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Michaela Chucholowski und ihre Leidenscha für Schmuck

Geschmeidig INDIESELBSTSTÄNDIGKEIT

Michaela Chucholowski liegt es nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Die Mutter von vier Kindern (zwölf, neun, sieben und vier Jahre) hat ohnehin alle Hände voll zu tun. Als im ersten Lockdown ihr Zubrot als Beraterin im nachbarschaftlichen Kindermoden- und Secondhand-Laden wegfiel, suchte sie nach einer neuen Aufgabe. So kam sie auf Schmuckdesign. „Ich dachte erst, ich such’ mir ein neues Hobby“, erzählt sie lachend. Doch dann habe sie angesichts der Nachfrage „Nägel mit Köpfen“ gemacht

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TEXT | FOTOS BETTINA SEWALD

Der Firmenname „fräulein g‘schmeidig“ war schnell gefunden. Im kreativen Gespräch mit ihrer Schwester Evi Fischer (Kunsterzieherin) lag er förmlich vor der Nase: „Uns gefi el die Doppeldeutigkeit von ‚g‘schmeidig‘. Einmal als bayerisches Wort für ‚nett‘ und auch sinnbildlich für ‚Geschmeide‘.“ Und das Wort „Fräulein“ hat für Michaela Chucholowski einfach einen schönen Klang. Sie sieht es unabhängig von der Gender-Debatte: „Das war ja auch vor einem Jahr noch nicht ganz so präsent wie momentan.“ Und manche älteren Wörter fi ndet sie zudem erhaltenswert. Das „Fräulein“ gehört für sie unbedingt dazu, weil da etwas sehr Charmantes, positiv Weibliches mitschwingt. „Dennoch bin ich kein Gegner vom Gendern“, betont sie und verdeutlicht: „Ich glaube, dass das als Denkanstoß für viele wirklich gut ist.“

Schmuck hat die auch als Elternbeiratsvorsitzende engagierte junge Mutter schon als kleines Mädchen fasziniert. Sie lacht: „Spätestens seit ich die Sissi-Filme angeschaut habe, schlägt mein Herz für alles, was glitzert.“ So ging es geschmeidig in die Selbstständigkeit. Michaela Chucholowski durchforstete das Internet nach Großhändlern und meldete bereits im Mai 2020 bei der Gemeinde Icking ihr Gewerbe an. „Eine Schmuckmesse oder Ähnliches gab’s ja nicht. Da musste ich online shoppen, obwohl mir der lokale Handel wirklich am Herzen liegt“, fasst die 35-jährige Selfmade-Schmuckdesignerin ihre ersten Schritte in die Selbstständigkeit zusammen. Inzwischen fi ndet man ihre hübschen handgemachten Ohrringe und -stecker sowie die reich verzierten Haarkämme in einer Vitrine im Landhotel Klostermaier und auch vis-à-vis im „Lollipop“ (beides in Icking).

Die schmucken Kreationen aus Brass-Metall sind alle Einzelstücke, teilweise 18 Karat vergoldet und nahezu allergenfrei. Mit Glitzer-, Halb- und echten Edelsteinen sowie Perlen verziert, fi ndet man bei „fräulein g‘schmeidig“ zierende Kunstwerke für jeden Anlass. Für erfreulich kleines Geld! Nach ersten Verkaufserfolgen im Familien- und Bekanntenkreis ging das Sortiment bei Etsy und einem Interims-Verkaufsshop in einem Wolfratshauser Reisebüro auf eine größere Erfolgsspur und wird inzwischen auch auf Instagram und Facebook angeboten.

Die gelernte Restaurantfachfrau kennt sich mit Geschmack offenbar aus. Noch werkelt sie daheim am Küchentisch, aber im Lauf der nächsten Wochen entsteht ihr kleines Atelier am Ichoring 4. Weitere Infos und das ganze Sortiment von Ohr- und Haarschmuck fi ndet man unter www.fraeulein-gschmeidig.de. Und wer in ihrem Sortiment doch nicht zu 100 Prozent das Passende fi ndet, kann sich von Michaela Chucholowski die Schmuckstücke nach Wunsch individuell anfertigen lassen. Das dauert zwischen fünf und zehn Tagen. Es ist also noch genug Zeit, falls jemand für das Fest der Feste am Heiligen Abend etwas ganz Einzigartiges unter den Baum legen möchte.

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