren Blutzuckerspiegel auf einem stabilen Niveau halten. „Durch die Hormone kann der Blutzuckerspiegel
Schwankungen unterliegen. Daher ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren“, erläutert die Medizinerin Dr. Anne Latz, Mitgründerin von Hello Inside. „Je besser das gelingt, desto besser ist das für die Stoffwechselgesundheit. Und es lassen sich lästige Wechseljahr- oder auch PMS-Symptome mildern. Außerdem wird der Energiehaushalt stabilisiert und das allgemeine Wohlbefinden verbessert.“
Hello Inside ist das erste Unternehmen, das eine individuelle Lösung für die Blutzuckermessung anbietet. Das von Hello Inside entwickelte Monitoring ermöglicht Frauen nicht nur Einblicke in ihren Blutzuckerspiegel. Zudem erhalten Anwenderinnen wertvolle Informationen darüber, wie Ernährung, Bewegung und andere
Hello Inside entwickelt eine Plattform für metabolische Gesundheit, die Frauen bei der Bewältigung ihrer körperlichen Veränderungen in allen Lebensphasen unterstützt. Weitere Infos: www.helloinside.com
Faktoren wie etwa Stress ihre Symptome beeinflussen.Frauen, die sich für die Lösung von Hello Inside entscheiden, erhalten einen kleinen Sensor (CGM), den sie am Arm befestigen. Gekoppelt wird der Sensor mit der Hello Inside App. Diese liefert nicht nur Daten, sondern auch personalisierte Ratschläge, um den eigenen Lebensstil und die Ernährung zu optimieren. Das können Tipps sein, um den besten Zeitpunkt fürs Essen zu bestimmen, oder Empfehlungen rund um das Thema Bewegung. „In Summe können Frauen mit unserer Lösung leicht sicherstellen, dass ihr Blutzucker in einem gesunden Bereich bleibt“, sagt Dr. Anne Latz. „Das trägt dazu bei, dass die Anwenderinnen sich rundum wohlfühlen, voller Energie und im Gleichgewicht sind.“
Zur Auswahl stehen bei Hello Inside mehrere Programme, so auch ein spezielles, monatlich kündbares Programm für Einsteigerinnen. Das vierteljährliche Programm beinhaltet unlimitierten App-Zugang und eine persönliche Ernährungsberatung.
Dr. Anne Latz, Ärztin und Co-Founderin von Hello Inside
Wir helfen dir auf der Suche nach Antworten.
www.daskwort.de
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