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Spaß im Schnee mit Schneeschuh, Langlaufski und Schli en
WINTERPOTPOURRI
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SPASS IM SCHNEE MIT SCHNEESCHUH LANGLAUFSKI UND SCHLITTEN
TEXT RUDI STALLEIN
Es muss nicht immer Skifahren sein: Wer sich im Winter an der frischen Luft sportlich betätigen will, dem bieten sich abwechslungsreiche Alternativen zum Gedränge auf den Skipisten. So erfreuen sich Langlaufen und das Wandern mit Schneeschuhen unter den Füßen wachsender Beliebtheit. Und die gute alte Schlittenfahrt feiert in schöner Regelmäßigkeit ein Comeback. „mei Dahoam“ stellt für jede dieser Freizeitsportarten ein Top-Revier im Oberland vor
FOTO: ALPENWELT KARWENDEL
Entschleunigung einmal anders: Beim Schneeschuhwandern in den Ammergauer Alpen lässt es sich wunderbar entspannen und die Natur genießen
FOTO: AMMERGAUER ALPEN GMBH, GEMEINDE OBERAMMERGAU. FOTO: THOMAS BICHLER
Schneeschuhwandern: Naturerleben pur
Die Berge rundherum tragen dicke weiße Pelze. Auf sonnigen Plateaus glitzern Schneekristalle um die Wette, während der Wanderer eine jungfräuliche Spur in den weichen Pulverschnee tritt. Schneeschuhwandern ist ein Sport mit hohem Spaß- und Genussfaktor. Und es ist leicht zu erlernen. Wer laufen kann, der kann auch Schneeschuhlaufen. Also einfach die Aluminium-, Kunststoff- oder Titan-Treter unter die Winterstiefel schnallen – und los geht’s. Wer mag, der kann sich in vielen Wintersportregionen jedoch auch einer geführten Schneeschuhtour anschließen. Die eignen sich nicht nur für Einsteiger, sondern haben auch für geübte Schneeschuhgeher einen besonderen Reiz. „Man kommt in Gegenden, die man allein nicht entdecken würde, weil man sie nicht kennt. Das ist für mich der Reiz einer geführten Tour“, sagt Christian Schneeweiß. „Das ist ja kein normaler Wanderweg, sondern wildes, unverspurtes Gelände, in dem wir uns bewegen.“ Der Bergjournalist und Bergwanderführer begleitet seit zwei Wintern Schneeschuhtouren in den Ammergauer Alpen. Jeden Freitag in der Früh um 9 Uhr startet die Wanderung am Parkplatz
FOTO: AMMERGAUER ALPEN GMBH, GEMEINDE OBERAMMERGAU. FOTO: PETER HUTZLER
Pürschling. Anfangs folgt die Tour dem beliebten Rodelweg zur Hütte am Pürschling, zweigt von diesem aber bald rechts ab. Durch lichten Wald steigt die Wandergruppe auf zur Kühalm, wo sich ein breiter, freier Bergrücken ausdehnt. Das flache Gelände bietet einen herrlichen Ausblick über den felsigen Kamm vom Kofel bis zur Klammspitze und zum Hörnle. „Das ist eine recht unbekannte Gegend. Und weil es so flach ist, kommen auch keine Skitourengeher hierher“, erklärt Christian. „Das sind Naturerlebnisse pur.“ Zurück geht’s vom Bremeneck in einer weiten Schleife. Auf dem letzten Stück haben die Teilnehmer die Wahl: mit Schneeschuhen bis zum Ausgangspunkt spazieren oder mit dem Zipfelbob (den sie beim Aufstieg unterwegs deponiert haben) hinunterrodeln. Wichtig: Eine Einkehr unterwegs ist bei dieser Tour nicht vorgesehen, eine Iso-Kanne mit heißem Getränk und Verpflegung (zum Beispiel Müsliriegel und Nüsse) gehören also unbedingt in den Rucksack.
Weitere Informationen: In den Ammergauer Alpen werden mehrere Touren mit erfahrenen Guides angeboten. Mit Christian Schneeweiß gibt es neben der rund viereinhalbstündigen Tour am Freitag auch eine kürzere Schnuppertour, darüber hinaus bietet der Schneeschuhfan und Buchautor auch Touren u.a. am Walchensee an (Infos dazu unter www.erlebnisse.bayern sowie www. schneeschuhwanderungen-schneeweiss.de). Weitere geführte Schneeschuhwanderungen sind je nach Schneelage im Graswangtal sowie bei Bad Bayersoien und Bad Kohlgrub im Angebot.
Auskunft:
Ammergauer Alpen GmbH Eugen-Papst-Str. 9a, 82487 Oberammergau Tel. 08822/922740 info@ammergauer-alpen.de www.ammergauer-alpen.de
Langlaufen: Wellness für Körper und Geist
Es gibt viele Gründe, warum der Skilanglauf boomt. Für Nordic-Walker und Jogger ist er eine prima Winter-Alternative, zudem ist er ein perfektes Ganzkörpertraining. Kurz: Egal, ob klassischer Stil oder Skating – Langlaufen ist Wellness für Körper und Geist. Ein wegen seiner Vielfalt an unterschiedlichen Loipen, sowohl was Länge, Anspruch und landschaftlichen Charakter angeht, ideales Revier für Langlauffans ist die „Alpenwelt Karwendel“ rund um Mittenwald, Krün und Wallgau, wo schon die „Ex“-Biathlon-Stars Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier ihre ersten Erfolge feierten.
In dem Langlaufrevier vor der markanten Kulisse des Karwendel- und des Wettersteingebirges gleiten die Freizeitsportler beispielsweise auf der „MagdalenaNeuner-Loipe“ auf den Spuren der Olympiasiegerin durch die verschneite Winterlandschaft. Der Rundkurs ist in die Kategorie „leicht“ eingestuft. Weitere beliebte Routen in dem insgesamt rund 150 Kilometer umfassenden Loipennetz sind die „Genussloipe“ oder die
FOTOS: ALPENWELT KARWENDEL Alpenblick und ein Hauch von Kanada: Das weitläufige Loipennetz um Wallgau und entlang der Isar begeistert Anfänger und Profis gleichermaßen
ebenfalls leichte „Sonnenloipe“. Herrliche Ausblicke und sportliche Herausforderungen kombiniert die insgesamt 20 Kilometer lange „Panoramaloipe“ von Krün nach Kaltenbrunn. Auf der Strecke sind insgesamt 239 Höhenmeter zu bewältigen, neben den klassischen Spuren „rasen“ die Skater vorbei. Die Route durch meist offenes Gelände bietet auf 900 Meter Seehöhe immer wieder schöne Blicke durchs weite Isartal auf Wetterstein und Karwendel, die zu genussvollen Ver-
MIT DERHERZOGSTANDBAHN
Bahn frei! Die Rodelbahn am Wallberg steht für rasanten Schlittenspaß. Die Wallbergmoosalm lohnt eine Verschnaufpause schnaufpausen einladen. Hingucker sind die vielen Buckelwiesen, die im Winter wie schneeumhüllte Riesenkissen wahrhaftig malerisch in der Landschaft liegen.
Ein Hauch von Kanada umweht die eben deshalb so benannte „Kanadaloipe“. Sie führt – wahlweise klassisch oder im Skating-Stil – 14 Kilometer weit von Wallgau nach Vorderriß. Entlang der Isar geht es durch eine wilde, breite Flusslandschaft. Die Läufer gleiten über den Talboden vorbei an verschneiten Kiesbänken, die malerisch im Fluss liegen, mit den weißen Bergspitzen des Wettersteingebirges im Hintergrund. Wer in die Kanadaloipe einsteigt, sollte ein geübter Langläufer sein, weil es teilweise steil nach oben in den Bergwald geht, um dann die Höhenmeter wieder nach unten zu laufen. Zur Einkehr lädt der Gasthof Post (Abstecher). Wer nicht zurücklaufen möchte, kann im Gasthof den Loipenbus anrufen, der – bei freigegebener Loipe und nur von Mittwoch bis Sonntag zwischen 13.30 und 16.30 Uhr Langläufer nach Wallgau, Krün und Mittenwald zurückbringt. Da die Präparierung der Kanadaloipe unverhältnismäßig hohe Kosten verursacht, können sich Langläufer an den aufgestellten Kassen mit freiwilligen Spenden an der Loipenpflege beteiligen.
Weitere Informationen:
Alpenwelt Karwendel GmbH, Dammkarstraße 3 82481 Mittenwald, Tel. 08823/33981 info@alpenwelt-karwendel.de www.alpenwelt-karwendel.de
FOTO: WALLBERG © DIETMAR DENGER
Rodeln: Mit Juchhe den Berg hinunter
Vielerorts kann man auch ohne Ski rasant den Berg hinabsausen: mit Schlitten oder Bob. An geeigneten Rodelbahnen herrscht im Oberland kein Mangel. Reizvolle Strecken finden sich beispielsweise in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden in der Region Tegernsee-Schliersee. Als „mittel“ eingestuft ist die 4,3 Kilometer lange Rodelbahn von der Aueralm. In dieselbe Kategorie gehören die Rodelbahn Buchsteinhütte-Schwarzentenn, auf der Schlittenfans 5,8 Kilometer zu Tal sausen, sowie die nur 1,7 Kilometer lange Rodelbahn Riederstein in Tegernsee. Wer in Fischbachau zur Rodelbahn Kesselalm startet, sollte seinen Schlitten beherrschen, die 2,6 Kilometer gelten über weite Strecken als „schwer“ zu fahren.
Der Star unter den Schlittenrevieren im Tegernseer Tal ist die Naturrodelbahn am Wallberg, die mit insgesamt 6,5 Kilometern nicht nur zu den längsten, sondern auch sportlichsten Rodelbahnen in Deutschland zählt. Speziell mit Kleinkindern sollte man dem Drang, die Strecke unter die Kufen nehmen zu wollen,
unbedingt widerstehen. Anders als bei vielen anderen Bahnen ziehen die Rodler ihr Gefährt hier nicht bergauf (aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt). Nach oben geht es bequem mit den Gondeln der Wallbergbahn. Oben angekommen, sollte man zunächst den Ausblick genießen, der gen Süden ein fantastisches Bergpanorama bis zur Zugspitze präsentiert und gen Norden an klaren Tagen bis nach München reicht. Dann lockt das Bergrestaurant, wo man sich bei schönem Wetter auf der Sonnenterrasse mit bayerischen Schmankerln für die Abfahrt stärken kann. Auf der Rodelbahn ist vor allem im schmalen und sehr kurvigen Anfangsbereich Vorsicht geboten, weil es sonst schnell zu Kollisionen mit ungeübten Rodlern kommen kann. Die Strecke (wer durchfährt, braucht dafür eine gute halbe Stunde) ist zwar gesichert, aber jeder Rodler sollte sein Können realistisch einschätzen und die Geschwindigkeit entsprechend anpassen. Etwa ab der urigen Wallbergmoosalm (ganzjährig bewirtschaftet, bayerische Küche von Kaasbrettl bis Kaiserschmarrn) wird die Strecke breiter. Wenn die Haarnadelkurve passiert ist, rodelt es sich entspannt ins Tal. Noch ein Tipp: An sonnigen Winterwochenenden herrscht an der Rodelbahn häufig nicht weniger Betrieb als auf manchen gutbesuchten Skipisten.
Weitere Informationen:
Alpenregion Tegernsee-Schliersee, Rathausplatz 2 83714 Miesbach, Tel. 08025/9937250 info@tegernsee-schliersee.de www.tegernsee-schliersee.de www.wallbergbahn.de/winter
FOTO: WALLBERG © DIETMAR DENGER
DER RODELLIFT AM BRAUNECK
Schli enspaß ohne mühsames Bergaufstapfen genießen Rodelfans am Brauneck bei Lenggries. Dafür sorgt am Zielhang in Fußnähe zur Talstation der Brauneck-Bergbahn seit einiger Zeit ein Schleppli . Dieser ist in den bayerischen Schulferien täglich von 10 bis 16 Uhr in Betrieb, außerhalb der Ferien ist Montag Ruhetag, Dienstag und Donnerstag fährt der Li von 13 bis 16 Uhr, Freitag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr – vorausgesetzt, es liegt genügend Schnee. Preise für Erwachsene: Eine Fahrt 5 Euro, Fünferkarte 20 Euro, Zehnerkarte 30 Euro (Rodel inklusive); für Kinder gibt’s ermäßigte Preise. Zur Einkehr lädt am Fuße der circa 500 Meter langen Schli enpiste die Zielhang-Alm. Snowboarder und Skifahrer kommen den Rodlern übrigens nicht ins Gehege: Sie dürfen zwar den Schleppli benutzen, aber nicht auf dem Rodelhang abfahren (www.lenggries.de).
Großes Hallen-Schwimmbecken Wildwasser-Strudel im Außenbereich Erlebnisbecken mit Luftperl-Liegen · Kleinkinderbecken Liegewiese mit Panorama-Aussicht · Kiosk
Täglich kostenloser Eintritt mit der Gästekarte PLUS! Mit der Lenggrieser Gästekarte 30% Ermäßigung auf alle Eintritte (außer Mehrbadekarten).