Energiebeauftragter
JAHRESBERICHT ENERGIEPOLITIK 2013
Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Titelbild: Zürich-West – ein Symbol für das wachsende Zürich und die Herausforderungen auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft. (Bild: AfS)
Impressum
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Herausgeberin: Stadt Zürich, Energiebeauftragter. Adresse der Redaktion: Stadt Zürich, Departement der Industriellen Betriebe, Postfach, 8021 Zürich, Tel. 044 412 26 92 stadt-zuerich.ch/energiebeauftragter Redaktion: Martina Blum (EB). Mitarbeit an dieser Ausgabe: Bruno Bébié (EB), Rolf Berliat (Energie 360°), Michael Böniger (SSZ), Geri Emch (ewz), Louis Frei (AfS), Rahel Gessler (UGZ), Tsering Habich (VBZ), Georg Hafner (UGZ), Annick Lalive D’Epinay (AHB), Christoph Leitzinger (ERZ), Barbara Luchsinger (IMMO),
Jürg Müller (LV), Sandra Nigsch (AfS), Claudia Pfister (ewz), Toni W. Püntener (UGZ), Lisa Rigendinger (DIB), Martin Rotter (WVZ), Felix Schmid (EB), Martin Strebel (Energie 360°), Veronika Sutter (UGZ), Erich Willi (TAZ). Gestaltung und Produktion: Christian Imfeld (GeoZ), Remo Langmeier (GeoZ), Hanspeter Müller (GeoZ).
Abkürzungen
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Inhalt Vorwort
Energiepolitische Agenda Gemeinde Gemeinderat Stadtrat
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft Fachpool 2000-Watt-Gesellschaft Masterplan Energie
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energieversorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
Massnahmen Stadtverwaltung 6 Beschaffung 7 Erstellung Gebäude und Anlagen 8 Betrieb Gebäude und Anlagen 9 Infrastruktur 10 Mitarbeitende
Forschung und Kooperationen Energieforschung Stadt Zürich Kooperationen
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Energiepolitische Agenda
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Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Vorwort Städte als Schrittmacherinnen der Energiewende Knapp anderthalb Millionen Menschen leben allein in den zehn grössten Städten der Schweiz. Sie machen rund ein Fünftel der Bevölkerung aus, die Agglomerationen noch nicht mitgerechnet. Und der Anteil der Menschen, der in Städten lebt, wird in Zukunft weiter wachsen. In Zürich zeigt sich dies besonders deutlich: Immer mehr Leute wollen in die Limmatstadt kommen – zum Leben und Arbeiten, für die Aus- und Weiterbildung oder fürs Vergnügen. Die Städte übernehmen auf dem Marathon in die 2000-Watt-Gesellschaft eine Vorreiterrolle. Die grossen Linien der Energiepolitik werden jedoch vom Bund gezogen. Als Städte, auch wenn wir noch so gross sind, haben wir dort keine direkte Stimme. Daher hat der Stadtrat im Januar 2013 in seiner Vernehmlassungsantwort zur Energiestrategie 2050 an den Bundesrat unter anderem gefordert, dass die Städte und Gemeinden eine aktivere Rolle in der Energiepolitik erhalten. In einigen energierelevanten Sektoren wie dem Flugverkehr oder teilweise auch bei der Energieeffizienz im Strombereich haben die Städte nur einen begrenzten Einfluss, und wir sind auf entsprechende Anstrengungen des Kantons und des Bundes angewiesen. Nichtsdestotrotz, wir haben schon mehrfach bewiesen, dass wir Steine ins Rollen bringen können. Und mit vereinten Kräften innerhalb der Stadt und mit andern Städten geht das am besten. Dies zeigt der aktuelle Jahresbericht Energiepolitik.
Andres Türler, Stadtrat Vorsteher Industrielle Betriebe
Für die nachhaltige Entwicklung von Zürich-West spielt der öffentliche Verkehr eine entscheidende Rolle. (Bild: AfS)
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Energiepolitische Agenda Gemeinde Gemeinderat Stadtrat
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Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Energiepolitische Agenda Der energiepolitische Kurs der Stadt Zürich in Richtung 2000-Watt-Gesellschaft wurde im Jahr 2013 durch verschiedene Beschlüsse der Stimmberechtigten, des Gemeinderats und des Stadtrats unterstützt und bestätigt.
Gemeinde
Gemeinderat
Neue Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen
Geändertes Energieabgabe reglement des ewz
Die Stimmberechtigten stimmten mit über 75 % Ja-Stimmen der Schaffung einer neuen Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen zu. Das Grundkapital der Stiftung beträgt 80 Millionen Franken.
Der Gemeinderat hat den Änderungen des Energieabgabereglements zugestimmt. Das ewz hat ab April 2014 die Kompetenz, Strom und ökologischen Mehrwert zu beschaffen und auch Kundinnen und Kunden ausserhalb des bisherigen Versorgungsgebietes zu beliefern.
Bau Klärschlammverwertungsanlage Knapp 94 % der Stimmberechtigten stimm ten dem Bau einer zentralen Klärschlammverwertungsanlage auf dem Areal Werdhölzli zu. Die Abwärme aus dieser Anlage wird als Prozessenergie im Klärwerk Werd hölzli verwendet.
Wohnsiedlung Kronenwiese Rund 75 % der Stimmberechtigten sagten Ja zum 65 Millionen Franken-Kredit für die Wohnsiedlung Kronenwiese. Der geplante Neubau mit 99 Wohnungen, Gewerberäumen und Kinderbetreuungseinrichtungen soll punkto Energie und Ökologie eine Vorbildfunktion übernehmen.
Das städtische Parlament bestätigt regelmässig den energiepolitischen Kurs der Stadt Zürich. (Bild: Stadt Zürich)
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Energiepolitische Agenda Gemeinde Gemeinderat Stadtrat
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Stadtrat Stellungnahme der Stadt Zürich zur Energiestrategie 2050 In seiner Vernehmlassungsantwort zur Ener giestrategie 2050 an den Bundesrat forderte der Stadtrat neben zahlreichen inhaltlichen Verbesserungen auch, dass den Städten und Gemeinden eine aktivere Rolle in der Energiepolitik zugestanden wird.
Bezug von 100 Prozent Ökostrom durch die Dienstabteilungen der Stadt Zürich Der Stadtrat beschloss, dass die Dienstabteilungen der Stadt Zürich ab Juli 2013 im Sinne einer Mindestanforderung das Stromprodukt «ewz.ökopower» beziehen. Für stadtnahe Institutionen gilt eine entsprechende Empfehlung.
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Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
VBZ-Netzentwicklungsstrategie 2030 Die aktualisierte Netzentwicklungsstrategie «züri-linie 2030» wurde im Juni vom Stadtrat verabschiedet und vom Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Zürich zustimmend zur Kenntnis genommen.
Konzept Tempo- und Verkehrs regimes Im Dezember hat der Stadtrat das Konzept Tempo- und Verkehrsregimes beschlossen. Dieses beinhaltet Temporeduktionen auf rund 100 kommunalen und überkommunalen Strassenabschnitten in Wohngebieten und Quartierzentren. In diesem Zusammenhang ist auf knapp 40 kommunalen Strassenabschnitten Tempo 30 verfügt worden.
Revision Regionaler Richtplan 2013 startete die Stadt Zürich die Überarbeitung der Regionalen Richtplanung. Die vom Energiebeauftragten koordinierte Revision des Teilrichtplans Versorgung/ Entsorgung wurde in verschiedenen energierelevanten Punkten aktualisiert: Zentrales Ziel ist die enge Abstimmung von Siedlungsplanung und Energieplanung. Im Bereich Stromversorgung wird neu der langfristige Umbau der Versorgungsinfrastruktur zu einem «intelligenten Netz» (smart grid) angestrebt. Bei der Wärmeversorgung werden leitungsgebundene Energiesysteme bevorzugt und das Thema Kälteversorgung wurde neu aufgenommen. Die Richtplankarte enthält nun neben den Fernwärme- und Gasversorgungsgebieten auch Gebiete mit Nahwärmeversorgung.
Weitere Informationen > Wohnsiedlung
Kronenwiese > Stellungnahme Stadt Zürich zur Energiestrategie 2050 > züri-linie 2030 > Gesamtüberarbeitung regionaler Richtplan Stadt Zürich
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Energiepolitische Agenda
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Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft Fachpool 2000-WattGesellschaft Masterplan Energie
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Umsetzung der 2000-WattGesellschaft Die Vorgabe der Gemeindeordnung, den Energieverbrauch auf 2000 Watt pro Person zu senken und den Ausstoss an Treibhausgasen (THG) auf eine Tonne pro Person bis zum Jahr 2050 zu reduzieren, ist eine Querschnittsaufgabe. Folgende Faktoren beeinflussen die beiden Leitgrössen Energieverbrauch und THG:
Gebäude – Wärme und Strom Zentral sind hier Strategien zur Wärmeund Stromversorgung (Konzept Energieversorgung 2050 und ewz-Stromzukunft). Während im Strombereich Produktion und Verbrauch in der Regel getrennt erfolgen, wird Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen meist deutlich näher am Produktionsort konsumiert. Ein Vergleich der lokal vorhandenen Wärmepotentiale mit der zukünftigen Nachfrage sowie deren Berücksichtigung bei der Energieplanung sind hier wichtige Umsetzungsschritte (siehe Kapitel «Energieversorgung» und «Energieplanung»).
Mobilität – Treibstoffe Mit dem Programm «Stadtverkehr 2025» hat die Stadt Massnahmen im Landverkehr beschlossen, um einen Beitrag zu den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft zu leisten. Der Einfluss des Flugverkehrs ist jedoch beträchtlich und durch die Stadt kaum beeinflussbar.
Auf dem Hunziker Areal in Zürich-Nord entsteht ein Modellquartier für 2000-Wattverträgliches Wohnen und Arbeiten. (Bild: Baugenossenschaft mehr als wohnen)
Stadtraum – Energieverbrauch und Einsatz erneuerbarer Energie Energieversorgung ist eng mit der räumlichen Entwicklung verknüpft. Wechselwirkungen ergeben sich z.B. bei der räumlichen Verdichtung, der Erneuerungsrate von Gebäuden und der Nutzung von Sonnenenergie. Über planerische Massnahmen und ökonomische Anreize zur Reduktion des Energieverbrauchs und der THG-Emissionen wird im Kapitel «Siedlung und Gebäude» berichtet.
Konsum – graue Energie von Gütern und Dienstleistungen Die graue Energie von Gütern und Dienstleistungen lässt sich nur schwer quantitativ ermitteln. Das Thema fliesst jedoch in die Beratungs- und Informationsangebote der Stadt ein (siehe Kapitel «Beratung und Information»). Im Auftrag der Umweltdelegation wurde das Thema Suffizienz in der Stadtverwaltung vertieft bearbeitet und die Erkenntnisse in einem Expertenhearing im November ausgewertet. Die Ergebnisse werden 2014 publiziert.
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft Fachpool 2000-WattGesellschaft Masterplan Energie
Massnahmen Stadtgebiet
Wichtige gesamtstädtische energiepolitische Umsetzungsinstrumente sind der neue Fachpool 2000-Watt-Gesellschaft und der Masterplan Energie. Weitere Instrumente wie beispielweise die Planung des zukünftigen Gasnetzes von Energie 360° AG (ehemals Erdgas Zürich AG), die Energieplanung, die Netzentwicklungsstrategie der VBZ oder die Regionale Richtplanung leisten im jeweiligen Bereich ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft.
1 Fachpool 2000-Watt-Gesell schaft – NEU GESTARTET Der Fachpool 2000-Watt-Gesellschaft hat Anfang Jahr seine Arbeit aufgenommen. Gemäss Beschluss des Stadtrats dient das stadtweite Koordinationsgremium dem Informationsaustausch und der Entwicklung und Pflege eines konzernweiten Verständnisses der 2000-Watt-Idee und ihrer Umsetzung. Dank dem Fachpool sollen die vorhandenen Kräfte gebündelt, Zielkonflikte gelöst und Strategien auf ihre 2000-Watt-Verträglichkeit überprüft werden.
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Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Der Fachpool koordiniert die Kommunikation zur 2000-Watt-Gesellschaft, gewährleistet das Controlling und bereitet Geschäfte für die Umweltdelegation vor. Einsitz im Fachpool haben die Direktorinnen und Direktoren der Dienstabteilungen, die massgeblich an der Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft arbeiten, der Energiebeauftragte sowie Fachleute in Schlüsselpositionen für den städtischen 2000-Watt-Kurs. 2013 tagte der Fachpool zweimal, sein Ausschuss siebenmal. Dabei wurden u.a. dessen Organisation geregelt, erste Strategien und handlungsleitende Prinzipien wie die Suffizienz diskutiert und die Begleitung der 2000-Watt-Kommunikation definiert. Im Auftrag der Umweltdelegation wurde auch die Erarbeitung einer Roadmap und die Entwicklung eines Instruments vorbereitet, das der Überprüfung der Strategiekonformität dienen soll.
i
2 Masterplan Energie – seit 10 Jahren auf Kurs Der Masterplan Energie ist das departementsübergreifende Steuerungsinstrument der städtischen Energiepolitik. Er hält die strategischen Grundsätze und Hauptmassnahmen fest. Die Formulierung und Umsetzung der operativen Massnahmen erfolgt durch die Fachleute in den Dienstabteilungen. Derzeit haben 18 städtische Dienstabteilungen und stadtnahe Körperschaften in massgeschneiderten Massnahmenplänen insgesamt rund 400 Einzelmassnahmen definiert. Die Festlegung der Inhalte und die Kontrolle der Umsetzung erfolgen durch diese Akteure in enger Zusammenarbeit mit einer Steuerungsgruppe. Der Masterplan Energie hat sich zur Steuerung diese komplexen Prozesses bewährt und konnte 2013 sein 10-jähriges Jubiläum verzeichnen.
Zielerreichung Der Masterplan Energie definiert die quantitativen Ziele für die Leitgrössen der 2000-Watt-Gesellschaft: den Verbrauch an Primärenergie und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen. Dabei wird nach Stadtgebiet und Stadtverwaltung unterschieden. Für das Stadtgebiet gelten spezifische Ziele pro Person, für die Stadtverwaltung relative Ziele in Bezug auf das Referenzjahr 2005.
Stadtgebiet Derzeit beträgt der Primärenergiebedarf rund 4200 Watt, die Treibhausgas-Emissionen (THG) liegen bei rund 5.2 Tonnen pro Person. Bei der Primärenergie liegt das Zwischenziel 2020 von 4000 Watt pro Person somit inzwischen in greifbarer Nähe, während das Zwischenziel von vier Tonnen THG pro Person noch einiger Anstrengung bedarf. Massnahmen müssen in allen energierelevanten Sektoren ergriffen werden. Wo der Einflussbereich der Stadt Zürich begrenzt ist, ist die Stadt auf entsprechende Anstrengungen des Kantons Zürich und des Bundes angewiesen – etwa im Flugverkehr oder teilweise bei der Energieeffizienz im Strombereich. Auch gestiegene Komfortansprüche (z.B. Wohnfläche pro Person) laufen den Zielsetzungen entgegen, wenn sie trotz Effizienzsteigerung zu einem erhöhten Gesamtverbrauch führen.
Stadtverwaltung Da die Datenerfassung sehr komplex ist, ist es derzeit nicht möglich, den Absenkpfad des Primärenergieverbrauchs für die gesamte Stadtverwaltung zu ermitteln. Für die grössten Gebäude der Immobilien-Bewirtschaftung und die Wohnsiedlungen der Liegenschaftenverwaltung liegen jedoch die Absenkpfade zum Energieverbrauch vor (siehe Kapitel «Betrieb Gebäude und Anlagen»).
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Energiepolitische Agenda
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Primärenergiebilanz Stadt Zürich Primärenergieverbrauch (Watt pro Person)
i
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft Fachpool 2000-WattGesellschaft Masterplan Energie
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
1990
2000
2002
2004
Strom Treibstoffe Wärme Ziele gemäss Masterplan Energie
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2006
2008
2010
2012
2020
2035
2050
Der Primärenergieverbrauch in der Stadt Zürich – ausgedrückt in Dauerleistung – sank zwischen 1990 und 2012 von über 5000 Watt auf rund 4200 Watt pro Person. Zum Vergleich: Der Schweizer Durchschnitt liegt derzeit bei rund 6300 Watt pro Person.
Treibhausgasbilanz Stadt Zürich Treibhausgasemissionen (Tonnen CO2e pro Person und Jahr)
i
8.0 7.0 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0
1990
2000
2002
2004
2006
Strom Treibstoffe Wärme Ziele gemäss Masterplan Energie
2008
2010
2012
2020
2035
2050
Die Treibhausgasemissionen gingen in der Stadt Zürich zwischen 1990 und 2012 deutlich zurück: Von rund 6.5 Tonnen pro Person und Jahr auf 5.2 Tonnen. Seit 2008 ist jedoch keine weitere Senkung der Treibhausgasemissionen mehr zu beobachten.
Weitere Informationen > 2000-Watt-Indikatoren
Nachhaltigkeitsmonitoring Energie > Endenergiebilanz > Nachhaltigkeitsmonitoring Klima > CO -Statistik 2 > Bilanzierungskonzept 2000-Watt Gesellschaft > Baugenossenschaft «mehr als wohnen» >
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Energiepolitische Agenda
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Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Geb채ude 2 Mobilit채t 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Massnahmen Stadtgebiet i
1 Siedlung und Gebäude Stromsparfonds der Stadt Zürich Aus dem Stromsparfonds der Stadt Zürich werden seit 1991 Beiträge an Stromsparmassnahmen und zur Förderung von erneuerbaren Energien ausgerichtet. Die bewilligten Beitragsgesuche sanken 2013 mit 444 Gesuchen wieder auf das mittlere Niveau der Vorjahre. Das Jahr 2012 war somit mit 546 bewilligten Gesuchen ein Ausnahme: Die hohe Zahl an Gesuchen für Photovoltaikanlagen wirkt sich nun deutlich in den Auszahlungen der Förderbeiträge aus, die auf 11.8. Millionen Franken stiegen (2012: 7.2 Mio.).
Mittelverwendung Stromsparfonds
53 % Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen 31 % Wärmepumpen und Sonnenkollektoranlagen 6 % Energiesparende Geräte 3 % Forschungs- und Entwicklungsarbeiten 7 % Energieberatung UGZ
Der Anteil der Förderbeiträge für Geräte, Anlagen und Massnahmen zur elektrischen Verbrauchsminderung sank unter 10 %. Dies ist hauptsächlich auf verschärfte Vorschriften zurückzuführen, was die Zahl der geförderten Kategorien und Modelle bei den Haushaltsgeräten sinken lässt. Dies ist aus Sicht des Stromsparfonds eine erfreuliche Entwicklung.
Zürich-Altstetten: Die geplante Verdichtung wird sorgfältig abgestimmt mit der Energie- und Freiraumplanung. (Bild: DIB)
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Wirkung Stromsparfonds Stadt Zürich
i
i
Elektrizitätseinsparung GWh summiert seit 1993
1000 t CO2e summiert seit 1993
80 70 60 50 40 30 20 10 0
300 250 200 150 100 50 0
1993
1998
2003
2008
2013
Dank der Förderung mit Mitteln des Stromsparfonds konnten in der Stadt Zürich seit 1993 rund 76 GWh Elektrizität eingespart werden. Dazu kommen rund 38 GWh produzierte erneuerbare Elektrizität aus Photovoltaik-Anlagen.
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Eingesparte Menge Treibhausgase
1993
1998
2003
2008
2013
Dank der Förderung mit Mitteln des Stromsparfonds konnten in der Stadt Zürich seit 1993 rund 250’000 Tonnen Treibhausgase eingespart werden. Die Reduktion der Treibhausgasemissionen geht zu über 90 % auf die Installation von Wärmepumpen und zu einem kleineren Teil auf die Installation von Sonnenkollektoren zurück.
Änderung der Förderbeträge und Stromsparaktionen Die Förderbeträge des Stromsparfonds wurden per 1.1.2014 angepasst. Anpassungen erfolgten u.a. im Hinblick auf die neuen Rahmenbedingungen des Bundes bei der Photovoltaik-Förderung. Ausserdem wurden die Berechnungsweise für Wärmepumpen vereinfacht und vermehrt Anreize für effiziente Anlagen gesetzt. Mitte 2013 startete koordiniert durch Topten eine neue Stromsparfonds-Aktion zur Förderung von energieeffizienten gewerblichen Kühl- und Gefriergeräten, die steckbar sind. Die Kaffeemaschinen-Aktion lief Ende 2013 aus, weiterhin gefördert werden Kühlgeräte der Energieeffizienzklasse A+++.
Effizienzbonus ewz Der ewz.effizienzbonus setzt seit 2006 einen Anreiz zur nachhaltigen Reduktion des Energieverbrauchs. Unternehmen, die eine Zielvereinbarung mit der EnergieAgentur der Wirtschaft oder dem Kanton Zürich abgeschlossen haben und diese einhalten, erhalten vom ewz einen Bonus von 10 % auf Wirkenergie und Leistung. 225 Unternehmen profitieren derzeit vom ewz.effizienzbonus. Im Jahr 2013 hat das ewz ihnen Rabatte in Höhe von 14.2 Mio. Franken gewährt.
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Energiepolitische Agenda
i
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
25 20 15 10 5 2010
2011
2012
Strom Wärme 2012 konnten dank dem Effizienzbonus 10.8 GWh Strom und 12.2 GWh Wärme eingespart werden. Da die Anrechenbarkeit von Ökostrombezug begrenzt wurde, hat sich die Wirkung im Strombereich im Jahr 2012 halbiert. Bei der Wärme konnten jedoch gegenüber dem Vorjahr rund 2 GWh mehr eingespart werden.
Entwicklungsleitbild Zürich-Altstetten Für das Zentrumsgebiet von Zürich-Altstetten wurde 2013 die Erarbeitung eines Entwicklungsleitbildes unter Mitwirkung der Bevölkerung in Angriff genommen. Dabei hat die Verknüpfung der Energieversorgung mit der geplanten Siedlungsentwicklung nach innen (Verdichtung) grossen Stellenwert. Die 2000-Watt-Gesellschaft ist eines der Leitziele der Entwicklung von Altstetten.
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Forschung und Kooperationen
Wirkung ewz.effizienzbonus Studie Smart Metering Eingesparte Menge Strom und Wärme Die Resultate der zweijährigen ewz-Studie GWh/a
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Massnahmen Stadtverwaltung
Smart Metering bei 5000 zufällig ausgewählten ewz-Kunden und -Kundinnen liegen vor. Statistisch nachweisbar ist die Wirkung durch die eingesetzten Smart Meter – Stromzähler, die in Echtzeit den Stromverbrauch anzeigen und ein Verbrauchsprofil erfassen. Solche regelmässigen Rückmeldungen ergaben einen um täglich drei bis fünf Prozent reduzierten Stromverbrauch. Markant ist die Reduktion zu Spitzenzeiten, zudem ist eine geringe Verschiebung hin zu Niedertarif-Zeiten messbar.
Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz Der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz wurde im Juni 2013 lanciert. In der Folge konnte zur Weiterentwicklung des Standards ein Panelprojekt mit gut 50 Projekten gestartet werden; die Stadt Zürich ist mit einem Projekt beteiligt. Die Projekte umfassen Neubauten, Instandsetzungen aber auch bestehende Gebäude unterschiedlichster Nutzungen. Die Auswertung des Panelprojekts wird 2014 erfolgen.
Kennzahlen Siedlung und Gebäude
i
i
Wohnfläche Stadt Zürich Nettowohnfläche in m2 pro Person
44 42 40 38 36 34 32 30 28
1971
1978
1985
1992
1999
Erhöhte energetische Anforderungen Gesamtnutzfläche kumuliert 1000 m2
2006
2013
Die Nettowohnfläche pro Person stieg 2013 wieder an und erreichte mit 41.6 m2 den höchsten je berechneten Wert. Die steigende Wohnfläche pro Person läuft dem Ziel der Suffizienz entgegen.
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0
Erhöhte energetische Anforderungen (z.B. nach Minergie-Standard) unterstützen die Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden. Im Rahmen von Sondernutzungsplanungen wurden seit 2006 rund 1’380’000 m2 mit erhöhten energetischen Anforderungen festgelegt.
Weitere Informationen > Stromsparfonds > ewz.effizienzbonus
Wirkungsanalyse > Studie Smart Metering > Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
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Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
2 Mobilität Die Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft im Bereich Mobilität ist eines von sechs Zielen des Programms «Stadtverkehr 2025», das der Stadtrat im Juni 2012 lanciert hat. Beiträge zum Ziel im Bereich Verkehr liefern die Effizienzsteigerung der Motorfahrzeuge, weniger und kürzere Autofahrten oder der Wechsel zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln.
Stärkung des Fuss- und Veloverkehrs Beim Fussverkehr hat die Stadt Zürich bereits einen sehr hohen Standard erreicht. Beim Veloverkehr sind jedoch Verbesserungen nötig, namentlich in der Infrastruktur des Routennetzes. Im letzten Jahr wurden beispielsweise an der Kasernen- und Bucheggstrasse neue Radstreifen umgesetzt, die provisorische Velostation an der Postbrücke eröffnet und eine durchgängige Veloroute in der Tal- und Löwenstrasse ausgeschrieben. Einen weiteren Beitrag zur Stärkung des Fuss- und Veloverkehrs leistet der neue Sechseläutenplatz zusammen mit der geplanten Aufwertung der Riviera am Utoquai/Limmatquai mit breiter Allee und Tempo 30.
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Siebzig Prozent der Wege in Zürich werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Velo oder zu Fuss zurückgelegt. (Bild: TAZ)
Kennzahlen Mobilität
i
Modalsplit Verkehr
i
Verbrauch Treibstoffe Stadt Zürich GWh/a 3000 2500 2000 1500 1000 500 2006
30 % MIV 39 % öV 31 % Fuss/Velo Der Modalsplit für die in der Stadt zurückgelegten Wege zeigt den öV als beliebtestes Verkehrsmittel (Erhebung 2010). Den Modalsplit von öV, Fussund Veloverkehr zu erhöhen, ist eines von sechs Zielen des Programms «Stadtverkehr 2025».
2008
2010
2012
0
Kerosin Diesel Benzin Der Verbrauch von Benzin, Diesel und Kerosin – basierend auf Modellrechnungen – zeigt in den letzten Jahren keine nennenswerten Veränderungen. Weitere Massnahmen sind notwendig, um das Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen. Der Stromverbrauch für Tram und Trolleybusse lag 2013 bei 83.9 GWh.
Öffentlicher Verkehr
Weitere Informationen > Programm
Stadtverkehr 2025 > VBZ Geschäftsbericht
Beim öffentlichen Verkehr konnte das Angebot 2013 erweitert werden, dies mit nur geringfügigen Auswirkungen auf den Gesamtenergieverbrauch. Insgesamt wurden auf dem Stadtgebiet 24.4 Millionen Kurs kilometer gefahren (ohne S-Bahnen, Postauto-Linien, Forchbahn, Rigibahn und Polybahn). Der Stromverbrauch der VBZ für die Traktion der Trams und Trolleybusse sowie für die Weichenheizung lag mit rund 83.9 GWh etwa im Bereich des Vorjahres (+2%, 2012: 82.6 GWh).
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
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Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
3 Energieversorgung Das Konzept Energieversorgung 2050 (siehe Kapitel 4 Energieplanung) zeigt, dass es unter hochgesteckten Annahmen möglich ist, die Energieversorgung der Stadt Zürich 2000-Watt-verträglich zu gestalten. Die künftige Energieversorgung erfolgt dann überwiegend mit vielen unterschiedlichen erneuerbaren Energieträgern und ist räumlich differenziert. Das ewz hat auf der Basis des Berichts «ewz-Stromzukunft 2012–2050» seine Stromproduktionsstrategie bereits neu definiert. Auch Energie 360° und Zürich Wärme sind als Anbieter von treibhausgasarmen Energieträgern wichtige Akteure auf dem Weg zur 2000-WattGesellschaft.
In Zukunft wird die Windkraft ein wichtiges Standbein der Stromversorgung bilden. (Bild: ewz)
Stromproduktionsstrategie
Pilotanlage Speichersystem
Das ewz will der führende Energiedienstleister in der Schweiz mit einer klaren Vorreiterrolle in Ökologie und Energieeffizienz werden. Dazu gehört, dass die Stadt Zürich die bestehenden Beteiligungen und Bezugsrechte an Kernkraftwerken auslaufen lässt. Um den Ausfall zu kompensieren und das Portfolio weiter zu ökologisieren, werden die erneuerbaren Energien stark gefördert. Dies bedeutet Investitionen in Windparks an den besten Standorten und die Weiterentwicklung neuer erfolgsversprechender Technologien wie etwa bei der Solarthermieanlage Puerto Errado 2 in Spanien. Auch die Beschaffung von Strom aus Sonne und Biomasse wird in den nächsten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Zudem modernisiert das ewz laufend seine Wasserkraftwerke, optimiert deren Betrieb und strebt Rekonzessionierungen an.
Die schwankende Einspeisung von Windund Solarstrom kann das Netz überlasten oder dazu führen, dass die nötige Spannung nicht gehalten werden kann. Bis heute sind ausser den Pumpspeicherkraftwerken keine überzeugenden Speicher mit einem hohen Wirkungsgrad und einer genügend grossen Energiekapazität in Betrieb. Das ewz erprobt deshalb auf Niederspannungsebene das innovative Batterie-Energie-Speichersystem BESS, das elektrische Energie in chemischer Form speichert. Die Pilotanlage in einer Wohnüberbauung in Zürich-Affoltern soll die schwankende Einspeisung der umliegenden Solarstromanlagen ausgleichen. Heute speisen diese Anlagen die überschüssige Energie ins Netz ein, wenn in den Wohnungen wenig verbraucht wird. Der Speicher soll nun dafür sorgen, dass die erzeugte Energie vor Ort gespeichert und verbraucht wird. Dies entlastet das Netz und verbessert die Spannungshaltung.
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Kennzahlen Strom
i
Stromverbrauch Stadt Zürich
i
Stromprodukte Zürich
GWh 3500 3000 4.9 % ewz.ökopower 48.6 % ewz.naturpower 38.2 % ewz.atommixpower 0.3 % ewz.solartop 8.0 % ewz.wassertop
2500 2000 1500 1000 500 0
i
2010 2011 2012 2013
Strom aus PV-Anlagen Produktion in GWh
i
Strom aus Abfall Produktion in GWh
10
200
8
150
6
100
4
50
2 0
i
2010 2011 2012 2013
2010 2011 2012 2013
Strom aus Holz Produktion in GWh
50
Interpretation Kennzahlen Strom Der Stromverbrauch der Stadt Zürich hat gegenüber dem Vorjahr um rund 1 % auf 3010 GWh abgenommen. Der Anteil ökologischer Strom produkte konnte weiter gesteigert werden. Auch die Stromproduktion aus PV-Anlagen nahm im vergangenen Jahr um rund 16 % zu.
40 30 20 10 0 26
2010 2011 2012 2013
0
Von Erdgas zu erneuerbarer Energie: Energie 360° Bei den Energieträgern für die Wärmeversorgung hat Erdgas in der Stadt Zürich den grössten Anteil. Die Energie 360° (ehemals Erdgas Zürich) investierte 2013 noch 5 Mio. Franken in die eigene Gasinfrastruktur, aber bereits 3,7 Mio. Franken in Wärme-Contracting und PhotovoltaikAnlagen. Das Gasnetz dient zunehmend der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien: So bezieht bereits jeder fünfte Gaswärmekunde einen Anteil Biogas. Gas aus der Umwandlung von überschüssigem Windstrom dürfte in Zukunft ebenfalls eine Rolle spielen.
Vergärungsanlage Werdhölzli Ende August 2013 nahm das grösste Vergärwerk mit Biogasaufbereitung in der Schweiz den Betrieb auf. Wer in der Stadt Zürich oder einer umliegenden Gemeinde wohnt, kann seinen Bioabfall seit Anfang 2013 im Abonnement entsorgen lassen. ERZ sammelt den Bioabfall ein und führt ihn dem Vergärwerk im Werdhölzli zu. Das aus der Vergärung resultierende Biogas wird zu Erdgas-Qualität aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist.
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
Energie aus Bioabfall und Klärwerk
Die Biogasaufbereitungsanlage wird künftig jährlich rund 2.1 Mio. m³ Biogas aus dem Vergärwerk und ab 2015 bis zu 7 Mio. m³ aus dem Klärwerk Werdhölzli verarbeiten. Nach der Aufbereitung des Rohgases können dann insgesamt 5.5 Mio. m³ Biogas mit einem Energieinhalt von rund 55 GWh pro Jahr in das Erdgasnetz der Stadt Zürich eingespeist werden. Diese Energiemenge deckt den Wärmebedarf von rund 5000 Wohnungen.
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Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Energiedienstleistungen (EDL) ewz und Energie 360° Das ewz betreibt EnergiecontractingDienstleistungen für 291 Liegenschaften und 23 Energieverbunde. Damit erzielte das ewz 2013 eine Treibhausgas-Reduktion von rund 31’000 Tonnen. Seit Anfang Jahr betreibt ewz-EDL auch eine Energiezentrale in einer eigenen Liegenschaft. Die Versorgung der angeschlossenen Wohnund Bürogebäude erfolgt zu 80 % ohne CO2-Emissionen, da der Verbund überwiegend Abwärme aus einem nahen Rechenzentrum und erneuerbare Energie aus dem Grundwasser nutzt.
Nach vier Jahren als eigenständiges Team betreut der EDL-Bereich der Energie 360° 80 Anlagen mit allen gängigen Technologien und Energieträgern. Für enge städtische Platzverhältnisse eignen sich insbesondere die tiefen Erdwärmesonden. Diese bietet die Energie 360° Erdwärme AG derzeit europaweit als erstes und einziges Unternehmen an. Insgesamt erzielte der EDL-Bereich von Energie 360° 2013 durch Contracting-Anlagen eine TreibhausgasReduktion von rund 5500 Tonnen.
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Kennzahlen Wärme
i
Wärmeverbrauch Stadt Zürich
i
Energieträger Wärme
GWh 6000 5000
47.9% Erdgas 34.0 % Heizöl 13.7 % Fernwärme 2.5 % Umweltwärme 0.8 % Holz 0.9 % Biogas 0.2 % Sonnen kollektoren
4000 3000 2000 1000 0
i
2006 2008 2010 2012
Erdgas Absatz in GWh
i
Biogas Absatz in GWh
2500
60
2000
50 40
1500
30
1000
20
500 0
i
10 2010 2011 2012 2013
Fernwärme
2010
2011
2012
2013
Treibstoffmarkt Wärmemarkt
Absatz in GWh 800 700 600 500 400 300 200 100 0 30
Interpretation Kennzahlen Wärme Der Wärmebedarf der Stadt Zürich ist mit rund 5100 GWh mehr oder weniger stabil. Die grössten Versorgungsanteile haben mit knapp 50 % bzw. 35 % Gas und Erdöl. Der Anteil der Fernwärme liegt bei rund 14 %. In den letzten Jahren erfolgte die Versorgung dank Wärmepumpen, Biogasanlagen und Sonnenkollektoren vermehrt mit erneuerbaren Energien. 2010 2011 2012 2013
0
i
i
Wärmepumpen Genutzte Umweltwärme in GWh (Schätzung)
100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0
2010
2011
2012
2013
Sonnenkollektoren Genutzte Umweltwärme in GWh (Schätzung)
2010 2011 2012 2013
8.0 7.0 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0
Wärmepumpe Walche Stromsparfonds gefördert
Weitere Informationen > Konzept
Energieversorgung 2050 > ewz-Stromzukunft 2012-2050 > ewz-Geschäftsbericht > ewz erwirbt Windpark beim Ärmelkanal > ewz-Energiedienstleistungen > ERZ Geschäftsbericht > Erdgas Zürich heisst neu Energie 360° > Energie 360° Geschäftsbericht > Energie 360° Energiedienstleistungen
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
i
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
4 Energieplanung Energieversorgung 2050 Das Konzept Energieversorgung 2050 der Stadt Zürich zeigt in Szenarien die Rahmenbedingungen auf, unter denen die 2000-Watt-Vorgaben im Gebäudebereich langfristig erreicht werden können. Dies bedingt verstärkte Sanierungsmassnahmen bei der Gebäudehülle, aber auch einen vermehrten Wechsel zu CO2-armen Energieträgern. Damit gewinnen Energieverbunde mit Seewasser und Abwärme der Kläranlage Werdhölzli an Bedeutung. 2013 wurde der Modellrahmen an veränderte Datengrundlagen angepasst. Zudem wurden ein Projektbericht und Vorarbeiten für eine öffentliche Kurzfassung erstellt.
Konzept Energieverbunde Energieverbunde spielen für eine 2000-Wattverträgliche Versorgung der Stadt Zürich mit Wärme und Kälte eine bedeutende Rolle. Eine 2013 im Auftrag der Umweltdelegation gebildete Arbeitsgruppe soll bis 2014 Vorschläge erarbeiten, welche Rolle die Stadt Zürich bei der vermehrten Realisierung von Energieverbunden spielen soll.
Energieanalyse Zürich Altstetten Das langfristige Ziel einer Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien und Abwärme stellt den Stadtteil Zürich-Altstetten vor grosse Herausforderungen. Auf
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Der Bohrplatz für die erste 500 Meter tiefe Erdwärmesonde in Zürichs Innenstadt. (Bild: Energie 360°)
der einen Seite ist die Nutzung der Erdwärme wegen des Schutzes des Grundwassers in diesem Gebiet eingeschränkt, auf der anderen Seite steht mit dem geklärten Abwasser des Klärwerks Werdhölzli eine Energiequelle zur Verfügung, mit der weite Teil von Altstetten versorgt werden könnten. Dank einer 2013 durchgeführten Analyse der Energienachfrage pro Parzelle stehen nun die Planungsgrundlagen für einen grossen Energieverbund bereit.
Zukunft Fernwärme Zürich-West Das Kehrichtheizkraftwerk Josefstrasse, das heute das Gebiet Zürich-West mit Fernwärme versorgt, wird 2020 das Ende seiner Lebensdauer erreichen. Um die optimale Lösung für die zukünftige Wärmeversorgung zu finden, hat ein Fachgremium mit Vertretern aus relevanten Interessengruppen verschiedene Varianten evaluiert – unter Berücksichtigung von Versorgungssicherheit, Kundennutzen, Reduktion der Umweltbelastung sowie betriebswirtschaftlichen Kriterien.
Planung des zukünftigen Gasnetzes von Energie 360° gestartet Grösste Herausforderung für die Gasversorgung ist die zunehmende Konkurrenz durch leitungsgebundene erneuerbare Energien, die aus energiepolitischen Gründen bevorzugt werden. Aufgrund der Erfahrungen eines Pilotprojekts werden nun bei Energie 360° bis 2015 Instrumente entwickelt, um den Anpassungsprozess beim Gasnetz möglichst kundenfreundlich und wirtschaftlich zu gestalten.
Verbundprojekte Leutschenbach und Käferberg/Waid Die Stadt hat zu verschiedenen grösseren Verbundprojekten Variantenstudien initiiert. Im Quartier Leutschenbach haben UGZ, ewz und ERZ untersucht, ob sich ein Kälteverbund erstellen lässt. Im Rahmen dieses Projekts konnte ein Lösungsvorschlag für einen grossen Kälteabnehmer entwickelt werden. Zudem konnten Grundsatzfragen zur Abwärmenutzung im Fernwärmegebiet geklärt werden. Im Gebiet Käferberg/Waid wurden verschiedene Varianten geprüft für die zukünftige Wärmeversorgung des Stadtspitals Waid, des Pflegezentrums Käferberg und zweier weiterer Objekte.
Studie Erdsondenpotential In einem Folgeprojekt zum Konzept Energieversorgung 2050 lässt das AHB das Erdwärme-Potenzial genauer untersuchen, das im städtischen Umfeld bei hohen Energiedichten mit Wärmepumpen nutzbar ist. Es wird geprüft, ob genügend Erdwärmesonden abgeteuft und langfristig betrieben werden können. Energie 360° Erdwärme realisiert gleichzeitig die erste 500 Meter tiefe Erdwärmesonde in der Stadt Zürich und wertet die Erfahrungen im Hinblick auf den Vorteil tiefer Sonden bei beschränkten Platzverhältnissen aus.
Weitere Informationen >
Konzept Energieversorgung 2050
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet 1 Siedlung und Gebäude 2 Mobilität 3 Energie versorgung 4 Energieplanung 5 Beratung und Information
i
5 Beratung und Information
i
Energie-Coaching konsolidiert Nach einer vierjährigen Pilotphase ist das Energie-Coaching seit Anfang 2013 ein festes Beratungsangebot für Hauseigentümerschaften in der Stadt Zürich. In diesem Zusammenhang wurde die Produktepalette konsolidiert und der Auftritt aufgefrischt. Die Nachfrage nach EnergieCoaching blieb mit 186 Beratungen 2013 weiterhin gross.
i
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
ewz-Energieberatung ewz unterstützt die Kundinnen und Kunden im Bereich Energieeffizienz. Gemeinsam mit Jelmoli hat die ewz-Energieberatung beispielsweise in Zürich eine neuartige LED-Schaufensterbeleuchtung mit Präsenz- und Tageslichtsteuerung realisiert. Insgesamt hat das ewz-Kundenzentrum per Mail und am Telefon rund 4200 Kundinnen und Kunden informiert und 3000 vertiefte Beratungen durchgeführt.
Solarkataster online Seit Juni 2013 ist der Solarkataster der Stadt Zürich öffentlich zugänglich. Wenige Klicks zeigen auf, ob sich ein Hausdach zur Installation von Solaranlagen eignet und wie viel Solarstrom oder Warmwasser produziert werden könnte. Ausserdem zeigt der Plan, ob das Gebäude in einem Fernwärmegebiet liegt und ob denkmalpflegerische Auflagen bestehen.
Mobilität im Unternehmen – ein bewährtes Angebot Mobilität im Unternehmen (MIU) berät Betriebe mit über 75 Mitarbeitenden für eine stadtverträgliche Mobilität und begleitet sie bei der Umsetzung. Seit 2006 haben in der Stadt Zürich über 180 Unternehmen die Beratung in Anspruch genommen. 2013 wurden rund 40 Unternehmen im Rahmen von Beratungen und eines Workshops für Grossunternehmen angesprochen.
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Das Energie-Coaching kommt an – Beratung vor Ort in Zürich-Wiedikon. (Bild: UGZ, Dominique Meienberg)
Öko-Kompass kommt an 110 Betriebe haben eine umfassende Umweltberatung im Rahmen des Ökokompass in Anspruch genommen und Massnahmen angepackt. Die Geschäftsstelle vereinbarte neue Partnerschaften und erarbeitete Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit mit interessierten Gemeinden.
Konzept zur 2000-Watt-Kommunikation liegt vor Im Auftrag des Stadtrats wurde ein Konzept zur koordinierten, stadtweiten 2000-WattKommunikation erarbeitet. Es skizziert, wie die 2000-Watt-Gesellschaft verstärkt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden kann. Um eine zielgruppengerechte Ansprache zu gewährleisten, unterscheidet es zwischen der bestehenden Projektkommunikation und einer neuen, motivierenden Kampagne.
Weitere Informationen > Energie-Coaching > ewz-Energieberatung > Solarkataster
der Stadt Zürich > Öko-Kompass > Mobilität im Unternehmen > 2000-Watt-Gesellschaft Stadt Zürich > Energierechner Stadt Zürich > UGZ Tätigkeitsbericht 2013 > Dossier TEC 21 «Qualität durch Mässigung?»
Öffentliche Energie-Events finden Anklang Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich konnten sich auch im vergangenen Jahr an verschiedenen Veranstaltungen über Energiethemen informieren. Über 600 Personen besuchten beispielsweise das Filmfestival «Filme für die Erde», das im Rahmen von Zürich Multimobil durchgeführt wurde. Der Energierechner, eine interaktive Ausstellung zum persönlichen Energieverbrauch, erreichte an neun Anlässen insgesamt rund 5000 Personen.
Informationsveranstaltung «Energetisch sanieren» Im November führte das Energie-Coaching mit dem ewz im Kongresshaus den Anlass «Energetisch sanieren und Steuern sparen» durch. Hausbesitzende, Energie-Coachs und andere Fachleute gaben den 200 Teilnehmenden ihre Erfahrungen weiter. Die Besuchenden profitierten zudem von individuellen, 15-minütigen Kurzberatungen.
Tagung «Qualität durch Mässigung?» Wie können Städte, Quartiere und Gebäude geplant und bewirtschaftet werden, damit sich in ihnen Lebensstile mit genügsameren Ansprüchen an die Ressourcen Raum und Energie entwickeln? Diese Frage diskutierte ein interdisziplinäres Fachpublikum an der Tagung «Qualität durch Mässigung? Suffizienz im bebauten Raum». Die Veranstaltung wurde vom SIA, der Stadt Zürich und EnergieSchweiz organisiert, gleichzeitig erschien ein Tec21Dossier zum Thema.
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Energiepolitische Agenda
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Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Forschung und Stadtverwaltung Kooperationen 8 Beschaffung 7 Erstellung Geb채ude und Anlagen 8 Betrieb Geb채ude und Anlagen 9 Infrastruktur 10 Mitarbeitende
Massnahmen Stadtverwaltung i
6 Beschaffung Bereits über 50 % «naturemade star» Strom Seit 2006 deckt die Stadtverwaltung ihren Strombedarf aus erneuerbaren Energien. Seitdem hat sie die ökologische Qualität stetig erhöht. Von den rund 220 GWh Stromverbrauch der Stadtverwaltung (ohne Traktionsenergie der Verkehrsbetriebe und ohne ewz-Energiedienstleistungen) sind inzwischen 53 % «naturemade star» und 47 % «naturemade basic» zertifiziert. Der Fahrstrom der VBZ ist 100 % «naturemade basic», die ewz Energiedienstleistungen beziehen für ihre Kunden mehr als 56 % «naturemade star» Strom (Rest «naturemade basic»).
Solarstrom Der Energiebeauftragte hat mit einer Arbeitsgruppe die Grundlagen für eine langfristige Zielvorgabe zum Anteil von Solarstrom am Stromverbrauch der städtischen Verwaltung erarbeitet. Die Leitkriterien sind: Flexibilität bei der Umsetzung, möglichst wirtschaftliche Lösungen sowie eine gute Gestaltung der stadteigenen Photovoltaik-Anlagen.
Dienstfahrten mit Mobility Nach den positiven Erfahrungen der dreijährigen Pilotphase trat der Rahmenvertrag mit Mobility Anfang 2014 definitiv in Kraft. Dienstabteilungen können die MobilityFlotte damit für Dienstfahrten nutzen – jedoch nur für Materialtransporte oder wenn sie wesentlich schneller ans Ziel gelangen als mit dem öffentlichen Verkehr.
Wege zur Suffizienz Die Immobilien-Bewirtschaftung, die u.a. Investitionsbegehren bei öffentlichen Bauten prüft, hat im vergangenen Jahr untersucht, wo und unter welchen Rahmenbedingungen sie Suffizienzmassnahmen in Zukunft systematisch fördern kann. Das Ziel ist, gemeinsam mit Betreiberinnen und Nutzern ein vernünftiges Mass zu finden, etwa was den Flächenbedarf oder die Nachfrage nach Dienstleistungen angeht.
Weitere Informationen > 100
In Zukunft soll auf städtischen Gebäuden vermehrt Solarstrom produziert werden – Photovoltaik-Anlage auf dem Tramdepot Wollishofen. (Bild: VBZ)
Prozent Ökostrom für die Stadt verwaltung (Stadtratsbeschluss 2013) > Stadt Zürich führt Zusammenarbeit mit Mobility weiter > Dossier TEC 21 «Qualität durch Mässigung?»
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Energiepolitische Agenda
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Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Forschung und Stadtverwaltung Kooperationen 6 Beschaffung 7 Erstellung Geb채ude und Anlagen 8 Betrieb Geb채ude und Anlagen 9 Infrastruktur 10 Mitarbeitende
i
7 Erstellung Gebäude und Anlagen Überarbeitung 7-Meilenschritte Bisher beinhalteten die 7-Meilenschritte die Basisanforderungen für städtische Gebäude sowie weitergehende Vorgaben für die 2000-Watt-Gesellschaft. Deren Machbarkeit muss bei jedem Projekt geprüft werden. Die überarbeiteten 7-Meilenschritte werden die Anpassungen an den Masterplan Energie 2012 sowie den Nachweis gemäss SIAEffizienzpfad Energie als zusätzliche Option enthalten. Neu sollen beispielsweise energetisch höherwertige Gebäudestandards angewandt werden, die ökologische Bauweise verstärkt berücksichtigt und der Anteil erneuerbarer Energie erhöht werden. Zudem sollen die Erkenntnisse aus den bisher durchgeführten Portfolio-Untersuchungen auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft berücksichtigt werden.
Eine umfassende Analyse der städtischen Schulhäuser, Alterszentren und Wohnbauten zeigte, dass die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft bei den Hochbauten erreichbar sind. (Bild: AfS)
Städtische Hochbauten auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft Die detaillierte Analyse der städtischen Gebäude-Portfolios zeigt, dass die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft im Bereich des Hochbaus erreicht werden können. Analysiert wurden die Gebäudeportfolios der Schulhäuser, Alterszentren und Wohnbauten. Es zeigte sich u.a., dass bei bestehenden Bauten eine Sanierungsrate von rund zwei Prozent anzustreben ist. Zudem gilt es bereits bei der Planung von Gebäuden die Weichen zu stellen, da Architektur und Raumprogramm neben der Betriebstechnik der Bauten einen entscheidenden Einfluss auf die Erreichung der 2000-WattZiele im Gebäudebereich haben.
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Forschung und Stadtverwaltung Kooperationen 6 Beschaffung 7 Erstellung Gebäude und Anlagen 8 Betrieb Gebäude und Anlagen 9 Infrastruktur 10 Mitarbeitende
Kennzahlen Erstellung Gebäude und Anlagen MINERGIE-Neubauflächen kumuliert in 1000 m2 Energiebezugsfläche
i
300
250
200
150
100
50
0
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Standard Standard Standard Standard
40
Minergie-P oder SIA Effizienzpfad Minergie Minergie-P oder SIA Effizienzpfad (Prognose) Minergie (Prognose)
Die städtischen Gebäude werden gemäss den Standards «7-Meilenschritte» energetisch und ökologisch optimiert gebaut. Der Anteil nach Minergie oder höherwertiger Standards zertifizierter Fläche wurde seit 2001 sowohl bei Neubauten als auch bei Instandsetzungen kontinuierlich gesteigert. Die Prognose verspricht einen weiteren deutlichen Zuwachs dieser energetisch ausgezeichneten Flächen.
MINERGIE-Instandsetzungsfl채chen kumuliert in 1000 m2 Energiebezugsfl채che
i
300
250
200
150
100
50
0
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Standard Standard Standard Standard
Minergie-Neubau, Minergie-P oder SIA-Effizienzpfad Minergie-Modernisierung Minergie-Neubau, Minergie-P oder SIA-Effizienzpfad (Prognose) Minergie-Modernisierung (Prognose)
Weitere Informationen > St채dtische
Hochbauten auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft > Studien Schulen und Wohnsiedlungen auf dem Weg zur 2000-Watt Gesellschaft
41
Energiepolitische Agenda
42
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Forschung und Stadtverwaltung Kooperationen 6 Beschaffung 7 Erstellung Geb채ude und Anlagen 8 Betrieb Geb채ude und Anlagen 9 Infrastruktur 10 Mitarbeitende
i
8 Betrieb Gebäude und Anlagen
Betriebsoptimierungen
Der Stromverbrauch der Stadtverwaltung betrug 2013 rund 220 GWh (ohne Traktionsenergie der Verkehrsbetriebe und ohne ewz-Energiedienstleistungen). Um eine Vergleichbarkeit über die Jahre sicher zu stellen, wird der Kreis der berücksichtigten Verbraucher zukünftig systematisch erfasst.
Die Immobilien-Bewirtschaftung der Stadt Zürich begann 2006 mit der systematischen Energieoptimierung, die aktuell bei 100 Energiegrossverbrauchern umgesetzt wird. Dank der Betriebsoptimierung konnten bisher 47’000 Tonnen CO2 eingespart werden. Bis 2015 wird das Programm schrittweise erweitert: Künftig werden 130 Standorte (350 Gebäude) berücksichtigt, diese verbrauchen rund die Hälfte der Energie aller 1600 IMMO-Gebäude.
Wärmeverbrauch Stadtverwaltung
Grossverbrauchervereinbarungen
Der Wärmeverbrauch der städtischen Dienstabteilungen, die in einer kantonalen Zielvereinbarung eingebunden sind (inkl. Spitäler Triemli und Waid, ohne Objekte der Liegenschaftenverwaltung), betrug 2013 rund 141 GWh. Der Kreis dieser Grossverbraucher umfasst rund 50 % des gesamten Wärmeverbrauchs der Stadtverwaltung.
Ende 2013 waren acht städtische Dienstabteilungen in kantonale Zielvereinbarungen eingebunden: die Wasserversorgung, die Verkehrsbetriebe, das Elektrizitätswerk, das Klärwerk Werdhölzli, die städtischen Spitäler Triemli und Waid, die ImmobilienBewirtschaftung sowie die städtischen Wohnsiedlungen der Liegenschaftenverwaltung. Alle Zielvereinbarungen konnten für das Jahr 2013 eingehalten werden; die spezifischen Effizienzverbesserungen übertrafen die Ziele deutlich.
Stromverbrauch Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung konnte den Energie verbrauch der energieintensivsten Gebäude in sieben Jahren um 14 % senken. (Bild: AfS)
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Energiepolitische Agenda
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Rahmenkredite Energiespar massnahmen in städtischen Liegenschaften Auch 2013 konnten verschiedene Projekte unterstützt werden: u.a. eine Photovoltaik anlage auf dem Tramdepot Wollishofen, regenerierbare Erdsonden im Gemeindezentrum Bachwiesen, Erdsonden bei der Schulanlage Buchlern sowie die Portfoliostudie «Alterszentren auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft».
Massnahmen Forschung und Stadtverwaltung Kooperationen 6 Beschaffung 7 Erstellung Gebäude und Anlagen 8 Betrieb Gebäude und Anlagen 9 Infrastruktur 10 Mitarbeitende
Studienprogramm «7-Meilenschritte» Mit dem Studienprogramm «7-Meilenschritte» werden Grundlagen und Praxishilfen für das nachhaltige Bauen entwickelt und gefördert. 2013 wurden u.a. folgende Schwerpunkte bearbeitet: die Wohnsiedlungen der Liegenschaftenverwaltung auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft, das Erdsondenpotenzial in der Stadt Zürich, Evaluation und Messungen beim ersten Haus für Menschen mit schwerer Chemikalienunverträglichkeit (MCS), das Forschungsprojekt «Erneuern von innen und Sanierung in Etappen» sowie das Pilotprojekt modulare Gebäudetechnik.
Weitere Informationen > Energiesparmassnahmen
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in städtischen Liegenschaften, Bewilligung eines Rahmenkredits > Städtische Wohnliegenschaften, Rahmenkredit für zusätzliche Energie sparmassnahmen > Neubau MCS-gerechtes Wohnhaus, Zürich-Leimbach > Sanierung Tramdepot Wollishofen
Kennzahlen Betrieb Gebäude und Anlagen
i
Energieverbrauch Gebäude Stadtverwaltung
i
Energieverbrauch Wohnsiedlungen
100%
100%
80%
80%
60%
60%
40%
40%
20%
20%
0%
i 116% 114% 112% 110% 108% 106% 104% 102% 100% 98%
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13
Der Verbrauch der energieintensivsten Objekte der Stadtverwaltung sank in sieben Jahren um rund 14 %.
Der Energieverbrauch der Wohnsiedlungen der Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich konnte in den letzten sechs Jahren um rund 19 % gesenkt werden.
0%
Energieeffizienz Grossverbraucher
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Energieeffizienz soll Energieeffizienz ist Die Energiegrossverbraucher der Stadtverwaltung und die Wohnsiedlungen der Liegenschaftenverwaltung konnten ihre Energieeffizienz in den letzten acht Jahren um mehr als 14 % steigern und übertrafen die Ziele deutlich. 45
Energiepolitische Agenda
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Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Forschung und Stadtverwaltung Kooperationen 6 Beschaffung 7 Erstellung Geb채ude und Anlagen 8 Betrieb Geb채ude und Anlagen 9 Infrastruktur 10 Mitarbeitende
i
Treibhausgase nach internationalem Standard erfasst
9 Infrastruktur Öffentliche Beleuchtung und Plan Lumière
Verschiedene Dienstabteilungen erfassen seit vielen Jahren die Treibhausgas-Emissionen (THG). Das ewz, die VBZ und die Wasserversorgung ermittelten diese Emissionen zum ersten Mal nach dem «Greenhouse Gas Protocol» (Scope 1 und 2), einem international anerkannten Standard. Die THG-Emissionen des ewz liegen bei 19’945 Tonnen (inklusive Energiedienstleistungen und exklusive Unternehmen, an denen ewz beteiligt ist), die der VBZ bei 24’627 Tonnen und die der Wasserversorgung bei 416 Tonnen.
Folgende Plätze und Gebäude erhielten 2013 eine neue Plan-Lumière-Beleuchtung: der neugestaltete Sechseläutenplatz, das Opernhaus, die Pestalozzi-Anlage sowie der Münsterhof. Ende 2013 waren über 3000 Plan-Lumière-Brennstellen installiert mit einem Energieverbrauch von rund 125’000 kWh. Der Energieverbrauch für die Strassenbeleuchtung betrug 2013 rund 19 GWh. Die gesamte öffentliche Beleuchtung der Stadt Zürich ist zu 100 % aus erneuerbarer Energie produziert und «naturemade basic» zertifiziert.
Energieeffiziente Rechenzentren Die beiden neuen Rechenzentren Albis und Hagenholz zählen zu den modernsten und energieeffizientesten Rechenzentren in Europa. Organisation und Informatik Zürich bereitete für beide den Abschluss einer kantonalen Zielvereinbarung vor sowie die Zertifizierung der Energieeffizienz nach dem Programm «Trusted Site eEfficiency».
Kennzahl Infrastruktur
i
Stromverbrauch öffentliche Strassenbeleuchtung kWh/Person 60.0 50.0 40.0 30.0 20.0 10.0
Das OIZ-Rechenzentrum Albis gehört zu den energieeffizientesten Rechenzentren in Europa. (Bild: AHB, Georg Aerni)
Weitere Informationen Beleuchtung > Zertifzierung Rechenzentrum «Trusted Site eEfficiency»
1998
2001
2004
2007
2000
2013
0.0
Der Stromverbrauch für die öffentliche Strassenbeleuchtung konnte seit 1997 um 17 % auf 48 kWh pro Person reduziert werden.
> Öffentliche
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Energiepolitische Agenda
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Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Forschung und Stadtverwaltung Kooperationen 6 Beschaffung 7 Erstellung Geb채ude und Anlagen 8 Betrieb Geb채ude und Anlagen 9 Infrastruktur 10 Mitarbeitende
i
10 Mitarbeitende Energie-Tour Der UGZ entwickelte gemeinsam mit der IMMO im vergangenen Jahr ein neues Format zur Sensibilisierung von Mitarbeitenden fürs Thema Energie. InfoSpots vermittelten den rund 400 Mitarbeitenden im Amtshaus Walche überraschende Denkanstösse zum Energiethemen. Interessierte konnten sich auf einer abwechslungsreichen Tour durch das Gebäude führen lassen. Die Anregungen und Informationen stiessen auf grosses Interesse. Eine Durchführung in weiteren Amtshäusern ist geplant.
Sensibilisierung von Mitarbeitenden für Energiethemen im Amtshaus Walche. (Bild: UGZ)
Schulung für Hauswartinnen und Bewirtschafter In einer Weiterbildung von mehreren Halbtagen wurde dem Personal, das die städtischen Wohnliegenschaften bewirtschaftet und pflegt, die Grundlagen zur 2000-WattGesellschaft vermittelt – in Zusammenarbeit mit dem Amt für Hochbauten und externen Referenten. Neben der persönlichen Energie-Bilanz (Energiespiel) wurden grundlegende Zusammenhänge an Praxisbeispielen aus den betreffenden Liegenschaften vermittelt.
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Energiepolitische Agenda
50
Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft
Massnahmen Stadtgebiet
Massnahmen Stadtverwaltung
Forschung und Kooperationen
Forschung und Kooperationen Energieforschung Stadt Zürich Das zehnjährige Forschungsprogramm «Energieforschung Stadt Zürich – ein ewzBeitrag zur 2000-Watt-Gesellschaft» kann bereits auf das dritte Jahr zurückschauen. Die Grundlagenarbeiten in den beiden Forschungsbereichen Haushalte und Gebäude sind mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Für die Anfang 2014 startenden Feldversuche zu Bonusmodellen für energieeffiziente Haushalte und zur Reduktion des motorisierten Individualverkehrs konnten über 2000 Personen für die Teilnahme gewonnen werden.
INSPIRE – Kostenoptimierte 2000-Watt-Bauweise Das BFE-Forschungsprojekt INSPIRE bewertet unterschiedliche energetische Massnahmen an Gebäuden aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit und ihrer 2000-WattEffektivität. Die INSPIRE-Methodik wurde in der Stadt Zürich bei den Wohnsiedlungen und den Altersheime angewendet und konnte aufgrund der Ergebnisse weiter verfeinert werden (vgl. Kapitel «Erstellung Gebäude und Anlagen»).
ERFA Energiebeauftragte
CDP Cities – internationales Projekt zur Reduktion von Treibhausgasemissionen
Unter Leitung des Zürcher Vertreters haben die Energiebeauftragten der grossen Schweizer Städte halbjährlich Fragen aus der Praxis diskutiert. Im Vordergrund standen diesmal die Erfahrungen zur Wirksamkeit energiepolitischer Fördermassnahmen, zu Vorgaben für energetisch vorbildliche kommunale Gebäude und zum Potenzial von Erdsonden im städtischen Raum.
Die Stadt Zürich beteiligt sich neu am «Carbon Disclosure Project Cities» (CDP Cities), gemeinsam mit Städten wie New York, London und Tokio. Das Städteprojekt des CDP sammelt Informationen zum Klimawandel in Städten, um gemeinsam nach Lösungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu suchen. CDP verfügt über die weltweit grösste Datenbank zum Klimawandel.
Weitere Informationen Energieforschung Stadt Zürich untersucht, wie Haushalte Energie effizienter nutzen und mehr Gebäude saniert werden können. (Bild: Luca Zanier)
> Energieforschung
Tool > CDP Cities
Stadt Zürich
> INSPIRE
51
Stadt Z端rich Energiebeauftragter Beatenplatz 2, Postfach, CH-8021 Z端rich Telefon: +41 44 412 26 92 martina.blum@zuerich.ch
stadt-zuerich.ch/energiebeauftragter