Neues Retailmanagement #3

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EINE UNABHÄNGIGE THEMENZEITUNG VON EUROPEAN MEDIA PARTNER

NEUES RETAILMANAGEMENT MIT FOKUS AUF DEN OMNI-CHANNEL-HANDEL

NR 3 | FEBRUAR 2017 ANALYSEWIRTSCHAFT.DE

„Eine angenehme und blendfreie Ausleuchtung wirkt sich positiv auf unser Empfinden aus.“ Vier Experten zum Thema Beleuchtung im Retailbereich. Was ist bei der Lichtgestaltung zu beachten? Was sind trendige und individuelle Lichtlösungen? Welche Technik ist nachhaltig und kosteneffizienz? Seite 9

„Das Verschmelzen von On- und Offline-Welt gilt es für Händler zu bewältigen.“ Die Zukunft des Handels ist Multi-Channel. Lesen Sie das Vorwort mit Angela SchmidtWillacker vom GfK. Seite 2

AKTUELLES

50 Jahre EuroShop

Was gibt es neues im Ladenbau? Welche Trends setzen die Ketten und Einzelhandelsunternehmen im nächsten Jahr und worauf können sich Kunden in der Zukunft beim shoppen freuen? Ein Besuch der „EuroShop“ Messe beantwortet diese Fragen. Seite 5

TRENDS

Neue Trends im Store Design

KLAUS STRIEBICH

MANAGING DIRECTOR LEASING DER ECE

„Heute müssen Händler alle drei bis fünf Jahre ihr Ladenbaukonzept überdenken.“ Lesen Sie mehr auf Seite 6

Der stationäre Einzelhandel kämpft gegen die Konkurrenz aus dem Web. Immer mehr Umsätze wandern zu den großen Online-Händlern ab. Aber es gibt Hoffnung. Seite 10

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VORWORT – ANALYSEWIRTSCHAFT.DE

„Das Verschmelzen von On- und OfflineWelt gilt es für Händler zu bewältigen.“ Angela Schmidt-Willacker GfK

DIE ZUKUNFT DES HANDELS IST MULTI-CHANNEL

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it ihren Weihnachtskampagnen #Zeitschenken und #ZeitGeschenk haben Edeka und Otto ein hochrelevantes Verbraucherthema aufgegriffen. Denn Zeit oder vielmehr der Mangel an Zeit prägt heute unser Leben, verändert, wie wir arbeiten und kommunizieren und beeinflusst unser Konsumverhalten. Auch der Handel spürt die Auswirkungen dieser Entwicklung ganz unmittelbar, denn wer (zeit-)gestresst ist, hat weniger Lust zum Einkaufen. Wenig überraschend haben die Verbraucher ihre Shoppingtrips in den letzten vier Jahren um fast sechs Prozent reduziert und nutzen häufig bevorzugt die gleichen, logistisch günstigen Einkaufsstätten – etwa auf dem Arbeitsweg. Gleichzeitig wächst der Anteil des E-Commerce am gesamten Einkaufsvolumen und Mobile Shopping nimmt immer mehr Fahrt auf – ein Trend, bei dem die Faktoren Zeit und Convenience ebenfalls eine Rolle spielen. Um den „Connected Consumer“, also den vernetzten Verbraucher, auf allen Kanälen anzusprechen, ist folglich eine Neudefinition der Händler-Kunden-Beziehung unbedingt notwendig. Die traditionellen Erfolgsfaktoren des Handels – Auswahl, Preis, Komfort und Kauferlebnis – spielen dabei weiterhin eine große Rolle.

Für den Handel wird es zukünftig entscheidend sein, die jeweiligen Stärken der unterschiedlichen Kanäle richtig auszuspielen und die Aktivitäten optimal in ein Gesamtkonzept zu integrieren. Der stationäre

Folgen Sie uns:

Handel kann besonders dann Kunden ins Geschäft locken, wenn er mit In-Store Erlebnissen und innovativen Shop-Konzepten überzeugt. Und das vor allem bei den „Millenials“ (Jahrgang 1982-1996), bis die bereits jetzt gut 15 Prozent aller Privathaushalte in Deutschland ausmachen. Denn obwohl die jüngere Generation besonders online-affin ist und im Bereich Non-Food rund 30 Prozent ihrer Einkäufe im Internet erledigt – immer öfter auch mobil – räumen sie dem gemeinsamen Shoppen mit Freunden und Familie einen hohen sozialen Stellenwert ein. Dieses Verschmelzen von On- und Offline-Welt gilt es für Händler zu bewältigen. So kann es beispielweise sinnvoll sein, ein erfolgreiches Instore-Erlebnis auch im Online-Shop zu spielen und so eine Integration der beiden Kanäle umzusetzen. Gleichzeitig muss sich der Handel mit einer Reihe neuer Entwicklungen auseinandersetzen. Welche Rolle spielen heute schon Konzepte wie Click and Collect und wie werden sie sich weiterentwickeln? In welcher Weise verändert Mobile Payment die Spielregeln? Wie können Social Media Kanäle noch effizienter genutzt werden? Dem Handel stehen also vielfältige Wege der Kundenkommunikation offen. Umso entscheidender ist es, eine Strategie zu entwickeln, bei der die zielgruppengerechte Ansprache im Fokus steht. Damit dies gelingt, müssen Händler die Bedürfnisse ihrer Kunden und deren Einkaufverhalten genau kennen.

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EBRU EMPFIEHLT! Ich empfehle Ihnen den Artikel auf Seite 5 über den reta-Award, der zum 10. mal auf der EuroShop verliehen wird. Ebru Sahin, Project Manager

INHALT 4

Expertenpanel – Omni-Channel

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50 Jahre EuroShop

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Titelstory – Klaus Striebich

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Erlebniswelten im Einzelhandel

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Wandlung im Einzelhandel

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Expertenpanel – Lichtdesign

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Neue Trends im Store Design

NEUES RETAILMANAGEMENT Project Manager: Ebru Sahin ebru.sahin@europeanmediapartner.com Geschäftsführer: Redaktionsleiter: Layout und Anzeigengestaltung: Lektorat: Titelbild: Distribution: Druck:

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KEINE ANGST VOR AMAZON FRESH

Supermärkte fürchten, der Lebensmittel-Lieferdienst Amazon Fresh könnte bald in Deutschland starten. Mit NCR Power Picking können sie sich dafür rüsten.

Rund 170 Milliarden Euro geben wir Jahr für Jahr für Lebensmittel aus. Doch nur etwa ein Prozent davon entfällt auf Online-Einkäufe. Kunden haben Bedenken, dass online bestellte Waren nicht den gewünschten Frische- oder Reifegrad haben. Denn bei zentraler Abwicklung können individuelle Wünsche nur begrenzt berücksichtigt werden. Hier setzt die NCR Lösung Power Picking für Click & Collect Internetbestellungen an. Sie ermöglicht es Kunden, ihre Präferenzen zu der bestellten Ware anzugeben und Händlern, diese Wünsche in ihrem Filialnetz mühelos zu erfüllen. Möchten Kunden beispielsweise grüne Bananen, aber eine mittelreife Avocado und Tomaten aus der Region? Kein Problem. Die Lösung übersetzt Onlinebestellungen in den

Ablauf von stationären Einkäufen und führt Supermarkt-Mitarbeiter auf optimierten Wegen durch den Laden zu den bestellten Waren. So können mehrere Aufträge parallel schnell und fehlerfrei zur Abholung vorbereitet werden und Wünsche zum Reifegrad leicht berücksichtigt werden. Die guten Marktaussichten rufen immer mehr Anbieter auf den Plan. Lebensmitteleinzelhändler sollten das verbleibende Zeitfenster nutzen, um sich jetzt darauf einzustellen.

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DER HANDEL AUF DEM WEG ZUM OMNI-CHANNEL – ANALYSEWIRTSCHAFT.DE

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Dr. Eva Stüber, Leiterin Research & Consulting am Institut für Handelsforschung (IFH) Köln

Stephan Tromp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer Handelsverband Deutschland (HDE)

Michael Bayer, globaler Vertriebsvorstand NCR

Erfolgreiche Händler haben heutzutage die Bedürfnisse ihrer Kunden stets im Blick und all ihre gesamten Aktivitäten gezielt darauf ausgerichtet. Damit das gelingen kann, müssen die jeweiligen Kundenzielgruppen mit allen ihren Bedürfnissen und Wünschen jedoch zuerst identifiziert werden. Zu den Kernanforderungen von Konsumenten gehören die Verfügbarkeit der Produkte, die Beratung und das Erlebnis – das sind die „klassischen“ Einzelhandelstugenden – sowie immer stärker Convenience.

Die Digitalisierung verändert den Einzelhandel nachhaltig und tiefgreifend. Wer heute digital nicht existiert, den gibt es für viele Kunden nicht mehr. Online-Handel und stationärer Handel werden sich immer weiter verknüpfen. Die Kunden werden noch einfacher die Vorteile aus beiden Welten nutzen können.

Auch wenn die Branche seit Jahren über Omni-Channel redet, tun sich viele Einzelhändler noch sehr schwer damit, diese Strategie auch umzusetzen. Die Herausforderung besteht darin, dass viele Kanäle im Einzelhandel immer noch getrennt voneinander betrieben werden. Doch Omni-Channel-Prozesse betreffen das gesamte Unternehmen – von der Filiale über die Logistik bis hin zu Dienstleistungspartnern wie etwa Betreibern von E-Commerce-Plattformen.

Diese Anforderungen müssen zunächst in jedem einzelnen Kanal exzellent bedient werden. Und erst wenn diese Performance stimmt, kann das Kundenerleben durch Cross- beziehungsweise Omni-Channel-Aktivitäten weiter verbessert werden. Daraus folgt, dass Cross-Channel somit nicht blind verfolgt werden darf. Diese Ansätze sind kein Selbstläufer, sondern sie führen nur zu einem Erfolg, wenn die Basis stimmt. Aktuell sehen wir jedoch häufig, dass Cross-Channel als übergreifende Lösung für alle möglichen Probleme eingesetzt wird. Das wird aber jedoch nur bei im Kern funktionierenden Geschäftsmodellen möglich sein. Wenn Händler heute kein Alleinstellungsmerkmal haben, werden sie dies mit Cross-ChannelAnsätzen auch nicht erreichen können.

Schon aktuell beobachten wir, dass immer mehr bisher reine Online-Händler auch in die stationäre Handelswelt drängen. Gleichzeitig bauen immer mehr stationäre Händler einen Online-Shop auf. Das liegt auch daran, dass der Online-Handel weiterhin der Wachstumstreiber im Einzelhandel bleibt. Für 2016 erwartet der HDE ein Umsatzplus von elf Prozent auf dann 44 Milliarden Euro. Immer mehr Warengruppen mit bislang geringer Online-Bedeutung finden ihren Weg ins Internet. Darüber hinaus werden auch die stationären Geschäfte zunehmend digitaler. Innovationen ermöglichen neue Serviceleistungen für die Kunden. Mit Hilfe von Location Based Services bekommen die Kunden Gutscheine und Angebote auf ihre Smartphones gesendet oder sie werden digital durch die Läden zu den passenden Angeboten navigiert. Die große Verbreitung von Smartphones bietet den Händlern die Chance, Indoor-Navigation oder Verfügbarkeitsabfragen anzubieten. Über Tablets in den Läden können Kunden oder Mitarbeiter recherchieren, ob die gewünschte Ware auf Lager ist oder sie direkt bestellen, möglicherweise gleich im hauseigenen Online-Shop.

Die Daten müssen zusammengeführt werden, damit Einzelhändler sowohl ein Komplettbild ihrer Kunden erhalten als auch ein einheitliches und konsistentes Bild nach außen tragen. Das erfordert Investitionen, die mit Blick in die Zukunft getätigt werden müssen, denn die technologische Entwicklung schreitet schnell voran. Erschwerend kommt hinzu, dass sich nahezu jeder Händler in Deutschland in einem anderen Stadium in der Umsetzung von Omni-Channel-Konzepten befindet. Es gibt also kein Patentrezept, das sich per Consulting-Strategie verordnen lässt. Daher setzen immer mehr Einzelhändler auf offene Omni-Channel-Plattformen, wie Retail ONE, die Daten aus bestehenden Kassen- und Omni-Channel-Systemen zusammenführen und für andere Anwendungen zur Verfügung stellen können. Damit schaffen sie die Basis für den echten Transformationsprozess zu Omni-Channel. Statt Systeme komplett zu erneuern, können Einzelhändler auf ihren bestehenden Systemen aufbauen und in ihrem eigenen Tempo neue Angebote und Services für Kunden bereitstellen.

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ANALYSEWIRTSCHAFT.DE ANALYSEWIRTSCHAFT.DE – AKTUELLES

SEIT 50 JAHREN ERFOLGREICH – DIE „EUROSHOP“ Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann

Foto: Intuitive Fotografie Köln

Was gibt es neues im Ladenbau? Welche Trends setzen die Ketten und Einzelhandelsunternehmen im nächsten Jahr und worauf können sich Kunden in der Zukunft beim shoppen freuen? Ein Besuch der „EuroShop“ Messe beantwortet diese Fragen. Ulrich Spaan, Mitglied der Ge-

schäftsführung beim EHI Retail Institut, ist seit knapp 17 Jahren verantwortlich für die Messe „EuroShop“ in Düsseldorf. Die Messe für den Einzelhandel in Düsseldorf ist weltweit führend in der globalen Retailwelt. „Die EuroShop hat sich ständig wei-

terentwickelt. Alles was mit der Digitalisierung zu tun hat, ist hinzugekommen und hat inzwischen eine große Bedeutung auf der Messe“, so Ulrich Spaan. Themen auf der ersten Messe vor rund 50 Jahren waren „Die moderne Drogerie“ oder „Tiefkühlkost – die Ware der Zukunft“. „Wir haben neue Bereiche ausgebaut. Allein das Thema Beleuchtung macht jetzt anderthalb Hallen aus, die Kälte- und Klimatechnik hat sich extrem weiterentwickelt,“ erklärt Ulrich Spaan. In Deutschland begannen die

SB-Märkte das Land zu erobern, die Tante-Emma-Läden verschwanden, die Gebrüder Aldi starteten mit dem damals revolutionären Discountprinzip.

kaufen. Da wird sich noch viel tun, aber nicht jeder wird da mithalten können,“ befürchtet Ulrich Spaan. „Die Verkaufsflächen werden zurückgehen, die Läden werden kleiner. Dafür werden die Angebote viel besser auf die Kundschaft zugeschnitten.“ Welche Handelsunternehmen schon

Ulrich Spaan, Mitglied der Geschäftsführung beim EHI Retail Institut, ist seit knapp 17 Jahren verantwortlich für die Messe „EuroShop“ in Düsseldorf.

Heute ist die Messe international,

60 Prozent der Besucher und Aussteller kommen aus aller Welt. „Die EuroShop hat einen globalen Leitcharakter, es gibt keine vergleichbare Messe auf der Welt. Besonders für Ketten und Filialunternehmen sowie für die Marken und Brands, die eigene Shops betreiben, ist die Messe leitend“, betont Spaan schon ein wenig stolz.

Alle drei Jahre findet die Messe in

Düsseldorf statt. Für den März 2017 haben sich 2.500 Austeller angemeldet, die Ausstellungsfläche wurde auf rund 120.000 m² erweitert. Gerade weil der Online Handel in Deutschland auch in diesem Jahr wieder um 10 % zulegen wird, ist das Thema Retail besonders wichtig. „Die Kunden erwarten ein Einkaufserlebnis, sie wollen das Produkt erfah-

„Der Einzelhandel muss sich gewaltig verändern.“ ren und anfassen können. Die Beratung im Geschäft, Einkaufen als Freizeitgestaltung, das wird auch in Zukunft nicht wegfallen“, so Messemanager Ulrich Spaan. Der Einzelhandel muss sich gewaltig verändern, da ist sich Spaan sicher, um auch in Zukunft bestehen zu können. „Es gilt für alle Branchen, dass man dem Kunden mehr bieten muss. Heute will keiner mehr aus Pappkartons von Paletten unter grellem Neonlicht seine Waren

in der Zukunft angekommen sind, zeigt der „reta-Award“. Ein Preis, der seit 10 Jahren jährlich in vier Kategorien an innovative Unternehmen vergeben wird. „Wir zeichnen die Handelsunternehmen selber aus. Der Preis hat inzwischen ein sehr hohes Ansehen, was wir auch an der Anzahl der Einreichungen merken“, so Ulrich Spaan, der die Awards mit organisiert. Eine Jury aus Experten bewertet dann in vier Kategorien Technologien und Konzepte. Wer die begehrten Awards für das Jahr 2017 verliehen bekommt, wird auf der EuroShop am 6. März 2017 in Düsseldorf bekanntgegeben. Text: Jörg Wernien

FAKTEN Alle drei Jahre veranstaltet die Düsseldorfer Messe GmbH die „EuroShop“. Sie ist die weltweit größte Messe für den Bereich Retail. Vor drei Jahren besuchten fast 110.000 Besucher die Messe. Vom 05.03.2017 – 09.03.2017 findet die EuroShop auf dem Messegelände in Düsseldorf statt, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr.

FRAGEN AN PANAGIOTIS KARASAVVOGLOU

Herr Panagiotis Karasavvoglou, Country Manager Deutschland bei SIX Payment Services GmbH

Wie sicher ist das Bezahlen mit dem Handy? Aus unserer Sicht ist es sehr sicher, es kommt allerdings auf die tatsächliche eingesetzte Zahlungslösung an. Wir ersetzen beim Zahlungsvorgang die eigentlichen Kartendaten mit einem Platzhalter (Token). Es wird also nicht mit den echten Daten des Karteninhabers gearbeitet. Sollten diese Platzhalter-Daten dennoch abgefangen werden, können die Hacker damit nichts anfangen.

Shoppen und Einkaufen mit dem Handy – in den USA gang und gebe – Was passiert bei uns? Ausgehend von immer dynamischeren Einkaufserlebnissen mit Tablet und Handy, ist das die Zukunft. Keiner bezahlt gerne auf umständliche Art und Weise. Aber mit dem Handy und anderen innovativen Lösungen kann das Bezahlen auch einfach und bequem sein.

Womit bezahlen wir in zehn Jahren? Wir werden dann immer noch in einer Hybridgesellschaft sein, Bargeld und Karten werden nicht verschwinden. Es wird aber eine Vielzahl von ganz neuen Möglichkeiten geben um zu konsumieren und am Ende dann auch die Rechnung zu begleichen. SIX ist in allen Systemen gut aufgestellt und wir sehen da sehr optimistisch in die Zukunft. ANZEIGE

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SO WIRD IT SMART.


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Die Einzelhandelslandschaft ist von großer Dynamik geprägt, der Wettbewerbsdruck steigt. Klaus Striebich engagiert sich für eine Weiterentwicklung der Branche und warnt davor, den Kunden aus dem Blick zu verlieren. Am letzten verkaufsoffenen Sonntag ist es in

den Läden des Alstertal-Einkaufszentrums (AEZ) in Hamburg unglaublich voll. Auf den Sitzbänken und im Gastronomiebereich verschnaufen die Shopper mit ihren prall gefüllten Einkaufstaschen. Der Anblick freut Klaus Striebich, den Managing Director Leasing der ECE, die in 14 Ländern aktiv ist und 199 Center managt. „Die Erfahrung zeigt, dass unsere Kunden an den verkaufsoffenen Sonntagen erheblichen zusätzlichen Umsatz generieren“, berichtet Striebich. Die Tatsache, dass der Online-Handel weiter wächst, lässt ihn vergleichsweise kalt. „Online und Offline verschmelzen immer mehr, sie helfen und unterstützen sich gegenseitig“, ist der Branchenkenner überzeugt. Der Beweis dafür seien neue Formate, Konzepte und Themen, mit denen der Einzelhandel immer wieder daherkomme. So hätten beispielsweise der Online-Optiker Mr. Spex oder auch My Müsli den virtuellen und stationären Handel miteinander verknüpft, indem sie eigene Geschäfte in deutschen beziehungsweise in US-amerikanischen Malls eröffnet haben. „Und da werden noch mehr grenzüberschreitende internationalisierbare Omni-Channel-Konzepte auf uns zukommen“, prognostiziert Striebich. Für ihn sind es im Wesentlichen drei Ent-

wicklungen, die die Retail-Branche derzeit antreiben. Erstens: Die zunehmende Informationsflut, durch die der Verbraucher informierter denn je und den Mitarbeitern vor Ort teilweise sogar schon voraus ist. Zweitens: Die dramatisch zulegende Schnelligkeit, die sich etwa darin zeigt, dass die Zyklen im Ladenbau sich in den letzten Jahren halbiert haben: „Heute müssen Händler alle drei bis

fünf Jahre ihr Ladenbaukonzept überdenken. Das bringt natürlich hohe Investitionen mit sich“, sagt Striebich. Und schließlich hat sich auch die Rolle des Kunden gewandelt – hin zu mehr Individualität einerseits, hin zu Anspruch und Selbstbewusstsein andererseits. „Daraus ergibt sich, dass der Kunde mehr Macht hat. Aus diesem Grund ist der Handel heute mehr denn je gefordert, seine Bedürfnisse und Notwendigkeiten zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Das ist die Basis des Erfolgs“, so das Credo des ECE-Geschäftsführers. „Focus on the customer“ sowie eine konse-

quente Serviceorientierung waren für die ECE schon immer unverzichtbare Grundsätze. Denn Shopping-Center, die vorzugsweise in Innenstadtlagen eröffnet werden, müssen heute ein „Place to be“ sein und einen hohen Erlebnisfaktor bieten. Die Center der ECE bieten diesbezüglich viele Services – vom Same-Day-Delivery über den Himmlischen Service zu Weihnachten bis zu Innovationen rund um das Parken. Und weil Shopping-Center immer mehr auch zum „Place to eat“ werden, sind die Gastro-Flächenanteile stetig angewachsen – eine Entwicklung, die sich in Zukunft weiter verstärken wird. Darüber hinaus seien ein guter Zugang, gepflegte Toiletten sowie ein ansprechendes Design enorm wichtig, erläutert Striebich. Zu den am besten angenommenen Angeboten im Entertainment-Bereich gehört bei der ECE die „Selfie-Box“. Vor einem Greenscreen können Besucher sich vor unterschiedlichen Hintergründen ablichten lassen. Sehr beliebt ist auch die „Love to Shop“-App. Nutzer erhalten damit auf sie zugeschnittene Angebote und für die Shops ist die App das perfekte Tool, um ihre Kunden gezielt anzusprechen. Dazu kommt ein neues Projekt, das gerade gelauncht wird – ein weiteres Beispiel für die Verschmelzung von on- und offline. Um den stationären Handel auf Augenhöhe mit den

NEUE SOFTWARE IM RETAIL BEREICH Foto: amazon

„Die Erfahrung zeigt, dass unsere Kunden an den verkaufsoffenen Sonntagen erheblichen zusätzlichen Umsatz generieren.“ E-Commerce-Playern zu bringen, arbeitet die ECE derzeit daran, dass Kunden sich online über das im Laden verfügbare Angebot informieren, Artikel reservieren und anschließend beim Händler im Shopping-Center kaufen können. Für Striebich zeichnet sich ein erfolgreiches

Shopping-Center auch dadurch aus, dass es einen guten Branchen-Mieter-Mix mit hochkarätigen Ankermietern bietet, wobei sogenannte „Hot Brands“, wie etwa Apple, einen besonderen Anker-Effekt haben. Der Erfolg wird bei der ECE übrigens nicht nur an den Umsätzen, sondern auch an der Umsatzproduktivität gemessen. So steht beispielsweise das Marktplatz-Center Neubrandenburg für eine gute Umsatzproduktivität, das AEZ für eine erstklassige Durchschnittsmiete und das Milaneo in Stuttgart für einen herausragenden Branchen-Mieter-Mix. Grundsätzlich spricht sich der Einzelhandelsex-

perte dafür aus, dass es Sortimentsrestriktionen und Anlieferbeschränkungen nicht geben sollte. Und er erwartet nicht, dass das Gesetz über die Ladenöffnungszeiten demnächst geändert wird: „Aber ein paar mehr offene Sonntage wären schon schön“, meint der bekennende Offline-Shopper.

Text: Chan Sidki Lundius

FAKTEN Klaus Striebich (Jahrgang 1967) verantwortet seit 2003 als Geschäftsführer Leasing die Vermietung bei der ECE. In das Unternehmen trat er 1992 ein. Darüber hinaus ist er Vorstandsvorsitzender des German Council of Shopping Centers. Striebich absolvierte ein Studium der Betriebswirtschaftslehre – Fachrichtung Handel – an der Berufsakademie Mosbach.

Amazon eröffnet Supermarkt ohne Kassen.

In den USA eröffnete jetzt der erste Laden, in dem kein Kunde mehr an der Kasse Schlange stehen muss. Einfach mit dem Smartphone am Eingang einloggen, Produkte in den Korb legen und wieder gehen. Die Rechnung erscheint auf dem Handy und wird automatisch abgebucht. Ein Weg für die Zukunft. Deutschland ist noch nicht ganz so weit, aber die Software-Hersteller machen sich viele Gedanken. Moderne Kassensysteme müssen heute eine Menge leisten. Ob als klassische Touch- oder Display Kasse bis hin zu den mobilen Varianten am Point of Sale für Smartphones und Tablets. Die Hersteller von GK/Retails bieten so ein komplettes System an. Die Umsätze werden im Back-Office gesammelt, die Kasse kann für die Bestellung von Waren programmiert werden, mit den mobilen Geräten können die Kunden schon am Regal die Ware mit dem gleichen Service wie an der stationären Kasse bezahlen. Bei vielen Einzelhandelsunternehmen gewinnt die Daten Cloud an Bedeutung. Hier werden wichtige Informationen über Preise, Lagerhaltung und Kundenverhalten einfach und schnell standortunabhängig bereitgestellt. ANZEIGE

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ERLEBNISWELTEN FÜR DEN EINZELHANDEL

ler in Mannheim, der das Shopping zum ganzheitlichen Erlebnis ausgebaut hat. Sport und edle Designermarken, Essen, Trinken und auf Wunsch einkaufen wie ein VIP mit persönlicher Betreuung.

„Das ist die Zukunft im Einzelhandel. So können die Geschäfte trotz des starken Onlinehandels überleben“, findet Angela Krause, Referentin der Geschäftsführung des dlv – Netzwerk Ladenbau e.V. Sie müssen sich etwas einfallen lassen, die kleinen und großen Einzelhändler in Deutschland. Amazon, Zalando und Ebay machen es dem Handel schwer, in kleinen Randlagen zu überleben. „Die Digitalisierung hält auch in den Stores immer mehr Einzug. Bei LEGO setzt man auf Augmented Reality, der Kunde kann auf einem Bildschirm sehen, wenn er den Karton davorhält, wie sich die Ritterburg

Menschliche Schaufensterpuppen prä-

Etwa 40 Prozent der Konsumenten infor-

Der Einzelhandel steht mit dem Rücken zur

in 3D aufbaut. Eine spezielle Sensortechnik macht das möglich“, so Angela Krause. „Weiter ist eine gute Webseite für jeden Einzelhändler Pflicht, ein Online-Shop für viele eine Möglichkeit, wieder eine Bindung zu den Kunden aufzubauen.“ Der neueste Trend heißt Click & Collect – zuhause bestellen, die Versandkosten sparen und im Store dann die Ware abholen. Der zusätzliche Vorteil – der Kunde kommt persönlich in den Laden und kann vielleicht hier zu weiteren Käufen animiert werden.

Wand im Kampf gegen den Onlinehandel. Immer mehr Menschen bestellen im Netz, lassen sich die Produkte bequem ins Haus liefern. Was bringt den Kunden zurück an den POS (Point of Sale) und was verführt ihn dann auch zum Kauf? „Die Aufgabe des visuellen Marketings wird die Gestaltung glücklicher Städte sein. Stadtlandschaften werden zu Bauernhofidylle, naive Tiermalerei in heiteren Farben, Ökologie, die Spaß macht, internationaler Austausch, optimistische Veränderungen, die Enthusiasten kommen. Die Welt in unseren Städten wird bunter, wir brauchen glückliche Städte und glückliche Menschen. Wir brauchen

mieren noch immer durch einen Blick in das Schaufenster, so Untersuchungen zum Kaufverhalten. Und bis zu 80 Prozent der Kunden führen später ihre Kaufentscheidung auf die dortige Präsentation der Waren zurück. Das Schaufenster hat also mehr denn je seine Berechtigung in einer digitalisierten Welt. „Schaufenster- und Retailgestaltungen müssen schnelllebiger und vor allem attraktiv sein. Das Motto: My beautiful Store – Der Einzelhandel macht mobil im Kampf um die Gunst der jungen Verbraucher. Dieser Trend führt in die Welt des kreativen, stationären Handels. Die Ladengeschäfte zeichnen sich in Zukunft durch viel Liebe zum Detail aus. Designer schaffen reale und beglückende Verkaufsräume. Jedes Geschäft sollte etwas Besonderes sein“, so Klaus Lach vom Verband VMM e.V. „Viele nutzen noch nicht ihre Möglichkei-

ten, präsentieren ihre Waren bieder“, so Klaus Lach. Shopping Apps und digitale Technologien schaffen in Zukunft ein anderes Einkaufserlebnis. „Die Kunden wollen heute unterhalten werden, der POS muss mehr Entertainment bieten. Ein Trend, so wie der von „Hollister“, muss immer wieder aktualisiert werden. Der moderne Einzelhandel wird nur mit immer neuen Strategien überleben“, so Klaus Lach vom Europäischen Verband für Marketing und Merchandising (VMM e.V). Text: Jörg Wernien

Foto: Verbaende Dr.Krause

Wir sind bei Engelhorn, einem Einzelhänd-

gekonntes Design um die grauen Städte zu beleben und fröhlich zu gestalten. Die Städte werden unsere neuen Metropolen des Einkaufs werden.“

sentierten ausgewählte Waren eines Taschenherstellers. Zur Untermalung der Szene gab es Live Musik vor den Schaufenstern. Ein richtiger Weg, findet Klaus Lach, Vizepräsident des Verbandes VISUELLES MARKETING MERCHANDISING e.V. „Die große Aufgabe bei der ‚Verführung‘ am POS besteht darin, die Waren so zu schmücken, dass mit ihnen Geschichten erzählt werden (Story-Telling). Solchen Gestaltungen schenken die Kunden ihre volle Aufmerksamkeit und Konzentration. Folglich ist es nur logisch und sinnvoll, dass der Trend hin zu anspruchsvollen Darbietungen geht, die die Betrachter emotional berühren und ihn ganz unbewusst zu Kaufentscheidungen verführt.“

WANDLUNG IM STATIONÄREN EINZELHANDEL Im Dachgarten wartet eine grüne Oase mit Streetfood-Angeboten, eine Etage darüber liegt das beste Restaurant von Mannheim und eine Kletterwand geht über fünf Stockwerke durch das Gebäude.

Am letzten Verkaufsoffenen Sonntag staunten die Kunden in der Hamburger Innenstadt nicht schlecht, als sie die Schaufenster von Karstadt sahen.

Natürlich müssen die Einzelhändler sich ständig etwas Neues einfallen lassen, um beim Kunden zu bestehen. Neue Dekorationen, neue Installationen von Licht und Sound, eine frische Präsentation der Produkte, Shop in Shop-Lösungen und noch viel mehr. „Wenn der Einzelhandel innovativ denkt und versteht, dass der Kunde heute Kaiser und nicht mehr König ist, dann haben die Einzelhändler auf Dauer eine Chance, um gegen Amazon und Co. zu bestehen“, sagt Angela Krause vom dlv. Text: Jörg Wernien ANZEIGE

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Foto: Philippe Ramakers

ANALYSEWIRTSCHAFT.DE ANALYSEWIRTSCHAFT.DE – KAUFANREIZE DURCH LICHTTECHNIK SCHAFFEN

Dr. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer der Brancheninitiative licht.de

Mario Dreismann, CEO Ansorg GmbH

Claudia Horbert, Leiterin Forschungsbereich Ladenplanung + Einrichtung EHI Retail Institute

Hermann Bohse, CEO Oktalite Lichttechnik GmbH

Die Beleuchtung im Retail ist so vielfältig wie die Geschäftskonzepte. Es kommt darauf an, die Zielgruppe zu erreichen und die Waren optimal zu präsentieren – ob Lebensmittel, Elektronik oder Mode. Die Beleuchtung hat mehrere Funktionen: Präsentation, Dekoration und Orientierung. Die Allgemeinbeleuchtung im Verkaufsraum sollte vertikale Flächen und Raumtiefe erhellen. Warmweißes Licht steht für Behaglichkeit, eine neutralweiße Lichtfarbe für Sachlichkeit. Damit Akzentbeleuchtung wirkt, muss sie heller als die Grundbeleuchtung sein. Kassen sind Arbeitsplätze und nach DIN EN 12464-1 mit mindestens 500 Lux zu beleuchten.

Eine angenehme und blendfreie Ausleuchtung wirkt sich positiv auf unser Empfinden aus. Wenn das Licht zudem interessante Einblicke in die Markenwelt bringt, Ware inszeniert und Orientierung ermöglicht, wird eine zum Kauf inspirierende Wohlfühlatmosphäre geschaffen.

Für immer mehr Unternehmen liegt der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen und nachhaltig orientierten Lichtplanung in der LED-Technik. Im Lebensmittelhandel sind LEDs fast schon flächendeckend Standard – vor allem auf neuen oder modernisierten Flächen.

In Kaufhäusern werden die Wände oft stark ausgeleuchtet, um die Struktur der Verkaufsfläche zu verdeutlichen, die Gänge bleiben dunkler. Akzentbeleuchtung rückt die Waren in den Fokus, kontrastreiche Beleuchtung sorgt für Aufmerksamkeit. In der Umkleide sollte wärmeres Licht die Optik umschmeicheln und so die Kaufentscheidung unterstützen. Grundlage einer professionellen Lichtplanung ist die Analyse des Stores und des CD des Auftragsgebers.

Auch im textilen Bereich setzen sie sich immer mehr durch, ebenso wie in Baumärkten und Möbelhäusern. Und zwar nicht nur bei der Akzentbeleuchtung, sondern auch auf der Fläche. Der zunehmende Einsatz von LEDs liegt auch daran, dass die LED-Technik preislich attraktiver geworden ist, dass sie viele Einsatzmöglichkeiten bietet und die Steuerung erleichtert.

Mittels Lichtmanagement können wir sehr individuelle Lichtlösungen anbieten. Spannende Effekte oder wechselnde Lichtszenarien, die genau zum jeweiligen Store passen, unterstützen die Präsentation der Waren, erhöhen den Sehkomfort und damit die Verweildauer der Kunden. So schaffen wir Kaufanreize. Dazu gehört auch, die Oberflächen der Waren genau zu berücksichtigen.

Lichtquellen sollten eine gute bis sehr gute Farbwiedergabe haben – auch in der Umkleide. Ideal ist es, Spiegel rechts und links schattenfrei zu beleuchten. Verkaufsstätten ab 2.000 m2 brauchen eine Sicherheitsbeleuchtung. Lichtmanagementsysteme kreieren mit wechselnden Stimmungen und Szenen Erlebniswelten. Sie steuern Helligkeiten und Farben. Eine Tageslichtsteuerung hilft, Energiekosten zu senken: 25 Prozent entfallen im Food-Bereich auf die Beleuchtung, 62 Prozent sind es bei Non-Food.

Auf dem Weg zu einer verkaufsfördernden Beleuchtung finden auch Branchenanforderungen und das Thema Effizienz Berücksichtigung. Und wir achten darauf, dass das Lichtkonzept Änderungen an der Warenpräsentation erlaubt und eine Neuausrichtung der Leuchten zulässt. Im Modesektor wird viel Wert auf eine brillante Farbwiedergabe und den Einsatz von LEDs gelegt, die etwa den Weißanteil in der Kleidung zum Strahlen bringen. Käse, Backwaren und Obst werden mit warmweißem Licht beleuchtet, in der Tiefkühlabteilung dominiert kühles Licht.

Sofern Tageslichtsteuerung eingesetzt wird, geschieht dies primär im Rahmen von Energieeffizienzprojekten. Lichtsteuerungskonzepte, die die biologische Wirksamkeit von Licht mitberücksichtigen, sind bislang noch kaum im Handel von Bedeutung. Mittelfristig wird es aber sicher mehr Händler geben, die diese Technik in ihre Investitionsentscheidungen einbeziehen. Dies gilt auch für bereits am Markt erhältliche Steuerungsmodule, mit denen sich Kunden via Licht gezielt durch den Laden leiten lassen, zum Beispiel, um weniger stark frequentierte Flächen zu beleben.

LED-Module mit einem Farbwiedergabeindex von über 95 sorgen beispielsweise im Fashion-Bereich für authentische und klare Farben. Auch mit farbigem Licht oder einer ganz bestimmten Lichtdramaturgie lässt sich viel erreichen. Mit Blick auf Energieeffizienz und Steigerung des Wohlbefindens kommt Human Centric Lighting (HCL) ins Spiel. Für den Retail-Bereich ist diese Technologie besonders spannend, weil das Tageslicht noch besser ausgenutzt wird und so eine starke Verbindung von natürlichem Licht und Kunstlicht geschaffen wird – das spart Energie und Kosten. Auf der Euroshop in Düsseldorf können Besucher HCL am Beispiel bereits umgesetzter Projekte erleben.

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TRENDS – ANALYSEWIRTSCHAFT.DE

NEUE TRENDS IM STORE DESIGN Foto: Joachim Grothus

Der stationäre Einzelhandel kämpft gegen die Konkurrenz aus dem Web. Immer mehr Umsätze wandern zu den großen Online-Händlern ab. Aber es gibt Hoffnung.

Den vielbeschworenen Store der

Einkaufen als neues Erlebnis

– der einzige Weg für den Einzelhandel sich vom reinen Onlinegeschäft abzugrenzen und abzuheben, findet Jutta Blocher, Managing Director Interior Design von blocher partners. „Wir machen den Wert der Marke erlebbar. In die Städte müssen viel mehr Impulse gegeben werden, mehr Aktivität und mehr Attraktivität. Das betrifft auch die Ladengeschäfte. Die Städte müssen sich ändern, Erlebnis und Belebung halte ich für wichtig. Das Smartphone ist uns ja schon quasi an die Hand gewachsen. Darauf müssen sich die Händler einstellen.“

Foto: www.BerndKammerer.de

Zukunft kann man schon heute besuchen. Wer den Shop der „Rothaus-Brauerei“ in Grafenhausen betritt, kann die neue Shopping Welt einmal hautnah erleben. Das Konzept wurde von blocher partners aus Stuttgart entwickelt und designt. Auf 170 m² entstanden hier unterschiedliche Themenwelten. So wurde die gesamte Deckenlicht-Installation in Kupfer gehalten, eine Reminiszenz an die alten Braukessel der Brauerei. Granitelemente und eine rußgeschwärzte Stahlkonstruktion runden das Bild ab.

Jutta Blocher, Managing Director Interior von blocher partners: „Erlebnis und Belebung halte ich für wichtig.“

Die Innenarchitektin sieht einen

radikalen Wandel in den großen Zentren der Städte. Die Ladenflächen werden sich verkleinern, die Preise für Ladenmieten werden fallen. „Damit können viele Händler mit ihren Nischenprodukten zurück in die Städte kommen. Viele Ladenflächen werden für ganz andere temporäre Nutzungen zur Verfügung stehen,“ so Jutta Blocher. Doch die Einzelhandelsunternehmen

müssen noch viel weiter gehen. „Ganz wichtig finde ich, ist das

„Wir müssen den Wert der Marken erlebbar machen.“ Thema Vertrauen und Verlässlichkeit. Der Kunde muss Vertrauen in die Marke oder in das Produkt haben. Nachhaltigkeit wird da ein großer Faktor werden. Die Informationen über Marke und Produkt sind sehr wichtig.

Wie wird das hergestellt, unter welchen Bedingungen wurde es produziert,“ so Jutta Blocher. Gerade haben blocher partners einen Wettbewerb gewonnen: Die Neugestaltung der Filialen der Berliner Sparkasse. Da erinnert nichts mehr an eine Bank, wie wir sie jetzt noch kennen. Ein Modell, das überall eine Anwendung im Retailbereich finden kann. „Da bringen wir ganz unterschiedliche Kundengruppen zusammen. Es muss ein ganz leicht nachvollziehbares Leitsystem geben. Das gilt

für den kleinen Laden genauso wie für ein großes Einkaufszentrum. Der Kunde muss sich zurechtfinden können, in allen Belangen,“ findet Jutta Blocher.

Wer heute einen neuen Store eröffnen will, hat eine Vielzahl von Möglichkeiten. Bei blocher partners kümmern sich Psychologen, Soziologen und Architekten im Vorfeld um die wichtigen Details. Nichts wird mehr dem Zufall überlassen, ob analog oder digital. Sie planen die „Customer Journey“ im Vorweg. Das Ziel: der Kunde will eigentlich nur ein neues Paar Socken kaufen – am Ende soll er das Geschäft mit einem total neuen Outfit verlassen. „Da spielt der Service natürlich auch eine wichtige Rolle“, sagt Jutta Blocher. „Der Service muss sichtbar werden. Ein Nähatelier oder eine Reparaturwerkstatt im Laden. Der Kunde muss stets den Mehrwert vor den Augen haben.“ Es muss sich fast alles ändern, findet die Innenarchitektin, aber gerade darin sieht sie die Chance für den Einzelhandel und den Retailbereich in der Zukunft. „Ich habe keine Sorgen, der Einzelhandel wird weiterbestehen.“ Text: Jörg Wernien

FAKTEN Die Firma blocher partners gehört zu den besten Store Designern in Deutschland. Zahlreiche Preise wurden gewonnen, mutige Projekt in ganz Deutschland realisiert. Hier werden ganz neue Wege eingeschlagen um die Stores, Shops und Einkaufszentren der Zukunft zu planen. ANZEIGE


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