Schmerz - Schmerz lindern – Lebensqualität steigern

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SCHMERZ Schmerz lindern – Lebensqualität steigern

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Gesundheit gut und günstig


Impressum Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung und Vervielfältigung, vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung der CT Arzneimittel GmbH darf kein Teil der Broschüre durch Mikroverfilmung, Fotokopie oder ein anderes Verfahren reproduziert werden. © 2008 CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42a, 13407 Berlin Konzept & Text: Jutta Heinze, Joachim-Mähl-Straße 1 a, 22459 Hamburg, jutta.heinze@hamburg.de Mitarbeit: Daniela Schmidt, Hamburg Wissenschaftliche Beratung: Dr. med. Friedemann Reiser, Facharzt für Anästhesiologie, Leiter der Schmerzambulanz, Oberschwabenklinik Bad Waldsee Layout: Stefan Behrendt, Löwenstraße 54, 20251 Hamburg, info@bbpm.de Schlussredaktion: TEXT+PLAN Dr. Ira Lorf, Fischers Allee 59 e, 22763 Hamburg, textundplan@t-online.de Fotos: Digital Vision/Getty Images (Seiten 2, 6, 8, 10, 19, 25, 26, 28, 30), © plainpicture/Maskot (Seite 38), © 2008 JupiterImages Corporation (Seiten 4, 12, 14, 17, 20, 32, 35, 36)

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Inhalt Dem Schmerz zu Leibe rücken

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Akute und chronische Schmerzen

6–7

Kopfschmerzen: Wenn der Schädel brummt

8–9

Rückenschmerzen: das Kreuz mit dem Kreuz

10 – 11

Osteoporose: Jede Bewegung schmerzt

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Arthrose und Rheuma: Brennpunkt Gelenke

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Krieg der Nerven

14 – 15

Tumorschmerzen – was tun?

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Schmerzen nach der OP

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Schmerzen im Alter: Hilfe für Senioren

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Häufig unterschätzt: Auch Kinder haben Schmerzen

19 – 20

Jeder leidet anders: Schmerzen sind subjektiv

21 – 22

Die medikamentöse Schmerztherapie

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Wie Schmerzmittel wirken

24 – 27

Was sind Opioide?

28 – 31

Das Schmerzpflaster – eine gute Alternative zur Tablette

32 – 33

Unerwünschte Begleiter

34 – 35

Gegen den Schmerz mit Körper und Seele

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Hilfreiche Adressen, Links und Buchtipps

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CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig

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Dem Schmerz zu Leibe rücken „Es ist göttlich, den Schmerz zu lindern“ – das wusste schon der wohl bedeutendste Arzt des alten Roms, Galenus von Pergamon (129 – 199 n. Chr.). Zu seinen schmerzlindernden Substanzen gehörten beispielsweise Kamille, Efeu, Myrrhe, Lauch, Senf und Opium. Mit seiner Skala, in der er die Wirkstärken seiner Schmerzmittel vermerkte, legte der kaiserliche Hofarzt den Grundstein für die Behandlungsrichtlinien verschiedener Schmerzen.

Eine Volkskrankheit Der häufigste Grund für einen Arztbesuch sind Schmerzen. In der Bundesrepublik leben etwa zehn Millionen schmerzkranke Patienten. Ihre Versorgung einschließlich der Folgekosten wie Arbeitszeitausfall oder Frühberentung kostet pro Jahr etwa 28 Milliarden Euro – etwa ein Prozent des Bruttonationaleinkommens. 4


Schmerzen schränken die Lebensqualität ein. Häufig kennen wir die Ursachen des Leidens gar nicht, und der Kampf dagegen erscheint erfolglos. Dabei gibt es vielfältige Möglichkeiten, dem Schmerz den Schrecken zu nehmen – man muss ihn nur verstehen und seine Ursache ergründen.

Wie Schmerzen entstehen Wenn man sich beispielsweise den Fuß umknickt, entstehen Reize an kleinen Sinneszellen am Ende der Nerven, an den sogenannten Nozizeptoren. Sie setzen die Schmerzinformationen in elektrische Impulse um. Über Nervenbahnen gelangen die Schmerzimpulse ins Rückenmark, wo sie auf andere Nervenzellen umgeschaltet, teilweise verstärkt und zum Gehirn weitergeleitet werden. Das Gehirn schickt dämpfende Signale zum Rückenmark. Erst nach weiterer Verarbeitung im Stammhirn vernetzt das Großhirn die Schmerzinformation. Nun empfindet der Körper die Signale als Schmerz und ordnet sie der betroffenen Körperregion zu. Die eigentliche Schmerzwahrnehmung findet also ausschließlich im Gehirn statt. Der Mensch braucht Schmerzen Über Jahrtausende hat sich unser Warnsystem Schmerz immer wieder der Umgebung angepasst. Ohne Schmerzempfindung wären wir nicht lebensfähig. Wir würden uns unbemerkt dauernd verletzen und unseren Körper überfordern, keine Signale von außen oder aus dem Inneren unseres Körpers wahrnehmen.

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Akute und chronische Schmerzen Bei akuten Schmerzen ist Gewebe beschädigt. Sie haben eine Warnfunktion und die Schmerzwahrnehmung beeinflusst letztlich das Verhalten. Betroffenen Körperregionen gönnen wir mehr Ruhe – das fördert die Wundheilung. Akute Schmerzen sind zudem psychisch einfach zu verarbeiten, denn sie haben einen Grund. So fällt es auch den Mitmenschen nicht schwer, das Leid des „Schmerzopfers“ zu akzeptieren.

Dauerhafte Qualen Im Gegensatz zu akuten Schmerzen haben chronische Schmerzen keine Warnfunktion. Sie lassen sich nicht mehr (allein) auf eine bestimmte Krankheit zurückführen. Chronischer Schmerz ist auch dann noch präsent, wenn der primäre Heilungs6


prozess bereits länger zurückliegt – mindestens drei Monate. So kann lange nach einer Operation ein Schmerz erhalten bleiben. Der Schmerz hat sich dann verselbstständigt und beginnt, manche Patienten zu zermürben – zumal es dem Umfeld häufig an Akzeptanz mangelt. Viele Menschen wissen leider nicht, dass es für die Behandlung dieser Erkrankung Schmerzambulanzen mit speziell dafür ausgebildeten Ärzten gibt.

Wiederkehrendes Leid Manche Menschen haben weder chronische noch akute, sondern wiederkehrende Schmerzen. Sie treten regelmäßig in bestimmten Abständen oder unregelmäßig auf, wie der Migräneschmerz oder der Schmerz bei einem Hexenschuss. Schmerz hat ein Gedächtnis Unser Nervensystem besitzt die Fähigkeit, Schmerzzustände durch wiederholt wahrgenommene Schmerzen zu erlernen – es entstehen chronische Schmerzen. Deshalb ist es wichtig, schon im Anfangsstadium der Schmerzentstehung den Schmerz zu bekämpfen. Aber was passiert in unserem Körper durch die Wiederholung von Schmerzen? Unser Organismus speichert Erfahrungen an unterschiedlichen Stellen des zentralen Nervensystems. Bei immer wiederkehrenden Schmerzimpulsen verändern die Nervenzellen ihre Aktivität. Die Folge: Bereits eine leichte Berührung, Wärme oder eine leichte Dehnung fühlt sich wie ein Schmerz an. Zusätzlich kann über biochemische und elektrische Prozesse im Rückenmark und Gehirn ein Schmerzgedächtnis entstehen. Obwohl die Ursache für den Schmerz längst beseitigt ist, nehmen die Betroffenen immer noch Schmerzen wahr.

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Kopfschmerzen: Wenn der Schädel brummt Ob Mann, Frau oder Kind – Kopfschmerzen treten unabhängig von Alter und Geschlecht auf. Immerhin kennen 30 Prozent von uns Spannungskopfschmerzen, und drei von zehn erwachsenen Kopfschmerzpatienten leiden unter Migräne.

Auslöser Verspannung oder Stress Der Spannungskopfschmerz wird auch Muskelverspannungskopfschmerz, Stresskopfschmerz oder psychogener (seelisch bedingter) Kopfschmerz genannt. Bei manchen Patienten sorgt die verspannte Hals- und Nackenmuskulatur für Schmerzen. Bei anderen vermuten Mediziner eine verringerte Schmerzschwelle. Vorsicht bei plötzlich auftretenden, erstmals besonders starken Kopfschmerzen: Sie müssen zügig vom Arzt abgeklärt werden, um ernste Erkrankungen auszuschließen! 8


Gewitter im Kopf Lange galt die Migräne als eingebildete Krankheit. Heute ist belegt: Migränepatienten sind Schmerzpatienten. Die Ursache der Migräne liegt in den Genen. Die Folge: Die Betroffenen verarbeiten Reize fehlerhaft und es kommt kurzfristig zu entzündlichen Veränderungen der Blutgefäße im Gehirn. Die Hirnhäute der Patienten werden so überempfindlich. Optische, akustische oder geschmackliche Reize, starke Gerüche, Stress sowie Schlafmangel oder auch übermäßiger Schlaf können einen Migräneanfall auslösen. Meist leiden die Patienten unter einseitigen, attackenartigen, pulsierend pochenden und stechenden Kopfschmerzen. Diese können mehrere Tage anhalten und mehrmals pro Monat auftreten. Ein Teil der Patienten klagt zudem über Übelkeit – oft bis zum Erbrechen –, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Bei etwa 15 Prozent der Patienten kündigt sich ein Migräneanfall durch eine sogenannte Aura an: Verschwommensehen, Gesichtsfeldausfälle und andere visuelle Phänomene sowie gestörte Empfindungen an Armen und Beinen. Mit Beginn der Kopfschmerzen verschwindet die Aura. Hauptgruppen von 160 Kopfschmerzarten Primärer Kopfschmerz Der Schmerz selbst ist die Erkrankung, wie der Spannungskopfschmerz und die Migräne. Sekundärer Kopfschmerz Der Schmerz ist das Anzeichen einer anderen Erkrankung, z. B. einer Hirnhautentzündung, Stirnhöhlenvereiterung, Gefäßerkrankung oder eines Infekts.

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Rückenschmerzen: das Kreuz mit dem Kreuz Hierzulande leidet jeder dritte Erwachsene an Rückenschmerzen, jeder zehnte fühlt sich dadurch mittelmäßig bis schwer beeinträchtigt. Bei Männern sind Rückenschmerzen der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit, bei Frauen der zweithäufigste.

Woran liegt’s? Die Wirbelsäule ist die zentrale Stütze unseres Körpers. Mit der Zeit kommt es zu Abnutzungserscheinungen, besonders an den Bandscheiben und den Zwischenwirbelgelenken. Unsere Lebensweise fördert die Entwicklung von Rückenbeschwerden: Wir bewegen uns falsch, belasten unseren Körper einseitig, weil wir zu viel sitzen und wenig Sport treiben. Darauf reagiert der Körper mit Fehlhaltungen. Haben sich diese erst einmal festgesetzt, kommen Muskelverspannungen und -verkürzungen sowie Knochenveränderungen hinzu. 10


Rückenschmerzen können auch Begleiter anderer Erkrankungen sein, z. B. von Osteoporose, Magenund Darmerkrankungen, Nieren- oder Prostataleiden. Das sollte der Arzt unbedingt abklären. Ebenso erhöhen andauernde Konflikte und Mobbing am Arbeitsplatz sowie frühere Wirbelsäulenbeschwerden das Risiko, chronische Rückenschmerzen zu entwickeln.

Stoßdämpfer für den Rücken: die Bandscheiben Zwischen zwei Wirbelkörpern liegt jeweils eine Bandscheibe, die aus einem festen äußeren Faserring und einem elastischen inneren Gallertkern besteht und so als beweglicher „Stoßdämpfer“ dient. Durch die enormen Druckbelastungen können im Laufe des Lebens kleine Einrisse im äußeren Faserring entstehen, die zu Rückenschmerzen führen, aber meist rasch verheilen. Reißt allerdings der gesamte Faserring ein, so quillt der Gallertkern hervor und kann benachbarte Nervenwurzeln einklemmen – man spricht vom Bandscheibenvorfall. Rückenschmerzen vorbeugen und sie lindern t Bewegung und Sport stärken die Muskelfunktionen t Normalgewicht anstreben oder halten t Auf rückenfreundliche Matratzen und Lattenroste achten t Entspannungstechniken erlernen t Den Körper nicht einseitig belasten t Krankengymnastik, Massagen und Wärmebehandlungen

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Osteoporose: Jede Bewegung schmerzt Osteoporose ist die häufigste, meist altersbedingt auftretende Knochenerkrankung. Etwa vier bis sechs Millionen Menschen leiden hierzulande an dieser Krankheit. Der plötzlich auftretende Osteoporoseschmerz kann einen Wirbelkörpereinbruch anzeigen: Knochenhaut und Weichteile sind verletzt. Die akuten heftigen Schmerzen plagen die Betroffenen oft über längere Zeit, sodass die Patienten meist zusätzlich ein starkes Schmerzmedikament (Opioid) benötigen (siehe Seite 28 – 33). Häufige Wirbelkörpereinbrüche führen zu Fehlstellungen der Wirbelsäule. Bänder, Sehnen und kleine Wirbelgelenke sind gereizt, die Muskulatur ist überdehnt und verspannt. Der Schmerz verliert seine Warnfunktion, wird chronisch und kann die Patienten sogar über Jahre quälen. 12


Arthrose und Rheuma: Brennpunkt Gelenke Unsere Gelenke umschließt eine Gelenkkapsel, die an ihrer inneren Schicht sowie an den verstärkenden Bändern Schmerzfühler besitzt. Entzündungen der Gelenkflächen, Verletzungen und Abnutzung reizen die Schmerzfühler und es entstehen Signalschmerzen. Eine Abnutzung – Arthrose – betrifft besonders die großen Gelenke: Hüfte, Knie, Sprungund Schultergelenk. Meist verursachen falsche Belastung und Fehlstellungen die Degeneration des Gelenkknorpels. Bei Rheuma hingegen richtet sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen körpereigenes Gewebe, besonders gegen die Gelenkschleimhaut. Vor allem schmerzen dann die kleinen Gelenke in Fingern und Zehen sowie die Hand- und Fußgelenke. Nachweisen lässt sich die Erkrankung im Röntgenbild und durch sogenannte Rheumafaktoren im Blutbild. Die richtige Behandlung Arthrose Gegen die Schmerzen helfen häufig Wärme sowie regelmäßige Bewegung unter geringer Belastung. Gelegentlich benötigen die Patienten auch schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente (z. B. Ibuprofen-CT akut). Rheuma Die Behandlung sollte so früh wie möglich mit einer speziellen Grundtherapie beginnen – und zwar bei einem dafür ausgebildeten Facharzt, einem Rheumatologen. Im fortgeschrittenen Stadium und wenn die Basistherapie nicht mehr so gut anschlägt, können stark wirksame Medikamente (Opioide) den chronisch gewordenen Schmerz erheblich lindern (siehe Seite 28 – 33).

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Krieg der Nerven Plötzlich und attackenartig brennt oder sticht es ganz fürchterlich. Manchmal reicht die geringste Berührung oder die bloße Vorstellung von Schmerz, um die Qualen auszulösen. In Deutschland leiden etwa 1,8 Millionen Menschen unter chronischen Nervenschmerzen. Die Schmerzursache ist in jedem Fall eine Schädigung der Nerven selbst – entweder aufgrund einer mechanischen Verletzung (Operation, Amputation) oder infolge anderer Erkrankungen (neuropathischer Schmerz) wie Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Gürtelrose, Krebs oder Alkoholsucht. Je länger ein Schmerz besteht, umso tiefer gräbt er sich ins Gedächtnis. Doch chronische Nervenschmerzen müssen nicht sein: Eine frühzeitige Schmerztherapie kann die Beschwerden auf ein erträgliches Maß reduzieren. 14


Nicht nur gut fürs Gemüt Mittel gegen Depressionen (Antidepressiva) können auch chronische Schmerzen lindern. Besonders plötzlich einschießende, brennende Schmerzen, wie Nervenschmerzen, lassen sich damit gut behandeln. Meist werden sogenannte trizyklische Antidepressiva eingesetzt. Sie aktivieren Nervenbahnen, die die Schmerzempfindung dämpfen. Antidepressiva lindern schon in geringen Dosierungen die Schmerzen. Manche dieser Medikamente verbessern auch den meist gestörten Nachtschlaf.

Auch Mittel gegen Epilepsie helfen Antikonvulsiva oder Antiepileptika wirken ebenso bei Nervenschmerzen. Mit diesen krampflösenden bzw. krampfverhindernden Substanzen wird beispielsweise Epilepsie behandelt. Bei Nervenschmerzen und epileptischen Anfällen senden übererregte Nervenzellen übermäßig Nervenimpulse aus. Antikonvulsiva stabilisieren diese Nervenzellen und „beruhigen“ sie so. Zudem senken diese Substanzen die Schmerzempfindlichkeit. Nerven in der Zuckerfalle In hohen Konzentrationen ist Zucker ein Nervengift. Etwa ein Drittel aller Diabetiker entwickelt eine diabetische Polyneuropathie. Grund dafür ist ein schlecht eingestellter, zu hoher Blutzuckerwert. Das Heimtückische an dieser Erkrankung: Sie verläuft so schleichend, dass der Patient lange nichts bemerkt. Erste Anzeichen sind Kribbeln, Pelzigkeits- und Taubheitsgefühl an Händen und Füßen sowie nächtliche Fußschmerzen. Dann ist zügiges Handeln gefragt: Eine dauerhafte Normalisierung des Blutzuckerspiegels bremst die Gefäß- und Nervenschädigung.

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Tumorschmerzen – was tun? Die Diagnose Krebs ruft häufig einen Schock hervor. Begleitende Schmerzen verschlimmern oft das Leiden. Nahezu 40 Prozent der Krebspatienten haben Schmerzen, im Endstadium sogar bis zu 90 Prozent. Der Grund: Der Tumor drückt auf Nerven oder wuchert sogar in sie hinein. Zudem können Tochtergeschwülste (Metastasen) Bewegungen behindern oder weitere Organe bedrängen. Auch die Behandlung, z. B. die Chemotherapie, kann Schmerzen verursachen.

Unnötiges Leiden Mit einer gut durchdachten medikamentösen Schmerztherapie können fast 90 Prozent der Krebspatienten weitgehend schmerzarm leben. Neben nichtopioiden Schmerzmitteln kommen opioide Analgetika zum Einsatz (siehe Seite 24 – 33). Die Dosierung und die Auswahl der Medikamente legt der Arzt individuell fest. Die Anwendung erfolgt nach einem festen Zeitplan. Einen Vorteil bieten Depotpräparate (z. B. Fentanyl-Pflaster), die den Wirkstoff zeitlich verzögert freisetzen und so über einen längeren, genau kontrollierbaren Zeitraum wirken. Unerwünschte Begleiterscheinungen Oft beklagen Patienten die Nebenwirkungen eines dringend benötigten Schmerzmittels, meist Verstopfung oder Übelkeit. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, um diese Symptome wirkungsvoll mit einem Medikament bekämpfen zu können.

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Schmerzen nach der OP Bei einer Operation wird Gewebe zerstört, worauf der Körper mit Schmerzen reagiert. Dabei gilt nicht immer: große Operation, starke Beschwerden. So kann die Korrektur einer Hammerzehe mehr Schmerzen verursachen als ein großer Eingriff am Bauch. Bei richtiger Behandlung postoperativer Schmerzen genesen die Patienten schneller. Manchmal genügen schon einfache Maßnahmen wie Kälte, veränderte Lagerung oder Lockerung des Verbands. Dennoch: keine Zurückhaltung bei Schmerzmitteln. Bevor der Patient über Schmerzen klagt, sollten bereits regelmäßig Schmerzmittel gegeben werden – anfangs eher in die Vene. Bei manchen Operationen lassen sich auch örtliche Betäubungsmittel über Katheter im Operationsgebiet oder entlang versorgender Nervenbahnen verabreichen (Regionalanästhesie). Später genügen Tabletten, Zäpfchen oder Tropfen. 17


Schmerzen im Alter: Hilfe für Senioren Schmerzen im Alter sind kein Schicksal, sondern sie lassen sich behandeln. Allerdings versorgen Ärzte in Deutschland ältere Patienten sehr zurückhaltend mit Schmerzmitteln. Das liegt daran, dass viele Patienten im Alter an Nieren- oder Herzschwäche leiden. Zudem herrscht eine unbegründete Angst vor einer Abhängigkeit von Opioiden. Außerdem neigen ältere Menschen dazu, ihre Schmerzen herunterzuspielen. Dabei müssten Senioren mit akuten oder chronischen Schmerzen nicht leiden, wenn sie eine sinnvolle Kombination verschiedener, jeweils niedrig dosierter Schmerzmittel bekämen.

Lebenswertes Alter Für Ältere ist auch eine regelmäßige Verdauung sehr wichtig – Verstopfung kann eine Opioidtherapie begleiten. Daher müssen Angehörige und Ärzte behutsam die richtigen Fragen stellen. Mit Schmerzmitteln können viele ältere Schmerzpatienten ihren Alltag wesentlich besser bewältigen und ihren Lebensabend genießen. Vielen Menschen erleichtert die Gabe von Opioiden die letzten Jahre – und auch die letzten Stunden. Die Last des Alters Fast die Hälfte der über 75-Jährigen leidet an chronischen Schmerzen, die wesentlich intensiver als in jüngeren Jahren erlebt werden. Das liegt am bereits ausgebildeten Schmerzgedächtnis. Hinzu kommt eine wohl verminderte Schmerztoleranz im Alter.

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Häufig unterschätzt: Auch Kinder haben Schmerzen Alle Eltern kennen das Dilemma: Das Kind jammert, aber man weiß nicht, wo der Schuh drückt – und ob er wirklich drückt. Inzwischen ist klar, dass Kinder genauso stark und genauso häufig an Schmerzen leiden wie Erwachsene. Meist sind Kopf, Bauch, Muskeln und Gelenke betroffen. Allerdings können Kinder je nach Alter nicht immer den Ort ihrer Beschwerden angeben. Beobachten Sie Ihr Kind genau!

Beschwerden ernst nehmen Kinder vergessen erlittene Schmerzen keineswegs wieder. Und sie gewöhnen sich auch nicht daran. Etwa eine Million Kinder leiden hierzulande unter 19


anhaltenden Schmerzen. Werden diese Beschwerden nicht behandelt, beginnt für das Kind eine lange Krankheitskarriere. In manchen Fällen sind Verhaltenstherapien oder Entspannungstechniken den Schmerzmedikamenten vorzuziehen.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen Bei einer medikamentösen Behandlung von Kindern kommt es auf eine altersgerechte Wahl und Dosierung des Präparates an. Nicht jedes Schmerzmittel eignet sich für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Bevor Sie versuchen, die Schmerzen Ihres Kindes mit Medikamenten zu lindern, lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Sollte das Kind unter Nebenwirkungen leiden, gehen Sie sofort zum Kinderarzt. 20


Jeder leidet anders: Schmerzen sind subjektiv Jeder Mensch empfindet Schmerz auf seine Weise und sogar unterschiedlich intensiv. Manchen Schmerz erleben wir heute als unerträglich, morgen aber als unerheblich.

Die Schmerzskala Niemand kann die Stärke Ihres Schmerzes besser bestimmen als Sie selbst. Denn es gibt keine Methode, die Schmerzstärke exakt zu messen und zu beurteilen. Eine Hilfestellung bieten aber Schmerzskalen, mit denen wir die Intensität unseres Schmerzerlebens messen und ausdrücken können. Die CT-Schmerzscheibe ist einfach zu bedienen: Auf der einen Seite stufen Sie Ihr Schmerzempfinden ein, auf der anderen Seite lesen Sie die Schmerzstärke auf einer Skala von 0 bis 10 ab. Mithilfe der Schmerzscheibe lernt der Arzt die Intensität und den Verlauf Ihrer Schmerzen kennen.

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Dem Schmerz auf der Spur – das Schmerztagebuch Ein Schmerztagebuch ermöglicht es, das Schmerzerleben eines jeden Menschen besser zu verstehen. Es besteht aus einzelnen Tages-Protokollbögen. Mindestens einen Monat lang dokumentiert man sein Schmerzempfinden und den Allgemeinzustand. Gehen Sie aktiv gegen Ihre Schmerzen vor und erstellen Sie im ersten Schritt mit dem CT-Schmerztagebuch Ihr eigenes Schmerzprofil. Der Arzt erhält dadurch wertvolle Informationen: Er kann z. B. Zusammenhänge zwischen der Medikamenteneinnahme und dem Auftreten von Schmerzen feststellen. So kann der Arzt exakt auf Ihre Person und Ihr Schmerzerleben zugeschnittene therapeutische Maßnahmen einleiten. Das CT-Schmerztagebuch und die CT-Schmerzscheibe erhalten Sie kostenlos bei CT Arneimittel. Die Bestelladresse finden Sie auf Seite 39.

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Die medikamentöse Schmerztherapie Jeder von Schmerz Geplagte sehnt sich nach wirkungsvoller und schneller Linderung. Bei chronischen Schmerzen sind Medikamente der Grundpfeiler jeder Therapie. Forschungsergebnisse sowie langjährige Erfahrungen mit dem Stufenschema der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bilden die Basis für die Behandlung. Je nach Intensität, Qualität und Lokalisation der Beschwerden wählt der Arzt zunächst schwache, dann mittelstarke und starke Schmerzmittel (Analgetika) aus. Bei akuten Schmerzen gilt es, als Erstes die Ursache zu beseitigen. Meistens verschwinden die Beschwerden dann nach einigen Stunden oder Tagen von selbst. Bis zum Abklingen der Schmerzen hilft vorübergehend ein Schmerzmittel. Welches Schmerzmittel wann? Stufe 3 – starke Schmerzen

Starke Opioidanalgetika z.B. Fentanyl TTS, Morphin (möglichst in retardierter Form) + Nichtopioidanalgetika

Stufe 2 – mittelstarke Schmerzen

Schwache Opioidanalgetika z.B. Tilidin, Codein, Tramadol + Nichtopioidanalgetika

Stufe 1 – leichte Schmerzen

Nichtopioidanalgetika z.B. ASS, Paracetamol, Novaminsulfon

Quelle: WHO-Stufenschema zur Schmerztherapie (Standard seit 1986)

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Wie Schmerzmittel wirken Die sogenannten Analgetika verringern oder unterdrücken die Schmerzempfindung. Es werden zwei Gruppen von Schmerzmitteln unterschieden: Opioide (starke Analgetika) und Nichtopioide (schwache bis mittelstarke Analgetika). Letztere besitzen je nach Wirkstoff unterschiedlich stark ausgeprägte fiebersenkende und meist auch entzündungshemmende Eigenschaften. Manche Nichtopioide wirken zudem muskelentspannend.

Die klassischen Schmerzkiller Wer sich morgens mit einem Brummschädel aus dem Bett quält und auch noch einen wichtigen Termin hat, der greift schnell zur Tablette. Dabei geht der Griff in der Regel zu klassischen Schmerzmitteln, den nichtopioiden Analgetika. Sie hemmen die Produktion von Prostaglandinen. Diese körpereigenen Botenstoffe lösen normalerweise an den Schmerzrezeptoren der Nerven die Empfindung „Schmerz“ aus. Was hilft bei welchen Beschwerden? Leichte bis mittelstarke und akute Schmerzen lassen sich durch klassische Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (z. B. ASS-CT) und Paracetamol (z. B. Paracetamol-CT) rasch beseitigen oder zumindest lindern. Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen (z. B. Ibuprofen-CT akut) und Naproxen (z. B. Naproxen-CT 200 mg Filmtabletten) können auch bei Entzündungsschmerzen wie Zahnschmerzen oder Rheuma für Besserung sorgen. Ihr Arzt oder Apotheker berät Sie gern zu Risiken und Nebenwirkungen von Schmerzmitteln.

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ASS-CT t Der Klassiker bei Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen oder Gliederschmerzen t Neben der schmerzstillenden Wirkung zeigt ASS zusätzlich blutverdünnende Wirkung

ASS-CT 500 mg Tabletten Wirkstoff: Acetylsalicylsäure Anwendungsgebiete: Leichte bis mäßig starke Schmerzen, Fieber Hinweise: ASS-CT 500 mg Tabletten sollen bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen wg. d. mögl. Auftretens eines Reye-Syndroms nur auf ärztl. Anweisung u. nur dann angewendet werden, wenn and. Maßnahmen nicht wirken. Über längere Zeit u. in höheren Dosen nicht ohne Befragen d. Arztes anwenden. Warnhinweise: Keine Apothekenpflichtig. Stand: März 2008

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Paracetamol-CT t Optimal verträglich bei Fieber und Schmerzen t Erhältlich als Fiebersaft, Zäpfchen und Tabletten in verschiedenen OP-Größen t Paracetamol-CT 125 mg Zäpfchen können bereits bei Säuglingen ab 3 kg angewendet werden

Paracetamol-CT Fiebersaft Paracetamol-CT 500 mg Tabletten Paracetamol-CT 125 mg Zäpfchen Paracetamol-CT 250 mg Zäpfchen Paracetamol-CT 500 mg Zäpfchen Paracetamol-CT 1000 mg Zäpfchen Wirkstoff: Paracetamol Anwendungsgebiete: Leichte bis mäßig starke Schmerzen, Fieber. Fiebersaft: Für Kdr., Jugendl. u. Erw. 500 mg Tabletten: Für Kdr. ab 6 J., Jugendl. u. Erw. 125 mg Zäpfchen: Für Säuglinge u. Kleinkdr. bis 1 Jahr. 250 mg Zäpfchen: Für Kdr. von 1 bis 6 J. 500 mg Zäpfchen: Für Kdr. ab 6 J. 1000 mg Zäpfchen: Für Jugendl. ab 14 J. u. Erw. Apothekenpflichtig. Stand: Januar 2008

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Ibuprofen-CT akut t Nichtsteroidales Antirheumatikum t Neben der schmerzstillenden und fiebersenkenden Wirkung zeigt Ibuprofen zusätzlich entzündungshemmende Effekte t Gut magenverträglich t Erhältlich als Filmtabletten und Kindersaft für Kinder ab 6 Monaten Ibuprofen-CT akut 200 mg Filmtabletten Ibuprofen-CT akut 400 mg Filmtabletten Wirkstoff: Ibuprofen Anwendungsgebiete: Leichte bis mäßig starke Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen; Fieber Warnhinweise: Keine Apothekenpflichtig. Stand: Juni 2006 Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Naproxen-CT 200 mg Filmtabletten t Schmerzstillend und endzündungshemmend t Bewährt bei Regelschmerzen t Bis zu 12 Stunden wirksam Naproxen-CT 200 mg Filmtabletten Wirkstoff: Naproxen-Natrium Anwendungsgebiete: Leichte bis mäßig starke Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen; Fieber Warnhinweise: Keine Apothekenpflichtig. Stand: März 2008 Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind Opioide? „Was Insulin für Diabetiker ist, sind Opioide für Schmerzpatienten“, sagen Schmerztherapeuten. Viele Betroffene müssen dennoch unnötig leiden, denn die Anwendung von Opioiden in der Schmerztherapie ist immer noch mit Vorurteilen und Ängsten behaftet. Dabei sind diese Medikamente unerlässlich für eine sinnvolle Schmerztherapie. Opioide sind Substanzen, die in ihrer Wirkung weitestgehend dem Morphin aus den Samenkapseln von Schlafmohn entsprechen. Auch der menschliche Körper kann diese Stoffe bilden (Endorphine). Opioide Schmerzmittel wirken wie die körpereigenen Endorphine direkt am Zentralnervensystem: Sie unterbinden die Wahrnehmung von Schmerz im Gehirn und im Rückenmark. Sie docken an Gehirnund Nervenzellen an und entfalten dort gezielt ihre schmerzlindernde Wirkung. Vom peripheren Nervensystem werden Reize nur noch mit geringer Emp28


findlichkeit oder gar nicht mehr wahrgenommen. Richtig dosiert beeinflussen Opioide keine anderen Sinnesfunktionen, wie z. B. Sehen und Fühlen. Die Basis einer effektiven Opioid-Schmerztherapie bildet die exakte Schmerzanalyse. Nur so lässt sich ein individueller Behandlungsplan aufstellen. Mögliche Gründe für den Einsatz von Opioiden: tumorbedingte Schmerzen, chronische Rückenschmerzen, Rheuma, Osteoporose und Nervenschmerzen.

Besser verzögerte Wirkung Zwischen schwachen und starken Opioiden bestehen keine prinzipiellen Unterschiede. Alle Wirkungen und Nebenwirkungen können auch durch schwache Opioide ausgelöst werden. Dennoch bestimmt der Arzt die Therapie nach zwei Prinzipien: t Erst wenn schwache Wirkstoffe nicht mehr helfen, zu den starken Substanzen greifen. t Besser verzögert wirksame (retardierte) als schnell wirksame Wirkstoffformen einsetzen. Häufige Nebenwirkungen Vor allem Patienten, die zum ersten Mal Opioide verordnet bekommen, reagieren manchmal empfindlich. Übelkeit, Verstopfung, Schwindel und Müdigkeit gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen. Diese Nebenwirkungen sind jedoch ungefährlich und vergehen oft direkt nach der Einstellungsphase von selbst. Um von Beginn an Verstopfung zu vermeiden, sollten bei der Einnahme von Opioiden gleichzeitig sanfte Abführmittel genommen werden (siehe Seite 34). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker darüber, welche Abführmittel geeignet sind.

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Keine Angst vor Abhängigkeit Bei Opioiden denken viele gleich an Drogen und Abhängigkeit. Tatsächlich entwickelt sich unter einer Dauerbehandlung mit diesen Wirkstoffen eine körperliche (physische) Gewöhnung, die jedoch meist überschätzt wird. Nach langer Opioidbehandlung reagiert der Körper zwar mit Entzugssymptomen, diese gefährden aber die Gesundheit nicht. Wenn der Arzt die Dosis allmählich reduziert, bleiben Ihnen Entzugserscheinungen erspart. Zu einer seelischen (psychischen) Abhängigkeit kommt es bei Patienten mit chronischen Schmerzen nur selten. Gefährdet sind nur Schmerzpatienten, die stark und kurz wirksame Opioide erhalten: Sie bekommen einen „Kick“, befinden sich also in einer rauschartigen Stimmung. Dabei verlangen sie nach mehr opioiden Schmerzmitteln, um diese Nebenwirkungen auszulösen. 30


Opioide im Alltag Die vorschriftsmäßige Einnahme selbst starker Opioide beeinträchtigt nicht unbedingt die Fahrtauglichkeit. Dennoch sollte eine neutrale Institution, beispielsweise der Technische ÜberwachungsVerein (TÜV), Ihre Leistungsfähigkeit überprüfen. Wenn Sie gut und stabil mit einem Opioid eingestellt sind, können Sie genauso sicher Auto fahren wie unbehandelte Personen. Vor einer Reise sollten Sie klären, ob und in welcher Darreichungsform Ihre Medikamente am Urlaubsort verfügbar sind. Da die Qualität und die Dosierung von Medikamenten im Ausland anders sein können, muss die „Urlaubsration“ eventuell mitreisen. Erkundigen Sie sich zudem beim Auswärtigen Amt, ob für Ihre Medikamente im Urlaubsland eine Einfuhrbeschränkung besteht, und beraten Sie sich mit Ihrem Arzt. Reisehinweise für Schmerzpatienten liefert auch die Broschüre „Grenzenlos gut unterwegs“, die Sie im Internet herunterladen können (www.ct-arzneimittel.de, auf „Ratgeber“ klicken, Unterpunkt „Broschürenservice“). Kaum Suchtgefahr Eine Sucht entwickelt sich bei einer individuell abgestimmten Schmerztherapie mit Opioiden normalerweise nicht. Unter Sucht versteht man die extreme Form physischer und psychischer Abhängigkeit, bei der die Beschaffung und Anwendung der Substanz zum Lebensinhalt wird. Sollten Sie aufgrund unzureichender Schmerzlinderung das Bedürfnis nach einer höheren Dosis verspüren, ist dies kein Zeichen für eine Suchtentwicklung, sondern vielmehr für eine unangemessene Dosierung.

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Das Schmerzpflaster – eine gute Alternative zur Tablette In manchen Fällen wird Ihnen der Arzt statt Tabletten ein Schmerzpflaster empfehlen. Opioidhaltige Matrixpflaster (z. B. mit den Wirkstoffen Fentanyl oder Buprenorphin) sind gut verträglich und praktisch. Schmerzpflaster enthalten einen Vorrat des Wirkstoffs. Dies ermöglicht eine lang anhaltende Schmerzlinderung. Sofort nach dem Aufkleben des Pflasters auf die Haut dringt der Wirkstoff kontinuierlich in den Blutkreislauf ein.

Kleben statt schlucken Um eine gute Verfügbarkeit des Wirkstoffs zu gewährleisten, klebt man das Pflaster auf eine gut durchblutete Hautfläche im Bereich Brust, Rücken oder Oberarme. 32


Lang anhaltende Wirkung Die Wirkung hält bis zu 72 Stunden an. Sie müssen das Pflaster also nur alle drei Tage wechseln. Da der Wirkstoff über die Haut und nicht über den Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf eindringt, werden Verdauungsorgane und Leber geschont. Es treten wesentlich weniger Nebenwirkungen auf. Schmerzpflaster ersparen das ständige Mitführen von Tabletten. Da man sich damit nicht an feste Zeiten der Medikamenteneinnahme halten muss, lässt sich der Tag viel freier gestalten. Auch die Aktivität und Mobilität werden deutlich gesteigert. Für Menschen, die dauerhaft Schmerzmittel einnehmen müssen, kann ein Schmerzpflaster die Lebensqualität wesentlich verbessern.

Nur an Ort und Stelle Schmerzpflaster helfen nicht nur bei chronischen Schmerzen. Zur örtlichen Betäubung, zum Beispiel vor einer Venenpunktion, werden auch Pflaster mit lokal wirksamen Substanzen eingesetzt. Damit das Medikament optimal wirkt t Das Pflaster auf ein unbehaartes oder von Haaren befreites Hautareal im Bereich des Oberkörpers kleben. t Vor dem Aufkleben des Pflasters die Haut reinigen und gut abtrocknen, keine Cremes oder Salben auftragen. Unter www.sicher-anwenden.de finden Sie einen Kurzfilm und weitere Tipps zur sicheren Anwendung des Matrixpflasters.

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Unerwünschte Begleiter Zu Beginn einer Opioid-Schmerzbehandlung oder bei einer Dosiserhöhung leiden manche Patienten vorübergehend an Übelkeit oder auch Benommenheit. Die Übelkeit verschwindet nach einer Einstellungsphase von zwei bis drei Wochen. Schwindelgefühl und Benommenheit ist man meistens schon nach ein bis zwei Tagen wieder los.

Wenn der Darm streikt Verstopfung ist häufig die hartnäckigste Nebenwirkung bei einer Schmerztherapie mit Opioiden. Deshalb muss sie bei nahezu allen Schmerzpatienten während der gesamten Behandlung im Auge behalten werden. Der Grund für die Verstopfung: Opioide setzen die Aktivität der Darmmuskulatur herab. Zahlreiche Studien haben erwiesen, dass FentanylPflaster hier Vorteile bieten: Da der Wirkstoff nicht wie bei der Tabletteneinnahme über den MagenDarm-Trakt in den Körper gelangt, ist der Einfluss auf die Darmmuskulatur geringer. Sanfte Abhilfe Will es nicht vorangehen mit der Verdauung, lässt sich der Darm mit einem sanften Abführmittel (z. B. Laxagetten-CT) wieder in Schwung bringen. Außerdem helfen viel Bewegung, reichlich Flüssigkeitszufuhr und eine ballaststoffreiche Ernährung. Wohltuend bei Blähungen: Tee aus Kümmel, Fenchel und Anis nach dem Essen und Bauchmassage mit Kümmelöl (leichte kreisende Bewegungen mit der Handfläche im Uhrzeigersinn).

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Laxagetten-CT Gut gegen Verstopfung t .JU EFN CFXÊISUFN 8JSLTUPGG #JTBDPEZM t 3FHFO EJF OBUàSMJDIF &JHFOCFXFHVOH EFT Darms an und lösen so sanft die Verstopfung t -FJDIUF "OXFOEVOH

Laxagetten®-CT 5 mg Abführtabletten Wirkstoff: Bisacodyl Anwendungsgebiete: Zur kurzfristigen Anwendung bei Obstipation sowie bei Erkrankungen, die eine erleichterte Defäkation erfordern. Warnhinweise: Enthält Laktose. Apothekenpflichtig. Stand: Februar 2008

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Gegen den Schmerz mit Körper und Seele Schmerzpatienten können Verhaltensweisen annehmen, die ihre Lebensqualität weiter verringern. Die Folgen: Depression, Isolation und Hilflosigkeit. Die Psychotherapie – meist Übungen zur Körperwahrnehmung, Entspannungstechniken und Verhaltenstherapie – hilft, diese Verhaltensweisen zu überwinden. Bei psychosomatischen Schmerzzuständen bieten sich Schmerzbewältigungstrainings mit Psychoedukation und Imaginationstraining an. In der Physiotherapie studieren die Patienten Übungen ein, die sie leicht in den Alltag integrieren können. Hilfreich sein können auch Massagen, Bäder, chiropraktische Behandlungen, Lymphdrainage, Kälteund Wärmeanwendungen, manuelle Therapien sowie Stromtherapien. Beispielsweise mit Atemübungen lernt man in der Körpertherapie, sich trotz Schmerzen wieder auf den eigenen Körper einzulassen. 36


Hilfreiche Adressen, Links und Buchtipps Deutsche Schmerzliga e. V. Adenauerallee 18, 61440 Oberursel Tel.: 0700 - 3 75 37 53 75 (werktags von 9.00 bis 12.00) E-Mail: info@schmerzliga.de, Internet: www.schmerzliga.de Bundesverband Deutsche Schmerzhilfe e. V. Sietwende 20, 21720 Grünendeich Tel.: 04142 - 81 04 34 (werktags von 9.00 bis 12.30, Di bis Do von 14.30 bis 16.30) E-Mail: geschaeftsstelle@schmerzhilfe.org Internet: www.schmerzhilfe.de Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e. V. Obere Rheingasse 3, 56154 Boppard Tel.: 06742 - 80 01-21 E-Mail: info@dgss.org, Internet: www.dgss.org Deutsche Krebshilfe e. V. Buschstraße 32, 53113 Bonn Tel.: 0228 - 7 29 90-0 E-Mail: deutsche@krebshilfe.de, Internet: www.krebshilfe.de Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. Maximilianstraße 14, 53111 Bonn Tel.: 0228 - 7 66 06-0 E-Mail: bv@rheuma-liga.de, Internet: www.rheuma-liga.de Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. Kirchfeldstraße 149, 40215 Düsseldorf Tel.: 0211 - 30 13 14-0 E-Mail: info@osteoporose-deutschland.de Internet: www.osteoporose-deutschland.de Buchtipps: Birgit Kröner-Herwig: Ratgeber Rückenschmerz. Informationen für Betroffene und Angehörige Hogrefe Verlag 2004 (7,95 Euro) Andreas Peikert: Der große TRIAS-Ratgeber Kopfschmerzen, Migräne und Neuralgien Trias 2003 (19,95 Euro) David S. Butler, Lorimer G. Moseley: Schmerzen verstehen Springer, Berlin 2004 (34,95 Euro)

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CT Arzneimittel: Gesundheit gut und günstig Ein Spezialist unter den Generikaherstellern ist das Berliner Traditionsunternehmen CT Arzneimittel. 1917 gründeten ein Apotheker und ein Kaufmann eine Arzneimittelgroßhandlung mit dem Ziel, die Bevölkerung schnell, effizient und umfassend mit Medikamenten zu versorgen. Rasch folgte die eigene Arzneimittelproduktion. Von Anfang an mit dabei: der beliebte Tussamag® Hustensaft. Seit über 20 Jahren hat sich CT Arzneimittel auf die Herstellung von Generika spezialisiert. Die Philosophie: erstklassige Qualität zu günstigen Preisen. Dass CT in puncto Qualität und Sicherheit ganz weit vorn liegt, beweist auch die freiwillige Zertifizierung nach der internationalen Qualitätsmanagementnorm DIN EN ISO 9001:2000 – im Sinne einer optimalen Kundenorientierung. 38


Wissen ist die beste Medizin Neben der Herstellung und dem Vertrieb qualitativ hochwertiger und gleichzeitig günstiger Medikamente hat es sich CT Arzneimittel zur Aufgabe gemacht, Patienten, Ärzte und Apotheker mit kompetenten und wertvollen Informationen rund um Krankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten zu versorgen. CT hält deshalb für Sie noch weitere Broschüren bereit, die Sie kostenlos bei uns anfordern können: CT Arzneimittel GmbH Lengeder Straße 42 a, 13407 Berlin Fax: 0800 - 409 00 80-94 E-Mail: bestellservice@compliance-ct.de

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Soziales Engagement der CT Arzneimittel GmbH

Wer sich für traumatisierte Opfer einsetzt, steht vor besonderen Herausforderungen – ganz gleich, ob häusliche Gewalt, eine andere Gewalttat oder eine Katastrophe das Trauma ausgelöst hat. Viele Ärzte und auch Apotheker in Deutschland stoßen bei ihren Bemühungen zu helfen an ihre Grenzen. CT Arzneimittel engagiert sich daher seit 2004 für die Catania gemeinnützige GmbH, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Versorgung und Betreuung traumatisierter Opfer zu verbessern. Jeder Verkauf und jede Verordnung eines Präparates von CT Arzneimittel unterstützt dieses Engagement.

SAP 134967 | Stand 07/08

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