ATHEROTHROMBOSE Was Sie über Gefäßerkrankungen wissen sollten
Mit verständlichen Erklärungen und wichtigen Tipps für eine gesunde Lebensführung
Gesundheit gut und günstig
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Inhalt Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße
4–5
Verstopfung der Arterien: Atherothrombose
6–9
Versorgungsengpass: koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt
10 – 13
Notsituation im Gehirn: Schlaganfall
14 – 17
Jeder Schritt quält: periphere arterielle Verschlusskrankheit
18 – 21
Ein Muss für Gefäßkranke: medikamentöse Behandlung
22 – 26
Vorbeugen ist die beste Therapie: das Aus für Laster
27 – 31
Selbsthilfegruppen: sich gegenseitig stützen
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Hilfreiche Adressen und Buchtipps
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CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig
34 – 35
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Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße Gefäßkrankheiten galten lange als typisches Leiden älterer Menschen. Inzwischen betreffen krankhafte Veränderungen der Arterien und Venen immer häufiger auch jüngere Patienten. Schuld daran trägt vor allem ein ungesunder Lebensstil. Denn zu wenig körperliche Bewegung, falsche Ernährung, Rauchen und Stress sind pures Gift für die Gefäße – speziell für die Arterien.
Arterien: Versorgungsbahnen durch den Organismus Arterien (Schlagadern) befördern sauerstoffreiches Blut vom Herzen weg und verteilen es im ganzen Körper. Zu den häufigsten Erkrankungen der Gefäße gehören die Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und die Atherothrombose als deren mögliche Folge. 4
Venen: Blutspeicher und Rückweg zum Herzen Venen transportieren sauerstoffarmes Blut zum Herzen zurück. Sie speichern beträchtliche Mengen Blut, das sie bei Bedarf schnell den Arterien zur Verfügung stellen können, indem sie sich eng stellen. Zu den typischen Erkrankungen gehören Blutgerinnsel in den Venen, die Venenthrombosen, die sich bei familiärer Veranlagung, Bewegungsmangel und besonders häufig bei Krampfadern bilden.
Schleichender Beginn, ungewisser Ausgang Gefäßerkrankungen kommen nicht aus heiterem Himmel. Vor allem gefährliche Arterienveränderungen entwickeln sich über Jahre oder gar Jahrzehnte, ohne dass die Betroffenen etwas davon merken. Mögliche Spätfolgen: Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK). Mehr dazu erfahren Sie auf den Seiten 10 – 21. Gefahr aus der Blutbahn Die möglichen Folgen einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) sind bitter. Jahr für Jahr trifft es Hundertausende hierzulande – oftmals mit tödlichem Ausgang: t Herzinfarkt ca. 275.000 Fälle pro Jahr t Schlaganfall ca. 185.000 – 220.000 Fälle pro Jahr t Amputationen aufgrund einer PAVK ca. 30.000 Fälle pro Jahr
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Verstopfung der Arterien: Atherothrombose Einer Atherothrombose liegt eine Arteriosklerose zugrunde, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt. Arteriosklerose führt zu Gefäßverengungen und -verschlüssen und steigert das Risiko für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mediziner sprechen von einer Atherothrombose, wenn sich in einer „verkalkten“ Arterie ein Blutgerinnsel bildet, das diese teilweise oder ganz verschließt. Dadurch kommt es zu Durchblutungsstörungen, sodass weniger oder schlimmstenfalls gar kein Sauerstoff in die zu versorgenden Gewebe und Organe gelangt.
Versorgungslücke mit Folgen Bei einem kompletten Arterienverschluss stirbt das Gewebe ab, das von diesem Blutgefäß normalerweise mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird. 6
Passiert dies im Herzen, droht ein Herzinfarkt (siehe Seite 10 – 13). Bildet sich das Gerinnsel im Gehirn, besteht Schlaganfallgefahr (siehe Seite 14 – 17). Oftmals treten diese schweren Durchblutungsstörungen auch in den Gliedmaßen auf – weitaus häufiger in den Beinen als in den Armen. Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) lautet der Fachbegriff. Auch hier hat ein Sauerstoffmangel weitreichende Folgen (siehe Seite 18 – 21). Arteriosklerose: Warum Arterien dicht machen In jungen Jahren sind unsere Arterien sehr elastisch und anpassungsfähig. Je nachdem, wie viel Sauerstoff die jeweiligen Versorgungsgebiete benötigen, stellen sie sich entsprechend weit oder eng. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Fähigkeit allerdings mehr und mehr ab. Dieser natürliche Abnutzungsprozess entsteht, weil sich Kalk, Fett (vor allem Cholesterin) und Blutzellen an den Innenwänden der Arterien ablagern. Bis zu einem gewissen Grad ist das absolut normal und auch kein Grund zur Sorge. Gefährlich wird es allerdings, wenn sich diese Ablagerungen besonders stark entwickeln und das Blutgefäß mehr und mehr verengen (Plaques) – im ungünstigsten Fall bis zum kompletten Gefäßverschluss. Parallel bergen weiche, instabile Plaques noch ein weiteres Risiko: Sie können aufbrechen. Wenn dies geschieht, herrscht Alarmstufe Rot! Denn nun sammeln sich an der Bruchstelle bestimmte Blutbestandteile (Blutplättchen = Thrombozyten) an, die die Miniverletzung kitten wollen. Daher verkleben die Blutplättchen miteinander zu einem Pfropf (Thrombus). Diese als Atherothrombose (Arteriosklerose + Thrombusbildung) bezeichnete Situation wiederum bedeutet akute, doppelte Gefahr. Zum einen engt der Pfropf das bereits im Durchmesser reduzierte Blutgefäß noch weiter ein und kann es unter Umständen sogar verschließen. Zum anderen kann der Thrombus sich auch lösen, mit dem Blutfluss in eine kleinere Arterie gelangen, dort dann einen Verschluss hervorrufen und zu einem Versorgungsengpass führen.
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Arteriosklerose: heimlich, still und leise Wissenschaftler haben inzwischen diverse Risikofaktoren entdeckt, die den natürlichen Alterungsprozess der Arterien derart beschleunigen, dass davon eine Gesundheitsgefahr ausgeht. Ob jemand zu den Risikokandidaten gehört, hängt eng mit den Lebensgewohnheiten zusammen. Denn die Mehrzahl der Gesundheitsgefahren für Herz und Kreislauf sind hausgemacht (siehe Kasten)! Der wichtigste Arterienschutz lautet daher: runter mit den Risiken! Dazu gehören eine optimale Behandlung mit Medikamenten und ein „gefäßfreundlicher“ Lebensstil. Mehr dazu ab Seite 22. Eine Arterienverkalkung verläuft meist schleichend. Häufig merken die Betroffenen sehr lange nicht, dass verengte Arterien die Durchblutungssituation Was den Arterien schadet Es gibt zwei Gruppen von Risikofaktoren für Arteriosklerose: t Selbst verursachte Risiken Bewegungsmangel, Rauchen, zu viel Alkohol, Übergewicht, fettreiche Ernährung (speziell tierische Fette) und dadurch bedingte erhöhte Blutfettwerte, Diabetes Typ 2 (Altersdiabetes), Bluthochdruck*, Stress t Nicht beeinflussbare Risiken Genetische Veranlagung, erblich bedingte Fettstoffwechselstörungen, Lebensalter, männliches Geschlecht** * Bluthochdruck kann auch organische Ursachen haben
(z. B. Schilddrüsen- und Nierenerkrankungen). ** Bis zu den Wechseljahren sind Frauen relativ geschützt,
möglicherweise durch die Hormone. Danach gleicht sich der Gefährdungsgrad dem der Männer an.
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an manchen Stellen im Körper mehr und mehr verschlechtern. Immer wieder stellen Ärzte die Diagnose „Arteriosklerose“ eher zufällig und nicht, weil ihre Patienten über Beschwerden klagen. Selbst wenn sich schon lebensgefährliche Blutplättchenverklumpungen an den Gefäßinnenwänden festgesetzt haben und bereits eine Atherothrombose besteht, bleiben manche beschwerdefrei.
Vorsorge kann Leben retten Dieser stumme Verlauf kann jedoch das Leben kosten, denn Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall treten dann oft ohne Vorwarnung ein. Umso wichtiger sind regelmäßige Gesundheitskontrollen (Check-up 35) beim Hausarzt. Diese von der Praxisgebühr befreiten Untersuchungen richten sich an alle über 35-Jährigen und helfen, mögliche Gefäß- und Herz-Kreislauf-Risiken frühzeitig aufzuspüren. Im Zweijahresrhythmus kontrolliert der Arzt unter anderem Gewicht und Blutdruck, die Blutfettwerte und den Blutzuckergehalt. 9
Versorgungsengpass: koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt Wenn Gefäßverkalkungen und Atherothrombose die Herzkranzgefäße (Koronararterien) in Mitleidenschaft ziehen, droht eine koronare Herzkrankheit (KHK). Die verkalkten, verfetteten und verdickten Blutgefäße können den Herzmuskel dann nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen (Ischämie). In den Industrieländern steht die KHK als Todesursache an der Spitze, gefolgt von Krebserkrankungen. Im Laufe ihres Lebens erkranken rund 30 Prozent aller Männer und 15 Prozent aller Frauen daran.
Warnsignal Angina pectoris Brennende, anfallartige Schmerzen hinter dem Brustbein, Druck- und Engegefühl im Brustkorb mit ausstrahlenden Beschwerden in den linken Arm, aber gelegentlich auch Richtung Kiefer, Hals, Schulter oder Oberbauch und dazu oft heftige 10
Angst – so reagiert der Körper typischerweise, wenn das Herz zu wenig Sauerstoff bekommt. Fachleute bezeichnen das Beschwerdebild als Angina pectoris (Brustenge). Eine stabile Angina pectoris verursacht bei körperlicher und manchmal auch bei seelischer Belastung Symptome. Eine instabile Angina pectoris (akutes Koronarsyndrom) tritt auch in Ruhesituationen auf und birgt eine besonders große Gefahr für Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod.
Durch die Hintertür Derart klare Krankheitsbilder sind aber eher die Ausnahme, häufiger schleicht sich eine KHK über Jahre hinweg ins Leben der Betroffenen. Daher bemerken sie die sich verschlechternde Gesundheitslage kaum oder nur bei größeren Anstrengungen, nach einem üppigen Essen oder bei starker Kälte. Diagnose und Behandlung der koronaren Herzkrankheit (KHK) t Diagnose Beschwerdebild, familiäre Vorerkrankungen, Risikofaktoren, Laborwerte, körperliche Untersuchung, Ruhe- und BelastungsEKG, ggf. Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiografie), Stressechografie, Herzmuskelszintigrafie, Magnetresonanztomografie (MRT) t Behandlung mit Medikamenten Nitrospray und Betablocker (akute bzw. langfristig zur Gefäßerweiterung), Medikamente gegen die Verklumpung der Blutplättchen (z. B. Clopidogrel, ASS), Arzneimittel gegen bestehende Risikofaktoren (z. B. Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes) t Rettende Eingriffe Erweiterung der verengten Herzkranzgefäße im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung (Ballondilatation) – ggf. kombiniert mit einer Gefäßschiene (Stent) oder einer Bypass-Operation
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Wenn das Herz nach Luft schnappt: Herzinfarkt Hollywoodlegende Clark Gable, Fußballgott Diego Maradona und die beliebte Berliner Schauspielerin und Kabarettistin Brigitte Mira vereint(e) eine traurige Gemeinsamkeit: ein Herzinfarkt. Dieses Schicksal droht all jenen, die an einer Atherothrombose leiden und nicht rechtzeitig etwas dagegen tun. Denn wenn die brüchig-harten Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen einreißen und sich dort ein Blutpfropf bildet, bekommt das hinter der verstopften Arterie liegende Herzmuskelgewebe zu wenig Sauerstoff (siehe Kasten Seite 7). Dadurch wird ein Teil des Herzmuskels funktionsunfähig und stirbt schließlich ab – Diagnose Herzinfarkt! Den erkennen Ärzte im EKG (Elektrokardiogramm) und mit speziellen Blutuntersuchungen. 12
Jede Minute zählt! Je länger die schlechte Sauerstoffversorgung anhält, umso mehr Gewebe geht zugrunde. Nur schnelle ärztliche Hilfe (Notarzt: 112) bietet die Chance, den Schaden einzugrenzen und Leben zu retten – es geht um jede Minute! Bis der Arzt eintrifft: Ruhe bewahren, hinsetzen, Beine hochlagern, enge Kleidung lockern. Über die Hälfte der rund 275.000 Herzinfarkte, die in Deutschland jährlich auftreten, verlaufen tödlich – nicht zuletzt auch deswegen, weil nicht schnell genug lebensrettende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Deshalb lieber einmal mehr den Notarzt rufen, auch wenn sich hinterher herausstellt, dass alles nicht so schlimm ist! Geschlechtsabhängig: eine Krankheit – verschiedene Anzeichen Die Symptome eines Herzinfarkts ähneln häufig einem Anginapectoris-Anfall, kommen aber oft aus heiterem Himmel, sind stärker und halten länger an. Rund 15 – 20 Prozent aller Herzinfarktpatienten verspüren keine Schmerzen (= stumme Infarkte)! Früher galt ein Herzinfarkt als typische Männerkrankheit, doch inzwischen haben die Frauen aufgeholt. Allgemeine typische Herzinfarktbeschwerden t Dumpfe, brennende oder stechende Schmerzen in der linken Brusthälfte, die in Kiefer, Hals, Arme, Schulterblätter, Rücken und Oberbauch ausstrahlen können (aber nicht müssen!) t Engegefühl im Brustkorb, Beklemmung, heftige Angst, Schwäche, Atemnot, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Blässe, kalter Schweiß, Bewusstlosigkeit t Keine Besserung durch Nitrospray oder Ruhe Typische Herzinfarktbeschwerden bei Frauen Bei Frauen treten diese klassischen Alarmzeichen seltener auf als bei Männern, was die Diagnose erschwert. Dafür kommt es bei ihnen häufiger zu unspezifischen Zeichen wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit und Oberbauchbeschwerden.
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Notsituation im Gehirn: Schlaganfall Es trifft nicht nur Berühmtheiten wie den Komponisten Georg Friedrich Händel oder den ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon: Einen Schlaganfall erleiden in Deutschland Jahr für Jahr über 200.000 Menschen – besonders häufig jenseits des siebzigsten Lebensjahrs. Mehr als ein Drittel der Patienten stirbt daran. Die meisten derjenigen, die die Erkrankung überleben, kommen ohne fremde Hilfe im Alltag nur schwer oder gar nicht mehr zurecht und werden zum Pflegefall.
Durchblutungsstörung in der Denkzentrale Ähnlich wie beim Herzinfarkt lösen auch beim Schlaganfall plötzliche Durchblutungsstörungen die 14
Erkrankung aus. Dieser Sauerstoffmangel ruft in den betroffenen Hirnregionen Ausfallerscheinungen hervor (z. B. Lähmungen, Sprachprobleme, Sehstörungen). Denn ohne ihr wichtigstes Lebenselixier Sauerstoff können die Nervenzellen nicht mehr richtig funktionieren. In rund 85 Prozent der Fälle treten Schlaganfälle auf, weil sich ein Blutgefäß im Gehirn verschließt (ischämischer Schlaganfall) – meist als Folge einer Atherothrombose. Der verstopfende Blutpfropf bildet sich nicht unbedingt in einer Hirnarterie, sondern stammt häufig aus erkrankten Halsschlagadern, aus der Hauptschlagader oder aus dem Herzen und wandert von dort mit dem Blutstrom Richtung Kopf. Auch das sogenannte Vorhofflimmern, eine weitverbreitete Herzrhythmusstörung bei älteren Menschen, fördert die Pfropfbildung und geht mit einem hohen Schlaganfallrisiko einher. Weit seltener lösen Hirnblutungen einen Schlaganfall aus (hämorrhagischer Schlaganfall). Notfall: typische Beschwerden beim Schlaganfall Ein möglicher Schlaganfall gehört sofort in ärztliche Behandlung (Notarzt: 112)! Je nachdem welche Hirnregion betroffen ist, können unterschiedliche Symptome auftreten. Dazu zählen: t Lähmungen und/oder Empfindungsstörungen (z. B. Taubheitsgefühl, Kribbeln einer Körperhälfte t Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Seh- und Sprachstörungen t Verständnisschwierigkeiten, Bewusstseinsstörungen (z. B. Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit) t Kontrollverlust von Darm und Blase
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Schnell reagieren, Spätfolgen verringern Je kürzer die Durchblutungsstörung anhält und je kleiner das unterversorgte Gebiet im Gehirn ist, desto besser stehen die Chancen, dass sich diese Ausfälle wieder zurückbilden. Von länger anhaltenden Versorgungsproblemen können sich die Nervenzellen allerdings nicht mehr erholen. Nur innerhalb der ersten Stunden nach einem Schlaganfall haben spezialisierte Mediziner gute Möglichkeiten, Spätfolgen einzudämmen. In Deutschland gibt es bundesweit spezielle Schlaganfallstationen (Stroke Units). Dort kümmern sich besonders geschulte Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeuten um die Schlaganfallopfer. Schon im Krankenhaus startet ein Rehabilitationsprogramm, das sich direkt im Anschluss noch für mehrere Wochen in einer Rehabilitationsklinik fortsetzt.
Warnende Vorboten Aus dem Nichts kommt „der Schlag“ nicht immer. Wenn die Blutgefäße im Gehirn durch eine Atherothrombose schon Schaden erlitten haben, sendet der Körper in vielen Fällen vor einem Schlaganfall Alarmsignale. Typische Warnzeichen: leichte und kurzzeitige Seh- oder Sprachstörungen, plötzliche Schwäche, kurz andauernde Lähmungen, Schwindel oder Bewusstseinsstörungen. Bilden sich diese Beschwerden innerhalb weniger Stunden zurück, handelt es sich um eine sogenannte 16
transitorische ischämische Attacke (kurz: TIA). So ein „Schlägelchen“ muss als möglicher Vorbote eines Schlaganfalls sehr ernst genommen werden. Eine TIA erfordert daher einen schnellen Arztbesuch, am besten noch am selben Tag!
Gesundes Leben schützt So banal es klingt: Eine gesunde Lebensführung ist der beste Schlaganfallschutz! Bluthochdruck und Rauchen stehen ganz oben auf der Liste der Risikofaktoren. In Kombination mit der „Pille“ wird der blaue Dunst besonders gefährlich – immer wieder treten daher schon bei jungen Frauen Schlaganfälle auf. Wer auf den Griff zur Zigarette verzichtet, halbiert sein Schlaganfallrisiko! Aber auch Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Diabetes und starker Alkoholkonsum erhöhen die Gefahr beträchtlich. Diagnose und Behandlung des Schlaganfalls t Diagnose Begutachtung des Gesamtzustandes, EKG (Herzrhythmusstörungen als Auslöser?), Blutuntersuchungen, Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT), Ultraschall der Halsschlagadern (Duplexsonografie), um die Ursache des Schlaganfalls abzuklären (Hirninfarkt oder Hirnblutung) t Behandlung mit Medikamenten Stabilisierung von Herz, Kreislauf und Atmung, ggf. Einstellung von Blutdruck und Blutzucker, bei Bedarf Sauerstoff, ggf. ASS, Thromboseprophylaxe (Heparin) t Rettende Eingriffe Hirninfarkt (Blutpfropf): medikamentöse Auflösung des Gerinnsels (Lysebehandlung) per Infusion oder Katheter Hirnblutung (geplatztes Blutgefäß): operativer Eingriff, um das Blut zu entfernen (eignet sich nur in bestimmten Fällen)
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Jeder Schritt quält: periphere arterielle Verschlusskrankheit Im Volksmund heißt sie „Raucherbein“ oder „Schaufensterkrankheit“, Fachleute sprechen von einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK). Gemeint ist das Gleiche: eine zunehmende Atherothrombose in den Gliedmaßen. Diese Durchblutungsstörung zeigt sich meist an den Beinen, wesentlich seltener an den Armen. Sie tritt besonders häufig bei über 50-Jährigen auf, vor allem bei Rauchern und Diabetikern. Prominentes Opfer: die amerikanische Jazzlegende Ella Fitzgerald.
Durch die Hintertür Eine PAVK verläuft eher schleichend – dass sich eine Beinarterie komplett verschließt, kommt sehr 18
selten vor. Durch den langsamen Krankheitsverlauf bemerken die Betroffenen meist erst sehr spät, dass irgendetwas nicht stimmt.
Stehen statt gehen Erst wenn deutliche Durchblutungsstörungen in den Beinen bestehen, spüren PAVK-Patienten etwas davon. Sie bekommen Schmerzen nach längeren oder anstrengenden Wegstrecken in dem betroffenen Bein oder Fuß und/oder auch im entsprechenden Gesäß- und Hüftbereich. Eine kurze Gehpause bringt schnelle Besserung. Daher stammt auch der Begriff „Schaufensterkrankheit“. Denn viele Betroffene nutzen die schmerzbedingten Zwischenstopps, um die Auslagen der Geschäfte zu betrachten. Frühwarnzeichen: marmorierte, blasse, kalte Haut. Eine Krankheit – vier Schweregrade Mediziner unterteilen die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) in vier Stadien: t Stadium I Keine Beschwerden, eine Mangeldurchblutung zeigt sich nur im Rahmen von Untersuchungen t Stadium II Muskelschmerzen beim Gehen Stadium IIa: schmerzfreie Gehstrecke über 200 Meter Stadium IIb: schmerzfreie Gehstrecke unter 200 Meter t Stadium III Muskelschmerzen in Ruhe t Stadium IV Gewebeschädigung durch Mangeldurchblutung, Geschwürbildung, schwarz verfärbte Haut oder Zehen
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Wunden heilen schlechter Wer an einer PAVK leidet, bekommt zunehmend Probleme mit der Wundheilung an Unterschenkeln und Füßen. Eine regelmäßige professionelle Fußpflege ist daher ein Muss, besonders für Diabetiker.
Gefahr auf den zweiten Blick Eine gestörte Durchblutung der Gliedmaßen ist erst einmal nicht lebensbedrohlich. So zumindest denken viele Betroffene. Sie irren sich jedoch gewaltig! Denn selbst wenn sich die Durchblutungsstörungen nicht an lebenswichtigen Organen wie Herz oder Hirn äußern, können auch dort schon gesundheitsgefährdende Zustände herrschen. Die krankheitsbedingte Schonhaltung führt nämlich dazu, dass sich PAVK-Patienten so wenig belasten, dass die Herz- und Hirnarterien trotz Vorschädigung keine Alarmsignale senden. Spätestens wenn die Betroffenen Probleme beim Gehen bekommen, steigt auch die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall. Die PAVK geht mit einer rund zehn Jahre kürzeren Lebenserwartung einher!
Finger weg vom blauen Dunst! Rauchen gilt als größter Risikofaktor für eine PAVK – daher stammt auch der Begriff „Raucherbein“. Wer seinen Beinen etwas Gutes tun möchte, fängt am besten gar nicht erst mit dem Rauchen an oder gewöhnt es sich schnell wieder ab (siehe Seite 31). 20
Schritt für Schritt dem Risiko davonlaufen Fast genauso wichtig ist regelmäßige Bewegung. Ein spezielles Gehtraining für PAVK-Patienten (Stadium II) dient dazu, dass sich im erkrankten Bein um die verengte Arterie ein Umgehungskreislauf bildet und sich die Blutversorgung dadurch verbessert. Wer konsequent täglich rund eine Stunde trainiert, kann dadurch seine schmerzfreie Gehstrecke deutlich verlängern. Unerlässlich: sorgfältige Hautpflege an Beinen und Füßen (Pediküre). Diagnose und Behandlung der PAVK t Diagnose Untersuchung der Beine, Tasten der Pulse (Leiste, Knie, Fuß), Abhorchen der Beingefäße, Lagerungstests, Blutdruckmessungen an Arm und Bein (Knöchel-Arm-Index), Gehtest, Farbduplex-Sonografie, Kontrastmitteluntersuchungen (Angiografie) t Behandlung mit Medikamenten Plättchenhemmer (z. B. Clopidogrel oder ASS), ggf. durchblutungsfördernde Medikamente, Entfernen oder Auflösen eines Blutgerinnsels, Therapie bestehender Risikofaktoren (z. B. Fettstoffwechselstörungen, Diabetes) t Nicht medikamentöse Behandlung Rauchverzicht, Gehtraining t Rettende Eingriffe Ab Stadium IIb: Kathetereingriff (Aufdehnen des Gefäßverschlusses, Absaugen des Thrombus), Gefäßchirurgie (Bypass), in schlimmen Fällen Amputation Ein akuter kompletter Verschluss einer Bein- oder Armarterie ist ein medizinischer Notfall und erfordert unverzüglich eine stationäre Behandlung, um die Gliedmaße zu retten! Anzeichen: plötzliche Blässe von Fuß oder Hand mit erheblichem Schmerz und kalter Haut.
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Ein Muss für Gefäßkranke: medikamentöse Behandlung Einen Herzinfarkt oder Schlaganfall möchte niemand erleiden – und schon gar nicht zum zweiten Mal. Deshalb erfordert jede Atherothrombose eine langfristige, für viele Patienten lebenslange medikamentöse Behandlung. Sie soll einer erneuten Thrombenbildung entgegenwirken und dafür sorgen, dass die Gefäßverengung nicht fortschreitet.
Mit „Antikleber“ gegensteuern Thrombozyten-Aggregationshemmer, auch Plättchenhemmer genannt, verhindern das Zusammenklumpen (Aggregation) der Blutplättchen (Thrombozyten) zu einem Pfropfen. Seit gut 100 Jahren hilft Acetylsalicylsäure (ASS) gegen Schmerzen und Fieber. Bei regelmäßiger Einnahme hemmt der Wirkstoff aber auch einen Bestandteil der Blutplättchen, der bei der 22
Thrombozytenaggregation eine wichtige Rolle spielt. Daher setzen Ärzte diese Substanz geringer dosiert gern zur Vorbeugung einer Atherothrombose ein.
Doppelt hält manchmal besser Allerdings eignet sich ASS nicht für alle Patienten: Manche klagen über Magenbeschwerden, andere über Atemprobleme bis hin zu Asthma. Besser verträglich sind neuere Substanzen, die sogenannten Thienopyridine (z. B. der Wirkstoff Clopidogrel). Sie machen das Blut ebenfalls dünnflüssiger und verbessern so dessen Fließeigenschaften. Häufig werden ASS und Thienopyridine miteinander kombiniert. In Einzelfällen kommen außerdem sogenannte Antikoagulanzien zum Einsatz, z. B. Wirkstoffe wie Phenprocoumon (Marcumar) und Heparin). Sie bremsen zusätzlich die Kettenreaktion der Blutgerinnung. Die Kehrseite der Medaille: Blutungsneigung Thrombozyten-Aggregationshemmer erhöhen die Blutungsneigung: Es blutet länger aus kleinen Verletzungen und die Patienten bekommen schneller blaue Flecken. Doch diese Wirkstoffe können die Verklumpung der Blutplättchen nur verhindern, indem sie das Blut verflüssigen und somit seine Gerinnungsfähigkeit herabsetzen. Schließlich überwiegt die Schutzwirkung dieser Medikamente bei Weitem diese Nebenwirkung. Eine dauerhafte Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten erfordert eine regelmäßige Überwachung durch einen Arzt. Gehen Sie bei ungewöhnlichen Blutungen (z. B. an der Haut) unverzüglich zum Arzt. Ebenso sollten Ärzte und Zahnärzte vor einem Eingriff unbedingt über die Medikamenteneinnahme informiert sein.
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Runter mit dem Druck Bei Gefäßkranken behält der Arzt nicht nur die Gefahr einer Thrombenbildung im Auge, sondern auch den Blutdruck. Denn Bluthochdruck geht aufs Herz und hat sich als schwerwiegender Risikofaktor für den Schlaganfall erwiesen. Der ideale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Schießt der Blutdruck über den Normalbereich hinaus (ab 140/90 mmHg), ist eine Therapie mit blutdrucksenkenden Medikamenten notwendig. Die wichtigsten Herz-Kreislauf-Medikamente im Überblick t Betablocker (z. B. die Wirkstoffe Atenolol, Metoprolol) verdrängen die Stressbotenstoffe Adrenalin und Noradrenalin von ihren Bindungsstellen im Nervensystem. Der Puls wird langsamer, der Blutdruck sinkt und das Herz verbraucht weniger Sauerstoff. t ACE-Hemmer (z. B. die Wirkstoffe Enalapril, Ramipril) blockieren die Bildung des blutdrucksteigernden Hormons Angiotensin II. Die Blutgefäße erweitern sich und der Blutdruck fällt ab. t Angiotensin-II-Rezeptorblocker (auch Sartane genannt, z. B. der Wirkstoff Eprosartan) heben die blutdrucksteigernde Wirkung von Angiotensin II auf, indem sie die Bindungsstellen des Hormons an den Blutgefäßen und in der Niere besetzen. Sartane erweitern die Blutgefäße, führen zu einer vermehrten Flüssigkeitsausscheidung aus der Niere und entlasten somit auch das Herz. t Diuretika (z. B. der Wirkstoff Furosemid) sind harntreibende Medikamente: Sie steigern die Salz- und Wasserausscheidung über die Nieren. Das schont das Herz und senkt den Blutdruck. t Calciumantagonisten (z. B. die Wirkstoffe Amlodipin, Nitrendipin) erweitern die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt ab. Einige Substanzen lassen zusätzlich das Herz langsamer schlagen.
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Kampf den fetten Gefäßkillern Vermehrt auftretende Blutfette – allen voran das „schlechte“ LDL-Cholesterin – begünstigen die Arterienverkalkung. Daher bekommen Patienten mit erhöhten LDL-Cholesterinwerten meist sogenannte Statine (z. B. die Wirkstoffe Pravastatin, Simvastatin) verordnet. Sie hemmen den Aufbau des Cholesterins in der Leber, die wiederum dem Blut das Cholesterin entzieht. Dadurch vermindern sich Cholesterinablagerungen an den Arterienwänden. Statine wirken außerdem den Entzündungs- und Thromboseprozessen in den Arterien entgegen. Der Arzt sollte bei einer Statintherapie die Leber- und Muskelwerte kontrollieren, da sie ansteigen können. Sinkt das LDL-Cholesterin auf normale Werte, ist das Herzinfarktrisiko um etwa ein Drittel geringer. Das „gute“ HDL-Cholesterin hingegen darf gern höher sein, da es die Gefäße schützt. 25
Kein Zuckerschlecken Ein extrem hohes Atherothromboserisiko tragen Patienten mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Bei ihnen entwickelt sich häufig eine ausgeprägte Arterienverkalkung. Doch damit nicht genug: Die Kalkablagerungen in den Gefäßen von Diabetikern sind besonders brüchig und laden Blutgerinnsel geradezu ein, sich an solchen Stellen niederzulassen. Zum Diabetes gesellt sich oft Bluthochdruck: Etwa jeder 10. Mann und jede 12. Frau in Deutschland leidet an beiden Erkrankungen. Diese Kombination steigert das KHK-, Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko ungemein. Daher benötigen Diabetiker unbedingt eine strenge Blutzuckerkontrolle und eine ausreichende medikamentöse Behandlung, die der Arzt durchführt. Bluthochdruck – die stille Gefahr Viele Menschen glauben, dass sich ein hoher Blutdruck bemerkbar macht, z. B. durch ein rotes Gesicht. Ein gefährlicher Irrtum! Denn das Tückische an Bluthochdruck ist: Anfangs merkt man davon nichts. Erste Alarmzeichen können zwar Schwindel, Ohrensausen, Unruhe, häufiges Schwitzen, Herzklopfen und Kopfschmerzen sein. In der Regel treten diese Beschwerden jedoch erst bei sehr hohen Werten auf – der Blutdruck ist aber sehr viel früher bereits behandlungsbedürftig! Im Rahmen des „Check-up 35“ kontrolliert der Arzt alle zwei Jahre unter anderem den Blutdruck sowie die Blutwerte. Aber dazwischen kann viel passieren: Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt ab und zu den Blutdruck in der Apotheke messen.
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Vorbeugen ist die beste Therapie: das Aus für Laster Optimal helfen können die Medikamente gegen Atherothrombose nur dann, wenn der Patient sich von manchen lieb gewonnenen Lebensgewohnheiten verabschiedet. Denn Rauchen, Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung und Stress erhöhen das Risiko, eine Atherothrombose zu entwickeln, und wirken den Arzneimitteln entgegen.
Schlemmen wie im Urlaub Eine bewusste und gesunde Ernährung beeinflusst gleich mehrere Herz-Kreislauf-Risikofaktoren positiv: erhöhte Blutfette (Cholesterin, Triglyceride), Blutzucker, Blutdruck und Übergewicht. Um im grünen Bereich zu liegen, muss man aber keinesfalls Vegetarier werden. Vielmehr kommt es auf das richtige Verhältnis der Nahrungsbestandteile (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette) und die richtige Auswahl der Nahrungsfette (pflanzliche statt tierische Fette) an. Nahezu ideal 27
sind die traditionellen Küchen Asiens und des Mittelmeerraums mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Seefisch sowie Olivenöl als Hauptfettquelle. Bei Übergewicht sollten ein paar Pfunde purzeln – das steigert auch das Wohlbefinden. Aber bitte ohne Crash-Diät! Ein Gewichtsverlust von 0,5 bis maximal 1 Kilogramm pro Woche reicht völlig. Wie Sie dieses Ziel am besten erreichen, erfahren Sie z. B. bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de) oder bei einem Ernährungsberater. Adressen erhalten Sie beim Verband der Oecotrophologen (www.vdoe.de) oder bei Ihrer Krankenkasse. Tipps für eine vollwertige und gesunde Ernährung t Abwechslungsreiche Kost in geeigneten Kombinationen und Mengen nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel t Reichlich Getreideprodukte (Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus Vollkorn) und Kartoffeln t 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz gegart oder auch eine Portion als Saft t Täglich (fettarme) Milch und Milchprodukte; Eier in Maßen t Mindestens 2-mal in der Woche Fisch (möglichst Seefisch); 300 – 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche genügen. Möglichst helles Fleisch wählen und wenig Wurst essen t Wenig Fett; pflanzliche Öle und Fette verwenden (z. B. Oliven- und Rapsöl); 60 – 80 g Fett sind reichlich t Zucker und Salz sparen; mit Kräutern/Gewürzen abschmecken t Reichlich trinken: während einer Gewichtsreduktion mindestens 1,5 Liter jeden Tag; alkoholische Getränke nur gelegentlich und in kleinen Mengen (entsprechend 1/8 l Wein für Frauen und 1/4 l Wein für Männer) t Schonende Zubereitung: am besten dünsten oder grillen t Mit Zeit und Genuss zu essen, fördert das Sättigungsempfinden, das erst nach 20 Minuten eintritt! t Möglichst wenig zwischendurch naschen
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Runter vom Sofa, rauf aufs Rad Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und normalisiert die Funktion der Blutplättchen. Außerdem sinkt die Belastung der Gefäße durch zu hohe Blutfett- und Blutzuckerwerte sowie Bluthochdruck. Aber Vorsicht: Der Arzt sollte vorher unbedingt Ihre Belastbarkeit überprüfen. Er wird Ihnen dann eine geeignete Sportart und das richtige Maß empfehlen. Am besten ist Ausdauersport wie Walking, Schwimmen, Fahrradfahren, Laufen oder Fitnesstraining.
Keine Ausreden – Sport ist kein Mord Viele Arzt- und Physiotherapiepraxen sowie Sportvereine bieten Bewegungskurse für bestimmte Erkankungen an (z. B. Herzsportgruppen, Gehtraining für PAVK-Patienten). 29
Selbst in den Alltag lässt sich mehr Schwung bringen: Treppen steigen statt Aufzug fahren, das Auto stehen lassen und zu Fuß einkaufen gehen, ein Spaziergang in der Mittagspause oder Garten- und Hausarbeit (Fenster putzen, Staub saugen, den Rasen mähen). Mindestens 30 Minuten moderate Bewegung pro Tag sollte eigentlich jeder schaffen.
Druck ablassen Ärger, Stress und Partnerschaftsstreit belasten nicht nur das Gemüt, sondern auch Herz und Kreislauf. Der Blutdruck steigt, die Blutfette und der Blutzucker geraten aus dem Gleichgewicht – das schädigt die Gefäße. Ausreichend Ruhe und Entspannung sorgen für Ausgleich. So senkt Mittagsschlaf nachweislich das Risiko einer koronaren Herzkrankheit. Auch einen Wellness-Nachmittag sollte man sich mal gönnen. 30
Endlich Nichtraucher Weg mit den Glimmstängeln – für passionierte Raucher ist das eine große Herausforderung, die sich anzunehmen lohnt. Ab dem Rauchstopp sinkt das Risiko für Gefäßerkrankungen drastisch. Nikotin stellt die Blutgefäße eng und erhöht den Blutdruck. Zudem verschlechtern die Tabakinhaltsstoffe den Cholesterinstoffwechsel. „Raucherblut“ enthält auch vermehrt Blutplättchen und den Gerinnungsstoff Fibrinogen. Ein besonders hohes Arterioskleroserisiko haben Raucherinnen, die mit der Antibabypille verhüten.
Bessere Aussichten Am ehesten gelingt der Absprung mit professioneller Begleitung, beispielsweise in einem Nichtraucherseminar (Kursangebote z. B. im Internet unter www.rauchfrei.de oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Tel. 01805 - 31 31 31, www.rauchfrei-info.de). Auch Nikotinpflaster, -sprays oder -kaugummis können die Entwöhnung erleichtern. Tipps zur Tabakentwöhnung t Einen Termin setzen t Alle Rauchutensilien aus der täglichen Umgebung verbannen t Um typische „Raucherorte“ einen großen Bogen machen t Freunde, Verwandte und Kollegen einweihen – sie können eine wichtige Unterstützung sein t Viel trinken, zwischendurch Obst und Gemüse essen t Belohnung muss sein: Erfüllen Sie sich ein paar Extrawünsche
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Selbsthilfegruppen: sich gegenseitig stärken Ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall verändert das Leben – schlagartig. Damit zu leben, fällt vielen Patienten verständlicherweise nicht leicht. Ein Austausch mit Leidensgefährten, zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe, kann dabei helfen, Probleme durch die neuen Lebensumstände zu bewältigen. Auf viele Fragen finden Sie dort eine Antwort.
Auf zu neuen Ufern In der Gruppe lassen sich auch gemeinsam Strategien zur Bewältigung des Alltags entwickeln. Zudem gewinnen die Patienten Selbstvertrauen und sie fassen Mut, sich neue Lebensbereiche zu erschließen. Für viele Betroffenen ist die Selbsthilfegruppe auch ein Ventil – jeder weiß, was solch ein Schicksalsschlag bedeutet. 32
Hilfreiche Adressen und Buchtipps Deutsche Liga zur Bekämpfung von Gefäßerkrankungen e. V. Postfach 4038, 69254 Malsch b. Heidelberg Tel.: 07253 - 2 62 28 E-Mail: info@deutsche-gefaessliga.de Internet: www.deutsche-gefaessliga.de Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Carl-Miele-Straße 210, 33311 Gütersloh Tel.: 01805 - 09 30 93 E-Mail: info@schlaganfall-hilfe.de Internet: www.schlaganfall-hilfe.de Deutsche Herzstiftung e. V. Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main Tel.: 069 - 95 51 28-0 E-Mail: info@herzstiftung.de, Internet: www.herzstiftung.de Deutsche Gesellschaft zur Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V. Friedrich-Ebert-Ring 38, 56068 Koblenz Tel.: 0261 - 30 92 31 E-Mail: info@dgpr.de, Internet: www.dgpr.de Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL® Deutsche Hypertonie Gesellschaft Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg Herz-Kreislauf-Telefon: 06221 - 58 85 55 Mo – Fr 9 – 17 Uhr E-Mail: hochdruckliga@t-online.de, Internet: www.hochdruckliga.de schlaganfall-info.de Hauptstraße 62, 23617 Stockelsdorf Tel.: 04506 - 18 84 88 E-Mail: info@schlaganfall-info.de, Internet: www.schlaganfall-info.de Buchtipps: Paolo Bavastro, Andreas Fried, Hans Chr. Kümmell: Herz-Kreislauf-Sprechstunde. Urachhaus 2003 (29,00 Euro) Alexander Hartmann: Schlaganfall vorbeugen und behandeln – Risikofaktoren, Früherkennung und Erscheinungsformen. Südwest-Verlag 2007 (6,95 Euro) Annette Bopp: Von Herzinfarkt bis Schlaganfall. Stiftung Warentest 2003 (16,90 Euro)
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CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig Ein Spezialist unter den Generikaherstellern ist das Berliner Traditionsunternehmen CT Arzneimittel. 1917 gründeten ein Apotheker und ein Kaufmann eine Arzneimittelgroßhandlung mit dem Ziel, die Bevölkerung schnell, effizient und umfassend mit Medikamenten zu versorgen. Rasch folgte die eigene Arzneimittelproduktion. Von Anfang an mit dabei: der beliebte Tussamag® Hustensaft. Seit über 20 Jahren hat sich CT Arzneimittel auf die Herstellung von Generika spezialisiert. Die Philosophie: erstklassige Qualität zu günstigen Preisen. Dass CT in puncto Qualität und Sicherheit ganz weit vorn liegt, beweist auch die freiwillige Zertifizierung nach der internationalen Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO 9001:2000 – im Sinne einer optimalen Kundenorientierung. 34
Wissen ist die beste Medizin Neben der Herstellung und dem Vertrieb qualitativ hochwertiger und gleichzeitig günstiger Medikamente hat es sich CT Arzneimittel zur Aufgabe gemacht, Patienten, Ärzte und Apotheker mit kompetenten und wertvollen Informationen rund um Krankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten zu versorgen. CT hält deshalb für Sie noch weitere Broschüren bereit, die Sie kostenlos bei uns anfordern können: CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a, 13407 Berlin Fax: 0800 - 409 00 80-94 E-Mail: ct-broschueren-service@ct-arzneimittel.de
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Soziales Engagement der CT Arzneimittel GmbH
Wer sich für traumatisierte Opfer einsetzt, steht vor besonderen Herausforderungen – ganz gleich, ob häusliche Gewalt, eine andere Gewalttat oder eine Katastrophe das Trauma ausgelöst hat. Viele Ärzte und auch Apotheker in Deutschland stoßen bei ihren Bemühungen zu helfen an ihre Grenzen. CT Arzneimittel engagiert sich daher seit 2004 für die Catania gGmbH, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Versorgung und Betreuung traumatisierter Opfer zu verbessern. Jeder Verkauf und jede Verordnung eines Präparates von CT Arzneimittel unterstützt dieses Engagement.
SAP 137748 | Stand 06/08
CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a 13407 Berlin office@ct-arzneimittel.de
Gesundheit gut und günstig