Neue Deutsche Exportindustrie #2

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EINE UNABHÄNGIGE THEMENZEITUNG VON EUROPEAN MEDIA PARTNER

NR 2 | JULI 2016 NEUE-WIRTSCHAFT.COM

NEUE

DEUTSCHE EXPORTINDUSTRIE MIT FOKUS AUF LÖSUNGEN FÜR DEN EXPORTIERENDEN MITTELSTAND

VGM

Neue Richtlinie für Container LESEN SIE DIESE AUSGABE DIGITAL! Wahlweise als E-Paper mit der EMP-App oder auf neue-wirtschaft.com

FRIEDRICH MERZ

VORSITZENDER DER ATLANTIK-BRÜCKE E. V.

„Der Mittelstand wird am meisten von TTIP profitieren“

ZUKUNFT TELEMATIK

Entwicklungen und Prognosen

Sonderpublikation in Die Welt am 15. Juli 2016

HERAUSFORDERUNGEN IN DER LOGISTIK Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Bundesvereinigung Logistik e.V.

UZK – THEORIE UND PRAXIS Interview mit Mathias Krage, DSLV

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VORWORT – NEUE-WIRTSCHAFT.COM

Foto: BGA / by anemel

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„Bereits heute sichert der Export jeden vierten Arbeitsplatz.“

TOBIAS EMPFIEHLT! Ich empfehle Ihnen den Artikel auf Seite 4 über Herausforderungen im Bereich der Logistik. Tobias Hoiten, Project Manager

INHALT

Gregor Wolf

Geschäftsführer beim Bundesverband des Deutschen Exporthandels e.V.

DIGITALISIERUNG UND AUSSENHANDEL NOCH NICHT IM GLEICHSCHRITT

D

er Außenhandel ist die tragende Säule der deutschen Volkswirtschaft und das wird sie in Zukunft auch bleiben. Bereits heute sichert der Export jeden vierten Arbeitsplatz. Ein besonderes Merkmal der deutschen Exportwirtschaft besteht darin, dass die Möglichkeiten im Außenhandel gerade auch von kleineren und mittleren Unternehmen genutzt werden. So waren zuletzt ungefähr 350.000 KMU als Exporteure und 520.000 KMU als Importeure aktiv. Neue Technologien und Akteure verändern das Gesicht des Außenhandels. Internet und Digitalisierung führen zu einem extrem hohen Maß an Transparenz – aber nicht weniger komplexen Wirtschaftsabläufen. Damit einher geht eine ungemeine Informationsflut über Preise, Produktqualitäten oder aber auch Herstellungsbedingungen. Diese Informationen einzuordnen und zu bewerten oder gar Prozesse in fernen Ländern zu beeinflussen, ist deutlich schwieriger. Damit wächst die Kluft zwischen Ansprüchen und (Einfluss-)Möglichkeiten. Eine Leistungsschau deutscher Ingenieurskunst im Internet oder auf Messen ist das eine. Die Umsetzung des Ausfuhrgeschäfts oder auch die Beschaffung benötigter Qualitäten zum richtigen Zeitpunkt verlangen auch weiterhin Spezialisten. Hier arbeiten Industrie und Handel stets Hand in Hand. Mit den weltweiten Globalisierungsprozessen gehen globale Wertschöpfungsketten einher und die Anzahl und Komplexität der Prozes-

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se steigt immer weiter. Handelshemmend wirken nicht mehr nur Zölle auf ein Endprodukt, sondern jedwede bürokratische Maßnahme, die abweichend von internationalen Normen und Standards an Stellen in diesen Lieferketten verlangt wird. Bedauerlicherweise können die bestehenden multilateralen Regelwerke bei der Anpassung nicht mithalten und der Wirklichkeit so eben auch nicht gerecht werden. Sie führen daher in der Konsequenz zu regionalen Handelsabkommen. Stellvertretend dafür ist das Scheitern der Doha-Runde. Die Nichtteilnahme Chinas am OECD-Regelwerk ist ein anderes Beispiel, führt es doch zu ungleichen Wettbewerbsbedingungen. Gleichzeitig ist eine zunehmende Regionalisierung von Handelsabkommen zu beobachten. Erstaunlich ist dabei, dass nicht nur die Anzahl der bilateralen oder plurilateralen Handelsabkommen ein Rekordniveau erreicht haben, sondern eben auch die Handelshemmnisse. Insbesondere der asiatische und pazifische Raum ist erfolgreich, sich in Form entsprechender Abkommen zu organisieren. Das TTIPAbkommen ist eine ideale Gelegenheit, um unsere Vorstellung eines freien, offenen und gerechten Welthandels durchzusetzen, denn noch haben Europa und die USA die entsprechende Wirtschaftsmacht, aber insbesondere auch eine breite gemeinsame Wertebasis. Es wäre bitter, wenn wir diese Chance aufgrund von diffusen Ängsten und Sorgen verpassen würden.

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Recyclen oder weiterreichen!

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Herausforderungen in der Logistik

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Zukunft Telematik

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Titelstory – Friedrich Merz

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UZK – Theorie und Praxis

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VGM – Neue Richtlinie

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Nettolohnoptimierung

NEUE DEUTSCHE EXPORTINDUSTRIE Project Manager: Tobias Hoiten tobias.hoiten@europeanmediapartner.com Geschäftsführer: Redaktionsleiter: Layout und Anzeigengestaltung: Lektorat: Titelbild: Distribution: Druck:

Kristoffer Andersson Mats Gylldorff Aileen Reese Nicole Bitkin Daniel Biskup Die Welt Gesamt, Juli 2016 Axel Springer SE

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Sich vor politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten schützen

Interview mit Frank Liebold, Country Director Germany von Atradius, über Zahlungsausfallrisiken im Exportgeschäft Exporteure haben im Ausland nicht nur mit Zahlungsausfällen durch finanziell schwache Kunden zu kämpfen, sondern sehen sich in vielen Ländern auch erheblichen politischen Risiken ausgesetzt. Der weltweit zweitgrößte Kreditversicherer Atradius bietet mit seinem neuen Deckungskonzept „Modula Export“ einen maßgeschneiderten Rundumschutz an und sichert damit die Liquidität exportorientierter Unternehmen. Wie steht es um die Exportaktivitäten deutscher Mittelständler? Fast 80 Prozent der mittelständischen Unternehmen generieren mittlerweile einen signifikanten Teil ihres Umsatzes im Ausland. Die mit dieser Situation einhergehenden wirtschaftlichen, aber auch politischen Risiken sollten nicht unterschätzt werden. 40 Prozent der Betriebe planen zudem in den nächsten fünf Jahren, neue Auslandsmärkte zu erschließen. Das ist einerseits eine große wirtschaftliche Chance, andererseits bringt das aber auch Risiken im Hinblick auf die Zahlungsmoral der neuen unbekannten Abnehmer sowie bei den politischen Rahmenbedingungen mit sich. Welche Risiken meinen Sie genau? Bei allen Geschäften, die mit Zahlungsziel vereinbart werden, besteht für den Lieferanten die Gefahr, dass seine Rechnung zu spät oder gar nicht beglichen wird. Dafür kann es wirtschaftliche Ursachen geben, etwa wenn der Kunde plötzlich insolvent wird. Bei

exportierenden Unternehmen können aber auch politische Gründe wie zum Beispiel Transferbeschränkungen oder Moratorien dazu führen, dass eine Zahlung ausbleibt. Für den Lieferanten bedeutet das einen Komplettausfall: Ihm entgeht der Profit aus dem Geschäft, und er bleibt obendrein auf seinen Kosten sitzen. Das Gute: Unternehmen können sich gegen solche Gefahren schützen. Wie? Wir haben mit der Modula Export eine umfassende Lösung für exportierende Unternehmen entwickelt, die die Absicherung gegen Zahlungsausfälle aus wirtschaftlichen und politischen Gründen vereint. Diese umfasst neben dem klassischen Schutz gegen Zahlungsverzug oder -ausfall auch eine weitreichende Deckung politischer Risiken bis zu 95 % des Forderungsbetrags. Zahlungsrisiken durch administrative Maßnahmen wie ein Widerruf der Exportlizenz, Transferbeschränkungen im Abnehmerland oder die Vereitelung der Vertragserfüllung werden dabei beispielsweise als politisches Risiko abgesichert. Ebenso kann der Zahlungsverzug eines öffentlich-rechtlichen Auftraggebers inkludiert werden. Schließlich gilt der politische Deckungsschutz sogar bei schwerwiegenden politischen Ereignissen wie Bürgerkriegen oder Aufständen. Und wenn ich eine Forderung bei einem Unternehmen einziehen muss? Bei der länderübergreifenden Beitreibung von offenen Forderungen helfen unsere Kollegen von Atradius Collections mit ihrem InkassoAngebot. Dieses reicht von der Auslagerung des Mahnverfahrens direkt nach Rechnungsfälligkeit bis hin zum gerichtlichen Einzug der Forderung.

Was ist das Besondere an Ihrer Police beziehungsweise Ihrem Service? Bei der Modula Export lässt sich die Vertragswährung auch in anderen Währungen festlegen, zum Beispiel US-Dollar, Britische Pfund oder Norwegische Kronen. Die Verwaltung erfolgt über den Online-Service Serv@Net – bequem und zu jeder Tageszeit. Für Firmen, die in vielen Ländern mit unterschiedlichen Risikosituationen vertreten sind oder eine große Anzahl an Kunden länderweit haben, haben wir mit „Atradius Insights“ ein Portfolio Analyse-Tool entwickelt, das hilft, Einzel- und Länderrisiken zu identifizieren. Unser Frühwarnsystem, das Atradius Buyer Rating, informiert unsere Versicherungsnehmer jederzeit über die Bonität ihrer Kunden und hilft, drohende finanzielle Schwierigkeiten von Abnehmern frühzeitig zu erkennen und riskante Geschäfte zu meiden. Somit schützt unsere Police vor Forderungsausfällen, unsere Services ermöglichen eine einfache Verwaltung und informieren zeitnah über Risiken und Bonitäten – so dass sich Auslandumsätze ohne Angst vor unkalkulierten finanziellen Risiken erzielen lassen.

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EINBLICK – NEUE-WIRTSCHAFT.COM

DIE LOGISTIK STEHT VOR NEUEN HERAUSFORDERUNGEN Foto: Kai Bublitz

„Wenn wir über Logistik sprechen, dann meinen wir komplexe Vorgänge, die eine immense Bedeutung für die Wirtschaft, aber auch für das tägliche Leben jedes einzelnen Menschen haben“, so Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, der Vorstandsvorsitzende der Bundesvereinigung der Logistik.

Schon lange kann die Logistik

nicht mehr nur auf die Beförderung von Gütern von A nach B heruntergebrochen werden, sondern ist mehr als nur Transport und Lagerhaltung. Die Herausforderungen von Digitalisierung und Industrie 4.0 sind in der Branche schon lange angekommen und sind Treiber technischer Innovationen. Inzwischen besteht die moderne Logistik aus Materialfluss und Informationsfluss zu gleichen Teilen. Durch die Veränderung von Wirtschaftsprozessen ist die Industrie gefragt. „Intelligente Fabriken zeichnen sich aus durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz, ergonomische Gestaltung sowie die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse – mit darauf abgestimmten Logistiksystemen.“ Die Intralogistik spiele dabei eine wesentliche Rolle, „denn durch sie werden flexible Abläufe in Wertströmen möglich.“

Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik e. V.

Jede Bestellung per Mausklick

löst eine Logistikprozesskette aus. Die Onliner haben die Welt des Handels revolutioniert.

„Früher als Trend abgetan, wird das Green SCM zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor.“

Inzwischen zieht der stationäre Handel nach. So bieten Einzelhändler OmnichannelRetailing an, bei dem Kunden alle Einkaufskanäle (stationär und virtuell) kombinieren können. Charakteristisch für den E-Commerce ist zudem die Individualisierung der Sendungen. Der Kunde bestellt häufiger – zum Teil mehrmals am Tag – aber immer kleinere Mengen. Das führt zu immer niedrigeren, dafür häufigeren Lieferungen. Das stellt die Hersteller intralogistischer Systeme als auch die betriebliche Logistik vor große Herausforderungen.

GLOBALCONNECT – DAS TREFFEN DER NETZWERKER IM EXPORT Foto: Messe Stuttgart

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Diese hybriden Handelsformen

erfordern neue Konzepte und sorgen vor allem für einen Anstieg an Warensendungen, die über Kurier-, Express- und Paket- (KEP)-Dienstleister versendet werden. Das hat Einfluss auf Belieferungsströme und Güterverkehre zum Endkunden in den Städten. Kunden erwarten beispielsweise flexible, schnelle Lieferzeiten, sind aber andererseits nicht bereit, sich ihren Lebensraum durch den steigenden Anteil an Distributionsverkehren qualitativ einschränken zu lassen. Erneuerbare Energien im Einsatz bei Fahrzeugen oder der Einsatz von Drohnen sind nur zwei technische Innovationen, mit denen die zukünftigen Herausforderungen gelöst werden können. So wird die Frage nach einem Green Supply Chain Management immer wichtiger. Früher als Trend abgetan, wird das Green SCM zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Ratingagenturen bewerten inzwi-

schen eben nicht nur wirtschaftliche Faktoren, sondern auch CO2-Emissionen, die durch den Transport und die Lagerung erzeugt werden, ebenso wie Verpackungsmaterialien, Papierverbrauch, Wasserverbrauch und Lärmbelästigung, die zum täglichen Logistikgeschäft dazugehören. Text: Frank Tetzel

Am 26. und 27. Oktober organisiert die Landesmesse Stuttgart das internationale Forum „GlobalConnect“. Hier dreht sich alles um den Export und die Internationalisierung. Das Forum, das alle zwei Jahre stattfindet, will Netzwerkplattform, Außenwirtschaftskongress und Branchentreffpunkt für die Exportwirtschaft sein. Auf dem „GlobalConnect“ Kongress können die Besucher aus über 70 Vorträgen wählen. Gerade nach dem möglichen „Brexit“ von Großbritannien werden die Experten viele Fragen zu den Risiken und Gefahren des Austrittes aus der EU beantworten müssen. Bereits zum 5. Mal werden Unternehmen für herausragende internationale Projekte mit dem „GlobalConnect Award“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 26. Oktober im Rahmen eines Empfanges der Landesregierung statt. Auf dem Europaforum geht es um die Vernetzung, Partnerschaft und Kooperation in Europa. Hier werden neue wirtschaftspolitische Strategien vorgestellt und besprochen. Die „GlobalConnect“ ist die größte Netzwerkveranstaltung ihrer Art in Deutschland. Der Eintritt kostet für einen Tag an der Kasse 60 Euro, bei einer online Bestellung 50 Euro. Mehr Infos zur „GlobalConnect“ auf messe-stuttgart.de/global-connect ANZEIGE

WIR BEWEGEN FASHION

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NEUE-WIRTSCHAFT.COM NEUE-WIRTSCHAFT.COM – ENTWICKLUNG

In der modernen Logistik kommt kein Unternehmen ohne die Telematik aus. Die Verknüpfung von Telekommunikation und Informatik wird die Logistik in Zukunft weiter revolutionieren.

Europas größte Transportplattform

Diese neuen Logistikdienste

Foto: Louis Meulstee Photography

Jeder dritte LKW ist noch nicht mit einem Telematik-System ausgestattet.

Autobahn. „Ein Meilenstein für die digitale Mobilität“, jubelte der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Automatisiertes Fahren wird sich in Zukunft durchsetzen, glaubt der Minister. „Wir werden deutlich weniger Unfälle und mehr Sicherheit haben“, so Dobrindt. Technisch sei die Einführung der „LKW-Herden“ bis 2020 möglich. Rechtlich muss Europa die Weichen dafür stellen und die Straßenverkehrsordnung grenzüberschreitend verändern.

Fast 10.000 Trucker nehmen an

der diesjährigen FleetBoard Drivers`League teil. Sie sollen spritsparend und vorrausschauend fahren, Staus vermeiden und dennoch pünktlich ankommen. Ihre Fahrdaten werden mithilfe von FleetBoard, einer Telematikentwicklung von Daimler, gesammelt und ausgewertet. Die besten Fahrer aus 18 Ländern können wertvolle Preise gewinnen. Eine nette Idee, um die Fahrer mit in die Telematik und die modernen Kommunikationssysteme einzubeziehen. Schon seit Jahren boomt der

Markt der Telematik. Immer neue Entwicklungen ermöglichen Speditionen und Fahrern die Optimierung ihres Geschäftes. Die Auftraggeber möchten in Echtzeit informiert werden, wo sich ihre Ware befindet und die Speditionen können dank der Telematik ihre Ressourcen besser planen. Lieferung „just in time“ ist immer noch eine große Herausforderung. Doch die mobilen Möglichkeiten von jetzt und in der Zukunft machen vieles möglich.

„TimoCom“ vernetzt mehr als 190 unterschiedliche Anbieter von Telematiksystemen. Die mobile Datenkommunikation, digitaler Datenaustausch, E-Mail und Messaging-Dienste werden zur gängigen Praxis im Alltag. Ein Viertel aller LKW-Kilometer sind in Europa Leerfahrten. In Zukunft werden die Fahrzeuge mit den Verladestationen entlang den Routen kommunizieren. Auf dem Display blinkt es dann im Führerhaus für eine neue Ladung an der nächsten Ausfahrt. „TimoCom“ hat schon jetzt die größte Börse für freie Fracht in Europa und baut sein Geschäft weiter aus. So können die Speditionen viele teure Leer-Kilometer sparen. Am 06. April startete ein in Europa einmaliger Versuch. Sechs LKW-Hersteller beteiligten

sich an dem Pilot Projekt „European Truck Platooning“. Vollgestopft mit modernster Technik fuhren die LKW vernetzt und in Kolonnen mit einem sehr geringen Abstand selbstständig nach Rotterdam. Zehn Meter Sicherheitsabstand waren es nur, gesteuert von einer Software, die schneller reagiert als der Mensch.

„Wir werden deutlich weniger Unfälle und mehr Sicherheit haben.“ „Platooning“ bedeutet in Kolonne fahren. Das spart Sprit und Zeit, verringert die CO2-Emissionen und schafft Platz auf der

benötigen jedoch ein mobiles Highspeed Internet entlang den Autobahnen. „Unsere Autobahnen müssen in Zukunft auch Datenautobahnen sein,“ fordert Andreas Renschler, LKW Manager bei VW. Da gibt es noch viel zu tun. Text: Jörg Wernien

FAKTEN Die Branche erwartet allein im Bereich der Telematik für Trucks im Jahr 2020 einen Umsatz von 3 Milliarden Euro. Dabei ist jeder dritte LKW noch nicht mit dieser Technik ausgestattet. Mehr als 1000 Unternehmen entwickeln in Deutschland immer neuere Systeme, die miteinander vernetzt sind. Infos zum Thema „Platooning“ hier: https://www.eutruckplatooning.com/ home/default.as (Quelle: Dataforce)

EUROPAS GRÖSSTES TREFFEN DER LOGISTIKER Foto: bvl

TELEMATIK AUF DEM SPRUNG IN EIN NEUES ZEITALTER

Vom 19. bis zum 22. Oktober 2016 trifft sich alles was in der Logistikbranche Rang und Namen hat zum 33. Deutschen LogistikKongress in Berlin. Begleitet wird der Kongress von einer Fachausstellung mit 200 Ständen und Ausstellern. Auf 1200 m² präsentieren sich die führenden Unternehmen aus allen Bereichen der Logistik. Ein tägliches Business-Frühstück, die After-Work Party und ein Galaabend sind beste Möglichkeiten für neue Kontakte. Die wichtigste jährliche Logistikveranstaltung in Europa ist zum Treffpunkt der Wirtschaft in Deutschland geworden. Unter dem Motto: „Den Wandel gestalten“ werden zahlreiche Workshops und Diskussionen angeboten. Der EU-Kommissar Günther H. Oettinger wird über den digitalen Wandel sprechen. Karl-Theodor zu Guttenberg konnte als Referent zum Thema „Digitaler Wandel in Deutschland – Global Player oder Provinzklitsche?“ gewonnen werden. Am 21. Oktober wird dann zum 25. Mal der Wissenschaftspreis der Logistik verliehen. Junge Wissenschaftler werden für herausragende Arbeiten mit besonderem Bezug zur Praxis ausgezeichnet. Mehr Informationen finden Sie hier: bvl.de/dlk ANZEIGE

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NEUE-WIRTSCHAFT.COM

AUSLANDSENTSENDUNG ERFOLGREICH GESTALTEN

Friedrich Merz ist Rechtsanwalt, Chairman der BlackRock Asset Management Deutschland AG und ehemaliger Vorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion. Seit 2009 ist Friedrich Merz Vorsitzender der Atlantik-Brücke, einem Verein, der die transatlantische Verständigung mit hochrangigen Konferenzen, Diskussionsrunden und Studienreisen in Deutschland und den USA fördert. Der Atlantikbrücke gehören rund 500 Persönlichkeiten aus Politik, Medien, Wirtschaft und Wissenschaft an. Wie wichtig sind die internationalen Handels-

beziehungen Deutschlands zu den USA und Kanada? Und wie schlagen diese sich auf den Produktionsstandort Deutschland nieder? Die Handelsbeziehungen zwischen Europa und Amerika einschließlich des Marktes in Kanada sind die größten und stabilsten Handelsbeziehungen zwischen zwei Wirtschaftsräumen, die es überhaupt auf der Welt gibt. Mehrere Hunderttausend Arbeitsplätze sind auf beiden Seiten des Atlantiks nur deshalb entstanden, weil es diesen Warenaustausch gibt. Unser Wohlstand in Deutschland wäre ohne diese Handelsbeziehungen signifikant kleiner. Herr Merz, das transatlantische Freihandelsab-

kommen TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) zwischen der Europäischen Union und den USA wird derzeit heftig diskutiert. Das Abkommen gilt als komplex, weil es viele Lebensbereiche betrifft. Was sind für Sie die Vorteile des Abkommens? Es gibt aus meiner Sicht zwei wesentliche Vorteile: Zum einen werden Europa und Amerika mit diesem Abkommen die Standards setzen für den internationalen Handel

Foto: jehafo – fotolia.com

„Die Handelsbeziehungen zwischen Europa und Amerika sind die größten und stabilsten Handelsbeziehungen zwischen zwei Wirtschaftsräumen.“

auf der Welt in Sachen Technologie. Das, was uns in Europa mit dem Binnenmarkt gelungen ist, können wir jetzt auf eine nahezu doppelt so große Ebene übertragen, nämlich auf den größten, dann zusammenhängenden Wirtschaftsraum der Welt. Wir können uns damit für einige Jahre die technologische Führung auf den globalen Märkten sichern. Zum zweiten ist der Vertrag auch ein Beleg dafür, dass Europa und Amerika strategisch miteinander partnerfähig bleiben. Das ist angesichts der großen Herausforderungen, denen wir uns in der Welt ausgesetzt sehen, von großer Bedeutung. Was entgegnen Sie den Kritikern von TTIP, die

ja durchaus berechtigte Sorgen haben. Immer wieder wurde ja das Thema Intransparenz angesprochen, private Schiedsgerichte und ähnliches? Die Kritiker werden sehen, dass ein beträchtlicher Teil ihrer Befürchtungen unbegründet ist, da die Themen, die Gegenstand der Kritik vor allem in Deutschland sind, in dem Vertrag gar nicht enthalten sind. Und wenn über Standards Vereinbarungen getroffen werden, etwa über Lebensmittel- oder Verbraucherschutzstandards, dann werden die höchst möglichen Standards vereinbart, nicht die niedrigsten. Es gibt keine Regulierung nach unten. Alles andere wäre politisch auch gar nicht durchzusetzen, weder in Europa noch in Amerika. Welche Chancen sehen Sie vor allem für den

europäischen und deutschen Mittelstand in diesem Abkommen? Der Mittelstand wird am meisten vom Abkommen profitieren, nicht die immer

wieder zitierte „Großindustrie“. Für den Mittelstand hat die Anpassung der Normen und Standards deshalb eine so überragende Bedeutung, weil gerade der Mittelstand keine Möglichkeit hat, mit großen Stabsabteilungen und vielen Beratern unterschiedliche Märkte zu bedienen. Wir befinden uns im amerikanischen Wahl-

kampf. Der republikanische Präsidentschaftskandidat geriert sich eher als Anti-Freihändler, könnte das Abkommen eventuell dadurch bedroht sein? Wie korrespondiert vor allem das TTIP mit der Haltung der amerikanischen Regierung, das den „Buy American Act“ propagiert? Der Wahlkampf in Amerika ist naturgemäß nach innen auf die amerikanischen Wähler ausgerichtet und bekommt durch die starke Polarisierung auf beiden Seiten auch eine gewisse Zuspitzung in diesen Fragen. Ich bin mir sicher, dass es im Kongress nach den Wahlen eine Zustimmung zu diesem Abkommen gibt, vorausgesetzt, die amtierende Regierung und die EU-Kommission kommen noch in diesem Jahr zu einem Abschluss der Verhandlungen.

Text: Frank Tetzel

FAKTEN Friedrich Merz, geboren 11. November 1955 in Brilon im Sauerland, ist deutscher Rechtsanwalt, Manager und ehemaliger Politiker (CDU/CSU). Von 1985 bis 1986 war er als Richter am Amtsgericht Saarbrücken tätig. 1989 wurde er in das Europäische Parlament gewählt, dem er bis 1994 angehörte. Merz war von 1994 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Wissenstransfer, Technologieaustausch, bessere Kommunikation zu Kunden und die wachsende Globalisierung sind nur einige Gründe für Unternehmen, Mitarbeiter ins Ausland zu entsenden. Doch bevor die Reise für den Arbeitnehmer losgehen kann, gibt es für die Unternehmen einiges zu beachten. Je besser die einzelnen Schritte bis zur Auslandsentsendung geplant werden, umso weniger Probleme entstehen im Nachhinein. Meistens muss ein neuer Arbeitsvertrag her, der u. a. den Verantwortungsbereich des Mitarbeiters im Ausland, Arbeitszeiten, Arbeitsentgelt und vieles mehr neu und klar für beide Seiten regelt. Steuer- und sozialversicherungsrechtliche Aspekte oder auch der Abschluss einer zusätzlichen Auslandskrankenversicherung müssen berücksichtigt und im Vorfeld geordnet werden. Auch bei der Wahl des Entsendungskandidaten muss genau hingeschaut werden. Soziale Kompetenzen, physische und psychische Belastbarkeit spielen ebenso eine große Rolle, wie die Familiensituation und die Unterstützung durch den Lebenspartner. Das alles stellt große Anforderungen an die Personalverantwortlichen der Unternehmen. Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und auch Personaldienstleister können hier kompetent weiterhelfen. ANZEIGE

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AKTUELLES – NEUE-WIRTSCHAFT.COM

Seit dem 1. Mai des Jahres ersetzt der Zollkodex der Europäischen Union offiziell das bis dahin gültige Zollrecht.

Die neuen Regelungen, die Prozesse langfristig vereinfachen und der Europäischen Kommission zudem mehr Handlungsfreiheit geben sollten, werden in den kommenden Jahren jedoch erst sukzessive zur Anwendung kommen. Wichtige Änderungen sind etwa die Aufwertung der Zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten (Authorised Economic Operators/AEO), eine vereinfachte Handhabung des Zollschuldrechts und die Umstellung auf europaweit vereinheitlichte IT-Systeme zur elektronischen Abfertigung von Gütern, die jedoch nicht vor 2024 erwartet wird. Mathias Krage, Präsident des Deutschen

NEUE VGMRICHTLINIE Ihr Ziel sind die Sicherheit der Menschen an Bord und die Vermeidung von wirtschaftlichen Verlusten. Die neue VGM-Richtlinie der SOLAS (In-

ternational Convention for the Safety of Life at Sea) regelt in der Seeschifffahrt die Überprüfung von Gewichten der an Bord verladenen Container. Falsche Angaben waren in der Vergangenheit ein Auslöser von schweren Unfällen, die erhebliche Gefahren für die Besatzung, das Risiko von Umweltschäden und den Verlust von Ladung bedeuten können. Seit dem 1. Juli 2016 ist der Shipper, in der Regel ist das der Spediteur oder Verlader, verpflichtet, das verifizierte Bruttocontainergewicht (Verified Gross Mass/VGM) rechtzeitig an den Reeder zu melden. Container ohne die Angabe der VGM dürfen nicht mehr an Bord genommen werden. Die Deklaration kann auf den Seefrachtpapieren oder dem Zolldeklarationspapier erfolgen und mittels der neuen Schnittstelle VERMAS elektronisch an die Reederei übermittelt werden. Was „rechtzeitig“ bedeutet, legt diese nach ei-

genen Vorgaben fest: Meist liegt die Frist zwischen zwölf und 36 Stunden vor der Ankunft des Schiffes. Gewogen werden der beladene, verschlossene Container oder aber Waren, Packmittel und der leere Container in einzelnen Schritten. Beachten müssen Exportunternehmen

aktuell auch Änderungen im Bereich Warenursprung und Präferenzen (WUP). Durch Präferenzabkommen der Europäischen Union mit verschiedenen Drittländern und Handelszonen erhalten sie Zollvergünstigungen für berechtigte Produkte. Die Waren müssen dafür bestimmte Ursprungsregeln erfüllen, die durch Lieferantenerklärungen nachgewiesen werden können. Seit Inkrafttreten des Unionszollkodex Anfang Mai 2016 dürfen nun etwa Langzeitlieferantenerklärungen für maximal zwei Jahre ausgestellt werden. Betroffene Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich mit den Neuerungen im Bereich WUP intensiv zu befassen, um Beanstandungen vorzubeugen. Text: Ulrike Christoforidis

Speditions- und Logistikverbandes e.V. (DSLV), betrachtet die aktuelle Umsetzung des Unionszollkodex (UZK) ausgesprochen kritisch: „Weder wurde das Zollrecht verschlankt noch vereinfacht. Moderne Zollverfahren wie die zentrale Zollabwicklung oder Selbstveranlagung bleiben weiterhin Visionen.“ Einer der wenigen Vorteile des UZK, so erläutert Krage, sei die von der Wirtschaft geforderte Abkehr vom Strafzollgedanken. „Bei nicht vorsätzlichen Verstößen gegen Zollvorschriften entsteht zwar nach wie vor die Zollschuld, erlischt aber wieder, wenn kein Täuschungsversuch vorliegt und nachträglich alle Förmlichkeiten erfüllt werden.“ Die Branche sei in Sachen UZK exzellent aufgestellt, über die Hälfte der in Deutschland registrierten ca. 8000 AEO

sind Spediteure und Zollagenten. „Sie haben modernste IT-Zolllösungen im Einsatz und wickeln für zahlreiche Industrie- und Handelsunternehmen das komplette Zollgeschäft ab.“ Dennoch stünden Speditions- und Logistikunternehmen durch die Vorschriften des UZK vor etlichen Herausforderungen: „Sie müssen sich künftig nicht nur mit dem Unionszollkodex und den Durchführungsvorschriften sondern parallel auch noch mit einem Übergangsrechtsakt auseinandersetzen, der die Zeit bis zur vollständigen Realisierung der IT-Prozesse regelt.“ Da sowohl die deutsche Zollverwaltung als die Wirtschaftsbeteiligten aufgrund der massiven Verzögerungen in Brüssel kaum Zeit hatten, sich auf die Neuerungen einzustellen, gelte bis auf weiteres ein Großteil des alten Rechts fort, bestehende Bewilligungen würden bis April 2019 sukzessive umgestellt. Immerhin: Der befürchtete „Super-GAU“ zum 1. Mai 2016 sei dadurch ausgeblieben. „Rechtliche Nachbesserungen sind drin-

gend notwendig, die EU-Kommission erarbeitet zur Zeit anhand der Vorschläge von nationalen Verwaltungen und Wirtschaftsverbänden Listen, welche Vorschriften in der Praxis nicht umsetzbar sind und überarbeitet werden müssen. Dringlichstes Anliegen aus deutscher Sicht ist die vorübergehende Verwahrung, für die laut UZK neuerdings auch eine Sicherheitsleistung erforderlich sein soll, was zahlreiche Unternehmen beispielsweise im Hamburger Hafen zum Erliegen bringen würde.“ Text: Ulrike Christoforidis

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Wer das Wort „Nettolohnoptimierung“ bei Google eingibt, wird mit vielen Treffern belohnt. Zahlreiche Firmen haben sich auf unterschiedliche Angebote spezialisiert. Ein Modell, das sich insgesamt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer rechnen soll. Denn bestimmte Zusatzleistungen seitens des Arbeitgebers sind steuerfrei.

Tankgutscheine oder Internetta-

rife, Restaurantschecks, Erholungsbeihilfen und Beiträge zur Kinderbetreuung. Viele Unternehmen bieten ihren Arbeitnehmern diese Benefits an. Im Gegenzug werden die Bruttoarbeitslöhne gekürzt. Bei einem Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern können so schnell bis zu 100.000 Euro an Personalkosten pro Jahr gespart werden. Dabei wird in drei Modellen

unterschieden:

• Im Motivationsmodell werden

die Vergünstigungen im Rahmen der üblichen Gehaltserhöhungen eingesetzt. Der Arbeitgeber ist frei in der Umsetzung und Einführung, eine Zustimmung des Arbeitnehmers ist nicht erforderlich. So kann der Unternehmer die Nettolohnoptimierung dazu nutzen, um im Vergleich zu einer normalen Gehaltserhöhung einen höheren Nettobetrag für den Arbeitnehmer zu erreichen.

Nettolohnoptimierung soll sich insgesamt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer rechnen, denn bestimmte Zusatzleistungen seitens des Arbeitgebers sind steuerfrei.

• Das Rettungsmodell wird

oft von Unternehmen in der Krise oder bei einer Sanierung angewandt. Hier werden die Lohnkosten für die Arbeitnehmer deutlich reduziert, obwohl der Arbeitnehmer am Ende des Monats den gleichen Nettozufluss hat. Nachteile in der Sozialversicherung (Rente), die durch eine starke Absenkung des Bruttobeitrages entstehen, sollten jedoch durch Absicherungen des Arbeitgebers aufgefangen werden. Dieses Model bedarf der Zustimmung der Mitarbeiter. • Das Teilungskonzept schafft für

beide Seiten einen Vorteil. Der

Arbeitgeber kann die Bruttolohnkosten senken, der Arbeitnehmer hat mehr Geld in der Tasche, weil er einen Teil seines Einkommens durch steuerlich privilegierte Vergütungen erhält. Auch dieses Model bedarf der Zustimmung durch den Arbeitnehmer. Und auch hier muss der Arbeitgeber für einen adäquaten Ausgleich bei den Sozialversicherungsbeiträgen sorgen. Allen drei Varianten ist eines

gleich – sie schädigen die Einnahmen der Sozialversicherungen. Die Rentenkassen bekommen weniger Geld, die Beiträge zur Krankenkasse und Arbeits-

WEITERBILDUNGSZERTIFIKATE MIT WERT

„Bei einer Nettolohnoptimierung wird in drei Modellen unterschieden: Motivation, Rettung und Teilung.“ losenversicherung sinken. In einem aktuellen Urteil des Landessozialgerichtes Stuttgart (AZ L 11 R 4048/15 vom 10.05.2016) wurde die Klage der Rentenkasse teilweise abgewiesen. Die Absenkung des Bruttoarbeitslohnes war wirksam. Auf die zusätzlichen Arbeitgeberleistungen (Erholungsbeihilfen, Essensschecks) dürfen keine weiteren Sozialversicherungsbeiträge nachgefordert werden. Bei den Personalrabatten und einer Reinigungspauschale sah das Gericht die Voraussetzungen für eine Beitragsfreiheit allerdings nicht erfüllt. Unternehmer und Arbeitgeber

sollten sich also gründlich informieren bevor sie das Thema „Nettolohnoptimierung“ angehen. Es soll ja für beide Seiten eine Win-win-Situation sein. Text: Jörg Wernien

Foto: contrastwerkstatt – fotolia.com

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Wer weiterkommen will, muss sich qualifizieren. Gerade im Bereich der Logistik mit einer rasanten technischen Entwicklung und einer immer weiter fortschreitenden Globalisierung müssen Arbeitnehmer ständig „up to date“ sein. So sind Weiterbildungen, ob nun selbstfinanziert oder durch den Arbeitgeber gefördert, quasi ein Muss. Doch der Dschungel an Bildungsangeboten ist groß. Wer Zusatzqualifikationen erwerben will, sollte genau hinsehen bei der Wahl des Fortbildungsinstituts. Da es weder staatliche noch gesetzliche Vorgaben für Schulungen und Fortbildungsseminare gibt, sind die Akademien frei in der Gestaltung ihrer Angebote. Prüfungen können frei ausgestaltet und Abschlüsse oder Zertifikate ebenso frei vergeben und benannt werden. Wer sich beispielsweise beim TÜV Rheinland weiterbildet, erhält ein Zertifikat, das auf den Grundsätzen der Norm Din EN ISO 17024, ein weltweit anerkanntes Regelwerk, das eine internationale Vergleichbarkeit ermöglichen soll, basiert. Anerkannte und geregelte Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildungen werden von der Bundesvereinigung Logistik in Zusammenarbeit mit dem BVL Campus und auch von den jeweiligen Industrie- und Handelskammern angeboten. ANZEIGE

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