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6. Theoretischer Diskurs

6.1 Stadtentwicklung in der Hansestadt Wismar

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Für die Beurteilung der Stellplatzsituation ist außerdem wichtig, welche Nutzergruppen diese ansteuern. Pauschal lässt sich für die eben genannten bewirtschafteten Parkplätze sagen, dass diese vor allem von Touristen und Pendlern genutzt werden, da es für Anwohner genügend kostenlose Ausweichmöglichkeiten gibt. Das wird auch deutlich, wenn man die Stellplatzauslastung aller bewirtschafteten Stellplätze rund um die Altstadt außerhalb der Saison betrachtet. In diesem Szenario sind diese im Schnitt maximal zu 50%, in der Regel aber deutlich geringer, ausgelastet. (• Tabelle. 9)

Beachte: Diese Daten stammen aus dem Jahr 2016 und können sich durch die jüngsten gesundheits- und weltpolitischen Krisenentwicklungen verändert haben.

Das Pendleraufkommen in Wismar ist über die letzten zwei Jahrzehnte immer weiter gestiegen. Das belegen die Zahlen zu Einpendlern und Auspendlern in der Hansestadt. (• Tabelle. 10) Wichtig herauszustellen ist, dass es einen Überschuss von Einpendlern gegenüber Auspendlern gibt. Das bedeutet eine hohe Zahl von Menschen, die täglich nicht direkt zu Fuß, mit dem Rad oder einem innerstädtischen Bus zur Arbeit in Wismar gelangen können, sondern auf das Auto oder Bus und Bahn zurückgreifen. Zwei Drittel der 8.798 Einpendler kommen aus Nordwestmecklenburg, das übrige Drittel setzt sich aus ferneren Herkunftsorten wie Rostock, Schwerin oder Ludwigslust zusammen. (• Tabelle. 11)

• Tabelle 9: Stellplatzauslastung Altstadt außerhalb am Samstag der Saison (2016)

Wendet man auf diese Werte die vom statistischen Bundesamt errechneten 68% der davon PKW nutzenden Pendler (gesamtdeutscher Wert) an, lässt sich grob schätzen, dass täglich knapp 6.000 Einpendler mit dem Auto nach Wismar fahren, davon gut 4.100 aus Nordwestmecklenburg.6 Erwägt man, dass diese Zahlen von PKW nutzenden Einpendlern und auch PKW nutzenden Touristen im Zuge einer langfristigen Verkehrswende reduziert werden könnten, wird eine große Chance für den Rückbau von Stellplätzen und nachhaltigeren Nachnutzungen deutlich.

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