Analyse #14 – Smart City & Logistik

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MÄRZ 2019 | NR.14

ANALYSE

Smart City & Logistik

Smart City:

Gemeinsam smarte und nachhaltige Städte entwickeln

Kari Aina Eik hat vor fünf Jahren die globale Multi-Stakeholder-Plattform United Smart Cities gegründet, um Städte auf der ganzen Welt dabei zu unterstützen, in der Zukunft lebenswert zu bleiben. Der weltweit zunehmende Stromverbrauch stellt die Städte vor große Herausforderungen: Neben der Veränderung des Klimas, dem massiv steigenden Verkehr, dem Umgang mit Müll, der Versorgung mit Lebensmitteln und frischem Wasser stehen auch neue Technologien, Energieversorgung, medizinische Infrastruktur, Wohnraum, Arbeitsplätze und saubere Umwelt im Fokus. Seite 6

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Bleibt Deutschland Logistikweltmeister?

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PROF. PEER WITTEN

EHRENVORSITZENDER DER BVL AUF LEBENSZEIT

“Durch KI wird eine Selbststeuerung von Containern möglich” Lesen Sie mehr auf Seite 12 Sonderpublikation in Die Welt am 27. März 2019

Um Logistikweltmeister zu werden, muss ein Land die besten Werte in Infrastruktur, Preisgestaltung, Pünktlichkeit und Abfertigung vorweisen. Seite 11

Logistik:

Smart City:

Kein Geheimnis: Der Fachkräftemangel in der Transport- und Logistikbranche kann sich zu einer Wachstumsbremse entwickeln. Besonders die Spediteure bekommen das zu spüren, fehlen dort inzwischen doch mehr als 10.000 Fahrzeugführer, allen voran die LKWFahrer. Seite 14

Für eine Vielzahl von Projekten unter dem Motto Smart Cities und Smart Districts werden Partner aus allen Bereichen zusammengeführt, um im Austausch über neue Konzepte mögliche Planungen und Realisierungen voranzutreiben. Seite 4

Smarte Quartiere unterstützen Energiewende

Fachkräftemangel

WWW.SMARTCITYSOLUTIONS.EU

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STUTTGART

17 – 19 SEPTEMBER 2019


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SMART CITY VORWORT – ANALYSEDEUTSCHLAND.DE

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MARCEL UND HENDRIK EMPFEHLEN! Wir empfehlen die Titelstory auf Seite 12 mit Prof. Dr. Peer Witten, der über KI in der Logistik spricht.

Marcel Lipp, Campaign Manager Hendrik Thielhorn, Campaign Manager

INHALT SMART CITY

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Achim Berg, Bitkom-Präsident

Smart Cities, Smart Regions, Smart Country

I

n Deutschland bewegt sich was. Überall im Land machen sich Städte und Gemeinden auf den Weg ins digitale Zeitalter. In Metropolen wie Hamburg, Großstädten wie Darmstadt oder Kommunen in peripheren Lagen wie Coburg bemühen sich Vertreter von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft um die intelligente Vernetzung des öffentlichen Raums. Die Vision ist klar: Aus Städten werden Smart Cities, aus ländlichen Regionen Smart Regions und Deutschland entwickelt sich zum Smart Country. Digitale Technologien können das Leben in Städten und Regionen effizient und bequem, bürgernah und umweltfreundlich machen. Wie es geht, zeigen internationale Vorreiter wie Amsterdam, Wien oder Kopenhagen. Beispiel Dänemark: Die Dänen gehen online zum Bürgeramt, empfangen digitale

Arztbriefe und machen ihre elektronische Steuererklärung in weniger als zehn Minuten. Mit 98,5 Prozent nutzen nahezu alle Bürger die elektronische Signatur des Personalausweises – und das freiwillig.

try Convention hier stattfindet.“ Deutschland sei eine wichtige Stütze für Europa und globale Inspirationsquelle. Die Digitalisierung sei „ein Thema, bei dem wir nur mit vereinten Kräften zu Fortschritten kommen“.

Ende 2018 kam der dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen nach Berlin, um das Leben im digitalen Vorzeigestaat zu erläutern. Anlass war die erstmals ausgetragene Smart Country Convention. Auf dieser größten Kongressmesse zur Digitalisierung von Städten und Regionen präsentierte sich Dänemark als Partnerland. An drei Tagen trafen Tausende Experten aus Verwaltung, Wissenschaft, Politik und Digitalwirtschaft zusammen. „Ich hoffe, dieser Kongress wird dazu dienen, weitere Kooperationen innerhalb unserer europäischen Familie zu ermöglichen“, sagte Rasmussen in Berlin. „Es ist kein Zufall, dass die Smart Coun-

Vereinte Kräfte sind das richtige Stichwort. Auch bei der Digitalisierung von Städten und Regionen geht es nicht ums Gegeneinander, sondern das Miteinander. Neben einer Plattform für den Erfahrungsaustausch, die wir mit der Smart Country Convention gefunden haben, brauchen Behörden und Ämter Know-how und finanzielle Mittel. Wir setzen uns dafür ein, dass ein bundesweites Kompetenzzentrum für die Digitalisierung von Städten und Regionen geschaffen wird und der Bund jährlich mindestens 500 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellt – damit international herausragende Digitalisierungsprojekte nicht nur in Dä-

nemark oder Estland umgesetzt werden, sondern flächendeckend auch in Deutschland. Lange Wartezeiten auf dem Amt oder beim Arzt, Staus und Verkehrsunfälle, Lärm und Abgase werden der Vergangenheit angehören, wenn wir die einmaligen Möglichkeiten digitaler Technologien nutzen. Die intelligente Vernetzung öffentlicher Daseinsvorsorge und Aufgabenfelder wie Mobilität, Energie, Wohnen oder Gesundheit geht voran. Vielerorts werden traditionelle Strukturen aufgebrochen, ziehen Stabsstellen für Digitalisierung und Chief Digital Officer in Rathäuser ein, nehmen kommunale Digitalagenturen ihre Arbeit auf. Es gibt noch viel zu tun, aber es mangelt nicht an Ideen. Wir müssen sie nur umsetzen. Damit die Vision vom Smart Country schnell Wirklichkeit wird. Achim Berg, Bitkom-Präsident

Einleitung – Achim Berg, Bitkom Smart Cities Smarte Quartiere Titelstory – Kari Aina Eik Gebäudeautomation Ein Energieträger mit Zukunft

LOGISTIK

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Einleitung – Robert Blackburn, BVL Logistikweltmeister Deutschland Titelstory – Peer Witten Logimat 2019 Fachkräftemangel

ANALYSE. Campaign Manager: Marcel Lipp, Hendrik Thielhorn marcel.lipp@europeanmediapartner.com hendrik.thielhorn@europeanmediapartner.com Geschäftsführer: Jonathan Andersson Chief Content Officer: Mats Gylldorff Art Director: Aileen Reese Editor: Nicole Bitkin Text: Armin Fuhrer, Helmut Peters Frank Tetzel, Nicole Bitkin Titelbilder: Christian O. Bruch / laif, Fotolia, OiER/Manfreda Distribution: Die Welt Gesamt, März 2019 Druck: Axel Springer SE

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European Media Partner Deutschland GmbH Neuer Wall 59 | DE-20354 Hamburg Tel.: +49 40 87 407 400 Email: info@europeanmediapartner.com www.europeanmediapartner.com

European Media Partner sind Spezialisten im Content-Marketing. Durch ein hochwertiges redaktionelles Umfeld und eine hohe Verbreitung schaffen wir eine optimale Medienpräsenz auf dem Markt. Wir helfen Unternehmen durch passgenaue Produkte ihre Zielgruppe treffsicher zu erreichen.

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Jannik Kreye, Geschäftsführer der FIRSTCON GmbH aus Lüneburg, elektrisiert die Region mit LÜNESTROM seit über fünf Jahren – ausschließlich klimaneutral. Herr Kreye, wie smart ist Lüneburg heute? Die Stadt ist heute schon sehr smart, denken Sie nur an ihre Universität. Angetrieben von grüner Energie bietet die Stadt von morgen allerdings zahllose neue Möglichkeiten. Daran arbeitet LÜNESTROM schon heute. Etwas konkreter bitte? Die Mobilität der Smart City ist elektrisch: Weniger Abhängigkeit von Öl ist ökologisch und ökonomisch notwendig. Vermiedene Abgas- und Lärmbelästigungen werden unsere Lebensqualität Tag für Tag verbessern. Klimafreundliche Elektromobilität funktioniert aber nur mit einer zuverlässigen und grünen Energieversorgung. Dafür haben wir spezielle eMobility Tarife entwickelt – deutschlandweit lieferbar und bis zu 25% günstiger als der Hausstrom. Für den Ladepunkt Zuhause, vor dem Geschäft, Büro, der Kanzlei oder Praxis bieten wir neben den Tarifen auch die passende Hardware zu Sonderkonditionen an.

Woran denken Sie noch, wenn Sie eingangs sagten, LÜNESTROM arbeite schon heute an der smarten Stadt von morgen? Smart City nehmen wir wörtlich. Im von LÜNESTROM geförderten Projekt „Mobiles Energielabor“ des Lüneburger Umweltbildungszentrums SCHUBZ lernen SchülerInnen der Klassenstufen 3 bis 6 spielerisch die Funktionsweisen verschiedener Technologien zur sauberen Energieerzeugung aus Wasser, Wind und Sonne. Ebenfalls altersgerecht wird dabei der globale Energieverbrauch thematisiert und das eigene Verhalten reflektiert. Denn Klimaschutz fängt bei der Bildung an. Auch die anfangs erwähnte Universität haben wir mit Ladepunkten für Elektroautos und eBikes ausgestattet. Für Studierende und Auszubildende bundesweit bieten wir einen rabattierten und besonders flexiblen Ökostromtarif an. Und für alle anderen? Natürlich bieten wir auch allen anderen, egal ob privat oder Gewerbe, zertifizierten Ökostrom und klimaneutrales Gas in transparenten und fairen Tarifen mit persönlichem Service. Schauen Sie einfach mal unter lünestrom.de oder besuchen Sie uns in der Smart City Lüneburg. Wir würden uns freuen!

Foto: t&w

„Smart City nehmen wir wörtlich“

Ganz schön smart – mit Bildung gegen den Klimawandel!

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ANALYSEDEUTSCHLAND.DE ANALYSEDEUTSCHLAND.DE – SMART CITY

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Die Smart City wird unsere Lebensqualität unseren Energieverbrauch und unsere Vorstellung traditioneller Städte verändern. Unter dem Begriff Smarties

stellen wir uns ja erstmal viele viele bunte kleine Schokolinsen vor, die vor allem Kinder, aber auch Erwachsenen eine Menge Freude bereiten. Der aus dem Englischen entlehnte Begriff hat in jüngster Zeit eine revolutionäre Entwicklung hingelegt. Smartphones, eine Automarke namens Smart, smarte Fitness-Gadgets oder eine smarte Steuerung von Hausgeräten sind nur einige Beispiele. Die bunte Welt smarter Anwendungen aber erreicht einen zukunftsweisenden Höhepunkt, wenn wir auf die Möglichkeiten der Smart City blicken, die unsere Lebensweisen und unseren Energieverbrauch in revolutionärer Weise verändern werden. Wir leben in einer Zeitenwen-

de, wo klimaneutrales Denken nicht mehr ein Wunschtraum sein darf, sondern eine lebensnotwendige Voraussetzung für unsere Zukunft ist. Dabei helfen uns digitale Technologien, die die Interaktion von Mensch und Maschine verbessern, kognitive Systeme und künstliche Intelligenz einbeziehen und nachhaltige Lösungen für die Mobilität der Zukunft schaffen. Maschinen erobern immer mehr Einsatzbereiche unserer Umwelt. Die International Data Corporation (IDC) etwa rechnet

mittleren Unternehmen bis zu öffentlichen Stellen und Institutionen eng zusammen. Cognitive Computing, Blockchain, autonomes Fahren und IoT-Plattformen, Produktinnovationen, Prozessverbesserungen und neue Geschäftsmodelle bieten ein gigantisches Aufgabenfeld. Um die Chancen und Risiken der

mit weltweiten Ausgaben für kognitive Lösungen in Höhe von über 40 Mrd. US-Dollar bis zum Jahr 2020. Für die Smart City hat das eine

Vielzahl von Auswirkungen und ein enormes Entwicklungspotenzial. Wir müssen unsere Städte fortschrittlicher, grüner und effizienter ausstatten. Die Technik gibt uns faszinierende Mittel an die Hand. Es kommt aber darauf an, all die Smart Cities, die Smart Grids und und die sogenannten Smarten Quartiere als Unterform der Smart City auf die Bedürfnisse der Menschen abzustimmen. Schließlich stehen bei jedem Projekt Menschen im Mittelpunkt, die die Auswirkun-

gen von Innovationen unmittelbar zu spüren bekommen. Das ist am spürbarsten in den eigenen vier Wänden. Von einem Smart Home sprechen wir ja, wenn die Haustechnik wie Heizung, Licht, Wassererwärmung und vieles andere vollautomatisiert und kostensparend ist. Das Smart Home kann Teil eines Smarten Quartiers und schließlich einer Smart City auf dem Weg zu einer (in noch weiter Zukunft liegenden) Smart World sein. Viele, viele bunte Smarties müssen dabei aber erst noch produziert, optimiert und erprobt werden! Große Player der Forschung arbeiten dabei mit Großunternehmen sowie kleinen und

Foto: Pressefoto Hannover Messe

Die Welt braucht Smarties

HANNOVER MESSE 2019 1.-5. APRIL 2019

Digitalisierung auf kommunaler Ebene zu steuern, hat die Bundesregierung auf Beschluss des Staatssekretärsausschusses für nachhaltige Entwicklung bereits im Jahr 2016 die Dialogplattform Smart Cities eingerichtet. Sie soll helfen, den nationalen und internationalen Austausch zu stadtentwicklungspolitischen Fragen der Digitalisierung zu verbessern. Auf dieser Plattform diskutieren nationale Experten aus Städten, Landkreisen und Gemeinden mit kommunalen Spitzenverbänden, den entsprechenden Bundesressorts, Stadtbauministerien und Wissenschaftsorganisationen. Text: Helmut Peters

FAKTEN Die Digitalisierung gibt uns Möglichkeiten an die Hand, Prozessverbesserungen unseres Zusammenlebens zu gestalten. Mit Smart Cities im Großen, Smarten Quartieren im Kleinen und Smart Homes im privaten Umfeld schaffen wir uns ein klimaschonendes und kostensparendes Lebensumfeld.

Schweden ist in diesem Jahr das Partnerland der Hannover Messe. Gerade mit Blick auf neue Energie- und Umwelttechnologien, die Produktion und Logistik gibt das skandinavische Land weltweit Impulse. Forschung und Entwicklung industrieller Automationspozesse, der große Sektor der IT sowie Zukunftsweisendes im Mobilitätsbereich lassen bei diesem globalen Hotspot der Industrie vielfältige Synergieeffekte erkennbar werden. 6500 Aussteller werden 2019 erwartet und mehr als 220.000 Besucher. Ein Herzstück der über 1400 Events ist im Rahmenprogramm das Forum Industrie 4.0. Diskutiert werden hier neue Geschäfts- und Strategiemodelle unterschiedlichster Fachrichtungen, Standards und Interoperabilität, die Herausforderungen immer stärker wachsender Datenberge und die Cybersecurity. Passend zum Motto der Hannover Messe 2019 „Integrated Industry – Industrial Intelligence“ stehen Probleme, die Anwender, Industrie und Politik gleichermaßen bewegen, im Mittelpunkt der Diskussionsrunden. Praxisbeispiele und die dem Forum angeschlossene SmartFactoryKL demonstrieren ergänzend, wie Industrie 4.0 real und live funktioniert.

Text: Helmut Peters

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Morgenstadt als Stadt der Zukunft

Interdisziplinäre Teams aus verschiedenen Fachbereichen, darunter Betriebswirtschaft und Volkswirtschaftslehre, Informatik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften, arbeiten bei der Fraunhofer Gesellschaft an Ideen für smarte Stadtquartieren. Ein zentrales Aufgabenfeld der Fraunhofer Gesellschaft ist es, das Verhältnis des Menschen und seines Lebensumfelds zu einer immer komplexer werdenden digitalen Welt zu verbessern. In engem Austausch mit Städten, Unternehmen und öffentlichen Institutionen entwickelt das Institut für Wirtschaftsingenieurwesen IAO mit elf weiteren Fraunhofer Instituten Strategien, Geschäftsmodelle und Lösungen für die digitale Transformation – wir transformieren zukünftige städtische Herausforderungen in Innovation. Das Herzstück dieses Engagements ist die sogenannte „Morgenstadt Initiative“ mit ihren Systeminnovationen für lebenswerte und anpassungsfähige Städte. Für eine Vielzahl von Projekten unter dem Motto „Smart Cities & Smart Districts“ werden Partner aus allen Bereichen zusammengeführt, um im Aus-

tausch über neue Konzepte mögliche Planungen und Realisierungen voranzutreiben. Mit den Smarten Quartieren eröffnen sich etwa Gemeinschaften, die die Energiewende vorantreiben. „Für Bauträger, Investoren, Wohnungsverwalter und Anbieter urbaner Lösungen bzw. Technologien (z.B. Smart Home, Smart Lighting, Mobility-on-Demand, Smart Energy Grids, Home Consumer Electronics, Digitale Kommunikation etc.)“, so erklärt die Fraunhofer Gesellschaft, „bietet sich damit die Chance, Innovationen für smarte und nachhaltige Stadtquartiere aktiv und in enger Zusammenarbeit mit angewandter Forschung zu gestalten.“ Ein interdisziplinär arbeitendes Team von Wissenschaftlern richtet den Blick vor allem auf eine funktionierende und unbelastete Interaktion von Mensch und Maschine. Bei alldem berücksichtigen die Forscher, dass alle Innovationen den Anforderungen des Marktes gerecht bleiben und

wirtschaftlich tragbar sein muss. Das Cognitive Computing, Blockchain, das autonome Fahren und IoT-Plattformen tragen in guter Kombination zueinander zu einer Optimierung von Produktinnovationen, Prozessverbesserungen und neuen Geschäftsmodelle der „Smart City“ bei. „Wir verstehen Städte als komplexe adaptive Systeme“, sagen die Akteure der Morgenstadt Initiative. „Durch die Verbindung von technologischer Innovation, Stadtentwicklung und sozialen sowie ökologischen Voraussetzungen trägt die Morgenstadt Initiative zur Schaffung zukunftsfähiger Städte bei!“ Für die Morgenstadt Initiative stehen die Menschen im Mittelpunkt der Innovation.


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SMART CITY – ANALYSEDEUTSCHLAND.DE

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Smarte Quartiere unterstützen die Energiewende

In der Energiewende wird es immer wichtiger, Strom dezentral zu speichern und Synergieeffekte zu nutzen. Für die Smarten Quartiere gibt es da Konzepte. Für die Städte von morgen treten

die smarten Stadtquartiere immer zentraler in den Fokus der Planungen. Für eine Vielzahl von Projekten unter dem Motto Smart Cities und Smart Districts werden Partner aus allen Bereichen zusammengeführt, um im Austausch über neue Konzepte mögliche Planungen und Realisierungen voranzutreiben. Mit den Smarten Quartieren als wichtigem Teil der Smart City eröffnen sich nicht nur neue Formen des Zusammenlebens in sozialer Hinsicht, sondern Gemeinschaften, die die Energiewende vorantreiben. Voraussetzung für die Vernetzung der Systeme und der Menschen, die in einem bestimmten Areal direkt zusammenleben, ist die Anpassung der technischen

Möglichkeiten auf die Bedürfnisse des Gemeinwohls. Idealerweise wird in Smarten Quartieren der Verkehr intelligent geregelt und die auf natürlichen Ressourcen beruhende Energienutzung verantwortungsvoll eingesetzt. Ohne Zweifel sind Wohnungsbau-

genossenschaften wegen ihrer übergreifenden Organisation und der Art ihrer Liegenschaften besonders geeignet für das Konzept der Smarten Quartiere. Schließlich nutzen sie ja auch eine gemeinschaftliche Infrastruktur. Die Herausforderungen für gut funktionelle Smarte Quartiere indes sind hoch. Was ist bei allen technischen Möglichkeiten und Träumen von einem modernen Stadtquartier überhaupt realisierund finanzierbar? Wie weit kann man gehen, ohne den Bürger, der all das tragen, leben und nutzen soll, bei der ganzen Innovationsfreude nicht zu überfordern? Mit der Nutzung erneuerbarer

„Smarte Maßnahmen sind grundsätzlich für alle Akteure in Quartieren anwendbar.“

Ressourcen und einem bis aufs Äußerste eingeschränkten Gebrauch nicht erneuerbarer Energien unterstützt das Konzept der Smarten Quartiere die Energiewende. Energiequellen zu nutzen, die möglichst nah am Standort der Smarten Quartiere erzeugt werden, ist ein wichtiger Aspekt. Dazu gehört die Erzeugung von warmem Wasser durch Solarthermie und das Heizen mit Erdwärme ebenso wie das Erzeugen von Strom durch Solarzellen.

Jede Nutzung neuer und neues-

ter Technologien im urbanen Raum sollte immer vor dem Hintergrund diskutiert werden, ob der Einsatz auch wirklich sinnvoll ist. Der unschlagbare Vorteil der Smart Quartiere liegt nun einmal in der räumlichen Nähe ihrer Bewohner und der dadurch entstehenden Synergieeffekte. Dabei geht es auch um einen unerlässlichen und fortwährenden Austausch der Protagonisten untereinander. Vor allem um Absprachen gemeinsamer Vorhaben, um Ressourcen zu sparen.

schreibt auch Carina Wilfer auf „seven2one“ „ist ein zusammenhängendes Areal, in dem alle energetischen Vorgänge gesamtheitlich betrachtet werden, sodass den Bewohnern Mehrwertdienstleistungen angeboten werden können. Dies umfasst Strom, Wärme, Mobilität, Sicherheit, Telekommunikation und Informationsdienste. Die explizite und intensive Integration (Informationen, Einflussnahme) der Bewohner ist ein Kernbestandteil – Daten werden importiert, integriert, verarbeitet und wiederverwendet.“

Nach Ansicht der Deutschen

Energie-Agentur (dena) sind Smarte Quartier als ebenso organisierte wie dynamische Wohnviertel in der Lage, erhebliche Potenziale vor allem mit Blick auf Energieversorgung, der Abfallwirtschaft und des Umweltschutzes auszuschöpfen. „Das Smarte Quartier“, so

Text: Helmut Peters

FAKTEN Die Smarten Quartiere als Teil der Smart City präsentieren technische Entwicklungskonzepte im digitalen Zeitalter unter Einbeziehung aller Lebensbereiche, um eine Vision nachhaltiger und lebenswerter Städte voranzutreiben.


Smartes Wohnen macht das Leben angenehmer

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Intelligente Technik wird im Quartier Heidestrasse in Berlin Menschen, Wohnungen und Büros vernetzen. Selbst Parkplätze kann man per App buchen. Mit dem Quartier Heidestrasse in Berlin haben wir uns zum Ziel gesetzt, für viele Menschen ein angenehmes Umfeld zum Leben und Arbeiten zu schaffen. 920 Wohnungen werden errichtet. Außerdem sind 175.000 Quadratmeter Büro-, Gewerbe- und Einzelhandelsflächen geplant. Ein neues acht Hektar großes, eigenständiges Quartier entsteht hier mitten in der deutschen Hauptstadt. Aber wirklich neuartig macht das neue Quartier Heidestrasse etwas Anderes: Alle Gebäude im Wohn- wie auch im Gewerbe- und Bürobereich werden mit intelligenten Technologien ausgestattet und miteinander vernetzt sein. Unser Ziel: Das Quartier Heidestrasse soll ein Quartier der Zukunft werden, das durch den Einsatz smarter Technologien das Leben und Arbeiten für die Menschen angenehmer und einfacher gestaltet. Wir schaffen nicht nur intelligente und flexible Lebensund Arbeitswelten und statten sie mit Digitaltechnik aus, sondern vernetzen sie konsequent. Jedes Gebäude hat ein eigenständiges digitales Nervensystem für die Steuerung zum Beispiel von Heizung, Licht, Fahrstuhl, Klima, Belegung von Parkplätzen in der Tiefgarage, Buchung von Tagungsräumen und so weiter. Die Gebäude wiederum – und das ist bislang einmalig – werden ebenfalls miteinander vernetzt, sodass alle Informationen in einem übergeordneten „Nervenzentrum“ für das gesamte Quartier zusammenfließen: Wir nennen es das Quartiers-Brain. Diese Vernetzung von Wohnungen, Büros, Supermarkt, Friseur, Kita, Gaststätte, Wäscherei, Babysitter und vielem mehr gibt uns die große Chance, digitale Servicesysteme zu implementieren – angefangen vom intelligenten Parkleitsystem bis hin zur Tischreservierung im Lieblingsrestaurant. Das macht das Quartier smart und charmant und es stärkt die Nachbarschaften. Diese urbane Intelligenz folgt dem Prinzip: Prozesse vereinfachen, Mehrwerte schaffen, Komfort steigern. Nehmen wir das Thema Parkleitsystem und Mobilität. Viele Parkplätze in den Tiefgaragen sind nicht mehr

individualisiert, sondern werden von Büronutzern und Bewohnern geteilt und gleichermaßen genutzt. Das Parkleitsystem umfasst einen Großteil der Tiefgaragenplätze und wird übergeordnet gesteuert. Wenn man einen Parkplatz benötigt, kann man ihn vorab buchen und wird dorthin geleitet. Intelligente Zugangstechniken ermöglichen den zielgenauen Zugang zu den Gebäuden. Auch im Bereich der Mobilität werden wir beispielgebend sein mit Ladestationen für E-Autos – jeder vierte Parkplatz wird dafür ausgerüstet sein –, mit Sharing-Modellen, Konzeptionen für E-Bikes und Lastenfahrräder. Wir richten eine Quartiers-App ein, über die die Community im Quartier sich verabreden und austauschen kann. Zum Konzept gehört auch ein digitaler Concierge, etwa wenn man einen Mangel melden will, einen Handwerker benötigt oder organisieren will, dass im Urlaub die Pflanzen gegossen werden. Neu wird eine „Bring & Take Station“ sein, vielleicht werden es auch mehrere sein, um die Zustellung von Paketen und auch Lebensmittellieferungen zu vereinfachen. Kein Klingeln mehr beim Nachbarn, keine ver-

schlossenen Türen im Paketshop. Das funktioniert so: Die Lieferdienste fahren die Station an und hinterlegen das Paket. Der Adressat erhält parallel dazu eine elektronische Benachrichtigung. Das ist unkompliziert. Über die Quartiers-App kann man sich das Paket individuell zustellen lassen oder abholen, der Code wird über das Handy versendet. Der digitale Service bietet vielfältigste Möglichkeiten auch in den eigenen vier Wänden. Digital ready – so statten wir die Wohnungen für unsere Mieter aus. Wie umfangreich sie die digitale Technik nutzen, kann dabei jeder selbst entscheiden. Ein ähnliches Prinzip gilt für die Büroflächen: Mit smarter Technik ist alles möglich, aber nicht alles muss umgesetzt und genutzt werden. Vielmehr statten wir die Büros individuell nach den Bedürfnissen des Unternehmens aus. Bei allem gilt: Die Menschen stehen für uns im Vordergrund.


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Schubs in die Cloud für die Digitalisierung Die Cloud setzt sich auch im Mittelstand immer mehr durch. Der ITDienstleister SENTINEL bietet Cloud-Ressourcen und Systemadministration aus einer Hand.

Lars Heymeier,

Geschäftsführer des Hamburger IT-Dienstleisters SENTINEL

Cloudlösungen sind in kleinen, mittleren und großen Unternehmen inzwischen unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Sie sorgen für die Sicherheit der Daten, sind skalierbar und entlasten die IT-Abteilungen. Trotz dieser Vorteile sind manche Unternehmen noch zögerlich bei der Implementierung von Cloud-Ressourcen. Dabei sind solche Vorbehalte unnötig, sagt Lars Heymeier, Geschäftsführer des Hamburger IT-Dienstleisters SENTINEL. Der Fokus von SENTINEL liegt auf ITDienstleistungen für mittelständische Unternehmen. Cloud-Lösungen sind ein wichtiger Bestandteil bei der Modernisierung von IT-Infrastrukturen und bieten eine optimale Grundlage für Digitalisierungsvorhaben. „Unternehmen profitieren von der Cloud ungemein, besonders, wenn

sie jemanden wie uns an ihrer Seite haben, die sie bei allen Schritten vor, während und nach der Einführung der Cloud unterstützt, so Heymeier. „Unser Kerngeschäft ist die Transformation der IT-Infrastruktur in die Cloud und der anschließende Betrieb der Systeme.“ SENTINEL existiert seit 2013 in Hamburg und unterstützt inzwischen zahlreiche Unternehmen – vom kleinen und mittelständischen Betrieb bis zum Konzern. Vertreten sind viele Wirtschaftszweige wie Beratung, Technologie, Medien, Logistik, Handwerk, Produktion und Forschung. Wichtig ist bei SENTINEL der umfassende Service. Heymeier: „Als IT-Systemhaus liefern wir Systemadministration und CloudInfrastruktur aus einer Hand und bieten unter anderem Managed Cloud Services.“

Viele Unternehmen denken zu kompliziert. Die meisten der vorhandenen geschäftlichen Anwendungen im Mittelstand lassen sich auf Cloud-Infrastruktur betreiben: „Daher können wir die Anwendungen im laufenden Geschäftsbetrieb des Unternehmens in die Cloud überführen“, erklärt Experte Heymeier. Mit planbaren Kosten, kontrollierbaren Risiken und sofortiger höherer Flexibilität und Sicherheit lasse sich der geschäftliche Nutzen überzeugend demonstrieren. „Wer vielleicht noch zögerlich ist, sollte einfach den ersten Schritt wagen. Er wird schnell die Vorteile der CloudInfrastruktur schätzen.“

sentinel-it.de


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Kari Aina Eik hat vor fünf Jahren die globale Multi-Stakeholder-Plattform United Smart Cities gegründet, um Städte auf der ganzen Welt dabei zu unterstützen, in der Zukunft lebenswert zu bleiben. Der weltweit zunehmende Strom in die Städte stellt diese vor große Herausforderungen: Neben der Veränderung des Klimas, dem massiv steigenden Verkehr, dem Umgang mit Müll, der Versorgung mit Lebensmitteln und frischem Wasser stehen auch neue Technologien, Energieversorgung, medizinische Infrastruktur, Wohnraum, Arbeitsplätze und saubere Umwelt im Fokus. Im Moment lebt die Hälfte der Weltbevölkerung

mium der UN-Initiative U4SSC United for Smart Sustainable Cities vertreten, das von 16 UN-Behörden unterstützt wird. „Während sich die Vereinten Nationen historisch vor allem auf der Ebene der Nationalstaaten konzentrierten, ist nun ein Wandel sichtbar. Die Städte rücken in den letzten zehn Jahren immer mehr in ihren Fokus – und das ist gut und wichtig so“, sagt Kari Aina Eik. „Zusammen mit den globalen Zielen für Nach-

haltige Entwicklung, die bis zum Jahr 2030 definiert wurden, unterstützen wir mit USC besonders Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten.“

in Städten, in 30 Jahren geht man davon aus, dass es drei von vier Menschen sein werden, was die vorhandenen Probleme potentiert. Jahrelang kümmerte sich jede Stadt mehr oder weniger engagiert um ihre eigenen Schwachpunkte, erstellte hier eine Analyse und setzte dort ein Projekt um. Bei jeder innerstädtischen Herausforderung waren aufwändige Untersuchungen und Besprechungen nötig, um letztendlich über Gelder aus dem Sektor der öffentlichen Hand abzustimmen, die sich oft nur als Tropfen auf dem heißen Stein entpuppten.

Mit der Plattform USC hat die Politikwis-

Ein ziemlich ineffizientes Vorgehen, befand die

Tool zu entwickeln, um Städten die Möglichkeit zu geben, Aufschluss über ihren Status Quo hinsichtlich Einsatz smarter Technologien und Nachhaltigkeit bzw. dessen Erfüllungsgrad zu gewinnen. Diese Key Performance Indicators (KPI) sind für alle Städte weltweit anwendbar und abrufbar.“

norwegische Politikwissenschaftlerin Kari Aina Eik. Die Generalsekretärin der Organization for International Economic Relations (OiER) und des Excellence Center for Smart and Sustainable Cities unter der Genfer UN Charter in Wien entschied, das zu ändern und gründete im Jahr 2014 eine einzigartige Initiative, die das Abstraktum Stadt in seiner Gesamtheit untersucht und dazu Politik, Privatwirtschaft und Investoren zusammenbringt: Das United Smart City Programm. Dieses Programm, kurz USC genannt, wird in Zusammenarbeit mit der UNECE und der OiER geleitet. Zudem ist es im Führungsgre-

senschaftlerin geschafft, ein ganzheitliches Konzept auszuarbeiten, das die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure ermöglicht und somit den privaten mit dem öffentlichen Bereich verbindet. Denn warum sollte man keine Privatunternehmen etwa aus dem Technologiebereich integrieren? Warum nicht wissenschaftlich Forschenden dabei helfen, ihre Erkenntnisse zu verbreiten und zur Verfügung zu stellen? „Wir haben 2014 begonnen, ein Assessment

Neben 54 Kernindikatoren werden 37 vertiefen-

de Kennzahlen abgefragt, dabei behandeln 20 Fragen die Themen smarte/intelligente Technologien, 32 Fragen strukturelle Themen und 39 Fragen nachhaltige. Die 132 Datenerfassungspunkte gliedern sich in die Bereiche Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft und Kultur.

Von Singapur über Moskau bis in die Nieder-

lande nehmen Städte am United Smart Cities Programm teil. Eine deutsche Stadt ist bislang nicht darunter, doch eine Handvoll sei interessiert und man sei im intensiven Gesprächen, so Eik. Dabei wird die Initiative geradezu von Anfragen überrannt: unzählige Städte befinden sich aktuell in der Warteschleife. Denn die großen Fragen stellen sich immer drängender und es gibt kaum eine Stadtverwaltung, die damit nicht überfordert wäre, egal, ob sich die Stadt in einem Entwicklungsland oder im europäischen Raum befindet. Die USC-Initiatorin geht davon aus, dass sich

unser zukünftiges Leben vor allem in zwei Punkten deutlich von dem jetzigen unterscheiden wird: „Wir werden anders wohnen und anders arbeiten – nahe an seinem Zuhause oder gleich von zuhause aus. Deshalb werden viel weniger Menschen mit ihrem Auto in die Stadt fahren.“ Gleichzeitig ginge es darum, smarte Logistik-Lösungen zu erschaffen und in neue Solartechnologien zu investieren. In vielen Ländern stünde zudem die Einführung funktionierender Müll-Management-Systeme und Gesundheitsinfrastruktur ganz oben auf der Agenda. „Ich bin ein Volloptimist“, lacht Kari Ani Eik. „Ich gehe davon aus, dass wir die Probleme lösen können. Ich möchte das auch sehr gerne erleben. Aber wir haben keine Zeit, noch endlos hin und her zu überlegen, wir müssen handeln.“

Text: Katja Deustch

FAKTEN Kari Aina Eik liebt gemeinsames Abendessen mit ihren zwei Kindern auf der großen Terrasse mit Blick ins Grüne und geht tagsüber gerne ins Café Landtmann, da das Büro idealerweise gleich darüber liegt. Sie fühlt sich privilegiert, so einen sinnvollen und spannenden Job zu haben.

CO2 NEUTRAL: SMART CITIES 4.-5. APRIL 2019 LEIPZIG Foto: Pressefoto

„Unser Ziel: zukunfts- und lebensfähige Städte.“

Städte und Regionen der Zukunft besser und nachhaltiger miteinander zu vernetzen, ist das vornehmste Ziel der Smart Cities. Zum ersten Mal findet 2019 in Leipzig die „Fraunhofer Morgenstadt Conference“ statt, um ein Diskussionsforum für CO2-neutrale Smart Cities zu schaffen. Das Hauptziel der Konferenz, so sagen das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und das Institute of Human Factors and Technology Management IAT, sei die Festlegung eines Aktions- und Fahrplans zur Senkung der CO2-Emissionen. Bei der „CO2 Neutral Smart Cities“ treffen internationale Vertreter aus Forschung, Unternehmen und der Städte zum gegenseitigen Austausch aufeinander. Erwartet werden 2019 auch Teilnehmer aus Schweden, Kolumbien, Israel, Indien sowie verschiedener Branchen der Fraunhofer-Institutionen aus den Bereichen Gebäude, Mobilität, Industrie und Daten. Auf dem Weg zu CO2-neutralen intelligenten Gebäuden stellt die „Morgenstadt Initiative“ Nachrüstung, kohlenstoffarmes Heizen und Kühlen, Solarkühler, Wärmepumpen, kohlenstoffarme Konstruktionen und Raumoptimierung in den Mittelpunkt.

Text: Helmut Peters

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Ladekabel als Bestandteil von ganzheitlichen Energiekonzepten Im Zeitalter von IoT, Smart Factory und Industrie 4.0 haben sich auch Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge weiterentwickelt. Mobile Ladeeinheiten sind längst mehr als reine „Ladekabel“, die Sicherheitsfunktionen übernehmen. Sie werden nicht mehr nur genutzt, um Elektrofahrzeuge zu laden, sondern werden zunehmend zum Bestandteil von ganzheitlichen Energiekonzepten. Federführend in der Entwicklung von intelligenten Ladesystemen ist dabei das österreichische Unternehmen DiniTech. Im Jahr 2015 wurde von ihnen die mobile Ladeeinheit NRGkick auf den Elektromobilitätsmarkt gebracht, die diesen in kürzester Zeit auch auf den Kopf gestellt hat. NRGkick ermöglicht ortsunabhängiges, 1/2/3-phasiges Laden mit bis zu 22kW an allen Standardsteckdosen und bietet dadurch mehr Flexibilität als eine Wallbox. Eingebaute Sicherheitsmechanismen, Manipulations- und Diebstahlschutz sowie eine automatische Adaptererkennung haben dafür gesorgt, dass bereits jedes dritte vollelektrische Auto in Österreich mit einem NRGkick ausgestattet ist. Zusätzlich verfügt die mobile Ladeeinheit über eine Bluetooth-Schnittstelle, die eine Verbindung zum eigenen Smartphone ermöglicht. Dadurch wird die mobile Steuerung der Ladevorgänge,

Ampere-genaue Begrenzung des Ladestroms und Kontrolle der geladenen Energiemenge realisiert. DiniTech widmet sich bei der Entwicklung ihrer Produkte ganz der digitalen Vernetzung, Konnektivität und der Integration in das Smart Home. Das eindrucksvolle Ergebnis ist dabei der Anfang 2019 erschienene NRGkick Connect, der als Smart Feature Erweiterung zur NRGkick Ladeeinheit dient. Die damit mögliche Einbindung in WLAN-Netzwerke ermöglicht eine Vielzahl von neuen Funktionen. Allen voran steht dabei das photovoltaik-geführte Laden: Durch die Kommunikation mit Wechselrichtern kann der durch die Photovoltaik-Anlage produzierte Strom mittels einfacher Strategien zur Ladung des E-Autos genutzt werden: Durch die Auswahl zwischen reinem Sonnen-, Überschuss- oder unterstützendem Laden, wird die gewonnene Energie optimal genutzt. Neben der Realisierung von effizienten Ladelösungen wird vor allem auch Augenmerk auf einfache und komfortable Bedienbarkeit gelegt. So werden zeitgesteuertes Laden, die Aufzeichnung von Ladestatistiken mit automatischen Berichtversand und sogar Sprachsteuerung durch die Einbindung von Sprachassistenten durch NRGkick Connect ermöglicht.

Auch in Zukunft steht der österreichische Vorreiter unter Strom: Auf der Entwicklungs-Roadmap wird hier vor allem Smarte Vernetzung großgeschrieben: Die Integration von weiteren Kommunikations-Protokollen, die Kompatibilität und Anbindung von weiteren Systemen sowie die Neu- und Weiterentwicklung von Features wie Flotten- und Lastmanagement und Abrechnungssystemen bieten viel Raum für aufregende Innovationen. Weitere Informationen: www.nrgkick.com


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ES BRAUCHT KÖPFE! 17.-19. SEPTEMBER 2019, STUTTGART Foto: Pressefoto

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Gebäudeautomation macht sich bezahlt In unserer digitalisierten Welt kommt es darauf an, isolierte Steuerungssysteme immer besser miteinander zu vernetzen. Genau genommen sollte man

Automationsfunktionen, die innerhalb der Räume ausgeführt werden, besser als Gebäudesystemtechnik bezeichnen und als eine Untergruppe der Gebäudeautomation betrachten. In unserer digitalisierten Welt verwischen jedoch die Grenzen. Dass die Gebäudeautomation über die rein praktischen Möglichkeiten und den Komfort hinaus die energiesparenden Funktionen eines Gebäudes unterstützt, ist unbestritten. Das fängt ja bereits mit dem bedarfsweisen Ein- und Ausschalten einer Heizung an. Wenn ich nicht daheim bin, brauche ich ja schließlich nur eine begrenzte Wärmezufuhr. Natürlich ist die Einrichtung einer Gebäudeautomation ein kostenintensives Unterfangen. Das investierte Geld aber amortisiert sich über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes hinweg. Betrachten wir das mal im Einzelnen. Die Gebäudeautomation kann

die Heizung in Einzelräumen steuern, deren Temperatur

auch durch Personen verändert wird, die sich zu bestimmten Zeitpunkten in diesen Räumen befinden. Dazu kommt Wärmezufuhr durch nicht vorab kalkulierbare Sonneneinstrahlung, die von der automatischen Regelung moderner Heizungsventile einbezogen wird. So wie die Heizung, wird auch das

„Das Prinzip der Wärmepumpe ist denkbar einfach: aus Umweltwärme wird Heizwärme.“ Licht von äußeren Bedingungen bestimmt. Befinde ich mich an einem Arbeitsplatz, den ich über einen längeren Zeitraum auch nicht verlassen möchte, kann eine tageslichtabhängige Lichtsteuerung diese Einflüsse berücksichtigen und die Helligkeit auf- und absenken. Das funktioniert in gleichem Maße mit unterschiedlichen, im Raum verteilten, Lichtquellen,

die nicht durchgängig in gleicher Intensität benötigt werden. Fernbedienungen für den individuellen Bedarf sind eine Patentlösung, denn wer steht schon gerne auf, wenn er sich gerade auf dem Sofa eingerichtet hat und die Stehlampe am Esstisch noch immer strahlt wie ein Spotlight auf einer Bühne. Mit entsprechenden Schaltungen kann man ganze Gruppen von Energiequellen automatisch steuern, alle Heizungen zum Beispiel auf Frostschutz herunterfahren oder eine komplette Abriegelung eines Gebäudes vornehmen, ohne jede Schließanlage im einzelnen zu überprüfen. Sparsame Warmwasserbereitstellung durch automatisierte Durchlauferhitzer sind ein weiterer Faktor.

Wärmepumpe nutzt nämlich die saubere und kostenlose Umweltwärme, die sich direkt vor unserer Haustür befindet.“ Mit nur 25% Strom kann, einer einfachen Rechnung zufolge, 100% Wärme erzeugt werden. Nicht weniger nachhaltig sind Mini- und Mikro-Blockheizwerke, die sogenannten Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme, die bei der Gebäudeautomation eine bedeutende Rolle spielen. Auch moderne Lüftungssysteme zur Wärmerückgewinnung und last but not least die Photovoltaik haben ihren Anteil an der Optimierung einer nachhaltigen Gebäudeautomation. Text: Helmut Peters

Welche Bestandteile einer Gebäu-

deautomation können dabei helfen? Die größten Energieeinsparungen liefern die mittlerweile ungemein komplexen Systeme regenerativer Energiequellen. Zum Beispiel die Wärmepumpe, von der der Experte Günther Kasper, ein Fachgebietsleiter von Wärmepumpensystemen, sagt: „Das Prinzip ist denkbar einfach und lautet ‚aus Umweltwärme wird Heizwärme’. Eine

FAKTEN Unter der allgemein als Gebäudeautomation bezeichneten Technik verstehen wir sowohl die automatische Regelung und Steuerung etwa der Heizung, der Warmwasserbereitstellung oder der Beleuchtung in einzelnen Räumen als auch die Gebäude in ihrer Gesamtheit betreffenden Managementsysteme.

Prof. Roland Dieterle, Hochschule für Technik Stuttgart

Es gibt sie, auch in Deutschland: Städte, die sich auf den Weg gemacht haben, Smart City zu werden. In den meisten deutschen Städten aber besteht Nachholbedarf. Es fehlt an Konzepten und Strategien, an Strukturen und am Geld. „Wir müssen über Grenzen hinwegdenken“ „Smart Citys brauchen Menschen, die über Grenzen hinwegdenken“, sagt Prof. Roland Dieterle, der an der Hochschule für Technik Stuttgart vor kurzem den Master-Studiengang für zukünftige Smart-City-Experten ins Leben gerufen hat. „In den Stadtverwaltungen gibt es hervorragende Fach-Experten“, sagt Dieterle, „aber dieses Fachwissen muss verknüpft werden. Fragen der Zukunft, die heute schon Antworten erfordern Eine Befragung der SMART CITY SOLUTIONS® allerdings ergab, dass mehr als die Hälfte der befragten Städte über keinen Smart-City-Verantwortlichen im Rathaus verfügt. Expo und Konferenz bringen Inspiration für die Stadt der Zukunft Die aktuelle Situation zeigt, dass das Thema Smart City auch einen großen Bedarf für eine entsprechende Messe- und Konferenzplattform hat. Die SMART CITY SOLUTIONS® bringt relevante Akteure zusammen. Einzigartig wird sie durch ihre direkte Anbindung an die Weltleitmesse für Geodaten INTERGEO®. „Geodaten sind eine wesentliche Grundlage für Lösungskonzepte“, sagt Dieterle. Die Verbindung von Geodäsie-Messe und Smart-CityLösungsplattform kann daher beiden Seiten Inspirationen bringen.


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ANALYSEDEUTSCHLAND.DE ANALYSEDEUTSCHLAND.DE – SMART CITY

Ein Energieträger mit Zukunft Der Energiebedarf in Deutschland ist groß und wird immer größer. Im privaten Sektor benötigen die Menschen Energie, um mobil zu sein, um zu kochen, zu heizen oder Licht ins Dunkel zu bringen. Auch die Industrie braucht Energie – vor allem bezahlbare, um wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Gas zu. Aufgrund der mannigfaltigen Anwendungsmöglichkeiten in der Stromund Wärmegewinnung ist es eine elementare Stütze der Energiewende. Zu diesem Ergebnis kommt auch die aktuelle Studie „Integrierte Energiewende“ der Deutschen Energie-Agentur (dena). Danach ist Gas ein wichtiger Leistungsträger eines regenerativen Energiesystems und die bestehende Gasinfrastruktur mit mehr als 500.000 Kilometern Leitungslänge und 50 Erdgasspeichern integrativer Bestandteil der Energiewende. Eine zentrale Energiewende-Technologie ist Power-to-Gas, mit der Wind- und Solarstrom in klimaneutralen Wasserstoff

© DVGW. Foto: Tatiana Back Kurda

Gas ist wirtschaftlich, vielseitig und integrativer Bestandteil der Energiewende – und es schont die Umwelt.

Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW

oder Methan, also synthetisches Erdgas, umgewandelt werden können. „Die Strom- und Gasnetze werden somit verbunden, überschüssiger Ökostrom kann langfristig gespeichert werden“, erläutert Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Dieser arbeitet gemeinsam mit Unternehmen und Forschungseinrich-

„Durch die konsequente Nutzung und Weiterentwicklung der vorhandenen Gasinfrastrukturen, durch Technologieoffenheit und gezielte Anreize für die Verbraucher lassen sich die Ziele der Energiewende kurz-, mittel- und langfristig zu Kosten erreichen, die von der Gesellschaft akzeptiert werden. Gas und die Gasinfrastruktur können damit einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende leisten.“

tungen seit langem daran, die Energieversorgung von morgen effizient, sicher und umweltschonend zu machen. Und er plädiert für mehr Technologieoffenheit, um Innovationen zu fördern und Klimaschutz bezahlbar zu machen. Experten prognostizieren, dass der

Erdgasbedarf in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Der Vorteil von Erdgas: Aufgrund vielfältiger Versorgungsalternativen auf dem Weltmarkt wird es auch zukünftig verfügbar sein. Somit sichert der Energieträger auch die Konkurrenzfähigkeit deutscher Firmen und energieintensiver Technologien. Als umweltverträgliche und bezahlbare Basisenergie nimmt Erdgas dabei eine besondere Rolle im Energiemix ein. Insbesondere in der Stromerzeugung – ob in zentralen Großkraftwerken oder in dezentralen Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung – zeigt sich die Flexibilität von Erdgas in besonderer Weise. Denn Erdgaskraftwerke können flexibel hoch- und runtergefahren werden und verfügen daher über einen sehr hohen Wirkungsgrad. Die Energiewende ist nicht nur

in großen Konzernen, sondern auch in kleineren und mittelständischen Unternehmen ein

zunehmend wichtiges Thema. Viele mittelständische Unternehmen haben sich bereits für eine effiziente und umweltschonende Energieversorgung entschieden, etwa durch den Austausch alter Heizungen durch moderne Gas-Brennwertkessel. Laut DVGW lassen sich so CO2-Reduktionen von bis zu 30 Prozent erreichen. Um mehr als 20 Prozent können Unternehmen ihren CO2-Ausstoß senken, wenn sie statt Diesel verflüssigtes Erdgas in Lkw und Schiffen einsetzen. Dennoch bleiben noch immer große Einsparpotenziale unberücksichtigt. Dabei können mittelständische Unternehmen durch neue moderne Anlagen viel Energie sparen oder sogar selbst erzeugen. Das Prinzip der Power-to-Gas-Technologie besteht darin, Strom aus erneuerbaren Energien durch Elektrolyse in Wasserstoff, beziehungsweise in weiteren Schritten in Methan oder flüssige Kraftstoffe umzuwandeln. Das erneuerbare Gas kann gespeichert, einfach transportiert und später in verschiedenen Anwendungsbereichen genutzt werden – etwa zum Heizen oder als Antriebsenergie im Verkehr. In Deutschland gibt es bereits mehr als 30 Power-to-Gas-Anlagen. Im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes Store&Go wurde im

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Mai eine Methanisierungsanlage als Erweiterung der bereits bestehenden Power-to-Gas-Anlage im brandenburgischen Falkenhagen feierlich eröffnet. Realisiert haben diese gemeinsam thyssenkrupp Industrial Solutions, die Forschungsstelle des DVGW und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Nachdem mit der bisherigen Anlage reiner Wasserstoff direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden konnte, ermöglicht die neue Methanisierung die Erzeugung von „grünem“ Methan. Dabei wird der regenerativ erzeugte Wasserstoff in diesem zweiten Schritt mit CO2 aus einer Bio-Ethanol-Anlage zu Methan umgewandelt. Dieses lässt sich im Gegensatz zu „grünem“ Wasserstoff vielfältiger einsetzen: Es kann verschiedenen Marktsektoren, wie dem Stromund Wärmemarkt, der Industrie sowie der Mobilität zur Verfügung gestellt werden. Außerdem ermöglicht es die unbeschränkte Nutzung der Erdgasinfrastruktur, beispielsweise für Transport und Speicherung. Die so gespeicherte Energie steht immer zur Absicherung bereit, insbesondere, wenn Sonne und Wind nicht im erforderlichen Umfang verfügbar sind. Die neue Anlage produziert bis zu 57 m³/h Synthetic Natural Gas (SNG), was in etwa einer Leistung von 600 kWh entspricht. Fakt ist: Das für die Planung

erforderliche Genehmigungsverfahren von Power-to-Gas-Anlagen ist teilweise unübersichtlich und daher schwer kalkulierbar. Dies soll sich dank eines neuen Forschungsprojekts ändern. Dessen Ziel ist es, Anlagebetreibern und Behörden bis Mitte 2020 einen Leitfaden für eine schnellere und einfachere Genehmigung an die Hand zu geben. Damit wollen die Projektpartner sicherstellen, die Erfahrungen aller Beteiligten zu berücksichtigen und praxisnahe Lösungen für technische und genehmigungsrechtliche Herausforderungen zu finden. Man darf gespannt sein, ob das gelingt! Text: Chan Sidki-Lundius


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LOGISTIK VORWORT – ANALYSEDEUTSCHLAND.DE

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Robert Blackburn, Vorsitzender des Vorstands Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.

Logistik nutzt Künstliche Intelligenz

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ie intelligente Planung und Steuerung von Informations- und Materialflüssen sichert unseren Lebensstandard: Lebensmittel und Kleidung, Fahrzeuge und Produktionsanlagen, Arzneimittel und vieles mehr – individuell auf die Bedürfnisse abgestimmt und zur gewünschten Zeit verfügbar. Logistik macht´s möglich: Mit mehr als drei Millionen Beschäftigten und 273 Milliarden Euro Umsatz in 2018 in Deutschland der drittgrößte Wirtschaftsbereich und das Rückgrat für den Erfolg von Industrie und Handel. Logistik, international als Supply Chain Management bezeichnet, bietet attraktive Arbeitsplätze, sorgt für effizienten Austausch

von Waren und Dienstleistungen sowie für Mobilität der Menschen. Eine Weltbank-Studie erhebt Deutschland zum „Logistikweltmeister“. Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit und Digitalisierung unter Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) sind für Supply Chainer und Logistiker in Industrie, Handel und Dienstleistung die aktuellen Herausforderungen. Neue Denk- und Arbeitsweisen sind nötig – mit Auswirkungen auf Personal, Qualifikation und Organisation. KI ist ein Teilgebiet der Informatik und umfasst maschinelles Lernen, Datenerfassung und -verarbeitung sowie die Automatisierung „intelligenten“ Verhaltens von Maschinen.

Foto: Peter Hurley Photo

ONLINE ARTIKEL

Der Begriff „intelligent“ ist hier leider irreführend: KI kann große Datenmengen schnell sammeln und auswerten – aber bislang sind unvorhergesehene und unregelmäßige Situationen nur schwer zu bewältigen und die Lerngeschwindigkeit ist im Vergleich zum Menschen noch gering. Doch es gibt zahlreiche sinnvolle Anwendungen von KI in der Logistik, um verborgene Datenschätze aufzuspüren, verschiedene Datenbanken miteinander zu verbinden und mehrfach vorliegende Informationen zu konsolidieren. So können mittels KI Vorhersagen künftiger Bedarfe deutlich verbessert werden. Planung und Steuerung lassen sich auf der Basis von Echtzeitda-

ten optimieren. Damit gehen Prozessvereinfachungen und Effizienzsteigerungen einher – und die Qualität logistischer Leistungen kann steigen, weil Störungsursachen im Geflecht komplexer Zusammenhänge schneller identifiziert werden und agile Steuerung möglich ist. KI-Einsatzmöglichkeiten reichen von der intelligenten Zugangsanlage, die per Kamera erkennt, wer vor dem Wareneingang steht, über intelligente Paletten, die bemerken, wenn sie bewegt werden, bis zum Supermarktregal, das dem Kunden individuelle Einkaufstipps gibt. Nahezu alles wird digitalisiert werden und per KI-Algorithmus individualisierte Daten liefern – Unternehmensdaten oder persönliche Daten.

KI ist bei speziellen Aufgabenstellungen schneller und präziser als der Mensch – und kann so die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit ganz wesentlich entlasten. KI kann durch die Verarbeitung großer Datenmengen zu schnelleren Lösungen und Entscheidungen kommen als der erfahrenste Mitarbeiter. Wenn dadurch Warenflüsse gebündelt, Ressourcen besser ausgelastet, und Lieferwege reduziert werden – dann hat das günstige Folgen für die Umwelt. Das sind spannende Entwicklungen – und die Logistik spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Robert Blackburn, Vorsitzender des Vorstands Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.

DAS GANZE INTERVIEW AUF ANALYSEDEUTSCHLAND.DE DER HYPERLOOP-HYPE Weltweit leben immer mehr Menschen in immer riesigeren Städten. Eine pfeilschnelle Kapsel könnte dabei helfen, zigtausend Menschen täglich schneller in diese Megacities zu befördern und somit die Infrastruktur grundlegend zu verändern. Lassen sich zwei Metropolen schnurgerade miteinander verbinden, können wir vielleicht bald die „fünfte Art der Fortbewegung“ ausprobieren. Dazu setzt man sich bequem in eine aerodynamisch geformte Kapsel und erreicht sein Ziel mit sagenhaften 1223 Stundenkilometern, also fast Schallgeschwindigkeit – um ein Drittel schneller als

mit dem Flugzeug, fünfmal so schnell wie mit der Bahn. Die Kapsel, von der wir sprechen,

gibt es bereits: Sie besteht aus „Vibranium“ und bewegt sich mittels Magnetströmen und Lithium-Ionen-Batterien in einer – genau: schnurgeraden – Vakuumröhre. Was wie eine Mischung aus „Star Wars“ und „The Incredibles“ klingt, wird von Dirk Ahlborn, Gründer von Hyperloop Transportation Technologies (HTT), seit 2013 vorangetrieben. Vibranium? Ist das nicht das Material aus den Marvel-Comics, aus dem Captain Americas Schild und der schusssichere Anzug von Black Panther gemacht sind? „Nicht ganz“, schmunzelt der Vorstandsvorsitzende von HTT.

„Vibranium ist nur ein Name, der für ein sehr starkes, sicheres und berührungsempfindliches Compositmaterial steht.“ Für den Bau der Kapsel wird Vibranium doppelwändig verbaut. „Das Fahrgefühl wird dabei wie im Flugzeug sein“, erklärt der dunkelhaarige Deutsche. „Man spürt die Beschleunigung und das Abbremsen, aber nicht die Fortbewegung an sich.“ Der 41-Jährige hatte gerade eine Plattform namens JumpStartFund...

HABEN WIR IHR INTERESSE GEWECKT? Das ganze Interview gibt es online zu lesen auf www.analysedeutschland.de


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ANALYSEDEUTSCHLAND.DE ANALYSEDEUTSCHLAND.DE – LOGISTIK 11

Bleibt Deutschland Logistikweltmeister? Foto: Fotolia

Um Logistikweltmeister zu werden, muss ein Land die besten Werte in Infrastruktur, Preisgestaltung, Pünktlichkeit und Abfertigung vorweisen. Im vergangenen Jahr haben wir es

ja noch mal geschafft. Zum dritten Mal in Folge ist Deutschland 2018 Logistik-Weltmeister geworden. Im Ranking von 160 Ländern haben wir, wie der Logistikleistungsindex (Logistic Performance Index, LPI) der Weltbank im Juli letzten Jahres zu unserer Freude auswies, immer noch die Nase vorn. Dennoch, die Konkurrenz schläft nicht, denn Schweden, Belgien und Österreich sind uns dicht auf den Fersen. Nachdem Hongkong, Luxemburg und die USA zurückgefallen waren, sind Dänemark, Japan und Finnland zu den zehn Top-Standorten der oberen Ränge aufgestiegen. Die Frage muss allerdings erlaubt sein, wie lange Deutschland seine Primus-Rolle in Sachen Logistik noch halten kann. Betrachtet man die Kriterien, nach

denen mit Hilfe des LPI alle zwei Jahre der Weltmeister gekürt wird, müssen wir zugeben, dass wir durchaus Grund zum Nachdenken und Nachbessern haben. Dazu gehören die Zollabfertigung ebenso wie die Infrastruktur und die Dienstleistungsqualität,

die Transportpreise, die Pünktlichkeit und die Transparenz für Kunden, ihre Sendung zu verfolgen. Im Vergleich zu 2016, dem Jahr unseres zweiten Triumphes als Logistikweltmeister, sind wir 2018 von 4,23 (2016) auf 4,20 Indexwerte zurückgefallen. Beruhigen kann Deutschland dabei nur, dass die anderen Länder ebenfalls Einbußen wegstecken mussten. Betrachten wir einmal die Verkehr-

sinfrastruktur, dann gibt es trotz unserer gut ausgebauten Verkehrsnetze Grund zur Sorge, dass nicht alles so ist, wie es sein soll-

te. Das hat auch die Bundesregierung auf den Plan gerufen, die im vergangenen Jahr einen neuen, längst fälligen Bundesverkehrswegeplan 2030, einen Masterplan für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes, mit einem Volumen von rund 270 Milliarden erstellt hat. „Mit dem Bundesverkehrswegeplan 2030 und seinen Ausbaugesetzen sowie dem Investitionshochlauf haben wir das größte Investitionsprogramm für die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland auf die Beine gestellt, das es je gab“, sagte er Bundesminister für Verkehr und

Foto: Pressefoto

INTRALOGISTIK: FLEXIBILITÄT IST NOTWENDIG

digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer. „Dieses Programm werden wir in den nächsten Jahren konsequent umsetzen.“ Eine „Baustelle“ im Logistikbereich stellen zudem die kräftigen Preiserhöhungen der Branche für das Jahr 2019 dar. Sie sind nachvollziehbar, haben aber das Potenzial, sich schwächend auszuwirken. An erster Stelle zwingen die hohen Treibstoffkosten und die Suche nach geeignetem Personal die Unternehmen zur Anhebung der Transportkosten, zum anderen die Maut. Wegen der Maut-Ausweitung auf ca. 37.000 Kilometer des Bundesstraßennetzes können sich durchschnittliche Transporte um bis zu 40 Prozent erhöhen. Gegenüber der WELT sagte der Präsident des Bundesverbandes Spedition und Logistik (DSLV), Mathias Krage, der auch selbst ein Transportunternehmen leitet: „Die Maut ist für unser Gewerbe wie eine Steuer. Wir werden sie eins zu eins an unsere Kunden weitergeben.“ Last but not least muss Deutsch-

land am Ausbau der Digitalisierung arbeiten, denn diese ist in der Transportbranche auch für kleine und mittelständische Unternehmen nun einmal unverzichtbar.

Text: Helmut Peters

Dr. Ralf Lüning, Geschäftsführer der Unitechnik Systems GmbH aus Wiehl, zu Herausforderungen in der Intralogistik.

Welche neuen Herausforderungen sehen Sie für die Intralogistik? Hergebrachte Strukturen brechen auf, die Hersteller bringen ihre Waren über verschiedene Absatzkanäle zum Kunden. Zudem werden die Lebenszyklen der Produkte immer kürzer. Daher sind flexible Strukturen im Handel und in der Logistik notwendig.

Welche Rolle spielen neue technologische Möglichkeiten? Selbstfahrende Systeme und Künstliche Intelligenz entwickelt sich in einem enormen Tempo weiter. Zudem wird die Kooperation von Mensch und Roboter immer attraktiver. Wir verfolgen diese Entwicklungen und wählen herstellerneutral die passenden Systeme für unsere Kunden aus.

Wie wird sich die Intralogistik weiterentwickeln? Sie wird erheblich IT-lastiger und flexibler. Modulare Lösungen werden sich schnell aufbauen, in Betrieb nehmen und erweitern lassen.

Text: Armin Fuhrer

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Smarte Intralogistik durch smartes Tracking Mit innovativen Tracking-Lösungen digitalisiert die conbee GmbH schnell und kosteneffizient Intralogistik- und Produktionsprozesse. Bis zu 1.000 Fahrzeuge tummeln sich gleichzeitig auf dem 130.000 m2 großen Betriebsgelände der SPIER GmbH & Co. Fahrzeugwerk KG in Nordrhein-Westfalen. Die richtigen Fahrzeuge für den nächsten Produktionsschritt zu finden, kostet Zeit und Geld. Ein Umstand, der sich auf die Prozess- und Produktionskosten des mittelständischen Familienunternehmens in vierter Generation auswirkt. „Den richtigen Transporter oder Aufbau jeder Zeit auf dem Freigelände und in den Produktionshallen zu lokalisieren und damit unnötige Suchzeiten zu reduzieren, war eines der wichtigsten Ziele dieses Projekts“, erläutert Matthias Welzbacher, Leiter Vertrieb und Marketing bei der conbee GmbH. Der mehrfach ausgezeichnete Lösungsanbieter für Intralogistik und Produktionsprozesse mit Sitz bei Frankfurt am Main hat für Spier Fahrzeugwerke eine innovative Internet-of-Things (IoT) Track & Trace Lösung umgesetzt. Durch aktive, batteriebetriebene Smart TAGs in jedem Fahrzeug behält Spier mittels Low-Power Funktechno-

logie, Sensorik und Anbindung an eine Cloud-Plattform nun den Überblick über sämtliche Fahrzeuge auf dem werkseigenen Firmengelände. Mehr noch: Auch das Bewegungsmuster im gesamten Produktionsprozess eines jeden Transporters oder Aufbaus wird nun in einem 24/7 Szenario transparent gemacht – die Basis für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Wichtig war Spier vor allem, dass der Einbau der dafür vorgesehenen Infrastruktur nur mit minimalem Eingriff in den Produktionsablauf erfolgen durfte. „Das Ergebnis ist eine effiziente Einsatzplanung von Mensch und Maschinen, mit positivem Einfluss auf Kosten, Suchzeiten und zusätzlicher Sicherungsfunktion gegen Diebstahl und Manipulation der Fahrzeuge und Aufbauten“, umreißt conbee Geschäftsführer Michael Nickolai den Nutzen der innovativen Tracking-Lösung. Und fügt hinzu: „Durch conbees infrastrukturarme Low-Power Auto-ID/RFID Funklösungen werden auf effiziente Weise Transparenz und Sicherheit im Produktions- und Intralogistikprozess erreicht. Das System ist weltweit nutzbar, flexibel skalierbar und zukunftssicher.“ So sind die von conbee als Grundlage für moderne IoT-Netzwerke produzierten und vertriebenen SmartTAGs prädestiniert für die kosteneffiziente Digitalisierung von Prozessen – nicht nur in der produzierenden Industrie.

Michael Nickolai, Geschäftsführer conbee GmbH

Matthias Welzbacher,

Leiter Vertrieb und Marketing conbee GmbH


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LOGISTIK TITELSTORY – ANALYSEDEUTSCHLAND.DE

Foto: Christian O. Bruch / laif

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„Durch KI wird eine Selbststeuerung von Containern möglich“


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„Tempo ist geboten, damit Deutschland seine Position als Logistikweltmeister auch durch Technologieführerschaft verteidigen kann.“

Herr Professor Witten, das Internet of Things spielt in der Logistik eine immer größere Rolle. Stichwort digitale Infrastruktur. Wo steht Deutschland dabei im europäischen Vergleich und wo im internationalen Ranking. Und wo besteht Ihrer Ansicht nach der größte Nachholbedarf und die größten Herausforderungen?

Deutschland steht im internationalen Vergleich sowohl beim Glasfaserausbau also auch in der Breitbandverfügbarkeit hinten an. Beim Glasfaserausbau haben wir eine Abdeckung von weniger als 3 Prozent der Haushalte. Für die Logistik 4.0 ist zwingend der flächendeckende 5G-Standard erforderlich, um die gigantischen Datenmengen in absoluter Echtzeit zu übertragen. Damit wird die Voraussetzung für intelligente Verkehrslenkung, selbststeuernde Einheiten – wie der smarte Container-, Platooning bis hin zum vollständig autonomen Fahren geschaffen. Heute ist der 5G-Standard nur in geschlossenen Testfeldern vorhanden (z.B. im Hamburger Hafen). Die schnelle und flächendeckende Umsetzung des Standards nach der Vergabe der Lizenzen wird eine große Herausforderung sein. Die Anbieter müssen die notwendigen Infrastrukturausbauten (Sendemasten) nicht nur ertüchtigen, sondern auch im erheblichen Maße zusätzliche Masten errichten. Dieses ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern in der Umsetzung auch eine Frage von kurzfristigen Genehmigungen insbesondere bei zu erwartenden Einsprüchen der betroffenen Anwohner. Tempo ist hier geboten, damit Deutschland seine Position als Logistikweltmeister auch durch Technologieführerschaft verteidigen kann.

Der Brexit ist in aller Munde und beeinträchtigt die Konjunkturerwartungen in Deutschland. Dies betrifft vor allem auch die Logistikbranche. Einstmals europäisches Binnenland wird jetzt wieder zum Zollausland, wie gut ist die Logistikbranche darauf eingestellt und welche automatisierten Möglichkeiten auf diese Entwicklung einzugehen, existieren inzwischen? Denn der Warenverkehr zwischen den siebziger Jahren, als Großbritannien Mitglied der EU wurde, und heute hat sich erheblich gesteigert.

Wenn es zum worse case eines ungeregelten Brexit käme – was ich persönlich nicht erwarte – würde dies kurzfristig aufgrund von Grenzkontrollen und Zoll- und Einfuhrbarrieren zu erheblichen Problemen im Warenverkehr zwischen UK und der EU führen. Die für eine zügige Grenzabwicklung notwendigen IT-Systeme der Behörden sind mangels fehlender Vorgaben und Übergangsregelungen noch nicht realisiert. Die Logistik auf beiden Seiten des Kanals bereitet sich seit längerem auf unterschiedliche Szenarien vor und überarbeitet dazu ihre Supply Chains. Maßnahmen wie bspw. Pufferläger oder Verlagerung von Zulieferbetrieben stehen zur Diskussion. Unabhängig von kurzfristigen Umstellungsproblemen führt ein Brexit zu einem deutlichen Rückgang der Warenströme zwischen Großbritannien und dem EU-Kontinent mit erheblichen Auswirkungen auf Produktion und Logistik. Eine aktuelle Studie des Leibnitz-Instituts geht von einem Verlust von deutschlandweit 6.600 Arbeitsplätzen in der Logistik aus. Dieses ist für sich genommen zwar eine große Zahl, relativiert sich aber bei einer Beschäftigtenzahl in der Logistik in Deutschland von über 3 Mio. im Jahr 2018. Wo wird KI heute in der Logistik schon eingesetzt und wohin treibt es die Branche in Zukunft?

Durch Anwendung von künstlicher Intelligenz wird eine Selbststeuerung der Einheiten (z.B. des Containers) ermöglicht. Wenn eine

Containerladung droht zu verderben, kann der Container z.B. eine vorzeitige Entladung selbstständig veranlassen. Wenn also der Container in der Lage ist, nicht nur in vorprogrammierte Szenarien mit seiner Umwelt zu agieren, sondern durch Lernprozesse eigenständig neue Varianten zu entwickeln, spricht man vom „autonomen Container“. Damit sind wir im „Zeitalter der Autonomie“ angekommen, welches ganz neue Möglichkeiten sowohl für die Intralogistik als auch für den Gütertransport von der Disposition über die Routenoptimierung in Echtzeit bis zum autonomen Fahren auf Straße, Schiene, zu Wasser und in der Luft bietet. Die Frage des Klimaschutzes und der Ausstieg aus fossilen Energien ist derzeit auch ein Treiber der Verkehrswende. Die Logistikbranche ist davon stark betroffen. Elektrofahrzeuge sind – zumindest im KEP Bereich – auf dem Vormarsch. Welche Rahmenbedingungen benötigt die Branche, um erfolgreich diese Wende meistern zu können.

Die Klimaziele können nicht nur durch alternative Antriebe erreicht werden, sondern die KEP-Dienste arbeiten an einer „emissionsfreien letzten Meile“, die durch neue intelligente Konzepte wie die Kombination von Mikrohubs mit Lastenrädern gekennzeichnet ist.

Text: Frank Tetzel

FAKTEN Prof. Dr. Peer Witten Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Göttingen und Hamburg sowie anschließender Promotion zum Dr. rer. pol. war Peer Witten 1976 in maßgeblichen Funktionen beim Otto Versand tätig, seit1984 als Vorstandsmitglied verantwortlich für das Ressort „Geschäftsabwicklung” und damit die Konzernlogistik. Seit 1990 engagiert sich Prof. Witten bei der Bundesvereinigung Logistik (BVL), war dort ab 1998 als Vorstand und von 1999 bis Juni 2007 als Vorsitzender des Vorstands tätig. Er ist nunmehr Ehrenvorsitzender der BVL auf Lebenszeit.

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Ein Interview mit Prof. Dr. Peer Witten, Mitglied des Aufsichtsrats der Otto Group und Vorsitzender des Kuratoriums der Logistik-Initiative Hamburg, Ehrenvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik (BVL).

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Logistik: Den Schritt in die Zukunft wagen Die Logistik-Branche hängt bei der Digitalisierung weit hinterher und gefährdet damit ihre Zukunftschancen. Dabei bieten sich ihr viele Möglichkeiten. „Big Data und Vernetzung aller Komponenten sind die Zauberworte der Zukunft für die Logistik-Branche.“ 81 % der deutschen LogistikUnternehmen arbeiten entweder oder nur zum Teil digital, 11 % glauben, dass die Digitalisierung für sie keine Rolle spielt. Und mehr als ein Drittel der Unternehmen haben keine ausreichend ausgebildeten Mitarbeiter. Diese Zahlen sind das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Befragung der Bundesvereinigung Logistik unter ihren Mitgliedsunternehmen. Dass auch im Jahr 2018 Papier und Telefon noch eine vorherrschende Rolle in der Branche spielen, gefährdet die Chancen der Unternehmen beträchtlich. Das gilt besonders für die Mittelständler. Großunternehmen sind dagegen auf dem Weg in die digitale Zukunft schon deutlich weiter. Die Unternehmen, die sich schon auf digitale Technik stützen, haben längst erkannt, dass hier die Zukunft liegt. Wer nicht mitzieht, wird untergehen – da sind sich die Experten einig...

DEN GANZEN BEITRAG GIBT ES ZU LESEN AUF:

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LOGISTIK – ANALYSEDEUTSCHLAND.DE

Foto: Pressefoto Logimat

Logimat 2019 endet mit Besucherwachstum

Fachkräftemangel als Wachstumsbremse Es ist kein Geheimnis, dass sich der Fachkräftemangel in der Transport- und Logistikbranche zu einer Wachstumsbremse entwickeln kann. Besonders die Spediteure bekommen das zu spüren, fehlen dort inzwischen doch mehr als 10.000 Fahrzeugführer, allen voran die LKW-Fahrer. Und eine Verbesserung der angespannten Lage ist kaum zu erwarten. Es geht um Personal mit hohen Qualifikationen und einem nicht immer attraktiven Arbeitsalltag. Um Fachkräfte, denen eine hohe Einsatzbereitschaft abverlangt wird und denen die Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten in ihrer Branche viel zu wenig bekannt sind. Was sind die Gründe für den Fachkräfte-

mangel und wie ist die Stimmung in der Branche angesichts der alarmierenden Zahlen? Die Mehrheit der Unternehmen sieht den Geschäftserfolg bedroht und erwartet auch in den kommenden Jahren wenig Besserung. Es sind die Logistikdienstleister, die die Folgen am härtesten zu spüren bekommen. Die meisten Fachkräfte fehlen nun einmal in den Bereichen IT, Fahrzeugführer sowie den Bereichen Disposition und Lager. Dass gerade im Transportwesen so viele Arbeitskräfte fehlen, ist in Deutschland auch etwas hausgemacht. Der Beruf des LKW-Fahrers etwa setzt hohe Zugangshürden. Allein die Beschaffung eines LKW-Führerscheins ist ein teures Vergnügen. Und mittlerweile springt ja auch die Bundeswehr nicht mehr in die

Bresche, wo man den Schein während der Wehrpflicht früher problemlos erwerben konnte. Fachkräfte müssen außerdem verpflichtend Zusatzqualifikationen für gewerbliche Transporte vorweisen. Die Logistikbranche steuert gegen, wo sie nur kann. Sie arbeitet an Unternehmensleitbildern und bemüht sich, den Herausforderungen der Migration mit multikulturellen Trainings entgegenzutreten. Einige Unternehmen bieten zudem Kurse mit dem Abschluss „Fachkraft für Lagerlogistik“ an. Ein wenig muss sich die Logistkbranche

aber auch an die eigene Nase fassen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ist der Ansicht, dass von den einzelnen Branchen wohl nur jede zweite offene Stelle bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern gemeldet wird. Außerdem werden von den Unternehmen Speditionskaufleute und Logistikspezialisten weit weniger ausgebildet, als benötigt werden.

Die LogiMAT 2019 schließt ihre Tore mit einem beeindruckenden Abschlussergebnis: Bei allen messerelevanten Kennzahlen verzeichnet die 17. Internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement erneut deutliche Zuwächse – in den aussagekräftigen Bereichen Besucherzahl und Internationalisierung sogar im zweistelligen Prozentbereich. 1.624 internationale Unternehmen (+3,8 %) aus 42 Ländern (+11 %) präsentierten dem Fachpublikum in diesem Jahr die aktuellen Entwicklungen und Systemlösungen für effiziente Intralogistik. Bei den Besucherzahlen, einem der wich-

tigsten Faktoren für den Messeerfolg der Aussteller, vermeldet der Messeveranstalter EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH mit den Zahlen der LogiMAT 2019 bereits zum dritten Mal in Folge eine Steigerungsrate von jeweils deutlich über zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. An den drei Messetagen zog es insgesamt 61.740 Fachbesucher (+11,5 %) auf die LogiMAT. „Dieser enorme Zuspruch des Fachpublikums hat unsere kühnsten Erwartungen weit übertroffen“, konstatiert Messeleiter Michael Ruchty. „Die LogiMAT 2019 war ein Besuchermagnet. Das unterstreicht den Stellenwert der Messe als wichtige Informationsplattform für das Fachpublikum. Die Aussteller wiederum profitieren

von dem hohen Besucheraufkommen, steigern ihre Marktpräsenz und fördern ihren Absatz.“ Insgesamt steigerte die LogiMAT in die-

sem Jahr erneut den Grad ihrer Internationalisierung. Bei jedem dritten Fachbesucher (35,5 %) war der Anreiseweg länger als 300 Kilometer. Mehr als 20 Prozent reisten aus dem Ausland an, davon 9,5 Prozent aus Asien und Übersee. „Zahlreiche LogiMAT-Aussteller haben sich

in den vergangenen Jahren mit ihren Produkten und Exponaten auch auf die Optimierung der Logistikprozesse im Handel, speziell dem E-Commerce ausgerichtet“, erklärt Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH. „Dabei erschließen Intralogistik und Handel einander gemeinsame Synergien. Mit der Plattform TradeWorld fokussiert die LogiMAT die speziellen logistischen Anforderungen des Wachstumsmarktes E-Commerce und deckt die gesamte Prozesskette des Handels ab.“

Insgesamt profitiert die LogiMAT von den Herausforderungen durch die digitale Transformation und den außerordentlichen Lösungen, die die Aussteller dafür anbieten. „Als zentrale, weltweit bedeutendste Messe der Branche für den europäischen Markt bilden die auf der LogiMAT präsentierten Exponate und Innovationen alle aktuellen Trends für die Ausgestaltung zukunftsfähiger Intralogistik ab“, so Messeleiter Michael Ruchty Die nächste LogiMAT findet vom 10. bis 12. März 2020 auf dem Messegelände Stuttgart direkt am Flughafen statt. Text Nicole Bitkin

Wie die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services in ihrer Studie „Top 100 der Logistik 2018/2019“ konstatiert, sind weiterhin „wichtige trendbeeinflussende Themen der nächsten Jahre der Fachkräftemangel an Fahrern und in den Lagern, die Produktivitätssteigerung auf der letzten Meile der Sendungsauslieferung sowie die Entwicklungen im internationalen Handelsgeschehen unter dem Aspekt der Globalisierung. Hier ist die Dynamik durch den Brexit und die Strafzoll-Politik der US-Regierung derzeit hoch, was zu entsprechenden Unsicherheiten bei den Unternehmen führt.“

Foto: Fotolia

In der Logistikbranche fehlen Fachkräfte in dramatischem Ausmaß. Das schränkt Transportkapazitäten ein. In der Lagerhaltung sieht es kaum besser aus.

Die 17. Internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement überschreitet deutlich die Marke von 60.000 internationalen Fachbesuchern. Mit zahlreichen Geschäftsanbahnungen und -abschlüssen erweist sich der Besuchermagnet für das Fachpublikum zudem als erfolgreiche Präsentationsplattform und Arbeitsmesse für die Aussteller.

Text: Helmut Peters

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