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Erlebnismarketing

Erlebnismarketing

REDAKTION: Robert Heininger

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❙ MAKER FAIRE: Es lebe DIY Nach der überaus positiven Resonanz auf die erste deutschsprachige Maker Faire war eine Neuauflage beschlossene Sache. Am 5. und 6. Juli 2014 lädt der Heise-Verlag wieder zum großen Bastelzirkus im Congress Centrum Hannover. Die Maker Faire (man hat bewusst die alte englische Schreibweise gewählt) richtet sich an alle, die Freude am Basteln und Experimentieren, Programmieren und Gestalten, Re- und Upcyclen haben. Technik steht dabei zwar eindeutig im Vordergrund, Handwerk und Kunst werden aber nicht zu kurz kommen. Vor allem jüngere Besucher sollen durch die teils recht fantasievollen Objekte und Aufführungen zum Mit- und Selbstgestalten animiert werden, wirft man ihnen doch oft zu Unrecht vor, rein auf Konsum ausgerichtet zu sein. Dabei gibt es mit dem leicht zu programmierenden Arduino-System oder den mittlerweile durchaus erschwinglichen 3D-Druckern genügend zeitgemäße Mittel, um selbst aktiv zu werden.

www.makerfairehannover.com

❙ HIGH END: Klein, aber fein Seit über 30 Jahren ist der Name Programm: die High End ist eine kleine, aber feine Messe für Klangenthusiasten, die ihre Gerätschaften jenseits des Marktüblichen suchen. Damit stellt die High End einen bewussten Kontrapunkt zu den immer weiter ausufernden Messen der Unterhaltungselektronik dar, etwa der Berliner IFA oder der Consumer Electronics Show in Las Vegas. Der typische High End Besucher sieht gerade in der Spezialisierung einen Vorteil und schreckt auch nicht vor gehobenen Gerätepreisen zurück, was wiederum kleineren Anbietern zugute kommt. Zudem wirkt auf der High End alles eine Spur persönlicher als auf den Riesenveranstaltungen. Der Erfolg gibt den Veranstaltern recht und hat neben der Hauptmesse in München einen internationalen Ableger ermöglicht: Zum sechsten Mal wird die High End auch in der Schweiz stattfinden, und zwar von 17. bis 19. Oktober 2014 im Züricher Hotel Möwenpick.

www.highendsociety.de

❙ PROTONET MAYA: Sicher ist sicher Einen ausgesprochen zeitgemäßen Beitrag zum sicheren Datenaustausch jenseits des allgegenwärtigen Cloud-Hypes liefert das Hamburger Startup Protonet. Ein einfach zu bedienendes, aber doch mächtiges Paket aus Hard- und Software sorgt dafür, dass mehrere Netzwerkteilnehmer Inhalte und Informationen austauschen können und trotzdem immer klar ist, wo sich die Daten befinden: nämlich vor Ort. Ein großer Vorteil verglichen mit Cloud-Angeboten, erst recht angesichts real existierender Lauschangriffe durch Geheimdienste und übelmeinende Hacker. Die Protonet-Server können nicht nur im Intranet alle Kommunikationsaufgaben erfüllen, sondern mittels eines Reverse Proxys auch Daten im Internet zur Verfügung stellen. Maya, der bislang kleinste Protonet-Server, markiert mit 1.200 Euro das Einstiegsangebot und soll bald dank Crowdfundings hergestellt werden.

www.protonet.info

Messe Frankfurt: Lockruf des Ostens

NAMM PROLIGHT AND SOUND MOSKAU: Ob Russland oder China, die neuen Märkte im Osten werden für die Messe Frankfurt immer wichtiger. Bewährt hat sich die Kooperation mit dem US-Partner NAMM. Das politische Verhältnis zwischen Russland und der EU ist derzeit nicht das Beste, und viele europäische Unternehmen bangen, ob es zu Wirtschaftssanktionen gegen Russland kommen wird, die ihrerseits manch wertvolles Geschäft vereiteln könnten. Relativ kalt lässt dies die Messe Frankfurt, denn populäre Messen wie die Prolight and Sound und die Musikmesse erweisen sich als Exportschlager und erfreuen sich wachsender Beliebtheit in den stark expandierenden Märkten Russland und China. Schließlich gibt es in diesen Ländern Heerscharen von Musikern und Veranstaltern, die bislang mit eher minderwertigem Equipment auskommen mussten und nun aus dem Vollen schöpfen können.

MIT SCHWUNG IN DEN HERBST

Nach der Sommerpause geht es also munter weiter mit der NAMM Prolight and Sound Moskau, die von 11. bis 14. September 2014 an neuem Standort stattfinden wird, nämlich in drei Hallen des Sokolniki Exhibition and Convention Centres. Die Inhalte ähneln stark dem Original in Frankfurt, schließlich ist die Musik- und Eventbranche längst international vernetzt und global ausgerichtet. Allenfalls lassen sich Schwerpunkte erkennen, die der reichen Tradition klassischer Musik und des Instrumentenbaus in Russland gerecht werden. Spätestens bei Digitaltechnik sind diese regionalen Präfe

Der osteuropäische Markt ist für die Messe Frankfurt von ganz besonderem Interesse. Mit einem kompakten Messeangebot hofft man vor Ort punkten zu können.

renzen wieder Makulatur, setzen europäische und US-Anbieter noch die Maßstäbe. Absolut hochkarätig zeigt sich das Angebot an Workshops und Seminaren während der Messe, insbesondere Tontechniker werden auf ihre Kosten kommen. Ein Lichtdesign-Wettbewerb sowie Aufführungen des Bolschoi- und des Alexandrinsky-Theaters versprechen ein gelungenes Rahmenprogramm.

VORFREUDE

Die Kooperation zwischen der Messe Frankfurt und der National Association of Music Merchants (NAMM) hat sich für beide Partner als erfolgreich erwiesen. Schließlich profitieren beide Veranstalter von der Expertise und dem Know-how des jeweils anderen, und auch der Aufwand, die Messen auf neuem Terrain zu etablieren, teilt sich auf. Gut möglich, dass in den kommenden Jahren russische und chinesische Veranstalter eigene Fachmessen internationalen Ranges auf die Beine stellen. Dann hat die Prolight and Sound immerhin einen Zeitvorsprung. www.namm-musikmesse.ru

IM FOKUS: COMPUTEX, IT-SCHAU OHNE SUPERLATIVE

Neben der CeBIT gilt die Computex in Taiwan weltweit als wichtigste IT-Messe. Kein Wunder, wird doch ein Großteil der Hardware vor Ort produziert. Wer nach neuen Entwicklungen der Informationstechnologie Ausschau halten will, ist gut beraten, der Computex beizuwohnen oder wenigstens deren Verlauf zu folgen. Der Außenhandelsförderungs-Rat TAITRA und die Taipei Computer Association (TCA) als Veranstalter der Messe wissen um die wirtschaftliche Bedeutung der Messe bestens Bescheid und sorgen dafür, dass das internationale Publikum bei Laune gehalten wird. Dennoch ist auch auf der Computex festzustellen, dass der IT-Branche ein bisschen die Innovationskraft verlorengegangen ist. Wenn Computer in allen möglichen Alltagsgeräten zu finden sind und demnächst auch ohne menschliches

Zutun miteinander kommunizieren, sind diese Geräte einfach nichts Besonderes mehr. Nach dem Smartphone- und Tablet-Boom ist kein bahnbrechender Trend zu erkennen, vielmehr ist ein wenig Ernüchterung eingekehrt angesichts der Tatsache, dass das Internet eben doch nicht der freie Raum ist, für den viele es bisher gehalten haben. Kein Grund für Katerstimmung, auch wenn die Besucherzahlen der Computex stagnieren. Die meisten Fachbesucher kommen aus China, den USA und Japan, wobei der Anteil der chinesischen Besucher deutlich wächst. Auch dies keine Überraschung, zumal China auf dem besten Wege ist, zur größten Weltmacht aufzusteigen. Gut möglich, dass auch die Bedeutung chinesischer Anbieter weiter wächst, Lenovo, Alibaba und Baidu sind schließlich schon heute weltweit ein Begriff. Die nächste Computex wird es weisen.

www.gugler.at

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