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CRUISER Edition März 2012

Dieses Magazin ist schwul

Break The Chain Madonna 100 Jahre Ecstasy Margaret Thatcher Whitney Houston 40 Jahre HAZ Lukas Beyeler Hape Kerkeling Emeli Sandé Nicolas Sarkozy «Coming-out»


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Inhalt

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

Editorial Die Kälte des Februars ist überwunden. Trotzdem haben wir einige «heisse Eisen» im Feuer. Das CR-Magazin präsentiert exklusiv Fotos aus der Präventions-Kampagne «Break The Chain» vom BAG und den Checkpoints. Ausserdem verrät uns Lola Sara Arnold-Korf das Neuste über gefährliche Szenedrogen. Branko B. Gabriel wird immer mehr zur Künstler-Muse und Kolumnist Michi Rüegg hat uns ein Geheimnis zu erzählen. Und auch weibliche Divas sind bei uns zu finden: Wir begrüssen Madonna, wir sind irritiert ob Margaret Thatcher und wir trauern um Whitney Houston. All das und mehr in dieser Ausgabe. Stv. Chefredaktor Daniel Diriwächter

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Die Rückkehr der Königin 2012 soll das Jahr der Madonna werden

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100 Jahre Ecstasy, Krokodil und Nilpferd Der alljährliche CR-Drogen-Trend-Report

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Eine Stimme verglüht Nachruf auf Whitney Houston

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40 Jahre HAZ Interview mit Präsidenten Patrick Hadi Huber

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Break The Chain CR zeigt exklusiv die ersten Bilder der Kampagne

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Branko B. Gabriel trifft... Lukas Beyeler News 4 • Prominent 8 • Doris trallala 13 • szene 18 • Beauty 20 Kultur 30 • Musik 32 • Buch 33 • the iron lady 34 • Film 35 • Pia 38 Dr. Gay 38 • coming-out Mittendrin 39 • Horoskop 41 • Agenda 42 3


News

Internationale News

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

Frankreich

San Francisco

Stimmen auf Kosten der Homo-Ehe?

Preisbewusstsein statt Luxus

Die «Grande Nation» wählt am 22. April 2012 einen neuen Präsidenten. Der derzeitige Amtsinhaber, Nicolas Sarkozy, Ehemann von Model Carla Bruni, kann laut Umfragen auf keine Wiederwahl zählen. Er sinkt stetig in der Gunst der Wähler, so auch seine Partei, die Union pour un mouvement populaire, kurz UMP. Doch der Laufbursche von Angela Merkel ist eine Kämpfernatur.

Die neueste Studie des Reiseverhaltens von schwul-lesbischen Amerikanern durch Community Marketing (CMI) brach mit lieb gewordenen Klischees. So wurde der Mythos vom luxusverliebten Homotouristen entzaubert. Bei der Selbsteinschätzung ihres Reisetyps gab die Mehrheit der Befragten an, eher Hotels und Touren im mittleren Preissegment zu buchen. An zweiter Stelle liegen die sehr preisbewussten «Budgettraveler» und dann erst kommen diejenigen, für die im Urlaub nur das Feinste gut genug ist. Aber auch bereits Bekanntes wurde bestätigt. Schwule Männer zieht es eher in urbane Gefilde als auf Ökoreisen und in Natururlaube.

Minnesota Michelle Bachmann schuld an Suiziden schwuler Teenager

Einen beachtlichen Teil an Wählerstimmen erringt auch die rechtsnationalistische Front National. Deren Chef, Jean-Marie Le Pen, provoziert regelmässig mit ultra-konservativen, wenn nicht sogar mit rechtsradikalen Aussagen. Unnötig zu erwähnen, dass Homosexuelle bei Le Pen schlecht abschneiden (harmlos formuliert). Chancen auf einen Sieg wird Le Pen niemals haben, aber seine Partei verfügt über Einfluss. Nicolas Sarkozy ist freilich nicht so drastisch wie Le Pen. Aber er wird Stimmen aus dem rechten Lager benötigen, um zu gewinnen. Der 57-Jährige gab Mitte Februar seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen bekannt: «Ja, ich bin Kandidat für die Präsidentschaftswahl», sagte Sarkozy im französischen Fernsehsender TF1. Keine Überraschung. Seine Kandidatur war so sicher wie das Amen in der Kirche. Zur einfachen Erklärung: 63 Prozent der Franzosen sprachen sich laut jüngsten Umfragen für die Homo-Ehe aus. Viele dieser Stimmen stammen aus dem Lager der Sozialisten. François Hollande ist der neue Hoffnungsträger der Partei – und der Franzosen. Er unterstützt die Homo-Ehe voll und ganz. Deswegen bestand Handlungsbedarf bei Nicolas Sarkozy. In einem Interview in der Zeitung «Le Figaro» bestätigte der Präsident, dass er sich gegen die Homo-Ehe stellen wird. Er begründet seine ablehnende Haltung mit einem automatischen Adoptionsrecht für Schwule und Lesben. Nun instrumentalisiert Nicolas Sarkozy die französische Gay-Community zu seinen Gunsten. Mit seiner Haltung gegen die Homo-Ehe sind ihm viele Stimmen aus dem Lager Le Pens gewiss. 4

Die meisten Selbstmorde unter homosexuellen Teenagern in den USA ereignen sich im Wahlkreis der ultrakonservativen Politikerin Michelle Bachmann im US-Bundesstaat Minnesota. Im Schulbezirk Anoka-Hennepin habe es in den letzten zwei Jahren insgesamt neun Selbstmorde unter Schülern gegeben, hiess es in einer gros­sen Reportage des Magazins «Rolling Stone». Vier davon seien durch Mobbing wegen ihrer (angeblichen) Homosexualität in den Tod getrieben worden. Dem Bericht zufolge hat Bachmann als Ikone der rechten Tea-Party-Bewegung die extrem homophobe Atmosphäre in ihrer Heimat begünstigt.

Havanna Polizei ermordet Transsexuelle Die 18-jährige «Jessica» Leidel Luis wurde laut internationalen Bloggern am 4. Januar im südkubanischen Guáimaro bei einer Verkehrskontrolle angehalten und von den Beamten als «schwarze Schwuchtel»» beschimpft. Die Beamten sollen die Frau anschliessend festgenommen und in der Haft zu Tode geprügelt haben, habe das Internetmagazin Cubanet berichtet. Die Leiche sei dann mitten in der Nacht an einen unbekannten Ort gebracht worden. Cubanet berufe sich auf die Aussage eines Mitgefangenen. Obwohl sich Kubas kommunistische Regierung seit einiger Zeit schwulenfreundlich gibt, kommt es immer wieder zu Akten der Willkür und Gewalt gegen Schwule, Lesben und Transsexuelle. Im vergangenen Jahr soll ein schwuler Mann in einem Gefängnis in Havanna unter ungeklärten Umständen gestorben sein.


News

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

Sydney

Virginia

Kampala

Kylie Minogue und der Mardi Gras

Religion vor Gleichstellung

Neues Gesetz gegen Schwule

Die schwulenfeindliche christliche Rechte hat wieder einen Sieg errungen. Im US-Bundesstaat Virginia dürfen in Zukunft Adoptionsvermittlungen aus religiösen Gründen Homo-Paare ablehnen. Beide Häuser des Parlaments haben dem neuen Gesetz zugestimmt. Die Republikaner stimmten geschlossen dafür und zum Entsetzen des Weissen Haus in Washington fand das Gesetz auch bei einigen Demokraten Zustimmung. Private oder kirchliche Adoptionsvermittlungen dürfen demnach Homo-Paare wegen «religiösen oder moralischen Überzeugungen» ablehnen. Dadurch werde die Religionsfreiheit als auch das Interesse der Kinder gewahrt, freuten sich die Republikaner. Ein ähnliches Gesetz war zuvor in North Dakota beschlossen worden.

Der ugandische Abgeordnete David Bahati von der Regierungspartei NRM hat eine Gesetzesverschärfung gegen Homosexuelle ins Parlament eingebracht, allerdings ohne darin die Todesstrafe für Homosexuelle zu fordern. Schon jetzt drohen Homosexuellen Haftstrafen bis zu 14 Jahren. In Zukunft soll «schwere Homosexualität» nicht mehr, wie ursprünglich vorgesehen, mit dem Tod, sondern mit einer lebenslangen Haftstrafe geahndet werden. Der Gesetzentwurf sieht zudem harte Strafen für Firmen, Organisationen oder Personen vor, die Homosexuelle unterstützen oder sich für die Rechte von Schwulen und Lesben einsetzen.

Jedes Jahr zum schwul-lesbischen Mardi Gras macht in Sydney das Gerücht die Runde: Kylie kommt. In diesem Jahr wurde das Gerücht

Tunesien 1 Machtkampf mit Sexvideo Wirklichkeit. In einem zwanzigminütigen Auftritt zusammen mit 16 sexy Tänzern gab Kylie Minogue ein Medley ihrer Hits der letzten 25 Jahre zum Besten. «Dieser Party-Auftritt ist meine Art, für gemeinsame, wunderbare 25 Jahre zu danken», verkündete die australische PopDiva vor dem Mardi Gras. Die Minogue feiert in diesem Jahr unter dem Motto «K25 – 25 years of Kylie» ihr 25-jähriges Bühnen-Jubiläum. Der Mardi-Gras-Auftritt war der dritte der Sängerin seit ihren legendären Shows bei den MardiGras-Parties 1994 und 1998. Die Gay Community ist Kylie Minogues grösste, treueste und – wie Lästerzungen sagen – einzige Fangemeinde.

Riad Drohende Todesstrafe nach Facebook-Dating Die saudi-arabische Religionspolizei hat einen 30-Jährigen verhaftet, der über Facebook nach gleichgeschlechtlichen Partnern gesucht haben soll. Dem Mann droht jetzt eine lange Haft und im schlimmsten Fall die Todesstrafe. Die schwere der Strafe hängt nach Expertenansicht von der gesellschaftlichen Gruppe ab, welcher der Mann angehört. In Saudi-Arabien geborene Sunniten oder Mitglieder der Beduinen-Stämme könnten mit einer schnellen Freilassung rechnen. Angehörige von Minderheiten wie den Schiiten, eingebürgerte Staatsangehörige und Gastarbeiter würde aber die volle Härte des Gesetzes treffen. Allerdings würden alle wegen Homosexualität festgenommenen Saudi-Arabier durch die Religionspolizei geoutet, was einer gesellschaftlichen Ächtungen gleichkomme.

Tunesiens neuer Innenminister ist in einen schwulen Sexskandal verwickelt. Ein – inzwischen gelöschtes – Schwarzweiss-Video auf Youtube soll Ali Larayedh beim Sex mit einem Mithäftling in einem Gefängnis zeigen. Der heutige Minister der islamisch-konservativen Partei Ennahda war Anfang der 1990er-Jahre als Gegner des Regimes des gestürzten Präsidenten Ben Ali inhaftiert. Wegen der schlechten Qualität des 1991 aufgenommenen Videos war es nicht möglich, die gezeigten Personen zweifelsfrei zu identifizieren. Die Regierung und alle führenden Politiker Tunesiens haben sich hinter Larayedh gestellt. Das Video sei eine Intrige des alten Regimes zur Destabilisierung der neuen Regierung.

Tunesien 2 Menschenrechtsminister gegen Schwule Homosexualität ist eine Perversion und Schwule haben kein Recht auf freie Meinungsäusserung. Das verkündete Tunesiens Menschenrechtsminister Samir Dilou in einem Fernsehinterview. Konkret bezog sich der Politiker auf das im März 2011 gegründete Homo-Magazin «Gayday». Er sei gegen die Veröffentlichung des Magazins, «obwohl ich der Menschenrechtsminister bin», sagte Dilou. Meinungsfreiheit habe ihre Grenzen und Schwule müssten die Grenzen akzeptieren, die «von Religion und Tradition» gesetzt würden. Homosexualität sei eine Perversion, die medizinisch behandelt werden müsse. In Tunesien steht auf Homosexualität drei Jahre Haft.

Afrika Ban Ki-moon mahnt Freiheit für Schwule Beim Gipfeltreffen der Afrikanischen Union hat UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die Verfolgung von Schwulen und Lesben in Afrika kritisiert. «Eine Form der Diskriminierung, die von vielen Staaten zu lange ignoriert worden ist, basiert auf sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität», sagte Ban Ki-moon Ende Januar in seiner Rede vor mehr als 30 Staats- und Regierungschefs im äthiopischen Addis Abeba. Der UN-Chef räumte ein, dass die Bekämpfung der Diskriminierung von Schwulen und Lesben in vielen Ländern Afrikas ein schwieriges Thema sei. «Aber wir dürfen die in der Menschenrechtskonvention festgeschriebenen Ideen nicht aufgeben», betonte Ban Ki-moon.

Australien Geschacher um Homo-Ehe Gleich zwei Gesetzentwürfe zur Einführung der Ehe für homosexuelle Paare sind Mitte Februar in das australische Repräsentantenhaus eingebracht worden. Initiator des einen Entwurfs ist der Labor-Abgeordnete Stephen Jones, und Adam Brandt, einziger Grünen-Abgeordneter im Repräsentantenhaus, der des anderen. Die Version von Jones enthält einen Passus, der es Geistlichen aller Religionen erlaubt, die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare abzulehnen. Dem Senat, der zweiten Parlamentskammer, liegt ein dritter, ebenfalls von den Grünen eingebrachter Gesetzentwurf, vor. Die grosse Zahl weitgehend inhaltsgleicher Gesetzentwürfe dient nach Ansicht politischer Beobachter in Australiens Hauptstadt Canberra als politische Manövriermasse bei der Suche nach einem Kompromiss in der Frage «Homo-Ehe oder eingetragene Partnerschaft». 5



Aktuell

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

In alter Manier meldet sich Madonna wieder zurück. Die neue Single «Give Me All Your Luvin» stürmt die Charts. Ende 2012 soll das Jahr der MaMärz erscheint das Album donna werden: neues Album, «MDNA». Im Frühling startet neue tournee, neuer Film. die Tournee, welche Madonna auch in die Schweiz bringt. Zu Von Daniel Diriwächter guter Letzt soll auch ihr Film «W.E.» das Publikum ins Kino locken.

Die Rückkehr der Königin

Die Pop-Queen will zurück an die Spitze der Charts. Denn Lady Gaga war nicht müde und sägte jüngst gekonnt am Sockel der Madonna. Diese lässt sich aber nicht beirren und inszeniert in «alter» Tradition ihr Comeback. Auf allen Schienen will Madonna im Jahre 2012 durchstarten. Beinahe ein Overkill. Die PR-Maschinerie läuft. Das neue Video «Give Me All Your Luvin» ist online, die dazugehörige Single in den Charts und das Album «MDNA» erscheint am 26. März. Ihr Film «W.E.» startet auch in diesem Jahr. Der bisherige Höhepunkt dieser Salve an Ereignissen war Madonnas Auftritt beim SuperBowl, dem Football-Finale, Anfang Februar. Es ist alljährlich der grösste TV-Event der Staaten. Madonna bestritt die Halbzeit. In Anlehnung an Liz Taylor und den Film «Cleopatra» liess sie sich von römischen Gladiatoren in die Arena ziehen – auf einem goldenen Thron. So zog einst die ägyptische Königin in Rom ein. Madonna sang ihre grössten U.S.-Nummer-1-Hits (Vogue, Music & Like A Prayer) und präsentierte sich wie die junge Rebellin von damals. Sie wollte mit diesem Auftritt Amerika zurückerobern. Seit dem Desaster mit «American Life» im Jahre 2003 war ihr Erfolg in den Staaten eher mittelmässig. Ihre Kritik an George W. Bush verziehen ihr die konservativen US-Bürger nur schwer bis gar nicht. Doch fast zehn Jahre später ist das kalter Kaffee. So hofft Madonna. Ihr neuer Sturm auf die Öffentlichkeit hat bewährte Tradition. Schon oft veröffentlichte Madonna zeitgleich mehrere Projekte. In Erinnerung bleibt etwa das Buch «SEX», welches 1993 zeitgleich mit Madonnas Album «Erotica» sowie dem ErotikKrimi «Body of Evidence» auf den Markt kam. Freilich, Madonnas neuste Projekte haben mehr Ambitionen. Aber die «Königin des Pop» muss mit Anfeindungen rechnen. Madonna zeigt sich wieder blond wie damals, als Marilyn Monroe ihr erklärtes Vorbild war (Mitte der 80er). Und dies sorgt für manch böse Bemerkung. Madonna sei schlichtweg zu alt für solche Verkleidungen. In der Tat, die neue Single «Give Me All Your Luvin» könnte eher ein Teenager singen statt eine 53-jährige Frau. So auch das Video. Vorwürfe, welche meist nur an Frauen adressiert sind. Niemand hat etwa den damals gleichaltrigen

Michael Jackson kritisiert wegen seines Films «This Is It». Vielleicht auch aus Respekt vor dessen Tod. Aber gerechterweise muss gesagt werden, dass auch Jackson sich äusserst «jung» gab, was Tanz und Kostüme anging. Oscar-Nomination für W.E. Sollte Madonna doch musikalisch belächelt werden, so behält sie sich vor, als Regisseurin in Erscheinung zu treten. Madonna hinter der Kamera – ihre Feinde sind irritiert. Seit der ersten Vorführung ihres Films «W.E.» am Filmfestival Venedig sind die Reaktionen gemischt. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Viele Vorurteile scheinen hier beteiligt zu sein. Dabei inszenierte Madonna lediglich die Liebesgeschichte von Wallis Simpson und König Edward. Einem König, der für die Liebe zu einer geschiedenen Frau die Krone opferte. Die Kostüme sind jedenfalls für den Oscar nominiert.

Sollte das Publikum auch bei «W.E.» die Nase rümpfen, so hat Madonna einen weiteren Trumpf in der Hand. Längst hat sich die einstige «Minnie Maus auf Helium» (Mick Jagger) als respektable Live-Künstlerin etabliert. Die neue Tournee startet am 29. Mai in Tel Aviv, Israel. Am 18. August wird Madonna im Zürcher Letzigrund zu sehen sein. Long live the Queen! 7


Prominent

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

Jolie-Pitt Nick Jonas Die Jonas Brothers – in diversen Disney-Serien legten sie die Grundsteine ihrer Karriere, er­ oberten als Boygroup bald Hitparaden und Teenieherzen, verkauften über 10 Millionen CDs. Nicht mit wilden Groupie-Orgien sorgten sie für Schlagzeilen, sondern mit ihrem streng evangelikanischen Christentum. Mit «Reinheitringen» an den Fingern warben sie dafür, jungfräulich in die Ehe zu gehen. Siehe Britney. Doch es wollte einfach kein Skandal folgen. In Internet-

Ein Drama in vielen Akten. Rückblende: 2009. Wirtschaftskrise, Brangelinakrise. So stand es im Wall Street Journal und in der Gala. Nebenschauplatz (wo die Welt noch in Ordnung ist): Heidi Klum und Seal. Das Stück nahm seinen überraschenden Lauf. Die Hauptdarsteller sind uns treu geblieben. Wirtschaft: Interessante Kulisse, aber anderes Ressort. Klum und Seal: Getrennte Bühnen. Brangelina: Hochzeit. Angeblich soll Angelina wieder schwanger sein, mit Zwillingen. Während der Berlinale räumte Frau Jolie Preise ab und mit Gerüchten auf. Das enge Kleid, das Rotweinglas: Requisiten, die wenig Raum für Spekulationen lassen. «Unsere Familie ist wundervoll, wie sie im Moment ist». Auf den knappen Monolog folgte ein leidenschaftliches Pas de deux, Jolie und Pitt zeigten sich verliebt wie kaum zuvor. Ob Size Zero oder Babybauch, beruflich läuft’s so oder so rund für das Traumpaar. Pitt wurde für den diesjährigen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert, Jolie sorgt mit ihrer ersten Regiearbeit für Furore. Im Hintergrund: Hochzeitsglocken. Die Liebe und der Druck der Kinder sind nun doch stärker als das Versprechen, erst zu heiraten, wenn die Ehe auch homosexuellen Paaren offen steht. Wer kann ihnen das schon verübeln? Aus Brangelina ist Jolie-Pitt geworden, eine ganz normal wahnsinnige Familie, die offenbar gerade dann am besten funktioniert, wenn die PR-Maschinerie mal auf Standby geschaltet ist. Vielleicht wird Heidi Klum zur Brautjungfer, die Wirtschaftskrise zum Hofnarr. Am Ende sind sowieso alle glücklich, und der Rest ist Schweigen – äh, sorry, Klatsch natürlich. Applaus. (rg)

Betty White Die jüngste Grammy-Verleihung war eher lau. Adele war die Gewinnerin des Abends, ganze sechs Trophäen konnte sie nach Hause nehmen. Verdient, aber keine Überraschung. Zudem stand die Zeremonie unter Schock durch den Tod von Pop-Diva Whitney Houston. Die amerikanische Musikindustrie ehrt mit dem Grammy so ziemlich alle Sparten, die ihren Weg auf eine CD finden. So auch die Kategorie «Gesprochenes Wort» oder das immer beliebter werdende Hörbuch. Einen solchen Grammy erhielt beispielsweise schon Hillary Clinton. Jüngst gehört auch ein Golden Girl in die illustre Riege der Gewinner. Betty White, einzig noch Lebende der legendären «Golden Girls», gewann einen Grammy für die (gesprochene) Aufnahme ihrer

Dolly Parton Foren kam es zu Abstimmungen, welcher der drei Brüder schwul sei. Unbeeindruckt davon, machten die unbefleckten Jungs weiterhin erfolgreich Musik. Der Jüngste der Bande, Nick Jonas, tritt zurzeit in einem Broadway-Musical auf: «How To Succeed In Business Without Really Trying». Er hat die Rolle von Potter-Darsteller Daniel Radcliffe übernommen. Einem Hetero, der sich in der Schwulenfrage unverkrampft gibt, für das Gay-Magazin «Attitude» posiert und besten Geschmack beweist (falls er denn schwul wäre, würde er auf Ryan Gosling stehen). Weil Radcliff für «Equus» schon mal nackt auf der Bühne zu sehen war, drängte sich vielen Journalisten natürlich die Frage an Nick Jonas auf, ob er sich das auch vorstellen könnte. Er könnte. Zudem liebt er seine schwulen Fans und deren Stil: «Die geben uns auch gute Geschenke – Mützen, Schals und andere Dinge. Die haben immer einen guten Geschmack.» Angesichts all dieser Toleranz und Zuneigung gibt es nur eines zu sagen: Nick, falls es denn wirklich wahr sein sollte, es ist völlig OK, dass du hetero und Jungfrau bist. Auch wenn dich das zum Aussenseiter macht. (rg) 8

Der Tod von Whitney Houston füllt nicht nur die Kasse von Sony Music. Der Musikgigant erhöhte wie schon beim Ableben von Michael Jackson die CD-Preise der Verstorbenen um mehr als die Hälfte. Der Geldsegen trifft auch Dolly Parton. Was viele nicht wissen, die blonde Country-Sängerin mit dem riesigen Vorbau schrieb den Welthit «I Will Always Love You». Whitney Houston machte den Song mit dem Film «Bodyguard» zu einem Klassiker. Aber Dolly Parton veröffentlichte ihre erste Version bereits im Jahre 1974 als Abschiedsgruss an ihren langjährigen Partner und Mentor Porter Wagoner. Acht Jahre später sang Parton den Song nochmals in ihrem Film «The Best Little Whorehouse in Texas». Schon damals dominierte der Song die Charts. Zwei Jahrzehnte später verwandelte Whitney Houston das harmlose Liedchen durch ihre drei Oktaven in einen Schmachtfetzen der Sonderklasse. Nach deren Tod war der Song wieder in allen relevanten Charts zu finden. Dolly Parton, mittlerweile stolze 66 Jahre alt, trauerte auf ihrer Homepage aber trotzdem mit den Fans: «Meines ist nur eines von Millionen Herzen, die nach Whitney Houstons Tod gebrochen sind. Ich werde immer dankbar und voller Ehrfurcht sein dank ihrer wundervollen Interpretation meines Songs.». (dd)

Autobiographie «If You Ask Me: (And of Course You Won‘t)». Betty White ist in den Staaten ein grosser Star. Nach dem Ende der Sitcom «Golden Girls» wurde die mittlerweile 90-Jährige für das Kino «neu» entdeckt. Als Moderatorin glänzte sie weiter in der Satire-Show «Saturday Night Live». Daneben schreibt sie Bücher, autobiographische Ratgeber mit Witz und Ironie. Und sie veröffentlicht auch die Hörbücher dazu. Betty Whites jüngstes Werk wurde nun mit einem Grammy vergoldet. Verdient hat sie eine Auszeichnung so oder so. Denn Betty White setzt sich energisch für die Homo-Ehe ein. Sicherlich wird sie bald den begehrten GLAAD-Award erhalten. Alles andere wäre ein Affront. (dd)


Prominent

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DSDS Ashton Kutcher Im wahren Leben wurde Charlie Sheen nach einer Serie von Skandalen aus der überaus erfolgreichen TV-Serie «Two And A Half Men» geschmissen. In der Serie selbst wurde Charlie in Paris von der Metro überfahren, kurz nach seiner Verlobung, hat also elegant den Platz für eine neue Hauptfigur freigeräumt, seinen fiktiven Bruder Walden, suizidgefährdeter Internet-Millionär. Die Erwartungen an Walden-Darsteller Ashton Kutcher waren hoch, die Einschaltquoten sind in den USA inzwischen um die Hälfte gesunken. Das, obwohl alles so gelungen anfing: Im Vorspann singen in der neunten Staffel plötzlich Charlies Loser-Bruder Alan und sein ehemals pummeliger Taugenichts-Sohn Jake als ganze Männer um die

Wette, während Walden-Ashton den Part des halben Mannes übernimmt. So weit, so gut. Der freche Humor bleibt irgendwo auf der Strecke, auch in der sechsten Episode unter dem Titel «Die Schwulennummer», als Alan und Walden sich als Schwulenpaar ausgeben, um ein Lesbenpärchen zu verführen. Im wahren Leben hatte Ashton angeblich nie Kontakt zu Gays, bevor er seinen Heimatort verliess und brach Jahre später via Twitter eine Lanze für Schwule, um sich kurz darauf wieder über sie lustig zu machen. Mit einem realen Sixpack Bier und wahrhaft guten Hetero-Kumpels war die «Schwulennummer»-Folge halbwegs lustig. Wie viele Sixpacks die kürzlich von Ashton verlassene Demi Moore in der Entzugsklinik dabei nötig gehabt hätte, das ist eine ganz andere Geschichte – irgendwo zwischen Sitcom und wahrem Leben. Denn trotz oder gerade wegen Bart und langen Haaren: Ziemlich knackig ist er ja schon, der halbe Mann, der (in der Serie!) gerade frisch geschieden ist. (rg)

Anna Wintour Das Homofreundlich-Gütesiegel wird zunehmend fester Bestandteil jeder gut sortierten Celebrity-Trophäensammlung. Am 24. März werden wieder die fast schon renommierten GLAAD Media Awards verliehen, für eine «faire, zutreffende und integrative Darstellung der LGBT-Community und deren Themen» in USMedien. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Julianne Moore, Kim Cattrall, Cher und Janet Jackson. Pink darf sich mit dem «All For Equality Award» schmücken, Lady Gaga erhielt vor kurzem den «Trevor Hero Award» sowie den «Gay Inspiration Award». Neu in die Familie aufgenommen wurde nun auch Anna Wintour, seit 14 Jahren Inhaberin des Vogue-Throns und eiserne Herrscherin über die Modewelt, in «The Devil Wears Prada» verkörpert von Meryl Streep, die ihrerseits gerade in «The Iron Lady» im Kino zu bestaunen ist. Dass unter Wintours formstabilem Prinz-Eisenherz-Helm (ihr Friseur und ständiger Begleiter Charlie Chan nennt ihn «Short Power Bob») eine toughe Arbeiterin mit Herz steckt, schimmerte bereits im Dok-Film «September Issue» durch. Joe Solmonese, Präsident der Human Rights Campaign, bezeichnet sie gar als Person mit Würde, Stil, Menschenfreundlichkeit und Grosszügigkeit und ehrte sie mit dem «Ally for Equality», denn Wintour hatte sich in TV-Spots nachdrücklich für die Homo-Ehe ausgesprochen. Bei einem Gala-Dinner nahm sie die Auszeichnung in Empfang. Gastgeber: Ryan Murphy, Erfinder der Serie «Glee», nominiert für den GLAAD-Award. Schöne, klei-

ne, gayfriendly Promiwelt. Fehlt nur noch die knallbunte Glee-Modestrecke in der Vogue, präsentiert von prominenten Regenbogenfamilien. Und eine tatsächliche Verbesserung der Rechtslage. Bis es so weit ist, braucht es wohl noch einige eiserne Vorkämpferinnen und goldene Awards. (rg)

Das Flaggschiff von RTL ist am Sinken. Einerseits sinken die Zuschauerzahlen drastisch, andererseits sinkt auch das Niveau der einst so beliebten Sendung. Die Jury mit Dieter Bohlen gibt sich alles andere als sympathisch. Dieter Bohlen findet alles nur noch «Scheisse». Bruce Darnell entpuppt sich als «böser schwarzer Mann» (O-Ton Dieter Bohlen) und Cascada-Sängerin Natalie Horler ist die Art von Zicke, der man(n) niemals begegnen möchte. Zu diesem Trio Infernal gesellen sich nun kleine Skandale dazu. Da wäre einmal Betty Bambi, eine Transsexuelle aus Leipzig, welche als Felix Bergmann eine beachtliche Karriere als Pornodarsteller vorweisen kann. Seine/ ihre Filme nennen sich etwa «Gay-Hostel» oder «Sexy Sauna Boys». Jüngst berichtete zudem das Magazin «In-Touch», die Bibel der Klatschspalten, dass Kandidat David Peters, 25, von RTL aufgefordert wurde, eine homosexuelle Beziehung mit Konkurrent Ole Jahn, 19, einzugehen. Notabene vor der Kamera. Nun verklagt David Peters den Sender. Eine Sprecherin von RTL bezeichnet diese Vorwürfe allerdings als haltlos. (dd)

Bastian Baker Wer ist Bastian Baker? Ein Name, den man(n) sich merken muss. In der Romandie ist der hübsche Sänger bereits ein gefeierter Star. Nun will der 20-Jährige auch den Rest der Schweiz für sich gewinnen. Und danach die Welt. Der ehemalige Hockey-Profi eroberte im letzten Jahr mit nur wenigen Songs die grossen Bühnen, wie

etwa beim Montreux Jazz Festival. Sein Debut-Album «Tomorrow May Not Be Better» landete von Null auf Platz drei der hiesigen Charts. Die LeadSingle «Lucky» entpuppte sich als charmanter, poppiger Ohrwurm. Nicht umsonst durfte der neue Mädchenschwarm im Vorprogramm von Roxette auftreten. Doch nun will Bastian Baker selbst im Mittelpunkt stehen. Mit einer vierköpfigen Band startet der Sänger in diesen Wochen seine Tournee. Die Daten sind der Webseite www.bastianbaker.ch zu entnehmen. Die GayCommunity wird aber «nur» von Bastian Baker schwärmen dürfen. Der welsche Shootingstar steht ausschliesslich auf Frauen. So gestand er in einem Interview mit der Schweizer Illustrierten: «Groupies sind toll!». (dd) 9


Dossier

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100 Jahre Ecstasy, Krokodil und Nilpferd Der alljährliche CR-Drogen-Trend-Report Von Lola Sara Arnold-Korf

Symbolbild © by dd

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Dossier

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In diesem Monat erscheint der neue Bericht des International Narcotics Control Board (INCB) in Wien. Bereits jetzt ist bekannt, worauf man sich einstellen darf. Im Jahresbericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle (EBDD) vom November 2011 wurde ein historischer Höchstwert neuer Drogen auf dem Markt prognostiziert.

Revidiertes Schweizer Betäubungsmittelgesetz seit 1. Juli 2011 – «Verzeichnis e»

Bis Anfang November 2011 waren 39 neue Substanzen für das Jahr gemeldet worden. Im Jahr 2008 waren es 13 neue Rauschmittel, 2009 waren es im Vergleich 24 neue Drogen. Der EBDD beobachtet derzeit im Gegensatz zu 2010 (der CR berichtete im April 2011) eine deutliche Trendwende – weg von der Jet-Set-Droge Kokain und weg von Cannabis hin zu synthetischen «Designerdrogen». Der Grund seien die Finanz- und Wirtschaftskrise, aber auch der Rückgang der Zahl jugendlicher Raucher. Während Ecstasy im März 2012 sein 100. Jubiläum feiert, warnen Eve&Rave.ch und andere Organisationen vor gefährlichen neuen EcstasyPillen auf dem Schweizer Dröner-Markt. Und: Nicht nur die Zahl der Kokain- und Cannabis-Konsumenten hat abgenommen, auch die derjenigen, die Heroin injizieren. Grund hierfür: die derzeitige Heroinknappheit in Ländern wie der Schweiz, Italien, Irland, Russland und Grossbritannien. Der EBDD vermutet dahinter, dass die Zusammenarbeit zwischen den Polizeikräften der Türkei und der EU «massgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben.» Trotz Heroinknappheit blieb der Opioid-Gebrauch stabil. Rund 51 Prozent der Drogenkonsumenten, die sich in Europa in Behandlung begeben haben, geben Opioide als Primärdroge an. Ersatz zum Heroin schaffen nämlich neue Drogen wie Krokodil (kurz «Krok»). Die aus Russland stammende Droge hat allein in Moskau mehr als 100 000 User voll im Griff. Dr. Martin Lehner beschäftigt sich seit Jahren nicht nur mit der Wirkung von Anästhetika, sondern auch mit neuen und alten Partydrogen und deren Wirkung und weiss: «Gerade die Schwulenszene ist in Sachen neue Drogen sehr experimentierfreudig. Bei Sexspielen wird vor allem Ephedrin immer beliebter. Aber auch bei Ecstasy wird alles Neue ausprobiert. Dabei sind die seit einigen Monaten erhältlichen Pillen wie Lacoste, MTV oder Chevrolet extrem gefährlich. Mit über 120mg MDMAAnteil je Pille wird es gesundheitlich mehr als eng.»

100 Jahre Ecstasy

Wie bereits in der CR-Edition vom April 2011 prophezeit, hat sich 2011 die Trenddroge «Miau» (synthetische Substanz Mephedron) als neue Schweizer Partydroge in den Clubs durchgesetzt. Die Droge, die laut Usern ordentlich reinhaut und zudem billig ist (kam bisher als «Pflanzendünger» oder «Badesalz» daherkam) sollte – geht es nach dem Willen Berns – 2012 nicht mehr dieselbe Rolle spielen wie 2011. Der Grund: das vom Bundesrat revidierte Schweizer Betäubungsmittelgesetz, welches am 1. Juli 2011 in Kraft getreten ist. Mit der Schaffung des «Verzeichnis e» können dubiose Substanzen, die keinen ersichtlichen Nutzen haben, ohne die bisher langwierige «Nutzen-Risiko-Analyse» auf die Verbotsliste gesetzt werden – und dies möglichst schnell und mehrmals pro Jahr. Bis Anfang Dezember 2011 wurden daraufhin laut Eidgenössischem Departement des Innern (EDI) die Herstellung, der Handel und die Anwendung von 52 Einzelsubstanzen und sieben Verbindungsklassen als illegal dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt. Zudem ermöglicht eine im Dezember 2011 in Kraft getretene Verordnungsänderung der Polizei und dem Zoll, Designerdrogen sofort zu beschlagnahmen. Ob das neue revidierte Betäubungsmittelgesetz allerdings eingefleischte Partygänger vom Konsum von «Miau Miau» abhält ist fraglich. Die vor allem unter Groupies beliebte Designerdroge ist laut britischem Innenministerium vom Herbst 2011 unter den 16- bis 24-Jährigen des Königreichs genauso populär wie Kokain. Bis zum Herbst 2011 hatten allein rund 300 000 Jugendliche in den vorhergehenden 12 Monaten den Partyknaller konsumiert. Und das, obwohl die Subsatz dort schon seit April 2010 verboten ist.

Der Ecstasy-Hauptwirkstoff MDMA (4-Methylendioxy-N-methylamphetamin), im Jahre 1912 von Anton Köllisch bei der deutschen Firma Merck in Darmstadt synthetisiert, nie als Medikament vermarktet, jedoch als «Psychokampfstoff» und «Wahrheitsserum» 1953 in den amerikanischen Streitkräften getestet, vergeblich von Biochemiker Alexander Shulgin in den 80er-Jahren in der Therapie angewandt und erst durch die Techno-Szene zum Durchbruch gelangt, feiert 2012 seinen 100. Geburtstag! Darauf einen Kirschlikör, ein oder zwei leckere Bonbons, einen kräftigen Schnupf aus der Tabakdose, Cola-Koffein und – als Sahnehäubchen – einen Wodka pur obendrauf. Na dann kann ja auf der nächsten Party nichts mehr schief gehen... «Moment! So nicht!», warnt Martin Lehner: «Der Mischkonsum ist das Hauptproblem. Der gleichzeitige Mehrfachkonsum von Drogen, (Alkohol, Cannabis, Psychopharmaka, möglicherweise auch von bestimmten HIV-Medikamenten) erhöht die Gesamtwirkung um ein Vielfaches. Und bei regelmässigem Konsum mehrerer Rauschsubstanzen auf der Wochenendparty ist Ersatzkonsum während der Woche vorprogrammiert.» Eine repräsentative Studie unter 527 Ecstasy-Konsumenten (Rakete / Flüsmeier) belegt: Die Mischkonsumrate lag bei den Befragten bei 97 %. Dauerkonsumenten schlossen die Lücke zu 100 %. Ursachen laut Studie: eine schnellere Toleranzbildung, Einbindung in die Szene, Drogenkonsum als «Lebensstil» und nicht zuletzt der unvermeidliche Absturz in die Depression nach dem E-Film. Ecstasy macht offensichtlich Appetit auf mehr! Laut einer amerikanischen Studie haben Ecstasy-User drei Mal so häufig ungeschützten Sex wie Nichtkonsumenten. Die Zahl geht einher mit HIV-Neuinfektionen, aber auch Unfalltod. Und überdies so Lehner: «Heute ist die Frage nicht mehr, ob man bleibende Schäden davonträgt, sondern nur noch welche.» Die Rede ist von chronischen Schlafstörungen, 11


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abnormen chemischen Mustern im Gehirn, Sprachstörungen, Kreislaufschwierigkeiten, Leberschäden, Denkstörungen, Depressionen, sexuelle Störungen... Nun reicht es wirklich!

Misch-«Kultur» bei Ecstasy Gemischt wird aber nicht nur auf der Party, vor oder hinter dem Tresen. Wahre Cocktailmeister, vorzugsweise Chemiker ohne Abschluss, finden sich vor allem in den weltweiten Drogenküchen. Wie «erfreulich»: Gewöhnlich spielen sich Beimischungen und Verschnittstoffe in einem Bereich ab, der dem MDMA-Liebhaber auch nicht wirklich fremd ist: Speed, LSD, Koffein, Kokain und als besonderer Wachmacher Ephedrin. Eher selten – aber keineswegs unbeliebter – ist die Beimischung von halluzinogenen Rauschmitteln wie Atropin (Wirkstoff der Tollkirsche) oder Amphetaminabkömmlingen wie PMA (Paramethoxyamphetamin) oder PMMA (Paramethoxymethamphetamin). Bei Letzterem schwören Kenner der Szene auf den gewollten, stark nachlassenden Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand – insbesondere, wenn es um sexuelle Leckerbissen geht. «Die Ecstasy-Pillen sind meist so unreine Gemische, dass selbst der Dealer nicht weiss, was in ihnen steckt. Wenn du Ecstasy nimmst, knirschst du stärker auf den Zähnen. Der Zahnschmelz geht kaputt und es kommt zu Schäden an Zahnmaterial und am Zahnhalteapparat. Dass die Zähne früher ausfallen, ist nur eine Begleiterscheinung», weiss Lehner zu berichten. Eve&Rave warnt Schweizer-Partymäuse im Februar 2012 vor neuen Ecstasy-Pillen wie Kamel, Bentley, Mitsubishi, Chevrolet, Lacoste und der No Name Pille 4F-A. Die hochdosierten Pillen (über 120mg MDMA pro Tablette) sind nichts für schwache Gemüter – vor allem, wenn zugleich verschiedene Pillen eingeschmissen werden.

Liebesgrüsse aus Moskau – Krokodil «Krok», die neue Heroinersatzdroge Auch Moskau schickt 2012 Liebesgrüsse in die europäische Drogenszene. Krokodil und Moskau? Das hört sich doch ganz nach der Lieblingshandtasche der feineren Moskauer Damengesellschaft aus den Häusern russischer Oligarchen an? Sie liegen falsch! Krokodil, oder kurz «Krok», nennt sich eine neue, hausgemachte Heroinersatzdroge, die in diesen feinen Häusern gewiss nicht in der Hausapotheke anzutreffen ist. In Russ­land zählen offizielle Schätzungen rund 100 000 Süchtige, inoffizielle gehen von einer Million Abhängigen aus. Die chemische Substanz hinter der Droge Krokodil ist das Opiat Desomorphin. Gewonnen wird der Morphium-Abkömmling, indem codeinhaltigen Pillen aus der Apotheke unter anderem Farbverdünner, Feuerzeugbenzin und Phosphorsäure beigemischt wird. «Die körperlichen Auswirkungen sind unfassbar. Die braune Flüssigkeit wird gespritzt und die Haut färbt sich grünlich-grau und wird schuppig. Daher auch der Name Krokodil. Die Haut um die Einstichstelle stirbt ab, am ganzen Körper entstehen wunde Stellen, nach und nach verfaulen ganze Körperteile. Häufig können nur noch Amputationen von Gliedmassen helfen», erklärt Lehner entsetzt das Szenario einer typischen Krok-Karriere. Schon an sich keine sehr appetitliche Vorstellung. Doch damit nicht genug: «Dem längeren Konsum folgt praktisch immer der Tod in Form von Leberversagen oder Verbluten durch geplatzte Blutgefässe.» Mal ausprobieren, ist bei Krok auch nicht empfehlenswert. Die Droge ist nicht nur deutlich schädlicher als das ohnehin zerstörerische Heroin, sondern macht auch schneller abhängig. Mit Krododil hat die Verliererdroge Heroin ein preiswertes Konkurrenzprodukt bekommen. Und Heroinabhängige, die ohnehin permanent «drüber» sind, merken wahrscheinlich nicht einmal den Unterschied. Im Gegensatz zu Drogen-Lustigmachern hört bei Krokodil endgültig der Spass auf!

Vintage-Modedroge Ephedrin «Ephedrin erweckt den Eindruck, körperlich und subjektiv mehr leisten zu können. Länger als fünf Tage sollte man es jedoch nicht nehmen. Das schafft schon eine kleine Abhängigkeit», warnt Dr. Martin Lehner. Die Rede ist beispielsweise vom rezeptfreien Erkältungsmittel Neozitran (enthält Ephedrin), welches nicht nur zum Abschwellen der Nasenschleimhäute oder bei chronischer Bronchitis und Atembeschwerden wie Asthma zum Einsatz kommt, sondern sich auch in der Schwulenszene bei ausdauernden Sexspielen wiederkehrender Beliebtheit erfreut. Ein Tässchen Mormonentee, so auch der Name der Pflanze Ephedra, hält stundenlang und es braucht weniger Joints und/oder Poppers. Besonders schön: Die Wirkung von Ephedrin hält länger als Adrenalin. Vor allem Leistungskräftige schwören auf den Kick! 12


Kolumne

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Doris Trallala und die Homos Von Michi Rüegg

Aids und Doris Fiala haben etwas gemeinsam: Beide wird man nicht wieder los. Seit die ehemalige Reiseleiterin im Jahr 2000 erstmals mit schriller Stimme als Sprecherin der Eurogames auftrat, schwirrt sie wie ein von einem Computervirus befallener Saugroboter um die Zürcher Gaywelt. In den Vorstand des schwullesbischen Sportevents gelangte sie damals durch einen schwulen Kumpel, der gleichzeitig ihr Mieter war. Sie hatte gerade eine PR-Agentur gegründet und war entsprechend froh um Publicity. Seither tauchte sie immer mal wieder in schwulen Gefi lden auf – als Preisträgerin des Stonewall-Awards (3000 Franken), als Jurymitglied bei Mister-Gay-Wahlen, an der Seite von FDP-Kantonsrat Hanspeter Portmann und daneben in unzähligen Talkshows von unterschiedlicher Qualität. Laut ihrer Website ist sie auch Mitglied der Homosexuellen Arbeitsgruppen Zürich (HAZ). Eine Nachfrage beim Mitgliederregister hat ergeben, dass sie irgendwann mal einen Jahresbeitrag bezahlt hat, aber das soll vor 2009 gewesen sein. Ihr schwuler Bekannter aus Eurogames-Tagen wurde später fast zum Stolperstein für ihre Blitzkarriere, als er wegen Verdachts auf Handel mit illegalen Substanzen verhaftet wurde. Fiala meldete sich umgehend via Communiqué aus den Ferien und rief die Staatsanwaltschaft dazu auf, die Sache lückenlos aufzuklären – etwas, das die Staatsanwaltschaft möglicherweise sowieso im Sinn hatte, aber ein Communiqué, das weiss ein PR-Profi, schadet nie. Die «Hottinger Hockey Mom», wie die WoZ sie nannte, führt uns vor allem eine Weisheit vor Augen: Gut gemeint ist das Gegenteil von gut. «Ich bin seit vielen Jahren mit der homosexuellen Szene verbunden», gab sie neulich anlässlich ihrer Ernennung zur Präsidentin der Schweizer Aids-Hilfe gegenüber Journalisten zu Protokoll. Da wundert man sich etwas, hat doch ihr eigener Vorstoss im Zürcher Gemeinderat vor vielen Jahren die Polizei erst auf die Idee gebracht,

einen Kreuzzug gegen Darkrooms zu führen. Zugegeben, ihr ging es damals vor allem um die bösen Drogen, von Sex im Dunkeln wusste sie damals nichts. Doch Darkrooms findet Fiala mittlerweile aus anderen Gründen blöd: Weil man sich dort mit Geschlechtskrankheiten ansteckt, und als Präsidentin der Aids-Hilfe ist sie natürlich voll dagegen. Das neue Amt bringt ihr übrigens einen interessanten Synergieeffekt. Als Präsidentin des Schweizer Kunststoffverbandes ist sie eh für Plastik und Gummi und so. Nebenbei ist sie auch total fürs Bankgeheimnis und gegen Länder, die dagegen sind. Wobei sie im politischen Kampf auch mal nach seltsamen Waffen greift – so wollte sie wegen des Streits um unversteuerte Vermögen auf hiesigen Konten eine Staatsklage gegen Deutschland einreichen. Zur kompromisslosen Verfechterin von schwulen und lesbischen Anliegen im bürgerrechtlichen Sinne hat sie es nie gebracht. So unterschrieb sie im Gegensatz zu anderen FDP-Parlamentariern eine Motion für die Stiefkindadoption nicht. Und in einer SmartvoteUmfrage gab sie an, «eher gegen» eine Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare zu sein. Doris Fiala kämpft energisch für alle, in deren Dienst sie sich stellt. Dass dabei mitunter der eine oder andere Franken fliesst, gehört zum Geschäft – ein Geschäft, bei dem die PR-Agentin und die Volksvertreterin zu einer Person verschmelzen. Wer nämlich gemeint hat, ihr Engagement für die Aids-Hilfe entspringe einzig ihrem Sinn fürs Gemeinwohl, täuscht sich. Fiala lässt sich ihr Ehrenamt mit jährlich 50 000 Franken vergüten. Vielleicht hat sie damit wieder etwas Geld, um die ausstehenden Mitgliederbeiträge der HAZ zu bezahlen. Es bleibt die leise Frage im Raum, wer in den letzten Jahren wem mehr genützt hat: Frau Fiala uns Schwulen oder wir Schwule Frau Fiala? In der Natur unterscheidet man nämlich Symbiosen von Schmarotzern.

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Kapitel Titel

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Nachruf

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Whitney Houston, eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Welt, starb am 11. Februar. Die Pop-Diva wurde im Hotel Beverly Hilton von ihrem Body­ guard aufgefunden. Nackt, in einer Badewanne. Doch die «Ich bin entweder mein bester Welt erinnert sich an ihre Stimme, an diesen kometenhaften Freund oder mein schlimmsAufstieg. An Whitney Houston. ter Feind.» Von Daniel Diriwächter

Eine Stimme verglüht – zum Tod von Whitney Houston

Es war, als würde ein Zug entgleisen. In Zeitlupe. Eine Stimme verglühte. Whitney Houston, einst die erfolgreichste Sängerin der Welt, hat sich verloren. Gerade als es schien, sie hätte sich wieder gefunden. Vielleicht. Whitney Houston wurde in den letzten Jahren immer wieder mit Drogen in Verbindung gebracht. Ein Abstieg zur Hölle für die ursprünglich so christliche Sängerin. Jetzt ist die Sängerin, Schauspielerin und Produzentin im Alter von 48 Jahren gestorben. Whitney Houston eroberte die Musikwelt Mitte der 1980er im Sturm. Drei Oktaven konnte das ehemalige Model bieten. Beinahe aus dem Nichts. Eine solche Stimme bot keine Zweite. Wenn auch die Gefühle dabei meist zu kurz kamen. Die stimmliche Technik dominierte. Es ist beinahe ironisch, dass Houstons letztes Album «I Look To You» als ihr emotionalstes angesehen werden kann. Dabei war ihre Stimme längst am Ende. Schauen wir zurück. Geboren wurde Whitney Houston am 9. August 1963 im US-Bundesstaat New Jersey. Ihre Mutter Cissy Houston war eine Gospelsängerin. Als Backgroundsängerin unterstützte sie Elvis Presley und Aretha Franklin. Whitneys Cousine war niemand Geringeres als Dionne Warwick. Die Musik wurde der kleinen Whitney sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Bereits mit zarten elf Jahren war sie Mitglied im «New Hope Baptist Junior Choir». Später sang sie

bei Chaka Kahn und stellte ihr reizendes Äusseres als Model zur Verfügung. Dies machte sie nur bekannter. Rollen in Fernsehproduktionen folgten und bald erhielt Whitney Houston ihren ersten Plattenvertrag, Das Debüt-Album «Whitney Houston» war lange der meistverkaufte Tonträger seiner Zeit. Ihr zweites Album «Whitney» folgte 1987 und stieg von Null auf Platz eins der amerikanischen Charts ein. Ein weiblicher Rekord. Hits wie «I Wanna Dance With Somebody» oder die Olym-

pia-Hymne «One Moment in Time» eroberten weltweit die Charts. Whitney Houston zog es auch vor die Filmkamera. An der Seite von Kevin Costner spielte sie im Film «Bodyguard» (1992) quasi sich selbst. Kritiker verteufelten den Streifen, das Publikum liebte ihn. Zum Soundtrack steuerte Whitney Houston auch den Song «I Will Always Love You» bei. Von Dolly Parton komponiert, wurde der Schmachtfetzen zu Whitney Houstons Wahrzeichen. Viele weitere Erfolge folgten. Dann die Ehe mit Bobby Brown. Der Zug begann zu entgleisen. Drogen und Alkohol wurden zu einem festen Bestandteil in Whitney Houstons Leben. Die Scheidung folgte 2007. Doch der Popstar war dabei längst am Fallen. «Ich bin entweder mein bester Freund oder mein schlimmster Feind», sagte sie 2002 in einem ABC-Interview. Weshalb? War es Bobby Brown? War es der Erfolgsdruck? Ihre Stimme hatte sie eingebüsst, ihr Comeback im Jahre 2009 scheiterte an stimmlicher Präsenz. Der Zug entgleiste. Jetzt trauert die Welt um Whitney Houston. Heute erinnern wir uns an ihre Stimme, ihr unglaubliches Talent. Doch ein Sprichwort sagt: Viel mehr Blumen während des Lebens, denn auf den Gräbern sind sie vergebens. Whitney Houston hinterlässt die 19-jährige Tochter Bobbi Kristina. 15


Foto: www.richardgerst.com / istockphoto.com

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Community

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40 Jahre HAZ – Wie weiter?

Das Preview-Interview zum Jubiläum 40 Jahre Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich mit dem Präsidenten Patrick Hadi Huber Von Lola Sara Arnold-Korf

CR: 40 Jahre! Das ist doch eine magische Zahl! 40 Jahre DDR! 40 Jahre Kaugummi! 40 Jahre Persil! 40 Jahre HAZ! Und nun? Welche Bedeutung haben die 40 Jahre nach der Gründung der HAZ? 40! Was bedeutet die Zahl für den Präsidenten? Patrick Hadi Huber: 40 Jahre ist eine bedeutende Zahl und markiert auch eine Art Wendepunkt für uns. Wir waren in den letzten 40 Jahren derart erfolgreich, dass uns der Erfolg eingeholt hat. Schon in den 70er-Jahren waren wir an vorderster Front dabei. Damals ging es in erster Linie um die Enttabuisierung von Homosexualität. Und auch du, Lola, weisst, die einstigen Aktivisten der HAZ legten mitunter den Grundstein dafür, dass Menschen wie wir heute in einer weitestgehend aufgeklärten Schweizer Gesellschaft leben dürfen. Grundsätzlich haben wir in den 40 Jahren mühsam, aber stetig Toleranz auf bauen und Akzeptanz in der Schweizer Gesellschaft schaffen können. Dies gipfelte im Jahre 2005 darin, dass die Schweizer Stimmbevölkerung mit 58 % dem Partnerschaftsgesetz zustimmte. Im Kanton Zürich waren es sogar weit über 60 %, die unsere gesellschaftliche Stellung anerkannten. Damit ist auch klar, worin die Bedeutung der HAZ besteht. Gerade im aufgeklärten Zürich entstanden – oder vor allem – entstehen weiterhin vielfältige neue Ideen, wenn es um die Community geht. CR: Neben dem bekannten Zitat des ehemaligen Ersten Sekretärs des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR Walter Ulbicht «Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!», gab es ein weiteres Zitat von ihm: «Wir müssen den Kapitalismus überholen, ohne ihn einzuholen!» Du sagst: «Wir waren in den letzten 40 Jahren derart erfolgreich, dass uns der Erfolg eingeholt hat.» Bekanntlich ist die DDR nach 40 Jahren untergegangen. Die Führung sonnte sich gerne in ihren Erfolgen, ohne mit dem Zeitgeist zu gehen. Besteht diese Gefahr bei den HAZ? Patrick Hadi Huber: An dem Wendepunkt, an dem die HAZ stehen, müssen wir als Verein selbstkritisch unsere Aufgaben und unsere Ziele hinterfragen. Wichtig dabei ist aber auch, den gesellschaftlichen Veränderungen, die wir mitgeprägt haben, Rechnung zu tragen. CR: Höre ich da etwa einen frischen Hauch – jenseits von 40 Jahren frischen Bronzeguss, Firnis oder schlichtweg gesagt: Patina? Patrick Hadi Huber: Wie wir wissen, ist die Community vielschichtig. Aber auch 2012 gilt: Nur gemeinsam sind wir stark! CR: Man munkelt und hört – zwar hinter vorgehaltener Hand –, dass nicht nur die weitestgehende Anzahl der Mitglieder der HAZ – sprichwörtliche – oder so genannte «Karteileichen» seien, sondern auch die HAZ an sich, sich nach 40 Jahren ausgelebt hätten?

Patrick Hadi Huber: Nach den bisherigen Erfolgen leben wir heute in einer trügerischen Sicherheit, was unsere Akzeptanz angeht. Du weisst genauso wie ich, dass das Pendel ganz schnell wieder in die andere Richtung ausschlagen kann. Dies zu verhindern, erreichen wir nur

durch stete Präsenz! So wollen die HAZ, möglichst an einem zentralen Ort in Zürich, ein Regenbogenhaus bauen und die bisherigen wie auch neue Vereine der Community für dieses Projekt mit an Bord holen. CR: Vielen Dank für das Interview lieber Hadi! Der CR wird in seiner April-Edition detailliert rund um das Jubiläumsprogramm der HAZ berichten. Und dies in der Hoffnung, dass es nicht nur ein letztes Aufatmen ist. 17


Szene

Parties und Events

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United Neues Party-Label in Luzern «House Fashion» sowie einige Jungs des aufgelösten Labels «menergy» spannen zusammen unter dem Label United. Die beiden erfahrenen Macher laden Gays, Lesbians & Friends zur Labeltaufe ein. Die Vereinigung wird im Tunnel Club (ehemals Nautilus) in Luzern gefeiert. United präsentiert auf zwei Floors angesagte DJs. Star DJ Peeza (Playboy Night I), die DJ-Legende Juiceppe (Jack, White Party) sowie die beiden Resident DJs der legendären menergy-Parties. DJ Groovemaster & Dynam!ke verwöhnen im jeweiligen Floor mit unterschiedlichem Musikstil. Auf dem Remember-menergy-Floor werden Charts, Electro & Club Tunes serviert, während auf dem DivaFloor die Hits aus Disco, 80’s und 90’s im Mittelpunkt stehen. Zudem steht auch eine Smoker Lounge zur Verfügung. Der Tunnel-Club, kürzlich einem Facelifting unterzogen, liegt gut erreichbar im Zentrum von Luzern; direkt hinter dem Hauptbahnhof (Inseliquai 12c). Parkhäuser sind in unmittelbarer Nähe zum Club vorhanden.

aber auch weiterentwickelt: «Die im November eingeführte neue Altersregelung hat sich bewährt. Neben den vielen Jungs ist bei den Männern zwischen 25 und 30 ein markanter Zulauf zu beobachten.» Während bei den Frauen das Mindestalter auf 21 erhöht wurde, bleibt es bei den Männern – der Hauptzielgruppe der Party – unverändert bei 18 Jahren.

United Samstag, 10. März 2012 ab 22.00 Uhr bis open end Tunnel Club (ehemals Nautilus), Inseliquai 12c 6000 Luzern

Aviator im Papiersaal Destination Rio de Janeiro... Im März lautet die Destination Rio de Janeiro. Nach dem gelungenen Sydney-Opening heisst es diesmal Copacabana und Zuckerhut. Aviator lädt kurz nach dem offiziellen Carnival in Rio de Janeiro, zur Brasil Layover. Das blutjunge Zürcher Party-Label reisst sich dazu wiederum den Papiersaal im Sihlcity unter den Nagel. Feinstes Entertainment, renommierte DJs und Gogo-Boys & -Girls werden auch diesmal wieder geboten. Es lockt eine faszinierende Destination – Boarding Time ist wiederum um 22.30 Uhr Aviator Samstag, 10. März 2012, ab 22.30 Uhr Papiersaal, Sihlcity, 8045 Zürich

Frigay Night

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Im März steht im Loft Luzern wieder zwei Mal Frigay Night auf dem Programm. Am 16. März steigt die reguläre Party mit dem Resident DJ CSide. Er wird unterstützt durch DJ Pra-Vos. Am 30. März wartet eine Special Frigay auf die Gäs­ te, welche mit ihrem Line-up das Loft so richtig zum Krachen bringen wird. Neben Resident-DJ C-Side, der mit seinem breiten Repertoire jeden Musikwunsch erfüllen kann, wird der Zürcher Luc Le Grand der Frigay wieder mal die Ehre erweisen. Der Star-DJ des Abends wird Allesandro Lesz sein, der neben House und Electro aktuelle Charts-Tracks mixt, mit denen er sich zum angesagten Szene-DJ in seinem Heimatland Österreich gekrönt hat. Servus, Allesandro, seins griesst! Frigay Night Freitag, 16. März 2012, 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr

Österreich zu Gast im Loft

Special Frigay Night Freitag, 30. März 2012, 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr

Die Frigay Night ist mittlerweile ins neunte Jahr gestartet. Die Party hat sich gemäss den Veranstaltern Marco Müller und Christoph Bühler

The Loft Dance Club Haldenstr. 21, 6006 Luzern


Szene

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Start in ein fulmi- 15. Nacht der nantes T&M-Jahr Blumen

8 Jahre Boyahkasha

Adidas Frühlingserwachen

Aera-Party im Club Hive

Bekanntlich sind ja die Tage an der Marktgasse 14 gezählt und die älteste Gay-Disco der Schweiz wird ihre Zelte abbrechen. «Bevor wir uns zu neuen Ufern aufmachen, treiben wir es noch ein Jahr lang bunt an der Marktgasse 14. Und das 7 Tage in der Woche!», so Roger Pfändler, einer der Betreiber. Zum Start des fulminanten Programms feiert das T&M zusammen mit Gay Sport Zürich und Adidas den Frühlingsanfang. Der ist dann offiziell schon zwei Tage vorbei. Aber auf das Winterende ist in Zürich ja auch nicht immer Verlass... Als würde der Frühling nicht schon genug Hormone freisetzen, legt an diesem Abend auch noch DJ Alexio auf. Der gebürtige Italiener wohnt in Deutschland und ist eine bekannte Grösse in den angesagten Gay Clubs seiner Wahlheimat. Er versetzt die Gäste aber nicht nur mit seinem Sound in Wallung, sondern wohl auch mit seinen blauen Augen und seinem gestählten Body. Er sieht sogar so gut aus, dass er auch gleich den Flyer der Veranstaltung ziert. Ganz schön sportlich sind aber auch die Jungs von Gay Sport Zürich. Sie reichen den Gästen von 21.30 bis 22.00 Uhr einen Apéro. Dazu serviert Aytu leckere Häppchen aus dem Restaurant Huusmaa. Frühes Kommen lohnt sich, denn bis 22.30 Uhr ist der Eintritt ins T&M gratis!

Dieses Jahr feiert das Party-Label Aera die fünfzehnte Nacht der Blumen. Wie gewohnt mit einer opulenten Blumen-Deko, aber auch mit einem Aufgebot von sieben Top-DJs auf zwei Floors. Während auf dem Haupt-Floor, im Untergeschoss des Clubs, mit Cherie, Marco (SSS) und Jesse Jay die Progressive-Fans auf ihre Kosten kommen, können sich die Technound Tech-Hous-Fans im Obergeschoss auf die Sounds von Dada, Don Ramon, Mandeg und Valentino freuen. Das Aera-Team wird zum Jubiläum einmal mehr alles geben, um den Club von unten bis oben in ein Blumenmeer zu verwandeln, das seinesgleichen sucht. Die Tausende Schnittblumen können wie immer beim Nachhausegehen von den Besuchern mitgenommen werden, um auch an den folgenden Tagen an diesen Abend zu erinnern. Wer Am Eingang dem grossen Andrang ein Schippchen schlagen und nicht lange anstehen will, kommt im Blumen-Kostüm oder sonst wie ein Paradiesvogel und erhält bevorzugten Eintritt!

Im Plaza-Club im Zürcher Kreis 4

Adidas Frühlingserwachen Freitag, 23. März 2012, ab 21.30 Uhr T&M und Club AAAH! Marktgasse 14, 8001 Zürich, www.g-colors.ch

Isola Club

Nacht der Blumen Samstag, 24. März 2012 ab 22.00 Uhr Hive Club, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich www.hiveclub.ch

GentleBoyz Charity Event im Du Théâre in Bern

Das Isola ist wieder fester Bestandteil des Basler Gay Nightlife. Die Parties finden jeweils am 1. Samstag im Monat statt. Mitte der 50-er Jahre wurde der «Isola-Club» als «Bar- und Tanzlokal» gegründet. Während seines Bestehens fand er in verschiedenen Räumlichkeiten Unterkunft, zuletzt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs SBB, wo er bis 2003 das letzte Mal stattfand. 2009 hauchte DJ Mary dem Label neues Leben ein. Diesmal heisst es im Club en Vogue, wo Isola nun beheimatet ist, «Oldies but Goldies». Mit dabei sind die DJs Cliff aus London sowie D.K. Brown. Sie liefern 70er, 80er bis 90er, also zu 100 % Oldie Night!

Im September 2010 ging die erste GentleBoyz im Berner Du Théâtre über die Bühne. Was für eine Nacht, damals! Höchste Zeit also, dieser Nacht mit einem Revival zu huldigen. Als Main­acts reisen extra die beiden DJs José Galisteo und Kareem Junior aus Spanien nach Bern, um mit ihrem Temperament dem Berner Nightlife einzuheizen. Doch es soll nicht nur das Vergnügen im Vordergrund stehen. Die Events sollen auch einen Charity-­C harakter haben: So wird mit der Party vom 31. März 2012 gleichzeitig auch die Aids-Hilfe Schweiz unterstützt. Übrigens: All jenen, welche von weiter her nach Bern reisen, bietet das Hotel Allegro ein Spezialangebot zum Übernachten – mehr Infos unter www.gentleboyz.ch

Isola Club Samstag, 3. März 2012, 22.00 Uhr Club En Vogue, Clarastrasse 45, 4058 Basel www.isolaclub.ch

GentleBoyz Samstag, 31. März 2012 ab 22.00 Uhr Du Théâre, Hotelgasse 10, 3011 Bern

Oldies but Goldies

Der Plaza-Club beeindruckt schon durch seine Grösse: Hunderte von Quadratmetern wollen entdeckt werden! Auf drei Etagen findet man in dem angenehm gemütlich eingerichteten Amüsierbetrieb an der Badenerstrasse zwei Dance­ floors, ein Fumoir und viele Gänge und Treppen zum Lustwandeln. Boyahkasha ist genau das richtige Format für diesen hippen Partytempel und deshalb steigt dort am Ostersonntag die Feier zum achtjährigen Bestehen des Gayparty-Labels. Glückseelig gemacht wird das Tanzvolk an diesem besonderen Abend von den DJs Miss Delicious, Pa$cha und Zör Gollin. Alle drei sind bestens bekannt und ein Garant dafür, dass die Post abgeht.

Zur grossen Geburtstagsfeier gesellen sich diesmal auch zwei neue Gesichter zu dem DJ-Trio: DJ José Parra & Cindy Babado . Beide haben ihren Ursprung auf der Party Insel Ibiza und bringen von den ortsansässigen Clubs Pascha und Space viel Erfahrung und spanischen Flair mit. In Zürich spielten sie auch schon in Clubs wie dem Kaufleuten und dem Club Q. Vielleicht lässt sich Cindy sogar zu einer Drag-Show à la Pascha Ibiza überreden. 8 Jahre Boyahkasha! Ostersonntag, 8. April 2012, ab 22.00 Uhr, Plaza Club Zürich Badenerstrasse 109, 8004 Zürich www.plaza-zurich.ch www.boyahkasha.ch 19


Beauty

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Beauty

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Meine persönliche Neuentdeckung in Sachen HaarStyling ist der neue Coiffuresalon Haar-Rock in Zürich. Hier gibt es keine Öffnungszeiten, sondern Shows, kein Team sondern eine Band, kein Waschen und Föhnen, sondern Haarerziehung. Hier stimmt einfach alles: der Preis, das Ambiente und die durchgeknallte Crew. Der Knüller ist die einmalige Zeitreise, die man hier macht. Objekte aus allen Zeitepochen sind hier zu bestaunen. Eine National-Kasse aus den 20ern, ein Original Wurlizer aus den 60ern und massenweise alte Bravos aus den 80ern, da fühlt man sich doch glatt wieder in seine beste Teenagerzeit zurückversetzt. Aus den Boxen dröhnt cooler und entspannter Rock und wer Bock hat, kann gleich selber eine verrückte Performance auf der hauseigenen Bühne zum Besten geben. Endlich mal eine tolle Adresse, die auf Pseudo-Schick und Glamour-Trash verzichtet und stattdessen gekonnt auf Retro macht. Immer wieder offeriert Haar-Rock witzige Preis-Specials, wenn du etwa am gleichen Tag wie Elvis Presley Geburtstag hast. Mein Favorit! Haar-Rock, Cramerstrasse 2, 8004, Zürich, www.haarrock.ch

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Kampagne

Break The Chain

CR zeigt exklusiv die ersten Bilder der Kampagne Von Martin Ender

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Bereits in der Winter-Ausgabe hat CR im Exklusiv-Interview mit Roger Staub vom Bundesamt für Gesundheit auf die Problematik der Primo-Infektion hingewiesen. Der damals veröffentlichten Informationsbroschüre folgt nun eine breit angelegte Kampagne unter Federführung der Checkpoints. CR zeigt, was es mit dem «Ketten zerreissen» auf sich hat. «Break The Chain» ist ein neues gesamtschweizerisches Projekt des Checkpoints Zürich und Genf, im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit. Über das hohe Ansteckungsrisiko während der Primo-Infektion (in den ersten Wochen und Monaten einer HIV-Infektion ist man 20- bis 100-mal ansteckender als später) und über die HIV-Infektionsketten hat CR bereits mehrmals berichtet. Diese HIV-Infektionsketten sollen nun unterbrochen werden. Ziel ist, dass Sex für alle sicherer und die Gay Community gesünder wird. Erreicht wird dieses Ziel, wenn alle einen Monat lang dabei sind. Für Spass und Belohnung ist gesorgt, denn viele Szene-Betriebe offerieren Break-The-ChainMännern geile Aktionen und Special Events. Es lohnt sich also, Break-The-Chain-Mann zu werden. Kein Verzicht Wer nun denkt, ein Break-The-Chain-Mann lebe einen Monat lang in klösterlicher Enthaltsamkeit oder in einer Art Sex-Fastenzeit, liegt völlig falsch. Beim Projekt «Break The Chain» erhebt keiner den Mahnfinger. Trotz aller Ernsthaftigkeit der Problematik soll die Aktion Spass machen und das Mitmachen belohnt werden. Die Kreateure der Kampagne setzen denn auch vorwiegend auf des Schwulen liebstes und nicht mehr verzichtbares «Spielzeug»: das Smartphone. Und sie haben eine App entwickelt – sowohl für das beliebte iPhone als auch für alle andern Smartphones. So profitiert man Als Erstes braucht man eine Code-Scanner-App. Wer noch keine hat, findet mehrere gratis zum Runterladen. Wer nun sofort noch in den letzten Februar-Tagen den Code unserer Break-TheChain-Models auf den nächsten Seiten knacken will, wird vorerst noch auf die Inormationsseite geleitet und kann da genau nachlesen, wie die Aktion abläuft. Ab März führt der Code-Scanner dann direkt zur App, die das Mitmachen ermöglicht. Man wählt den persönlichen Einsatz für den Aktionsmonat und kann nun mitspielen,

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mitprofitieren. Mit der Break-The-Chain-App erhält man Gratis-Eintritte zu Events. Rabatte auf Einkäufe in Szene-Betrieben, CR-Abos zum halben Preis undundund… Die Aktionsphasen Die ganze Aktion läuft über drei Monate. Im März beginnt die unterhaltsame Vorbereitung auf den eigentlichen Aktionsmonat April, in dem alle dafür sorgen, dass ein Monat lang schweizweit keine neuen HIV-Infektionen entstehen. Und im Mai gibt es eine Test-Aktion für alle, die mit ihrem (Sex-)Partner ungeschützt ficken wollen. Wer im Aktionsmonat bei seinem Einsatz bleibt und konsequent HIV-Infektionen vermeidet, dem liefert der HIV-Test im Mai ein aussagekräftiges Resultat. Niemand ist nach «Break The Chain» in einer hoch ansteckenden Primo-Infektion, ohne es zu wissen. Damit wird’s für alle sicherer. Den Break-The-Chain-Code findet man wiederholt in diesem CR. In der Fotostrecke, bei CRInserenten. Weiter auch in den Szene-Betrieben. Und wer im Ausgang einem Break-The-ChainBadge-Träger gegenübersteht, darf die App auch da runterladen. Und Smartphonelose finden den Weg zum Mitmachen über www.BreakTheChain.ch. Photographe: Magali Girardin Agence: Etienne & Etienne


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Kampagne

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Nachgefragt

Branko B. Gabriel trifft...

Künstler Lukas Beyeler

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Lukas Beyeler kenne ich schon lange. Wir treffen immer wieder aufeinander, meistens feiern wir dann mit Freunden ausgelassen die ganze Nacht durch. Aber wer verbirgt sich eigentlich hinter dem spannenden Kerl mit den buschigen Koteletten? Ein Streifzug mit dem Künstler durch die Nacht... Bran ko B. Gabriel: Wer ist der Künstler Lukas Beyeler? Wer bist du privat? Lukas Beyeler: Bloss ein Welscher mehr in Zürich! Aber nun ernsthaft, ich hasse es, mich selbst vorzustellen. Lass uns doch über meine Arbeit sprechen. Bran ko B. Gabriel: Was interessiert dich persönlich an deiner Arbeit? Wie gehst du vor, wie setzt du deine Ideen um? Lukas Beyeler: Oft inspirieren mich die Erinnerungen an meine Kindheit, egal ob diese gut oder schlecht sind… Gute Ideen hat jeder Mensch, diese müssen bloss als solche erkannt und umgesetzt, sprich materialisiert werden. Das Umsetzten von Ideen bereitet mir keine

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grosse Mühe. Die Menschen, mit denen ich arbeite, interessieren mich sehr. Mein Werk lebt von verschiedenen Persönlichkeiten. Für mich ist es viel schwieriger, mit meinen Interpretationen an die Öffentlichkeit zu treten. Bran ko B. Gabriel: Deine Videos sind bunt und oftmals sehr schrill. Sind sie nur als lustiger Zeitvertreib gedacht oder welche Message verbirgt sich dahinter? Lu ka s Be y e l e r: Ich verberge keine Message in meinen Arbeiten. Die Videos sind ein Spiegel meiner selbst. Sie entstehen spontan, ohne ein präzises Ziel oder einen Empfänger zu haben. Die Arbeit ist ganz einfach die Materialisierung meiner Gefühle. Während der Kreation ist es


Nachgefragt

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unwichtig zu wissen, ob das Ergebnis zum Schluss dann ausgestellt, verkauft oder gar vernichtet wird… Der Betrachter soll ganz eigene Schlüsse ziehen können. BrAn Ko B. GABriel: In deinen Arbeiten fi nden sich immer wieder die Themen Homosexualität und Sex. Was ist so interessant daran? luKAs Beyeler: Ich glaube, daran ist nichts besonders interessant. Unbewusst spricht man darüber, was man ist, was man erlebt. Logischerweise ist meine Arbeit eine Verlängerung meiner selbst. BrAn Ko B. GABriel: Dich reizt offenbar alles was nicht der Norm entspricht. Wie war die Zusammenarbeit mit François Sagat oder Amanda Lepore? luKAs Beyeler: Claude Bravi, (der Organisator von tribute2life, Anm. der Redaktion), hat Amanda Lepore schon öfters eingeladen. Ihm verdanke ich es, dass ich ihr begegnet bin. François Sagat hingegen ist ein guter Freund von mir. Unsere erste Zusammenarbeit fand 2008 in Paris statt. Seither realisierten wir mehrere Videos und Shootings. François ist auf dem Boden geblieben. Mit ihm zu arbeiten ist einfach und auch spannend. Immer ist er auf der Suche nach etwas Neuem. Zudem hat er keine Angst, sich selbst blosszustellen.. BrAn Ko B. GABriel: Du hast auch mit bekannten Fotografen wie Walter Pfeiffer oder Patrick Mettraux zusammengearbeitet. Wie unterscheiden sich deine Arbeiten von ihren? lu K A s B e y e l e r: Beide Künstler haben ihren eigenen Stil und die eigenen Arbeitsmethoden. Am Ende sind aber beide zwei begnadete Fotografen. Walter Pfeiffer habe

ich an der ECAL kennengelernt, er gab dort BrAn Ko B. GABriel: Welche Stars oder PersönlichWorkshops. Er hat mir daher sehr viel bei- keiten würdest du gerne mal ins rechte Licht gebracht. Als ich 2005 nach Zürich gezogen rücken? bin, realisierte ich, dass wir praktisch Nach- luKAs Beyeler: (Ohne zu Zögern und laut) Cicciolibarn sind. Also haben wir wieder zusammen na Ilona Staller. Ich warte auf Dich! gearbeitet. Ich fand seine Methoden immer BrAn Ko B. GABriel: Am 15. März 2012 findet deine sehr einfach als auch wirkungsvoll. Das hat Vernissage in Zürich statt. Auf was dürfen mich motiviert. In derselben Zeit begegnete wir uns freuen, wie viel von dir und deinem ich auch Patrick Mettraux. Ohne ihn wären Schaffen zeigst du uns? die Fotos meiner derzeitigen Ausstellung in luKAs Beyeler: Diese Ausstellung ist für mich etder Zürcher Wäscherei nie möglich gewesen. was speziell, denn der Fokus liegt allein auf der Patrick ist auch jemand, der mich unheim- Fotografie. Ich bin es mir eher gewöhnt, mit Vilich motivieren kann. Ihm verdanke ich en- deos und Installationen zu arbeiten. Es ist also orm viel. eine Premiere für mich, nur Bilder zu zeigen. BrAn Ko B. GABriel: Für den Designer Bernhard Dank dem Kurator Marc Streit ist dies möglich. Willhelm hast du die aktuelle Fashion Kampagne geshootet. Wie war die ZusammenarSeine erste Foto-Vernissage in Zürich findet beit mit ihm? Ihm werden ja bekanntlich am 15. März 2012 in der Wäscherei statt. ziemliche Starallüren nachgesagt. luKAs Beyeler: Bernhard Willhelm hat mich im verLukas Beyeler gangenen Jahr kontaktiert. Er sah meine Arbei- Lukas Beyeler wurde 1980 in Lausanne geboren. ten im «Flash Art Magazin» und wollte daraufhin Er besuchte die Ecole Cantonale d`Art Lausanne unbedingt mit mir für die Dior-Männerkollekti- (ECAL) und wurde u.a. 2005 mit dem Prix de la on Frühling / Sommer 2012 zusammenarbeiten. Fondation Ernest Manganel für seine DiplomarOft ist es eine Herausforderung, mit jemandem beit ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden in zu arbeiten, den man nicht kennt. Man fragt sich, Wien, Los Angeles, San Francisco, London und ob beide auf einer Wellenlänge sind. Aber mit New York gezeigt. Bernhard zu arbeiten war sehr angenehm und Seine neue Ausstellung findet im Rahmen der überraschend einfach. Er ist ein Arbeiter, der Schwerpunktreihe «I am god» in der Wäscherei sich total seiner Kunst widmet. – Kunstverein Zürich statt. Die Vernissage findet BrAn Ko B. GABriel: Musstest du strikt nach Vorlage am Donnerstag, 15. März ab 19h, Vinissage am fotografieren oder konntest du auch deinen eiSonntag, 18. März mit Brunch ab 11h statt. Kugenen künstlerischen Aspekt miteinbeziehen? rator ist Marc Streit. luK A s Bey eler: Bernhard war offen für all meine Vorschläge. Er liess mir alle Freiheiten und www.lukasbeyeler.com scheute sich nicht, mir zu sagen, was er toll fand oder nicht. Aber zum Schluss hatte er natürlich WÄSCHEREI Kunstverein Zürich / das letzte Wort. Dienerstrasse 70 / 8004 Zürich

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Kultur

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Kim Wilde Andrea Berg Die erfolgreichste Schlagersängerin der Gegenwart beehrt Zürich mit einem Konzert. Mit im Gepäck das jüngste Album «Abenteuer». Bleibt zu hoffen, dass Andrea Berg auch ältere Hits singt. Andrea Berg zählt zu den Topstars der deutschen Musikszene: Sie hat in ihrer 20-jährigen Karriere über 10 Millionen Platten verkauft und zahlreiche Musikpreise erhalten. So wurde sie im März 2011 bereits zum sechsten Mal als «Beste Künstlerin Schlager National» mit dem ECHO ausgezeichnet.

Die britische Pop-Ikone Kim Wilde kommt mit ihrem neuen Album «snapshots» am 6. März ins Zürcher Volkshaus. Nach mehr als drei Jahrzehnten im Geschäft, elf Alben und über 30 Singles ist Kim Wilde eine wahre Ikone. Die britische Sängerin hat mit ihrem ersten Hit «Kids In America» die Welt erobert und blieb zehn Jahre lang eine umschwärmte Pop-Prinzessin. Dabei stiegen ihr Erfolg und Ruhm glücklicherweise nicht zu Kopf, denn ihr Beruf ist ihr stets heilig geblieben. Kim Wilde erzählt Geschichten, die jeder versteht und sich damit identifizieren kann. Ende August 2011 erschien «Snapshots», ein Album voller Coverversionen erster Güte. Ihre neu aufbereiteten Versionen von Songs wie «It’s Alright», «To France» oder das Duett mit ihrem Ehemann Hal Fowler (Kooks) sorgen für gute Stimmung. Auf die Frage, ob Kim Wilde denn auch eine Gay-Ikone sei, antwortete die Sängerin in einem früheren CR-Magazin-Interview lachend: «Mir wurde das schon öfter gesagt, aber ich denke nicht wirklich darüber nach. Aber nur schon eine Ikone zu sein, ist doch genial!». Sie sei aber schon lange im Geschäft und werde immer wieder mit aktuellen Stil-Ikonen verglichen. «Aber

Mit ihrer markanten Stimme, erotischen Bühnen-Outfits sowie mitreissenden Songs voller Liebe und Leidenschaft gehört Andrea Berg zu den Topstars der deutschen Schlagerindustrie. Mit «Tausend und eine Nacht» gastierte Andrea Berg im Frühling 2011 bereits erfolgreich und umjubelt im Hallenstadion Zürich. Dieses Jahr geht sie anlässlich ihres 20-Jahr-Jubiläums wieder auf Tournee und kommt mit einer eindrücklichen Bühnenshow zurück ins Hallenstadion Zürich. Ihre letzten beiden Alben produzierte Andrea Berg mit dem selbsternannten Pop-Titanen Dieter Bohlen. Während das erste namens «Schwerelos» seinem Titel im positiven Sinne gerecht wird, ist das jüngste Album «Abenteuer» alles andere als das. Seichte Klänge und billig anmutende Produktionen dominieren. Schade, denn Andrea Berg besitzt eine unwiderstehliche Stimme, welche live sicher durchstarten wird. Hallenstadion Zürich, 9. März

ich war nie eine Madonna oder Kylie – das sieht doch nach sehr viel Arbeit aus, oder nicht?» Volkshaus Zürich, 6. März

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zürich moves! Das Festival für zeitgenössischen tanz, kurz «zürich moves!», will die leute zum Schwitzen bringen. Sei es mit internationalen Performances oder auch mit Workshops. «zürich moves!» zeigt zeitgenössischen Tanz aus Israel, Palästina, dem Iran und der Schweiz und bietet dazu ein Rahmenprogramm mit Workshops an. Das Festival präsentiert weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus Einblicke und Arbeitsweisen freier Tanzkompanien und

Künstler aus dem Mittleren Osten, Deutschland und der Schweiz. «zürich moves!» ermöglicht einen konstruktiven Dialog in Bezug auf Tanz, Kultur und Identität, wobei der Austausch und die Kommunikation durch Bewegungssprachen im Vordergrund stehen. «The holycoaster s(hit) circus» von der Berner Bewegungstheatergruppe PENG! Palast eröffnet das Festival. Das Projekt über die Begegnung von deutschen und Schweizer Schauspielern mit israelischen Tänzern ist eine Zirkusmischung aus Borat, Eis am Stiel und falschem Verständnis für Probleme, die noch niemand zu lösen imstande war. Weiter zeigt etwa die Gruppe von Arkadi Zaides mit dem Stück «Quiet» ein einzigartiges, kraftvolles Tanzstück. Die Truppe aus Palästina und Israel suchen in ihrer Produktion gemeinsam einen Ort der Stille, um sich vom anhaltenden Schockzustand zurückziehen zu können. Tanzhaus Zürich, 5. bis 24. März 2012 www.zurichmoves.ch www.tanzhaus-zuerich.ch


Kultur

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Così fan tutte

Shame

Wolfgang Amadeus Mozarts
«Così fan tutte» oder «die Schule der Liebenden». Daniel Karasek inszeniert das Werk im Stadttheater Bern.

Ein kühl inszenierter Film mit Michael Fassbender über sexuelle Fantasien, hoffnungslose Romanzen und schnelle One-Night-Stands.

Maurizio & Fabrizio Skurriles wird mit Sicherheit zu geniessen sein, wenn Maurizio & Fabrizio das Leben und Werk von Michael Jackson musikalisch würdigen.

Brandon ist ein beruflich erfolgreicher Mittdreissiger und lebt in einer schönen New Yorker Wohnung. Das tägliche Einerlei versucht er, mittels hemmungslos ausgekosteter sexueller Abenteuer erträglicher zu machen. Die sexuellen Fantasien, hoffnungslosen Romanzen und schnellen One-Night-Stands werden immer wichtiger – er hat sich kaum mehr unter Kontrolle. Es passt nicht ins Konzept dieses wilden Junggesellenlebens, dass eines Tages überraschend Brandons launische jüngere Schwester Sissy auftaucht und sich in seiner Wohnung einnis­ tet. Nun muss er sich mit der neuen Mitbewohnerin und ihrem Hang zur Selbstzerstörung arrangieren – schlechte Erinnerungen an die Vergangenheit kommen hoch. Bei seinem Versuch, der Konfrontation mit seiner Schwester auszuweichen, gerät sein Leben vollends aus den Fugen. Ein Film über das Naturell der menschlichen Bedürfnisse und die Erfahrungen, von denen sie bestimmt sind. Shame feierte seine Uraufführung im Wettbewerb der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Der britische Regisseur Steve McQueen schuf seinen Skandalfilm mit einem überzeugenden Michael Fassbender in der Hauptrolle. Ab 8. März im Kino!

Die neue Show von Maurizio & Fabrizio ist ein «Thriller» in «Black Or White» zwischen einem «Smooth Criminal» und «Someone In The Dark». Hier sind «Billie Jean» und «Dirty Diana» «Just Good Friends» und der «Man In The Mirror» hält sich für «Unbreakable». Eine «History» von einem «Stranger In Moscow», der glaubt, «Beat It» sei der «Way You Make Me Feel» und von einem «Liberian Girl», dem es ganz «Bad» ergeht. Doch leider ergeht es auch Maurizio & Fabrizio äusserst «Bad» und es kommt zu einem tragischen Unfall. So wird die geplante Show schliesslich eine Hommage an Maurizio & Fabrizio... Ein Moonwalk mit den «Kings of Eurovision», welcher sich «Disisid» nennt. Das Duo hat ein Faible für grosse Kisten, für Superstars, Mega­ events oder pompöse Bühnenshows, die es in seinen musikalischen Collagen dann gekonnt auf Kleinbühnenformat eindampft. «Disisid» wird am Hechtplatz uraufgeführt. Theater am Hechtplatz, ab dem 5. März www.theaterhechtplatz.ch www.maurizioundfabrizio.ch

In Shakespeares «Sommernachtstraum» bedarf es noch eines Zaubersafts, um die Gefühle der Liebenden durcheinanderzubringen. In «Così fan tutte» reicht eine dumme Wette über die weibliche Treue. Schneller als gedacht, stehen also zwei Schönheiten in verbotenen Liebesflammen. Allerdings auch deren Männer, welche für die Wette verantwortlich sind. Bisherige Gefühle und Partner machen sich selbständig, und im Doppelspiel über Kreuz ist jede siegreiche Eroberung gleichzeitig eine niederschmetternde Katastrophe. Statt der sicheren Seelenruhe entreissen überflutende Liebes- und Schuldgefühle den Paaren den Bo-

den unter den Füssen, und selbst am Ende bleibt für alle vier offen, welchem Partner man sich zwischen Leidenschaft, Konvention und Gewissen verbunden fühlt. Mozarts psychologisches und musikalisches Meisterwerk zeigt menschliche Abgründe und Höhenflüge, ohne dabei die Figuren moralisch zu werten. Eine wahre «Schule der Liebenden», deren Absolventen bestenfalls alle ein bisschen erwachsener geworden sind. Und eine interessante Lektion über die Liebe auch für das Publikum. Oper kann nicht nur ins Herz treffen, sondern auch sehr lehrreich sein! Stadttheater Bern, Premiere 11. März www.stadttheaterbern.ch 31


Musik

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Emeli Sandé Our Version of the Events

Gleich zu Beginn bricht in Emelis Himmel ein heftiges Gewitter aus. Die fluffigen Streicher-Wolken werden von trommelnden Beats aufgewirbelt, bauschen sich bedrohlich dunkelgrau auf. Fröhliche Sonnenstrahlen trompeten sich noch durch, dann fallen erfrischend die Tropfen. Es regnet gute Laune. Starpotenzial blitzt auf. «Heaven», Emeli Sandés erster Hit, lehnt sich an die grossen Club-Hits der 1990er an, voller Soul, mit Rhythmus und Chor, mystisch und mitreissend. «Daddy», die zweite Single, schlägt in die gleiche Kerbe. Himmlische Stimme, faszinierend vom ersten Takt bis zum letzten Hall. Das nun erscheinende Album der schottischen Sängerin wird in Blogs und Kritikerkreisen zu Recht als wichtigstes Debüt des Jahres gefeiert. In England hat es bereits den Hitparaden-Himmel erreicht, verwies Sternchen Lana del Rey und Fixstern Adele auf hintere Plätze. Wohl nicht zuletzt, weil Sandé mit der «Brit Awards Critic’s Choice 2012» geehrt wurde, die als sicherer Wegweiser auf zukünftige Überflieger gilt. Als «reich melodischen, klassisch kraftvollen, retro-futuristischen Soul-Pop» beschrieb die Jury schwärmend das Material. Treffender lässt es sich kaum beschreiben. Vier Jahre studierte die Tochter eines Sambiers und einer Britin Medizin in Glasgow, bevor ihr musikalisches Talent überhand nahm. Nicht ihre Stimme legte die Grundsteine, sondern ihr Händchen für überragendes Songwriting. Für Chipmunk schrieb sie einen Top-Ten-Hit, für Wiley eine

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Comeback-Nummer, für Leona Lewis und Cheryl Cole Songs, die auch mit ihrem eigenen Gesang erfolgreich geworden wären. Für Susan Boyle entstand «This will be the Year». «Ich sandte ihr den Song, noch bevor ich sie kennen lernte. Ich wollte sie treffen, weil ich dachte, sie sei eigentlich auch ein bisschen ein Rockstar.» Der Schlüssel zu guten Songs seien Ehrlichkeit und rohe Emotionen, sagt Emeli Sandé. Von Nina Simone und Lauryn Hill sei sie inspiriert, und immer gehe es auch um politische Anliegen und Weltfrieden. Wenn sie nun ihre Songs selbst singt, wenn zu hochkarätigen Melodien und wunderbar tiefen Texten ihre einzigartig soulige Stimme kommt, was kann da noch schief gehen? Mal abgesehen davon, dass alles fast zu schön wird, um wahr zu sein. Midtempo-Nummern wie «Where I Sleep» lassen keine Wünsche offen. Und wenn man dann glaubt, sie habe in der Dancefloor-Ecke ein ideales Zuhause gefunden, dann überrascht Emeli mit brillanten Balladen. «Clown» oder «Hope» garantieren Gänsehaut. «Our Version of the Events» ist ein musikalisches Hoch in 14 Wetterrekorden, ohne Druckabfall, ohne Klimakatastrophe. Ein himmlischer Soundtrack für jedes gefühlte Klima, von der eisigen Winternacht bis zum überhitzten Sommertag. Denn wenn man Musik hört, ist das Wetter nicht eine Frage der Jahreszeit, sondern der Emotionen. (rg)

Soap&Skin *****

The Ting Tings ***** The Raveners ***** Sounds from Nowheresville

Bad Lover Killer

Ein schwerer Brocken. Gross, sperrig, unbekannt. Er schlägt ein, lockt mit magischer Stimme, morbider Dunkelheit, zarter Leidenschaft und zerbrechlicher Unberührbarkeit. Überforderung als Eintrittspreis zur Begeisterung. Hinter «Soap&Skin» steht Anja Plaschg, aufgewachsen im steirischen Poppendorf, wo ihre Eltern eine Schweinemast betrieben. Wunderkind, Prophetin. «Die grösste Hoffnungsträgerin der österreichischen Popmusik», urteilten Kritiker nach ihrer ersten CD. Die zweite widmet sie ihrem kürzlich verstorbenen Vater. «Vater», das Kern- und Titelstück, singt sie deutsch am Piano, «Voyage, Voyage», den Desireless-Klassiker, französisch mit Cello und Ironie, «Lost» englisch mit Chor. Musik, die viel verlangt und viel gibt, die alles sein kann. Ausser leicht unterhaltend. (rg)

«That’s not my Name» behauptete Katie White 2008. Das Landei aus dem Manchester Vorort fusionierte mit Londoner East End-Hipster Jules de Martino. Von Apple- und Fanta-Werbespots bis zur alternativen Party, überall präsent. Ein Trend geboren, der Name nicht mehr zu leugnen. 2010 war ein komplettes neues Album im Kasten, doch zur Veröffentlichung kam es nicht. Klingt zu ähnlich wie alles andere im Radio, urteilten die Urheber. Notbremse! Nun ist in Spanien ein neuer Anlauf auf fruchtbaren Boden gefallen. Musik, die Katie und Jules wirklich glücklich macht. Nicht anders wird es ihren Fans gehen. Aggressive Girlierock-Strophen treffen poppige Refrains, ehrlicher Punk flirtet mit Hit-Ambitionen. Die Ting Tings haben ihren Namen und ihre Stilrichtung definitiv gefunden. (rg)

Von «ravenous», heisshungrig, leitet sich der Name des Zürcher Trios ab. Sängerin Jessy Howe und Gitarrist Chris Muzik bringen donnerstags regelmässig im «Sensational Plaza Dance Orchestra» den gleichnamigen Club zum Kochen. Mit Verstärkung von Bassist Géza Burghardt ging’s nun zum zweiten Mal in die Tonküche. Was dabei auf dem Plattenteller landete, stillt jeden akustischen Heisshunger. Zwölf scharf gewürzte Gerichte werden serviert, gemischt aus Zutaten quer durch den Musikgarten. Dunkler Blues brutzelt neben fetzigen Rockriffs, Swing verschmilzt mit Pop. Vom Appetizer «Bad Lover Killer» über den reichhaltigen Hauptgang «Kill the Beast» bis zum süssen Dessert «Sing Baby Sing»: Schmeckt nicht gibt’s nicht. Am besten natürlich nicht aus der Konserve, sondern live. (rg)

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Buch

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Die jungen Hunde Gay in America Während zwei Jahren ist der amerikanische Fotograf Scott Pasfield 54 000 Meilen weit gereist, durch 50 Bundesstaaten. Dabei hat er 140 Porträts homosexueller Männer von nebenan gesammelt. Ein Bilderbuch gegen das Klischee. Sie sind Anwälte, Farmer und Ärzte, Künstler, Lehrer und Studenten. Manche sind erfolgreich, manche straucheln. Manche sind zutiefst verletzt, andere zutiefst zufrieden. Sie sind schwul und sie leben in Amerika. Scott Pasfield hat sie getroffen und porträtiert. «Ich war überrascht, diese zum Teil sehr rauen Männer zu treffen, die in ihrem ganzen Leben noch nie in einer Schwulenbar waren, glücklich in einer monogamen Beziehung leben und einfach ihr Ding durchziehen», sagt er. Auf der Strasse kam er mit ihnen ins Gespräch, sammelte Puzzleteile. «Gay in America» setzt sie zusammen, räumt auf mit eingefrorenen Bildern von Jugendwahn, SM-Kerlen und Plüsch-Schwuchteln. Räumt auf und vermittelt endlich das chaotische Gesamtbild, das der Realität entspricht. Pasfield ist dabei kein voyeuristisch-selbstverliebter Künstler, schon im Vorwort erzählt er offen seine eigene Geschichte. Als sein krebskranker Vater im Sterben lag, lernte er in einer New Yorker Selbsthilfegruppe Nick kennen. Nach einigen Hürden und einem schwierigen Comingout kamen die beiden zusammen und sind nun seit fast 15 Jahren ein glückliches Paar. Man soll das fotografieren, was man wirklich liebt, hat man Pasfield immer gesagt. Er hat nun genau das getan. Auf dem Cover des Buches ist ein junger Mann in Militär-Uniform zu sehen, Dan. «Kein Mann wird nun mehr gehindert, dem Land zu dienen, das er liebt, nur aufgrund dessen, wen er liebt», sagte Dan zu Scott in Bezug auf die neue Rechtsordnung. Durch Scott Pasfields Linse ist Dan zum Symbol geworden für alle Männer, die erreichen, was sie wollen, und dabei zufällig schwul sind. Dan ist einer von 140 Porträtierten, ein Puzzleteil, eines von vielen, und doch unersetzbar. Zum Bildband zusammengesetzt sind die Teile inspirierend, horizonterweiternd, subtil provokativ, explizit empfehlenswert. Oder mehr noch: Pflichtlektüre! (rg) Scott Pasfield, Gay in America Welcome Books (Englische Originalversion)

Wie junge Hunde, eingesperrt im Zwinger der Gesellschaft, lässt Vargas Llosa eine Gruppe Pubertierender aufeinander los. Sie kläffen, jaulen, wedeln mit dem Schwanz. Sie zerfleischen sich und wollen doch nur gestreichelt werden. Cuellár, der Neue in der Schule, kann alles. Die vierzehn Inka-Herrscher aufzählen und die zehn Gebote, Gedichte vortragen und Fussball spielen. Überall Erster, doch dann beisst ihn der Hund, einen Tag vor der grossen Meisterschaft, in der Umkleidekabine, in den Schwanz. «Pichulita» wird er daraufhin von allen genannt, Schwänzchen. Bald verschiebt sich das Interesse der Jungs vom Fussball in Richtung Mädchen. Paartanz heisst der neue Sport, Fina und Molina die Treffer. Cuellár ist vom Kleinsten zum Grössten seiner Clique herangewachsen, doch er bleibt allein. Mit Rowdy-Touren versucht er zu imponieren, surft gekonnt auf den Wellen, schwimmt gegen den Strom, schwänzt die Abschlussfeier. Die frühe Erzählung des heutigen Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa fängt meisterhaft die testosterongeladene Stimmung der Pubertierenden ein. Behütet von Elternhaus, Schule und Kirche, werden sie allmählich zu Rivalen, kämpfen um Revier und Freiheit. Knapp und direkt ist die Sprache, atemlos, ständig wechselt die Perspektive. Auf wenigen Seiten gelingt es dem Autor so, viel mehr zu sagen als nur Wörter. Zwischen den Zeilen malt er ein Gesellschaftsporträt, erzählt einen umfangreichen Entwicklungsroman, verflechtet Metaphern und Symbole zu einem fesselnden Text mit doppeltem Boden. Oder ohne Boden sogar, in Richtung Abgrund komplett offen. Jeder Leser findet darin eine eigene Geschichte. Cuellár bleibt auf der Suche. Sexuell verstümmelt vom Wachhund der Schule, gerät er in Verdacht, schwul zu sein, und während seine Kumpels Ferienhäuschen kaufen, Speck an- und die Lesebrillen aufsetzen, hat er als Rennfahrer längst eine ganz andere Spur eingeschlagen. Eine eigene Geschichte hat auch der katalanische Fotograf Xavier Miserachs daraus gemacht. In 35 Schwarzweiss-Fotografien zeigt er die jungen Hunde mal aus sicherer Distanz, mal in intimer Nähe. Fängt Bilder ein, setzt Fantasien frei. Vargas Llosas Sprache und seine Fotos sind beide für sich Kunstwerke, in der Symbiose werden sie zu einem berauschenden und unvergesslichen Buch. Wie ein junger Hund nach einem erlebnisreichen Tag liegt es auf dem Tisch, während man über die Seiten streichelt. Und plötzlich fletscht es die Zähne und beisst. (rg) Mario Vargas Llosa; Die jungen Hunde Suhrkamp

Die Schnapskarte Kriegsnacht, Clubbing Night. Zwei Fronten, eine Liebesgeschichte. Ein Roman, der vom tiefen Fjord aus knapp am Kitsch vorbeiklettert und den Gipfel des Brokeback Mountains schliesslich doch herzergreifend nach Finnland verlegt. Mikael, vierzig, lebt in Helsinki. Nach einer langen Nacht in der Schwulenszene fährt er zum Begräbnis seiner Grossmutter aufs Land. Die alte Borniertheit, der er immer entfliehen wollte, schlägt ihm wieder entgegen, familiäre Feindseligkeiten brechen auf. Mikael wurde von den Grosseltern als Alleinerbe eingesetzt und der Schlüssel, den ihm die Nachbarin überreicht, öffnet nicht nur die Türe zum Arbeitszimmer des Grossvaters… Die Tagebücher, die Mikael dort findet, erzählen die Geschichte der Freundschaft seines Grossvaters Urho zum Nachbarjungen Toivo. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verbringen sie unbeschwerte Tage in Wäldern und an Seen. Dann, beim Armee-Einsatz, wird aus Freundschaft Liebe. Während ihre Kameraden auf Heimaturlaub den Frieden herbeisehnen, schaffen sich Toivo und Urho inmitten der Gewalt eine Nische gegenseitiger Zuneigung. Doch bereits ahnen sie, dass ihre Liebe in der Zivilgesellschaft keine Zukunft haben wird. Beide heiraten. Toivo erholt sich nicht von den Kriegsverletzungen und wird von seiner Frau verlassen. Urho erträgt derweil seine Alibi-Ehe nur mit viel Alkohol. Sein Ausweis, die Schnapskarte, wird zur Überlebenshilfe. Er entscheidet sich, seinen kranken Freund zu pflegen, und erneut schlägt das Schicksal zu. Erst als Mikael die tragisch-romantische Geschichte in den Tagebüchern nachliest, kommt die Vergangenheit zur Ruhe. Mit einem Festessen für die Toten richtet er den Blick nach vorn, stellt sich mit der erschütternden Familiengeschichte im Hinterkopf mutig der Gefühllosigkeit seiner Gegenwart. (rg) Sami Hilvo, Die Schnapskarte Männerschwarm Verlag

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Kino

Die homophobe Furie?

Meryl Streep, von der GayCommunity verehrt, spielt Margaret Thatcher. Niemand spricht mehr vom berüchtigten «Clause 28». Von Daniel Diriwächter

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Der Film «The Iron Lady» startet im März in den hiesigen Kinos. Meryl Streep gibt die eins­ tige Premierministerin und kassiert Preise für ihre Darstellung. Doch die britische Nation reagierte gespalten. Die Gay-Community irritiert. Denn Margaret Thatcher war keine Freundin von Homosexuellen.

fés, Lokale und Clubs haben werde. Sänger Boy George protestierte öffentlich mit dem Song «No Clause 28». Doch Margaret Thatcher liess sich nicht beirren. War die «eiserne Lady» also auch eine homophobe Furie? Es ist Tony Blair und seiner Labour-Regierung zu verdanken, dass dieses menschenunwürdige Gesetz durch den «Local Government Act 2003» abgeschafft wurde. Der Redaktion ist bis dato nicht bekannt, ob Meryl Streep sich zu «Clause 28» in einem Interview äusserte. Der Presse ge-

Ja, einen Film hat Margaret Thatcher durchaus verdient. Wie keine Zweite schied Englands Premierenministerin die Geister. Die Vorsitzende der «Conservative Party» von 1979 bis 1990 nahm es mit den mächtigsten Männern der Welt auf und besass enorme Durchsetzungskraft. Ihre Wirtschaftspolitik wurde fortan auch «Thatcherismus» genannt. Schnell wurde die Dame zur «eisernen Lady». Margaret Thatcher wurde aber auch bewundert, etwa von Ronald Reagan und den konservativen britischen Wählern. Es besteht kein Zweifel, dass die Frau, die heute an Demenz leidet, eine aussergewöhnliche Gestalt war. Sängerin Geri Halliwell bezeichnete Margaret Thatcher einst sogar als sechstes «Spice-Girl». Und nun schwärmt auch das Kinopublikum von der Politikerin. Dies dank einer überragenden Darstellung von Meryl Streep im Film «The Iron Lady» von Regisseurin Phyllida Lloyd. Denn die Streep kann und darf alles spielen. Die GayCommunity verehrt sie nicht zuletzt dank Filmen wie «The Devil Wears Prada» oder «Mamma Mia». Deswegen reagieren ihre schwulen Fans derzeit etwas irritiert ob der jüngsten Performance von Meryl Streep. Es ist unmöglich für Margaret Thatcher in Gestalt von Meryl Streep keine Sympathien zu hegen. Doch wie auch das britische Volk gespalten auf den Film reagierte (wie 20 Jahre zuvor auf Thatcher selbst), so sollte in Erinnerung gerufen werden, welchen Einfluss die damalige Premier­ ministerin auf das Leben von Schwulen und Lesben in England hatte. Clause 28 Margaret Thatcher war zumindest politisch keine Freundin von gleichgeschlechtlicher Liebe. Im Gegenteil: Unter ihrer Amtszeit wurde ein Gesetzesparagraf im Vereinten Königreich entworfen, welcher Homosexuelle stark verunglimpfte. Das Gesetz, bekannt unter «Clause 28», verbot ab 1988 Gemeinden, Schulen und Kommunalbehörden die «Förderung von Homosexualität». Die Konsequenz daraus war fatal. In allen Bereichen des öffentlichen Lebens wurde nur noch negativ über Homosexualität berichtet. Die Lesben- und Schwulenbewegungen befürchteten zu Recht, dass der «Clause 28» auch einen Einfluss auf Sozialversicherung, Schule oder auch Lizenzvergaben und Mietverträge für Ca34

genüber sagte sie aber, dass sie selbst keine «Iron Lady» sei, eher eine «Ironing Lady». Die Ironie darin: Meryl Streep bügelt dank ihrem Talent auf perfekte Art und Weise das Image von Margaret Thatcher glatt. The Iron Lady, Pathé Films, Kinostart: 1. März


DVD

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

Hape Kerkeling Die grosse TV-Edition

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Eine DVD-Box von und mit Hape Kerkeling vereint neben unzähligen Klassikern auch Rares aus dem bisherigen Werdegang dieses grossartigen Entertainers. Kerkelings Kinderstunde, «Total Normal», das Beste aus «Darüber lacht die Welt», «Ein Mann, ein Fjord» und vieles mehr. Seit über 20 Jahren zählt Hape Kerkeling zu den ganz Grossen der deutschen Unterhaltungsbran-

che. Der vielfach ausgezeichnete Entertainer, Schauspieler, Bestseller-Autor, Sänger, Parodist, Verwandlungskünstler und Kabarettist gehört sicherlich zu den beständigsten und erfolgreichsten Film- und Fernsehstars in Deutschland. Keine Frage, der Mann ist ein Allround-Talent. «Hape Kerkeling – Die grosse TV-Edition» vereint die Höhepunkte seines bisherigen Fernsehschaffens und noch vieles mehr – von den Anfängen mit Hannilein in «Kerkelings Kinderstunde» und Siegfried Schwäbli aus «Känguru» über den berühmten «Club Las Piranjas» bis hin zu Horst

Schlämmer in der Bestseller-Verfilmung von «Ein Mann, ein Fjord». Sage und schreibe elf DVDs mit insgesamt 2029 Minuten aus einer Zeitspanne von fast 20 Jahren. Eine Überdosis an Hape Kerkeling ist natürlich die logische Konsequenz. Doch wer nicht immer YouTube nach den tollen Sketchen von Hape absuchen will, für den ist diese Box perfekt. Immer griffbreit für einen lustigen DVD-Abend unter Freunden. Praesens Film, ab sofort auf DVD!

Privatunterricht *****

Salo

Skandalfilm

Gay-Drama

«Wie lange brauchst du bis zum Orgasmus?». Jonas nippt verlegen an seinem Glas. Langsam gewöhnt er sich an diese Art von Tischgespräch, das schonungslos offene Plaudern über sein Sexualleben. Dabei wollen Pierre, Didier und Nathalie, die allesamt gut doppelt so alt sind wie Jonas, scheinbar nur sein Bestes: Seine optimale Befriedigung. Jonas ist gerade das erste Mal mit einem Mädchen zusammen und frisch entjungfert. Da kommen ihm die freimütigen Tipps der Erwachsenen ganz gelegen, die auch mal in direkten Anschauungsunterricht münden. Doch was aus der Sicht des unerfahrenen Jungen großzügig und einvernehmlich anmutet, entpuppt sich allmählich als ein gezieltes Aufweichen seiner noch nicht gefestigten Grenzen. Selten war Verführung so böse. «Privatunterricht», der Skandalfilm aus Frankreich, ist jetzt in deutscher Synchronfassung zu haben.

Der reiche Yuppie Rene lebt im Haus seiner Großmutter, die er liebt und verehrt. Sein Fahrer Levi wohnt im selben Haus. Tagtäglich fährt Levi Rene ins Büro, denn der konzentriert sich ganz auf seine Karriere. Ihn umgibt jedoch ein dunkles Geheimnis: Er liebt Männer. An einem Wochenende lässt er sich von Levi in sein Haus am Meer fahren. Überwältigt von der maskulinen Schönheit und Anmut Levis, lässt Rene alle Zurückhaltung fallen. Es wird ein Wochenende, welches das Leben beider nachhaltig verändert. Der philippinische Meisterregisseur Miko Jacinto, der bereits mit «Binyag» einen internationalen Erfolg verzeichnete, hat mit seinem neuen Film «Salo» ein bekanntes Thema mit großem Einfühlungsvermögen neu interpretiert. Mit großem cinematographischen Können erzählt seine Kamera eine wunderbar berührende Geschichte, die mit ihrem magischen Realismus nie dem Selbstzweck dient.

Pro-Fun Media, ab sofort auf DVD!

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Lifestyle

HOT 4 YOU! 1 C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

maskuliner Rum

b sofort ist die neuste Kreation aus dem Hause Bacardi auch A in der Schweiz erhältlich. Der leckere Rum «OakHeart Smooth & Spiced» zeichnet sich durch eine raffinierte Komposition von würzigen Aromen wie Vanille, Muskat und Zimt sowie eine leicht rauchige Note aus. Der Spiced Rum ist gemacht für Männer, die es gerne unkompliziert mögen: Er lässt sich ganz ohne Schnickschnack pur auf Eis trinken oder mit Coke mischen. Der Spiced Rum gibt es u.a. im Denner ab CHF 19.– zu kaufen oder demnächst an deiner Lieblingstheke. So lieben wir Männer das!

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schmucke Männer

ie neue Schmuckkollektion «Loewenkind» der D Basler Designerin Nadine Fink überzeugt mit starken und extravaganten Attributen. Besonders das Hauptmotiv, der antike Löwe, setzt sich durch die ganze Kollektion durch. Die massiven Schmuckstücke werden in Silber, Gold oder Platin hergestellt. Der neue Brand Nana Fink hat bereits prominente Träger wie Hollywoodstar Eva Green. Cool zur Geltung kommen die Manschettenknöpfe mit einem weissen Hemd und einer Vintage Jeans. In jedem Mann steckt ein Löwe! Gesehen ab CHF 630.– bei Grieder Concept Store in Zürich und unter: www.nanafink.com

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asiatisch geniessen

rei Freunde, drei Welten, drei Erlebnisse: LY´S ASIA (nein, ist D nicht nach Madame benannt) vereint mit Take Away, Restaurant und Prime Dine drei Restaurantkonzepte an einem Ort. So kosmopolitisch wie die moderne Architekturlandschaft rund um den benachbarten Prime Tower ist auch das Menü – chinesische, thailändische und japanische Einflüsse finden sich auf der Speisekarte. Natürlich war auch Branko von der CR-Redaktion geladen und hatte gleich noch Nörgeltante Lys Assia mit im Schlepptau. Das Dinner und der Service überzeugten, besonders stach aber das tolle Ambiente heraus. Weniger interessant waren die Tischnachbarn, neben Lys plauderte unser Gourmet wohl oder übel mit Oberpolizist Marco Cortesi. Fazit: gelungenes, elegantes Gastrokonzept, preislich allerdings etwas überteuert. L`ys Asia (Prime Tower), Hardstrasse 201, Zürich, 044 999 08 08


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Gesundheit

Pia Die Rache des Universums

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

Es gibt nur weniges, das mehr Ärger bereitet nur, weil du deinen Freund mitnehmen kannst. als diese «unvermuteten» Geschichten. Wenn Unser Weekend richtet sich an Männer, die vor du dich auf etwas einstellst und dir das Leben kurzem erfahren haben, dass sie HIV-positiv dann unverhofft und gratis einen ganz anderen sind. Wir bieten dir ein Wochenende an, an dem Gang serviert. Merci bien. Wenn du zum Bei- du dich mit ebenfalls HIV-positiven Männern spiel gemeint hast, der Winter sei im Februar austauschen kannst. An diesem Wochenende vorbei und die Krokusse in deinem Balkonki- bestimmst du, welche Fragen du im Rahmen stli wären der Beweis dafür. Und dann kommt von Workshops zu Themen des HIV-positiv-Seins so eine russische Arschkälte daher und deine angehen möchtest. Die Workshops werden von Krokusse verwandeln sich über Nacht in Pla- Fachleuten geleitet, die auch schwul und zum stikblumen. Da blutet dir schon das Herz. Ich Teil HIV-positiv sind und dir auch für persönwar echt schon total in der Stimmung für die liche Fragen zur Verfügung stehen. Wir bieten neuen Frühlingsfarben, für Oschterglöggli und dir eine ungezwungene Atmosphäre und viel seasons in the sun und dann wird hier ernsthaft Freiraum, um den Stoos und die Wellness-Ander Winter nachgeliefert. Ich vermute, es ist die gebote des Hotels zu geniessen. Eine NeuansteRache des Universums an all jenen, die meinen, ckung ist eine kritische Zeit für die Beziehung sie könnten sich um den korrekten Ablauf der und jeder hat, damit verbunden, andere Ängste, Jahreszeiten foutieren, in dem sie den Winter in Fragen und Gedanken. Manche haben Lust, sich Thailand verbringen. Wir Dagebliebenen sind auszutauschen und manche haben einfach nur dann halt die doppelt Angeschissenen. Ja, Ent- Lust, ein paar Tage mit Jungs zu verbringen, die schuldigung. Meine Laune ist nicht damenhaft in derselben Situation sind. Es ist nicht nötig, heute. Kann sein, dass der Kater und der Nach- dass du dir die Seele aus dem Leib quatschst brand von der Fasnacht das Ihre dazu beitragen. – vielleicht triffst du aber zufällig auf einen Kann durchaus sein… Aber wie auch immer, Typen oder ein Gespräch, und mit Sicherheit meine Lieben, lasst uns jetzt, in der Dunkelheit findest du dich in einer sauglatten Runde wiedieser Stunde, daran gedenken, dass in Kürze der; denn das Einzige, was wir dir versprechen wieder Freude unsere Herzen wärmen wird. ist, dass du endlich mal wieder richtig lachen Bald werden wir wieder in biermönchseliger wirst. Meldet euch rechtzeitig an, meine Lieben, Vorfreude Ostereier färben und Schoggihasen denn die Plätze sind beschränkt. Das Wochenfressen. Und noch ein Highlight kann ich euch ende findet statt von Donnerstag, 26., bis Sonnankündigen, von dem einige von euch vielleicht tag, 29. April 2012. Alle Infos findest du unter noch nie profitiert haben: Sobald der letzte www.checkpoint.ch. Schnee geschmolzen, das letzte Ei geschält und In diesem Sinne freue ich mich mit euch auf der letzte Schmunzelhase vernichtet ist, ist es die ersten warmen Tage und halte bis dahin die wieder Zeit für das alljährliche queer+-Weekend Ohren steif – ist ja bei den Temperaturen nicht auf dem Stoos! Wer einmal dabei war, wird es si- schwer… cherlich empfehlen. Nicht nur, weil es gratis ist. Nicht nur, weil es ein Wellness-Hotel ist. Nicht Eure Pia

Warum wird mein Schwanz nicht hart? Hallo Dr. Gay In letzter Zeit habe ich Phasen, in denen ich keine Erektion kriege. Am Morgen, wenn ich aufwache, habe ich meistens die Morgenlatte. Auch während des Tages kann es oft sein, dass mich eine geile Vorstellung spitz macht. Aber dann gibt es wieder Phasen, in denen mich nichts erregt. Im Chat tausche ich manchmal mit geilen Typen Fotos aus und lass meinen Phantasien freien Lauf. Obwohl ich das geil finde, bekomme ich keine Erektion. Dies ist schon öfter passiert. Jetzt habe ich Angst, dass mir das auch bei einem Date passiert. Habe ich eine Erektionsstörung? Soll ich Potenzpillen verwenden? Hallo Antonio Körperlich scheint bei dir alles in Ordnung zu sein. Du bekommst eine Morgenlatte und auch während des Tages kann es vorkommen, dass du eine Erektion kriegst. Also immer dann, wenn du dich nicht explizit darauf konzentrierst. Das Problem besteht in deinem Kopf. Indem du dich darauf fixierst, setzt du dich automatisch unter Druck und das wiederum wirkt sich auf deine Erektion aus. Ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen 38

gilt! Versuche, dich zu entspannen, den Kopf frei zu kriegen und dich nicht unter Druck zu setzen. Mach dir klar, dass jeder Mann mal «keinen hoch» kriegt. Das ist menschlich und normal, denn wir sind keine Maschinen, die auf Knopfdruck funktionieren. Sex ist kein Leistungssport. Lass dir Zeit und versuche, es spielerisch anzugehen. Von Potenzpillen würde ich dir vorerst abraten. Falls du diese Möglichkeit aber in Betracht ziehst, rede vorher mit deinem Arzt darüber. Schwulenfreundliche Ärzte findest du unter www.medigay.ch nach Regionen unterteilt. Alles Gute, Dr. Gay

HIV kein Problem mehr? Hallo Dr. Gay Immer wieder höre ich, dass HIV heute kein Problem mehr sei. Wenn man sich ansteckt, nimmt man einfach Medikamente und das Problem ist damit erledigt. Stimmt das? Gruss, Daniel, 31 Hallo Daniel Eine HIV-Infektion lässt sich zum heutigen Zeitpunkt zwar behandeln, aber nicht heilen. Die Einnahme der Medikamente wurde in den letzten Jahren einfacher und die Nebenwirkungen geringer, trotzdem ist ein Leben mit HIV kein Zuckerschlecken. Lebenslang die tägliche Einnahme von Medikamenten zum richtigen Zeitpunkt, Nebenwirkungen, Diskriminierung, Mobbing, Disclosure (wem soll ich es erzählen?) oder hohe Kosten für Kontrollen, Arztbesuche und Medikamente sind nur einige der Probleme, mit denen sich HIV-positive Menschen auseinandersetzen müssen. Safer Sex gilt immer noch als bester Schutz gegen eine HIV-Infektion und macht Sinn. In diesem Zusammenhang ist die neue Kampagne «Break The Chain» interessant. Informationen dazu findest du unter www.breakthechain.ch. Alles Gute, Dr. Gay


Coming-out

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

«Coming-out Mittendrin»

Die neue Coming-outBroschüre der Aids-Hilfe schweiz, los und Pink cross

Die Aids-Hilfe Schweiz, LOS und Pink Cross lancieren eine neue Coming-out-Broschüre für junge Menschen zwischen 12 und 18 Jahren. Unvoreingenommen und leicht verständlich, werden Jugendliche auf der Suche nach ihrer sexuellen Identität begleitet und Fragen rund ums Thema Coming-out beantwortet. «Coming-out – Mittendrin» ist ab sofort gratis bei der Aids-Hilfe Schweiz erhältlich. «Coming-out – Mittendrin», heisst die neue Broschüre der Aids-Hilfe Schweiz, LOS und Pink Cross, welche Jugendliche auf ihrem Weg zu einer selbstbestimmten und verantwortungsvollen Sexualität begleitet. Die neue Publikation nimmt die Jugendlichen ernst, holt sie dort ab, wo sie stehen und macht klar, dass auch wer anders fühlt als die Mehrheit, mittendrin lebt und dazugehört. Die Pubertät ist die Zeit, welche geprägt ist durch viele Unsicherheiten. Dazu gesellt sich die Frage nach der sexuellen Orientierung: «Steh ich auf Frauen, Männer, beides? Bin ich bisexuell oder transgender? Und was denken meine Freundinnen und Freunde oder Eltern von mir, wenn ich…?» Wie sage ich es meinen Eltern? Die Broschüre «Coming-out – mittendrin» stellt altersgerecht, knapp und mit viel Verständnis für die Jugendlichen verschiedene sexuelle Neigungen vor und beleuchtet relevante Themen im Zusammenhang mit einem Coming-out: Wie sage ich es meinen Eltern? Was ist Homophobie? Wie schütze ich mich am besten vor HIV / Aids? Vor allem bei der sensiblen Themenauswahl und ihrer entsprechenden Aufbereitung ist die

Mitarbeit der begleitenden Expertengruppe spürbar. Das macht die Broschüre nicht nur zu einem wertvollen Ratgeber für betroffene Jugendliche, sondern prädestiniert sie auch zum Gebrauch im Schulunterricht: Sie hilft, das gegenseitige Verständnis zu fördern und Vorurteile abzubauen. Nützliche Adressen und Internetlinks runden die gut strukturierte und reich bebilderte Broschüre ab. «Coming-out – Mittendrin» kann ab sofort gratis über den Shop der Aids-Hilfe Schweiz (www.shop.aids.ch) bezogen werden.

Informationen zum Coming-out gibt es auch im Internet, hier eine Auswahl: www.du-bist.du.ch DU BIST DU ist ein Schweizer Beratungsprojekt speziell von und für schwule und bisexuelle Jungs. Bist du dir nicht sicher, ob du auf Frauen oder auf Männer stehst? Willst du mehr über Coming-out, Liebe und Sex wissen? Frag die Jungs aus dem Beratungsteam! www.traudi.ch Bist du schwul, lesbisch oder bisexuell? Dann bist du bei traudi.ch genau richtig. Traudi.ch verbindet Schweizer Jugendgruppen und -Organisationen für homo- und bisexuelle Menschen. Eine Übersichtkarte hilft dir dabei, nicht den Durchblick zu verlieren. www.drgay.ch Dr. Gay hat auch ein offenes Ohr für alle Fragen rund um das Coming-out. Frag dich schlau! www.dbna.de «Du bist nicht alleine» – Geniale deutsche Seite mit vielen Informationen und Erlebnisberichten von schwulen Jungs.

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Horoskop

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WIDDER

Liebe: Die romantischen Gefühle anderer können dich ganz schön verunsichern. Schön ruhig bleiben. Arbeit: Sich den Anordnungen beugen, ist in diesen Zeiten angesagt. Geld: Die Durststrecke geht langsam zu Ende. Jetzt ein klares Budget machen.

STIER

Liebe: Das Glück blinzelt dir zu. Jetzt nur nicht passiv bleiben, sonst bleibt der Erfolg aus. Arbeit: An Kraft und Schwung fehlt es nicht. Jede Gelegenheit ergreifen, denn die Chancen sind derzeit dünn gesät. Geld: Keine grossen Sprünge machen. Immer schön einteilen.

ZWILLINGE

Liebe: Geh in dich und denke über deine Beziehung nach. Es gibt einiges zu korrigieren. Arbeit: Du hast brillante Ideen. Nur ist keiner da, diese aufzunehmen. Geld: Neue Angebote kommen auf dich zu. Es lohnt sich, die Details genau zu prüfen.

KREBS

Liebe: Alles ist jetzt möglich, wenn du aktiv wirst und nicht einfach wartest. Arbeit: Denk dir eine Taktik aus, die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Nur nicht resignieren. Geld: Es bessert. Aber die Situation ist noch nicht so, wie sie sein sollte. Geduldig bleiben.

LÖWE

Liebe: Neutrale Einflüsse. Kein Hoch, kein Tief. Aber es bahnt sich einiges an. Arbeit: Um alles zu bewältigen, ist jetzt ein Kraftakt nötig. Keine Zeit verlieren. Geld: In diesem Jahr fällt nichts in den Schoss. Sparen und sorgfältig einteilen, heisst die Devise.

JUNGFRAU

Liebe: Die Gefühle nicht verdrängen. Lass alles auf dich zukommen und weiche nicht aus. Arbeit: Du kommst bestens vorwärts und hast die Kraft, auch ein grosses Pensum zu erledigen. Geld: Der grosse Geldsegen gehört der Vergangenheit an. Vorsicht ist angesagt.

WAAGE

Liebe: Jetzt solltest du das Liebesleben ausbauen. Initiative zeigen und ins Geschehen eingreifen. Arbeit: Manches geht dir jetzt gegen den Strich. Setze dein diplomatisches Geschick ein. Geld: Alles zu deinen Gunsten. Günstige Zeit für Vertragsabschlüsse.

SKORPION

Liebe: Die Chancen sind auf deiner Seite. Eine Zeit, in der mit Feingefühl alles gelingen kann. Arbeit: Mars schickt dir eine Riesenenergie. Aber es stehen auch Hindernisse im Weg. Geld: Die Ausgaben mal unter die Lupe nehmen.

SCHÜTZE

Liebe: Ein bisschen Zurückhaltung kann nicht schaden. Auf keinen Fall brüsk reagieren. Arbeit: Lass dich von Privatem nicht ablenken, es liegt viel Arbeit vor dir. Zupacken ist angesagt. Geld: Die Bedingungen unbedingt ändern – zu deinen Gunsten.

STEINBOCK

Liebe: Abwarten bringt nichts. Profitiere von den guten Einflüssen und geh ran. Arbeit: Es könnte nicht besser sein. Jetzt lässt sich durchsetzen, was dir am Herzen liegt. Geld: Unbedingt die Anlagemöglichkeiten auf Krisenresistenz hin überprüfen.

WASSERMANN

Liebe: Geistig-seelische Harmonie. Du bezauberst mit deinen Inspirationen und Ideen. Arbeit: Jetzt ein klares Konzept erstellen, soll das Jahr 2012 zum Erfolg führen. Geld: In diesem Jahr kannst du es schaffen, die Situation auszubauen. Die Chancen sind da.

FISCHE

Liebe: Viele Fische schweben jetzt im siebten Himmel. Aufgepasst, nicht ganz abheben. Arbeit: Tolle Chancen. Zögere nicht, stürze dich ins Gefecht. Geld: Bleib den Vorsätzen treu. Substanz schaffen und langsam, aber stetig alles absichern.

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Kapitel Titel

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

FR 24. Februar Zürich

18.00

Checkpoint im Gespräch by QueerHelp: Infoabend über EKAF – Erläuterungen und Diskussion rund um das Thema positiven Sex. Ab 20h Essen und Trinken mit Posibar. Restaurant Hubbles, Werdstr. 54, 8004 Zürich. Keine Anmeldung erforderlich

19.30

GayMigs: schwule Migranten Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67

21.30

T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S

22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlager, Schweizerhits mit Hauch von Canzoni & Chansons; Disco 80er / 90er; Après Ski, die grössten Pistenheuler und Hitparaden Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch 22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren XXL naked Party Supersize! Fr. 39.– alles inklusive (exl. Spirituosen) 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals. DJ La Luna 23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Candlelight-Party 23.00 sector c; Fetish club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode XXL naked Party 23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark). Techboutique. DJs Samuele, Andri (live), Audiomat, Benja & Marco de Rosa. Gratiseintritt bis Mitternacht

SA 25. Februar Aarau

08.00 Aarglos: Lesbengruppe Schlitten auf der Melchsee-Frutt. Details nach Anmeldung bis 11.2. bei gheller@sunrise.ch

Basel

22.00 Flavor - spicy edition: Heterofriendly Gay Party. DJs Peeza & Juiceppe. Excellent Club, Binningerstr. 7.

Bern

22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben und FreundInnen. Electro Tolerdance mit DJ PCB & Guest

Luzern

21.00 GAyarAMA: The Party A night for queers & friends. Music by Madame Léa & Sister Heidi Ho; Maria Sacrificum-Magnum. Fr. 10.–, Free entry for Drags! Gewerbehalle, Baselstrasse 46

Zürich

16.00

GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30 Special. Youngster haben reduzierten Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler Eintritt von Fr. 30.–

21.30

T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren cruising unlimited 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe. DJs Nick Harvey & José Parra 23.00 sector c; Fetish club: Strikter Dresscode-Anlass Ultrarubber 23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim Letzipark). Party inklusive Afterhour, welche zu unterschiedlichen Zeiten beginnt und endet. Futur Waves meets Prog on Syndicate. DJs Zane, Querox & Monod (all live), Marcosis, Beat Herren & Omline. Afterhours ab 13h - 22h mit DJs Tonic, Juzz & Giacomo Lombardo 23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty

SO 26. Februar Ganze Schweiz

09.07 Les lacets roses: Wanderung im Schnee. Treffpunkt 09.07h Bahnhof Interlaken Ost. Infos bei Franz, 076 242 20 08

Lausanne

23.00 TRIXX: Gay Bar @ MAD Rue de Genève 23. Zapoff Gallery. Friendly Gay Sunday French Coq. DJ dK miKe

Zürich

20.00 ladies night im Adagio: Gotthardstr. 5 (Kongresshaus) DJane Jasmin 42


Agenda

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012 22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Bart und Bauch 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S

22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House

FR 02. März

DI 06. März Zürich

22.00 M agnusbar: Magnusstr. 29 Musik der 70er und 80er Jahre

22.00 R age: Wagistr. 13, Schlieren bad boyz friday

19.30 R ocky Horror Show: mit Andrea Zogg in der Erzählerrolle. Bis 18.3. im Theater 11, Zürich. Dienstag bis Freitag 19.30h, Samstag 15.30h & 19.30h, Sonntag 14.30h & 18.30h. Infos www.rocky-horror-show.ch oder www.musical.ch. Tickets über Ticketcorner

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster

22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Blackout. DJ Nick Harvey

22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Upspace

MO 27. Februar Zürich

DI 28. Februar Bern

20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag: im Kino der Reitschule. «The secret diaries of Anne Lister», GB 2010, Digital 92 Min., E/d. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut

Zürich

19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon: Trinken, essen, kennenlernen. Im Huusmaa, Badenerstr. 138 22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Garçon Sauvage

MI 29. Februar Bern

19.30 3 gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur zudem «15 Minuten floaten» Walk Bärtschi stellt sein FloatConcept vor

Zürich

20.00 S chwule Väter: Väterstamm im Café Rathaus, Limmatquai 20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJane Auf Dauerwelle & DJ Kai ausse Kiste 22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Latino-Party 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace

März 2012 DO 01. März Bern

20.00 Seite 69 - frische Fritten – neue Talente: Homosexuell, heterofreundlich im Kapitel, Bollwerk 41. Homo Lotto mit vielen tollen Preisen. Lottosprecher André Hügli. Danach DJ Garçon Sauvage & Dr. Minx

Winterthur

19.30 B adgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im Lokal Badgasse 8

Zürich

19.00 B i-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus, Limmatquai 61 zum Apéro, dann ab 20.15h im HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität und Polyamory 19.30 Q ueer-Waves: für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Tansgender und Intersexuelle. Tanze deinen Tanz! 5-Rhythemtanz für Queres. Eine Wohltat für Körper, Geist und Seele. Keine Vorkenntnisse nötig. Mitbringen: bequeme Kleidung und etwas zu trinken. Getanzt wird barfuss oder in leichten Tanzschuhen. Gemeindezentrum Hottingen, Gemeindestr. 54. Fr. 25.–. Info www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44, fischer.b1@bluewin.ch

Zürich

21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Chartstation mit DJ Marc S

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode sportsLAB. cum in sports gear

SA 03. März Basel

22.00 I sola Club@Club en Vogue: Clarastr. 45. DJs Cliff & D.K. Brown

Bern

22.00 J ulius Party im Du Nord: Lorrainestrasse 2. DJ Funky Soulsa. Fr. 15.–, Vorverkauf im Du Nord Fr. 10.–

Thurgau

19.30 H OT: Spezialanlass im HOT, Wilerstr. 5, 9545 Wängi Bündner Küche. Menu: Tafaaser Gerstensuppe, Capuns, Ur-Nanis Kanichenragout & Polenta, Tuorta da nusch engiadinaisa. Fr. 25.– für Mitglieder, andere Fr. 30.–. Anmeldung bis 28.2. auf Anmeldung@hot-tg.ch oder Telefon 077 401 31 76 (Roger)

Zürich

06.50 HAZ Outdoor: Schneeschuh-Tour zur Cristallina-Hütte in den Tessiner Bergen (2 Tage). Bedretto - Cristallina-Hütte All Acqua. Treff 06.50h Zürich HB, Abfahrt 07.01h IC Richtung Lugano. Genaue Infos und Anmeldung siehe www.haz.ch/outdoor/aktuell 18.00 G ay Bikers Zürich: Höck und Kegelabend mit Loge70 & LMZ. Infos www.gaybikers.ch 18.00 a .part Frauenbar: bei Buvette Philipp, Zweierstr. 166 21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. G-Dance mit DJ Qbass 22.00 R age: Wagistrasse 13, Schlieren 14 Years Rage. Birthday Party. Fresh fruits, cakes & salty snacks. Live Strip-Show mit Nick Mazzaro um 00.30h 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Embassy of House. DJ Nick Harvey 23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Full Fetish & Sportswear

SO 04. März Zürich

19.00 T anzleila@Exil: Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Standard (Latin, Salsa), ab 21h DJ Beatween (Disco Deluxe) und ab 23h DJ Prinzessin in Not (Tango bis Techno) 19.00 Sector c; Fetish Club: Zero – Sunday Nacked. Fr. 13.– inkl. Eintritt Rage & Garderobe 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S

MO 05. März Zürich

22.30 A AAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster

MI 07. März Bern

19.30 3 gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur CurryBuffet, Fr. 30.–. Zudem Schwubliothek & Lesbenstammtisch

Zürich

20.00 G ayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. Naked Party mit Maskenpflicht. Maske gibt es zu leihen für Fr. 5.– 20.00 H eldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna

DO 08. März Zürich

19.00 z &h Schwule Studis an Uni & ETH: z&h Spieleabend. Hirschengraben 7 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House

FR 09. März Zürich

19.30 H AZ-Centro: Sihlquai 67. Freitags-Centro mit speziellem kulinarischem Angebot präsentiert von Franz 19.30 F rauenbar im GZ Riesbach: Seefeldstr. 93 20.00 g ay: my way: Schwule Männer im Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67. Coming-out Gespräche in Kleingruppen 20.00 LMZ – der Schwule Schweizer Motorradclub: Stamm im Restaurant Moléson, Grüngasse 7, 8004 Zürich 21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Chartstation mit DJ Marc S 22.00 L ollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlager, Schweizerhits mit Hauch von Canzoni & Chansons; Disco 80er/90er; Après Ski, die grössten Pistenheuler und Hitparaden Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch 22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Mens cruising 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals. DJ Angy Dee 23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode FF, SM, Bondage, Fetish

SA 10. März Luzern

21.00 U ferlos: Schwul-lesbisches Zentrum Mona Lila, Frauenparty 22.00 U nited Party: für Gays, Lesbians & Friends mit DJs Peeza, Juiceppe, Groovemaster & Dynam!ke. 2 Dancefloors & Smokers Lounge. Fr. 20.–, ab 18 Jahre. Im Tunnel Club, Inseliquai 12c (hinter HB).

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Agenda

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

17.00

Winterthur

WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule We are family! Essen, Geniesserabend für die LesBiSchwule Community im Lokal Badgasse 8 Anmeldung über www.badgasse8.ch

Zürich

19.00

come together: Lesbian & Gay Party 30+. Ab 19h Kulturbar; Chill and feel. Ab 21h Party mit DJane Eve. Marquee Club, Weinbergstrasse 68 (Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse). Infos www. party4lesandgay.ch

21.30

T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance mit DJ Loyce

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren The big Gang Bang-Party 22.30 Aviator layover Party: Rio de Janeiro DJs & Gogo Dancers. Im Papiersaal, Kalanderplatz (Sihlcity, Bus 33, Tram 13, S4 & Nachtbus & -zug). Infos www.itraveller.ch 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Relab! DJs José Parra & Thomi B 23.00 sector c; Fetish club: Strikter Dresscode-Anlass The big Gang BangParty. No dress code

SO 11. März Zürich

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S

MO 12. März Zürich

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster

DI 13. März Bern

20.00 uncut – warme Filme am Dienstag: im Kino der Reitschule. «Skoonheid / Beauty», Südafrika 2011, Digital 105 Min., E/Afrikaans/dt. UT. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos www. gaybern.ch/uncut 19.30

Dein FetischlaDen in Zürich

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna

MI 14. März 19.30

19.30 Kernstrasse 57 ch-8004 Zürich tel. 043 243 30 43 www.MaennerZone.coM

Zürich

z&h Schwule Studis an Uni & ETH: Filmabend: «Juste une question d amour». Rämistr. 71, KOL siehe www.zundh.uzh.ch

Bern

3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur Abendessen, Schwubliothek & Trans*-Stammtisch

Winterthur

Badgasse 8: Lesbenbar

Zürich

20.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. GangBang-Mask Party 20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Garçon Sauvage

DO 15. März Zürich

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House

FR 16. März Luzern

22.00 Frigay night: happy sound for happy people@The Loft Haldenstr. 21 DJs C-Side & Pra-Vos 21.30

Zürich

T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation mit DJ Marc S

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick-off! Fussballhelden. Sports & Sneaks 44


Agenda

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

Bern

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. DJ José Parra 23.00 sector c; Fetish club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Fick-off! Fussballhelden. Sports & Sneaks only

SA 17. März Winterthur

21.00 WILSCH-tanze: Ü18 Party für LesBiGay & Friends. Lightfire, Harzachstr. 2, 8404 Winterthur (Fussweg vom Bahnhof Seen, Gratisparkplätze)

Zürich

09.30 typisch Mann? typisch Frau?: Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung. Vorträge, Workshops, Podiumsgespräch. Jungchen PsychotherapeutInnen gehen der Frage der Orientierung von Mann und Frau nach. ISAPZURICH, Hochstrasse 38, 8044 Zürich. Infos www.isapzurich.com & Märztagung@ isapzurich.com, Tel. 076 380 34 43 13.30

z&h Schwule Studis an Uni & ETH: Besuch des Alpamare zusammen mit UniGay. Anmeldung bis 7.3. siehe www.zundh.uzh.ch

18.00

a.part Frauenbar: bei Buvette Philipp, Zweierstr. 166

21.30

Klubnacht: Main Floor: Drag-DJane Jurassica Parka. Upper Floor: DJ Gaetano & DJ Nick Harvey. Party auf 2 Floors. Infos: www.g-colors.ch & www.jurassicaparka.com. G-Colors (T&M & AAAH!), Marktgasse 14, 8001 Zürich

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising unlimited 23.00 sector c; Fetish club: Strikter DresscodeAnlass x-treme Leather & Rubber

SO 18. März Zürich

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S

MO 19. März

20.00 uncut – warme Filme am Dienstag: im Kino der Reitschule. «L-Shorts 4», Sieben lesbische Kurzfilme, zusammengestellt von den lesbisch-schwulen Filmtagen Hamburg. D, GB, S, USA 2010, 93 Min. OV/d. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut

Zürich

20.00 10 Jahre Das Zelt: Jubiläumstour mit Stars u.a. mit Kay Yanar, Marco Rima, I Quattro, Florian Ast & Francine Jordi, Oropax, DJs Antoine & Ötzi etc. Vom 20.3. bis 19.4. im Kasernenareal. Infos www.daszelt.ch, Tickets über Ticketcorner 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Angy Dee

MI 21. März 19.30

Zürich

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ Heldin im Chaos. Electro clash, electro trash

DI 20. März Aarau

20.00 Aarglos: Lesbengruppe Treff Nachtessen in der Röschtifarm. Anmeldung bis 6.3. bei karin.wehrli@post.ch

23.00 sector c; Fetish club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Friday naked. Nacktparty

SA 24. März Bern

22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben und FreundInnen. Golden Tolerdance mit DJ Ludwig & Guest 21.30

DO 22. März Bern

21.00 Comeback Bar: Rathausgasse 42. Elektronischer Musikabend in gemütlicher Bar-Atmosphäre mit DJ ELfERich 19.30

Zürich

z&h Schwule Studis an Uni & ETH: Szenetour durchs schwule Nachtleben von Zürich. Treffpunkt & 1. Station ist Platzhirsch, Spitalgasse 3, siehe www.zundh.uzh.ch

22.30 AAAH!: arktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House

FR 23. März

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Workers in gear - Workerparty 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. After Flower. DJs Everest & Alexio 23.00 sector c; Fetish club: Strikter Dresscode-Anlass Workers in gear. Worker, Bauern, Army (yellow). Bierpass 3 für 2

SO 25. März 10.25

21.30

T&M Disco: Marktgasse 14. Frühlingserwachen. DJs Gaetano & Alexio

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cum, cruise & enjoy

Ganze Schweiz

Les lacets roses: Wanderung Leuk - Pfynwald. Treffpunkt um 10.25h in Leuk. Infos bei Daniel Tel. 078 697 64 11

Zürich

20.00 ladies night im Adagio: Gotthardstr. 5 (Kongresshaus) DJane Jasmin 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S

MO 26. März Zürich

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster

DI 27. März

Zürich

20.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. Stuten-Markt & Nachtsauna bis 06h. Infos www.stutenmarkt.ch

Zürich

T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance mit DJ Qbass

22.00 Aera nacht der Blumen: 2 Floors. DJs Dada Global, Cherie, Don Ramon, Franco, Jesse Jay, Mandeg & Valentino. Hive Club, Geroldstr. 5. Besucher in Blumenkostüm erhalten bevorzugten Eintritt

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace

Zürich

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster

Bern

3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur Abendessen, Schwubliothek & Jassabend

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Frühlingserwachen. DJs Marc S & Alexio

19.00

Zürich

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Agenda

C RU I S E R E d it ion Mä r z 2 012

MI 28. März Bern

19.30 3 gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur Abendessen und Schwubliothek

Zürich

19.30 M usical Rocks!: Musik aus Tanz der Vampire, We Will Rock You, Dirty Dancing, Lion King etc. Im Theater 11, Zürich. Infos www.musical-rocks.de, Tickets über Ticketcorner 20.00 S chwule Väter: Väterstamm im Café Rathaus, Limmatquai 20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ Sky Captain. Heavy baseline electro, tool techno, sägezahn brummbrumm 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Angy Dee

DO 29. März

SA 31. März Bern

22.00 G entleboyz: The most gentle gay nights in the capital. DJs José Galisteo (live), Kareem Junior, David Cruso & Kary. Fr. 25.–, Vorverkauf Fr. 20.–. Charity Event zugunsten Aids Hilfe Schweiz. Club Du Théâtre Bern, Hotelgasse 10. Infos www.gentleboyz.ch

Thurgau

19.30 G oldies-Show mit Spaghettiplausch: Oldies, Evergreens präsentiert von Diva International. Menu mit Salat, diverse Saucen und Dessert. Im HOT-Lokal, Wilerstrasse 5, Wängi. Anmeldung über Anmeldung@ hot-tg.ch

Zürich

16.00 G ayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30 Special. Youngster haben reduzierten Eintritt zu Fr. 9.–. Über 30 Jahre normaler Eintritt von Fr. 30.– 21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. G-Dance mit DJ Groovemaster 22.00 R age: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising unlimited 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe. DJs Charles Meyer & Mad House 23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Full Fetish

Vorschau April

Zürich

19.30 z &h Schwule Studis an Uni & ETH: z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67 20.00 HAZ-Centro Schwubliothek: Schwule Bücher- und ausgewählte Videoausleihe, Sihlquai 67 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House

FR 30. März Zürich

18.00 C heckpoint: im Gespräch by QueerHelp Die Kette durchbrechen. Das Leben positiv gestalten. Vom Umgang mit der eigenen Psyche und der Schwierigkeit mit der Therapietreue. Ab 20h Essen und Trinken mit Posibar. Restaurant Hubbles, Werdstr. 54, 8004 Zürich. Keine Anmeldung erforderlich 19.30 G ayMigs: schwule Migranten Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67 20.00 Q ueertango Queer: Milonga für Schwule, Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23 21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Chartstation mit DJ Marc S 22.00 L ollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Schlager, Schweizerhits mit Hauch von Canzoni & Chansons; Disco 80er/90er; Après Ski, die grössten Pistenheuler und Hitparaden Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch 22.00 R age: Wagistr. 13, Schlieren Bad Boyz Friday 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals. DJ La Luna 23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode sportsLAB. Cum in sports gear

Impressum

Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel, René Gerber, Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf, Stefan Schüpbach Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Cruiser Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich

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