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Tipps für nachhaltiges Einkaufen in der Region
TIERISCH GUT
GENUSS MIT GUTEM GEWISSEN
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Fleischkonsum, ja gar der Verzehr jeglicher Lebensmittel tierischen Ursprungs ist in Verruf geraten. Zu viel Fleisch, zu wenig Tierwohl, zu viele Medikamente, zu viel Chemie, zu lange Transportwege, Skandale, wo man hinsieht. Doch genug der schlechten Nachrichten, es geht auch anders! Wir zeigen, wie man guten Gewissens genießen kann und dabei für die Region und sogar fürs Klima Gutes tut
TEXT| FOTOS HEIKE HOFFMANN
/ KLOSTERMAIER
IM KLOSTERMAIER ZUHAUSE SEIN. WIRKLICH.
Unser familiengeführtes Hotel und Restaurant in Icking – in unmittelbarer Nähe zu Wolfratshausen – bietet Ihnen als Gast das absolute Rundum-Wohlfühl-Paket: vom Frühstück bis zum Abendmenü, vom Wellnessbereich bis zur Terrasse mit Alpenpanorama, vom Parkplatz hinterm Haus bis zum praktischen S-Bahn-Anschluss direkt nach München.
Wolle, Milch, Fleisch: Seit über 8.000 Jahren leben Schafe an der Seite des Menschen
So sieht glückliches Hühnerleben aus! Wollschweine mögen frische Luft, ein Strohbett und Auslauf
u Beginn sei festgestellt: auch Turbomastbetriebe befinden sich in irgendeiner „Region“, auch in Deutschland. Aber weder stammt das Futter der Tiere aus der Gegend, noch erzeugen sie für die Region, sondern für Supermarktketten und den Weltmarkt. Richtig regional hingegen heißt: eingebunden in Kreisläufe vor Ort, nachhaltige Wirtschaftsweise, heimischer Absatz, bäuerliche Landwirtschaft, handwerkliche Verarbeitung. Also direkt statt anonym, transparent und ehrlich statt schönfärberischer Marketingkampagnen. Wie’s regional geht, zum Wohle aller, zeigt die Geschichte der Naturkäserei Tegernseer Land. Man war unzufrieden mit dem Milchpreis, den die Großmolkereien boten. Kleine Betriebe konnten so nicht überleben, Höfesterben drohte auch im Tegernseer Tal. Man müsste, so die Überlegung am Stammtisch, die Milch selber veredeln und zu Joghurt, Quark und Käse verarbeiten. Dies gelang, und es wurde eine Genossenschaft gegründet, die heute 20 Mitglieder zählt. Bald entstand ein eigenes Gebäude, das heute eine Schaukäserei, das imposante Käselager, den hübschen Laden und eine Wirtschaft mit Biergarten beherbergt.
Die Palette der Produkte ist nennenswert: es gibt selbst abgefüllte Bio-Heumilch, Butter, Quark, Naturjoghurt und eine Vielzahl von köstlichen Käsesorten vom gereiften Bergkäse über saisonale Spezialitäten wie Kuhmilch-Feta im Sommer, mit Bärlauch verfeinerte Laibe im Frühjahr und viele andere Spezialitäten. Und alle entstehen sie aus der Milch der Bauernhöfe drum herum. Durchschnittlich melken die Höfe 17 Milchkühe – eine Betriebsgröße, die sich ohne den Zusammenschluss nicht rechnen würde. Aber da die Bauern deutlich mehr für die Milch bekommen, bleiben die Höfe bestehen, und die einzigartige Kulturlandschaft für Einheimische wie Gäste wird erhalten.
Kühe sind keine Klimakiller Heumilch heißt das Zauberwort, wie beispielsweise auch bei der Hofmolkerei Marx am Ortsrand von Obersöchering im Pfaffenwinkel. Die Kühe weiden im Sommer und ernähren sich von frischen Gräsern und Kräutern. Dies erhält eine enorme Artenvielfalt bei Pfl anzen, die wiederum Futter für viele selten gewordene oder gar auf der Roten Liste stehenden Schmetterlinge, Wild- und Honigbienen und andere Insekten bieten. Extensive Beweidung bedeutet Naturvielfalt, beispielsweise in den Weißachauen, die zu einem einzigartigen Erholungsgebiet im Tegernseer Raum geworden sind. Und sie bewirkt etwas, was bisher in Bezug auf den Klimawandel völlig unterschätzt wurde: Die Qualität der Böden und die Stärke der Humusschicht nehmen zu. Gesunde Böden binden viel mehr CO2, als bislang gedach, da Beweidung durch Tiere die Humusbildung stärkt, sind richtig gehaltene Rinder klimaneutral!
Tiere als Landschaftspfleger und Arche-Passagiere Damit im Tal Heu gemacht werden kann, sind die Jungtiere nachhaltig wirtschaftender Höfe im Sommer auf den Almen. Dort ist die Kräutervielfalt so groß, dass das Futter quasi als „Naturmedizin“ durchgeht, so Sophie Obermüller von der Naturkäserei Tegernseer Land. Die Jungrinder sind an der frischen Luft und haben reichlich Bewegung. Das Fleisch dieser Tiere ist mit Mastochsen, die nur im Stall stehen, gar nicht zu vergleichen. Es ist gesünder und schmeckt unvergleichlich gut. Auch oben in den Bergen halten Jungrinder, neuerdings auch wieder Alpine Steinschafe die Weiden frei und schützen vor Verbuschung. Wie das MurnauWerdenfelser Rind sind auch die Steinschafe immer noch in ihrem Bestand gefährdet, sodass „Slow Food“ sie als sogenannte „Arche-Passagiere“ aufgenommen hat. Regionaler Genuss kann also auch dazu beitragen, die Artenvielfalt der Nutztiere zu erhalten.
TIPPS FÜR DEN EINKAUF
• So regional wie möglich – dadurch haben Sie selbst ein Höchstmaß an Kontrolle, die Wertschöpfung bleibt überdies in der
Region.
• Direkt-Einkauf beim Erzeugerbetrieb – so erhalten Sie das beste
Preis-Leistungs-Verhältnis und Information aus erster Hand.
• Längerfristig planen – am besten kau man Fleisch, bevor das
Tier geboren ist. Wie das geht? Man bestellt beim Bauern vor, so kann optimal geplant werden.
• Fair bezahlen – egal, ob von hier oder anderswo, wertschätzen Sie die Arbeit der Menschen vor Ort. Biobetriebe erzeugen nicht nur
Nahrungsmi el, sie pfl egen und schützen auch
Natur und Landscha !
• Nichts wegwerfen! Kaufen Sie nur, was
Sie auch brauchen. Kochen Sie nur so viel, wie auch gegessen wird, und denken Sie an Resteverwertung (z. B. köstlichen Salat aus Bratenresten).
• Alles verwerten – Tiere bestehen nicht nur aus Filet und Brustfl eisch.
„DAS GUTE LIEGT SO NAH...“
• nachhaltige Landwirtschaft • beste Heumilchprodukte • ehrliche Regionalität die Naturkäserei TegernseerLand
Keine Milch ohne Fleisch Damit Muttertiere Milch geben, müssen Kälber, Lämmer und Zicklein geboren werden. Statistisch gesehen ist nur die Hälfte davon weiblich, und auch von den weiblichen Tieren werden nicht alle für die Milchgewinnung benötigt. Dies bedeutet, ebenso wie übrigens bei der Hühnerhaltung, wo ja ebenfalls nur die Hennen Eier legen, dass auch die männlichen Tiere aufgezogen werden müssten. Immer mehr Initiativen widmen sich daher den Bruderhähnen und Bruderkälbchen und unterstützen regionale Aufzucht statt Abverkauf an Drittländer. Während aber Kalb- oder Jungrindfleisch ebenso wie Brathähnchen Absatz finden, Lammfleisch von jungen Tieren gerade noch akzeptiert wird, tut man sich bei Zicklein schwer, obwohl Ziegenkäse einen regelrechten Boom erfährt. Aus diesem Grund hat „Slow Food“ eine Kampagne gestartet und widmete sich 2021 vor allem der Ziege. Was man aus dem mageren, gesunden Fleisch alles machen kann, zeigte Bernhard Wolf von „MachtSinn“. Er ist engagierter Koch der Slow Food Chef-Alliance, einem Zusammenschluss von Gastronomen, die nachhaltig kochen. Wolf bietet Kochkurse an, beispielsweise einen „nose to tail“-Kurs, in dem er zeigt, wie man Köstliches aus angeblich nicht „edlen“ Fleischteilen herstellen kann. Der Vorzeige-Betrieb in Holzkirchen ist Regionalladen und Bistro in einem, die Bioprodukte kommen allesamt aus der Umgebung. Bleibt etwas im Laden übrig, wird es im Bistro veredelt oder wird eingemacht und den Kunden in hübschen Gläsern angeboten. Pfiffig auch hier die Regio-Idee: Wer sich für ein Einkaufs-Abo entscheidet, bekommt Rabatt und viele Einblicke in die Arbeit der Erzeuger.
GESUNDGENIESSEN
Kurz nach Feierabend schnell noch in wilder Hektik in einen Supermarkt – gestresst vom Tag irgendwas in den Einkaufswagen werfen. Dann hungrig nach Hause, Packung aufreißen, viel Verpackungsmüll entsorgen, irgendwas braten, in sich reinschlingen …
www.slowfood.de
Tipps und regionale Bezugsquellen für die „mei Dahoam“-Regionen München, Landkreis München, Oberland und Pfaffenwinkel und darüber hinaus
www.biokalb-oberland.de
Rind- und Kalbfleisch aus dem Miesbacher Oberland, Hornvieh in Bioqualität
www.kuhpluskalb.de
Kälberaufzucht durch die Mutterkühe, Bezugsquellen für Milchprodukte und Fleisch in Demeter-Qualität inkl. Onlineshop
www.ig-kalbundkuh.de
Dachverband, viele Links zu regionalen Erzeugern und Vermarktern
www.gut-schwaigwall.com
Biobetrieb bei Geretsried, bietet Familienpakete mit Weiderindfleisch
www.naturkaeserei.de
Genossenschaftskäserei in Kreuth, (Bio-)Milchprodukte und Käse aus Heumilch, Direktbestellung und viele Verkaufsstellen im gesamten Oberland Klingt das gemütlich, nachahmenswert? Wir meinen Nein! Deshalb haben wir für Sie recherchiert, damit Sie die Zeit gewinnen für einen entspannten, regionalen Einkauf und ein köstliches Ergebnis.
www.hofmolkerei-marx.de
Bio-Heumilch und viele Spezialitäten daraus aus Obersöchering, Hofladen und Vertrieb u.a. über Regionalläden
www.machtsinn.bayern
Konsequent regional und ökologisch – Laden, Bistro, Kochkurse, Events. Adressen der Partner auf der Internetseite
Ziegenkäse, Zickleinfleisch direkt ab Hof www.goassnalm.de (Schlehdorf, Bioland), www.ziegenhof-lenggries.de,
www.ziegenhof-leitzachtal.de
(Fischbachau, Demeter-Betrieb)
Lamm, Schaf, Wolle
www.tier-kontakt.de
Viele Informationen über Verena Hausmanns Schafprojekte in Seeshaupt, Bezugsquellen für Fleisch, Wurst, Wolle und Düngepellets
www.forellenhof-schleich.de
Fischspezialitäten und Schafprodukte vom Forellenhof am Weidenbach bei Weilheim
Sie haben einen (Lieblings-)Betrieb, der auf unserer Liste fehlt? Kontaktieren Sie uns unter mail@dahoam-verlag.de.
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Liebevoll zusammengestellte Geschenk-Arrangements Ich freue mich auf Ihren Besuch Ihre Anna Stumpf
TOSCANNA GENUSSVOLLLEBEN
AUGUST-MORALT-STRASSE 3 83646 BAD TÖLZ TEL. 08041 / 79 40 94 ÖFFNUNGSZEITEN: MI 9:00 – 12:00 H, DO & FR 9:00 – 12:00 UND 15:00 – 18:00 H SA 9:00 – 12:00 H