Analyse#51 - Bauentwicklung

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON EUROPEAN MEDIA PARTNER

Nr. 51 August 2020

Bauentwicklung EUROPEAN

Sonderpublikation in Die Welt im August 2020

MEDIA PARTNER

Zukunft Deutschland Klimaintelligente und digitale Bauentwicklung

Dr. Christine Lemaitre | DGNB e.V.

Nachhaltigkeit im Bauen lohnt sich! Seite 18

Lesen Sie weitere interessante Artikel auf analysedeutschland.de Entwicklung:

Bauwirtschaft im Wandel – Chancen aus Corona „Die Bauwirtschaft reagiere verhalten auf den gegenwärtigen Veränderungsdruck“, sagt Thomas Kirmayr, von der Fraunhofer Allianz Bau. Seite 4

Titelstory | Rasso Steinmann und Gunther Wölfle

Die Corona-Krise als Motor Für viele Unternehmen aus der Baubranche war die Pandemie ein Schub in Richtung Digitalisierung. Auch die Umstellung auf BIM profitiert davon. Seite 10 und 11

Quartier Heidestrasse – Europaweit einzigartiges Digitalisierungskonzept quartier-heidestrasse.com


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Bauentwicklung

Eine unabhängige Kampagne von European Media Partner

ANALYSE

Recyclen oder weiterreichen!

analysedeutschland.de

WEITERE INHALTE Bauentwicklung 6. Digitaler Zwilling 8. News der Branche 12. BIM birgt enormes Potenzial

14. Experten über Digitales Planen und Bauen 16. Start-ups in der Bauindustrie

ANALYSEDEUTSCHLAND.DE Qualitätsbau mit Zertifikat Qualitätsmanagement und Präqualifikation optimieren Abläufe in der Baubranche.

ANALYSEDEUTSCHLAND.DE Bauelemente aus dem Online-Katalog Mit wenigen Klicks zu benötigten Buaelemeten.

ANALYSEDEUTSCHLAND.DE Mangel an Fachkräften Das Fehlen qualifizierter Mitarbeiter ist inzwischen ein „volkswirtschaftlicher Engpass“.

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Digitalisierung in der Baubranche

D

es uns gelungen, das Bauen während und mit der Krise händelbar zu machen? Ein wesentlicher Aspekt ist die Digitalisierung der Bauindustrie. Im Zuge der Corona-Pandemie haben wir festgestellt, dass die Digitalisierung das A und O ist. Ohne digitale Prozesse hätte die Branche nicht diesen hervorragenden Beitrag leisten können. och wie ist

man zwei wesentliche Aspekte, die von der Digitalisierung maßgeblich beeinflusst werden. Das ist zum einen die Planung, in der die Digitalisierung derzeit verstärkt sichtbar wird. Vor der Corona-Pandemie war dabei das Thema Building Information Modeling (BIM) für unsere Mitgliedsunternehmen von hoher Bedeutung. Dies hat sich angesichts der Corona-Krise auch nicht geändert. Corona hat gezeigt, dass unsere Bemühungen, auch den Mittelstand und kleinere Unternehmen mit an Bord zu nehmen, nicht umsonst waren. Die Bauindustrie war sehr gut vorbereitet und konnte sehr gut auf digitales Arbeiten umstellen.

Vor diesem Hintergrund haben regionale Lieferketten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass auch neue Impulse, wie die Automatisierung im Bereich des modularen bzw. seriellen Bauens, an hoher Bedeutung gewonnen haben. Im modularen bzw. seriellen Bauen und der damit verbundenen Vorfertigung der Bauteile in den Betriebshallen, findet durch die Robotik ein ganz anderes Zusammenwirken von Mensch und Maschine statt.

Als Bauunternehmen hat

vorwort Die Bauindustrie ist mit einer guten Auftragslage und Kapazitätsauslastung in das Jahr 2020 gestartet. Doch dann kam Corona. Die Krise hat alle Branchen eiskalt getroffen. Die Bauindustrie stand jeden Tag vor neuen Herausforderungen: Können wir weiter bauen? Kommt es zum Baustellenstopp? Wie ist es mit den Hygieneauflagen? Können Mitarbeiter über die Grenzen kommen? In dieser Zeit hat die Bauindustrie, als das private und öffentliche Leben Corona-bedingt fast zum Stillstand gekommen war, ihre Leistungsfähigkeit als Motor der deutschen Volkswirtschaft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Unsere Unternehmen haben dabei weder Kosten noch Aufwand gescheut, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Damit konnten hunderttausende Arbeitsplätze sichergestellt werden. Foto: Presse

ANALYSE #51 Bauentwicklung

Aber auch beim Arbeiten

auf der Baustelle hat der Digitalisierungsprozess eine wichtige Rolle gespielt. Baustellenbesprechungen fanden als Videokonferenzen statt. Und auch das Nachtrags- und Genehmigungsmanagement hat digital reibungslos funktioniert. Zudem beobachteten wir, dass viele Baustoffe auf Online-Plattformen bestellt wurden – unter der Voraussetzung, dass diese tatsächlich auch vorhanden waren und „just-in-time“ geliefert werden konnten.

Campaign Manager: Alia Fahda Geschäftsführung: Nicole Bitkin Editor: Alicia Steinbrück Art Director: Aileen Reese Text: Alicia Steinbrück, Chan Sidki-Lundius, Armin Fuhrer, Helmut Peters, Katja Deutsch Coverfoto: Pexels/Pixabay, eventfotograf.in/buildingSMART Distribution&Druck: Die Welt, 2020, Axel Springer SE

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass wir in der Lage sind, unsere Arbeitswelten zügig zu modernisieren. Diese Entwicklung wird jetzt noch schneller voranschreiten und zur Folge haben, dass schwere und repetitive Arbeiten noch mehr automatisiert werden. Es werden neue attraktive Arbeitsplätze entstehen.

konsequent weiter eingesetzt wird, dann wird sie zu einer Erfolgsgeschichte. Die Grundlage dafür bildet die verbesserte, transparentere Kommunikation und Kollaboration aller Beteiligten. In diesem Sinne wird die BAUINDUSTRIE die Digitalisierung nicht nur im technischen Sinne als Innovationsmotor nutzen, sondern auch als auch Weichensteller für einen Kulturwandel des partnerschaftlichen Zusammenarbeitens. Wenn die Digitalisierung

Dipl.-Ing. Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie

European Media Partner Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Herausgegeben von: European Media Partner Deutschland GmbH Rödingsmarkt 20 DE-20459 Hamburg

Tel.: +49 40 87 407 400 Die Inhalte des „Partner Content” in dieser Kampagne wurden in Email: de@europeanmediapartner.com Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen. Web: www.europeanmediapartner.com

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Digitalisierung als neue Herausforderung Nachhaltigkeit, Umwelt, Transparenz: Das Institut für Bauen und Umwelt feiert seinen 40. Geburtstag und kann auf eine Erfolgsstory zurückblicken. Seit Anfang der 1970er Jahre wurde erstmals die Frage diskutiert, wie stark der Mensch die Ressourcen der Erde und die Umwelt belasten dürfe, ohne irreparable Schäden zu verursachen. Erst langsam machte sich die Erkenntnis in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft breit, dass die verfügbaren Ressourcen endlich sind. Eine wesentliche Folge für den Bausektor war, dass die Politik erste energiesparrechtliche Vorgaben beschloss.

Hans Peters, IBU-Vorstandsvorsitzender

Auch die Baustoffindustrie nahm sich dieser Thematik an und gründete 1980 die „Arbeitsgemeinschaft Umweltverträgliches Bauprodukt“ (AUB). Ziel dieser Initiative, die zunächst aus zwölf Unternehmen bestand, war es, gemeinschaftlich und nach verbindlichen Standards umweltbezogene Kriterien zu veröffentlichen, die auch die Verarbeitung, Lebensdauer, Deponierung und Recycling beinhalten. Das war ein echter Sprung nach vorn in einer Zeit, in der das Bedürfnis nach umweltpolitischen und ressourcenschonenden Maßnahmen weiterwuchs. Ende der 90er Jahre wurde mit der sogenannten Ökobilanz und deren internationaler Normierung für die Baubranche ein Instrument geschaffen, mit dem erstmals die wesentlichen umweltrelevanten Informationen wissenschaftlich erfasst, berechnet und verglichen werden konnten. Mit Unterstützung, unter anderem des Umweltbundesamtes, wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Baubranche spezifiziert, während zugleich auf EU-Ebene das Bauproduktrecht harmonisiert wurde. Es wurden Anforderungen zu Informationen über Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz sowie zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen formuliert. Diese neuen Rahmenbedingungen nutzten der AUB, um die heute zum deutschen und internationalen Standard ent-

wickelten Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) auszubauen. Sie stellen anders als beispielsweise der „Blaue Engel“ kein Bewertungslabel da, sondern sind ein Transparenzinstrument, das den Vergleich unterschiedlicher Baustoffe auf neutraler Basis ermöglicht. Die erste EPD wurde 2005 vergeben und der AUB benannte sich in Institut Bauen und Umwelt (IBU) um.

„Heute sind über 200 Firmen und Verbände Mitglied des IBU, die insgesamt mehr als 3000 Unternehmen repräsentieren.“ An die Spitze rückte, als neutraler und ehrenamtlicher Präsident der langjährige Präsident des Deutschen Instituts für Bautechnik, Professor Horst Bossenmayer. Sechs Jahre später verbuchte das IBU einen großen Erfolg: Die EU erkannte das Potential der EPDs als Standard für Angaben von umweltbezogenen Informationen für Bauprodukte und entwickelt eine entsprechende europäische Norm.

„Der Erfolg war und ist außergewöhnlich“, freut sich der IBU-Vorstandsvorsitzende Hans Peters. Eine Handvoll Vorreiter hätte damals die Standardlösung entwickelt, auf die die gesamte Baubranche heute zurückgreife. „Heute sind über 200 Firmen und Verbände Mitglied des IBU, die insgesamt mehr als 3.000 Unternehmen repräsentieren. Mehr als 1.800 EPDs und über 300.000 Downloads pro Jahr zeigen deutlich die wachsende Bedeutung des Themas für das nachhaltige Bauen. Aufbauend auf diesen Erfolgen halten Gegenwart und Zukunft große Herausforderungen bereit, denn die Digitalisierung macht selbstverständlich auch vor dem IBU nicht halt. Derzeit werden alle Daten digitalisiert, um sie in moderner Planungssoftware verwenden zu können. Zum 40. Geburtstag des IBU konnte mit der vormaligen Bundesministerin für Bau und Umwelt Dr. Barbara Hendricks eine neue Präsidentin gefunden werden, die für eine unabhängige, transparente und glaubhafte Information steht. Und dass die Begriffe Nachhaltigkeit und Umweltschutz heute in der Baubranche allgegenwärtig sind und die Baubranche damit eine Vorreiterrolle aller Industriesektoren in Deutschland in Bezug auf Informationen über Nachhaltigkeit und Umwelt einnimmt – daran hat das IBU einen wesentlichen Anteil.

WAS IST EINE EPD? Eine EPD (Environmental Product Declaration) ist ein Dokument, in dem die umweltrelevanten Eigenschaften eines bestimmten Produktes in Form von neutralen und objektiven Daten abgebildet werden. Diese Daten decken möglichst alle Auswirkungen ab, die das Produkt auf seine Umwelt haben kann. Dabei wird im Idealfall der gesamte Lebensweg des Produktes berücksichtigt. Im Bauwesen bilden EPDs für Fachleute, wie Architekten und Planer, eine wesentliche Grundlage dafür, Gebäude ganzheitlich planen und bewerten zu können. Mehr Info und Erklärfilm: ibu-epd.com/was-ist-eine-epd


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Bauwirtschaft im Wandel – Chancen aus Corona entwicklung „Die Bauwirtschaft reagiere verhalten auf den gegenwärtigen Veränderungsdruck“, sagt Thomas Kirmayr. Text: Chan Sidki-Lundius Foto: Presse, Fotolia

Thomas Kirmayr, Geschäftsführer Fraunhofer Allianz Bau, Leiter Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Planen und Bauen

A

uf kaum eine Branche

wirken so viele Veränderungsprozesse wie auf die Bauwirtschaft. Die Digitalisierung, aber auch Themen wie Kreislaufwirtschaft, CO2-Neutralität, Smart Cities und Homes oder die verstärkte Anwendung von Sensorik unter dem Synonym des IoT liefern Potential und Treiber für erforderliche Anpassungsprozesse. „Doch die Bauwirtschaft reagiert gewohnt verhalten auf diesen Veränderungsdruck und wähnt sich angesichts gefüllter Auftragsbücher in sicheren Gewässern“, sagt Thomas Kirmayr. Von außen ergebe sich ein anderes Bild. Große, international agierende Konzerne würden die Potentiale in der Bauwirtschaft entdecken und losgelöst von üblichen Standards beginnen,

eigene Quartierskonzepte zu realisieren. „Und neue Marktbeteiligte beweisen, dass es selbst für Quereinsteiger mit aggressiven und innovativen Konzepten möglich ist, in kurzer Zeit zu einer relevanten Marktgröße zu wachsen und moderne digitale Prozess- und Logistikstrukturen wertschöpfend einzusetzen“, berichtet Kirmayr weiter. Überall in der Welt mache man sich auf, besser, moderner und produktiver zu werden. Getragen werde diese Welle der Erneuerung nicht allein von den neuen technischen Möglichkeiten, sondern von der Bereitschaft und Begeisterung einer jungen Generation, das Planen, Bauen und Betreiben neu und innovativ zu interpretieren. „Doch die Bereitschaft zur Veränderung lässt die deutsche Bauwirtschaft vermissen, sie droht deshalb ins Abseits der Wettbewerbsfähigkeit zu gleiten“, bilanziert der Experte. Dabei weise sie aufgrund

ihrer fragmentierten, kleinteiligen Struktur die perfekte Genetik fürs digitale Zeitalter auf. Die Zeiten erfolgreicher Großkonzerne mit hierarchischen Organisationsstrukturen und langen Entscheidungswegen weiche der Agilität netzwerkartiger, digital organisierter Leistungsstrukturen, die schnell auf den wechselnden Bedarf, die neueste Soft- und Hardware und den besseren Weg zum Ziel reagieren können. „Starre Strukturen können nur solange im Wettbewerb bestehen, solange es wenig Anpassungs- und Innovationsbedarf gibt und die fragmentierten Leistungselemente nicht in der Lage sind, sich zu organisieren. Gelingt jedoch der digitale Zusammenschluss anhand zentraler Informations- und Planungsmodelle, ist das Netzwerk nicht mehr

zu schlagen“, ist Kirmayr überzeugt. Die deutsche Bauwirtschaft besitze vermutlich das beste genetische Potenzial der Welt, um die Vierte Industrielle Revolution für sich zu entscheiden – und gehöre doch im internationalen Vergleich zu den Schlusslichtern der Realisierung. „Eine paradoxe Situation, die ihre Ursache in der Kombination aus dem Unwillen zur Veränderung und der guten Konjunktur in der Bauwirtschaft findet“, bilanziert Kirmayr. ob die Kombination aus BIM als Synonym eines unvermeidbaren Digitalisierungsprozesses in Kombination mit der Unberechenbarkeit jüngster Ereignisse, wie der Corona-Krise, genug Energie erzeuge, die verhärteten Strukturen der Bauwirtschaft aufzuschmelzen. Nur dann werde es möglich sein, das breite Lösungs- und Optimierungspotenzial in die AnwenJetzt bleibe abzuwarten,

Ohne weitgehend digitalisierte Prozesse werde man kaum mehr oder lediglich in Nischen erfolgreich sein können. dung zu bekommen. Auf jeden Fall werden jetzt die Weichen gestellt, wer in fünf bis zehn Jahren die Wertschöpfung realisiert und wer in die Reihe der Zulieferer einsortiert wird. Eines sei laut Kirmayr gewiss: Ohne weitgehend digitalisierte Prozesse werde man kaum mehr oder lediglich in Nischen erfolgreich sein können. Gleichzeitig sei der Zeitpunkt, in der es der Breite der Branche aufgrund der guten Auftragslage möglich sei, den Wandel aus eigener Kraft zu finanzieren, nie besser gewesen. ANZEIGE – ADVERTORIAL

concriit kontrool — Der digitale Zwilling als Schlüssel zur Optimierung des Bauhofes Die Digitalisierung ist spätestens mit der digitalBAU 2020 in der Baubranche gänzlich angekommen. Für tabya war es der erste große Auftritt mit der Lösung concriit kontrool. Mithilfe einer lückenlosen Digitalisierung des Betriebsmittel- und Baustoffmanagements werden Bauunternehmen mit echten Produktivitätssteigerungen unterstützt. Hierbei handelt es sich um das Herzstück, nämlich dem Baubetrieb, eines jeden Bauunternehmens. Die Betrachtung eines Nischenprozesses reicht in diesem Fall nicht aus, um die Potentiale der Digitalisierung komplett auszuschöpfen. Vielmehr müssen für die Digitalisierung von Baubetrieben die Prozesse mit ihren Datenströmen in ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Aus diesem Grund wird nicht nur die Baustelle und der Bauhof von concriit kontrool betrachtet, sondern auch die Kalkulation, der Einkauf, die Logistik und die kaufmännische Abteilung. Auch hier gilt der Grundsatz, erst den Prozess optimieren und danach digitalisieren.

concriit kontrool wurde von Beginn an in Zusammenarbeit mit sechs Bauunternehmen entwickelt. Dadurch wurde ab dem ersten Tag der Entwicklung, neben der technischen auch die baupraktische Brille eines Bauunternehmens berücksichtigt. So wurde gemeinsam eine Standardlösung geschaffen, die den Baubetrieb innovativ neu denkt und gleichzeitig durch die Praxis bestätigt ist. Die Digitalisierung des Betriebsmittel- und Baustoffmanagements bedeutet durch die Schaffung eines digitalen Zwillings nicht nur eine Entlastung des Poliers, sondern vielmehr des Bauhofes. Mithilfe von Prozessen, die auf das Unternehmen abgestimmt sind und dem Einsatz von leanund agilen Methoden sowie einer intuitiven Gestaltung sind wesentliche Arbeitserleichterungen bei den Anwendern angekommen. So führt der Einsatz von concriit kontrool zu einer Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und der Produktivität. www.kontrool.de


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LIST Gruppe – Partner Content

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Foto: a|w|sobott

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Nachhaltiges Bauen ist auf dem Vormarsch partner content

Die Digitalisierung fördert Nachhaltigkeit – und das nicht nur im Bereich Umweltschutz, sagt Experte Sascha Bahlau.

so b Foto: a|w|

ott

Sascha Bahlau, Geschäftsführer LIST Digital Spüren Sie ein stärkeres Interesse an Nachhaltigkeit bei Bauprojekten? Nachhaltigkeit im Sinne von Umweltschutz wird bei Bauprojekten aller Assetklassen immer mehr zum Thema. Zum einen wird sie in der Projektentwicklung vorangetrieben. Bei den Generalunternehmen unserer Gruppe kommt das Thema darüber hinaus gerade besonders im Bereich Logistik auf. Einige Auftraggeber fordern im GU-Vertrag schon nachhaltige Lösungen. Für uns gehört zur Nachhaltigkeit jedoch nicht nur Umweltschutz – sondern auch ökonomisch und soziokulturell kluges Handeln. Und wie sehen Sie selbst das? Sind Bauen und Nachhaltigkeit zwei Seiten einer Medaille? Bauen und Nachhaltigkeit müssen sich nicht mehr ausschließen. Wir als Gruppe machen uns auf den Weg und berücksichtigen das Thema Nachhaltigkeit in allen Projektphasen des Entstehungsprozesses. Als Projektentwickler fordern wir sie ein, als Ingenieurdienstleister planen wir innovative Konzepte und mit unseren Generalunternehmern setzen wir nachhaltige Ansätze um. Beispielsweise nutzen unsere Generalunternehmen für viele Dachtragwerke in Logistikhallen Holzleimbinder anstelle von Beton oder Stahl, was einiges an CO2 spart. Inwieweit ist es möglich, Gebäude heute völlig klimaneutral zu bauen? Konzepte dafür gibt es bereits. Dennoch ist es derzeit schwierig, klimaneutral zu bauen. Wir können in der Praxis endliche Ressourcen, wie Sand, noch nicht vollständig ersetzen. Ganz anders sieht es aber für den Betrieb eines Gebäudes aus – deswegen setzen wir auf effiziente Gebäudetechnik.

www.list-gruppe.de

Um zwei Beispiele zu nennen: In Köln hat intecplan eine Geothermieanlage verwirklicht, die mehr Energie produziert, als die Immobilie benötigt. In einem anderen Projekt planen die LIST Ingenieure eine Lösung, bei der die Abwärme eines Supermarktes für das Heizen von Wohnungen genutzt wird. Aber auch an weiteren Stellen gibt es Einsparpotenzial – zum Beispiel in puncto Flächenverbrauch. Unsere Projektentwickler planen seit Jahren flexible Flächen, die auf eine Mehrfachnutzung ausgelegt sind. Und unsere Gesellschaft LIST BiB erschließt gar keine neuen Flächen. Ihr Kerngeschäft ist die Sanierung und der Umbau von Bestandsgebäuden. Wie hängt die Digitalisierung der Baubranche mit Fortschritten bei Nachhaltigkeit und Umweltschutz zusammen? Beide Themen sind eng miteinander verbunden. Mit der digitalen Methode BIM können wir komplexe Themen, wie unterschiedliche Nachhaltigkeitsanforderungen, in der Planung berücksichtigen. So finden wir heraus, was sich wirklich lohnt. Diese Vorgehensweise spart nicht nur Rohstoffe, sondern auch Zeit und Geld. Außerdem erhält der Endinvestor eine bessere Steuerungsmöglichkeit für seine Immobilie. Wir von LIST Digital greifen den Kollegen und unseren Kunden bei diesem Projektprozess unter die Arme und befähigen sie, BIM im Planungs- und Bauprozess und darüber hinaus effektiv nutzen zu können. In welchen Phasen des Lebenszyklus von Gebäuden nützen digitale Instrumente? In allen. Mit BIM kann ich die Bedarfsplanung und Anforderungskonzepte datenbasiert abbilden, vor dem Bau mit intelligenten Modellen planen und die Qualität der Realisierung lückenlos sicherstellen. Für Betreiber ist das Gebäude voll transparent und beim Abriss weiß ich, wie das Gebäude aufgebaut und ausgestattet ist. Es gibt zudem Instrumente, die in einer bestimmten Phase besonders weiterhelfen. LIST Bau Nordhorn testet zum Beispiel derzeit die Nutzung von Drohnen für die Aufnahme von Grundstücken sowie die Überprüfung des Bauablaufs. Diese zahlreichen Möglichkeiten der Digitalisierung sollten wir nutzen, um Themen wie Nachhaltigkeit noch weiter voranzutreiben. Hier dürfen unsere Partner aus der Wirtschaft und der öffentlichen Hand noch mutiger werden. Wir sollten innovative Planungs- und Bauausführungsmethoden noch stärker fördern. Sascha Bahlau, Geschäftsführer von LIST Digital, hat es privat gern minimalistisch. Einmal im Jahr nimmt er sich eine mehrwöchige Auszeit und zieht los – am liebsten nur mit einem Rucksack ausgestattet. Als trampender Tourist führten ihn seine Reisen unter anderem schon zum Nordkap, auf die Lofoten, quer durch Kambodscha und Indonesien.

Ressourcendisziplin gehört bei der LIST Gruppe zur Unternehmenskultur Die LIST Gruppe bietet mit ihren zwölf eigenständigen Gesellschaften deutschlandweit zahlreiche Leistungen rund um die Immobilie an – von der Entwicklung und Finanzierung über die Planung und Realisierung bis zur Inbetriebnahme, Nutzung und Umnutzung. Nachhaltigkeit ist eines der Themen, das die Gruppe seit Längerem umtreibt. Sich im Bereich Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln, sieht sie als eine ihrer Aufgaben – weswegen sie das Thema Ressourcendisziplin mit in ihre Unternehmenskultur aufgenommen hat. Ein Projekt, bei dem die Gruppe zeigen will, was geht, sind ihre eigenen Neubauten in Nordhorn und Bielefeld. Hier arbeiten Digitalexperten und erfahrene Ingenieure gleichermaßen daran, zukunftsträchtige Immobilien zu entwerfen. Eine Lösung für die Büros der Zukunft ist eine Geothermieanlage, die sich am tatsächlichen Verbrauch und bewusst nicht an der DIN orientiert. Kombiniert mit einer PV-Anlage und einer Sonnenschutzverglasung sind die Neubauten dadurch wesentlich sparsamer als konventionelle Immobilien. So wird aus den Bürogebäuden ein nachhaltiges High-Tech Produkt. LIST Digital ist Sparringspartner und Berater für Firmen, die Themen wie BIM und Digitalisierung in den Unternehmensalltag integrieren wollen. Für ihre Kunden erarbeiten sie Digitalisierungsstrategien und unterstützen bei deren Implementierung in den laufenden Betrieb. Darüber hinaus hat sich LIST Digital zur Aufgabe gemacht, Kommunen und öffentlichen Trägern bei der modellbasierten Planung von Infrastruktur-Bauprojekten unter die Arme zu greifen.


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Anhand eines digitalen Zwillings kann bereits vorab der gesamte Lebenszyklus eines Bauwerks geplant werden.

Besser bauen mit dem digitalen Zwilling entwicklung Wer von seinem Bauvorhaben vorab einen digitalen Zwilling anfertigt, hat nicht nur jederzeit das virtuelle Abbild seines Bauwerkes vor Augen, sondern die Möglichkeit, dessen gesamten Lebenszyklus zu planen. Denn ein digitaler Zwilling umfasst sowohl Entwicklung als auch Fertigung und vor allem Betrieb des Bauwerkes, ganz gleich, ob es sich um ein Gebäude, eine Brücke oder ein Schienennetz handelt. Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Bongkarn Thanyakij/Pexels

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Fachplaner, verwendet jeder Planer „ seine eigene digitale Abbildung“, sagt Prof. Dr.-Ing. Joaquín Díaz von der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen. „Deshalb kommen hierbei verschiedene abgeleitete Modelle für jeden einzelnen Planer zum Einsatz.“ at man verschiedene

Der große Vorteil eines digitalen Zwillings

liegt darin, dass man das, was entsteht,

Dänemark und Schweden immer öfter in interdisziplinären Arbeitsgruppen mögliche Bauprobleme anhand digitaler Abbildungen diskutiert, schätzt Prof. Díaz den Anteil der Planungsbüros in Deutschland, die derzeit unternehmensübergreifend mit digitalen Zwillingen arbeiten, auf weniger als zehn Prozent. „Umgesetzt wird das bisher kaum. Vorzeigeunternehmen ist hierbei die Deutsche Bahn, die erst nach ausgiebiger Prüfung anhand der digitalen Modelle baut. Auch Bundesautobahnen haben ihren digitalen Zwilling, besonders im Brückenbau.“ Während man in

Prof. Dr.-Ing. Joaquín Díaz , Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen und BIM-Experte

schon im Vorfeld simulieren kann – und somit mögliche Problemstellungen entdecken und sich darüber abstimmen kann. „Denn hier liegt das größte Problem der Baubranche: Dass Probleme immer erst auf der Baustelle erkannt werden und dann auf der Baustelle gelöst werden müssen, wodurch sie Kosten verursachen. Die Nutzung eines digitalen Zwillings, bereits im Vorfeld, ermöglicht dagegen die Beseitigung des Problems.“ Den Stufenplan der Bundesregierung „Digital planen, real bauen“ möchte der BIM-Experte deshalb gerne ergänzen zu „Digital planen, dann digital optimieren und danach erst real bauen.“

Die Nutzung eines digitalen Zwillings bereits im Vorfeld ermöglicht dagegen die Beseitigung des Problems. Nachwuchs auf das Arbeiten mit digitalen Abbildern vorbereitet? Professor Joaquín Díaz bestätigt den Universitäten und Hochschulen zwar Wie wird der

ein allgemeines Bewusstsein für Digital Twins, doch praktisch werde das Thema vor allem in einzelnen Modulen gelehrt, denn dabei gehe es auch um eine Veränderung der Vermittlung der Inhalte. Auch im Bereich der Lehre lobt der Experte erneut das kleine Dänemark, in dem das so genannte „Problem Based Learning“ gleich über ein ganzes Semester gelehrt wird. Im Gegensatz zur herkömmlichen Ausbildung steht hier das „Problem“, das Bauwerk, im Mittelpunkt und wird von allen Planern gemeinsam betrachtet. Hierbei kommen viele Studierende erstmals auch mit Planungsänderungen und den dadurch verursachten Kosten in Berührung: „Wird ein Detail verändert, steigen oder sinken die Kosten – und vielleicht auch die Statik. Das kann zu Verzögerungen führen, die wiederum Kosten verursachen. Die beste Lösung muss von den Studierenden gemeinsam gefunden werden.“ In den seltenen Genuss des durchgängigen Arbeitens mit einem digitalen Ebenbild kommt man derzeit in Deutschland im 5D-Masterstudiengang der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen.


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Mensch und Maschine – Partner Content analysedeutschland.de

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Auf den Chef kommt es an partner content

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: Bettin a Buschbeck

Die Pandemie hat die Digitalisierung in der Baubranche heftig angeschoben. Doch eine langfristige Strategie sei wichtiger als Erste-Hilfe-Aktionen, sagt Experte Rainer Sailer.

Rainer Sailer, Geschäftsführer Bau und Architektur, Mensch und Maschine Deutschland GmbH Hat die Corona-Krise einen Schub bei der Digitalisierung der Baubranche gebracht? Das kann man eindeutig mit Ja beantworten. Ich bin schon lange in der Branche unterwegs und spüre die deutlich größere Nachfrage. Wenn sich die Randbedingungen so stark wie derzeit ändern, ist das nicht verwunderlich. Während der Hochphase der Krise saßen plötzlich viele Mitarbeiter zuhause und sollten arbeiten – kamen aber nicht an die notwendigen Daten heran. Da wurden plötzlich in vielen Unternehmen Fragen gestellt, die eigentlich schon lange hätten gestellt werden müssen. Und diejenigen, die sich schon früher mit dem Thema Home Office befasst haben, sind jetzt im Vorteil, weil sie die nötige Infrastruktur aufgebaut haben. Mensch und Maschine hat das komplette Ausbildungsprogramm für das Bauwesen (BIM Ready) schnell online anbieten können, und die Kunden haben gebucht. Dass unsere neuen Online-Präsenz-Trainings innerhalb weniger Tage so sehr akzeptiert würden, hätte ich nicht gedacht. Inzwischen sind Online-Kurse ein fester Bestandteil unserer BIM-Ready-Ausbildung.

Während der Hochphase der Krise saßen plötzlich viele Mitarbeiter zuhause und sollten arbeiten – kamen aber nicht an die notwendigen Daten heran. Da wurden plötzlich in vielen Unternehmen Fragen gestellt, die eigentlich schon lange hätten gestellt werden müssen. Und diejenigen, die sich schon früher mit dem Thema Home Office befasst haben, sind jetzt im Vorteil, weil sie die nötige Infrastruktur aufgebaut haben.

www.mum.de/wirmachenbim

War die Pandemie für viele Unternehmen eine Art unfreiwilliger Crash-Kurs in Digitalisierung? Definitiv. Wir merken das ganz stark durch die vielen Anfragen, die jetzt kommen. Viele dieser Unternehmen stehen noch ganz am Anfang und müssen jetzt unter Druck, vieles schnell ändern. Die Baustellen laufen ja weiter, die digitalen Modelle müssen aufgebaut werden, die Pläne müssen raus – da hat sich ja nichts verändert. Worauf sollte ein Unternehmen, das jetzt die Digitalisierung angehen möchte, denn zunächst mal achten? Die Frage der Digitalisierung und der Nutzung von BIM ist stets eine strategische Entscheidung des Chefs. Solange der Chef sich selbst die Frage nicht beantworten kann, was die Einführung von BIM für sich und sein Unternehmen bedeutet, hat er ein Problem. Erst, wenn die Erkenntnis da ist, geht es darum, eine Strategie zu erarbeiten. Sehr oft merken wir bei Mensch und Maschine aber, dass die Chefs noch am wenigsten überzeugt sind. Also sind gar nicht die Mitarbeiter das Problem? Nein, im Gegenteil. Viele Mitarbeiter wollen diesen Schritt gehen. Und wenn ein guter Mitarbeiter merkt, dass der Chef sich auf solche neuen Themen nicht einlässt, kündigt er. Das können sich aber Unternehmen heute gar nicht mehr leisten, wenn man bedenkt, dass der Branche praktisch eine ganze Generation von Architekten und Bauingenieuren fehlt. Die Ausbildung kostet aber, oder? Das kostet durchaus innerhalb von zwei, drei Jahren mehrere Tausend Euro. Ein Unternehmen, dem das zu viel ist, hat aber einfach die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Digitalisierung ist lebenslanges Lernen und eine dauerhafte, nicht eine einmalige Investition. Deshalb haben Sie völlig richtig das Wort „Ausbildung“ verwendet. Unsere Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft und in die Mitarbeiter. Ich frage daher am Anfang die Unternehmer, ob sie bereit sind, über mehrere Jahre in ihre Mitarbeiter zu investieren. Sollte die Digitalisierung peu à peu vonstattengehen oder in einem Schritt? Da muss man unterscheiden: Was macht das Unternehmen aktuell in der Krise handlungsunfähig? Also zum Beispiel das Problem, dass Mitarbeiter zuhause sitzen und nicht an ihre Daten kommen. Das ist die Aufgabe Nummer 1, gewissermaßen die erste Hilfe. Die zweite und letztlich wichtigere ist aber die strategische Frage: Wohin marschiere ich als Unternehmer? Die gesamte Umstellung kann man nicht auf einmal bewerkstelligen, dafür braucht es eine Roadmap mit erreichbaren Milestones. Und die Mitarbeiter müssen mitgenommen werden – alle! Es ist sinnvoll, wichtige Mitarbeiter zuerst auszubilden und gewissermaßen zu Fahnenträgern der Digitalisierung im Unternehmen zu machen. Wie lange dauert die Umstellung? Man muss im Durchschnitt mit ein bis drei Jahren rechnen – natürlich nur, wenn der Chef mitzieht.

Rainer Sailer ist Geschäftsführer des Bereichs Bauwesen der Mensch und Maschine Deutschland GmbH (MuM). Er hat sich seit 35 Jahren der Digitalisierung verschrieben, und gehörte früh zu den Befürwortern der BIM-Methode. Er ist unter anderem Mitglied des Advisory Board Professional Qualification der BuildingSMART International.

Die Architekten von ksg sind begeistert von BIM Um eine zukunftsweisende Entscheidung für ein Unternehmen zu treffen, braucht es eine fortschrittliche Geschäftsführung und ein aufgeschlossenes Team. Beides ist bei kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH (ksg) gegeben, und so lag es auf der Hand, dass sich das Kölner Architekturbüro für BIM als neue Arbeitsmethode entschied. Schnell waren die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von der Idee, zukünftig mit digitalen Gebäudezwillingen zu arbeiten, überzeugt. Um den Übergang in die digitale Welt zu schaffen, holte man sich die Unterstützung der Düsseldorfer Niederlassung von Mensch und Maschine (MuM). Die Experten boten Einblicke in die BIM-Welt, erläuterten Standards und internationale Richtlinien und zeigten den Architekt*innen die Möglichkeiten auf, diese ganz konkret bei ihrer Arbeit umzusetzen. Dabei ging es weniger um eine Software und ihre Anwendung, sondern vielmehr um neue und veränderte Prozesse und Rollen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durchlaufen eine umfangreiche und kontinuierliche Ausbildung – aus traditionellen Zeichner*innen werden BIM-Konstrukteure und erfahrene Mitarbeiter*innen avancieren zu BIM-Koordinator*innen. Und ganz neu geschaffen wurde die Rolle des BIM-Managers. Er kümmert sich um Richtlinien, Kommunikation und die digitale Projektentwicklung. Bevor es zur Ausbildung ging, wurden die Architekt*innen von den MuM-Experten beraten, wer zukünftig am besten welche Rolle übernehmen solle. „Uns war schnell klar, dass BIM keine Modeerscheinung ist, sondern eine Methode für heute, morgen und übermorgen“, sagt ksg-BIM-Manager Ben Jutz. Auch die Reaktion der Kunden ist positiv. Seit ksg „BIM Ready“ ist, mehren sich die Anfragen nach Building Information Modeling.

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Die INTERGEO 2020 findet statt

Christoph Hinte, Messe-Organisator INTERGEO, Foto: Presse

Die INTERGEO ist die weltweit führende Expo- und Conference-Plattform für Geoinformation, Geodaten und zukunftsweisende Anwendungen. Neben der Live-Veranstaltung, vom 13. bis 15. Oktober in Berlin, wird es erstmals einen virtuellen Zwilling geben. Unter dem Motto „Geoinformation for a smarter world“ stehen im Zentrum der INTERGEO CONFERENCE 2020 unter anderem folgende Themen: Klima und Geodäsie – Forschung, Modelle und Vorhersagen und damit Klimawandel und Green Deal, Smart Cities, Digitales Bauen und BIM sowie Digitale Trends im öffentlichem Vermessungswesen. „Wir sind Impulsgeber für Entwicklungen und Märkte und werden als solche die Branche auch in diesen besonderen Zeiten tragen“, so Messe-Organisator Christoph Hinte.

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Text: Chan Sidki-Lundius

Hybrid-Event im TV-Format mit virtueller Messe Am 12. Oktober findet im Gasometer Berlin der BIM-TAG DEUTSCHLAND 2020 statt. Gründer und Mitinitiator ist Dr. Josef Kauer. Er schildert, wie die Idee für dieses Event entstanden ist: „Akteure vom BIM-Tag Deutschland haben bereits im Jahr 2018 darauf hingewirkt, dass Marktteilnehmer nicht nur auf Events über Digitalisierung sprechen, sondern dass die Events selbst digitaler werden. Alles andere ist nicht glaubwürdig, beziehungsweise nachhaltig.“ Die Corona-Krise habe die Entscheidung zusätzlich beschleunigt. Text: Chan Sidki-Lundius Foto: Fotostudio Sauter

Das Besondere an dem

Konzept: Der BIM-Tag Deutschland ist zu 99 Prozent digital, zu einem Prozent findet er vor Ort statt. Er kombiniert die technischen Möglichkeiten eines virtuellen Events mit einer exklusiven Präsenzplattform für die Sprecher in einem

Die zusätzliche virtuelle Messe erweitert dieses Angebot für alle Online-Teilnehmer und Firmen mit speziellen Konditionen für Start-ups.

Dr. Josef Kauer, Gründer und Mitinitiator BIM TAG DEUTSCHLAND

TV-Studio-Format. „Die thematische Ausrichtung und außerordentliche Referenten machen das Event sehr besonders“, erläutert Dr. Kauer. „Der Fokus liegt auf der deutschen Perspektive im internationalen Wettbewerb und der Zusammenführung maßgeblicher Akteure aus Politik und Wirtschaft. Im Rahmen eines integrierten Verbandsgipfels wird es Beiträge, Diskussionen und Infostände geben. Die zusätzliche virtuelle Messe erweitert dieses Angebot für alle Online-Teilnehmer und Firmen mit speziellen Konditionen für Start-ups.“ Der BIM-TAG Deutschland ist

übrigens die erste Event-Plattform, die einen Überblick über die vom BUND geförderten Projekte und deren Nutzen für die Branche geben wird. Zudem wird erstmalig ein BIM-Verbandsgipfel durchgeführt. Im dritten Teil des Programms kommen Weltmarkführer in ihrem Fach zu Wort. Weitere Infos: www.bimtagdeutschland.de

BIM World MUNICH vereint das BIM-Ökosystem Die BIM World MUNICH ist die führende Veranstaltung für die Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche.

Foto: Pexels

Digitale Baustelle Der deutsche Bau digitalisiert sich immer stärker und damit drängt auch BIM als Akteur immer mehr ins Zentrum. BIM ermöglicht allen am Gebäudeplanungs- und Bauprozess Beteiligten, sich auf einer gemeinsamen Datenbasis, und damit sehr eng, abzustimmen. Um BIM-Daten für eine nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit effektiv nutzen zu können, müssen sie allerdings in einem zentralen, kollaborativen Bereich gesammelt werden. Die entsprechende Software sollte Open-BIM-fähig sein, also offene Schnittstellen im Im- und Export verwenden können. Digitale Prozesse und smarte Technologien können die Arbeit auf Baustellen darüber hinaus auch deutlich und langfristig sicherer machen. Zu diesem Ergebnis kommt das Verbundforschungsprojekt DigiRAB – Sicheres Arbeiten auf der digitalisierten Baustelle, das durch die Ruhr-Universität Bochum (RUB) koordiniert wird. Die Projektpartner Züblin, Topcon, thinkproject und Selectronic haben eine digitale cloudbasierte Plattform entwickelt, um den Arbeitsschutz auf Baustellen zu planen, zu steuern und außerdem auch zu schulen.

Text: Chan Sidki-Lundius

Text: Chan Sidki-Lundius Fotos: Presse

Die Bau- und Immobilienbranche

bewegt sich mit rasender Geschwindigkeit im digitalen Wandel. Innovative BIM-Lösungen, Bau-IT und neue IoT-Technologien verändern die Branche, wie auch unsere Städte, grundlegend. Die BIM World MUNICH unterstützt die Adaption und Integration digitaler Technologien in der Bauwirtschaft und gibt tiefe Einblicke in viele Bereiche wie Smart Data, KI, Maschinelles Lernen, Common Data Environment, Big Data und cloudbasierte Lösungen. Komplettiert wird das Angebot durch neue Sensorund IoT-Technologien, die Themen Facility Management, GIS, Smart Building und Smart Construction Technologien, Laserscanning, digitale Bauprodukte, Infrastrukturen und vieles mehr. Die fünfte Ausgabe der BIM World MUNICH findet am 24. und 25. November im ICM – Internationales Congress Center München statt. Mehr als 250 Aussteller und 200 Referenten werden den Besuchern die Chancen und Möglichkeiten präsentieren, die BIM als Standard und Treiber von Technologien hat. Teil der zweitägigen Messe, die in der D-A-CH-Region längst zum führenden Treffpunkt für alle engagierten Akteure aus Bauwesen, Immobilienwirtschaft und Stadtplanung geworden ist, ist ein zweitägiger Fachkongress mit hochrangigen BIM-Experten der Bauindustrie. Wer in der Branche vorn mit dabei sein will, sollte der BIM World MUNICH auf alle Fälle einen Besuch abstatten.

BIM World MUNICH, führende Veranstaltung für die Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche

Weitere Informationen unter www.bim-world.de


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Kollaboration ist das große Stichwort partner content

Dipl.-Informatiker Tobias Dobberphul, Vorstand der Metis AG, über Digitales Bauen, BIM-Software und Dinosaurier.

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Dipl.-Informatiker Tobias Dobberphul, Vorstand der Metis AG Wie ist der Stand der Dinge, wenn es um digitales Bauen geht? In den letzten Jahren hat sich einiges getan. Als ich vor zehn Jahren mit Architekten und Bauingenieuren über BIM gesprochen habe, wurde ich mit Ängsten und Vorbehalten konfrontiert. Das hat sich in der Zwischenzeit geändert. Mittlerweile haben die meisten verstanden, dass BIM nicht nur ein mit Metadaten angereichertes 3D-Modell ist, sondern vor allem eine Methode, die erst einmal nicht mehr sagt als: „Bauen Sie alle zusammen das Bauprojekt – digital und analog.“ Angekommen ist BIM ganz klar als erstes bei den Architekten und damit in den Architekturmodellen. Das ist auch gut so, da dort der erste Einstieg ins Bauprojekt digital beginnt. Schwieriger wird es bei den Ausschreibern, die von den Architekten mit diesen CAD-Modellen arbeiten sollen. Dort gibt es einige Programme, die mit dem offenen Format .IFC arbeiten können. Wo ist BIM noch nicht angekommen? Das ist die Bauausführungsphase. Das liegt unter anderem daran, dass fast keine Ausschreibungsprogramme offene Exportformate wie den BIM-LV-Container unterstützen. Daher gibt es fast keine BIM-Software für die Bauausführung oder nur kleinere Insellösungen. Deshalb flüchten sich viele Projekte in Little-Closed-BIM-Lösungen wie Revit. Wodurch zeichnet sich eine gute BIM-Software aus? Sie sollte Open-BIM-fähig sein, also offene Schnittstellen im Imund Export verwenden können. Damit meine ich für CAD-Dateien

das .IFC-Format, für Ausschreibungsdateien den BIM-LV-Container und für Betriebsdaten CoBIE. Außerdem sollte sie im Sinne von BigBIM möglichst alle Prozesse innerhalb Ihrer jeweiligen Projektphase – Planung, Ausschreibung, Ausführung oder Betrieb – umsetzen können. Big-BIM kann im Gegensatz zu Little-BIM bzw. Insellösungen ohne Zutun des Benutzers verschiedene Prozesse und Module miteinander verknüpfen. Das Big bezieht sich auf die hohe Anzahl dieser Module bzw. Prozessabbildungen. Können Sie uns das anhand eines Beispiels verdeutlichen? Gern. Ein Bauleiter, der eine Insellösung für Mangelsoftware nutzt, definiert in einem Mangel einen Einbehalt. In einer LittleBIM-Umgebung hat der Rechnungsprüfer eine andere Software und muss nun während der Rechnungsprüfung in der Mangelsoftware nach vorhandenen Einbehalten suchen. In einer Big-BIM-Lösung arbeiten beide Anwender in verschiedenen Modulen derselben Software. Dadurch muss der Rechnungsprüfer nicht mehr wissen, ob, welche und wie viele Mangeleinbehalte es gibt. Die Software zieht bei der Rechnungsprüfung automatisch, je nach Status des Mangels, die Einbehalte vorläufig oder dauerhaft ab. Ein gutes Bauprojekt läuft gut, wenn alle Beteiligten miteinander bauen. Was halten Sie von diesem Statement? Das ist tatsächlich einer der wichtigsten Aspekte von BIM, den fast alle Softwareprodukte außer Acht lassen. Kollaboration ist das große Stichwort der kommenden Jahre. Die Softwareprodukte, die es verstehen, alle Beteiligten gleichermaßen einzubinden, werden am Markt schneller akzeptiert werden und sich durchsetzen. Grundvoraussetzung ist aber, wie bereits beschrieben, dass sie dabei Open-BigBIM in Bezug auf ihre Projektphase sind. Wie lange wird es dauern, bis sich BIM durchgesetzt hat? Das wird noch einige Jahre dauern. Erst, wenn die offenen Standards sich von Planung bis Facilitymanagement durch alle Softwareprogramme ziehen, ist BIM selbst für den letzten Dinosaurier gut umsetzbar. Firmen, die bereits jetzt eine Open-Big-BIM-fähige Softwarelösung einführen, können frühzeitig einen Wettbewerbsvorteil erlangen. Dabei hängt es von der Rolle des Unternehmens ab, ob diese Software für Architektur, Ausschreibung, Bauausführung oder Betrieb benötigt wird. Achten Sie darauf, selbst wenn bislang keine anderen Unternehmen oder Bauherren offene BIM-Lösungen verlangen. Und schließlich werden die Dinosaurier in ein paar Jahren deutlich spüren, dass sie den Wissens- und Erfahrungsvorsprung nur sehr umständlich und teuer wieder aufholen können.

Überbau, Ihre Open-Big-BIM Softwarelösung für die Planungs- und Bauphase Von der Steuerung und Kostenverfolgung bis zur Bauleitung und Terminplanung: Überbau ist Ihre cloudbasierte, intuitiv zu bedienende Software, die Ihre Wettbewerbsfähigkeit in der digitalen Zukunft sicherstellt. Mit der individuell anpassbaren Software können sich Bauherren, Generalunternehmer und ausführende Firmen in jeder Bauphase im BIM-Prozess agil und effizient aufstellen. Projektbezogen Kommunizieren und Interagieren wird damit ganz einfach. Sowohl bei Datenerfassung, Auswertung und Entscheidung interagieren Projektbeteiligte über Workflows miteinander. Klare Berechtigungen sorgen bei der Zusammenführung der Daten aus allen Bereichen für Transparenz in Echtzeit und spiegeln den detaillierten Projektstatus wider. Das bedeutet Zeit- und Kostenersparnis, aber auch das frühe Erkennen von Chancen und Risiken. Ihre Softwarelösung Überbau wird ständig optimiert. Kunden profitieren hier von der engen Kooperation zwischen dem rasant wachsenden Technologieunternehmen Metis Systems AG und ihrer Muttergesellschaft IGP Ingenieur AG. Weitere Infos: www.metis-ag.com


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fakten Die internationale Norm DIN EN ISO 19650 „Organisation von Daten zu Bauwerken – Informationsmanagement mit BIM“ gibt es seit 2019 auch in deutscher Sprache. Sie beschreibt die wesentlichen Grundbegriffe für das Informationsmanagement und die Nutzung der gemeinsamen Datenumgebung.

Die Corona-Krise als Motor


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titelstory Für viele Unternehmen aus der Baubranche war die Pandemie ein Schub in Richtung Digitalisierung. Auch die Umstellung auf BIM profitiert davon. Prof. Rasso Steinmann, Vorsitzender des Koordinierungskreises BIM des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und Gunther Wölfle, Managing Director bei buildingSMART Deutschland, im Gespräch über BIM, Auswirkungen der Corona-Krise und die Zukunft des Bauens. Text: Armin Fuhrer Foto: eventfotograf.in/buildingSMART

Steinmann: Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass es seit dem März eine große Dynamik gegeben hat. Nach einer Studie von PWC arbeiteten 2019 rund 20 Prozent der Unternehmen aus der Baubranche bereits mit BIM. Aber diese Zahlen sind ganz definitiv nicht mehr aktuell. Heute werden es erheblich mehr sein. Allerdings herrscht in vielen der Unternehmen, die noch ohne BIM arbeiten, oftmals eine ziemlich vage Vorstellung, was BIM ist und wo seine Vorteile liegen. Da muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden.

handelt sich dabei um eine neue Form der Zusammenarbeit, vom Auszubildenden über die Sekretärin bis hin zum Unternehmenschef. Natürlich kann auch bei einem BIM-Projekt mal etwas schiefgehen, aber die Vermeidung von Fehlern ist viel einfacher.

BIM kann umfassend eingesetzt werden, Es gibt Unternehmer, welche die Kosten

Bauphase, sondern auch vorher und

oder Komplikationen bei der Umstellung

Hat die Corona-Krise die Vorteile von

nachher. Wo sehen Sie die wichtigsten

auf BIM fürchten. Was sagen sie denen?

BIM gezeigt?

Vorteile?

Rasso Steinmann: Die Frage ist ganz klar zu bejahen. Die Krise hat ja gezeigt, dass das große Thema Digitalisierung ungemein wichtig ist und BIM ist ein Teil davon.

Steinmann: Das ist quasi die Lehrbuch-Methode. Man beginnt in der Planungsphase und bezieht den ganzen Lebenszyklus des Bauwerks ein, bis zu einem möglichen Abriss. Das kann die Arbeit ungemein erleichtern. Nehmen wir das Beispiel Asbest: Wenn es damals, als viel Asbest verbaut wurde, schon BIM gegeben hätte, dann wüsste man heute genau, wo dieses giftige Material verwendet wurde und an welchen Stellen man es herausreißen muss. BIM macht es möglich, noch Jahrzehnte später genau nachzuvollziehen, welche Baustoffe verwendet wurden. In der Praxis sind viele Unternehmen allerdings heute noch nicht so weit, weil sie noch nicht über die nötige Technik verfügen.

Wölfle: Man muss zunächst einmal drei Bedingungen erfüllen: Man muss die Technologie und die ausgebildeten Mitarbeiter haben, sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen kennen.

Also hatten die Unternehmen, die bereits

Steinmann: Und wichtig ist zu verstehen, dass es BIM in unterschiedlichem Ausmaß gibt. Man muss nicht mit einer hundertprozentigen Umstellung starten. Es kann sinnvoll sein, es erst einmal mit einem Projekt, bei dem der Zeitdruck vielleicht nicht so immens ist, zu versuchen. Mit einem solchen Pilotprojekt kann man sich mit BIM vertraut machen. Man kann nicht nach dem Lehrbuch vorgehen, jedes Unternehmen muss sich der Aufgabe individuell stellen.

mit BIM arbeiten, in der Krise Vorteile gegenüber den anderen?

Steinmann: Ganz eindeutig. Hat die Krise einen Schub in Richtung BIM gebracht?

Wölfle: Ja, für die Digitalisierung insgesamt, aber eben speziell auch für BIM. Auch vor der Krise sprachen ja viele davon, wie wichtig es sei, diese Entwicklung voranzutreiben. Aber während der Krise haben dann viele Unternehmen ihre BIMisierung viel schneller in Angriff genommen, als ursprünglich gedacht.

Wölfle: Man kann auf diese Weise beim Abriss zum Beispiel Rohstoffe zurückgewinnen, um sie neu zu verwenden. Das schont die Ressourcen und ist umweltfreundlich. BIM hilft auch, den vorgegebenen Zeitplan und Kostenrahmen einzuhalten. Das zeigt, dass es bei BIM sehr viel um Transparenz geht. Jeder Beteiligte weiß genau, was die anderen machen und jeder trägt die Verantwortung für seinen Aufgabenbereich. Es geht um eine Kollaboration aller an einem Bauprojekt Beteiligter auf der Grundlage eines Baumodells. Es

Die Pro-Kopf-Investition in Bauten beträgt:

3.900 €

Online Teaser

BIM ist längst keine Theorie mehr, sondern wird immer stärker in die Praxis umgesetzt.

also nicht nur während der eigentlichen

Gunther Wölfle: Die Digitalisierung hat viele Dimensionen und für manche Unternehmen bedeutete die Krise einen Sprung ins kalte Wasser. Die Baubranche ist, was die Digitalisierung betrifft, insgesamt noch etwas zögerlich und hat daher jetzt während der Krise einen umso größeren Schritt vollzogen. Wir befinden uns mitten in der Entwicklung.

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Werden sich Unternehmen, die nicht mit BIM arbeiten, noch lange halten können?

Wölfle: Bisher ist der Hochbau bei der Benutzung von BIM noch weit führend im Vergleich zum Tiefbau. Aber ich glaube, auch der Tiefbau wird in Zukunft stark aufholen. BIM ist längst keine Theorie mehr, sondern wird immer stärker in die Praxis umgesetzt. Deshalb denke ich, jedes Unternehmen aus der Baubranche sollte sich möglichst bald darauf einstellen, sonst wird es Schwierigkeiten bekommen.

219.494

Baugenehmigungen gibt es in Deutschland.

Stufenplan für die digitale Revolution digitalisierung

Die Bundesregierung fördert die Entwicklung des Building Information Modeling und macht die Anwendung für öffentliche Projekte ab 2021 zur Pflicht. Text: Armin Fuhrer Foto: Samson/unsplash

Kritiker zeichnen gerne Linien zwischen Stuttgart, Hamburg und Berlin und bezeichnen die so verbundenen Eckpunkte als Bermudadreieck. Denn in diesen drei Städten liegen Beispiele von großen Bauvorhaben, die aufgrund schlimmer Planungs- und Baumängel zu Desastern wurden: die Elbphilharmonie, der Bahnhof „Stuttgart 21“ und der Flughafen BER. Zwar ist die Elbphilharmonie inzwischen fertiggestellt und für den Berliner Flughafen wurde immerhin mal wieder ein „verbindlicher“ Eröffnungstermin genannt – doch alle drei Großprojekte erwiesen sich nicht nur als Blamagen für Deutschland, das selbsternannte „Land der Ingenieure“, sondern auch als tiefe Löcher, in denen Unsummen an Geld versenkt wurden. In Zukunft sollen solche Pannen vermieden... Lesen Sie den ganzen Artikel online auf: analysedeutschland.de

2019 trug das Baugewerbe 5,6 % zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung bei.

Das Bauhauptgewerbe konnte 2019 einen Umsatz von 135 Mrd. € verzeichnen.

336,6 Mrd. € wird der prognostizierte Umsatz im deutschen Baugewerbe im Jahr 2023 betragen.

Der Wirtschaftsbau hat sich am dynamischsten entwickelt und verzeichnet ein Plus von 9,0 % gegenüber dem Vorjahresniveau. Quellen: Statista, Destatis


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In Deutschland werden jährlich etwa 200 Millionen Tonnen an Baustoffen verbaut.

BIM birgt enormes Potential möglichkeiten „Nachhaltigkeit beim Bau wird großgeschrieben. Dabei hilft die Arbeit mit einem digitalen Modell, Ressourcen zu schonen“, sagt Volker Kefer.

den Bauschutts wiederverwendet. Unsere Aufgabe ist es, noch bessere Lösungen zu erarbeiten, die eine hochwertige, erneute Materialnutzung unter ökonomisch und ökologisch verantwortlichen Bedingungen ermöglicht.

Text: Armin Fuhrer Foto: Presse, Ben Kerckx/pixabay

Wie wichtig ist der effiziente Umgang

Dr. Volker Kefer, Präsident des Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen heute überall ganz oben. Gilt das auch für das Bauwesen?

Absolut! Hinsichtlich des Verbrauchs von Energie, und damit leider häufig noch dem Verbrauch von fossilen Brennstoffen, ist es ja so, dass wir einen Großteil durch die Nutzung von Wohnund Gewerbebauwerken erzeugen. Und betrachtet man den Einsatz von Ressourcen, sind es die enormen Massen, die in unserer gebauten Umwelt zumindest mittelfristig gebunden werden. Schließlich verbauen wir in Deutschland jährlich ca. 200 Millionen Tonnen an Baustoffen. Welche Abschnitte eines Bauvorhabens umfasst der Begriff Nachhaltigkeit? Be-

Wo sehen Sie die wichtigsten Vorteile von BIM?

mit Ressourcen?

Der beste Baustoff ist hier natürlich der, der erst gar nicht verbaut wird. Es gilt, Material einzusparen und dabei allen Funktions- und Sicherheitsanforderungen zu genügen. Hier sind intelligente konstruktive und organisatorische Planungen erforderlich, um Überdimensionierungen und Verschwendung zu vermeiden. Somit kann auch dazu beigetragen werden, dass finanzielle Ressourcen von Bauherren und Ausführenden geschont werden. Seit einigen Jahren rückt auch das Thema Materialeffizienz immer mehr in den Fokus. Warum?

Effizienz bedeutet ja Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit. Bereits die Baumeister, die sich um den Bau von Burgen und Schlössern verdient gemacht hatten, wollten effizient sein. Wenngleich die Wirksamkeit hier wohl unter anderen Aspekten bewertet wurde – Abschreckung und Prahlerei sind heute bei Bauprojekten eher nicht opportun. Unseren Ingenieuren stehen heute präzise digitale Werkzeuge zur Verfügung, um beispielsweise die Statik von Bauwerken zu berechnen. Welche Rolle spielt BIM für das nachhaltige Bauen?

BIM birgt hier enormes Potential. Materialinformationen sind mit dem digitalen Gebäudemodell verknüpft und

reits von der Planung an?

…und darüber hinaus! Bauwerke stellen ja riesige Materialspeicher dar und bei intelligenter Planung stehen die Materialien dem Kreislauf nach dem Abbruch wieder zur Verfügung. Bereits heute werden nahezu 80 Prozent des anfallen-

können im Falle von Umbauten oder dem Abbruch herangezogen werden, der Materialspeicher „Bauwerk“ kann genutzt werden.

Bereits heute werden nahezu 80 Prozent des anfallenden Bauschutts wiederverwendet.

Der stetige Austausch von Informationen zwischen den Baubeteiligten ermöglicht es, Planungskollisionen frühzeitig zu erkennen und Baufehler zu vermeiden. Des Weiteren erhält der Bauherr einen digitalen Zwilling seines Gebäudes, der es ihm ermöglicht, den Betrieb zu optimieren. Die Einführung von BIM in ein Unternehmen erfordert zunächst einmal Kosten, Zeit und Aufwand. Schreckt das nicht viele Unternehmer ab?

Das sollte es zumindest nicht! Niemand würde ja beispielsweise heute noch bezweifeln, dass die Einführung von CAD richtig war. Die Unternehmen, die sich den unausweichlichen Technologiesprüngen entziehen, kann man heute auch leider nicht mehr so einfach fragen, ob das gut war. Sie sind vom Markt verschwunden, beziehungsweise per E-mail nicht erreichbar.

fakten Der Verein Deutscher Ingenieure kann auf eine lange Tradition zurückblicken, denn er wurde 1856 gegründet. Das Ziel war es, „alle geistigen Kräfte der Technik zum gemeinsamen Wirken“ zu bündeln. Heute ist der VDI mit 145.000 Mitgliedern der mitgliederstärkste Verein Europas für Naturwissenschaftler und Ingenieure.

EchtzeitVisualisierungen im Bauwesen entwicklung

Eine der aktuellsten Lösungen für die Industrie, und das auch im Bauwesen, sind Echtzeit-Visualisierungen. Mit neuester Software ist es für alle Beteiligten des Bauwesens möglich, ein naturgetreues Modell des Projektes zu erstellen. Text: Alicia Steinbrück Foto: Chuttersnap/unsplash

Speziell werden BIM-Projekte von sogenannten Revit-Modellen unterstützt. Dabei handelt es sich um naturgetreue Modelle, welche eine genaue Berechnung mittels statischer und dynamischer Bilder ermöglicht. Die Architektur des Projektes kann so auf alle äußeren Umstände und Rahmenbedingungen abgestimmt werden. Die Software-Lösungen bieten allesamt die Möglichkeit der sekundenschnellen Bearbeitung, sowie fotorealistische Ergebnisse. So können – und das vorab und begleitend zum Bauprozess – wirklichkeitsnahe Eindrücke der Bauprojekte gewonnen werden. Echtzeit-Visualisierungen bilden die Schnittstelle zwischen allen Beteiligten und Sachverhalten, welche mit dem Projekt zu tun haben. Sie bieten die Möglichkeit, verschiedene Felder, wie beispielsweise Mobile Computing oder Virtual Reality, miteinander zu kombinieren – und sind dadurch flexibel einsetzbar.

Die Software-Lösungen bieten allesamt die Möglichkeit der sekundenschnellen Bearbeitung, sowie fotorealistische Ergebnisse.


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Enscape – Partner Content 13 analysedeutschland.de

Effizienter die Zukunft gestalten partner content

Warum die Visualisierung in Echtzeit die Geheimwaffe für erfolgreiche Architektur-Prozesse ist, erklärt Christian Lang, CEO von Enscape.

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Christian Lang, CEO von Enscape Herr Lang, Echtzeit-Visualisierungen versprechen große Erleichterungen bei der Realisierung von Bauvorhaben. Worin liegen die Vorteile? Dabei handelt es sich um eine Kombination aus vier Dingen. Vorteilhaft ist eine Software, die sich in die natürliche Arbeitsumgebung des Planers beziehungsweise Architekten einbettet, also ein Plug-In. Eine solche Software ist sehr einfach mit einem Klick zu bedienen. Spezialwissen oder ein Outsourcing sind nicht notwendig. Außerdem wird die 3D-Visualisierung quasi adhoc erzeugt und man kann sofort eine realistische Simulation am Computer oder sogar mit einer VR-Brille begehen. Durch eine dauerhaft bestehende Verbindung der CAD Software zum Rendering werden alle Änderungen immer sofort und sozusagen „live“ in der 3D Visualisierung dargestellt. Und wie können nun Echtzeit Visualisierungen den Planungsprozess effizienter machen? Wir greifen direkt in den Workflow ein. Das heißt Architekten oder Planer können in jeder Phase eines Projektes mit Hilfe von schnellen und sehr einfach zu generierenden 3D-Renderings sofort Ihre Ideen in einer nahezu realistischen Simulation erleben und validieren. So lässt sich in kürzerer Zeit die Qualität der Feedback-Zyklen deutlich steigern. Änderungswünsche können direkt in Projektmeetings berücksichtigt und quasi live „ausprobiert“ werden, egal ob

es sich zum Beispiel um architektonische Änderungen oder verwendete Materialien handelt. Das hat noch einen Vorteil, denn nicht selten werden in solchen Meetings auch bauliche Fehler oder mögliche Komplikationen beim Durchgehen der 3D-Modelle erkannt und können sofort behoben oder adressiert werden. Sie sagen, dass in den USA Echtzeit-Visualisierungen bereits zum Workflow-Standard dazugehören. Können Sie uns für die Anwendung konkrete Beispiele geben? Mittlerweile gehört Enscape zum Arbeitsalltag fast aller der Top 100 Architekturbüros der Welt und wird bei Projekten aller Größen eingesetzt. Aber auch kleinere Büros, selbständige Architekten und auch Interior Designer nutzen unsere Echtzeit-Technologie. So hat zum Beispiel das Design Büro „Viewportstudio“ das komplette Interior Design des Galactic Spaceport von Virgin geplant und realisiert. Ohne Enscape wäre dieses Projekt laut Kundenaussage schlichtweg nicht umsetzbar gewesen, da schnelle, iterative Projektzyklen eine Voraussetzung waren und man nicht auf Visualisierungen verzichten konnte. Wo sehen Sie die Zukunft von Echtzeit Visualisierungen? Was sind ihre Pläne mit Enscape? Enscape wird immer weiter in den BIM-Prozess eingreifen und weitere Vorteile rund um den Workflow entwickeln,

Die einfachste und schnellste Echtzeit-Visualisierungs-Software für Architekten und Designer Natürliche Integration als Plug-In in Ihre gewohnte CAD Software Realistische 3D Simulationen mit nur einem Klick – auch in VR Kein Spezialwissen oder Training notwending Live-Link: Änderungen im Plan werden sofort visualisiert Jetzt kostenlos testen: www.enscape3d.com

Funktioniert mit

die im Planungsprozess nützlich und effektiv sind. So sind bereits Funktionen rund um Kollaboration schon Bestandteil der gerade erschienenen Version 2.8 und Teil der Lösung – und es werden weitere folgen. Echtzeitvisualisierung wird ein nicht mehr wegzudenkendes Werkzeug im Design-Alltag. Sie selbst sind ja ein alter Bekannter in der AEC Software-Branche und nach einem „Ausflug“ in die Big Data und Data Storage Welt vor kurzem als CEO bei Enscape, dem Anbieter für Echtzeit-Visualisierung-Software, eingestiegen. Was war Ihre Motivation, wieder zurück in die Baubranche zu gehen? Die Baubranche ist dabei, sich radikal zu verändern. Globale Megatrends, wie der Klimawandel, die Urbanisierung und natürlich auch die Digitalisierung nehmen Einfluss. Enscapes’ Echtzeit-Visualisierung-Technologie versetzt heute schon Architekten und Designer in die Lage, schneller, effizienter und kommunikativer diese neue Zukunft zu gestalten. Enscape hat es als deutsches Start-up geschafft, in dieser Nische best in class zu sein und ist gerade dabei, den US-Architektur-Markt zu revolutionieren. Das bedeutet eine große Akzeptanz und Erfolg auf einem Markt, auf dem die Digitalisierung schon weiter vorangeschritten ist als in Deutschland – und die Bestätigung der Kunden, die Enscape geradezu lieben gelernt haben. Das ist eine spannende Entwicklung, die mich sehr interessiert.


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Barbara Ettinger-Brinckmann, BAK-Präsidentin

Planen und Bauen erfordert eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Wir müssen alle Beteiligten sowie den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks im Blick haben, von der Planung über die Ausführung und den Betrieb bis hin zum Rückbau. Diese Lebenszyklusbetrachtung ist unverzichtbar, um Planen und Bauen zum Beispiel ganz auf den Klimaschutz auszurichten. Dabei hilft uns die Digitalisierung. Mit BIM entsteht das Gebäude zunächst als digitales Modell, bevor es „richtig“ gebaut wird. Als Planungsmethode ist BIM das ideale Werkzeug, um von Beginn an alle wesentlichen Daten auf einer digitalen Plattform zu hinterlegen, sodass man bereits früh alle Schnittstellen koordinieren kann.

Foto: PassStudio

Doch bislang fehlten für diese Planungsmethode einheitliche Standards. Steuert man einen Planungsprozess, ist es wichtig, dass alle Beteiligten über die gesamte Wert-

Dietmar Bernert, Präsident BIM World Munich

schöpfungskette Bau hinweg eine gemeinsame und qualifizierte Sprache sprechen. Die Architekten- und Ingenieurkammern entwickelten daher einen eigenen Standard für Weiterbildungen, den „BIM Standard Deutscher Architekten- und Ingenieurkammern“. Die Ministerien für Bau und Verkehr haben außerdem „BIM Deutschland“ gegründet – als Kompetenzzentrum für die Digitalisierung des Bauwesens. Und mit dem Onlinezugangsgesetz der Bundesregierung, welches die Digitalisierung öffentlicher Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 vorsieht, wird auch die Digitalisierung von Bauanträgen flächendeckend möglich. Ob die Maßnahmen und Förderpakete des aktuellen Konjunkturpaketes wirksam umgesetzt werden können, hängt auch von der Digitalisierung des Planungsund Bauwesens ab.

Zunächst einmal freut mich diese Frage, denn vor wenigen Jahren wäre sie anders gestellt worden: Wird sich BIM durchsetzen? Oder: Brauchen wir BIM wirklich? Funktioniert BIM überhaupt? Heute stellen wir nicht mehr infrage, ob die Digitalisierung inkl. BIM kommt, wir stecken mitten drin!

dass man seine internen Prozessschritte möglichst verlust- und fehlerfrei miteinander verknüpft, also einen individuellen „digitalen Workflow“ festlegt. Hierzu gehört allerdings immer die Gesamtbetrachtung eines Projektes, unabhängig davon, ob man nur in einer Leistungsphase oder über den kompletten Lebenszyklus involviert ist.

Die Bauindustrie, angefangen von ganz kleinen Bauunternehmen bis hin zu den Großkonzernen, hat realisiert, dass Bauen ohne digitale Methoden zukünftig nicht mehr funktionieren wird.

Damit man die größtmöglichen Effizienzsteigerungen erreicht, muss man diesen „Life of Building“ Ansatz immer berücksichtigen. Dies bedeutet, Ergebnisse der BIM-Methode verlustfrei und möglichst online auf die Baustelle und die Rückmeldung wieder zurück in die Fachmodelle zu spielen (BIM2Field und Field2BIM). Hierzu sind die Bereitstellung ultraschneller Mobilnetze mit größtmöglicher Abdeckung sowie hoch performante mobile Endgeräte mit einfach zu bedienenden Apps eine elementare Voraussetzung.

Die anstehenden Herausforderungen der kommenden Jahre liegen jedoch auf der Hand: Da heute jeder in der Wertschöpfungskette punktuell digitale Lösungen einsetzt (aber BIM eher auf die Planungsdisziplinen reduziert), liegt die große Kunst für jedes Unternehmen darin, dafür zu sorgen,

Foto: Claudius Pflug

Foto: Till Budde

Digital planen und bauen – was sind die Herausforderungen?

Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe

Die Bauwirtschaft wird jeden Tag digitaler. Angefangen bei einfachen Apps zum Baustellenmanagement bis hin zu komplexen BIM-Modellen gibt es dazu für kleine Handwerksbetriebe und große Mittelständler eine Fülle an Möglichkeiten. Der Grundsatz „erst planen – dann bauen“, der sich in unserer Branche über Jahrzehnte bewährt hat, muss dabei im digitalen Zeitalter fortgeschrieben werden. Gerade mit komplexer werdenden Gebäudemodellen und -plänen lassen sich Zeit und Kosten sparen, wenn die ausführenden Arbeiten erst begonnen werden, wenn der Planungsprozess abgeschlossen ist. Um die Digitalisierung im Baugewerbe voranzutreiben, braucht es geeinte Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Seitens der Politik und Verwaltung braucht es die richtigen Leitplanken wie den energischen Ausbau des Breitbandnetzes oder echte Bauherrenkompetenz in Sachen Digitalisierung und E-Vergabe. Zudem sind bundesweit einheitliche Standards und Richtlinien für die öffentlichen Auftraggeber notwendig. Für ein Bauunternehmen sollten sich Abläufe und Technologie nicht ändern müssen, je nachdem, ob es mit BIM eine Schule für Kommune A oder für Kommune B baut. Aber auch die Unternehmen selbst und wir als Branche sind gefordert, die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen. Das umfasst sowohl die Kultur im Unternehmen als auch die Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten. Schließlich gilt es, unter allen Projektbeteiligten den Konsens über standardisierte Schnittstellen zu entwickeln.

Texte: Katja Deutsch ANZEIGE

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Nova Building IT GmbH – Partner Content 15 analysedeutschland.de

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Transparenz und drastische Zeitersparnis partner content

Während der Corona-Krise hat cloudbasiertes BIM seine großen Vorteile für die Baubranche gezeigt, sagt Felix Grau, Geschäftsführer der NOVA Building IT GmbH.

sehen wir, dass selbst kleine Projekte beim Bauen im Bestand durch BIM schneller und effizienter abgewickelt werden können. BIM-Anwendungen lassen sich im gesamten Bausektor gewinnbringend einsetzen, wenn auch der klassische Hochbau aktuell etwas Vorsprung hat. Unternehmer schrecken nicht selten vor der Einführung einer BIM-fähigen Software zurück, weil sie hohe Kosten und Belastungen, wie die Schulung ihrer Mitarbeiter fürchten. Was ist dran an solchen Befürchtungen? Wenn BIM-fähige Software teuer und kompliziert ist, sind die Einstiegshürden natürlich hoch. Hier liegt es an den Softwareanbietern, ihre Angebote so attraktiv wie möglich zu gestalten.

Foto: Pres

se

Felix Grau, Geschäftsführer NOVA Building IT GmbH Welche Schlüsse ziehen Sie mit Blick auf die Digitalisierung der Bauwirtschaft durch die Corona-Krise? Haben Unternehmen, die mit BIM-Programmen wie NOVA AVA arbeiten, Vorteile in einer solchen Situation? Die Corona-Krise wirkt sicher als Beschleuniger der Digitalisierung. Wir treffen uns privat auf digitalen Plattformen und im Home Office sind Videokonferenzen alltäglich geworden. Jetzt sind Anwender von BIM- & Webanwendungen, die flexibel überall einsetzbar sind, im Vorteil. Und wie sieht es im Alltag aus? Welche Vorteile bringt BIM grundsätzlich? BIM bringt dank der Visualisierung der Projekte eine hohe Transparenz und vor allem eine drastische Zeitersparnis mit sich. Insbesondere die „Langlebigkeit“ von Daten beschleunigt viele Prozesse. Das heißt, die während der Modellierung entstehenden Informationen können auch für Folgeprozesse, wie Baukostenermittlung und Facilitymanagement, wieder genutzt werden, ohne sie immer wieder neu erfassen zu müssen. Und wer heute eine BIM-basierte digitale Dokumentation zum Projekt mitliefert, ist klar im Vorteil – auch finanziell bei der Übergabe des Bauwerks an den Bauherren. Für wen bieten sich BIM-Anwendungen an? In den frühen BIM-Tagen dachte man, das Ganze lohne sich nur für Großprojekte, wie Kliniken oder Flughäfen. Heute

www.avanova.de

Es gibt auch die Befürchtung, man kauft automatisch Lösungen mit, die man gar nicht benötigt. Wie sieht es damit aus? Dann wird man einfach schlecht beraten oder das Angebot kann nicht auf die Bedürfnisse der Anwender reduziert werden. Lösungen müssen flexibel sein, also inhaltlich und preislich den Anforderungen entsprechen und skalierbar sein. NOVA AVA ist eine reine Webanwendung. Was bedeutet das genau und worin liegt der Vorteil dieser Lösung? Unsere Kunden arbeiten ohne Installation direkt im Browser, auf beliebigen Endgeräten und unabhängig vom Ort. Das Abo-Verfahren sorgt für absolute Kostensicherheit, nur die tatsächliche Einsatzdauer wird vergütet. Unsere Abos können jederzeit stillgelegt und wieder reaktiviert werden. Wie sieht es mit der Sicherheit der Daten aus? Alle Daten werden ausschließlich in deutschen Rechenzentren gespeichert, zertifiziert nach ISO27001. Außerdem haben wir unsere Services auf Basis der Vorgaben des BSI (Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik) prüfen lassen. Gerade wurde uns wieder ein „sehr hohes Sicherheitsniveau“ attestiert – mehr geht nicht!

In Felix Graus Familie gibt es eine lange Tradition von Bauexperten. „Einer meiner Ahnen hat als Baumeister bei der Errichtung des Ulmer Münsters eine zentrale Rolle gespielt.“ Das ist ganz schön lange her, immerhin wurde mit dem Bau 1377 begonnen. „Dass ich heute selbst am Puls der Zeit bin, freut mich umso mehr.“

Mehr Flexibilität geht nicht NOVA AVA BIM nutzt die Vorteile des Cloudcomputing und ermöglicht sicheres und transparentes Arbeiten während aller Phasen eines Bauvorhabens. Bei NOVA AVA BIM handelt es sich um die weltweit erste rein webbasierte AVA-Software mit BIM 5D-Modul. Als reiner Onlineservice stellt die Cloud die technologische Plattform bereit und Building Information Modeling (BIM) liefert den Werkzeugkasten der Zukunft. Der Vorteil von NOVA AVA BIM als reine Webanwendung liegt in der Fähigkeit, alle Projektbeteiligten besser vernetzen zu können und das Baukostenmanagement dadurch völlig orts- und geräteunabhängig zu machen. Mehr Flexibilität geht nicht. Denn über einen Browser wird direkt im Netz gearbeitet – der sonst nötige Datenaustausch entfällt. Zudem haben alle Beteiligten des Bauvorhabens Zugriff auf die für sie relevanten, stets aktuellen Informationen. Von dieser gemeinsamen Datenbasis profitieren der Workflow und die Qualität der Prozesse, was als erhebliche Zeitersparnis, höhere Datenpräzision und geringere Fehleranfälligkeit zu Buche schlägt. Diese Vorteile des Cloudcomputing macht NOVA AVA erstmals auch für BIM nutzbar. Und diese Vorteile erstrecken sich über alle Phasen des Bauvorhabens von der Kostenplanung, über AVA bis zum Controlling und der Bauablaufplanung, denn alle können mit BIM 3D-Modellen für interaktives Arbeiten verknüpft werden. Die Visualisierung durch den digitalen Zwilling des Bauwerks erhöht dabei einerseits die Informationsdichte und sorgt gleichzeitig für deutlich mehr Transparenz und Effizienz. Die Webanwendung NOVA AVA verknüpft das 3D-Modell zudem mit den Dimensionen Zeitplanung und Kosten zur 5D-Modellierung. Und seit kurzem gibt es eine weitere Neuerung: eine Aufmaß-App zur mobilen Leistungserfassung und Abrechnung, die auch offline verfügbar ist und ebenfalls BIM Modelle verarbeiten kann.


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Der Baubranche auf die Sprünge helfen trend Start-ups sorgen für neue Ideen, Nachhaltigkeit und Effizienz und ebnen dem Baugewerbe den Weg in Richtung Digitalisierung. Text: Armin Fuhrer Foto: Pexels/Pixabay

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ie Zukunft ist digital, daran besteht kein Zweifel. Die Baubranche in Deutschland hinkt bei der Entwicklung aber zurück, und zwar sowohl was den Vergleich mit anderen Bereichen der Wirtschaft angeht, als auch mit Blick auf das Baugewerbe in anderen Ländern. Doch auch hierzulande tut sich inzwischen eine ganze Menge. Es ist allerdings häufig nicht die Branche selbst, die die Entwicklung in Richtung Digitalisierung vorantreibt. Die Impulse, Ideen und neue Entwicklungen gehen in vielen Fällen von jungen Start-ups aus, die der etwas trägen Baubranche den Segen der digitalen Technik näherbringen. Solche Gründer haben gute Chancen trotz der Corona-Krise – oder besser: wegen der Corona-Krise. Denn wenn die Pandemie etwas gezeigt hat, dann zweifellos die große Bedeutung und die Vorzüge der Digitalisierung. Diese Erkenntnis hat sich auch in der Baubranche weiter durchgesetzt. Daneben sorgt der allseits gestiegene Wunsch nach Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourceneffizienz beim Bau von Gebäuden oder Straßen und Brücken dafür, dass die Digitalisierung sich immer weiter auch in der Baubranche durchsetzt. Denn die Erfüllung dieser Forderungen ist ohne digitale Technik gar nicht möglich. Das gleiche gilt auch für die Steigerung der Arbeitsproduktivität, die im Bauwesen in den vergangenen Jahrzehnten im Gegensatz zu vielen anderen Branchen kaum gewachsen ist. Nur durch solche digitalen Produkt- und Prozessinnovationen lässt die Zukunftsfähigkeit der Branche sichern.

Innovationen setzen an ganz

verschiedenen Stellen an, wie ein paar Beispiele zeigen sollen. So ist es beispielsweise möglich, eine vollständige Dokumentation aller verwendeten Materialien zu erstellen. Der Vorteil für Hersteller, Architekten, Planer und Betreiber liegt auf der Hand: Sie bekommen gesicherte Informationen über das Material, die Sicherheit und die Kreislauffähigkeit der eingesetzten Baustoffe. Eine große Erleichterung ist die Arbeit mit Virtual und Augmented Reality, mit deren Hilfe Bauunternehmer Fortschritte auf einer Baustelle virtuell dokumentieren können. Mit einer 360-Grad-Kamera entsteht eine Art Street View für die verschiedenen Phasen einer Baustelle. Das erleichtert es zum Beispiel, den Überblick darüber zu erhalten, an welchen Stellen Kabel und Leitungen verlaufen oder wie dick bestimmte Wände sind. Die Daten werden in eine Cloud oder auf einen lokalen Server hochgeladen. Der Vorteil: Eine Baustelle muss somit nicht mehr persönlich aufgesucht werde – das bedeutet eine große Zeitersparnis. Ein anderes Start-up hat

eine Online-Softwareplattform entwickelt, mit deren Hilfe die professionelle Sanierung von Wohnungen digitalisiert und damit erheblich zu beschleunigt werden kann. Von der Plattform profitieren Immobilienverwalter und Wohnungsunternehmen, weil sie verschiedene Anbieter bestimmter Leistungen gezielt und transparent vergleichen können. die Notwendigkeit der digitalen Transformationen wächst in der Baubranche inzwischen stetig. Und es sind gerade die jungen Start-ups, die ihr mit ihren innovativen Ideen den Weg in das digitale Zeitalter ebnen. Doch die Baubranche gilt als schwerfälliger Riese. Neue Unternehmer haben es schwer, sich

Das Bewusstsein für

zu etablieren – und das gilt noch mehr für Start-ups, die mit neuen Ideen überzeugen wollen. Solche jungen Unternehmen entstehen oftmals erst im Zusammenhang mit einer neuen Idee und einem neuen Produkt. Diese Start-ups sind zwar sehr innovativ, sie benötigen aber ganz traditionell Startkapital. Ist ein Produkt oder eine neue Dienstleistung bereits vollständig entwickelt und hat sich als geschäftstauglich erwiesen, ergeben sich nicht selten auch bereits erste Beteiligungen zum Beispiel von etablierten Unternehmen, die sich die neuen Ideen sichern wollen. Ist das Start-up noch nicht so weit, müssen die Gründer sich zum Beispiel bei Programmen der Bundesregierung oder der Länder um Unterstützung bewerben. Diese Phase kann sehr mühselig sein und auch Rückschläge bringen. Experten rechnen zwar als

Folge der Pandemie mit einem deutlichen Umsatzrückgang der Baubranche. Nur im Wohnungsbau wird ein moderates Plus erwartet. Gleichwohl dürften die Chancen für Start-ups mit dem Ziel, die Baubranche zu digitalisieren, so schlecht nicht stehen. Denn gerade die Krise erhöht den Druck nicht nur in Richtung Digitalisierung, sondern auch in Richtung Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit. fakten Mit rund zwei Millionen Beschäftigten und knapp 400 Milliarden Euro an nominalen Bauvolumen stellt das deutsche Baugewerbe einen bedeutenden Wirtschaftszweig dar. Das Bauhauptgewerbe besteht aus rund 75.000 Unternehmen und 842.000 Beschäftigten und dem Ausbaugewerbe mit 250.000 Betrieben und etwa 1,13 Millionen Beschäftigten.

Eine große Erleichterung ist die Arbeit mit Virtual und Augmented Reality, mit deren Hilfe Bauunternehmer Fortschritte auf einer Baustelle virtuell dokumentieren können. Diese Entwicklung hat die Start-up-Szene längst erkannt. Seit einigen Jahren etablieren sich immer mehr digitale PropTechs am Markt. Die Abkürzung steht für Property Technology. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die sich mit Themen und Prozessen rund um Technologien beschäftigen, die sich speziell für innovatives Bauen, Planen und Betreiben von Immobilien drehen.

Start-ups in der Baubranche

Christian Hülsewig, CEO von Schüttflix innovation

Der Umbau der Baubranche hat begonnen. Digitale Geschäftsmodelle und Plattformen verändern sukzessive Prozessketten. Start-ups hinterfragen den „Ballast“ etablierter Strukturen. Text: Alicia Steinbrück Fotos: Schüttflix

Mit knapp 50 Milliarden Euro verfügt der Markt für Sand, Kies und Schotter, allein in Deutschland, über ein großes Marktpotential. Dabei ist er gleichzeitig vergleichsweise intransparent und zusätzlich regional fragmentiert – hier wird deutlich, wie schwierig die Digitalisierung der Baubranche sein kann. Ein Beispiel für eine erfolgreiche digitale Schiene fährt das Start-up Schüttflix. Der Plan lautete, die Bestellungen von Sand, Kies und Schotter zu digitalisieren, um erstmals einen deutschlandweit funktionierenden, effizienten Markt für Schüttgüter und ihre Transportlogistik zu schaffen. Statt aus dem Berliner Hinterhof wurde die App quasi im LKW-Cockpit mit Lieferanten, Spediteuren und der Baubranche entwickelt. So konnte eine hundertprozentige Digitalisierung der Prozesse realisiert werden. Knapp anderthalb Jahre nach Gründung hat das Start-up die größte Marktabdeckung Deutschlands und beliefert ganz NRW binnen vier Stunden nach Bestellung. Gegründet wurde das Unternehmen von CEO Christian Hülsewig übrigens durch Ärger über unpünktliche Lieferungen auf dem eigenen Bauernhof. Wer also als Start-up etwas erreichen will, muss raus aus der digitalen Wolke und rauf auf die Baustelle: Eine gemeinsame Sprache finden, niedrigschwellig sein und vor allem eine gelungene erste User-Experience bieten.

Impulse, Ideen und neue Entwicklungen gehen in vielen Fällen von jungen Start-ups aus, die der etwas trägen Baubranche den Segen der digitalen Technik näherbringen.

Wer als Start-up etwas erreichen will, muss raus aus der digitalen Wolke und rauf auf die Baustelle.


ANALYSE

Robotic Eyes – Partner Content 17

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Qualität sichern: AR für die Baustelle partner content

Persönliche Begegnungen auf Messen können dazu beitragen, Ideen für Kooperationen und herausragende Produktentwicklungen auf den Weg zu bringen. So, nämlich auf der BIM World, entstand auch die Idee für die von Robotic Eyes entwickelte App S-Construct, welche den sicheren und abweichungsfreien Einbau des tragenden Wärmedämmelements Isokorb der Schöck Bauteile GmbH ermöglicht. Die App visualisiert Berechnungsdaten der Statiker per Augmented Reality auf der Baustelle. „Wir waren auf der Suche nach einer Lösung, die den Arbeitern auf der Baustelle eine einfach zu bedienende, leicht verständliche und non-verbale Unterstützung bietet“, erläutert Hubert Fritschi, CDO der Schöck Bauteile GmbH. „Insofern waren wir sehr glücklich, in Robotic Eyes einen versierten Partner gefunden zu haben, der mit uns gemeinsam einen neuen Weg hin zu einem Plus an Qualitätssicherung beschreitet.“ Das Unternehmen ist ein richtungsweisender Digitalisierungs- und Lösungspartner bei revolutionären neuen Anwendungen für die Baubranche – unter Verwendung von Augmented Reality, künstlicher Intelligenz und Machine Learning. Dr. Wolfgang Walcher, CEO von Robotic Eyes: „Und wir haben uns über die Herausforderung gefreut, einen Use Case entwickeln zu können, der Tausenden Akteuren in der Bau-Branche das Leben leichter macht.“ Die Augmented Reality App S-Construct unterstützt den

sicheren und schnellen Einbau der Schöck-Produkte auf der Baustelle. Dazu werden Polieren und Bauarbeitern alle notwendigen Dokumente und Informationen aus der Planung bereitgestellt. Konkret bedeutet das: Keine Planrollen und Papierpläne mehr, stattdessen sind alle Dokumente auf dem Tablet oder Mobiltelefon einfach digital verfügbar. Auch die Visualisierung von Verlegetoleranzen wird sichtbar gemacht. Dies ermöglicht ein einfaches und genaues Platzieren der Produkte an der vorgesehenen Stelle und in der geplanten Einbaurichtung. Ist dies nicht machbar, zeigt die App S-Construct den statisch zulässigen Toleranzbereich für den Einbau an. Somit können die Verlegepositionen ohne weiteres auf der Baustelle angepasst werden. Tragwerksplaner oder Prüfstatiker profitieren ebenfalls von der App: Sie können sich die planmäßige Position der Produkte durch die Visualisierung auf ihrem Endgerät anzeigen lassen und schnell erkennen, ob weitere Maßnahmen, wie etwa Neuberechnungen, erforderlich sind. Die notwendigen Begleitdokumente, wie die statische Berechnung oder die technische Dokumentation, helfen bei der Prüfung. Schließlich kann die „as-built-Situation“ durch die Fotodokumentation des tatsächlichen Einbaus mit der Überlagerung des zulässigen Toleranzbereichs dokumentiert und geteilt werden.

daher jetzt an ihrer Weiterentwicklung. Weitere Use Cases sind für 2021 geplant.

Die Entwicklung der App nahm etwa acht Monate in Anspruch, im Einsatz ist sie seit Februar dieses Jahres. „Die Resonanz ist sehr positiv“, bilanziert Hubert Fritschi. Die kontaktlos zu nutzende Technik kann für viele weitere Produkte genutzt werden – Robotic Eyes und Schöck arbeiten

Weitere Infos: www.robotic-eyes.com und www.schoeck.de

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PointCab GmbH – Partner Content

Der „Digitale Zwilling“: 3D-Erfassung und Auswertung für jedermann Laserscanning in der Baubranche ist eigentlich kein Novum mehr. Trotzdem ist die Trendwende hin zum Digitalen Zwilling in Deutschland noch nicht geschafft. Die Vorteile des Laserscanning, vor allem beim Bauen im Bestand liegen auf der Hand: Präzise und vollständige Vermessungsdaten auch von komplexen Objekten werden schnell erfasst. Sie bilden die Grundlage für 2Dund 3D-Modelle , die von Architekten und Planern auch für BIM genutzt werden. Trotzdem hört man immer wieder dieselben Beschwerden: „Zu teuer. Zu kompliziert. Zu aufwendig.“ Diese Argumente lassen zwei deutsche Innovationstreiber nicht mehr gelten. Die Firma Laserscanning Europe deckt als Systemhaus vom Verleih und Verkauf bis hin zu Dienstleistungen und Schulungen alle Bereiche des Laserscannings ab. Dabei spielen Wissensstand und Geldbeutel im Gegensatz zur weitläufigen Meinung nur eine untergeordnete Rolle. Der Geschäftsführer Eric Bergholz meint dazu: „Das Interesse ist groß, aber es herrscht immer noch Unsicherheit. Deswegen leisten wir viel Aufklärungsarbeit. Ist es langfristig besser eigenes Personal auszubilden oder beauftragen wir lieber? Es gibt für jeden Bedarf und jede Betriebsgröße sinnvolle Optionen, die wir gemeinsam erarbeiten – hier braucht es schlicht eine gute Beratung. In unseren Schulungen verfolgen wir einen praxisbezogenen Ansatz. Wir nehmen die Kunden mit zum Scannen und begleiten sie bei ihren Projekten vor Ort. Au-

www.pointcab-software.com www.laserscanning-europe.com

ßerdem entwickeln wir hilfreiches Zubehör. Dieses System zeigt Wirkung. Wer einmal den Sprung in die Digitalisierung geschafft hat, will nicht mehr auf die gewonnene Zeitersparnis und Planungssicherheit verzichten.“ Sind die Laserscanning-Daten erst erfasst, geht es an deren Verarbeitung. Hier bietet die Firma PointCab innovative Softwarelösungen zur Auswertung von Laserscanning- bzw. Punktwolkendaten an. Die Firma hat sich auf die Erstellung von Orthofotos als verblüffend einfache Repräsentation der Punktwolkendaten spezialisiert. Dies vereinfacht die Nutzung für Architekten und Planer, da das komplizierte Navigieren in der Punktwolke und damit eine der größten Hürden für Einsteiger entfällt. Dr. Richard Steffen, CEO von PointCab meint: „Neulinge finden sich intuitiv zurecht und erhalten erste Resultate in Rekordzeit. Profis setzen auf hohe Datenkompression zur Kostenersparnis, exakte Ergebnisse und Interoperabilität. Unsere Software ist kompatibel mit allen gängigen Laserscannern, sowie beliebigen CAD und BIM Systemen. Eine Stärke ist unsere Unabhängigkeit. Sie ermöglicht uns Innovationen besser voranzutreiben und gleichzeitig ein preiswertes Produkt anzubieten. Vom Ein-Personen-Betrieb bis hin zum internationalen Konzern – so schafft jeder den Einstieg.“ Beide Firmen wollen die Digitalisierung in der Baubranche weiter vorantreiben. Sie sind sich einig: Der Digitale Zwilling ist hier und verändert die Arbeitsprozesse der Branche nachhaltig.

Foto: Presse

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Unterwegs mit dem mobilen Scanner: 3D-Erfassung im Vorbeigehen.


18 Bauentwicklung

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Nachhaltigkeit im Bauen lohnt sich fokus „Zertifizierungssysteme können helfen, die Nachhaltigkeitsqualität eines Gebäudes zu erhöhen und Kosten zu sparen“, sagt Expertin Christine Lemaitre.

Der Rat an alle Bauherren, Architekten und Planer: Denken Sie ganzheitlich und entscheiden Sie langfristig.

Text: Armin Fuhrer Foto: Presse, Anthony Fomin/unsplash

die enorme Folgekosten verursachen, Menschen krank machen und nach wenigen Jahren wieder abgerissen werden?“ Wohl kaum. Der Rat an alle

Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

D

as nachhaltige Bauen hat in Deutschland und international in den letzten zehn Jahren einen enormen Schub gemacht. Aber was genau ist damit eigentlich gemeint? Es geht um das Klima und die Umwelt, klar. Aber es geht auch darum, aus ökonomischer Sicht die langfristig richtigen Entscheidungen zu treffen und finanzielle Risiken zu minimieren. Und nicht zuletzt geht es um uns Menschen als Gebäudenutzer und unser Bedürfnis nach Gesundheit und Wohlbefinden. Die gemeinsamen Nenner hinter diesem Verständnis von Nachhaltigkeit sind Qualität und Zukunftsfähigkeit. Damit dies auch praktisch anwendbar, messbar und damit vergleichbar wird, gibt es die Methode der Gebäudezertifizierung, wie sie beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, kurz DGNB, anbietet. Richtig angewandt hilft

Das nachhaltige Bauen hat in Deutschland und international in den letzten zehn Jahren einen enormen Schub gemacht.

das Zertifizierungssystem als Planungsund Optimierungstool die Nachhaltigkeitsqualität eines Gebäudes systematisch zu erhöhen. „Am besten ist, wenn die Projektziele bereits in einer sehr frühen Planungsphase gemeinsam von den Beteiligten definiert werden“, erklärt Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. Dies gelingt über die

Zertifizierungskriterien und die darin formulierten Anforderungen. Im Neubau oder bei der Sanierung von Bestandsbauten sind dies bei der DGNB Zertifizierung je nach Nutzungstyp rund 35 Kriterien. Für die nachhaltige Optimierung des Gebäudebetriebs sind es lediglich neun. Allen Kriterien ist gemein, dass sie einen Beitrag leisten, die Gebäu-

dequalität im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit zu erhöhen. Die Vermeidung von Schad- und Risikostoffen und eine hohe Innenraumluftqualität gehören genauso dazu, wie niedrige Lebenszykluskosten, eine gute Umnutzungsfähigkeit oder eine hohe Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit. Auch Themen wie Barrierefreiheit, Aufenthaltsqualitäten im Innenund Außenraum sowie der angemessene Einsatz von Gebäudetechnik sind Teil der Zertifizierung. Bleibt die Frage, ob sich das alles überhaupt lohnt. Oder, um einen sich hartnäckig haltenden Vorbehalt aufzugreifen: Sind das nicht alles unnötige Zusatzkosten? Nein, sagt Christine Lemaitre: „Was ist denn die Alternative? Billige Gebäude,

Bauherren, Architekten und Planer: Denken Sie ganzheitlich und entscheiden Sie langfristig. Fragen Sie sich, was individuell für das Gebäude das Beste ist – an seinem Standort mit seinen zukünftigen Nutzern. Setzen Sie die in der Bauzeit anfallenden Kosten in Zusammenhang mit den Gesamtkosten des Projekts. Schauen Sie genau hin, wie lange es dauert, bis sich mögliche Mehraufwände durch geringe Betriebskosten oder längere Nutzungszeiten der eingesetzten Materialien amortisieren. Dann wird aus der eindimensionalen Kostenfrage schnell die Betrachtung der unmittelbaren und künftigen Mehrwerte. fakten Nur wenige haben das nachhaltige Bauen so geprägt wie Christine Lemaitre. Weltweit setzt sich die dreifache Mutter erfolgreich dafür ein, die Bauund Immobilienwirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit zu transformieren. 2019 wurde sie dafür mit dem Eco Innovator Award des Global Green Economic Forum ausgezeichnet.

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Die Steigerung der Nachhaltigkeit von Gebäuden im Betrieb ist eines der großen Ziele im Kampf gegen den Klimawandel. Da heute 35 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs auf Gebäude entfallen, ist hier ein großer Hebel – eine Schlüsselrolle spielen, aufgrund des hohen Verbrauchs, vor allem Nichtwohngebäude.

Bewertung von Gebäudeperformance umfasst unter anderem die tatsächliche Qualität des Raumklimas – z. B. der sommerlichen Überhitzung und der Reinheit der Luft, des wirklichen Energieverbrauchs und der tatsächlichen CO2-Emmssionen im Betrieb. Im Kern steht dabei die Frage: Funktionieren die heutigen Konzepte wirklich?

Bis 2050 soll der Primärenergiebedarf um 80 Prozent reduziert werden – der Gebäudebestand soll bis dahin annähernd klimaneutral sein. Die eigentliche Performance von smarten Gebäuden, also wie effizient Nutzung und Betrieb sind, wird deswegen zur immer entscheidenderen Frage. Smart Buildings sparen beispielsweise durch eine digitale energetische Inspektion von Lüftungsanlagen durchschnittlich rund 5.000,- € Energiekosten jährlich ein und senken gleichzeitig die CO2-Emissionen pro Anlage um 17 Tonnen.

Die synavision GmbH hat sich diese Frage sehr früh gestellt und ist heute Marktführer für Software zur Spezifikation und Prüfung von Gebäudeperformance in Neubau und Bestand. Mit dem „Digitalen Prüfstand“ können Bauherren, Projektsteuerer und Zertifizierer die funktionalen Anforderungen an Gebäude frühzeitig präzise und transparent definieren und überwachen. Gleichzeitig werden auch Methoden aufgezeigt, mit denen vor Übergabe des Gebäudes und im Regelbetrieb festgestellt wird, ob die einzelnen funktionalen

Foto: synavision

Steigerung der Betriebseffizienz moderner Gebäude entscheidend für die Energiewende

Gebäudeperformance auf einen Blick

Anforderungen geprüft werden. Diese Prüfungen können dank der Software vollständig automatisiert durchgeführt werden. Sie geben dem Bauherrn in übersichtlichen KPIs auf einen Blick Klarheit über die Performance seiner Gebäude.

den technischen Funktionen der Kessel, Pumpen und Ventile tatsächlich vorliegen. So ermöglicht synavision unmittelbare Hinweise auf Optimierungspotenziale und unterstützt als digitales Qualitätsmanagement, neben den Nachhaltigkeitszielen, auch die ganz unmittelbaren Projektziele Dabei geht synavision gleichzeitig deutlich des Bauherrn, wie schnelle Mängelbeseitigung, pünktlicher Projektabschluss und tiefer ins Detail als die Gebäudeleittechnik oder das Energiemanagement: Die zufriedene Nutzer vom ersten Tag. Software prüft nicht nur globale KPIs wie Energieverbrauch und Überhitzungsstunden, sondern auch, ob die dahinterliegen-


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TÜV SÜD – Partner Content 19

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Digitales Qualitäts- und Risikomanagement in BIM-Projekten partner content

Geht es um digitales Qualitäts- und Risikomanagement, ist der BIM-Manager ein wichtiger Ansprechpartner für Bauherren und Auftragnehmer. Das Aufgabenspektrum für BIM-Manager kann aber so komplex sein, dass Bauherren lange auf Berichte und Ergebnisse warten. Oder der Prüfumfang ist so eingeschränkt, dass Bauherren keinen Mehrwert davon haben. Am Beispiel des eigenen BIM Projektmanagement Office erläutert TÜV SÜD, wie ein mehrstufiges BIM-Management und Model Checker ein Bauherren-orientiertes Qualitäts- und Risikomanagement sicherstellen.

Von Tobias Schmidt, TÜV SÜD

Im Allgemeinen wird dem BIM-Manager die Funktion eines Prüfers zugeschrieben, der lediglich checkt, ob BIM-Modelle als Planungsdokumentation für ein Bauprojekt in Ordnung sind. Was der Umfang dieser Prüfungen ist und wie der BIM-Manager diese Aufgabe umsetzt, ist meistens nicht eindeutig geregelt. Generell wird BIM-Management mit „Kollisionen prüfen“ gleichgesetzt. Aus BIM-Projekten für die öffentliche Hand, die Industrie und Investoren, wurde abgeleitet, dass BIM Management auch beantworten muss, ob die mittels BIM umgesetzte Planung einerseits vollständig und andererseits fachlich nach dem Stand der Technik ausgeführt ist. Denn: Für Bauherren ist kaum relevant, wie gut ein Projekt modelliert ist. Projektkritisch ist, ob BIM-Modelle zur Umsetzung von Bauherren-seitigen Anwendungsfällen tauglich sind, wie Kostensicherheit, Energie-Effizienz oder fehlerfreie Bauablaufplanungen. Demzufolge arbeitet TÜV SÜD nicht nur, wie konventionelle BIM-Manager, auf Ebene der reinen Modellqualität, sondern prüft BIM-Projekte auch auf fachliche Vollständigkeit und technische Güte. Dafür sind Model Checker als zentrale Technologie immer mit an Bord. Der Grund dafür ist pragmatisch: Die programmierten ‚digitalen Helfer‘ sparen Zeit, und in laufenden Projekten zählt jede Minute, in der Optimierungsmöglichkeiten oder Mängel schneller gefunden werden. Anhand eines Büroneubaus am Hauptstandort in München beweisen die BIM-Manager von TÜV SÜD Advimo und die Projekt-Experten des hauseigenen Construction Managements der Business Services, dass dieses mehrstufige, digitale BIM-Qualitäts- und Risikomanagement für alle Beteiligten erhebliche Zeit- und Qualitätsvorteile gegenüber eines konventionellen BIM-Managements hat. Praxiseinblicke in das digitale Qualitäts- und Risikomanagement Erhalten die BIM-Manager von TÜV SÜD ein Projektmandat, gehen sie im Team interdisziplinär und mehrstufig vor. Das Ziel: Mittels einer unabhängigen Modellprüfung feststellen, wo und wie ein Projekt zur Entwurfs- und Ausführungsplanung oder zur Umsetzung der Bau- und FM-Ausschreibung optimiert werden kann. TÜV SÜD ist für solche Szenarien gewappnet: Die Experten arbeiten in einem mehrstufigen Leitprozess zusammen und nutzen auch Model Checker, die weit über die allseits bekannten Kollisionsprüfungen hinausgehen. Stufenweiser Qualitäts- und Risikocheck Das BIM-Management geht als erstes ans Werk: Zunächst werden die Gewerke-Modelle im Ist-Zustand zusammengeführt und bei Bedarf dort bereinigt, wo sich Problemzonen

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in der Koordination ergeben hatten. Nach der Erstellung des harmonisierten Koordinationsmodells liegt eine prüfbare Gesamtdokumentation des Projektes vor. Als erste Qualitäts- und Risikoinstanz prüfen die BIM-Manager mittels eines 90 Punkte umfassenden Model Checks, wie hinreichend das Projekt datentechnisch modelliert wurde. Anhand dieser ersten Prüfstufe fällt auf, in welchen Bereichen die BIM-Modellierung z. B. zur Umsetzung von Mengen- und Massenauszügen, von Brandschutzkonzepten oder Energiesimulationen geeignet oder zu verbessern ist. Nach den BIM-Managern übernehmen die technischen BIM-Planungsingenieure von TÜV SÜD das Projekt. Sie prüfen über Model Checker auf lokaler Normenebene und anhand von Verträgen, ob eine Entwurfsplanung, eine Ausführungsplanung oder eine AsBuilt-Dokumentation diese Projektvorgaben hinsichtlich des Leistungsbildes erfüllt. So wird z. B. rasch erkannt, ob eine Entwurfsplanung dem Vertrag entspricht, oder ob eine unvollständige Planung an andere Fachplaner weitergegeben wurde. Nach der ersten Instanz, dem Modellierungsaudit, und der zweiten Instanz, dem Vollständigkeitscheck, werden BIM-Projekte an die Fach-Inspektoren z. B. für Fassaden, Brandschutz und HKL-Inbetriebnahme weitergegeben. In dieser dritten Instanz wird die BIM-basierte Planung auf technische Güte validiert. Auch für diesen Einsatz wird das eigens programmierte Model Checks, die sogar für hochkomplexe Themen wie Druckkaskaden, Partikelwerte und Luftströme von Reinräumen ausgelegt sind, verwendet. So geht das Feedback rechtzeitig an die Projektbeteiligten zurück. Wertschöpfungspartnerschaften als Ziel Ein mehrstufiges BIM-Management, das digitale, technische und kaufmännische Expertise vereint, bringt Vorteile für alle Beteiligten. Bauherren schätzen das rasche, engmaschige Berichtswesen und die Vollkontrolle der Projekte, anstatt einzelner Stichproben nach langen Wartezeiten. Fachplaner erhalten Hilfestellungen von erfahrenen Experten sowohl für neue BIM-Aspekte wie auch für fachliche Themen. Und TÜV SÜD kann Projekte hocheffektiv prüfen und rechtzeitig zu ihrer Optimierung beitragen. So entsteht eine Bau-Kultur für Qualität und Sicherheit, von der Bauherr und Auftragnehmer gleichermaßen profitieren.

Potentiale von BIM besser nutzen Anwendungsvorteile von BIM, wie digitalisiertes Änderungsmanagement oder integrale Gewerke-Arbeitsweise, sind mittlerweile von Bauherren anerkannt. Zu wenig jedoch wird aktuell BIM zur Optimierung von Kernthemen bezüglich der Projektabläufe und des Bauwerks an sich eingesetzt, wie Energie-Optimierung oder Qualitätssicherung auf der Baustelle. Die Nutzung von BIM zur Prüfung einer vollständigen und fachlich versierten Planung gehört ebenso zu ungenutzten Potentialen. Mit dem eigenen Bauprojekt am Münchner Hauptsitz will TÜV SÜD andere Bauherren darin bestärken, BIM-Management und Model Checker als pragmatisches, digitales Qualitäts- und Risikomanagement einzusetzen.

Über den Autor: Tobias Schmidt, Global Manager Digital Lifecycle Solutions, TÜV SÜD AG Tobias Schmidt ist seit 2016 im Bereich BIM aktiv und verantwortet die strategische und technische Entwicklung sowie die Internationalisierung von BIM innerhalb des globalen TÜV SÜD-Netzwerks. Seit 2014 arbeitet Tobias Schmidt als BIM-Berater und BIM-Direktor auf internationaler Ebene in verschiedenen mittleren und großen Organisationen sowie im Auftrag von Regierungen.

Kontakt: TÜV SÜD AG Westendstraße 193 / 80686 München Telefon: 0176 11010551 E-Mail: tobias.schmidt@tuev-sued.de


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Smarte Büro- und Arbeitswelten sind fester Bestandteil des Quartier Heidestrasse.

Internationale Architektur und urbanes Flair charakterisieren das Quartier Heidestrasse.

Mix it like Berlin – lebendige Nachbarschaften prägen das Quartier des 21. Jahrhunderts.

Quartier Heidestrasse – Das digitale urbane Netzwerk Das Quartier Heidestrasse bildet das Herzstück der neuen Berliner Europacity. Auf 8,5 Hektar Grundfläche entstehen rund 940 Mietwohnungen, rund 171.000 Quadratmeter Bürofläche, rund 20.500 Quadratmeter für Gastronomie, Nahversorgung und Retail sowie öffentliche Plätze und Grünflächen. Damit bildet das Quartier die klassische Berliner Mischung aus vernetztem Wohnen, Leben und Arbeiten in moderner Architektur ab und scha so unweit des Berliner Hauptbahnhofs ganz neue lebendige Stadträume. Ziel der Quartiersentwicklung war jedoch nicht die bloße Kopie Berliner Kiezstrukturen, sondern deren Transformation hin zu einem modernen Campusgefühl auf Basis einer auch digitalen, umfassenden Vernetzung sämtlicher Lebensbereiche: integrierte Mobilitätsangebote, Parkleitsysteme und Zugangskontrollen, Smart Grids, Smart Home-Features sowie eine Quartiers-App, die Quartiersmanagement, Kommunikation und eine Vielzahl von Services zusammenbringt.

Europaweit einzigartiges Digitalisierungskonzept

HIER ERFAHREN SIE MEHR: #quartier_heidestrasse quartier-heidestrasse.com

Eine smarte Quartiersentwicklung stellt sich aus verschiedenen Gründen deutlich komplizierter dar als die Entwicklung eines einzelnen smarten Büro- oder Wohngebäudes, insbesondere wenn das Ziel ein lebendiges Innenstadtquartier ist, das neben Arbeiten und Wohnen auch Gastronomie, Dienstleistungen und Einzelhandel integrieren soll. Eine Komplettlösung, wie sie inzwischen in der Büroentwicklung häufig angeboten wird, liegt für eine derart komplexe Bedarfsvielfalt weder vor, noch wäre sie sinnvoll. Die Herausforderung bei der Entwicklung bestand zuallererst darin, die verschiedenen Zielgruppen und ihre unterschiedlichen Bedarfe zu analysieren und anschließend aus dem Pool des technologisch Machbaren konkrete Mehrwerte für Nutzer und Betreiber zu generieren. Zudem galt es, im Sinne einer nachhaltigen Qualität und Profitabilität auch künftige Bedarfe zu antizipieren, bzw. eine dauerhafte Weiterentwicklung zu ermöglichen. Um dies effizient und wirtschaftlich umsetzen zu können, brauchte es ein abgestimmtes, zielgerichtetes und umsetzbares Digitalisierungskonzept auf Basis von sinnvollen Use Cases.

Dieses umfassende Digitalisierungskonzept wurde in mehreren Task Force-Runden entwickelt, indem zuerst die verschiedenen denkbaren Lösungen als einzelne Bausteine für Mehrwerte in den Bereichen Quartiersdigitalisierung, Gebäudedigitalisierung, Mietflächendigitalisierung Büro/Gewerbe und Mietflächendigitalisierung Wohnen klassifiziert wurden. Diese Bausteine sollen den Nutzern die Möglichkeit bieten, ein „Digital Ready“-Paket für ihre Mietfläche entsprechend ihres individuellen Bedarfs zusammenzustellen, bzw. zu einem spätere Zeitpunkt Add on-Angebote wahrnehmen zu können. Um für jeden Aufgabenbereich (Gebäudeautomation, Parkraummanagement, Mobilität, Smart Home etc.) die qualitativ und ökonomisch beste Lösung zu ermitteln, wurden in der Folge mehrere Innovationswettbewerbe aufgesetzt und verschiedene Hersteller (sowohl arrivierte als auch junge Unternehmen) um differenzierte Angebote auf Basis der gewünschten Standards gebeten. Die Angebote wurden anschließend in Hersteller- und Nutzwertanalysen bewertet und schließlich die jeweils passenden Anbieter ausgewählt sowie auch ein Anbieter für die digitale Gesamtstruktur. Dieser Auswahlprozess und die ihm zugrunde liegende Methodik wurde eigens für das Quartier Heidestrasse entwickelt und ist so bislang in Europa noch nie umgesetzt worden.

Digitalisierung scha

Mehrwerte für Nutzer und Betreiber

Im Ergebnis dieses außergewöhnlichen Prozesses entsteht das Quartier Heidestrasse nicht als Stadtquartier mit einzelnen digitalen Gadgets, sondern als innovatives urbanes Netzwerk, das sämtliche Nutzungen zu einem gemeinsamen Campus verbindet, für jeden digitalen Prozess die besten Lösungen parat hält, den Nutzern eine herausragend individuelle Konfiguration der verschiedenen Bausteine bietet und auf Jahrzehnte hinaus Weiterentwicklungen sowie die Integration neuer Features unterstützt. Dies bietet sowohl den Mietern, wie auch dem Betreiber nachhaltige Mehrwerte.


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