CRUISER Edition June 2012
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Inhalt
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Editorial Das Titelbild und die Fotostrecke in dieser Ausgabe mögen etwas irritieren. Als «Kriminelle» präsentieren sich die «Zurich Pride Festival»-Präsidentin und weitere Persönlichkeiten. Mit dem Motto «Welcome to reality» wollen sie anlässlich der diesjährigen Pride darauf hinweisen, dass noch in etlichen Ländern Homosexualität als «criminal» gilt. Die Pride ist Schwerpunkt dieser Ausgabe. Aber auch über das Outdoor-Cruising berichten wir, über Brüssel, Obama, Donna Summer, den Wiener Lifeball, das GayBasel Schiff und wir lassen einen Luxus-Callboy zu Worte kommen. Martin Ender, Verleger
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Welcome To Reality Das Zurich Pride Festival
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Schiff Ahoi! Das GayBaselSchiff sticht in See
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Ein Bett im Kornfeld Der JuniOutdoorCruisingReport
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Brüssel Eine Stadt mit tausend Gesichtern
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Yes, I Do Barack Obama spricht sich für die GayEhe aus
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Donna Summer Tod einer DiscoKönigin
News 4 • Prominent 10 • Schweizer News 13 • Szene 16 • Alessandro Wenger 19 Wiener Life Ball 22 • Fotostrecke 23 • Branko trifft… 30 • kultur 34 • Buch 36 Kolumne 39 • Musik 40 • Hot 4 You 41 • Pia 42 • Dr. Gay 43 • Agenda 44 3
News
Internationale News
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Melbourne Adventisten schliessen Schu len nach Streit um Homo-Ehe Die Kirche der Adventisten des 7. Tags hat eine Sprachschule für Migranten und Flüchtlinge in Melbourne geschlossen, nachdem sich der Schulleiter auf seiner Facebook-Seite für die Legalisierung der Ehe für Homosexuelle in Australien ausgesprochen hatte. Johnny Wong, ein Elder der Kirche, habe in einer E-Mail an Schulleiter Keith Paulusse die «biblische Sichtweise» betont, nach der die Ehe ausschliesslich zwischen Mann und Frau erlaubt sei. Der 60-jährige, offen schwule Paulusse seinerseits warf den Adventisten vor, eine Verleumdungskampagne gegen ihn gestartet zu haben. Ein Vertreter der Kirche habe ihn gegenüber einigen seiner Freunde als Pädophilen bezeichnet, sagte der pensionierte Psychologe.
Dresden Flaggenverbot am Rathaus Zum CSD werden in Dresden erneut keine Regenbogenfahnen am Rathaus wehen. Im vergangenen Jahr begründete Bürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) das Flaggenverbot mit «Bauarbeiten» am Rathaus. Da diese inzwischen abgeschlossen sind, musste in diesem Jahr die «Flaggenverordnung» für die Ablehnung herhalten. Diese lasse eine Rathausbeflaggung nur bei politischen Veranstaltungen zu und der CSD sei nicht als solche einzustufen. Die Absurdität des Vorgangs belegt der Umstand, dass Oberbürgermeisterin Helma Orosz die Schirmherrschaft über den CSD übernommen hat und in einem Grusswort den CSD als eine «eindrucksvolle politische Demonstration – für Vielfalt und Toleranz, gegen Vorurteile und Diskriminierung» preist.
Paris: Frankreich sagt Oui Der Wahlsieg von François Hollande hat auch für die Gay Community Frankreichs grosse Auswirkungen. Erstmals wird ein Politiker Staatspräsident, der ein ausgewiesener Befürworter der Homo-Ehe ist. Er wolle die HomoEhe bis Mitte 2013 durchsetzen, hatte der Sozialist im Wahlkampf versprochen. Welche Versprechungen des von wirtschaftspolitischen Themen dominierten Wahlkampfs Hollande jedoch umsetzen kann, wird sehr stark vom Ausgang der Parlamentswahlen im Juni abhängen. Sollte die Sozialistische Partei auch bei den Parlamentswahlen triumphieren, hätte Hollande freie Bahn für sein Oui zur Homo4
Ehe. Hollandes abgewählter Amtsvorgänger Nikolas Sarkozy hatte die Homo-Ehe strikt abgelehnt.
London Homo-Preis für Hillary Kommt sie? Oder kommt sie nicht? Das ist die meist diskutierteste Frage in dieser Gay-PrideSaison in London. Die US-Aussenministerin Hillary Clinton wird für ihr langes und entschiedenes Engagement für Lesben und Schwule mit dem «World LGBT Award» ausgezeichnet. Aber es ist noch offen, ob Clinton nach London kommen und den Preis auf einer Benefiz-Dinnergala 1in einem Fünf-Sterne-Hotel persönlich entgegennehmen kann. Konkret wird Clinton für ihre Rede über die Rechte von Schwulen, Lesben und Transsexuellen im vergangenen Dezember vor den Vereinten Nationen geehrt werden. Darin hatte Clinton die Staaten der Welt aufgefordert, sich «auf die richtige Seite der Geschichte» zu stellen.
Phuket Toleranz auf Ferieninsel Phuket steht Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen offen und tolerant gegenüber. Drei Viertel der von der Phuket Gazette befragten Leser sagten, Phuket sei «tolerant» oder gar «sehr tolerant» gegenüber der Gay Community. Mit 46 Prozent bildeten diejenigen, die «sehr tolerant» angekreuzt hatten, den grössten Einzelblock. Allerdings wurden auch demographische Unterschiede deutlich. 49 Prozent der Touristen und 46 Prozent der auf der thailändischen Ferieninsel dauerhaft lebenden Ausländer fanden Phuket gegenüber Schwulen «sehr tolerant». Hingegen nur 33 Prozent der Thais gaben «sehr tolerant» als Antwort. Die thailändische Gesellschaft ist gegenüber sexuellen Minderheiten konservativer eingestellt, als es die vielen Bars in den bei Ausländern beliebten Destinationen Phuket, Pattaya oder Bangkok vermuten lassen.
Melbourne Tausende demonstrieren für Homo-Ehe Tausende haben Mitte Mai in den grossen Städten Australiens an Kundgebungen für die Einführung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare teilgenommen. Der Grünenpolitiker Adam Bandt, der im Parlament eine Gesetzesinitiative zur Legalisierung der Homo-Ehe eingebracht hat, sei bei der Kundgebung in Melbourne wie «ein Rockstar» gefeiert worden, meldeten australische Medien. Bandt habe das Ja-Wort zur Homo-Ehe durch US-Präsident Barack Obama
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gepriesen und gesagt: «Wenn das gut genug ist für den Führer der freien Welt, dann sollte es auch gut genug sein für die führenden Politiker der Parteien hier in Australien.» Australiens Parlament wird voraussichtlich noch in diesem Jahr über die insgesamt drei vorliegenden Gesetzesinitiativen zur Legalisierung der Ehe für Schwule und Lesben entscheiden.
Manila/Sydney Gemischte Reaktionen auf Obama Das Ja-Wort von US-Präsident Barack Obama hat bis in die asiatisch-pazifische Region Wellen geschlagen. Die einflussreiche Australian Christian Lobby (ACL) hat den Vorstoss von Obama entschieden zurückgewiesen. Der US-Präsident mache sich «lächerlich», wenn er annehme, dass die Einführung der Homo-Ehe nicht die Tür zur Legalisierung von «Polygamie« öffne. In Australien berät das Parlament derzeit mehrere Gesetzesinitiativen zur Legalisierung der Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren. Schwulenaktivisten auf den mehrheitlich katholischen Philippinen lobten Obama für seinen Mut, sich im Wahlkampf für die Homo-Ehe stark zu machen. Jedoch betonte die Homosexuellengruppe ProGay gegenüber philippinischen Medien, dass für sie die Forderung nach gesetzlichen Massnahmen gegen die Diskriminierung und Gewalt gegen Homo- und Transsexuelle Vorrang vor der rechtlichen Gleichstellung homosexueller Paare habe.
Rom Römischer Aberglaube Für den Vizerektor der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ist die Sache klar. Schwule vergehen sich eher an Kindern als Heteros. Nicht jeder Schwule sei ein Kinderschänder, sagte der deutsche Professor und Jesuit Hans Zollner in einem Interview mit einer polnischen Zeitung. Es gebe auch keinen «direkten kausalen Zusammenhang» zwischen Homosexualität und Kindesmissbrauch. Aber trotzdem gehe von Schwulen ein «höheres Risiko» aus, Kinder sexuell zu belästigen. Eine im Auftrag der katholischen Bischofskonferenz der USA durchgeführte Studie war im vergangenen Jahr allerdings zu einem anderen Ergebnis gekommen. Schwule hätten nicht in einem höheren Ausmass Sex mit Kindern.
Tokio Samurais für Schwulen rechte Tausende haben in Tokio an der japanischen Gay Pride Parade teilgenommen. Die japanischen Schwulen und Lesben zogen Ende April mit Regenbogenfahnen und Transparenten durch Tokios Einkaufsviertel Shibuya. Zu sehen waren auch bunte Kostüme und manche verliehen ihrer Entschlossenheit, für
die schwul-lesbische Gleichberechtigung zu kämpfen, durch das Tragen des Outfits von Samurai-Kriegern Nachdruck. Mehr als 2500 Menschen hatten an der ersten Gay Pride Parade in der Geschichte Tokios teilgenommen. Die Veranstalter des Tokyo Rainbow Pride zeigten sich aber überzeugt, dass die Parade in spätestens fünf Jahren 50 000 Teilnehmer haben wird. Bisher findet die grösste Gay Pride Parade Asiens jedes Jahr im Herbst in Taiwans Hauptstadt Taipeh statt.
Washington Rechte schiesst schwulen Romney-Sprecher ab Richard Grenell war nur zwei Wochen aussenpolitischer Sprecher des republikanischen USPräsidentschaftkandidaten Mitt Romney, als er schon wieder kündigte. Der 45 Jahre alte, offen schwule Republikaner war von konservativen republikanischen Kreisen wegen seiner Homosexualität gemobbt worden. Die einflussreiche christliche Rechte machte aus ihrer Freude über den erfolgreichen Abschuss Grenells keinen Hehl. «Mitt Romney wird nie mehr einen homosexuellen Aktivisten für eine wichtige Position seiner Kampagne einstellen», jubelte Bryan Fischer, Radiomoderator der ultra-rechten American Family Association. Bürgerrechtsorganisationen warfen Romney jedoch die Kapitulation vor den Forderungen extremistischer Anti-Homosexuellen-Gruppen vor.
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Welcome To Reality
Das Zurich Pride Festival will mit diesem Motto aufwecken Von Martin Ender
Chriss Kling, Vorstandsmitglied und Mediensprecher des Zurich Pride Festival. 6
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Das diesjährige Zurich Pride Festival startet am 8. Juni mit der Zürich Pride Week und dauert bis zum 17. Juni 2012. Das Motto weist darauf hin, dass wir in der Schweiz in der Schwulenpolitik viel erreicht haben, aber noch nicht genug. Weltweit gesehen, gibt es erst recht noch viel zu tun. CR sprach mit Chriss Kling, Vorstandsmitglied und Mediensprecher des Zurich Pride Festival. Chriss, vorab ein paar persönliche Fragen. Wie lange engagierst du dich denn schon für die Community? Chriss: Wenn ich die Zeit in Deutschland mit einrechne, sind es rund 14 Jahre. CR: Aus welcher Gegend in Deutschland kommst du? Chriss: Ursprünglich aus dem Ruhrgebiet in der Nähe von Düsseldorf. Ich bin aber recht früh nach Köln gezogen. CR: Das sind ja zwei Welten, Düsseldorf und Köln, obwohl die Städte nicht weit auseinander liegen. Chriss: Ja genau, ich habe mich in Köln auch wesentlich wohler gefühlt. Für mich – ich war gerade im Outing – war Köln der Glanzpunkt der schwulen Welt. Alles ging nach Köln. Mit 18 bin ich dann in einen Kölner Vorort gezogen. Von da aus engagierte ich mich für die Szene in Bonn, konkret für das schwullesbische Sommerfest. Da gehöre ich zur Gründer-Gruppe. Ein guter Freund hat das Fest ins Leben gerufen und ich bin eingestiegen und habe eine Zeit lang mitgemacht. Danach engagierte ich mich für die Cologne Pride – damals wars noch der «Kölner CSD». Später bin ich in die Schweiz gekommen und wollte erst mal etwas Pause machen mit meinem Engagement für die Szene. CR: Wann bist du in die Schweiz gekommen? Chriss: Das war im Jahr 2004. Die Pause war wohl eine Illusion. Ich bin recht schnell wieder aktiv geworden. Mir hat etwas gefehlt... ich musste irgendwas machen... Erst bin ich zum Radio Queertunes gestossen... dann kam die EuroPride. In der Zeit war ich Vorsitzender beim Radio. Wir hatten das recht gross aufgezogen. Grosses Areal, grosse Räumlichkeiten. Es war finanziell aber sehr mühsam, parallel zur EuroPride Sponsoren zu finden. Es kam noch die Finanzkrise dazu. Das Radio ging danach zurück an den ursprünglichen Betreiber. Ich habe nicht weitergemacht, weil ich CR:
Pride bereits im Vorbereitungsteam der Pride dabei war. Seit die grosse Umstellung mit der Namensänderung an der Generalversammlung des ehemaligen CSD-Vereins vollzogen wurde, war ich von Anfang an bei der Pride dabei. Also seit 2009. So habe ich mich wiederum – wie damals in Bonn und Köln – für die Pride eingesetzt. Das ist mein Leben, ich muss da mitmachen, weil mir das sehr viel bedeutet und am Herzen liegt. CR: Nun stehen wir vor der Pride 2012. «Welcome To Reality». Was will das Motto ausdrücken? Leben wir denn 2012 in einer Traumwelt? Uns geht es doch relativ gut. Chriss: Ja, uns geht es recht gut. «Willkommen in der Realität» will darauf hinweisen, dass es weltweit, oder auch nur schon europaweit gesehen, unterschiedlichste Realitäten zum Thema Akzeptanz, Toleranz gegenüber Homosexuellen gibt. Wir haben hier in der Schweiz in den letzten 40 Jahren unglaubliche Erfolge erzielt. Eben fand der Anlass «Der Kreis» statt, ein Empfang, an dem ein grossartiges Projekt vorgestellt wurde. Man sieht die heutige Schweiz danach mit andern Augen. Ich fand das megainteressant, weil es eigentlich eine der Ur-Institutionen in Europa ist, was die Schwulenbewegung angeht. Ja, es ist eine tolle Realität, in der wir leben, wir sitzen gerade zusammen in einem Strassencafé. Du kannst als Mann mit deinem Freund, als Frau mit deiner Freundin draussen sitzen und Arm in Arm durch die Strasse gehen. Vielleicht kassierst du schiefe Blicke, aber du kannst dich frei bewegen. Tun wir dasselbe in Moskau, in Belgrad, in Tiflis, so haben wir eine ganz andere Realität. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht verprügelt werden. Global gesehen, haben wir immer noch 79 Staaten, in denen es harte Gefängnisstrafen bis hin zur Todesstrafe auf Homosexualität oder homosexuelle Handlungen gibt. Darum unser Motto: Willkommen in der Realität. Hier in der Schweiz müssen wir uns noch da und dort anstrengen, bis wir volle Gleichberechtigung haben... sei’s im Adioptionsrecht, sei’s in Sachen Mobbing und Bullying, was es in vielen Bereichen immer noch gibt, oder denken wir an die Spitzensportler, die befürchten müssen, dass Sponsoren abspringen, wenn sie sich outen. Oder dass sie aus Mannschaften rausfliegen – alles natürlich inoffiziell. CR: Wenn wir jetzt die Schweiz mit Deutschland vergleichen, in der Schweiz war Homosexualität nie verboten wie in Deutschland. Sie war auch relativ akzeptiert. Deutschland hat uns mit der Gesetzgebung irgendwann überholt... Chriss: ...ja, das war 2001 CR: Wie siehst du heute die Situation: Sind wir in der Gleichstellung etwa gleich ausgewogen, gleich fortschrittlich? Oder hinken wir in der Schweiz hinterher. Chriss: Wenn ich mir die Anfänge in Deutschland vor Augen führe, so war das unter der damaligen Regierung ein schöner Erfolg, dass das Gesetz zustande kam. Es hatte leichte Fehler. Es ging um die Eintragung der Partnerschaft – wie in der Schweiz – es war nicht die Ehe. Und es wurde den Ländern überlassen, wie sie den Akt der Eintragung handhaben wollen. Ich als Nordrhein-Westfale hatte Glück. Da wurde die Zeremonie auf dem Standesamt abgehalten. CR: ...In Bayern aber nicht... Chriss: In Bayern – man halte sich fest – wurde die Eintragung der Partnerschaft auf dem Friedhofsamt abgehalten. In der Nebenhalle war womöglich gerade eine Aufbahrung, und Schwule und Lesben durften daneben heiraten. Nebst solchen «Fehlern» gab’s auch noch andere. Aber das ist inzwischen ausgemerzt. In der Schweiz war so etwas gar kein Thema, als das Gesetz 2005 kam. Man konnte überall auf die Gemeinde gehen und sich eintragen lassen. Die Zeremonie wird heute unterschiedlich abgehalten. Mal ist es eher eine einfache Vertragsunterzeichnung, in vielen Gemeinden wird aber auch eine Zeremonie abgehalten. Die Schweiz ist im Grossen und Ganzen, würde ich sagen, fast besser dran. CR: Ein grosses offenes Thema ist die Adoption. Die wurde gerade mal politisch aufgegleist. Und noch gibt es weitere Anliegen, die der Lösung harren in der Schweiz. Wie wichtig ist es für dich, auch über die Landesgrenzen hinauszuschauen. Chriss: Ja, die Adoption ist unterwegs, es wurde bereits viel Arbeit geleistet, aber eine Menge liegt noch vor uns. Zum zweiten Punkt: Andere Länder nicht aus den Augen zu lassen, das ist wichtig. Und die Schweiz ist ein gutes Vorbild, sei’s für andere Länder in Europa oder weltweit. Wir zeigen offen, wir haben das Partnerschaftsgesetz, wir leben schon so. Die Gesellschaft funktioniert trotzdem, keiner muss tot umfallen, wenn er sieht, dass sich zwei Männer küssen... man muss einfach den Horizont 7
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im Kopf weiter aufmachen. Darum ist dieses Vormachen sehr wichtig. Es gibt einen Satz im Interview mit Kasha Nabagesera aus Uganda, der mir seht gut gefällt: «Ihr verdient es, ausgiebig zu feiern. Ihr habt so hart gearbeitet, um an den Punkt zu kommen, an dem Ihr jetzt seid. (...) Menschen wie Ihr, die uns unterstützen, geben uns Mut.» CR: Kasha Nabagesera wurde von Queeramnesty eingeladen. Das Interview mit ihr, aus dem der eben erwähnte Satz stammt, ist in dem Zurich-Pride-Festival-Magazin nachzulesen. Die Uganderin wird auch auf dem Helvetiaplatz als Auftakt zum Demonstrationsumzug zur Community sprechen... CHRiSS: Genau. Und noch etwas liegt mir ganz besonders am Herzen. Im Rahmen der Zurich Pride Week findet am Donnerstagabend die Podiumsdiskussion in der Bäckeranlage mit Kasha Nabagesera statt. Es ist ein politisches Highlight und eine wirklich einmalige Gelegenheit, hautnah zu erfahren, was derzeit in Uganda an Homo-Feindlichkeit abläuft. CR: Der Pride-Samstag, als CSD-Tag, ist immer noch in den Köpfen fest verankert «Zurich Pride Week». Nehmen das die Leute überhaupt wahr? CHRiSS: Doch, ja. Wir veranstalten die Woche nun zum zweiten Mal. Im letzen Jahr wars ein echter Erfolg. Es wurde immer wieder gewünscht, dass nebst Party-Feeling auch kulturelle oder sportliche Anlässe möglich sein sollten. Wir als Vorstand haben daher die Plattform Zurich Pride Week ins Leben gerufen. Wir planen dabei kein Programm, das machen Vereine und Organisationen selber und füllen es so aus. Gaysport bietet beispielsweise Kurse an, an denen man hingehen und schnuppern kann. Es gibt auch einen kulturellen Teil. Im Zentrum Karl der Grosse findet «Auftritt, bitte» statt. Das ist eine Veranstaltung mit einer offenen Bühne, wo jeder auftreten, Musik machen oder singen kann. Und unter anderm gibt es in dieser Woche eben die erwähnte Podiumsdiskussion. CR: Mit Simonetta Sommaruga haben die Veranstalter eine prominente Rednerin gewinnen können. Nun rechnet man mit einer grossen Zuhörerschaft, und der im Programmheft angekündigte Werdmühleplatz ist wohl zu klein. Wo findet jetzt dieser politische Höhepunkt der Pride statt? Auf dem Turbinenplatz?? CHRiSS: Ja, Simonetta Sommaruga wird gegen Abend (um 17.45 Uhr) nach der Demo auf der Hauptbühne sprechen. Nathalie Schaltegger, Präsidentin ZHPF wird auf dem Helvetiaplatz den politischen Demonstrationsumzug eröffnen. Ebenfalls auf dem Helvetiaplatz werden die bereits erwähnte Kasha Nabagesera aus Uganda und Alicia Parel, die designierte Geschäftsführerin von PinkCross, sprechen. CR: Was sagst du den Politikverdrossenen, damit auch sie an der Demonstration teilnehmen und unserer Bundesrätin zuhören? CHRiSS: Politik ist ein schwieriges Thema für die Jugend. Auch ausserhalb der Schwulenpolitik. Es herrscht weit verbreitet die Meinung: «Die machen sowieso, was sie wollen» und vielen geht Politik am Arsch vorbei. Es ist schade, denn nur über die Politik können wir rechtlich etwas verändern und Gesetze machen. Zum Beispiel das Antidiskriminierungsgesetz, das in der Schweiz noch fehlt. Da braucht es schon Leute, die dahinter stehen. Ich bin froh, dass es Leute gibt, die sich politisch engagieren. Es sind aber noch nicht genügend. Ehrenamtliche Kräfte braucht es immer, in allen Bereichen. Ich kann mir nur wünschen, dass die Leute die politische Message der Pride verstehen und sehen, dass sie sehr wohl was bewegen können, wenn sie wählen gehen und an Abstimmungen teilnehmen. CR: Chriss, du weisst ja, das CR-Magazin widmet sich gerne der Politik, dennoch feiern auch wir gerne. Was gibt’s denn da für Highlights, wo finden die grossen Parties statt? Kannst du mir ein paar wenige Highlights nennen? CHRiSS: Also bitte, wenig Highlights haben wir nicht (lacht) Wir haben ganz viele... Die Parties sind vielfältig und sehr bunt gemischt. Ein Highlight ist sicher Wonderworld im Palais X-Tra. Ein zweiter Knaller ist die Circuit-JungleParty im Escherwyss Club. Dann in der alten Kaserne Sexy Attacks Queer Beats, ein neues Label. Es gibt zudem eine Women Only Party mit DJ Tatana. Des Weiteren eine 30+ Party im Aubrey Club, und die Ride im Club Pfingstweid.
Nicht zu vergessen, am Freitagabend die grosse Kooperationsparty «we are Zürich» mit mehreren Labels im Exil Club. CR: Chriss, vielen Dank für dein engagiertes Gespräch. Auf eine tolle Zurich Pride Week und eine stolze Zurich Pride 2012! Zurich Pride Festival Das 9-tägige Zurich Pride Festival dauert vom 08.- 17. Juni 2012 und beinhaltet die Zurich Pride Week, eine Eröffnungs- sowie Abschlussparty, ein zweitägiges Strassenfest mit Bars, Essensständen, grosse Bühnenshows, lesbischwule Parties, LGBT orientierte Conventions, kulturelle wie cineastische Darbietungen sowie ein politisch motivierter Demonstrationsumzug durch die Innenstadt. Der Pride-Samstag Zurich Pride Demonstration 13.00 - 16.00 Uhr, Helvetiaplatz, Zürich Politische Reden Beginn: 13.50 Uhr, mit Ansprachen zum Zurich Pride Festival von Menschenrechtsaktivistin Kasha J. Nabagesera und Alicia Parel, Politische Rede der Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Beginn: 17.45 Uhr auf dem Turbinenplatz, Zürich Detailinformationen und Aktualisierungen unter www.zurichpridefestival.ch Anzeige
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John Travolta Schon immer war Hollywoodstar John Travolta den Gerüchten um seine angebliche Homosexualität ausgesetzt, er verneinte dies jeweils mit einem Lächeln. Dies dürfte nun vorbei sein, denn die Gerüchte werden konkret. Wie US-Medien berichten, wird John Travolta von diversen Masseuren wegen sexueller Belästigung verklagt. Der erste vermeintliche Übergriff habe sich im Beverly Hills Hotel ereignet. John Travolta soll sich dort ein Bungalow inklusive Ganzkörpermassage von einem Masseur aus dem Internet gebucht haben. Doch wie der Kläger nun behauptet, verlief die Massage keineswegs rein «medizinisch». So soll sich John Travolta ausgezogen haben (bei einer Ganzkörpermassage eigentlich logisch) und sein Penis wäre «halb erigiert» gewesen. Danach habe Travolta das Bein seines Masseurs gestreichelt und gesagt haben: «Komm schon mein Freund, ich hole dir einen runter!». Funktioniert hat diese Anmache nicht im Geringsten. Weswegen John Travolta eben selbst Hand anlegte und danach das doppelte Honorar gezahlt habe. John Travolta bestreitet dies natürlich. Zum besagten Zeitpunkt wäre er nicht in der Stadt gewesen. Der Kläger jedoch konterte mit einigen intimen Details. So sei der Penis von John Travolta «ca. 20 cm gross und umringt von langem, drahtigen Schamhaar». Diesem Desaster folgten nun zwei weitere Klagen in ähnlicher Form. Auch dies bestreitet das Lager Travolta. Markant: Dahinter steckt derselbe An-
walt. Mittlerweile zog der erste Klient seine Klage zurück. Es steht nun Aussage gegen Aussage: Travolta steht entweder (auch) auf Männer oder es handelt sich um einen gezielt organisierten Rufmord. Ebenfalls in den US-Medien war zu lesen, dass John Travoltas Religion Scientology dahinter stecken könnte. Travolta soll seit dem Tod seines Sohnes über den Austritt nachdenken. (dd) 10
Sandra Die Pop-Ikone der 80er Jahre, die niemals Maria Magdalena sein wollte, verdankt derselbigen ihren grössten Hit. Noch heute darf diese Single auf keiner 80er-Party fehlen. Eine erfolgreiche
Karriere folgte, welche Sandra Lauer, spätere Cretu und dann wieder Ex-Cretu um die ganze Welt brachte. Dann folgte eine Auszeit in Ibiza, die Geburt der Zwillinge und eine zweite Hochzeit. Später veröffentlichte sie weiterhin munter Alben abseits der Top Ten. Doch wie Sandra einst gegenüber der Presse mitteilte, «mache sie ihre Musik nicht mehr des Geldes wegen». Nun erfüllt die Sängerin ihren Fans einen langersehnten Wunsch. Mit den Produzenten der so8os [soeighties] Serie, Blank & Jones, liess sie ihre Hits digital aufmotzen und fand auch einige «Raritäten», welche nun auf einem Doppel album rege verkauft werden. Wirklich spannend ist das nicht. Als interessanter erweist sich die brandneue Single «Maybe Tonight», welche das Album begleitet. Diese wurde ganz in der Tradition ihrer ersten Hits gehalten und soll Sandra wieder einen Hit bescheren. Aber auch diesmal nicht des Geldes wegen. Sandra verzichtet auf grosse Promotion. Was vielleicht auch besser so ist. Bei jüngeren Live-Auftritten, zu sehen auf YouTube, krächzt Sandra aus vollem Herzen. Der Marlboro-Mann könnte es nicht besser. (dd)
Desperate Housewives Die beliebten TV-Hausfrauen gehen in Rente. Die Serie lief im Mai in den Staaten aus, bei uns diesen Herbst auf SF2. Dabei sehen die vier Protagonistinnen jünger aus, als in der ersten Saison. Doch nach 180 Folgen gingen die Ideen aus. Produzent Marc Cherry verkündete schon vor Jahren, dass mit Staffel 8 das Ende an der
Wisteria Lane eingeläutet werde. Und wie zu Beginn des Serien-Hits wurden auch diesmal wieder Zickenkriege aus den Studios vermeldet. Geben sich Terry Hatcher, Eva Longoria, Marcia Cross und Felicity Huffman vor der Kamera wie beste Freundinnen, ist dies hinter den Kulissen laut US-Medien nicht der Fall. Als böse Fee gilt Terry Hatcher. In der Serie die liebenswürdige Susan, soll sie ansonsten nicht gerade das Herz des Teams gewonnen haben. Auf einem Abschiedsgruss der Schauspielerinnen an die Crew waren sämtliche Unterschriften der Damen zu lesen. Nur die von Terry Hatcher fehlte. Was an Ex-Kollegin Nicole Sheridan erinnerte, welche Terry Hatcher einst in einem Interview als «gemeinste Frau der Welt» bezeichnete. Was wiederum für die so Gescholtene spricht. Ein wahres Schauspieltalent. (dd)
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Mark Ronson
Schwarzer Panther Man kann noch so raffinierte Fallen stellen, manches lässt sich schlicht nicht einfangen: Ein Schweizer Sieg beim Eurovision Song Contest, ein schwuler Fussballer im Panini-Album, ein schwarzer Panther in den Wäldern von Solothurn. Als Stories im Boulevard-Zoo finden dann aber alle ihren naturnahen Lebensraum. Da gibt es auch die bedrohte Gattung der Miss Züri zu bestaunen, die wilden Kerle der Mister Schweiz-Wahl, zahm frisiert, gern betrachtet durch das schwule Auge. Die «Lieblinge der Schwulen», sind das dann Pink Panther? Nebenan im Streichelzoo finden wir Patricia Boser, Publikumsliebling des diesjährigen Prix Walo. In ihrer Kuppelshow hat sie hin und wieder versucht, Gays zusammenzubringen, die allerdings an 15 Minuten Ruhm mehr interessiert waren als an der Liebe fürs Leben. Besonders süss wie immer der frisch geschlüpfte Nachwuchs: Luca Hänni. Deutschland hat den Superstar gesucht und ist im Berner Oberland fündig geworden. Viel Spass im Haifischbecken, lieber Luca! Der Panther bleibt ein Phantom, die Promi-Pinguinparade watschelt vor sich hin, doch dann, gerade rechtzeitig, wird im Zoo ein echtes Volksstück aufgeführt: «Der Besuch der jungen Dame». Anina S., Millionen-Erbin von Walter Roderer, stellt Illnau auf den Kopf
und stösst die Blick-Leser vor denselben. An der Trauerfeier als Diva verkleidet, erinnert sie gefangen hinter ihrem Schleier an den Panther in Rilkes Gedicht. Und wenn wir schon bei der Literatur sind: Simon Froehling, der mit «Lange Nächte Tag», seinem Roman über die Zürcher Gay-Szene, für Aufsehen sorgte, wurde zur Verleihung des renommierten Bachmann-Preises in Klagenfurt eingeladen. Keine Miss Züri, die Millionen erbt und in einer Castingshow einen schwulen Panther dressiert, aber sicher auch eine Meldung wert. (rg)
«Süss, aber sicher gay», dachte Lily Allen, als sie im Londoner Club YOYO Mark begegnete. Süss ja, schwul nein, doch die Liaison sollte ohnehin geschäftlich werden. Er produzierte ihr Durchbruch-Album, wandte sich nach brotlosen Jahren als Hip Hop-Pruduzent dem Pop zu und landete bald einen weiteren Coup, dem ebenfalls eine Zufallsbekanntschaft zugrunde lag. Eine gewisse Amy erzählte ihm, ihr Vater wolle sie in die Reha stecken, aber sie denke da «No, no, no». Ronson versuchte in diesem Moment, den verständnisvollen Kumpel zu markieren, konnte aber an nichts anderes denken als daran, wie das als Song klingen würde. Der Rest ist Legende. Kürzlich hat er Rufus Wainwright unter die Fittiche genommen, der nächste Hit steht in den Startlöchern: «Anywhere in the World», Soundtrack zur Coca Cola-Olympiakampagne. Neun Monate lang reiste er um die Welt, um Geräu-
sche verschiedener Sportarten wie Bogenschiessen oder Hürdenlauf einzufangen und daraus einen Song zu samplen. Anywhere in the PromiWorld ist er inzwischen auch als DJ gefragt, legt an P. Diddys Privatsausen auf und an Familienfeiern im Hause Cruise. In seiner Wahlheimat New York ist die Gästeliste einer angesagten Party erst vollständig, wenn Ronson draufsteht. Es muss nicht immer Mark sein, seine Schwestern Charlotte und Samantha sind weniger bekannt, aber ebenso einflussreich. Sam machte als Liebhaberin von Lindsay Lohan Schlagzeilen, aktuell soll sie mit der Tochter von David Foster liiert sein, einem der erfolgreichsten Pop-Komponisten überhaupt. Ihre Zwillingsschwester Charlotte gilt in den USA als eine der vielversprechendsten Jungdesignerinnen. Wenn man für die nächste Party drei Wünsche offen hat, ist der Fall also klar: Eine Zufallsbekanntschaft mir Mark! Und mit Charlotte! Und mit Sam! (rg)
Carla Bruni Da verliessen sie den Elysée-Palast, der abgewählte Präsident der Grande Nation und seine Première Dame. Sarkozy lächelte bemüht, Bruni strahlte. Dieses Grinsekatze-Gesicht, nein, es kann nicht nur das Resultat von Botox-Injektionen sein. Es ist der Blick in die Zukunft einer Frau mit Vergangenheit. 1976 wurde sie in Turin geboren, als kleine Schwester der Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi. Sie besuchte ein Internat in der Schweiz, wurde in den 1990ern eines der bestbezahlten Models. L’Oréal, Dior, Galliano… Bald konnte sie sich vor Aufträgen kaum retten, verabschiedete sich dennoch aus der Modewelt, um sich dem Chanson zu widmen. Auch an Liebhabern mangelte es nicht. Mick Jagger, Donald Trump, Kevin Costner, Raphaël Enthoven, schliesslich Nicolas Sarkozy. Beruflich und privat nahm sich Bruni, was sie wollte. Als First Lady vermied sie Skandale und Fettnäpfchen, mal abgesehen vom Lied, in dem sie einen Lover mit kolumbianischem Kokain verglich, woraufhin sofort eine staatliche Pressekonferenz einberufen werden musste. Sie stand zurückhaltend an der Seite des Präsiden-
ten, ohne eigene Projekte ganz zu vernachlässigen. 2008 wurde sie Botschafterin im Kampf gegen HIV. Eine Herzensangelegenheit, ihr schwuler Bruder Virginio starb 2006 an Aids. Et maintenant? Le petit Nicolas verlässt die Manege, la grande Carla steckt mitten in den Vorbereitungen für ihre nächste Nummer. Im Herbst soll ihr neues Album erscheinen. Darauf ein Song für ihren Mann und einer gegen Journalisten. Warum nicht umgekehrt? Wir lassen ihr Zeit, schliesslich muss sie sich wieder daran gewöhnen, statt Ballerinas bei Staatsempfängen glamouröse High Heels auf der Bühne tragen zu dürfen. (rg) 11
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Heilsarmee feuert Lesbe Die Heilsarmee kündigte einer Heimleiterin die Stelle, weil diese mit einer Mitarbeiterin eine Beziehung führt. LOS reagiert. Wie die «NZZ am Sonntag» publik machte, brillierte die Heilsarmee jüngst nicht mit Nächstenliebe. Die Wohltätigkeitsorganisation hat im April der Leiterin einer Behinderteneinrichtung im Kanton Zürich die Stelle gekündigt. Als Grund gilt eine «intime» Beziehung zu einer Mitarbeiterin. «Die Heilsarmee toleriere keine ausserehelichen und gleichgeschlechtlichen Verbindungen von Führungskräften mit Mitarbeitenden», hiess es in einer internen Mitteilung. Schliesslich müsse an den biblischen Grundsätzen nach Interpretation der Heilsarmee festgehalten werden. LOS-Geschäftsführerin Eveline Mugier zeigte sich darüber schockiert, aber nicht überrascht. Gegenüber der Presse erklärte sie: «Es stört mich, wenn sich bei der Partnerwahl nicht alle so verhalten können, wie es für sie stimmt». Zudem sei dies eine äusserst strenge Regel in einer Organisation, die ansonsten gute Arbeit leiste, so Mugier. Erwähntes Behindertenheim wird von Steuergeldern mitfinanziert. Regierungsrätin Regine Aeppli (SP) von der Bildungsdirektion zeigt demnach kein Verständnis für das Vorgehen der Heilsarmee. Leider gibt es keine rechtlichen Möglichkeiten, um gegen diese Kündigung vorzugehen.
Zeigen des trainierten Oberkörpers. Da das Stairs nun aber mehrheitlich von Heteros besucht wird, hagelte es immer wieder Kritik. Stein des Anstosses ist weniger der Anblick nackten Fleisches, sondern der ganze Schweiss, welcher den Heterobesuchern an den gebügelten Hemdchen und Kleidchen und Haaren hängen bleibt. Stairs-Mitbetreiber Beat Herren gegenüber 20min.ch: «Wir haben das bislang toleriert, doch jetzt ist Schluss damit». Schwulenfeindlich sei das Stairs nun aber nicht. Doch eine gewisse Etikette muss sein. «NightlifeExperte» Alex Flach betonte im selben Artikel von 20min.ch, dass ausschliesslich in der Gay-Szene oft auf das T-Shirt verzichtet werde, da dort ja sowieso «quasi jeder Schwule ein Jäger ist.»
Verlosung Raskin App! Die Zukunft des Desktops hat begonnen: CR-Magazin und Raskin_Beyond Desktop verlosen zehn Raskin Apps! In der Mai-Ausgabe des CR-Magazins berichtete Branko B. Gabriel über das Schweizer Start-up-Unternehmen Raskin Software LLC mit Sitz in Zürich. Dieses entwickelte – inspiriert von Macintosh-Urvater und Spezialist für grafische Benutzeroberflächen Jef Raskin – die revolutionäre Anwendung «Raskin». Die Software funktioniert sozusagen wie «Google
Zahlreiche neue HIV-Diagnosen erwartet Die Kampagne «Break The Chain» führte im Mai eine schweizweite Gratis-Test-Aktion durch. Nun wird vermehrt mit neuen HIVDiagnosen gerechnet.
So sinnvoll auch das viele Testen ist, es bedeutet automatisch auch neue HIV-Diagnosen. Die betroffenen schwulen Männer werden erstmals mit der HIV- Diagnose konfrontiert. Gut zu wissen, dass es Plattformen wie www.house34.ch gibt, die als anonyme Anlaufstellen Hilfe leisten können. Die Betroffenen erhalten dort Unterstützung im Umgang mit der Diagnose und für das tägliche Leben mit HIV. Die Kommunikationsplattform house34.ch bietet im Moment eines positiven Testresultats Unterstützung. Im house34.ch können sich Betroffene anonym informieren. In den verschiedenen Räumen des virtuellen Hauses sind Informationen und Tipps für den Alltag mit HIV zu finden: zur Bedeutung der Diagnose, zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten sowie zu psychologischen, rechtlichen und medizinischen Themen. Gleichzeitig besteht auf house34.ch die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen persönlich auszutauschen oder an monatlichen Chat Events mit Experten aus Medizin, Psychologie, Ernährung und Recht teilzunehmen. Gerade bei einer Neudiagnose ist die fachliche und gleichzeitig anonyme Unterstützung wesentlich. www.house34.ch
Oben-ohne verboten! Heterosexuelle gegen schwitzende schwule Männerkörper. Der Stairs Club in Zürich ver bietet ab sofort das Oben-ohne-Tanzen. Der After-Hour-Club-Stairs in Zürich wird oft von Schwulen besucht, besonders, seit das Labyrinth geschlossen wurde. Und wie eben im «Laby» lassen es sich nun dort die Schwulen gut gehen. Dazu gehört auch das
Earth™» für die Dateien auf dem Computer und nutzt dabei das räumliche Erinnerungsvermögen des Benutzers. Mit der Maus oder – von NotebookBesitzern besonders geschätzt – die von iPhone und iPad bekannte und beliebte Steuerung mittels Gesten auf dem Multi-Touch Trackpad lässt sich die Anwendung intuitiv bedienen. Insbesondere in der kreativen Umsetzung von visuellen Inhalten erhöht der Einsatz von Raskin die Effizienz. Mach mit und gewinne zehn Raskin Apps! Die Verlosung findet bis Ende Juni statt unter : raskinformac.com/cruiser. Weitere Infos unter: raskinformac.com facebook.com/RaskinSoftware twitter.com/raskinformac 13
Basel
Schiff Ahoi!
Eine Woche nach der Zürcher Pride sticht das GayBaselSchiff in See. Von Daniel Diriwächter
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Basel ist immer eine Reise wert. Besonders dann, wenn Ende Juni das GayBaselSchiff seine Anker auswirft. Die «Galionsfigur» der Basler Gay-Szene, Johannes Sieber, verspricht eine Party bis Sonnenaufgang. Das CR-Magazin sprach mit Johannes Sieber über die Sause am Rhein.
CR: Am 23. Juni ist es soweit, das GayBaselSchiff setzt die Segel. Wann begann die Vorbereitung dafür? Johannes Sieber: Das war im März. Wir trafen die Crew vom Schiff, die in die Produktion stark eingebunden ist, und besprachen den groben Rahmen, die Aufgaben und den Deal. Anfangs April luden wir die Labels, Organisationen und Aktivisten zur Teilnahme ein. CR: Darf man von DEM Gay-Event in Basel schlechthin sprechen?
Galionsfigur der Basler Gay-Szene: Johannes Sieber / pd 14
Basel
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Man darf. Es tummeln sich um die Tausend Gäste auf den drei Decks des alten Exposchiffs. Es ist nicht nur die grösste Gay-Veranstaltung am Dreiländereck, sondern auch die vielseitigste. Das Programm beginnt bereits um 19 Uhr und dauert bis zum Sonnenaufgang am andern Tag. Der Vergleich mit dem CSD ist aber vor allem auf den Charakter der Veranstaltung bezogen: Sämtliche Organisationen, Labels und Aktivisten vom lesbisch/schwulen Basel sind an Bord – eine Veranstaltung mit Symbolcharakter: «Wir sitzen alle im selben Boot». CR: Das GayBasel-Schiff entstand mehr zufällig als geplant – wie dürfen wir uns das vorstellen? Das GayBasel-Schiff ist ein Potpourri. Wir setzen das Programm nicht «top to bottom» – organi sationstheoretisch gemeint (lacht)» –, sondern versuchen, die Beiträge der Mitwirkenden in
von Basler Organisationen informieren über ihre Aktivitäten. Später öffnen wir das Mitteldeck, wo der «Sprachbefall» eine szenische Lesung abhält. Sprachbefall ist eine Plattform für junge Schreibende in Basel und mit einer Spezialausgabe an Bord; einem glamourösen Dreier mit Benjamin Teske, Steffen Siebenhüner und Michael Ernst Gräber. Sie schreiben und performen: «Somewhere under the Rainbow»! CR: Und wann steigt die Party? Der Partybetrieb beginnt um 22 Uhr auf dem Mitteldeck und im Club. Die DJs von Game Boys, Queer Planet, Isola Club und Rainbow sowie das Gastlabel SchwuLesDance aus Freiburg und Boyahkasha aus Zürich stehen an den Desks. Um Mitternacht spielt der erste Live-Act: «Speed’n’Tender Hooligans» sind Nick Nobody (David Max & The Sons Of The Void) und Diskomurder (Zaber Riders). Gitarre und Gesang treffen auf
© Brigitte Fässler eine möglichst sinnvolle Dramaturgie zu setzen. Das Resultat ist quasi die Summe aller einzelnen Beiträge: Ein buntes Treiben auf einem Schiff. Zeitweise etwas chaotisch. Wir arbeiten ganz nach dem Motto: Das Resultat ist das Ziel. CR: Wie viele «Passagiere» dürfen auf das Schiff? Die drei Decks des alten Exposchiffs haben zusammen eine Kapazität von 1200 Personen. CR: Was für ein Programm erwartet die Passagiere? Dieses Jahr eröffnen wir um 19 Uhr auf dem Oberdeck mit einem Network-Apéro an der mobilen Zischbar. L&G-Sport lädt zum Mini-Badminton-Tournier und der schwule Fanclub vom FC Basel zum Torwandschiessen. Diverse Stände
elektronische Beats. Anschliessend spielt meine Lieblingsband einen «Secret Gig», den Mann und Frau keinesfalls verpassen sollte! Den Namen der Band kann ich leider nicht nennen, weil sonst die Gage zu teuer gewesen wäre. Es wird getanzt bis die Sonne auf geht am andern Tag. CR: Mit an Bord sind viele Organisationen – ist die Zusammenarbeit innerhalb der Community in Basel vorbildlich? Am und auf dem GayBasel-Schiff wirken fast alle Basler Organisationen und Aktivisten in der einen oder anderen Form mit. Besonders freut mich, dass auch Parteien, die sich das Jahr über teilweise konkurrenzieren, den Weg aufs Schiff und zur gemeinsamen Sause finden. Das ist durchaus vorbildlich.
CR: Du selbst bist tonangebend in der Gay-Szene Basel. Wie kam es zu deinem Engagement? Alles, was ich für die Gay-Szene in Basel tue, ist, ihr mit GayBasel.ch und dem GayBasel-Schiff eine Plattform bieten. All die Initiativen und Aktivitäten werden von andern ergriffen und realisiert. Aber ja, durch die Plattform hat sich die lesbisch/schwule Kultur am Dreiländereck entwickelt. Wir haben heute einige Partylabels und Organisationen mehr als vor sieben Jahren. CR: Wie ist es, quasi als «öffentliche» Person für das schwule Basel zu stehen? Das habe ich noch nie so gesehen. Ich bin auch mehrheitlich mit Projekten beschäftigt, die nicht im lesbisch/schwulen Kontext angesiedelt sind. Und das ist gut so. CR: Du bist der Bruder von Lovebugs Sänger Adrian Sieber – die Lovebugs könnten doch auch mal ein Konzert auf dem GayBaselSchiff geben? Das wäre mal eine gute Idee…;) CR: Basel ist im Vergleich zu Zürich übersichtlich und doch sehr international. Wie unterscheidet sich die Gay Community in Basel von Zürich? Sie ist kleiner und es gibt weniger «Berufsschwule», die vor lauter Leben in der Szene jeglichen Horizont verloren haben. Und – ein genereller Unterschied zwischen den beiden Städten – Basel ist nicht derart hochtourig. Zürich kommt mir manchmal vor, wie ein Trabi auf der dritten Überholspur einer deutschen Autobahn, der sich – links blinkend – mit einem Audi S8 oder einem Mercedes Benz SL AMG verwechselt. Wir sind hier eher Bentleys. CR: Wie machst du den Touristen «dein» Basel schmackhaft? Gar nicht. Die kommen auch so! CR: Johannes, vielen Dank!
Das GayBasel-Schiff Was in andern Städten der Christopher Street Day oder die Gay Pride ist, ist in Basel das GayBasel-Schiff: Einmal im Jahr treffen sich die Macherinnen und Macher der lesbisch/schwulen Kultur Basels auf dem Schiff im Rheinhafen. Mehr zufällig als geplant, entsteht ein buntes Programm für Jung und Alt mit Darbietungen, Infoständen, Konzerten und DJs. Von den frühen Abendstunden bis tief in die Nacht: Ein buntes Treiben auf einem Boot. Ein- und Ausstieg jederzeit möglich. Programm: Samstag, 23. Juni 2012, 19 Uhr bis 05 Uhr 19.00 Uhr, Apéro Network an mobiler Zischbar 21.30 Uhr, Sprachbefall auf dem Mitteldeck 22.00 Uhr, Türöffnung Clubbetrieb 00.00 Uhr, Live: Sweet’n’Tender Hooligans 15
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Parties und Events
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Club Aaah! Relab Einmal im Monat wird das Aaah! zum Labor für moderne Musik, welche das Beste aus Underground und Subkultur zusammenbringt. Die Local Heroes Garçon Sauvage und Thomi B präsentieren an diesem Abend das Neueste, was es in den Stilrichtungen Progressive und TechHouse im Moment zu hören gibt. Beide DJs haben schon in praktisch allen Gay Clubs der Schweiz aufgelegt und verfügen über eine besonders feine Nase, wenn es darum geht, die neusten Trends und Tracks aufzuspüren. Und natürlich auch über das geschulte Ohr, um herauszufiltern, was davon wirklich gut genug ist, um an der Relab gespielt zu werden.
Gay-Festival, welches diesen Sommer sein 5-jähriges Jubiläum feiert in Barcelona. DJ Antoine909 (Circuit & Jungle Resident) wird extra aus London eingeflogen, er trifft auf den super sexy Römer DJ Phil Romano (Circuit Resident, Push Club), um den EscherWyss Club zu rocken. Unser National DJ Juiceppe von Jack und Freakboutique wird schon ab 22 Uhr hinter den Plattentellern für «happy Sound» sorgen. Gespannt darf man auch auf die brandheissen Circuit-Gogo-Boys sein, die den Club zusätzlich zum Kochen bringen werden. Ganz speziell für diese einmalige Party wird im Escherwyss Club eine gemütliche Open-Air-Aera mit Food-Zelt, Outside-Bar und Smokers-Lounge aufgestellt. Dazu gibt’s im Vorverkauf einen günstigen Eintrittspreis, damit jeder Partygast das Fest so richtig geniessen und sich die ganze Nacht lang vergnügen kann.
Relab im AAAH! Samstag, 9. Juni 2012 AAAH!, Marktgasse 14, 8001 Zürich ab 22.30 Uhr
Jungle/Circuit The Pride Party Circuit Festival, Jungle & die Arosa Gay Skiweek präsentieren heisse Jungs und Girls mit den berühmtesten Circuit DJs aus Europa für eine einmalige Pride Party. Am Pride-Samstag findet die Circuit «one-off» in Zürich im Rahmen des Zurich Pride Festival statt. Der Halt im Zürcher EscherWyss Club ist die offizielle Schweizer Pre-Party und bietet einen Vorgeschmack auf das legendäre spanische schwul-lesbische Sommerfestival der Matinee Group. Beheimatet ist das grösste europäische 16
Tickets: CHF 25.– im VVK oder CHF 35.– Abendkasse Vorverkauf: Zürich: Cranberry, Männerzone, Barfüsser, Sauna Moustache Genf: Le Phare, Sauna Bains de l’Est Lausanne: Sauna Pink Beach, Trixx @ MAD club Bern: Sauna Sun Deck Basel: Sauna Sunnyday Online www.ticketino.ch Jungle/Circuit Samstag, 16. Juni, 2012, 22.00 Uhr – 6.00 Uhr Escherwyss Club, Hardstrasse 305, 8005 Zurich www.gay-party.com www.zhpf.ch www.escherwyss.ch
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Jack
Frigay Night
The Pride Issue
Christopher S. rockt den Loft Dance Club
Jack setzt mit Jodie Harsh, Londons amtierender Königin der Nacht, sowohl musikalisch als auch politisch ein Zeichen. Von Nord bis Süd, von Fashion Week bis MTV, von East End bis Big Apple – Jodie Harsh steht am Plattenteller, brilliert und polarisiert allein schon durch ihr Erscheinungsbild. Ihr Look, irgendwo zwischen Cindy Lauper und Marilyn Manson, ist lediglich visueller Blickfang für das, was sie an politischem Engagement zu bieten hat. Für die aktuelle Stonewall US-Kampagne «it gets better» ermutigt sie auf Youtube Schwule und Lesben, sich in einem oftmals noch immer ziemlich harrschen Umfeld für ihr Anliegen einzusetzen. Ein sehr persönlich gefärbter Clip, der – durch eine äusserst sympathisch und authentisch wirkende Jodie Harsh – seine Wirkung auch bei einem breiten Publikum zu entfalten weiss.
Vor den Sommerferien sorgen die Macher der Frigay Night nochmals für ein Stimmungshoch! Im Juni stehen gleich zwei Sausen auf dem Programm. Mitte Juni steht eine reguläre Frigay Night auf dem Programm. Frigay steht für Partylaune total: Homos und Heteros vermischen sich zu einer wilden Partymeute. Es wird gelacht, geflirtet und natürlich getanzt – schliesslich haben DJ C-Side und DJ Pra-Vos ihren Ruf als Hitmaschinen zu verteidigen. Alltag vergessen und Spass haben! Hous-Sound der Superlative mit Christopher S. Die zweite Frigay Night des Monats widmet sich voll und ganz dem Special-Guest. Und was für einem: Kein Geringerer als der angesagte House DJ Christopher S amtet hinter den Turntables. Zusammen mit MC Jamayl Maleek bringt er die Frigay zum Kochen. Wenn das mal kein Vorgeschmack auf die Sommerferien auf Ibiza und Co. ist. Let’s Party. Frigay Night, Freitag, 15. Juni 2012 Frigay Night – Special, Freitag, 29. Juni 2012 Je von 22.00 – 5.00 Uhr, The Loft Dance Club, Haldenstr. 21, 6006 Luzern
Wonderworld Offizielle Zürich Pride Festival Party Musikalisch liefert Jodie, mit Beats von Electro bis House, den Soundtrack für eine Londoner Partygarde, die es gar nicht erst nötig hat, mit aufgesetzter Coolness zu kokettieren. Die prominenten Partygäste an ihrer legendären «Circus», welche London jeden Freitag in eine obskure Manege verwandelt, sind keine Geringeren als Roisin Murphy, Peaches oder George Michael. Terry Vietheer packt auf vielseitigen Wunsch hin erneut seine Plattenkoffer. Der gutaussehende Globetrotter und zugleich musikalisches Wunderkind, wird sich auch an diesem Samstag von seiner flockigsten Seite zeigen und so den Saal einmal mehr in eine wildgewordene, stampfende Männerhorde verwandeln. DJ Juiceppe ist und bleibt Jack’s Wonneproppen. Wie kein anderer bildet er den musikalischen Kontrapunkt. Jack – The Pride Issue Samstag, 9. Juni 2012, Ab 23.00 Uhr Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich www.jackcompany.com www.twitter.com/jackcompany
Auf drei Ebenen entführen nationale und internationale Zauberer an den DJ-Pulten die Partygäste ins musikalische Wonderworld. Ein ganz besonderer Stargast ist der Geiger Dylan Naylor aus Köln Er spielt auch an der Kölner Oper und hat auch schon bei diversen Events durch sein Live-Spiel für Furore gesorgt. Ausserdem sieht er ziemlich gut aus…
bringen. Er wird dann an Fabio White aus Rom übergeben, der auch schon in Miami bei der White Party 40 000 Leute ins musikalische Oz gebeamt hat. Während seines Sets wird auf der zauberhaften Bühne ein Special parat gehalten. Und wer glaubt, mehr geht nicht, bekommt von London noch einen Underground Star DJ dazu: The Oli wird dann noch das Letzte aus den Tanzenden rausholen. Der zweite Floor ist progressiver. Eigens aus Amsterdam wird DJRW mit seinem KLM7000-Besen eingeflogen. Aber auch hier reicht ein Zauberer allein natürlich nicht. Aus dem französischen Teil des herrlichen Auenlandes wird Vasco anwandern und Ajaxx, der sich ja bis dahin schon mächtig heiss gezaubert hat, rundet das magische Trio ab. Damit ist man perfekt eingestimmt, wenn es dann zum Weiterflug ins nahe gelegene Bagatelle93 kommt. Dort wird sich zu Vasco, DJRW und Ajaxx der Oltener Elf Willi P. dazu gesellen. Im Popkessel wird man dank DJ Wollana mit einem bunten Mix aus 80s, Schlagern, Pop und Disco dann vollends auf Wolke 7 in der Wonderworld gehoben. Präsentiert wird die absehbar unvergessliche Nacht von den Veranstaltern der Flexx und der Selection-Reihen. Beide Namen stehen für geilsten Sound und die besten Parties in und um Zürich im Gaybereich. Die anschliessende Wonderworld AfterhourParty ist nur 5 Gehminuten vom X-Tra entfernt: Bagatelle93 an der Langstrasse 93. An den Decks stehen Ajaxx, DJRW, Vasco und dann noch extra dazugebucht: Willi P. Versprochen wird eine Afterhour-Glückseligkeit auf zwei Floors! Vorverkauf Wonderworld Party und Kombiticket: www.ticketcorner.ch Wonderworld Samstag, 16. Juni, ab 22.99 Uhr X-Tra, Limmatstrasse 118, 8031 Zürich, www.x-tra.ch
We Are Zurich! Mehrere Zürcher Gay-Party labels vereint
Auf dem Mainfloor verzaubern DJ Ajaxx, Fabio White und The Oli mit satten Housebeats. Als Opener wird Ajaxx erst dafür sorgen, den Hexenkessel auf dem Dancefloor zum Kochen zu
Bereits zum zweiten Mal findet im Exil Klub Zürich, direkt neben dem Turbinenplatz, die We Are Zurich! Party statt. Nach dem grossen Erfolg im letzten Jahr steigt die grandiose Sause wieder am Freitag am Pride Weekend. Dabei sind dieses Mal die Zürcher Gay-Partylabels: Jack, Behave, Boyahkasha, Büsi Enterprise, Flexx, Loge 70, Tribute2Life, Männerzone und Revolution. An den Plattentellern legen DJ Nikolai Semenov (RUS), Jan Fischer(D) und DJ Ajaxx auf. Kurz nach Mitternacht gibt es ein cooles Showcase der Zürcher Underground, Band Powerplay. Sie spielen exklusiv ihren neusten Song! Da an der letzten Party akuter Platzmangel herrschte, 17
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werden die Besucher gebeten, früh zu erscheinen, um sicher Einlass zu erhalten. We Are Zurich! Freitag, 15. Juni 2012, ab 23.00 Uhr Exil Klub, Hardstrasse 245, 8005 Zürich. www.facebook.com/we are zurich 2012
Pride Klubnacht Mit Miss Delicious Seit jeher steht die Klubnacht im T&M für internationale DJs. Miss Delicious aus Köln ist allerdings weit mehr als nur DJ. Vielmehr ist sie DJ, Drag Queen, Performerin, und Produzentin in einem. Ursprünglich aus Brasilien, gehört Miss Delicious in ihrer Wahlheimat Köln zum festen Inventar und zählt deutschlandweit zu den angesagtesten Acts. Unterstützt wird sie auf dem Mainfloor von Zör Gollin, den man ja bestens von den Boyaksha!-Parties her kennt. Auf dem AAAH! Floor legen die beiden bekannten Zücher DJs Charles Meyer und Nick Harvey auf.
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Uncut Friday Neues Label im T&M Uncut Friday heisst das neue Label im T&M. Es bringt jeweils am letzten Freitag des Monats die gute alte Housemusik zurück ins T&M. DJ Gaetano spielt an diesem Abend nicht nur Klassiker des Vocal-House und Deep-House, sondern auch aktuelle Tracks des wiedererwachenden House-Genres. Nachdem die House-Musik in den letzten Jahren eher etwas von der Bidlfläche verschwand und in den Clubs vor allem TechHouse und Electro gespielt wurde, setzen namhafte DJs und Clubs heute wieder vermehrt auf souligen, bassgetriebenen und oft von Vocals begleiteten House. Aber auch die Liebhaber des Pop kommen an diesem Abend nicht zu kurz: Im AAAH! Floor bringt DJ Marc S unter dem Motto «Pop on Top» nämlich das Beste aus den Bereichen Clubhits, Dancepop und Charts auf den Plattenteller.
tion aus dem Jahr 2010 stellte den Fotograf mit einer Auswahl an Fotos in der Bildstrecke vor. Patrick Mettraux kreiert aber auch farbenfrohe und detailintensive Collagen, welche etwas an Pierre et Gilles erinnern, allerdings mit etwas mehr Spass und Realität. Einige dieser Collagen stellt der Fotograf nun in der PlatzhirschBar vor. Vernissage: Donnerstag, 14. Juni, 20 Uhr Platzhirsch Bar Zürich, Spitalgasse 3 8001 Zürich www.patrickmettraux.com www.meinplatzhirsch.ch
Uncut Friday Freitag, 29 Juni 2012, ab 21.30 Uhr T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich www.tundm.ch
Patrick Mettraux Auch an diesem speziellen Tag gilt: Gratis-Eintritt vor 22.30 Uhr. Und weil Pride ist, gibt’s sogar gratis einen Welcome Drink für alle, die frühzeitig kommen. Pride Klubnacht Samstag, 16.Juni 2012, ab 21.30 Uhr T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich
Fotograf Patrick Mettraux präsentiert im Zürcher Platzhirsch farbenfrohe und de tailintensive Collagen. Der in Zürich lebende Fotograf Patrick Mettraux ist ein begehrter Künstler in der Gay-Szene. Sein Auge für homoerotische Männefotografie verschönerte schon so manchen Flyer als auch Titelbilder. Auch dem CR-Leser sollte Patrick Mettraux ein Begriff sein. Die September-Edi-
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Interview
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Der neue Organisator der MrGay-Wahlen irritiert die Gay-Medien. Von Daniel Diriwächter
Der 18-jährige Alessandro Wenger will mit seiner Firma, der A WENGER International, die MrGay-Switzerland-Wahlen retten. Die hiesigen GayMedien reagierten verhalten auf die entsprechende Medienmitteilung. Alessandro Wenger liess kein gutes Haar an den bisherigen Events. Er will eine neue Ära einläuten. «Schludrig» sollen sie gewesen sein, die bisherigen MrGay-Switzerland-Wahlen. Von einem «Schweinestall» war gar die Rede. Alessandro Wenger redet und schreibt Klartext, wenn es um sein Vorhaben geht, dem Event neues Leben einzuhauchen. Ein dankbares Fressen für die Gay-Medien. Das CR-Magazin wollte es genau wissen und stellte dem jungen Firmeneigentümer dazu einige Fragen. CR: In deiner Pressemitteilung findest du harte Worte betreffend die MrGay-Wahlen. Du verwendest Wörter wie «Schweinestall», weshalb? Alessandro Wenger: Ich will mit dieser Aussage in keiner Weise etwas gegen die alte Organisation sagen. Jedoch ist es kein grosses Geheimnis, dass erwähnte Organisation einige Fehler machte. Dies wurde mir von verschiedenen Seiten gesagt. Darunter auch, dass nach Untergang der alten Organisation Stephan Bitterlin ohne Hilfe dastand. Auch wurden bei der Wahl einige Dinge missachtet. Es sind Fehler aufgetreten, jedoch will ich mit der Aussage «Schweinestall» niemals Oliver Eschler und sein Ex-Team beleidigen. CR-Magazin: Das Display-Magazin reagierte – zu Recht – etwas befremdet auf diese Aussagen. Alessandro Wenger: Der Artikel im Display ist meiner Meinung nach zu persönlich geschrieben. Der Journalist redet den Event schon im Vornherein tot. Ich bin zwar erst 18 Jahre alt, aber dies soll nicht heissen, dass ich nichts kann oder weiss. Wer sagt denn, dass Organisatoren immer 30, 40 oder älter sein müssen? CR-M agaz i n: Hast du deine Firma A WENGER International extra für die MrGay-Wahlen gegründet?
Die Firma A WENGER International wurde nicht exklusiv auf die Wahl hin eröffnet. Im letzten Jahr durfte ich das Konzept einer Firma übernehmen. Aus diesem Konzept wurde im November ein Projekt und Anfang Januar eröffnete ich die Firma. Der Handelsregistereintrag folgte spät, da ich erst abwarten wollte, wie sich das Ganze entwickelt. CR-Magazin: Was willst du also an den MrGaySwitzerland-Wahlen anders machen? Alessandro Wenger: Die Wahl wird anders organisiert als in den letzten Jahren. «Bigger is better» ist nicht nur eine Redewendung, sondern wird auch am Event selbst umgesetzt. Das heisst, der Ex-Mister wird mehr im Mittelpunkt stehen. Da weiter ein Mister Gay eine Vorbildfunktion übernimmt, werden die Kandidaten auf Herz und Niere geprüft. Egal, ob mit Schulungen oder Lagern, der neue Mister wird die homosexuelle Community in allem vertreten können – wie bisher auch! Zudem werden nicht nur die grösseren Deutschschweizer Städte in das Vorhaben eingebunden, sondern auch das Tessin und Wallis werden involviert. CR-Magazin: Hast du auch Kontakt zu Stephan Bitterlin oder einem früheren Gewinner? Alessandro Wenger: Stephan Bitterlin hat sich ehrenamtlich verpflichten lassen. Als Repräsentant des Toleranz-Gala-Abends, wird er sein letztes halbes Jahr einläuten. Mehr kann ich dir jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Fakt ist, Stephan Bitterlin ist zu 100 Prozent im Team. Die anderen Mr. Gays werden zum jetzigen Zeitpunkt angefragt. Alessandro Wenger:
Alessandro Wenger
«Bigger is better»
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Dossier
Ein Bett im Kornfeld
Überrasch mich unten ohne im Busch! Von Lola Sara Arnold-Korf
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Outdoor-Cruising? Ist das denn nicht völlig antiquiert und ein Relikt der restriktiven 1970erJahre, wo die Schwulettchen es sich draussen noch gegenseitig – vorzugsweise im Dunkeln machen mussten? Mitnichten! Denn auch 2012 ist immer ein Bett im Kornfeld frei! Und wie im wahren Leben gilt: Überrasch mich unten ohne im Busch! Spätestens im Juni wird die Ernte eingefahren – ohne schlechtes Gewissen. Spätestens im Juni ist die Outdoor-CrusingSaison wieder eröffnet! Und spätestens nach Sonnenuntergang laden nun wieder Parks, Autobahnraststätten und Badestellen ein zu Sex ohne grosse Anlaufzeit, ohne grossartiges Gequatsche – jenseits teurer Drinks in Bars oder der romantischen Welt von Kitsch an der Seite traumtänzerischer Liebe. Ein kurzer Blick des CR-Magazins in die Outdoor-Cruiser-Szene beweisst: Auch 2012 ist Cruising der All-Time-Klassiker. Aber worin liegt eigentlich der Reiz beim Outdoor-Cruising? Für Steve, Betreiber der Zürcher Erotikfactory, ist klar: «Ob George Michael oder Michael George, Outdoor-Cruising ist für jeden Mann! Denn es ist spannend. Du weisst nie, was auf dich zukommt. Es ist anonym, ohne grosse Anlaufzeit und ohne das oft peinliche Frühstück danach.» Auch für den mittlerweile in die Jahre gekommenen, aber dennoch keineswegs inaktiven Zürcher Unternehmer Markus Ebner ist Outdoor-Cruising nach wie vor zeitgemäss und auch tischfein: «Schwules Cruising gibt es seit Jahrhunderten und wird es wohl immer geben. Man treibt es an Orten, wo man üblicherweise keinen Sex macht. Dazu kommt der nicht zu verachtende Reiz, vielleicht erwischt zu werden.» Zumindest was das Outdoor-Cruising angeht, kann Ebner auch keine grossartigen Unterschiede zu seiner Jugendzeit in den 70er- und 80er-Jahren feststellen – abgesehen von lokalen Verschiebungen der Treffpunkte. «In den 70erJahren gab es allerdings noch ein regeres Outdoor-Sex-Leben an vielen Orten Zürichs. Man traf sich unter anderem in Klappen, z.B. im «Café Hubmann». Stadtberühmt war auch die Klappe am Kreuzplatz oder an der Ecke Zweierstrasse/Badenerstrasse. Wer bei einem Drink im Café Odeon nichts aufgabelte, ging rüber an den Bürkliplatz oder weiter ins Arboretum mit dem alten Baumbestand am Zürichsee.» Die Zeiten der Klappen sind leider vorbei – Mann cruist fast ausschliesslich outdoors Die goldenen Zeiten der Klappen, der öffentlichen Sextreff-Toiletten, sind im Jahr 2012 al-
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lerdings leider vorbei: zu hell ausgeleuchtet, zu schick, zu gut überwacht, ohne Löcher zwischen den Wänden wie einst und schliesslich auch deutlich zu unbequem, weil die Kabinen aus wirtschaftlichen Gründen immer kleiner werden. Schliesslich ist jeder Quadratmeter Immobilie in Zürich pures Geld. Hinzu kommt: Welcher Gutbürger wohnt schon gerne direkt neben einer öffentlichen Toilette mit Sex-Amüsement? Das mindert den Wert jeder Immobilie gewaltig. Da treibt man es in gutbürgerlichen Männerhaushalten doch lieber hinter blickdichten Vorhängen – in der hauseigenen Dunkelkammer mit stabilen Spreiz-Apparaturen aus der Landtierklinik. Und dennoch gibt es noch Cruiser: «Heute trifft man sich in Zürich gerne am Seebecken in Richtung Bahnhof Enge. Da begegnet sich Alt und Jung. Die Lederkerle treffen sich eher im Park
am Waffenplatz. Auch sehr schön sind die Rastplätze in Zürich-Altstetten, wenn man vom Aargau her kommt. Für die Pendler aus der Ostschweiz war und ist auch der Rastplatz Büsisee bei Zürich-Affoltern ein Insidertipp. Und bei Beginn der Badesaison ist es natürlich auch die Werdinsel», weiss Markus Ebner erstaunlich detailreich zu berichten. Ein Blick ins Internet verrät, die Werdinsel mit Nacktbaden und Cruisen findet sich in nahezu jedem Reisetipp auf schwulen Trip-AdvisorSeiten – im Ausland auch jenseits der Ozeane.
Dossier
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Obwohl 2006 eine breit angelegte städtische Plakatkampagne unter dem erschütternden Slogan: «Auf der Werdinsel gibts keinen öffentlichen Verkehr!» gestartet wurde, wird hier eifrig Sex getrieben – so wie in jedem Kornfeld, egal, ob Hetero oder Schwul bestellt. Vor allem im kleinen Wäldchen auf der Werdinsel streunen nicht nur nach Sonnenuntergang nackte Schwule durch die zahlreichen verschlungenen Pfade – und sind nicht auf der Suche nach Schmetterlingen oder gar Pilzen. Dann schon eher nach frischem, jungem, pflückreifem Gemüse. Guten Appetit! Die heissesten Cruising-Areas im Internet Bei so vielen Informationen fällt es dem geneigten Outdoor-Cruiser schwer, den Überblick zu behalten. Abhilfe schafft zu unser aller Gück das Internet. Man muss lediglich «gay cruising
Leckerbissen auch für vermeintliche Heteros. Wobei das Modell des Autos keine Rolle spielt, was das Herz der Autorin höher schlagen lässt. «Hier triffst du neben Schwulen vor allem auch die verkappten schwulen Familienväter. Es liegt ja auf der Hand, dass Rast- und Parkplätze anonymer sind als schwule Bars», so Sex-Guru Steve. Nur Methode – und Nudisten-Non-Dress führt zum Erfolg Einmal angekommen, ob im Haselnussstrauch oder im schaurig-schummrigen Licht der Raststätten-Laterne stellt sich zwangsläufig die Frage, wie man am besten an die Sache, den Braten, herangeht? Gibt es da etwa einen bestimmten Dress-Code, geheime Zeichen oder einen Geruchs-Code, um zum Ziel der Begierde zu gelangen, es im wahrsten Sinne zu erschnüffeln? Markus Ebner hat in seiner jahrzehntelangen
Szenebild aus dem Film «Cruising» mit Al Pacino aus dem Jahre 1980 schweiz» bei Google eingeben und stösst automatisch auf zwei aussagekräftige Links. Besonders interessant dabei: die «Erste Gay Cruising Karte der Schweiz». User Alec_Orion auf boyswold.ch., der Macher besagter Karte, verweist nicht nur auf seine langjährigen Recherchen vor Ort, sondern ermutigt auch andere schwule Cruiser die Karte durch tatkräftiges Zuarbeiten permanent auf qualitatives Höchstniveau zu bringen. Auf pinkmap.com findet man zudem vor allem Rastplätze für Outdoor Cruiser – vorzugsweise mit fahrbarem Untersatz. Ein
Erfahrung zwei Methoden zum Outdoor-Erfolg ausgemacht: «Die eine Methode ist abwartend. Du stellst dich mit nacktem Oberkörper hin und wartest bis dich jemand anspricht. Wichtig ist der Augenkontakt.» Eindeutiger Gewinner für ihn jedoch: «Du sitzt nackt auf deinem Fahrrad und die Kleider sind auf dem Gepäckträger verstaut.» Diese Variante – aus eigener Erfahrung – will allerdings geübt sein. Nach Ebner unterscheiden Cruiser überdies zwischen zwei Varianten des Outdoor-Cruising. «Entweder du triffst einen Einzelnen im Ge-
büsch oder gleich zwei bis drei Kerle. In diesem Fall bringst du dich am besten elegant ins Geschehen ein. Bei einem Einzelnen ist die Hose schnell runter oder offen – ohne Gegenwehr. Und wenn du gleich auf mehrere Kerle triffst, dann sind die in der Regel so rattenscharf, dass sie keinen Neuzugang ablehnen.» Wer aktiv oder passiv ist? – Diese Frage stellt sich bei Outdoor-Cruisern nicht. Gross geredet wird ohnehin kaum und die Körpersprache macht die Sache schnell klar. Niemand hat hier wirklich die Absicht, sich zu verlieben. Und ein Schild mit «Podiumsdiskussion» stellt auch keiner auf. Ausnahmen kann es aber auch hier geben. So hat Cruiser Ebner seinen Freund, mit dem er seit über 10 Jahren zusammenlebt, beim Outdoor-Cruising kennengelernt. «Das Ganze war so nicht beabsichtigt. Aber vor allem in der kühleren Jahreszeit kann es dir schon mal passieren, dass du mit dem Kerl lieber nach Hause gehst, bevor dir das Ding abfriert oder der andere womöglich noch vor Kälte schlapp macht. Darin steckt das Risiko. Wobei ich mich heute natürlich nicht beklagen will. Schliesslich hat es sich ja gelohnt, eine Ausnahme von der Regel zu machen.» Spätestens hier wird der Autorin warm ums Herz. No risk – no fun! Apropos Risiko. Neben dem üblichen Geschwätz zum Thema öffentliche Ordnung und Reinheit, Schutz vor frigiden Heteros und, wenn gar nichts mehr hilft, vor Kindern, gibt es freilich auch wirkliche Risiken: Thema Aids und Gewalt. Braucht es ein Survival-Set mit Pfefferspray und möglichst eine Nahkampfausbildung? «Das ist Quatsch. In jedem Erotikladen bekommst du von jedem Anbieter ein kombiniertes Package aus Kondom und Gleitgel. Safer Sex ist ein absolutes Muss. Wenn jemand sich nicht daran hält, wäre dies spätestens für mich der Zeitpunkt, verbal zu werden und deutlich ,Nein’ zu sagen», so Ebner. Und was ist mit Sex-Toys? «Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand seinen Butt Plug mitnimmt und aufstellt.» Das leuchtet ein. Und was ist mit dem erhöhten Risiko, Opfer von Gewalt zu werden? Steve, Markus und die Autorin sind sich dabei einig: Es kann beim Cruising keinen hundertprozentigen Schutz vor Wahnsinnigen und anderen Saubermännern geben. Wichtig ist vor allem eine gewisse Ortskenntnis. Denn: Nicht jede Strasse, jeder Park, jeder Platz, jede Alp oder jede Ortschaft innerhalb der pittoresken Schweiz eignet sich als schwule Outdoor-Wellness-Cruising-Area. Und wem das Angst macht, dem bleibt ja immer noch der nichtöffentliche Crusing-Bereich in Darkrooms, in Sexkinos oder Sex-Kabinen mit Löchern zwischen den Séparées wie beispielsweise im Aaah! oder in der Erotikfactory – die sind innen wie aussen jedoch nicht unbedingt für Rammböcke geeignet. 21
Gesellschaft
20 Jahre Life Ball
Der grösste HIV-Charity-Event der Welt hatte Geburtstag Von Daniel Diriwächter
C RU I S E R E d it ion Ju n i 2 012
Bombastisch, glamourös und etwas zu routiniert. Die grösste Aids-Charity-Gala der Welt lockte Mitte Mai wiederum viele Promis und unzählige Paradiesvögel nach Wien. Die österreichische Presse feierte den 20. Life Ball als den bedeutendsten Glamour-Event des Jahres. Die Wiener Bevölkerung platzte vor Stolz. Nach zwanzig Jahren hat der von Gery Keszler ins Leben gerufene Ball eine Dimension erreicht, von welchem andere Benefiz-Veranstaltungen ihrer Art nur träumen. War der Life Ball früher eine Art «Präventionsabend» mit Disco, so ist der Anlass heute eine bombastische Gala mit gigantischer Party – im altehrwürdigen Wiener Ratshaus. An wohl keinem anderen Tag im Jahr geben sich die Wiener so freizügig wie am Life Ball, dessen Tickets zu ergattern übrigens eine reine Glückssache war – jedenfalls für Normalsterbliche. VIPs oder zahlungskräftige Menschen hin-
Milla Jovovich am Ende auch. Wie praktisch, dass die Schauspielerin auch ihre neue Single «Electric Sky» präsentieren durfte. Gleichzeitig stellte sie sich als Botschafterin der Stiftung AMFAR dar (The American Foundation for AIDS Research). Brigitte – «ich finde alles so toll» – Nielsens Anwesenheit war erfrischend, aber nicht umwerfend. Dolly Buster und Amanda Lepore waren ebenfalls mit ihren Brüsten zugegen. Viel zu kurz der Auftritt von Bill Clinton, versteckt auf einer VIP-Bühne der Hollywood-Haudegen Sean Penn. Umso rührender die Verleihung des mit 100 000 Euro dotierten «Crystal of Hope» Awards an Jackie Branfield, Gründerin des Projekt «Operation Bobbi Bear», das sich um vergewaltigte und auch mit HIV-infizierte Kinder in der südafrikanischen Provinz Kwa-Zulu Natal kümmert. Singende Muse Ein echtes Highlight war die finale Modenschau, welche die vergangenen 20 Jahre repräsentieren sollte. Der Königin des Catwalks, Naomi Camp-
Life Ball 2012: Sehen und gesehen werden für die gute Sache / pd gegen haben Ehrenplätze. So ist der Life Ball in erster Linie ein grosses Geschäft zugunsten der Aids-Prävention. Die Absicht ehrenhaft und das Ergebnis beachtlich. Allerdings ist nicht zu leugnen, dass dem 20. Life Ball etwas die Luft ausging. Überaus routiniert ging der Event von statten, die Prominenten blieben unter sich, während das teilweise halbnackte Party-Volk das Ratshaus unsicher machte. Heuer wesentlich gesitteter als auch schon. Prominenz und Brüste Die Prominenz am Jubiläums-Ball war glamourös, wenn auch ein gewisser «B-Geschmack» vorhanden war. Antonia Banderas darf selbstverständlich als Hollywood-Star angesehen werden, 22
bell, folgten unzählige Models in vergangener, aber noch immer betörender Haute Couture. Aufgepeppt wurde diese Show durch eine erstaunlich junge Dagmar Koller, der bärtigen Conchita Wurst, der singenden Lagerfeld-Muse Baptiste Giabiconi, sowie den hinreissenden Scissor Sisters. Zum Nachdenken selbst regte Organisator Gery Keszler in doppelter Hinsicht an. «Aids berührt nicht nur den Körper, es berührt auch die Seele», sagte Keszler. Und weiter: «Es betrifft uns alle, ob alt oder jung, ob arm oder reich». Das Publikum reagierte trotzdem befremdlich, als sich Gery Keszler immer wieder für das Thema «Aids» entschuldigte. Dies hinterliess den Eindruck von starker Kritik an seiner Person hinter den Kulissen.
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Fotostrecke
Nathalie Schaltegger, Präsidentin Zurich Pride Festival – eine Kriminelle? Mit der diesjährigen Fotokampagne stellt das Zurich Pride Festival Menschen aus der LGBTCommunity vor, die in der Szene etwas bewegen sowie aktiv an der Basis tätig sind. Das Motto «Welcome to Reality» sagt unter anderem aus, dass heute noch in gewissen Ländern Homosexualität straf bar ist, in manchen droht sogar die Todesstrafe. In der Schweiz ist die gleichgeschlechtliche Liebe salonfähig geworden, jedoch gibt es noch viele Lebensbereiche, in denen Homosexualität tabu ist. Oftmals ist auch die angebliche Akzeptanz nur oberflächlich vorhanden. So genannte «Hate-Crimes» nehmen jährlich zu. Auch das Cyber-Bullying ist mittlerweile ein grosses Problem geworden. Teenager werden von Klassenkameraden online auf Social Medias blossgestellt und geoutet, was auch schon zu Selbstmord der Betroffenen geführt hat. Aus diesem Grunde haben sich verschiedene Persönlichkeiten als «Kriminelle» ablichten lassen. Mit dieser Kampagne stehen sie auf. Wenn Homosexualität ein Verbrechen sein soll, dann wollen sie dieser «Kriminalität» gerne ein Gesicht geben. Photos by: Shpend F. Salihu & Gianni-Massimo Jiamée Esposito
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Reisen
Br端ssel
Eine Stadt mit tausend Gesichtern Von Branko B. Gabriel
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Reisen
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Europas Hauptstadt zieht nicht nur Politiker und Parlamentarier an, sondern – und das erstaunt – viele Gays aus der ganzen europäischen Union. Das Leben im bunt zusammengewürfelten Gay-Village ist vielfältig, spannend und erfrischend. Brüssel geniesst ja nicht gerade den Ruf einer typischen Gay-Destination. Brüssel ist eher bekannt als Sitz der Europäischen Union und der Nato. Allerdings weit gefehlt, denn die kleine belgische Metropole hat in der quirligen City ein pulsierendes und ein äusserst aktives Gaylife zu bieten. Da ich geschäftlich in der Nähe von Brüssel zu tun habe, fahren wir mit dem Auto ins Zentrum hinein. Mit der Bahn dauert die Reise nach Brüssel rund sieben Stunden, der Flug, beispielsweise mit Swiss, 70 Minuten. Mit dem Auto muss man, ohne Frage, Nerven aus Stahl haben, Traffic überall und immer. Dementsprechend leer sind die ÖVs dann auch. In Brüssel wird gebaut, aufgerissen, abgerissen und umgeleitet. Und Vorsicht, in Brüssel fährt man wie in Neapel! Hier wird gehupt, gedrängelt, weggedrängt und stehengelassen. Im Stau hat man dann auch richtig schön Zeit, all die bunten Sexshops zu bestaunen und zu studieren. Und von denen gibt es in Brüssel reichlich. Kein Wunder, bei so vielen Parlamentariern.
Heruntergekommen, aber auch herausgeputzt Die City ist an einigen Orten, man kann es nicht anders sagen, ziemlich heruntergekommen. Alles, was sich in Touristen- und in EU-Nähe befindet, ist schön herausgeputzt, weiter hinten hinterlässt die City einen schalen Nachgeschmack, ramponierte Strassen, massenhaft leere Geschäfte, gammlige Wohnhäuser und leider auch viele Obdachlose und Bettler. Dann und wann sieht man wieder tolle moderne Wolkenkratzer um die Wette glitzern, natürlich finanziert von der EU. Aber genau das macht den Charme und das Flair dieser Stadt aus. Prunkvolle Euro-Paläste neben abgefackelten Plattenbauten, Kebabstände und Sexshops. Herrlich trashig und unerhört faszinierend. Die echten Bewohner sind authentisch, schlecht gekleidet und nicht wirklich en vogue, trotzdem bieten sie den vielen Tausend Mitarbeitern der EU Paroli und das ist auch gut so! Am Wochenende und an Feiertagen trennt sich dann der Spreu vom Weizen und man sieht tatsächlich das wahre Gesicht einer Stadt, die leider ihre Identität gegen Macht und Geld eingetauscht und so fast ihre Seele verkauft hat. Trotzdem, oder besser gesagt genau deshalb, habe ich mich in diese wunderbare Stadt verliebt. Einen Besuch im so genannten Gay Village rund um den Grote Markt ist absolut sehenswert und verspricht eine Reise der herzlichen Art zu werden. Hier reihen sich verschiedene Gaybars, Restaurants und Klubs aneinander, und man findet sich in einem skurrilen und sympathischen Mikrokosmos wieder. Hier spielt sich dann auch das ganze Brüsseler Gaylife ab. Für jeden Geschmack ist was dabei. Im Le Belgica treffen sich die Hipsters und die Al-
ternativen, im Duquesnoy die Ledertypen, in der Christobar die Schicken der Nacht und im Le Can Can wird nach Herzenslust Karaoke gesungen!
Kultur Neben einem wirklich grossen und vielfältigen Gaylife bietet Brüssel aber auch eine gewaltige Kulturszene. Es gibt eine Vielzahl von Museen wie z.B. das Comic-Museum (Belgisch Stripcentrum), den Palast der Künste (Bozar), das jüdische Museum oder das Magritt-Museum. Ein Besuch im 92 Hektar grossen botanischen Garten (etwas ausserhalb von Brüssel) lohnt sich ebenfalls. Hier kann man in der Orangerie herrlich entspannen und dem hektischen Treiben der Grossstadt entfliehen. Ein absolutes Muss ist natürlich auch das Atomium, ein Überbleibsel der zweiten Weltausstellung von 1958. Mode-Liebhaber sind in der Rue Antoine Danseart anzutreffen, Antiquitäten und sonstigen Krimskrams findet man rund um die Rue Blases. Besonders gut gefallen haben mir in Brüssel auch die vielen kleinen versteckten Parks, die schöne Altstadt und die verschiedenen Paläste aus unterschiedlichen Zeitepochen. Disney lässt grüssen!
Multikulti-Gay-Community Trotz relativ kleiner Einwohnerzahl – es sind nur rund 150 000 – bietet Brüssel den Gays eine äusserst grosse, lebendige und kreative Szene. Im Umkreis von etwa einem Kilometer gibt es rund 26 Bars und rund 17 Restaurants! In den kleinen verwinkelten Gassen rund um den Grote Markt befinden sich aber auch kleine Designerlabels, schnuckelige Cafés, süsse Confisserien (mit dem weltberühmten belgischen Konfekt) sowie Architektur und Kultur vom Feinsten. Auch für das erotische Wohl ist man besorgt, denn es stehen nicht weniger als fünf Saunas zur Verfügung, mitunter eine der grössten Europas, die Spades4our! Bereits ab Donnerstag kann man in den verschiedenen Klubs, wie z.B. im Hunkut oder X-Nice wild feiern, und dafür sind die Belgier ja bestens bekannt. Besonders beliebt ist auch der Gay-T-Dance (sonntags). Flirtfaktor hoch zehn! In der Multikulti-Gay-Community ist man schnell angekommen und man lernt ohne grosse Umschweife auch Leute kennen (siehe Seite Branko trifft...). Sehr ehrlich, rustikal und echt, ohne grosses Blabla und doofes Gezicke. Hier kann man also getrost seine Designer-Garderobe zu Hause lassen und sich leger und unbekümmert ins Nachtleben stürzen!
Fazit Brüssel eignet sich bestens für ein verlängertes Wochenende. Die Gayszene ist gross und sehr zentral gelegen. Hier trifft sich die Community in den zahlreichen Bars und Restaurants in der Altstadt. Das multikulturelle Flair ist authentisch und sehr sympathisch. Ein kleiner, liebenswürdiger und frecher Mikrokosmos inmitten einer pulsierenden Grossstadt. Hier schert sich dann auch niemand um Political Correctness und lässt es stattdessen ordentlich krachen! Infos: www.brusselsgay.be, www.thewarning.info, www.brusselsmuseum.be www.hotelbloom.com,
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Nachgefragt
Branko B. Gabriel trifft...
Leon*, Luxus Callboy, Brüssel
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Sightseeing in Brüssel kann ganz schön in die Knochen gehen. Da eine Bar, dort ein Café... irgendwann landete Branko B. Gabriel im La Reserve und bestellte sich ein typisches belgisches Bier. Der Kellner guckte etwas verdutzt, stellte es aber doch hin. «Pfui Deibel»! Was für eine Pfütze. Da steht plötzlich so ein Typ vor ihm, lächelt ihn an und bestellt nochmals ein Bier. Was für ein Adonis! Branko ist perplex und fällt fast vom Hocker, findet aber schnell die Sprache wieder...
Symbolbild
Leon: Nein, ich bin Callboy und ficke die Herren im EU-Parlament. Branko: Das ist ein Scherz!? Und wie kommt man dazu, Callboy zu werden? Leon: Ich komme aus einem Kaff in der Provinz, namens Nieuwpoort. Da gibt es nichts. Deshalb wollte ich mein Glück in Brüssel versuchen. Nach dem Gymnasium studierte ich internationale Beziehungen, Politik hat mich schon immer interessiert. Da ich kein Geld hatte, fing ich an, anzuschaffen. Ich sehe ziemlich o.k. aus (er sieht aus wie ein CK Model!) und so bin ich da reingerutscht, in die sogenannten internationalen Beziehungen (schmunzelt).... Branko: Und wie lange machst du das schon? Kann man sich die Kunden aussuchen? Leon: Na ja, ich mache das seit rund drei Jahren. Ich habe im Schnitt vielleicht drei bis vier Kunden in der Woche. Die Kunden kann ich mir auslesen, sonst würde ich den Job nicht machen. Ich habe ja auch eine ausgesuchte Klientel. Keine ungepflegten alten Säcke. Ich koste ja auch wirklich was. Branko: Wie viel pro Stunde? Leon: Fuck, müssen wir über Geld reden? – So ab 300 Euro. Branko: Das interessiert mich jetzt schon. Du sagst, eine bessere Kundschaft, also auch Politiker und Parlamentarier? Kennt man da welche, sind die auch offen schwul? Leon: Die sind niemals im Leben offen schwul! Die haben Familien irgendwo in Europa. Ich bin nur ihr Toyboy in Brüssel. Bei mir lassen sie Druck ab... Den einen oder anderen kennst du bestimmt. Namen werde ich dir nicht geben, das verstehst du sicher. Die bezahlen mich, sonst stehe ich ohne Kohle da. Branko: Dann vögelst du in den höchsten politischen Kreisen rum? Werden da die Politiker nicht erpressbar? Leon: Da bringst du mich auf eine gute Idee (lacht). Nein, Scherz beiseite, ich würde niemals jemanden erpressen, dazu ist mein Honorar viel zu gut. Schau, ich vögle gerne und gut, also warum soll ich kein Geld damit verdienen. Ob es nun Politiker, Bauern oder Banker sind, spielt für mich keine Rolle. Nur gepflegt müssen sie sein. Branko: Sexparties, Drogen und sonstige krummen Sachen – gehört das auch dazu? Leon: Ja, das habe ich auch schon gemacht. Ist aber nicht so mein Ding. Drogen organisiere ich nur für die Kunden. Ich nehme keine. Ich will beim ficken die Kontrolle behalten. Wenn du diesen Job machst, musst du dir klare Regeln aufstellen. Sonst gehst du kaputt daran. Branko: Macht es dir auch wirklich Spass? Was ist der Kick daran? Leon: Ich weiss, welch «hohes Tier» ich gerade ficke. Das ist sicher ein Kick. Spass naja, es ist halt mein Job. Wenn du willst, kann ich dir gerne ein paar Typen vorstellen (lacht).
Leon: (lacht) Du musst dieses Bier trinken, das andere ist für Diplomaten-Fuzzis! Na, du kommst wohl aus der Schweiz? Branko: Ja, sieht man mir das an? Und wieso ist das ein Diplomaten-Bier? Leon: Glaube mir, ich kenne mich da aus. Ich kenne viele Politiker, Parlamentarier und eben auch Diplomaten. Branko: Aha, du arbeitest bei der EU? Was arbeitest du da? Leon: Ich arbeite indirekt für die EU... nicht so, wie du denkst. (Aha, jetzt wird es spannend. Woher will der denn wissen, was ich denke. Vielleicht ist er aber auch ein Presseattaché oder ein einfacher Bürogummi...) Branko: Ok, du arbeitest für die Nato. *Name der Redaktion bekannt
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Politik
Yes, I Do
Als erster US-Präsident spricht sich Obama für die Gay-Ehe aus Von René Gerber
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Einmal mehr schreibt Barack Obama Geschichte. In einem Aufsehen erregenden Interview sprach er sich für die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare aus. Wer profitiert, ist ungewiss: Schwule und Lesben in den USA? Obama bei den Wahlen oder doch seine konservativen Gegner? Mitten im amerikanischen PräsidentschaftsWahlkampf ist es passiert, im Frühstücksfernsehen. Am 10. Mai stimmte North Carolina dafür, die gleichgeschlechtliche Ehe per Verfassungsartikel zu verbieten. Obama bedauerte das Abstimmungsresultat öffentlich, verstrickte sich damit in Widersprüche, weil er bis anhin gegen eine komplette juristische Gleichsetzung von Homo-Ehen plädierte. Wenige Tage darauf schuf er im T V-Interview Klarheit, wagte den Schritt nach vorn: «Ich denke, gleichgeschlechtliche Paare sollten die Möglichkeit haben, zu heiraten.» Überraschend, doch nicht ganz ohne Zugzwang: Nach dem Abstimmungsergebnis in North Carolina und einer ähnlichen Aussage seines Vizepräsidenten Joe Biden warteten viele auf eine unmissverständliche Positionierung aus dem Weissen Haus. «Danke Präsident Obama!» Schon Bill Clinton und der frühere Vizepräsident Dick Cheney setzten sich für eine EheÖffnung ein, betonten aber stets, die Institution zwischen Mann und Frau nicht antasten zu wollen. Obamas Kurswechsel wurde in den USA sofort zum Thema Nummer eins. Das Newsweek-Magazin zeigte den «ersten schwulen Präsidenten der USA» auf der Titelseite mit einem Regenbogen-Heiligenschein. Aus konservativen Kreisen hagelte es Kritik, der republikanische Präsidentschafts-Kandidat Mitt Romney hat wohl zahlreiche Stimmen gewonnen. Und einige einflussreiche verloren. Der offen schwule Bill White etwa, ein schwerreicher Unterstützer Romneys, verlangte seine Spenden zurück und will nun Obama unterstützen. «Sie haben sich dazu entschieden, auf der falschen Seite der Geschichte zu stehen», soll er gemäss CNN an Romney geschrieben haben. Justin Timberlake twitterte: «Barack Obama inspiriert mich mal wieder. Wahre Führungskraft ist, wenn man bereit ist, seine Macht zu riskieren, damit ALLE unsere Stimmen gehört werden können», Ellen de Generes: «Danke Präsident Obama für Ihre wunderschönen und mutigen Worte. Ich bin überwältigt.» Will Smith gibt sich auf seiner internationalen Promo-Tour zum neusten Men in Black-Streifen politisch und unterstützt ebenfalls Obamas Mut und Toleranz. Derweil wurden Gerüchte laut,
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Mitt Romney habe während seiner Schulzeit einen schwulen Kollegen gemobbt. So ist das Gay-Issue plötzlich zum grossen WahlkampfThema geworden.
«Das schwächt Familien nicht» Obamas Statement ist mutig, und kommt zu einem überraschenden Zeitpunkt. Schon vor vier Jahren setzten homosexuelle Wähler hohe Erwartungen in ihn. Zum übermenschlichen Hoffnungsträger hochstilisiert, konnte er zwangsläufig nicht alle Wahlversprechen einlösen. Was die LGBT-Rechte betrifft, hat er die Erwartungen übertroffen. «Yes, We Can» sagte er. «Yes, I Do» sollen sich Homo-Paare bald sagen dürfen. Wie gross Obamas Schritt für die amerikanischen Gays tatsächlich ausfällt, wird sich allerdings zeigen müssen. Politische und juristische Relevanz hat sein Bekenntnis vorerst nicht. Eine breit abgestützte konservative Front steht im Weg. Gesetzesentwürfe, die Homosexualität aus Schulbüchern verbannen wollen, haben vor dem Volk gute Chancen. Die umfangreichen und prominent unterstützen «It Gets Better»-Kampagnen gegen Mobbing an schwulen und lesbischen Jugendlichen haben Aufmerksamkeit gewonnen, konnten gegen tief verankerte Vorurteile aber wenig ausrichten. Wie verheissungsvoll die Statements und Slogans auch klingen: It’s a long way to go. Dass es Obama ernst meint mit diesem Weg, hat er bereits bewiesen: Wenige Tage nach dem Bekenntnis im TV trat er als Gastredner bei einem Anlass der New Yorker LGBT-Vereinigung auf und sagte da: «Wir lagen noch nie falsch, wenn wir die Rechte und Verantwortlichkeiten von Menschen ausgedehnt haben. Das schwächt Familien nicht, das stärkt Familien.» Yes, We Can.
L i ve . . .
Samstag, 23 Juni 2012 Tickets und Programm: D
Sweet ‘n’ Tender Hooligans
a b 19h...
www.GayBasel.ch
as Schiff, Baszel
u G as t ...
SchwuLesDance
Late Night Surprise Act...
Aids-Hilfe beider Basel, Anyway, Arcados, Boyahkasha, Elle et Lui, Game Boys, Habs, Isola Club, Klangfieber, L&G Sport Basel, Les Gareçons, Network, Queer Planet, Queer University Basel, Queerpass, Rainbow, Sprachbefall, SwissQueer WeddingDays, Tarzan, Zischbar
Kultur
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Zürcher Festspiele 100 Veranstaltungen zum Motto «Wandern – Wege und Irrwege» stehen bei den Zürcher Festspielen auf dem Programm. Das furiose Finale einer grandiosen Saison. Das Ziel der diesjährigen Festspiele ist ein Fest aller Künste für Zürich. Unter dem Motto «Wandern – Wege und Irrwege» soll das Zusammenrücken im Mittelpunkt stehen. Viele der Veranstaltungen weisen in der Tat viel Gemeinsames auf. Allerdings bieten die Organisatoren auch anderen Themen Platz.
In Love With Barbarella Eine Openair-Vorstellung der ausserirdischen Art beehrt Basel: Barbarella landet und stellt sich – nicht nur – einer Lustmaschine. Das Gute ist blond, schön und freizügig: Eine Heldin fällt vom Himmel. Sie heilt die gebrochenen Flügel eines blinden Engels. Gemeinsam küssen sie mit «love love love» und entsprechenden Songs eine finstere Gegend wach, siegen so über das Böse. Im Raumschiff kommt sie angeflogen und das Böse haust hinter einem Schutzschild und seine schlimmste Waffe ist eine Lustmaschine. Das ist ein wilder Mix aus poetischen Ikonen und Technik-Utopien, der popkulturelle Traum des 20. Jahrhunderts. Aus Flower Power, freier Liebe, pornografischem Witz, ironisch-vollbusigem Frauenbild, Science-Fiction-Trash, Freiheitsideal, Technik-Utopie und kultureller Revolte entsteht ein Comic-Mythos. Ist Erlösung heute noch möglich?
Et si on vivait tous ensemble? Während Jane Fondas Alter Ego in Basel vom Himmel stürzt, spielt die echte an der Seite von Daniel Brühl in ei ner französischen Komödie. Eine Alters-WG ist der Traum vieler Menschen. Aber bitte in keinem Altersheim. Der französische Regisseur Stéphan Robelin nahm sich dieses Themas an und eine Riege namhafter Schauspieler folgte ihm. Claudes (Claude Rich) ist ein alternder Frauenheld, dessen Gesundheit nicht mehr die allerbeste ist. Grund genug, den Papa ins Altersheim zu schicken, denkt sein Sohn. Doch er hat nicht mit den Freunden von Claudes gerechnet.
© Zürcher Festspiele Eröffnet werden die Festspiele am 15. Juni im Opernhaus Zürich. Der Festivalpreis wird an diesem Abend an Heinz Spoerli verliehen. Eine Hommage an das Wirken des scheidenden Direktors und Chef-Choreografen des Zürcher Balletts. Das Eröffnungsfest selbst findet einen Tag später in der Gessnerallee statt. Eine sechsstündige Performance der britischen Compagnie «Forced Entertainment» soll Besucher anlocken. Zu den vielen Highlights gehören u.a. die Premiere von Paul Hindemiths Oper «Mathis der Maler». Das Werk erzählt das Leben des grossen Vertreters der deutschen Renaissance, Matthias Grünewald. Ein weiterer «Sommernachtstraum» wird zu sehen sein: Barbara Weber und Rafael Sanchez inszenieren Shakespeares Klassiker mit echten Handwerkern im Neumarkt. Im Theater Rigiblick wird sich Schauspieler Bruno Ganz die Ehre geben. Seine Lesung «Wanderungen mit Robert Walser» wird mit Spannung erwartet. Im letzten Jahr verzeichneten die Festspiele mit 87 000 Eintritten einen Besucherrekord. Das neue Programm könnte diese Zahl mühelos toppen.
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Zürich, 15. Juni bis 8. Juli 2012 www.zuercher-festspiele.ch
Basel, Theater Basel, Premiere: 9. Juni www.theater-basel.ch
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© pd
Das blonde Fräuleinwunder Barbarella landet mitten in Basel, zwischen Kirche und Theater – und verbreitet ihre Lust-Botschaft. Petra Barcal («Die neun Wahrheiten über John Lennon», «Der Knight Rider oder David forever!») inszeniert die Openair-Vorstellung. Der gleichnamige Film mit Jane Fonda aus dem Jahre 1968 gilt als Trash-Perle schlechthin. Nichts in diesem Film von Roger Vadim macht auch nur ansatzweise Sinn. Weswegen der Kult ungebrochen ist.
Da wäre einmal Jeanne (Jane Fonda), welche den Traum einer Alters-WG träumt und damit von ihrer Krebsdiagnose ablenken will. Sie sieht in der WG auch einen alternativen Lebensabend für ihren an beginnender Demenz leidenden Mann Albert (Pierre Richard). Wie passend, dass die Freunde Annie (Geraldine Chaplin) und Jean (Guy Bedos) eine hübsche Villa am Pariser Stadtrand haben. Neben den Altstars fügt sich der Deutsche Daniel Brühl wunderbar in die Szenerie ein. Als Hunde- und Seniorensitter sorgt er in der WG für einigen Wirbel. Ein sehenswerter Film, typisch französisch in seinem Mix aus Komödie und Drama. Kinostart: 7. Juni
Kultur
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Jeff Koons Der blanke heterosexuelle Wahnsinn: Die Fondation Beyeler zeigt die erste Ausstellung des amerikani schen Künstlers Jeff Koons in einem Schweizer Museum. Der wohl bekannteste lebende Künstler sorgt mit seinen unverkennbaren, die Populär- und Hochkultur verbindenden Kunstwerken seit Jahrzehnten für grosses Aufsehen. Die Ausstellung widmet sich in einer umfangreichen Präsentation drei zentralen Werkgruppen – The New, Banality und Celebration –, die entscheidende Etappen in Koons’ künstlerischer Entwicklung markieren und mitten ins Schaffen und Denken des Künstlers führen. The New umfasst die readymade-artigen Reini-
CSD Berlin Beauty Der Film aus Südafrika und Gewinner des «CANNES – Queer Palm Award – Bester Spielfilm» war gleichzeitig no miniert als «Bester fremdspra chiger Film» bei den Oscars. Jetzt auf DVD. Francois hat alles, was man sich wünschen kann. Doch emotional ist er völlig abgestumpft – gegenüber seiner Frau, sich selbst und seiner seit Jahren unterdrückten Homosexualität. Gelegentlich «befreit» er sich davon in derben Sextreffen mit Gleichgesinnten. Auf der Hochzeit seiner Tochter trifft er zum ersten Mal den zwanzig Jahre jüngeren Christian. Seine Blicke bleiben an dem gutaussehenden Junganwalt aus Kapstadt haften. Er beginnt ihm nachzustellen und verstrickt sich dabei immer tiefer in eine bedrohliche Spirale aus grobschlächtiger Lust und verdrängter Leidenschaft. «Beauty» von Oliver Hermanus ist spannendes, radikales, hochkarätiges Kino. Die präzise Bildsprache vermittelt dem Betrachter deutlich, dass es unter der Oberfläche nur so brodelt und erinnert an Meisterwerke wie «Die Klavierspielerin» oder «Funny Games». Regisseur Oliver Hermanus kreiert einen Protagonisten, der nach dem Schö-
Er gilt als «der CSD schlecht hin»: Die Berliner Variante. In Berlin ist beinahe jeden Tag CSD, am 23. Juni jedoch trägt die Siegessäule die Regenbogen-Flagge. Mehr als eine halbe Million Menschen machen jährlich bei der CSD-Parade in Berlin mit. Laut Angaben der Organisatoren ist es eine vielfältige Gruppe: Männer und Frauen, hetero und homo, jung und alt, aus Berlin und aus der ganzen Welt. Auch viele VIPs zeigen sich solidarisch mit dem CSD und sind mit dabei. Die CSD-Parade soll aber auch eine politische Demonstration sein. Jedes Jahr gibt es ein Motto, und eine Liste mit Forderungen nach Gleichberechtigung und Akzeptanz der LGBT-Community. Schön und gut, die meisten Besucher interessieren sich jedoch für etwas ganz anderes: die Party an sich. Und natürlich ist die Parade auch ein willkommener Anlass, den schwulen Feiertag auf den Strassen von Berlin lautstark zu begehen. Da sind Dance Beats, bunte Kostüme, aufwändig dekorierte Wagen und zuhauf gestählte Männerkörper.
© Fondation Beyeler gungsgeräte aus der frühen Zeit, Sinnbilder des Neuen und Reinen. Zu Banality gehören jene in traditionellem Handwerk gefertigten Skulpturen aus Porzellan und Holz, die zu (post-)modernen Ikonen geworden sind. In der Serie Celebration, an der Koons seit bald zwanzig Jahren arbeitet, treten schliesslich die in ihrer materiellen Perfektion unverwechselbaren, hochglänzenden Stahlplastiken und grossformatigen Gemälde auf, in denen der Künstler in geradezu barocker Weise die Kindheit feiert. Natürlich fehlen auch die Werke mit Illona Staller nicht, die sich als «Ciccolina» einen Namen machte. Aus schwuler Sicht sind die Arbeiten von Jeff Koons der blanke heterosexuelle Wahnsinn. Aber Geschmacklosigkeit ist meist sehenswert. Basel, Fondation Beyeler, noch bis 2. September www.fondationbeyeler.ch
© pd © pd nen strebt und dabei Grässliches auslöst. Ausgezeichnet mit dem «Queer Palm»-Filmpreis des Filmfestivals von Cannes und nominiert bei den Oscars. Jetzt auf DVD
Der CSD in Berlin bedient jedes Klischee und jeden Mann. Und weshalb nicht damit angeben? Der Parade gehen vielerlei Events voraus, welche bereits am 26. Mai starten. Berlin fordert – und gibt viel zurück. CSD Berlin, 23. Juni www.csd-berlin.de 35
Buch
Gay Lives 80 Lebensgeschichten, die jeden Rahmen sprengen und doch zwischen zwei Buchdeckel passen. Von René Gerber
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Von der ägyptischen Antike bis zur kubanischen Gegenwart, von Japan bis nach Finnland: Robert Aldrichs Sammlung homosexueller Biografien ist eine faszinierende Fundgrube, eine Reise in die Geschichte und zu sich selbst, eine unterhaltsame Wundertüte und ein wunderbar tiefgründiges Buch. Der brasilianische Fotograf Alair Gomes hat 170 000 Negative hinterlassen, die englische Schriftstellerin Katherine Philips zahlreiche Gedichte, das Universalgenie Michelangelo Buonarroti einige der bedeutendsten Kunstwerke überhaupt. Richard Schultz, 1889 als Sohn eines Schuhmachers geboren, hinterliess keine Kunst, aber er war ein Lebenskünstler, reiste durch die Welt und erfüllte sich mit einer Stelle als Kellner im Claridge’s seinen persönlichen Traum. Allen gemeinsam: ihre Homosexualität. Der australische Historiker Robert Aldrich erzählt ihre Biografien in «Gay Lives», neben vielen anderen. Von Sappho zum Sexualforscher «Das Liebesleben der Berühmten (und weniger Berühmten) erregt immer wieder die Neugier der anderen», schreibt er in der Einleitung. Sex sei nie eine reine Privatangelegenheit. Was in der aktuellen Promi-Presse täglich belegt wird, weitet der Autor hier auf eine Reise durch die Jahrhunderte aus. Er beginnt vor 2500 Jahren, mit einer intimen Männerbeziehung im alten Ägypten. Nicht streng chronologisch, sondern thematisch gegliedert, führt er den Leser vorbei an einer Porträtgalerie berühmter und einflussreicher Schwulen und Lesben. Die antike Ikone Sappho, Sexualforscher Magnus Hirschfeld, Yves Saint Laurent, Annemarie Schwarzenbach, Oscar Wilde. Doch das Interesse liegt nicht nur auf bekannten Grössen, ebenso viel Raum erhalten etwa der polnische Komponist Karol Szymanowski, der finnische Maler Magnus Enckell, der eingangs erwähnte Richard Schultz, der die Homohetze des Nationalsozialismus nicht als prominentes Opfer, sondern als unauffälliger Überlebender durchmachte. Mit Reinaldo Arenas beschliesst Aldrich seine Sammlung queerer Lebensgeschichten. Dieser kubanische Revolutionär wurde – von seinen eigenen Idealen gefressen – zum Zwangsarbeiter auf einer Zuckerrohrplantage. Fremde und vertraute Welten Aldrich, Professor für europäische Geschichte an der Universität Sydney, hat mit «Gleich und Anders – eine globale Geschichte der Homosexualität» bereits 2006 ein beeindruckendes Standardwerk der Queer Studies vorgelegt. Mit «Gay
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Lives» legt er den Fokus nun auf einzelne Persönlichkeiten, schreibt packend und anschaulich, detailliert und doch nie ausschweifend. Sorgfältig recherchiert und reich bebildert, verfallen seine Porträts nie dem Voyeurismus, beleuchten auch den komplexen Kontext, den grossen Lauf der Geschichte, in der sich die einzelnen Lebensgeschichten einbetten. Es gibt ein Kapitel über Frauen, die Frauen liebten, eines über die Verwicklungen von Sex und Politik, ein anderes über Japonismus. Gemeinsam erzählen die losen Biografien eine Geschichte von Unterdrückung und Selbstverwirklichung, von Stolz und Vorurteil. Auf wenigen Seiten taucht man ein in fremde und allzu vertraute Welten, wird mit der Überschrift zum nächsten Abschnitt viel zu schnell wieder herausgerissen. Jedes hier umrissene Leben bietet Stoff für einen eigenen Roman oder Dokumentarfilm. Shi Pei Pus (1938-2009) Geschichte gibt es als preisgekröntes Musical «M. Butterfly». Der chinesische Schauspieler gab sich als Frau aus, bandelte mit einem französischen Diplomaten an, was in einer Mischung aus Spionagekrimi und persönlicher Tragödie endete. Das Musical über Michael Sweerts (1618-1664) muss erst noch geschrieben werden. Der Dreissigjährige Krieg, der Papst als Förderer, die Missionarsreise nach Goa: Kulissen wären vorhanden. Ob gross inszeniert oder gut versteckt: Jeder und jede der von Aldrich Porträtierten hat auf der Bühne der Weltgeschichte seine Fussstapfen hinterlassen. Sein Buch ist ein wertvolles Museum, und bei jedem Besuch entdeckt man etwas Neues. Jeder Ausflug in die Vergangenheit erweitert den Horizont der Gegenwart, und jeder Blick auf eine der Lebensgeschichten stellt die eigene in ein neues Licht.
Robert Aldrich Gay Lives – Lebensgeschichten, Dumont, Auch als eBook erhältlich
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Nachruf
Donna Summer
Tod einer Disco-Königin Von Daniel Diriwächter
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Mitte Mai erlag die «Queen of Disco» Donna Summer mit nur 63 Jahren einem Krebsleiden. Die streng religiöse Sängerin war bekannt für erotische Nummern wie «Love To Love You Baby». Ihre vermeintliche Aussage über HIV sorgte für negative Schlagzeilen.
schliesslich mit Synthesizer- und Drummachine-Klängen produziert. Dem folgten Hits wie «Hot Stuff» oder «She Works Hard for the Money». Donna Summer beherrschte die Tanzflächen ihrer Zeit. Gloria Gaynor oder Diana Ross verblassten in ihrer Gegenwart. Nicht zuletzt dank einer grossartigen Stimme, welche Donna Summer sogar in einem Duett mit Barbara Streisand einsetzen konnte («No More Tears»).
Auch wenn Donna Summer aus Boston stammte, die Geburt ihres Erfolges fand in München statt. Hit-Produzent Giorgio Moroder schneiderte der jungen Sängerin den Song «Love To Love You Baby» auf den Leib. Damals nannte sie sich noch Gloria Gaines, den Namen Summer brachte ihr die Kurzehe mit dem österreichischen Schauspieler Helmut Sommer ein.
«Aids ist die Strafe Gottes» Die private Donna Summer aber haderte mit Depressionen, wie es der Autobiografie «Ordinary Girl» zu entnehmen war. Sie wandte sich daher verstärkt dem Glauben zu. Als zu Beginn der 1980er Jahre Donna Summer bei einem Konzert gesagt haben soll, Aids sei eine Strafe Gottes, reagierten ihre homosexuellen Fans entsetzt und liessen die Sängerin fallen. Noch
«Love To Love You Baby» war eindeutig inspiriert von «Je t’aime (Moi non plus)» von Serge Gainsbourg und kletterte weltweit die Charts hinauf. Das «Time-Magazin» bezeichnete die Nummer als «Marathon von 22 Orgasmen». Da der Hit jedoch nur drei Minuten lang war, sahen sich die Produzenten gezwungen, eine längere Version der Stöhn-Orgie zu produzieren. Es war die Geburtstunde der klassischen Maxi-Version. Ein gleichnamiges Album folgte und Donna Summer wurde als «Queen of Disco» aufgebaut, einer schwarzen Schönheit mit gefährlichem Sex-Appeal. Dies verwunderte, da Donna Summer streng religiös aufgewachsen war und auch damals in der Presse verlauten liess, dass sie jede Nacht bete und sich selbst als völlig unerotisch ansehe. Trotzdem sang sie 1977 «I Feel Love», ein Meilenstein der Disco-Szene. Der Song wurde aus-
Jahre später bestritt Donna Summer diese Aussage und entschuldigte sich für den Schmerz des Zitates. Doch ihre Karriere war am Wendepunkt. Längst waren andere Sängerinnen wie Cindy Lauper oder Madonna auf dem Vormarsch. Was Donna Summer nicht davon abhielt weiterhin Alben zu veröffentlichen. 1987 landete sie einen veritablen Erfolg mit dem von Stock-AitkenWaterman produzierten Song «I Don’t Wanne Get Hurt». Das Team brachte damals Kylie Minogue gross raus. Ihr letztes Album mit dem Titel «Crayons» erschien 2008 und konnte Kritiker wie Fans begeistern, wenn auch ein toller Platz in den Charts ausblieb. Am 17. Mai erlag Donna Summer, deren richtiger Name LaDonna Adrian Gaines lautete, mit nur 63 Jahren in Naples, Florida einem Krebsleiden. Sie hinterlässt drei erwachsende Kinder.
Kolumne
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«Der After ist kein Geschlechtsorgan!» Von Michi Rüegg
Bevor wir der Diskussion über die im Titel rubrizierte Aussage aus dem Weg gehen, möchte ich kurz deren Urheber vorstellen: Es ist Mittwochabend und auf einem österreichischen Privatsender hat gerade eine Talkrunde zum allseits beliebten Thema «Homosexualität» begonnen. Mit dabei Alfons Haider, Österreichs bislang einziger schwuler Promi, sowie ein Kandidat der Show «Bauer sucht Frau», der allerdings einen Mann sucht. Angesichts dieser Aufstellung darf auf der anderen Seite der Typus des politisch aktiven Superchristen nicht fehlen. Ihn findet man überall. Und in jeder Ecke der Welt trägt er eine hässliche Frisur und eine Brechreiz erzeugende Krawatte. (Ausser in den USA, dort tragen diese furchtbaren Leute stets feines Tuch). Der Mann, der uns Gottes Worte – sowie diejenigen des Papstes und natürlich seine eigenen – näher bringen will, heisst sinnigerweise Herr Adam. Und wie könnte es anders sein, einer seiner ersten Sätze betrifft die Analregion: «Der After ist kein Geschlechtsorgan!». Wieso nur versteifen sich Männer wie er immer auf Arschrosetten? Die Themen waren Liebe, Zusammenleben, anders fühlen, Verantwortung für einander übernehmen, eine Partnerschaft aufbauen – doch alles, was Herr Adam vor sich sah, waren die vielen After, in die Penisse tagtäglich eindringen. Wie um Himmels Willen wischt sich jemand wie Herr Adam auf dem Klo den Hintern, wenn er seine zittrige Hand in die Nähe seines ganz persönlichen Höllenschlundes führen muss? Was tut er, wenn ihm sein Arzt Zäpfchen verschreibt? Liegt er nachts wach, wenn ihm Gott mit weissem Gewand und Bart erscheint und mit grollender Stimme die mahnenden Worte zuruft: «Der Penis gehört in die Vagina, alles andere ist eine Sünde!». «Ja Herr!», wird Adam sagen, «ich werde Deine Worte verkünden, oh Gott.»
Und so steht er da, Herr Adam, spricht über die schwule Weltverschwörung, mit Hilfe derer die Schwulen ihresgleichen in katholische Seminarien schleusen, um unschuldige junge Männer umzupolen. Er habe nichts gegen Homosexuelle, sagt er, solange sie ihn nicht anfassen würden. Und wiederum kann man sich schwer vorstellen, dass irgendjemand diesen sechzigjährigen Herrn anfassen wollte, nicht einmal seine Frau dürfte sich mehr dazu herablassen. Ob er sich einen schwulen Bundeskanzler vorstellen könne, wird er gefragt. «Das finde ich widerlich», so seine Antwort. Dann werden die Resultate einer Live-Zuschauerumfrage publiziert. Die grosse Mehrheit hat mit einem schwulen Chef oder einer lesbischen Chefin der Regierung überhaupt kein Problem. Mehr noch, die meisten wünschen sich, dass auch unsereins Kinder adoptieren dürfen. Es ist viel passiert in unserem östlichen Nachbarland. Noch vor fünfzehn Jahre kannte es diskriminierende antischwule Gesetze. GayVereine waren lange verboten. Das Sexualstrafrecht unterschied streng zwischen gemischtund gleichgeschlechtlichem Verkehr. Die einst so konservative Bevölkerung hat Schwule von der Liste ihrer Probleme gestrichen. Einzig ein paar Wackere unter der Ägide jenes Herrn Adam lassen sich nicht beirren. Sie kämpfen für den vaginalen Sex. Daran ändert auch nichts, dass Haider in die Diskussion einwirft, rund 50 Prozent der Hetero-Paare würden ebenfalls anal verkehren. Es geht ja schliesslich um Prinzipien, nicht um Realitäten. Freuen wir uns doch über Leute wie Adam. Sie gehören zu einer aussterbenden Spezies. Und als langjährig diskriminierte Minderheit sollten gerade wir irgendwie Verständnis für Randgruppen auf bringen, deren Liebe zu Gott der Furcht vor dem eigenen Arschloch entspringt.
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Musik
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Beach House Bloom
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«Eine Blüte ist vergänglich, eine flüchtige Vision des Lebens in aller Intensität und Farbenpracht, wunderschön – wenn auch nur für einen Moment.» So erklärt Victoria Legrand den Albumtitel. Zusammen mit Alex Scally an der Gitarre und am Keyboard hat die Sängerin zehn Momente in blühende Musik gegossen.
Ein Strauss ohne welke Blätter, ein Meisterwerk vom Glockenschlag im ersten Takt bis zum letzten Decrescendo. «Myth» setzt den Massstab mit Melodie und Melancholie, mit Akkorden und Akzenten von einer anderen Welt. «Other People» bestätigt die Regel der Ausnahme: Ein wunderschöner Song, weit weg schwebend und doch ganz nah pulsierend. Die Texte allein: ein mythisches Gedicht. Der Sound allein: eine moderne Sinfonie. 2006 veröffentlichte das Duo aus Baltimore sein Debut ohne grossen Erfolg. Mit dem Zweitling wurde es zum Liebling von Kritikern und Musikkennern, «Teen Dream» festigte 2010 diesen Ruf. Im Dschungel der unzähligen Genre-Bezeichnungen reihte man Beach House unter «Dream Pop» ein, jener Stilrichtung des Indie-Rocks, die auf treibende Gitarren-Riffs verzichtet und ganz auf betörende Frauenstimmen und ätherische Texturen setzt. Mazzy Star, Walkabouts und – Beach House. Für einmal passt die Schublade. Was, falls nicht «Dream Pop» ist es, wenn sich Rhythmen hypnotisierend in die Gehörgänge schleichen, wenn Victorias Stimme wahr macht, was nicht sein kann? Beach House errichten ihr Strandhäuschen fernab der Partymeile. Von Dingen, die man sich immer wünschte singen sie in «New Year», von Visionen eines Gefühls, von Fussabdrücken am Strand, vom Warten der Ge-
Regina Spektor
***** What we saw from the cheap Seats
«All the Rowboats», die erste Vorab-Single zum sechsten Studioalbum der russisch-amerikanischen Sängerin, hat das Spektrum bereits markiert: Aussergewöhnliche Stimme, faszinierender Song, harte Kanten, sanfte Zwischentöne. Die zweite Auskopplung aus dem von Mike Elizondo (Eminem, Fiona Apple) produzierten Werk macht definitiv Lust auf mehr. «Don’t leave me» ist tragisch und komisch, süss und gross. Jedes Lied zeigt neue Facetten, ohne zu sehr von Regina, ihrer Stimme und ihrem Pianospiel abzulenken. Elizondo sagt über die Zusammenarbeit: «Sie ist eine dieser äusserst seltenen Künstlerinnen, die dich immer wieder aufs Neue überraschen. Gerade wenn du zu wissen glaubst, wie sie tickt, passiert irgendetwas völlig anderes. Das macht die Energie des Albums aus.» Dem ist auch von den billigen Plätzen aus nichts hinzuzufügen. (rg) Sire Records 40
danken in Schwarzweiss und allem, das dann in voller Farbe als Treibgut um die Füsse gespült wird. Die Aussicht aus dem Beach House: Ein Sonnenuntergang, schöner als im Traum. Das Meer an den Füssen zu kalt, der Himmel über dem Kopf zu weit oben. Der Moment blüht. (rg) Sub Pop
***** Les Passagers Berry
Ein Sommerabend auf dem Stadt-Balkon, der auch eine Terrasse im Bungalow mit Strandanstoss sein könnte. Im Glas der Sekt vom Discounter um die Ecke, der auch edler Champagner aus Frankreich sein könnte. Auf dem Plattenteller Berry, die Chansons haucht und vielleicht auch Rockerin hätte werden können. Mal erinnert sie an Carla Bruni, mal an Coralie Clément. Hinter den Liedern ein süsses Garnichts, vor ihrer Gitarre manchmal ein E-. «Si souvent» hat sie gesagt «je t‘aime», darum sagt sie diesmal gar nichts. Sie besingt blonde Frauen und weisse Taschentücher, schnippt und summt. «Et puis la nuit so lovely.» Kein Gewitter, kein Feuerwerk, nur eine Brise. Berry vertont die unerträgliche Leichtigkeit des Seins. Für die Ewigkeit ein flaues Wölkchen, für den wolkenlosen lauen Sommerabend nichts anderes als perfekt. Merci, Berry. (rg) Casablanca Records
Marina & The Diamonds ***** Electra Heart
In Monmouthshire wuchs sie auf, Marina Diamandis, die Tochter eines Griechen und einer Waliserin. Früh entdeckte sie ihr musikalisches Talent, es zog sie aus dem Zungenbrecher-Kaff in die weite Welt hinaus. Zurück in London sang sie für Rollen in Musicals wie «The Lion King» vor. Erfolglos, glücklicherweise. Von ihrer ersten selbstgebrannten CD verkaufte sie gerade mal 70 Exemplare. Dann aber wurden Talent-Scouts auf sie aufmerksam, kurz darauf stand sie auf der BBC-Liste der vielversprechendsten Newcomerinnen auf Platz zwei. Das zweite Album zeigt nun: zu Recht! Zwischen Lady Gaga und Florence & the Machine hat sie zwar ihren eigenen Platz noch nicht ganz gefunden, doch der Girlie-Poprock mit elektronischem Kern bewegt. Immer die Füsse, und manchmal auch das Herz. In England hat sie‘s damit an die Spitze der Charts geschafft. (rg) Warner
Lifestyle
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Schöner Tisch
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in New Yorker in Zürich. Starfriseur Pedro Sanchez, direkt aus dem Big Apple, eröffnete letzten E Monat seine erste Coiffure Boutique in der Zürcher Altstadt. Natürlich an schönster Lage, unmittelbar an der Limmat, nahe dem Münsterhof. Der gebürtige Venezolaner war lange Zeit in der Megacity zu Hause und lernte sein Handwerk bei den besten Mentoren der Stadt. 2008 wurde die New York Fashion Week auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn für einige Jahre und unzählige Shows. Nebenbei beherrscht der sympathische Stylist auch die Airbrush-Make-Up-Technik (ganz Hollywood schwört darauf!). Die neue Coiffure Boutique Pedro Sanchez Ny glänzt mit einer hellen, naturbelassenen Einrichtung, einem Touch Design und Produkten von Paul Mitchell. Pedro Sanchez Ny, Kämbelgasse 4, 8001 Zürich, www.pedrosanchez.ch
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Gesundheit
Pia Ich möchte endlich mal einfach an der Sonne sitzen
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Ehrlich gesagt, ich hab‘s langsam ein bisschen Drandenken. Wann werden die ersten schwulen gesehen mit der Prävention. Mehr noch, es geht Männer wieder bewusst Heteroklubs aufsuchen, mir mittlerweile sogar dezidiert auf den Sack, um der Präventionsschleuse zu entgehen? andauernd mit dieser schlimmen Krankheit Super oder? Ich hab gedacht, ich mach mal was konfrontiert zu werden. Jedes Jahr wieder, als Selbstkritisches. Nicht dass ihr meint, ich wäre hätten wir es noch immer nicht begriffen, im- eine unreflektierte Person. Mir ist die Nervkommer die gleiche Leier – ich kann‘s echt nicht ponente durchaus bewusst. Aber leider kann mehr hören. Ich möchte mir einfach mal eine ich darauf keine Rücksicht nehmen. Nicht nur Flasche Sonnenmilch kaufen können, ohne je- weil ich dem Erbe meiner Tante verpflichtet bin, des Mal diesen ganzen edukativen Hautkrebs- sondern weil ihr mir einfach alle zu viel wert scheiss als Bonus Track zu bekommen. Ich seid. Wenn ich die Szene in Zürich sehe, dann möchte endlich mal einfach an der Sonne sit- bin ich stolz auf euch. Wir haben viel erreicht. zen, ohne dass gleich irgendwo ein aufgestellter Nämlich dass die Prävention zum schwulen LeMitarbeiter der Krebsliga im orangen T-Shirt ben einfach dazugehört und so allgegenwärtig auftaucht und mir eine Tube Daylong schenkt. ist. Kann nerven, kann man aber auch einfach Oder ein Käppli. Und eine Broschüre, wie ich als modernes Leben sehen. Immerhin sind wir meine Pigmentflecken untersuchen kann. Und früher auch alle in den Jeans Ski gefahren und selbstverständlich bin ich auch schon genervt, auf dem Töffli brauchte man keinen Helm. Heuwenn ich wieder den orangen Bus vor dem Glo- te muss man da keine Arena mehr drüber mabus stehen sehe, das «Sonnenmobil». In Wahr- chen. Ist einfach normal, mein Gott. heit ist es das Krebsmobil, aber natürlich wür- Kurzum: Männer, ich weiss, dass alles zwei Seiden die Leute eher ins Raumschiff von Darth ten hat. Aber ihr macht es gut und ich möchte Vader einsteigen, um ihre Pigmentflecken zu euch auffordern, dran zu bleiben. Die Regel, die zeigen, als in ein «Krebsmobil». Wie viel Präven- jeder für sich im Kopf haben sollte: tion mag‘s leiden, bis die Sättigung erreicht ist Dringend wieder Spass am Sex haben und ein Mal im Jahr die Big Five testen. Mit «Big Five» und es Richtung «Graus» geht? Schlimmer ist es nur noch in der Szene. Da meine ich natürlich nicht Büffel, Löwe, Elefant, kommst du auch in keine Bar, an keine Party Nashorn und Leopard – bin ja kein Grosswildmehr, ohne dass sich sogleich der Shirt-Mob von jäger –, sondern eben die, die euch ständig um «Break-the-Chain» manifestiert, und mit jedem die Ohren gehauen werden: HIV, Hepatitis, SyEintritt kriegst du noch den Wegweiser zum Sy- philis, Tripper und Chlamydien. Ein Mal im philis Test und den Hinweis, dass auch Tripper Jahr, so wie man zur Dentalhygiene geht, auf ein Bier mit dem Vater oder zum Abgastest. und Chlamydien heute wieder mit dabei sind. Ich will nur eins trinken gehen. Primoinfekt! Oder an die Pride, gell. Dieses Jahr vom 15.-17. Ich möchte wie jeder normale Mensch am Wo- Juni, auf dem Turbinenplatz und in den angrenchenende in einem Klub abhängen. Hepatitis, zenden Klubs. Ich wünsche euch grausam viel HIV, Gleitmittel und Gutschein für Schnelltests! Spass! Das Motto lautet «Welcome To Reality» Ich bin auf der Suche nach Sex. «Sali, häsch scho – was mich übrigens daran erinnert, dass ich Gummis?». Achtung Drogen! Ja gern, wo? Risi- neulich beim Kauf von zwei Mövenpick-Glacés kosituation «herabgesetzte Hemmschwelle»! einen Regenschirm geschenkt bekam. Gab es Gefahr hinter jedem begehrlichen Blick, hin- da nicht jeweils einen Wasserball? Oder einen ter jedem herausfordernden Zwinkern. Manch- Sonnenschirm?… welcome im Zürisommer und mal habe ich das Gefühl, wir Gays kriegen so- bis bald. fort eine Geschlechtskrankheit, sobald wir die Hose aufmachen, schlimmstenfalls schon beim Eure Pia
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denkst nicht zu weit. Du kannst dich ihm auch Schritt für Schritt öffnen. So wird langsam eine Vertrauensbasis geschaffen und du bist dabei nicht so exponiert, wie wenn du das Thema «Schwul» gleich zur Sprache bringst. Alles Gute, Dr. Gay
Komisches Gefühl Verliebt in den Kumpel Hallo Dr. Gay Ich habe mich in einen aus meiner Klasse verliebt. Aber ich weiss nicht, ob und wie ich es ihm sagen soll. Er ist immer nett. Vor allem zu mir, aber wir sind keine besten Freunde, er ist erst seit ein paar Monaten sehr fürsorglich. Ich weiss nicht, ob ich ihm sagen soll dass ich ihn mehr als gern habe. Was soll ich tun? Gruss, Ivan, 17 Hallo Ivan Wenn du dich in einen Kollegen aus der Klasse verliebt hast und wissen möchtest, ob er auch an dir interessiert ist, kann es vielleicht hilfreich sein, wenn du erst mal von deiner Seite aus Interesse zeigst. Sprich mehr mit ihm und versuche, gemeinsame Interessen herauszufinden, damit du mehr mit ihm unternehmen kannst. So findest du grundsätzlich mehr über ihn heraus und ihr lernt euch besser kennen. Zudem kannst du dann auch mal nachfragen, wenn ein persönliches Thema kommt. Vielleicht ergibt sich noch mehr, ohne dass du dir jetzt schon zu viele Gedanken machen musst. Wenn die Gelegenheit passt, kannst du ihm auch einfach mal ein bisschen länger als üblich in die Augen schauen und lächeln. Du solltest aber nichts erzwingen. Am besten, du lässt es langsam anlaufen und
Hallo Dr. Gay Gestern hatte ich das erste Mal Oralsex mit einem Mann. Es ging nicht lange, maximal zehn Minuten vielleicht. Gekommen ist er nicht. Ich habe ihn später gefragt ob er gesund ist. Er sagte ja. Trotzdem hab ich ein komisches Gefühl. Was kann ich dagegen tun? Danke schon mal für deine Antwort. Gruss, Carsten, 29 Hallo Carsten Wenn ihr die Safer-Sex-Regeln befolgt habt und er nicht in deinem Mund gekommen ist, brauchst du dir wegen HIV keine Sorgen zu machen. Gegen andere sexuell übertragbaren Krankheiten ist Safer Sex ein guter, aber nicht vollkommener Schutz. Achte darum auf deinen Körper. Wenn du eine Veränderung feststellst oder Beschwerden hast, z.B. ein Brennen beim Pinkeln, ein Jucken oder weisser Ausfluss, gehe sofort zum Arzt. Rechtzeitig erkannt, können die meisten Geschlechtskrankheiten gut behandelt werden. Solltest du zukünftig mehr sexuelle Kontakte haben, ist es empfehlenswert, dich regelmässig (alle 6 bis 12 Monate) auf sexuell übertragbare Krankheiten testen zu lassen. In Zürich und Umgebung ist der Checkpoint für Beratungen und Tests eine empfehlenswerte Adresse: www.checkpoint-zh.ch Weitere Informationen über sexuell übertragbare Infektionen (STIs) findest du hier: www.gay-box.ch Alles Gute, Dr. Gay
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C RU I S E R E d it ion Ju n i 2 012
GayAqua: Hertistr. 24, Wallisellen. U-30 Special. Youngster haben reduzierten
GaySchiff auf dem Zürichsee: Chillen, tanzen, Nachtessen, feiern. DJ Q Bass. Der schwullesbische Event. Fr. 34.- Schifffahrt inkl. Fr. 6.- Getränke-Gutschein. TicketVorverkauf 044 487 13 33, www.zsg.ch
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Warmup Boyahkasha! DJ Loyce mit Clubhits, Dance & RnB 21.30
T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ Loyce
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren smaxx fetish project. Kein Dresscode 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe. DJs Charles Meyer & José Parra 23.00 (Mis)behave Special: anything but straight. Specialparty in Friedas Büxe, Fieddauerstr. 23 23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass smaxx fetish project. Full fetish only!
SO 27. Mai Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 Pfingsten. DJ High Heels on Speed - Lollipop Disco
Lausanne
22.00 Jungle Gay Party I love Disco: Im MAD, Route de Genève 23. Level 00: Mirror-Ball Hall DJ Murray Mint. Disco Stage Show The LuvBug Boogie Nights. Special Guest DJ Kenny Carpenter. Level -01: Unterground Playroom, Cruising Bar, Cinema XXX. Level +1: Golden Lounge. Level +2: Restau-
rant. Level +3 Zapoff Gallery, DJs Antoine999, David Armada & Lucca G. Fr. 20.– vor 24h, danach Fr. 30.–. Vorverkauf Fr. 20.– z.B. Bern im Sundeck. Infos www.gay-party.com
Zürich
20.00 Ladies Night im Adagio: Gotthardstr. 5 (Kongresshaus). Heute zum letzten mal. Abschlussparty mit DJ Partice 21.30
T&M Disco: Marktgasse 14. Memory Show mit den Wonder Girls & Aftershow-Party mit DJ Marc S
22.00 Boyahkasha!: Fierce mit DJ Sandra Love (Madrid, live), Sascha Fierce, Gaetano, Polabdul & Zör Gollin. Hostess; Afrodita Ismajli. Plaza, Badenerstrasse 109. Infos www.boyahkasha.ch 22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren. Pfingst-Freistoss! Seak attack 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end Pfingstweekend. DJ Qbass 23.00 Homoblok - die Zweite: Elektronisches vom Feinsten. DJs Jennifer Cardini, Jestics & Miro Lopasso. Im Blok, Schiffbaustrasse 3. Fr. 20.– 23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13, Schlieren. Pfingst-Freistoss! Sportswear & Sneaks only!
MO 28. Mai 17.00
Zürich
Hommage an Rainer Werner Fassbinder: im Kino Xenix, Kanzleistr. 52. 17h Die Sehnsucht der Veronika Voss, 19h Lili Marleen, 21.15h Lola. Auch 29. & 30.5. gleiche Zeiten
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster
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Agenda
C RU I S E R E d it ion Ju n i 2 012
DI 29. Mai Zürich
19.00 L esbentreff Zürich-Wiedikon: Trinken, essen, kennenlernen. Im Huusmaa, Badenerstr. 138 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Garçon Sauvage
MI 30. Mai Bern
20.00 Homosexuelle Arbeitsgruppen Bern: (HAB) Bibliothek/Videothek in der Villa Stucki, Seftigenstr. 11 Abendessen und Schwubliothek
Zürich
20.00 Schwule Väter: Väterstamm im Café Rathaus, Limmatquai 20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ Split - stretch your disco 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace
DO 31. Mai Zürich
19.30 Q ueer-Waves: für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Tansgender und Intersexuelle. Tanze deinen Tanz! 5-Rhythemtanz für Queres. Eine Wohltat für Körper, Geist und Seele. Keine Vorkenntnisse nötig. Mitbringen: bequeme Kleidung und etwas zu trinken. Getanzt wird barfuss oder in leichten Tanzschuhen. Gemeindezentrum Hottingen, Gemeindestr. 54. Fr. 25.–. Info www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44, fischer.b1@bluewin.ch 20.00 Trash-Porno-Lesung: Garantiert unerotische schwule Erotikliteratur. Es lesen Olivier Senn, Simon Schmid, Urs Müller, Stanislas Nanchen, Andy Niederberger und Samuel Zinsli. Im T&M, Marktgasse 14 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House
Juni 2012 FR 01. Juni Zürich
20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Hirsch meets Disco. DJ Evita von Tesa. Discohits, 70ies & 80ies, leckere Drinks 20.30 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. Juni präsentiert vom Traumschicht Kollektiv. 20.30h Amazing Queer Films Part 1, nach Pause um 22h Part 2, ab 23h Bar. Ab 19h Essen in der Vokü. Im Autonomen Beauty Salon, Hohlstrasse 481. Infos & Programm www.traumschichtkollektiv.ch
Luzern
22.00 United – The Second Party: für Gays, Lesbians & Friends mit DJs Ajaxx, Peeza, Groovemaster & Dynam!ke. 2 Dancefloors & Smokers Lounge. Fr. 20.-, ab 18 Jahre. Im Tunnel Club, Inseliquai 12c (hinter HB).
Thurgau
19.30 H OT: Spezialanlass im HOT, Wilerstr. 5, 9545 Wängi BBQ in der Waldhütte Heidelberg in Aadorf (Nähe Freibad). Die Hütte und der Grill ist ab 16h offen. Salate, Kartoffeln, Gemüsespiesse, Brot, Saucen und Dessert. Fr. 15.-. Grillgut (Fleisch etc.) bitte selber mitbringen. Getränke auch alkoholische sind vorhanden und werden günstig abgegeben. Anmeldung bitte auf anmeldung@hot-tg.ch oder 077 401 31 76
Zürich
14.00 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. Juni präsentiert vom Traumschicht Kollektiv. 14h - 17h Workshops, Ab 15h Programm 1, ab 17h Programm 2, ab 19h Vokü. Ab 20.30h Amazing Queer Films Part 3 nach Pause ab 22h Part 4. Ab 23.30h steigt die Party. Im Autonomen Beauty Salon, Hohlstrasse 481 20.00 z&h Schwule Studis an Uni & ETH: Semesterendparty im Waldhüsli am Zürichberg. Infos www.zundh.uzh.ch 20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch. All around the World-House 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ Alan T (Sydney) 22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising unlimited 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Embassy of House. DJ Gaetano 23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter DresscodeAnlass X-treme Leather & Rubber
SO 03. Juni Zürich
12.00 Die Queeren Filmtage: 1. bis 3. Juni präsentiert vom Traumschicht Kollektiv. 12h Bring was mit zum Brunch ab 14h Programm 3. Im Autonomen Beauty Salon, Hohlstrasse 481 19.00 T anzleila@Exil: Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Salsa-Special, ab 21h DJ N.Cole, ab 23h DJ Sabaka 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Qbass
MO 04. Juni Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster
DI 05. Juni Bern
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Bad Boyz Friday
20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag: im Kino der Reitschule. «Nôtre Paradis», F 2011, digital, 100 Min. F/d. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Blackout. DJ Nick Harvey
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation. DJ Qbass
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode sportsLAB. Sportswear only!
SA 02. Juni Basel
22.00 Isola Club@Club: en Vogue Clarastr. 45. Oldies but Goldies 80er & 90er Jahre. DJ Mary & Friends
Zürich
MI 06. Juni Bern
19.30 3 gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur Apéro-Bar neu ab 18.30h. Sommerliches Pastabuffet: Fr. 30.–. Zudem Schwubliothek und Lesbenstammtisch
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJs siehe www.heldenbar.ch 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace
DO 07. Juni Winterthur
19.30 B adgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im Lokal Badgasse 8
Zürich
19.00 B i-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus, Limmatquai 61 zum Apéro, dann ab 20.15h im HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität und Polyamory 20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13, Schlieren. Mega Nackt-Party Neu jeden 1. Donnerstag im Monat 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House
FR 08. Juni Zürich
19.30 H AZ-Centro: Sihlquai 67. Freitags-Centro mit speziellem kulinarischem Angebot präsentiert von Franz 20.00 gay: my way: Schwule Männer im Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67. Coming-out Gespräche in Kleingruppen 20.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motor radclub: Stamm im Restaurant Moléson, Grüngasse 7, 8004 Zürich 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation. DJ Groovemaster 22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruising unlimited 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals. DJ La Luna 23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Piss-off
SA 09. Juni Basel
23.00 QueerPlanet Party: The hot house & electro house party for gays, lesbians and friends. DJs Taylor Cruz & Mary. Die letzte Party vor der Sommerpause. Im Singerhaus, Marktplatz 34. Infos www.queerplanet.ch
Winterthur
17.00 W ILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule We are family! Essen, Geniesserabend für die LesBiSchwule Community im Lokal Badgasse 8 Anmeldung über www.badgasse8.ch
Zürich
19.00 c ome together: Lesbian & Gay Party 30+. Ab 19h Kulturbar; Speed-Dating mit Apiyo Amolo (Radiomoderatorin LORA). Ab 21h Party mit DJ Matteo. Marquee Club, Weinbergstrasse 68 (Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse). Infos www.party4lesandgay.ch 20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch. All around the World-House 21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ Qbass 22.00 En Vogue: Clubbers Night im Club Vior, Löwenstrasse 2. Zwei Dancefloors. Main Floor: Vocal & Club House. Black Floor: HipHop & RnB. Diverse DJs. Gute Cocktails, Gogo Girls & Boys. Please dress outstanding! Vorverkauf benutzen in den En Vogue-Filialen 45
Agenda 22.00 Zurich Pride 2012: CD Taufe Juiceppe pres. Stereo Fish feat. Official Criminal «Welcome 2 Reality» CD Release Party. DJs Juiceppe, Ambient P. & Friends. Gogo Dancers & Special Animation. Alte Kaserne, Kanonengasse 16. Friendlist nur Fr. 10.– über pride@altekaserne.ch 22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising unlimited 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Relab. DJs Garçon Sauvage & Thomi B 23.00 Jack: Party Be Proud! We are! DJs Jodie Harsh, Terry Vietheer, Juiceppe. Im Festsaal (Kaufleuten), Pelikanplatz. Infos www.jackcompany.com 23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter DresscodeAnlass Underwear, Jocks, Beachwear
SO 10. Juni Zürich
08.00 Gay Bikers Zürich: Aargau Tour. Infos über www.gaybikers.ch 19.00 A uftritt bitte!: Die legendäre Offene Bühne mit Annamaria Enk und Oliver Fritz. Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S
MO 11. Juni Zürich
19.00 4 0 Jahre HAZ: präsentieren einen GLBT-Poetry-Slam im Huusmaa, Badenerstrasse 138 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster
DI 12. Juni Bern
20.00 Uncut - warme Filme am Dienstag: im Kino der Reitschule. «Mommy is coming», D 2012, digital, 65 Min. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Upspace
MI 13. Juni Bern
19.30 3 gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur ApéroBar ab 18.30h. Ab 19.30h 3gang-Themenabend mit dem Trans-Pionier Christian, der im Jahre 1963 mit 12 Jahren sein Leben selbst in die Hand nahm. Moderation Daniel Frey
Winterthur
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Garçon Sauvage
DO 14. Juni Zürich
19.30 Q ueeramnesty: Podiumsdiskussion «Welcome to Reality» mit Kasha Jacqueline Nabagesera, Menschenrechtsaktivistin aus Uganda, Margret Kiener-Nellen, Nationalrätin & Juristin, Stella Jegher, Amnesty International. Einleitende Grussadresse von 46
C RU I S E R E d it ion Ju n i 2 012 Stadtpräsidentin Corine Mauch. Quartierzentrum Aussersihl, Hohlstr. 67. Freier Eintritt, Kollekte für LGBTI-Arbeit in Uganda 20.00 Platzhirsch: Spitalgasse 3. Vernissage. Farbenfrohe und detailintensive Collagen von Patrick Mettraux. Infos patrickmettraux.com 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House
FR 15. Juni Luzern
22.00 F rigay Night: happy sound for happy people@The Loft Haldenstr. 21 DJs C-Side & Pra-Vos
Zürich
17.00 Z urich Pride Festival 2012 – Welcome to Reality: Eröffnung des Festivals auf dem Turbinenplatz. Moderation Jolanda Orlando, Luca Stefano Papini Jr. & Alf Heller. DJs Wollana, Luca Papini, Beatween. Zudem Konzerte von Open Artist Movement, Jill Wick, Leon Klein, Offical & Electric Acoustic by Sam & Eddy G. Infos www.zhpf.ch
22.00 W onderworld: Offical Zurich Pride Festival Party. DJs Fabio White, The Oli, RW, Ajaxx, Vasco, Wollana & Willi P. 3 Dancefloors, Smoking Aeras, Specials. Im Club X-Tra, Limmatstr. 118. Afterhour ab 05 im Bagatelle93. Vorverkauf über www.ticketcorner.ch Fr. 35.–, Kombi inkl. Afterhour Fr. 50.–. Abendkasse Party Fr. 40.–, Afterhour Fr. 20.–. Infos www.wonderworld-party.ch 22.00 C ircuit – The Pride Party: presented by Jungle. DJs Phil Romano, Antoine909, Juiceppe. Hot Circuit Gogos. Fierce Drag Divas. Openair aera, Food, Bar & Smoking Lounge. Escherwyss Club, Hardstrasse 305. Fr. 35.–. Vorverkauf Fr. 25.– im Moustache, Männerzone, Barfüsser & Cranberry 22.00 R age: Wagistrasse 13, Schlieren Pide-up! Cruise Party 23.00 P ride: Ladies Night Women only Party mit DJs Mary, Ambient P & Tatana. Acanto Club, Pfingstweidstrasse 6 23.00 S exy Attacks: Queer Beats Zurich Pride Week Party. DJs Rony, Pink Lady Deejay, José Parra & Ambiente P. Vocal by Diva Sua Amoa. Alte Kaserne, Zeughaus 5, Kanonengasse 16
20.00 G ay Bikers Zürich: Höck an der Gay Pride Zürich auf dem Turbinenplatz
23.00 R ide: Prideparty im Club Pfingstweide, Pfingstweidestr. 12. Infos www.zhpf.ch & www.pfingstweide.ch
21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S
23.00 S ector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-Anlass Fetish-Pride. Full Fetish
22.00 R age: Wagistr. 13, Schlieren Kick-off! Sports & Sneaks 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. DJ José Parra 23.00 W e are Zurich: DJs Nikolai Semenov, Jan Fischer & Ajaxx. Live act: Powerplay. Organisiert von Behave, Boyahkasha, Büsi Enterprise, Flexx, Jack, Loge70, Männerzone, Tribute2Life & Revolution. Exil Club, Hardstr. 245 23.00 S ector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Kick off! Sports & Sneaks only!
SA 16. Juni Zürich
07.30 H AZ Outdoor: Bergwanderung Surenenpass. Genaue Infos & Anmeldung über www.haz.ch/outdoor/aktuell 13.00 Z urich Pride Festival 2012 – Welcome to Reality!: Ab 13h Warm-up zum Umzug, 14h Start Umzug vom Helvetiaplatz durch die Innenstadt über die Bahnhofstrasse zum Werdmühlepatz. Dort Reden von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Kasha Jacqueline Nabagesera (LGBTI-Aktivistin aus Uganda) und Alicia Parel (Designierte Geschäftsführerin PinkCross) 14.00 Z urich Pride Festival 2012 – Welcome to Reality: Turbinenplatz. Moderation Jolanda Orlando, Luca Stefano Papini Jr. & Alf Heller. DJs Alan Tubey Mäx Varano, The Dramaqueens. Konzerte von Ivan Modoni, Open Artist Movement, Schweizer Jungstars, Meg, Jam Janiro, Fiorious ft. Scoula Furano & Juiceppe ft. Offical. Infos www. zhpf.ch 16.00 P latzhirsch: Spitalgasse 3. Break after Parade. Kaffee- und Kuchenklatsch 20.00 P latzhirsch: Spitalgasse 3. NachtHirsch. All around the World-House 21.30 P ride: Klubnacht Main Floor: DJs Miss Delicious & Zör Gollin. Upper Floor: DJs Nick Harvey & Charles Meyer. Party auf 2 Floors. Infos: www.g-colors.ch. G-Colors (T&M & AAAH!), Marktgasse 14, 8001 Zürich 22.00 c ome together@Pride Festival: im Aubrey Club, Schiffbaustrasse 10. She DJs Eve, Jasmin & Mary. Infos www.party4lesandgay.ch
SO 17. Juni Ganze Schweiz
10.30 L es lacets roses: Auf den Spuren des Gaunerkönigs Bernard Matter im Seetal. Nur bei guter Witterung. Treffpunkt 10.30h Bahnhof Lenzburg. Infos Werber & Otto 062 892 05 09
Zürich
05.00 Wonderworld: Afterhour@Bagatelle93 Langstrasse 93. DJs Ajaxx, RW, Vasco & Willi P. Vorverkauf über www.ticketcorner.ch. Kombi inkl. Party im X-Tra Fr. 50.–. Abendkasse Afterhour Fr. 20.– 10.00 O ffizieller Pride-Sonntagsbrunch: organisiert von den HAZ (Homosexuellen Arbeitsgruppen Zürich) im Restaurant Zeughaus, im Kasernenareal, Kanonengasse/Militärstrasse. Fr. 5.– Café und Gipfeli oder Fr. 25.– für Buffet inkl. Cüpli. Bei schönem Wetter auch vor dem Restaurant 14.00 Ö kumenischer Gottesdienst: in der Kirche St. Peter und Paul, Werdgässchen 15 mit anschliessendem Apéro 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S
MO 18. Juni Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster
DI 19. Juni Aarau
20.00 A arglos: Lesbengruppe Treff Abendspaziergang mit Apéro. Details folgen nach Anmeldung bis 5.6. bei pkamer@hotmail.com
Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Upspace
MI 20. Juni Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240
Agenda
C RU I S E R E d it ion Ju n i 2 012 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna
DO 21. Juni Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House
FR 22. Juni Zürich
21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S 22.00 Q ueer Beats: LGBT & Friends House Party. Zürich SexyFriday. Alte Kaserne / Zeughaus, Kanonengasse 20. DJs on Rotation: Ambient P, Angy Dee, Gaetano, Juiceppe & Mary. Zudem Special Guest DJ Pink Lady DeeJay. Gogos & sexy Dancers. Fr. 20.- Vorverkauf über Starticket 22.00 R age: Wagistr. 13, Schlieren Erection. Cruise Party 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Progressive Locals. DJ La Luna 23.00 S ector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Erection - Ful Fetish
SA 23. Juni Basel
19.00 G ayBasel: Schiff Ab 19h Apéro Network an mobilier Zischbar. Nachtessen im BordRestaurant Treibgut (Reservation 061 631 42 40). Ab 21.30h Sprachbefall auf dem Mitteldeck. Szenische Lesungen. Ab 22h Clubbetrieb im Mittel- und Clubdeck mit diversen DJs. 24h Livekonzert mit Sweet n Tender Hooligans. Gitarre und Gesang treffen auf elektronische Beats. Das Schiff, Westquaistr. 19. Infos www.gaybasel.ch/schiff. Vorverkauf Fr. 25.–, Benefizticket Fr. 35.– über Starticket, Fotopresto & Zischbar
Lausanne
21.00 N aked Bastards: Nackte Sexparty im Trafick Sex Club, Avenue de Tivoli 22 (gegenüber Pink Beach). Strikter Dresscode: Nackt! Nur die Schuhe kannst du anbehalten. Fr. 20.– (inkl. 1 Getränk). Einlass nur bis 23h. Ab 01h ist auch die Sauna Pink Beach offen. Infos www.gayromeo.com/naked_bastards
Winterthur
21.00 W ILSCH-tanze: Ü18 Party für LesBiGay & Friends. Winti Pride. DJs SBajra & Red Fashion. Lightfire, Harzachstr. 2, 8404 Winterthur (Fussweg vom Bahnhof Seen, Gratisparkplätze)
Zürich
08.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorrad club: Gourmet-Weekend nach Montrevel en Bresse. Genaue Infos & Anmeldung siehe www.lmz.ch 20.00 P latzhirsch: Spitalgasse 3. Nachthirsch. All around the World-House 21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ Loyce
22.00 R age: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising unlimited 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Balearic Gay Vibe. DJs Charles Meyer & José Parra 23.00 S ector c; Fetish Club: Strikter DresscodeAnlass Ultrarubber. Bierpass 3 für 2
SO 24. Juni Thurgau
15.00 G O!: GayOstschweiz! Stilvoller Grill-Plausch im Zelt beim GO! Lokal, Frauenfelderstrasse 100, 9548 Matzingen. Fr. 30.- für Mitglieder, sonst Fr. 35.-. Anmeldung bis 21.6. unter info@go-club.ch oder 052 366 00 17
Zürich
08.00 HAZ Outdoor: Gemütliche Velotour. Obersee-Rundfahrt. Genaue Infos & Anmeldung über www.haz.ch/outdoor/aktuell 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Marc S
MO 25. Juni Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y DJ Groovemaster
DI 26. Juni Bern
20.00 U ncut - warme Filme am Dienstag: im Kino der Reitschule. «Plein Sud», F 2009, digital, 87 Min., F/d. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
19.00 L esbentreff Zürich-Wiedikon: Trinken, essen, kennenlernen. Im Huusmaa, Badenerstr. 138 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna
MI 27. Juni Zürich
20.00 S chwule Väter: Väterstamm im Café Rathaus, Limmatquai 20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt Garçon Sauvage
DO 28. Juni Zürich
19.30 z &h Schwule Studis an Uni & ETH: z&h Nachtessen bei schönem Wetter im Freien sonst im HAZ-Centro, Sihlquai 67. Infos www.zundh.uzh.ch 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Mad House
FR 29. Juni Delémont
21.30 P ride Jura 2012: Austauschen und Verändern Der Film «Milk» im Schlosshof. Bei schlechtem Wetter in der Schlosshalle. Detaillierte Infos und Programm www.pridejura.ch
Winterthur
18.00 W ILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule ist am Albanifest in Winterthur. Festwirtschaft und Barbetrieb, Kuchenbuffet und marokkanisches Menu. Im und vor dem Lokal Badgasse 8
Zürich
19.30 G ayMigs: schwule Migranten Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67 21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Uncut Friday. DJ Gaetano mit Vocal-, 90ies und Deep House 22.00 R age: Wagistr. 13, Schlieren XXL Naked Party Supersize! Fr. 39.– alles inklusive Garderobe und Getränke (excl. Spirituosen). Einlass nur nackt 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Pop on Top. DJ Marc S 23.00 S ector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode XXL Naked Party Supersize!
SA 30. Juni Aarau
08.00 Aarglos: Lesbengruppe Weindegustation in Losone. Weitere Infos nach Anmeldung bis 15.6. bei brigitte.salewski@bs-ag.ch
Delémont
12.00 P ride Jura 2012: Austauschen und Verändern Ab 12h Empfang am Bahnhof durch die Theatergruppe Cours de Miracles. Village in der Altstadt und im Schlosshof. 13.45h Urban Poetry vor Rathaus. Ab 14h Ansprachen vor dem Rathaus von Elisabeth Baume-Schneider, Damien Chappuis, Barbara Lanthemann, Niels Rebetez, Chatty Ecoffey & Maëlle, ab 15h Umzug mit Wagen, Musik etc. ab Rathaus über Bahnhofquartier zurück zum Rathaus. Diverse Konzerte mit The Brats, Catherine d Oex, Schwubs, Gallavin, Ismael Schneider etc. Konzert von Charlotte Parfois in der Schlosshalle um 21h, ab 23.15 Disco Fr. 25.– für Konzert und Disco, nur Disco Fr. 15.–. Afterparty 03h 06h im Ozzed Club, Rue Saint-Maurice 3. Fr. 10.–. Detaillierte Infos www.pridejura.ch
Winterthur
16.00 W ILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule ist am Albanifest in Winterthur. Festwirtschaft und Barbetrieb, Kuchenbuffet und marokkanisches Menu. Im und vor dem Lokal Badgasse 8
Zürich
20.00 P latzhirsch: Spitalgasse 3. Nachthirsch. All around the World-House 21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster 22.00 W omen only!: Diverse DJs & Special Live Act. Alte Kaserne, Zeughaus 5, Kanonengasse 16. www.colors-night.ch & www.swisslesbians.ch 22.00 R age: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising unlimited 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Men only night. DJs Garçon Sauvage & Gil Everest 23.00 S ector c; Fetish Club: Strikter DresscodeAnlass Open Sector. Kein Dresscode
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