EINE UNABHÄNGIGE THEMENZEITUNG VON EUROPEAN MEDIA PARTNER CONTENT WITH A PURPOSE
ANALYSE:
MEDIZINTECHNOLOGIE MIT FOKUS AUF TRENDS UND INNOVATIONEN
NR 3 | SEPTEMBER 2017 ANALYSE-GESELLSCHAFT.DE
Wo Medizin und Technik verschmelzen
Im Medical Valley in der Europäischen Metropolregion Nürnberg arbeiten über 190 Unternehmen an medizinischen Möglichkeiten der Zukunft. Seite 10
„Digitalisierung macht Patientenversorgung effizienter.“ Lesen Sie das Vorwort mit Dr. Meinrad Lugan, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Medizintechnologie – BVMed, Berlin. Seite 2
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ENTWICKLUNG
Heilungschancen durch Früherkennung
Die Hautkrebsrate in Deutschland steigt. Dabei ist eine Vorsorge einfach und dauert mit dem Automatischen Total Body Mapping nur wenige Minuten. Seite 5
PROF. DR. KARL MAX EINHÄUPL
NEUROLOGE UND VORSTANDSVORSITZENDER
INSPIRATION
DER CHARITÉ- UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN
„Die Züchtung spezifischer Zellen ist ein ganz großes Ziel der Medizintechnologie“
PROTHETIK IN BESTFORM
Lesen Sie mehr auf Seite 6
Profisportler Heinrich Popow läuft dank Medizintechnologie zu Höchstform auf. Seite 8
13 – 16 NOVEMBER 2017 DÜSSELDORF GERMANY www.medica.de med17_Beilage_Welt_248x43.indd 1
Sonderpublikation in Die Welt am 04. September 2017
WORLD FORUM FOR MEDICINE BE PART OF THE NO. 1
05.07.17 09:36
Eine unabhängige Themenzeitung von European Media Partner
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VORWORT – ANALYSE-GESELLSCHAFT.DE
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Der Faktor Mensch ist wichtig Sicherheit erfordert einen bewussten Umgang und angemessene Strategien. „Datensicherheit ist wie ein Dreieck, dessen Seiten gleichermaßen geschützt werden müssen.“ – Volker Wagner, der Vorstandsvorsitzende des ASW Bundesverbandes.
Dr. Meinrad Lugan
Vorstandsvorsitzender Bundesverband Medizintechnologie – BVMed, Berlin
Foto: contrastwerkstatt – fotolia
UNSERE EMPFEHLUNGEN – ALLE ARTIKEL IN VOLLER LÄNGE AUF ANALYSE-GESELLSCHAFT.DE Sicherheitsrisiken Mobiles Arbeiten mit dem Smartphone oder dem Tablet wird immer beliebter. Unternehmen und Mitarbeiter unterschätzen aber die Sicherheitsrisiken.
Papierlos dank Digitalisierung Mit einem elektronischen Archiv, auf das jeder Mitarbeiter Zugriff hat, gäbe es keine Wartezeit. Ein papierloses Archiv hat den Vorteil, dass man keine Akten mehr suchen muss, da Dokumente jederzeit auf dem eigenen Rechner abrufbar sind. Zudem werden Papier und Platz gespart.
„Deutschland muss insbesondere beim Thema Datenschutz nachbessern.“
DIGITALISIERUNG MACHT PATIENTENVERSORGUNG EFFIZIENTER
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ie Digitalisierung hat bereits begonnen, die Medizin zu revolutionieren. Sie hilft, die Gesundheitsversorgung transparenter und effizienter zu gestalten. Das ist auch erforderlich, damit wir die Herausforderungen durch eine immer älter werdende Gesellschaft mit mehr chronisch Erkrankten meistern können. Die Digitalisierung wird helfen, Krankheiten früher zu erkennen, die Dauer der Klinikaufenthalte zu verkürzen und durch Telemedizin, Apps oder Pflegeroboter länger mobil zu leben. Ein Beispiel ist die Telekardiologie. Dabei geht es um die telemedizinische Versorgung und Nachsorge von Patienten mit Herzschrittmachern. In zahlreichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Telekardiologie die Mortalität senkt und die Lebensqualität der Patienten durch ein besseres Sicherheitsgefühl steigert. Gleichzeitig hilft sie, Kosten zu sparen, da sie zu einer deutlichen Verringerung von Krankenhausaufenthalten führt. Eine weitere Anwendung aus der BVMed-Mitgliedschaft sind Diagnose und Therapieempfehlungen durch Big-Data-Anwendungen.
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Dadurch wird zum Beispiel ein personalisiertes Krebsmanagement durch moderne Diagnostik-Software unter Einschluss der DNA-Sequenzierung von Tumorgewebe ermöglicht und „Non Responder“ können identifiziert werden, bevor sie den Nebenwirkungen der Therapie ausgesetzt werden. Ein drittes Beispiel stellt der „Closed Loop“ für Diabetiker dar. Damit ist ein System gemeint, das den Blutzuckerspiegel misst und automatisch die richtige Menge Insulin abgibt. Durch moderne Medizintechnologien, bessere Sensoren und ausgefeilte Algorithmen wird diese technische „künstliche Bauchspeicheldrüse“ nun Realität. Um die Chance der Digitalisierung besser nutzen zu können, muss Deutschland insbesondere beim Thema Datenschutz nachbessern. Wir brauchen beim Datenschutz einen risikobasierten und europaweit einheitlichen Ansatz. Wir brauchen sinnvolle Datenschutzregelungen, die die Datennutzung für den Patienten und die Versorgungsforschung ermöglichen.
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DIE REDAKTION EMPFIEHLT! Wir empfehlen Ihnen die Titelstory auf Seite 6 und 7, in der Prof. Dr. Karl Max Einhäupl über interessante und zukunftsweisende Entwicklungen in der Neurologie spricht.
INHALT 4
Wundheilung
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Heilungschancen durch Früherkennung
6
Titelstory – Karl Max Einhäupl
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Interview – Heinrich Popow
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Vormarsch der Roboter
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Wo Medizin und Technik verschmelzen – Medical Valley
ANALYSE: MEDIZINTECHNOLOGIE Project Manager: Mona Jungclaus mona.Jungclaus@europeanmediapartner.com Geschäftsführer: Redaktionsleiter: Layout und Anzeigengestaltung: Lektorat: Titelbilder:
Distribution: Druck:
Kristoffer Andersson Mats Gylldorff Aileen Reese Nicole Bitkin Johannes Reinke Wiebke Peitz CHLietzmann Marco Moog Die Welt Gesamt, September 2017 Axel Springer SE
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European Media Partner sind Spezialisten im Content-Marketing. Durch ein hochwertiges redaktionelles Umfeld und eine hohe Verbreitung schaffen wir eine optimale Medienpräsenz auf dem Markt. Wir helfen Unternehmen durch passgenaue Produkte ihre Zielgruppe treffsicher zu erreichen. ADVERTORIAL
Digitale Erfolge bei Diabetes mellitus Wie ein digitales Produktsystem die Therapiesteuerung von DiabetesPatienten revolutioniert und Patienten als auch Krankenkassen entlastet. Die Basis jeder Diabetes-Therapie ist die lückenlose Dokumentation von Insulineinheiten und Blutzuckerwerten. Für die Betroffenen, und auch für Pfleger in Krankenhäusern oder Altersheimen, ist das manuelle Führen eines Blutzuckertagebuchs oft sehr mühselig und zeitaufwändig. Zudem ist die händische Übertragung anfällig für Fehler – Folgen wie Dosierungsfehler oder sogar Abweichungen von Therapieempfehlungen können, sofern zu spät erkannt, sogar Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte, Nierenversagen oder Amputationen nach sich ziehen. Um die Therapieerfolge und Lebensqualität von Diabetes-Patienten zu verbessern, hat die Emperra GmbH E-Health Technologies ein einzigartiges Produktsystem zur vollautomatischen Datenübertragung entwickelt. Das digitale Telemonitoring-System ESYSTA® überträgt injizierte Insulindosen und Blutzuckerwerte direkt in ein digitales Blutzuckertagebuch des Patienten. Auf einem zugehörigen Portal werden diese vollständig dokumentiert und anhand spezieller Algorithmen kontinuierlich analysiert und ausgewertet. Je nach Bedarf beziehungsweise auf
Patientenwunsch sind Patient, Angehörige, Pflegestellen und Arzt vernetzt, so dass der Therapieverlauf optimal gesteuert werden kann. Die ESYSTA®-Komponenten, wie ein elektronischer sogenannter Smart-Insulin-Pen und ein Blutzucker-Messgerät werden bereits von vielen Krankenkassen erstattet. Dass die vollautomatische Datenübertragung die Behandlung von Diabetes beider Typen nicht nur vereinfacht, sondern auch die Blutzuckerwerte nachhaltig verbessern kann, wurde im Praxisalltag in einem großen ambulanten Feldversuch mit über 200 insulinpflichtigen Diabetikern bewiesen. So konnte deren mittlerer Blutzuckerlangzeitwert über einen Zeitraum von 15 Monaten um fast 1% gesenkt werden – ein Wert, der bis dato mit keinem derartigen digitalen Produkt erzielt werden konnte. Von diesem überaus positiven Effekt profitieren nicht nur die Diabetes-Patienten. In Kombination mit der Zeiteinsparung durch das vollautomatische Handling ermöglicht dieser Therapieerfolg auch deutliche Einsparungen bei den Kostenträgern.
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Informationssicherheit – damit Wichtiges sicher bleibt Nur jedes vierte Krankenhaus in Deutschland verfügt über eine eigene Digitalstrategie. Nach den Attacken mit Erpresser-Software rüsten derzeit viele Kliniken ihre ITAbteilungen technisch massiv auf. Doch viel hilft nicht immer viel, finden die Experten der CETUS-Consulting GmbH.
Nina Vrielink, Gründerin der CETUS-Consulting GmbH
Ausgerechnet am Freitag den 13. Mai 2017 brach das Chaos im Britischen Gesundheitswesen aus. Aus dem Nichts wurden wichtige IT-Systeme in den Krankenhäusern lahmgelegt, mussten Notaufnahmen geschlossen und Patienten verlegt werden. Der britische NHS (National Health Service) wurde durch die Cyberattacke der Ransome Software „WannaCry“ angegriffen und böse geschädigt. Es war der weltweit größte Angriff dieser Art bisher. Die Deutschen Kliniken blieben bei diesem Angriff verschont. Aber in den Jahren zuvor waren auch deutsche Krankenhäuser betroffen – etwas, was jeden Tag wieder passieren kann, meint Nina Vrielink, Geschäftsführerin der CETUS Consulting GmbH: „Die Veränderungen sind gravierend. Einerseits sind die Angriffe immer ausgefeilter und perfider in den Methoden. Selbst hochwertige Sicherheitsprodukte sind nicht zu 100 Prozent in der Lage, Angriffsvektoren wie ‚WannaCry‘ zuverlässig abzuwehren. Es wird immer einen ‚Patient 0‘ geben, der andere IT-Systeme infiziert, bevor Sicherheitsprodukte die Schadsoftware erkennen.“ Nach einer Studie einer Sicherheitsfirma waren im Jahr 2014 die meisten Angriffe der Hacker im Gesundheitswesen verzeichnet worden. Vermutlich, weil die Sicherheitslücken in sensiblen Bereichen leicht zu finden waren. „Fast scheint es, als wäre das letzte Jahr in Vergessenheit geraten. In den Gesundheitsbetrieben investieren die Verantwortlichen zwar verstärkt in Produkte, die die Basis für sichere IT-Systeme bilden. Hier fehlt es jedoch häufig an den notwendigen Investitionen in Personal und Weiterbildung. Insgesamt besteht noch ein großer Aufklärungsbedarf. Mein Appell an die Geschäftsführer: Wer ruhig schlafen möchte, benötigt nicht nur teure Sicherheitstechnik, sondern auch eine ausgeklügelte Sicherheitsstrategie.“ so die Gründerin der CETUS-Consulting GmbH.
Ein umfassendes IT-Risikomanagement ist erforderlich um den immer ausgereifteren Krypto-Trojanern oder anderen Angriffsmethoden etwas entgegen zu stellen. Die Krankenhäuser rüsten ihre IT-Abteilungen auf, Kommunen stellen viel Geld zur Verfügung, „WannaCry“ war wie ein Weckruf im deutschen Gesundheitswesen. Doch oft wird viel zu kurz gesprungen. Aus Unwissenheit stürzen sich die Geschäftsführungen der Krankenhäuser auf die Einfallstore E-Mail oder Internet. „Ein Krankenhaus ist eine viel komplexere Einrichtung, als dass reine ‚Cyber-Risiken‘ – also Risiken der klassischen IT-Sicherheit allein – in der Betrachtung mehr Sicherheit versprechen würden. Moderne und digitalisierte Krankenhäuser verstecken viel IT in Geräten, die die IT-Abteilungen oft gar nicht zu Gesicht bekommen. Daher muss der Gesamtkomplex, bestehend aus informationstechnischen Anlagen, Medizingeräten im IT-Netzwerk, Haustechnik im IT-Netzwerk und anderen Komponenten wie etwa der Parkraumbewirtschaftung, als Ganzes betrachtet werden. Nur dann gelingt es, alle Sicherheitsrisiken des IT-Betriebs und seiner Schnittstellen zu potenziell unsicheren Systemen und Komponenten zu erkennen und ein ganzheitliches Sicherheitskonzept zu erarbeiten,“ findet die IT Consulting Expertin Nina Vrielink.
Konzepte und Analysen die von den Experten der CETUS Consulting GmbH für die Krankenhäuser und das Gesundheitswesen entwickelt wurden. Die neue Marke Cert4Health bietet unter dem Stichwort „Security. Managed“ die einzigartige Möglichkeit, sich aller Sorgen im IT-Management zu entledigen. Dass beinhaltet ein eigenes „Computer Emergency Response Team“, das im Notfall schnell vor Ort mit der Behebung des Sicherheitsvorfalles beginnen kann. Doch Cert4Health bietet noch mehr. Krankenhäuser die von der aktuellen KRITIS-Verordnung (Schutz der kritischen Infrastrukturen) betroffen sind, müssen einen Warn – und Alarmierungskontakt vorweisen können, der 24 Stunden am Tag erreichbar ist. Auch das bekommen Sie mit dem neuen Paket an die Hand. Informationssicherheit – damit Wichtiges sicher bleibt.
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EINBLICK – ANALYSE-GESELLSCHAFT.DE
WUNDHEILUNG – LERNEN VON DEN TIEREN? Immer öfter machen die Forscher erstaunliche Entdeckungen. So untersuchte die Medizinische Hochschule in Hannover den kleinen Lurch namens Axolotl und stieß auf ein neues Enzym.
(AmbLOXe) sorgt dann für eine komplette Regeneration der verlorenen Gliedmaße. Noch ist das Enzym nicht für eine menschliche Behandlung zugelassen, aber erste Versuche stimmen zuversichtlich. Bei einer Maus war die Geschwindigkeit, mit der die Wunde heilte, der üblichen Standardwundversorgung weit überlegen. Im Augenblick wird die Lipoxygenase zum Patent angemeldet. Bis der Axolotl der Medizin helfen kann, wird es aber noch einige Zeit brauchen.
Unsere Haut ist das größte und
zugleich vielfältigste Organ des Menschen. Die Hautfläche beträgt bei einem normalen Erwachsenen ca. 1.7 m² und wiegt zwischen 10 und 14 Kg. Die Haut schützt vor Wärmever-
lust, äußeren Einflüssen, Strahlung und Krankheitserregern. Deswegen sollten wir unsere Haut so gut es geht schützen. Kleine Verletzungen kann die Haut in einem vielschichtigen Prozess sehr schnell selbst regulieren. Die Wunde reinigen, desinfizieren und verschließen – schon kann die Haut mit dem Regenerationsprozess beginnen. Die Art der Wundheilung nennt man Primäre Wundheilung. Probleme bereitet dagegen oft die Sekundäre Wundheilung. Hier geht es um große Gewebedefekte, nekrotische Wundränder und Wundinfektionen. Normalerweise ist die Sekundäre Wundheilung auch kein Problem. Außer bei Diabetikern, Patienten mit Durchblutungsstörungen und
Ein neu entdecktes Enzym kann in Zukunft bei deer Wundheilung.
wenn die Wunde mit multiresistenten Keimen infiziert sein sollte. Ist eine Wunde nach sechs Wochen nicht verheilt, sprechen die Ärzte von einer chronischen Wunde. Die häufigsten Fälle von chronischen Wunden sind Dekubitus (Druckgeschwüre bei bettlägerigen Patienten) und Ulcus cruris venosum („Offenes Bein“ bei Venenleiden). Chronische Wunden sind für die Be-
troffenen oft sehr belastend. Das Immunsystem im Körper ist ständig gefordert, Schmerzen schränken die Bewegung ein. Bakterien
können in die Wunde eindringen. Wird das nicht behandelt droht eine Sepsis und im ungünstigsten Fall eine Amputation. Der größte Teil der fast 45.000 jährlichen Amputationen von Gliedmaßen in Deutschland sind die Folge von chronischen Wunden. Vielleicht kann ja ein kleiner Lurch
aus Mexico die Forschung in der Wundheilung revolutionieren. Der Axolotl ist der Liebling aller Stammzellenforscher. Der Axolotl kann nach einem Verlust von Extremitäten diese wieder selbst erneuern. Verliert der Schwanzlurch
ein Bein, wandern die sogenannten Epithelzellen sehr schnell über die Wunde. Darunter verändern sich jetzt die Zellen, bilden neue Formen. Mediziner sprechen hier von einem Blastem. Durch eine weitere Teilung der Zellen entwickeln sich neue Nervenbahnen, Knochen und Blutgefäße. Ohne eine Narbe wächst dem Axolotl innerhalb von wenigen Wochen das Bein wieder nach. Forscher aus Hannover konnten beim Ambystoma mexicanum (lat. Axolotl) ein Enzym in der Wunde entdecken. Dieses Enzym
Vielleicht bringt ja dann der Schwanzlurch aus Mexico den Durchbruch in der Wundheilung. Wenn das Enzym nur halb so gut beim Menschen hilft, wären vermutlich eine große Zahl von Amputationen nicht mehr nötig. Text: Jörg Wernien
FAKTEN Nach Zahlen der AOK werden jedes Jahr bei 29.000 Diabetikern, Zehen, Füße oder Unterschenkel amputiert. Grund dafür sind chronische Wunden unter denen die Patienten oft jahrelang leiden. Deswegen suchen Forscher aus aller Welt nach neuen Wegen in der Wundheilung. ANZEIGE
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ANALYSE-GESELLSCHAFT.DE ANALYSE-GESELLSCHAFT.DE – ENTWICKLUNG
HEILUNGSCHANCEN DURCH FRÜHERKENNUNG Die Hautkrebsrate in Deutschland steigt. Dabei ist eine Vorsorge einfach und dauert mit dem Automatischen Total Body Mapping nur wenige Minuten. Mal richtig Sonne tanken. Das
fühlt sich für den Körper nicht nur gut an, sondern hilft auch, einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen. Wer jedoch mit einem Hautarzt spricht, dem wird sofort geraten, das ungeschützte Sonnenbad zu vermeiden. Zu groß ist die Gefahr, in späteren Jahren an einem Hautkrebs zu erkranken. Das klingt erst einmal dramatisch. Doch die Warnungen der Ärzte werden durch zahlreiche Studien aus der ganzen Welt belegt. In Deutschland erkranken jährlich
rund 22 000 Menschen am malignen Melanom, der bösartigsten Form des Hautkrebses. „Wir beobachten in den letzten Jahren einen stetigen Anstieg an weißem und schwarzem Hautkrebs sowie den jeweiligen Vorstufen“, bestätigt Frank Karches, niedergelassener Hautarzt in Hannover. Und immer mehr jüngere Menschen sind betroffen. Insbesondere bei jungen Frauen unter 35 Jahren wird eine Zunahme beobachtet. Die größten Risikofaktoren sind übermäßige Sonnenbestrahlung und erbliche Vorbelastung.
Dr. Frank Karches ist seit 1998 in Hannover niedergelassener Hautarzt und Mitinhaber von zwei Hautarztpraxen.
Hautkrebs kann sich aus bestehen-
den Muttermalen entwickeln. „Auch das allerkleinste Muttermal kann auffällig sein. Deshalb ist eine Komplettuntersuchung zwingend notwendig“, so Karches. Die Mehrzahl der Melanome entsteht jedoch auf zuvor unauffälliger Haut. Deshalb ist es wichtig, neu auftretende Muttermale rechtzeitig zu entdecken. Die Hautkrebsvorsorge sollte ein-
mal pro Jahr erfolgen, empfiehlt Karches. „Risikopatienten mit vielen Muttermalen oder einem schwarzen Hautkrebs in der Familie sehen wir häufiger und empfehlen zusätzlich apparative Verfahren für die Dokumentati-
on.“ Die frühestmögliche Erkennung von Hautveränderungen ist entscheidend, da die Heilungschance in frühen Stadien bei 100 Prozent liegt. Mit der Two-Step-Methode, einer
Kombination aus Ganzkörperfotografie, dem sogenannten Automatische Total Body Mapping (ATBM), und digitaler Dermatoskopie, können mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bösartige Hautveränderungen frühzeitig festgestellt werden. Das ATBM-Verfahren dokumentiert
und analysiert die komplette Hautoberfläche in wenigen Minuten und visualisiert Haut-
veränderungen, die für das Auge kaum wahrnehmbar sind. So können Hauttumore frühestmöglich diagnostiziert werden. Es werden Aufnahmen der gesamten Hautoberfläche erstellt und gespeichert. Bei den regelmäßigen Kontrollen vergleicht ein Programm automatisch die Fotos mit Bildern der letzten Untersuchung und markiert neue und veränderte Muttermale. Mit einem Video-Dermatoskop werden dann atypische und veränderte Muttermale zusätzlich aufgenommen, gespeichert und analysiert. Das sorgt für eine doppelte Sicherheit. „Die mikroskopische Verlaufskontrolle hilft, das Herausschneiden von Muttermalen zu reduzieren. Es geht schnell, ist völlig schmerzfrei und die Methode erklärt sich von selbst“, so Hautarzt Karches.
Die Leistung wird von den privaten Krankenkassen übernommen. Patienten, die in einer gesetzlichen Kasse versichert sind, zahlen die Untersuchung mit dem Automatischen Total Body Mapping-Verfahren selbst. Ärzte haben im Rahmen der Gebührenordnung einen Spielraum. Dabei kommt es auf verschiedene Faktoren an, wie z. B., ob ein Patient viele oder wenige Muttermale hat. Dies spiegelt sich in einer höheren oder niedrigeren Rechnung wider. Text: Helge Stroemer
NEUE WEGE DER KREBSTHERAPIE
Prof. Dr. med. habil. Prof. h.c. Matthias Birth, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am HELIOS Hanseklinikum Stralsund
Eine fortgeschrittene Krebsdiagnose ist häufig kein Grund aufzugeben. Erfreulicherweise gibt es zunehmend Behandlungsansätze und gezielte Therapien, die selbst bei inoperablen Tumoren oder Bildung von Metastasen die Lebenserwartung signifikant erhöhen können. Deutlich wird diese Entwicklung am Beispiel des fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist von allen Tumoren mit der schlechtesten Prognose verbunden. Nach der Diagnose und ohne Therapie bleiben den meisten Patienten nur rund sechs Monate Lebenszeit – mit einer konventionellen Chemotherapie im statistischen Mittel ein Jahr. Durch die Irreversible Elektroporation (IRE) konnte eine Verlängerung der Lebenserwartung auf durchschnittlich 23-28 Monate, im Einzelfall auch ein Langzeitüberleben erreicht werden – und das bei hoher Lebensqualität. Bei diesem Verfahren werden die Krebszellen mit mehr als 1.000 Volt starken Stromstößen devitalisiert, ohne das Gewebe thermisch zu zerstören. Die Behandlungskosten werden durch die Krankenkassen übernommen. Hanseklinikum Stralsund gehört zu den führenden Zentren auf diesem Gebiet weltweit. Wir sollten uns gerade bei scheinbar ungünstigen Befundkonstellationen wie dem Bauchspeicheldrüsenkrebs immer wieder trauen, neue Wege zu prüfen. ADVERTORIAL
Bilder für die Hautkrebsdiagnostik FotoFinder Systems entwickelt Bildsysteme für die Hautkrebsdiagnostik. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Andreas Mayer über Früherkennung und Patientenwünsche. Hautärzte schauen Muttermale häufig mit der Handlupe an. Wieso arbeiten andere mit Ihrer Technologie? Hautkrebs entwickelt sich oft aus unauffälligen Muttermalen oder entsteht spontan auf gesunder Haut. Daher muss man in der Vorsorge langfristig denken. Wie soll der Arzt ohne Bilder Veränderungen eines Muttermals bemerken, bei großer Patientenzahl? Das geht nur durch Verlaufsdokumentation mit Vergleichsmöglichkeit. Die vergrößerten Bilder zeigen Veränderungen und wichtige Details, die der Arzt für seine Diagnose benötigt. Welche Technologien sind in Hautarztpraxen im Einsatz? Mit der gängigen Videodokumentation lassen sich einzelne Muttermale gut überwachen. Die Ganzkörperkartografie, das ATBM-Verfahren, ermöglicht eine Überwachung der gesamten
Haut. Das heißt, wenn sich ein Muttermal neu entwickelt oder verändert hat, wird es dem Arzt angezeigt. So können Veränderungen frühestmöglich entdeckt werden. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, diese Technologie zu entwickeln? Mein Vater und ich haben FotoFinder 1991 gegründet. Uns faszinierte digitale Fotografie und Bildverarbeitung. Ein Dermatologe brachte uns auf den Weg, Ärzte mit digitalen Möglichkeiten bei der Hautkrebserkennung zu unterstützen. Heute sind wir Weltmarktführer in dieser Spezialdisziplin. Mit Ihren Geräten arbeiten Ärzte. Kennen Sie auch Reaktionen von Patienten? Aus den USA hat uns einmal ein Hilferuf ereilt. Dort ist es eher üblich, atypische Muttermale sofort herauszuschneiden. Der Mann hat uns angefleht, wir sollen ganz schnell auch in seiner Nähe FotoFinder Geräte verkaufen, damit er mit vielen Muttermalen nicht noch weiteren unnötigen Operationen unterzogen wird. Er beschrieb seinen Hautzustand als „löchrigen Schweizer Käse“. Mittlerweile sind wir auch in den USA gut vertreten. Wird Hautkrebs dank genauer Früherkennung bald seltener auftreten? Lebensführung, erbliche Vorbelastung und die Sonnenintensität sind und bleiben wahrscheinlich die Auslöser für Krebs, und damit wird sich die Häufigkeit wohl nicht senken lassen. Doch mit dem technischen Fortschritt wird sich die Früherkennung weiter verbessern. Daran arbeiten wir, denn Früherkennung ist das beste Mittel gegen Hautkrebs.
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TITELSTORY – ANALYSE-GESELLSCHAFT.DE
Foto: Wiebke Peitz
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„AUS EIGENEN ZELLEN GEZÜCHTETE ORGANE KÖNNTEN IN EINIGEN JAHREN STANDARD SEIN“
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BONEHELIX® gewinnt Industriepreis 2017 Als besonders fortschrittliches und innovatives Industrieprodukt gewinnt die BONEHELIX® von H&R Medizintechnik den diesjährigen Industriepreis 2017 in der Kategorie „Medizintechnik“. Glatte Brüche in längeren Knochen (Schaftfrakturen) werden bislang mit Marknägeln behandelt. Mit Konsequenzen für den Heilungsprozess der Patienten und die behandelnden Ärzte: Das Knochenmark wird ausgebohrt, der Marknagel unter Einsatz großer Kräfte in den Knochen eingeschlagen und zur Kontrolle sind zahlreiche Röntgenaufnahmen nötig. Am Ende wird der Nagel unter vergleichbaren Bedingungen entfernt und hinterlässt ausgebohrtes Knochenmark. Der Chirurg Prof. Dr. Labitzke erfand daher eine Feder, die, vergleichbar mit einem Korkenzieher, schonend in das Knochenmark eingedreht wird. So entsteht eine bessere Versorgung von glatten Brüchen in Oberarm, Schienbein und Oberschenkeln. Zudem ist nur eine minimalinvasive Operation notwendig. Mit dem Hersteller H&R fand der Chirurg einen erfahrenen Produktionspartner, der das Produkt zur Serie führte. Die Feder ist so stabil, dass sie die Bruchstelle langstreckig
abstützt. Die BONEHELIX® ermöglicht jedoch Mikrobewegungen, die zu einer verbesserten Neubildung der Knochenstruktur in der Bruchregion führt. So wird die Heilung des Bruches beschleunigt und die Patienten dürfen in der Regel schneller wieder belasten. Das Knochenmark wird sowohl beim Einbringen als auch bei der Entfernung nicht beschädigt, da die Feder nur 10% des Volumens eines Marknagels aufweist. Massive Vorteile Mit der BONEHELIX® reduzieren sich Operationszeiten drastisch, es sind weniger Röntgenaufnahmen nötig und der Eingriff verläuft deutlich weniger invasiv. Selbst die Entnahme der Feder erfolgt minimalinvasiv, so werden insgesamt deutlich geringere Behandlungszeiten bei schnellerer Wundheilung erreicht. Und neben den festgestellten Vorteilen für Arzt und Patient ist das Verfahren auch noch kostengünstiger für die Kliniken. Immer mehr Indikationen Nachdem erste Operationen sehr erfolgreich verliefen, wurden die Vertriebsaktivitäten massiv ausgeweitet. Aktuell bereitet H&R eine Studie vor, die sich mit der Verwendung der BONEHELIX® bei Osteoporose-Patienten beschäftigt. Im Rahmen der Studie soll auch untersucht werden, inwieweit der Einsatz der Knochenfeder als Prophylaxe möglich ist, um Brüchen vorzubeugen. Im Frühjahr 2017 erhielt das Unternehmen für die BONEHELIX® den Industriepreis in der Kategorie „Medizintechnik“.
Über H&R Medizintechnik: Als Hersteller von technischen Federn und sportlichen Fahrwerkskomponenten genießt H&R Spezialfedern seit mehr als 35 Jahren weltweit höchstes Ansehen. Modernste Fertigungsmethoden, innovative Entwicklungen und eine zu 100 Prozent in Deutschland basierende Fertigung sorgen für kompromisslose Qualität. Automobil-, Luftund Raumfahrtindustrie vertrauen seit langem auf das Know-how des Lennestädter Unternehmens. Mit der H&R Medizintechnik GmbH & Co. KG betritt das Sauerländer Familienunternehmen ein weiteres Terrain. In jahrelanger Entwicklung wurde zusammen mit dem bekannten Unfallchirurgen und Knochenspezialisten Prof. Dr. Labitzke mit der BONEHELIX® eine neuartige Knochenfeder zur Stabilisierung von Knochenbrüchen entwickelt, die diverse Vorteile gegenüber den bisher verwendeten Verriegelungsnägeln und Platten aufweist. Im Stammwerk Lennestadt wurde ein spezieller Reinraum eingerichtet, in dem die Implantate unter größter Sorgfalt hergestellt werden. Das H&R Qualitätsmanagementsystem wurde gemäß dem Medizinproduktegesetz erweitert und im März 2014 nach DIN EN ISO 13485:2012 zertifiziert. Der Geltungsbereich umfasst sowohl die Entwicklung, die Fertigung, den Vertrieb sowie den Handel mit chirurgischen Medizinprodukten und Implantaten.
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SMARTE TECHNIK FÜR DIABETIKER
„Am weitesten entfernt von großen Erfolgen ist man hier bei der Herstellung von Nerven.“ Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Neurologe und Vorstandsvorsitzender der Charité-Universitätsmedizin Berlin, erwartet große Fortschritte bei der Züchtung von Zellen. Ein erkranktes Organ eines Patienten routine-
mäßig aus dessen eigenen Zellen züchten und damit ersetzen – diesem Traum kommen wir täglich ein kleines Stückchen näher. Denn wenn auch die flächendeckende Umsetzung noch einige Jahre dauern wird, so tüfteln Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt derzeit an der Herstellung von Organen, Haut und sogar Nerven aus körpereigenen Zellen. Wer ein neues Organ benötigt, ist bisher meist
auf Spender angewiesen – nach Skandalen um Spenderherzen und -nieren oftmals ein schwieriges Unterfangen. Wie auch bei künstlich hergestellten Organen aus Plastik und Metall entwickeln Patienten oft Abstoßungsreaktionen. „Heute generiert man Organe, indem man dem Patienten seine eigenen Zellen entnimmt und daraus über ein Organoid ein Ersatzorgan züchtet“, erklärt Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité. „Denn das eigene Gewebe hat immer den großen Vorteil, dass es von immunologischer Seite her keine Abwehrreaktionen hervorruft.“ Die Resultate sind Meilensteine auf dem Weg der Transplantationsmedizin: ob künstlicher Uterus, künstliche Hände und Füße, künstliche Haut oder eine künstliche Speiseröhre – für Unfall- oder Tumorpatienten wachsen täglich die Hoffnungen auf ein Ersatzorgan, das aus ihren eigenen Zellen besteht. Dabei wird der Prozess der Fertigung teilweise auch von 3D-Druckern übernommen, samt Gefäßen und Poren. „Am weitesten entfernt von großen Erfolgen ist man hier bei der Herstellung von Nerven“, so Prof. Dr. Einhäupl. „Was dagegen schon recht gut klappt, ist die Koppelung zwischen den Nerven des Patienten und den ersetzten Organen.“
„Bis Querschnittgelähmte wieder laufen können, wird es noch dauern. Doch es gibt bereits relativ gute Ergebnisse, mittels Steuerung durch das Gehirn seine Prothesen zu bewegen“, so der Neurologe, der die regenerative Medizin als zentrales Thema der Medizin der Zukunft sieht. Leidet man heute an einer Herzerkrankung mit insuffizienten Herzzellen, dann liegt das daran, dass man zu viele Herzzellen infolge eines Infarktes oder einer anderen Krankheit verloren hat. Diese zu züchten und wieder einzubringen, ist sicherlich eines der ganz großen Ziele der Forschung. Der Neurologe plädiert für eine flächendeckende Vernetzung von Krankenhäusern, gerade in Bezug auf das große Stadt-Land-Gefälle. Bei Vorkommnissen wie einem Schlaganfall zählt jede Minute, angefangen von der richtigen Diagnose bis hin zur sofortigen Behandlung. Die Expertise hoch ausgebildeter Spezialisten kann darüber entscheiden, ob ein Patient stirbt, den Rest seines Lebens schwerbehindert bleibt oder nach einer Weile gesund nach Hause gehen darf. „Durch gute Vernetzung, zu der ganz grundlegend eine gute Netzabdeckung gehört, können Ärzte in abgelegenen Kliniken umgehend Koryphäen großer Klinken kontaktieren und von deren Expertise per Videokonferenz profitieren. Zu dieser Art telemedizinischer Zusammenarbeit werden an der Charité etliche Initiativen betrieben.“ Bei der Behandlung von Schlaganfällen spielt auch die bildgebende Diagnostik eine große Rolle, denn „nach dem Schlaganfall ist vor dem Schlaganfall“, erklärt der Charité-Chef weiter. „Die gesamte Bildgebung wird so verfeinert, dass man heute auch bei Schlaganfällen viel leichter Risikoindikatoren definieren kann. Wer viele kleine Schlaganfälle hatte, wird mit ziemlicher Sicherheit auch einen schweren bekommen, hoher Blutdruck und Vorhofflimmern sind zusätzliche Gefahren.“ Bei familiärer Vorbelastung sollte man in einer Untersuchung die Risiken abklären lassen.
Bei Vernetzung und telemedizinische Behand-
lung wird hierzulande schnell die Frage nach Datenschutz laut. „Wir werden versuchen, die Balance zwischen Datenschutz und Datensicherheit zu halten“, so der Experte. „Hundertprozentige Sicherheit wird es zwischen all diesen Technologien jedoch niemals geben“, ist sich Prof. Einhäupl sicher. Bisher liegt Deutschland bei den Ausgaben für IT und auch bei der Durchdringung mit Netzen europaweit eher hinten. Eine gut gesicherte digitale Sicherheitsarchitektur bewahrt deshalb die meisten Kliniken vor Hackerangriffen, erschwert aber auch den gegenseitigen Austausch. An der Charité kümmert sich ein Chief Digital Officer um sämtliche Bereiche der digitalen Transformation. Auch der Einsatz von Robotern gehört zu den
medizintechnologischen Errungenschaften, die Ärzten wie Patienten große Vorteile bieten. Dabei unterstützen Roboter den Chirurgen beispielsweise durch das Zusammenspiel von Röntgenaufnahmen des Organs und dem Operationsritus. Eine andere Möglichkeit ist nicht der Blick auf stark vergrößerte Aufnahmen, sondern der durch eine Brille, in der Chirurgen im 3D-Verfahren die Darstellung des zu operierenden Organs gezeigt bekommen. Der Charité-Chef geht davon aus, dass kein Roboter der Welt in absehbarer Zeit erfahrene Chirurgen und Pflegekräfte ersetzen wird. „Aber sehr stark unterstützen werden sie.“
Text: Katja Deutsch
FAKTEN Prof. Dr. Karl Max Einhäupl wurde am 11.Januar 1947 in München geboren. Seit 2008 ist der Neurologe Vorstandsvorsitzender der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Wenn er nicht arbeitet, kocht er gern für und mit Freunden.
Dr. med. Janko Schildt, Kinderarzt und Geschäftsführer der Emperra GmbH, E-Health Technologies
Viele chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus erfordern ein tägliches Selbstmanagement des Patienten. Doch bei den Messungen z. B. des Blutzuckerspiegels können Fehler auftreten. Der Arzt ist jedoch darauf angewiesen, dass er eine lückenlose und unverfälschte Datenanalyse erhält, um den Patienten entsprechend einzustellen. Die Digitalisierung bietet Ansätze, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Sie kann dazu beitragen, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern und die Kosten einzudämmen. Digitale Patientenakten können von verschiedenen behandelnden Ärzten eingesehen und optimale Behandlungswege aufgezeigt werden. Wir haben die Idee aufgegriffen und ein alltagstaugliches digitales System entwickelt. Weltweit erstmalig konnte mit unserem Produktsystem ESYSTA mittels eines drahtlos verbundenen Smart-Insulinpens und einer Verbindung von Blutzuckermessgeräten eine vollkommen automatische Übertragung via Mobilfunknetzwerk in eine gesicherte Server-Cloud ermöglicht werden. Mit dem Produktsystem ist es möglich, ein unverfälschtes Monitoring für den Patienten und eine Therapiesteuerung durch das diabetologisch tätige Fachpersonal anzubieten. ANZEIGE
Das neue Scharf In der Endoskopie, auch bekannt als "Schlüsselloch-Chirurgie", wird das Bild aus dem Körper über ein endoskopisches Kamera-System in 2D auf einen Monitor übertragen. Die Operateure müssen daher lernen, ohne die dritte Dimension operative Eingriffe durchzuführen. Die 4K-Technologie, die im Consumer-Bereich bereits aus Kino und Fernsehen bekannt ist, kann hier Abhilfe schaffen: Die gegenüber dem bisherigen HD-Standard viermal höhere Auflösung liefert sehr detailreiche Bilder, was zu einem plastischen Seheindruck führt. Dadurch verbessern sich die für sicheres und effizientes Arbeiten wichtige räumliche Orientierung und die Tiefenwirkung für den Operateur deutlich. Richard Wolf als einer der weltweit führenden Hersteller endoskopischer Produkte bringt nun mit der ENDOCAM Logic 4K eine hervorragende 4K-Kamera für den OP-Saal auf den Markt. Mit über 100 Jahren Erfahrung in der Endoskopie nutzt das Traditionsunternehmen seine vielfältigen Kompetenzen zur Entwicklung und Produktion des speziell auf die Anforderungen an die moderne Endoskopie abgestimmten 4K-Kamera-Systems.
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4K-Technologie hält Einzug in den Operationssaal
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Ohne Medizintechnologie würde bei Heinrich Popow nichts laufen. Mit dieser Technologie läuft der Profisportler zu Höchstform auf.
bei „Let‘s Dance“ aus gesundheitlichen Gründen aussteigen musste. Die Prothese an sich war für Heinrich Popow aber kein Hinderungsgrund für die Teilnahme an dieser Tanzshow – eine Premiere in der deutschen Version dieses Formats.
Prothesen. Und Fuß- und Kniegelenke, die mittels Mikroprozessoren Treppensteigen zum Kinderspiel machen – so eine trägt auch Popow. Das A und O jeder Prothese ist jedoch die Anbindung an das gesunde Bein: „Die muss perfekt sein, sonst gibt‘s Probleme.“ Hier kommt es auf die Fähigkeiten der Orthopädietechniker an. Eine solche Ausbildung hat der ehemalige IT-Systemadministrator vergangenes Jahr abgeschlossen. Seine Prothesen kann er sich nun selber bauen.
Zu zeigen, dass eine Prothese keine Ein-
Wie sich sein Umfeld durch die Amputa-
Natürlich ist er traurig darüber, dass er
schränkung bedeutet, war dann auch das Anliegen des 33-jährigen Profisportlers – und davon hat er ein Millionenpublikum überzeugt, wie schon mit seinen Erfolgen als mehrfacher Paralympics-Sieger, Welt- und Europameister. Weil er so voller Tatendrang war, brachte ihn sein Orthopädietechniker mit 18 Jahren zum Leistungssport. Da hatte er schon seit neun Jahren eine Beinprothese. Knochenkrebs, Amputation des linken Beins bis zum Oberschenkel. Am Schul- und Vereinssport hat ihn das nie gehindert. Im Gegenteil: „Man muss schon regelmäßig Sport treiben, denn nur wenn alle Muskeln gut in Schuss sind, ist man ohne Einschränkung mobil mit Prothese“, erklärt Popow.
VORMARSCH DER ROBOTER Die Revolution des Gesundheitswesens ist eingeleitet: Aus Krankenhäusern, Pflegeheimen, Reha-Einrichtungen und Laboren werden Roboter zukünftig nicht mehr wegzudenken sein. Expertenschätzungen zufolge wird die Branche Robotik und Automation weltweit bis 2025 einen Wert von 1,2 Billionen US-Dollar haben. Schon heute transportieren Roboter Wä-
sche, Akten oder Blutkonserven, stellen Tablettenschachteln zusammen und schütteln Reagenzgläser. Sie arbeiten präzise und effizient – und brauchen weder Schlaf noch Essen. Auch viele minimalinvasive OPs werden be-
reits mithilfe von Robotern durchgeführt. Zukünftig werden sie noch mehr Aufgaben im Operationssaal übernehmen, aber die Ärzte nicht ersetzen. Vielmehr stellen die verschiedenen Roboter Spezialwerkzeuge in der Hand des Chirurgen dar. Auch das Pflegepersonal wird durch Robo-
ter nicht arbeitslos, sondern entlastet: Vor allem für sich wiederholende Routinearbeiten wie Fiebermessen oder den Transport von Essen oder Bettlaken sind
die momentan als Prototypen vorliegenden Pflegeroboter prädestiniert. Und in der Rehabilitation können Therapieroboter sogar eine Versorgungslücke füllen und die Patienten beim Neuerlernen von Bewegungsabläufen unterstützen.
Pharmazeuten wissen bereits jetzt die akku-
rate Genauigkeit von Robotern zu schätzen und werden diese zukünftig verstärkt in ihren Laboren einsetzen – genauso wie Krankenhäuser fleißige Reinigungsroboter zum Desinfizieren. Auch neuronal gesteuerte Gehhilfen und
Außenskelette wird die Robotik bringen und damit die Mobilität von Patienten verbessern. In der Telemedizin können sie Erste Hilfe bei Notfällen einleiten oder auch routinemäßig Vitalfunktionen messen und kommunizieren.
So werden Mensch und Roboter zukünftig verstärkt ein Team bilden. Nur als sozialer Partner im Kampf gegen die Vereinsamung arbeiten sie allein – aber dieses Szenario ist noch Zukunftsmusik. Text: Kirsten Schwieger
Auch Medizintechnologie ist ein wesentli-
cher Bestandteil im Leben des in Kasachstan geborenen Popow, der zwei Jahre vor der Amputation mit seinen Eltern nach Deutschland kam. Damals, noch im Wachstum, bekam er jedes halbe Jahr eine neue Prothese. Im Sommer gingen sie manchmal noch schneller kaputt. Seither hat sich in der Medizintechnologie viel getan. Die Produktpalette individueller technischer Lösungen ist riesig. Es gibt bionische, von Gedanken gesteuerte
tion verändert hat? „Am Anfang haben mir alle alles hintergetragen. Aber sie haben schnell gemerkt, dass ich das nicht brauchte.“ Damit spricht er für viele Amputierte, die ganz normal behandelt werden und ihr Leben im Prinzip so weiterführen möchten wie bisher. Damit das gelingt, rät Popow: „Kopf ausschalten, das Leben wie Kinder angehen und Mobilität neu erlernen.“ Dass er bei seiner Amputation erst neun Jahre alt war, hat ihn diese seelisch gut überstehen lassen. Wichtig für die Psyche ist aber auch, dass die Gesellschaft Menschen mit Behinderungen akzeptiert. Glücklicherweise lassen Popow Anfeindungen in den sozialen Medien kalt. So kann der umtriebige Mittdreißiger
seine ganze Energie auf seine diversen Projekte kanalisieren. Seine Erfolge sind seine Motivation. Und privat wird er auf jeden Fall weitertanzen. Text: Kirsten Schwieger
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VOM STUDIUM ZUR FORSCHUNG Der Weg zum Forschenden kann sehr vielfältig sein, allerdings mit einer grundlegenden Voraussetzung: Man muss Wissensdrang, Ausdauer und Neugierde besitzen. Nur wenige Studierende haben heute eine
genaue Vorstellung davon, was Wissenschaft im Kern bedeutet. Besagt es, endlos lesen zu müssen, um Antworten in unzähligen Lehrbüchern zu finden? So sind viele Studenten noch zu Beginn ihrer Bachelor-Arbeit ahnungslos – trotz eines soliden Lehrbuchwissens. Allerdings ist dieses Lehrbuchwissen immer veraltet, denn all die niedergeschriebenen Inhalte sind längst erforscht. Warum sollte man auch Forschender werden wollen, wenn schon alles bekannt ist? Wissenschaft ist lebendig, sie ist nie end-
sowie Kosten- und Zeitaufwand möglichst gering gehalten werden.
Doch bis zur konkreten Umsetzung ist es
sie hat es in sich. Sie dient nicht nur dem Arbeitsschutz, sondern sie weist mithilfe einer integrierten Kamera und Hightech-Sensorik den Weg in das digitale Zeitalter. Zu den Funktionen gehören etwa die Überwachung der Abläufe, das Teilen von Informationen, aber auch die Dokumentation mittels Videoaufzeichnung.
ein weiter Weg, denn die Anbieter von Hard- und Software arbeiten mit unterschiedlichen Systemen. In Zukunft wird es darum gehen, gemeinsame Standards für die Vernetzung zu definieren. Zentrales Element wird neben der Integration von herstellerunabhängiger Technik auch der Einsatz von Robotik sein. „Aber nicht, um die Labormitarbeiter wegzurationalisieren, sondern um sie zu unterstützen“, so Dr. Beutel.
Die Laborbrille ähnelt der Google Glass
Die Labor-Visionäre widmen sich außer-
Sie sieht aus wie eine Schutzbrille, doch
Datenbrille. Sie ist eine gemeinsame Entwicklung der Arbeitsgruppe smartLAB der Leibniz Universität Hannover und Industriepartnern. Vorgestellt wurde sie auf der Labortechnik-Fachmesse Labvolution. Es wurde dort aber nicht nur die neue Bril-
le präsentiert, auch das aufgebaute Musterlabor ermöglichte weitere Einblicke. „Es gibt immer mehr technische Geräte und immer größere Datenmengen. Doch die Infrastruktur der meisten Labore ist sehr veraltet“, sagt Dr. Sascha Beutel vom Institut für Technische Chemie und Mitglied der Arbeitsgruppe. Ziel sei es, eine realistische Vision zu
schaffen, die darstellt, welchen Nutzen das smarte Labor mit sich bringt. Es gehe darum, Automatisierung, Informationstechnologie, Mensch-Maschine-Interaktion und das Lernen aus Big Data so einzusetzen, dass die Qualität verbessert
dem noch einem weiteren Problem: dem chronischen Platzmangel im Labor. Als Lösungsvorschlag präsentieren sie das Ballroom-Konzept. Je nach Bedarf und Aufgabe können die sechseckigen Labortisch-Basismodule zusammengestellt werden. So bieten sie Möglichkeiten der flexiblen Nutzung und erzeugen insgesamt eine platzsparende Wabenstruktur. Inspiriert wurde die smartLAB-Forschungsgruppe dabei vom Salk Institute for Biological Studies im kalifornischen La Jolla, das seit mehr als 50 Jahren die Labore nach diesem Prinzip einrichtet.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerin stattfinden, und dabei ist keineswegs gleichgültig, wo die Forschung für einen wissenschaftlichen Abschluss oder sogar die Doktorarbeit stattfindet. Diese Entscheidung ist eine der wichtigsten Weichenstellungen für eine akademische Laufbahn. Deshalb sollte bei der Wahl die wissenschaftliche Qualität der Einrichtung eine wesentliche Rolle spielen. Aber woher sollen junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen oder Promovierende wissen, was gute Forschung ist und wo sie gemacht wird? Wie findet man die besten Themen, Institute oder das richtige Unternehmen? Für die Themenfindung sind ein guter Professor und eine offene, kritische Stimmung im Team wichtig. Sie sind bei der wissenschaftlichen Arbeit die zentra-
In Deutschland geht der Trend dahin, For-
schungseinrichtungen mit industriellem Know-how zu bündeln, um somit auch kleine und mittelständische Unternehmen in die Entwicklungsforschung einzubinden. Viele große Unternehmen investieren mit einem enormen finanziellen Aufwand in eigene Forschungsergebnisse, was wiederum Potenzial für den wissenschaftlichen Nachwuchs bietet. In diesen eigenen oder kombinierten Forschungszentren suchen Mitarbeiter an neuen zukunftsorientierten Produkten und Technologien. Oft entstehen sie in enger Abstimmung mit den Kunden, z. B. gehen aus der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Luft- und Raumfahrttechnik oder der Lebensmittelindustrie neue technische, innovative und wirtschaftlich überzeugende Lösungen hervor. Nachwuchswissenschaftler und
-wissenschaftlerinnen brauchen berufliche Perspektiven, die langfristiger angelegt und früher erkennbar sind als bisher. Nur durch learning by doing und auch durch Rückschläge wird man zu einem wirklichen Forschenden. Text: Nicole Bitkin
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Das smartLAB ist das erste voll funktionsfähige digitale Labor. Damit es in den Laboren funktioniert, müssen jedoch neue Bedingungen geschaffen werden.
Hier können die ersten Gehversuche als
Der eigenen Forschung sollte man sich grundsätzlich nicht allein stellen. Denn erst durch die Vernetzung mit anderen Forschenden und betrieblichen Mitarbeitenden kann der neue Gedanke nach Innovationen reifen. Wie sind die bisherigen Erkenntnisse und wo können ggf. Synergien entwickelt werden? Paradox wäre in diesem Zusammenhang eine konservative Haltung innerhalb der reinen Forschung und Lehre. Eine universitäre Forschung kann nur durch Mittel und Erkenntnisse aus der Technologie und Industrie getragen und weiterentwickelt werden.
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SMARTLAB – DAS LABOR DER ZUKUNFT
gültig und täglich werden weltweit neue Erkenntnisse hinzugewonnen. Und weil Wissenschaft im Dialog entsteht, muss man sich bemühen, Teil dieses Austausches zu werden und schon im Studium den kritischen Umgang mit der Primärliteratur üben. Eine Alternative ist es, sich früh als wissenschaftliche Hilfskraft in einem Labor, einem Institut oder Unternehmen zu engagieren.
len Wegbegleiter. Allerdings dürfen bei allem Forschungsdrang der Teamleiter oder die -leiterin keinesfalls die einzigen Denkenden im Labor sein, aber sie sind diejenigen, die am häufigsten an internationalen Konferenzen teilnehmen und somit auch wissen, wie es um die einzelnen Forschungsbereiche steht. Hierbei gilt: Machbarkeit, Relevanz und Konkurrenz.
Die smartLAB-Arbeitsgruppe hat das erste
voll funktionsfähige digitale Labor der Zukunft präsentiert. Jetzt müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Technik in allen Laboren Einzug halten kann. Für die innovative Technik aus Deutschland bieten sich dadurch auch Chancen auf dem Weltmarkt. Text: Helge Strömer
Dr. Sascha Beutel vom Institut für Technische Chemie, Leibniz Universität Hannover
Die platzsparende Wabenstruktur ermöglicht eine flexible Nutzung.
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MÖGLICHKEITEN – ANALYSE-GESELLSCHAFT.DE
WO MEDIZIN UND TECHNIK VERSCHMELZEN Foto: Kzenon
Im Medical Valley in der Europäischen Metropolregion Nürnberg arbeiten über 190 Unternehmen an medizinischen Möglichkeiten der Zukunft.
Um Innovationen im Gesundheits-
bereich zu entwickeln, bedarf es der Kooperation von klinischer Forschung, Gesundheitsversorgung und Industrie. Vor zehn Jahren haben deshalb die Stadt Erlangen und die Friedrich-Alexander-Universität zusammen mit Siemens das Medical Valley gegründet. „Im Laufe der Zeit haben wir ganz stark daran gearbeitet, die Fähigkeit zur effektiven Zusammenarbeit zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Erich R. Reinhardt, Vorstandsvorsitzender des Medical Valley EMN e. V. „Das ist heute unser Markenzeichen: Viele transdisziplinäre Fragestellungen führen aufgrund des guten gegenseitigen Verständnisses und der hohen Kompetenzen in den verschiedenen Disziplinen zu innovativen Lösungen.“ Nur solche Produkte und Dienst-
leistungen zu entwickeln, die Effektivität und Effizienz in der Prävention, Diagnose, Therapie und Rehabilitation klar steigern und die die Strukturen im Gesundheitsbereich optimieren
te Sensoren Veränderungen in der Gangart erkennen und diese melden. Durch präventive Maßnahmen könnte sich die Hälfte aller Stürze vermeiden lassen, schätzt Prof. Dr. Reinhardt, was vielen alten Menschen letztendlich den Weg ins Pflegeheim ersparen könnte. Forschungen in der Precision
Am Medical Valley werden Projekte mit hoher gesellschaftlicher Relevanz realisiert.
– das ist das erklärte Ziel der unermüdlich forschenden Mitglieder. In dieser Netzwerkorganisation kommen alle Akteure zusammen und arbeiten daran, die fränkische Metropole fit zu machen für eine optimale Gesundheitsversorgung. Am Medical Valley werden
Projekte mit hoher gesellschaftlicher Relevanz realisiert. Unter
anderem steht die Entwicklung eines dezidierten Computertomographen zur Untersuchung der weiblichen Brust kurz vor der klinischen Erprobung. Damit ist es möglich, die Qualität der Diagnose sowie Früherkennung zu verbessern und eine höhere Spezifität zu erreichen. Die Früherkennung erhöht signifikant die Überlebenswahrscheinlichkeit der betroffenen Frauen.
Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der Sturzgefahr älterer Menschen. Stürze führen bekanntermaßen zu schweren Verletzungen, schränken Menschen sehr stark in ihrer Lebensqualität ein und verursachen zudem hohe Kosten. Im Medical Valley wurde nun eine Methode zur Früherkennung der Sturzwahrscheinlichkeit ermittelt, bei der nahtlos in die Schuhe eingesetz-
Medicine gelten als weitere Kernkompetenz der Netzwerkorganisation. Mittels Big Data lassen sich sehr große Datenbanken anlegen, die vertikale Datensätze (der Verlauf vom Gesunden zum Kranken) und horizontale Datensätze (die die biologische Varianz widerspiegeln), aufzeigen. Anhand proteomischer Daten lässt sich schließlich die Wirksamkeit von Medikamenten vorhersagen. „Das ist eine Veranschaulichung der großen Möglichkeiten, über Big-Data-Medizin in der Precision Medicine voranzukommen“, schwärmt der Vorstandsvorsitzende. Text: Katja Deutsch
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Digitalstrategie für das Krankenhaus der Zukunft
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Erst jedes vierte Krankenhaus in Deutschland verfügt über eine eigene Strategie zur Digitalisierung, hat sich Gedanken um das Krankenhaus 4.0 gemacht. Der Medical-Healthcare-Sektor soll bis zum Jahr 2018 an die TelematikInfrastruktur angekoppelt werden.
„Die Einführung des digitalen Krankenhauses hält viele verschiedene Herausforderungen bereit. Eine breite, schnelle, sichere Kommunikation ist gefragt. Konnektivität, aber auch Datenschutz oder Investitionssicherheit sind wichtige Kernthemen. Zudem stellt sich gerade in Deutschland auch die Frage der Akzeptanz. Wir von ClinicAll glauben, dass unsere Lösung all dies bietet. Wir haben mit unseren Bedside Terminals ein Produkt, das für jedermann ganz leicht und angenehm bedienbar ist. Wir haben dahinter eine Softwareplattform, die die nahtlose Integration vieler Apps erlaubt. Nicht zuletzt haben wir schon viele Erfahrungswerte sammeln können, wie sich alle diese Funktionen wirklich in den Klinikalltag integrieren lassen. Und wir bieten Finanzierungs- und Betreibermodelle, wodurch die Digitalisierung im Klinikalltag für viele Häuser überhaupt auch erst wirtschaftlich machbar wird,“ sagt Nadine Leicht, Geschäftsführerin bei ClinicAll. Das Krankenhaus der Zukunft könnten sich Deutsche Klinikchefs schon in Saudi-Arabien oder Dubai ansehen. Da hat jedes Bett sein eigenes Terminal, Facebook oder Skype vom Krankenbett – kein Problem. Der Patient regelt das Licht und das Klima selbst. Logisch, dass auch das Essen über die ultramodernen ClinicAll-Bedside-Terminals bestellt wird. Auf Wunsch liefert das TV auch Pay-TV Programme wie Sky mit der kompletten Bundesliga. Und junge Eltern können mit der integrierten Baby-Cam ihr Kind auch im Schlaf beobachten. Doch auch die medizinische Seite ist komplett eingebunden: „Funktionen wie das Erfassen von Blutwerten werden weitgehend automatisiert. Ärzte und Personal werden keine Papierordner mehr bearbeiten müssen und wenn ein Patient in ein anderes Krankenhaus eingeliefert wird, stehen auch dort sofort alle wichtigen Befunde zur Verfügung, was die Diagnostik und Behandlung entscheidend verbessern kann. Nicht zuletzt wird aber das Patientenzimmer der Zukunft auch eines sein, in dem der persönliche Kontakt wieder größer geschrieben wird. Die Digitalisierung hört überdies nicht mit
Foto: Clinicall
Die Forderung aus dem Bundesgesundheitsministerium ist klar – bis Mitte 2018 sollen alle medizinischen Einrichtungen, Arztpraxen und Kliniken in Deutschland vernetzt sein. Damit will man einen sicheren und Systemübergreifenden Austausch von Gesundheitsdaten ermöglichen. Ein ehrenwertes Ziel, welches das Krankenhaus, wie wir es bis jetzt noch kennen, radikal verändern wird.
der Entlassung aus dem Krankenhaus auf: Denn zuhause kann der Patient seine eigenen Daten selbstverständlich auch einsehen, was ihm definitiv mehr Selbstkontrolle ermöglicht sowie ein sicheres, aufgeklärtes Gefühl verleiht,“ schildert Nadine Leicht das moderne Krankenhaus der Zukunft. Während andere Länder längst auf die Zukunftsweisende Technik setzen, hinkt Deutschland weiter hinterher. Ganze 25 Prozent aller deutschen Kliniken haben ein eigenes IT- und Digitalisierungskonzept, in 50 Prozent der deutschen Krankenhäuser hat man immerhin schon mal digitale Projekte in Angriff genommen. Nach dem Angriff von „WannaCry“ auf das englische Gesundheitssystem sind die Bedenken gegen die komplette Digitalisierung im Gesundheitsbereich nicht geringer geworden. „Aus gutem Grund ist die Datensicherheit ein extrem wichtiges und auch heikles Thema, das gerade in Deutschland ganz großgeschrieben wird. Hier helfen uns einige Grundvoraussetzungen: Unsere Softwareplattform läuft unter Windows, also einem weltweit eingeführten System, dessen Sicherheitsmechanismen
auch bei vielen empfindlichen Anwendungen in Konzernen oder sogar Regierungen weltweit zur Anwendung kommen. Wir arbeiten auch mit namhaften IT-Partnern zusammen, so dass auch bei der Implementierung neuer Apps und Funktionen für die Klinik-Digitalisierung jederzeit die Datensicherheit gewährleistet bleibt. Selbstverständlich haben wir ebenso einen Datenschutzbeauftragten in unserem Haus,“ erklärt Nadine Leicht, Geschäftsführerin von ClinicAll den sensiblen Bereich der Sicherheit. 2018 wird ein spannendes Jahr – Ob die Digitalisierung wirklich so weit vorankommt, wird man sehen. Die Experten von ClinicAll stehen bereit für den nächsten großen Schritt.
„MEIN BLUT
WAR KAPUTT.“ Marlon, geheilter Blutkrebspatient
Dank eines passenden Stammzellspenders konnte Marlon den Kampf gegen den Blutkrebs gewinnen. Heute führt Marlon wieder ein normales Leben. Viele Blutkrebspatienten haben dieses Glück leider nicht. Sie können helfen: Registrieren Sie sich jetzt als Stammzellspender und schenken Sie Patienten wie Marlon so neue Hoff nung auf Leben!
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