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Station 5: Das Ende der Geschichte?

Station 5

Das Ende der Geschichte?

Die bisherige Entwicklung zeigt, dass sich Geld von einem Werkzeug zu einem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem entwickelt hat. Es drängt nach Eroberung von neuen Märkten, was die Innovation, aber auch zu unbedachter Expansion und Ausbeutung an Ressourcen und an Menschen antreibt. Unser Geld ist in der Krise; nicht nur weil die globale Expansion an Grenzen gestossen ist, sondern weil ein grosser Teil der Bevölkerungen nicht mehr mitmachen will. Ist das Ende dieses Geldsystems erreicht?

Karl Marx’ These 1867 publizierte Karl Marx sein Werk «Das Kapital», nachdem er einige Jahre in London die Natur des Geldes studiert hatte. Die Auswirkungen seines Werkes waren enorm. Allerdings hätte er er

Karl Marx, Das Kapital, Erstausgabe war 1867 in Hamburg mit Startauflage von 1000 Exemplaren. Buch II folgte 1885, Buch III folgte 1894. Unsere Ausgabe: Vollständige Gesamtausgabe in 3 Bänden im Schuber, 2016.

Francis Fukuyama, Das Ende der Geschichte, 1992

Fukuyama revidiert seine einstige These in seinem 2018 in den USA erschienenem Buch «Identität: Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie gefährdet» nicht, sondern bietet Erklärungen an, warum sich die liberale Demokratie auch wieder rückwärts entwickeln kann.

die Idee des Kommunismus, wie er sich in den folgenden 100 Jahren entwickelte, so nie gutgeheissen. Marx’ These war, dass sich die Entwicklung der kapitalorientierten Marktwirtschaft, des Kapitalismus in einer Endphase befindet, weil die Spaltung der Gesellschaft immer weiter zunimmt. Einige wenige Kapi talisten würden über das meiste Kapital verfügen, die Bevölkerung bildet das Proletariat. Deshalb sein Rat: «Proletarier aller Welt, vereinigt Euch».

Weshalb scheiterte seine Theorie? Obwohl er einige Jahre die Natur des Geldes studierte, befasste er sich nie mit der Genese des modernen Geldes. Er setzte Geld voraus. So definierte er «Wert» als «Arbeitswert», jener Wert, der von Arbeitskraft geleis tet wird. Es ist das Verdienst von Eske Bockelmann, dieser Werttheorie auf den Grund zu gehen und richtig zu stellen.

Fukuyama: Das Ende der Geschichte, 1992 Fukuyama, ein amerikanischer Philosoph und Historiker, legte in seinem Werk «The End of History and the Last Man» 1992 die These auf, dass die soziokulturelle Entwicklung der Menschheit einen Endpunkt erlangt hat; dass die entgültige Regierungsform gefunden worden sei. Es war seine Überzeugung, dass nach Ende des Kalten Krieges und der Auflösung der Sowjetunion die Menschheit die ideologische Evolution vollbracht und die Glo balisierung des liberalten Weltbildes die endgültige Regierungsform hervorgebracht hat. Schon wenige Jahre nach der Publikation aber wurde das liberale Weltbild von vielen Seiten, auch im Westen, in Frage gestellt.

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