Prostatavergrösserung - Die Erkrankung erkennen und wirkungsvoll behandeln

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prostatavergrĂśsserung Die Erkrankung erkennen und wirkungsvoll behandeln

Mit Selbsttest und hilfreichen Erklärungen zum Thema benigne Prostatahyperplasie

Gesundheit gut und gĂźnstig


Impressum

Inhaltsverzeichnis

Inhalt Krankheitsbeschreibung Reine Männersache: Probleme mit der Prostata

4 – 5

Die Prostata: kleine Drüse mit großen Aufgaben

6 – 7

Ursachen der Erkrankung Lästige Sache: gutartige Prostatavergrößerung

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Krankheitssymptome Wenn’s nicht mehr läuft

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Diagnostik

Impressum Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung und Vervielfältigung, vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung der CT Arzneimittel GmbH darf kein Teil der Broschüre durch Mikroverfilmung, Fotokopie oder ein anderes Verfahren reproduziert werden. © 2010 CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a, 13407 Berlin Konzept & Text: Jutta Heinze, Allermöher Deich 95, 21037 Hamburg, jutta.heinze@hamburg.de Mitarbeit: Dipl.-Biol. Daniela Schmidt, Wissenschaftsjournalistin, Hamburg Wissenschaftliche Beratung: Dres. med. Ursula und Matthias Solga, Fachärzte für Urologie, Berlin Physiotherapeutische Beratung: Carol Collier, Sporttherapeut, Hamburg Layout: Stefan Behrendt, Löwenstraße 54, 20251 Hamburg, info@bbpm.de Schlussredaktion: TEXT+PLAN Dr. Ira Lorf, Fischers Allee 59 e, 22763 Hamburg, textundplan@t-online.de

Keine Angst: die BPH-Diagnostik

10 – 11

Prostata-Selbsttest: Sieben Fragen geben Aufschluss

12 – 13

Behandlung Symptome bestimmen die Therapie

14 – 15

Mit Medikamenten gegen Prostatabeschwerden

16 – 17

Operative Verfahren

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Compliance-CT®: Die Behandlung aktiv unterstützen

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Beckenbodentraining: Power für die Prostata 20 – 23

Tipps für den Alltag Gesund leben – der Prostata zuliebe 24 Hilfreiche Adressen, Links und Buchtipps 25

CT Arzneimittel CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig 26  Compliance-CT® Mehr wissen. Sicher anwenden. Motiviert handeln. 27

Fotos: Digital Vision/Getty Images (Seite 2), © 2010 Jupiter­Images Corporation (Seiten 1, 4, 6, 8, 10, 14, 16, 24), Matthias Simon (Seiten 21, 22, 23), © plainpicture/Maskot (Seite 26), Tetra Images/ Getty Images (Seite 27)


Krankheitsbeschreibung

Krankheitsbeschreibung

Millionen Männer trifft es Inzwischen wissen die Wissenschaftler mehr über das etwa kastaniengroße Organ. Gut- und bösartige Prostataerkrankungen zählen neben Herz-KreislaufKrankheiten zu den häufigsten Erkrankungen bei Männern im höheren Lebens­alter. Das Statistische Bundesamt schätzte in einem Anfang 2007 ver­ öffentlichten Bericht, dass rund die Hälfte aller Männer über 60 Jahre und sogar 90 Prozent der über 80-Jährigen an ­einer BPH leiden.

Reine Männersache: Probleme mit der Prostata Mit urologischen Themen beschäftigten sich schon die alten Ägypter. Bereits um 1000  v. Chr. setzten sie bronzene Blasenkatheter ein und operierten ­Blasensteine. Die erste anatomische ­Beschreibung der Prostata (Vorsteherdrüse) stammt – rund 700 Jahre später – aus der griechischen Antike. Bis zur Entdeckung der gutartigen Prostataver­größerung (benigne Prostatahyperplasie, kurz BPH) vergingen noch einmal über 2000 Jahre: Erstmals wurde sie von dem italienischen Pathologen Giovanni Battista Morgagni im 18. Jahrhundert beschrieben. Zur Funktion der Prostata äußerte sich der ­deutsche Anatom Caspar Bauhin in seinem Theatrum ­anatomicum: „Deren Nutz und Gebrauch ist, dass sie eine oelhaffte Feuchtigkeit in sich halten soll, welche fett und schlipferig ist.“

Dahinter verbirgt sich eine gutartige Prostatavergrößerung, die mit Problemen beim Wasserlassen einhergeht. Dieses im Volksmund auch als „Alt­ männerkrankheit“ beschriebene Krankheitsbild liefert den häufigsten Grund dafür, dass „Mann“ Probleme mit der Blasenentleerung hat. Prominente gegen Prostataerkrankungen Der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Klaus-Peter Siegloch, Schauspieler Volker Brand und der ehemalige Torwart Sepp ­Maier machen sich zusammen mit weiteren Prominenten stark für die Prostatakrebsvorsorge. Denn nur rund 15 bis 20 Prozent aller Männer nutzen das Krebsfrüherkennungsprogramm, bei dem es nicht nur darum geht, frühzeitig (dann auch hervorragend heilbare) bösartige Veränderungen zu entdecken, sondern auch darum, anderen Prostataproblemen wie der benignen Prostatahyperplasie (BPH) rechtzeitig auf die Spur zu kommen. Die urologischen Fachverbände empfehlen daher allen Männern ab 40 Jahren eine jährliche, kostenlose Vorsorgeuntersuchung bei einem Urologen.


Krankheitsbeschreibung

Krankheitsbeschreibung

Schmierstoff für die Samenzellen Die Prostata ist ein Drüsenorgan und produziert ein milchig-trübes Sekret, das beim Samenerguss den größten Teil der Flüssigkeit ausmacht. Diese ­Flüssigkeit sorgt vor allem für die optimale Beweglichkeit der Samenzellen. Das Muskelgewebe der Vorsteherdrüse pumpt beim Orgasmus die Samenflüssigkeit in die Harnröhre. Ohne Prostata ist ein Mann daher zeugungsunfähig.

Die Prostata: kleine Drüse mit großen Aufgaben Die Prostata (auch Vorsteherdrüse genannt) gehört zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen und befindet sich, umschlossen von Bindegewebe, im kleinen Becken am Übergang der Harnröhre zur Harnblase. Sie hat ungefähr die Größe einer Kastanie, ähnelt in ihrer Form einem Apfel und wiegt beim erwachsenen Mann rund 20 Gramm.

Erst nach der Pubertät aktiv Erst während der Geschlechtsreife entwickelt sich die Prostata zu einem funktionsfähigen Organ und nimmt auch erst dann ihre Arbeit auf. Daher ist mit Prostataerkrankungen auch erst nach der Pubertät zu rechnen.

Verkehrsregelung von innen Doch die Prostata kann noch mehr: „Mann“ verdankt der Vorsteherdrüse mit Unterstützung des Blasenschließmuskels, dass die Samenflüssigkeit (Sperma) beim Samenerguss nicht in die Blase fließt, sondern den Weg über den Penis nach außen nimmt. Und umgekehrt verhindert die Prostata durch eine Art Ventil, dass beim Wasser­ lassen Urin in die Samenwege gelangt. Tasten für die Gesundheit Durch ihre Lage im Becken ist die Prostata am einfachsten über den Darm ertastbar (rektale Untersuchung). Dieser Tastbefund ermöglicht wichtige Aussagen zu eventuellen Vergrößerungen oder Verhärtungen, die gegebenenfalls eine weitere Diagnostik erfordern. Zweifellos gibt es Angenehmeres als eine Untersuchung durch den Enddarm, die übrigens kaum schmerzt. Mithilfe der rektalen Untersuchung können aber frühzeitig Prostataprobleme aufgespürt werden, die unerkannt eine unter Umständen sogar lebensbedrohliche Gesundheitsgefährdung darstellen können.


Ursachen der Erkrankung

Krankheitssymptome

Wenn’s nicht mehr läuft

Lästige Sache: gutartige ­Prostatavergrößerung Bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH) handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse des Mannes, die mit zunehmendem Alter auftritt. Das Prostatagewebe beginnt zu ­wuchern, das Organ vergrößert sich und klemmt mehr und mehr die Harnröhre ein.

Die Last des Alters Dabei stört entweder das wachsende Volumen oder aber der zunehmende Gewebedruck durch eine immer straffer werdende Prostata. Experten machen für diesen Prozess neben dem Altern auch die männlichen Geschlechtshormone (Androgene) und ihren Stoffwechsel verantwortlich, restlos geklärt sind die Ursachen jedoch noch nicht.

Bei der gutartigen Prostatavergrößerung stehen Probleme beim Wasserlassen (Miktion) im Vordergrund. Diese hängen davon ab, wie sehr der in der Prostata gelegene Harnröhrenanteil eingeengt wird und dadurch die Harnentleerung behindert (siehe Kasten). Der Harnstrahl schwächt sich ab, das Urinieren startet verzögert und dauert länger, der Urin träufelt nach und es verbleibt Restharn in der Blase. Ebenfalls typisch und oft das beeinträchtigendste Symptom: häufiger und nächtlicher Harndrang. Langfristig drohen Komplikationen wie wieder­holte Harnwegsinfekte, unkontrollierter Harnverlust, Blasen­steine, Harnsperre (die Betroffenen können trotz voller Blase kein Wasser lassen und haben ­heftige Schmerzen) bis hin zum Nierenver­sagen. Erkrankungsstadien der BPH nach Alken Im deutschsprachigen Raum unterteilen Ärzte die Erkrankung in drei Stadien, angelehnt an das Beschwerdebild und die in der Blase verbleibende Restharnmenge. • Stadium I – das Reizblasenstadium Verzögerter Beginn des Wasserlassens, häufiges und nächtliches Wasserlassen, abgeschwächter Harnstrahl, kein Restharn • Stadium II – das Restharnstadium Zunahme der Beschwerden aus Stadium I, zusätzliche Restharnbildung, eventuell wiederkehrende Blaseninfekte und Bildung von Blasensteinen • Stadium III – das Dekompensationsstadium Bildung einer „Überlaufblase“ oder eines kompletten Harn­ verhaltes, Harnstauungsnieren, Nierenfunktionsstörungen


Diagnostik

Diagnostik

Alles im Fluss ? Eine wichtige und einfache Untersuchungsmethode ist die Uroflowmetrie zur Beurteilung von Stärke und Geschwindigkeit des Harnstrahls. Dabei lässt man in einen Trichter mit einer kleinen Messvorrichtung Harn abfließen. Eine maximale Fließgeschwindigkeit von weniger als 15 ml / Sekunde kann auf eine Harnfluss­behinderung hinweisen. Bei unklarer ­Diag­nose geben weitere Verfahren Aufschluss (z. B. bildgebende Diagnostik, Blasen­spiegelung).

Keine Angst: die BPH-Diagnostik Zunächst erfragt der Arzt die Krankheitsgeschichte und schätzt anhand der Schilderung des Patienten die Ausprägung der Beschwerden ein. Fragebögen wie der IPSS (siehe Seite 12 – 13) helfen dabei.

Vorsichtig herantasten Erster Schritt bei der körperlichen Untersuchung ist die rektale Untersuchung, bei der die Prostata mit einem Finger vom Mastdarm aus abgetastet wird. So kann der Arzt beurteilen, ob die Prostata vergrößert, schmerzempfindlich oder verhärtet ist. Genauer lässt sich die Prostatagröße mit einer Ultraschall­ untersuchung bestimmen. Gleichzeitig werden dabei die Nieren gecheckt und es wird die Menge des Restharns nach Blasenentleerung gemessen – beim ­gesunden Mann nicht mehr als 20 bis 30 Milliliter. 10

Erkenntnisse aus dem Labor Um einen Harnwegsinfekt durch Bakterien auszu­ schließen, nimmt das Labor den Urin unter die Lupe. Zudem lässt der Arzt das Blut meist auf das prostataspezifische Antigen (PSA) unter­suchen, um den Verlauf der Prostata­erkrankung abschätzen zu können. Bei erhöhten Werten kann eine Gewebe­ entnahme (Prostata­biopsie) notwendig sein. Der PSA-Wert – was ist das ? Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein im Blut messbares Eiweiß, das nur Prostatazellen bilden. Höhere Werte können zwar auf ein Prostatakarzinom hinweisen, kommen aber auch manchmal vor bei gutartiger Prostatavergrößerung, Prostata­ entzündungen sowie Harnwegsinfekten oder bei Druck auf die Prostata, beispielsweise durch häufiges Fahrradfahren. Jeder Wert über 4 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) erfordert eine weitere ­Diagnostik. Aber auch die Veränderung des PSAWertes im Laufe der Zeit gewinnt immer mehr an Bedeutung für die Beurteilung des Krankheitsverlaufs.

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Diagnostik

Diagnostik

Prostata-Selbsttest (IPSS) Der Internationale Prostata-Symptom-Score (IPSS) hilft Ihnen und Ihrem Arzt, den Schweregrad und den Verlauf der Erkrankung zu beurteilen.

seltener als in 1 von 5 Fällen

nie

Fragebogen zum Wasserlassen

ungefähr in der Hälfte aller Fälle

in mehr als der Hälfte aller Fälle

fast immer

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Wie oft während des letzten Monats hatten Sie das Gefühl, dass Ihre Blase nach dem Wasserlassen nicht ganz geleert war ?

0

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3

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Punkte

Punkt

Punkte

Punkte

Punkte

Punkte

2

Wie oft während des letzten Monats mussten Sie in weniger als zwei Stunden ein zweites Mal Wasser lassen ?

0

1

2

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5

Punkte

Punkt

Punkte

Punkte

Punkte

Punkte

3

Wie oft während des letzten Monats mussten Sie beim Wasserlassen mehrmals aufhören und neu beginnen ?

0

1

2

3

4

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Punkt

Punkte

Punkte

Punkte

Punkte

4

Wie oft während des letzten Monats hatten Sie Schwierigkeiten, das Wasserlassen hinauszuzögern ?

0

1

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Punkte

Punkte

Punkte

Punkte

5

Wie oft während des letzten Monats hatten Sie einen schwachen Strahl beim Wasserlassen ?

0

1

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3

4

5

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Punkte

Punkte

Punkte

Punkte

6

Wie oft während des letzten Monats mussten Sie pressen oder sich anstrengen, um mit dem Wasserlassen zu beginnen ?

0

1

2

3

4

5

Punkte

Punkt

Punkte

Punkte

Punkte

Punkte

nie

einmal

zweimal

dreimal

viermal

fünfmal

7

Wie oft sind Sie während des letzten Monats im Durchschnitt nachts aufgestanden, um Wasser zu lassen ? Maßgebend ist der Zeitraum vom Zubettgehen bis zum Aufstehen am Morgen.

Gesamt-IPSS:

=

Auswertung Zur Ermittlung des Gesamt-IPSS werden die entsprechenden Ziffern der zutreffenden Felder zusammengezählt. Das Testergebnis soll zur groben Einschätzung dienen und ersetzt nicht die Untersuchung und Diagnose eines Arztes. Der Test sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Bei einer Verschlechterung des Ergebnisses ist es wichtig, bald einen Arzt aufzusuchen.

Quelle: www.dgu.de / fileadmin / MDB/PDF / Ipss.pdf

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seltener als in der Hälfte aller Fälle

0

1

2

3

4

5

Punkte

Punkt

Punkte

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Punkte

0

+

+

+

+

+

0 – 7 Punkte: Die Beschwerden des unteren Harntraktes sind nach offizieller Einteilung der milden Symptomatik zugeordnet. Trotzdem sollte der Patient ein Gespräch mit seinem Arzt über dieses Thema führen und den Test nach vier Wochen wiederholen. 8 –19 Punkte: Die Beschwerden des unteren Harntraktes sind bereits stark beeinträchtigend. Sie werden nach offizieller Einteilung der mittleren Symptomatik zugeordnet. Es sollte bald ein Arzt aufgesucht werden. 20 – 35 Punkte: Die Beschwerden des unteren Harntraktes wirken sehr stark beeinträchtigend. Sie sind nach offizieller Einteilung der schweren Symptomatik zuzuordnen. Es sollte umgehend ein Arzt aufgesucht ­werden.

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Behandlung

Behandlung

Falls sich die Betroffenen trotz medikamentöser Behandlung und gesunder Einstellung in ihrer Lebens­qualität deutlich eingeschränkt fühlen – sei es durch häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen, häufiges nächtliches Wasserlassen oder plötzliches Einnässen – wird der behandelnde Arzt unter Umständen bereits jetzt eine Operation empfehlen.

Stadium II

Symptome bestimmen die Therapie Bei der Behandlung der gutartigen Prostataver­ größerung hat sich in den letzten 15 Jahren ein deutlicher Wandel von der rein operativen Behandlung hin zu einer medikamentösen und auch ­minimalinvasiven Therapie ergeben.

Stadium I Im Vordergrund steht die medikamentöse Behand­ lung, um die unangenehme Symptomatik der Harnabflussstörungen wieder in den Griff zu be­ kommen. Mithilfe moderner Arzneimittel lassen sich damit heutzutage sehr gute Erfolge erzielen. Dabei ist auch der Patient im Hinblick auf eine gesun­de Lebens­weise (siehe Seite 24) gefordert. 14

In diesem Stadium rücken operative Maßnahmen neben der medikamentösen Therapie in den Blickpunkt, da der verbleibende Restharn langfristig zu Nierenschädigungen führen kann. Restharnmengen über 100 ml und weitere gravierende Symptome (siehe Kasten Seite 9) stellen eine klassische Indika­ tion für eine Operation dar. Die überwiegende Zahl der Eingriffe lässt sich endoskopisch vor­nehmen, eine offen-operative Entfernung kommt weitaus ­seltener vor.

Stadium III In diesem Stadium führt kein Weg mehr an einer Operation vorbei. Beim Harnverhalt und bei der Überlaufblase sorgt ein Blasenkatheter für Erleichterung und Nierenentlastung. Gleichzeitig kann der Arzt über den Katheter auch Untersuchungen durchführen. Ein plötzlich auftretender Harnverhalt stellt einen Notfall dar und ­gehört umgehend in (not)ärztliche Behandlung. 15


Behandlung

Behandlung

(Cucurbita pepo), Brennnesselwurzel (Urtica dioica) und der Sägepalmenfrucht (Serenoa repens). Studien zeigten, dass die Patienten weniger Beschwerden empfinden. Kleiner Wermutstropfen: Die Krankenkassen erstatten die Kosten dafür nicht mehr.

Alpha-1-Rezeptorenblocker

Mit Medikamenten gegen Prostatabeschwerden Drei Arzneimittelgruppen dominieren die medikamentöse Behandlung im Stadium I der benignen Prostatahyperplasie: pflanzliche Präparate (Phytotherapeutika), Medikamente, die die männlichen Hormone blockieren (Antiandrogene, 5-Alpha­Reduktasehemmer) und die sogenannten Alpha-1Rezeptorenblocker. Vor allem auf die letztgenannten beiden (verschreibungspflichtigen) Gruppen stützt sich die moderne Arzneimitteltherapie.

Hilfe aus der Natur Zur Behandlung leichter Miktionsbeschwerden sind pflanzliche Arzneimittel recht beliebt – sie verur­ sachen kaum Nebenwirkungen und kosten nicht viel. Rezeptfrei in der Apotheke gibt es Präparate aus Roggenpollen (Secale cereale), Kürbis­samen 16

Alphablocker senken die Spannung der glatten Muskulatur der Prostata und am Blasenhals. Dadurch bessern diese Präparate nachweislich Harnabflussstörungen, indem sie die maximale Harnflussrate erhöhen und die Restharnmenge reduzieren. Zu den speziell im Urogenitalsystem wirkenden gut verträglichen Alpha-1-Rezeptorenblockern gehören die Wirkstoffe Alfuzosin, Doxazosin, Terazosin und Tamsulosin. Diese modernen Medikamente ­bringen eine schnelle Besserung der Beschwerden bis hin zur Beschwerdefreiheit innerhalb von ein bis zwei Wochen.

5-Alpha-Reduktasehemmer 5-Alpha-Reduktasehemmer greifen in den Stoffwechsel der männlichen Geschlechtshormone (Testo­sterone) ein, die bei der Entwicklung einer BPH eine Rolle spielen. Diese auch als Antiandrogene bezeichneten Medikamente reduzieren das Volumen der vergrößerten Vorsteherdrüse um etwa 20 bis 30 Prozent nach mehrmonatiger Therapie. In manchen Fällen bietet sich eine Kombinationsbehandlung mit Alpha-1-Rezeptorenblockern an. 17


Behandlung

Operative Verfahren Die moderne medikamentöse Therapie kann über Jahre hinweg die Probleme beim Wasserlassen deutlich bessern, sodass operative Verfahren bei BPH heutzutage viel seltener zum Einsatz kommen als noch vor einigen Jahren. Versagt jedoch die medikamen­töse Behandlung, führt meist kein Weg an einer Operation vorbei. Ein Ziel, verschiedene Verfahren Die besten Ergebnisse erzielt die transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P). Dieses Verfahren gilt als unübertroffener Goldstandard bei Prostataoperationen. Bei dem Eingriff schält der Operateur das Gewebe, das den Harnleiter in der Prostata zusammendrückt und das Wasserlassen erschwert, von innen heraus über ein Endoskop mit einer elektrischen Schlinge unter ständiger Sicht Span für Span ab. So gewinnt er gleichzeitig Gewebe für eine feingewebliche Untersuchung. Der Patient befindet sich während des Eingriffs in Narkose oder Lumbal­ anästhesie (im Volksmund „Rückenspritze“). Eine andere Methode, die ebenfalls ohne Schnitt auskommt und dennoch auch deutlichen Vergrößerungen erfolgreich zu Leibe rückt, ist die Holmium-Laser-Operation. Dabei entfernt der Operateur das störende Prostatagewebe mit einem Laserstrahl. Offene Operationen über den Unterbauch finden mittlerweile nur noch recht selten statt. Sie kommen vor allem bei einer sehr großen Prostata in Betracht, bei der das schichtweise Abhobeln des ­Gewebes zu lange, belastende Operationszeiten mit sich bringen würde. Heilende Hitze Einige Operationstechniken setzen auf Hitzever­fahren, bei denen die Prostata eingeschrumpft oder verdampft wird (z. B. per Laser, Mikrowellen oder Ultraschall). Der sehr effektiven TUR-P konnten diese Techniken bisher jedoch nicht den Rang ablaufen. Denn im Vergleich zur TUR-P schonendere Verfahren ziehen meist eine längere Heilungsdauer nach sich, von der Wirkung her ebenbürtige Verfahren erfordern wie die TUR-P eine Narkose und einen Krankenhausaufenthalt. Welches der Verfahren sich im Einzelfall am besten eignet, ­entscheidet der Urologe zusammen mit dem Patienten.

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Compliance-CT®

Die Behandlung aktiv unterstützen Um die Beeinträchtigungen durch die Erkrankung so gering wie möglich zu halten, reicht es nicht aus, regelmäßig die verordneten Medikamente einzunehmen. Studien haben gezeigt, dass eine aktive Mitarbeit – im Fachjargon Compliance genannt – hilft, das Beschwerdebild deutlich zu verbessern. Compliance-Tipps bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) • Medikamente nicht vergessen Eine gutartige Prostatavergrößerung tritt besonders häufig im höheren Lebensalter auf. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie vielleicht parallel auch Medikamente gegen andere Erkrankungen benötigen. Besorgen Sie sich in diesem Fall eine Tages- oder Wochen-Tablettenbox aus der Apotheke, damit Sie kein Arzneimittel vergessen und alles zur richtigen Tageszeit einnehmen. • Das Tabu brechen Viele Männer empfinden die Erkrankung als peinlich und mögen nicht darüber sprechen. Fassen Sie sich ein Herz und vertrauen Sie sich guten Freunden an – Sie werden vermutlich erstaunt feststellen, dass Sie mit Ihrem Prostataproblem nicht allein dastehen. Vielleicht kennt ja jemand auch einen guten Physiotherapeuten für das so wichtige Beckenbodentraining oder schließt sich Ihnen sogar an. • Sich schlau machen, aber richtig ! Je umfangreicher Sie über Ihre Erkrankung informiert sind, umso besser können Sie die ärztlichen Empfehlungen (z. B. zu Medikamenten, Ernährung und Sport) nachvollziehen und umso leichter fällt es, sich daran zu halten. Leider gibt es auch manche zweifelhafte Informationsquelle mit teilweise wissen­schaftlich unhaltbaren Empfehlungen. Seriöse Adressund Buchtipps finden Sie auf Seite 25.

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Behandlung

Stärkung für den Beckenboden Gegen gelegentlichen Harnverlust, beispielsweise nach einer Prostataoperation, hilft tägliches Becken­ bodentraining, mit dem „Mann“ direkt nach der Operation beginnen kann. Dabei ist es wichtig, die Beckenbodenmuskulatur zu spüren: Üben Sie öfter, beim Urinieren den Harnstrahl anzuhalten. Entscheidend dabei: Führen Sie alle Übungen langsam aus. Achten Sie auf die Atmung: tief durch die Nase „in den Bauch“ einatmen (Bauch vorwölben) und dabei den Beckenboden entspannen, dann langsam durch den Mund ausatmen (Bauch wird flach) und den Beckenboden kräftig anspannen. Keinesfalls die Luft anhalten oder pressen – das kann den Blutdruck und bei gefährdeten Personen das Herzinfarktrisiko erhöhen.

Behandlung

Übung 1

Übung 2

Ausgangsstellung: Sitzen auf einem Stuhl (vordere Stuhlhälfte), Füße schulterbreit auseinander­gestellt, Ball oder Kissen zwischen die Knie geklemmt, Arme vor der Brust verschränkt

Ausgangsstellung: Füße schulterbreit aus­ einandergestellt, die Knie leicht gebeugt, Hände in die Hüfte gelegt

Übung: • Das Gesäß etwa 5 Zentimeter anheben, dabei den Rücken gerade halten • Zusätzlich mit den Knien den Ball oder das Kissen zusammendrücken • Langsam wieder setzen

Übung: • Abwechselnd das Gesäß herausstrecken (Hohlkreuz) und den Unterleib vorschieben (Gesäß zusammenkneifen) – „Beckenschaukel“

Übung macht den Meister Je nach Fitness und Kraft sollten Sie in zwei bis drei Runden jede Übung 10- bis 20-mal wiederholen. Die Kontrolle: Verlieren Sie beim Husten, Laufen, Lachen und Springen unfreiwillig keinen Harn, ist Ihr Beckenboden gut trainiert. Anfangs fällt es vielen schwer, die Übungen richtig auszuführen. Sprechen Sie Ihren Urologen an, ob er Ihnen anfangs einige Termine für eine professionelle Physiotherapie verordnen kann. 20

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Behandlung

Übung 3

Übung 5

Ausgangsstellung: Vierfüßlerstand

Ausgangsstellung: Rückenlage, beide Knie zur Brust gezogen, Arme liegen ausgestreckt neben dem Körper

Übung: • Je ein Bein abwechselnd nach hinten strecken und danach unter den Körper führen • Rücken dabei gerade halten

Übung: • Das Becken 3 bis 4 Zentimeter anheben und wieder absenken (nicht mit Schwung) • Spätere Steigerung: die Beine zur Decke strecken und dann das Becken anheben

Übung 4

Übung 6

Ausgangsstellung: Sitzen, auf die gestreck­ ten Arme aufgestützt, Beine gestreckt, Fersen liegen auf

Ausgangsstellung: Rückenlage, Füße aufgestellt, Knie angewinkelt, Arme liegen ausgestreckt neben dem Körper

Übung: • Das Becken anheben, bis die Beine und der Oberkörper eine schiefe Ebene bilden • Das Becken langsam wieder absenken • Spätere Steigerung: zusätzlich ein Bein anheben

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Behandlung

Übung: • Becken heben und senken – „Bridging“

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Tipps für den Alltag

Tipps für den Alltag

Hilfreiche Adressen, Links und Buchtipps Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. und Berufsverband der Deutschen Urologen e. V. Uerdinger Straße 64, 40474 Düsseldorf Telefon: 0211 - 516 09 60 E-Mail: info@dgu.de info@urologenportal.de Internet: www.dgu.de / selbsthilfegruppen.html www.urologenportal.de Weitere Internet-Links: • www.westdeutschesprostatazentrum.de • www.dgk.de –› Gesundheitsthemen –› Männergesundheit –› Prostataerkrankungen

Gesund leben – der Prostata zuliebe Ein paar einfache Lebensregeln unterstützen die Prostatafunktion: • Reichlich alkoholfreie Getränke trinken, eine gut durchspülte Blase neigt seltener zu ­Infekten. Gut geeignet: Kräutertee, Mineral­wasser, Saftschorle • Auf körperliche Bewegung achten, speziell nach längeren Sitzpausen (z. B. lange Autofahrten, ­Flugreisen). Langes Fahrradfahren und FahrradHometrainer meiden • Auf Alkohol und Nikotin möglichst verzichten • Ballaststoffreich essen (Obst, Gemüse, Vollkorn), um eine regelmäßige Darmentleerung zu fördern. Pflanzliche Fette gegenüber tierischen Fetten bevorzugen Nicht vergessen: Ab 40 Jahren jährlich zur kostenlosen Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung gehen ! 24

Buchtipps: Friedrich Douwes und Leo Sillner: Hoffnung bei Prostatabeschwerden. Die neue Therapie ohne Messer Herbig Verlag 2009 (9,95 Euro) Ralf Hettich: Was Mann ab 40 wissen sollte: Gefahrenzone Prostata. Beschwerden vorbeugen, verstehen, behandeln Lebensschiff GmbH & Co. KG 2010 (24,80 Euro) André Reitz: Vom Bauchnabel abwärts. Das Gesundheitsbuch für den Mann Hirzel Verlag 2007 (24,00 Euro) Berndt Rieger: Die Prostata: Ganzheitlich behandeln und heilen Herbig Verlag 2009 (14,95 Euro) Robert Koch-Institut: Prostataerkrankungen Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 36 2007 (kostenloser Download über www.rki.de –› Gesundheitsberichte –› Themenhefte) Sich selbst helfen Viele Männer haben Hemmungen, über ihre Erkrankung zu ­sprechen. Ein Austausch mit Leidensgefährten in einer Selbsthilfegruppe kann helfen, offener mit der Erkrankung umzugehen.

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CT Arzneimittel

CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig Ein Spezialist unter den Generikaherstellern ist das Berliner Traditionsunternehmen CT Arzneimittel. 1917 gründeten ein Apotheker und ein Kaufmann eine Arzneimittelgroßhandlung mit dem Ziel, die Bevölkerung schnell, effizient und umfassend mit Medikamenten zu versorgen. Rasch folgte die ­eigene Arzneimittelproduktion. Von Anfang an mit dabei: der beliebte Tussamag® Hustensaft. Seit über 25 Jahren hat sich CT Arzneimittel auf die ­Herstellung von ­Generika spezialisiert. Die Philosophie: erstklassige Qualität zu günstigen Preisen. Dass CT in puncto Qualität und Sicherheit ganz weit vorn liegt, beweist auch die freiwillige Zertifizierung nach der internationalen Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO 9001: 2008 – im Sinne einer optimalen Kundenorientierung. 26

CT Arzneimittel

Compliance-CT® Mehr wissen. Sicher anwenden. Motiviert handeln. Unter dem Dach der Servicemarke Compliance-CT® haben wir unser gesamtes Servicematerial für Sie gebündelt. Der dreiteilige Leitgedanke strukturiert unsere Services übersichtlich und spiegelt ihren Nutzen wider: Mehr wissen hilft Ihnen, die verschiedenen Krankheitsbilder, deren Diagnose und Behandlung besser zu verstehen, und informiert Sie darüber hinaus über weitere wichtige Gesundheitsthemen. Informationsbroschüren bieten einen leicht verständlichen Überblick sowie Praxistipps und wichtige Kontaktadressen. Nur wenn Sie Arzneimittel richtig und sicher anwenden, kann eine Therapie erfolgreich sein. Unsere 3-D-animierten Anwendungsfilme veranschaulichen, bezogen auf Ihr CT Arzneimittel, wie Sie z. B. Tabletten richtig teilen und einnehmen, Pflaster aufkleben oder eine Spritze korrekt anwenden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist die Mitarbeit des Patienten. Daher möchten wir Sie beim Umgang mit Ihrer Erkrankung unterstützen. Verschiedenste Servicematerialien aus unserem Angebot ermöglichen es Ihnen, z. B. Einnahmezeitpunkte und -mengen von Medikamenten oder auch Ihr momen­ tanes Befinden zu protokollieren. Wenn Sie auf diese Weise motiviert handeln, können Sie Ihre Therapie aktiv mitgestalten und ­voranbringen.

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www.ct-arzneimittel.de

Compliance-CT® Mehr wissen. Sicher anwenden. Motiviert handeln.

Neben der Herstellung und dem Vertrieb qualitativ hochwertiger und gleichzeitig günstiger Medikamente hat es sich CT Arzneimittel zur Aufgabe gemacht, Patienten, Ärzte und Apotheker mit kompetenten und wertvollen Informationen zu den verschiedensten Krankheits­ bildern und deren Behandlungsmöglichkeiten zu unterstützen. CT Arzneimittel will dazu beitragen, die Sicherheit bei der ­Anwendung von Medikamenten zu erhöhen und den Therapieerfolg zu verbessern. Im Rahmen des Serviceangebotes Compliance-CT® können Sie v­ erschiedene Informationsbroschüren sowie praktische Therapiehilfen kostenlos bestellen. CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a, 13407 Berlin Fax: 0800 - 409 00 80-1010 E-Mail: bestellservice@compliance-ct.de Einen Überblick über das Serviceangebot erhalten Sie auf www.compliance-ct.de. Dort können Sie alle Servicematerialien auch direkt bestellen oder herunterladen.

SAP 170462  |  Stand 9 / 2010

CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a 13407 Berlin office@ct-arzneimittel.de www.ct-arzneimittel.de

Gesundheit gut und günstig


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