Analyse#62 – Sichere IT und Medizin

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON EUROPEAN MEDIA PARTNER

Nr. 62 Dezember 2020

Sichere IT und Medizin EUROPEAN

Sonderpublikation in Die Welt im Dezember 2020

MEDIA PARTNER

Digital und erfolgreich

Vertrauen in den Wandel

Homeoffice

| Claudia Eckert, | Fraunhofer-Institut

„Man darf davon

ausgehen, dass viele private Laptops oder Smartphones nicht ausreichend gegen Angriffe Unbefugter gesichert waren – und damit auch nicht die Daten des Unternehmens.“

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Lesen Sie weitere interessante Artikel auf analysedeutschland.de Großes Interview | Medizintechnik

Großes Interview | IT-Security

Innovation statt Frustration

„Die neue Normalität sicher machen.“

Michel Fornasier trägt die „i-limb Ultra Revolution“ – eine bionische Prothese für Menschen, denen eine Hand fehlt. Sie hat sein Leben verändert.

„Gerade in der Pandemie, in der viele Angestellte im Home Office arbeiten, ist der Schutz der IT-Sicherheit wichtig“, mahnt BSI-Präsident Arne Schönbohm.

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Großes Interview Digitales Gesundheitswesen

„Vertrauen ist das A und O“ Interview mit Dr. Anne Geier, Geschäftsführerin des Spitzenverbands Digitale Gesundheitsversorgung e.V. Seite 24


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Sichere IT und Medizin

Eine unabhängige Kampagne von European Media Partner

ANALYSE

Recyclen oder weiterreichen!

analysedeutschland.de

WEITERE INHALTE IT-Security 4. Achim Berg 5. Dr. Holger Mühlbauer 14. Homeoffice 16. IT-Zertifikaten

Gesundheitswesen 18. Dr. med. Peter Gocke 21. PKV im Wandel 24. Digitale Sicherheit im Gesundheitswesen 26. KI und Robotik

Medizintechnik 34. Dr. Meinrad Lugan 36. Bionicman: Michel Fornasier 38. Roboter zum Anziehen 39. Corona-Auswirkungen

ANALYSEDEUTSCHLAND.DE Keime digital bekämpfen Digitale Dokumentation von Krankenhauserregern gibt den Überblick über betroffene Stationen.

ANALYSE#62

SICHERE IT UND MEDIZIN

E

uropean Media Partner präsentiert die neue Kampagne „Analyse. Sichere IT und Medizin“.

Das Jahr 2020 war

für viele Branchen und Unternehmen ein prägendes, welches zahlreiche Entwicklungen hervorgebracht hat. Als größter Treiber für neue Innovationen und Veränderungen ist natürlich das Coronavirus und die -pandemie zu nennen. Auch die zunehmende Digitalisierung von Prozessen und Daten, Industrie 4.0 und Automation sind wichtige Faktoren, wenn es um Reformen geht. können Sie in spannenden Interviews mit renommierten Expertinnen und Experten mehr über die neuesten Trends und Entwicklungen der Branchen der IT und Medizintechnik, sowie das immer digitaler werdende Gesundheitsmanagement erfahren. In dieser Kampagne

machen sich nicht nur Endverbraucher, sondern auch Unternehmen zunehmend Durch verschiedene Skandale

ANALYSE #62 IT-Security & Digitales Gesundheitswesen & Medizintechnik

Gedanken um die Prävention etwaiger Datenmissbrauchsfälle. Datenschutz und IT-Security sind essenziell für funktionierende Geschäftsprozesse, gute Kundenbeziehungen und ermöglichen natürlich auch eine Kommunikation mit sicheren Prozessen. Seit der Coronapandemie ist die Arbeit im Homeoffice für viele Arbeitnehmer Alltag. Lesen Sie, wie auch hier die Sicherheit sensibler Unternehmensdaten gewährleistet werden kann. auch in den Bereichen der Medizin und Gesundheit allgegenwärtig. Mit der Einführung der Videosprechstunde, diverser neuer Gesundheitsapps und auch dem E-Rezept werden viele Verfahren zwar vereinfacht, es muss aber auch für ausreichenden Datenschutz gesorgt werden. Hierzu können Sie hochspannende Interviews zu vielfältigen Themen lesen.

In Deutschland kommen 33,9 Intensivbetten auf 100.000 Einwohner.

auf dem Laufenden auf unseren sozialen Kanälen.

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Sehen Sie sich exklusive Filme und Videos auf unserer Website an.

Prof. Christoph Meinel, Leiter des Lehrstuhls „Internet-Technologien und Systeme“ am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam

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Auf unserer Website finden Sie viele weitere interessante Artikel und Interviews.

Dr. Nikolai Dördrechter, InsurTech-Experte und Mitautor der Studie InsurTech-Radar

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Wir wünschen Ihnen

Campaign Manager: Manh Nam Nguyen, Anna Beier, Lina Bürmann Geschäftsführung: Nicole Bitkin Editor: Alicia Steinbrück Art Director: Aileen Reese Text: Christian Litz, Armin Fuhrer, Alicia Steinbrück, Jörg Wernien, Kirsten Schwieger, Chan Sidki-Lundius, Helmut Peters Coverfoto: shutterstock/PopTika, Presse Distribution&Druck: Die Welt, 2020, Axel Springer SE

FOLGE UNS! Bleiben Sie mit unseren neuesten Kampagnen

EXKLUSIVE ONLINE INHALTE

AUCH IN DIESER AUSGABE:

Sensible Daten sind

viel Spaß beim Lesen und Informieren!

ANALYSEDEUTSCHLAND.DE Digitale Diagnostik Ulrich Schmid (VDGH) über die neuen Möglichkeiten der digitalen Diagnostik.

Dr. Meinrad Lugan, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Medizintechnologie – BVMed, Berlin

European Media Partner Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Herausgegeben von: European Media Partner Deutschland GmbH Rödingsmarkt 20 DE-20459 Hamburg

Tel.: +49 40 87 407 400 Die Inhalte des „Partner Content” in dieser Kampagne wurden in Email: de@europeanmediapartner.com Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen. Web: www.europeanmediapartner.com

5,7 Mio.

Menschen gehören zum Gesundheitspersonal.

Im Jahr 2018 gab es 7 Mio. TelemedizinPatienten.

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Das Marktvolumen von Digital Health betrug im Jahr 2020

390,6 Mrd. €

206 Mrd. Dollar

wurden im Jahr 2018 für die Gesundheit ausgegeben. Quellen: Statista, Destatis


Digitale Bildung im Gesundheitswesen Pflichtfortbildungen und Expertenstandards online schulen

Organisationsaufwand reduzieren Zeit- und ortsunabhängig fortbilden Teilnahmequoten erhöhen Relias Learning GmbH Ihr Partner für E-Learning im Gesundheitswesen 0800 72 34 785 | kontakt@reliaslearning.de www.reliaslearning.de

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IT-Security

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ANALYSE

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IT-Sicherheit muss Chefsache sein einleitung Die deutsche Wirtschaft steht zunehmend unter Beschuss. Drei von vier Unternehmen sind in den Jahren 2018 und 2019 Opfer von Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl geworden, digital und analog. Dadurch ist ein Schaden von mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr entstanden. Umfang und Qualität der Angriffe nehmen stark zu, Angriffsarten verändern sich ständig. Und die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch verschärft. Foto: Bitkom

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u Beginn der Krise war es einziges Ziel vieler Unternehmen, ihr Kerngeschäft aufrechtzuerhalten. Beim Wechsel zu Telearbeit und Homeoffice spielte IT-Sicherheit nur eine untergeordnete Rolle. Das hat es vielen Cyberkriminellen leichter gemacht, IT-Systeme anzugreifen. Mit vergleichbar geringem Aufwand und niedrigem Risiko kann auf digitalem Weg immenser Schaden angerichtet werden – und so werden Cyberattacken für Kriminelle zunehmend attraktiv. Entsprechend müssen Unternehmen vorbeugen und ein robustes IT-Sicherheitsmanagement aufbauen, up-to-date halten und engagiert betreiben. Dazu gehört die organisatorische, technische und personelle Sicherheit im Betrieb. Für die Arbeit von Zuhause gilt es, die richtige Balance zu finden zwischen dem benutzerfreundlichen Zugriff auf Unternehmensdaten und dem Schutz der unternehmenseigenen IT – etwa durch Zwei-Faktor-Authentifizierung. Viele Unternehmen investieren deshalb verstärkt in IT-Sicherheit und haben bereits Maßnahmen ergriffen, um sich besser gegen Angreifer zu schützen. Wer dies nicht tut, handelt grob fahrlässig.

Im Visier von Cyberattacken stehen besonders die Betreiber sogenannter kritischer Infrastrukturen. Dazu gehören unter anderem Energieversorger und Telekommunikationsunternehmen. Jeder Angriff auf eine dieser Infrastrukturen kann schwere Konsequenzen haben, die über das jeweilige Unternehmen weit hinausgehen. Ein erfolgreicher Angriff kann Unternehmen, ihre Partner und Kunden operativ beeinträchtigen oder ihr Image beschädigen, in Einzelfällen kann es zu existenziellen Bedrohungen kommen.

Angriffe durch aktuelle oder frühere Mitarbeiter. In manchen Fällen kommt es zu bewusster Sabotage oder Datendiebstahl, wenn ein Beschäftigter beispielsweise zum Wettbewerber wechselt. Dies lässt sich technisch zumindest eindämmen. Oft werden Mitarbeiter aber unwissentlich als Angriffsvektor benutzt. Hier helfen regelmäßige Schulungen, um für die Gefahren zu sensibilisieren und Verhaltensregeln zu erklären. So ließe sich die Sicherheit in den Unternehmen mit vergleichsweise geringem Aufwand und in kurzer Zeit deutlich erhöhen. Darüber hinaus müssten Behörden und Wirtschaft noch enger kooperieren, um künftige Cyberbedrohungen besser abwehren zu können. In Deutschland sind der Nationale Cyber-Sicherheitsrat und die Allianz für Cybersicherheit gute Beispiele dafür, wie die Sicherheitslage durch die Kooperation von Staat und Wirtschaft verbessert und Gefahren minimiert werden können. Sehr oft erfolgen

Achim Berg, Bitkom-Präsident

Für die Arbeit von Zuhause gilt es, die richtige Balance zu finden zwischen dem benutzerfreundlichen Zugriff auf Unternehmensdaten und dem Schutz der unternehmenseigenen IT – etwa durch Zwei-FaktorAuthentifizierung.

Absolute Sicherheit wird es nie geben können. Entscheidend ist, dass Unternehmen das Thema IT-Sicherheit sehr ernst nehmen, es über Wirtschaftsschutz- oder IT-Sicherheitsbeauftragte fest verankern – und die nötigen Mittel für mehr Cyber-Schutz zur Verfügung stellen.

Online-Shops sind die am häufigsten von PhishingAngriffen betroffenen Organisationen weltweit.

Insgesamt 37 % der Befragten geben an, dass sie sich gegen Internetkriminalität eher nicht bzw. überhaupt nicht schützen können.

Die Ausgaben für IT-Sicherheit in Deutschland sollen sich im Jahr 2021 auf rund 5,7 Milliarden Euro belaufen.

Rund elf Prozent der Befragten geben an, sich sehr gut über Internetkriminalität informiert zu fühlen. Quellen: Statista


ANALYSE

IT-Security

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IT-Raubritter werden immer professioneller sicherheit Die digitale Transformation birgt viele Chancen, aber auch eine große Gefahr für die Sicherheit der IT-Systeme von Unternehmen. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse, Tima miroshnichenko/pexels

Dr. Holger Mühlbauer, Geschäftsführer des Bundesverbandes IT-Sicherheit e.V.

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Krise auch eine Chance steckt, mag ein etwas abgegriffener Spruch sein – aber wohl selten war er so wahr wie im Pandemiejahr 2020. Denn bei allen Rückschlägen, welche die Corona-Krise für die Wirtschaft bedeutete, so hat sie doch immerhin eine außerordentlich positive Folge gezeitigt: Die digitale Transformation hat einen dermaßen starken Anschub bekommen, sodass ein Zurück in die Zustände vor der Pandemie kaum denkbar ist. Seit Deutschland ins Homeoffice ungezogen ist, wird digitales Arbeiten mehr und mehr zur neuen Normalität. Und da die Digitalisierung den Unternehmen Vorteile wie Kostensenkungen, Effizienz und Nachhaltigkeit beschert, ist das eine gute Entwicklung. ass in jeder

das sogar zum größten Schadensfall für das betroffene Unternehmen werden – Rechtsstreitigkeiten und immenser Vertrauensverlust inklusive. Die Angriffsflächen der IT-und

Internettechnologie werden durch komplexe Software und kompliziertere Zusammenhänge zwischen Protokollen, Diensten und Infrastrukturen immer größer, die Angriffe immer professioneller und raffinierter. Dass die deutsche Wirtschaft noch längst nicht ausreichend gegen diese Gefahren gewappnet ist, treibt Experten um. „Die IT-Kriminalität erfährt eine zunehmende Industrialisierung und damit eine nicht zu unterschätzende und nie dagewesene professionalisierte Nachhaltigkeit“, stellt vor diesem Hintergrund Dr. Holger Mühlbauer, Geschäftsführer von Bundesverband IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) fest. Mühlbauers Blick auf die Gesamtlage ist nicht sehr erfreulich: „Die aktuelle Sicherheitssituation ist für eine moderne Informations- und Wissensgesellschaft wie Deutschland nicht angemessen sicher und vertrauenswürdig genug.“ TeleTrusT hat daher ein umfangreiches

Konzeptpapier zur IT-Sicherheit in Deutschland erarbeitet, in dem es auch Handlungsvorschläge für Unternehmen gibt. Ein wichtiges Ergebnis beschreibt Mühlbauer: „Nur solche Lösungsansätze sind wirklich effektiv, die individuelle Konzepte bieten, also auf spezifische Bereiche und Nutzergruppen abgestimmt sind.“ hat gezeigt, dass diejenigen Unternehmen, die bereits mit ihrer digitalen Transformation weit vorangeschritten waren, immense Vorteile Das Jahr 2020

gegenüber denen hatten, die sich nach dem Ausbruch der Pandemie erst auf den Weg in das digitale Zeitalter machten. Diese Unternehmen hatten und haben nicht nur Wettbewerbsnachteile – sie sind auch stärker als die fortgeschritteneren der Gefahr äußerer Cyber-Angriffe ausgesetzt. Denn sie mussten sich Hals über Kopf in die Digitalisierung stürzen, ohne über die erforderliche Systemarchitektur zu verfügen. Dass dabei zuerst die Geschäftsabläufe im Mittelpunkt standen und nicht die Sicherheit der IT kann kaum überraschen. Angestellte nutzten ihre privaten Endgeräte in ungesicherten WLAN-Netzen Zuhause – mit der Folge, dass streng geheime Daten des Unternehmens, die bis dahin niemals das Gebäude verlassen hatten, plötzlich ungeschützt hin- und hergeschickt wurden. Eine Freude für Cyber-Angreifer, ein Horror für Sicherheitsexperten. Ein Thema, das viele Unternehmen noch gar nicht auf dem Schirm haben, ist die steigende Gefährdung ihrer Operational Technology (OT). Doch da der IT- und der Produktionsbereich mehr und mehr zusammenwachsen und kommunizieren, gerät auch die OT-Umgebung ins Visier von Hackern. Die Schäden durch Angriffe auf die OT sind vergleichbar denen auf die IT. Wenn beispielsweise eine verseuchte E-Mail ins Firmennetz eindringt, können Cyber-Kriminelle einzelne Maschinen oder ganze Produktionsstraßen übernehmen, stilllegen oder möglicherweise sogar Produktionsprozesse manipulieren. Ein Schutz gegen solche Angriffe auf die OT ist möglich, aber komplizierter als

Die IT-Kriminalität erfährt eine zunehmende Industrialisierung und damit eine nicht zu unterschätzende und nie dagewesene professionalisierte Nachhaltigkeit. Alles gut also? Nicht ganz. Denn ein Problem gibt es, welches die digitale Transformation unweigerlich begleitet: Die Gefahren für die Sicherheit der Unternehmens-IT. Dass digitale Raubritter wachsende Chancen sehen, illegal in die IT-Systeme der Unternehmen einzudringen, umso größer diese werden und umso mehr wichtige Daten sie speichern, kann eigentlich gar nicht überraschen. Schäden durch einen Cyber-Angriff können für das betroffene Unternehmen dramatisch sein: Daten werden entwendet oder mittels sogenannter Ransomware in Geiselhaft genommen und erst durch die Zahlung eines Lösegeldes wieder freigelassen. Oder Geschäftsgeheimnisse geraten in die Hände Unbefugter, und wenn davon auch noch Geschäftspartner oder Kunden betroffen sind, kann

Die Angriffsflächen der IT- und Internettechnologie werden durch komplexe Software größer.

der Schutz der IT. Denn Produktionsmaschinen haben oft eine lange Laufzeit, was die Aktualisierung von Firmware, Betriebssystemen und APIs ebenso schwieriger macht wie den Einsatz von Antiviren-Software. Und zwar gilt auch im OT-Bereich, dass eine auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden spezialisierte Abwehrstrategie die beste ist, aber diese ist häufig nicht kompatibel mit standardisierten IT-Lösungen. digitale Transformation der Wirtschaft auch 2021 ein entscheidendes Thema bleibt, kann kein Zweifel bestehen. Das hat gerade erst eine Umfrage von Red Hat unter 1.470 IT-Profis ergeben. Sie zeigt, dass die digitale Transformation ganz oben auf der Agenda steht, wobei es die befragten Unternehmen ganz besonders auf die Verbesserung ihrer Innovationsfähigkeit, Sicherheit, User Experience und Kostensenkung absehen. Immerhin: 45 Prozent der Befragten wollen im kommenden Jahr in die Sicherheit investieren. Das ist mehr als für jeden anderen Bereich. Daran, dass die

fakten Die Pandemie hat Cyber-Kriminellen neue Möglichkeiten für Betrugsversuche gebracht. So wurden Phishing-Kampagnen, CEO-Fraud und Betrugsversuche mit IT-Mitteln beobachtet. Es gelang Betrügern beispielsweise, Soforthilfe-Maßnahmen zu missbrauchen, indem sie die Antragswebsiten amtlicher Stellen täuschend echt nachahmten.


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IT-Security

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ANALYSE

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Es fehlt an Wissen über die IT-Sicherheit mittelstand

Der Mittelstand hat Nachholbedarf beim Schutz gegen Cyber-Angriffe, so Claudia Eckert vom Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse, Freestocks/unsplash

Claudia Eckert, Leiterin Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC Wie steht der deutsche Mittelstand bezüglich der IT-Sicherheit da?

Claudia Eckert: Das Bewusstsein für die Gefahr durch Cyber-Kriminelle ist in letzter Zeit deutlich gewachsen und eigentlich inzwischen weit verbreitet im Mittelstand. Es gibt ja auch eine Reihe von Initiativen, zum Beispiel des Bundeswirtschaftsministeriums, die darauf hinweisen. Aber die Kenntnis, was sie konkret gegen die Gefahr tun müssen, ist leider nach wie vor bei vielen Mittelständlern noch nicht so weit verbreitet. Viele wissen also, dass sie gefährdet sind, sie wissen aber nicht, wie sie sich effektiv gegen die Gefahr wehren können. Mei-

ner Einschätzung nach sind hier weitere Initiativen wichtig, die genau diese Unsicherheit beim Mittelstand beseitigen und konkretere Hilfestellungen bieten.

len und daraus die richtigen Schlüsse über die notwendigen Schutzmaßnahmen ziehen. Viele kleine und mittelständische Unter-

Wovon hängt es ab, welcher Kenntnis-

nehmen sind damit aber überfordert.

stand vorherrscht?

Richtig – deshalb sollten sie sich auch professionelle Hilfe in Form eines Sicherheitsdienstleisters holen. Da gibt es gute und vernünftige Angebote, die auch nicht die Welt kosten.

Ein Unternehmer, der mit der Digitalisierung schon weiter vorangeschritten ist, hat meistens auch mehr Wissen über die notwendigen Maßnahmen zur IT-Sicherheit. Bei den Unternehmen dagegen, die noch eher am Anfang des Digitalisierungsprozesses stehen, ist das häufig nicht der Fall. Durch die Digitalisierung ändern sich unternehmerische Geschäftsprozesse und IT-Systeme, die früher abgeschottet waren, werden vernetzt und für Zugriffe geöffnet. Dadurch kann es zu einer Vielzahl von neuen, unerwünschten Zugriffsmöglichkeiten kommen, die erhebliche Sicherheitsrisiken für ein Unternehmen bedeuten können. Klassische Maßnahmen bieten keinen ausreichenden Schutz gegen diese Risiken. Dies ist Unternehmen, die sich in dieser Transformationsphase befinden, jedoch häufig nicht bewusst. Es fehlt ihnen häufig an Mitarbeitenden mit den erforderlichen Fachkenntnissen, um Risiken analysieren und einschätzen zu können und auf dieser Basis qualifiziert zu entscheiden, welche Schutzmaßnahmen unter entsprechenden Kosten-Nutzen-Abwägungen angemessen sind.

Ist das Thema auch eine Generationenfrage?

Ja, zum Teil ist es das wohl auch. Aber auch ältere Unternehmen, die viel mit Digitalisierung zu tun haben, erkennen die Notwendigkeit von umfassenden Schutzmaßnahmen. Was ich aber immer wieder feststelle, ist, dass es eine weit verbreitete Angst davor gibt, die eigenen Unternehmensdaten herauszugeben, sie also zum Beispiel in einer Cloud zu speichern. Viele glauben noch immer, es sei am sichersten, einen Server im eigenen Keller stehen zu haben. Da aber, wie gesagt, häufig die erforderlichen IT- und insbesondere IT-Sicherheitskompetenzen bei mittelständischen Unternehmen fehlen, bieten lokal betriebene, aber unsichere IT-Systeme nur eine trügerische Sicherheit. Bei Dienstleistern gibt es vertrauenswürdige Angebote. Dort sind die Daten häufig besser aufgehoben als unter eigener Verwaltung.

Was raten Sie Unternehmern, die den

Seit der Pandemie haben viele Unter-

Weg der Digitalisierung beschreiten?

nehmen auf Homeoffice umgestellt.

Sie sollten unbedingt von Anfang an das Thema IT-Sicherheit großschreiben und bei jedem Schritt mitbedenken. Das bedeutet, sie sollten eine Analyse erstel-

Liegt darin eine zusätzliche Gefahr?

Ganz sicher sogar. Plötzlich arbeiteten von einem auf den anderen Tag viele Angestellte zu Hause. Das bedeutet: Viele

Informationen des Unternehmens, die sonst niemals dessen Räume verlassen hätten, wurden plötzlich online hin- und hergeschickt. Die Angestellten arbeiteten oft mit ihren eigenen Endgeräten, die sie sonst nur für private Zwecke benutzen, denn ihre Arbeitgeber hatten sie bis dahin überhaupt nicht mit Laptops ausgestattet. Für ein kleines oder auch mittleres Unternehmen ist das ja auch durchaus eine Kostenfrage. Man darf davon ausgehen, dass viele private Laptops oder Smartphones nicht ausreichend gegen Angriffe Unbefugter gesichert waren – und damit auch nicht die Daten des Unternehmens. Für IT-Manager sind das Horrorszenarien. Nun dauert die Pandemie schon viele Monate und viele Menschen arbeiten noch immer oder wieder von zu Hause oder mobil. Sollte sich die Lage inzwischen gebessert haben?

Falls das nicht der Fall ist, hätte ich nach einer so langen Zeit dafür kein Verständnis mehr. Wenn sie den Sommer, als ja vor einer zweiten und möglicherweise längeren Corona-Welle im Herbst und Winter gewarnt wurde, nicht genutzt haben, um ihre IT-Sicherheit aufzurüsten, wäre das in meinen Augen grob fahrlässig. Gibt es Branchen, die weiter sind als andere?

Alle Branchen, in denen Digitalisierung und Automatisierung weiter vorangeschritten sind, also zum Beispiel die Unternehmen der Industrie 4.0, sind zweifellos auch besser gerüstet. Sie setzten sich eben auch schon seit längerer Zeit mit dem Thema auseinander. Andere Branchen, in denen die Digitalisierung erst seit Kurzem ein Thema ist, hinken ziemlich hinterher. Ich denke da zum Beispiel an die Baubranche und das Handwerk. Was raten Sie mittelständischen Unternehmern, die ihr IT-Sicherheitssystem aufrüsten wollen?

Vor allem zwei Dinge: Sie sollten sich unbedingt Rat von Experten suchen, denn sie selbst haben gar nicht die notwendigen Kapazitäten. Und sie sollten ihre Angst, Daten nach außen, also zum Beispiel in eine Cloud, zu vergeben, verlieren, die entsprechenden Dienstleister aber auch mit Augenmaß aussuchen. Ich finde aber, dass auch die Politik an dieser Stelle gefragt ist. Inwiefern?

Sie sollte die Anbieter von Soft- und Hardware, die vom Mittelstand genutzt werden, dazu verpflichten, für IT-Angriffe, die aufgrund mangelnder Qualität ihrer Produkte erfolgen, zu haften. Denn ein Mittelständler hat keine Möglichkeit, die Qualität und Sicherheit von IT-Systemen und Produkten zu beurteilen. Das würde vielen Mittelständlern auch die Angst davor nehmen, die richtigen Schritte zu unternehmen. Dabei kann man mit wenigen Maßnahmen bereits 80 Prozent Sicherheit erreichen. Und das ist doch schon ziemlich viel.


ANALYSE

NetApp – Partner Content

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Die digitale Transformation als Chance

„Einen vollständigen Schutz gibt es nicht.“

partner content

Glauben Sie, dass die Unternehmen, die eher noch einen Rückstand hatten, jetzt aufgewacht sind? Auf technischer Ebene größtenteils ja, wenn auch mancherorts notgedrungen. Ob der oft zitierte neue Alltag aber wirklich auch gelebt wird, also ob Unternehmen neuen Technologien künftig offener gegenübertreten und auch die Investitionsbereitschaft bestehen bleibt, wird sich zeigen. So etwas lässt sich nicht über Nacht in die Unternehmenskultur aufnehmen, das muss gelebt werden. Aber der erste Schritt ist definitiv getan. Welche Branchen sind schon sehr weit bei der Transformation, welche Branchen tun sich eher schwer? Branchen, die auch schon vor der Pandemie Gefahr liefen, von Digitalisierungsmaßnahmen überrollt zu werden, tun sich leichter. Das sind in der Regel solche, deren Geschäftsmodell in Frage gestellt wird. Dazu gehört zum Beispiel der Automotive-Sektor mit Diensten wie Car Sharing und sonstigen Mobilitätskonzepten als Ersatz für einen eigenen Wagen. Ebenso gehört der Bereich Healthcare dazu, in dem die physische Abholung von Rezepten und Überweisungen von der digitalen Zustellung abgelöst wird oder die Nutzung und Zulas-

„Dann gibt es noch Branchen, beispielsweise Produktion und Manufacturing, die den Mehrwert digitaler Transformation zwar erkannt haben, aber in denen die Akzeptanz noch nicht im breiten Maße vorhanden ist. Das liegt auch daran, dass passende Lösungen fehlen.“

www.netapp.de

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Was bedeutet das Pandemiejahr 2020 für die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft? Es hat gezeigt, dass es schnell gehen kann, wenn es sein muss. Jetzt geht es darum, die digitale Transformation nicht als Pflicht, sondern als Chance zu verstehen. Unternehmen werden kreativ und bieten Services an, die sich vermehrt digitalen Mitteln bedienen. Das sehen wir als sehr positive Entwicklung, die wir bei NetApp gerne unterstützen.

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„Die Corona-Krise hat der Digitalisierung einen Schub gegeben“, sagt Peter Hanke, Senior Director Germany bei NetApp. Ein Zurück wird es nicht geben.

Peter Hanke, Senior Director Germany bei NetApp sung medizinische Wearables diskutiert wird. Schwer tun sich solche Branchen, deren Geschäftsmodell traditionell auf Vor-Ort-Geschäft ausgerichtet ist, wie der Tourismus. Diese müssen komplett umdenken, wie sie ihre Zielgruppe über digitale Wege erreichen. Dann gibt es noch Branchen, beispielsweise Produktion und Manufacturing, die den Mehrwert digitaler Transformation zwar erkannt haben, aber in denen die Akzeptanz noch nicht im breiten Maße vorhanden ist. Das liegt auch daran, dass passende Lösungen fehlen. Daher kooperieren wir beispielsweise bei der Lösung Shopfloor 4.0 mit Fraunhofer IESE und Objective Partner, um einheitliche Standards zu schaffen. Worauf sollten die Unternehmen beim Transformationsprozess besonderen Wert legen? Und wie unterstützt NetApp dabei? Einerseits soll die Digitalisierung beim Erreichen betriebswirtschaftlicher Ziele helfen. Andererseits steckt in ihr auch das Potenzial, neue Geschäftsfelder aufzudecken und das eigene Portfolio zu erweitern. Egal welche Ziele verfolgt werden, Unternehmen erreichen sie nur, wenn sie ihre Daten optimal nutzen. Dafür empfehlen wir bei NetApp den Auf bau einer Data Fabric. Damit lassen sich Daten hochverfügbar halten sowie gemeinschaftlich und ganzheitlich verwalten, egal, ob sie in lokalen Rechenzentren oder Public-Clouds liegen. Neben der Umsetzung sehr wichtig: Die digitale Agenda muss Thema der Geschäftsführung oder des Vorstands sein. Wird es nach der Pandemie ein Zurück zu den früheren Zuständen geben? Auf Unternehmensebene nein, es wird aus unserer Sicht einen hybriden Weg geben. Persönlicher Kontakt ist wichtig, vor allem im Sales. Aber künftig wird er in vielen Bereichen sicher nicht mehr im gleichen Maße stattfinden – Stichwort Geschäftsreisen. Das ist auch nicht nötig, da viele Unternehmen digitaler aufgestellt sind und auch wenn die „neue“ Zusammenarbeit ungleich mehr Abstimmung, Calls und virtuelle Meetings erfordert als früher, läuft sie inzwischen problemlos.

Tim Heine, Head of Sales – Public Sector & Healthcare Germany bei NetApp

Unternehmen sollten unbedingt wissen, wo ihre Daten verarbeitet werden, sagt Tim Heine, Head of Sales – Public Sector & Healthcare Germany bei NetApp. Die Pandemie zwang viele Unternehmen buchstäblich über Nacht ins Home Office. Entstanden dadurch Sicherheitslücken? Die Umstellung auf Homeoffice hat viele Unternehmen vor Herausforderungen gestellt. In vielen Organisationen existierten Remote-Arbeitsplätze jedoch schon vor der Pandemie, nicht überall musste die IT die Strukturen komplett neu schaffen. Ein Großteil der Organisationen war deshalb in Bezug auf die Sicherheit gut vorbereitet. Aber natürlich nutzen Hacker Sicherheitslücken gezielt aus. Berichtet wurde in diesem Zusammenhang beispielsweise über Kollaborations- und Videokonferenz-Tools, die Angriffsfläche boten. Diese wurden jedoch zügig wieder geschlossen. Aber einen vollständigen Schutz wird es nicht geben. Viele Unternehmen vertrauen noch immer mehr dem eigenen Server im Keller als einer Cloud-Lösung. Macht das Sinn? Das ist tatsächlich teilweise noch der Fall. In der Privatwirtschaft sehen wir jedoch eine deutliche Tendenz hin zu hybriden Cloud-Modellen – das heißt, es werden sowohl Cloud-Dienste aber auch das eigene Rechenzentrum genutzt. Man muss dabei wissen, wo die Daten verarbeitet werden und ob sie dort aus datenschutzrechtlichen Gründen verarbeitet werden dürfen. Weiterhin ist es wichtig, dass man als Organisation seine Daten jederzeit wieder aus der Cloud ins eigene Rechenzentrum oder zu anderen Cloud-Anbietern verschieben kann. Absolut essenziell sind darüber hinaus Verfügbarkeit und Sicherheit der Daten. Welche Schutzvorkehrungen sollten unbedingt beachtet werden? Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat Leitlinien erstellt, die als Mindestanforderungen durch den Cloud-Dienstleister erfüllt werden sollten. Zudem ist es wichtig, seine Daten zu schützen und Backups zu erstellen. Besonders schützenswerte Daten sollten grundsätzlich verschlüsselt übertragen und abgelegt werden. Letztlich ist aber der Mensch das größte Sicherheitsrisiko. Deshalb sollte die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter in puncto IT-Sicherheit Priorität haben.

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IT-Security

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ANALYSE

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Zahlen und Fakten von Schäden durch Cyberattacken

Im Jahr 2019 verursachte Cyberkriminalität in Deutschland Kosten in Höhe von ungefähr 87,7 Millionen Euro.

Hackerangriffe und ihre Konsequenzen werden für Unternehmen immer folgenschwerer, weshalb eine sichere IT-Infrastruktur essenziell ist.

Im Jahr 2019 gab es in Deutschland 100.514 Straftaten im Bereich Cyberkriminalität.

Der Anteil der Internetnutzer in Deutschland, deren persönliche Daten ungefragt an Dritte weitergegeben wurden beträgt 26 %.

Rund elf Prozent der Befragten geben an, sich sehr gut über Internetkriminalität informiert zu fühlen.

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70 % der bereits von Cyberangriffen betroffenen Befragten geben an, dass es bei ihnen schon einmal zu einem Hackerangriff auf die IT-Systeme gekommen ist. Quellen: Statista, Der Spiegel

Partner Content – bitbone AG

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„Die Bedrohungslage wächst täglich.“ partner content

die deutlich größeren Nachholbedarf haben als andere. Grundsätzlich ist es wohl eine Frage des Typs, ob ein Unternehmer für Digitalisierung zu haben und damit notwendig werdenden Schutzmaßnahmen gegenüber aufgeschlossen ist.

War und ist diese Gefahr allen Unternehmen bewusst? Der Nachholbedarf an Sicherheit ist an

www.bitbone.de

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Viele Unternehmen haben ihre Mitarbeiter wegen der Pandemie ins Homeoffice geschickt. Bringt das Sicherheitsgefahren für die Unternehmens-IT mit sich? Der Wandel vollzog sich ja häufig quasi über Nacht. Alles musste schnell gehen, damit die Geschäftsprozesse möglichst ungestört weiterlaufen konnten. Das Thema IT-Sicherheit stand dabei zunächst nicht im Mittelpunkt. Viele Unternehmen verfügten gar nicht über die notwendige Hardware, so dass die Angestellten ihre privaten Rechner benutzen mussten. Darüber hatten sie aber oftmals keine Kontrolle. Wenn private Laptops schon kompromittiert waren, konnte dadurch Schadsoftware in den Betrieb gelangen. Außerdem sind die Homearbeitsplätze dadurch auch zum Ziel von Angriffen geworden. Für die Unternehmen ist das eine unkalkulierbare Gefahr und genau genommen grob fahrlässiges Handeln.

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Das Homeoffice stellt große Herausforderungen für die IT-Sicherheit vieler Unternehmen dar, erklärt Sebastian Scheuring, Geschäftsführer der bitbone AG.

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Sebastian Scheuring, Geschäftsführer der bitbone AG allen Ecken und Ende zu spüren und die Bedrohungslage wächst täglich. Man darf nicht übersehen, dass es heute nicht mehr in erster Linie um irgendwelche Hobby-Hacker geht, sondern um hochprofessionalisierte Cyber-Kriminelle, die Unternehmen ganz gezielt angreifen. Viele glauben fälschlicherweise, das träfe nur die großen. Das kann böse enden. Ist das Thema IT-Sicherheit auch eine Generationenfrage? So pauschal kann man das nicht sagen, aber es gibt Tendenzen: Ältere sehen oft den Sinn von Sicherheitsmaßnahmen nicht, weil es doch bisher auch ohne ging. Aber ebenso gibt es auch Jüngere, die kaum zu bremsen sind und zu viel tun. Und es gibt Branchen,

Was sollten Unternehmen tun, damit es nicht zur Katastrophe wie einer CyberAttacke kommt? In erster Linie: Dem Thema IT-Security den Stellenwert geben, den der Ernst der Lage gebietet. Das heißt auch, zunächst mal davon auszugehen, dass es keine Frage ist, ob ein Angriff kommt, sondern wann. IT wird insgesamt komplexer und wandelt sich stetig. Deshalb müssen auch Sicherheitskonzepte immer wieder auf den Prüfstand. Neben den vielen technischen Aspekten, die dabei eine Rolle spielen, sollte auch der Sicherheitsfaktor Mitarbeiter eine hohe Priorität bekommen. Alle technischen Maßnahmen helfen nicht, wenn jemand unbedacht auf eine Phishingmail klickt. Nachhaltige und wiederkehrende Awareness Trainings sind aus unserer Sicht ein Muss. Das klingt nach richtig viel Aufwand für IT-Verantwortliche, ist überhaupt alles zu schaffen? Sicherlich, aber es ist definitiv ein dauerhafter Kraftaufwand. Unternehmen, die

keine oder zu wenig eigene Ressourcen haben, finden kompetente Unterstützung bei spezialisierten IT-Sicherheitsdienstleistern. Wer es ganz bequem haben möchte, bucht Managed Security Services. Häufig gehen damit nicht nur Sicherheits-, sondern auch Kostenvorteile einher. Der Trend geht definitiv in diese Richtung, zumal der Mangel an IT-Sicherheitsleuten extrem hoch ist. Gibt es ein Standard-Sicherheitskonzept? Nein. Aber es gibt Standardbereiche, die immer eine Rolle spielen – Endpointschutz ist wohl der bekannteste. Als bitbone legen wir großen Wert darauf, IT-Sicherheitsstrategien möglichst individuell für das jeweilige Unternehmen maßzuschneidern. Beratung gehört deshalb unbedingt dazu. Zunächst geht es darum, klar zu definieren, welche „Kronjuwelen“ es zu schützen gilt, um anschließend passende Maßnahmen planen und priorisieren zu können. Wir wollen unsere Kunden aber auch davor bewahren, zu viel zu investieren, weil sie zum Beispiel mehrere Sicherheitsvorkehrungen haben, die sich überschneiden. Unsere Mission ist die Sicherheit unserer Kunden – aber ohne, dass die Kosten explodieren.


ANALYSE

NTT Data – Partner Content

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„Die OT-Sicherheit wird das große Thema“ partner content

Ist den Unternehmen diese Gefahr bewusst? Koch: In den meisten Unternehmen ist man sich der Gefahren bewusst, da insbesondere Ransomware eine starke Verbreitung hat und viele Unternehmen selbst betroffen waren oder zu mindestens Firmen kennen, die betroffen waren. Die Unternehmen sind oft aber auch hilflos und tun in der Praxis nur wenig gegen

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Die OT galt lange als sicher vor CyberAngriffen. Hat sich das geändert? Christian Koch: Die Operational Technologies (OT) waren tatsächlich lange kein Ziel von Cyber-Kriminellen, da sie nicht mit anderen IT-Systemen verbunden waren. Wenn es zu Angriffen kam, waren dieser physischer Art und fanden innerhalb des Unternehmens statt. Wer ein OT-System, also eine Produktionsanlage, eine Systemsteuerung, die Versorgungssysteme für Strom, Wasser und Gas angreifen wollte, musste in der Vergangenheit auf das Firmengelände gehen und vor Ort sein Werk verrichten. Daher hat man lange gar nicht über OT-Cyberangriffe nachgedacht. Das ändert sich mehr und mehr, da die OT inzwischen immer stärker mit der IT vernetzt und mit dem Internet verbunden ist. Auch Cloud Services z. B. zur Datenanalyse oder Verbindungen mit Drittnetzen z.B. von Wartungsfirmen oder Betreibern sind in heutigen OT-Anlagen Standard. Das macht sie anfälliger für Cyberangriffe von außen.

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Angriffe auf die Operational Technology nehmen zu, denn die wachsende Vernetzung mit IT-Systemen bieten CyberKriminellen neue Möglichkeiten.

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Patrick Schraut, Senior Vice President Cybersecurity NTT Data DACH

Christian Koch, Vice President Cybersecurity und Lead für IOT/OT NTT Data DACH

diese Bedrohungen. Das Problem ist, dass die OT-Software, die ja oft auch schon viele Jahre alt ist, nicht von Software- und Netzwerkexperten entwickelt wurde, die wirklich Kenntnisse über die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen haben. Die Entwicklung erfolgte funktional, was zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch ausreichend war. Selbst bei neuen Anlagen gibt es oft das Problem, dass die Softwarekomponenten in der OT nur in der vom Hersteller ausgelieferten Konfiguration garantiert zusammenarbeiten. Patching von Security Schwachstellen ist nicht vorgesehen oder sehr schwierig und langwierig. Die Unternehmen akzeptieren hier meist das Risiko und hoffen, dass nichts passiert.

Internet. Tankstellen geben kein Benzin mehr aus, Kreditkarten funktionieren nicht mehr und einkaufen gehen kann man auch nicht mehr, weil die elektrische Tür des Supermarkts sich nicht öffnet. Wir sind völlig abhängig von der OT.

Und warum ist das so gefährlich? Schraut: Wenn man sich vor Augen führt, was alles zur OT gehört, erkennt man schnell die Gefahr. Ohne funktionierende OT-Systeme läuft in unserem Leben fast gar nichts und jeder Mensch ist ganz direkt von einem Ausfall betroffen. Dann gibt es keinen Strom, kein Telefon, kein

Wie kann ein Dienstleister wie NTT Data Unternehmen helfen, die sich gegen die Gefahr wappnen wollen? Koch: Als erstes empfehlen wir Sichtbarkeit in die jeweiligen OT-Netze zu bringen. Man muss im Detail wissen, was in einem OT-Netzwerk für Komponenten verbunden sind. Diese Netze sind meist nicht so dokumentiert, wie man es von der IT gewohnt ist. Und man kann nur schützen was man kennt. Wenn dieser erste Schritt vollbracht ist, sollte man sich einen Überblick über die Verbindungen zu Drittfirmen und anderen Netzwerken verschaffen. Die Detailkenntnis über das OT Netzwerk und die Kommunikationsbeziehungen bilden die Basis für eine OT-Cybersecurity Strategie. Auch eine Netzsegmentierung der verschiedenen Systeme sollte durchgeführt werden,

um die Risiken und Angriffsmöglichkeiten zu minimieren. Für kleinere und mittlere Unternehmen stellt dies eine Herausforderung dar, da Cybersecurity ein neues Bedrohungsszenario für die Verfügbarkeit von OT-Systemen darstellt. Wir erarbeiten mit unseren Kunden zusammen Sicherheitskonzepte, technische und organisatorische Lösungen und lassen sie anschließend nicht damit alleine, sondern setzen diese gemeinsam um und betreiben sie auch. Glauben Sie, dass die Gefahr für die OT-Systeme weiterwachsen wird? Schraut: Da bin ich mir ganz sicher, weil auch die Vernetzung stetig wächst und die Cyber-Kriminellen auf der Suche nach neuen Verdienstmöglichkeiten sind. Ich denke, die OT-Sicherheit wird in den kommenden Jahren im Sicherheitsbereich das große Thema schlechthin sein. Es gibt aber auch viele Lösungen, um die Sicherheit in OT-Netzen zu erhöhen und die Risiken für Unternehmen zu minimieren.

„Die Detailkenntnis über das OT Netzwerk und die Kommunikationsbeziehungen bilden die Basis für eine OT-Cybersecurity Strategie.“

TOP Risiken in OT-Systemen: • Keine Detailkenntnisse über Komponenten und deren Kommunikationsbezeihungen • Fehlende Informationen über Security Schwachstellen der Komponenten • Fehlendes Risikomanagement • Undokumentierte und unkontrollierte Fernwartungszugänge • Keine Segmentierung von OT Netzwerken • Möglichkeit der Infektion über externe Medien wie USB Sticks • Fehlende Cybersecurity Vorgaben für OT Systeme • Keine Security Awareness bei den Mitarbeitern

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„Never waste a crisis.“ entwicklung Dorothee Bär, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, über die Folgen, Risiken und Chancen der Coronapandemie und was in Krisenzeiten wie jetzt besonders wichtig ist. Text: Alicia Steinbrück Foto: Jörg Rüger, Glenn Carstens Peters/unsplash

Frau Bär, was können Unternehmen in puncto Digitalisierung von der Krise mitnehmen?

Wir alle spüren jetzt einen massiven Druck auf die Digitalisierung, aber müssen diesen auch nach der Krise nutzen. Ziel kann nicht sein, dass wir ein Vorkrisenniveau erreichen. Unser Anspruch muss sein, nach der Krise besser dazustehen. Wie können Privatpersonen von den Umstellungen und neuen Möglichkeiten von digitalen Verwaltungsprozessen profitieren?

Dorothee Bär, Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung

Die Vorteile einer digitalen Verwaltung liegen auf der Hand.

Die Vorteile einer digitalen Verwaltung liegen auf der Hand: Jede Bürgerin und jeder Bürger kann jederzeit – ob abends oder auch am Wochenende – von Zuhause aus Dienstleistungen beantragen, es gibt auch kein Warten auf Termine mehr. Immer mehr Verwaltungsdienstleistungen kann man schon digital beantragen, wie etwa das Arbeitslosengeld II, Corona-Überbrückungshilfen oder BAföG Digital. Von den insgesamt 575 Verwaltungsdienstleistungen, die bis Ende 2022 digitalisiert werden müssen, priorisieren wir solche, die besonders viele Menschen nutzen. Um es deutlich zu machen: Anträge auf BaföG werden natürlich sehr viel häufiger gestellt als der Antrag auf den Bau eines Hochseehafens. Wir wollen so erreichen, dass möglichst viele Menschen auch rasch die Fortschritte spüren. Laut einer Bitkom-Umfrage aus diesem

Herbst verzeichnen mittlerweile zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger einen Digitalisierungsschub in der Verwaltung. Natürlich braucht die Digitalisierung der Verwaltung auch einen hohen Sicherheitsstandard. Dieser wird derzeit durch die Leitlinie für Informationssicherheit in der öffentlichen Verwaltung bestimmt. Die Sicherheitsstandards werden natürlich ständig weiterentwickelt, gerade wird an einer Rechtsverordnung gearbeitet, die konkrete Maßnahmen nach dem Stand der Technik enthält. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik leistet hier hervorragende Arbeit.

Heute kann man den elektronischen Personalausweis unkompliziert mit einer kostenlosen App aus den gängigen App Stores benutzen. arbeitet daran, dass der Personalausweis letztlich komplett und medienbruchfrei auf das Handy gelangt.

Behördengänge sind nichtsdestotrotz

Welche Entwicklungen sind noch nötig,

oftmals mit verhältnismäßig hohem

damit der elektronische Personalaus-

Aufwand verbunden – wie kann hier

weis auch zum Einsatz kommen kann?

vorgesorgt werden? Beispielsweise mit

Damit der elektronische Personalausweis auch breit genutzt wird, brauchen wir allerdings mehr Funktionen als nur die Beantragung von Verwaltungsdienstleistungen, denn jede und jeder Deutsche hat im Durchschnitt lediglich 1,3 Behördenkontakte pro Jahr. Deswegen ist die Bundesregierung in engem Austausch mit zahlreichen Unternehmen, um mehr Anwendungsfelder zu entwickeln. Selbstverständlich ist es auch eine Frage der digitalen Souveränität, dass die Identifizierung nicht vornehmlich über ausländische Plattformen erfolgt. Denn damit fließen nicht nur Daten ab, sondern auch Wertschöpfungspotenziale.

dem elektronischen Personalausweis?

Für die reibungslose Beantragung von Verwaltungsdienstleistungen ist es ebenso essenziell, dass sich Bürgerinnen und Bürger einfach, verlässlich und vor allem sicher ausweisen können. Den elektronischen Personalausweis gibt es schon seit geraumer Zeit, er ist vom Sicherheitsniveau sehr gut, aber lange waren die Hürden für die Benutzung zu hoch. Heute kann man den elektronischen Personalausweis unkompliziert mit einer kostenlosen App aus den gängigen App Stores benutzen. Wir wollen aber noch viel weiter gehen. Die Bundesregierung


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Synergien für mehr Sicherheit partner content

Cyber-Angriffe auf kommunale Verwaltungen sind laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine stetige Bedrohung. Erst Anfang des Jahres wurden die Stadtverwaltungen von Potsdam und Brandenburg an der Havel gehackt und sämtliche Rechner lahmgelegt. Im bundesweiten Regierungsnetz werden laut BSI pro Tag etwa vier bis fünf gezielte Trojaner-E-Mails detektiert. Veraltete Systeme, mangelnde finanzielle Ressourcen und nicht vorhandene Fortbildungen machen es Hackern leicht. Besonders heikel: Für das E-Government müssen die bisher abgeschotteten behördeninternen IT-Systeme nach außen geöffnet werden. Die Entwicklung von Maßnahmen für mehr Informationssicherheit sowie verschärfte Compliance-Vorgaben stellen kommunale Verwaltungen vor große Herausforderungen. Öffentliche Auftraggeber und Behörden müssen komplexe Netzwerke unter den Aspekten moderner IT-Sicherheit optimieren, ohne dabei Stabilität und Leistung aus dem Blick zu verlieren. Der Digitalisie-

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John Harde, Bereichsleiter Consulting bei SVA System Vertrieb Alexander GmbH rungsdruck infolge der Corona-Pandemie erhöht die Risiken für die Informationssicherheit. Wie bewerten Sie die Digitalisierung Deutschlands in den vergangenen zwei Jahren? John Harde: Der Blick auf die letzten Jahre zeigt eine Beschleunigung der Digitalisierung in allen Bereichen. Gleichwohl ist die Geschwindigkeit im internationalen Vergleich aber auch zwischen der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft zu gering, um die Digitalisierung in dem notwendigen Tempo voranzutreiben, damit die Verzögerungen der letzten Dekade aufgeholt werden können. Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf IT-Prioritäten, Zeitrahmen und Budgets? Daniel Straßburg: Die Reduktion des Publikumsverkehrs und die stärkere Nutzung von Remote-Tätigkeiten, etwa

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Für die Optimierung ihrer IT-Sicherheit benötigen Behörden klare, föderale Strategien und die Unterstützung des deutschen IT-Mittelstands. Daniel Straßburg, Cyber Security Experte bei SVA System Vertrieb Alexander GmbH, und John Harde, Bereichsleiter Consulting, äußern sich im Interview über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Infrastruktur der IT. Außerdem formulieren sie Zukunftsvisionen.

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Daniel Straßburg, Cyber Security Experte bei SVA System Vertrieb Alexander GmbH Homeoffice und -schooling, haben eine hohe Priorität bei der IT erzeugt. Damit reduziert sich jedoch gleichzeitig der verfügbare Zeitrahmen; denn umfangreiche IT-Angebote sollen schnellstmöglich zur Verfügung stehen. Unendliche Ressourcen stehen nicht zur Verfügung und die erhöhte Priorität spiegelt sich bisher nicht in den IT-Budgets wider. Es besteht die Gefahr, dass die Umsetzung somit auf Kosten der Informationssicherheit stattfindet. Digitalisierungsprojekte können nicht aus den bestehenden Organisationen heraus geleistet werden, sondern bedürfen der Erfahrung, der Unterstützung und der Innovationskraft des deutschen IT-Mittelstands. Konsolidierung und Virtualisierung der IT-Infrastruktur – wohin geht die Reise? John Harde: Virtualisierung als Basis für die Cloud ist elementarer Bestandteil der öffentlichen IT-Infrastruktur: Die Cloud-Technologie bietet damit die Möglichkeit, Plattformen und IT-Dienste sowohl für öffentliche Bedarfsträger als auch für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Die Herausforderung ist, die Datensouveränität zu verbessern und eine europäische Cloud-Plattform zu etablieren. Hierbei kommt dem Eigenbetrieb der Infrastruktur eine große Bedeutung zu. Wie lässt sich die Digitalisierung innerhalb der föderalen Verwaltungsstrukturen vorantreiben? Daniel Straßburg: Die Cloud-Technologie bietet die Möglichkeit, eine Blaupause für eine Vielzahl von Anwendungsfällen zu schaffen, die dann durch die Kommunen oder die Länder für ihre eigenen Bedürfnisse adaptiert werden kann. Damit werden die Fachexperten von zusätzlichen Aufgaben befreit und können sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Ziel sollte es sein, notwendige, rechtliche sowie technische

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„Der Blick auf die letzten Jahre zeigt eine Beschleunigung der Digitalisierung in allen Bereichen. Gleichwohl ist die Geschwindigkeit im internationalen Vergleich aber auch zwischen der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft zu gering, um die Digitalisierung in dem notwendigen Tempo voranzutreiben, damit die Verzögerungen der letzten Dekade aufgeholt werden können.“ Standards zu definieren, dann aber offene, abgesicherte Schnittstellen zum Austausch digitaler Informationen zuzulassen. Wie kann die Informationssicherheit bei der Digitalisierung gewährleistet werden? Daniel Straßburg: Einheitliche Plattformen reduzieren die Angriffsflächen und unterstützen die Informationssicherheit. Daneben bietet das BSI mit dem IT-Grundschutz, dem Mindeststandard zur Nutzung externer Cloud-Dienste und dem Kriterienkatalog Cloud Computing C5 umfangreiche Rahmenwerke, die bei der Absicherung von Cloud-Plattformen unterstützen. Wo ist die Politik noch stärker gefragt? John Harde: Die Nutzung von Synergieeffekten durch klare Strategien innerhalb der föderalen Strukturen, aber auch innerhalb der EU muss durch die Politik weiter forciert werden. Gleichzeitig müssen Bund, Länder und Kommunen die Innovationen im Mittelstand fördern, da dies die Exzellenz der eigenen Fähigkeiten widerspiegelt.


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Arne Schönbohm:

„Die neue Normalität sicher machen.“ fakten Das wichtigste Schadprogramm ist Emotet. Der ehemalige Banking-Trojaner vereint vielfältige Schadfunktionen. So sind beispielsweise verschiedene Software-Module zum Ausspähen von Informationen, zum Spamversand sowie zum Nachladen weiterer Schadprogramme enthalten. Zudem besitzt Emotet Wurm- und Bot-Funktionalitäten.

Corona bringt der deutschen Wirtschaft einen digitalen Schub, wie es ihn noch nie zuvor gegeben hat.

Produktionssicherhe neu denk Kosteneffizient

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Die hochsichere industrielle IOT-Lösung secunet edge unterstützt mit zukunftssicherer Anlagensteuerung und Fernwartung – und kann zudem auch in bestehenden Infrastrukturen nachgerüstet werden.


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großes interview Gerade in der Pandemie, in der viele Angestellte im Homeoffice arbeiten, ist der Schutz der IT-Sicherheit wichtig, mahnt BSI-Präsident Arne Schönbohm Text: Armin Fuhrer Foto: BSI

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ärz 2020: In ganz

Deutschland fahren Büros ihren Betrieb herunter und schalten auf Homeoffice um. Auf diese Weise soll die Ausbreitung der Corona-Pandemie gestoppt werden. Für viele Betriebe ist es nichts Neues, dass zumindest ein Teil ihrer Mitarbeiter von zu Hause aus arbeitet – aber viele andere sind auf diese von der Politik verordnete Umstellung völlig unvorbereitet. Um den Betrieb aufrechterhalten zu können, muss alles ganz schnell gehen. Viele Mitarbeiter nutzen ihre privaten Smartphones, Tablets und Laptops für die Arbeit, denn ihre Arbeitgeber haben sie bis dahin gar nicht mit solchen Geräten ausgestattet. Corona bringt der deutschen

Wirtschaft einen digitalen Schub, wie es ihn noch nie zuvor gegeben hat. Was viele Arbeitnehmer begrüßen – das Arbeiten von zu Hause – hat aber auch eine Kehrseite. Denn während alle zunächst nur darauf bedacht waren, den Betrieb möglichst ruckelfrei aufrechtzuerhalten, ging ein Aspekt dabei ziemlich unter: die IT- und Datensicherheit und der Schutz vor Cyberattacken. „Die häufig erforderliche Verlagerung von Beschäftigten und Geschäftsprozessen ins Homeoffice bringt die Gefahr mit sich, dass die IT-Sicherheit zugunsten eines ad hoc funktionierenden Homeoffice vernachlässigt wird“, stellt Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), fest.

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Mit Blick auf die Situation im Frühjahr, als die Umstellung Hals über Kopf vonstattenging, zeigt Schönbohm durchaus Verständnis für dieses Versäumnis. Mehr als ein halbes Jahr nach der spontanen Umstellung drängt er aber darauf, dass die Unternehmen die IT-Sicherheit nicht weiter schleifen lassen: „ Jetzt müssen wir diese neue Normalität nachhaltig und sicher gestalten. Tun wir das nicht, dann werden wir die Folgen schon sehr bald zu spüren bekommen“, mahnt der BSI-Präsident. Wenn die Wirtschaft weiterhin von der Digitalisierung profitieren wolle, dann dürfe sie es den Angreifern nicht zu leicht machen. Erschwerend hinzu kommt, dass in der Ausnahmesituation das IT-Fachpersonal und die Dienstleister der Unternehmen in vielen Fällen nicht mehr ohne Weiteres verfügbar sind.

sind Unternehmen aller Größen und Branchen sowie Institutionen, wie zum Beispiel kommunale Verwaltungen oder Krankenhäuser, betroffen. Zu den Opfern von Attacken gehören Automobilhersteller und Zulieferer ebenso wie Flughäfen und Fluggesellschaften. Beliebte Opfer sind auch kleine und mittelständische Unternehmen mit einem Alleinstellungsmerkmal. Von den Cyberangriffen

Auch in Corona-Zeiten hat sich an einem Befund nichts geändert: Nach wie vor geht die größte Gefahr von Schadsoftware aus. Schadprogramme gelangen in der Regel über Anhänge oder Links in E-Mails auf einen Computer. Wenn Nutzerinnen oder Nutzer auf einen solchen Anhang oder auf einen Link klicken, der auf eine manipulierte Webseite führt, wird ein Schadprogramm installiert. Dadurch werden alle Daten verschlüsselt – und erst nach der Zahlung eines Lösegelds wieder freigegeben. Die Angreifer werden immer professioneller und

Allein von Juni 2019 bis Juni 2020 kamen 117,4 Millionen neue SchadprogrammVarianten hinzu. attackieren die Unternehmen mit immer raffinierteren Programmen. Deren Zahl ist inzwischen gigantisch. „Allein von Juni 2019 bis Juni 2020 kamen 117,4 Millionen neue Schadprogramm-Varianten hinzu“, so Schönbohm. Insgesamt liegt die Zahl inzwischen bei mehr als einer Milliarde. Besonders gefährlich ist, wie schon in den zwei Jahren zuvor, die Schadsoftware Emotet. Sie wurde weiterentwickelt: Angreifer sperren inzwischen oftmals die Daten nicht mehr nur, sondern drohen damit, sie an Interessenten zu verkaufen oder zu veröffentlichen. Das steigert die Bereitschaft der betroffenen Unternehmen, Lösegeld zu zahlen. natürlich Opfer solcher Attacken werden, und gerade durch die häufige Verwendung der privaten Endgeräte für berufliche Zwecke steigt diese Gefahr weiter an. Schon aus diesem Grund sollte man den Einsatz einer VPN-Lösung öffentlichen Cloud-Diensten vorziehen, rät der BSIChef. Sofern Cloud-Dienste zum Betrieb der Anwendungen erforderlich seien, sei zu erwägen, ob eine Datenhaltung innerhalb einer privaten Cloud eingerichtet werden kann. „Und auch in einer Krisensituation sollten wichtige Überlegungen zu Sicherheit und Datenschutz, wie in der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zusammengefasst, nicht ignoriert werden“, mahnt BSI-Präsident Schönbohm. Auch Privatpersonen können

Kontinuierlicher Aufwärtstrend gründen

Immer mehr Frauen entscheiden sich in Deutschland für eine Existenzgründung. Text: Kirsten Schwieger, Foto: mostphotos

Laut KfW-Gründungsmonitor 2019 liegt der Anteil der weiblichen Gründerinnen bei 40 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Existenzgründungen durch Frauen um vier Prozent auf 216.000 an. Allerdings wurden hierbei sämtliche Frauen erfasst, die eine gewerbliche oder freiberufliche Selbstständigkeit im Voll- oder Nebenerwerb begonnen haben. Im Unterschied zu Existenzgründungen fällt die Gründerinnenquote hierzulande bescheidener aus. Laut dem vom Bundesverband Deutsche Startups herausgegebenen Female Founder Monitor 2019 sind nur 15,7 Prozent der deutschen Startup-Gründerinnen Frauen. Die gute Nachricht lautet jedoch: Die Zahlen gehen seit fünf Jahren kontinuierlich nach oben. Und: Die Zahl von Startups, in denen Frauen als Mit-Gründerinnen vertreten sind, ist circa doppelt so hoch. Fast die Hälfte der Gründerinnen orientieren ihr Geschäftsmodell übrigens an gesellschaftlichen Problemstellungen. Beliebte weibliche Branchen sind E-Commerce, Offline-Marktplätze und -Dienstleister, Bildung, Beratungsunternehmen, Nahrungsmittel sowie die Medien- und Kreativwirtschaft. ANZEIGE

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Gerade im Homeoffice sollten Virenscanner auf dem neuesten Stand sein und regelmäßig aktualisiert werfen .

Sicherheitsrisiko Homeoffice homeoffice Die Verlagerung ins heimische Büro ist ein Eldorado für Cyberkriminelle. Fundierte Sicherheitskonzepte sind überfällig, um Daten verlässlich zu schützen. Text: Kirsten Schwieger Foto: HPI/Kay Herschelman, Luke Peters/unsplash

zu Hause ins Firmennetz ein, nicht selten aus schlecht abgesicherten WLAN-Netzwerken und oft auch mit privaten Rechnern. Ein Eldorado für Cyberkriminelle, welche die vielerorts aufpoppenden Sicherheitslücken schamlos ausnutzen.

hierfür sei eine Sensibilisierung aufseiten der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter. Grundlage eines solchen Konzeptes ist eine systematische IT-Risikoanalyse, die kritische Vermögenswerte und Geschäftsprozesse identifiziert und die Risiken von Daten- oder Funktionsverlusten bewertet.

„Anstelle von Improvisation braucht es jetzt dringend fundierte Sicherheitskonzepte.“

„Der Mensch ist wahrscheinlich

„Überall ist jetzt die

Prof. Christoph Meinel, Leiter des Lehrstuhls „InternetTechnologien und Systeme“ am Hasso-Plattner-Institut (HPI)

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ehr als 100.000 Cyberattacken registrierte das BKA im Jahr 2019, seinerzeit ein Höchstwert. Als Unternehmen coronabedingt dieses Frühjahr begannen, ihre Belegschaften ins Homeoffice zu schicken, wurde weltweit eine Flut an Phishing-E-Mails und neu entwickelter Malware verzeichnet. Kein Wunder, denn bei der Auslagerung wurde vielerorts improvisiert. Mitarbeiter wählten sich außerhalb der Firewall von

Rede von einem Digitalisierungsschub. Ich würde da vorsichtiger sein und erstmal von einem Erkenntnisschub sprechen, denn so richtig weit vorangekommen sind vor allem die kleineren Mittelständler in Sachen IT-Sicherheit seit dem Frühjahrslockdown leider nicht“, konstatiert Prof. Christoph Meinel, Leiter des Lehrstuhls „Internet-Technologien und Systeme“ am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam. Bei vielen hapere es immer noch an einer professionell konfigurierten Firmenausrüstung und sicheren Zugängen ins Firmennetzwerk, beklagt er und mahnt, dass die Zeit der Improvisation nun vorbei sein müsse. „ Jetzt braucht es fundierte Risikoanalysen und Security Policies, um Unternehmensdaten zu schützen und Datenschutzanforderungen gerecht zu werden“, sagt Meinel. Voraussetzung

das größte Cybersecurity-Risiko“, weiß der Informatiker. Weiterbildung ist deshalb ein wichtiger Baustein jedes Sicherheitskonzeptes. Das fängt damit an, dass jeder Mitarbeiter den Passwortschutz ernst nimmt und besser noch mit einer Zwei-Faktor-Identifizierung digital unterwegs ist. Dann gehört es zum Pflichtprogramm im Homeoffice, dass auf den dort benutzten Rechnern aktuelle Virenscanner installiert sind und sämtliche Softwaresysteme regelmäßig Updates erhalten. Diese Updates müssen installiert werden, weil Hersteller damit aufgedeckte Sicherheitslücken schließen, die ansonsten von Angreifern genutzt werden können, um Zugang zu Systemen zu erlangen oder anderweitig Schaden anzurichten. IT-Sicherheit und neue Hard- oder Software zum Schutz der IT-Systeme und Daten im Unternehmen kosten viel Geld. Deshalb stehen die Unternehmen vor der Herausforderung, in pandemiebedingt ungewissen Zeiten die dafür nötigen Investitionen zu mobilisieren. „Fatal ist, dass bereits Mitarbeiterschulungen zur

beschlossene Investitionen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit zurückgestellt werden“, bedauert Meinel. An Sicherheit dürfe aber nicht gespart werden, insbesondere in Zeiten, in denen der Betrieb oft nur dank funktionierender IT-Systeme aufrechterhalten werden kann. Dass hier zu sparen eine Milchmädchenrechnung ist, verdeutlichen auch Zahlen des Branchenverbandes Bitkom. So entsteht der deutschen Wirtschaft jährlich ein Gesamtschaden von über 100 Milliarden Euro durch Cyberkriminalität. Denn die Hacker haben

ihre Hausaufgaben gemacht und agieren immer professioneller und organisierter. Mit immer neuen Tricks tarnen sie ihre Schadsoftware, um nicht von Anti-Malware-Tools entdeckt zu werden. Der Wettlauf mit den Hackern hat nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn alle Mitarbeiter eines Unternehmens dessen fundiertes Sicherheitskonzept mittragen.

fakten Erpressungen mit Ransomware Die größte Bedrohung stellen laut BKA Angriffe mit sogenannter Ransomware dar. Die Schadsoftware verschlüsselt auf den angegriffenen Rechnern Daten, für deren Entschlüsselung in der Regel „Lösegeld“ gefordert wird – meist in der Digitalwährung Bitcoin.


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7 Tage die Woche 24 Stunden aufpassen partner content

In der sich rasch verändernden Digital-Welt war das die Steinzeit. Die vergangenen zwei Jahre zeigten: Nun sind deutsche Mittelständler die Opfer. Es geht nicht mehr um das Veröffentlichen von Internas, sondern darum, dass die Firmen produzieren können. Die Erpresser fordern Geld, damit eingeschleuste Malware nicht dafür sorgt, dass die eigenen Rechner die Maschinen in den Fabriken lahmlegen. Solche Angriffe sind keine Science-Fiction mehr, sondern Alltag: Konzerne haben bereits große Sicherheits-Abteilungen, die versuchen, Eindringlinge in ihre IT-Inf-

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Die Liste erfolgreicher Hackerangriffe auf US-Konzerne ist lang, die Namen der Opfer sind bekannt: Adobe, Ebay, Yahoo, die Einzelhandelsriesen Home Depot und Target, die J.P. Morgan Chase Bank, die Fast-Food-Kette Wendy‘s. Alle hatten Anfang des Jahrzehnts sogenannte Malware in ihren IT-Netzwerken. Per E-Mail-Anhang war die Software eingeschleust worden und stellte interne Daten ins Internet, womit die Konzerne erpresst wurden.

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Mittelständler werden immer häufiger Opfer von Hackerangriffen. Es gibt nun Helfer, die Firmen bei IT-Angriffen gegen Produktionsstillstand schützen.

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Sebastian Brabetz, Geschäftsleitung Professional Security Solutions mod IT Services GmbH rastruktur rund um die Uhr zu erkennen und abzuwehren. Sie nutzen beispielsweise Programme, um alle Logdaten ihres IT-Systems zu überprüfen. Das sind digitale Info-Häppchen, die bei Computertätigkeit entsteht. Jeder Rechner liefert am Tag tausende Logs, die andauernd kontrolliert werden müssten, um absolute Sicherheit zu garantieren, in einer Firma fallen täglich mehrere Milliarden Logdaten an. Und: Wenn sich wer von außen 20 Mal vergeblich einloggen will aber immer ein falsches Passwort eingibt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er versucht, das Passwort zu erraten, um ins Netzwerk einzudringen. Das ist nur ein simples Beispiel, was bedeutet: Jede Sekunde eines Tages und einer Nacht müssen ständig Sicherheitslücken geschlossen werden.

Die Masse sorgt für Experten-Arbeit rund um die Uhr, ohne Pausen, immer – was Mittelständlern Personalprobleme verursacht. Zwar haben die Firmen meist Virenscanner und andere Sicherheitssoftware, aber wer kann ständig darauf schauen? Wer wehrt um Mitternacht Hackerangriffe ab? Wer am Wochenende? Wer erkennt die sich ständig ändernden Bedrohungen? In der neuen digitalen Welt gibt es Helfer, die das übernehmen. In Kassel unterhält die Security Sparte der Firma mod IT Services einen Security Operations Center, dessen Mitarbeiter rund um die Uhr auf kritische Alarme reagieren. Die SIEM-Fachleute können alle Log-Daten kontrollieren, ohne dass die das Netzwerk des Kunden verlassen. SIEM steht für Security Information and Event Management. Dass der Dienstleister seinen Service remote leisten kann, also ohne Milliarden von Logdaten von den Firmenrechnern zu holen, bietet große Vorteile. Die Daten gelangen nicht in die Cloud, sie sind vor dem Zugriff von fremden Behörden, Geheimdiensten und Kriminellen sicher. In dem Security Operations Center in Kassel kontrollieren Experten 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche auf Bildschirmen IT-Systeme der Kunden, um Angriffe auf die Netzwerke der Kunden abzuwehren. Sie nutzen State-of-the-Art-Tools wie PenTera des israelischen Unternehmens Pcysys.

„Es geht nicht mehr um das Veröffentlichen von Internas, sondern darum, dass die Firmen produzieren können. Die Erpresser fordern Geld, damit eingeschleuste Malware nicht dafür sorgt, dass die eigenen Rechner die Maschinen in den Fabriken lahmlegen.“ PenTera ist eine automatisierte Angriffssoftware, die mit den allerneusten, sich ständig ändernden Angriffstechniken Netzwerke angreift, während die Angriffe im Security Operations Center live beobachtet werden, um mögliche Lücken im System zu erkennen und dafür zu sorgen, dass die Alarmanlagen immer gut eingestellt sind, gegen die sich ständig verändernden Attacken. Zum Arsenal gehört Tenable-Software, die Schwachstellen-Management automatisiert und für besseren Schutz sorgt. Tenable beugt also vor, SIEM erkennt, wenn trotzdem etwas passiert und PenTera ermöglicht, dass die SIEM immer gut eingestellt ist und keine Malware auf die Firmen-Netzwerke gelangt. Willkommen in der schönen neuen digitalen Welt, in ihr könnte, im Fall der Fälle, die richtige Hilfe wichtig sein.

Seit 30 Jahren wissen Kunden der mod IT Services um den ganzheitlichen Ansatz – Beratung, Erarbeiten von individuellen Lösungen und gemeinsame Umsetzung in Projekten oder im laufenden Betrieb. Erfahrung, Vertrauen und IT-ProzessExpertise sind dabei die Grundpfeiler für die IT-Dienstleistungen Enterprise Service Management, Workplace Management und IT-Security. An den Standorten Einbeck, Hannover und Kassel arbeiten rund 120 IT-Experten an individuellen Lösungen und betreuen mehr als 10.000 Endanwender weltweit.

www.it-mod.de


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Mit Zertifikaten für Sicherheit sorgen zertifizierungen IT-Security Made in Germany steht bei Unternehmen hoch im Kurs. Sie schaffen Vertrauen und sichern störungsfreie Geschäftsprozesse.

zu überprüfen. Daher greifen sie gerne auf solche Cloud-Anbieter zurück, die ein Zertifizierungsverfahren vorweisen können, das ihnen die Erfüllung aller Anforderungen attestiert.

Text: Armin Fuhrer Foto: Florian Krumm/unsplash

Werden die Befolgung des

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rsprünglich wurde es 1887

als Warnung der Engländer vor minderwertiger deutscher Ware erfunden, doch das Siegel „Made in Germany“ gilt längst als Qualitätsmerkmal, mit dem seine Träger gut werben können. Und das gilt nicht nur für Branchen wie die Autoindustrie, sondern auch für viele andere Unternehmen, die digital arbeiten oder sich im Transformationsprozess befinden. So bevorzugen beispielsweise viele Cloud-Anbieter deutsche Zertifizierungen und Sicherheitsvorkehrungen, weil deren Niveau als hoch gilt. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen ist es sehr schwierig bis unmöglich, die Einhaltung wichtiger Sicherheitsstandards oder auch des Datenschutzes gemäß der DSGVO

Datenschutzes und der Datenschutzgrundverordnung mit einem Zertifikat bestätigt, können sich sowohl der Cloud-Anbieter als auch der Anwender absichern. Beispielsweise bietet das Bundeswirtschaftsministerium das Trusted Cloud-Datenschutzprofil (TCDP) an, das zusätzlich nach den Maßgaben des Bundesdatenschutzgesetzes auch Qualitäts- und Transparenzkriterien umfasst. Der Anforderungskatalog C 5 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) ermöglicht den Unternehmen, die Informationssicherheit von Cloud-Diensten zu beurteilen.

Mit Blick auf den IT-Grundschutz gilt die Sicherheitszertifizierung ISO 27001 als die weltweit am stärksten verbreitete Zertifizierung. Im IT-Grundschutzdialog wird detailliert beschrieben, wie Un-

Mit Blick auf den ITGrundschutz gilt die Sicherheitszertifizierung ISO 27001 als die weltweit am stärksten verbreitete Zertifizierung. ternehmen auf bestimmte Bedrohungslagen reagieren sollen. Dabei werden Vorgehensweisen, interne Prozesse und Entwicklungs- und Operationsteams, zertifiziert. Das BSI prüft für angenommene Risiken und Bedrohungslagen, ob seine Vorgaben erfüllt sind. Die Zertifizierung ISO 27001 muss regelmäßig wiederholt werden. Das BSI betreibt weitere

Zertifizierungsprogramme, in denen jeweils die Regeln beschrieben sind. Dazu gehören Geltungsbereiche, bedarfsgerechte Prüfkriterien, Anforderungen sowie Nachweise. Ebenso werden das Verfahren sowie das Management zur Durchführung der

Zertifizierung festgelegt und beschrieben. Das BSI prüft die Möglichkeit der Zertifizierung eines Produktes auf Anfrage. Voraussetzung für eine Zertifizierung ist eine technische Evaluierung nach den im Zertifizierungsprogramm veröffentlichten Sicherheitskriterien beziehungsweise technischen Richtlinien. Im Rahmen der Prüfung des Produkts bestätigt das BSI im Erfolgsfall, dass eine Produktversion bestimmte funktionale und Sicherheitseigenschaften erfüllt, die in Schutzprofilen, Sicherheitsvorgaben oder in den technischen Richtlinien spezifiziert sind. Dabei wird allerdings die Vertrauenswürdigkeit des Personals des Produktentwicklers und -herstellers vorausgesetzt, also durch das BSI nicht überprüft. Unter anderem bietet auch der TÜV Süd eine Bandbreite verschiedener Cyber-Security-Zertifizierungen an. Sie sind in der Lage, einzeln oder in Kombination zu überprüfen, wie standhaft das IT-System eines Unternehmens bei Cyber-Angriffen wirklich ist und bestätigen die Sicherheit ebenfalls mit Siegel.

Werden die Befolgung des Datenschutzes und der Datenschutzgrundverordnung mit einem Zertifikat bestätigt, können sich sowohl der Cloud-Anbieter als auch der Anwender absichern.


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WIR HABEN SICHERHEIT NEU GEDACHT, DAMIT SIE SICH AUF IHRE ARBEIT KONZENTRIEREN KÖNNEN.

ARMORLOCK™ NVMe™ SSD mit Verschlüsselung Eine effiziente Datensicherung wird zur Zeit immer wichtiger. Woran liegt das? Wir produzieren so viele Daten wie noch nie – wir empfangen Nachrichten, treffen uns virtuell und erzeugen Videos in 4K. Das damit einhergehende Datenwachstum wird mit den Entwicklungen im Markt auch weiterhin nicht abbrechen. Es muss eine entsprechende Dateninfrastruktur geschaffen werden, um mithalten zu können und sensible Informationen sicher zu speichern. Diese Notwendigkeit wird besonders bei Filmproduktionen deutlich. Wochenlange Vorproduktionen, tagelange Shootings und hohe Budgets – all das steht auf dem Spiel, wenn wertvolles Videomaterial für Serien oder Filme verloren geht. Was die Fans freut, ist für die Produktionsfirmen ein Albtraum. Wie können Leaks verhindert werden? Es spielen unterschiedliche Aspekte eine Rolle, aber mit einer 256-Bit-AES-XTSverschlüsselten Speicherlösung ist schon viel geholfen. Die ArmorLock-verschlüsselte NVMe SSD und die dazugehörige App basieren auf einer Technologie, die innovativen und benutzerfreundlichen Datenschutz ermöglicht, ohne dabei die Produktionsabläufe zu unterbrechen. Wir haben dazu derzeitig funktionierende und bewährte Sicherheitskonzepte ausgewählt und mit unseren eigenen kreativen TechnologieAnsätzen verbessert, wo es nötig war. Aus diesem Konzept konnte eine Architektur entwickelt werden, die Sicherheit über viele technische Ebenen bietet.

Wie funktioniert die Entschlüsselung des Produkts und welche Vor- oder Nachteile gehen damit einher? Eine zentrale Rolle spielt das Smartphone: Nach der Installation der ArmorLock-App werden nur sehr gering Daten des Geräts abgefragt. Andere Anwendungen können nicht auf die Applikation zugreifen. Zudem benötigt die App keine Anbindung an das Internet, sondern funktioniert via Bluetooth oder USB-Kabel. Da dort der Sicherheitsstandard verbesserungswürdig ist, haben wir auf Face- oder Touch-ID zurückgegriffen. In der App selbst registriert sich der Eigentümer der ArmorLock als Manager des Laufwerks. Dazu wird das Laufwerk an Laptop oder PC angeschlossen, die App geöffnet und das Gerät per Knopfdruck hinzugefügt. Daraufhin kann der Eigentümer den Standort der Platte einsehen und weitere Nutzer zum Zugriff authorisieren. Sollte das Laufwerk beispielsweise vom Set per Kurier zur Postproduktion geschickt werden, kann festgelegt werden, dass nur diese eine bestimmte Person im Colour Grading auf die SSD zugreifen kann.

Um die Abläufe in der Produktion nicht aufzuhalten, bietet die verschlüsselte SSD Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 MB/s.

Highlights • Einfache Entsperrung mit dem Smartphone, kein Passwort erforderlich • Management für mehrere Benutzer und Laufwerke • 256-Bit-AES-XTS Hardwareverschlüsselung • Professionelle Übertragungsgeschwindigkeiten: bis 1.000 MB/s Lesen, bis 1.000 MB/s Schreiben* • Wärmeableitender Aluminiumkern für zuverlässige Funktion auch bei hoher Belastung • Extrem robustes IP67-Gehäuse (wasser- und staubdicht), fallgetestet aus 3 m** Höhe und stoßsicher bis 500 kg • Gerät für den professionellen Einsatz mit 5 Jahren Garantie

Wie fügt sich das Gerät in einem hektischen produktiven Umfeld ein? Durch ihr kleines, aber robustes Design ist die SSD ideal geeignet für die stressige Umgebung am Set. Das Gehäuse ist IP67-klassifiziert und damit wasser- sowie staubdicht, fallgetestet auf 3 Meter Höhe und stoßsicher bis 500kg. Der wärmeableitende Aluminiumkern ermöglicht zuverlässige Funktion auch bei hoher Belastung.

* Basierend auf Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. 1 MB/s = 1 Million Bytes pro Sekunde. Basierend auf internen Tests; die Leistung kann je nach Hostgerät, Nutzungsbedingungen, Festplattenkapazität und anderen Faktoren variieren. ** Auf Betonboden mit Teppich.


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Verantwortungsvolle Digitalisierung für eine bessere Medizin einleitung Das deutsche Gesundheitswesen hat sich in der Vergangenheit in Bezug auf die Digitalisierung wahrlich nicht als Vorreiter hervorgetan. In relevanten Rankings fand es sich stets im unteren Drittel, manchmal sogar (Bertelsmann Health Index) auf dem vorletzten Platz wieder. Foto: Wiebke Peitz

D

abei sind die Vorzüge einer digitalisierten Medizin in vielen Ländern Europas und der Welt längst beobachtbar. Und so hat sich auch Deutschland in letzter Zeit aufgemacht, hier nicht nur aufzuholen, sondern auch eine Führungsrolle anzustreben. Verschiedene Gesetzesvorhaben der letzten Jahre (Digitales Versorgungsgesetz – DVG, Patientendatenschutzgesetz – PDSG und Krankenhauszukunftsgesetz – KHZG) fördern und fordern digitale Strukturen im Gesundheitswesen. Ein wesentliches Element hierbei ist die elektronische Patientenakte auf Basis der sicheren Telematik-Infrastruktur (TI) der Gematik, die ab dem 1. Januar 2021 jedem Versicherten auf Wunsch von seiner Kasse bereitzustellen ist und für die der Patient einen Anspruch an Gesundheitsdienstleister hat, relevante Daten für ihn dort abzulegen. Auch wenn dies anfangs noch Dokumente und keine strukturierten Daten sind, ist dies doch ein richtiger und wichtiger Schritt in eine digitale Zukunft. Das Thema der Nutzung strukturierter Daten auf Basis internationaler Standards wird parallel vorangetrieben, so hat Deutschland unlängst eine Landes-Lizenz für Snomed CT (ein international einheitliches Klassifizierungssystem für klinische Daten) erworben. Kennzeichen einer digitalisierten Medizin

ist nämlich nicht der Austausch von elektronischen Dokumenten in Form von PDFs. Vielmehr zeichnet sie sich dadurch aus, dass strukturierte Daten vorliegen und

gemeinsam in Echtzeit genutzt werden können, um zu besseren Diagnosen und Therapien zu kommen. Und auch wenn Deutschland

sich jetzt erst auf den Weg zu einem nationalen digitalen Gesundheitswesen gemacht hat, wird auch die europäische Perspektive bereits ins Visier genommen: Im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft treibt Deutschland die Entwicklung eines europäischen Gesundheitsdatenraumes voran. Um sensible Gesundheitsdaten nicht nur nordamerikanischen, von Unternehmensinteressen geprägten oder asiatischen, von Staatsinteressen beeinflussten Cloud-Anbietern anvertrauen zu können, wird mit Gaia-X ein europäisches Cloud-Ökosystem geschaffen. Dieses unterliegt den Regeln der DSGVO und erlaubt die Einrichtung eines konformen europäischen Gesundheitsdatenraumes (European Health Data Space). Dieser soll nicht nur Basis für die dringend notwendige Forschung mit medizinischen Daten sein, sondern auch ganz konkret die elektronischen Patientenakten der Bürgerinnen und Bürger auf ein europäisches Niveau heben. Auch hierfür sind die Standardformate (IPS: International Patient Summary) sowie ein Austauschformat für Patientenakten (eHRFX) definiert. Bis 2023 soll hier die benötigte Vernetzung über die sogenannten National Contact Points (NCP) realisiert sein. Medizin ist definitiv datengetrieben. Dabei ist Digitalisierung kein Selbstzweck – bessere Daten und die ihre gemeinsame Nutzung führen zu einer besseren Medizin, viele Services in der zukünftigen Patientenbetreuung sind ohne diese Daten und die verarbeitenden Algorithmen gar nicht denkbar. Selbstverständlich müssen bei so sensiblen Daten wie Gesundheitsdaten die hohen Anforderungen des Datenschutzes jederzeit angemessen berücksichtigt werden – aber aus Angst vor einem potenziellen Missbrauch die Möglichkeiten der digitalen Medizin nicht zu nutzen, kann ethisch auch nicht verantwortet werden. Die Zukunft der

Dr. med. Peter Gocke, Leiter der neu geschaffenen Stabsstelle „Digitale Transformation“ der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Selbstverständlich müssen bei so sensiblen Daten wie Gesundheitsdaten die hohen Anforderungen des Datenschutzes jederzeit angemessen berücksichtigt werden.

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ANALYSE

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Von Baustellen, Wünschen und Visionen Wie es um die Digitalisierung in der Praxis bestellt ist partner content

bar zu machen. Bereits 2004 wurde die Einführung der TI gesetzlich beschlossen. Danach tat sich lange Zeit nur wenig. Aber im Jahr 2018 löste Jens Spahn im Amt des Gesundheitsministers die Handbremse. Neben der TI nahm er sich auch der elektronischen Patientenakte (ePA), dem E-Rezept und der Einführung digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGAs) an. So viel Fortschritt in solch kurzer Zeit stieß auf viel Diskussionsbedarf.

Die Digitalisierung ist längst keine Zukunftsvision mehr, sondern hält in allen Bereichen unseres Lebens Einzug. Dabei werden nicht nur neue Märkte erschlossen, sondern auch existierende auf den Kopf gestellt – allen voran der Gesundheitsmarkt. In kaum einem anderen Sektor erwarten wir so wegweisende Veränderungen durch die Ausschöpfung digitaler Möglichkeiten. Ein Blick in Europas Norden zeigt, wie es geht: 2002, als das elektronische Rezept in Deutschland erstmals erprobt wurde, gehörte es in Schweden bereits zum Standard. Heute werden dort über 99 % der Verordnungen digital übermittelt. Warum hinken wir hierzulande so hinterher?

Neuer Fokus: Der Patient im Mittelpunkt Bei einem stößt die Transformation jedoch auf Zustimmung – dem Patienten. Denn das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen ändert sich. Individuelle Daten zu Ernährung, Bewegung oder Schlaf werden mittels Smartphone oder -watch aufgezeichnet, an die entsprechende App übermittelt und in leicht verständlichen Grafiken auf bereitet. Für Patienten mittlerweile Normalität – und bestenfalls zukünftig auch Teil der ambulanten Versorgung. Sie möchten über ihre Gesundheit, Symptome und Behandlung nicht nur informiert sein, sondern auch aktiv mitbestimmen. Dabei muss alles in den vernetzten Alltag passen: Der Austausch mit dem Arzt oder Apotheker soll schnell und unkompliziert

Vorsicht Baustelle: Die Datenautobahn für das Gesundheitswesen Durch die Großbaustelle Telematikinfrastruktur (TI) stand Deutschland in Sachen Digitalisierung lange auf dem Standstreifen. Ziel der Datenautobahn ist es, verschiedene Akteure des Gesundheitswesens miteinander zu vernetzen und medizinische Informationen schneller, einfacher und gleichzeitig sicher verfüg-

und das Angebot zunehmend digital verfügbar sein, sei es Online-Terminbuchung, Video-Sprechstunde oder Versand der Medikamente. Zukunftsmusik: Wie wir morgen zum Arzt gehen Wie könnte sie also aussehen, die Versorgung der Zukunft? Denkbar wäre: Der Patient von morgen ist nicht zwingend krank. Er beschäftigt sich aktiv mit seiner Gesundheit, macht sich im Internet schlau und misst seine Vitaldaten. Sucht er den Kontakt zu einem Arzt, vereinbart er via App einen digitalen oder physischen Termin. Datenschutzerklärung, Auf klärungsvereinbarung und Anamnesebogen werden vorab digital ausgefüllt und signiert. Sofern der Patient dies möchte, erhält der Arzt über die ePA Einblick in seine Krankheitsgeschichte und den Medikationsplan. Nach der Konsultation wird das E-Rezept an den Apotheker übermittelt und das Medikament direkt nach Hause geliefert. Wird eine DiGA verordnet, kann der Patient die App per Freischaltcode von seiner Krankenkasse auf das Smartphone laden. Bei der Weiterversorgung im Krankenhaus oder durch andere Heilberufler können die Daten aus der ePA genutzt und

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Patienten wünschen sich einen schnellen und unkomplizierten Austausch mit dem Arzt oder Apotheker sowie digitale Angebote. Doppeluntersuchungen vermieden werden. Klingt nach ferner Zukunft? Nicht ganz: Nach Spahns Vision wird das bereits 2022 gelebte Praxis. Das Ziel: Die digitale Praxis Allerdings sind aktuell noch nicht einmal alle Praxen an die TI angeschlossen. Prozesse und Lösungen an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen, stellt für viele Heilberufler eine Herausforderung dar. In der Theorie sieht die papierlose Praxis mit digitalem Workflow, d.h. mit einem Praxisverwaltungssystem (PVS), das mit anderen Programmen wie Personalplanung, Wareneinkauf, Abrechnung und Buchhaltung intelligent kommuniziert und interagiert, einfach aus. In der Praxis stellen sich viele Fragen: Wo anfangen, welcher Anbieter ist der richtige und wer trägt die Kosten? Sicher ist: Wer sich jetzt mit der Digitalisierung in der Praxis auseinandersetzt, kann heute schon profitieren, aktiv mitgestalten und zukunftsfähig bleiben.

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20 Digitales Gesundheitswesen

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„Da bewegt sich einiges.“ insurance technology Dr. Nikolai Dördrechter, InsurTech-Experte und Mitautor der Studie InsurTech-Radar, über die Situation der InsurTechs im Bereich des Gesundheitswesens. Text: Chan Sidki-Lundius Foto: Presse, Sora Shimazaki/pexels

che Abwicklung ihrer Versicherungsangelegenheiten erwarten. Bestenfalls eine digitale Abwicklung, die genauso einfach ist wie das Einkaufen im Internet. Mittlerweile sind auf dem

deutschen Versicherungsmarkt rund 130 InsurTechs aktiv. Dass der Markt nicht nur Gewinner hervorbringt, zeigt der letzte InsurTech-Radar 2019. „Etwa ein Drittel der Gründungen seit dem Jahr 2000 sind wieder ausgeschieden oder haben sich anderen Geschäftsfeldern zugewandt“, berichtet Dr. Nikolai Dördrechter. Gründe dafür seien Insolvenzen, Verkäufe sowie Pivotierungen von Start-ups, die ihren Tätigkeitsschwerpunkt auf Aktivitäten außerhalb der Versicherungsbranche verlegt haben. „Die Start-up-Szene ist zwar insgesamt viel reifer geworden, aber eine

Erfolgsgarantie gibt es nicht. Wesentliche Herausforderungen sind zum Beispiel nach wie vor der vollautomatische Datenaustausch mit Versicherern, komplexe Tariflandschaften und die hohen Kosten der Kundengewinnung und -bindung“, bilanziert Nikolai Dördrechter. Die Entwicklung der InsurTechs

zeigt aber auch, dass sich inzwischen einige Start-ups heraus kristallisiert haben, deren Geschäftsmodelle überdurchschnittlich erfolgreich sind. Ihr Erfolg liegt in der strategischen Kooperation mit etablierten Versicherern, etablierten Vertriebsorganisationen und zunehmend anderen InsurTechs. Experten erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Der Blick auf die Verteilung der InsurTechs entlang der Wertschöpfungskette bringt

Dr. Nikolai Dördrechter, InsurTech-Experte und Mitautor der Studie InsurTech-Radar Der digitale Wandel ist auch in der eher trägen Versicherungsbranche angekommen. Er bietet etablierten Unternehmen wie auch Start-ups im Bereich Insurance Technology (kurz: InsurTechs) unendlich viele neue Möglichkeiten. Das liegt auch daran, dass insbesondere Kunden der jüngeren Generation heutzutage von ihrer Versicherung neben einer kompetenten Beratung schnelle Problemlösungen, günstige Preise und vor allem eine einfa-

Versicherungsbeiträge und -modelle lassen sich neu und kundenzentriert anpassen, was auch letzendlich den Kunden zugutekommt.

Versicherungsbeiträge und -modelle lassen sich neu und kundenzentriert anpassen, was letztlich auch den Kunden zugutekommt.

Reha in höchster Qualität Die Deutsche Rentenversicherung Bund bietet Patientinnen und Patienten von der Ostsee bis zum Schwarzwald in 27 Kliniken die für ihre Behandlung richtige Rehabilitationseinrichtung – das Ganze natürlich auch in Zeiten von Corona unter der größtmöglichen Sicherheit. Dabei steht die Deutschen Rentenversicherung Bund von der Planung bis zur Zeit der Klinikentlassung an der Seite der Patienten und hat es sich zum höchsten Ziel gesetzt, die Bedürfnisse des Patienten stets in den Vordergrund zu stellen. Die Versicherten haben die Möglichkeit, sich eine Reha-Klinik auszusuchen. Eine Aufnahme ist bei entsprechender Indikation und Aufnahmekapazität möglich. Die DRV freut sich über die verstärkte Nutzung des sogenannten Wunsch- und Wahlrechtes in unseren Kliniken, was für die besondere Qualität unserer Häuser spricht.

Andreas Konrad, Abteilungsleiter Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund informiert im Interview über die Betreuung vor, während und nach der Reha. Welche Behandlungen werden in den Kliniken angeboten? Wir bieten für fast alle medizinischen Bedürfnisse eine passende und hochqualitative Behandlung – ganz gleich, ob es um Probleme mit dem Rücken, Transplantationen, chronische Schmerzen, Psychotherapie oder Krebserkrankungen geht. All unsere Teams arbeiten, gemeinsam mit dem Patienten, daran, eine schnelle Besserung zu erzielen. So kann mit Kraft und neuem Schwung in Beruf und Alltag zurückgekehrt werden. Wie können sich Patienten bestmöglich auf die Reha vorbereiten? Die Deutschen Rentenversicherung Bund steht

ebenso an den Tag: Die Verteilung der drei Segmente Angebot, Vertrieb und Betrieb ist ausgewogener geworden, wobei die Zurverfügungstellung von unterstützender Technologie mit dem Ziel der Vereinfachung von Prozessen für Versicherungen und Kunden rasant auf dem Vormarsch ist. Mit Blick auf die

Gesundheitsbranche wird deutlich, dass auch hier einiges in Bewegung ist. „Einen direkten Versicherungsbezug haben in unserem InsurTech-Radar zwar nur eine Handvoll Gesundheits-Start-ups. Zieht man den Kreis aber weiter und zählt alle TechStart-ups mit, die etwas mit Gesundheit zu tun haben und im weiteren Sinne auch für Versicherungen interessant sind, kommen allein in Deutschland 30 bis 40 dazu“, so Nikolai Dördrechter. Online-Sprechstunden bzw. die Diagnose aus der Ferne, gestützt durch dezentral vom Patienten erhobene Messwerte wie etwa Blutdruck oder Blutzucker, hätten nicht zuletzt auch durch Corona einen echten Boom erfahren. Ein großer Trend sei auch das Thema E-Health. Hier haben die Versicherungen zunehmendes Interesse daran, über neue Datenquellen wie Apps und in Kooperation mit den behandelnden Ärzten gesundheitsbezogene Informationen und Daten über ihre Kunden zu sammeln, um diese zu einer gesünderen und bewussteren Lebensweise zu motivieren. Ein weiterer Vorteil dieser Art der Gesundheitsprävention: Versicherungsbeiträge und -modelle lassen sich neu und kundenzentriert anpassen, was letztlich auch den Kunden zugutekommt. Schwierig ist noch immer der Umgang mit digitalen Krankenakten. Nikolai Dördrechter: „Da tut sich Deutschland insbesondere aus Datenschutzgründen schwer. Hier gibt es noch einiges zu tun.“

immer an der Seite der Patienten. Wir unterstützen bei Fragen aller Art, beispielsweise, wenn es um die Anreise, den Gepäcktransport oder die etwaige Kinderbetreuung geht. Die Gesundheit unserer Patienten steht für uns stets im Mittelpunkt. Unser hochqualifiziertes Fachpersonal begleitet und unterstützt alle Patientinnen und Patienten während des gesamten Aufenthaltes. Können Sie sagen, wie der weitere Ablauf, nach dem Verlassen der Klinik, aussieht? Unser größtes Ziel ist es, dass die Patienten unsere Kliniken gestärkt verlassen und selbst wieder voll im Leben stehen und daran teilhaben können. Für die Zeit danach kontaktieren wir gerne das vom Patienten gewohnte ärztliche Umfeld und besprechen das weitere Vorgehen, sodass die medizinische Betreuung auch danach sichergestellt ist. Wir weisen bereits in der Klinik auf die diversen Nachsorgeangebote hin, um die Nachhaltigkeit der Rehabilitation zu gewähren.


ANALYSE

Digitales Gesundheitswesen 21

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PKV im Wandel krankenversicherung Im Gespräch mit Dr. Ralf Kantak, dem Vorsitzenden des Verbandes der Privaten Krankenversicherung, über die Herausforderungen durch die Coronapandemie und Zukunftsaussichten und -pläne für 2021.

über das hinauszugehen, was die gesetzlichen Kassen anbieten. Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die PKV aus?

Wir haben durch Corona erhebliche Aufwendungen, schätzungsweise mehr als eine Milliarde Euro in diesem Jahr. Eine große Unbekannte ist, welche Spätfolgen noch auf uns zukommen, zum Beispiel, weil Behandlungen unterbrochen oder Operationen verschoben wurden. Denn das wird längerfristig auf die Gesundheit der Versicherten durchschlagen.

Text: Alicia Steinbrück Foto: Presse, John Mark Smith/unpalsh

Wie sehen Ihre Erwartungen für das kommende Jahr aus?

Die Corona-Pandemie wird uns auch 2021 noch sehr fordern. Die PKV ist entschlossen, ihre gute Rolle bei der Bewältigung der Pandemie weiter wahrzunehmen. Sie garantiert nicht nur ihren Versicherten Schutz, sie steht auch zu ihrer gesellschaftspolitischen Mitverantwortung. Für 2021 soll erneut gelten, was sich 2020 erwiesen hat: Das Coronavirus ist in Deutschland auf eines der besten Gesundheitssysteme der Welt getroffen. Die Parteien werden im Bundestags-Wahlkampf 2021 gut daran tun, dieses bewährte duale System nicht anzutasten – zumal die Zufriedenheit der Versicherten derzeit ein historisches Rekordniveau erreicht.

Dr. Ralf Kantak, Vorsitzender des Verbandes der Privaten Krankenversicherung Welches waren 2020 die besonderen Herausforderungen für die Private Krankenversicherung hinsichtlich der Digitalisierung?

Die PKV ist traditionell Motor für Innovationen im Gesundheitswesen. Diesen Anspruch wollen wir auch bei der fortschreitenden Digitalisierung erfüllen. Mit unserem Start-up-Fonds „heal capital“ treiben wir digitale Innovationen voran, die eine noch bessere medizinische Versorgung ermöglichen. Die PKV entwickelt zudem eine eigene elektronische Patientenakte und beteiligt sich am Aufbau der Telematik-Infrastruktur. In einzelnen Tarifen sind bereits die Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) enthalten, die Voraussetzungen für die Aufnahme von DiGA in das allgemeine Leistungsspektrum der PKV werden derzeit geklärt. Ziel ist es dabei,

Was dürfen die Privatversicherten im kommenden Jahr vom PKV-Verband erwarten?

Wir setzen uns weiter für eine Reform zur Verstetigung der Beitragsentwicklung ein. Denn während die Einnahmen der GKV jedes Jahr automatisch steigen, kann es in der PKV zu einem Wechsel von Jahren der Beitragsstabilität und dann umso größeren Sprüngen kom-

Die Standorte

Stralsund

SchleswigHolstein 1

Hamburg

Bremen

1

MecklenburgSchwerin Vorpommern 3

Kassel

Köln

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Hessen Rheinland- 11 Pfalz Frankfurt 15 Trier Mainz Saarbrücken

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Brandenburg

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Nordrhein- Bielefeld Westfalen

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Standorte

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Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat ein Leipzig 10 Dresden Leipzig Düsseldorf dichtes Netz Nicht nur die 10 an Reha-Zentren. Dresden Kassel Erfurt Sachsen Köln fachmedizinische Qualität spricht für unsere 14 Erfurt Thüringen Sachsen Einrichtungen. Auch Lage und Ausstattung sind 13 Hessen 17 Thüringen gute Argumente für eine Behandlung in unseren Rheinland- 11 16 Pfalz die in den FrankfurtKliniken, 15 17 landschaftlich schönsten Trier www.drv-bund.de/reha-zentren Regionen liegen: zwischen Nordsee und Alpen, Nürnberg Mainz 16 zwischen Schwarzwald und Ostsee.

18 Württemberg

Freiburg

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Berlin

Hannover

Nordrhein- Bielefeld Westfalen

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Niedersachsen

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Das Coronavirus ist in Deutschland auf eines der besten Gesundheitssysteme der Welt getroffen. ANZEIGE

SchleswigHolstein

Kiel

men. Unser Vorschlag, dies abzuändern, wird auch von Verbraucherschützern unterstützt. Außerdem fordern wir, den PKV-Standardtarif wieder für alle Privatversicherten zu öffnen, damit wir bei finanziellen Problemlagen optimal helfen können. Und wir werden den gemeinsam mit der Ärzteschaft entwickelten Entwurf der neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) fertigstellen, die den neuesten Stand der Medizin abbildet.

Kiel

2

2

Für Familien gibt es verschiedenste Versicherungsmodelle, Informieren lohnt sich!

Saarbrücken

12

Saarland München

Baden18 Württemberg

21 22

Nürnberg Bayern

Stuttgart Freiburg Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat ein dichtes Netz an Reha-Zentren. Nicht nur die fachmedizinische Qualität spricht für unsere Einrichtungen. Auch Lage und Ausstattung sind 20 gute Argumente für eine Behandlung in unseren Kliniken, die in den landschaftlich schönsten Regionen liegen: zwischen Nordsee und Alpen, zwischen Schwarzwald und Ostsee.

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München

www.drv-bund.de/reha-zentren

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22 Digitales Gesundheitswesen

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Digitale Sicherheit des Gesundheitswesens zukunft Im Gespräch mit Horst-Dieter Beha, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter e.V. über den aktuellen Stand der Digitalisierung im Medizin- und Gesundheitsbereich. Text: Alicia Steinbrück Foto: Presse, Tima Miroshnichenko/pexels

Branche dünn gesät ist, umso mehr aber in den Häusern selbst, weil die dortigen Gehaltsstrukturen der Öffentlichen Hand nicht mit denen in der Industrie konkurrenzfähig sind. Was können Sie sich vorstellen, was im Jahr 2021 besonders spannend wird?

Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) ist nun seit vielen Jahren zum ersten Mal auf Bundesebene politisch ein Instrument geschaffen worden,

um gezielt in die Digitalisierung des Gesundheitswesens zu investieren. Nicht zuletzt dank der COVID-19Pandemie ist hier ein notwendiges Umdenken erfolgt. Eine wichtige Dauerbaustelle ist die Elektronische Patientenakte. Schon seit 2005 versucht die deutsche Politik hier Fuß zu fassen, um Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, durch die zentrale Speicherung oder Zugänglichkeit von Patientendaten Doppelbe-

Horst-Dieter Beha, Vorsitzender des Bundesverbandes der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/ Leiter e.V. Wie sieht die aktuelle Situation im Bereich der Krankenhaus-IT aus?

Die Krankenhaus-IT befindet sich seit vielen Jahren in einer Unterfinanzierung. Durch den ständig steigenden Grad der Digitalisierung werden die Anforderungen an eine funktionierende IT in den Krankenhäusern komplexer. Es hat sich über die letzten Jahrzehnte ein regelrechter Zoo an Anwendungen, Schnittstellen und Hardwareausprägungen aufgebaut, der immer schwieriger zu überblicken und verwalten ist. Hier ist eine Konsolidierung notwendig, die seit einiger Zeit auch in Gang gekommen ist. Trotzdem ist es noch ein weiter Weg zu einer einigermaßen homogenen IT-Struktur im Krankenhauswesen. Dazu kommt, dass zur Betreuung Fachpersonal vonnöten ist, welches schon in der gesamten

Auch die Anforderungen an die IT der Krankenhäuser steigen stetig.

handlungen zu vermeiden oder Risiken rechtzeitig erkennen zu können. Welche Faktoren/Rahmenbedingungen sind dafür unabdingbar?

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bringt Vorteile, aber auch große Herausforderungen für den Datenschutz. Je mehr Patientendaten digital verfügbar sind, desto größer wird die Gefahr, dass Lücken entstehen, die von Hackern ausgenutzt werden, um in Systeme einzudringen und Informationen zu stehlen. Dadurch werden Institutionen erpressbar, wofür es in der Vergangenheit einige Fälle gab und weitere sicherlich folgen. Somit hat sich als ein wesentlicher Schwerpunkt für die Arbeit des Krankenhaus-IT-Leiters die Gewährleistung des Datenschutzes innerhalb der IT-Infrastruktur herausgeschält. Mit technischen Möglichkeiten erweitern sich die möglichen Angriffsszenarien und damit die vielfältigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. Aus all dem ergibt sich, dass die IT nicht mehr von wenigen Köpfen beherrschbar ist, sondern in ihrer Vernetzungsstruktur auch auf der menschlichen Seite ein großes Maß an Arbeitsteilung und gemeinsamer Verantwortung erfordert. Seit 25 Jahren hat sich der Bundesverband KH-IT auf die Fahnen geschrieben, Verantwortliche in der Gesundheits-IT zusammenzubringen. So ist zwar eine zunehmende Tendenz der Aufnahme von Anwendungen in die Cloud zu beobachten und wird sich weiter fortsetzen, damit einhergehend aber auch ein Verlust an Transparenz für den einzelnen Akteur. Der Anwender muss sich darauf verlassen können, dass die Software funktioniert. Dieser zunehmend größeren Herausforderung wird sich unsere Gesellschaft auf dem Weg in eine digitale Zukunft stellen müssen. ANZEIGE

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eHealth-Tec – Partner Content 23

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Digitale Hilfe gegen Hektik in den Notaufnahmen partner content

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Ein Infosystem verbessert und beschleunigt Arbeit in Akut-Medizin-Kliniken. Und erleichtert nebenbei den Ärzten Dokumentation und Verwaltungsarbeit.

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Tobias Leiphold, Gründer und CEO von eHealth-Tec Eine Notaufnahme im Krankenhaus. Das Tempo ist entscheidend. Alles muss schnell gehen. Es dürfen keine Fehler gemacht werden, denn es geht oft um Leben und Tod des gerade eingelieferten Patienten. Wichtig ist jetzt, dass die Ärzte rechtzeitig die wichtigen Informationen haben, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen, alles unter Druck. In einer Notaufnahme kommen, anders als in einer Spezialisten-Praxis, alle möglichen, völlig verschiedenen Notfälle an, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Knochenbrüche, Vergiftun-

gen, Infekte, zu hoher Blutalkohol, Unterzuckerungen, Messerstiche, Schussverletzungen, ständig wechselt die Art der dringend nötigen Behandlungen. Extremsituation reiht sich an Extremsituation. Die Anforderungen an die Dokumentation sind dabei auch noch hoch, es gibt rechtliche Vorgaben. Was kann ein Krankenhaus machen, damit seine Mitarbeiter diese täglichen Notaufnahmen-Stress besser in den Griff bekommen können? Seit einigen Jahren wird in Notaufnahmen Digitiale Prozesssteuerung genutzt, um die Situation zu erleichtern. Mit deren Hilfe kann die Entscheidungsfindung verbessert werden, auch das Ressourcenmanagement. Prozesse werden besser gesteuert, beschleunigt und geglättet. Das Wissen zum Zeitpunkt der wichtigen Entscheidung des Arztes für den Patienten wird erhöht. So setzten bereits mehr als 100 Krankenhäuser das spezielle Notaufnahmen-Informationssystem ERPath des Berliner Unternehmens eHealth-Tec ein. Die Firma wird von Tobias Leipold, einem ehemaligen Rettungssanitäter, der danach Medizinmanagement studierte, geleitet. Er war einer der Gründer von eHealth-Tec. Das ERPath-System bündelt sämtliche zur Behandlung von Patienten wichtigen Informationen und steuert diese über seinen Behandlungspfad. Alle nötigen Richtgrößen werden zusammengestellt. Ein Blick auf einen Bildschirm zeigt dem Notfallarzt, was im Laufe der Behandlung an Informationen schon erhoben wurde: Vitalwerte wie Blutdruck oder die Herzfrequenz, alles ist auf einen Blick auf einem Dashboard sichtbar, muss nicht mehr abgefragt oder nachgelesen werden. Die Ärzte sehen den aktuellen Stand, nicht eine Akte von gestern oder einen alten Laborwert. Sie bekommen Haus-

Flechendeckender Einsatz in ganz Deutschland •

In knapp 100 Notaufnahmen im Einsatz

ca. 10.000 Notfälle täglich

Mehr als 120 etablierte Behandlungspfade

Seit mehr als 15 Jahren ist ERPath in zahlreichen Notaufnahmen deutschlandweit im Einsatz.

www.ehealth-tec.de

„Das Programm bietet bereits einen speziellen Behandlungspfad für das Corona-Virus an, der aus den Robert-Koch-Leitlinien entwickelt wurde.“ arztbriefe, Krankengeschichten und Laborwerte per Tastendruck auf die Hand. Und immer den gerade aktuellsten der wichtigen Werte. Das Programm liefert so etwas wie eine Checkliste: Was ist schon erledigt, was noch nicht? Auch die Priorisierung der Patienten, die am dringendsten versorgt werden müssen, wird so erleichtert und beschleunigt. All die Daten und andere gesammelte Parameter ermöglichen es Medizinern und Fachpersonal bestimmte Krankheitsbilder schneller einzuordnen und den Schweregrad des Verlaufs zu sehen. Kurz: die richtigen Entscheidungen zu treffen. Auch bei der wegen der Corona-Pandemie wichtig werdenden Triage könnte ERPath, wenn es tatsächlich nötig werden würde, für Tempo und Gerechtigkeit sorgen. Das Programm bietet bereits einen speziellen Behandlungspfad für das Corona-Virus an, der aus den Robert-Koch-Leitlinien entwickelt wurde. Systeme wie ERPath werden deshalb durch den Krankenhauszukunftsfonds, der Investitionen in moderne Notfallkapazitäten fördert, unterstützt. Die an der zentralen Notfallversorgung teilnehmenden Krankenhäuser sind im Ernstfall verpflichtet, ankommende Patienten innerhalb von zehn Minuten nach ihrer Behandlungsbedürftigkeit einzuteilen. Das heißt: Die Mediziner müssen die Reihenfolge bestimmen, nach der die Patienten behandelt werden. Wo ist Eile geboten? Wo aber kommt es nicht auf jede Sekunde an? Das Programm hilft Patienten innerhalb der definierten Skalen vorschriftskonform einzuschätzen, zu behandeln und das auch zu dokumentieren. Dokumentation ist sowieso ein Zeitfresser im Gesundheitswesen und wird durch das Informationssystem erleichtert: So wird nicht nur die lückenlose Abarbeitung der notwendigen Schritte der Behandlung garantiert, die werden auch per Klick schnell dokumentiert. Abheften und Aktenarbeit ist dann auch schon erledigt.


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Dr. Anne Geier:

„Vertrauen ist das A und O.“ Die digitalen Gesundheitsanwendungen sind ein neuer Baustein für unser Gesundheitssystem.

fakten Ihre Begeisterung für Digital Health entdeckte Anne Geier über ihre Dissertation. Anhand eines pseudonymisierten Datensatzes von 70.000 Patienten ist sie darin der Frage nachgegangen, ob die Einnahme bestimmter Antidiabetika die Wahrscheinlichkeit erhöht, an Krebs zu erkranken. Die Geschäftsführung beim SVDGV hat sie seit letztem Oktober inne.

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zanadio: Digitales Abnehmprogramm

Die Apps zanadio und

Starkes Übergewicht bedeutet für viele Betroffene nicht nur Einschränkungen im Alltag. Adipositas gilt auch als Risikofaktor für weitere Erkrankungen, wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer es mit CrashDiäten oder Lifestyle-Programmen versucht, kann jedoch allenfalls mit Jojo-Effekten rechnen, statt langfristig das Gewicht zu reduzieren.

Store erhältlich, für die

Bei starkem Übergewicht ist hingegen eine individuelle und langfristige medizinische Behandlung wichtig. Ernährungsmediziner:innen stufen eine sogenannte multimodale Therapie als besonders wirksam ein. Dabei wird sowohl die Ernährung angepasst als auch auf regelmäßige Bewegung geachtet. Das Digitale-Versorgung-Gesetz hat es nun erstmalig ermöglicht, eine solche Behandlung auch digital anzuleiten und durchzuführen: Die Anwendung “zanadio” basiert auf Mehr Informationen unter: www.zanadio.de/welt

der etablierten konservativen Adipositas-Therapie und richtet sich speziell an Betroffene mit einem Body-MassIndex von 30 bis 40. Im Programm werden das Verhalten, die Ernährung und die Bewegungsgewohnheiten der Anwender:innen mithilfe digitaler Lerninhalte einzeln adressiert und Schritt für Schritt verändert. Die Elemente des Programms werden individuell an die Situation und das Feedback der Nutzer:innen angepasst, sie können selbstständig begonnen und jederzeit flexibel ausgeführt werden. Durch die Zulassung als “App auf Rezept” oder “Digitale Gesundheitsanwendung” kann zanadio bei der Diagnose Adipositas ärztlich verordnet werden, die Kosten werden von allen gesetzlichen Krankenversicherungen vollständig übernommen.

Vivira sind im iOS AppStore und im Google Play Nutzung ist eine ärztliche Verordnung oder Diagnose erforderlich.


ANALYSE

Digitales Gesundheitswesen 25

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Fragen an Katrin Keller

großes interview Im Interview mit Dr. Anne Geier, Geschäftsführerin des Spitzenverbandes Digitale Gesundheitsversorgung e. V. (SVDGV), über aktuelle Entwicklungen und Ziele für die kommenden Jahre.

Stellungnahmeverfahren zum neuen Digitalisierungsgesetz unsere Expertise und unsere Erfahrungen einfließen lassen. Dabei bin ich stolz darauf, dass wir hierbei mit inzwischen 100 Mitgliedern ein tolles Netzwerk von innovativen E-Health-Unternehmen vereinen.

Text: Chan Sidki-Lundius, Foto: Presse

Was muss passieren, damit sich die DiGA als neue Säule der Gesundheits-

Digitale Gesundheitsanwendungen

versorgung nachhaltig etablieren

(DiGA) kommen in die Regelversorgung.

können? Was sind hier die größten Her-

Was sind deren wesentliche Vorteile

ausforderungen, zum Beispiel in puncto

und warum sind diese von Bedeutung?

Daten- und Verbraucherschutz?

Die digitalen Gesundheitsanwendungen sind ein neuer Baustein für unser Gesundheitssystem, der nicht nur das bestehende Angebot ergänzt, sondern auch gezielt Versorgungslücken schließen kann. Für Patienten haben DiGA das Potenzial, ganz neue Versorgungsimpulse zu setzen. Sie sind orts- und zeitunabhängig einsetzbar, können das Gesundheitshandeln stärken und Therapieadhärenz erhöhen – sie sind „digitale Helfer“ in der Hand des Patienten. Ärzte und Psychotherapeuten können beispielsweise durch eine effizientere Koordination der Behandlungsabläufe oder eine strukturierte Erfassung von Therapieverläufen im Alltag unterstützt werden.

Vertrauen ist das A und O bei der Etablierung der DiGA. Als Spitzenverband verstehen wir es als unsere Kernaufgabe, so umfassend wie möglich zu allen Themen rund um die DiGA zu informieren. Ärzte und Psychotherapeuten werden digitale Lösungen nur dann verschreiben, wenn sie ihnen vertrauen. Gleiches gilt bei der Anwendung für die Patienten. Mit unserer Expertise als Hersteller, aber auch in Zusammenarbeit mit Ärztevertretern wie dem Hartmannbund und dem Bündnis Junge Ärzte, geben wir unsere Erfahrungen in einer Online-Seminarreihe weiter. In Bezug auf Daten- und Verbraucherschutz ist klar festzuhalten, dass DiGA nicht mit herkömmlichen Fitness-Apps zu vergleichen sind: Datenverarbeitung zu Werbezwecken ist beispielsweise strengstens untersagt. Sie sind zugelassene Medizinprodukte, die eine Vielzahl von Anforderungen an Qualität und Sicherheit erfüllen müssen. Dazu zählt auch das Prüfverfahren gemäß der eigens erstellten Digitale-Gesundheitsanwendungen-Verordnung (DiGAV). Erst anschließend können sie in die Regelversorgung kommen.

Auf welche Entwicklungen in diesem Jahr sind Sie stolz?

Die Anerkennung der ersten DiGA ist ein echter Meilenstein für unser Gesundheitswesen und gleichzeitig „nur“ der Startschuss. Als SVDGV sind wir stolz, dass es allen beteiligten Akteuren im Schulterschluss gelungen ist, in weniger als einem Jahr eine neue Versorgungsart mit komplexen zugrundeliegenden Prozessen zu etablieren. Und das Jahr ist noch nicht vorbei. Als Verband werden wir natürlich im gerade begonnenen

Was sind Ihre Ziele für 2021?

Persönlich natürlich, dass alle in meinem Umfeld gesund bleiben und

DiGA sind nicht mit herkömmlichen Fitness-Apps zu vergleichen. wir die Covid-19-Pandemie in den Griff bekommen. Beruflich freue ich mich auf die nächsten Schritte hin zu einem digitalisierten Gesundheitssystem. Wir haben in diesem Jahr bereits große Fortschritte gemacht. Daran wollen wir 2021 anknüpfen und ihre Etablierung voranbringen. Um eine hochwertige digitale Gesundheitsversorgung weiter zu verankern, werden wir dabei die Ausgestaltung verschiedener digitaler Lösungen vorantreiben, seien es neue digitale Pflegeanwendungen, telemedizinische Angebote oder digitale Angebote zur Präventionsförderung. Blick nach vorn: Wie wird sich die Gesundheitsversorgung ändern, wo stehen wir in fünf bzw. zehn Jahren?

Durch die Weichen, die wir derzeit stellen, könnten wir in fünf oder zehn Jahren ein langgehegtes Versprechen einlösen, das seit jeher mit Digitalisierung einhergeht: Die Lebensqualität vieler Menschen nachhaltig zu steigern. Dazu müssen wir aber auch die Vernetzung von Daten noch stärker als Chance begreifen. Sie ist das Fundament dafür, dass wir – unter Beachtung unserer datenschutzrechtlichen Standards – Erkenntnisse gewinnen können, die für jeden einzelnen bessere Entscheidungen ermöglichen. Dann können wir schon in wenigen Jahren stolz sagen, dass wir es geschafft haben und Deutschland zum Vorreiter der digitalen Versorgung gemacht haben.

Katrin Keller, Gründerin und Geschäftsführerin der samedi GmbH videosprechstunde

Die Gründerin und Geschäftsführerin der samedi GmbH im Gespräch über die Videosprechstunde und ihre Vorteile. Text: Alicia Steinbrück, Foto: Presse

Was ist die Videosprechstunde? Die Videosprechstunde ermöglicht örtlich ungebundene Termine zwischen Ärzten und Patienten. Unnötige Wege und lange Wartezeiten entfallen somit. Um den Schutz sensibler Gesundheitsdaten zu gewährleisten, unterliegt die Videosprechstunde strengsten Sicherheitsanforderungen. Wie wird sie genutzt? Die Einsatzszenarien reichen von Beratungs- und Zweitmeinungsgesprächen über Befundauswertungen bis zu OP-Aufklärungen und visuellen Verlaufskontrollen. Besonderen Mehrwert bietet die Videosprechstunde in der kontaktlosen Patientenbetreuung – so z. B. in der Corona-Sprechstunde der Berliner Charité. Zudem wird die Videosprechstunde in Kliniken und Pflegeheimen für virtuelle Angehörigenbesuche eingesetzt. Wie wird sie bisher angenommen? Durch die Corona-Pandemie ist ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach digitalen Lösungen zu verzeichnen – sowohl seitens der Ärzte als auch der Patienten. Telemedizin-Anwendungen wie die Videosprechstunde werden sich daher als fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung zum Nutzen der Ärzte und Wohl der Patienten etablieren. ADVERTORIAL

Vivira: Therapie-App zur Unterstützung der Schmerzreduktion Rücken-, Knie- und Hüftschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland. Die Vivira App ermöglicht therapeutisches Eigentraining zu Hause in Ergänzung der Physiotherapie. In Zeiten von Corona nehmen Rücken- und Gelenkschmerzen wegen Bewegungsmangel zu. Vivira unterstützt dabei, die Wartezeit bis zum ersten Physiotherapie-Termin zu überbrücken, eine laufende Therapie durch Eigentraining zu Hause zu ergänzen und nach Ende der Therapie als Sekundärprävention weiter zu trainieren. Stets mit dem Ziel der Schmerzreduktion. Das Besondere an der Vivira App ist die tägliche, individuelle Anpassung der Trainingsinhalte für die Patienten. Die App bietet nach der Eingabe von Beschwerdebereich, Diagnose und körperlichen Einschränkungen täglich vier therapeutische Übungen, die mit Video, Ton und Text klar erklärt werden. Nach Durchführung der Übungen gibt der Nutzer Rückmeldung zu Schmerz und Bewegungsfähigkeit. Diese Rückmeldungen bestimmen die Zusammensetzung der nächsten Trainingseinheit. Hinzu kommen wöchentliche Fortschrittsprotokolle Mehr Informationen unter: www.vivira.com

und monatliche Bewegungstests. Vivira ist ein CE-gekennzeichnetes Medizinprodukt, das klinisch entwickelt und getestet wurde. Vivira ist die erste BfArM-gelistete “App auf Rezept” für Rücken- und Gelenkleiden. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt bei Einreichung eines ärztlichen Rezepts die Kosten. Die Kasse übernimmt die Kosten für Vivira auch ohne Rezept, wenn der Nachweis einer für Vivira geeigneten Diagnose bei der Kasse eingereicht wird. Für Vivira geeignete Diagnosen sind unspezifische Rücken-, Knie- und Hüftschmerzen sowie Rücken-, Knieund Hüftarthrose. Als Nachweis gelten - falls kein Rezept vorliegt - z.B. ein Arztbrief, ein MRT-/ CT-Bericht oder der Nachweis einer chronischen Erkrankung, solange die Diagnose präzise (z.B. mit ICD-10 Kode) genannt ist.


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Künstliche Intelligenz für ein gesundes Leben künstliche intelligenz Daniel Sonntag ist Direktor „Interaktives Maschinelles Lernen“ beim DFKI und Stiftungsprofessur für Künstliche Intelligenz an der Universität Oldenburg. Text: Helmut Peters Foto: Presse, Andrea Piacquadio/pexels

Daniel Sonntag, Direktor „Interaktives Maschinelles Lernen“ beim DFKI und Stiftungsprofessur für Künstliche Intelligenz an der Universität Oldenburg

Entscheidungsunterstützung eine wichtige Rolle. Auch beim medizinischen Workflow-Management und bei der Vorhersage des Behandlungserfolgs etablieren sich KI‑Methoden. Neben diesen Assistenzsystemen im klinischen Alltag gibt es noch ein weiteres Aufgabenfeld im Gesundheitswesen, nämlich die der KI-Systeme im häuslichen Umfeld. Beispielsweise, um Senioren das Leben einfacher zu machen. Hier spielt auch die Robotik eine große Rolle, da es im Alltag viele körperliche Aufgaben zu erledigen gibt.

Vorverarbeitung von medizinischen Bildern Dinge erkennen, die ihnen nicht ohne Weiteres aufgefallen wären. Auch wenn die Entwicklung hier schon weit fortgeschritten ist, z. B. kann man Hautkrebs oder Diabetes an der Augenrückwand schon sehr gut erkennen, der flächendeckende Einsatz setzt meiner Meinung nach aber auch Fortbildungsmaßnahmen für Ärzte voraus. Zum Beispiel um die Entscheidung treffen zu können, wann auf automatische Entscheidungsunterstützung vertraut werden kann.

Welche Fortschritte gibt es bei den ler-

Wie funktioniert es im Detail, dass in-

nenden Systemen im Gesundheitswesen?

telligente Computerprogramme aus der

Das ist die eingangs erwähnte Bildverarbeitung, um Krankheiten auf MRT-Bildern und Bildern der Haut zu erkennen. Sprachassistenten werden in Zukunft auch dem Arzt zur Verfügung stehen, zur medizinischen Diagnose. Es geht darum, den Arzt zu unterstützen. Die KI wird dazu beitragen, dass Ärzte durch geschickte

Analyse einer großen Menge von Krank-

duelle Unterschiede werden dann immer geringer und sind einfacher zu berechnen. Inwieweit steht der Schutz sensibler Patientendaten der Entwicklung und dem Einsatz von KI im Gesundheitswesen im Wege?

Oft scheitert es nicht an den KI-Methoden, sondern daran, dass viele Kliniken keine digitalen Patientendaten haben, die sie den KI-Forschern zur Verfügung stellen können und dürfen. Würde endlich die elektronische Patientenakte durchgesetzt, würde sich das schnell ändern, denn dann könnte man anonymisierte Daten einfacher und rechtskonform erzeugen.

heitsverläufen Rückschlüsse auf individu-

In der neurologischen Rehabilitation ist

elle Therapieverläufe ziehen können?

die Robotik ja schon ein gut integriertes

Wenn man viele Patienten zu Verfügung hat, die schon erfolgreich therapiert wurden, findet man mit großer Wahrscheinlichkeit auch einen Patienten, der zum eigenen Krankheitsbild passt. Indivi-

Hilfsmittel. In welchen Bereichen der

KI in der Auswertung von Bildaufnahmen, im Operationssaal und im Bereich der Assistenzsysteme ist ja in der Entwicklung schon weit fortgeschritten. Welche neuen Aufgabenfelder stehen

Medizin eröffnen sich für die Robotik neue Einsatzchancen?

Um den Angehörigen von Pflegebedürftigen mehr Alltagsfreiheit zu verschaffen, werden Roboter einfache Haushaltsaufgaben mithilfe ihrer senso-motorischen Intelligenz übernehmen und durch Sprachund Video-Funktionen eine Brücke zur Außenwelt schaffen. Natürlich müssen diese Roboter auch lernfähig sein, das ist ein aktives Forschungsfeld.

nun im Zentrum?

Die KI ist eine Querschnittstechnologie, die in erster Linie für alle Bereiche der Medizin mit Bilddaten, Textdaten und Biodaten von großer Bedeutung ist. Es gibt keinen medizinischen Bereich in der Klinik, der nicht von KI beeinflusst werden wird. Dabei spielt die klinische

Maschinelles Lernen soll einfacher werden, damit jeder damit umgehen kann.

fakten

Intelligente Computerprogramme können von Krankheitsverläufen Rückschlüsse auf individuelle

Eine der wesentlichsten Voraussetzungen für Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen ist die Verfügbarkeit von strukturierten, qualitativ hochwertigen Patientendaten sowie eine Umgebung, in der neue interaktive KI-basierte Anwendungen in einem rechtssicheren Rahmen unter realen Bedingungen getestet werden können.

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Digitales Gesundheitswesen 27

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Dr. Sha He, CEO und Gründer der DigPanda GmbH

Was war 2020 die größte Herausforderung?

Die Pandemie hat die Servicebranche hart getroffen. Im Gegensatz dazu herrscht in der Medizin- und Pflegebranche starke Überlastung. Die Herausforderung bleiben die Zurückhaltung und die Skepsis mancher Entscheidungsträger gegenüber neuen Technologien. Aber die Spitzenunternehmen haben längst erkannt, dass Robotik und Digitalisierung weder Bedrohung für Arbeitsplätze noch Ausgabe für den äußeren Schein sind, sondern eine Investition in die Produktivität und Qualität. Wo sehen Sie für 2021 die größten Chancen?

Foto: Presse

Bis die breite Bevölkerung geimpft ist dauert es noch. Wir müssen mit COVID19 und potenziellen neuen Viren leben lernen. Hotels und Restaurants werden versuchen, diese neue Variable in ihre Geschäftsmodelle einzubeziehen und neue Maßnehmen zu entwickeln, z. B. mit

Was war 2020 die größte Herausforderung?

Wegen Corona mussten interne Arbeitsabläufe schnell reorganisiert werden, um sie für „mobiles Arbeiten“ tauglich zu machen. Dabei war Geschwindigkeit wichtiger als „Change Management“, was sonst meist umgekehrt ist, aber auch zeigt, dass der Wille zur Veränderung oft der entscheidende Treiber ist.

kontaktlosem Service. Krankenhäuser, Arztpraxen, Altenheime, Schulen, Büros, Bahnhöfe, Geschäfte usw. brauchen effektive und kostengünstige Desinfektionsmethoden, beispielsweise mit Robotern. Sobald man die neue Normalität akzeptiert, sucht man proaktiv die Lösungen. Für diejenigen, die schneller reagieren, entstehen Wettbewerbsvorteile gegenüber ihrer Konkurrenz.

Die Herausforderung bleiben die Zurückhaltung und die Skepsis mancher Entscheidungsträger gegenüber neuen Technologien. lichst einfache Zusammenspiel unterschiedlicher Systeme, ist im Gesundheitsweisen nach wie vor ein zentrales Hemmnis. Die moderne Medizin generiert große Mengen qualitativ hochwertiger Daten, deren systemübergreifende Auswertung uns in Zukunft enorme Potenziale eröffnen wird.

Wo sehen Sie für 2021 die größten Chancen?

Dr. Klaus-Uwe Höffgen, CIO und CDO der Neuss-Kliniken

Das Krankenhaus-Zukunftsgesetz bringt der Krankenhaus-Digitalisierung einen bisher nie da gewesenen Schub. Es finanziert Projekte, bei denen immer der Patient im Mittelpunkt steht, die Verbesserung der Behandlungsqualität und -sicherheit sowie generell der Schutz seiner Daten. In welchen Bereichen besteht in puncto Digitalisierung weiterhin Verbesserungspotenzial?

Die Interoperabilität, d. h. das mög-

Das KrankenhausZukunftsgesetz bringt der KrankenhausDigitalisierung einen bisher nie da gewesenen Schub.

Foto: Marc-Steffen Unger

Foto: Presse

Neue Chancen nutzen

Dr. med. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der gematik GmbH

Zum Jahreswechsel blicken wir auf einen fundamentalen Wandel in unserem Gesundheitssystem: Weg von Insellösungen für wenige, hin zu funktionierenden, nutzbaren Antworten für viele. Interoperabilität lautet hier das „Zauberwort“, das es uns erlauben wird, in naher Zukunft mit unseren europäischen Nachbarn in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. Den digitalen Wandel, der schon viel zu lange zaghaft vor unserer Tür gewartet hat, lassen wir nun endlich ein und heißen ihn herzlich willkommen. Denn er ist ein echter „Game Changer“: So erwarten wir voller Spannung im kommenden Jahr die Testund Einführungsphase der elektronischen Patientenakte, die sich Schritt für Schritt etablieren und ein echter Hafen für digitale Anwendungen werden wird. Mit dem Notfalldatensatz, dem E-Medikationsplan und insbesondere dem E-Rezept, welches Mitte 2021 kommt, werden Patienten die Vorteile ganz unmittelbar erleben können. Unsere E-Rezept-App wird ihnen dabei helfen, denn sie unterstützt den Kern dessen, was Digitalisierung im Gesundheitssystem bedeutet und bedeutsam macht: Den Menschen in den Mittelpunkt einer bestmöglichen Versorgung zu rücken – gute Aussichten. Texte: Alicia Steinbrück ADVERTORIAL

UKB Secure Medical Campus Der demographische Wandel stellt die nationale Krankenhauslandschaft in den nächsten Jahrzehnten vor wesentliche Herausforderungen: Personalknappheit im ärztlichen Dienst sowie in der Pflege bei einer steigenden Anzahl komplex erkrankter Patienten mit intensivem Betreuungsaufwand. Dies erfordert für die Zukunft einen besonders klugen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Die Entwicklung, Evaluation und Etablierung neuer Datennutzungsstrukturen sowie die zunehmende Digitalisierung von Prozessen im Ökosystem „Krankenhaus“ können hierbei eine wesentliche Rolle spielen und sind Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung des hohen nationalen Qualitätsniveaus in der medizinischen Versorgung. Die Digitalisierung nimmt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Schlüsselrolle zur Optimierung des Datenflusses zwischen allen an der Behandlung eines Patienten beteiligten Disziplinen ein, zur effizienten Auslastung der

Krankenhausinfrastruktur sowie zur Entwicklung von individualisierten Therapiealgorithmen auf Basis strukturierter Datenbanken. Am UKB wurde ein vollumfassender Maßnahmenkatalog zur Adressierung der bevorstehenden Herausforderungen definiert. Dieser beruht auf der nahezu vollständigen Digitalisierung von Daten und Prozessen am UKB-Campus. Digitale Lösungsansätze lassen sich in Bezug auf die organisatorischen Prozesse einer „Patient Journey“ im interdisziplinären Zusammenhang eines universitären Maximalversorgers wie dem

UKB in die drei folgenden Kategorien unterteilen: Digitale Patientenaufnahme & -routing, Verfahren der KI für Diagnose & Therapie inklusive des Aufbaus eines lokalen Data Lakes sowie digitale Nachsorge. Grundvoraussetzung ist der rasche und lückenlose Zugriff aller behandelnden Ärzte und Pflegefachkräfte auf die Patientendaten auch über mobile Devices. Dazu wurde der UKB-Campus im November dieses Jahres mit einer 5G Campus-Versorgung zur sicheren Datenübertragung mit jeweils sehr hohen Datenraten versehen. Die Radiologie nimmt als Querschnittsfach an multiplen Schnittstellen der Krankenversorgung eine zentrale Rolle ein und besitzt einen hohen Technologisierungsgrad. Aufgrund dessen startete am UKB der Role-Out des UKB 5G-Netzes in der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie mit definierten Use-cases in der Notfalldiagnostik sowie der Bildgebung schwer erkrankter Kinder des Eltern-Kind-Zentrums (ELKI).

www.ukbonn.de


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Von der digitalen Patientenakte sind wir noch weit entfernt digitale patientenakte Die tägliche Arbeit im Krankenhaus könnte so einfach sein: Jeder Patient besitzt seine eigene digitale Patientenakte, in der sämtliche Gesundheitsdaten, Röntgenbilder, Ultraschallbilder oder Kernspinresonanzaufnahmen übersichtlich gespeichert und schnell einsehbar sind. Das gesamte in die Behandlung involvierte medizinische Fachpersonal hätte mittels Tablet Zugriff und müsste nicht mühevoll krakelige handschriftliche Notizen lesen oder wieder und wieder den Patienten befragen. Text: Katja Deutsch Foto: Tobias Vollmer, Anthony Shkraba/pexels

Deutschen Krankenhausgesellschaft und künftiger Hauptgeschäftsführer ab April 2021. „Das fängt bei der Internetanbindung und WLAN-Ausstattung der Kliniken an. Auch eine intelligente Datenbank und ein Krankenhausinformationssystem, in die alle Daten einfließen, dort strukturiert abgelegt und sektorübergreifend weitergeleitet werden können, fehlen.“ Denn es geht nicht darum, Kugelschreiber durch Tablets zu ersetzen, sondern um den effizienteren Umgang mit Patientendaten. Hier steht Deutschland im internationalen Vergleich nämlich eher unterdurchschnittlich da. „Die IT-Technologie ist in den letzten 20 Jahren nicht im erforderlichen Maße weiterentwickelt worden. Investitionen sind vor allem in Baumaßnahmen und medizinische Infrastruktur geflossen.“

Das Zielbild der digitalen

Patientenakte ist in der Tat klar definiert. Um den Behandlungsverlauf optimal zu planen, könnten die Patientendaten ebenso an Leistungserbringer, Leistungsabrechner, weitere Ärzte, Rehakliniken und in den Pflegebereich übermittelt werden. Ein weiterer Vorteil der

digitalen Datenerzeugung ist das papierlose Arbeiten. „Eine digitale Medikationsanordnung gelangt in die Apotheke, wo die Medikamente verblistert und dann automatisiert auf die entsprechenden Stationen geliefert werden. Das erhöht die Arzneimittelsicherheit, spart Ressourcen und entlastet Mitarbeiter von zeitaufwändiger Dokumentation. Außerdem verringert solch ein Prozess auch dezentrale Lagerbestände auf den Stationen.“ Um auf diese Art und

Weise mehr Patientensicherheit, Qualitätsverbesserung und Ressourceneffizienz zu erhalten, müssten die Kliniken die dazu erforderlichen Kompetenzen Schritt für Schritt erwerben, so Dr. Gaß. Wie überall hat die Pandemie die digitale Transformation in den Kliniken spürbar beschleunigt: Nicht nur hinsichtlich Verwaltung und Videokonferenzen, auch in Bezug auf die Vernetzung der Häuser untereinander. So können auch kleinere, abgelegene Kliniken auf Facharztexpertise „von außen“ zurückgreifen. Auch Robotik und KI finden bereits Einsatz im Krankenhaus: Intelligente Systeme können beispielsweise anhand von Patientendaten eigenständig Krisen wie Sepsis erkennen. Auch in der Radiologie kommen Systeme zum Einsatz, die die Aufnahmen mit Millionen anderen Datensätzen vergleichen und entsprechende Diagnosen und Therapien vorschlagen. Doch ein großes Problem

bleibt: „Medizininformatiker sind mindestens ebenso schwierig am Markt zu gewinnen wie Pflegekräfte“, so Dr. Gaß. „Wir benötigen Hochschulabsolventen, die digitale Prozesse im Krankenhaus implementieren können. Wer sich also heute in diesen Ausbildungsgang begibt, den erwarten hervorragende Berufsaussichten!“

Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft

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äre, hätte, könnte. Von der schönen, neuen Krankenhauswelt sind wir in der Realität noch weit entfernt. „Unser grundsätzliches Problem beginnt schon bei der Basisausstattung der digitalen Infrastruktur“, sagt Dr. Gerald Gaß, Präsident der

Die digitale Patientenakte soll in Zukunft den Krankenhausalltag erleichtern.

Wir benötigen Hochschulabsolventen, die digitale Prozesse im Krankenhaus implementieren können. ADVERTORIAL

Minimalinvasiv und maximal innovativ Medizintechnik studieren an der MSH Medical School Hamburg Die Medizintechnik-Branche gilt als Wachstumsmarkt in Umsatz und Beschäftigung. Absolventen bietet sie zukunftssichere Jobs, die Menschen helfen und Leben verändern. Doch die Anforderungen an künftige Fachkräfte sind hoch. Big Data, 3D-Druck, Nanotechnologie – diese und unzählige weitere Trends eröffnen unablässig neue Möglichkeiten für medizintechnische Lösungen. In der Konsequenz fordert die sich ständig wandelnde Medizintechnik-Branche eine hohe Innovationsgeschwindigkeit von ihren Akteuren. Grundlage für einen gelungenen Berufseinstieg bildet ein breit aufgestelltes, interdisziplinär ausgerichtetes und anwendungsorientiertes Studium. Die MSH Medical School Hamburg – University of Applied Sciences and Medical University liefert mit ihrem Studienangebot eine zukunftsweisende Antwort auf diesen Bedarf. Die private, staatlich anerkannte

Hochschule mit Sitz in der aufstrebenden Hamburger HafenCity wurde 2009 von der Geschäftsführerin Ilona Renken-Olthoff gegründet. Heute sind an der MSH zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge sowie der Staatsexamensstudiengang Humanmedizin erfolgreich akkreditiert. In der Ausbildung ihrer mehr als 3.000 Studierenden folgt die Hochschule einem interdisziplinären Anspruch. Deutlich wird dies auch im Bachelorstudiengang Medizintechnik sowie im darauf aufbauenden Masterstudium. Als Schnittstellen zwischen Ärzten, Patienten, Pflegepersonal sowie Behörden und Herstellern müssen Absolventen aufgeschlossen sein und die Fähigkeit zum vernetzten Denken mitbringen. „Die Anforderungen des Arbeitsmarktes finden ihren Niederschlag in unseren Studiengängen“, weiß Prof. Dr. Roland Trill, Studiengangkoordinator Medizintechnik an der MSH. „So liefert die Digitalisierung neue Impulse. Die Medizintechnik wird intelligenter und personalisierter, u.a. durch die Verarbeitung vieler, mittels Sensorik gesammelter Daten.“ Im Laufe ihres Studiums erlangen Studierende der Medizintechnik daher nicht nur Einblicke in medizinische, betriebswirtschaftliche und organisatorische Themen. Sie tauchen ebenso in Bereiche der Ingenieurmathematik, Mechanik und Informatik ein.

Die MSH Medical School Hamburg bietet mit ihrem Bachelor- und Masterstudium Medizintechnik eine zukunftsweisende Antwort auf den Fachkräftemangel in der Branche.

MSH Medical School Hamburg University of Applied Sciences and Medical University Am Kaiserkai 1, 20457 Hamburg Telefon: 040 361 226 40 www.medicalschool-hamburg.de


ANALYSE

AICURA medical GmbH – Partner Content 29

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Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) in Krankenhäusern sinnvoll integriert werden? partner content

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es

Dennoch zeigen Untersuchungen, wie die Studie zur Digitalen Gesundheit der Bertelsmann Stiftung, dass das deutsche Gesundheitswesen im internationalen Vergleich weit zurückfällt. So besteht noch heute ein relevanter Teil der Arbeit von ÄrztInnen darin, PatientInnen-Informationen aus analogen Quellen zu sammeln und aufwendig zu dokumentieren. Gleichzeitig ist das medizinische Personal im Krankenhaus durch neue diagnostische Verfahren und eine starke Arbeitsverdichtung mit einer großen Menge medizinischer Informationen konfrontiert. Dies führt nicht nur zu einer enormen Zusatzbelastung, sondern auch zu einer ineffektiven Nutzung der vorhandenen Informationen.

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Selbstlernende Algorithmen sind längst in unserem Alltag angekommen. Algorithmen, die auf Künstlicher Intelligenz beruhen, unterstützen uns beim Schreiben von E-Mails, dem Einkauf im Internet oder der Suche nach Informationen.

KI im Krankenhaus oftmals durch zu hohe Integrationskosten und die auf Seiten der Kliniken fehlende Erfahrung im Umgang mit KI-Applikationen erschwert. Weiterhin verhindern insbesondere die strengen Datenschutzanforderungen in Deutschland die übergreifende Nutzung von medizinischen Daten für die Entwicklung von medizinischen KI-Apps.

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P o:

Daniel Lichterfeld, Geschäftsführer und CTO Schätzungen gehen davon aus, dass nur drei Prozent der anfallenden medizinischen Daten auch genutzt werden. Die bestmögliche Auswertung der jährlich anfallenden PatientInnen-Daten von bis zu 50 Petabytes je Krankenhaus kann durch das Personal kaum noch geleistet werden. Wie in unserem Alltag könnten auch hier KI-basierte Applikationen – kurz KI-Apps – für große Entlastung sorgen. Jedoch wird der systematische Einsatz von

Das Berliner Start-up AICURA medical verfolgt das Ziel, diese Problematik zu lösen. Über die AICURA Plattform wird künstliche Intelligenz in Kliniken gebracht und medizinische Daten werden für die (Er-)Forschung und Entwicklung neuer KI-Apps datenschutzkonform nutzbar gemacht. Die Vision ist es, durch den Einsatz von KI im klinischen Alltag das medizinische Personal zu entlasten und eine bestmögliche Versorgung der PatientInnen zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, haben die AICURA ExpertInnen aus den Bereichen Informatik, Data Science, Medizin und Medizin-

produktentwicklung eine Softwareplattform entwickelt. Diese besteht aus zwei Teilen: Zum einen dem AICURA Betriebssystem, welches direkt im Krankenhaus installiert wird und durch eine einzige Integration die Nutzung von verschiedenen KI-Apps ermöglicht. Und zum anderen dem AICURA App Store, über welchen Krankenhäuser KI- Apps auswählen, runterladen und direkt nutzen können. Neben diesen für Kliniken besonders relevanten Funktionen ermöglicht es eine Entwicklungsumgebung ForscherInnen und App-EntwicklerInnen, ihre KI-Apps zu trainieren, zu validieren und schließlich auch zu vertreiben. Die AICURA Plattform zeichnet sich insbesondere durch ihre innovative Technologie aus. Eine Herausforderung bei dem Einsatz von KI-Apps ist, dass für das Training dieser Apps enorm große Datenmengen benötigt werden. Um diese Herausforderung zu lösen, setzt das Startwup eine Technologie ein, die sich Federated Learning nennt. Federated Learning ermöglicht ein dezentrales Lernen auf verteilten Daten. Der große Vorteil dabei ist, dass der dezentrale Lernprozess datenschutzkonform abläuft, da die Daten nicht zentral zusammengeführt werden müssen. Der AICURA App Store für Krankenhäuser bietet KI-Apps im Bereich Business Intelligence, medizinische Forschung sowie Entscheidungsunterstützung an. Beispielsweise hat AICURA gemeinsam mit der KMS AG eine KI-App zur Vorhersage der individuellen stationären Verweildauer von PatientInnen entwickelt. Die sogenannte VWD-App ermöglicht es nicht nur die Verweildauer vorherzusagen, sondern auch PatientInnen-Merkmale zu identifizieren, die einen Einfluss auf die individuelle Verweildauer haben. Die AICURA Plattform ist auch in der medizinischen Forschung sehr gefragt. Im INALO Projekt entwickelt AICURA in Zusammenarbeit mit einer Uniklinik und verschiedenen KI-ForscherInnen derzeit beispielsweise eine KI-App zur Optimierung falsch-positiver Alarme auf der Intensivstation. Durch die INALO-App wird künftig nicht nur das Pflegepersonal enorm entlastet, sondern vor allem ein gezielteres Eingreifen bei Alarmen möglich und somit die Patientensicherheit erhöht. Weitere Projekte umfassen die Bereiche der intelligenten Optimierung der postoperativen Nachversorgung von herzchirurgischen PatientInnen sowie die KI-basierte Auswertung kardiologischer und radiologischer Daten.

www.aicura-medical.com


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Gut für die Bewegung fitnesstracker Es ist ein Trend, der offenbar nicht zu brechen ist: Immer mehr Menschen schaffen sich kleine Geräte, sogenannte Fitnesstracker, an, mit denen sie ihre Gesundheit, ihre Mobilität und ihre Fitness im Auge behalten möchten. Sie werden als Smartwatch am Handgelenk wie eine Armbanduhr getragen und es genügt ein kurzer Blick, um auf dem aktuellen Stand zu sein. Gemessen und angezeigt werden beispielsweise die Zahl der zurückgelegten Schritte, die Dauer der Bewegung und der Kalorienverbrauch. Text: Armin Fuhrer Foto: Jonathan Borba/unsplash

Studien haben ergeben, dass

Nutzer solcher Wereables sich mehr bewegen. So ergab beispielsweise die Untersuchung eines US-amerikanischen Forschungsteams unter der Leitung von Professor Josée Porier aus dem Jahr 2016, dass sich die Probanden, die mit einem Fitnesstracker ausgestattet waren, durchschnittlich 309 Schritte mehr zurücklegten, als die Probanden ohne Tracker. Bei Probanden, die ihre Aktivitäten zusätzlich aufzeichneten, waren es sogar 970. Die Forscherinnen und Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass eine solche Steigerung der Bewegung die Gesundheit Erwachsener entscheidend beeinflussen kann. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst,

dass sie sich jeden Tag zu wenig bewegen – mit Folgen für die Gesundheit. Wer seine Schritte mit einem Fitnesstracker zählt, wird auf das Problem aufmerksam und kann etwas dagegen tun. Zum Beispiel kann man für sich selbst ein bestimmtes

Minimum an Schritten festlegen. Hat man dieses Ziel noch nicht erreicht, kann man vielleicht am Abend noch eine Runde um den Block gehen oder einen Teil des Weges vom Büro nach Hause laufen. Immerhin 81 Prozent der Probanden, die an der oben erwähnten Studie teilnahmen, waren der Ansicht, dass sie sich mit einem Tracker mehr bewegen als ohne. Wer es sportlicher mag als „nur“ gemütlich zu gehen, kann natürlich seinen Tracker auch zum Joggen nutzen, sich Ziele setzen und zu neuen Anstrengungen anspornen – und dabei stets die eigenen Leistungen im Blick haben. Man sollte aber immer auf dem Schirm haben, dass die Angaben der Tracker Annäherungswerte sind – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Fitnesstracker ermöglichen aber nicht nur

die Kenntnis des eigenen Bewegungslevels, sondern bieten auch die Möglichkeit, den eigenen Schlaf zu messen und das Schlafverhalten zu überwachen. Und schließlich verfügen sie auch über Features für die Optimierung der Ernährung. Teurere Modelle können auch andere Werte wie beispielsweise den Blutsauerstoff anzeigen. Die Nutzung von Fitnesstrackern

kann allerdings auch problematisch werden. Wer es mit der Nutzung übertreibt, kann sich auch abhängig machen. Sein Leben bestimmen lassen sollte aber man nicht von ihnen. Aber grundsätzlich sind Fitnesstracker eine gute Sache, die helfen, Gesundheit und Fitness zu fördern.

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie sich jeden Tag zu wenig bewegen.

Für eine ausgewogene Gesundheit ist es essenziell, genug Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen.

Hilfe für den Körper nahrungsmittel Die Hoffnung, die viele Deutsche mit Nahrungsergänzungsmitteln verbinden, lautet: die Gesundheit erhalten oder wiederherstellten und das Immunsystem stärken. Doch ist das überhaupt möglich und ergibt es Sinn, solche Mittel zu nehmen? Grundsätzlich ist diese Frage mit Ja zu beantworten. Das gilt aber nur für den Fall, dass die betreffende Person tatsächlich an einer Mangelerscheinung leidet. Text: Armin Fuhrer Foto: Markus Spiske/unsplash

Ein wichtiger Baustein des Körpers ist auch das Zink, das ebenfalls für das Immunsystem wichtig ist. Sollte ein Mangel vorliegen, ist eine Nahrungsmittelergänzung ratsam. Viele Menschen greifen zudem gerne auf andere Mittel wie Kalzium für die Knochen und Magnesium für die Muskeln zurück. Das kann sinnvoll sein, aber der positive Effekt ist nicht wissenschaftlich erwiesen. Tatsächlich kann es aber Phasen geben, in denen bestimmte Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente nicht ausreichend mit der Nahrung aufgenommen werden. Vor der dauerhaften Einnahme eines Mittels ist die Konsultation eines Arztes ratsam.

Immerhin setzt die Branche

Gerade weil Nahrungsergänzungsmittel

jährlich hierzulande mehr als eine Milliarde Euro um und fast jeder hat schon einmal auf bestimmte Mittel zurückgegriffen. Ein bekanntes Beispiel ist das Vitamin D, das eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielt. Mehr als die Hälfte aller Deutschen hat nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts einen Mangel. In diesen Fällen kann eine zusätzliche Einnahme sinnvoll sein, manchmal wird sie sogar ärztlich verordnet. Inzwischen gibt es zudem mehrere Studien, die einen flachen Verlauf einer COVID-19-Infektion mit der Einnahme von Vitamin D in Verbindung bringen.

nicht behördlich kontrolliert werden, sollte man auf eine gute Qualität der Produkte achten. In Deutschland hergestellte Mittel erfüllen für gewöhnlich diesen Anspruch.

Ein wichtiger Baustein des Körpers ist auch das Zink, das ebenfalls für das Immunsystem wichtig ist. ANZEIGE


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Hansa Vital – Partner Content 31

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Ernährung im Wandel

Die Ernährung unserer heutigen Gesellschaft hat sich stark verändert — welche sind die Trends, die sich in den letzten Jahren herauskristallisiert haben? Die Menschen in der heutigen Zeit beschäftigen sich stärker denn je mit dem Thema Ernährung. Entsprechend der unterschiedlichen Lebensstile haben sich in den vergangenen Jahren unterschiedliche Ernährungstrends entwickelt. Der Trend geht ganz klar zu einer Ernährung mit natürlichem Ursprung, ohne den Zusatz von künstlichen Farb-, Konservierungs- oder Zusatzstoffen. Die Nahrung soll nicht einfach nur satt machen, sondern den Körper mit allen essentiellen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgen.

hansa-vital.de

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Unser Alltag wird immer schneller und kurzlebiger, dies wirkt sich – meist negativ – auch auf unsere Ernährung aus. Dazu kommt besonders im Winter der Mangel an Vitamin D und verschiedene Ernährungstrends, die kommen und gehen. Gleichzeitig wächst aber auch der Wunsch nach mehr Natürlichkeit und Bio-Produkten. Für ein gesundes und intaktes Immunsystem greifen viele Menschen auf Supplements und Nahrungsergänzungsmittel zurück. Sophia Fritsche, Geschäftsleitung der Hansa Vital GmbH, erklärt im Interview, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher achten sollten und wie sie Mängeln vorbeugen können.

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Sophia Fritsche, Geschäftsleitung der Hansa Vital GmbH

„Das Produkt sollte aus so vielen Rohstoffen wie nötig, aber aus so wenig Rohstoffen wie möglich bestehen.“ Welche Vitamine und Nährstoffe sollten auf jeden Fall supplementiert werden? Welche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente für den Einzelnen essen-

ziell sind, hängt von der Lebensart, dem Stoffwechsel und den Essgewohnheiten ab. In unseren Breitengeraden ist das Supplementieren von Vitamin D3 enorm wichtig, da die Sonnenstunden nicht ausreichen, um genug Vitamin D3 bilden zu können. Des Weiteren wächst gerade in der heutigen Zeit die Bedeutung von Vitamin C und Zink, die sich positiv auf das Immunsystem auswirken. Für Veganer und Vegetarier empfiehlt es sich, einen Vitamin B Komplex zu supplementieren, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Welches sind die häufigsten Nährstoffmängel? Wie eben angesprochen, ist der Mangel an Vitamin D3 ein Problem, das fast alle Menschen in Europa betrifft. Aus diesem Grund ist es gerade in den Wintermonaten wichtig, dem Körper Vitamin D über die Nahrung bzw. über Nahrungsergänzungsmittel zuzufügen. Viele Frauen leiden unter einem Mangel an Eisen im Blut, hier gibt es neben den klassischen Eisenverbindungen inzwischen auch pflanzliche Alternativen, zum Beispiel Eisen, das aus dem Curryblatt gewonnen wird. In einer vegetarischen und vor allem veganen Ernährung ist der Mangel an vielen B Vitaminen nur sehr schwer zu vermeiden, weswegen es bei dieser Ernährungsform sinnvoll sein kann, die B-Vitamine zu supplementieren. Auch hier gibt es inzwischen pflanzliche Alternativen, zum Beispiel aus Quinoasamen.

Wieso sollte Industriezucker vermieden, bzw. ersetzt werden? Die Wirkung von Zucker auf den Organismus ist ja bereits vielfach erforscht und thematisiert worden. Vor allem der kristalline Haushaltszucker spielt hier eine große Rolle, da dieser zu den bekannten Zuckerspitzen führt und für einen rasanten Anstieg und Abfall des Blutzuckerspiegels führt. Da der Körper insgesamt aber eine gewisse Menge an Kohlenhydraten benötigt, ergibt es Sinn, die benötigte Menge durch gesunde Kohlenhydrate zu ersetzen und zum Beispiel mit Agavensirup oder Honig zu süßen. Alternativ dazu können auch natürliche Süßungsmittel wie Stevia oder Xylit eingesetzt werden. Worauf sollten Konsumenten bei Nahrungsergänzungsmitteln achten, um eine bestmögliche Qualität zu erwerben? Konsumenten sollten bei Nahrungsergänzungsmitteln darauf achten, dass diese unter kontrollierten Bedingungen hergestellt worden sind und das Etikett alle notwendigen Angaben enthält. Das Produkt sollte aus so vielen Rohstoffen wie nötig, aber aus so wenig Rohstoffen wie möglich bestehen. Die Optik, die Haptik sowie der Geruch geben häufig Aufschluss über die Qualität eines Produktes. Viele Anbieter stellen ihren Kunden entweder eine Verkehrsfähigkeitsbescheinigung oder eine Chargenanalytik zur Verfügung, die hier zusätzlich Sicherheit gibt.


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Apps auf Rezept

Auf in die Zukunft: Den DiGA folgen DiPA Ärzte verschreiben bereits Gesundheitsapps, nun sollen welche mit Pflegehilfen für Patienten folgen. Text: Christian Litz Foto: Georg Arthur Pflueger/unsplash

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igitale Gesundheitsanwendungen sind

Als wäre es ein Sirup oder eine Tablette: Ärzte können auch digitale Gesundheitshelfer verschreiben, sogenannte Digitale Gesundheitsanwendungen, DiGA. Die Krankenkasse übernimmt dann auch die Kosten und die Patienten müssen die neuen Medizinprodukte nicht bezahlen. Er braucht nur einen Computer oder besser ein Handy. Die DiGA, die ein Arzt verschreiben kann, muss jedoch auf der Liste der zugelassenen Gesundheits-Apps stehen. Die Neuheit soll Menschen beim Suchen einer selbstbestimmten gesundheitsfördernden Lebensführung helfen, das bedeutet: Bei der Vorsorge. So soll verhindert werden, dass Krankheiten bei Risikogruppen überhaupt erst entstehen oder aber zu einem größeren Problem werden.

Text: Christian Litz, Foto: Fotolia

Apps, die bei der Primärprävention, der selbstbestimmten gesundheitsfördernden Lebensführung, helfen sollen. Möglich sind auch browserbasierte Web-Anwendungen. Die neuen Medizinprodukte können von Ärzten verschrieben werden, dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Voraussetzung ist, dass sie auf der DiGA-Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, BfAuM, stehen. Die Apps sollen zum Beispiel beim Abnehmen helfen, bei Schlaflosigkeit oder bei Tinnitus – das ist bereits Gegenwart. Nun hat das Bundesgesundheitsministerium

angekündigt, dass die digitalen Helfer auch in der Pflege von Alten und Kranken eingesetzt werden sollen, als sogenannte digitale Pflegeassistenten. Nach den DiGAs kommen nun also die DiPAs. Die könnten von Pflegebedürftigen auf mobilen Geräten genutzt werden, um ihren Gesundheitszustand durch Übungen und Trainingseinheiten zu stabilisieren oder zu verbessern. Zum Beispiel würden Apps dementen Menschen mit personalisierten Gedächtnisspielen helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsa-

men. Möglich wäre, so das Gesundheitsministerium, dass Patienten mit einem digitalen Pflegeassistenten trainieren, so das Gleichgewicht schulen und die Gefahr von Risikostürzen senken. Dass die digitalen Pflegehelfer in Zukunft wegen der Personalprobleme im Pflegebereich eine größere Rolle spielen sollen, zeigt ein neues Zulassungs-Verfahren beim BfArM, der Behörde, die bereits für die Gesundheitshelfer zuständig ist. Neben der DiGA-Liste wird es dann dort bald noch eine DiPA-Liste mit allen Pflegeapps, deren Kosten von den Pflegeversicherungen getragen werden.

Es kann ganz schnell gehen Diese Helfer sind bereits genehmigt Invirto hilft bei Angst- und Panikstörungen oder sozialen Phobie, die Symptome der Angststörung zu reduzieren. Kalmeda bietet gegen Tinnitus eine Therapie mit Entspannungsanleitungen, beruhigende Natur- und Hintergrundgeräuschen. M-Sense sorgt mit einem Kopfschmerztagebuch dafür, dass Patienten Migräne-Muster entdecken. Medikamenteneinnahme und -wirkung werden getrackt. Somnir hilft gegen Schlaflosigkeit, indem individuelle Schlaf-Wach-Rhythmen verfolgt werden und bietet Entspannungstechniken. Velibra ist für Patienten mit generalisierter Angststörung, Panikstörung oder sozialen Angststörung und vermittelt Methoden und Übungen der Kognitiven Verhaltenstherapie. Vivira behandelt Rücken-, Knie- und Hüftschmerzen bei nicht-spezifischen Kreuzschmerzen, Arthrose der Wirbelsäule, der Knie und der Hüfte. Die Übungen werden nach Rückmeldungen ständig angepasst. Zanadio hilft Nutzern durch eine Veränderung ihrer Gewohnheiten bei Bewegung, Ernährung sowie weitere Verhaltensweisen, langfristig ihr Gewicht zu reduzieren.

Text: Christian Litz, Foto: David Svihovec/unsplash

Behörde beschleunigt Verfahren: Anbieter können schon Umsatz machen, wenn ihre Studien noch laufen. Text: Christian Litz, Foto: National Cancer Institute/unsplash

Das Bundesinstitut für Arzneimittel

und Medizinprodukte in Bonn ist die Behörde, die auch Digitale Gesundheitsanwendungen zulassen muss. Ihr Okay bedeutet: Ärzte können die Anwendung verschreiben, die Krankenkassen übernehmen dann die Kosten. Und: Die DiGA wird von dem BfArM in ihr DiGA-Verzeichnis aufgenommen. Für ihr Aufnahmeverfahren bietet die Bundesbehörde

zwei Möglichkeiten an. Der Anbieter einer Digitalen Anwendung kann eine vorläufige oder eine endgültige Aufnahme beantragen. Für die endgültige muss er vergleichende Studien über die positive Wirkung seiner Digitalen Anwendung bereits durchgeführt haben.

Für die vorläufige Aufnahme

braucht er die noch nicht. Das beschleunigt das Verfahren. Falls der An-

tragsteller für seine DiGA noch keine ausreichenden Nachweise für positive Versorgungseffekte vorlegen kann, aber die anderen Anforderungen erfüllt, kann er eine vorläufige Aufnahme in das Verzeichnis beantragen und muss die notwendige vergleichende Studie innerhalb einer Erprobungsphase von bis zu einem Jahr, in Ausnahmefällen bis zu zwei Jahren, durchführen. Der Vorteil für den

Antragsteller: Die Wirkung der Digitalen Anwendungen wird in der Praxis geprüft, die Ärzte können sie bereits verschreiben können und die Krankenkassen übernehmen die Kosten. Vorab sind logische und nachvollziehbare Begründungen notwendig, die erklären, was die Digitale Anwendung erreichen kann. Und der Antragsteller muss die technische Produktsicherheit und Funktionstauglichkeit der App mit einem EG Zertifikat der Bundesnetzagentur nachweisen. Details des Eil-Verfahrens hat die Bundesbehörde in einer Broschüre zusammengestellt, die auch digital auf der Website des BfArM zu finden ist.


ANALYSE

ePrivacy – Partner Content 33

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Eine DiGA muss transparent und sicher sein partner content

Täuscht der Eindruck, dass die Deutschen besonders zurückhaltend sind? Nein, das ist wohl so. Hierzulande herrscht in der Gesundheitswirtschaft vielfach eine Skepsis gegen die Digitalisierung von Gesundheitsdaten. Auf der anderen Seite steht die Politik, die das Thema bewusst

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es

Digitale Gesundheits-Apps, kurz DiGAs, speichern viele Daten zum Gesundheitsoder Krankheitszustand eines Patienten. Wie wichtig ist vor diesem Hintergrund der Datenschutz? Der Datenschutz bei DiGAs ist tatsächlich sehr bedeutsam, denn sie speichern sensible Gesundheitsdaten der Patienten. Diese sind schon durch das Datenschutzrecht besonders geschützt. Aber vor dem Hintergrund einer breiten öffentlichen Debatte über Gesundheitsdaten, ihre Verwendung und Speicherung, gewinnt das Thema zusätzlich an Bedeutung.

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Digitale Gesundheitsapps speichern sensible Daten von Patienten und sollten mit einem Siegel ausgezeichnet sein, sagt Christoph Bauer, CEO von ePrivacy.

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P o:

Christoph Bauer, CEO von ePrivacy vorantreibt, weil sie die Vorteile sieht, die damit verbunden sind. Auch die Verbraucher und Patienten wünschen sich stärker digitaliesierte Gesundheitsanwendungen. Welche Voraussetzungen muss eine DiGA erfüllen? Sie muss auf jeden Fall transparent sein. Ein Patient muss leicht erkennen und verstehen können, welche Informationen von ihm darauf gespeichert werden. Zusätzlich muss sie rechtssicher sein, es muss also sichergestellt sein, was mit den Daten geschieht. Und nicht zuletzt sollte sie natürlich auch technisch sicher sein.

Sollten Entwickler von Anfang an höchste Priorität beim Thema Datenschutz setzen? Es empfiehlt sich sehr, das Thema Datenschutz von Beginn einer App-Entwicklung an mitzudenken („Privacy by Design“). Wenn man nachträglich am Datenschutz der App herumwerkeln muss, ist das viel aufwendiger und komplizierter, als wenn man es gleich richtig macht. Wie sieht die Rolle von ePrivacy aus? Wir helfen Unternehmen, die neue DiGAs entwickeln, in allen Fragen des Datenschutzes und unterstützen sie in dem Prozess der Umsetzung der hohen gesetzlichen Vorgaben. Den hohen Standard, den sie dadurch erreichen, bestätigen wir durch ein Datenschutz-Siegel. Sind es eher kleine Start-ups oder größere Firmen, die zu Ihnen kommen? Das geht eigentlich quer durch die Bank vom kleinen Start-up bis zum Konzern. Meistens handelt es sich um Unternehmen, die eine neue technische Lösung entwickeln, bei der nicht klar ist, ob sie den datenschutzrechtlichen Vorgaben entsprechen.

www.eprivacy.eu

Wie läuft so ein Prüfvorgang ab? Zunächst lassen wir uns die technischen und rechtlichen Unterlagen des neuen Produkts vorlegen und prüfen sie. Dann folgt ein Workshop, in dem wir mit dem Antragsteller offene Fragen besprechen und gemeinsam Probleme lösen. Wenn der Antragsteller alle Probleme beseitigt hat, wird er mit einem unserer Siegel ausgezeichnet. So ein Prüfvorgang dauert in der Regel drei bis vier Monate. Es mag Unternehmen geben, die die Ausgaben für die Prüfung scheuen. Ist das Sparen am falschen Ende? Wenn eine DiGA nicht den Anforderungen des Datenschutzes entspricht und Sicherheitslücken aufgedeckt werden, kann das erheblich teurer für den Anbieter werden als die Kosten für die Vergabe eines Siegels. Es müssen teure Anwälte bezahlt werden und der Kontakt zu den Behörden wird sehr zeitintensiv, verschlingt viele interne Ressourcen und wird damit teuer. Und diese Kosten beinhalten noch gar nicht den Schaden, der durch den Vertrauensverlust bei den Anwendern entsteht.

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Mehr klinische Daten in höherer Qualität partner content

Dr. Nadine Leistner, Chief Scientific Officer MEC-ABC GmbH, über die Herausforderungen und Chancen, die die digitale Transformation klinischer Daten für die Hersteller von Medizinprodukten mit sich bringt. Nach der Verlängerung der Übergangsfrist der MDR (Medical Device Regulation) sind die Weichen für Medizinproduktehersteller spätestens zum 26. Mai 2021 zu stellen. Im Zuge dieser Entwicklung gibt es eine ganze Reihe von neuen Anforderungen und Verantwortlichkeiten. Einige dieser Anforderungen beschäftigen sich mit dem Thema klinische Daten. Frau Dr. Leistner, welche Herausforderungen und Chancen haben Medizinproduktehersteller, insbesondere von digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), im Bereich der digitalen Transformation? Medizinproduktehersteller brauchen klinische Daten für die Zulassung von Medizinprodukten. Die Anforderungen der MDR haben sich jedoch verändert. Es müssen mehr klinische Daten in höherer Qualität gesammelt werden. Dies bezieht sich hauptsächlich auf klinische Prüfungen und das Post Market Clinical Follow-up (kurz: PMCF, also die proaktive Marktbeobachtung im Feld).

www.mec-abc.de

Dr. Nadine Leistner, Chief Scientific Officer MEC-ABC GmbH Sind klinische Daten auch für die Zulassung von DiGA erforderlich? Digitale Gesundheitsanwendungen müssen für ihre Aufnahme in das Verzeichnis erstattungsfähiger DiGA einen positiven Versorgungseffekt zeigen oder innerhalb eines Jahres nachreichen. Hierfür müssen klinische Daten gesammelt werden. Also ein klares „ Ja!“ Darüber hinaus sind digitale Gesundheitsanwendungen auch Medizinprodukte und benötigen für den Erhalt der CE-Zulassung durchdachte PMCF-Aktivitäten. Wir unterstützen Medizinproduktehersteller im Bereich klinische Daten dabei herauszufinden, welche Daten benötigt werden und wie die Daten erhoben werden können.

Was ist Ihrer Meinung nach der größte Effekt der digitalen Gesundheitsanwendungen? Der größte Effekt ist, dass gezeigt wird, dass digitale Anwendungen einen wichtigen Einfluss auf die Behandlung von Erkrankungen haben können. Mit der App auf Rezept werden mit den DiGA‘s der Patient und die Eigenverantwortung in die Mitte der Versorgung gerückt. Dabei sind die digitalen Gesundheitsanwendungen jedoch nur ein Teil der digitalen Transformation. Die Strukturen in den Krankenhäusern und in der Versorgung werden sich in den nächsten Jahren hoffentlich positiv disruptiv verändern. Welche Rolle übernimmt die MEC-ABC GmbH in dieser Transformation? Wir wissen, wie Klinik funktioniert und

verfassen dazu passgenaue regulatorische Dokumente. Und wir entwickeln Konzepte, wie die benötigten klinischen Daten erhoben werden können. Dabei vergessen wir die Machbarkeit und die Prozesse innerhalb der Kliniken nicht. Kliniken, niedergelassene Ärzte oder Reha-Einrichtungen sind hier ebenfalls wichtige Partner. Natürlich schreiben wir auch die Evaluationskonzepte für die Anträge der DiGA beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Lassen Sie uns Teil Ihrer Reise durch die Transformation sein. Mit unseren Kunden gemeinsam meistern wir die regulatorischen Anforderungen für bedarfsorientierte zukunftsweisende Medizinprodukte.


34 Medizintechnik

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Zukunftsbranche braucht Hürdenabbau einleitung Die Medizintechnik-Branche ist ein bedeutender Teil der Gesundheitswirtschaft. Sie gilt als besonders innovativ, wachstumsstark und zukunftsträchtig. Medizinprodukte umfassen eine große Bandbreite von medizintechnischen Produkten und Verfahren, die Leben retten, heilen helfen und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Die Branchen-Eckdaten:

Unternehmen beschäftigen in Deutschland über 235.000 Menschen.

• Die MedTech

ist stark mittelständisch geprägt. 93 Prozent der MedTech-Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter.

• Die MedTech-Branche

• Die Branche ist ein wichtiger Treiber des medizinischen Fortschritts. Im Durchschnitt investieren die MedTech-Unternehmen rund neun Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. • Deutsche Medizintechnik ist auf dem Weltmarkt sehr erfolgreich. Die Exportquote liegt bei rund 65 Prozent, der Gesamtumsatz bei über 33 Milliarden Euro.

in den letzten Jahren sehr erfolgreich, aber sie hat aktuell mit vielen Hürden zu kämpfen. Das liegt zum einen an stetig steigenden regulatorischen Anforderungen, beispielsweise aus dem Umweltrecht mit seinen Stoffverboten oder durch die EU-Medizinprodukte-Verordnung MDR. Die Branche war

Zum anderen liegt es natürlich an den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Unsere Unternehmen leiden vor allem unter der Verschiebung planbarer Operationen, unter weniger

Arztbesuchen und damit auch weniger Verordnungen. Umsatzrückgänge von 30 bis 40 Prozent sind hier keine Seltenheit – und für unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen absolut existenzbedrohend. drei Handlungsfelder, an denen wir konkret arbeiten, um vorhandene Hürden abzubauen:

Ich nenne beispielhaft

1. Wir brauchen Verbesserungen bei den regulatorischen Rahmenbedingungen – beispielsweise durch virtuelle Fernaudits. Denn die Herausforderungen bei der Implementierung der EU-Medizinprodukte-Verordnung MDR haben sich durch COVID-19 verstärkt.

die Krise als Innovationstreiber nutzen. Zur Abmilderung der Krisenschäden in der Wirtschaft wurden in kürzester Zeit bürokratische Erleichterungen beschlossen und sehr praktikable digitale Lösungen ermöglicht. Die Erleichterungen für die Wirtschaft, die sich als wirksam erwiesen haben, sollten nach der Krise beibehalten und sogar ausgeweitet werden. 2. Wir müssen

Dr. Meinrad Lugan, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Medizintechnologie – BVMed, Berlin

Wir brauchen Verbesserungen bei den regulatorischen Rahmenbedingungen – beispielsweise durch virtuelle Fernaudits.

3. Wir brauchen eine Entbürokratisierungs-Offensive durch digitale Lösungen. Die inzwischen überbordende Bürokratie und Reglementierung sollte jetzt insgesamt auf den Prüfstand gestellt werden. Wir sollten die Krise dazu nutzen, Auflagen und Einschränkungen zu reduzieren, praktikabler zu gestalten oder wo möglich ganz abzuschaffen. Digitalisierung und bessere Datennutzung können hier helfen.

benötigen wir einen gesamtgesellschaftlichen Dialog über die Bedeutung des MedTech-Standorts Deutschland und ein Konjunkturprogramm für die überwiegend mittelständisch geprägte Medizinprodukte-Branche – möglichst abgestimmt auf europäischer Ebene. Mittel- und langfristig

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36 Medizintechnik analysedeutschland.de

fakten Michel Fornasier ist als Botschafter seiner Stiftung „Give Children a Hand“ in Schulen und Kinderspitäler unterwegs. „Kinder sind unkompliziert“, sagt er. Das wichtigste sei, dass die Optik der Hand stimmt, wie jene von einem Superhelden. Deshalb ist Michel auch als „Bionicman“ unterwegs. Und das Tolle ist: Für Kinder ist eine Handprothese aus dem 3D-Drucker bereits ab 500 Euro zu bekommen. Weitere Informationen unter: www.givechildrenahand.com www.bionicman-official.com

Innovation statt Frustration

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Medizintechnik 37

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Online Teaser

großes interview Michel Fornasier trägt die „i-limb Ultra Revolution“ – eine bionische Prothese für Menschen, denen eine Hand fehlt. Sie hat sein Leben verändert. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse/Philipp Schmidli

sich das erste Mal wirklich bewusst wurde, dass irgendetwas an ihm anders ist als bei den anderen Kindern, war er im Kindergarten. „Ich war vier Jahre alt und beim Bauen mit den Legosteinen waren die anderen Kinder viel schneller als ich“, erinnert er sich heute. Kein Wunder, denn Michel ist nur mit einer Hand auf die Welt gekommen. Die rechte Hand fehlt – in der Sprache der Experten nennt man das Dysmelie. Ein wirklicher Schock war das für ihn nicht, denn der kleine Michel hatte schon gelernt, mit dieser „Einschränkung” zu leben. Dabei hatte seine Familie eine wichtige Rolle gespielt: „Meine Eltern und mein jüngerer, zweihändiger Bruder haben mich von Anfang so behandelt, als habe ich diese Beeinträchtigung nicht. Das hat mir sehr geholfen, damit zu leben und mich ganz normal zu fühlen.“ Als Michel Fornasier

wenn Michel vieles mit links erledigte, wirkte es sich im alltäglichen Leben herausfordernd aus, dass die rechte Hand fehlt. Ganz alltägliche Dinge wie das Binden der Schnürsenkel musste er sich langwierig beibringen. Schon damals nutzte er Prothesen, aber glücklich war er damit nicht. „Das war

Aber klar, auch

so eine Art Patschehand ohne Funktionalität. Sie sah aus wie die Hand einer Schaufensterpuppe.“ Rund 30 Jahre später änderte sich dann alles. Eines Tages saß Michel vor dem Fernseher und sah zufällig eine Sendung über High-Tech-Handprothesen. Doch das war etwas völlig anderes, als die „Patschehand“, die er selbst trug. „Was ich in diesem Bericht sah, war wie von einem anderen Stern.“ Eine künstliche Hand, die aussah wie aus einem Science-Fiction-Film und funktional war, denn sie konnte die Finger bewegen, und zwar jeden einzelnen.“ Michel Fornasier war begeistert und nahm Kontakt zum Anbieter auf. Ihm war klar, dass er auch genau eine solche Hand haben wollte.

von dem britischen Start-up Touch Bionics, das eng mit dem Schweizer Unternehmen Balgrist Tec zusammenarbeitet. Und schon bald ließ Michel sich eine Hand fertigen. Er trägt sie inzwischen seit knapp fünf Jahren und ist begeistert von ihrer Funktionalität. „Diese Hand hat mein Leben grundlegend verändert“, sagt er. Die bionische Hand verfügt über zahlreiche Motoren und Griffmuster. Die Kosten belaufen sich auf über 50.000 Euro – nicht gerade niedrig, aber bei so viel innovativer Technik gerechtfertigt.

Entwickelt wurde sie

Revolution“ ist 2,5 Kilogramm schwer und mit einem Silikon-Handschuh überzogen, mit dem sogar der Touchscreen eines Smartphones Die „i-limb Ultra

Ich war vier Jahre alt und beim Bauen mit den Legosteinen waren die anderen Kinder viel schneller als ich. bedient werden kann. Zwei Elektroden, die auf dem Unterarm liegen, messen die elektrische Spannung an der Hautoberfläche, die von der Muskelanspannung abhängig ist. Der Träger benutzt also die Muskeln, die das Handgelenk bewegen. Die Prothese registriert den Muskelimpuls – als Folge öffnet und schließt sich die Hand. Mit einigen Tricks kann die Hand noch einiges mehr, zum Beispiel Greifen oder sich drehen. „Um das zu beherrschen, braucht es viel Training, aber es lohnt sich“, weiß Michel aus eigener Erfahrung. Denn die Feinmotorik reagiert sehr sensibel, und so kann es passieren, dass die Hand eine andere Bewegung ausführt, als ihr Träger eigentlich möchte, wenn er sie nicht richtig steuert. Ultra Revolution“ kann noch viel mehr. Mit Hilfe des Smartphones kann sie 25 Griffe programmieren, die sich via Bluetooth automatisch einstellen, sobald Michel sie benötigt. Begibt der begeisterte Fahrradfahrer sich beispielsweise in die Nähe seines Gefährts, so stellt sich automatisch der passende Griff für den Lenker ein. „Und mit dem sogenannten Pinzettengriff kann ich vieles ganz präzise greifen, zum Beispiel Popcorn im Kino“, sagt er. Doch die „i-limb

Digitalisierung in der Medizintechnik fokus

Der digitale Wandel, der viele Branchen schon erfasst hat, kommt in der Medizintechnik nur langsam an. Doch „vor dem Hintergrund der Digitalisierung ändern sich im Markt die Spielregeln. Neue Geschäftsmodelle und Wettbewerber treten auf den Plan. Strategische Kooperationen werden wichtiger, zum Beispiel in Hinblick auf datenbasierte Dienste wie die KI-gestützte Diagnostik“, erläutert Cornelia Yzer, ehemalige Berliner Wirtschaftssenatorin und Of Counsel der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft, „Erschwerend kommt hinzu, dass der regulatorische Rahmen für diese neue Ära der Medizintechnik noch stark in Verhandlung ist.“ Tekst: Frank Tetzel, Foto: mostphotos

Dennoch ist auch in die Krankenhäuser und Arztpraxen die Digitalisierung zumindest im Bereich der Kommunikationstechniken längst eingezogen. Tablet und Co, werden wie selbstverständlich verwendet wird, nach einer Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung nutzen rund 70 Prozentdes Krankenhauspersonals regelmäßig digitale Techniken in den Bereichen Kommunikation, Logistik, Management und Personal, Patientenversorgung, ... Lesen Sie den ganze Artikel online auf: analysedeutschland.de ADVERTORIAL

Pionierarbeit in der neurologischen Nachsorge Jahr für Jahr werden in Deutschland - laut aktuellen Statistiken - 270.000 Menschen vom Schlag getroffen und rund 2.400 neue Querschnittspatienten gezählt. Für viele ist damit ein großer Verlust der Selbstständigkeit und Lebensqualität verbunden. Diese möchte das AMBULANTICUM Betroffenen zurückgeben: Das ambulante, interdisziplinäre Therapiezentrum leistet seit 2012 mit einem ganzheitlichen, auf robotik- und geräteassistierter Therapie basierendem Konzept Pionierarbeit in der neuromotorischen Nachsorge.

Schwerstpflegefall auf Lebenszeit. Heute leitet er gemeinsam mit Marion Schrimpf das AMBULANTICUM, das Menschen mit neuromotorischen Erkrankungen Mobilität, Selbstbestimmung und Lebensqualität zurückgeben und Angehörige entlasten möchte. Möglich macht das eine ganzheitliche Nachsorge aus modernsten robotikassistierten und gerätegestützten Therapieverfahren mit Augmented Performance Feedback verknüpft mit bewährten Therapieformen wie Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie an einem Ort.

Aktuell liegt der Schwerpunkt der gängigen Gesundheitsversorgung in Deutschland auf der Akut- und Frühbehandlung und Pflege. „Viele effektive Nachsorgetherapien hingegen bleiben Betroffenen verwehrt“, ist Dr. Bernhard Krahl, Gründer und Geschäftsführer des AMBULANTICUMS, überzeugt. Doch gerade bei neurologischen Krankheitsbildern sei eine nachhaltige und interdisziplinäre Intensivtherapie entscheidend für den Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Das beste Beispiel dafür ist Bernhard Krahl selbst: Nach zwei schweren Schlaganfällen 2007 galt er als

Ein Konzept, das aufgeht. Das AMBULANTICUM hat seit seiner Gründung bereits einige kleine und große Erfolgsgeschichten mitgeschrieben, Menschen zurück ins Leben begleitet und im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Beine gestellt. „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Nervenzellen sich durch körperliche oder geistige Aktivitäten wieder verbinden können“, erzählen Marion Schrimpf und Bernhard Krahl. Stichwort Neoplastizität. „Das braucht Zeit und intensives Training. Beides bekommen unsere Patienten. Denn wo andere aufhören, fangen wir an.“

Foto: AMBULANTICUM

AMBULANTICUM bietet ganzheitliches und regeneratives Konzept

Gerätegestützte Therapieverfahren gehören zur neuromotorischen Nachsorge im AMBULANTICUM.


38 Medizintechnik

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Robotik in der Medizintechnik: Ein Roboter zum Anziehen exoskelette Robotik unterstützt und hilft in der Medizin. In der Rehabilitation bietet modernste Technik Potenzial, das aber aus Kostengründen noch nicht genutzt wird. Text: Helge Stroemer Foto: Felix Amsel/zeitakademie, DFKI GmbH, Annemarie Popp

lungsmöglichkeiten. „Ein Exoskelett ist ein Roboter zum Anziehen“, sagt Frank Kirchner vom Robotics Innovation Center in Bremen. Diese Exoskelette wiegen je nach Hersteller und Ausführung zwischen 15 und 39 kg. Sie bestehen aus einem starken Rahmen, der den Unterkörper umschließt. So wird der Körper in einer aufrechten, sicheren Position gehalten. Die künstlichen Gelenke befinden sich wie beim menschlichen Körper an den Hüften, Knien und Knöcheln. Elektromotoren setzen das Exoskelett und damit den Menschen in Bewegung. Zu sehr werde in

Prof. Dr., Dr. hc Frank Kirchner, Geschäftsführender Direktor am DFKI Bremen

diesem Bereich jedoch auf die Kosten geschaut. Kirchner kritisiert, dass Mediziner, Ingenieure und die Gesundheitspolitik nicht an einem Strang ziehen. „Das Kostenargument ist aber kein Argument. Es ist für das Gesundheitssystem viel teurer, nichts zu tun.“ dieser Medizintechnik ein großes Potenzial, das jedoch nicht genutzt werde. Bisher gibt es auf dem Markt erst noch Prototypen. Bei intensiver Arbeit in Forschung und Entwicklung wäre es jedoch möglich, in fünf Jahren Exoskelette in größeren Stückzahlen und damit kostengünstiger zu produzieren. Es seien leistungsstarke Elektromotoren und Hochleistungs-Chips dafür entwickelt worden. Insbesondere bei Querschnittlähmungen, Muskelerkrankungen und Schlaganfällen können sie als Therapie-System eingesetzt werden. Kirchner sieht in

man sich als computergesteuertes, chirurgisches Instrument vorstellen. Ziel dieser Technik ist es, dem Arzt zu ermöglichen, Patienten mit einer höheren Sicherheit und Präzision zu behandeln. Fehler während der Operation können durch die gleichbleibende Leistung eines Roboters vermieden werden. Spezialgebiete der Operationsroboter sind zum Beispiel Fräsarbeiten am Knochen bei Operationen für Hüftprothesen. Einen Medizinroboter kann

Weitere Anwendungsbereiche von

Robotik finden sich in der Rehabilitationsmedizin. Mithilfe von Exoskeletten sehen Experten weitreichende Behand-

ANALYSE

an einem hochkomplexen System, welches es ermöglicht, Bewegungsimpulse des Gehirns Die Forschung arbeitet

Fragen an Bernhard Krahl

Dr. Bernhard Krahl, Gründer des Ambulanticum Herdecke

interview

Über die Prävention, vorbeugende Faktoren und Erkennung von Schlaganfällen. Text: Christian Litz, Foto: Presse

aufzunehmen, um diese dann motorisch zu unterstützen. Dadurch wird eine Synchronisation der Bewegungshilfe durch das Exoskelett mit der im Körper nicht mehr voll funktionsfähigen Informationsübertragung vom Gehirn zu den Muskeln erreicht. Auch bei Unfallpatienten würde mit dem Therapiebeginn viel zu lange gewartet. Nach einem Unfall müsse der Patient ein Exoskelett erhalten, sobald er dazu in der Lage sei. „Es braucht die aktive Stimulation der Muskeln und Nervenfasern“, so Kirchner. Zudem können auch Teilkomponenten dieser Technik in Pflegeberufen eingesetzt werden, da sie das Heben schwerer Lasten erleichtern. So können Pflegekräfte im Alltag nicht nur körperlich entlastet, sondern auch Folgeschäden verhindert werden. Dies wiederum würde zu Kostenreduzierungen im Gesundheitssystem beitragen. „All diese Anwendungsbereiche zeigen, wie Technik dem Menschen nutzen kann. Aber wir könnten viel weiter sein“, sagt Kirchner.

Warum gibt es immer mehr Schlaganfall-Patienten? Schlaganfälle sind Folgen stressigen Lebens bei ungesundem Lebenswandel. Wir achten nicht mehr gut auf uns und werden älter. Früher sind 1/3 der Patienten beim ersten Schlaganfall verstorben. Heute überleben wegen der besseren akuten Medizin immer mehr Patienten mit ungünstigen Prognosen. Kann ich vorbeugen? Risikofaktoren vermeiden: Rauchen, Diabetes und Bluthochdruck sind gefährlich. Da kann man was gegen tun. Auch Cholesterin spielt eine Rolle. Die Gerinnungswerte des Blutes ebenso. Die beste Prophylaxe ist eine vernünftige Lebensführung. Wie erkenne ich einen Schlaganfall? Mit der FAST-Methode: F steht für Face. Wie lächelt eine Person? A steht für Arms: Bitten Sie jemanden, gleichzeitig die Arme zu heben und die Handflächen nach oben zu drehen. S steht für Speech: Die Person soll einen Satz nachsprechen. T für Time. Je früher ein Patient versorgt wird, desto mehr Gehirnfunktionen werden gerettet. Bei F hängt meist ein Mundwinkel herab, bei A kann jemand nicht beide Arme gleichzeitig heben und bei S ist derjenige schwer zu verstehen. ANZEIGE

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Medizintechnik 39

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Corona: Auswirkungen auf die Medizintechnik zukunft Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender des Fachverbands Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS, glaubt, dass sich der Markt konsolidieren wird. Text: Chan Sidki-Lundius Foto: Spectaris

Marktkonsolidierung das Aus. „Die Dynamik, mit der die Schere zwischen großen und kleinen Unternehmen im Zuge der Pandemie auseinandergeht, hat uns überrascht“, sagt Dr. Martin Leonhard. „Die Kleinen, insbesondere solche ohne Alleinstellungsmerkmale, leiden deutlich stärker unter den Folgen. Der Markt wird sich spürbar konsolidieren, die Entwicklung ist bedenklich.“ Herausforderungen sagt Leonhard: „Die Unternehmen müssen konsequent weiter digitalisieren, um so den Zugang zu neuen Märkten und Kundengruppen zu schaffen.“ Dazu bräuchten sie neben einer grundlegenden Strategie auch Prozesse, Tools und vor allem Personal, um diese Strategie operativ umzusetzen. Daneben bedürfe es verbesserter Rahmenbedingungen, etwa beim Thema Regulierung, bei der Zu den größten

Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender des Fachverbands Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS Die Corona-Krise wirkt sich nicht nur auf die aktuelle Umsatzentwicklung der deutschen Medizintechnikindustrie aus. Vielmehr erwarten Experten mittel- bis langfristig fundamentale Markt- und Wettbewerbsveränderungen. Das zeigt der Trendreport „Wie SARS-CoV-2 die Medizintechnikbranche verändert“, den SPECTARIS mit Roland Berger erstellt hat. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass nur die Firmen, die bereits jetzt die richtigen Weichen stellen, zu den „Eroberern“ zählen werden, denen es durch digitale Exzellenz gelingt, neue Märkte und Kundenkontakte zu erschließen – während der Krise und danach. Vielen kleineren Unternehmen, die von den Auswirkungen der Pandemie bereits heute stärker betroffen sind, droht gemäß der Studie angesichts des nach wie vor hohen Preisdrucks und Regulierungsaufwands sowie einer zunehmenden

Nutzung anonymisierter Patientendaten zu Forschungszwecken oder um Handelshemmnisse abzubauen. bleiben, müssten Unternehmen fünf Punkte umsetzen: „Sie sollten eine Roadmap für die Digitalisierung aufstellen, eine neue digitale Vertriebskultur auf bauen, Partnerschaften und Akquisitionen prüfen, neue Talente verpflichten sowie Lieferketten krisenfest aufstellen“, erläutert Leonhard. Er persönlich wünscht sich drei Dinge für die Zukunft. Erstens: Dass Pioniere, Erfindergeist und Unternehmertum eine neue Wertschätzung erfahren. „Ohne Pioniere hätten wir nicht so schnell neue Impfstoffe, Testverfahren oder auch Apps.“ Zweitens wünscht er sich starke Solidarität und Eigenverantwortung. Denn es komme auf jeden Einzelnen an, dass Infektionen sich nicht exponentiell Um zukunftsfähig zu

Der Markt wird sich spürbar konsolidieren, die Entwicklung ist bedenklich. verbreiten, wobei das Coronavirus nicht die letzte Pandemie gewesen sein würde. „Dazu muss auch gehören, Daten zur solidarischen Nutzung in einer Pandemie oder zu Forschungszwecken allgemein verfügbar zu haben.“ Drittens wünscht sich Leonhard, dass Deutschland ein starker Medizintechnik- und Industriestandort bleibt. „Hier macht mir langfristig die meiste Sorge, dass wir zu spät begreifen, nicht mehr der Nabel der Welt zu sein. Es reicht nicht, Klassenbester in Orchideenfächern zu werden. Vielmehr gilt es, den Erhalt in der Champions League sicherzustellen.“

Insbesondere Start-ups, Pioniere und die Digitalisierung haben zu schnellen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus beigetragen. ADVERTORIAL

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