Diabetes - Die Erkrankung verstehen und mit ihr umgehen.

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Diabetes mellitus Die Erkrankung verstehen und mit ihr umgehen

Mit leicht verständlichen Erklärungen, wertvollen Tipps für den Alltag und wichtigen Ernährungsratschlägen

Gesundheit gut und günstig


Impressum

Inhaltsverzeichnis

Inhalt Krankheitsbeschreibung Kein Zuckerschlecken: Diabetes mellitus

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Zuckerkrank – was heißt das?

6 – 7

Krankheitsformen: alles eine Typfrage

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Ursachen der Erkrankung / Risikofaktoren Wie entsteht Diabetes und warum?

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Krankheitssymptome

Impressum Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung und Vervielfältigung, vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung der CT Arzneimittel GmbH darf kein Teil der Broschüre durch Mikroverfilmung, Fotokopie oder ein anderes Verfahren reproduziert werden. © 2010 CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42a, 13407 Berlin Konzept & Text: Jutta Heinze, Allermöher Deich 95, 21037 Hamburg, jutta.heinze@hamburg.de Mitarbeit: Dipl. oec. troph. Uta C. Wandelt, Ernährungsberaterin / DGE, und Dipl.-Biol. Daniela Schmidt, Wissenschaftsjournalistin

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Spätfolgen vermeiden

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Diagnostik Der Zuckerkrankheit rechtzeitig auf die Spur kommen

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Behandlung Diabetes konsequent behandeln

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Typ 1: nicht ohne Insulin

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Typ 2: gesund leben, Tabletten und bei Bedarf Insulin

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Ernährungstherapie: genießen trotz Diabetes

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Tipps für den Alltag Compliance-CT®: Mehr Lebensqualität durch Verantwortung und Disziplin

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Richtig gepflegt

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Reisetipps

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Layout: Stefan Behrendt, Löwenstraße 54, 20251 Hamburg, info@bbpm.de

Hilfreiche Adressen und Buchtipps

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Schlussredaktion: TEXT+PLAN Dr. Ira Lorf, Fischers Allee 59 e, 22763 Hamburg, textundplan@t-online.de

CT Arzneimittel CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig

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Fotos: Digital Vision/Getty Images (Seite 2, 16), © plainpicture/ Maskot (Seite 30), © 2010 Jupiter­Images Corporation (Seite 23), Project Photos (Seite 1, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 18, 20)

Compliance-CT® – ein Name, viel Service

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Wissenschaftliche Beratung: Professor Dr. med. Michael Stumvoll, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologe und Diabetologe, sowie Dr. med. Anke Tönjes, Fachärztin für Innere Medizin, beide Universitätsklinikum Leipzig

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Beschwerden bei Diabetes

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Krankheitsbeschreibung

Krankheitsbeschreibung

Honigsüßer Durchfluss Wörtlich übersetzt bedeutet Diabetes mellitus so viel wie „hindurchfließen, honigsüß“. Die ersten wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu stammen von dem griechischen Arzt Aretaios von Kappadokien (ca. 80 – 130 n. Chr.), der zuerst den Begriff „Diabetes“ benutzte. Er vermutete allerdings eine Magen­ erkrankung als Ursache der Beschwerden.

Kein Zuckerschlecken: Diabetes mellitus Die Zuckerkrankheit – im Fachjargon Diabetes mellitus – gehört zu den häufigsten Stoffwechsel­ erkrankungen weltweit. Moderne Medikamente und Behandlungsverfahren sorgen inzwischen dafür, dass Diabetiker ihre Erkrankung gut in den Griff ­bekommen können.

Prominente Patienten Den besten Beweis liefern zahlreiche prominente, beruflich aktive Diabetespatienten: die US-Schauspielerin und erste farbige Oscarpreisträgerin ­Halle Berry, Prominentenfriseur Udo Walz oder der ­Eishockey-Nationalspieler Michael Hackert. Auch vor der Rock-’n’-Roll-Legende Elvis Presley und der ­amerikanischen Filmschönheit Elizabeth Taylor machte die Stoffwechselerkrankung nicht halt. 4

Einen Bezug zur Bauchspeicheldrüse erkannte im Jahr 1685 erstmals der Schweizer Arzt Johann Conrad Brunner. Doch erst ungefähr 250 Jahre ­später konnten Forscher die Schlüsselrolle und den chemischen Aufbau des Hormons Insulin bei der Zuckerkrankheit klären und damit den Grundstein für die industrielle Insulinproduktion legen. Zahlen und Fakten zu Diabetes • In den westlichen Ländern ist Diabetes die häufigste ­chronische Erkrankung des Kindes- und Jugendalters. • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzte die Zahl der Diabetiker im Jahr 2000 auf rund 170 Millionen Erkrankte weltweit. Für das Jahr 2030 geht die WHO von etwa 370 ­Millionen Diabetespatienten aus. • In Deutschland leiden schätzungsweise 6 bis 7 % der ­Bevölkerung an der Zuckerkrankheit, also zirka 5 Millionen Menschen. Annähernd 200.000 dieser Diabetespatienten sind an Typ-1-Diabetes erkrankt, der weitaus größere Teil an Typ-2-Diabetes. • Zuckerkranke Patienten erkranken zwei- bis viermal häufiger an einer koronaren Herzkrankheit als Nichtdiabetiker. Quelle: Robert Koch-Institut, GBE-Heft 24 „Diabetes mellitus“, 2005

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Krankheitsbeschreibung

Krankheitsbeschreibung

Schlüsselhormon Insulin Von allein kann die Glukose allerdings nicht in die verschiedenen Körperzellen eindringen, um sie mit Energie zu versorgen. Dafür benötigt sie eine Art „Schlüsseldienst“. Diese Rolle übernimmt das Stoffwechselhormon Insulin, das von bestimmten Zellen in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und dafür sorgt, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen befördert wird.

Zuckerkrank – was heißt das? Hinter Diabetes mellitus verbirgt sich eine chronische Störung des Blutzuckerstoffwechsels, bei der die Körperzellen den Zucker aus dem Blut (Glukose = Traubenzucker) nur eingeschränkt aufnehmen können. Dadurch erhöht sich der Glukosespiegel im Blut und es kommt zu einer Überzuckerung (= ­Hyperglykämie).

Power durch Glukose Glukose, die bei der Verdauung von Kohlen­hydraten entsteht, gilt als wichtigste Energiequelle für den Körper. Bei zahlreichen Stoffwechselvorgängen spielt diese kleinste Zuckereinheit eine maßgebliche Rolle – unter anderem bei körperlicher Aktivität. Wenn zu viel Glukose im Blut kursiert, speichert der Organismus diesen Überschuss als Energiereserve beispielsweise in der Leber oder im Fettgewebe ab, um bei Bedarf später darauf zurückzugreifen. 6

Das im mittleren Oberbauch angesiedelte Organ setzt normalerweise immer dann Insulin frei, wenn der Blutzuckerspiegel ansteigt (also nach den Mahlzeiten), und senkt dadurch den Zuckergehalt im Blut. Außerdem drosselt das Hormon den Abbau der Glukosespeicher in der Leber und hält dadurch zusätzlich den Blutzuckergehalt im Lot. Diabetes: Stoffwechsel auf Abwegen Bei Menschen ohne Probleme mit dem Zuckerstoffwechsel klappt die Rückkopplung zwischen Zuckerangebot und Insulinausschüttung derart gut, dass der Blutzuckerspiegel kaum schwankt. Bei Diabetikern hingegen besteht ein Ungleichgewicht in diesem Zusammenspiel, wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt und die Zellen nicht mehr genügend Energie erhalten. Mögliche Gründe: • Die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (Beta­zellen) stellen zu wenig oder gar kein Insulin mehr her. Das ist häufig der Fall bei Typ-1-Diabetes (siehe Seite 10). • Das ausgeschüttete Insulin kann in den Zellen nicht mehr ausreichend wirken (verminderte Insulinempfindlichkeit der Zellen = Insulinresistenz). Das ist häufig der Fall bei Typ-2­Diabetes (siehe Seite 12).

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Krankheitsbeschreibung

Krankheitsbeschreibung

Typ-1-Diabetes ist nicht heilbar, mit einer guten Behandlung und entsprechenden Lebensführung können die Patienten aber ein weitgehend normales Leben führen.

Typ 2: nicht insulinpflichtiger Diabetes

Krankheitsformen: alles eine Typfrage Abgesehen von eher seltenen Sonderformen unter­ scheiden Stoffwechselexperten hauptsächlich ­zwischen zwei verschiedenen Diabetesvarianten: Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes.

Die früher als „Altersdiabetes“ bezeichnete Erkran­ kungsform tritt gehäuft bei älte­ren Patienten auf (meist älter als 50 Jahre). Rund 20 % der über 70-Jährigen sind Typ-2-­Diabetiker. In den letzten Jahren häufen sich aber auch Fälle bei Jüngeren und selbst bei Kindern. Aktuell gehen Experten in Deutschland von rund 5.000 übergewichtigen Kindern mit Typ-2-Diabetes aus! In vielen Fällen leiden bzw. litten auch deren Eltern oder Großeltern an der Erkrankung. Typ-2-Diabetiker kommen in den ­meisten Fällen mit einer Diät und Tabletten zurecht, kombiniert mit einer gesunden Lebensweise. Sonderfall Schwangerschaftsdiabetes

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Typ 1: „Jugenddiabetes“

Bei rund 4 bis 6 % aller Schwangerschaften kommt es zu einem vorübergehenden Diabetes mellitus.

Diese Diabetesform heißt im Volksmund auch ­„jugendlicher Diabetes“ (juveniler bzw. insulin­ abhängiger Diabetes mellitus). Die Erkrankung ­beginnt meist vor dem 40. Lebensjahr, häufig ­bereits im Kindes- und Jugendalter. Die Betroffe­ nen benötigen ausnahmslos eine Insulintherapie ­(Spritzen).

Mögliche Ursachen: bewe­gungsarme Lebensweise (sitzende Tätigkeiten!), fettlastige Ernährung und Übergewicht bei jungen Frauen. Üblicherweise bildet sich ein Schwangerschaftsdiabetes nach der Entbindung wieder zurück. Schwangerschaftsdiabetes zählt zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen überhaupt und erfordert eine intensive ärztliche Betreuung (Frauenarzt und Diabetologe). Therapie: Ernährungsumstellung und bei Bedarf Insulin.

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Ursachen der Erkrankung / Risikofaktoren

Ursachen der Erkrankung / Risikofaktoren

Im Fall von Typ-1-Diabetes sind die insulinprodu­ zierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse die Opfer. Sie werden mehr und mehr zerstört und ­können dadurch immer weniger ­zuckerabbauendes Insulin herstellen (= absoluter Insulinmangel). ­Folge: Die Blutzuckerwerte schnellen in die Höhe.

Wie entsteht Diabetes und warum? Nicht jeder, der gern Schokoriegel und Torte verzehrt, erkrankt zwangsläufig an Diabetes! Denn es gibt viele verschiedene Gründe, warum sich die Krankheit entwickeln kann. Einige lassen sich beeinflussen, andere wiederum nicht. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die verschiedenen Erkrankungsformen zudem sehr unterschiedliche Auslöser haben.

Mögliche Ursachen für Typ-1-Diabetes Diese Form der Zuckerkrankheit zählt zu den Auto­ immunerkrankungen. Bei diesen Erkrankungen schießt das Immunsystem über das Ziel hinaus und greift nicht nur Krankheitserreger, sondern auch körpereigenes Gewebe an. 10

Bei der Frage, warum das Immunsystem plötzlich querschießt und die Betazellen zerstört, spielt die genetische Veranlagung eine entscheidende Rolle. Als Auslöser kommt unter anderem körperlicher Stress (z. B. eine schwere Infektion oder eine Operation) infrage. Gegen diese Diabetesform kann man sich daher eigentlich nicht schützen, ihr aber mit einer gesunden Lebensweise wirkungsvoll etwas entgegensetzen. Fataler Vierer: das metabolische Syndrom Hinter dem Begriff „metabolisches Syndrom“ verbirgt sich eine Kombination mehrerer Krankheitsbilder, die zusammen­ genommen die Gesundheit massiv schädigen können: • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), meist Typ 2 • Bluthochdruck • Übergewicht • Fettstoffwechselstörungen (zu hohe Blutfettwerte) Dieses auch als „tödliches Quartett“ bezeichnete Zusammenspiel gefährdet vor allem Herz-Kreislauf und die Blutgefäße derart, dass die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall im ­Vergleich zu Gesunden rapide ansteigt. Eine gesunde Lebensweise (Ernährung / Diät, Gewichtsabnahme, körperliche Bewegung) und eine sorgfältige ärztliche Betreuung inklusive einer guten medikamentösen Einstellung können diese Gefahren jedoch deutlich reduzieren.

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Ursachen der Erkrankung / Risikofaktoren

Ursachen der Erkrankung / Risikofaktoren

sind, darauf zu reagieren. Dadurch können diese Zellen das Zuckerangebot nicht mehr ausreichend nutzen und der Blutzuckerspiegel steigt an. Um gegenzusteuern, schüttet die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin aus und verhindert dadurch eine ganze Weile nennenswerte Erhöhungen des ­Zuckerspiegels. Dieses frühe Stadium macht sich in der Regel durch keinerlei Symptome bemerkbar.

Mögliche Ursachen für Typ-2-Diabetes Traurig aber wahr: Typ-2-Diabetes ist häufig hausgemacht. Denn im Gegensatz zum Typ 1 steht bei dieser Erkrankungsvariante das Zusammenspiel von einer genetischen Veranlagung und dem Lebensstil als Auslöser im Mittelpunkt. Zahlreiche Studien belegen: Eine ungesunde Lebens­weise (z. B. schlechte Ernährung, Über­ gewicht, wenig Bewegung) beschleunigt die sogenannte Insulinresistenz. Diese von manchen auch als Diabetes-Vorstufe bezeichnete Stoffwechsel­ störung bedeutet, dass die Bauchspeicheldrüse zwar noch genügend Insulin produziert, die Muskel‑, Fett- und Leberzellen aber nicht mehr in der Lage 12

Auf Dauer kann die Bauchspeicheldrüse solch ­eine Hochleistung aber nicht beibehalten und die Insu­linproduktion der Beta­zellen erlahmt. Folge: Die Blutzuckerwerte klettern in die Höhe und das Krankheitsbild Typ-2-Diabetes manifestiert sich. Da die Bauchspeicheldrüse bei dieser Erkrankungsform durchaus noch Insulin herstellt – wenn auch eingeschränkt und oft auch zeitlich verzögert –, sprechen Experten hier von einem relativen Insulinmangel. Der Body-Mass-Index (BMI): Wiegen Sie zu viel? Rechenformel

Körpergewicht in kg (Körpergröße in m)²

Beispiel BMI

70 kg 1,70 m x 1,70 m

= 24,22 kg/m²

Leichtes Untergewicht 17,0 bis 18,49 kg/m² Normalgewicht

18,5 bis 24,99 kg/m²

Präadipositas

25,0 bis 29,99 kg/m²

Adipositas Grad I

30,0 bis 34,99 kg/m²

Adipositas Grad II

35,0 bis 39,99 kg/m²

Adipositas Grad III

≥ 40 kg/m²

≥ 25 = Übergewicht

≥ 30 = Adipositas

Quelle: WHO 2008

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Krankheitssymptome

Krankheitssymptome

Typ 2: schleichender Beginn Bei Typ-2-Diabetes entstehen lange keine Beschwerden, allgemeine Symptome kennzeichnen das Krankheitsbild vor allem in der frühen Phase:

Beschwerden bei Diabetes Die Krankheitssymptome von Typ-1- und Typ-2­Diabetes machen sich oft unterschiedlich bemerkbar, einige Symptome treten jedoch bei beiden Formen auf. Das ist hauptsächlich dann der Fall, wenn der Zuckerstoffwechsel komplett aus dem Ruder läuft und es zu extrem niedrigen oder hohen Blut­ zuckerspiegeln kommt (Stoffwechselentgleisung).

Typ 1: Durst als Leitsymptom Typ-1-Diabetes äußert sich recht schnell in verschiedenen Beschwerden. Dazu gehören: • Starker Durst mit häufigem Harndrang • Trockene Haut und Zunge, Abgeschlagenheit • Gewichtsverlust, gesteigerter Appetit • Sehstörungen, Druckgefühl im Kopf • Bei Kindern: Wachstumsstörungen, Bettnässen 14

• Müdigkeit, depressive Verstimmungen • Infektionsanfälligkeit (z. B. Blasenentzündungen oder Hautinfektionen) • Juckreiz der Haut ohne Hautveränderungen • Ständiges Hungergefühl, Gewichtszunahme • Zyklusstörungen und verminderte Fruchtbarkeit bei Frauen, Erektionsstörungen bei Männern • Gelegentlich: gesteigerter Durst und vermehrter Harndrang sowie Sehprobleme Glukosestoffwechsel auf Abwegen: Unter- und Überzuckerung Sehr hohe Blutzuckerwerte (Hyperglykämie) und sehr ­niedrige Werte (Hypoglykämie) können bei beiden Diabetesformen ­auftreten. Häufig trägt an diesen ernst zu nehmenden Stoff­ wechselentgleisungen eine falsche Medikamenteneinnahme (Überdosierung/Unterdosierung) die Schuld. Extrem hohe oder niedrige Werte können zum Koma führen. • Anzeichen für eine Unterzuckerung Heißhunger (speziell nach Süßem), Unruhe, Verwirrtheit, ­kalter Schweiß, Zittern, schneller Puls, Sehstörungen Sofortmaßnahmen: zuckerhaltiges Getränk (Limo, Obstsaft), 10 – 20 g reinen Traubenzucker und danach ein Stück Brot ­verabreichen – Arzt benachrichtigen • Anzeichen für eine schwere Überzuckerung Bewusstseinsstörungen, Übelkeit, azeton­artiger Geruch beim Ausatmen (erinnert an Nagellackentferner oder vergorenes Obst), Bauchschmerzen Sofortmaßnahmen: unverzüglich einen Arzt rufen

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Krankheitssymptome

Krankheitssymptome

Häufige Folgeerkrankungen bei Diabetes Herz und Kreislauf in Gefahr: Makroangiopathien Beschreibung: Schädigung der großen Blutgefäße Folgen: Arterienverkalkung (Arteriosklerose) mit erhöhter Gefahr für Schlaganfall, Herzinfarkt und schwere Durchblutungsstörungen Hinweis: Weitere Risikofaktoren wie Übergewicht oder Rauchen schädigen die großen Blutgefäße zusätzlich. Diabetiker besitzen durch oftmals geschädigte Nerven ein vermindertes Schmerzempfinden und verspüren daher häufig nicht die typischen Schmerzen bei einem (drohenden) Herzinfarkt. Lebensrettende Maßnahmen erfolgen daher im Vergleich zu Nichtdiabetikern meist später.

Spätfolgen vermeiden Ein langfristig gut eingestellter Blutzuckerspiegel gilt als erklärtes Ziel jeder Therapie bei Diabetes mellitus. Wer seine Werte regelmäßig kontrollieren lässt, die Medikamente zuverlässig einnimmt und auf einen gesunden Lebensstil achtet, minimiert das Risiko für Diabetes-Folgeerkrankungen.

Therapie ernst nehmen Speziell hohe Blutzuckerspiegel gefährden auf Dauer die Gesundheit von Diabetikern. Die daraus resultierenden Spätfolgen beeinträchtigen die Lebensqualität oftmals mehr als die Zuckerkrankheit an sich. Über einen längeren Zeitraum erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die kleinen und großen Blutgefäße sowie die Nerven, was langfristig verschiedene Organsysteme in Mitleidenschaft zieht. 16

Höchste Alarmstufe für Augen und Nieren: Mikroangiopathien Beschreibung: Schädigung der kleinen Blutgefäße (Kapillaren) Folgen: Augenschäden (diabetische Retinopathie) bis hin zur Erblindung, Nierenschäden bis hin zur Dialysepflicht Hinweis: Regelmäßige Untersuchungen der Augen und Nieren gehören für Diabetiker zum absoluten Pflichtprogramm! Pures Nervengift: diabetische Neuropathien Beschreibung: Schädigung der Nervenbahnen mit Einschränkung vieler wichtiger Körperfunktionen. Periphere Neuropathie: betrifft vor allem Füße und Beine. Autonome Neuropathie: betrifft die inneren Organe. Folgen: Empfindungsstörungen, Schmerzen bis hin zu Lähmun­ gen bei der peripheren Neuropathie. Organstörungen (z. B. ­Entleerungsstörungen und Lähmungen des Magen-Darm-Trakts) bei der autonomen Neuropathie. Hinweis: Derartige Verdauungsstörungen führen zu einer ­schwankenden Zuckeraufnahme aus der Nahrung und erschweren dadurch die Blutzuckereinstellung. Teuflisches Trio: der diabetische Fuß Beschreibung: Schädigung der großen und kleinen Blutgefäße (Makro- und Mikroangiopathien) und der Nervenbahnen ­(Neuropathien) Folgen: Aus unbemerkten infizierten Druckstellen oder kleinen ­Verletzungen am Fuß entsteht ein meist sehr schlecht abheilendes Geschwür. Gefahr: Blutvergiftung und schlimmstenfalls Amputation Hinweis: Die oft sehr langwierige Therapie gehört in die Hände von spezialisierten Fachleuten (z. B. Fußambulanzen). Wichtig: professionelle Fußpflege und gute Schuhe.

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Diagnostik

Diagnostik

Blutzucker-Tagesprofil Mit einem Blutzucker-Tagesprofil ermittelt der Arzt die mahlzeitenabhängigen Blutzuckerwerte (nüchtern, kurz vor und 2 Stunden nach einer Mahlzeit) und festigt dadurch die Diagnose „Typ-2-Diabetes“.

Der Zuckerkrankheit rechtzeitig auf die Spur kommen Vor allem der lange „stumm“ verlaufende Typ-2Diabetes tritt häufig eher zufällig im Rahmen einer Blutzuckerbestimmung bei Vorsorgeuntersuchungen zutage. Den von den Krankenkassen übernomme­ nen Check-up 35 sollte daher niemand versäumen! Diese jährliche ärztliche Unter­suchung ab dem 35. Lebensjahr schließt auch den Blutzuckerwert (meist nüchtern gemessen) mit ein.

Blick ins Blut Besteht Verdacht auf Diabetes, folgen meist verschiedene Bluttests, um die Diagnose abzusichern. Zuckerbelastungstest (oraler Glukose-Toleranztest) Durch Bestimmung des Nüchternblutzuckers und anschließend des Blutzuckerwertes nach Gabe einer Zuckerlösung gibt dieser Test Hinweise auf Diabetesvorstufen und Diabetes. 18

C-Peptid-Bestimmung Das C-Peptid ist ein Eiweißbruchstück, das bei der Insulinbildung entsteht. Die C-Peptid-Bestimmung ermöglicht eine Unterscheidung von körpereigenem und gespritztem Insulin und lässt dadurch Rückschlüsse auf die körpereigene Insulinproduktion zu. Hohe Werte deuten auf Typ-2-Diabetes hin, niedrige Werte auf Typ-1-Diabetes. Bestimmung von Autoantikörpern Im Blut von Typ-1-Diabetikern lassen sich wegen der zugrunde liegenden Immunstörung häufig auch sogenannte Autoantikörper nachweisen. Das Blut vergisst nichts: Langzeitkontrolle im Labor Ob eine blutzuckersenkende Behandlung bei Diabetikern gut ­anschlägt und den erwünschten Erfolg verspricht, lässt sich anhand eines speziellen Laborwertes ermitteln: des HbA1c-Werts. Dieser Blutbestandteil bindet Zucker – je höher der Blutzuckergehalt liegt, desto mehr. • HbA1c Dieser Blutwert repräsentiert das „Blutzuckergedächtnis“, also den Blutzuckerstoffwechsel der vorangegangenen 8 bis 10 ­Wochen. Gemessen wird dabei, wie viel Prozent des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) sich mit dem Blutzucker verbunden haben. Empfohlen: Werte unter 6,5 Prozent, vierteljährliche Kontrollen (bei schwankenden Blutzuckerwerten öfter)

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Behandlung

Behandlung

Typ 1: nicht ohne Insulin Wer an Typ-1-Diabetes leidet, braucht Insulin. ­Tabletten allein reichen hier nicht aus, kommen aber manchmal als Ergänzung zum Einsatz. Verschiedene Insulintherapien im Überblick Insulin wird unter die Haut gespritzt (subkutan) – entweder mit klassischen Spritzen, Fertigspritzen, speziellen Insulin-Pens oder Insulinpumpen. Es gibt verschiedene Behandlungsansätze: Konventionelle Insulintherapie 2-mal tägliche Spritzen mit einer festen, individuellen Insulin­ dosis zur ­gleichen Zeit, rund 15 – 20 Minuten vor einer Mahlzeit

Diabetes konsequent ­behandeln Ein hoher Blutzuckerspiegel schwebt wie ein Damo­ klesschwert über den Betroffenen. Schutz vor Folge­erkrankungen bietet eine optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels. Ziel: eine Einstellung auf normale Glukosewerte, durch eine gesunde Lebensweise und / oder durch Medikamente. Die Behandlungsstrategie richtet sich nach dem ­Erkrankungsbild. Typ-1-Diabetiker benötigen lebenslang Insulin, kombiniert mit einer angemessenen Ernährung. Rund ein Fünftel der Typ-2-Diabetiker kommt allein mit einem gesunden Lebensstil (Gewichtsabnahme, bewusste Ernährung, körperliche Bewegung) gut zurecht, andere wiederum müssen regelmäßig Medikamente einnehmen. In schwereren Fällen brauchen auch Typ-2-Diabetiker Insulin. 20

• Besonders geeignet für: ältere Menschen, die einen festen Tages­ablauf einhalten können • Hinweis: Diese Therapie erfordert recht strenge Diätregeln (wenig Schwankungen bei der Mahlzeitenmenge und dem Kohlenhydratgehalt). Intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT) Blutzuckermessungen vor jeder Mahlzeit mit darauffolgender Berechnung der erforderlichen Insulinmenge. Für den Grundbedarf zusätzlich 2 Spritzen pro Tag mit verzögert wirksamem Insulin • Besonders geeignet für: Patienten mit einem individuellen Tages­ablauf ohne feste Essenszeiten • Hinweis: Die ICT berücksichtigt den schwankenden Insulin­ bedarf des Körpers weitaus mehr als die konventionelle Behandlung mit einer festen Insulindosis und hält so die Blutzuckerwerte stabiler. Eine strenge Diät muss hier nicht sein, ungeplante Zwischenmahlzeiten sind durchaus möglich. Insulinpumpe Regelmäßige Abgabe kleiner Mengen schnell wirksamen Insulins hält den Blutzuckerspiegel konstant • Besonders geeignet für: Patienten, bei denen eine klassische Injektionstherapie keinen zufriedenstellenden Erfolg bringt, bei Schwangeren und fortschreitenden Folgeerkrankungen • Hinweis: Die Einstellung auf eine Insulinpumpe erfolgt in der Regel im Krankenhaus.

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Behandlung

Behandlung

Insulin ist nicht gleich Insulin Spritzen, Pens und Pumpen für Diabetiker werden mit unterschiedlichen Insulinarten gefüllt und ermög­lichen dadurch eine individuelle Therapie. Kurz wirksame Normalinsuline haben einen festen Platz in der konventionellen und intensivierten konventionellen Therapie. Sie wirken nach rund 15 bis 20 Minuten für 3 bis 4 Stunden und werden kurz vor Mahlzeiten gespritzt. Intermediärinsuline wirken mittellang, lang wirksame Verzögerungsinsuline 12 bis 24 Stunden. Mischinsuline bestehen aus einem Mix aus Normal- und Verzögerungsinsulin. Die neueren Analoginsuline kann der Körper besonders leicht aufnehmen, sie erfordern keinen „SpritzEss-Abstand“ (= Zeitspanne zwischen Insulin­gabe und Mahlzeitenaufnahme). Notwendige Selbstverständlichkeit: Blutzuckerselbstkontrollen Nur wer regelmäßig seinen Blutzuckerspiegel kontrolliert, kann rechtzeitig drohende Stoffwechselentgleisungen erkennen. Die Zuckerbestimmung im Blut ist dabei wesentlich genauer als über den Urin. Keine Angst, der Bluttest funktioniert ganz einfach und wird Ihnen von Ihrem Arzt oder Apotheker erklärt. Sie benötigen lediglich einen Blutstropfen aus der seitlichen Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen und ein entsprechendes Messgerät. • Insulinpflichtige Diabetiker Messungen mehrmals täglich in Absprache mit dem Arzt • Nicht insulinpflichtige Diabetiker Messungen mindestens einmal täglich bei Einnahme blut­ zuckersenkender Medikamente in Absprache mit dem Arzt Außergewöhnliche Belastungen wie Klimawechsel oder Erkrankungen beeinflussen den Blutzuckerwert – ggf. öfter messen!

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Typ 2: gesund leben,Tabletten und bei Bedarf Insulin Die Behandlung von Typ-2-Diabetes basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz. Alter, Erkrankungsstadium, Körpergewicht, Risikofaktoren und Vor­ erkrankungen bestimmen die Therapie maßgeblich mit. Rund ein Fünftel der Typ-2-Diabetiker können ihren Zuckerstoffwechsel allein mit einer gesunden Lebensweise normalisieren. Das bedeutet: • Langfristig an die Krankheit angepasste Ernährung (siehe Einlegeblatt und Seite 26) • Gewichtsabnahme bei Übergewicht (vor allem das tiefer liegende Bauchfett fördert Typ-2-Diabetes!) • Regelmäßige körperliche Bewegung, Stressabbau Wenn diese Maßnahmen die Blutzuckerwerte nicht in den Normalbereich bringen können, helfen verschiedene Medikamente (Tabletten) weiter. In schwereren Fällen kommt eine Kombination mehrerer Substanzen infrage, manchmal sogar Insulin. 23


Behandlung

Wichtige blutzuckersenkende Medikamente im Überblick

Wichtige blutzuckersenkende Medikamente im Überblick

Sofern die Betazellen der Bauchspeicheldrüse noch genügend Insulin produzieren, können verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente zum Einnehmen zu normalen Blutzuckerwerten verhelfen. Ganz wichtig dabei: regelmäßige Blutzuckerselbstkontrollen, um den Therapieerfolg beurteilen zu können!

• Hinweise: Einnahme vor den Hauptmahlzeiten (Auslassen einer Mahlzeit = Wegfall einer Tablette!), Einsatz oft in ­Kombi­nation mit Metformin, voller Wirkungseintritt erst nach zwei bis drei Wochen kontinuierlicher Einnahme, Unterzuckerung evtl. möglich, nicht geeignet bei Blutzuckerspiegeln über 300 mg/dl und bei Leberschäden

Hinweis für alle Diabetiker: Tragen Sie unbedingt immer einen Diabetikerpass bei sich (gibt es beim Arzt oder in der Apotheke)!

Glitazone / Insulinsensitizer (z. B. Pioglitazon, Rosiglitazon)

Alphaglukosidasehemmer (z. B. Acarbose, Miglitol) • Wirkung: Diese Wirkstoffe hemmen den Abbau von ­Kohlenhydraten im Darm, und der Blutzuckerspiegel steigt nach den Mahlzeiten weniger stark an. • Typische Anwendung: Frühstadien von Typ-2-Diabetes und bei übergewichtigen Diabetikern • Hinweise: Einnahme unmittelbar vor einer Mahlzeit, keine Unter­zuckerungsgefahr, Therapieaufbau mit Dosissteigerung Biguanide (z. B. Metformin) • Wirkung: Biguanide reduzieren die Glukosebildung in der Leber, sodass weniger Zucker ins Blut gelangt. Parallel sorgen diese Medikamente dafür, dass die Muskeln den Blutzucker besser verwerten können, und hemmen darüber hinaus den Übertritt von Glukose aus der Nahrung ins Blut. • Typische Anwendung: übergewichtige Typ-2-Diabetiker ­(Metformin kann das Hungergefühl reduzieren und den ­Fettstoffwechsel positiv beeinflussen) • Hinweise: Einnahme nach dem Essen, kein Unterzuckerungsrisiko Glinide (z. B. Nateglinid, Repaglinid) • Wirkung: Glinide steigern die Insulinfreisetzung abhängig von der Höhe des Blutzuckerspiegels und erreichen ihre maximale Wirkstärke rund 45 Minuten nach der Tabletteneinnahme. • Typische Anwendung: Typ-2-Diabetiker, die sich mit Metformin und Lebensstiländerungen nicht ausreichend gut einstellen lassen

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Behandlung

• Wirkung: Glitazone erhöhen die Empfindlichkeit verschiedener Körperzellen (z. B. Leber, Muskeln, Fettgewebe) für Insulin. Dadurch kann das Insulin die Blutglukose besser in die Zellen schleusen und dem Energiestoffwechsel bereitstellen. Diese Medikamente hemmen darüber hinaus die Zuckerproduktion in der Leber. • Typische Anwendung: Typ-2-Diabetiker, die mit Lebensstil­ änderungen, Sulfonylharnstoffen oder Metformin keine zufrieden­stellenden Ergebnisse erzielen • Hinweise: Auf eine kalorienkontrollierte Ernährung achten ­(ansonsten Gewichtszunahme möglich), ungeeignet für ­Patienten mit Herzschwäche oder Leberschäden Sulfonylharnstoffe (z. B. Glibenclamid, Glimepirid) • Wirkung: Sulfonylharnstoffe stimulieren die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse und senken dadurch die ­Blut­zuckerwerte. • Typische Anwendung: normalgewichtige Typ-2-Diabetiker • Hinweise: Unterzuckerungsgefahr bei erhöhtem Alkoholkonsum, vermehrter körperlicher Belastung oder ausgelassenen Mahlzeiten Inkretinbasierte Wirkstoffe Neue Medikamente gegen Typ-2-Diabetes (zum Schlucken oder Spritzen) wie die DPP-4-Hemmer und Inkretin-Analoga unterstützen ein Darmhormon, das nach den Mahlzeiten die Bauchspeicheldrüse „auffordert“ Insulin abzu­geben und das gleichzeitig das Sättigungsgefühl fördert. DPP-4-Hemmer: Sitagliptin, Vildagliptin Inkretin-Analoga: Exenatide, Liraglutide

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Behandlung

Ernährungstherapie: genießen trotz Diabetes

Mehr Lebensqualität durch Verantwortung und Disziplin

Die einst empfohlenen strengen zuckerarmen Diabetikerdiäten wurden inzwischen von einer vollwerti­ gen, gesunden Ernährungsweise abgelöst. Wer vor den Mahlzeiten feste Insulinmengen spritzt, muss allerdings die Kohlenhydrate im Blick behalten. Die Maßeinheit dafür heißt Broteinheit (BE), eine BE entspricht rund 12 Gramm Kohlenhydraten. Den praktischen Umgang erlernen die Betroffenen im Rahmen einer speziellen Diabetikerschulung (siehe Kasten unten).

Diabetes mellitus erfordert von den Betroffenen viel Eigenverantwortung und Disziplin. Das fällt vielen Patienten nicht ganz leicht. Doch das eigenverantwortliche Engagement – in der Fachsprache ­„Compliance“ – zahlt sich aus, denn es verbessert die Lebensqualität von Diabetikern deutlich.

Im Mittelpunkt einer diabetikergesunden Ernährung stehen heutzutage zwei Dinge: eine an den Kalorien­ bedarf angepasste Kost in einem ausgewogenen Nährstoffverhältnis (Eiweiß, Kohlenhydrate und die richtigen Fette) und der glykämische Index von Lebensmitteln. Dieser Wert bezeichnet die Auswirkungen eines Nahrungsmittels auf den Blutzuckergehalt. Weitere Ernährungsinformationen enthält die eingelegte Infokarte.

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Compliance-CT®

Compliance-Tipps bei Diabetes • Langsame Gewichtsabnahme Setzen Sie sich realistische Ziele (z. B. 1 Pfund Gewichts­ verlust / Woche), die dadurch möglichen Erfolgserlebnisse ­erhöhen die Motivation zum Weitermachen. • Lieblingsspeisen in den Diätplan einbauen Diät bedeutet keinesfalls kompletten Verzicht! Planen Sie auf Ihrem Speisezettel auch einmal Ihre Lieblingsgerichte mit ein. Viele Rezepte lassen sich mit nur wenigen einfachen Änderungen „diabetikertauglich“ machen. Und: Kaufen Sie sich ein Diabetiker-Kochbuch und probieren Sie neue Genüsse aus!

Ein Muss: Schulungen für einen sicheren Umgang mit Diabetes

• Medikamentenplan und Tablettenbox Wer Tabletten gegen zu hohe Blutzuckerwerte benötigt, erleichtert sich die Einnahme mit einem genau aufgestellten Medikamentenplan vom Arzt und einer Tablettenbox – vor allem dann, wenn mehr als ein Medikament täglich nötig ist. Falls Sie merken, dass Sie immer mal wieder Arzneimittel vergessen, fragen Sie nach möglichen Kombinationspräparaten.

Eine Diabetikerschulung ist die Basis einer erfolgreichen Diabetes­behandlung. Ein Team aus Ärzten, Ernährungsberatern, Physiotherapeuten und Fußpflegern schult die Patienten im Umgang mit Medikamenten und der Erkrankung an sich und vermittelt wichtige Infos zu Diät, geeigneten Sportarten sowie Haut- und Fußpflege. Ansprechpartner: Arzt, Apotheke, Krankenkasse, Adressen S. 29

• Schulungen und Selbsthilfegruppen In speziellen Diabetikerschulungen lernen Sie Wichtiges über Ihre Erkrankung. Je mehr Sie darüber wissen, umso leichter wird es Ihnen fallen, die Zuckerkrankheit wie selbstverständlich in Ihren Alltag zu integrieren. Auch der Austausch mit Gleichgesinnten in Selbsthilfegruppen spornt an, bei der ­Therapie am Ball zu bleiben.

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Tipps für den Alltag

Richtig gepflegt Diabetiker leiden häufig unter trockener und empfindlicher Haut. Um Infektionen durch Pilze oder Bakterien zu vermeiden, benötigt die Haut eine spezi­elle Feuchtigkeitspflege. Besonders geeignet sind Cremes und Lotionen mit Inhaltsstoffen wie Lactat, Harnstoff (Urea), Carnitin und Ceramiden.

Zeigt her eure Füße Feuchtigkeitsspendende Fußcremes halten die Füße länger geschmeidig und schützen sie vor Verhornungen, Verletzungen und Druckgeschwüren (möglichst täglich eincremen). Auch das Schuhwerk muss richtig ­sitzen. Untersuchen Sie Ihre Füße daher täglich auf Druckstellen und ziehen Sie im Zweifelsfall einen Orthopädie­schuhmacher zurate. Sicher auf Reisen Für einen sorgenfreien Urlaub sollten sich Diabetiker gut vor­ bereiten. Ins Handgepäck gehören: • Diabetikerpass (idealerweise mehrsprachig) und ein ärztliches Attest (deutsch/englisch) zum Mitführen von Insulin oder Spritzen bzw. Injektionsnadeln. Arzt vor der Reise ansprechen! • Individuelle Diabetes-Medikamente (bitte sicherheitshalber die doppelte errechnete Menge einpacken) inklusive ggf. Pens, Spritzen und Nadeln. Medikamente in Originalver­ packung inklusive Beipackzettel mitnehmen • Zur Blutzuckerkontrolle: Teststreifen, Messgerät, Stechhilfe • Batterien für Blutzuckermessgerät und ggf. Insulinpumpe • Traubenzucker und haltbare Zwischenmahlzeiten wie Zwieback oder Müsliriegel

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Tipps für den Alltag

Hilfreiche Adressen und Buchtipps Deutscher Diabetiker Bund e. V. Goethestraße 27, 34119 Kassel Tel.: 0561 - 70 34 77-0 E-Mail: info@diabetikerbund.de Internet: www.diabetikerbund.de Deutsche Diabetes-Stiftung Staffelseestraße 6, 81477 München Tel.: 089 - 57 95 79-0 E-Mail: info@diabetesstiftung.de Internet: www.diabetesstiftung.de Diabetesgate De-Media.de GmbH Münsterstraße 16, 41460 Neuss Tel.: 02131 - 5 27 22-0 E-Mail: info@de-media.de Internet: www.diabetesgate.de Diabetes-Kids.de Familie Bertsch Sudetenring 60, 63303 Dreieich Tel.: 06103 - 37 15 44 E-Mail: webmaster@diabetes-kids.de Internet: www.diabetes-kids.de diabeticus Postfach 12 46, 46344 Raesfeld Internet: www.diabeticus.de Buchtipps: Ernst R. Froesch, Elisabetta Matelli: Diabetes – 600 Fragen, 600 Antworten für Typ 1 und Typ 2 Knaur 2006 (14,95 Euro) Peter Hürter, Karin Lange: Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Medizinischer und psychologischer Ratgeber für Eltern Springer 2004 (27,95 Euro) Doris Lübke, Berend Willms: Diabetes Typ 2. Die leckere Küche für jeden Tag Trias 2006 (19,95 Euro)

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CT Arzneimittel

CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig Ein Spezialist unter den Generikaherstellern ist das Berliner Traditionsunternehmen CT Arzneimittel. 1917 gründeten ein Apotheker und ein Kaufmann eine Arzneimittelgroßhandlung mit dem Ziel, die Bevölkerung schnell, effizient und umfassend mit Medikamenten zu versorgen. Rasch folgte die eigene Arzneimittelproduktion. Von Anfang an mit dabei: der beliebte Tussamag® Hustensaft. Seit 25 Jahren hat sich CT Arzneimittel auf die Her­ stellung von ­Generika spezialisiert. Die Philosophie: erstklassige Qualität zu günstigen Preisen. Dass CT in puncto Qualität und Sicherheit ganz weit vorn liegt, beweist auch die freiwillige Zertifizierung nach der internationalen Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO 9001:2000 – im Sinne einer optimalen Kundenorientierung. 30

CT Arzneimittel

Compliance-CT® Mehr wissen. Sicher anwenden. Motiviert handeln. Unter dem Dach der Servicemarke Compliance-CT® haben wir unser gesamtes Servicematerial für Sie gebündelt. Der dreiteilige Leitgedanke strukturiert unsere Services übersichtlich und spiegelt ihren Nutzen wider: Mehr wissen hilft Ihnen, die verschiedenen Krankheitsbilder, deren Diagnose und Behandlung besser zu verstehen, und informiert Sie darüber hinaus über weitere wichtige Gesundheitsthemen. Informationsbroschüren bieten einen leicht verständlichen Überblick sowie Praxistipps und wichtige Kontaktadressen. Nur wenn Sie Arzneimittel richtig und sicher anwenden, kann eine Therapie erfolgreich sein. Unsere 3-D-animierten Anwendungsfilme veranschaulichen, bezogen auf Ihr CT Arzneimittel, wie Sie z. B. Tabletten richtig teilen und einnehmen, Pflaster aufkleben oder eine Spritze korrekt anwenden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist die Mitarbeit des Patienten. Daher möchten wir Sie beim Umgang mit Ihrer Erkrankung unterstützen. Verschiedenste Servicematerialien aus unserem Angebot ermöglichen es Ihnen, z. B. Einnahmezeitpunkte und -mengen von Medikamenten oder auch Ihr momen­ tanes Befinden zu protokollieren. Wenn Sie auf diese Weise motiviert handeln, können Sie Ihre Therapie aktiv mitgestalten und ­voranbringen.

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Compliance-CT® Mehr wissen. Sicher anwenden. Motiviert handeln.

Neben der Herstellung und dem Vertrieb qualitativ hochwertiger und gleichzeitig günstiger Medikamente hat es sich CT Arzneimittel zur Aufgabe gemacht, Patienten, Ärzte und Apotheker mit kompetenten und wertvollen Informationen zu den verschiedensten Krankheits­ bildern und deren Behandlungsmöglichkeiten zu unterstützen. CT Arzneimittel will dazu beitragen, die Sicherheit bei der ­Anwendung von Medikamenten zu erhöhen und den Therapieerfolg zu verbessern. Im Rahmen des Serviceangebotes Compliance-CT® können Sie v­ erschiedene Informationsbroschüren sowie praktische Therapiehilfen kostenlos bestellen. CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a, 13407 Berlin Fax: 0800 - 409 00 80-1010 E-Mail: bestellservice@compliance-ct.de Einen Überblick über das Serviceangebot erhalten Sie auf www.compliance-ct.de. Dort können Sie alle Servicematerialien auch direkt bestellen oder herunterladen.

SAP 163591 | Stand 08/10

CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a 13407 Berlin office@ct-arzneimittel.de www.ct-arzneimittel.de

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