RESTLESS LEGS SYNDROM Besser leben mit „unruhigen Beinen“
Mit Erläuterungen zu Verlauf und Behandlung, mit Selbsttest und Begleittipps für den Alltag
Gesundheit gut und günstig
Impressum Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung und Vervielfältigung, vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung der CT Arzneimittel GmbH darf kein Teil der Broschüre durch Mikroverfilmung, Fotokopie oder ein anderes Verfahren reproduziert werden. © 2009 CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42a, 13407 Berlin Konzept & Text: Jutta Heinze, Joachim-Mähl-Straße 1 a, 22459 Hamburg, jutta.heinze@hamburg.de Mitarbeit: Dipl.-Biol. Daniela Schmidt, Wissenschaftsjournalistin Wissenschaftliche Beratung: Dr. Heike Beneš, Leiterin von somni bene, Institut für medizinische Forschung und Schlafmedizin Schwerin GmbH Layout: Stefan Behrendt, Löwenstraße 54, 20251 Hamburg, info@bbpm.de Schlussredaktion: TEXT+PLAN Dr. Ira Lorf, Fischers Allee 59 e, 22763 Hamburg, textundplan@t-online.de Fotos: Digital Vision/Getty Images (Seiten 1, 2), © 2009 JupiterImages Corporation (Seiten 5, 6, 19), © plainpicture/Maskot (Seite 22), Project Photos (Seiten 9, 10, 12, 14)
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Inhalt Unruhe in den Beinen: das Restless Legs Syndrom
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RLS – was steckt dahinter?
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Eine Krankheit, verschiedene Formen Weitgehend ungeklärt: die Krankheitsursachen Fragen und zuhören: die RLS-Diagnostik Patienten-Checkliste zum Restless Legs Syndrom
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Medikamentöse Behandlung
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Unterstützende Maßnahmen für ein ruhigeres Leben
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Hilfreiche Adressen und Buchtipps CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig
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Unruhe in den Beinen: das Restless Legs Syndrom Wenn der Körper normalerweise zur Ruhe kommt, beginnt für manche Menschen eine Tortur. In den Beinen reißt, zieht, zuckt und kribbelt es – gelegentlich auch in den Armen. Die Betroffenen entwickeln dann einen wahren Bewegungszwang, da körperliche Aktivität diese Unruhe mildert. Restless Legs Syndrom (RLS) oder Syndrom der ruhelosen Beine nennen Mediziner diese Krankheit, die zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen zählt. Nach heutigen Erkenntnissen trifft die Erkrankung etwa 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung. Ohne Frage: Das Restless Legs Syndrom beeinträchtigt die Lebensqualität – vor allem durch den gestörten Schlaf. Hinweise darauf, dass sich die Erkrankung auf die Lebenserwartung auswirkt, gibt es bislang glücklicherweise nicht! RLS-Risiko: Manche Menschen erkranken leichter als andere Einige Untersuchungen zum Restless Legs Syndrom weisen auf verschiedene Risikofaktoren hin, die die Erkrankungswahrscheinlichkeit erhöhen. Dazu gehören unter anderem: t Weibliches Geschlecht Frauen erkranken rund doppelt so häufig wie Männer, außerdem steigt ihr RLS-Risiko nach mehr als drei Geburten. t Höheres Lebensalter Über 50-Jährige leiden mehr als doppelt so oft an RLS wie Menschen zwischen 20 und 30 Jahren. t Vererbung RLS tritt oft familiär gehäuft auf.
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RLS – was steckt dahinter? Mit der Einstufung von RLS als neurologische Erkrankung taten sich die Forscher lange schwer – im 19. Jahrhundert vermuteten Mediziner dahinter eher eine Form der Hysterie oder eine psychische Störung. Erst 1945 lieferte der schwedische Neurologe Karl Axel Ekbom eine detaillierte Krankheitsbeschreibung und prägte den Begriff „Restless Legs“.
Zappelphilipp wider Willen Das Restless Legs Syndrom verläuft in der Regel chronisch. Die Patienten verspüren einen kaum beherrrschbaren Bewegungszwang, unangenehme Gefühlsstörungen, leiden unter unwillkürlichen Bewegungen der Beine und in schweren Fällen auch der Arme. 5
Mit Bewegung gegen den Bewegungsdrang Durch körperliche Aktivitäten (z. B. Herumlaufen) bessern sich die Beschwerden deutlich, sodass die Betroffenen versuchen, dagegen im wahrsten Sinne des Wortes anzugehen und kaum wirkliche Entspannung finden. Die unwillkürlichen Bewegungen können auch während des Schlafs weiterbestehen, ohne dass der Patient davon etwas merkt. Periodische Beinbewegungen nennen Mediziner dieses Phänomen, das oftmals zu unbemerkten kurzen Aufwachphasen führt und so den Schlaf stört.
Beine mit eigenem Gefühlsleben RLS-Patienten beschreiben die meist von der Tiefe der Waden ausgehenden Empfindungsstörungen als Ziehen, Stechen, Kribbeln oder Spannen. Diese Missempfindungen machen sich häufig beidseitig bemerkbar, manchmal aber auch nur einseitig oder 6
im Wechsel. Klassische Schmerzen treten eher selten auf – meist bei älteren Patienten oder aber, wenn keine Möglichkeit besteht, dem Wunsch nach Bewegung nachzugeben (z. B. bei Flugreisen oder langen Busfahrten).
Auf Achse, wenn andere schlafen Die Beschwerden äußern sich typischerweise immer dann, wenn Ruhe einkehrt: meist gegen Abend oder in der Nacht, bei der Mittagspause, auf dem Sofa oder beim gemütlichen Schmökern im Lieblingssessel. Am häufigsten zeigen sich RLS-Symptome zwischen 22 und 4 Uhr, morgens und vormittags hingegen weitaus seltener oder schwächer. Rund 90 Prozent der therapiebedürftigen RLS-Patienten leiden daher unter Schlafstörungen und entwickeln sich zu wahren „Nachtwanderern“. Wenn die Nacht zum Tag wird: Schlafstörungen durch RLS Untersuchungen im Schlaflabor haben gezeigt, dass für rund 20 Prozent aller chronischen Schlafstörungen ein bisher unerkanntes Restless Legs Syndrom verantwortlich ist. Umgekehrt leidet mit fortschreitender Erkrankung fast jeder RLS-Patient an Schlafproblemen, die mit steigendem Lebensalter deutlich zunehmen. Oftmals treten Missempfindungen und Unruhe in den Beinen bereits wenige Minuten nach dem Zubettgehen auf, sodass die Betroffenen gar nicht erst einschlafen können. Parallel verursachen nächtliche periodische Beinbewegungen (PLMS = Periodic Limb Movements during Sleep) bewusste oder unbewusste Aufwachphasen und mindern dadurch die Schlafqualität. Die Folge: Die Patienten leiden unter Tagesmüdigkeit bis hin zur Arbeitsunfähigkeit. Die oftmals verordneten Schlafmittel bringen bei RLS wenig Besserung und manche Substanzen können bei dauerhaftem Gebrauch zur Abhängigkeit führen.
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Folgen des Schlafdefizits Vom viel zitierten „Schlaf des Gerechten“ können RLS-Patienten nur träumen. Aufgrund des andauernden oder wiederholten Schlafmangels verlieren sie mehr und mehr an Lebensqualität. Meist fühlen sie sich tagsüber müde, antriebslos, permanent erschöpft und leiden unter Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit und Unruhe. Auch der gesunde Schlaf-Wach-Rhythmus gerät oft aus dem Lot. Als Spätfolge drohen ein allgemeiner Leistungsabfall und schlimmstenfalls eine Depression. Manche der Betroffenen benennen auch zusätzliche Beschwerden, die ebenfalls mit dem Schlafmangel oder aber mit gestörten Gehirn-Stoffwechselprozessen beim Restless Legs Syndrom (siehe Seite 12) zusammenhängen können. Dazu gehören unter anderem nächtliche Heißhungerattacken, Alkoholund Koffeinunverträglichkeit, chronische MagenDarm-Probleme oder Spannungskopfschmerzen. Die häufigsten Symptome bei RLS Bei Patienten mit idiopathischem RLS (siehe Seite 9) treten laut einer Untersuchung der deutschen RLS-Expertin Prof. Dr. Claudia Trenkwalder (Kassel) vor allem folgende Symptome auf:
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t Bewegungsdrang in Ruhesituationen
95 %
t Schlafstörungen (alle Formen)
95 %
t Empfindungsstörungen in Ruhesituationen
91 %
t RLS-Beschwerden am Tag
76 %
t Spontane Bewegungen in Ruhesituationen
50 %
Eine Krankheit, verschiedene Formen Wissenschaftler unterteilen das Restless Legs Syndrom in zwei verschiedene Varianten: die idiopathische (familiäre) Form ohne erkennbare Ursache und die symptomatische (sekundäre) Form, ausgelöst durch andere Grunderkrankungen.
Schuld der Gene Die Tendenz, an der idiopathischen RLS-Form zu erkranken, steckt im Erbgut und tritt familiär gehäuft auf. Rund die Hälfte der Kinder eines Patienten mit RLS besitzen die Veranlagung, ebenfalls daran zu erkranken. Diese Erkrankungsform beginnt meist im dritten Lebensjahrzehnt. Eine ursächliche Heilung ist bisher noch nicht möglich, da es noch nicht gelungen ist, das für die Erkrankung verantwortliche Gen ausfindig zu machen. 9
Andere Situationen als Auslöser Bei der symptomatischen RLS-Form lösen offenbar bestimmte Erkrankungen, körperliche Zustände oder manche Medikamente die typischen Beschwerden aus oder verstärken sie. Verschiedene Forschungsergebnisse zeigen hier einen klaren Zusammenhang mit anderen Grunderkrankungen: t Niereninsuffizienz (speziell bei Dialysepflicht) t Eisenmangel t Diabetes (vor allem mit Nervenschädigungen) t Überfunktion der Schilddrüse t Rheumatoide Arthritis t Schwangerschaft Auch bestimmte Medikamente können den Ausbruch von RLS begünstigen oder aber RLS verstärken. Dazu zählen vor allem bestimmte Arzneimittel, die die Psyche und das Nervensystem beeinflussen (z. B. gegen Depressionen oder andere psychische Erkrankungen) und einige Herz-Kreislauf-Präparate. 10
Die Ursache beheben In diesen symptomatischen Fällen bessern sich die RLS-Beschwerden oft deutlich, wenn man dem eigentlichen Problem zu Leibe rückt (z. B. Eisenpräparate gegen Eisenmangel oder Schilddrüsenhormone gegen die Überfunktion). Bei Schwangeren verschwinden die Symptome meist nach der Entbindung von ganz allein.
RLS bei Kindern Auch Kinder und Jugendliche können an RLS erkranken. 12 Prozent der Betroffenen sind unter 10 Jahre alt, 40 Prozent unter 20. Allerdings leiden diese jungen Patienten meist an gering ausgeprägten Beschwerden, was immer wieder auch zu Fehldiagnosen führt wie „Wachstumsschmerzen“ oder „Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung“ (ADHS). Typisch: zunehmende Beschwerden im Krankheitsverlauf Typisch für das Restless Legs Syndrom ist ein chronischer Verlauf mit schleichendem Beginn. Zuerst kommt es nur phasenweise zu leichten Symptomen. Im Verlauf der Erkrankung und mit zunehmendem Alter verkürzen sich die beschwerdefreien Intervalle dann mehr und mehr bis hin zu mehrmals wöchentlichen oder sogar täglichen Symptomen. Da die Erkrankung sich langsam entwickelt, benötigen die meisten Patienten mit familiärem RLS erst zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr eine medikamentöse Therapie. Periodische Beinbewegungen Mindestens 85 Prozent der erwachsenen RLS-Patienten leiden an mehr als fünf periodischen Beinbewegungen im Schlaf pro Stunde. Diese unwillkürlichen Beinbewegungen können aber auch bei gesunden, meist älteren Menschen auftreten – allerdings weniger häufig und nicht so regelmäßig.
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Weitgehend ungeklärt: die Krankheitsursachen Auf die Frage, was genau ein Restless Legs Syndrom auslöst, gibt es bislang noch keine umfassende Antwort. Einig sind sich die Wissenschaftler jedoch darin, dass genetische Faktoren bei der familiären Form eine wichtige Rolle spielen und dass auch bestimmte andere Erkrankungen RLS begünstigen. Welche Prozesse aber letztlich im Hintergrund ablaufen, wissen die Forscher (noch) nicht.
Reine Nervensache? Sie vermuten allerdings, dass bestimmte Botenstoffe im Gehirn (Neurotransmitter) an der Erkrankung beteiligt sind und bei der Übertragung von Nervensignalen womöglich etwas falsch läuft. Für diese Theorie spricht, dass Medikamente, die genau hier ansetzen, sehr gut helfen (siehe Seite 17 – 18). 12
Fragen und zuhören: die RLS-Diagnostik Ansprechpartner für die Diagnose eines Restless Legs Syndroms sind vor allem Fachärzte für Neurologie. Anhand der geschilderten Beschwerden können sie feststellen, ob der Patient an RLS leidet. Dabei orientieren sie sich an vier Minimalkriterien auf Basis der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN): 1. Bewegungsdrang der Beine (manchmal auch der Arme), begleitet oder verursacht durch Missempfindungen. 2. Verschlechterung oder Beginn des Bewegungsdrangs in Ruhe oder bei Inaktivität. 3. Körperliche Aktivität (z. B. Laufen, Dehnen etc.) bessert den Bewegungsdrang. 4. Bewegungsdrang und Missempfindungen verschlimmern sich abends und nachts oder treten erst dann auf. Wenn Sie sich durch diese Symptome beeinträchtigt fühlen, suchen Sie bitte einen Arzt auf!
Wie schwer ist die Erkrankung? Mithilfe eines speziellen Fragebogens (International RLS Severity Scale / IRLS) lässt sich der Schweregrad der Erkrankung ermitteln (leicht, mittel, schwer, sehr schwer). Die weitere Behandlung hängt aber vor allem vom Leidensdruck des Patienten ab. 13
In unklaren Fällen: zusätzliche Kriterien In manchen Fällen ermöglichen die vier genannten Minimalkriterien keine eindeutige RLS-Diagnose, beispielsweise bei zusätzlichen Begleiterkrankungen oder im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium. Hier helfen drei zusätzliche Diagnosekriterien weiter, um den RLS-Verdacht entweder zu bestätigen oder aber zu entkräften: 1. RLS-Fälle in der Familie Angehörige ersten Grades haben ein um das Drei- bis Fünffache erhöhtes Erkrankungsrisiko. 2. L-Dopa-Test Fast alle RLS-Patienten reagieren positiv auf das Arzneimittel L-Dopa und auf Dopaminagonisten. 3. Periodische Beinbewegungen im Schlaf (PLMS) Nächtliche periodische Beinbewegungen treten bei RLS-Patienten dreimal häufiger auf als bei Gesunden. 14
Weiterführende Untersuchungen Manchmal verbergen sich hinter den Beschwerden auch andere Erkrankungen, die sich mit RLSähnlichen Anzeichen äußern oder die vorhandenen Symptome eines Restless Legs Syndroms verstärken. Dazu gehören beispielsweise nächtliche Wadenkrämpfe, Gefäßerkrankungen oder Schädigungen der Nervenbahnen (Polyneuropathien). Hier hilft eine weiterführende Diagnostik. Dazu gehören Untersuchungen der Nervenleitgeschwindigkeit (Elektroneurografie) und der Muskelaktivität (Elektromyografie) sowie bestimmte Blutuntersuchungen (Eisenhaushalt, Schilddrüsenhormone, Nierenwerte, verschiedene B-Vitamine) und eine Untersuchung im Schlaflabor (Polysomnografie, siehe Kasten unten). Was passiert im Schlaflabor? Die Polysomnografie findet im Rahmen einer schlafmedizinischen Untersuchung statt und misst während einer Nacht im Schlaflabor verschiedene Körperfunktionen. Dazu gehören Herzschlag, Atmung und die Aktivitäten von Gehirn, Muskeln und Augen. Dafür bringt das speziell ausgebildete Personal des Schlaflabors mehrere Sensoren und Elektroden an Ihrem Körper an. Aber keine Angst: Trotz der „Verkabelung“ können Sie sich ganz normal bewegen! Und die modernen Schlaflabors bieten mittlerweile nahezu Hotelqualität statt Krankenhausatmosphäre. Danach wertet ein Schlafmediziner die Daten aus. Er kann so nächtliche Beinbewegungen, auch in Verbindung mit Aufwachphasen, nachweisen. Außerdem kann er feststellen, ob sich hinter Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit etwas anderes verbirgt als ein Restless Legs Syndrom (z. B. „gefährliches Schnarchen“).
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Patienten-Checkliste zum Restless Legs Syndrom Je mehr der Patient von seinen Beschwerden und Befindlichkeiten mitteilt, umso einfacher kann der behandelnde Arzt die Diagnose stellen. Bevor Sie einen Arzt aufsuchen, haben Sie hier die Möglichkeit, anhand einer Checkliste selbst festzustellen, ob sich hinter Ihren Beschwerden möglicherweise RLS-Symptome verbergen.
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1. Leiden Sie in Ruhe- und Entspannungssituationen (Fernsehen, Kino, Busfahrten etc.) unter unangenehmen bis qualvollen Missempfindungen wie Ziehen, Jucken, Reißen oder Kribbeln in Beinen oder Armen? ja
nein
2. Werden Sie in solchen Situationen durch einen unstillbaren Bewegungsdrang zum Aufstehen und Umhergehen gezwungen?
ja
nein
3. Sind diese Beschwerden durch aktive Bewegung, kalte Fußbäder, Massagen o. Ä. vorübergehend zu lindern oder zu beseitigen? ja
nein
4. Haben Sie keine oder kaum Beschwerden, solange Sie am Tage in Bewegung sind?
ja
nein
5. Bemerken Sie eine Zunahme der Beschwerden abends oder nachts?
ja
nein
6. Leiden Sie unter Ein- und / oder Durchschlafstörungen?
ja
nein
7. Fühlen Sie sich tagsüber häufig müde, abgespannt und erschöpft?
ja
nein
8. Verhindern die Beschwerden in den Beinen auch tagsüber die ersehnte Ruhe und Entspannung und fühlen Sie sich durch die Beschwerden in Ihren sozialen Aktivitäten eingeschränkt (z. B. Verzicht auf Kino- oder Theaterbesuche, Vermeiden von Flugreisen)? ja
nein
Patienten-Checkliste zum Restless Legs Syndrom 9. Bemerkt Ihr Partner nachts häufig unwillkürliche Zuckungen Ihrer Beine oder Füße, während Sie schlafen?
ja
nein
10. Gibt es jemanden in Ihrer Verwandtschaft, der über ähnliche Symptome klagt?
ja
nein
Sie haben festgestellt, dass Sie mehr als zwei Fragen mit Ja beantwortet haben. Dann sollten Sie, um zu einer sicheren Diagnose zu gelangen, einen Neurologen aufsuchen, der anhand Ihrer Aussage und der auf Seite 13 genannten vier Minimalkriterien sowie anhand eventuell erforderlicher Zusatzkriterien (siehe Seite 14) ein Restless Legs Syndrom diagnostizieren oder ausschließen kann. Quelle: Deutsche Restless Legs Vereinigung (RLS e. V.)
Medikamentöse Behandlung Wenn der ständige Bewegungsdrang der Beine und dauerhafte Schlafstörungen die Lebensqualität der Betroffenen merklich mindern, können Medikamente Abhilfe schaffen (symptomatische Behandlung). Je nach Schweregrad der Erkrankung erfolgt die Behandlung nur zeitweilig oder dauerhaft, aber immer auf den einzelnen Patienten zugeschnitten.
Individuelle Konzepte vom erfahrenen Arzt Medikamente der ersten Wahl sind Substanzen, die den Dopaminspiegel im Gehirn wieder ins Lot bringen. Dazu gehören L-Dopa und Dopaminagonisten, z. B. Ropinirol. Vor allem nach längerer Einnahme von L-Dopa kann die Wirkung jedoch nachlassen. Dann muss der behandelnde Arzt die 17
Therapie möglicherweise auf ein anderes Mittel oder eine Medikamentenkombination umstellen. Die Behandlung von RLS-Patienten gehört in die Hand eines Therapeuten, der mit der Anwendung dieser Medikamente vertraut ist (z. B. Facharzt für Neurologie). Besonders bei schweren, schmerzhaften Formen des RLS und wenn andere Therapien versagen, können Opioide Erleichterung bringen. Manchmal erzielt auch die Gabe eines Opioids im Wechsel mit L-Dopa oder einem Dopaminagonisten gute Erfolge. Diese Therapieform minimiert zusätzlich die bei der RLSBehandlung als gering eingeschätzte Suchtgefahr. Auch bestimmte Medikamente zur Behandlung von epileptischen Krampfanfällen, sogenannte Antikonvulsiva, können helfen. Eher in den Hintergrund geraten inzwischen Benzodiazepine, die zwar die Schlafstörungen verringern, nicht aber die Rastlosigkeit der Beine. An der Wurzel ansetzen Liegt dem RLS eine andere Erkrankung zugrunde, steht zunächst deren Therapie im Vordergrund (ursächliche Behandlung). Zudem sollte der Arzt den Eisenhaushalt des Patienten im Blick behalten und bei einer Eisenmangelanämie eine Eisenersatztherapie einleiten (in Tablettenform oder in die Vene verabreicht). Bei einem vorübergehenden RLS während der Schwangerschaft raten Experten von einer Behandlung ab. Eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung kann den Verlauf der Erkrankung durchaus positiv beeinflussen. Im Mittelpunkt steht dabei eine ausreichende Zufuhr von Eisen (z. B. in dunklem, magerem Fleisch, grünem Gemüse), Magnesium (Blattgemüse, Seefisch, Fleisch) und B-Vitaminen (Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte).
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Unterstützende Maßnahmen für ein ruhigeres Leben Bei leichten Symptomen oder zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können einige einfache Maßnahmen die Unruhe in den Beinen eindämmen. Das goldene Rezept dafür gibt es allerdings nicht. Was dem einen Erleichterung bringt, kann bei dem anderen genau das Gegenteil bewirken. So hilft zunächst vor allem eines: ausprobieren!
Sanfte Hilfe Nikotin, Alkohol und Koffein können die Beschwerden verschlimmern. Warme oder kalte Bäder und Duschen, Einreiben der Beine mit Franzbranntwein beziehungsweise Kühlsalbe, Massagen und Dehnungsübungen dagegen lassen so manche Beine besser zur Ruhe kommen. 19
Oft lassen sich die Symptome lindern, wenn sich die Betroffenen auf etwas konzentrieren, z. B. auf ein spannendes Buch, Kreuzworträtsel, auf Computerspiele oder eine Handarbeit. Auch Bewegung und leichter Sport tun den meisten RLS-Patienten gut. Aber: Bitte nicht übertreiben, denn dann nehmen die Beinbeschwerden meist zu.
Was wenig bringt Bislang fehlen wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit alternativer Therapieformen bei RLS, wie Bioresonanztherapie, Homöopathie, Magnetfeldtherapie und Akupunktur. Entspannungsmethoden wie Yoga, autogenes Training oder Meditation scheinen nicht zu helfen. Tipps für einen guten Schlaf t Schlafzimmer regelmäßig lüften, kühl und dunkel halten. t Feste Aufsteh- und Zubettgehzeiten, keinen Mittagsschlaf machen. t Ab nachmittags gegebenenfalls auf Kaffee, andere koffeinhaltige Getränke und Nikotin verzichten. t Weder mit knurrendem noch mit übermäßig gefülltem Magen zu Bett gehen. t Zwei bis drei Stunden vor dem Schlafen keine schweißtreibenden Tätigkeiten verrichten, ein kleiner Spaziergang am Abend kann jedoch sinnvoll sein. t Manchmal helfen Ohrstöpsel oder eine Schlafmaske für die Augen. t Langfristig und regelmäßig eingenommene Schlafmittel können den Schlaf stören. t Einschlafrituale können helfen, schneller Ruhe zu finden.
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Hilfreiche Adressen und Buchtipps Deutsche Restless Legs Vereinigung (RLS e. V.) Schäufeleinstraße 35, 80687 München Tel.: 089 - 5 50 28 88-0 E-Mail: info@restless-legs.org Internet: www.restless-legs.org Selbsthilfe Unruhige Beine e. V. Mühlenesch 23, 49525 Lengerich Tel.: 05481 - 8 47 57 13 E-Mail: sub.e.v@gmx.de Internet: www.rls-unruhige-beine.de RLS Dachverband Österreich Puchheimgasse 5, 3860 Heidenreichstein, Österreich Tel.: 0043 664 - 2 63 31 00 E-Mail: w.moldaschl@gmx.at Internet: www.restless-legs.at Schweizerische Restless Legs Selbsthilfegruppe (SRLS) Kleinfeldstraße 2, 4656 Starrkirch, Schweiz Tel.: 0041 62 - 2 95 35 77 E-Mail: auskunft@restless-legs.ch Internet: www.restless-legs.ch Buchtipps: Deutsche Restless Legs Vereinigung (Hrsg.): Restless Legs Syndrom. Informationsbuch und Ratgeber für behandelnde Ärzte und Betroffene 2008 (8,00 Euro inklusive Porto und Versand) Zu beziehen über: RLS e. V., Tel. 089 - 5 50 28 88-0 (Bestellung nur für Mitglieder) Heike Beneš, Peter Clarenbach: Restless Legs Syndrom – Klinik, Diagnostik, Therapie Uni-Med Verlag, 2. Auflage 2006 (44,80 Euro) Dieter Riemann: Ratgeber Schlafstörungen. Informationen für Betroffene und Angehörige Hogrefe-Verlag 2004 (9,95 Euro) Jörn P. Sieb: Restless Legs: Endlich wieder ruhige Beine Trias, 2. Auflage 2005 (14,95 Euro)
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