Brisbane Die Sunshine-City steht Sydney in nichts nach.
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Athen – jetzt erst recht!
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Die Tageszeitung für die Schweiz
Extra | Juni 2016
Sommercamps Von Pfadi bis WWF: Kinderlager in der Schweiz Æ Seite 9 Editorial Birgitta Willmann Leiterin Publishing Service birgitta.willmann@ringier.ch
Heissgeliebte Schlammschlachten Pfingstlager! Sommerlager! Wenn die Einladungen der Jubla zu den Jahreshöhepunkten der Jungwacht- und Blauring-Gruppen eintrudelten, wurden die Kinder zappelig – und ich nervös. Denn dann ging die Suche im Keller los ... Wem nur hatten wir gerade die Wanderschuhe geliehen? Und hatten wir nicht im vergangenen Jahr extra Lagerbesteck gekauft? Ganz zu schweigen von Isomatten, Schlafsäcken und natürlich – gaaaaanz wichtig – wasserdichter Outdoorkleidung, die neu besorgt werden mussten.
Fotos: plainpicture/Viviana Falcomer, Thinkstock, ZVG
Die Lagerplätze waren ohne Ausnahme irgendwo neben Wildbächen, auf unwegsamen Alpmatten oder im Wald angesiedelt. Und geregnet hat es eigentlich immer – vor allem aber an Pfingsten. Im Sommer gabs Elternbesuchstage, an denen wir im Matsch mit den anderen Eltern Räuber und Gendarm spielten und beim Spaghettiplausch von den Lagerköchen vom Feinsten verwöhnt wurden. Die mitgebrachten Fresspakete mit Kuchen und Süssigkeiten waren aber, so vermute ich, der eigentliche Grund, warum man uns eingeladen hatte.
Chile – alles, was das Herz begehrt Æ Seite 10
Heute sind die Lager bei unseren Kindern nur noch sentimentale Erinnerungen. An geschlossene Freundschaften, ans Singen am Feuer im grossen Zelt, an Gruppenwanderungen und Übernachtungen in den Heustöcken von gutmütigen Bauern. Wie schön, dass es für Kinder und Jugendliche nach wie vor ein riesiges Angebot an Camps und Sommerlager gibt. (Seite 9)
Inhalt Helge Timmerberg Interview mit dem Kult-Reiseschriftsteller. Æ Seite 7 Geocaching Die Schnitzeljagd mit GPS wird immer populärer. Æ Seite 13 Grand Tour of Switzerland Ein Bummel entlang dem Röstigraben. Æ Seite 14 Leserreise Per Autostopp vom Bodensee nach Albanien. Æ Seite 17 Wettbewerb Gewinnen Sie Tickets für eine Fahrt im Glacier Express. Æ Seite 17
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Traumdestination
Juni 2016
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Juni 2016
Fotos : Getty Images News / Milos Bicanski, Christian Bauer, mauritius images / Dennis MacDonald / Alamy
Zu Besuch bei der alten Dame
Wer auf der Akropolis vor lauter Selfie-Wut den Geist der Vergangenheit nicht spürt, verpasst etwas.
Athen blutet: Finanzkrise, Flüchtlingschaos und Streiks schrecken Touristen ab. Blick-Reisen-Autor Christian Bauer ist trotzdem hin und hat zwischen Ruinen und abgeblättertem Putz die «coolste Stadt am Mittelmeer» gefunden. Text: Christian Bauer
G
iorgos Katrougalos ist mein Held. Der griechische Arbeitsminister hat dem Land einen freien Tag geschenkt, indem er den sonntäglichen 1. Mai kurzerhand auf den 3. verschoben hat. Nun
macht das Leben 24 Stunden Pause. Alles hat geschlossen: Museen, antike Stätten und Shops. Herrlich. Ferien in Griechenland finden hauptsächlich auf den Inseln statt, nur wenige zieht es
Athen: kurz und knapp Hinkommen: Swiss oder die Aegean Airlines bieten ab Genf und ab Zürich Direktflüge nach Athen an. www.swiss.com, www.aegeanair.com
Anreise vom Flughafen: Wer im Stadtzentrum ein Hotel gebucht hat, kann schnell (und preisgünstig) mit der Metro vom Flughafen in die Stadt fahren. Taxis brauchen ebenso lange.
aufs Festland oder gar nach Athen. Die Hauptstadt hat derzeit einen schlechten Ruf: Finanzkrise, Flüchtlingsströme und Streiks vermiesen vielen Besuchern die Ferienstimmung. Doch dank Herrn Katrougalos
Geld: EC- und Kreditkarten werden überall akzeptiert. Auch Bankautomaten lassen sich überall finden.
ein Hotel oder eine Pension am Fusse der Akropolis. Von dort aus sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten einfach zu Fuss erreichbar. Wer vor Ort ein Hotel sucht, sollte sich das Zimmer zeigen lassen. In der Nebensaison sind Preise verhandelbar.
Unterkunft in Athen: Als Unterkunft empfiehlt sich
www.visitgreece.gr
Reisezeit: Athen und das griechische Festland sind Ganzjahresdestinationen. Im Sommer ist es besonders schön, aber auch gut besucht. Wer es ruhiger mag, kommt in der Wintersaison.
Mehr Infos auch unter:
ist die Stimmung hier vorzüglich. Anstatt wie ein Irrer die Sehenswürdigkeiten abzuklappern, verbringe ich den Tag in einem der gemütlichsten Cafés, das ich kenne, und mache es wie die Athener an einem Feiertag: Ich ertränke die Zeit in Milchkaffee und kitte die Risse der Realität mit Kuchen. Die Liebe der Athener zu ihren Cafés und einem gemütlichen Schwatz mit Freunden ist legendär. Die Kissen und Tischchen auf der Treppe vor dem Café Yiasemi sind gerammelt voll. Mittendrin liegt eine Katze und schläft, auch sie hat heute frei. Ich bleibe nicht lange alleine,
Viel Liebe zum Detail: Die Aphrodite von Sykarus im Archäologischen Museum.
eine Gruppe Studenten setzt sich mit an den Tisch. Nach dem ersten Smalltalk dreht sich das Gespräch schnell um die Finanzkrise – am Wochenende will die Regierung ein neues Sparpaket verabschieden. «Das bricht uns das Genick», sagen sie. «Alexis Tsipras, der Ministerpräsident, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.» Die Hoffnungen der Menschen auf eine Besserung ihrer Lebenslage sind nach der Wahl zerbröselt wie die Akropolis-Statuen im sauren Regen. «Alle Tische sind besetzt, die Menschen sind fröhlich: Ich merke nichts von der Krise»,
Absolute Musts: Der Apollontempel (rechts) in Delphi und der Tempel des Hephaistos in der antiken Agora in Athen.
sage ich. «Wir lassen uns doch von der Politik nicht unsere Café-Zeit wegnehmen», lachen sie. «Aber wir gehen nur noch an besonderen Tagen aus, so wie heute.» Die rigide Sparpolitik hat dem Land die Luft abgeschnürt. Die Arbeitslosenquote liegt bei 25 Prozent – der EU-Durchschnitt beträgt 8,8 Prozent. 250 000 Betriebe haben Pleite gemacht, Menschen sind obdachlos geworden. Viele junge Leute sind wieder zu ihren Eltern gezogen. Die «krísis» ist allgegenwärtig – auch wenn das die Besucher kaum merken. Denn die
Lust am Genuss lassen sich die jungen Athener nicht nehmen. Leider bleiben zusehends die Touristen aus und mit ihnen die dringend benötigten Euros. Athen fehlt es in der Meinung von Rest-Europa am SexAppeal von Barcelona, Nizza oder Dubrovnik. Es stimmt, Athen ist keine solche Schönheit. Man wünscht der Stadt ein Meer voller Fassadenputz und Wandfarbe. Es gammelt an allen Ecken und Enden. Aber die Patina hat ihren Reiz. Die FünfMillionen-Stadt ist sexy auf eine eigenwillige Art. «Weshalb», so denkt sich Athen, «soll ich mich aufmotzen? Mich gibt es schon
seit 3500 Jahren. Da darf ich wohl ein paar Falten haben.» Was der Stadt an Grandezza fehlt, macht sie mit einer Flut an interessanten Bars, Galerien und Lounges wieder wett. Kein Wunder, dass sich Athen langsam zum europäischen Hipster-Hotspot Nummer 1 mausert. Viele Digital-Nomaden zieht es (auch wegen den günstigen Lebenskosten) an die Akropolis. Abends trifft man sich dann in In-Locations wie zum Beispiel der «Art Foundation», die sich in einem überdachten Innenhof befindet. Umgeben von alten Wohnhäusern, die mittlerweile zu Galerien umgewandelt wurden, nippt man an Cocktails und die Nachfahrinnen der schönen Helena zeigen stolz, was sie zu bieten haben. Im «Usgang» gibt Mann und Frau alles, da sind Jeans und Schlabberpulli verpönt. Während sich die Hippen und Schönen in Designerlounges treffen, geht es in den Tavernen ausserhalb des Stadtzentrums landestypischer zu. Dort stehen einfache Alutische auf dem Trottoir, der Gastraum gleicht einer Wartehalle. Die Gemütlichkeit haben die Griechen in ihren Tavernen nicht erfunden – dafür gibt es gutes, ehrliches Essen. Der Wirt übersetzt mir die griechische Speisekarte, was sich in seinem Schulenglisch anhört wie: «Das ist Dingens mit Dingsbums in Dings gebraten.» Es hat keinen Sinn. «Wissen Sie was: Bringen Sie mir Rotwein, Brot, Oliven, einen Salat, typische Vorspeisen und ihr bestes Hauptgericht.» Das gefällt ihm. Und bald türmen sich auf meinem Tisch Oliven in allen Formen, Tomatensalat, gebackener Käse, Tzatziki und Lammkoteletts. Und während es äusserst betörend duftet, hoffen neben meinem Stuhl drei Katzen auf einen Festschmaus. Ich esse fast zwei Stunden lang und bin bei weitem nicht der Langsamste. Genuss hat in Athen Tradition – schon die alten Griechen liessen es sich bekanntermassen gut gehen. Irgendwann ist der verschobene 1. Mai vorbei, und ich mache mich daran, die Akropolis und andere Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Hier wurde vor 2500 Jahren unsere Kultur erfunden: Theater, Philosophie, Demokratie, Geometrie. Über den gleichen Boden zu flanieren, auf dem einst Sokrates, Platon und Aristoteles ihre Ideen entwickelt haben oder über den Pheidippides rannte, um die Nachricht vom Sieg der Griechen in der Schlacht bei Marathon zu überbringen, ist ergreifend. Und genau deshalb ist Athen doch die coolste Stadt am Mittelmeer: Am Tag kann man in der Vergangenheit schwelgen und abends in modernen Bars abfeiern. Beinahe hätte sich mein Aufenthalt wegen eines Generalstreiks gegen das neue Gesetz verlängert. Leider haben sich Taxifahrer und Flughafenarbeiter nicht beteiligt. Schade, eine weitere Zwangspause hätte mir gut gefallen.
Falsche Pietät
Wirtschaftskrise und Flüchtlinge: Nach Griechenland kann man derzeit nicht, hört man allenthalben. «Ich kann doch nicht da Ferien machen, wo es den Leuten nebenan schlecht geht.» Falsch, man kann, und man muss sogar. Es ist eine Frage der Haltung.
Süsse Versuchung: Zum Kaffee werden in Griechenland kandierte Früchte serviert.
Die Welt wird nicht besser, wenn man arme Länder meidet und das Leid der Welt ignoriert. Die Welt wird dann besser, wenn man die Zusammenhänge von Reichtum und Armut versteht – und zurück in der Heimat Freunde und Verwandte aufklärt, renommierten Organisationen spendet und Fair-Trade-Produkte kauft. Natürlich geht es nicht darum, als Elendstourist mit gezückter Handykamera sensationslüstern durch einen Slum zu marschieren. Es geht um ein ehrliches Interesse an den Menschen. Darum, sich mit ihnen hinzusetzen, sich ihre Geschichten anzuhören und ihre Lebensumstände zu verstehen, sich zusätzlich über die Hintergründe zu informieren. Dann kann man ohne schlechtes Gefühl in einen indischen Slum fahren oder die Flüchtlinge im Hafen von Piräus besuchen. Die Syrer und Iraker (viele sprechen ein gutes Englisch) dort sind froh, wenn man ihnen zu verstehen gibt, das man an ihrem Schicksal Anteil nimmt und ihnen zuhört. Niemand erwartet, dass man mit einem Sack voller Geld vorbeikommt.
Hoffnung auf etwas Geld: Ein Mann verkauft seinen Plunder am Monastiraki-Flohmarkt in Athen.
Sehnsucht: Der Athener Hafen Piräus ist das Tor zu den griechischen Inseln.
Griechenland ist in keiner Weise ein Elendsland, auch wenn es vielen Menschen derzeit schlecht geht. Wenn nicht gestreikt wird, funktioniert alles bestens. Die touristische Maschinerie läuft überall wie geschmiert. Die Menschen freuen sich über jeden Besucher und natürlich auch über jeden Euro, der in das Land fliesst. Europa ist es den Griechen schuldig, dass man gerade in der Krise mit ihnen solidarisch ist und nicht durch falsch verstandene Pietät auf andere Länder ausweicht.
Lebendiges Treiben in der Altstadt: Volle Tische im hippen Café Yiasemi.
Wer die Flüchtlingskinder in Piräus besucht und ihnen eine Freude macht, ist kein Elendstourist.
Partys, Mystik und Natur: Von Glyfada bis Delphi und Olympia Partynächte in den Beach Clubs Im Sommer zieht die Athener Party-Gemeinde von der Innenstadt an den Athener Hausstrand in Glyfada, der einfach zu erreichen ist mit dem Tram. Manche Clubs sind legendär. Das Balux Café - The House Project hat ein Strandhaus mit mehreren Bars, Restaurants und Tanzflächen. Das Akrotiri in Alimos bietet Platz für bis zu 3000 www.baluxcafe.com Menschen. www.akrotirilounge.gr
Sich im Orakel von Delphi die Zukunft vorhersagen lassen Das Orakel von Delphi, 180 Kilometer nordwestlich von Athen, war der wichtigste Pilgerort der antiken Welt. Während mehr als 1400 Jahren wurde hier, bis zur Schliessung des Heiligtums im Jahr 381 n. Chr., die Zukunft vorausgesagt. Die Priesterin kaute Lorbeerblätter und atmete Dämpfe ein, die aus einer Erdspalte aufstiegen, und gab unverständliche Laute von sich, die
ein Priester übersetzte. Die mehrdeutigen Orakel-Sprüche beeinflussten Herrscher und Könige. Die Ruinen im Parnass-Gebirge sind sehr gut erhalten. Bergsteigen zu den Mönchen der Meteora-Klöster Die Klöster aus dem Mittelalter kleben wie Schwalbennester spektakulär an den Felsen. Sie können besucht werden. Allerdings braucht man für die Treppenstufen einiges
an Kondition. Für ein intensives Erlebnis sollte man sich zwei bis drei Tage Zeit nehmen. Zeus im Olymp besuchen Das 2900 Meter hohe Gebirge (das höchste in Griechenland) ist in der griechischen Mythologie der Sitz der zwölf Hauptgötter. Auch heute noch ist der Berg ein mystischer Ort. Auf den Gipfel zu Zeus und seinen Mitgöttern geht es auf verschiedenen Wanderwegen.
Sich wie ein griechischer Athlet im alten Olympia fühlen Die historische Stätte von Olympia auf dem Peleponnes (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Berg) war die Geburtsstätte der Olympischen Spiele im Jahr 776 vor Christus – Wettkämpfe, die alle vier Jahre zu Ehren von Göttervater Zeus ausgetragen wurden. Disziplinen waren ursprünglich: Diskuswerfen, Ringen, Rennen, Weitsprung und Speerwerfen. Heute
sind noch einige der ursprünglichen Sportanlagen zu sehen. Wandern auf dem Peleponnes Die Halbinsel Mani – einer der Finger des Peleponnes – hat noch ihre ursprüngliche Landschaft bewahrt. Das bergige Gebiet eignet sich gut für lange Wanderungen. Übernachtet wird in den typischen Turmhäusern der Region. Viele wurden renoviert und in Bed-andBreakfasts umgewandelt.
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Traumdestination
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Fotos : Getty Images News / Milos Bicanski, Christian Bauer, mauritius images / Dennis MacDonald / Alamy
Zu Besuch bei der alten Dame
Wer auf der Akropolis vor lauter Selfie-Wut den Geist der Vergangenheit nicht spürt, verpasst etwas.
Athen blutet: Finanzkrise, Flüchtlingschaos und Streiks schrecken Touristen ab. Blick-Reisen-Autor Christian Bauer ist trotzdem hin und hat zwischen Ruinen und abgeblättertem Putz die «coolste Stadt am Mittelmeer» gefunden. Text: Christian Bauer
G
iorgos Katrougalos ist mein Held. Der griechische Arbeitsminister hat dem Land einen freien Tag geschenkt, indem er den sonntäglichen 1. Mai kurzerhand auf den 3. verschoben hat. Nun
macht das Leben 24 Stunden Pause. Alles hat geschlossen: Museen, antike Stätten und Shops. Herrlich. Ferien in Griechenland finden hauptsächlich auf den Inseln statt, nur wenige zieht es
Athen: kurz und knapp Hinkommen: Swiss oder die Aegean Airlines bieten ab Genf und ab Zürich Direktflüge nach Athen an. www.swiss.com, www.aegeanair.com
Anreise vom Flughafen: Wer im Stadtzentrum ein Hotel gebucht hat, kann schnell (und preisgünstig) mit der Metro vom Flughafen in die Stadt fahren. Taxis brauchen ebenso lange.
aufs Festland oder gar nach Athen. Die Hauptstadt hat derzeit einen schlechten Ruf: Finanzkrise, Flüchtlingsströme und Streiks vermiesen vielen Besuchern die Ferienstimmung. Doch dank Herrn Katrougalos
Geld: EC- und Kreditkarten werden überall akzeptiert. Auch Bankautomaten lassen sich überall finden.
ein Hotel oder eine Pension am Fusse der Akropolis. Von dort aus sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten einfach zu Fuss erreichbar. Wer vor Ort ein Hotel sucht, sollte sich das Zimmer zeigen lassen. In der Nebensaison sind Preise verhandelbar.
Unterkunft in Athen: Als Unterkunft empfiehlt sich
www.visitgreece.gr
Reisezeit: Athen und das griechische Festland sind Ganzjahresdestinationen. Im Sommer ist es besonders schön, aber auch gut besucht. Wer es ruhiger mag, kommt in der Wintersaison.
Mehr Infos auch unter:
ist die Stimmung hier vorzüglich. Anstatt wie ein Irrer die Sehenswürdigkeiten abzuklappern, verbringe ich den Tag in einem der gemütlichsten Cafés, das ich kenne, und mache es wie die Athener an einem Feiertag: Ich ertränke die Zeit in Milchkaffee und kitte die Risse der Realität mit Kuchen. Die Liebe der Athener zu ihren Cafés und einem gemütlichen Schwatz mit Freunden ist legendär. Die Kissen und Tischchen auf der Treppe vor dem Café Yiasemi sind gerammelt voll. Mittendrin liegt eine Katze und schläft, auch sie hat heute frei. Ich bleibe nicht lange alleine,
Viel Liebe zum Detail: Die Aphrodite von Sykarus im Archäologischen Museum.
eine Gruppe Studenten setzt sich mit an den Tisch. Nach dem ersten Smalltalk dreht sich das Gespräch schnell um die Finanzkrise – am Wochenende will die Regierung ein neues Sparpaket verabschieden. «Das bricht uns das Genick», sagen sie. «Alexis Tsipras, der Ministerpräsident, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.» Die Hoffnungen der Menschen auf eine Besserung ihrer Lebenslage sind nach der Wahl zerbröselt wie die Akropolis-Statuen im sauren Regen. «Alle Tische sind besetzt, die Menschen sind fröhlich: Ich merke nichts von der Krise»,
Absolute Musts: Der Apollontempel (rechts) in Delphi und der Tempel des Hephaistos in der antiken Agora in Athen.
sage ich. «Wir lassen uns doch von der Politik nicht unsere Café-Zeit wegnehmen», lachen sie. «Aber wir gehen nur noch an besonderen Tagen aus, so wie heute.» Die rigide Sparpolitik hat dem Land die Luft abgeschnürt. Die Arbeitslosenquote liegt bei 25 Prozent – der EU-Durchschnitt beträgt 8,8 Prozent. 250 000 Betriebe haben Pleite gemacht, Menschen sind obdachlos geworden. Viele junge Leute sind wieder zu ihren Eltern gezogen. Die «krísis» ist allgegenwärtig – auch wenn das die Besucher kaum merken. Denn die
Lust am Genuss lassen sich die jungen Athener nicht nehmen. Leider bleiben zusehends die Touristen aus und mit ihnen die dringend benötigten Euros. Athen fehlt es in der Meinung von Rest-Europa am SexAppeal von Barcelona, Nizza oder Dubrovnik. Es stimmt, Athen ist keine solche Schönheit. Man wünscht der Stadt ein Meer voller Fassadenputz und Wandfarbe. Es gammelt an allen Ecken und Enden. Aber die Patina hat ihren Reiz. Die FünfMillionen-Stadt ist sexy auf eine eigenwillige Art. «Weshalb», so denkt sich Athen, «soll ich mich aufmotzen? Mich gibt es schon
seit 3500 Jahren. Da darf ich wohl ein paar Falten haben.» Was der Stadt an Grandezza fehlt, macht sie mit einer Flut an interessanten Bars, Galerien und Lounges wieder wett. Kein Wunder, dass sich Athen langsam zum europäischen Hipster-Hotspot Nummer 1 mausert. Viele Digital-Nomaden zieht es (auch wegen den günstigen Lebenskosten) an die Akropolis. Abends trifft man sich dann in In-Locations wie zum Beispiel der «Art Foundation», die sich in einem überdachten Innenhof befindet. Umgeben von alten Wohnhäusern, die mittlerweile zu Galerien umgewandelt wurden, nippt man an Cocktails und die Nachfahrinnen der schönen Helena zeigen stolz, was sie zu bieten haben. Im «Usgang» gibt Mann und Frau alles, da sind Jeans und Schlabberpulli verpönt. Während sich die Hippen und Schönen in Designerlounges treffen, geht es in den Tavernen ausserhalb des Stadtzentrums landestypischer zu. Dort stehen einfache Alutische auf dem Trottoir, der Gastraum gleicht einer Wartehalle. Die Gemütlichkeit haben die Griechen in ihren Tavernen nicht erfunden – dafür gibt es gutes, ehrliches Essen. Der Wirt übersetzt mir die griechische Speisekarte, was sich in seinem Schulenglisch anhört wie: «Das ist Dingens mit Dingsbums in Dings gebraten.» Es hat keinen Sinn. «Wissen Sie was: Bringen Sie mir Rotwein, Brot, Oliven, einen Salat, typische Vorspeisen und ihr bestes Hauptgericht.» Das gefällt ihm. Und bald türmen sich auf meinem Tisch Oliven in allen Formen, Tomatensalat, gebackener Käse, Tzatziki und Lammkoteletts. Und während es äusserst betörend duftet, hoffen neben meinem Stuhl drei Katzen auf einen Festschmaus. Ich esse fast zwei Stunden lang und bin bei weitem nicht der Langsamste. Genuss hat in Athen Tradition – schon die alten Griechen liessen es sich bekanntermassen gut gehen. Irgendwann ist der verschobene 1. Mai vorbei, und ich mache mich daran, die Akropolis und andere Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Hier wurde vor 2500 Jahren unsere Kultur erfunden: Theater, Philosophie, Demokratie, Geometrie. Über den gleichen Boden zu flanieren, auf dem einst Sokrates, Platon und Aristoteles ihre Ideen entwickelt haben oder über den Pheidippides rannte, um die Nachricht vom Sieg der Griechen in der Schlacht bei Marathon zu überbringen, ist ergreifend. Und genau deshalb ist Athen doch die coolste Stadt am Mittelmeer: Am Tag kann man in der Vergangenheit schwelgen und abends in modernen Bars abfeiern. Beinahe hätte sich mein Aufenthalt wegen eines Generalstreiks gegen das neue Gesetz verlängert. Leider haben sich Taxifahrer und Flughafenarbeiter nicht beteiligt. Schade, eine weitere Zwangspause hätte mir gut gefallen.
Falsche Pietät
Wirtschaftskrise und Flüchtlinge: Nach Griechenland kann man derzeit nicht, hört man allenthalben. «Ich kann doch nicht da Ferien machen, wo es den Leuten nebenan schlecht geht.» Falsch, man kann, und man muss sogar. Es ist eine Frage der Haltung.
Süsse Versuchung: Zum Kaffee werden in Griechenland kandierte Früchte serviert.
Die Welt wird nicht besser, wenn man arme Länder meidet und das Leid der Welt ignoriert. Die Welt wird dann besser, wenn man die Zusammenhänge von Reichtum und Armut versteht – und zurück in der Heimat Freunde und Verwandte aufklärt, renommierten Organisationen spendet und Fair-Trade-Produkte kauft. Natürlich geht es nicht darum, als Elendstourist mit gezückter Handykamera sensationslüstern durch einen Slum zu marschieren. Es geht um ein ehrliches Interesse an den Menschen. Darum, sich mit ihnen hinzusetzen, sich ihre Geschichten anzuhören und ihre Lebensumstände zu verstehen, sich zusätzlich über die Hintergründe zu informieren. Dann kann man ohne schlechtes Gefühl in einen indischen Slum fahren oder die Flüchtlinge im Hafen von Piräus besuchen. Die Syrer und Iraker (viele sprechen ein gutes Englisch) dort sind froh, wenn man ihnen zu verstehen gibt, das man an ihrem Schicksal Anteil nimmt und ihnen zuhört. Niemand erwartet, dass man mit einem Sack voller Geld vorbeikommt.
Hoffnung auf etwas Geld: Ein Mann verkauft seinen Plunder am Monastiraki-Flohmarkt in Athen.
Sehnsucht: Der Athener Hafen Piräus ist das Tor zu den griechischen Inseln.
Griechenland ist in keiner Weise ein Elendsland, auch wenn es vielen Menschen derzeit schlecht geht. Wenn nicht gestreikt wird, funktioniert alles bestens. Die touristische Maschinerie läuft überall wie geschmiert. Die Menschen freuen sich über jeden Besucher und natürlich auch über jeden Euro, der in das Land fliesst. Europa ist es den Griechen schuldig, dass man gerade in der Krise mit ihnen solidarisch ist und nicht durch falsch verstandene Pietät auf andere Länder ausweicht.
Lebendiges Treiben in der Altstadt: Volle Tische im hippen Café Yiasemi.
Wer die Flüchtlingskinder in Piräus besucht und ihnen eine Freude macht, ist kein Elendstourist.
Partys, Mystik und Natur: Von Glyfada bis Delphi und Olympia Partynächte in den Beach Clubs Im Sommer zieht die Athener Party-Gemeinde von der Innenstadt an den Athener Hausstrand in Glyfada, der einfach zu erreichen ist mit dem Tram. Manche Clubs sind legendär. Das Balux Café - The House Project hat ein Strandhaus mit mehreren Bars, Restaurants und Tanzflächen. Das Akrotiri in Alimos bietet Platz für bis zu 3000 www.baluxcafe.com Menschen. www.akrotirilounge.gr
Sich im Orakel von Delphi die Zukunft vorhersagen lassen Das Orakel von Delphi, 180 Kilometer nordwestlich von Athen, war der wichtigste Pilgerort der antiken Welt. Während mehr als 1400 Jahren wurde hier, bis zur Schliessung des Heiligtums im Jahr 381 n. Chr., die Zukunft vorausgesagt. Die Priesterin kaute Lorbeerblätter und atmete Dämpfe ein, die aus einer Erdspalte aufstiegen, und gab unverständliche Laute von sich, die
ein Priester übersetzte. Die mehrdeutigen Orakel-Sprüche beeinflussten Herrscher und Könige. Die Ruinen im Parnass-Gebirge sind sehr gut erhalten. Bergsteigen zu den Mönchen der Meteora-Klöster Die Klöster aus dem Mittelalter kleben wie Schwalbennester spektakulär an den Felsen. Sie können besucht werden. Allerdings braucht man für die Treppenstufen einiges
an Kondition. Für ein intensives Erlebnis sollte man sich zwei bis drei Tage Zeit nehmen. Zeus im Olymp besuchen Das 2900 Meter hohe Gebirge (das höchste in Griechenland) ist in der griechischen Mythologie der Sitz der zwölf Hauptgötter. Auch heute noch ist der Berg ein mystischer Ort. Auf den Gipfel zu Zeus und seinen Mitgöttern geht es auf verschiedenen Wanderwegen.
Sich wie ein griechischer Athlet im alten Olympia fühlen Die historische Stätte von Olympia auf dem Peleponnes (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Berg) war die Geburtsstätte der Olympischen Spiele im Jahr 776 vor Christus – Wettkämpfe, die alle vier Jahre zu Ehren von Göttervater Zeus ausgetragen wurden. Disziplinen waren ursprünglich: Diskuswerfen, Ringen, Rennen, Weitsprung und Speerwerfen. Heute
sind noch einige der ursprünglichen Sportanlagen zu sehen. Wandern auf dem Peleponnes Die Halbinsel Mani – einer der Finger des Peleponnes – hat noch ihre ursprüngliche Landschaft bewahrt. Das bergige Gebiet eignet sich gut für lange Wanderungen. Übernachtet wird in den typischen Turmhäusern der Region. Viele wurden renoviert und in Bed-andBreakfasts umgewandelt.
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Citytrip
Juni 2016
Sunshine-City Im Lone Pine Koala Sanctuary kommt man auch Kängurus ganz nah.
Eine tolle Aussicht erwartet alle, die auf die 80 Meter hohe Story Bridge steigen.
Die South Bank Parklands sind ein beliebter Erholungsort bei den «Brissies».
365 Tage Flip-Flop-Wetter, flippiges Nightlife und hoher Freizeitwert: Brisbane muss sich nicht hinter Sydney und Melbourne verstecken. Weshalb sich ein Abstecher in die sonnenverwöhnte Stadt im Osten Australiens lohnt. Text: Christian Bauer
B
risbane? Das klingt nach Roger Federer und Belinda Bencic. Die Stadt an der australischen Ostküste ist hierzulande hauptsächlich durch ihre internationalen Tennisturniere bekannt. Was wenige wissen: Die Zweimillionenmetropole ist eine reizvolle Citydestination, die sich hinter Australiens Topspots Sydney und Melbourne nicht zu verstecken braucht. Brisbanes Anfänge waren alles andere als rosig. In den 1820er-Jahren suchten die Briten (die Australien kolonisierten) am Brisbane River neue Plätze für ihre Sträflingskolonien. 1824 wurde das erste Gefangenenlager gebaut: Brisbane war geboren. Da ein Lager auch eine Infrastruktur braucht, wuchs der Ort schnell. 1859 folgte die Ernennung zur Hauptstadt des Bundesstaats Queensland, 1887 brachte die Eisenbahnverbindung nach Sydney zusätzlichen Aufschwung. Der internationale Durchbruch folgte allerdings erst 100 Jahre
später, als in Brisbane 1982 die Commonwealth-Spiele und 1988 die Weltausstellung stattfanden. Heute mischen sich im Stadtbild Wolkenkratzer, die eine schöne Skyline bilden, und historische Holzhäuser aus den Anfangsjahren, für deren Schutz viel getan wird. Zahlreiche Universitäten und ein lebendiger Arbeitsmarkt ziehen viele junge Menschen an den Brisbane River – dementsprechend frisch und manchmal verrückt ist das Flair der Stadt. Dies zeigt sich besonders in einer lebendigen Nightlife- und alternativen Kunstszene. Doch nicht nur die Jugend liebt die Stadt und die Region mit ihrem grossen Freizeitangebot, immer mehr Rentner wählen Brisbane als ihren Altersruhesitz. Was Miami in den USA, ist Brisbane in Australien: eine sonnenverwöhnte Feel-GoodStadt. Das liegt vor allem auch am Klima: Hier herrscht das ganze Jahr Flip-Flop-Wetter. Es ist kein Wunder, dass die nächsten Küstenabschnitte so vielversprechende
Namen tragen wie «Sunshine Coast» und «Gold Coast». Beides sind berühmte Surf-Spots und beliebte Ausflugsziele der Brissies, wie die Einwohner sich selber nennen. In der Nähe finden sich zudem verschiedene Gebirgsketten und uralte Regenwälder – die Freizeitaktivitäten zwischen Gebirge
und Meer sind fast grenzenlos. Brisbane ist ein gutes Basislager, um Outdoor-Aktivitäten und City-Leben zu verbinden. Und wen das alles nicht überzeugt hat, dem sei noch folgende Information mitgeteilt: In Queensland leben die meisten Koalas in ganz Australien.
Trauminsel: Moreton Island liegt nur 40 Kilometer von Brisbane entfernt.
Nirgends in Australien leben mehr Koalas als im Bundesstaat Queensland.
Fotos: mauritius images / age / Iain Masterton, Klaus-Gerhard Dumrath , Reinhard Dirscherl, imageBROKER / Marco Simoni, Reinhard Dirscherl, Andrew Watson / Alamy, Danita Delimont / David Wall
Die Wolkenkratzer von Brisbane bilden eine sehenswerte Skyline.
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Juni 2016
Das sollten Sie auf keinen Fall verpassen: Cathedral of St Stephen Wie das General Post Office etwas verloren steht die Kathedrale von Brisbane in den Hochhausfluchten. Der neogotische Bau ist ein Ruhepol im Grossstadttrubel.
Botanischer Garten Am südlichen Zipfel der Innenstadt befindet sich der Brisbane City Botanical Garden, der einem grossen Landschaftsgarten gleicht. Darin befindet sich die alte Gouverneursvilla. Beides sehr sehenswert.
Parliament House Im Parlament des Bundesstaats Queensland kann man den Politikern von einer Zuschauertribüne aus beim Debattieren zusehen.
Treasury Building Das eindrücklichste Gebäude der Innenstadt ist das Treasury Building, das im italienischen Renaissance-Stil gebaut wurde. In dem ehemaligen Haus des Finanzministeriums befindet sich das Casino der Stadt. www.treasurybrisbane.com.au
Die Kathedrale St Stephen ist ein wohltuender Ruhepol im Grossstadttrubel.
King Georg Square
General Post Office
Zentrum der Stadt ist der KingGeorg Square, an dem sich das Rathaus befindet. In der City Hall, die wie ein antiker Tempel aussieht, befindet sich das sehenswerte Museum of Brisbane; vom 91 Meter hohen Glockenturm hat man einen schönen Blick auf die Stadt.
Wer klassizistische Architektur mag, darf sich das General Post Office nicht entgehen lassen. Das Gebäude aus dem Jahr 1879 verschwindet zwar etwas zwischen den umliegenden Wolkenkratzern, aber der Mix aus Alt und Neu macht gerade den Reiz des Ganzen aus.
Pine Koala Sanctuary», der auch andere heimische Tierarten zeigt. www.koala.net
South Bank Parklands
www.franklinvilla.com.au
Story Bridge Climb
Shoppen
Moreton Island
Im «Wine Experience» finden Weingeniesser eine grosse Auswahl australischer Weine. Darunter auch die sogenannten «Cleanskins»: Weine, die ohne die Angabe des Herstellers zu günstigeren Preisen verkauft werden. Kenner finden darunter echte Schnäppchen.
Sehr beliebt bei den Brissise ist der Moreton Island National Park auf der Moreton Insel – der zweitgrössten Sandinsel der Welt. Die ehemalige Walfängerbasis hat sich zu einem Hideaway für die Städter gemausert. Hier kann man tauchen und schnorcheln (einige Schiffswracks in Küstennähe eignen sich sehr gut dafür), surfen, sandboarden und wandern. Das Highlight des Tages ist der Besuch der handzahmen Delfine, die abends an den Strand kommen. Von Juni bis Oktober werden Walbeobachtungen angeboten. Wer will, kann sich in einem der Beach-Resorts ein paar Tage erholen.
Kunst & Essen Im Brisbane Powerhouse, dem ehemaligen Kraftwerk der Stadt, ist ein Kunstzentrum eingezogen, das Ausstellungen und Konzerte veranstaltet. Vor dem Kunstgenuss kann man im «Watt Restaurant» (mit Sitzplätzen am Fluss) zwanglos dinieren. www.brisbanepowerhouse.org
Das Restaurant «Libertine», untergebracht in einem historischen Gebäude, serviert französischvietnamesische Fusionsküche. www.libertine.net.au
Ausgehen In der Lefty’s Old Time Music Hall werden die guten alten PartyZeiten bei Livemusik und deftigem Barfood lebendig. Hinter der Toilettentür gehts zur geheimen
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www.alfredandconstance.com.au
www.leftysoldtimemusichall.com
Die Story Bridge über den Brisbane River ist ein Wahrzeichen der Stadt. Schwindelfreie können bei einer Tour die 80 Meter hohen Stützpfeiler besteigen. Tolle Selfies www.sbac.net.au garantiert.
Queenslands berühmtestes Bier ist das XXXX (sprich «four X»). Die Castelaine Perkins Brewery bietet Führungen an. Im neu renovierten Alehouse kann man den Tag feuchtfröhlich ausklingen lassen.
Lust, einen Koala zu knuddeln? Kein Problem im Tierpark «Lone
Untergebracht in einer alten Kolonialvilla, bietet das «Alfred and Constance» verschiedene Bars und Restaurants. Jeder Raum ist individuell gestaltet. Tolle Atmosphäre.
Mit seiner viktorianischen Architektur und den ausladenden Verandas kommt auch in der Franklin Villa im Stadtteil Highgate Hill Nostalgie auf. Die Damen können im Pool relaxen, während die Herren wie in den guten alten Zeiten ein Runde Billard spielen. Es geht aber auch umgekehrt. Doppelzimmer ab 120 Franken.
Alfred and Constance
Libertine
Lone Pine Koala Sanctuary
Franklin Villa
Brisbanes städtisches Freizeitgebiet ist ein umgebautes Industrieareal südlich der Innenstadt. Hier gibt es Grillplätze, Restaurants, Kinos, ein Kulturzentrum und ein Flussbad mit aufgeschüttetem Sandstrand.
Alehouse
www.xxxx.com.au
«Mermaids Lounge». Aber warum hängen BHs in den Elch-Geweihen? Manches bleibt ein Geheimnis.
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* p. P.
in einer Innenkabine
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Spicers Balfour Hotel
Informationen
Im historischen Holzhaus des luxuriösen Spicers Balfour Hotel Brisbane gibt es nur neun Zimmer – Ruhe ist also garantiert. Nicht verpassen sollte man einen Sonnenuntergang auf der Dachterrasse mit Blick über Brisbane. Doppelzimmer ab 200 Franken.
Reisezeit: Durch das tropische Klima ist Brisbane eine Ganzjahresdestination. Anreise: Mit Umsteigen in Sydney, Hongkong oder Dubai.
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Reise-Impressionen Thailand Nonstop von Zürich nach Bangkok Legendärer Service und Gastfreundschaft: Darauf kann sich freuen, wer mit Thai Airways Richtung Thailand fliegt. Die Airline verbindet die Schweiz ab Zürich nonstop mit Bangkok. In der luxuriösen Royal Silk Class stehen 42 Flat-Bed-Sitze zur Verfügung, in der grosszügigen Economy Class sind es 306 Sitze. Jeder Platz in beiden Klassen ist mit Touch-Bildschirm, neustem AVOD(Audio/ Video-on-Demand)-Bordunterhaltungssystem, integriertem Stromanschluss sowie Beinund Fussstützen ausgerüstet. In elf Stunden fliegt die Boeing 777-300ER der Thai Airways von Zürich nach Bangkok. Die Airline bietet den Passagieren in der Economy Class 30 kg Freigepäck, «Royal Silk Class»-
Thailand-Gästen steht eine perfekte Hotel-Infrastruktur zur Verfügung. Ein paar Beispiele helfen bei der Entscheidungsfindung. Melati Beach Resort & Spa Luxuriöses 5-Sterne-Haus an der Thongson Bay, Privat-Sandstrand, Resort eingebettet in tropischen Garten mit Wasserteichen und Schwimmbädern, Chaweng-Strand mit Shopping- und Unterhaltungsmöglichkeiten in der Nähe. www.melatiresort.com Santhiya Resort & Spa In tropischer Umgebung auf Koh Phangan, 52 Zimmer und Villen mit viel Komfort und Privatsphäre, attraktives Wellness- und Sportangebot, grosse Outdoor-Poolanlage. www.santhiya.com/kohphangan Elephant Hills Camp Khao Sok Nationalpark; auf Pontons schwimmende Safarizelte mit Badezimmer/ Warmwasser und Elektrizität. Ausgangspunkt für Dschungeltrekkings oder Kayaking. www.elephanthills.com Mandarin Oriental Bangkok Fünf-Sterne-Luxushotel am Fluss Chao Phraya; zeitlos und doch modern, gute Kombination von Luxus und Komfort. www.mandarinoriental.com/bangkok
Vorbei an Tempeln, Regenwäldern, Sandstränden und kleinen Dörfern: Eine Biketour in Thailand ist besonders reizvoll. Gute und verkehrsarme Strassen sowie optimale klimatische Bedingungen machen Thailand zum 365-TageVelo-Land. Die Touren ermöglichen faszinierende Einblicke in das tägliche Leben der Bevölkerung. Kleine Geschäfte entlang der Strassen im ganzen Land bieten erfrischende Getränke an. Und je nach Route können sich die Radfahrer die topografischen Eigenheiten Thailands zunutze machen und das Nord-Süd-Gefälle berücksichtigen ... www.hotelplan.ch / www.kuoni.ch
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Thailand – Familienferien-Land
Hotels der Top-Klasse
Auf zwei Rädern durch Thailand
Fluggästen stehen 40 kg Freigepäck zu, und Passagieren der Royal First Class werden 50 kg zur Verfügung gestellt. Es besteht keine Beschränkung in der Anzahl Gepäckstücke. Fluggäste auf Langstreckenflügen haben bis spätestens 72 Stunden vor Abflug die Möglichkeit für eine kostenlose Sitzplatzreservierung. Dies über die Telefonnummer 044 216 65 00 oder über reservation@thaiair.ch
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Wettersicherheit, Resorts für jeden Geschmack: Familienferien in Thailand liegen im Trend. Zum Beispiel auf Ko Samui oder Ko Pha Ngan. Ko Samui ist kein Geheimtipp mehr, die Insel im Golf von Thailand hat sich zu einem der bekanntesten Ferienziele Südostasiens entwickelt. Die Küste wird von 26 km Sandstrand gesäumt und macht aus Ko Samui ein Ferienparadies erster Güte für die ganze Familie. Chaweng Beach, Lamai Beach, Mae Nam Beach – Namen, die sich merken muss, wer sich in kleinen Strandbars erfrischen, über feinen, weissen Sand spazieren und unter Palmen die Seele baumeln lassen oder mit den Kindern Sandburgen bauen will. Ein Geheimtipp sind die ruhigen Strände von Ko Pha Ngan, der etwas nördlicher gelegenen kleinen Schwester von Ko Samui. Hier geht es gemächlich zu und her, der Verkehr im Norden und Osten der Insel ist überschaubar, und die meisten Buchten sind nur per Boot erreichbar. Die Ruhe ist sprichwörtlich: keine Autos, keine Strandverkäufer und keine laute Musik. www.tourismthailand.ch
Unvergesslicher Start in die Ehe Eine grenzenlose Auswahl der schönsten Pool-Villen Südostasiens, weisse Sandstrände, tolle Spas für Behandlungen zu zweit, verträumte Restaurants und vieles mehr: Thailand bietet alles für die perfekte Hochzeitsreise. Wer als frischverheiratetes Paar seine Flitterwochen in Thailand verbringen will, findet unzählige romantische Destinationen. Sei es auf einer der zahlreichen Inseln oder direkt auf dem Festland — wie kaum eine andere Nation verstehen es die Thais, Frischvermählte zu verwöhnen.
In den letzten Jahren entstanden in Thailand mitunter die schönsten und exklusivsten Hotelanlagen der Welt. Insbesondere die Pool-Villen haben einen ganz speziellen Charme. Viele bieten den Bewohnern volle Privatsphäre und eine trendige Inneneinrichtung – eine garantiert einmalige Ferienatmosphäre. Übrigens: Pool-Villen sind nicht nur in Strandnähe zu finden. Ob im Regenwald, im Nationalpark, in den Reisfeldern oder sogar in den Städten – es gibt überall ein passendes Angebot. www.legendstravel.ch / www.royalorchid.ch
Reiseliteratur
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den Welten. Die Menschen hatten wenig, aber es gab keine Elendsarmut. Und andererseits erlebte ich in dieser Zeit die Salsa-Revolution. Es war eine spezielle Zeit. Den Kubanern waren Dollars erlaubt, kleine private Geschäfte auch. Der Wind der Freiheit wehte durch Havanna, die Stadt war voller Musik, Sex und Träume. Castro würgte das alles nach etwa zwei Jahren wieder ab. Aber jetzt geht es wieder los. Ich fürchte allerdings, dass die Öffnung zu den USA den Kubanern nicht gut bekommen wird. Denn wovon träumen sie? Von Nike-Schuhen und Ray-Ban-Brillen. Das ist normal. Aber blöd. Wir wissen, dass das nicht glücklich macht. Sie nicht. Aber sie müssen da durch.
Wild Style
Was nehmen Sie von anderen Kulturen mit? Andere Kulturen prägen mich stark. Sie bringen Dinge an die Oberfläche, die schon in mir sind. Es sind Farben der Seele, die in anderen Kulturen stärker leuchten, weil sie in der Kultur, aus der ich komme, vergraben sind.
Helge Timmerberg zählt zu den besten deutschsprachigen Reiseschriftstellern. BlickReisen hat den Weltenbummler in St. Gallen getroffen und mit ihm über sein wildes Reiseleben gesprochen.
Zum Beispiel? In Indien sind das die Spiritualität und die Frage nach der Reise der Seele. In Kuba ist das die Lebensfreude, im Orient das Träumen und das Geschichtenerzählen.
Interview: Christian Bauer
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Herr Timmerberg, Sie haben in Marrakesch und Havanna gelebt. Warum wohnen Sie ausgerechnet im kleinen St. Gallen? Das Schicksal hat mich nach St. Gallen geführt. Nach meinen
zwei Jahren in Kuba hat mir ein Freund eine Wohnung in seinem Haus angeboten. Er wohnt wahnsinnig geil mit Blick über den Bodensee. Hier kann ich wunderbar schreiben. Ich war gerade auf einer Kreuzfahrt. Wäre das etwas für Sie? Nein, Schiffsreisen finde ich entweder langweilig oder so amüsant wie Dauerkotzen. Wie reisen Sie am liebsten? Auf der Strasse mit dem eigenen Auto – auch wenn das im Alter immer beschwerlicher wird. An einer staubigen Tankstelle ein staubiges Bier trinken – das macht am meisten Spass.
te besoffen sind. In Marokko zum Beispiel ist ein Tourist praktisch unantastbar, weil die Strafen bei Verbrechen gegen Ausländer extrem hoch sind – ausser beim Handeln, da verarscht man die Touristen nach Strich und Faden. Fallen Sie als Reiseprofi auch noch auf solche Tricks herein? Ich war letztens im arabischen Markt in Palermo und hatte mein Bargeld auf drei Taschen verteilt. Und ich habe tierisch aufgepasst. Am Ende war alles weg. Das war so unheimlich, es war schon wie-
der lustig. Also: Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie verschmerzen können. Ihre Texte sind voller intensiver Beschreibungen und überraschender Sprachbilder. Wie halten Sie Reise-Erlebnisse fest? Ich nehme statt einer Kamera die Augen mit. Das empfehle ich übrigens jedem Reisenden. Bilder, die sich in die Seele graben, sind viel wertvoller als ein Foto. Welche Bilder haben sich bei Ihnen tief in die Seele gegraben?
Mamma mia, schwierige Frage, da gibt es viele! Ich erinnere mich besonders an die Wanderung zur Gangesquelle in Indien. Die Sonne glitzerte auf Gletscher und Fluss. Der Ganges war eine Quelle des Lichts. Egal, durch wie viel Dunkelheit ich wandere, dieses Licht werde ich nie vergessen. Wie war Ihre Zeit in Kuba? Sie beschreiben sie in Ihrem neuen Buch als Ihre goldenen Jahre. Damals in den 90er-Jahren erlebte ich einerseits eine verzauberte Langsamkeit, ein Leben zwischen
Bleiben Sie also erst mal hier? Nein, ich werde diesen Sommer mit meiner Freundin von St. Petersburg bis Wladiwostok fahren. Russland ist Neuland für mich. Brauchen Sie das Exotische für ein tolles Reiseerlebnis? Nicht unbedingt. Meine schönste Reise in den letzten Jahren war die Pilgerwanderung nach Mariazell in Österreich. So high war ich schon lange nicht mehr.
Packende Reiseliteratur von Helge Timmerberg In seinem neusten Buch «Die rote Olivetti. Mein ziemlich wildes Leben zwischen Bielefeld, Havanna und dem Himalaja» beschreibt Timmerberg die Stationen seines journalistischen Schaffens. Das Buch ist nicht nur eine Biografie, sondern auch ein packendes Stück Reiseliteratur – Sex, Drugs und Lebensweisheiten inklusive. Highlight ist die Schilderung seiner Zeit in Havanna. – Die rote Olivetti. Piper Verlag, 240 Seiten. 28.90 Franken. www.piper.de Ebenfalls lesenswert sind «African Queen. Ein Abenteuer», Timmerbergs Beschreibung seiner Reise durch Afrika, und «Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich». Darin erzählt Timmerberg über seine Zeit in Marrakesch und Istanbul.
Viele Menschen gehen in ihren Ferien nicht aus dem All-inclusive Resort, weil sie Angst haben. Was ist Ihr Tipp? Man sollte das Resort unbedingt auch mal alleine verlassen, um mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen. Probleme gibt es höchstens nachts, wenn die Leu-
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© Dieter Jacobi / KölnTourismus GmbH
Fotos: ZVG
in Interview? Sehr gerne. Aber nur in einem Raucher-Café! Reiseschriftsteller Helge Timmerberg (64) hängt an den Glimmstängeln wie ein Fötus an der Nabelschnur. Und bitte: kein Termin vor 11 Uhr. Timmerberg ist kein Kostverächter. Im Gegenteil: Seit er als 17-Jähriger von Deutschland über Land nach Indien reiste, genoss er das Leben in vollen Zügen – Hasch, LSD, Abenteuer, Prostituierte inklusive. Seine Bücher sind voll davon. Strassenjargon, Journalistendeutsch und poetische Schilderungen mixt Timmerberg, ohne sich um Konventionen zu scheren. Umwölkt von Zigarettenrauch erzählt der Weltenbummler von seinem wilden Reiseleben – in einem spiessigen Café in St. Gallen.
Aber mal ehrlich, ist die Schweiz im Vergleich nicht langweilig? Früher hatte ich Probleme mit der Schweiz. Bis etwa 50 fand ich den Alpenraum depressiv, das war gar nicht mein Ding. Je älter ich werde, desto besser gefällt es mir. Die Schweiz ist für mich wie eine Margarine-Reklame, in der morgens um sieben die Welt noch in Ordnung ist.
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Family
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KOLUMNE
Hermine Kaiser
begleitet als Journalistin die Hörerreisen des Bayerischen Rundfunks
Samba in den Hüften
Eltern müssen zu Hause bleiben! Ob Pfadilager, Sportcamp oder Landdienst: Sommerlager sind für Kinder das Grösste! Hier lernen sie vieles, was ihnen die Eltern vielleicht nicht beibringen können. Eine Auswahl.
Text: Samuel Schumacher
F
erien ohne Eltern? Das ist für viele Kinder und Jugendliche das Coolste überhaupt. Zehntausende Kinder nutzen die Gelegenheit jeden Sommer und gehen mit der Pfadi in die Berge, mit dem WWF auf Trekkingtouren, mit dem Fussballklub ins Trainingslager oder mit dem Blauring zum Campen. Das Lagerleben verspricht aber nicht nur spannende Tage ohne Eltern, sondern auch Momente, die fürs Leben bleiben: das erste Mal unter freiem Himmel schlafen, das erste Mal in einem Bergsee baden, das erste Mal selber ko-
chen, vielleicht sogar die erste grosse Lagerliebe. Wir haben für euch die tollsten Ferienlager für diesen Sommer ausgesucht. Nichts wie hinaus in die weite Welt – oder für den Anfang einfach mal in die wunderschöne Heimat Schweiz. Pfadi, Jungwacht, Blauring – für Campingfreaks Mehr als 40 000 Pfaderinnen und Pfader gibts in der Schweiz. Die Pfadi-Sommerlager sind meist Zeltlager und geprägt von Geländespielen im Wald, Lagerfeuerstimmung und kreative Tipps und Tricks für das Leben
in der Natur. Im Zentrum jedes Pfadilagers steht der mächtige, aus Stoff blachen gefertigte Sarasani: ein selbst gebautes Zirkuszelt für Schlechtwettertage und Spiele im Schatten. Pfadi-Abteilungen gibt es in der ganzen Schweiz. Tipp: Schnuppere vor der Lageranmeldung doch mal einen Nachmittag lang bei der Pfadi in deiner Region. Da erfährst du dann genau, wie du dich für die Lager anmelden kannst. www.pfadi.ch Ganz ähnlich wie die bekannten Pfadilager sind auch die Lager von Jungwacht und Blauring (kurz: Jubla). Hier siehst du, welche Jubla-Schar wohin ins Sommerlager geht: www.jubla.ch
Im Beachvolleyball-Lager in Italien zeigen Profis Kids, wie man richtig blockt.
Kinder-Camps und MS Sports-Camps – für Sportskanonen Fussball spielen, tanzen, Tennis spielen, reiten und sich mit viel Fun und Action so richtig austoben: Das kann man in den Sportlagern von Kinder-Camps und MS Sports. Eine Übersicht über fast alle Sportcamps der Schweiz bietet auch die Homepage Jugendsportcamps. www.kinder-camps.ch www.mssports.ch www.jugendsportcamps.ch
Fotos: Prisma
Landdienst: Einem Winzer oder Bauern zu helfen, tut bleichen Stadtkids gut.
WWF – für Tierfreunde und Naturfans Für eine Woche eine Schafherde hüten, im Nationalpark wilde Tiere beobachten, die wilde Bündner Bergwelt erwandern, sich im Wallis zum kleinen Heilpflanzen- und Reptilienexperten ausbilden lassen, im Tessin auf Schatzsuche gehen, den Rhein hautnah erleben, Klettern lernen, eine Woche auf dem Piratenschiff verbringen, ein paar Tage das Mittelalter aufleben lassen, im Tippi übernachten oder mit Lamas durch das Rhonental trekken: Die WWF-Jugendlager sind genau das Richtige für Natur- und Tierfans. Unter der Rubrik «Aktiv werden» der WWF-Webseite findet man alle www.wwf.ch Lagerangebote: Reitlager im Bündnerland – für Pferdefans Eine ganze Woche mit Pferden verbringen, die Tiere genau kennenlernen, füttern, pflegen und natürlich mit ihnen ganz viel ausreiten: Das kann man im Reitlager im «Paradiesli Arezen» im Bündnerland.
Paradies für Rossfans: Im Reitlager haben Kinder nonstop mit Pferden zu tun.
www.naturparadiesli.ch
Sprachcamps im Ausland – für kleine Sprachgenies Lust, eine neue Sprache zu lernen, fernab von der öden Schulbank? Dann nichts wie ins Ausland! Wie wär es zum Beispiel mit Englisch in Vancouver, Französisch in Antibes, Spanisch in Barcelona oder vielleicht Chinesisch in Peking? Nur Mut! Auf Feriencamps.ch findest du viele verschiedene Angebote für Intensivsprachkurse im Ausland. Just do it! www.feriencamps.ch
Landdienst 2.0 – für kleine Landwirte Niemand muss mehr, alle dürfen: Der Landdienst – einst für viele Schweizer Jugendliche Zwang – ist heute freiwillig und noch immer so lehrreich und intensiv wie früher. Willst du eine oder mehrere Wochen bei einer Bauernfamilie leben und mit anpacken? Dann schau dir das Angebot von Agriviva an. Die Organisation vermittelt an Kinder spannende Bauernhofplätze auf Zeit. www.agriviva.ch
Beachvolleyball-Lager in Italien – für Sandhasen Das Beachcenter Bern plant sein Beachvolleyball-Lager dieses Jahr im sonnigen Italien, genauer auf der Halbinsel Isola Varano, 150 Kilometer südlich von Pescara. Direkt an den heissen Mittelmeer-Sandstränden lernen Kinder von den Sportprofis, wie man smashed,blockt und punktet. Anmeldung unter:
Brasilien Das legendäre «Girl von Ipanema», das Astrud Gilberto oder Frank Sinatra besungen haben, ist uns am Strand von Rio de Janeiro nicht begegnet. Aber andere brasilianische Beautys beiderlei Geschlecht: Beim deren Anblick ist es schwer, nicht in Komplexe zu verfallen. Brasilianer bewegen sich geschmeidig, tanzen, machen Sport am Strand, cremen und entwachsen sich wirklich überall und promenieren in knappster Badekleidung am Strand. Und während die Herren meiner Gruppe fassungslos die Minibikinis der Damen visieren, die wohl aus Zahnseide geknüpft sind, staunen wir Damen über die gestählten Körper der Capoeira-Tänzer. Dieser Kampfsport und Tanz in der Tradition der ehemaligen afrikanischen Sklaven ist eine faszinierende Mischung aus Körperkult und die erste Disziplin im grössten Land Südamerikas. Ein Land, dessen Bewohner sich nonstop im Rhythmus von Samba und Bossa Nova zu bewegen scheinen. Musik begleitet uns auf der ganzen Reise vom Zuckerhut bis zum Amazonas: In der pittoresken Altstadt von Salvador de Bahia wird an jeder Ecke getrommelt, und die schwarzen Frauen in weissen Reifröcken und Turbanen, Relikte der Kolonialzeit, tanzen dazu auf den Strassen – für die Touristen. Meine Reisebegleiterinnen halten sich folgsam an meinen Rat, auf jeglichen Schmuck zu verzichten. Herr Wilhelm allerdings kommt nach einem Spaziergang am weissen Traumstrand zwar mit seiner Frau, aber ohne Fotoapparat und ohne Uhr zurück. Er nimmt es sportlich, fotografiert die grössten Wasserfälle der Welt, die von Iguacu, einfach mit dem Handy. Das Spektakel ist gewaltig, über 250 der Fälle gibt es zu sehen, teilweise über 80 Meter hoch, fast 3 Kilometer lang, ein gigantisches Tosen, das wir zwei Tage lang hören. Ich glaube zu schweben zwischen all den glitzernden Wassertropfen und schimmernden Regenbögen. Wir staunen und fachsimpeln über die halsbrecherischen Filmszenen, die an den berühmten Wasserfällen schon gedreht worden sind: Von «Indiana Jones» bis «James Bond». Ebenso filmreif unsere Bootsfahrt auf dem Amazonas: Vier Tage und Nächte gleiten wir auf einem Holzboot durch den Dschungel, inklusive Birdwatching und PiranhaAngeln. Dann landen wir in der nächsten Filmkulisse mitten im Dschungel: beim legendären Opernhaus von Manaus. «Fitzcarraldo» wurde hier gedreht, und dereinst sind dort mitten im Urwald weltberühmte Opernsänger für die Kautschukbarone aufgetreten. Musik und Brasilien ... Nach zwei Wochen Rundreise bewegen wir uns mit etwas mehr Bossa Nova in den Hüften ... oder ist es Samba?
www.beachcampitalia.ch
3 Tipps gegen Heimweh
Impressum «BLICK Reisen» ist eine Publikation des Blick-Verlags.
Die einen habens gar nicht, die andern leiden stark darunter. Heimweh ist in jungen Jahren ganz natürlich, niemand muss sich dafür schämen. 3 Tipps, wie du mit dem Heimweh klarkommst:
Auflage: 157 671 (WEMF/SW-beglaubigt 2015) Leser: 598 000 (MACH Basic 2016-1, Deutschschweiz) Adresse: Blick, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65 E-Mail: redaktion@blick.ch
• Lass keine Langweile aufkommen! Sich verkriechen nützt nichts. Nimm am Lagerleben Teil und sorge für Unterhaltung. Dann verfliegt das Heimweh von alleine. • Plaudere mit deinen Lagergschpänli! Reden hilft. Sag offen, wie du dich fühlst, und tausche dich mit anderen darüber aus. • Ruf zu Hause an, aber nicht zu häufig! Manchmal hilft es, kurz mit den Eltern und Geschwistern zu sprechen. Ständig am Telefon zu hängen, bringt aber nichts. Die richtige Dosis machts aus. Dreimal die Woche sollte genügen.
Redaktionsleitung: Birgitta Willmann, Publishing Service Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beilage: Christian Bauer, Hermine Kaiser, Samuel Schumacher Layout: Zuni Halpern, Basilius Steinmann Produktion: Philipp Jordan Korrektorat: Peter Hofer, Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services Geschäftsführer: Wolfgang Büchner Leiter Werbemarkt: Thomas Passen Herausgeber: Ringier AG, 4800 Zofingen Druck: Ringier Print, 6043 Adligenswil
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Entdecken
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Chile, das Land der Superlativen
2015 ist der aktive Vulkan Villarrica zum letzten Mal ausgebrochen. Heute finden wieder geführte Touren auf den 2840 Meter hohen Berg statt.
Dieses Land hat vermutlich die seltsamste Form der Welt: Chile ist 4300 Kilometer lang, durchschnittlich nur 180 Kilometer breit und erstreckt sich über 39 Breitengrade von Norden nach Süden, was in etwa der Strecke Schweiz–Westafrika entspricht. Dementsprechend extrem sind die Unterschiede der Regionen und Ökosysteme.
20 Gründe,
Fremdartige Wesen: Ein Guanaco vor den Torres del Paine, den nadelförmigen Berggipfeln im Hintergrund.
Chile
zu entdecken Etwas abseits der Touristenrouten, aber ein Besuch wert ist Chiloé, eine der schönsten Inseln der Welt.
Berge wie Nadeln
Als einer der schönsten Nationalparks Südamerikas gilt der «Parque Nacional Torres del Paine» im südlichen Patagonien. Die Hauptattraktion sind drei Granitnadeln, die 2500 Meter in den stahlblauen Himmel ragen. Der Name passt: «Torres del Paine» bedeutet «Türme des blauen Himmels». Beliebt ist eine mehrtägige Wanderung auf der sogenannten W-Route, vorbei an Bergseen und Gletschern zu den drei Bergspitzen. Tipp: Die Schweizerin Jacqueline Straubhaar bietet mit ihrer Outdoor-Firma «Dragón de la Patagonia» Wandertouren an. www.dragondelapatagonia.com
Der eindrücklichste Strand Chiles ist aber die von Moai-Statuen flankierte «Anakena Beach» auf der Osterinsel.
Ab in die Antarktis!
Wer die Wildnis mag, findet sein Glück in Feuerland, dem südlichsten Zipfel Chiles. Das Archipel ist ein Mix aus Fjorden, Gletschern und Wäldern. Ein Highlight ist ein Bootstrip durch die Magellan-Strasse zum Kap Hoorn. Zentrum der Aktivitäten ist die Stadt Punta Arenas. Tipp: Das argentinische Feuerland ist touristisch besser erschlossen. Vom argentinischen Städtchen Ushuaia fahren Schiffe in die nur etwa 1000 Kilometer entfernte Antarktis.
Volkssport Rodeo
Der beliebteste chilenische Sport ist das Rodeo, bei dem zwei Cowboys (Huasos) in Teamarbeit ein Kalb oder einen Stier stoppen müssen. Bekannt für Rodeo ist das Städtchen Rancagua, südlich von Santiago, wo jeden März die nationalen Meisterschaften ausgetragen werden. Dann gibt es für Besucher nicht nur RodeoKunst, sondern auch viel chilenische Folklore zu erleben.
Genialer Roadtrip
Die Fernstrasse Panamericana, die von Alaska bis ins südliche Chile führt, ist der Traum aller Roadies. Von den etwa 30 000 Kilometern verlaufen
Traumstrände
Bei einer Küstenlänge von etwa 4500 Kilometern hat Chile natürlich auch einige Traumstrände. Schwimmen ist wegen der kalten Meeresströmungen zwar ein frischer Spass, zum Sünnelen eignen sich die Sandstrände aber allemal. Tipps: Als schönste Strände gelten die Beaches um das nordchilenische Städtchen Bahía Inglesa, wo das Meer warm genug ist. Auch die Playa la Virgen, etwa 45 Kilometer südlich des Orts, ist ein Besuch wert.
Magellan-Pinguine gehören zu den Highlights in Südpatagonien.
knapp 3400 in Chile. Während man die Panamericana gut mit einem Mietwagen bereisen kann, ist deren Verlängerung, die 1300 Kilometer lange Carretera Austral, nur etwas für Abenteurer. Die Schotterpiste führt an spektakulären Landschaften vorbei tief hinein nach Patagonien. Die Carretera Austral ist besonders bei Töfffahrern beliebt – und bei unerschrockenen Velofahrern.
Trip zur Osterinsel
Die Osterinsel, die politisch zu Chile gehört, ist der isolierteste Flecken Land der Welt: Die nächsten Nachbarn sind 2200 Kilometer entfernt. Neben der Abgeschiedenheit zieht es Besucher wegen den Moai, den kolossalen Steinfiguren (Bild rechts), auf die polynesische Insel. Tipp: Während des TapatiFestivals im Februar werden die alten Traditionen der Ureinwohner wieder lebendig. www.easterislandtourism.com
Wein degustieren
Chilenische Weine können es längst mit europäischen Spitzentropfen aufnehmen: Das grösste und älteste Weinbaugebiet ist das Valle de Maipo in der Nähe der Hauptstadt Santiago. Die 17 imposanten Weinkeller können leicht individuell besucht werden. Eine Besonderheit ist eine Tour mit dem Wein-Zug von Santiago ins Colchagua-Tal, wo Chiles beste Rotweine herkommen. Die Tour dauert acht Stunden und beinhaltet eine Degustation im Zug sowie Besuche verschiedener Winzer. Tipp: Weinfans, die mit dem Auto unterwegs sind, ist das kleine Hotel «Vino Bello» in
www.rutadelvino.cl
an. Übrigens: In dem Tal werden oft Ufos gesehen. Ob das am Pisco liegt?
www.vino-bello.com
www.destileriapiscomistral.cl
Santa Cruz zu empfehlen. www.colchaguavalley.cl
Pisco und Ufos
Wo es Weintrauben gibt, wird auch Weinbrand destilliert. Die chilenische Variante heisst Pisco, der aus Traubenmost gewonnen wird. Zentrum der Pisco-Produktion ist das Tal Elqui im Norden. Die «Destileria Pisco Mistral» im Dorf Pisco Elqui bietet Touren und Degustationen
Raue Trauminsel
Die Insel Chiloé liegt abseits der Touristenrouten, obwohl sie in den Ranglisten der schönsten Inselparadiese regelmässig die vordersten Plätze belegt. Wahrscheinlich weil die raue Schönheit der Isla Grande de Chiloé einen Haken hat: Die pazifischen Winde treiben viel Regen übers Land. Sehenswert sind die Holzkirchen aus dem 17. Jahrhundert, die im Jahr 2000 ins Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen worden sind. Tipp: Den typischen Eintopf «Curanto» aus Meeresfrüchten und Fleisch muss man unbedingt probiert haben.
Fest für Tierfreunde
Alpakas, seltene Hirscharten, Pumas, Kondore, Wale oder Delfine: Chile ist der Lebensraum spektakulärer Tierarten. Die Stars der einheimischen Fauna sind allerdings die 70 Zentimeter grossen Magellan-Pinguine, die so unschuldig in die Welt schauen. Etwa 60 000 Paare brüten jedes Jahr auf der Magdalena-Insel in Südpatagonien. Ausflüge starten von der Stadt Punta Arenas.
Auf dem Vulkan
Unter den Anden brodelt es mächtig. Hier treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander und sorgen für Erdbeben und aktive Vulkane. Vor einem Jahr ist der zentralchilenische Vulkan Villarrica (2847 Meter) ausgebrochen und hat kurzzeitig Tausende von Menschen in die Flucht geschlagen. Mitt-
lerweile kann man den Berg mit einem Bergführer wieder besteigen und in den zeitweise noch immer rauchenden Vulkanschlund sehen. Der Aufstieg gilt als nicht schwierig, dennoch wird genügend Fitness vorausgesetzt.
renweise Besucher an. Kajak fahren, Schwimmen, Raften und in heissen Quellen baden: Hier kommen Wasserratten auf ihre Kosten. Tipp: Die Besteigung des schneebedeckten Vulkan Osorno (2652 Meter).
Skifahren
Santiago de Chile
Ob Tauchen, Wandern, Rafting oder Bergtouren: Chiles atemberaubende Natur bietet jedem Outdoor-Fan etwas. Und wer im Schweizer Sommer den Schnee vermisst, kann zwischen Juni und Oktober an den Hängen der Anden seiner Wintersportlust frönen. Als eines der besten Skigebiete gilt Portillo, in dem nur exklusive 450 Gäste täglich Ski fahren dürfen. Für Anfänger wie Profis eignen sich die Skigebiete La Parva und Valle Nevado in der Nähe von Santiago. www.chileanski.com
Fotos: Thinkstock (4), Mauritius (2), Gettyimages (1), Plainpictures (1)
Trockenste Wüste der Welt, höchster aktiver Vulkan, südlichster Zipfel Amerikas: Chile hat es in sich. Auf dem 4000 Kilometer langen Landstreifen im Westen Südamerikas treffen fast alle geografischen Extreme aufeinander. Die 20 Must-Sees von Chile. Text: Cornelia Krämer
Das Seenland
Sehenswert ist die Región de los Lagos, das Seenland am Fusse der Anden. Die Gletscherseen, in denen sich bilderbuchhaft Vulkane spiegeln, ziehen scha-
Die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile (6 Millionen Einwohner) hat genügend Sehenswürdigkeiten für ein paar Ferientage zu bieten. Kulturinteressierte zieht es zu «La Chascona», dem einstigen Wohnhaus des chilenischen Nationaldichters Pablo Neruda (1904–1973) oder zum Kunstzentrum «Centro Gabriela Mistral». Nachteulen finden hier die besten Partys des Landes. Tipp: Gourmets ist der Mercado Central, der Lebensmittelmarkt, zu empfehlen, in dessen Restaurants frische Meeresfrüchte in allen Variationen angeboten werden.
Surfer’s Paradise
Die nordchilenische Küste ist ein Surferparadies. Fast das ganze Jahr herrschen hier per-
Vom trockensten Ort der Erde, der Atacama-Wüste, im Norden bis zu ...
fekte Bedingungen für erfahrene Surfer. Zentrum sind die Städte Arica und Iquique. Im Südwinter (Juli/August) erreichen die Wellen Höhen von bis zu sieben Metern. Tipp: In Arica bieten Surfschulen Kurse für Surfbegeisterte an. www.surfschool.cl
Valparaíso
Keine Stadt in Chile trägt ihren Namen so gerechtfertigt wie Valparaíso: das Tal des Paradieses. Zwar ist die 280 000-Seelen-Metropole eine Hafenstadt, aber der Mix aus Verfall und quietschbunten Häusern hat schon viele Poeten und Musiker inspiriert. Neben der Unescogeschützten Altstadt sind die schrägen Aufzüge in der hügeligen Stadt eine Besonderheit. Der «Ascensor Concepción» von 1883 ist der älteste und bietet einen schönen Blick auf Stadt und Meer.
Vorsicht, Geister!
Chile hat eine lange Bergbaugeschichte. Die Salpeterminen der Wüstenstadt Humberstone in der Atacama-Wüste wurden vor 55 Jahren stillgelegt. Im seither
ausgestorbenen Bergbaunest (mittlerweile ist es UnescoWeltkulturerbe) soll es spuken. Gruseliges Sightseeing.
Faszination Wüste
Grosse Teile Nordchiles sind von der Atacama-Wüste bedeckt, der trockensten und hochgelegensten Wüste der Welt. Manche Regionen werden von der Nasa als Testgelände für Marsmissionen genutzt. Nirgends auf der Erde sind die Konditionen lebensfeindlicher, sprich: den Bedingungen auf dem Roten Planeten ähnlicher als hier. Grösster Touristenmagnet der Atacama-Wüste ist das Valle de la Luna, das bei Sonnenuntergang in Pink-, Lila- und Goldtönen funkelt. Im Städtchen San Pedro de Atacama lassen sich Touren in die spektakuläre Landschaft buchen. Tipp: Die Region ist bekannt für Sandboarding – Snowboarding auf Sand.
Sterne beobachten
Die trockene Luft und klare Atmosphäre der Atacama-Wüste eignet sich besonders gut, um Sterne zu beobachten. Bei
... eisigen Verhältnissen im Parque Nacional Torres del Paine: Chile hat alles.
San Pedro de Atacama befindet sich auf 5000 Meter über Meer das grösste Radioteleskop der Welt: ALMA. Dank seiner 66 Antennen und der klaren Luft bildet es himmlische Objekte bis zehnmal detaillierter ab als sonstige Teleskope. Tipps: Das Kontrollzentrum des ALMA kann am Wochenende besucht werden. Auch ohne Teleskop ist eine Sternentour von San Pedro de Atacama aus ein Erlebnis.
Der Norden ist durch die Atacama-Wüste geprägt. Die Region liegt im Regenschatten des Andengebirges. Zudem verhindern kalte Meeresströmungen (Humboldtstrom) die Bildung von Wolken an der Küste. Dies macht die Atacama-Wüste zur trockensten Wüste der Welt. In Mittelchile lässt sich das Klima etwa mit demjenigen um das Mittelmeer vergleichen – hier wachsen die berühmten Weine des Landes. Was dem Norden an Niederschlägen fehlt, macht der Süden wieder wett: In Patagonien und Feuerland ist es sehr feucht und kühl. Nicht nur die Nord-Süd-Ausdehnung ist extrem, auch von Westen nach Osten weist Chile ein dramatisches Relief auf. In weniger als 200 Kilometern steigt das Land vom Meeresspiegel bis zu Höhen von über 6000 Metern an. So schön das Anden-Panorama ist, so gefährlich ist das Gebirge. Denn die Anden sind mit 7500 Kilometern nicht nur die längste Gebirgskette der Welt, sondern auch das Ergebnis mehrerer Erdplatten, die sich unter Südamerika schieben: Erdbeben und aktive Vulkane sind die Folge. Die Erde kommt hier nie zur Ruhe: Das letzte Erdbeben ereignete sich im September 2015, der letzte nennenswerte Vulkanausbruch vor etwa einem Jahr (Vulkan Calbuco im «Lake District»). Diese extreme Geografie beschert den Reisenden einerseits intensive Erlebnisse, erfordert aber zugleich auch, dass man Zeit für die Transportwege einberechnet.
San Pedro
Osterinsel
www.almaobservatory.org www.spaceobs.com
Geysire
Grosse Magmafelder unter der Anden-Bergkette bringen das Grundwasser zum Kochen. Im auf 4300 Metern Höhe unweit San Pedro gelegenen El Tatio befinden sich die höchstgelegenen Geysire der Welt. Dutzende Fontänen versprühen ihren Wasserdampf – bei Sonnenaufgang ein unvergessliches Erlebnis. Wer kein Mietauto hat, kann um vier Uhr nachts mit einer Tour von San Pedro starten. Tipp: Badesachen nicht vergessen. In Thermalpools kann man sich aufwärmen.
CHILE
AtacamaWüste Valparaíso
SANTIAGO Valle de Maipo
Pazifik
CHILE ARGENTINIEN Región de los Lagos Insel Chiloé
Pucon
Parque Nacional Torres del Paine Punta Arenas 500 km
Santiago de Chile ist nur 100 Kilometer vom Aconcagua (6962 m ü. M.) entfernt.
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Entdecken
Juni 2016
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Juni 2016
Chile, das Land der Superlativen
2015 ist der aktive Vulkan Villarrica zum letzten Mal ausgebrochen. Heute finden wieder geführte Touren auf den 2840 Meter hohen Berg statt.
Dieses Land hat vermutlich die seltsamste Form der Welt: Chile ist 4300 Kilometer lang, durchschnittlich nur 180 Kilometer breit und erstreckt sich über 39 Breitengrade von Norden nach Süden, was in etwa der Strecke Schweiz–Westafrika entspricht. Dementsprechend extrem sind die Unterschiede der Regionen und Ökosysteme.
20 Gründe,
Fremdartige Wesen: Ein Guanaco vor den Torres del Paine, den nadelförmigen Berggipfeln im Hintergrund.
Chile
zu entdecken Etwas abseits der Touristenrouten, aber ein Besuch wert ist Chiloé, eine der schönsten Inseln der Welt.
Berge wie Nadeln
Als einer der schönsten Nationalparks Südamerikas gilt der «Parque Nacional Torres del Paine» im südlichen Patagonien. Die Hauptattraktion sind drei Granitnadeln, die 2500 Meter in den stahlblauen Himmel ragen. Der Name passt: «Torres del Paine» bedeutet «Türme des blauen Himmels». Beliebt ist eine mehrtägige Wanderung auf der sogenannten W-Route, vorbei an Bergseen und Gletschern zu den drei Bergspitzen. Tipp: Die Schweizerin Jacqueline Straubhaar bietet mit ihrer Outdoor-Firma «Dragón de la Patagonia» Wandertouren an. www.dragondelapatagonia.com
Der eindrücklichste Strand Chiles ist aber die von Moai-Statuen flankierte «Anakena Beach» auf der Osterinsel.
Ab in die Antarktis!
Wer die Wildnis mag, findet sein Glück in Feuerland, dem südlichsten Zipfel Chiles. Das Archipel ist ein Mix aus Fjorden, Gletschern und Wäldern. Ein Highlight ist ein Bootstrip durch die Magellan-Strasse zum Kap Hoorn. Zentrum der Aktivitäten ist die Stadt Punta Arenas. Tipp: Das argentinische Feuerland ist touristisch besser erschlossen. Vom argentinischen Städtchen Ushuaia fahren Schiffe in die nur etwa 1000 Kilometer entfernte Antarktis.
Volkssport Rodeo
Der beliebteste chilenische Sport ist das Rodeo, bei dem zwei Cowboys (Huasos) in Teamarbeit ein Kalb oder einen Stier stoppen müssen. Bekannt für Rodeo ist das Städtchen Rancagua, südlich von Santiago, wo jeden März die nationalen Meisterschaften ausgetragen werden. Dann gibt es für Besucher nicht nur RodeoKunst, sondern auch viel chilenische Folklore zu erleben.
Genialer Roadtrip
Die Fernstrasse Panamericana, die von Alaska bis ins südliche Chile führt, ist der Traum aller Roadies. Von den etwa 30 000 Kilometern verlaufen
Traumstrände
Bei einer Küstenlänge von etwa 4500 Kilometern hat Chile natürlich auch einige Traumstrände. Schwimmen ist wegen der kalten Meeresströmungen zwar ein frischer Spass, zum Sünnelen eignen sich die Sandstrände aber allemal. Tipps: Als schönste Strände gelten die Beaches um das nordchilenische Städtchen Bahía Inglesa, wo das Meer warm genug ist. Auch die Playa la Virgen, etwa 45 Kilometer südlich des Orts, ist ein Besuch wert.
Magellan-Pinguine gehören zu den Highlights in Südpatagonien.
knapp 3400 in Chile. Während man die Panamericana gut mit einem Mietwagen bereisen kann, ist deren Verlängerung, die 1300 Kilometer lange Carretera Austral, nur etwas für Abenteurer. Die Schotterpiste führt an spektakulären Landschaften vorbei tief hinein nach Patagonien. Die Carretera Austral ist besonders bei Töfffahrern beliebt – und bei unerschrockenen Velofahrern.
Trip zur Osterinsel
Die Osterinsel, die politisch zu Chile gehört, ist der isolierteste Flecken Land der Welt: Die nächsten Nachbarn sind 2200 Kilometer entfernt. Neben der Abgeschiedenheit zieht es Besucher wegen den Moai, den kolossalen Steinfiguren (Bild rechts), auf die polynesische Insel. Tipp: Während des TapatiFestivals im Februar werden die alten Traditionen der Ureinwohner wieder lebendig. www.easterislandtourism.com
Wein degustieren
Chilenische Weine können es längst mit europäischen Spitzentropfen aufnehmen: Das grösste und älteste Weinbaugebiet ist das Valle de Maipo in der Nähe der Hauptstadt Santiago. Die 17 imposanten Weinkeller können leicht individuell besucht werden. Eine Besonderheit ist eine Tour mit dem Wein-Zug von Santiago ins Colchagua-Tal, wo Chiles beste Rotweine herkommen. Die Tour dauert acht Stunden und beinhaltet eine Degustation im Zug sowie Besuche verschiedener Winzer. Tipp: Weinfans, die mit dem Auto unterwegs sind, ist das kleine Hotel «Vino Bello» in
www.rutadelvino.cl
an. Übrigens: In dem Tal werden oft Ufos gesehen. Ob das am Pisco liegt?
www.vino-bello.com
www.destileriapiscomistral.cl
Santa Cruz zu empfehlen. www.colchaguavalley.cl
Pisco und Ufos
Wo es Weintrauben gibt, wird auch Weinbrand destilliert. Die chilenische Variante heisst Pisco, der aus Traubenmost gewonnen wird. Zentrum der Pisco-Produktion ist das Tal Elqui im Norden. Die «Destileria Pisco Mistral» im Dorf Pisco Elqui bietet Touren und Degustationen
Raue Trauminsel
Die Insel Chiloé liegt abseits der Touristenrouten, obwohl sie in den Ranglisten der schönsten Inselparadiese regelmässig die vordersten Plätze belegt. Wahrscheinlich weil die raue Schönheit der Isla Grande de Chiloé einen Haken hat: Die pazifischen Winde treiben viel Regen übers Land. Sehenswert sind die Holzkirchen aus dem 17. Jahrhundert, die im Jahr 2000 ins Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen worden sind. Tipp: Den typischen Eintopf «Curanto» aus Meeresfrüchten und Fleisch muss man unbedingt probiert haben.
Fest für Tierfreunde
Alpakas, seltene Hirscharten, Pumas, Kondore, Wale oder Delfine: Chile ist der Lebensraum spektakulärer Tierarten. Die Stars der einheimischen Fauna sind allerdings die 70 Zentimeter grossen Magellan-Pinguine, die so unschuldig in die Welt schauen. Etwa 60 000 Paare brüten jedes Jahr auf der Magdalena-Insel in Südpatagonien. Ausflüge starten von der Stadt Punta Arenas.
Auf dem Vulkan
Unter den Anden brodelt es mächtig. Hier treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander und sorgen für Erdbeben und aktive Vulkane. Vor einem Jahr ist der zentralchilenische Vulkan Villarrica (2847 Meter) ausgebrochen und hat kurzzeitig Tausende von Menschen in die Flucht geschlagen. Mitt-
lerweile kann man den Berg mit einem Bergführer wieder besteigen und in den zeitweise noch immer rauchenden Vulkanschlund sehen. Der Aufstieg gilt als nicht schwierig, dennoch wird genügend Fitness vorausgesetzt.
renweise Besucher an. Kajak fahren, Schwimmen, Raften und in heissen Quellen baden: Hier kommen Wasserratten auf ihre Kosten. Tipp: Die Besteigung des schneebedeckten Vulkan Osorno (2652 Meter).
Skifahren
Santiago de Chile
Ob Tauchen, Wandern, Rafting oder Bergtouren: Chiles atemberaubende Natur bietet jedem Outdoor-Fan etwas. Und wer im Schweizer Sommer den Schnee vermisst, kann zwischen Juni und Oktober an den Hängen der Anden seiner Wintersportlust frönen. Als eines der besten Skigebiete gilt Portillo, in dem nur exklusive 450 Gäste täglich Ski fahren dürfen. Für Anfänger wie Profis eignen sich die Skigebiete La Parva und Valle Nevado in der Nähe von Santiago. www.chileanski.com
Fotos: Thinkstock (4), Mauritius (2), Gettyimages (1), Plainpictures (1)
Trockenste Wüste der Welt, höchster aktiver Vulkan, südlichster Zipfel Amerikas: Chile hat es in sich. Auf dem 4000 Kilometer langen Landstreifen im Westen Südamerikas treffen fast alle geografischen Extreme aufeinander. Die 20 Must-Sees von Chile. Text: Cornelia Krämer
Das Seenland
Sehenswert ist die Región de los Lagos, das Seenland am Fusse der Anden. Die Gletscherseen, in denen sich bilderbuchhaft Vulkane spiegeln, ziehen scha-
Die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile (6 Millionen Einwohner) hat genügend Sehenswürdigkeiten für ein paar Ferientage zu bieten. Kulturinteressierte zieht es zu «La Chascona», dem einstigen Wohnhaus des chilenischen Nationaldichters Pablo Neruda (1904–1973) oder zum Kunstzentrum «Centro Gabriela Mistral». Nachteulen finden hier die besten Partys des Landes. Tipp: Gourmets ist der Mercado Central, der Lebensmittelmarkt, zu empfehlen, in dessen Restaurants frische Meeresfrüchte in allen Variationen angeboten werden.
Surfer’s Paradise
Die nordchilenische Küste ist ein Surferparadies. Fast das ganze Jahr herrschen hier per-
Vom trockensten Ort der Erde, der Atacama-Wüste, im Norden bis zu ...
fekte Bedingungen für erfahrene Surfer. Zentrum sind die Städte Arica und Iquique. Im Südwinter (Juli/August) erreichen die Wellen Höhen von bis zu sieben Metern. Tipp: In Arica bieten Surfschulen Kurse für Surfbegeisterte an. www.surfschool.cl
Valparaíso
Keine Stadt in Chile trägt ihren Namen so gerechtfertigt wie Valparaíso: das Tal des Paradieses. Zwar ist die 280 000-Seelen-Metropole eine Hafenstadt, aber der Mix aus Verfall und quietschbunten Häusern hat schon viele Poeten und Musiker inspiriert. Neben der Unescogeschützten Altstadt sind die schrägen Aufzüge in der hügeligen Stadt eine Besonderheit. Der «Ascensor Concepción» von 1883 ist der älteste und bietet einen schönen Blick auf Stadt und Meer.
Vorsicht, Geister!
Chile hat eine lange Bergbaugeschichte. Die Salpeterminen der Wüstenstadt Humberstone in der Atacama-Wüste wurden vor 55 Jahren stillgelegt. Im seither
ausgestorbenen Bergbaunest (mittlerweile ist es UnescoWeltkulturerbe) soll es spuken. Gruseliges Sightseeing.
Faszination Wüste
Grosse Teile Nordchiles sind von der Atacama-Wüste bedeckt, der trockensten und hochgelegensten Wüste der Welt. Manche Regionen werden von der Nasa als Testgelände für Marsmissionen genutzt. Nirgends auf der Erde sind die Konditionen lebensfeindlicher, sprich: den Bedingungen auf dem Roten Planeten ähnlicher als hier. Grösster Touristenmagnet der Atacama-Wüste ist das Valle de la Luna, das bei Sonnenuntergang in Pink-, Lila- und Goldtönen funkelt. Im Städtchen San Pedro de Atacama lassen sich Touren in die spektakuläre Landschaft buchen. Tipp: Die Region ist bekannt für Sandboarding – Snowboarding auf Sand.
Sterne beobachten
Die trockene Luft und klare Atmosphäre der Atacama-Wüste eignet sich besonders gut, um Sterne zu beobachten. Bei
... eisigen Verhältnissen im Parque Nacional Torres del Paine: Chile hat alles.
San Pedro de Atacama befindet sich auf 5000 Meter über Meer das grösste Radioteleskop der Welt: ALMA. Dank seiner 66 Antennen und der klaren Luft bildet es himmlische Objekte bis zehnmal detaillierter ab als sonstige Teleskope. Tipps: Das Kontrollzentrum des ALMA kann am Wochenende besucht werden. Auch ohne Teleskop ist eine Sternentour von San Pedro de Atacama aus ein Erlebnis.
Der Norden ist durch die Atacama-Wüste geprägt. Die Region liegt im Regenschatten des Andengebirges. Zudem verhindern kalte Meeresströmungen (Humboldtstrom) die Bildung von Wolken an der Küste. Dies macht die Atacama-Wüste zur trockensten Wüste der Welt. In Mittelchile lässt sich das Klima etwa mit demjenigen um das Mittelmeer vergleichen – hier wachsen die berühmten Weine des Landes. Was dem Norden an Niederschlägen fehlt, macht der Süden wieder wett: In Patagonien und Feuerland ist es sehr feucht und kühl. Nicht nur die Nord-Süd-Ausdehnung ist extrem, auch von Westen nach Osten weist Chile ein dramatisches Relief auf. In weniger als 200 Kilometern steigt das Land vom Meeresspiegel bis zu Höhen von über 6000 Metern an. So schön das Anden-Panorama ist, so gefährlich ist das Gebirge. Denn die Anden sind mit 7500 Kilometern nicht nur die längste Gebirgskette der Welt, sondern auch das Ergebnis mehrerer Erdplatten, die sich unter Südamerika schieben: Erdbeben und aktive Vulkane sind die Folge. Die Erde kommt hier nie zur Ruhe: Das letzte Erdbeben ereignete sich im September 2015, der letzte nennenswerte Vulkanausbruch vor etwa einem Jahr (Vulkan Calbuco im «Lake District»). Diese extreme Geografie beschert den Reisenden einerseits intensive Erlebnisse, erfordert aber zugleich auch, dass man Zeit für die Transportwege einberechnet.
San Pedro
Osterinsel
www.almaobservatory.org www.spaceobs.com
Geysire
Grosse Magmafelder unter der Anden-Bergkette bringen das Grundwasser zum Kochen. Im auf 4300 Metern Höhe unweit San Pedro gelegenen El Tatio befinden sich die höchstgelegenen Geysire der Welt. Dutzende Fontänen versprühen ihren Wasserdampf – bei Sonnenaufgang ein unvergessliches Erlebnis. Wer kein Mietauto hat, kann um vier Uhr nachts mit einer Tour von San Pedro starten. Tipp: Badesachen nicht vergessen. In Thermalpools kann man sich aufwärmen.
CHILE
AtacamaWüste Valparaíso
SANTIAGO Valle de Maipo
Pazifik
CHILE ARGENTINIEN Región de los Lagos Insel Chiloé
Pucon
Parque Nacional Torres del Paine Punta Arenas 500 km
Santiago de Chile ist nur 100 Kilometer vom Aconcagua (6962 m ü. M.) entfernt.
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Service
Juni 2016
Der Duft der Freiheit Ob im Wald, auf der Alp oder am See: Am schönsten grilliert es sich in freier Natur. Wir präsentieren Ihnen die fünf schönsten Grillplätze. Text: Christian Bauer
W
onach «schmöckt» der Frühsommer? Richtig, nach frisch grillierten Cervelats und marinierten Schweinskoteletts – der archaische Duft der Freiheit. Noch schöner als das Grillieren auf dem eigenen Balkon oder in Nachbarsgarten ist das Barbecue an einer Feuerstelle in der Natur. In der Schweiz gibt es Hunderte Grillplätze. Alleine die «Schweizer Familie» führt in ihrem Feuerstellenführer 534 Grillplätze auf. Dazu kommen kleinere Feuerstellen von Vereinen, Bürgergemeinden und verschiedenen Organisationen. Die BlickReisen-Redaktion hat das Unmögliche versucht und die fünf schönsten Grillplätze auserkoren.
Erlebnispark Sunegga
Zermatt VS Der kleine See oberhalb von Zermatt ist nicht der schönste See der Schweiz – der Ausblick ist allerdings unschlagbar. Während die Kinder im Wasser herumplanschen, können die Grossen mit Blick auf das Matter-
Es geht wieder um die Wurst! Und am besten schmeckt diese, wenn sie am offenen Feuer in freier Natur grilliert wird.
horn an mehreren Feuerstellen grillieren. Weiterer Pluspunkt: Hier gibt es WC, Kiosk und Restaurants. www.zermatt.ch
Alp Sigel
Appenzellerland An den Flanken des Alpsteins oberhalb von Weissbad bei Appenzell träumt die Alp Sigel zwischen 1550 und 1800 Metern vor sich hin. Der Blick reicht über das gesamte Appenzellerland bis zum Bodensee hinüber nach Deutschland. Bei der «Zahmen Gocht» befindet sich eine unterhaltene Grillstelle mit Feuerholz. Bei der Hütte Hasenplatten gibt es zudem eine kleine Alpwirtschaft. www.alpsigel.ch
Oeschinensee
Kandersteg BE Der Oeschinensee oberhalb von Kandersteg BE ist ein Allrounder. Hier kann sich die ganze Familie einen Tag lang austoben: wandern, rudern, im Wasser planschen oder mit der Sommerrodelbahn fahren. Echte Abenteurer können gar die Forellen für das Barbecue selbst
fischen (Tagespatente können im Restaurant erworben werden). Rund um den See gibt es mehrere Grillplätze. Wer länger bleiben will, kann im Berghotel Oeschinensee nächtigen. www.oeschinensee.ch
Neu-Falkenstein
Balsthal SO Die Ruine Schloss Neu-Falken-
stein oberhalb von Balsthal ist ein eindrückliches mittelalterliches Gemäuer, das weithin sichtbar ist – ein Traum für Kinder. Als Stärkung für neuzeitliche Ritter und Prinzessinnen gibt es Steaks von den Grillstellen in der Umgebung der Burg. Ein wahrhaft ritterliches Erlebnis. Ein WC ist vorhanden. www.naturparkthal.ch
Die Rigi
Manchmal haben die kleinsten Berge die grösste Aussicht. So ist es auch mit der Rigi: Von der Königin hat man einen tollen Blick auf den tiefblauen Vierwaldstättersee sowie auf die Berner Alpen. Am beliebten Ausflugsberg befinden sich mehrere Unterstände mit Grillplatz und Feuerholz. Der
schönste Platz ist das «Chäserenholz Gruebi» unterhalb des Rigi-Kulm-Gipfels. www.rigi.com
Mehr Grillparadiese
Eine Auflistung weiterer attraktiver Grillplätze in der Schweiz gibt es im Feuerstellenführer der «Schweizer Familie» sowie online auf folgenden Websites: www.paerke.ch, www.thomy.ch
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Active
Juni 2016
13
Geocaching – Schnitzeljagd 2.0
Kompass und Karte – das waren noch Zeiten! Heute gehen Schatzsucher mit GPS auf Schnitzeljagd. Die Schatzkoordinaten holen sie sich aus dem Internet.
Schnitzeljagden mit Rätselsprüchen und Kreidepfeilen waren gestern. Moderne Schatzsucher gehen mit GPS-Koordinaten auf Trophäenjagd. Der Trend heisst «Geocaching». Alles, was man dazu braucht, ist ein Smartphone – und gute Augen. Text: Christian Bauer
Fotos : Christian Bauer, Thinkstock (3)
D
as Glück hat neuerdings eine Koordinate: N 27° 59.283 E 086° 55.517. Die Zahlen bestimmen einen Ort auf der Welt – metergenau. Und wer sich dahin aufmacht, findet sein persönliches Schatzsucherglück – oder eine Überraschungsei-Figur. Die Koordinaten sind der Schlüssel beim Geocaching, der digitalen Schnitzeljagd, die weltweit immer mehr Anhänger findet. Das Prinzip ist einfach: Ein Geocacher versteckt einen sogenannten «Cache» (englisch für Lager/Versteck) und teilt die Koordinaten auf der Plattform «www.geocaching.com» mit der digitalen Community. Ausgerüstet mit professionellen GPS-Geräten oder Smartphones macht sich der «Schatzsucher 2.0» an-schliessend auf die Suche nach dem Geheimort. So einfach das Prinzip klingt, so verzwickt ist die Realität: Da die meisten GPS-Geräte eine Ungenauigkeit von einigen Metern aufweisen, heisst es zum Schluss: «Augen auf und suchen.» Und damit beginnt die eigentliche Pfadfinderarbeit. Denn wie bei einer Schnitzeljagd aus analogen Primarschultagen, sind die Schatzkästlein raffiniert versteckt: in Baumwurzeln, in künstlichen Steinen oder in Schraubenattrappen. Manchmal sind die Caches nicht grösser als eine Filmdose – mitten in einem Wald. Alle Verstecke beinhalten ein Logbuch, in das man sich, ähnlich wie in ein Gipfelbuch,
eintragen kann. In den grösseren Caches finden sich zudem kleine Tauschgegenstände. Besonders beliebt: Überraschungsei-Figuren – kleine Trophäen zum Mitnehmen, vorausgesetzt, man lässt einen gleichwertigen Gegenstand zurück. Auch die GeocachingWelt hat ihre Anstandsregeln. Die Geburtsstunde der digitalen Schatzsuche reicht in das Jahr 2000 zurück, als das exakte militärische GPS-System für jedermann freigegeben wurde. Der US-Amerikaner Dave Ulmer wollte die verbesserte Technik testen und platzierte eine Box in der Nähe seines Hauses im Bundesstaat Oregon. Deren Koordinaten veröffentlichte er in einigen Internetforen und forderte die Leute auf, die Box zu suchen. Geocaching war geboren. Die Idee war so erfolgreich, dass der Computerprogrammierer Jeremy Irish aus Seattle im gleichen Jahr die Homepage «geocaching.com» ins Leben rief, um der wachsenden Fangemeinde eine professionelle Plattform zu bieten. Was mit 75 Caches begann, ist heute auf 2,8 Millionen Verstecke in Natur und Städten angewachsen. Darunter finden sich einige spektakuläre Spots wie das Matterhorn, die Sahara, Grönland und der Gipfel des Mount Everest. Mittlerweile haben sich verschiedene Spielarten der Hightech-Schatzsuche entwickelt. Neben dem klassischen Versteckspiel sind sogenannte
«Multi-Caches» der Renner der Geocaching-Gemeinde. Dabei müssen verschiedene Rätsel und Aufgaben gelöst werden, um die Koordinaten für das eigentliche Versteck herauszufinden. Das erinnert dann schliesslich doch an die Schnitzeljagd vergangener Kindergeburtstage. Längst hat auch der Tourismus den Trend für sich entdeckt. Immer mehr Regionen und Städte weltweit bieten offizielle Geocaching-Abenteuer an, die zugleich Wissenswertes zur Region vermitteln und so zu einer Alternative für klassische Stadtführungen geworden sind. In der Schweiz hat zum Beispiel das Dorf Brigels GR drei Trails im Programm. Die Stadt Zug bietet eine Stadtrallye an, bei der die Teilnehmer den Ort des Nachtessens ausknobeln müssen. Geocaching ist eine spassige und zuweilen abenteuerliche Möglichkeit, einen Tag im Freien zu verbringen. Der Mix aus Indiana-Jones-Feeling und digitaler Technik begeistert nicht nur Erwachsene, sondern lockt auch Kinder nach draussen. Übrigens: Obige Koordinaten gehören zum wahrscheinlich schwierigsten Cache des Planeten: demjenigen auf dem Mount Everest. Wer es einfacher mag: Irgendwo in dem Gebäude bei N 47° 22.680 E 008° 32.400 hat sich ein Mini-Cache versteckt (exakte Koordinaten gibt es auf der Homepage). Wo befindet sich das wohl?
Wer den Schatz, den sogenannten Cache, gefunden hat, versteckt ihn am Schluss wieder.
Einige der Caches sind auf Tauschhandel ausgerichtet. Der Finder darf einen Gegenstand herausnehmen, muss aber auch wieder etwas hineinlegen.
Eine Abart des klassischen Geocaching sind sogenannte Multi-Caches: Um die Koordinaten herauszufinden, müssen erst Rätsel gelöst werden.
Geocaching – so funktionierts 1. Die Koordinaten der Caches finden Sie auf der Webseite «www.geocaching.com», auf der man sich kostenlos anmelden muss. 2. Suchen Sie sich einen Cache in einer Region, die Sie gut kennen. Die Caches werden auf einer Karte angezeigt. 3. Suchen Sie einen Cache, der als einfach kategorisiert ist (wird auf der Webseite angezeigt) und der eine normale Grösse hat (leichter zu finden). 4. Anhand der Koordinaten recherchieren Sie vor dem Start den ungefähren Standort – dazu genügt zum Beispiel GoogleMaps.
5. Installieren Sie auf Ihrem Smartphone eine GPS-App (z. B. GPS-Tracks). Diese reicht für die Suche aus. Ein professionelles GPS-Gerät lohnt sich nur, wenn Sie regelmässig auf die Suche gehen. 6. Am Zielort überlegen Sie, wo sie etwas verstecken würden (zum Beispiel in einem hohlen Baumstumpf, einer Felsspalte oder unter Ästen). Caches sind gut versteckt, aber nicht vergraben. 7. Verhalten Sie sich an öffentlichen Plätzen unauffällig. 8. Verstecken Sie den Cache wieder – genauso wie Sie ihn vorgefunden haben. www.geocaching.com
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Grand Tour
Juni 2016
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Juni 2016
NEWS
Halt beim Nordquerhaus des ehemaligen Klosters Rüeggisberg mitten im Naturpark Gantrisch.
Schaurig schöne Spritztour
Mittelthurgau in Russland
Der Schweizer FlusskreuzfahrtAnbieter Mittelthurgau hat sein Portfolio erweitert. Ende Mai wurde das neue Schiff, die «Excellence Katharina», in Moskau eingeweiht. Das neue Schiff der Fünf-SterneKlasse verbindet die beiden beeindruckenden, russischen Metropolen Moskau und Sankt Petersburg miteinander. www.mittelthurgau.ch
Das beliebteste Wahrzeichen der Welt
Monster in Gruyères, Idylle im Naturpark Gantrisch und die schönste Schifffahrt der Schweiz: Blick Reisen setzt seine Grand Tour of Switzerland fort. Diesmal gehts von Neuenburg über Murten, Freiburg und Thun nach Bern.
Von den Türmen des Schloss Thun geniesst man einen spektakulären Blick auf Altstadt und Berge.
Jean Tinguely erleben: Ihrem verrücktesten Sohn hat die Stadt Freiburg ein Museum gewidmet.
Text: Christian Bauer
Die User haben entschieden: Die Unesco-Weltkulturstätte und Ruinenstadt der Inkas Machu Picchu in Peru wurde vom OnlineBewertungsportal Tripadvisor auf der neusten veröffentlichten Liste als beliebtestes Wahrzeichen weltweit geführt. Tripadvisor hat anhand der eingegangenen Bewertungen anlässlich des jährlich verliehenen «Travellers’ Choice Awards» die beliebtesten Destinationen, Hotels, Restaurants, Inseln, Strände oder Wahrzeichen bewww.peru.travel stimmt.
Mit Austrian Airlines nach Singapur
Die österreichische Fluglinie fliegt neuerdings ganzjährig von Wien nach Shanghai. Damit bietet Austrian neben Peking ein zweites Ziel in China an; im September kommt zudem Hongkong dazu. Von den Schweizer Flughäfen gibt es insgesamt 14 tägliche Anschlussflüge nach Wien. www.austrian.com
Miniatur-Wunderland am Genfersee
Bod
ens ee
Basel
Winterthur Zürich
St. Gallen
Neuenburg Murten Mont Vully
Die Altstadt von Murten lädt zum Verweilen ein. Ein Muss ist der Nidelkuchen der Konditorei Aebersold.
Thun
man also auch in Indien. Die Grand Tour ist allerdings keine historisch gewachsene Wegstrecke wie die Route 66 oder der Highway Number One in den USA. Sie ist ein Kunstprodukt, die Schweizer Highlights verbindet. Damit geht Schweiz Tourismus auf ein weltweites Bedürfnis nach individuellen Roadtrips ein und will mehr ausländische Touristen ins Land locken soll. Und gleichzeitig Herr und Frau Schweizer einen neuartigen Zugang zur eigenen Heimat bieten. Die Verantwortlichen rechnen in diesem Jahr mit 50 000 Gästen. Ob sich die Erwartungen erfüllen und die Schweiz als grosse Cruisingdestination angenommen wird, muss sich erst weisen. Die PS-Kutsche mit der markanten Werbung ist nicht zu übersehen, Köpfe drehen sich beim Vorbeifahren. «So ein Freak», werden die Passanten denken, aber damit ist man auf diesem Abschnitt der Grand Tour in bester Gesellschaft: Es scheint, als haben Sonderlinge hier Hochkonjunktur. In der Kantonshauptstadt Freiburg zum Beispiel wurde 1925 der Künstler Jean Tinguely geboren. Im ehemaligen Tramdepot ist mittlerweile das Museum «Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle»
Beatushöhlen
Kaeserberg Greyerz
Lausanne
Interlaken
Moléson
Spiez Diemtigtal
Genfersee
Chateau D’Oex
Genf
Simmental
Sion Lugano
Reiseroute
Grand Tour of Röstigraben – das Beste › Neuenburg: Das archäologische Museum Laténium gibt einen Einblick in die Geschichte der Region von der Steinzeit bis ins Mittelalter. Am Ufergelände sind historische Pfahlbauten und keltische Brücken nachwww.latenium.ch gebaut. › Neuenburg: Das Centre Dürrenmatt ist dem malerischen und literarischen Schaffen des Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt gewidmet. Das Wohnhaus wurde vom Stararchitekten Mario Botta zum Museum erwww.cdn.ch weitert. › Mont Vully: Auf dem kleinen Aussichtshügel im Dreiseenland hat man einen weiten Blick auf Jura und Alpen. Tipp: Unbedingt den Wein degustieren!
Buchdruckkunst. Pfiffig ist das Stadtgolf, bei dem man Minigolf spielend durch die Stadt zieht.
› Murtensee: Lust, Golf und Velofahren zu verbinden? Beim Velogolf am Murtensee geht es per Velo zu 18 Schwinglöchern um den Murtensee.
www.fribourgtourisme.ch
› Kaeserberg: Die Modeleisenbahn der «Chemin de Fer du Kaeserberg» ist mit 2045 Metern Geleise die grösste Anlage dieser Art in der Schweiz.
www.murtentourismus.ch
› Murten: Das mittelalterliche Städtchen Murten ist ein Muss. Von der historischen Stadtmauer hat man einen schönen Blick auf See und Stadt. Unbedingt den Nidelkuchen in der Konditorei Aebersold probieren. www.murtentourismus.ch
› Avenches: Einst die Hauptstadt des römischen Helvetiens. Gut erhaltene römische Ruinen. www.avenches.ch
› Freiburg: Blick vom Turm der St.-Nikolaus-Kathedrale, schönes Gutenberg-Museum zur
www.kaeserberg.ch Fotos : Christian Bauer, Thinkstock, ZVG
F
rühling: Zeit für Glückshormone, Grillabende und Fernweh. Zeit, für eine weitere Runde auf der Grand Tour of Switzerland – der 1600 Kilometer langen Sightseeing-Strasse zu den schönsten Flecken der Eidgenossenschaft: durch 51 Städte, über fünf Alpenpässe, vorbei an den 11 Schweizer Unesco-Welterbestätten und zahllosen Naturschönheiten zwischen Lago Maggiore und Matterhorn (siehe Karte). Dieses Mal machen wir uns auf von Neuenburg, über Murten, Freiburg, das Saanenland, hinüber zum Thunersee bis nach Bern: 250 Kilometer Schweiz de luxe. Oder heisst es Neuchâtel, Morat und Fribourg? Die Route führt teilweise am Röstigraben entlang – Sprachverwirrung inklusive. Wir, das sind ein knallroter Audi TT und ich. Audi ist neben Harley-Davidson der Hauptsponsor der Grand Tour und stellt Journalisten ihre Autos zur Verfügung. Auf der Motorhaube prangt das Logo der Grand Tour: Wir fallen auf wie ein bunter Hund. In Spiez BE posiert gar eine indische Familie für ein Selfie vor dem Flitzer. «Grand Tour, we know, we know.» Die Grand Tour kennt
Luzern
Bern
Avanches
Nirgends ist Schifffahren beeindruckender als auf dem Thunersee – erst recht, wenn man das Bergpanorama sieht.
› Gruyères: Ein Blick in die Produktion des Greyerzer-Käse ist sehr lehrreich. Führung mit Audiowww.la-gruyere.ch guide. › Moléson: Der Moléson ist der Hausberg der Region Freiburg. Mutige erklimmen den Gipfel auf dem Klettersteig an der Nordwww.moleson.ch wand. › Chateau-d’Oex: Im «Musée du Vieux Pays-d’Enhaut» gibt es
eine grosse Sammlung typischer Scherenschnitte der Region zu bewundern. www.chateau-doex.ch
› Simmental: Auf dem Simmentaler Hausweg entdeckt man besonders kunstvolle Bauernhäuser der Region. www.enk-simmental.ch
› Diemtigtal: Der regionale Naturpark ist immer noch ein Geheimtipp und ideal für Familienausflüge. www.diemtigtal.ch › Spiez: Besuchen Sie unbedingt das Schlossmuseum, das die Geschichte des malerischen Schlosses zeigt. www.spiez.ch › Thuner- und Brienzersee: Eine Fahrt mit dem Ausflugsdampfer auf dem Thuner-/ Brienzersee sucht seinesgleichen.
Eine Besonderheit sind die verschiedenen kulinarischen Sonderwww.bls.ch fahrten. › Interlaken: Interlaken ist der Ausgangsort für die Angebote der Region. Speziell: Das einzige Tourismusmuseum der Schweiz. www.interlaken.ch
› St. Beatushöhlen: Besuchen Sie die Zellen des Mönchs Beatus in den gleichnamigen Höhlen und staunen Sie über die gewaltigen Tropfsteinformationen. www.beatushoehlen.ch
› Thun: Im Schloss Schadau gibt es das Thun-Panorama zu bewundern - das grösste 360-Grad-Rundgemälde der www.thunersee.ch Welt. › Weitere Informationen: www.myswitzerland.com
untergebracht, das seinen beweglichen Kunstwerken gewidmet ist. Verrostete Eisenteile rattern und keuchen, Plüschhasen und Autofelgen drehen sich im Kreis, Kuhschädel grinsen. Tinguelys Welt ist ein abstruser Kosmos quietschender Installationen. Das ist allerdings kein Vergleich zum Horror, der Besucher in Gruyères FR heimsucht. Das Käse-Städtchen tarnt sich als mittelalterliches Bijou, doch hier hausen Ungetüme galaktischen Ausmasses: Im Schloss St. Germain treibt das Monster aus dem Film «Alien» (1979) sein Unwesen. Erschaffen wurde das wohl berühmteste Untier der Filmgeschichte vom Schweizer Horror-Künstler HR Giger (1940 bis 2014), dessen Museum sich in den Schlossräumen befindet. In seinen Plastiken und grossformatigen Bildern taucht man in eine Mischwelt aus Mensch und Maschine ein – so auch das Museums-Café, in dem man sich fühlt, wie in den Eingeweiden eines WeltraumBiests. Erholung vom Seelenhorror bringt die Schönheit des Saanenlandes und des Simmentals mit ihren historischen Holzchalets, Schlösschen und Naturparks. Auch Gstaad, das Schweizer Paradies für Superreiche, liegt an der Strecke.
Viele Promis gibt es allerdings nicht zu sehen: Der Nobelkurort ist bis Anfang Juni noch im Frühlingsschlaf. Dafür gibt es um den Thunersee herum jede Menge beeindruckender Berge zu beobachten. Ein Halt in Spiez, Interlaken und am Niederhorn ist ein Muss, ebenso in Thun mit seinen hochgelegten Trottoirs (für weitere Highlights siehe Liste links). Aber die vielleicht grösste Überraschung ist der Abschnitt von Thun bis nach Bern. Von vielen Reisenden links liegen gelassen, findet man im Naturpark Gantrisch eine Postkartenidylle mit urchigen Dörfer und einzelnen Bauernhäusern, die auch in einem Freilichtmuseum stehen könnten. Sogar die Uhren gehen hier anders: Im Dorf Rüeggisberg BE mit seiner Klosterruine und dem Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau (sehenswert!) steht heute der Verkehr still. Die örtliche Blas- und Tambouren-Gruppe übt das Marschieren und sperrt die Durchgangsstrasse komplett. Warum auch nicht? Das Schöne an der Grand Tour sind schliesslich nicht die Auto- oder Töfffahrten, sondern die Stopps am Wegrand.
Am Ufer des Genfersees gelegen, erstreckt sich der Swiss Vapeur Parc in Le Bouveret auf 18 000 m2. Vom 10. bis 19. Juni 2016 findet zum 35. Mal das «Festival international de la vapeur» statt, bei dem auch der neue Zug «Goldenpass Classic» in Betrieb genommen wird. Während des Festivals bleibt der Park samstags bis 23.30 Uhr geöffnet. www.swissvapeur.ch
Familienfreuden
Bei den «Sunstar Hotels» fangen die Sommerferien bereits Ende Mai an. Ab da profitieren Familien über die Sommermonate bis in den Herbst hinein von attraktiven Pauschalen in den Hotels in Arosa, Davos, Flims, Lenzerheide, Wengen und Saas-Fee. Kinder bis 15 Jahre übernachten gratis, bei einer Buchung von zwei Erwachsenen mit 2 oder 3 Kindern sogar kostenlos in einem separaten Zimmer. www.sunstar.ch/familien
Velo fahren mit dem schlauen Fuchs
Neuigkeiten vom Rätsel-Fuchs: Foxtrail, die Knobel-Trails für die ganze Familie, bietet neuerdings einen Velotrail an. Der «Rolling Fox» verbindet Velofahren und das beliebte Rätsellösen miteinander. Für die 15 Kilometer lange Strecke muss man drei bis vier Stunden www.foxtrail.ch einplanen.
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Grand Tour
Juni 2016
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Juni 2016
NEWS
Halt beim Nordquerhaus des ehemaligen Klosters Rüeggisberg mitten im Naturpark Gantrisch.
Schaurig schöne Spritztour
Mittelthurgau in Russland
Der Schweizer FlusskreuzfahrtAnbieter Mittelthurgau hat sein Portfolio erweitert. Ende Mai wurde das neue Schiff, die «Excellence Katharina», in Moskau eingeweiht. Das neue Schiff der Fünf-SterneKlasse verbindet die beiden beeindruckenden, russischen Metropolen Moskau und Sankt Petersburg miteinander. www.mittelthurgau.ch
Das beliebteste Wahrzeichen der Welt
Monster in Gruyères, Idylle im Naturpark Gantrisch und die schönste Schifffahrt der Schweiz: Blick Reisen setzt seine Grand Tour of Switzerland fort. Diesmal gehts von Neuenburg über Murten, Freiburg und Thun nach Bern.
Von den Türmen des Schloss Thun geniesst man einen spektakulären Blick auf Altstadt und Berge.
Jean Tinguely erleben: Ihrem verrücktesten Sohn hat die Stadt Freiburg ein Museum gewidmet.
Text: Christian Bauer
Die User haben entschieden: Die Unesco-Weltkulturstätte und Ruinenstadt der Inkas Machu Picchu in Peru wurde vom OnlineBewertungsportal Tripadvisor auf der neusten veröffentlichten Liste als beliebtestes Wahrzeichen weltweit geführt. Tripadvisor hat anhand der eingegangenen Bewertungen anlässlich des jährlich verliehenen «Travellers’ Choice Awards» die beliebtesten Destinationen, Hotels, Restaurants, Inseln, Strände oder Wahrzeichen bewww.peru.travel stimmt.
Mit Austrian Airlines nach Singapur
Die österreichische Fluglinie fliegt neuerdings ganzjährig von Wien nach Shanghai. Damit bietet Austrian neben Peking ein zweites Ziel in China an; im September kommt zudem Hongkong dazu. Von den Schweizer Flughäfen gibt es insgesamt 14 tägliche Anschlussflüge nach Wien. www.austrian.com
Miniatur-Wunderland am Genfersee
Bod
ens ee
Basel
Winterthur Zürich
St. Gallen
Neuenburg Murten Mont Vully
Die Altstadt von Murten lädt zum Verweilen ein. Ein Muss ist der Nidelkuchen der Konditorei Aebersold.
Thun
man also auch in Indien. Die Grand Tour ist allerdings keine historisch gewachsene Wegstrecke wie die Route 66 oder der Highway Number One in den USA. Sie ist ein Kunstprodukt, die Schweizer Highlights verbindet. Damit geht Schweiz Tourismus auf ein weltweites Bedürfnis nach individuellen Roadtrips ein und will mehr ausländische Touristen ins Land locken soll. Und gleichzeitig Herr und Frau Schweizer einen neuartigen Zugang zur eigenen Heimat bieten. Die Verantwortlichen rechnen in diesem Jahr mit 50 000 Gästen. Ob sich die Erwartungen erfüllen und die Schweiz als grosse Cruisingdestination angenommen wird, muss sich erst weisen. Die PS-Kutsche mit der markanten Werbung ist nicht zu übersehen, Köpfe drehen sich beim Vorbeifahren. «So ein Freak», werden die Passanten denken, aber damit ist man auf diesem Abschnitt der Grand Tour in bester Gesellschaft: Es scheint, als haben Sonderlinge hier Hochkonjunktur. In der Kantonshauptstadt Freiburg zum Beispiel wurde 1925 der Künstler Jean Tinguely geboren. Im ehemaligen Tramdepot ist mittlerweile das Museum «Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle»
Beatushöhlen
Kaeserberg Greyerz
Lausanne
Interlaken
Moléson
Spiez Diemtigtal
Genfersee
Chateau D’Oex
Genf
Simmental
Sion Lugano
Reiseroute
Grand Tour of Röstigraben – das Beste › Neuenburg: Das archäologische Museum Laténium gibt einen Einblick in die Geschichte der Region von der Steinzeit bis ins Mittelalter. Am Ufergelände sind historische Pfahlbauten und keltische Brücken nachwww.latenium.ch gebaut. › Neuenburg: Das Centre Dürrenmatt ist dem malerischen und literarischen Schaffen des Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt gewidmet. Das Wohnhaus wurde vom Stararchitekten Mario Botta zum Museum erwww.cdn.ch weitert. › Mont Vully: Auf dem kleinen Aussichtshügel im Dreiseenland hat man einen weiten Blick auf Jura und Alpen. Tipp: Unbedingt den Wein degustieren!
Buchdruckkunst. Pfiffig ist das Stadtgolf, bei dem man Minigolf spielend durch die Stadt zieht.
› Murtensee: Lust, Golf und Velofahren zu verbinden? Beim Velogolf am Murtensee geht es per Velo zu 18 Schwinglöchern um den Murtensee.
www.fribourgtourisme.ch
› Kaeserberg: Die Modeleisenbahn der «Chemin de Fer du Kaeserberg» ist mit 2045 Metern Geleise die grösste Anlage dieser Art in der Schweiz.
www.murtentourismus.ch
› Murten: Das mittelalterliche Städtchen Murten ist ein Muss. Von der historischen Stadtmauer hat man einen schönen Blick auf See und Stadt. Unbedingt den Nidelkuchen in der Konditorei Aebersold probieren. www.murtentourismus.ch
› Avenches: Einst die Hauptstadt des römischen Helvetiens. Gut erhaltene römische Ruinen. www.avenches.ch
› Freiburg: Blick vom Turm der St.-Nikolaus-Kathedrale, schönes Gutenberg-Museum zur
www.kaeserberg.ch Fotos : Christian Bauer, Thinkstock, ZVG
F
rühling: Zeit für Glückshormone, Grillabende und Fernweh. Zeit, für eine weitere Runde auf der Grand Tour of Switzerland – der 1600 Kilometer langen Sightseeing-Strasse zu den schönsten Flecken der Eidgenossenschaft: durch 51 Städte, über fünf Alpenpässe, vorbei an den 11 Schweizer Unesco-Welterbestätten und zahllosen Naturschönheiten zwischen Lago Maggiore und Matterhorn (siehe Karte). Dieses Mal machen wir uns auf von Neuenburg, über Murten, Freiburg, das Saanenland, hinüber zum Thunersee bis nach Bern: 250 Kilometer Schweiz de luxe. Oder heisst es Neuchâtel, Morat und Fribourg? Die Route führt teilweise am Röstigraben entlang – Sprachverwirrung inklusive. Wir, das sind ein knallroter Audi TT und ich. Audi ist neben Harley-Davidson der Hauptsponsor der Grand Tour und stellt Journalisten ihre Autos zur Verfügung. Auf der Motorhaube prangt das Logo der Grand Tour: Wir fallen auf wie ein bunter Hund. In Spiez BE posiert gar eine indische Familie für ein Selfie vor dem Flitzer. «Grand Tour, we know, we know.» Die Grand Tour kennt
Luzern
Bern
Avanches
Nirgends ist Schifffahren beeindruckender als auf dem Thunersee – erst recht, wenn man das Bergpanorama sieht.
› Gruyères: Ein Blick in die Produktion des Greyerzer-Käse ist sehr lehrreich. Führung mit Audiowww.la-gruyere.ch guide. › Moléson: Der Moléson ist der Hausberg der Region Freiburg. Mutige erklimmen den Gipfel auf dem Klettersteig an der Nordwww.moleson.ch wand. › Chateau-d’Oex: Im «Musée du Vieux Pays-d’Enhaut» gibt es
eine grosse Sammlung typischer Scherenschnitte der Region zu bewundern. www.chateau-doex.ch
› Simmental: Auf dem Simmentaler Hausweg entdeckt man besonders kunstvolle Bauernhäuser der Region. www.enk-simmental.ch
› Diemtigtal: Der regionale Naturpark ist immer noch ein Geheimtipp und ideal für Familienausflüge. www.diemtigtal.ch › Spiez: Besuchen Sie unbedingt das Schlossmuseum, das die Geschichte des malerischen Schlosses zeigt. www.spiez.ch › Thuner- und Brienzersee: Eine Fahrt mit dem Ausflugsdampfer auf dem Thuner-/ Brienzersee sucht seinesgleichen.
Eine Besonderheit sind die verschiedenen kulinarischen Sonderwww.bls.ch fahrten. › Interlaken: Interlaken ist der Ausgangsort für die Angebote der Region. Speziell: Das einzige Tourismusmuseum der Schweiz. www.interlaken.ch
› St. Beatushöhlen: Besuchen Sie die Zellen des Mönchs Beatus in den gleichnamigen Höhlen und staunen Sie über die gewaltigen Tropfsteinformationen. www.beatushoehlen.ch
› Thun: Im Schloss Schadau gibt es das Thun-Panorama zu bewundern - das grösste 360-Grad-Rundgemälde der www.thunersee.ch Welt. › Weitere Informationen: www.myswitzerland.com
untergebracht, das seinen beweglichen Kunstwerken gewidmet ist. Verrostete Eisenteile rattern und keuchen, Plüschhasen und Autofelgen drehen sich im Kreis, Kuhschädel grinsen. Tinguelys Welt ist ein abstruser Kosmos quietschender Installationen. Das ist allerdings kein Vergleich zum Horror, der Besucher in Gruyères FR heimsucht. Das Käse-Städtchen tarnt sich als mittelalterliches Bijou, doch hier hausen Ungetüme galaktischen Ausmasses: Im Schloss St. Germain treibt das Monster aus dem Film «Alien» (1979) sein Unwesen. Erschaffen wurde das wohl berühmteste Untier der Filmgeschichte vom Schweizer Horror-Künstler HR Giger (1940 bis 2014), dessen Museum sich in den Schlossräumen befindet. In seinen Plastiken und grossformatigen Bildern taucht man in eine Mischwelt aus Mensch und Maschine ein – so auch das Museums-Café, in dem man sich fühlt, wie in den Eingeweiden eines WeltraumBiests. Erholung vom Seelenhorror bringt die Schönheit des Saanenlandes und des Simmentals mit ihren historischen Holzchalets, Schlösschen und Naturparks. Auch Gstaad, das Schweizer Paradies für Superreiche, liegt an der Strecke.
Viele Promis gibt es allerdings nicht zu sehen: Der Nobelkurort ist bis Anfang Juni noch im Frühlingsschlaf. Dafür gibt es um den Thunersee herum jede Menge beeindruckender Berge zu beobachten. Ein Halt in Spiez, Interlaken und am Niederhorn ist ein Muss, ebenso in Thun mit seinen hochgelegten Trottoirs (für weitere Highlights siehe Liste links). Aber die vielleicht grösste Überraschung ist der Abschnitt von Thun bis nach Bern. Von vielen Reisenden links liegen gelassen, findet man im Naturpark Gantrisch eine Postkartenidylle mit urchigen Dörfer und einzelnen Bauernhäusern, die auch in einem Freilichtmuseum stehen könnten. Sogar die Uhren gehen hier anders: Im Dorf Rüeggisberg BE mit seiner Klosterruine und dem Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau (sehenswert!) steht heute der Verkehr still. Die örtliche Blas- und Tambouren-Gruppe übt das Marschieren und sperrt die Durchgangsstrasse komplett. Warum auch nicht? Das Schöne an der Grand Tour sind schliesslich nicht die Auto- oder Töfffahrten, sondern die Stopps am Wegrand.
Am Ufer des Genfersees gelegen, erstreckt sich der Swiss Vapeur Parc in Le Bouveret auf 18 000 m2. Vom 10. bis 19. Juni 2016 findet zum 35. Mal das «Festival international de la vapeur» statt, bei dem auch der neue Zug «Goldenpass Classic» in Betrieb genommen wird. Während des Festivals bleibt der Park samstags bis 23.30 Uhr geöffnet. www.swissvapeur.ch
Familienfreuden
Bei den «Sunstar Hotels» fangen die Sommerferien bereits Ende Mai an. Ab da profitieren Familien über die Sommermonate bis in den Herbst hinein von attraktiven Pauschalen in den Hotels in Arosa, Davos, Flims, Lenzerheide, Wengen und Saas-Fee. Kinder bis 15 Jahre übernachten gratis, bei einer Buchung von zwei Erwachsenen mit 2 oder 3 Kindern sogar kostenlos in einem separaten Zimmer. www.sunstar.ch/familien
Velo fahren mit dem schlauen Fuchs
Neuigkeiten vom Rätsel-Fuchs: Foxtrail, die Knobel-Trails für die ganze Familie, bietet neuerdings einen Velotrail an. Der «Rolling Fox» verbindet Velofahren und das beliebte Rätsellösen miteinander. Für die 15 Kilometer lange Strecke muss man drei bis vier Stunden www.foxtrail.ch einplanen.
Publireportage
Reise-Impressionen Grand Tour Alpine Echtheit in Gstaad Die Schätze der Stadt Freiburg entdecken Mit der City Card Freiburg erkunden Sie die ganze Stadt, besuchen 14 Museen und erleben viele weitere Aktivitäten. Die Stadt Freiburg schmiegt sich an die Flussbiegungen der Saane. Sie ist berühmt für ihren unvergleichlichen Charme und ihre Altstadt, die als eine der schönsten mittelalterlichen Städte Europas gilt. Mit der City Card können Sie Stadtgolf spielen, eine Abkühlung im Freibad Motta geniessen, die Museen der Stadt besuchen und alle öffentlichen Verkehrsmittel in Freiburg benutzen, einschliesslich der Standseilbahn, welche die untere Altstadt mit dem Stadtzentrum verbindet. Ab 20 Franken für Erwachsene/Tag und 8 Franken für Kinder/Tag! Mehr Informationen bei Freiburg Tourismus und Region Telefon 026 350 11 11. www.fribourg-citycard.ch
Gstaad ist eines der Highlights auf der Grand Tour of Switzerland. Die Etappe führt von Zweisimmen über Schönried via das historische Dorf Saanen weiter ins Pays-d’Enhaut beziehungsweise umgekehrt. Zahlreiche Aussichtspunkte und Ausflugstipps animieren zum Verweilen in der erlebnisreichen Destination Gstaad. Lokale Produkte aus den Molkereien, Metzgereien und Bäckereien sowie gemütliche Restaurants laden zu einer genussreichen und wohlschmeckenden Pause ein. www.gstaad.ch
Zeitreise durch tausend Jahre
Auszeit in der Region La Gruyère Mit dem Pauschalangebot «Passeport La Gruyère» setzt die Region La Gruyère alles auf eine Karte: zwei Übernachtungen mit Frühstück, Willkommensdrink, Fondue-Abend und ein Pass mit kostenlosen Eintritten (Wert 85 Franken) wie zum Beispiel für das Schloss Greyerz und weitere Museen. Demonstration der Käseherstellung und der Besuch der Schokoladenfabrik Maison Cailler gehören ebenfalls dazu. Zudem sind Ermässigungen für Seilbahnen und sportliche Aktivitäten in der Region La Gruyère inbegriffen sowie die öffentlichen Verkehrsmittel im Kanton Freiburg. 2 Nächte ab 125 Franken. www.la-gruyere.ch/pass
Ionesco – Dürrenmatt: Malerei & Theater Ionesco und Dürrenmatt zählen zu den bedeutendsten Dramatikern des 20. Jahrhunderts. Weniger bekannt war ihre gemeinsame Leidenschaft für das Malen. Die neue Ausstellung vom 12. Juni bis 11. September 2016 im Centre Dürrenmatt in Neuchâtel (CDN) beleuchtet diese Facette und thematisiert die Verbindung zwischen ihren Theaterstücken. Da wo einst Dürrenmatt lebte, steht heute das von Botta konzipierte Museum und ehrt sein künstlerisches und literarisches Werk. www.cdn.ch
Das Musée d’art et d’histoire Fribourg liegt in einem alten Schlachthof und einem Renaissance-Palais mit romantischem Garten. Mit dem Gratis-Audioguide und dem Rätselheft für Kinder entdecken Sie Kunst und Kultur am Röstigraben, vom Mittelalter bis Tinguely. Begegnen Sie dem Skelett des heiligen Felix, den geheimnisvollen Bildern des Malers Hans Fries und der «Grande Lune» von Niki de Saint Phalle. Das Museum am Tor zur Westschweiz – charmant zweisprachig. www.mahf.ch
Auf den Spuren der Pfahlbauer Am Neuenburgersee befindet sich das Laténium, das grösste Archäologiemuseum der Schweiz. Vom Mittelalter bis zur Zeit der Neandertaler werden hier 50 000 Jahre Geschichte präsentiert. Ein Schwerpunkt bildet dabei die Pfahlbauzeit. Zahlreiche Funde vermitteln einen Einblick in das damalige Alltagsleben der Handwerker und Bauern. Ergänzend zum Museum bietet der archäologische Park verschiedene Rekonstitutionen von Pfahlbauhäuser, monumentalen Gräber und Ökosystemen der Urgeschichte. www.latenium.ch
Qual der Wahl in Interlaken Wenn Sie einen Aufenthalt in Interlaken planen, haben Sie sich für den Fünfer und das Weggli entschieden. Im Berner Oberland, eingebettet zwischen dem Brienzerund Thunersee, ist Interlaken der perfekte Ausgangspunkt für Bergfahrten mit traumhaften Panoramen; adrenalingespickten Aktivitäten im Wasser, in der Luft oder am Boden; traditionelle und kulturelle Highlights und erfrischende Wassererlebnisse. Gerne helfen wir Ihnen bei der «Qual der Auswahl» und bieten Pauschalangebote zu themenbezogenen Inhalten an. Buchen Sie jetzt zum Vorzugspreis! www.interlaken.ch
Spiel und Spass im Museum So macht Museum Spass! Im Museum für Kommunikation in Bern ist jeder selbst Experte und legt Hand an – interaktiv und spielerisch lernen Sie die bunte Welt der Kommunikation kennen. Vom ersten Schweizer Grosscomputer, über ein magisches Sofa bis zur eigenen Radiosendung kommen alle auf ihre Kosten. Besuchen Sie die Ausstellungen noch vor der grossen Erneuerung. Vom 12. bis 14. August 2016 werden die Ausstellungen mit einem grossen Fest verabschiedet und machen dann einer neuen Erlebniswelt Platz. www.mfk.ch
Kleine Welt für grosse Träume Fünf Busminuten von Fribourg entfernt, entführt Sie die Modellbahnanlage des Kaeserberg ins Alltagsleben der Generation vor uns. Kleine Episoden und spannende Details lassen die 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts nochmals aufleben: als Handys noch Luxus waren, der Zug die Post ins Dorf brachte und der Bahnhofvorstand einfach da war. Landschaften und Eisenbahnbetrieb sind der Schweizer Wirklichkeit präzise nachempfunden. Halbstündlich wechselt die Szene: Wo bei Tageslicht Staunen aufkam, lädt das Bild der Nacht zum Träumen. Wie von Zauberhand überdecken plötzlich Dunkelheit und ein märchenhaftes Lichtermeer viele amüsante Szenen. www.kaeserberg.ch
Leserreise
Juni 2016
Heute im Cockpit
Alexandra Tiefenbacher (33), Zürich
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Per Autostopp vom Bodensee nach Albanien
Alexandra Tiefenbacher verzichtet aus ökologischen Gründen auf das Fliegen. Wie aber in die Ferien fahren? Per Autostopp! Letzten Sommer nahm die umweltbewusste Zürcherin an einem Tramperrennen vom Bodensee nach Albanien teil. Die Route führte von Immenstaad (am Bodensee) über Berchtesgaden (Deutschland), Novo Mesto (Slowenien), Jajce (Bosnien-Herzegowina), Ostrozac (Bosnien-Herzegowina) nach Omarë (Albanien).
Unsere Leser reisen Fun mit der ganzen Gruppe beim Tramperrennen von Deutschland nach Albanien: Stopp-Over an Autobahnrastätten gehörten genauso dazu wie Spass mit den LKW-Fahrern und einmalige landschaftliche Erlebnisse, zum Beispiel in Kotor oder an den Plitvicer Seen.
«
und wir konnten dann für ein paar Kilometer mit jemand anderem mitfahren. Als wir wieder am Strassenrand standen, war er wieder da. Er war uns aus lauter schlechtem Gewissen nachgefahren, lud uns ein und brachte uns direkt an unser Tagesziel. In etwa 40 verschiedenen Autos sassen wir auf dem Weg vom Bodensee nach Albanien. Und übernachtet haben wir an äusserst speziellen Orten: in Slowenien in einem alten Theatersaal, in Bosnien auf einer Baustelle, im Hinterzimmer einer düsteren Bar und einmal mit 25 anderen Leuten in einem Airbnb, das eigentlich für maximal acht Personen gedacht war. Da lagen wir kreuz und quer aufeinander, es gab nur eine Dusche und ein WC. Aber irgendwie hats funktioniert. Und es hat eine bleibende Erinnerung hinterlassen. Darum gehts doch beim Reisen, um bleibende Erinnerungen. In dieser Hinsicht bietet mir das Trampen viel mehr als Standard-Strandferien irgendwo in weiter Ferne. Die schönste Erinnerung? Die Ankunft nach zwei Wochen (wir liessen uns Zeit) in Omarë, dem Ziel des Tramperrennens. Das war überwältigend, all die anderen Teams wiederzusehen nach zwei, hmm ... ich wollte schon sagen Ferienwochen, aber eigentlich waren es eher zwei Wochen harte Arbeit.
»
Aufgezeichnet: Samuel Schumacher
Erzählen Sie uns Ihre Geschichte
Fotos : thinkstock.de, ZVG
Vor sieben Jahren habe ich mein Experiment begonnen: Ich habe mich aus ökologischen Gründen entschieden, nicht mehr zu fliegen. Als Nachhaltigkeitsjour nalistin für das Onlinemagazin ‹das Lamm›, setze ich mich intensiv damit auseinander, wie ich reise und welche Abenteuer ich erleben möchte. Autostopp finde ich grossartig, weil man nirgendwo Menschen so nahe kommt wie auf einer langen Autofahrt. Deshalb habe ich letzten Sommer zusammen mit meinen Kollegen Eliza Witte und Kristoffer Appel an einem Tramperrennen teilgenommen. Wir waren eines von 70 Teams, Ziel war es, das albanische Dorf Omarë in fünf Trampertagen zu erreichen. Gestartet wurde am Bodensee. Das Rennen erinnerte mich an ein riesiges Brettspiel, wie ein elend langer Orientierungslauf. Und es gibt sie wirklich, die magischen Momente, die bleiben. Da war zum Beispiel dieser türkische Truckfahrer, der uns mitnehmen wollte. Als wir in sein Cockpit stiegen, bekam er eine Krise – wir hatten vergessen, die Schuhe auszuziehen. Logisch! Das hätten wir wissen müssen! Das Cockpit ist sein Zuhause, und einem gläubigen Muslim ist es wichtig, dass man die Schuhe auszieht, bevor man den Wohnort betritt! Ein anderes Mal liess uns ein junges Paar schon einsteigen, während wir noch mit einem alten Filzstift den Zielort auf unsere Kartontafel kritzelten. Der Fahrer erzählte uns dann, dass sich seine Eltern beim Autostöppeln kennengelernt haben und er deswegen immer alle Tramper mitnehme. Und dann war da noch der grimmige Deutsche, den wir an einer Raststätte angesprochen hatten. Er wollte uns nicht mitnehmen,
Haben auch Sie eine spannende Reise gemacht, einen magischen Ort gefunden oder das Abenteuer Ihres Lebens in der Fremde erlebt? Dann schreiben Sie uns und erzählen Sie den anderen ReiseBlickLeserinnen und -Lesern Ihre ganz persönliche Reisegeschichte. So einfach gehts: Schicken Sie ein Foto von sich, ein paar Angaben zur Reise sowie Ihre Adresse per Mail an reiseblick@ringier.ch – und schon könnten Sie unser nächster Leser-Reporter werden.
Traumhafte Fahrt mit dem Glacier Express Panoramafahrt Erleben Sie eine Fahrt mit der berühmtestens Bahn der Welt. Der Glacier Express fährt in rund acht Stunden von St.Moritz nach Zermatt. Es ist eine Tagesreise durch unberührte Berglandschaften, mondäne Kurorte, tiefe Schluchten, liebliche Täler, 91 Tunnels und über 291 imposante Brücken.
jhgvjd,hg,jhd,jhd,jhxyv ,hj hjdv,jhy,jhsydhj,syj jhvdgjhdgjh,dxgvj,
Zu gewinnen: 2 x 2 Karten für eine Fahrt im Glacier Express 1. Klasse von St. Moritz nach Zermatt oder umgekehrt inklusive Sitzplatzreservation 3-Gang-Menü frisch an Bord zubereitet und am Sitzplatz serviert Retourfahrt auf den 3089 Meter hohen Gornergrat oberhalb Zermatt Gesamtwert pro Person: 428 Franken
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Informationen: www.glacierexpress.ch
Wir verlosen 2 x 2 Tickets für den Glacier Express im Wert von 428 Franken pro Person.
Ihr Weg zum Glück Beantworten Sie einfach folgende Frage und schon spielen Sie mit: Wo fährt der Glacier Express? A: in der Schweiz B: in Österreich Per Telefon: Wählen Sie die Nummer 0901 909 022 (1.50 Fr./ Anruf ab Festnetz) und folgen Sie den Anweisungen ab Band. Per SMS: Senden Sie das Kennwort Glacier, gefolgt vom richtigen Antwortbuchstaben (z. B. Glacier A) und Ihrer Adresse, an die 530 (1.50 Fr./SMS). Per WAP: Nehmen Sie kostenlos und chancengleich per WAP teil: http://m.vpch.ch/BLI11223 (gratis übers Handynetz). Teilnahmeschluss: Sonntag, 29. Mai 2016 (24 Uhr)
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Gadgets
Juni 2016
Die passen in jedes Gepäck Ob für Strandferien, Campingabenteuer oder Rucksacktrips: Reiseutensilien sollten federleicht und kompakt sein. 2
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1 Schwerelos Auf Geschäftsreisen wie auch in den Ferien sind faltbare Kleiderbügel die idealen Begleiter. 3er-Set 5.90 Franken. www.transa.ch 2 Romantik für unterwegs Ein innovativer Schraubverschluss mit 3 hellen LED verwandelt Getränkeflaschen in farbige Lampen. Betriebslebensdauer der Glo-Flaschenlampe über 70 Stunden. 19.95 Franken. www.enjoymedia.ch 3 Packwunder Der Spectra™2.0 Ultra-Light Koffer von Victorinox bietet viel Stauraum und ist aus bruchfestem Polykarbonat. Ideal für Kurztrips. 299 Franken. www.victorinox.com 4 Süsse Träume Die ergonomischen Kurven machen den Unterschied. Das Aeros Pillow aus wattiertem Polyester passt sich dem Nacken an und verhilft zu wohltuendem Schlaf. Ab 42.90 Franken. www.sportxx.ch 5 Stuhl to go Aus robustem Polyester-Material und leichten Aluminiumrohren mit Gummizug entsteht ratzfatz ein bequemer Stuhl. Der Camp Chair von Helinox ist mit nur zwei, drei Handgriffen zusammengestellt. 159.90 Franken www.transa.ch 6 Kuschelig Zwei in einem – der Traveller ist sowohl als Schlafsack wie auch als Decke für zwei verwendbar. Ein perfektes Allround-Wunder. Ab 239 Franken. www.baechli-bergsport.ch 7 Kompakt kochen Das platzsparende Kochsystem aus Silikon: Die Becher und Töpfe sind leicht, faltbar und weisen auf der Innenseite eine Mass-Skala auf. Set mit 1 Pot mit Deckel (hitzebeständig bis 150 Grad), 2 Bowls und 2 Mugs. 125 Franken. www.brack.ch 8 Tierisch gut Für den tierisch guten Schlaf auf Reisen: Schlafmaske in den Sujets Eule, Fledermaus, Fuchs, Einhorn oder Katze. Ab 34.95 Franken. www.radbag.ch 9 Einfach laden Das Smartphone überall aufzuladen, ist mit dem Solarpanel Nomad 7 Plus von Goal Zero möglich. Einzige Voraussetzungen: Sonne und USB-Anschluss. 139 Franken. www.galaxus.ch 10 Chillout Egal wo und wann: Ausspannen ist mit dem Hangout Sofa Relaxe überall möglich: einfach mit Luft füllen, mit Gurt verschliessen und chillen. 69 Franken. www.nextronic.ch Publireportage
Zu zweit reisen, einmal bezahlen
Entdecken Sie Deutschland mit dem Zug und profitieren Sie diesen Sommer vom 2für1-Angebot. Kaufen Sie bis zum 30. Juni 2016 Ihre Billette für Reisen bis zum 30. September 2016 und profitieren Sie von bis zu 50 Prozent Rabatt. Deutschland hat faszinierende Städte und eine vielfältige Natur zu bieten. Kennen Sie etwa das Casino in Baden-Baden, die alte Hansestadt Lübeck oder die unzähligen Open-Air-Events im Kultursommer in Weimar? Oder wie wäre es mit Bremen, der
Stadt der Genüsse mit maritimen Flair in Bremerhaven, dem lebendigen Köln oder Leipzig mit seinen 1001 Jahren Kulturgenus? Entdecken Sie die Shoppingvielfalt in Stuttgart oder die Industriekultur der Metropole Ruhr. Oder geniessen Sie in Thüringen und dem Spreewald unzählige Naturhighlights.
Auf www.germany.travel/aktion erhalten Sie weitere Informationen rund um die 2für1-Angebote, und mit etwas Glück gewinnen Sie sogar eine von elf Zugreisen nach Deutschland.
©KoelnTourismus GmbH/ Dieter Jacobi
Ausflug
Juni 2016
Unesco-Welterbe in der Schweiz: Die Altstadt von Bern (rechts), die archäologische Fundregion in Wauwil (unten) ...
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Diese Seite entstand in Kooperation mit Schweiz Tourismus.
... die Wehranlage Bellinzona und die marinen Fossilien vom Monte San Giorgio. ... die Strecke Albula/Bernina der Rhätischen Bahn ...
Perlen der Schweiz Am Wochenende vom 11. und 12. Juni finden in der Schweiz zum ersten Mal die «Welterbetage» statt. Alle elf Schweizer Unesco-Welterbestätten bieten Besucherinnen und Besuchern ganz besondere Aktionen. Programm, zum Beispiel Sonderführungen, Workshops oder einen Weltrekordversuch im Steinmandli-Bauen. Eine gute Gelegenheit also, das Schweizer Erbe (neu) zu entdecken. Seit 1978 stellt die Unesco, die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, Kulturgüter, die «ein Meisterwerk der menschlichen Schöpferkraft» sind, unter ihren Schutz. Die ursprünglich zwölf schützenswerten Bauwerke und Naturregionen sind mittlerweile auf 1031 Orte in 163 Staaten angewachsen. Davon sind 802 Kulturgüter, 197 Naturregionen und 32 Kultur-NaturMischformen. Spitzenreiter ist Italien mit 51 Welterbestätten.
Da ist die kleine Schweiz mit elf ausgezeichneten Spots überdurchschnittlich gut vertreten. Das Schweizer Unesco-Welterbe ist ein Querschnitt durch die gesamte Geschichte des Landes. Von den prähistorischen Pfahlbauten über das Mittelalter (Altstadt Bern, Kloster St. Johann in Müstair GR, Wehranlagen von Bellinzona, Lavaux), die Zeit des Barocks (Stiftsbezirk St. Gallen) bis zu Schweizer Ingenieurskunst (Uhrenindustrie in La Chaux-de-Fonds/Le Locle NE, Rhätische Bahn GR). Neben der Jungfrau-Aletsch-Region, sind die Tektonikarena Sardona GR und der Monte San Giorgio im Tessin ebenfalls als Naturerbe anerkannt.
Welterbetage – die Highlights Altstadt Bern Offizielle Eröffnungsfeier, Welterbe-Markt, geöffnete historische Gebäude Burgen von Bellinzona TI Geführte Touren (gratis), Ausstellungen Kloster St. Johann, Müstair GR Biosfera-Markt, Führungen, mittelalterliche Farbwerkstatt La Chaux-de-Fonds/Le Locle NE Gratis-Stadtführungen Weinberge Lavaux VD Öffnung Privathäuser, Degustationen, Führungen Monte San Giorgio TI Animationen einer Theatergruppe im Fossilienmuseum in Meride Rhätische Bahn Albula/Bernina GR Führungen, Ausstellungen, Vorträge, Posten für Kinder, Fahrten mit historischen Zügen Tektonikarena Sardona GR Weltrekordversuch im SteinmandliBauen, Stadtführungen Chur, Vorträge Bündner Naturmuseum Stiftsbezirk St. Gallen Geschichte, Entwicklung, Hintergründe Jungfrau-Aletsch-Gebiet 50% günstiger aufs Jungfraujoch Pfahlbauten Events u. a. in Biel, am Hallwilersee, Gletterens FR, Zug www.welterbetage.ch
Fotos: Bern Tourismus, Markus Felber, RhB | Christof Sonderegger, SCG UNESCO Palafittes, Schweizerische UNESCO-Kommission
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ass die Schweiz zwischen Kreuzlingen und Genf schöne Städte, Gebäude und Naturwunder besitzt, ist unbestritten. Elf von diesen – wie die Altstadt von Bern oder das Weinbaugebiet Lavaux am Genfersee – wurden mit einem Prädikat ausgezeichnet: mit dem Markenzeichen «Unesco-Weltund Naturerbe». Zum ersten Mal veranstaltet nun die Dachorganisation «World Heritage Experience Switzerland» am Wochenende vom 11. und 12. Juni die Welterbetage: einen Tag, an dem alle elf Schweizer Unesco-Welterbestätten mit besonderen Aktionen ihre Tore für Besucher öffnen. Jeder Ort bietet ein aussergewöhnliches Anzeige
Welterbetage Kennen Sie alle 11 UNESCO-Welterbestätten in der Schweiz? Entdecken Sie diese Orte von aussergewöhnlichem universellem Wert und erleben Sie Momente des Staunens, des Erlebens und des Austausches. Im Rahmen der ersten Schweizer Welterbetage öffnen alle Welterbestätten gleichzeitig ihre Türen und bieten einmalige Unterhaltungsprogramme für Gross und Klein.
Samstag, 11. Juni 2016 Offizielle Eröffnungsfeier. Ausstellung und Welterbe-Markt auf der Münsterplattform in Bern.
Samstag & Sonntag, 11.-12. Juni 2016
11.–12 .6. 2016
Individuelle Besucherprogramme in allen 11 Welterbestätten der Schweiz.
Mehr Informationen und detaillierte Programme: www.welterbetage.ch
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28.04.2016 16:08:07
d n a l n e h c e i r r. G e m n m o e S i n r e e d f r ü e f e d Ba Top Angebot e r e s n U
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– . 9 7 3 CHF nsfer el, Tra t o H . l ink ug und Fl
Nur-Flüge
Zakynthos
Rhodos
Kos
Kreta
Santorini, ab Zürich,
1 Woche im Hotel Ilaria HHHi inkl. Halbpension, z.B. am 6.6.16
1 Woche im Kolymbia Bay Art Hotel HHHi inkl. Frühstück, z.B. am 19.6.16 ab Zürich
1 Woche im Tropical Sol HHH inkl. Frühstück, z.B. am 19.6.16 ab Zürich
1 Woche im Vantaris Beach HHHH inkl. Halbpension, z.B. am 23.9.16
ab CHF
ab CHF
z.B. am Mi., 8.6.16
ab CHF
Zakynthos, ab Zürich, z.B. am Mo., 27.6.16
ab CHF
98.– 98.–
Kreta, ab Zürich nach Chania,
98.–
z.B. am Fr., 10.6.16
ab CHF
Preise für Hin- und Rückflug
www.hotelplan.ch/flug
Rhodos
ab CHF
379.–
459.–
499.–
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am So., ab Bern am Di., ab Genf am Sa.
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am So., ab Bern am Do.
Hotel, Transfer und Flug nach Chania ab Zürich am Fr.
HM K ZTH ILARIA 1103
HM K RHO KOLBAY 2403 www.hotelplan.ch/h-15462
HM K KGS TROSOL 1110 www.hotelplan.ch/h-23375
HM K HER VANBEA 5005
Santorini
Kos
Kreta
www.hotelplan.ch/h-29411
1 Woche im Hotel Oceanis inkl. all inclusive, z.B. am 12.6.16 ab Zürich
1 Woche im Hotel Mantenia inkl. Frühstück, z.B. am 18.6.16 ab Zürich
1 Woche im Mediterranean Royal inkl. Frühstück, z.B. am 28.9.16
ab CHF
ab CHF
ab CHF
499.–
ab CHF
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am Mo.
Kreta HHHi
479.–
HHH
529.–
HHHH
529.–
1 Woche im Lagas Aegean Village inkl. Halbpension, z.B. am 23.6.16 ab Bern
ab CHF
HHHH
549.–
www.hotelplan.ch/h-878
1 Woche im Oasis Beach Hotel HHH inkl. Halbpension, z.B. am 29.6.16 ab Bern
ab CHF
579.–
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am So., ab Bern am Di., ab Genf am Sa.
Hotel, Transfer und Flug nach Heraklion ab Zürich am Mo., Sa., So., ab Bern am Mi., Sa., ab Genf am Fr.
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am Mi., So.
Hotel, Transfer und Flug ab Bern am Do., ab Zürich am So.
Hotel, Transfer und Flug nach Heraklion ab Bern am Mi., Sa., ab Zürich am Mo., Sa., So., ab Genf am Fr.
HM K RHO OCEANI 1312
HM K HER MANTEN 1519 www.hotelplan.ch/h-28733
HM K JTR MEDROY 1122 www.hotelplan.ch/h-75661
HM K KGS LAGAEG 1201 www.hotelplan.ch/h-15850
HM K HER OASIS 0339
Mykonos
Kos
Kreta
Rhodos
Korfu
1 Woche im Royal Myconian Resort HHHHH inkl. Frühstück, z.B. am 5.10.16
1 Woche im Kipriotis Panorama Hotel & Suites HHHHi inkl. Halbpension, z.B. am 8.9.16 ab Bern
1 Woche im Horizon Beach Hotel inkl. all inclusive, z.B. am 20.8.16 ab Zürich
1 Woche im Blue Horizon Hotel and Bungalows HHHH inkl. Halbpension, z.B. am 16.8.16 ab Bern
1 Woche im Hotel Delfinia HHHH inkl. Halbpension, z.B. am 2.7.16
ab CHF
ab CHF
ab CHF
ab CHF
ab CHF
www.hotelplan.ch/h-1333
599.–
599.–
HHH
629.–
629.–
www.hotelplan.ch/h-842
679.–
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am Mi., So.
Hotel, Transfer und Flug ab Bern am Do., ab Zürich am So.
Hotel, Transfer und Flug nach Heraklion ab Zürich am Mo., Sa., So., ab Bern am Mi., Sa., ab Genf jeweils am Fr.
Hotel, Transfer und Flug ab Bern am Di., ab Zürich am So., ab Genf am Sa.
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am Sa.
HM K JMK ROYMYC 0401 www.hotelplan.ch/h-20699
HM K KGS KIPPAN 0103 www.hotelplan.ch/h-18616
HM K HER HORIZO 0370 www.hotelplan.ch/h-435247
HM K RHO BLUHOR 1355 www.hotelplan.ch/h-1328
HM K CFU DELFIN 0212 www.hotelplan.ch/h-11323
Zakynthos
Kos
Korfu
Rhodos
Santorini
1 Woche im Best Western Galaxy Hotel HHHHi inkl. all inclusive, z.B. am 10.10.16
1 Woche im Astir Odysseus Kos Resort & Spa HHHHH inkl. Halbpension, z.B. am 28.8.16 ab Zürich
1 Woche im MarBella Corfu HHHHH inkl. Halbpension, z.B. am 1.10.16
1 Woche im Sheraton Rhodes Resort HHHHH inkl. Frühstück, z.B. am 4.9.16 ab Zürich
1 Woche im Perissa Bay HHH inkl. Frühstück, z.B. am 13.7.16
ab CHF
ab CHF
ab CHF
699.–
759.–
779.–
ab CHF
799.–
ab CHF
799.–
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am Mo.
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am So., ab Bern am Do.
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am Sa.
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am So., ab Bern am Di., ab Genf am Sa.
Hotel, Transfer und Flug ab Zürich am Mi., So.
HM K ZTH HOTGAL 1206 www.hotelplan.ch/h-29410
HM K KGS ASTODY 1120 www.hotelplan.ch/h-134471
HM K CFU MARBEL 0551 www.hotelplan.ch/h-6007
HM K RHO SHERHO 1309 www.hotelplan.ch/h-1277
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Preise in CHF pro Person bei 2 Personen im Doppelzimmer inkl. Flughafen-/Sicherheitstaxen und aktuelle Treibstoffzuschläge. 1 – 2 Kinder Tel. 0848 82 11 11/www.hotelplan.ch 20 % Reduktion im Zimmer mit zwei vollzahlenden Erwachsenen. Der Preis bezieht sich jeweils auf den erstgenannten Abflugort, weitere Mo–Fr 9–18 Uhr/Sa 9–12 Uhr. In jeder Hotelplan- und Abflugorte gelten als Information. Hier können die Preise variieren. Inbegriffen: Hin- & Rückflug in Economy-Class, Transfers, Übernach- Travelhouse-Filiale, Globus Reisen Lounge und in jedem Reisebüro. tung und Mahlzeiten gemäss Angebot, telefonische Betreuung. Nicht inbegriffen: Kombi-Versicherungspaket CHF 37 bis CHF 109, evtl. Bearbeitungsgebühren Ihrer Buchungsstelle. Platzzahl ist beschränkt. Es gelten die Allgemeinen Vertrags-/Reisebedingungen der MTCH AG. Preisstand 23.5.16.