MIGRÄNE Optimal vorbeugen – richtig behandeln
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Gesundheit gut und günstig
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Inhalt Migräne: jahrtausendelanges Leid
4–5
Migräne: Was ist das?
6–7
Woher kommt Migräne?
8–9
Migräneauslöser: auf der Suche nach dem Feind
10 – 11
Eine Krankheit – viele Zeichen: verschiedene Migräneformen
12 – 13
Kleiner Kopf ganz krank: Migräne bei Kindern
14 – 15
Die Diagnostik: Wie der Arzt Migräne feststellt
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Kurztest: Habe ich Migräne?
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Richtig behandeln: Migräne begegnen
18 – 19
Akuter Fall: welche Medikamente helfen
20 – 23
Attacken vorbeugen – so geht’s
24 – 25
Alternativmedizin bei Migräne: Pro und Kontra
26 – 27
Die Macht der Hormone
28 – 29
Richtig essen: Migräne und Ernährung
30 – 31
Selbsthilfegruppen: gemeinsam stark
32 – 33
CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig
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Migräne: jahrtausendelanges Leid „Gott erhalte mir deinen Kopf migränefrei!“ Der Arzt Sigmund Freud wusste, wovon er sprach – schließlich litt er selbst unter diesen quälenden Kopfschmerzen. Mit Heinrich Heine und Friedrich Nietzsche beispielsweise befand sich der Begründer der Psychoanalyse in berühmter Gesellschaft. Auch die Visionen der Äbtissin Hildegard von Bingen, die im Mittelalter vom Volk als Heilige verehrt wurde, führen Wissenschaftler rückblickend auf eine Migräne mit einer sogenannten Aura zurück – also mit Wahrnehmungsstörungen im Vorfeld der eigentlichen Kopfschmerzattacke.
So alt wie die Menschheit Komplett erforscht ist die Erkrankung bis heute nicht, bekannt allerdings schon seit Jahrtausenden. Genauso alt sind die Versuche, der Erkrankung Herr 4
zu werden. Und das geschah mit in der heutigen Zeit manchmal merkwürdig anmutenden Methoden.
Therapie im Laufe der Zeit Die alten Ägypter legten Migränegeplagten einen lebendigen Zitterrochen auf den Kopf, von dessen Stromschlägen man sich Linderung erhoffte. Die Griechen hingegen vermuteten psychische Gründe als Krankheitsursache und verschickten Betroffene zur Kur ans Schwarze Meer. Erste medikamentöse Therapieversuche starteten im Mittelalter auf der Basis von Mutterkorn, einem giftigen, auf Getreide wachsenden Pilz. In den 30erJahren des 20. Jahrhunderts entdeckten Forscher den Zusammenhang zwischen Hirndurchblutung und Migräneanfällen und entwickelten auf dieser Basis ein Medikament mit dem Wirkstoff Ergotamin. Doch es dauerte noch einmal rund 50 Jahre, bis mit den Triptanen eine Wirkstoffklasse auf den Markt kam, die noch heute zu den wirksamsten und bestverträglichen Migränemitteln zählt. Zahlen & Fakten zu Migräne t Weltweit leiden 10 – 15 % der Erwachsenen an Migräne, etwa 6 – 8 % aller Männer und 12 – 14 % aller Frauen. t In Deutschland betrifft dies rund 3,7 Millionen Frauen und 2 Millionen Männer. t Am häufigsten trifft es die Altergruppe zwischen 25 und 45 Jahren, danach gehen Schwere und Häufigkeit der Attacken zurück. t Etwa die Hälfte der Migränepatienten befindet sich nicht in ärztlicher Behandlung.
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Migräne: Was ist das? Kopfschmerzen kennt wohl fast jeder, beispielsweise durch eine ausufernde Party am Abend zuvor. Doch solch ein Brummschädel lässt sich meist problemlos schnell in den Griff kriegen, spätestens mit einer einfachen Schmerztablette (z. B. Paracetamol). Migränepatienten geht es jedoch anders. Denn hinter deren Kopfschmerz verbirgt sich eine komplexe neurologische Erkrankung, bei der die Gehirnfunktion vorübergehend aus dem Lot gerät. Gelegentliche Migräneattacken gehören zur Gruppe der episodischen Kopfschmerzen, bei mehr als 15 Leidenstagen pro Monat stufen Mediziner die Erkrankung als chronisch ein.
Kopfweh ohne Migräne Andersherum betrachtet: Hinter chronischen Kopfschmerzen verbirgt sich nicht unbedingt eine klassische Migräne. Quälendes Kopfweh verursacht auch der Spannungskopfschmerz. Der tut weit weniger weh 6
als ein Migräneanfall, ist eher selten von Übelkeit und Lichtempfindlichkeit geprägt und verstärkt sich nicht durch körperliche Aktivitäten. Vor allem in der chronischen Form belastet er jedoch die Betroffenen sehr. Der Medikamentenkopfschmerz trifft speziell jene, die ihr Kopfweh regelmäßig mit übermäßigen Schmerzmittelmengen behandeln – meist in Eigenregie mit frei verkäuflichen Präparaten. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass diese Menschen allein durch Fehlgebrauch von Schmerzmitteln chronische Kopfschmerzen entwickeln, die sich dann deutlich schlechter behandeln lassen. Die heftigsten Schmerzen im Kopf verursacht der Cluster-Kopfschmerz. Betroffene empfinden den Schmerz oft „hinter einem Auge“ und erleiden manchmal mehrmals täglich einen Schub. Die Schuld daran trägt vermutlich ein spezielles Hirnareal (Hypothalamus), die „innere Uhr“. Migräne: Gewitter im Kopf t Die klassische Migräne äußert sich durch häufig einseitige, manchmal aber auch beidseitige pulsierend-pochende Kopfschmerzattacken von mittlerer bis hoher Stärke, die 4 bis 72 Stunden dauern können. t Die Betroffenen klagen über eine erhöhte Licht-, Geruchsund/oder Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit (bis hin zum Erbrechen) und fühlen sich krank. t Körperliche Anstrengungen verschlimmern die Symptome. t Bei rund 10 – 15 % der Betroffenen kündigt eine sogenannte, manchmal bis zu einer Stunde andauernde Aura Migräneattacken an. Hier gehen nervenbedingte Ausfallerscheinungen oder Störungen (zum Beispiel Sehprobleme, Sensibilitätsstörungen, Schwindel oder Lähmungen) der eigentlichen Kopfschmerzattacke voraus.
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Woher kommt Migräne? Der Begriff Migräne leitet sich – angelehnt an den meist einseitigen Schmerz – vom griechischen hemikranion ab, was so viel bedeutet wie „halber Schädel“. Was aber führt zu diesen oftmals kaum erträglichen „Explosionen im Kopf“, die sogar Kinder ereilen können (siehe Seite 14 – 15)?
Den Ursachen auf der Spur Gäbe es auf diese Frage schon eine endgültige Antwort, wäre die Wissenschaft einen gewaltigen Schritt weiter. Dennoch: Viele wichtige Puzzleteile dazu gibt es bereits. Wie sie allerdings zusammengehören und welches die wirklich entscheidenden Ursachen sind, beschäftigt die Forschung nach wie vor. Denn solange diese Hintergründe nicht komplett erforscht sind, lässt sich das Übel auch nicht ursächlich an der Wurzel packen und heilen. 8
Die aktuelle Theorie: Es gibt ein Areal im Hirnstamm (Hirnstammgenerator), das bestimmt, wann jemand eine Attacke bekommt und wie lange ein Migräneanfall dauert. Bei Migränepatienten laufen offenbar an den Hirnhautgefäßen Funktionsstörungen und Entzündungen ab.
Unerwünschtes Familienerbe Studien an Zwillingen zeigen, dass auch genetische Faktoren und Umwelteinflüsse eine Rolle spielen. Daher vermuten viele Wissenschaftler, dass bestimmte Erbanlagen Gehirn und Nervensystem der betroffenen Patienten besonders empfindlich für manche inneren oder äußeren Reize machen. Blick in den Kopf: Was passiert bei einer Attacke? Bei der Suche nach den Migräne-Ursachen brachte eine Untersuchungsmethode die Forscher deutlich weiter: die sogenannte Positronen-Emissions-Tomografie (PET). Hinter diesem kompliziert klingenden Namen verbirgt sich eine technisch ausgefeilte Messmethode, Menschen in den Kopf zu schauen. Dieses bildgebende Verfahren macht Dinge sichtbar, die ein einfaches Röntgenbild oder eine Computertomografie (CT) nicht zeigen können. Dank der PET wissen wir inzwischen, dass während eines Migräneanfalls bestimmte Hirnregionen besonders aktiv sind und schmerzhafte Entzündungen an der Hirnhaut und im Nervengewebe auslösen. Experten gehen davon aus, dass eben diese übermäßige Aktivität bestimmte Hirn- und Entzündungsbotenstoffe freisetzt. Das würde erklären, warum speziell entzündungshemmende Schmerzmittel (wie z. B. Ibuprofen oder ASS) bei Migräne gut wirken und auch die neue, in den Gehirnstoffwechsel eingreifende Substanzklasse der sogenannten Triptane den Betroffenen häufig Erleichterung verschafft.
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Migräneauslöser: auf der Suche nach dem Feind Viele Migränepatienten können die Uhr danach stellen: Eine schlecht durchschlafene Nacht oder ein nachmittäglicher Kaffee „garantieren“ quasi die nächste Kopfschmerzattacke. Schuld daran sind die sogenannten Triggerfaktoren – spezielle Migräneauslöser. Die wiederum haben mit den eigentlichen, noch immer nicht komplett erforschten Ursachen nichts zu tun!
Feind erkannt, Gefahr gebannt? Über einen Kamm scheren lassen sich diese Auslöser nicht, denn jeder Patient reagiert anders. Was dem einen nichts ausmacht, beschert dem anderen einen heftigen Schmerzanfall. Die Suche nach diesen persönlichen Feinden – die übrigens bei vielen Migränepatienten individuell unterschiedliche 10
Attacken hervorrufen, ist daher für viele Betroffene schon die „halbe Miete“. Denn wer weiß, was ihm schadet, kann entsprechend vorbeugen. Einen hundertprozentigen Schutz garantiert solch ein Vorsorgeprogramm jedoch nicht – zumindest aber den einen oder anderen Anfall weniger. Und ein paar „Klassiker“ gibt es dabei immer (siehe unten). Typische Migräneauslöser t Hormonschwankungen Bei Frauen ist Migräne häufig zyklusabhängig (siehe Seite 28 – 29). Die meisten Attacken treten bei entsprechend empfindlichen Personen rund um die Monatsblutung auf (zirka zwei Tage vorher und bis zu zwei Tage nachher). t Schlafmangel / Störungen im Biorhythmus / Stress Eine Migräneattacke zeigt sich hier oft erst als sogenannte „Wochenend-Migräne“, wenn der eigentliche Stress vorbei ist. t Hitze oder Kälte Auch plötzliche Temperaturschwankungen lösen bei Empfindlichen einen Anfall aus. t Ernährung Einige Migräniker reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel mit Migräne. Beispielsweise manchmal heikel: Rotwein, Hartkäse, Nüsse, Schokolade, Bananen, Tee (siehe Seite 30 – 31). t Genussmittel (Kaffee, Alkohol & Nikotin) Alkohol und Nikotin tun auch den meisten Migränepatienten nicht gut. Gleiches gilt für Kaffee, sofern die Tagesdosis deutlich von der gewohnten Menge abweicht. t Medikamente Manche Mittel zur Gefäßerweiterung (z. B. bei Bluthochdruckpatienten) können Migräneanfälle fördern. t Computer Hektische Computerspiele und ein flackernder Monitor sind Gift für viele Migränepatienten! t Verspannter Hals-Nacken-Bereich Eine verspannte Muskulatur im Hals-Nacken-Schulter-Bereich kann für Migräneanfälle verantwortlich sein.
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Eine Krankheit – viele Zeichen: verschiedene Migräneformen Die Zeiten, in denen Migräne als Leiden leicht hysterischer Damen belächelt wurde, gehören glücklicherweise der Vergangenheit an. Wenn wir heute von Migräne sprechen, meinen wir eine ernst zu nehmende Erkrankung, die das Leben der Betroffenen bis ins Mark erschüttern und beeinträchtigen kann. Mal mehr, mal weniger – mal heftig oder einigermaßen auszuhalten.
Chaos im Kopf: chronische Migräne Der typischerweise halbseitige Migräneschmerz tritt überwiegend episodisch, das heißt anfallsartig, auf. Passiert dies öfter als 15-mal pro Monat über einen Zeitraum von mindestens einem Vierteljahr, liegt eine chronische Migräne vor. 12
Klassische Migräne mit Aura Bei rund 10 bis 15 Prozent der Migränepatienten kündigt sich ein Schmerzanfall mit einer bis zu höchstens einer Stunde anhaltenden Aura an – also verschiedenen nervenbedingten Ausfallerscheinungen. Dazu gehören zum Beispiel Sehstörungen (Doppelbilder, Augenflimmern und -blitzen), Lähmungserscheinungen oder Drehschwindel. Erst währenddessen oder danach setzt der eigentliche, oft sehr heftige Kopfschmerz ein.
Einfache Migräne ohne Aura Die meisten Migränepatienten ereilt ein Anfall jedoch ohne dieses „nervöse Vorspiel“. Zwar können auch hier Unruhe und Stimmungsschwankungen Tage zuvor auftreten, aber die klassischen Vorboten fehlen. Manchmal dauern die meist halbseitigen, im Nacken beginnenden Schmerzen mehrere Tage, oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit.
Sonderformen der Migräne Wie so oft: Ausnahmen bestätigen die Regel. Und so gibt es auch bei der Migräne Sonderformen wie die hemiplegische Migräne, bei der auch Symptome an Armen und Beinen auftreten. Bei der basilaren Migräne kommt es zu doppelseitigen Kopfschmerzen – oft gepaart mit Schwindel, Schluckstörungen und Doppelbildern. Auch möglich: Formen ohne klassischen Migränecharakter oder nur mit Aura ohne darauffolgende Schmerzen. 13
Kleiner Kopf ganz krank: Migräne bei Kindern Auch die Kleinsten leiden bereits unter Kopfweh, Expertenschätzungen zufolge haben hierzulande rund 90 Prozent aller Kinder unter 12 Jahren bereits Kopfschmerzerfahrungen – bis zu 12 Prozent in Form von Migräne. Wenn Ihr Kind mehrmals monatlich über Kopfweh klagt oder aber die typischen Begleitsymptome (auch ohne Schmerzen) zeigt, suchen Sie bitte unverzüglich Rat bei einem Kinderarzt oder Kopfschmerzexperten (siehe Seite 33)!
Kids sind anders krank Bei Kindern beschränkt sich der Schmerz oftmals nicht nur auf eine Kopfhälfte, sondern greift auf beide Kopfseiten und die Stirn über. Die Schmerzphasen verlaufen deutlich kürzer als bei Erwachsenen, dauern aber meist mindestens eine Stunde an. Die klassischen „Begleiter“ wie Übelkeit, Bauchschmerzen 14
und Erbrechen nehmen mit steigendem Alter zu und stehen häufig im Vordergrund. Oft schlafen Kinder auch während einer Attacke ein und wachen dann später mehr oder weniger beschwerdefrei wieder auf.
Erst mal ohne Medikamente Bei Kindern mit Migräne steht die Behandlung ohne Medikamente an erster Stelle. Ruhe, ein abgedunkelter Raum und auf Schläfen, Stirn und Nacken verriebenes Minzöl lindern in vielen Fällen die Schmerzen. Manchmal geht es jedoch nicht ohne Medikamente. Überlassen Sie die Wahl und Dosierung der Schmerzmittel unbedingt einem Arzt und geben Sie Ihrem Kind keinesfalls Migräne- oder Schmerzmittel für Erwachsene! Sanfte Hilfe für Migränekinder t Kopfschmerzexperten sind sich einig: Zur Vorbeugung von Migräneanfällen bei Kindern eignen sich verschiedene Verfahren: t Entspannungsverfahren wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, die die Schmerzanfälligkeit mindert. t Biofeedback (für Jugendliche) Dabei bekommt das Kind durch am Kopf platzierte Elektroden eine Rückmeldung zur Anspannungssituation der Stirn- und Schläfenmuskulatur und lernt dadurch Einflussmöglichkeiten. t Sport & Ernährung Bewegung tut gut und Migränekindern ganz besonders! Ebenfalls wichtig: Regelmäßige Mahlzeiten, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. t Trigger meiden – eventuell Prophylaxe Was für Erwachsene gilt, gilt auch für Kinder: Am besten alle Migräneauslöser meiden. In manchen Fällen bietet sich eine medikamentöse Migräneprophylaxe an, allerdings kürzer als bei Erwachsenen.
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Die Diagnostik: Wie der Arzt Migräne feststellt Um einen Migräneverdacht abzuklären, braucht es keine aufwendige Apparatemedizin. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten helfen Laborwerte oder Röntgenbilder hier nicht weiter. Ein ausführliches Gespräch zu Ihren Beschwerden (inklusive Häufigkeit, Schweregrad und Begleitsymptomen) vermittelt Ihrem Arzt ein detailliertes Bild Ihrer Erkrankung, das in der Regel für die Diagnose „Migräne“ völlig ausreicht. Sehr hilfreich ist dabei ein sogenanntes Kopfschmerztagebuch, in dem alle Attacken, Begleitumstände und parallel auftretenden Beschwerden vermerkt werden (Bezugsquelle siehe Seite 31). Nur bei einem begründeten Verdacht auf eine bisher unerkannte Kopfschmerzursache kommen weiterführende Untersuchungen zum Einsatz, beispielsweise Ultraschall, Computertomografie (CT), Kernspintomografie (MRT) oder eine Aufzeichnung der Hirnströme (EEG). 16
Kurztest: Habe ich Migräne? Haben Sie häufiger Kopfschmerzen, wissen aber nicht genau, ob eine Migräne dahinterstecken könnte? Drei einfache Fragen reichen laut einer Untersuchung am Albert Einstein College in New York in der Regel aus, um einen solchen Verdacht zu erhärten oder aber zu entkräften. Der ID-Migränetest Schränken die Kopfschmerzen Ihre täglichen Aktivitäten stark ein und können Sie dadurch manchmal sogar nicht zur Arbeit gehen? ja nein Kommt zu Ihren Kopfschmerzen häufig Übelkeit hinzu? ja nein Reagieren Sie während der Kopfschmerzphasen besonders empfindlich auf Licht? ja nein Wenn Sie mindestens zwei dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, besteht ein begründeter Migräneverdacht, den Sie mit Ihrem Arzt abklären sollten. Er wird beispielsweise wissen wollen, wo der Schmerz sitzt und wie er sich anfühlt (pochend, stechend, drückend). Bitte sofort zum Arzt! Bei Kopfschmerzen benötigen Sie in folgenden Fällen sofortige ärztliche Hilfe: t plötzlich auftretende Kopfschmerzen in bisher nicht gekannter Stärke t Kopfschmerzen in Verbindung mit Fieber und einem steifen Nacken t heftige Kopfschmerzen, kombiniert mit Ausfallerscheinungen wie Sprach- oder Bewusstseinsstörungen, Lähmungen oder (epileptischen) Anfällen Quelle: Albert Einstein College of Medicine, New York 2003
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Richtig behandeln: Migräne begegnen Den eigentlichen Migräne-Ursachen kann die moderne Medizin zwar (noch) nicht zu Leibe rücken, wohl aber den Symptomen. Und das ist angesichts des enormen Leidensdrucks, den die Betroffenen verspüren, eine ganze Menge!
Die richtige Wahl treffen Bei der Migränetherapie unterscheiden Mediziner zwischen Medikamenten zur akuten Behandlung einer Migräneattacke und einer vorbeugenden medikamentösen Therapie. Die kommt immer dann 18
infrage, wenn der Kopf trotz aller Behandlungsversuche nicht zur Ruhe kommt oder aber die Schmerzattacken mehr als dreimal monatlich auftreten.
Viel hilft nicht immer viel So wirksam Schmerz- und Migränemedikamente auch sind – im Übermaß können sie paradoxerweise selbst Kopfweh auslösen, den sogenannten Medikamentenkopfschmerz. Die Faustregel lautet daher: maximal an zehn Tagen im Monat anwenden!
Spezialistenwissen nutzen Falls Sie so oft Beschwerden haben, dass Sie größere Mengen benötigen, sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt oder idealerweise einen Schmerzspezialisten darauf an. Schlimmstenfalls geraten Sie sonst in einen Schmerz-Teufelskreis, aus dem oft nur spezielle Behandlungen in Schmerzambulanzen oder Migränekliniken heraushelfen können. Attacke im Anmarsch – das hilft! Droht ein Migräneanfall? So schwer es fallen mag: Versuchen Sie, sich nicht darüber zu ärgern, denn das macht alles noch viel schlimmer. t Legen Sie sich lieber in einem möglichst ruhigen, abgedunkelten Raum hin und probieren Sie, ein bisschen zu schlafen oder zumindest zu entspannen. t Vielen hilft auch eine kühle Kopfkompresse (Coolpack in ein dünnes Handtuch einschlagen und auf die schmerzende Kopfpartie legen). t Tut ebenfalls gut: Vorsichtig ein paar Tropfen reines Pfefferminzöl auf Schläfen, Stirn und Nacken einmassieren.
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Akuter Fall: welche Medikamente helfen Mit welchen Medikamenten Sie Ihrer Migräne am besten den Wind aus den Segeln nehmen, hängt von der Stärke und Häufigkeit der Beschwerden ab und natürlich von der persönlichen Verträglichkeit und Reaktion. Denn was beispielsweise Ihrer Freundin perfekt hilft, einen Migräneanfall zu überwinden, ist bei Ihnen nicht unbedingt ein Erfolgsgarant. Jeder reagiert anders und entsprechend vielfältig sind die verschiedenen Therapiemöglichkeiten für den Akutfall. Es erfordert Geduld, bis Ihr Arzt und Sie gemeinsam eine optimale Behandlungsstrategie herausgefunden haben. 20
Gute Basis: Ruhe im Bauch Kommt bei einem Migräneanfall Übelkeit hinzu, hilft die vorherige Einnahme eines entsprechenden Mittels dagegen (sogenannte, meist verschreibungspflichtige, Antiemetika). Vorteil: Sie lindern nicht nur den Brechreiz, sondern verbessern auch die Aufnahme anschließend eingenommener Mittel gegen die Kopfschmerzen, indem sie die Magen- und Darmfunktion aktivieren.
Leichte bis mittelschwere Migräne Bei leichteren Attacken reichen oft klassische, frei verkäufliche Schmerzmittel zur akuten Behandlung aus. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft empfiehlt folgende Wirkstoffe für eine Einzeldosis:
t 1.000 mg Acetylsalicylsäure (ASS), idealerweise als Brause- oder Kautablette
t 1.000 mg Paracetamol, am besten als Zäpfchen t 400 mg Ibuprofen t Kombipräparat mit 500 mg Acetylsalicylsäure (ASS), 500 mg Paracetamol und 130 mg Koffein. Diese Präparate haben eins gemeinsam: Sie reduzieren die Produktion bestimter Botenstoffe, die das Schmerzgefühl hervorrufen. Gutes muss nicht teuer sein Tipp: Vieles davon gibt es besonders gut und günstig von CT Arzneimittel. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Apotheker darauf an, die Sie auch zu Risiken und Nebenwirkungen beraten.
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Schwerere bis heftige Migräne Bei mittelschweren oder gar schweren Migräneanfällen kommen viele Patienten jedoch allein mit klassischen Schmerzmitteln nicht mehr zurecht. Sie benötigen dann spezielle Migränemittel, um die Attacken in den Griff zu bekommen. Bis vor gar nicht so langer Zeit standen dafür vorwiegend die sogenannten Mutterkornalkaloide mit dem Wirkstoff Ergotamin zur Verfügung. Deren gefäßverengende Wirkung mildert zwar durchaus erfolgreich Migräneschmerzen, wird aber von vielen Patienten relativ schlecht vertragen. In der modernen Migränetherapie spielen Ergotamine daher keine Rolle mehr. Eine häufige Einnahme (mehr als 10- bis 12-mal monatlich) ergotaminhaltiger Medikamente – so wie die anderer Schmerzmittel auch – kann Dauerkopfschmerzen hervorrufen, die der Migräne stark ähneln. 22
Meilenstein in der Migränetherapie Inzwischen gibt es Alternativen: die sogenannten Triptane. Sie gelten derzeit als Migränemittel der ersten Wahl. Triptane greifen gezielt nur dort an, wo der Migränekopfschmerz entsteht: in den Blutgefäßen des Gehirns. Dort wirken sie als Gegenspieler bestimmter Reizempfänger (Rezeptoren) und verhindern dadurch die für Migräne verantwortlichen Gefäßerweiterungen, die Ausschüttung von entzündungsfördernden Stoffen und die Ausbreitung von Schmerzreizen. Triptane: die modernen Migränekiller Die Entwicklung der Triptane brachte Bewegung in die Migränebehandlung. Sie gelten unter Experten als wirksamste Substanz bei akuten Migräneattacken. Bei 70 Prozent der Betroffenen bessern sie die Beschwerden innerhalb von zwei Stunden deutlich, eine erste Linderung tritt oftmals schon nach 10 Minuten ein. Und 30 Prozent der Migränepatienten haben nach der Einnahme überhaupt keine Kopfschmerzen mehr. Wer spürt, dass sich eine Attacke ankündigt, sollte keine Zeit verlieren und schnellstmöglich den Wirkstoff einnehmen. Denn je eher Triptane zum Einsatz kommen, umso besser helfen sie. Ihre Wirkung entfalten sie jedoch nur bei echter Migräne, bei Spannungskopfschmerzen helfen sie nicht! Seit 1993 ist mit Sumatriptan der erste Wirkstoff dieser Substanzklasse hierzulande auf dem Markt, für den auch die größten Erfahrungen vorliegen. Keine Sonne ohne Schatten Wie viele hochwirksame Medikamente können auch diese modernen Migränemittel gelegentlich Nebenwirkungen verursachen wie beispielsweise Brustenge oder Empfindungsstörungen an Armen und Beinen. Sprechen Sie dann bitte mit Ihrem Arzt!
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Attacken vorbeugen – so geht’s Wer häufig mit Migräne zu kämpfen hat, kommt allein mit einer akuten Behandlung der Attacken nicht aus. Denn ganz gleich, welches Mittel Sie dann einnehmen: Spätestens wenn Sie an mehr als zehn Tagen pro Monat auf medikamentöse Linderung im Akutfall angewiesen sind, wird’s kritisch. Denn dann droht der sogenannte Medikamentenkopfschmerz, den letztlich alle Präparate verursachen können, die bei einem Anfall gut helfen.
Zu viel kann schaden Dann ist es höchste Zeit, die Bremse zu ziehen. Am besten klappt dies mit verschiedenen Vorbeugestrategien (= Migräneprophylaxe), idealerweise in Kombination. Experten haben herausgefunden, dass sich mit jedem einzelnen Vorsorgebaustein bei mindestens der Hälfte aller Betroffenen die Beschwer24
den um 50 Prozent reduzieren lassen. Und wer gleich mehrere kombiniert, hat noch bessere Chancen! Bei mehr als drei Migräneattacken pro Monat empfehlen Schmerzexperten eine Prophylaxe.
Vorsorgeprogamm auf drei Säulen: die Migräneprophylaxe Um allzu häufigen Migräneanfällen von vornherein entgegenzutreten, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Medikamente, Verhaltenstherapie und Sport. Als medikamentöse Vorsorgebehandlung eignen sich vor allem ausgewählte Betablocker und Calciumantagonisten. Diese typischen Herz-Kreislauf-Mittel (z. B. gegen Bluthochdruck, Angina pectoris oder Herzrhythmusstörungen) haben sich bei der Vorbeugung gegen Migräne bestens bewährt. Ebenfalls geeignet: bestimmte Wirkstoffe gegen Epilepsie. Die Verhaltenstherapie beeinhaltet gleich einen ganzen Strauß von Maßnahmen. Hier lernen Migränepatienten bei entsprechend ausgebildeten Ärzten und Psychologen, Stress abzubauen, sich optimal zu entspannen und mit dem Schmerz besser umzugehen. Eine erwiesenermaßen wirksame Strategie gegen Migräne führt leider vielfach noch ein Schattendasein: der Sport. Wissenschaftliche Studien legen nahe: Speziell Ausdauersportarten wie Jogging, zügiges Walking, Schwimmen oder Fahrradfahren können Schmerzattacken verhindern. 25
Alternativmedizin bei Migräne: Pro und Kontra Naturheilverfahren, Homöopathie, chinesische Heilkunde & Co. – wirksame Hilfe oder nichts als Scharlatanerie? So manch verzweifelter Migränepatient wendet sich alternativen Heilmethoden zu, um endlich Ruhe in den Kopf zu bekommen. Grundsätzlich gilt: Was hilft, kann nicht verkehrt sein! Selbst wenn es vielleicht nur die Psyche ist, die für Linderung sorgt. Für viele alternative Methoden gibt es aber inzwischen wissenschaftliche Grundlagen.
Akupunktur: Pieks gegen Migräne Dazu gehört beispielsweise die Akupunktur. Viele Patienten haben dank einer Akupunkturbehandlung deutlich seltener Migräneattacken, nach Aussagen der deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) wirkt Akupunktur bei der Vorbeugung gegen Attacken ähnlich gut wie entsprechende Medikamente. Mangels umfangreicher Studienergebnisse dazu haben die gesetzlichen Krankenkassen diese Therapiemöglichkeit jedoch aus ihrem Leistungskatalog gestrichen – Hilfe per Nadeln gibt es häufig für Privatversicherte und Selbstzahler. Wenden Sie sich bei Interesse an Ihre Krankenkasse.
Alternativ gegen Migräne Derzeit laufen verschiedene Studien, die pflanzliche Wirkstoffe hinsichtlich der Migräne genauer unter die Lupe nehmen, unter anderem Pestwurz und 26
Fieberkraut. Es liegen bereits verschiedene wissenschaftliche Hinweise vor, dass auch diese Substanzen hilfreich sein könnten. Auch zwei Coenzyme machen bei der Migränetherapie als mögliche Helfer von sich reden: Q10 und die Alpha-Liponsäure. Beide Substanzen wirken zellschützend. Mangels Beweisen: Das hilft nicht! Wohlmeinende Ratschläge bei Migräne gibt es mehr als genug. Aber nicht alle helfen und vielen fehlt auch die wissenschaftliche Grundlage. Dazu gehören laut Einschätzung der DMKG: t Thymusextrakte, Mittel gegen niedrigen Blutdruck t Autogenes Training, Fastenkuren, Chiro- oder Manualtherapie, Heilschlafbehandlung, Reizstrom- oder Magnetfeldtherapie, Neural- oder Ozonbehandlungen, Injektionen in Nacken und Kopfhaut, Psychophonie t Mandeln, Zähne, Augenbrauenmuskel oder Amalgamfüllungen entfernen, Darmsanierung (Pilze), Augenlasern t Psychoanalyse
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Die Macht der Hormone Alle Monate wieder – manche Frauen bekommen rund um die Regelblutung auch Migräne, die zu allem Übel zudem oft länger anhält und heftiger ausfällt als eine „normale“ Attacke. Der Schmerz kommt meist im Zeitraum zwischen zwei Tagen vor und nach Blutungsbeginn, zumeist ohne vorherige Aura. Dieser etwas andere Verlauf erfordert manchmal auch eine andere Therapie jenseits der allgemeingültigen Empfehlungen. Bei menstruellen Kopfschmerzen wirken daher lang anhaltende Antischmerzsubstanzen wie Ibuprofen und Naproxen besonders gut. Zur ersten Wahl gehören aber auch in diesem Fall die Triptane.
Die Last der Frauen Überhaupt treffen die pochend-hämmernden Schmerzen Frauen rund dreimal häufiger als Männer, aller28
dings erst ab der Pubertät. Denn bis dahin herrscht Gleichstand. Nach den Wechseljahren und oftmals auch während einer Schwangerschaft verschiebt sich dieser Geschlechtsunterschied wieder etwas, aber auch dann haben Frauen immer noch die deutlich schlechteren Karten. Bestehen die Beschwerden über die Wechseljahre hinaus, können eventuell gezielt eingesetzte Hormonpräparate helfen.
Biologisches Auf und Ab Alles Hinweise, dass die Hormone bei Migräne kräftig mitmischen. Mediziner machen dafür unter anderem ein Absinken des Östrogenspiegels verantwortlich. Außerdem scheinen die weiblichen Geschlechtshormone die Verarbeitung von Schmerzreizen im Gehirn zu beeinflussen. Auch das bei vielen Frauen rund um die Monatsblutung etwas angeschlagene Nervenkostüm fördert Migräneattacken, weil es sie dann für Stressfaktoren empfänglicher macht. In diesem Fall sind Entspannungstechniken unbedingt einen Versuch wert! Die Pille bei Migräne – geht das? Ob eine hormonelle Empfängnisverhütung wie die Pille positiven oder negativen Einfluss auf Migräne hat, ist noch nicht endgültig geklärt. Hier heißt es daher: Einfach ausprobieren, allerdings nur unter ärztlicher Anleitung. Manche Experten empfehlen dann am liebsten ein Einphasenpräparat, das kontinuierlich die gleiche Hormonmenge abgibt. Allerdings gibt es Hinweise, dafür dass Migränepatientinnen mit Aura, die rauchen und gleichzeitig die Pille nehmen, gegenüber Gesunden ein erhöhtes Thrombose- oder Schlaganfallrisiko haben. Umso mehr gilt hier: Finger weg vom blauen Dunst!
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Richtig essen: Migräne und Ernährung Obwohl es einige Nahrungsmittel gibt, die individuell unterschiedlich Migräneanfälle auslösen können: Eine generelle Migränediät gibt es nicht! Denn was dem einen schadet, macht dem anderen überhaupt nichts aus. Bemühen Sie sich aber auf jeden Fall um eine regelmäßige und vor allem ausgewogene Ernährung. Wer beispielsweise ganze Mahlzeiten ausfallen lässt, fördert dadurch unter Umständen die nächste Attacke.
Der Feind am Tisch Um herauszufinden, ob eventuelle Migränefeinde auf dem Teller lauern, hilft nur eins: Ein 30
Schmerztagebuch führen (z. B. erhältlich über CT Arzneimittel, Fax: 0800 - 409 00 80-94) und darin immer auch verzehrte Speisen und Getränke vermerken. Und selbst wenn ein Zusammenhang besteht, heißt das nicht unbedingt, dass Sie künftig nun auf Ihren Lieblingskäse oder das gelegentliche Glas Rotwein verzichten müssen. Oftmals addiert sich erst das Zusammenspiel mehrerer Faktoren zum Auslösereiz, beispielsweise in Kombination mit Stress.
Spätzünder aus der Küche Reaktionen auf Lebensmittel kommen übrigens nicht immer sofort, häufig liegen mehrere Stunden zwischen dem Auslöser und der Attacke! Das erschwert die Spurensuche nach den persönlichen Auslösern auf dem Speiseplan. Diese individuellen Trigger aus der Küche spielen jedoch als Auslöser von Migräneattacken nur eine untergeordnete Rolle. Typische Verdächtige: Störenfriede aus der Küche Diese Nahrungsmittel können bei einigen Migränepatienten Attacken provozieren: t Käse und (sehr selten) andere Milchprodukte wie Joghurt t Rotwein t Koffein aus Kaffee, schwarzem Tee, Colagetränken t Obst, z. B. Bananen (aber sehr selten) t Eiscreme (durch den Kältereiz) t Konservierungsstoffe wie z. B. Nitrat (in Wurstwaren) t Geschmacksverstärker wie z. B Glutamat (z. B. in Fertiggerichten, asiatischen Mahlzeiten, Brühwürfeln)
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Selbsthilfegruppen: gemeinsam stark Fühlen Sie sich mit Ihrer Migräne manchmal unverstanden und allein gelassen? Dann ist eine Selbsthilfegruppe genau das Richtige, um sich mit Leidensgefährten über alle Facetten der Erkrankung auszutauschen (siehe rechts).
Andere Erfahrungen als Chance Die Arbeit in der Gruppe hilft auch dabei, neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Zugleich kommen Migränekranke aus der sozialen Isolation heraus, in die sie sich häufig zurückziehen. Sie gewinnen an Selbstvertrauen und fassen wieder Mut für neue Perspektiven. Für viele ist solch eine Gruppe auch ein Ventil. Denn Migränepatienten schämen sich häufig ihrer Krankheit und outen sich kaum. Hier aber sitzen alle im gleichen Boot – jeder weiß, was eine Attacke bedeutet. Das macht es leichter, offen mit der Krankheit umzugehen. 32
Hilfreiche Adressen und Links MigräneLiga e. V. Tel.: 06144 - 22 11 E-Mail: info@migraeneliga-deutschland.de Internet: www.migraeneliga-deutschland.de Liste von Migräne-Selbsthilfegruppen, Veranstaltungstipps, Hinweise zu Migränekliniken Deutsche Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft e. V. (DMKG) Ansprechpartner: Prof. Dr. Peter Kropp E-Mail: peter.kropp@med.uni-rostock.de Internet: www.dmkg.de Kopfschmerzexperten in Ihrer Region, viele Infos für Patienten Deutsche Schmerzliga e. V. Tel.: 0700 - 375 37 53 75 (werktags von 9 – 12, 12 Cent / Min.) E-Mail: info@schmerzliga.de Internet: www.schmerzliga.de Bundesverband Deutsche Schmerzhilfe e. V. Tel.: 04142 - 81 04 34 (Mo – Fr: 9 – 12.30, Di – Do: 14.30 – 16.30) E-Mail: geschaeftsstelle@schmerzhilfe.org Internet: www.schmerzhilfe.de Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e. V. Tel.: 06742 - 80 01-21 (Mo – Do 8 – 17, Fr 8 – 14) E-Mail: info@dgss.org, Internet: www.dgss.org www.migraene-selbsthilfe-forum.de Migränepatienten-Website für den Austausch mit Betroffenen Buchtipps: Hans-Christoph Diener: Migräne: Ein Leitfaden für Betroffene. Trias 2006 (7,95 Euro) Hartmut Göbel: Migräne und Kopfschmerzen. Hilfe zur Selbsthilfe: Schmerzattacken lindern und behandeln. Südwest-Verlag 2006 (6,95 Euro) Marianne Loibl: Selbsthilfe bei Migräne. Aktiv dem Schmerz begegnen. Goldmann 2001 (7,45 Euro) Hartmut Göbel: Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne. Springer 2004 (19,95 Euro)
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CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig Ein Spezialist unter den Generikaherstellern ist das Berliner Traditionsunternehmen CT Arzneimittel. 1917 gründeten ein Apotheker und ein Kaufmann eine Arzneimittelgroßhandlung mit dem Ziel, die Bevölkerung schnell, effizient und umfassend mit Medikamenten zu versorgen. Rasch folgte die eigene Arzneimittelproduktion. Von Anfang an mit dabei: der beliebte Tussamag® Hustensaft. Seit über 20 Jahren hat sich CT Arzneimittel auf die Herstellung von Generika spezialisiert. Die Philosophie: erstklassige Qualität zu günstigen Preisen. Dass CT in puncto Qualität und Sicherheit ganz weit vorn liegt, beweist auch die freiwillige Zertifizierung nach der internationalen Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO 9001:2000 – im Sinne einer optimalen Kundenorientierung. 34
Wissen ist die beste Medizin Neben der Herstellung und dem Vertrieb qualitativ hochwertiger und gleichzeitig günstiger Medikamente hat es sich CT Arzneimittel zur Aufgabe gemacht, Patienten, Ärzte und Apotheker mit kompetenten und wertvollen Informationen rund um Krankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten zu versorgen. CT hält deshalb für Sie noch weitere Broschüren bereit, die Sie kostenlos bei uns anfordern können: CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a, 13407 Berlin Fax: 0800 - 409 00 80-94 E-Mail: bestellservice@compliance-ct.de
Unsere aktuellen Themen: t t t t t t t t t t t t
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Soziales Engagement der CT Arzneimittel GmbH
Wer sich für traumatisierte Opfer einsetzt, steht vor besonderen Herausforderungen – ganz gleich, ob häusliche Gewalt, eine andere Gewalttat oder eine Katastrophe das Trauma ausgelöst hat. Viele Ärzte und auch Apotheker in Deutschland stoßen bei ihren Bemühungen zu helfen an ihre Grenzen. CT Arzneimittel engagiert sich daher seit 2004 für die Catania gemeinnützige GmbH, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Versorgung und Betreuung traumatisierter Opfer zu verbessern. Jeder Verkauf und jede Verordnung eines Präparates von CT Arzneimittel unterstützt dieses Engagement.
SAP 134965 | Stand 06/08
CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a 13407 Berlin office@ct-arzneimittel.de
Gesundheit gut und günstig