1515 Craft Bier Magazin #01 – Mai/Juni 2015

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CRAFT BIER MAGAZIN

€ 4,– Brauszene USA Ein Blick über den großen Teich, ins Craft Beer Wonderland. — SEITE 10

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Ausgabe MAI / JUNI 2015 — www.craftbierfest.at — WWW.FACEBOOK.COM/CRAFTBIERFEST

DER DOKTOR UND DAS LIEBE BIER Ein Tierarzt mit Leidenschaft fürs Brauen und wie es zum R. M. Müller Bier kam. — SEITE 16

HANDCRAFTED IN AFRICA Abenteuer Bananenbier am Fuß des Kilimanjaro. — SEITE 32

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LIEBE BIERFREUNDE, lange Zeit war in Lifestyle-Medien kaum etwas über das Thema Bier zu lesen. An Produktneuheiten wurde ab und an eine neue Radler-Variante vorgestellt oder ein neues alkoholfreies Bier. Schlagzeilen gab es für Bier nur im Wirtschaftsteil: bei Preiserhöhungen oder Kartell­ absprachen. In den letzten beiden Jahren hat sich das geändert. Statt Konzentration erlebt die Bierlandschaft wieder Neueröffnungen und junge, kreative Brauer, die mit charaktervollen Kreationen auch neue Zielgruppen ansprechen. Kräftiger Geschmack durch natürliche Rohstoffe und Einsatz besonderer Zutaten. Das kann auch über Wasser, Hopfen und Malz hinausgehen. Sollte es sogar: Denn wollen wir auf Witbier mit Orangenschalen oder Koriander verzichten? Starke Honigbiere oder die aromatisierenden Kräuter in historischen Grutbieren möchten wir ebenso wenig missen. Und trotzdem soll das Ganze eben ein gutes Bier sein. Nach dem Reinheitsgebot von 1516 dürfte es aber nicht mehr so genannt werden. In Deutschland müssen kreative Bierbrauer daher auf Bezeichnungen wie Biermischgetränk ausweichen. In Österreich gibt es im Lebensmittelkodex seit kurzem die Kategorie der Kreativbiere, die den Craft-Bier-Brauern entgegenkommt. Nächstes Jahr feiert man in Deutschland 500 Jahre Reinheitsgebot – einen Marketing-Gag, der eigentlich längst überholt sein müsste. Im Gegensatz zu diesem vielerorts verspotteten „Vielfaltsverbot von 1516“ stehen wir mit unserem Magazin für Biervielfalt unter allen Brauern. Aus diesem Grund nennen wir diese Publikation äußerst symbolträchtig 1515. Tolle Biermomente wünscht euch Micky Klemsch

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Wien steht vor dem Collabs

ein Craft Bier wie Himmel & Hölle engelhaft fruchtig & teuflisch herb 7484 Collabs Domrep Pils und weitere 69 Craft Biere in der Craft Bier Hochburg

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INHALT CRAFT BIER MAGAZIN

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BRAUEN IN FRAUENHAND Bierbrauen war historisch Frauensache. Wir porträtieren drei starke Frauen, die das Geschäft wieder in die Hand genommen haben.

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Editoral Inhalt / Impressum Kurz und gut Neues aus der kreativen Bierszene Bild der Ausgabe Brauszene USA Die US-Bier-Revolution und ihre Auswirkungen Protagonisten im Word-Rap Der Doktor und das liebe Bier Von der Braucommune zur Crowdsourcing-Brauerei Geschäftsmodelle im Wandel der Zeit Brewaholic Die Bierkolumne mit Geschmack

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Bild: Handbrauerei Forstner, Rene Huemer

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Seitenblicke Impressionen vom Craft Bier Fest Wien Feuerprobe Grillen und Bier im Visier Best of … Taplines Vier Lokale, die mit ihren Zapfhähnen klotzen Abenteuer Bananenbier Jürgen Schmücking trinkt Mbege in Afrika Label Love Bieretiketten, die begeistern Sprichst du Craft? Fachbegriffe aus dem Brauerjargon Social Beer Martin Voigt weist den Weg durch den Beer-App-Dschungel Bier Termine Was der Bierreisende nicht versäumen sollte Buchtipps

IMPRESSUM Produktion und Medieninhaberin: Biorama GmbH, Wohllebengasse 16/6, 1040 Wien. Chefredakteur: Micky Klemsch. Autoren: Manuel Fronhofer, Ines Kerschbaumer, Judith Mehofer, Jürgen Schmücking, Martin Voigt, Helena Zottmann. Druck: Grasl Fairprint, 2540 Bad Vöslau. Kontakt: info@craftbierfest.at

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ammersin TASTE THE WORLD

Mit über 500 Sorten von mehr als 100 Marken aus aller Welt ist Ammersin Österreichs Nummer 1 bei Craft-Bieren.

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STOFF COUN

Das Nova Rock im burgenländischen Nickelsdorf zählt zu den ganz großen Musikfestivals in Europa. Von den Toten Hosen über Slipknot, Motörhead, Scooter bis zu Deichkind geben sich dich großen Festival-Acts heuer die Klinke in die Hand. Neben den Fantastischen Vier gibt es heuer aber auch fantastisches Bier. Denkt man bei Open-Air-Veranstaltungen zumeist nur an warmes Dosenbier vom Diskonter oder charakterloses Helles vom internationalen Hauptsponsor, so bieten die Veranstalter des Nova Rock in Zusammenarbeit mit dem Ottakringer Brauwerk heuer eine eigene überdachte Bierarena, in der neben den verschiedenen Hausmarken auch Craft Biere von befreundeten österreichischen Kleinbrauern ausgeschenkt werden. Dafür werden auch die Brauer selbst vor Ort sein und zusätzliche geschulte Fachleute über die Biere Auskunft geben können. Genussaffine Musikfreaks können sich für 11. bis 14. Juni 2015 schon auf ausgewählte Biere von Loncium, der Bierzauberei, Herzogbräu oder Bierol freuen. Ob Michi Beck von den Fantastischen Vier – aka DJ Hausmarke – auch vorbeikommen wird, um die Brauwerk-Hausmarken zu verkosten ist noch nicht bekannt, wir freuen uns auf alle Fälle schon mit einem Songtitel seiner Band: Yeah Yeah Yeah! www.novarock.at

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DIE FANTASTISCHEN BIER

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KURZ UND GUT

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URBIER IN AMPHOREN

Bild: Stiegl, Thornbridge

Orange Wine ist in der innovativen Spitzengastro­ nomie seit wenigen Jahren ein Thema. Dessen Wurzeln in Georgien geht nun auch die Stieglbrauerei zu Salzburg nach. Bier in Amphoren, vergraben in der Erde. Wir warten in Demut und freuen uns auf neue Geschmackserlebnisse. Christian Pöpperl hat das Experiment gestartet: Der findige Braumeister will ein „Urbier“ wie vor Tausenden von Jahren brauen und zwar in mächtigen Tongefäßen, so genannten Quevris, die für Stiegl in Handarbeit in Georgien hergestellt wurden. Das ist weltweit der einzige Ort, wo diese Kunst der Herstellung bis heute erhalten geblieben ist. Die Idee, ein „Urbier“ zu brauen, entstand

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ursprünglich durch einen Artikel über die Sumerer, die bereits 3000 vor Christus Bier gebraut haben. Nach eingehender Recherche, wie und wo man zur damaligen Zeit Bier reifen ließ, führte die Suche schließlich zu traditionellen, handwerklich hergestellten Amphoren aus Ton. Vier Quevris mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1000 Litern wurden jetzt am Stiegl-Gut Wildshut bis zum Hals im Sandboden vergraben. Das soll nach dem Befüllen die darin befindliche Maische vor Frost schützen und gleichzeitig für kühle Temperaturen sorgen. Im kommenden Herbst werden die Amphoren befüllt und im folgenden Frühjahr 2016 wird das „Urbier“ zum ersten Mal verkostet werden. ×

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Biere erleben im Brauwerk

EIN X AUF DIE ZEHN Großbrauereien berufen sich auf jahrhunderte­ alte Tradition, lokale Start-ups (wie zum Beispiel das Wiener Brew Age) lassen es schon zum einjährigen Jubiläum krachen. Die britischen Brauer von Thornbridge stehen irgendwo in der Mitte. Mit stolzen zehn Jahren zählen sie in der CraftBier-Szene schon zu den Erwachsenen. Aus diesem Anlass haben die Brauer aus Derbyshire ein Jubiläumsbier auf den Markt gebracht. Das Jaipur X ist ein Imperial IPA mit intensiven Frucht- und Hopfenaromen, das anlassbezogen genau 10 % Alkohol vorzuweisen hat. Nicht umsonst wurde Thornbridge im Rahmen des BBC Food and Farming Award gerade erst zum besten Getränkeproduzenten gekürt. ×

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Weitere Informationen zu den Schulungen unter www.brauwerk.wien Ottakringer Platz 1, 1160 Wien 0043 1/49100-5480 office@brauwerk.wien facebook.com/brauwerkwien youtube.com/brauwerkwien BREWED WITH LOVE & MUSIC

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bild der ausgabe

Bild: Brew Dog

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THE END OF HISTORY Craft Biere sind besondere Kompositionen, die auch besondere Verpackungen verdienen. Die schottischen Brau-Punks von Brew Dog haben sich da besonders weit aus dem Fenster gelehnt. The End of History war der Versuch herauszufinden, wie weit man bei Bier mit dem Alkoholgehalt gehen kann. Mit 55 % wohl nicht nur eines der stärksten Biere der Welt, gilt es auch als eines der teuersten, das jemals verkauft wurde. Nicht ganz frisch, das Bild, denn mit diesem Gebräu schaffte es Brew Dog bereits 2010 ins „Guinness Buch der Rekorde“. Nur elf Flaschen kamen auf den Markt und wurden je nach Tier zwischen 500 und 700 britischen Pfund verkauft. Auch wenn diese Art der Verpackung wohl nicht jeden Geschmack trifft, sei erwähnt: Es wurden weder Eichhörnchen noch Hermeline dafür getötet. In beiden Fällen wurden Tiere verwendet, die im Straßenverkehr ums Leben gekommen waren. ×

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brauszene usa

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Bild: Sierra Nevada Brewing Co.

ZurUck zum Ursprung

Handwerklich gebrautes Bier sorgt in den USA, dem Ausgangsort der Craft-Bier-Revolution, seit Jahren für Rekorde. Ein Blick über den großen Teich, ins Craft Beer Wonderland.

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Gemeinsam mit Hunderten kleinen Start-ups rollen natürlich gewachsene Craft-Bier-Wegbereiter wie die Sierra Nevada Brewing Company – im Bild ihr Brauhaus in Chico, Kalifornien – den amerikanischen Markt auf.

text manuel fronhofer Mitte April, Portland, Oregon: Mehr als 11.500 professionell Bierbegeisterte versammeln sich bei der 32. Ausgabe der Craft Brewers Conference. Für die Veranstalter, die Brewers Association – ein Branchenverband der kleinen unabhängigen Brauer – Zeit für Jubelmeldungen: Die Absatzmengen für Craft Bier sind in den USA 2014 um weitere 18 % gestiegen. Ihr Anteil am gesamten amerikanischen Biermarkt, der selbst um 0,5 % gewachsen ist, liegt bei 11 %, in Umsatzzahlen gerechnet mit 19,6 Milliarden US-Dollar sogar bei über 19 %, berichtet Bart Watson, Chefökonom der Brewers Association. Dass Craft Bier in den USA einen großen Stellenwert hat, erkennen vor Ort selbst Biertrinker, die üblicherweise nur zwischen Seidl oder Krügerl unterscheiden: im Supermarkt Kühlschrankreihen voller Bierspezialitäten, gefühlt in jedem zweiten Ort eine Micro Brewery, dazu Brew Pubs und Biergärten als angesagte Ausgehorte und sogar die einfache Bar nebenan hat eine Handvoll regionaler, handwerklich gebrauter Biere im Angebot. Dabei war der amerikanische Biermarkt lange Zeit von einigen wenigen Konzernen geprägt. Nach der Aufhebung des landesweiten Alkoholverbots im Jahr 1933 begannen zwar auch viele kleine Betriebe zu brauen, doch die großen nutzten ihren Kostenvorteil, der auf Grund der damaligen schlechten Wirtschaftslage noch stärker wog, und verdrängten viele andere rasch wieder aus dem Markt. Von mehr als 750 direkt nach der Prohibition ging die Anzahl der Brauereien stetig

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zurück, um Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre schließlich bei einem Tief von unter 90 (manche Quellen sprechen sogar von noch weniger) Braubetrieben in den gesamten USA anzugelangen. Mittlerweile steuert die Anzahl der Brauereien wieder Richtung jener Werte, die die Brewers Association für das 19. Jahrhundert dokumentiert hat: 4000 und mehr. Gegenpol zur Geschmacksnivellierung Doch wie kam es zu dieser Trendwende? Was war Ausgangspunkt der „Craft Beer Revolution“, die Steve Hindy, als Mitbegründer der Brooklyn Brewery (gegründet 1987 in New York) selbst ein Urgestein der Szene, im gleichnamigen Buch beschreibt? Zieht man das seit 1980 aktive kalifornische Unternehmen Sierra Nevada und dessen Pale Ale als einen der ersten Craft-Bier-Meilensteine heran, so standen am Anfang ein paar Homebrewing-Experimente und das Interesse an Bieren, die sich wieder mehr Ausdruck, Intensität und Vielfalt erlaubten. Als Gegenpol zur mit der Konzentration des Marktes einhergehenden Geschmacksnivellierung bei industriell gefertigten Bieren, wenn man so will. Wesentliches Element war (und ist) dabei der selbstbewusste Einsatz von Hopfen, den Sierra-Nevada-Gründer Ken Grossman mit seinem Pale Ale und dessen tragendem Gleichgewicht aus Bittere, Zitrus- und Pinienaromen auf ein neues Niveau gehievt hat. Für zahlreiche nachfolgende Brauer wohl das Erweckungserlebnis in Sachen Craft Bier. Sierra Nevadas aus altem Molkerei-Equipment und rostfreiem Stahl vom Schrottplatz zusam-

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Bild: Sierra Nevada Brewing Co., Jason E. Kaplan

mengebastelte erste Brauanlage aus den frühen 80er-Jahren ist längst ausrangiert und Gross­ mans Unternehmen hat sich seitdem – zu einem nicht unwesentlichen Teil dank Mundpropaganda – in die Top Ten des amerikanischen Biermarkts hochgebraut – bei einem Vorjahres-Output von einer Million Fass. Mit landesweitem Vertrieb und Export in viele Teile der Welt steht die immer noch in Familienbesitz befindliche Brauerei für die etablierte erste Generation amerikanischer Craft Brauer, die den aktuellen Boom vorbereitet hat. 1,5 neue Brauereien pro Tag Getragen wird dieser Boom in seiner Breite jedoch von den vielen Start-ups der vergangenen Jahre. Aktuell eröffnen pro Tag 1,5 Brauereien, sagt die Statistik – und zwar vor allem so genannte Micro Breweries und Brew Pubs. Portland, der Austragungsort der Craft Brewers Conference, liegt mit 58 Brauereien (es sind sogar 83, wenn man die gesamte Metropolregion berücksichtigt) ganz vorne unter den US-amerikanischen Städten und wird auch gerne als „Beervana“ touristisch vermarktet. Das hat zum einen damit zu tun, dass die Stadt im pazifischen Nordwesten über guten Zugang zu hochwertigen Rohstoffen verfügt. So liegt der Bundesstaat Oregon etwa, was den Hopfenanbau betrifft, auf Patz zwei in den USA – nicht unbedeutend in Zeiten, in denen die große Nachfrage bereits zu Engpässen und Preissteigerungen geführt hat. Zum anderen bringen die jungen, ur-

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banen Bevölkerungsschichten, die Portland den Titel „Hauptstadt der Hipster“ beschert haben, die passenden Interessen mit: Schlagworte wie lokal, hochwertig und handgemacht definieren ihre Vorlieben in Sachen Lebensmittel und Ernährung und sind Anknüpfungspunkte zwischen Foodie-Hype und Craft-Bier-Bewegung. Aber nicht nur in urbanen Räumen ist Craft Bier bestens vertreten: Fast drei Viertel der Amerikaner lebt nicht weiter als zehn Meilen (16 km) von einer Brauerei entfernt, so Bart Watson. Der Trend zum unabhängigen, lokal gebrauten Bier gehe dabei nicht nur auf Kosten der Braukonzerne, sondern auch auf jene von Wein- und Spirituosen-Herstellern, also einem höherpreisigen Segment. Stimmig in diesem Zusammenhang: Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Nielsen verfügt ein Großteil der Craft-Bier-Trinker über ein überdurchschnittlich hohes Jahreseinkommen von 75.000 US-Dollar oder mehr. Nicht bloß eine Modeerscheinung Auch Braukonzerne wie Anheuser-Busch InBev oder SAB Miller sind, nachdem sie den Trend anfangs verschlafen haben, mittlerweile aktiv, kaufen sich bei etablierten Craft Brauereien ein oder brauen selbst Biere mit mehr Charakter. Steve Hindy: „Sie hielten das Ganze lange einfach für eine Modeerscheinung.“ Dass sie die Entwicklung nicht mehr ganz so entspannt sehen – vor allem bei der jungen Zielgruppe schwinden ihre Umsätze –, beweist ein TV-Spot von Budweiser, der

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Links: Ken Grossman hat mit dem Sierra Nevada Pale Ale bereits 1980 einen ersten Meilenstein der Craft-Bier-Bewegung gesetzt. Mitte und rechts: Mehr als 11.500 Branchenvertreter lockte die Craft Brewers Conference im April nach Portland. Bei der angeschlossenen Brew Expo America waren 600 Aussteller vertreten.

Anfang des Jahres ausgestrahlt wurde und sich mit chauvinistischem Unterton über Craft Bier und dessen Konsumenten lustig machte. Kein Zeichen von Größe. Die Bemühungen der Marktgiganten, ins Craft-Bier-Segment vorzudringen, ließ das viele noch ablehnender sehen. Nicht ein Interesse an Qualität und Vielfalt, stünde hinter diesen Versuchen, so Stephen Laborde, Geschäftsführer des Bierspezialitäten-Lokals The Trappist in Oakland bei San Francisco, sondern reine Gier: „Jeder Dollar, der für Craft Bier ausgegeben wird, ist ein Dollar, der nicht für Industriebier ausgegeben wird – das lässt die Großen nachts nicht ruhig schlafen.“ Und wie kann es in Sachen Craft Bier in den USA weitergehen? Branchenökonom Watson hält mit Verweis auf hochwertige Produkte in Segmenten wie Kaffee oder Wein einen Markanteil von 30 bis 40% für möglich. Auch Josef Sigl von der österreichischen Trumer Privatbrauerei, die seit mehr als zehn Jahren in Lizenz-Partnerschaft mit einem amerikanischen Unternehmen in Kalifornien brauen lässt, sieht den Höhepunkt noch nicht erreicht: „Aber es werden voraussichtlich mehr und mehr Übernahmen stattfinden. Dann wird die Unterscheidung zwischen ‚real‘ und ‚fake‘ Craft zusehends schwieriger. Das könnte der Bewegung natürlich etwas an Romantik nehmen.“ × Aktuelle Infos und umfangreiche Statistiken über den amerikanischen Craft-Bier-Markt sind unter www.brewersassociation.org zu finden.

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WAS IST EINE CRAFT BRAUEREI? Die Brewers Association definiert den Begriff für den US-amerikanischen Markt anhand dreier Kriterien. Klein: Die jährliche Produktion einer Craft Brauerei liegt unter sechs Millionen Fass. Das entspricht ca. 3 % des US-Biermarkts. Unabhängig: Nicht mehr als 25 % der Brauerei sind im Besitz eines Industriegiganten oder werden von einem solchen kontrolliert. Traditionell: Das Brauprodukt entsteht zu großen Teilen unter Einsatz traditioneller oder innovativer Zutaten und Fermentationsmethoden.

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protagonisten

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Maximilian Krieger Riedenburger Brauhaus

BRAUER-WORD-RAP „WELCHES BIER, DAS DU NICHT SELBST GEBRAUT HAST, IST DEIN FAVORIT?“

Besonders spannend finde ich das Via Emilia von Birrificio del Ducato, das als hopfengestopftes Bier eine moderne Interpretation des klassischen Bierstils Pils ist und den Tettnanger Hopfen ideal präsentiert. Man schmeckt einfach, dass es sauber und sehr gut gebraut ist.

Bild: Riedenburger, Bierol, Golser Bier, Lichtenthaler Bräu, Brau Union

Markus Sautner Golser Bier

Christoph Bichler Bierol Am spannendsten finde ich eigentlich Biere, bei denen alle Einflüsse wie Hopfen, Hefe, Malz und eventuell auch sonstige Zutaten ein schönes Gesamtbild formen. Hier finde ich zur Zeit das Duvel Tripel Hop gewaltig. Man merkt, bei diesem Bier geht es nicht nur darum, viel Hopfen reinzuballern, sondern es steckt ein Konzept dahinter, dass es schafft, alle Zutaten zu einem Kunstwerk verschmelzen zu lassen.

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Allein schon der Name Brett The Hipman Hop (Against The Grain Brewery, USA), eine Abwandlung des Namens des Profi-Wrestlers „Brad „The Hitman“ Hart, brachte mich bei meiner ersten Verkostung des Bieres zum Lachen. Dass in diesem Ale auch zwei Hauptakteure ein kantiges, aber harmonisches Wrestling-Match abliefern, finde ich umso passender. Ein IPA versucht sich hier mit drei verschiedenen Brettanomyces-Stämmen zu vertragen. Fruchtig-grasige und in Zitrus-Richtung leitende Hopfenaromen, eine sanft eingebettete, jedoch deutliche Bittere und die definierten Säuren der Brettanomyces-Arbeit fügen sich hier tatsächlich zu einem insgesamt ausgeglichenen Geschmacksprofil zusammen.

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Das Paradies für Hobby-Bierbrauer

Ihr BIER selbstgemacht! Malte Feldmann Lichtenthaler Bräu Meine persönliche Entdeckung war die Dinkelweiße von Bruckners Erzbräu im niederösterreichischen Gaming. Sie hat ein außergewöhnlich fruchtiges, getreidiges Bukett und ist elegant würzig anstatt brutal phenolisch. Eine leichte „wheaty tartness“ macht das Bier herrlich erfrischend. „Leicht wie ein Wit, aber aromatisch wie ein Bière de Garde.“

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Günther Seeleitner Hofbräu Kaltenhausen Ganz besonders toll ist für mich Boon Geuze Mariage Parfait. Es ist kein Bier zum „Mengentrinken“ – nicht nur wegen des Alkoholgehalts von 8 %, sondern auch wegen seines besonderen Aromas und Geschmacks. Die nicht ganz 0,4 Liter pro Flasche sind gut zum Teilen mit anderen Bier-Connaisseuren. Da darf es schon mal 5 Euro oder mehr kosten – der Genuss ist es wert. Es passt zum Beginn eines besonderen Essens, genauso aber auch zum Abschluss. Es ist die geringe Biermenge pro Konsumation, die mir all diese Kombinationen perfekt erscheinen lässt. Der Genuss ist trotzdem ein überragender.

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tierarzt und brauer

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DER DOKTOR UND DAS LIEBE BIER

Er ist Tierarzt und seit einigen Jahren auch Bierbrauer – Robert Müller macht nicht gerne lang das Gleiche. Ein Besuch in der Brauküche, wo jeden Donnerstag das R. M. Müller Bier entsteht. text und bild helena zottmann Als ich an einem Donnerstagnachmittag das große Holztor in der Liesingbachstraße aufdrücke, sitzt Robert Müller schon in seiner ledernen Brau-Schürze in der Sonne und wartet auf mich. Vor ihm steht eine Scheibtruhe voll mit nassem Getreidemalz. „Das ist die Maische“, lasse ich mich aufklären, „und die bekommen jetzt die Hühner“. Der Tierarzt und Hobby-Bierbrauer verbringt die Donnerstage in seiner Brauküche. Dort bereitet er frühmorgens die Maische vor, fährt dann für ein paar Stunden in die Ordination und kommt gegen Mittag wieder. Den Rest des Tages verkostet er mit Kunden seine Biersorten oder er sitzt mit einem

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Zigarillo im Innenhof des großzügigen Hofes aus dem 17. Jahrhundert, in dessen Räumlichkeiten er seine Brauküche eingerichtet hat. Der Hof gehört dem Bio-Bauern Rudolf Hascha, genau wie die Hühner. „Vom Hascha bekomme ich das Malz, das Malz gebe ich nach dem Maischen den Hühnern und die legen die Eier, die man im Hofladen kaufen kann.“ Dieser Kreislauf freut den Tierarzt. Das Bierbrauen brachte er sich selbst mit Büchern und einigem Ausprobieren bei. Als er eines Tages von einem bayrischen Freund ein selbst gebrautes Bier serviert bekam, wollte er auch sein eigenes Bier brauen. Vor etwa vier Jahren war es dann soweit: Die Brauanlage schenkte er sich zum Geburtstag und er braute sein erstes Bier.

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„ Theoretisch könnte man mit drei großen Töpfen, einem Thermometer und ein paar Filtertüchern Bier brauen.“

Und es kam sofort gut an – Freunde und Bekannte forderten immer mehr. Inzwischen wird es in Heurigen und Biohöfen verkauft. „Ich hätt’ mir ja nie gedacht, dass das überhaupt jemand kaufen will!“ Bierbrauen ist einfacher als man denkt. „Es ist nichts dahinter, es ist wie Kochen“, sagt er. Theoretisch könnte man mit drei großen Töpfen, einem Thermometer und ein paar Filtertüchern Bier brauen. „Aber ich habe mir gedacht: Wenn ich das nicht gescheit mache, dann mache ich das nur ein Mal und dann nie wieder. Also habe ich die Brau Eule gekauft.“ Die Brau Eule ist ein Bierbrau-Set von holzeis.at, das dem Hobbybrauer viele Handgriffe abnimmt. Maischen und Hopfenkochen können einfach programmiert werden und Robert Müller muss nicht den ganzen Tag mit dem Thermometer neben dem Kochtopf stehen. Die ersten Biere vor 10.000 Jahren waren einfach

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vergorene Maische, einfach vergorener Getreidebrei. Damals wusste man noch nicht, welchen Nutzen der Hopfen im Bier hat. Seine Bitterstoffe sorgen für den Geschmack und für die Haltbarkeit des Biers. „Und sie führen zur beruhigenden Wirkung“, lacht Müller. Aus der ursprünglich so einfachen Braukunst entwickelte sich über viele tausend Jahre eine richtige Wissenschaft. Temperatur und Dauer beim Maischen beeinflussen Geschmack und Stärke des späteren Biers. Wie beim Kochen hält sich Müller auch beim Brauen an Altbewährtes. Das Rezept für eine Gulasch­suppe, die schon seit Jahrzehnten schmeckt, würde er auch nicht leichtfertig umschreiben. „Nur nicht ändern“, lautet sein Braumotto. „Ich habe diese alten Rezepte und an die halte ich mich auch.“ Jeder einzelne Schritt in der Braukette bestimmt den Geschmack des Biers. Die Menge an Hopfen beeinflusst, wie bitter das Bier schmecken wird. Sein Pale Ale ist nach einem alten englischen Rezept gebraut, bei dem sehr viel Hopfen verwendet wird. „Die Engländer brauten dieses Bier damals, als sie in Indien noch Kolonien hatten. Da segelten sie monatelang um Afrika herum und brauchten dafür ein Bier, das lange hält. Daher machten sie ein Bier mit viel Hopfen, das schmeckt eben auch bitterer.“ Am Nachmittag sitzen wir im Innenhof in der Sonne und kosten sein Pale Ale während drinnen der Hopfen im Weizen Doppelbock kocht. Er selbst trinkt am liebsten Weißbier, aber natürlich auch seine eigenen Sorten. „Je einfacher, umso besser – die einfacheren Biere taugen mir am meisten“, schwärmt Robert Müller zum Beispiel von seinem belgischen Bier. „Da ist Gerstenmalz und Hopfen drin und es braucht keine aufwändigen Getreidemischungen.“ Bier solle doch bitte Bier bleiben. ×

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gesch채ftsmodelle

18 Bierbrauen gilt f체r viele als Kunst. Es ist aber klarerweise auch Business. Im Laufe der Jahrhunderte gab es daf체r verschiedenste Gesch채ftsmodelle.

VON DER BRAUCOMMUNE ZUR CROWDSOURCING-BRAUEREI

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text micky klemsch bild vagabund brewery / berlin Es geht auf das 14. Jahrhundert zurück, dass jeder Bürger der Stadt Freistadt im oberösterreichischen Mühlviertel das Recht hatte, Bier zu brauen. Das nutzten nicht alle, aber immerhin gab es auch noch 200 Jahre später zwölf Brauhäuser innerhalb der Stadtmauern. Bis ins 18. Jahrhundert reduzierte sich das aber auf zwei Betriebe: das Braunbierhaus und das Weißbierhaus. Die Bürger der Stadt wurden jedoch immer unzufriedener mit der Qualität der beiden Brauhäuser, die im Eigentum von „Gmain“ und Magistrat standen. Zudem kam es zu dieser Zeit immer wieder zu größeren Bränden, die durch die Befeuerung der Kessel verursacht wurden. So entschloss man sich 1770 kurzerhand, ein neues gemeinsames Brauhaus zu errichten. Zur Sicherheit – heute würde man sagen aus feuerpolizeilichen Gründen – etwas außerhalb der Stadtmauern. Alle Hausbesitzer der Stadt wurden Mitbesitzer der Brauerei und auch noch heute ist jeder Hauseigentümer innerhalb der alten Stadtmauer ein Braucommunist, also Miteigentümer. Leitete zu Beginn noch der Bürgermeister die Geschäfte der Braucommune, so wurde dafür seit Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Reihe der Communisten ein Vorstand gewählt. Der heutige Geschäftsführer Ewald Pöschl ist stolz auf die Geschichte: „Mit dieser historischen Gesellschaftsform sind wir im Firmenbuch eingetragen, und damit die einzigen in Europa!“ Genossenschafter wollen genießen Seit 1578 war die hessische Kleinstadt Wächtersbach eine Brauereistadt. 2001, als die alte Brauerei an die Würzburger Hofbräu verkauft wurde, stellte man den Betrieb ein. Man kann heute zwar noch Bier kaufen, auf dem „Wächtersbacher“ steht, mit Wächtersbach oder der Region hat dieses Bier aber überhaupt nichts mehr zu tun. Im besten Bürgersinn haben sich Menschen mit Interesse an Biertradition zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen, sie hatten Interesse an einem lokalen, nachhaltig hergestellten Bier. Die so genannten anonymen Fernsehbiere hatten sie

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satt. Die Bürgerbräu Wächtersbach Braugenossenschaft e.G. wurde gegründet. Mit reinem Eigenkapital und ohne fremde Mittel wurde durch enormen Einsatz von freiwilligen Helfern die Brauerei im Holzhackschnitzelheizkraftwerk aufgebaut. Und Tradition wird hier vielfältig hochgehalten: Heute, wie auch schon vor 437 Jahren, werden die Biere in Bioqualität gebraut. Damals gab es noch nichts anderes. Ebenso wie die direkte Beheizung der Sudpfanne durch Holz. Kapital durch Crowdsourcing Drei in Berlin lebende Amerikaner haben sich auch für eine eigene Kleinbrauerei entschieden. Aber das kostet Geld, und auch wenn das Genussmittel Bier wohl krisensicher erscheint – ein gewisses Startkapital muss dafür erst einmal da sein. Die Hälfte der Investitionen konnten Matt Walthall, David Spengler und Tom Crozier aus der eigenen Tasche bestreiten. Für weitere 18.500 Euro nutzten sie die Crowdfunding-Plattform Startnext, und nach zwei Monaten hatten sie im Juni 2013 durch 186 Unterstützer die gewünschte Summe beisammen. Ab dann wurde gebaut und seit September 2013 auch gebraut. Durch dieses Modell wurde die Vagabund-Brauerei zur ersten Community Supported Brewery (CSB) in Deutschland. Mitglieder zahlen heute zwischen 180 und 250 Euro pro Jahr und werden mit Bier, personalisierten Gläsern und Merchandising beteiligt. Und ganz im Sinne der Community muss oder darf man auch mithelfen. Beim Entwickeln neuer Rezepte, bei der Verkostung von Testsuden oder auch ganz lapidar beim Reinigen der Fässer. Bier aus dem eigenen Kiez, an dem man beteiligt ist und bei dem man sogar mitgeholfen hat: Das muss wirklich gutes Bier sein. Auch die Schotten James Watt und Martin Dickie hoben Brew Dog mit Hilfe von Crowdfunding aus der Traufe. 2013 hatten über 14.000 Menschen aus 22 Ländern über 8 Millionen Euro in das Projekt investiert und machten Brew Dog zum erfolgreichsten Crowdfunding-Projekt im Vereinigten Königreich. Die Gründer selbst nennen es ein „Anti Business Business Model“. ×

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BRAUMEISTERINNEN

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BRAUMEISTER INNEN! Bier. Ein Getränk für Männer. Gebraut von Männern – klingt plausibel. Ist aber falsch. text ines kerschbaumer bild hersteller Brauen war früher eine Haushaltstätigkeit wie Kochen oder Backen – und fiel somit in den Aufgabenbereich der Frau. Vor allem zu Hause wurde Bier gemacht: für den Ehemann oder die Nachbarinnen, die dann auf Frischgebrautes und Selbstgebackenes vorbeikamen, quasi das Vorläufermodell des späteren Kaffeekränzchens. Doch nicht nur in den eigenen vier Wänden wurde gebraut, es gab auch eigene Brauhäuser. Und auch dort lag die Braukunst ausschließlich in Frauenhänden. Die Brauerei, ob nun zu Hause oder im Wirtshaus, war Frauensache. Was früher war, … Auch hinter Klostermauern fand das Gebräu nicht zwingend nur als Durstlöscher großen Anklang. Gott verschrieben und bierverliebt brauten Frauen das goldene Hopfengetränk. Eine Benediktinerin unter ihnen war schon damals überzeugt: „Wenn einer Durst hat, trinke er Bier, aber kein Wasser, denn Wasser hat keine Kraft.“ Hildegard von Bingen, Ärztin und Naturforscherin, verstand viel von ihrem Handwerk – und auch von Bier. So lässt sich nachlesen, dass die persönliche Biergeschichte Katharina von Boras, Martin Luthers Ehefrau, auch in einem Kloster begann. Dort hat sie das Brauen gelernt. Mit Begeisterung trank Martin ihr Bier. War er auf Reisen, schickte

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ihm Katharina ihr Selbstgebrautes sogar hinterher. Und noch eine Frau kommt oft in der Brauereigeschichte vor, denn auch sie verbindet etwas Besonderes damit. Clara Oefele machte Bier, weil ihr Mann einer Bierbrauerfamilie entstammte. Eines Tages wurde Clara attackiert, sie konnte sich wehren und ermordete ihren Angreifer. Nun nicht mehr sicher, floh sie, kehrte aber als Cousin ihres Mannes verkleidet zurück. So konnte sie in der Brauerei weiterhin helfen. Ihre Rolle verkörperte sie derart gut, dass Clara in den Krieg eingezogen wurde. Beinahe 20 Jahre später kam sie zurück. Die Brauerei, weitergeführt von ihren Kindern, bestand immer noch – und das tat sie bis Mitte des 19. Jahrhunderts. … ist auch heute so. Nur viel seltener. Vor zwei Jahren brachte Anna Heller aus Köln ihr eigenes Bier auf den Markt. „Das Altbier war ein lang gehegter Wunsch von mir.“ Um ihr eigenes Bier im großen Stil brauen zu können, brauchte Anna schon immer Durchsetzungsvermögen. „Vielleicht kam bei mir auch noch erschwerend hinzu, dass ich ja die Tochter des Chefs war. Da wollten die Jungs natürlich erst einmal schauen, was ich so kann.“ Bei ihrem Vater in Ausbildung zu gehen, war eigentlich Plan B. Zwar half Anna schon früh in der Brauerei der Eltern aus, ursprünglich wollte sie allerdings Rechtsmedizinerin werden. Die Noten dafür waren zu schlecht und so begann sie in der Brauerei Hellers. 25 Jahre war sie, als sie die Brauerei übernahm und da-

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21 Elfriede Forstner, Handbrauerei Forstner

Anna Heller, Hellers Brauhaus

mit in Deutschland auch die jüngste Chefin dieser Branche. Beim Brauen wird vor allem auf Sauberkeit und Qualität geachtet – „Sorgfalt ist wichtig, nur so kann ich meinen Kunden immer ein hochwertiges Produkt anbieten“. Im Übrigen ist jedes Bier Bio. Nur entsprechend zertifizierte Rohstoffe dürfen hinein. Anna braut mittlerweile selbst nicht mehr, gerne würde sie aber mehr Mädchen als Auszubildende in ihrer Brauerei aufnehmen. Anita Herzog wiederum hat ihre Ausbildung schon abgeschlossen. Die Gründe für ihre Berufswahl klingen logisch: „Weil Bier mein absolutes Lieblingsgetränk war und ist.“ Biersommeliere lautet ihre Berufsbezeichnung, was von der Ausbildung zur Bierbrauerin unterschieden werden muss, wie Anita erklärt. Im steirischen Wundschuh betreibt sie das Hofbräu Herzog. Anita gehört zu den glücklichen Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten. Gefahr aber, dass sie einmal genug hat von Hopfen-und-Malz-Getränken, läuft sie nicht. „Mit voller Freude und Liebe“ braue sie schließlich Bier. Als schlank, knackig und süffig, als kreativ und experimentierfreudig bezeichnet Anita ihren eigenen Braustil. „Für mich ist es ganz wichtig, nur die besten Rohstoffe zu verwenden.“ Ausschließlich feinste Aromahopfensorten kommen ihr in den Braukessel. Zeit müsse man sich auch nehmen – eine Voraussetzung für qualitativ hochwertiges Bier, sagt Anita. Bitterhopfen verwendet sie nicht und süße, pappige Biere mag sie nicht, dafür „herzlich Herbe“ wie ein Pils oder Stout umso lieber. Ihr eigenes

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Anita Herzog, Hofbräu Herzog

Bier – immerhin gibt es davon bisher beachtliche 47 Sorten – trinkt sie sowieso ganz gerne. Nicht unweit von Wundschuh und dem Hofbräu Herzog liegt Kalsdorf bei Graz. Hier lernte Elfriede Forstner von ihrem Mann Gerhard das Brauen. Viele Preise hat er mit seinem Bier gewonnen. Die Handbrauerei Forstner wurde so zu einer Größe in der Craft-Bier-Szene. Irgendwann standen sie dann zu zweit am Braukessel, auch Elfi begann Bier zu machen. Dabei entstanden „Ihres“ und „Seines“. Die Bierbrauerin meint dazu: „Wenn man so will, könnte man sagen, Gerhards Bier war männlich. Es war sehr trocken und mit grober Kohlensäure und etwas stärker gehopft. Meines, also ‚Ihres‘ war mit sehr feiner Kohlensäure, mit Rosenblättern, Anis und schwach gehopft – also sagen wir, es war weiblich.“ Vor einigen Monaten ist Gerhard Forstner verstorben, weshalb Elfi die Brauerei übernommen hat. Als „experimentierfreudig und kreativ“ beschreibt auch sie den eigenen Braustil. „Wichtig ist die Liebe und das Herz und vor allem das Bauchgefühl“ beim Brauen. Mit Freude müsse man ins Sudhaus gehen und den Braukessel einschalten. Wie auch schon ihr Mann zuvor will Elfriede Forstner Preise gewinnen, damit auch sie einschätzen kann, wie gut es ist, das selbst kreierte und gebraute Bier. Was ist nun die Moral von der G’schicht? Frauen und Bier verbindet viel – lange vor unserer Zeit und auch heute noch. Bier ist genauso Getränk für Frauen. Genauso gebraut von Frauen – klingt plausibel. Ist es auch. Punkt. ×

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kolumne von judith mehofer

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BITTER SWEET SYMPHONY Kolumne: Warum nicht nur das Leben sondern auch der Genuss bittersüß sein kann und wie man beides zur eigenen Freude beeinflusst.

Keine Sorge, es wird hier nicht über das Leben und Die Bittere des Ales wird beispielsweise seine bittersüßen Eigenschaften philosophiert. Aber vollkommen neu wahrgenommen, wenn weil man bei Craft Bier um die Bittere kaum herumman zuvor ein paar Salzkörner auf der kommt, Süße dazu einen interessanten Kontrast bilZunge zergehen lässt. Wenn Pfefferkörner im Spiel sind, entsteht wiederum ein ganz det und ich persönlich den Genuss und ausgefallene Kombinationen liebe, lade ich sehr gerne zur Komanderes Geschmackserlebnis als mit einem position einer individuellen GeschmackssymphoStück Bergkäse. Auch Gegensätze ziehen nie. Es geht hier also um Genuss. Eigentlich geht sich bekanntlich an: ganz bitter sweet sollte man daher jedenfalls probieren, wie sich die es ohnehin immer um Genuss – und jetzt bin ich Bittere eines IPA zur Süße einer Schokolade doch schon mitten im Philosophieren. Denn was gibt es Schöneres, als gemeinsam mit Freunden – vielleicht sogar zur herben Chilischokolade zu speisen, sich ein paar Drinks zu gönnen und – verhält. Also ran ans Kombinieren! Für alle, ganz einfach zu genießen: Das Leben, die Gedie weniger wagemutig lieber nach vorhandespräche und nicht zuletzt die Geschmackseinnen Empfehlungen verkosten, inspiriert übridrücke, die sich durch die Kombination ausgens aktuell die Craft Bier Box der Culturbrauer gewählter Zutaten und feiner Biere ergeben. mit schönen Ideen. Da wird beispielsweise das Spannend, was man dabei beobachten kann. Hanfbier zur mit Äpfeln gefüllten Gans gereicht, Die Wissenschaft hat ja längst mit dem das Roggenbier zu Sardellen empfohlen, das Zungenmythos – vorne süß, hinten bitter, Rauchbier zu Gnocchi mit Frischkäse eingesetzt seitlich salzig und mittig sauer – aufgeräumt und der dunkle Doppelbock mit geschmortem Radicchio präsentiert. und diese Geschmacksrichtungen zudem um eine weitere – umami – ergänzt. Und so Bei all dem Gerede übers Kombinieren, Probieist es nur logisch, dass sich die Eindrücke ren und Diskutieren sind zwei Dinge jedoch am alam Gaumen vermischen und dadurch unlerwichtigsten: Schmecken muss es. Und Spaß materschiedliche Geschmackskomponenten chen. Und wenn daher die Symphonie des Lebens gerade mal wieder besonders bitter spielt, lädt man von Bieren und Speisen verstärkt, abgeschwächt, hervorgehoben oder harmoam besten Freunde ein, wirft den Herd an und genießt nisiert werden. Man probiere das am gemeinsam ein paar feine Biere – aus bitter kann dann besten gleich selbst aus. Ein klassisches ganz schnell süß werden. Am Gaumen wie im Leben. IPA und ein paar einfache Zutaten sind schnell zur Hand und eignen sich herJudith Mehofer bloggt auf brewaholic.at vorragend für ein kleines Experiment. und berät Bierbegeisterte im Brickmakers.

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ENJOY AND SMILE Biermomente in Bildern

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Links: Tausende Besucher am Craft Bier Fest Wien im November 2014. Mitte: Othmar Bajlicz testet Craft Biere für seinen Wiener Musik­tempel Chelsea. Rechts: Stairway to CraftBeer-Heaven: Jeremy Luz und Logan Plant.

Links: Glaskultur mit dem Rastal Teku Mini. Mitte: Bierpapst Conrad Seidl philosophiert mit Bierimporteurin Sigrid Wiegand. Rechts: Vasja Golar, stolzer Bevog-Brauer, mit seinen kreativen Bieren.

Alle Bilder: Marcus E. Deák

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grillen

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text und bild jürgen schmücking In den Kellern, Garagen und Gartenhütteln des Landes ist es schon seit Wochen zu hören. Das Scharren und Scheuern, das entsteht, wenn Eisen gebürstet und poliert wird. Die Grillmeister bringen ihre Boliden, sprich Eier, Smoker, Beefer & Co auf Hochglanz. Die Saison beginnt, sobald der letzte Schnee geschmolzen ist. Also jetzt. Bier und Grillen gehören zusammen. Allerdings sind die Standardassoziationen recht unselige. Zum einen: der verschwitzte Grillmeister im Feinripp-Unterhemd, Grillzange in der linken, Bierflasche in der rechten Hand. Zum anderen: die unsägliche Unsitte, Bier über das Steak zu schütten. Weil Aroma und so. Das eine ist peinlich, das andere schlicht Unfug. Beim Grillen gehört das Bier ins Glas, sonst nirgendwo hin. Jedenfalls garantiert nicht übers Fleisch. Als Begleiter dagegen – meinetwegen auch aus der Flasche – spielt Bier alle Stücke und fasziniert mit einer Vielfalt, die atemberaubend ist. Nehmen wir als Beispiel ein ganz klassisches Grillmenü. Zu Beginn liegen noch die Starter auf dem Rost. Zucchini, Melanzani, eventuell Feta mit etwas Olivenöl. Nichts passt hier besser als ein mildes, malziges Lagerbier. So eines wie das

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aus

grillen

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„Bier über ein Steak zu schütten, ist schlicht Unfug.“

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Wiener Lager von Reinhold Barta vom Brauhaus Gusswerk. Der frische Zug und die feine Hopfennote garantieren genauso einen gelungenen Start in den Grillabend wie das mediterrane Gemüse am Grill. Auch am Gaumen können sich die beiden gemeinsam blicken lassen. Dann kommt der Fisch. Das ist der einzige Gang, bei dem es haarig werden könnte. Milde, also dezent aromatische Süßwasserfische kommen selten mit stärkerer Bittere zurecht. Hier ist Weizenbier eine Alternative, die Kombination bleibt aber unspektakulär. Viel interessanter wird es, wenn der Fisch kräftig bis üppig mariniert bzw. papriziert ist. Am besten mit süßem, geräuchertem Paprikapulver. Hier kann tief und beherzt in die IPA-Kiste gegriffen werden. Als Regel gilt: Je kräftiger der Fisch gewürzt wird, desto intensiver kann auch die Bittere des Pale Ales sein. Nach oben begrenzt ist das Ganze nur dadurch, dass der Fisch geschmacklich schon noch als solcher erkennbar sein sollte. Beim Fleisch hat man biermäßig Narrenfreiheit. Dass ein kühles Bier zu Koteletts, T-Bones, Hochrippe oder Rib-Eyes passt, ist mittlerweile allgemein bekannt. Sogar mit Stouts und dunklen Porters können überraschende Effekte erzielt werden. Die Zauberformel dafür ist die Maillard-Reaktion. Maillard war ein französischer (no-na) Chemiker, dem wir es verdanken, über die Röstaromen – beziehungsweise über die ihnen zugrundeliegenden Zucker-Eiweiß-Prozesse – bescheid zu wissen. Und dann sind da noch die ganz speziellen Biere, die man nicht zu jeder Zeit im Eiskasten hat, die aber gerade in der Grillsaison perfekte Asse im Ärmel sind. Stiegls Männerschokolade zum Beispiel. Porterhouse, blue rare (also so roh, wie nur irgendwie möglich) und ein Schluck dieses Schoko-Stouts – da tun sich ungeahnte Pforten auf. Oder das Mangalitsa Pig Porter aus Traverse City, bei dem ein geräucherter Sauschädel in den Sud kommt – ein Bier, das wie eine Selchkammer riecht und perfekt zu gegrilltem Schopf passt. ×

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Oben: Ein kr채ftig gew체rzter Fisch vertr채gt sich ideal mit einem bitteren Pale Ale. Mitte: Porterhouse-Steak und Schokolade? Im Fall von Stiegls M채nnerschokolade eine ideale Kombination.

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TAPLINES best of …

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1 Open Baladin, Rom

42 offene Biere www.openbaladinroma.it

2 Mel’s Craftbeers AND Diner, Wien über 30 Fassbiere www.paddysco.at

3 The Brickmakers Ale AND Cider House, Wien

23 Fassbiere und zwei Cask Ales www.brickmakers.at

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Bild: Baladin, Micky Klemsch, Christina Karagiannis, Tribaun

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4 Tribaun, Innsbruck 20 Bierleitungen www.tribaun.com

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BANANENBIER

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ABENTEUER BANANENBIER text und bild jürgen schmücking Craft Bier wohin das Auge reicht. Kleine Produktion, großer Geschmack heißt die Devise. Aus seltenen Getreidesorten gebraut, mit Kräutern, Speck, Kaffee oder Maroni verfeinert, hochprozentig oder gehopft bis zur bitteren Neige. Ich war felsenfest überzeugt, alles zu kennen. Bis zu jenem Nachmittag im November. Im Schatten eines großen Mangobaums am Fuß des Kilimanjaro wurden kleine Kübel mit grau-brauner Brühe herumgereicht: Mbege, das Bananenbier der Chagga. Die Straße oder besser die Piste zur Plantage ist aus roter Erde und unbefestigt. Mit einer unnachahmlichen Mischung aus wachsamer Geschicklichkeit und stoischer Geduld manövriert der Fahrer sein Fahrzeug um knietiefe Schlaglöcher und Steine von respektablen Ausmaßen herum. Die Luft im Bus ist trüb vom aufgewirbelten Staub, die Augen brennen. Die Sehnsucht nach Schatten, frischer Luft und einem kühlen Bier ist groß.

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BANANENBIER

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Im Herzen der Bananenplantage steht ein gewaltiger Mangobaum. Rund um diesen Riesen haben die Bauern aufgetischt. Es gibt grüne, gelbe und rote Bananen. Roh, um die (enormen) Unterschiede zu schmecken. Aus den Töpfen und Kesseln dampft der süßliche Duft gekochter, gebratener und geschmorter Bananen. Im größten Topf brodelt ein Fleischeintopf mit Reis und Süßkartoffeln. Das Fleisch kommt von der Ziege. Und etwas Rind. Mehr wollen wir nicht wissen. Es ist ausgezeichnet. Deutlich erkennbar ist jedenfalls, dass eine gute Portion Herz dabei ist. Grob gehackt und weich geschmort. Zu trinken gibt es Wasser, kühlen Bananenwein in Flaschen (sauber, fruchtig, spritzig; wie herber Apfelcidre) und Mbege. Das Gebräu wird aus großen in etwas kleinere Kübel geleert, aus denen das Bier getrunken wird. Schätzungsweise etwas mehr als eine Mass Bier. Die Farbe ist graubraun, von Klarheit keine Spur. Es sieht vielmehr aus, als hätten sich die Schlaglöcher von der Anfahrt mit Regenwasser gefüllt. Auf der Oberfläche schwimmt eine breiartige Masse, ein fester Schaum, dem man die Spuren der Fermentation deutlich ansieht. Der Humpen macht die Runde. Ein paar Kollegen lassen den Kelch diskret vorüberziehen oder nippen aus Höflichkeit. So trinkt man Mbege aber nicht. Normalerweise würde ich sagen, so lassen sich auch die Feinheiten nicht schmecken – darum geht es aber nicht. Mbege ist ein erfrischendes Getränk mit sozialem Stellenwert. Keine Hochzeit, kein Begräbnis und kein Kuhhandel ohne Mbege. Außerdem können gerichtliche Strafen mit Mbege bezahlt werden. Das führt dazu, dass in fast jeder Hütte gebraut wird. Grundlage für die Her-

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stellung sind reife Bananen, Hirse (das eigentliche „Mbege“) und Msesewe, das Rindenextrakt eines Oleanderbaums, um den Gärprozess etwas einzubremsen. Vergoren wird übrigens ausschließlich mit natürlichen Hefen, die in der Plantage vorkommen. Als Starthilfe für die Gärung dienen die Schalen der verwendeten Bananen. Geschmacklich ist das Bier eine neue Erfahrung. Zuerst ist da die Hirse, dann der Alkohol. Beides sehr derb, dumpf und rustikal. Dann, wenn die ersten kräftigen Züge schon runtergeschluckt sind, kommt die Banane. Süßlich und versteckt. Von hinten herum. Mbege ist kein kulinarischer Hochgenuss. Auch für die Chagga und Maasai nicht. Das sind unsere Krügel Bier beim Zeltfest aber auch nicht. Die Funktion ist eine andere. Hier wie da. ×

Bananenbier wird in großen Kübeln vergoren und aus kleinen Kübeln getrunken.

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stoppt bierversuche.

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bieretiketten, die begeistern

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ALEFRIED Fladerant – Farmhouse Ale

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Erst seit Jänner 2015 braut der Steirer Alfried Borkenstein Ale unter dem Namen Alefried – bei einer Sudgröße von 300 Litern eher nebenberuflich. Fladerant heißt die erste Sorte, ein belgisches Saison. Für das Design der Etiketten zeichnet er selbst verantwortlich, illustriert hat die in Berlin lebende Portugiesin Carolina Búzio. Borkenstein: „Die Illustration soll spielerisch die Entstehungsgeschichte der jeweiligen Sorte erzählen. In diesem Fall haben wir ein belgisches Farmhouse Ale vor uns. Daher habe ich für die Illustration eine Szene aus dem Leben am Bauernhof gewählt. Traditionellerweise wurde das Bier auf den Bauernhöfen vom Bauern gebraut, um die Saisonarbeiter auf den Feldern mit Energie zu versorgen und sie zu entlohnen. Daher ist es auch wichtig, dass ein Farmhouse Ale schön erfrischend ist. Während der Bauer nun mit dem Bierbrauen beschäftigt ist, bemerkt er nicht, was sich im Hintergrund abspielt: Auf diesem Bauernhof sind die Hühner emanzipiert und trauen sich auch mal mit ihrem geliebten Fuchs durchzubrennen.“ ×

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bieretiketten, die begeistern

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BEVOG DEETZ HOPPY KÖLSCH

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Mit dem Brauhaus Bevog ist Vasja Golar seit Ende 2012 aktiv. Der Slowene wollte eigentlich in seiner Heimatstadt eine Brauerei eröffnen, bürokratischen Hürden sei Dank, hat es ihn letztendlich aber ins nahegelegene Österreich, genauer: nach Bad Radkersburg in der Steiermark, verschlagen. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen zehn Mitarbeiter und hat einen jährlichen Output von fast 4000 Hektolitern. Die Bevog-Standardsorten zieren mystische Wesen aus einer Fantasiewelt, die ein kroatischer Illustrator entworfen hat. Die Geschichten rund um diese Gestalten werden auf den jeweiligen Bierdeckeln nachgereicht. Im Bild: das Deetz Hoppy Kölsch, eine gut trinkbare, hopfige Abwandlung des Bierklassikers aus Köln. ×

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Sprichst du Craft? glossar

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Abkürzungen und Fachbegriffe aus dem Jargon von Brauern und Bier-Enthusiasten. Erklärt von proBier.at-Blogger Martin Voigt. Do you speak craft? · ibu ·

· abv·

Abkürzung für „Alcohol by Volume“; bezeichnet den Alkoholgehalt in Volumsprozent.

· ba rrel agi ng ·

Barrel Aging ist die Holzfassreifung von Bier als Veredelungs- bzw. Aromatisierungsprozess. Nicht selten werden hierbei gebrauchte Fässer verwendet, die entsprechend ihrer Vorbelegung besondere Aromen an das Bier weitergeben. Rotwein-, Portwein-, Cognac- und Whiskeyfässer sind hier sehr beliebt.

· ebc- wert ·

Die European Brewery Convention hat mit diesem Wert eine Maßeinheit zur Farbbestimmung von Bieren festgelegt. Der EBC-Wert definiert sich über die absorbierte Lichtmenge im Bier einer festgelegten Stammwürze. Beim EBC stehen somit kleinere Werte für hellere Farben. Das theoretische Ende liegt somit bei 100 EBC für schwarze völlig lichtundurchlässige Biere.

· hopfenstopfen ·

Mit Hopfenstopfen (auch „Dry Hopping“) bezeichnet man einen Vorgang, bei dem dem Bier nach der Hauptgärung in der Reifung nochmals Hopfen zugegeben wird. Die ursprüngliche Absicht war das Bier so haltbarer zu machen. Heute sind es fast ausschließlich geschmackliche Gründe, die zum Hopfenstopfen führen. Dabei können dem Bier sowohl stärkere aromatische Noten als auch eine deutlich verstärkte Bittere gegeben werden.

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Mit der International Bitterness Unit wird die wahrgenommene Bittere von Bieren bestimmt. Der IBU-Wert kann im Labor ermittelt werden. Meist wird dieser aber nur über den Alphasäuregehalt des verwendeten Hopfens im Brauprozess berechnet. Je höher der IBU-Wert, desto bitterer das Bier. Industriebiere liegen meist bei 16 IBU, ein IPA hat hingegen 40 IBU und mehr. IBU-Werte von über 100 sind sehr selten.

· obergärig ·

Der Begriff obergärig bezeichnet Biere, die mit einer Hefe vergoren werden, die bei 16 bis 20 °C arbeitet. Nach erfolgter Gärung setzen sich die Hefezellen oben auf dem Bier ab. Typische Biere mit obergäriger Hefe sind z.B. Weißbier, Ale, Stout und Porter.

· pellets ·

Pellets bezeichnet Hopfendolden, die getrocknet, zerkleinert und in eine zylindrische Form gepresst wurden. Im Gegensatz zum Doldenhopfen haben sie den Vorteil der besseren Dosierbarkeit beim Brauen und der einfacheren Lagerung auf Grund des kleineren Volumens.

· rezenz ·

Bezeichnet den Frischeeindruck und Spritzigkeit eines Bieres. Entscheidend hierfür sind CO2-Gehalt und pH-Wert.

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· srm - wert ·

Die „Standard Reference Method“ ist eine weitere Art, die Bierfarbe zu bestimmen. Als Faustregel gilt: Der SRM-Wert ist ungefähr halb so hoch wie der EBC-Wert.

· sta mmwürze ·

Wird in Prozent oder Grad Plato (°P) angegeben und bezeichnet den Anteil der gelösten Stoffe in der noch unvergorenen Würze (hauptsächlich Eiweiße, Vitamine, Malzzucker). Die Stammwürze beeinflusst auch den späteren Alkohol- und Kohlensäuregehalt, lässt aber keinen direkte Aussage darüber zu.

· untergärig ·

Der Begriff untergärig bezeichnet Biere, die mit einer Hefe vergoren werden, die bei 5 bis 9 °C arbeitet. Nach erfolgter Gärung sinken die Hefezellen im Gärtank nach unten. Typische Biere mit untergäriger Hefe sind z.B. Pils, Märzen, Export, Helles und Lager. Aufgrund der erforderlichen Temperaturen konnte untergäriges Bier erst 1876 nach der Erfindung der Kältemaschine ganzjährig hergestellt werden.

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smartphone-app-tipps

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SOCIAL BEER Trink ein Bier und poste darüber. Ein guter Biermoment ohne Bild in einer der vielen Gruppen auf Facebook ist für manche Nerds unvorstellbar. #craftbeerporn ein Hashtag, um den man nicht mehr herumkommt. Martin Voigt stellt die wichtigsten Apps vor, mit denen man im 21. Jahrhundert „sozial“ Bier trinken kann.

Ratebeer

Der Klassiker der Bierbewertungsseiten ist auch in mobiler Version ein „must have“. Die Datenbank ist schon so groß, dass es unmöglich ist ein Bier hier nicht zu finden. Zu den Bieren sind sehr detaillierte Informationen wie Alkoholgehalt, IBU, Kalorien etc. abrufbar. Natürlich kann man nicht nur die Meinung der anderen lesen, sondern auch seine eigene Meinung posten. Die Suche ist auch über Barcode möglich. Bezugsquellen können in die Bewertung integriert werden. Für den Urlaub sind die Toplisten nach Ländern sortiert sehr hilfreich, um die lokale Bierszene zu erkunden. Hier stellt Ratebeer neben den Bierbewertungen auch Lokaltipps und einen Veranstaltungskalender zur Verfügung, der von den Usern gefüllt werden kann. — vorwiegend Englisch · iOS kostenlos · Android 3,99 Euro

Untappd

In soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter lässt sich Untappd bestens einbinden. Die Datenbank ist nicht ganz so groß wie bei anderen Apps, aber ausreichend. Bei Untappd kann man seinen „Freunden“ folgen und sehen, was diese gerade trinken. Auch wenn die Hauptsprache Englisch ist, sind doch viele der Bewertungen in der jeweiligen Landessprache verfasst. Das kann es leichter oder auch unmöglich machen diese zu lesen. Suchtpotenzial bei Untappd haben aber zweifelsohne die „Badges“. Die Anmeldung zu Untappd ist auch über ein Facebook-Profil möglich. – vorwiegend Englisch · iOS kostenlos · Android kostenlos

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Brewerymap

Eine dienliche App auf Reisen ist Brewerymap. Auf einer Karte wird das Mobiltelefon lokalisiert und es werden Brauereien und Brewpubs in der Nähe anzeigt. Der Schwerpunkt liegt wie bei den meisten Apps auf Nordamerika, aber auch in Österreich gibt es einige regionale Schätze zu entdecken. 3900 Brauereien und über 18.000 Biere sind weltweit registriert – da würde mehr gehen. Per Stecknadel zeigt die App in einer Kartendarstellung die Locations nach Standort oder gewählter Destination. Mit einem Klick auf die Stecknadel lassen sich Detailinformationen wie zum Beispiel Adresse, Website, Öffnungszeiten und eine Beschreibung abrufen. Praktisch ist die Funktion der Reiseroute: Brewerymap sucht dabei in einem einstellbaren Korridor die verfügbaren Brauereien und Pubs heraus. — Englisch · iOS 2,37 Euro · Android 3,99 Euro

Taphunter

Auch Taphunter lokalisiert den Nutzer und zeigt Craft-Bier-Lokale in seinem Umkreis. Ein Test mit dem Standort Wien ergab ein gutes, auch anzahlmäßig brauchbares Ergebnis. Der Grund dafür ist recht schnell gefunden. Die entsprechenden

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Post statt Prost: Martin Voigt füttert das Netz mit Informationen und holt sich Bier-Infos über Apps.

erkultur en Bi h c o 9W

ENDLICH Daten entstammen zu großen Teilen dem standortbezogenen sozialen Netzwerk Foursquare. So findet man weltweit tatsächlich deutlich mehr Craft-Bier-Lokale als in anderen Apps. Eine weitere Funktion, die aber wohl aufgrund der Datenlage nur in bestimmten Regionen – sprich: Nordamerika – brauchbar funktioniert, ist die Auswahl eines Bieres, um herauszufinden, wo dieses erhältlich ist. Wer häufig unterwegs ist und schnell mal auf ein Bier gehen will, hat mit Taphunter auch hierzulande einen guten Begleiter gefunden. — Englisch · iOS kostenlos · Android kostenlos

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BUCHTipps

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BUCH TIPPS

Fritz & Heike Wülfing CRAFT BEER ZUM SELBERBRAUEN

Fritz Wülfing gilt als der Pionier der deutschen Mikrobrauer-Szene. Gemeinsam mit seiner Frau Heike umreißt er das Thema Craft Bier, räumt frech mit den Mythen des Reinheitsgebotes auf und regt zum Selberbrauen an. Inklusive Anleitung mit elf Rezepten. 160 Seiten, Lempertz Verlag, 16,90 Euro

Martin Voigt proBier!

Nach wie vor ein Standardwerk als Überblick über die österreichische Bierszene. 255 Biere aus Groß-, Klein- und Hausbrauereien persönlich getestet und beschrieben von Martin Voigt. Ein Deutscher als Intimus der Ösi-Bierszene. Updates laufend auf www.proBier.at 316 Seiten, Berenkamp Verlag, 19,– Euro

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Peter Korneffel Biermanufakturen in Berlin

An der Spree setzen zahlreiche kleine Brau­ stätten dem einzig verbliebenen Industriebrauer tolle Bierkreationen entgegen. Einen Überblick über die 22 urbanen Biermanufakturen vom Spandauer Brauhaus über Heidenpeters bis hin zu Schoppe und Spent gibt dieser neue Guide. Dazu die lokale Biergeschichte und weitere bierige Tipps zu Berlin. 208 Seiten, Nicolai Verlag, 18,95 Euro

Conrad Seidl Bierguide 2015

Welche österreichischen Bierlokale erhalten 2015 den höchsten bierpäpstlichen Segen? Welche Innovationen des letzten Jahres möchte Conrad Seidl besonders hervorheben? Welche neuen Braukreationen empfiehlt Österreichs bekanntester Bierjournalist? Das und noch viel mehr findet sich in der 16. Ausgabe des Bierguide. 452 Seiten, Medianet Verlag, 14,90 Euro

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Guten Geschmack erkennt man am richtigen Outfit.

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MüllerIhr Partner Glasfür &Glas Co und so 22.04.15 19:46


Die CULTURBRAUER präsentieren ihre

Craft Bier Box

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Seit Jahrhunderten wird in den neun Braustätten der österreichischen CULTURBRAUER experimentiert und ausprobiert. Stets wurden individuelle Biere entwickelt, auf Basis des Wissens, das die Braumeister von Generation zu Generation weitergegeben haben. Nun hat jeder der CULTURBRAUER eine seiner Spezialitäten ausgewählt, die gemeinsam mit den acht anderen als Craft Bier Collection angeboten

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WWW.CULTURBRAUER.AT

wird. Neun charakterstarke Persönlichkeiten, handwerklich hergestellt, völlig unterschiedlich und eigenständig im Geschmack, aus besten, vorwiegend heimischen Rohstoffen produziert. Biere fernab des Mainstreams. Die Craft Bier Collection ist seit Mitte April österreichweit in ausgewählten Filialen bei Billa, Spar, Interspar, Eurospar und Merkur erhältlich.

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