CRUISER Edition September 2012
Dieses Magazin ist schwul
Photographer Karolin Klüppel Hanna Scheuring in «Love, Marilyn», Ballett-Direktor Christian Spuck, PinkCop-Präsident Peter Sahli, Tampa/St. Petersburg in Florida, Liebescircus Ohlala , Zürcher Niederdorf, Michael Steiners «Missen-Massaker», Silvia Seidel, Patrick Hässig, Matthew Mitcham
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Inhalt
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Editorial Viel zu kurz ist dieser Sommer, umso grösser dafür die Vorfreude auf unsere neue SeptemberAusgabe! Wir konzentrieren uns, passend zur neuen Theatersaison 12/13, auf die Bühnen dieser Welt. Schauspielerin Hanna Scheuring erklärt uns den Zauber von Marilyn Monroe, mit Ohlala hält ein Liebescircus Einzug in Zürich. Schliesslich wollen wir wissen, weshalb Regisseur Michael Steiner gerade einige Missen massakriert. Eine weitere Bühne des schwulen Lebens ist das Zürcher Niederdörfli – Frau Arnold-Korf wagt eine Performance. Umso mystischer die optische Kunst: Fotografin Karolin Klüppel zeigt in der Fotostrecke hüllenlose Männer in Wald und Nebel. Stv. Chefredaktor, Daniel Diriwächter
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Love... wie einst Marilyn Hanna Scheuring über ihr neues Stück «Love, Marilyn»
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Liebescircus Ohlala Exklusive LGBT-Pre-Premiere am 19. September 2012
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Michael Steiners «Missen-Massaker» Horror-Komödie in den Kinos
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Tampa/St. Petersburg Der neue Hotspot im Sunshine-State Florida
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Karolin Klüppel Photographer
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Schwules Spa im Niederdorf Eine Tour durch Zürichs Niederdorf
News 4 • Prominent 8 • PinkCop 14 • News Schweiz 15 • Wofür der Penis steht 16 Szene 18 • Kultur 28 • Christian Spuck 30 • Musik 31 • Welcome Big Dick 36 • Hot4You 37 Renos Relax 38 • Hildegard 40 • Dr. Gay 41 • Agenda 42
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News
Internationale News
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Kuala Lumpur
Vientiane
Fortschritt ohne Schwule
Regenbogen über Laos
Malaysias Premierminister hat im Namen des Islam dem Liberalismus, Pluralismus und der Homosexualität eine Absage erteilt. Diese «abar-
In Laos fand in diesem Sommer die erste Gay Pride seiner Geschichte statt. Weil Homosexualität in dem kommunistischen Land zwar legal, aber gesellschaftlich verpönt ist, zog keine bunte, schrille Parade durch Vientiane. Vielmehr versammelten sich gut einhundert Schwule und Lesben zu einem fröhlichen Event mit einem bunten Programm auf einem Sportplatz der USBotschaft. Unter Präsident Barack Obama und Aussenministerin Hillary Clinton unterstützen die US-Botschaften im Pride-Monat Juni die Gay Communities ihrer Gastländer. «Proud to be Us!» hiess die Gay Pride in Vientiane, zu der sich Medienberichten zu Folge auch einige ebenso hochrangige wie neugierige Vertreter der laotischen Regierung eingefunden haben sollen.
Sydney Katholischer Priester streitet gegen «gay panic»-Gesetz tigen Kulturen» hätten unter seiner Regierung «keinen Platz in Malaysia», rief der Premierminister im Juni den Delegierten einer Islamkonferenz zu. Unter seiner Führung werde Malaysia eine moderne Nation mit hohem Einkommensniveau, ohne dafür jedoch in Fragen der Moral und des Glaubens Kompromisse einzugehen. Die bei den nächsten Wahlen um ihre Macht fürchtende Regierungspartei Umno und ihr nahestehende Medien haben seit dem überraschenden Freispruch von Oppositionsführer Anwar Ibrahim vom Vorwurf der Homosexualität im Januar ihre Rhetorik gegen Schwule und Lesben verschärft.
Ausgerechnet ein katholischer Priester im australischen Föderationsstaat Queensland ist die treibende Kraft einer Kampagne gegen die «Gay Panic»-Gesetzgebung. «Bitte unterzeichnet die Petition und gebt sie weiter, um Campbell New man zu zeigen, dass seine Verteidigung des ‚gay panic’ nicht akzeptabel ist», appelliert Pfarrer Paul Kelly an die Besucher seiner Webseite. Queenslands neuer, konservativer Premierminister Campbell Newman hatte angekündigt, die von der sozialdemokratischen Vorgängerregierung eingeleitete Reform der «gay panic»Gesetzgebung nicht übernehmen zu wollen. Dabei geht es um ein Gesetz, das zur Abwehr einer homosexuellen Annährung Gewalt bis hin zum Mord rechtfertigt.
Neu Delhi
London
Eunuch Wahlsieg genommen
Geschäftsreisemarkt entdeckt Schwule
Ein Gericht im indischen Madhya Pradesh hat die Wahl eines Eunuchen zum Bürgermeister von Sagar für nichtig erklärt. Kamla Bua habe nicht nachweisen können, dass sie eine Frau sei und zu den «Scheduled Castes» gehöre, berichteten indische Medien am Freitag Ortszeit. Kamla habe jedoch für einen Sitz im Stadtparlament kandidiert, der für eine Frau aus den aufgelisteten Kasten reserviert sei. Kamla Bua hatte die Wahl 2009 mit weit über 40 000 Stimmen Vorsprung gegenüber dem Gegenkandidaten gewonnen. Zu den «Scheduled Castes» gehören die Unberührbaren. Eunuchen werden in Indien verachtet oder wegen ihrer angeblichen übersinnlichen Fähigkeiten gefürchtet. Seit 1994 haben Eunuchen das Wahlrecht. 4
Der World Travel Market (WTM), die führende internationale Messe für den boomenden Geschäftsreisetourismus, hat den schwul-lesbischen Reisemarkt entdeckt. WTM will durch seine neue B2B (Business-to-Business) Initiative «Out Now» seinen Kunden und Mitgliedern den Lesbian-Gay-Bisexual-Transsexual (LGTB)-Markt erschliessen. «Der LGTB-Reisemarkt hat sich in bemerkenswerter Weise in den letzten 20 Jahren entwickelt, aber die organisatorischen Strukturen der Branche haben damit nicht Schritt gehalten», sagte Ian Johnson, CEO von «Out Now». Auf dem nächsten WTM-Event soll durch Marktanalysen und Netzwerkveranstaltungen der schwul-lesbi-
News
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sche Reisemarkt damit begonnen werden, die Defizite der Branche in diesem Segment abzubauen.
Hanoi Homo-Ehe in Vietnam? Vietnam könnte das erste Land Asiens mit einer rechtlichen Würdigung gleichgeschlechtlicher Beziehungen werden. Das Justizministerium des kommunistischen Landes hat laut Berichten schwuler Medien in Asien in einem Änderungsentwurf zum Eherecht die Ehedefinition durch die Einbeziehung schwul-lesbischer Beziehungen erweitert. Justizminister Ha Hung Cuong habe gesagt, es gebe inzwischen Hunderttausende Homosexuelle in Vietnam. Viele würden in Beziehungen leben, ohne aber wie Ehepaare über Rechte bei Eigentums-, Erb- und Adoptionsfragen zu verfügen. Etwas merkwürdig mutete allerdings der Verweis des Ministers auf die Menschenrechte an. Vietnam verfolgt mit unnachgiebiger Härte Dissidenten wie kritische Journalisten und Blogger.
Canberra Zwei Bundesländer wollen Homo-Ehe In Australien haben sich innerhalb einer Woche die Regierungschefs zweier Bundesstaaten für die Homo-Ehe ausgesprochen. In Südaustralien erklärte Premierminister Jay Weatherill seine Unterstützung eines entsprechenden Antrags der Grünen. Kurz zuvor hatte die tasmanische Premierministerin Lara Giddings die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben befürwortet. Beide Politiker gehören der Laborpartei an. Die Partei ist jedoch in dieser Frage gespalten. Australiens Labor-Premierministerin Julia Gillard lehnt die Homo-Ehe strikt ab. Gillard hat sich jedoch bereit erklärt, für die Abstimmung in dieser Frage den Abgeordneten des nationalen Parlaments eine Gewissensentscheidung zu erlauben.
Washington Erste lesbische Generalin in US-Armee Tammy Smith ist die erste offen lesbische Generalin in den amerikanischen Streitkräften. Die 49-jährige outete sich offiziell bei ihrer Ernennung zur Brigadegeneralin. Die seit vielen Jahren mit einer festen Partnerin lebende Smith ist seit 26 Jahren Mitglied der US Army, war aber zunächst wegen des gesetzlichen Verbots des Militärdienstes für Homosexuelle und wegen der von Präsident Bill Clinton eingeführten Don’t ask, Don’t tell-Politik gezwungen, ihre
sexuelle Orientierung geheimzuhalten. Nach dieser Regelung durften Homosexuelle dem Vaterland als Soldaten dienen, solange sie ihre sexuelle Neigung verschwiegen. Andererseits war es Vorgesetzten verboten, ihre Soldaten danach zu fragen. Obama hatte Don’t ask, Don’t tell im vergangenen Jahr abgeschafft.
Washington Antischwule Teeparty mit Paul Ryan Der mit martialischem Gepränge als «Running Mate» des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney präsentierte Paul Ryan ist ein vehementer Homo-Gegner. Auf der Score Card der grössten amerikanischen schwul-lesbischen Organisation Human Rights Campaign erhält der aktive Katholike null Prozent. Die Lobbygruppen in Washington bewerten auf ihren Score Cards, wie empfänglich jeder der Kongressabgeordneten für ihre jeweiligen Anliegen ist. Ryan könnte sich für Romney als Fehlgriff erweisen. Mit der Verbeugung vor der rechtspopulistischen Tea Party verprelle Romney die gemässigten Republikaner, prophezeien politische Beobachter. Inzwischen gebe es auch unter den republikanischen Wählern eine Mehrheit gegen die Diskriminierung von Schwulen und jüngsten Umfragen zu Folge unterstützen gar schon 35 Prozent die Homo-Ehe.
Redmond Microsoft sponsort Homo-Ehe Je 100 000 Dollar spendeten Microsoft-Gründer Bill Gates und Vorstandsvorsitzender Steve Ballmer der Gruppe Washington United Front for Marriage. Damit unterstützen die beiden IT-Könige den Kampf um die Öffnung der Ehe für Homosexuelle in dem Staat an der Westküste der USA, in dem sich im Örtchen Redmond die Zentrale des Mircosoft-Imperiums befindet. Zwar haben bereits beide Kammern des Parlaments als auch die Gouverneurin der Homo-Ehe ihr JaWort gegeben. Aber die christliche Rechte will bei den Wahlen im November durch eine Volksabstimmung die demokratische Entscheidung für die Homo-Ehe kippen. Beide Seiten werden sich bis zum Wahltag eine millionenschwere Materialschlacht liefern.
Taipeh Lesbenhochzeit mit Buddhas Segen Erstmalig hat in Taiwan ein gleichgeschlechtliches Paar nach buddhistischem Ritus geheiratet. Im Kloster Taoyuan, im Norden der Insel,
gaben sich Mitte August die beiden Frauen Fish Huang und You Ya-ting vor einer Buddha-Statue das Ja-Wort. Shih Chao-hui, die die Zeremonie durchführte, sprach anschliessend von einem «historischen» Ereignis. Taiwan gilt als eines der liberalsten Länder Asiens und feiert jedes Jahr im Herbst den grössten CSD des Kontinents. Taiwan könnte das erste asiatische Land werden, das die Homo-Ehe legalisiert. Bereits 2003 legte die Regierung einen Gesetzentwurf zur Einführung der Ehe für homosexuelle Paare vor. Präsident Ma Ying-jeou sagte seinerzeit jedoch, die Gesellschaft sei noch nicht reif genug für eine solche Reform.
Kuala Lumpur Hochzeitsbankett als Provokation Mit einem traditionellen chinesischen Hochzeitsbankett ist Ouyang Wen Feng einmal mehr die religionsübergreifende Provokation der Gesellschaft Malaysias gelungen. Der in New York lebende Pastor und Autor hatte in seinem Heimatland Malaysia mit viel Mediengetöse eine «private» Hochzeitsfeier in einem Restaurant in Kuala Lumpur gefeiert. Seinen Partner, den afro-amerikanischen Musicalproduzenten Phineas Newborn, hatte Ouyang Wen Feng bereits im vergangenen Jahr ganz legal in New York geheiratet. Mit der Dinnerparty hatte sich Ouyang Wen Feng den Zorn der Muslime als auch der christlichen Kirchen Malaysias zugezogen. Homosexualität ist im mehrheitlich islamischen Malaysia ein Tabu und kann mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden.
Berlin Merkel und Schäuble gegen Gleichstellung Das Bundesfinanzministerium lehnt die von mehreren CDU-Abgeordneten und der FDP geforderte Gleichbehandlung von eingetragenen Lebenspartnern im Steuerrecht ab. Finanzminister Wolfgang Schäuble liess erklären, es gebe «keine Notwendigkeit, eingetragenen Lebenspartnern dieselben einkommensteuerlichen Privilegien wie Eheleuten zu gewähren». Das wird für Streit im Kabinett sorgen. Familienministerin Christina Schröder unterstützt die steuerrechtliche Gleichstellung von Homo-Paaren, während Kanzlerin Angela Merkel die Position Schäubles unterstützt. Letztlich wird das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entscheiden müssen. Mit zwei Urteilen in Einzelfragen der steuerlichen Ungleichbehandlung von Homo-Paaren hat das Gericht in jüngster Vergangenheit gezeigt, wohin die Reise geht: Richtung vollständiger Gleichstellung. 5
Bühne
Love... wie einst Marilyn
Hanna Scheuring über ihr neues Stück «Love, Marilyn». Von Daniel Diriwächter
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Im August jährte sich der Todestag von Marilyn Monroe zum 50. Mal. Unzählige Tribute erinnern an die Filmgöttin. Eine besondere Auseinandersetzung mit Marilyn Monroe verspricht Hanna Scheuring. In ihrem Stück «Love, Marilyn» identifiziert sich die Protagonistin krankhaft mit der Ikone. Wir trafen Hanna Scheuring zum Gespräch. Es ist beinahe so, als würde Marilyn Monroe noch leben. Sie thront auf den Covers diverser Magazine, ihre Filme werden rauf und runter gezeigt und Foto-Bücher werden veröffentlicht. Der 50. Todestag der Hollywood-Ikone ist, so makaber das klingen mag, ein Fest für die Anhänger der Blondine. Ideal also, Marilyn Monroe auch ins Theater zu bringen. So wie Hanna Scheuring mit ihrem Stück «Love, Marilyn» «Das war so nicht geplant», sagt Hanna Scheuring in Anspielung auf das Todesjahr. Es hat sich eher so ergeben. Ihre Motivation für das Stück, welches ihr erstes eigenes ist, war eine andere. Doch dazu später. Denn Hanna war früher kein Fan der Schauspielerin. «Früher hielt ich Marilyn Monroe für nichts weiter als eine Sex-Bombe im Kino. Genau das Image, das heute noch viele sehen.» Wie viele wurde sie auf die Monroe aufmerksam dank deren erfolgreichstem Film «Some like it hot». Drei Jahre vor ihrem Tod gab Marilyn Monroe die bezaubernde wie naive «Sugar Kane». Eine mittellose Ukulele-Spielerin, deren beste Freundin ein Mann ist. Eine liebevolle Karikatur des Images, gegen das Marilyn Monroe vergeblich ankämpfte. Mehr als «Sugar» Hanna Scheurings Interesse begann beim Schauspielunterricht. «Ich war eine eher scheue Person. Fast ein Freak. Was meinen Lehrer dazu brachte, mich aufzufordern, ich solle gefälligst einmal so wie Marilyn Monroe spielen.» Hanna Scheuring hat das gefallen. Auf der Bühne. Und sie hat Blut geleckt. Es gab mehr von Marilyn zu entdecken als «Sugar». «Auch wenn sie ihre körperliche Ausstrahlung ganz natürlich gelebt hat, da war die Sex-Ikone auf der einen Seite. Die Frau, deren Körper sprach, und die Männer verführte. Der Mensch dahinter ist für mich eine total spannende Frau. Voller Zerrissenheit. Sie war immer auf der Suche nach Liebe.» Marilyn Monroe hatte wenig Sicherheit in ihrem Gepäck. Sie suchte «nach ihrem inneren Kern». Tapfer lieben Vor zwei Jahren brachte der Fischer-Verlag das Buch «Tapfer lieben» mit unveröffentlichten
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Hanna Scheuring in «Love, Marilyn»
Bühne
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Briefen von Marilyn Monroe in den Handel. Hanna Scheuring war fasziniert, las es aufmerksam und stellte das Buch sichtbar ins Regal. «Wenn ich am Schreibtisch sass, konnte ich es immer ansehen. Und so entstand die Idee, daraus ein Stück zu entwickeln.». Hanna Scheuring wirkt gerührt. «In ihren Sätzen sagte Marilyn, sie wisse nicht, wer sie sei.» Musste Marilyn eine Schauspielerin werden, um Anerkennung und Liebe zu finden? Diese Frage war zentral für Hanna Scheuring. Mit «Love, Marilyn» hat sie das Vorhaben eines Theaterstücks nun realisiert. Ein Jahr habe sie sich extrem mit Marilyn auseinandergesetzt. Der Titel selbst verweist übrigens auf Marilyns Briefe. Es war Marilyns Gruss. Aber einfach so wollte Hanna Scheuring die Monroe nicht kopieren. «Gegen Marilyn hätte ich schlichtweg keine Chance, ich habe mir das nie zugetraut», erzählt sie. Kritisch sieht sie auch Michelle Williams im Film «My Week with Marilyn». «Michelle war sehr gut, doch der Zauber fehlte, nie sah ich Marilyn». Es war für Hanna Scheuring daher logisch, die Ikone nicht zu verkörpern. Aber wie wird Marilyn «ohne» Monroe auf die Bühne gebracht? Identifikation Hanna Scheuring entwarf die Geschichte einer Frau, die sich krampfhaft mit Marilyn identifiziert. Ihr Name lautet «Sarah», der jedoch im Stück nie erwähnt wird. Sarah wird zu Marilyn. Sie wird hineingezogen in den Monroe-Kosmos und vergisst so die bittere Realität. Wie einst ihr Vorbild, ist sie gefangen in einer psychiatrischen Anstalt. «Sarah gab mir die Möglichkeit, mit der dunklen Seite von Marilyn Monroe zu arbeiten, gleichzeitig aber auch die Träume und den Glamour sichtbar zu machen», erzählt Hanna Scheuring. Ein schmaler Grat für eine Schauspielerin? «Eher der absolute Traum für jeden, der eine Rolle spielt!» Die Legende zwischen Licht und Schatten ist dankbares Material.
© Caroline Minjolle
Das eine Kleid Die Idee ist verwandt mit der des Films «Poupoupidou» von Gerald Hustache-Mathieu (2011). Darin wird ein Krimi-Autor in den Bann einer Dorfschönheit gezogen, welche glaubt, sie sei die Reinkarnation von Marilyn Monroe. «Stimmt, es gibt Parallelen, aber der Film ist ein Krimi, welchen ich übrigens total gut finde. Meine Geschichte geht anders mit dem Mythos um», sagt Hanna Scheuring bestimmt. Videomitschnitte (von Sarah als Marilyn) sowie einige berühmte Songs wie «I wanne be loved by you» sind ebenfalls Bestandteil des Stücks. Hanna Scheuring spielt dabei nicht alleine auf der Bühne. Daniel Fueter wird als PsychiatriePfleger in die Rolle eines Vertrauten schlüpfen, der Sarah am Klavier begleitet.
Wird Hanna Scheuring auch in vielen Outfits der Monroe zu sehen sein? «Es gibt genau ein Kleid, in das Sarah immer wieder schlüpft.» Es lag ihr fern, eine «Travestie» zu veranstalten. Zudem hätten solche Kostüme das Stück und dessen Aussage stark verändert. «Es geht um Sarah», so Hanna Scheuring. Wird eben diese Sarah auch ein tragisches Ende erleiden müssen wir ihr Vorbild? «Das verrate ich nicht», lächelt sie. Zu erleben ist dies Ende September in: «Love, Marilyn».
«Love, Marilyn» Ein Theaterstück von Hanna Scheuring nach Texten von Marilyn Monroe und J. C. Oates. Premiere: 19. September, Phönix Theater, Steckborn Zürcher Premiere: 26. September, Theater Rigiblick Alle Daten unter www.hannascheuring.ch
Hanna Scheuring Hanna Scheuring ist in der Nähe von Zürich geboren, als Jüngste von 4 Töchtern. Nach der Ausbildung zur Schauspielerin am Konservatorium für Musik und Theater in Bern, spielte sie einige Jahre in Deutschland, am Landestheater Marburg und am Theater Trier. In der Schweiz wurde sie vor allem durch ihre Rolle der «Vreni» in der erfolgreichen Sitcom des Schweizer Fernsehens «Fascht e Familie» berühmt. Weiter sah man sie auch in der Soap «Lüthi und Blanc» und in diversen Filmen. Hanna Scheuring steht immer wieder auf der Bühne, z.B. im Stück «Business Class» von Martin Suter am Casinotheater Winterthur; in ihrem ersten Solo-Stück: «Grönland« von H. Schertenleib und in einer Produktion des Freien Theaters Thurgau: «Spinnen«, von Sabine Wang. Daneben ist sie auch als Trainerin und Coach tätig, unterstützt Menschen in Kultur und Wirtschaft in Auftrittskompetenz. Sie engagiert sich seit längerem für UNICEF und bereiste Somalia, um sich vor Ort über das Thema Mädchenbeschneidung zu informieren. Sie ist Mutter von zwei Kindern, Rhea und Lou, 14 und 10 Jahre alt. Quelle: www.hannascheuring.ch 7
Prominent
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Silvia Seidel ZDF-Weihnachtsserien bedeuteten in den 80erJahren beinahe alles. Da war der Junge, der sein Lachen verkaufte (Timm Thaler), der Junge mit dem Pferd (Silas) oder der Junge mit der nervenden Geige (Oliver Maass). Und da war eben dieses Mädchen, das nach einem schlimmen Unfall wieder Ballett tanzen wollte: «Anna». «Anna» wurde zur erfolgreichsten ZDF-Weihnachtsserie überhaupt. Der Soundtrack hielt sich in den Hitparaden fest (My Love is a Tango) und es folgte sogar ein Kinofilm (Anna – der Film). Die Schauspielerin, die in der Titelrolle glänzte, war Silvia Seidel. Jedes Mädchen wollte 1987 wegen ihr eine Ballerina werden (und auch einige Jungs). Und wiederum jedes Mädchen wollte ihren Serien-Freund Patrick Bach küssen (und auch einige Jungs). Ein Erfolg, den Silvia Seidel nie mehr wiederholen konnte. Dabei hatte sie vieles, was es braucht, um im harten Filmgeschäft zu bestehen: Talent, Aussehen, Charme. Patrick Bach etwa tanzt heute noch (wie etwa bei RTL in «Let’s Dance»). Silvia Seidel litt zunehmend unter «Anna», wurde immer wieder auf
Sabin Tambrea Patrick Hässig Er war die Stimme Zürichs am Morgen: Patrick Hässig (33). Radio 24, der erfolgreichste Schweizer Privatsender, hatte mit dem smarten Moderator einen echten Trumpf am Mikrofon. Auch wenn der Sender über gefühlte fünf CDs ver-
«Sabin wer?», fragen sich vielleicht noch einige. Ende Jahr wird das Kinopublikum aber an dem charismatischen Newcomer nicht mehr vorbeikommen. Sabin Tambrea, zarte 18 Jahre jung, spielt den Märchenkönig Ludwig II. in der gleichnamigen Neuverfilmung. Das Leben des Königs, welcher sich besonders als leidenschaftlicher Schlossbauherr auszeichnete (Schloss Neuschwanstein geht auf sein Konto), bot seit jeher fantastischen Stoff für das Lichtspielhaus. Das wusste schon Luchino Visconti, der mit seinem «Ludwig II.» 1972 einen Hit landete. Damals spielte Helmut Berger die Titelrolle und vermochte etwas Verruchtes ins königliche Bayern zu bringen. Die weitere Sensation damals: Romy Schneider spielte die Rolle der Sis(s)i noch einmal. Ende Jahr kommt nun die neue Verfilmung in die Kinos. Sie zeigt das Leben und Wirken Ludwigs II., der mit jungen Jahren von einem besseren Bayern träumt. Als hochbegabte Künstlerseele glaubt er an die Veredelung der Menschen durch Kunst und Musik. Und er will den Musikunterricht für das Volk an die Stelle des Waffendienstes setzen. Doch sein Scheitern ist vorbestimmt. Um all das rein optisch glaubhaft zu verkaufen, werden satte 17 Millionen in die Produktion reingesteckt. Peter Sehr und
© www.patrickhaessig.ch
© pd diese Rolle reduziert und musste um kleine Rollen kämpfen. Der Arbeitsmarkt in der Branche ist hart. So verriet jüngst der Schweizer SoapStar Philipp Romann (Wege zum Glück – Spuren im Sand) im Bluewin-Interview, dass selbst Hunde besser bezahlt werden. Davon konnte Silvia Seidel ein Lied singen. Sie soll mit Geldproblemen gekämpft haben – und mit Depressionen. 1992 nahm sich ihre Mutter wegen Depressionen das Leben. Silvia Seidel in einem Interview: «Meine Mutter litt unter einer Krankheit, die schlimmer ist, als Aids und Krebs zusammen: Depressionen.». Anfang August wurde Silvia Seidel mit einem Abschiedsbrief in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Sie hatte sich mit Tabletten das Leben genommen. Sie wurde nur 42 Jahre alt. Goodbye Anna Pelzer! (dd) 8
fügt, Patrick Hässig vermochte mit seiner Fröhlichkeit selbst in der Morgenshow über das in einem Call-Center ermittelte Musikprogramm hinwegzutrösten. Nun ist bis Ende Februar 2013 vorübergehend Schluss mit der Morgenshow. Patrick Hässig moderiert ab sofort im Schweizer Fernsehen «Weniger ist mehr», die NachfolgeShow von Sven Epineys «5 gegen 5». Es wurde Zeit, dass der sympathische Zürcher auf die Mattschreibe kommt. Für Erwachsene, notabene. Denn Patrick Hässig war bereits mir der «Gameshow» im Jugendprogramm zu sehen. Auch privat läuft’s rund. Wie der «Blick» im August sensationshungrig mit einer Titelstory berichtete («Schwuler SF-Star will heiraten!»), denkt Patrick Hässig über eine Heirat mit seinem Partner Mikael nach. Im Interview bricht er auch eine Lanze für Regenbogenfamilien. Das Paar könne sich ein Adoptivkind durchaus vorstellen: «Sobald es in der Schweiz erlaubt ist, könnte das auch bei uns zum Thema werden».
© Stefan Falke Marie Noëlle inszenieren den Film und warten mit einer Star-Besetzung auf: So spielen etwa Uwe Ochsenknecht und Hannah Herzsprung in diesem Historien-Drama mit. Das wirkliche Highlight wird aber Sabin Tambrea als Ludwig II. sein. Der in Berlin lebende Rumäne spielt den «Märchenkönig» in voller Pracht, wie ein erster Teaser-Trailer beweist. Kinostart ist der 26. Dezember. (dd)
Prominent
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Matthew Mitcham
Madonna /Pussy Riot Entgegen vieler Erwartungen hat Madonna im Letzigrund nicht ihre Fans enttäuscht, sondern höchstens ihre zunehmend einfallslosen Kritiker. Sie zeigte Körper und Herz, auf der Höhe ihrer Karriere und der Zeit, und sie präsentierte ihren neusten Hit, mehrmals. Ein echter Ohrwurm. Provokativ, dem Mainstream, wie gewohnt, ganz knapp voraus. «Free! Pussy! Riot!» auf den Körper geschrieben, mit ehrlicher Empörung in der Stimme vorgetragen. Alle singen mit. Dass da ein euphorischer Fan hinter einem den Text in «Free Pussie’s Right» abwandelt, legitimiert zumindest das «Dies ist kein Scherz!» der Queen. Bereits in Moskau hatte sich Madonna lautstark für die Mitglieder der russischen Punkband eingesetzt. Der Skandal begann mit einem 40-sekündigen Protest-Auftritt in der orthodoxen Erlöser-Kirche. Die bunt maskierten Musikerinnen störten eine Messe mit einem «Punk-Gebet», das sich gegen Ministerpräsident Putin richtete. In einem Schauprozess wurden
London 2012 war ein einziges Fest. Die von Slumdog-Millionaire-Regisseur Danny Boyle oscarwürdig inszenierte Eröffnungsfeier setzte den Massstab. 62 000 Zuschauer, darunter Prominente von Angelina Jolie bis Angela Merkel, von Mr. Bean bis James Bond, von Queen Elizabeth bis Prinzessin Maxima. 10 500 Athle ten aus über 200 Nationen liefen ein, um die 302 Goldmedaillen unter sich zu verteilen. Von all diesen Spitzensportlern sind gerade mal 20 bekennend homosexuell, drei davon männlich. Lesbische Fussballerinnen und schwule Reiter gibt’s, anderes darf’s nicht geben. Dass der Grindr-Server während des Einzugs ins Olympiadorf überlastet zusammenbrach, muss also offiziell an einer hohen Dunkelziffer liegen oder an zahlreichen Fans des australischen Turmspringers Matthew Mitcham. 2008 siegte er mit dem Motto «out, proud and ready to go for gold» in Peking, 2010 eröffnete er die Gay Games in Köln. Er gilt als grosses Vorbild für schwule Sportler. In London hielt er seine Verehrer via Twitter bei Laune (sein freier Oberkörper und seine Ukulele, was für ein Bild!) und mit einem gewagten Versprechen: «Bei Gold springe ich nackt vom 10m-Turm!». Der verpasste Final-Einzug vermasselte den Traum. Viel Raum für Spekulationen lassen seine knappen Badeshorts ohnehin nicht, und allzu skandalträchtig wäre die Aktion vielleicht gar nicht geworden, während der antiken olympischen Spiele waren schliesslich alle Athleten hüllenlos. Spätestens bei der Schlussfeier gab’s doch noch Aufregendes fürs schwule Auge, Spice Girls und George Michael sei Dank. Den Skandal überliess Matthew galant einem Promi aus der Zuschauerreihe: Prinz Harry. Da liegt der Gedanke nahe, Strippoker für Rio 2016 zur olympischen Disziplin
Casper, Mika, Leo Jennifer Lopez‘ Toyboy Casper Smart gay? Überraschung! Für sie jedenfalls, für seine wenig verschwiegenen (oder aber sehr erfinderischen) Kumpels, die ihn zu einer «exotischen Massage» in ein «homosexuelles Etablissement» begleitet haben wollen, wohl kaum. Smartes Kaspertheater fürs Boulevard-Sommerloch. Nichts als böse Gerüchte. Sagt sie – und trennt sich von ihm, ein bisschen jedenfalls. Mika schwul und doch nicht bi? Auch das eine echte Offenbarung. Viel spannender ist die brandneue Platte des PopParadiesvogels. Leo Ritzmann bi und doch nicht hetero? Leo wer? Der Musicstar, der Some&Any-
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© pd drei der kritischen Aktionskünstlerinnen dafür zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Zwei von ihnen hinterlassen Kinder, die nun möglicherweise in staatlichen Erziehungsanstalten landen. Die Empörung ist gross und global. Reykjaviks Bürgermeister streifte sich anlässlich der Gay Pride eine Pussy-Riot-Maske über, Paul McCartney, die Red Hot Chili Peppers, Nina Hagen und Udo Jürgens bekundeten Sympathie im Namen der künstlerischen Freiheit, ein Zürcher Punk-Kollektiv besetzte den Grossmünster-Turm. Madonnas Kritiker werfen ihr PR in eigener Sache vor, während ihr in Russland ein Prozess droht, weil sie in St. Petersburg die Gay Community unterstützte. Da muss jeder sein Urteil selbst fällen. Und dieses öffentlich vertreten, falls er in der glücklichen Lage ist, seine Meinung unbescholten kundtun zu dürfen. (rg)
© pd zu erküren. Und die Hoffnung, dass bis dahin Olympia auch für lesbische Synchronspringerinnen und schwule Boxer kein Hindernislauf mehr sein wird. (rg)
Popstar, der vor seiner Musikkarriere Handyund danach Kleiderverkäufer war. Er hat zwar kein neues Casting-Projekt am Start, dennoch war sein mutiges Coming-out eine Gratiszeitung-Schlagzeile wert. «Ich bin auf keinen Fall schwul», sagte er früher, «ich verliebe mich in Menschen, nicht in Männer oder Frauen» heute. Er stehe dazu und sei gespannt auf die Reaktionen. Seine Fans werden damit klar kommen. Alle drei. Derweil verspricht die neuste Popstars-Staffel eine wirklich talentierte Band und Coming-out-Stoff für die nächste Sommersaison. Auch mit Ritzmann ist weiterhin zu rechnen, Leo from the Handyshop gibt den Traum von der grossen Bühne nicht auf, muss sie aber vorerst Jenny from the Block überlassen. Vielleicht klappt‘s ja irgendwann als einer ihrer Tänzer? Oder in einer multisexuellen Boygroup mit Casper und Mika? Und wenn J. Lo am 10.10. im Hallenstadion von Casper Smart sexy angetanzt wird, fällt es ihm bestimmt nicht allzu schwer, sich bis dahin mit einem Platz auf den Zuschauerrängen abzufinden… (rg) 9
Show
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Ohlala – der Liebescircus
Am 19. September heisst es Vorhang auf für «Ohlala – der zweite Akt». Von Martin Ender
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Show
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Ohlala 2012 Die Liebe hat seit jeher Künstler aller Sparten inspiriert. Komponisten, Sänger, Maler, Bildhauer oder Schriftsteller haben sich von ihr leiten lassen. Auch der Circus hat sie entdeckt und Ohlala macht sie – europaweit einzigartig – zum Hauptthema der Show. Internationale Artisten, Sänger, Tänzer, Entertainer und skurrile Unikate zelebrieren ihre Auffassung der Liebe. Mal gewagt und provozierend, dann wieder ganz sinnlich und verführerisch, werden die Besucher in eine andere Welt voller Magie und Überraschungen entführt. Eine so viel versprechende und facettenreiche Inszenierung wie die Liebe selbst.
Leckerbissen auch für das schwule Auge
Die Vorbereitungen für die neue Show von Gregory und Rolf Knie laufen auf Hochtouren. Das lustvolle Spektakel nur für Erwachsene (ab 16 Jahren), geht in die zweite Runde. Die diesjährige Show «Ohlala» soll noch lustvoller, noch sinnlicher, noch mutiger werden als im vergangenen Jahr. CR sprach mit Gregory Knie und lüftet jetzt schon etwas den Vorhang. Gregory ist der Sohn von Rolf Knie, der vor Jahren vom Familiencircus weggegangen ist und als Maler berühmt wurde. Fredy Knie Junior, der zusammen mit Franco Knie das Familienunternehmen Circus Knie führt, ist sein Onkel. Fredy Knie Senior, der damals mit seinen Impulsen weltweit eine neue, humane Art der «Pferdedressur» auslöste, war sein Grossvater. Vor 10 Jahren hat Gregory zusammen mit seinem Vater Rolf den Wintercircus Salto Natale ins Leben gerufen und letztes Jahr den Liebescircus Ohlala. Auf die Frage, warum denn zusätzlich zum Wintercircus Salto Natale im Spätsommer noch ein weiteres Programm zusammengestellt werde und erst noch ein gewagtes, antwortete Gregory in einem bereits veröffentlichten Interview: «Neue Ideen auszuleben, das ist doch reizvoll. Der Circus muss sich immer wieder neu erfinden, damit er auch in Zukunft ein Publikum hat. Wir haben bereits mit Salto Natale den Circus modernisiert und Jahr für Jahr weiterentwickelt. Und unser stetig grösser werdendes Publikum ermutigt uns, etwas Neues auszuprobieren. Der Liebescircus ist die Fortsetzung dieses innovativen Weges – mit einem anderen Thema: Wir werden auch hier alles versuchen, damit unsere Zuschauer erstklassig unterhalten werden. Und vielleicht gelingt es uns ja, Menschen in den Circus zu bewegen, die bisher nie da waren.»
Gregory Knie betont das hohe Qualitätsniveau aller Artisten, wir picken hier dennoch zwei Highlights heraus, die insbesondere das schwule Herz höher schlagen lassen. Da ist einmal das Duo Iroshnikov aus der Ukraine. Es zeigt Körperbeherrschung, Ausdruckskraft und Dynamik in Perfektion. Die beiden Brüder gehören zu den weltbesten Artisten ihres Genres. Mit Leichtigkeit und blindem Vertrauen wirbeln sie einander durch die Luft und fangen den anderen im letzten Moment wieder sicher auf. Ihre frische und unbekümmerte Performance überrascht die Zuschauer immer wieder aufs Neue, und fesselnde Schreckmomente sind vorprogrammiert. Ein zweiter Höhepunkt ist natürlich Blush, eine künstlerische Formation von drei jungen, ambitionierten Artisten aus Holland. Der Act vereint männliche und weibliche Besonderheiten zu einer lasziven symbiotischen Performance, wie man sie noch nie gesehen hat. Die Holländer verschmelzen das Beste aus beiden Welten zu einer energiegeladenen Choreographie mit Gesang und viel Glamour. Extravagantes Make-up und Kostüme verleihen der androgynen Darbietung einen theatralischen und glamourösen Touch.
Das persönliche Gespräch mit Gregory Knie Gregory Knie, darf ich Sie mit «Du» anreden? In unserem Magazin für Schwule führen wir die Gespräche persönlich, zudem kenne ich die Familie Knie, das heisst deinen Onkel und deinen Vater seit Jahren. Gregory: Klar, also «Gregory» CR: Gregory, bis wann bist du im Circus aufgewachsen? Was hast du nachher gemacht? Als dein Vater den Circus verliess, warst du ja auch vom Circus weg. Gregory: Bis ich sieben Jahre alt war. Ich war eine Zeit lang unterwegs mit einem Theater in der Schweiz, sowie in Deutschland und bin dann in Jona weiter zur Schule gegangen, bis ich zwölf war. Danach zog ich nach New York, habe die High School absolviert, da war ich 18. CR: Und dann bist du in die Schweiz zurückgekehrt? Gregory: Nein, nein, mit 18 ging ich nach Costa Rica, habe da in einer Erdnuss-Farm gearbeitet. Später bin ich bei Disney in Florida gelandet. Ich bewarb mich an verschiedenen Universitäten. Ich bekam einen Platz in Florida und studierte da vier Jahre. Anschliessend habe ich ein Jahr gearbeitet. Erst dann bin ich in die Schweiz zurückgekommen. CR: Und nun kannst du wohl besser englisch als schwiizerdütsch? Gregory: (lacht)... kann man so sagen... CR: Jetzt hat dich der Circus wieder. Oder hat er dich nie losgelassen? Gregory: Ich bin durch die Familie immer mit dem Circus verbunden geblieben. Aber ich habe nicht wirklich daran gedacht, in das Familienunternehmen zurückzukommen. Durch den langen Auslandaufenthalt war ich damals nicht auf die Schweiz fokussiert. Erst als mein Vater mit der Idee an mich herantrat, zusammen ein Projekt zu starten, überlegte ich, wieder in die Schweiz zu kommen. Aber einen Circus Knie gab’s ja schon, ich war der Ansicht, einen zweiten braucht es nicht. Wir wollten ja nicht den Familiencircus Knie konkurrenzieren. So konzentrierten wir uns auf ein anderes Konzept und starteten den Wintercircus Salto Natale. Dieses Jahr feiern wir bereits das 10-jährige Jubiläum. Und nun kam vor zwei Jahren noch der Liebescircus Ohlala dazu... CR: Ohlala spielt einen Monat lang im Herbst, welches Konzept steckt da dahinter? Gregory: Eine Show wie Ohlala ist für Europa ganz neu und nicht vergleichbar mit einer sonstigen Schweizer Produktion. Allein die Kostüme, welche allesamt neu entworfen wurden, und unser wunderschön dekoriertes Foyerzelt sind einen Besuch wert. Wir freuen uns, die Liebe auf unsere Art und Weise darzustellen. Von provokativ bis verführerisch und sinnlich versuchen wir aus allen Facetten der Liebe Geschichten zu erzählen. Den Zuschauern wird Artistik auf höchstem Niveau geboten, welche mit GeCR:
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Show
sang und Tanz verbunden wird. Aber auch die Lachmuskeln werden nicht zu kurz kommen. Denn zur Liebe gehört auch eine grosse Portion Humor CR: Da stellt sich die Frage: Liebescircus, ist das Erotik, nackte Haut. Gregory: Gibt es auch! Aber wir legen Wert darauf, dabei stilvoll zu bleiben. Es darf nicht billig werden... CR: Bei euren Produktionen beginnt das Erlebnis nicht erst mit der Show, sondern bereits im Foyer. Ist das euer Erfolgsgeheimnis? Gregory: Wir möchten bewusst eine Erlebniswelt schaffen. Der Gast soll in eine sinnliche, aphrodisierende Welt eintauchen und den Alltag für einen Abend lang vergessen können. Heutzutage gehört zu einem Ausgeherlebnis mehr als nur eine tolle Show und deshalb bietet Ohlala neben privaten Lounges, exquisiten Packages wie Limousinen-Service, Love-Apéros oder After-Showparties auch kulinarische Freudenspender. Denn schliesslich geht die Liebe ja auch durch den Magen. CR: Ohlala geht nun ins zweite Jahr. Waren im letzten Jahr die Besucherzahlen zufriedenstellend? Gregory: In den ersten zwei Wochen haben die Leute etwas abgewartet, sich rumgehört, was da passieren wird. In der zweiten Hälfte der Spielzeit waren wir ausgebucht. Für dieses Jahr kann ich nur raten, die Tickets nicht zu spät zu besorgen. CR: Am 19. September geht’s los mit der LGBT-Pre-Premiere. Wie weit sind die Vorbereitungen. Bist du schon voll im Stress. Gregory: Nein, im Stress nicht. Stress ist, wenn man die Arbeit nicht mehr unter Kontrolle hat... (lacht)...sagen wir es so: Es wird uns nicht langweilig! CR: Nun nochmals zu deinem Grossvater: Mein Lebenspartner stellte ihm Ende der 70er-Jahre die mit seinem Bruder einstudierte Luftnummer vor. Er bekam danach den Bescheid, die Leistung wäre gut, aber er solle doch besser den Bruder gegen eine Frau auswechseln. Er war der Ansicht, dass das Schweizer Publikum zwei Männer in der Luft nicht goutieren würde. Würdest du zwei schwule Männer oder zwei lesbische Frauen engagieren? Nach welchen Kriterien wählst du die Nummer aus... speziell für den Liebescirus Ohlala. Gregory: (lacht)... Ach, mittlerweile ist so etwas doch kein Problem mehr, nicht mal beim Circus Knie! Dieser engagierte ja vor zwei Jahren die Sorellas und sie wurden vom Publikum gefeiert! Das sind zeitlich bedingte Veränderungen, welche die Gesellschaft grundsätzlich durchgemacht hat. Bei Ohlala wäre das sowieso kein Thema. (schmunzelnd) ...an diesem Punkt fangen wir erst an. CR: Kannst du schon ein paar artistische Highlights nennen? Gregory: Ich mag keine einzelnen Darbietungen hervorheben. Sie sind alle super. Nur mal so viel: Es sind Artisten dabei, die man noch nie in der Schweiz gesehen hat. Wir haben einen guten Humorfaktor – aus London. Auch Intellektuelles hat Platz – Richtung Theater. Dann natürlich Blush, ein visueller Genuss, drei Tänzer aus Amsterdam – mit super Bodies. CR: Da wird also das schwule Auge in der kommenden Produktion voll auf seine Kosten kommen... dazu muss ich natürlich unweigerlich fragen, bist auch du in der Vorstellung zu sehen? Gregory: Nur am Schluss, als Schlussbouquet (lacht). Nein, ich setze mich nicht in Szene, ich bin als Host in der Vorstellung da. CR: Es ist ja so, schwule Circus-Besucher haben schon immer Vermutungen angestellt über den einen oder andern Artisten oder DynastieSprössling: «Der sieht so gut aus, der bewegt sich so toll... der muss schwul sein!» Franco Knie, ist ein attraktiver Mann. Und viele Schwule erhofften sich, dass er vielleicht ein bisschen schwul sein könnte. Sie liessen sich auch nicht durch die Beziehung zur Prinzessin von Monaco davon abhalten, dies anzunehmen. Du bist genauso ein schöner Mann. Wie gehst du damit um, dass nicht nur Frauen, sondern auch Männer dich schön finden und dich verehren? Ein Problem für dich? Bekommst du das mit? Gregory: Ich bekomme das nicht so mit. Aber egal, ob Frau oder Mann... (Pause)... oh, danke fürs Kompliment...also, es macht doch einfach Freude, wenn man spürt, dass man ankommt, egal, ob bei einer Frau oder einem Mann, und ich kann doch auch einen Mann schön finden. Ich habe kein 12
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Problem, das auch auszusprechen... zudem muss ich ja auch bei der Auswahl von Artisten aufs Optische schauen...da sag ich durchaus: Ja das ist ein attraktiver Mann, er ist sexy, er hat eine gute Ausstrahlung... das ist sehr wichtig im Show-Business... Unter Künstlern gibt’s ja viele Schwule... sie sind oft musischer veranlagt... Auch hinter den Kulissen hier bei uns gibt es sie. Die Show-Welt, die Circus-Welt ist stark verbunden mit der Szene. Wenn man aufgewachsen ist in dieser Welt, so wie ich, kann man gar nie Probleme haben mit der Welt der Schwulen. CR: Gregory, danke für das Gespräch.
Ohlala – der Liebescircus 19. September – 21. Oktober 2012 Air Force Center Dübendorf Tickets: Telefon 0900 66 77 88 (CHF 1.15/Min., Festnetztarif) oder info@circusohlala.ch, www.circusohlala.ch Exklusive LGBT & Friends-Pre-Premiere am 19. September 2012 Ob lesbisch, gay, bi- oder transsexuell (LGBT), Ohlala ruft alle auf, mit ihren Freunden und Partnern am 19. September den zweiten Akt im Liebescircus zu zelebrieren. An der LGBT-Pre-Premiere gibt es für die LGBT-Gemeinde (& friends) vergünstigte Karten. Direktverkauf im Cranberry, Zürich, oder online auf circusohlala.ch
Verlosung CR und queer.ch verlosen 2 x 2 Tickets für die LGBT-Pre-Premiere am 19. September 2012! Mail an info@cruiser.ch mit Stichwort Ohlala
Gregory Knie © pd
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Kapitel Titel
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Nachgefragt
Branko trifft ...
Wachtmeister Peter Sahli, Präsident PinkCop
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Branko B. Gabriel hört immer öfter Geschichten von schwulen Männern, welche nach dem Sex ihr blaues Wunder erlebten. Neulich erfuhr Branko, wie ein Bekannter seinen Flirt mit nach Hause nahm. Nach dem Sex folgte der Tiefschlaf, danach ein unsanftes Erwachen: Der Typ hatte ihn voll beklaut: Uhr, Schmuck, Brille und sogar der Haartrimmer waren weg. Was tun in einer solchen Situation? Natürlich zur Polizei gehen – dein Freund und Helfer! Dort wird man(n) automatisch auf PinkCop aufmerksam gemacht. Eine Organisation, die sich explizit bei Übergriffen gegen Homosexuelle und Transmenschen einsetzt. Ich sprach anhand des Beispiels mit dem Präsidenten persönlich, Herr Wachtmeister Peter Sahli. Branko B. Gabriel: Peter, für was steht PinkCop? Peter Sahli: PinkCop ist ein Netzwerk von schwullesbischen und Transgender-Polizistinnen und -Polizisten schweizweit. Wir haben nicht nur Mitglieder aus dem Corps der Stadtpolizei Zürich, sondern auch aus Genf, Lausanne, Uri, Bern, Luzern, Basel und viele mehr. Insgesamt zählen wir bis heute rund 130 Mitglieder. Branko B. Gabriel: Wie entstand PinkCop? Peter Sahli: Wir haben uns gegründet, um ein Netzwerk für gleichgesinnte Kolleginnen und Kollegen zu gründen. Wir veranstalten GrillEvents, regelmässige Höcks oder Weihnachtsessen, halt ein normaler Verein für normale Leute. Wir stehen ein für Toleranz und Respekt gegenüber unserer Lebensphilosophie innerhalb der Polizeicorps schweizweit. Und wir stehen auch für die Arbeit und Offenheit der Polizei gegenüber der Community ein. Branko B. Gabriel: Was kann ich machen, wenn der One Night Stand mich zu Hause ausraubt? Pete r Sahli: Persönlich würde ich empfehlen, nicht gleich einen Fremden mit nach Hause zu nehmen. Es kann genau der Fall eintreffen, wie eingangs erwähnt. Das Austauschen der HandyNummer ist schon mal empfehlenswert. Name oder Adresse auch. Safety geht vor – wie überall. Br anko B. G abriel: Hilft mir PinkCop auch in rechtlichen oder strafrechtlichen Situationen? Peter Sahli: Eines unserer Hauptanliegen ist, dass sich ein Opfer in strafrechtlichen Situationen auch an uns wenden kann. Wir wissen, dass sich Opfer einer Straftat oftmals nicht bei der Polizei melden, aus Scham, Angst oder anderen Gründen. Hier wollen wir einschreiten und helfen. Falls sich ein Opfer nicht getraut, von sich aus die Polizei aufzusuchen, kann es sich jederzeit mit uns via E-Mail in Verbindung setzen. Wir wissen dann, wohin sich der oder die Geschädigte wenden muss, was zu tun ist oder welche Sofortmassnahmen einzuleiten sind.
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Branko B. Gabriel: Die Übergriffe finden meistens in der Nacht statt. Wie bekomme ich am schnellsten Hilfe? Gibt es eine Hotline? Peter Sahli: Ja, die Hotline ist ganz einfach zu merken: 117! Bei Notfällen rufst du sofort diese Nummer der Polizei. Merke dir die Örtlichkeit, gegebenenfalls ein Signalement der vermeintlichen Täterschaft wie die Grösse, Alter, oder Merkmale wie Piercings oder Tattoos, Bart etc. Branko B. Gabriel: Haben in den letzten Jahren Übergriffe gegen Homosexuelle zugenommen? Peter Sahli: Leider bestehen dazu keine erfassbaren Daten. Wir versuchen jedoch mittels Flyer die Opfer zu animieren, sich jederzeit auf einer Polizeiwache zu melden. Jede Polizistin, jeder Polizist, ist aufgrund seiner professionellen Ausbildung in der Lage, jegliche Anzeigen entgegenzunehmen. Zudem haben wir eine Umfrage zur homophoben Gewalt gestartet, um endlich Zahlen zu erhalten. Branko B. Gabriel: Hast du selbst Anfeindungen auf der Wache erlebt? Peter Sahli: Da ich offen mit dem Thema umgehe, sind auch meine Kolleginnen und Kollegen auf der Wache mehr oder weniger dem Thema gegenüber aufgeschlossen. Leider habe ich auch schon negative Erfahrungen machen müssen. Insofern kann ich Gleichgesinnte verstehen, wenn sie sich nicht oder nicht sofort vor den Polizeikumpels outen. Branko B. Gabriel: Was magst du am liebsten an deinem Job? Peter Sahli: Ein schöner Teil meiner Arbeit ist das Zusammentreffen mit verschiedenen Leuten in diversen Situationen: Mal lustig, mal ernst, mal gefährlich, mal traurig… Branko B. Gabriel: Was stört dich an deiner Arbeit? Peter Sahli: Die zunehmende Respektlosigkeit gegenüber der Polizei. Das Partyvolk im Zürcher Kreis 4 und 5 kennt oftmals keine Grenzen. Wir werden dort schon mal grundlos angepöbelt und beschimpft, nur weil wir unseren Job machen.
PinkCop Wachtmeister Peter Sahli ist Präsident, Mit-Initiator und einer der Gründer von PinkCop, dem schweizweiten Verein homosexueller Polizistinnen und Polizisten. Sie setzen sich unter anderem gegen körperliche und verbale Übergriffe gegen Homosexuelle und Transgenders ein, halten Vorträge und Schulungen in der Polizei und suchen weitere Mitglieder oder Gönner für den Verein. www.pinkcop.ch oder bei Fragen: info@pinkcop.ch Umfrage zu homophober Gewalt: Mach mit bei der Umfrage zur homo phoben Gewalt und hilf PinkCop, Zahlen zur Situation in der Schweiz zu sammeln – Auf www.pinkcop.ch!
News Schweiz
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CVP wirbt mit Homo-Paar Die CVP lancierte ein Wahlplakat mit zwei Schwulen. Die Partei erntet dafür nicht nur Lob, sondern auch Kritik aus der Community. Mit zwei Homosexuellen wirbt die CVP jüngst in Zürich um neue Wählerschaft, dies auf ganz unaufgeregte Art und Weise. So auch das Motto der Kampagne: «Anders als man denkt.» Bei dem Paar handelt es sich um Markus Hungerbühler und Dominik Mazur. «Wir wollten mit dem gängigen Klischee aufräumen, CVP-Mitglieder seien im Durchschnitt 70 Jahre alt und regelmässige Kirchgänger», erklärt Markus Hungerbühler gegenüber der Presse. Er selbst ist seit 1994 in der CVP und Parteipräsident der Stadt Zürich.
Kein weiterer Titel für Stephan Bitterlin Miguel Ortiz aus Spanien gewann den Titel MrGay Europe. «Unser» Stephan Bitterlin hatte das Nachsehen. Die MrGay-Europe-Wahlen fanden Mitte August in Rom statt. Die Veranstaltung wurde hierzulande beinahe totgeschwiegen. Trotzdem, MrGay Switzerland 2011 Stephan Bitterlin machte sich auf den Weg in die ewige Stadt, um für die Krone des MrGay Europe zu kämpfen. Es war sein letzter Auftritt in dieser Funktion. Der Titel ging jedoch zum dritten Mal nach Spanien: an Miguel Ortiz. Laut Pressetext war er einer der Favoriten. Der Verleihung selber gingen 11 verschiedene «Prüfungen» voraus. Darunter ein Interview mit den Juroren, eine Fotosession sowie der obligate Auftritt in der Badehose.
Aus FKK resultierte Sex Diesen Sommer war Schluss mit lustig auf dem «Tuntengrill»: Das Männerdeck der Zürcher Badi Tiefenbrunnen durfte nicht mehr für Sex genutzt werden.
© CVP Die Gegner meldeten sich bereits im «Blick am Abend» zu Wort. SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli: «Einmal mehr versucht es die CVP mit krampfhaft pseudomoderner Urbanität.» Die FDP-Frauen, allen voran Generalsekretärin Claudine Esseiva, sind auch nicht begeistert: «Zwei CVP-Herren. Und der Slogan: ‹Anders als man denkt› – ja wie denn?». Selbst in der Gay Community wird Kritik geäussert. «Queerdenker.ch» beispielsweise hält die Kampagne für «verklemmt» und zweifelt daran, ob es sich «tatsächlich» um ein echtes Paar handelt.
Aids 2012 mit der Aids-Hilfe Schweiz
Die Zürcher-Badi «Tiefenbrunnen» ist vielleicht das schönste Seebad der Schweiz. Besonders die FKK-Zone war offenbar ein Knüller. Auf dem Männerdeck wurde nicht nur der Freikörper-Kultur gefrönt, sondern immer öfter auch dem puren Sex. Dies wurde den Verantwortlichen der StadtZürcher Badeanlagen zu wild. Seit dieser Badesaison werden die Badegäste im Tiefenbrunnen mit einem Aushang darauf hingewiesen, dass unsittliches Verhalten nicht geduldet wird. Rebellen fliegen sofort raus. Seither soll es merklich ruhiger geworden sein, so die Verantwortlichen gegenüber «20 Minuten».
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eine Gregory und rolf Knie Produktion
Die Aids 2012-Konferenz in Washington ist Geschichte. Mit dabei war eine Delegation der Aids-Hilfe Schweiz. Ein Vortrag über MSM wurde viel beachtet.
In einer laut Aids-Hilfe Schweiz eindrücklichen Präsentation mit dem Titel «Turning the Tide for MSM and HIV» wurde die globale Situation für MSM gezeigt. Die HIV-Prävalenzen unter MSM sind überall auf der Welt um ein Vielfaches höher als in anderen von HIV betroffenen Bevölkerungsgruppen. In den USA beispielsweise hat ein schwuler Mann afro-amerikanischer Herkunft eine 72-mal höhere Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren als der Rest der Bevölkerung. In Kanada ist die Wahrscheinlichkeit 73-mal höher und in England sogar 111-mal. Die HIVEpidemie unter MSM ist 2012 gravierend und nimmt stark zu. Experten sind sich über die wirksamsten Präventionsmassnahmen im MSM-Bereich einig. Aber oftmals verhindert Diskriminierung und Stigmatisierung, dass diese Massnahmen vollständig umgesetzt werden können.
Der Liebescircus
19. september – 21. Oktober 2012, Air Force center Dübendorf
LGbT & Friends Pre-Premiere 19. september 2012
Tickets 0900 66 77 88 (cHF 1.15 / Min., Festnetztarif) oder circusohlala.ch
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Kolumne
Wofür der Penis steht Von Michi Rüegg
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Der Mann in der Badi war weder schön noch hässlich, auffällig hingegen war seine Badehose: Der mittelknappe Slip trug das Design der brasilianischen Landesflagge. Dort, wo der Pimmel eine Beule bildet, war die blaue Erdkugel, auf der steht: «Ordem e Progreso» – Auf dem Penis stand also «Ordnung und Fortschritt». Das ist bemerkenswert, weil Penisse in letzter Zeit meist mit Unordnung und kulturellem Rückschritt in Verbindung gebracht wurden. Der Penis ist das letzte Wilde am gezähmten Mann. Einzig der Penis bäumt sich dann und wann auf und fordert sein archaisches Penetrationsrecht in die weiblichen Untiefen. Der Mann, der am Schwanz dranhängt, würde sich das selber nie getrauen, nur unter dem Druck des Hormonschubs aus der unteren Etage wagt er sich in den persönlichen Intimbereich seiner Sexualpartnerin vor. Das Hirn des Mannes denkt leise «Entschuldigung», während der harte Mocken sich genüsslich in den Körper hineinarbeitet. Genau diese Rolle des Eindringlings macht dem Penis das Leben so schwer. Kein Wunder, denn frau hat bei den Katzen gelernt, was sie auf den Mann überträgt: Wer einen Schmusekater will, muss dem Vieh die Eier abschneiden. Erst das kastrierte Büsi ist frei von hormonellem Stress und einfach nur lieb. Und was beim Kater geht, muss doch verdammtnochmal auch beim Partner möglich sein. Bloss hat sie dabei die Rechnung ohne ihren eigenen Hormonhaushalt gemacht. An besonders guten Tagen fühlt sie etwas in sich drin. Dieses Etwas ist paradoxerweise eine Leere. Auf der Suche nach körperlicher und geistiger Erfüllung, entsinnt sie sich des Menschen, der am Nachmittag davor noch mit dem Staubsauger in der Hand durch die Wohnung getigert war, ihr
heute Morgen frische Gipfeli brachte und letzte Woche das Bild vom Flohmi an die Wand genagelt hatte. Dieser Mann wäre doch sicherlich zu noch etwas zu gebrauchen. Das ist sie, die Stunde des Penis’. Er darf aus seinem Gehege, darf raus auf die Wiese, darf sich austoben und seine kurze Freiheit geniessen. Bis er sich ausgekotzt hat und wieder in der Versenkung verschwindet. Wo er einstweilen bleiben muss, weil er ja bekanntermassen für alles Böse dieser Welt verantwortlich ist. Für Gewalt, Krieg, Lug und Trug. Für Alkoholexzesse und Ohrfeigen. Für Urinflecken auf dem Kloring genauso wie für den Stapel leerer Bierflaschen auf dem Balkon. Ordnung und Fortschritt ist das nicht. Fortschritt entsteht, wenn das Archaische überwunden ist. Kultur ist das Gegenteil von Natur. Nieder mit dem Penis, denken die Feministinnen der Welt. Uns Schwule kümmert das wenig. Wir haben längst gelernt, unser Pimmel zu unseren Gunsten und unserem Vergnügen einzusetzen. Gewalt ersetzen wir durch Gefummel. Krieg durch Rimming. Alkoholexzesse sehen wir als Vorspiel und statt Ohrfeigen gibts Feigwarzen. Der Dildo in der Schublade ersetzt das Kruzifi x an der Wand. Wir vergöttern Penisse geradezu. Aber eben. Bei den Heten dreht sich die Welt in die andere Richtung. Und auf der Welt, dieser blauen Kugel, die das Gemächt umrundet, steht noch immer «Ordem e Progreso». Wahrlich, der Spruch auf der Badehose will so gar nicht dorthin passen. Doch Alternativen gibt es für die brasilianische Flagge keine. Schliesslich kann man das südamerikanische Land kaum zwingen, sein nationales Motto in etwas Idealeres umzuändern. In «Vorsprung durch Technik», zum Beispiel.
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Kino
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«Die besten Missen fürchten um ihr Leben!» Interview Michael Steiner Von Daniel Dirriwächter
Regisseur Michael Steiner ist mit seinem «Missen-Massaker» wieder in aller Munde. Ende August startete die HorrorKomödie in den Kinos. Die CR-Filmredaktion hatte natürlich auch einige Fragen zum meistdiskutierten SchweizerFilm des Jahres an den Filmemacher von Sennetuntschi und Grounding. CR: Nach dem «Sennentuntschi» nun wieder ein Horrorfilm, magst du dieses Genre? Michael Steiner: Das «Missen-Massaker» ist kein eigentlicher Horrorfilm, sondern eine Horrorkomödie für die Jugend. Ich wollte unbedingt einen Film für dieses Publikum drehen, denn «Mein Name ist Eugen» ist ein Film für Kinder und Familien, «Sennentuntschi» und «Ground-
ing» sind Filme für Erwachsene. CR: «Das Missen-Massaker» erinnert an Filme wie «Scream» und besonders auch an «I still know what you did last summer»... Michael Steiner: Wir haben uns klar von Filmen wie «Scream» inspirieren lassen, aber auch die Genre-Klassiker aus den 80ern wie «Halloween» oder «Nightmare on Elm Street» werden zitiert. Unser Killer benutzt die Masken der Mörder, welche in amerikanischen Horrorklassikern zu sehen sind. CR: War es einfach, die Produzenten mit dem «Missen-Massaker» zu überzeugen? Michael Steiner: Wir hatten die Idee des Films schon zehn Jahre in der Schublade liegen. Als
Constantin Film uns übernommen hatte, zeigte unser Produzent Bernhard Burgener Interesse am «Missen-Massaker». Und auch wir hatten nach dem schweren «Sennentuntschi» Lust auf lockere und derbe Unterhaltung. CR: An einer Dreh-Location wie Thailand war das sicher nicht schwer, oder? Michael Steiner: Es war teilweise schwierig wegen der Hitze und all den Viechern, aber ansonsten war es toll, dort zu drehen. CR: Standen die «Missen» eigentlich Schlange, um mit dir zu drehen? Michael Steiner: Es wurde ein Casting veranstaltet, bei welchem wir 250 junge Damen angeschaut haben. Die besten fürchten nun im «MissenMassaker» um ihr Leben. CR: Die deutsche Schauspielerin Anuschka Renzi spielt die «Missen-Mutti», wie bist du auf sie aufmerksam geworden? Michael Steiner: Meine Casting-Agentin hat mir Anuschka Renzi empfohlen. Nach einem gemeinsamen Gespräch war ich begeistert und sie hatte die Rolle. CR: Moderator Sven Epiney wird in deinem Film persifliert, weshalb? Michael Steiner: Das war keine Absicht. Wir haben für die Story einfach einen überkandidelten Moderator gebraucht, den wir mangels einer besseren Idee kurzerhand «Ken Epinay» getauft haben. CR: Du drehst oft mit Schauspielern wie Joel Basman oder Mike Müller. Ist es angenehmer mit Kollegen zu arbeiten, welche man bereits kennt? Michael Steiner: Auf alle Fälle, ich arbeite gerne mit Menschen zusammen, die ich schon kenne. Und wenn das Timing stimmt, umso besser. Gerade bei Mike Müller war es wichtig, er hat eine grosse Rolle im Film. Müller spielt den MissenManager, ein typischer Kreis 4–Charakter, der es nach oben geschafft hat. CR: Die Kritiken waren bislang eher verhalten. Wie gehst du als Regisseur damit um? Michael Steiner: Es gibt zwei Arten von Kritikern. Da sind diejenigen, die den Film als das betrachten, was er ist: Eine ironische Horror-Komödie just for fun. Daneben gibt es auch Kritiker, denen der Film wirklich nicht gefällt und «Kulturstalinisten», welche finden, dass jeder Film die Zuschauer erziehen muss. Das tun wir beim Missen Massaker eben nicht. CR: Wie nahm das Publikum bei der Premiere in Locarno den Film auf? Michael Steiner: Super, wir bekamen sogar Szenen-Applaus! Der Kinozuschauer ist vielleicht etwas erstaunt, da diese Art von Film hierzulande neu ist. Das «Missen-Massaker» soll Spass machen, unterhalten und ist auch ein bisschen hysterisch (lacht)! Zum Totlachen! CR: Vielen Dank für das Gespräch! Aktuell im Kino www.missenmassaker.ch 17
Szene
Parties und Events
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Aron Café im Chreis Cheib Seit kurzem hat Zürich endlich wieder ein schönes und gemütliches Café für Gays, Lesbians and Friends – das Aron, an der Rolandstrasse, nähe Langstrasse. Die Macher dahinter sind die Kerle von der Männerzone. Von Dienstag bis Sonntag können hier Mann und Freunde entspannt Kaffee und Kuchen geniessen. Wer es ruhig mag, macht es sich im Garten bequem, wer eher Lust auf das bunte Treiben des Quartiers hat, setzt sich an die Tische auf dem Boulevard. Die Einrichtung der Café-Lounge ist angenehm und freundlich gestaltet – man wollte den 70er-Jahre-Touch beibehalten, ohne grossen Schnickschnack, eben wie ein echtes Kaffeehaus. Neben den feinen Torten und der Glace-Bar gibt es auch eine kleine Karte für den Hunger zwischendurch. Die Bedienung ist äusserst zuvorkommend und äusserst sympathisch! Der Name Aron wurde übrigens abgeleitet von der Pflanze Aronstab, wenn das nicht perfekt passt!
oder «Marry the Night», DJ Marc S. wird an diesem Abend alle Gaga-Klassiker spielen! Und wer noch keine Tickets für das Konzert hat, sollte diese Party sowieso auf keinen Fall verpassen: Unter allen Besuchern werden zwei Tickets für das Konzert verlost. Petras Geburtstag, 5.September 2012, Lady Gaga-Party, 14. September 2012, T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich www.tundm.ch
Jack – The Pick Me Up Issue Das Highlight zum Sommerende Gerade mal ein paar Monate ist es her, dass sich die «Scissor Sisters» mit einem neuen, vor Club-Nostalgie strotzenden Album zurückge-
Aron, Lounge-Café, Rolandstrasse 9, 8004 Zürich, www.aroncafe.ch
Petra und Lady Gaga Geburtstagsfeier und Themaparty Petra, die charmante Gastgeberin aus der Pigalle Bar, lässt die Korken knallen! An ihrem Geburtstag am 5. September begrüsst sie bereits um 20.30 die Gäste mit einem Welcome Drink im T&M. Um 22 Uhr heisst es dann Showtime. Petra präsentiert eine kleine Show mit Überraschungsgästen. Anschliessend startet die Schlagerparty mit DJ Q-Bass.
Zwei Wochen vor dem Konzert von Lady Gaga in Zürich lässt das T&M die Ausnahmekünstlerin bereits hochleben! Egal, ob «Just Dance» 18
meldet haben. Sammy Jo, umtriebiger Tour-DJ der wohl weltweit brandheissesten Gute-LauneBand überhaupt, reist mit ihnen derzeit rund um die Welt: Mit seinen Club-Mixes bringt er in angesagten Locations zwischen Paris, New York und Barcelona partyhungrige Meuten gleichermassen zum Kochen. Partyfieber garantiert; so auch bei Jack! Am 15. September schüttelt er seinen Hintern mit den Gästen im Festsaal in Zürich. Seine Sets, eine Mischung aus ElectroHouse, Club-House und Artverwandtem, rufen letzte Sommergefühle hervor. An der Seite des New Yorkers Sammy Jo wird der Zürcher DJ Juiceppe der Jack-Community einmal mehr beweisen, dass er in Sachen international ge-
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färbtem Club- Appeal seinem Gegenüber in rein gar nichts nachsteht. DJ Angelo, die Nummer 1 auf dem 2nd floor, sorgt währenddessen für durchaus erwünschte musikalische Verwirrung.
beitete er als Tänzer und Choreograf mit den grossen Stars zusammen, wie etwa Britney Spears, Kylie Minogue, Avril Lavigne, Mariah Carey und George Michael. 2009 begann dank seinem För-
JACK - The Pick Me Up Issue Samstag, 15. September 2012 Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich. www.jackcompany.com www.twitter.com/jackcompany
Celestial Late Afterhour Explizit schwule Afterhour im AAAH!. Nach einem verheissungsvollen Start während der Streetparade folgt am 16. September (nach der Jack-Party) die zweite Auflage der explizit schwulen Afterhour in Zürich. Celestial Late Afterhour im Club AAAH! mit den DJs Thomi B & May Chay. Für die heisse Atmosphäre sorgen die Besucher und die erotische Umgebung des Club AAAH!. Where naked cocks and gay sex is welcome! – provokativ formuliert. Den Kern einer schwulen Party bilden neben dem ausschliesslich schwulen Publikum die Musik, Farben und die Freude, an einem schwulen Ort zu sein. Einem Ort, wo das schwule Motto «erlaubt ist, was nicht stört» gilt. Einem schwulen Ort, wo man sich treiben lassen und der Musik, ungeachtet der Veranlagung der Erotik, hingeben kann, bis zum süssen Ende – wahlweise direkt auf dem Dancefloor, dem Töggelikasten oder im Darkraum. Die Celestial Late Afterhour ist eine Co-Produktion von androphil.ch, celestial.ch, aaah.ch und gaymeboys.com. Celestial Late Afterhour Sonntag, 16. September. 4.00 – 12.00 Uhr Club AAAH!., Marktgasse 14, 8001 Zürich
Jungle Party Mit Star Marco Da Silva Die Jungle-Parties in Lausanne überraschen immer wieder mit ganz besonderen Star-DJs. Im September ist es Marco Da Silva, erfolgreicher Tänzer und Choreograf. Ihm ist die Musik in die Wiege gelegt. Seine portugiesischen Eltern waren bekannte Fado-Sänger. Marco selber war mehrere Jahre lang Mitglied einer portugiesischen Folklore-Gruppe. In seiner Jugend begann da Silva, sich allerdings mehr für die moderne Musik und vor allem für das Tanzen zu interessieren. Was zunächst mit Auftritten als GogoTänzer in Clubs begann, wurde für Marco da Silva schon bald zum Beruf. Und inzwischen ar-
herrschte Aufbruchstimmung bei den Schwulen und Lesben in Bern. Die HAB (Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern) eröffneten das Kulturund Begegnungszentrum anderLand und in der Reitschule wurde ein grosses Homofest gefeiert. Das Tolerdance ist heute aus der Berner GaySzene nicht mehr wegzudenken. Einige Gäste sind dem Tolderdance seit 20 Jahren treu, aber es kommen auch immer neue Gäste dazu. Für viele junge Schwule und Lesben ist das Toler dance oft der erste Schritt in die Gay-Szene und eine Hilfe beim Coming-out. Da das Tolerdance niemanden ausschliesst, fällt es unerfahrenen Gays leichter, Neuland zu betreten. Diese kommen beim ersten Mal meistens mit ihrer besten Freundin – «rein zufällig». Beim zweiten Mal wagen sie es alleine. Beim dritten Mal gehen sie nicht mehr alleine nach Hause. Das Konzept der offenen Gay-Party hat sich bewährt. Der vierte Samstag im Monat ist heute und bestimmt auch morgen ein fixes Datum im Berner Party-Kalender. Dabei bleibt Tolerdance am Puls der Zeit. DJs Ludwig, PCB & Matz bringen Hits aus 20 Jahren Tolerdance, es gibt eine Live- und Playbackshow um Mitternacht und eine Openair Bar. Tolerdance – 20 YEARS – B-Day Party Samstag, 22. September 2012 ISC, Neubrückstrasse 10, 3012 Bern
Rollkoffer © Foto: Carlos Arias derer Peter Rauhofer die Karriere als DJ. Er legte an der Matinee Circuit Party in Barcelone oder auch an der White Party in Miami Beach auf. Man holte ihn nach Rio de Janiero, Sydney sowie an die Gay Pride in New York. Am 16. September ist er nun im MAD in Lausanne an der Jungle Party. Ein doppeltes Vergnügen, einmal für die Ohren und einmal für die Augen. Jungle Party, 16. September 2012 Mad Club, Rue de Genève 23, 1003 Lausanne
20 Jahre Tolerdance Party für Schwule, Lesben und FreundInnen Im September 1992 fand im Konzert- und DiscoClub ISC (Internationaler Studentenclub), hinter der Berner Reithalle, zum ersten Mal eine Party für Schwule und Lesben statt. Vor 20 Jahren war für schwule und lesbische Disco-Fans und -Tänzer nicht viel los in Bern. Eine Disco gab es nur im Schwulen-Lokal Ursus Club. Dieses schloss aber bald seine Türen für immer. Aber es
Pyjama-Party inkl. Kissenschlacht Wie der Name es schon verrät, handelt es sich hier tatsächlich um eine echt fette Pyjama-Party mit allem drum und dran. Neben der obligaten Kissenschlacht gibt es natürlich auch ein Guetnachtgschichtli und jede Menge geile Beats und das bis in den späten Morgen! Natürlich ist der Name auch Programm. Deshalb werden die Besucher gebeten, sich dem Thema anzupassen. Dress-Code: Pyjama, Nachthemd, Morgenmantel, Baby Doll, sexy Dessous oder als süsses Sandmännchen. Wie immer erwartet die Rollkoffer-Crew ein schrilles und kunterbuntes Publikum. Und wer Irena de la Boom und Krizzi Boop, die Macher von Rollkoffer, kennt, weiss, dass es ihnen ernst ist. Deshalb gilt es, sich cool zu stylen und natürlich das Kissen nicht zu vergessen! DJs Sabaka (Pussy Power), Styro 0915, Playlove, Marc (Pantoffelheld) Bach. Rollkoffer, Samstag, 22. September 2012 23.00 Uhr – Openend Pfingstweide-Klub Pfingstweidstrasse 12, 8005 Zürich www.facebook.com/rollkoffer.crew 19
Reisen
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Die USA, insbesondere Florida mit Miami und Key West, gehörten schon immer zu den beliebtesten Gay-DestinatiDer neue Hotspot im Sunshine onen. Neu kommt nun auch State Florida Tampa und St. Petersburg dazu, dank der Schweizer Von Branko B. Gabriel Fluggesellschaft Edelweiss Air, denn die fliegt seit kurzem notstop von Zürich nach Tampa.
Tampa/ St. Petersburg
Seit Edelweiss Air direkt Tampa in Florida bedient, ist diese wunderbare Ferienregion neu zu entdecken. Binnen acht Stunden hat man sein Ziel erreicht und kann sich auf einen spannenden und doch erholsamen Urlaub freuen.
Tampa bietet vor allem für Gays ein schillerndes Nachtleben. In Ybor, oder besser gesagt Gaybor City, gibt es unzählige Restaurants, Bars und Klubs (da darf man sogar rauchen). Unbedingt bei Mary – coole Drag Shows – und im Liquid – geile Gogo Boys – reinschauen! Eine sympathische Erscheinung ist der etwas in die Jahre gekommene Marc (Gay-Reiseleiter, siehe Infobox). Bei Fragen oder einer privaten Führung durch Gaybor ist er der richtige Mann. Ein echtes Unikat und ein wandelndes Lexikon. In Tampa checken wir im gediegenen Marriott Westshore Hotel ein (ideal gelegen, zwischen Airport und Zentrum). Was wäre ein Urlaub ohne Shopping! Und Dollar sei dank, profitiert man gleich doppelt. Eine spektakuläre Auswahl findet man in der riesigen Shopping Mall In-
© pd Tampa Am besten bucht man schon in der Schweiz einen geeigneten Leihwagen (z.B Hertz), denn ohne Auto ist man hier ziemlich schnell aufgeschmissen. Der Grossraum Tampa / St. Petersburg verteilt sich nämlich auf mehrere Inseln, die mit riesigen Brücken verbunden sind. Der Tampa International Airport liegt etwas aus serhalb und so ist man dann in ca. 30 Minuten in der ultramodernen City. In den letzten Jahren hat man hier viel für den Tourismus getan. Neben der imposanten und sehr sauberen Stadt, lockt vor allem Tampa Bay die Besucher mit faszinierenden Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Tampa University und das neue Kunstmuseum, das in einem kühlen, grauen, – nachts farbigen – Neubau untergebracht ist. Unbedingt eine Bootsfahrt buchen! Da hat man einen herrlichen Blick auf die Skyline, Tampa Bay und die luxuriösen Anwesen der Stars und Sternchen. 20
ternational Plaza. Das Marriott bietet seinen Gästen gar einen Gratis-Shuttlebus-Service an. Die Mall ist typisch amerikanisch mit den typischen US Labels wie: Abercrombie & Fitch, Hollister, Footlocker, UrbanOutfitters, Victoria Secret und wie sie alle heissen. St. Petersburg Über eine riesige Brücke erreicht man in rund 30 Minuten St. Petersburg. Neben einem grossen und bunten Gaylife bietet St. Petersburg auch weitläufige und sehr saubere Strände mit glasklarem Wasser. Hier kann man ordentlich entspannen, und wer Lust auf etwas Gay Beach hat ist bei Treasure Island (nähe Sunset Beach), dem offiziellen Gay Beach, bestens aufgehoben. Ein weiteres Highlight sind die berühmt berüchtigten Pool Parties im Flamingo Resort (34th St. South, St Petersburg). Ja, da sind sie denn auch alle, die hübschen und leckeren Kerle. Ausgelas-
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sen wird hier getanzt und getrunken, als gäbe es kein Morgen! Jedes Jahr feiert die riesige Community im Juli die St. Pete Pride. Dieses Jahr waren rund 100 000 Besucher zu verzeichnen, ein neuer Rekord. Die Parade fi ndet im Grand Central District von St. Petersburg statt. Da es in Tampa / St.Petersburg heiss – und ich meine wirklich heiss – ist, startet der farbenfrohe Umzug be-
reits um neun Uhr in der Früh, alles andere wäre töricht, der Hitze wegen. Hier trifft sich alles, was Rang und Namen hat in Florida. Ein Spektakel der Extraklasse. Viel nackte Haut, gepaart mit bunten Stoffresten, geilen Latinos, alten Säcken, fetten Drag Queens und Lederlesben und sogar ein Pfarrer gesellt sich in seinem Chevi mit der Aufschrift: «Yes, we can» dazu!
St. Petersburg ist aber nicht nur Sonne und Strand pur, auch die Kultur kommt hier nicht zu kurz. Ein Besuch im berühmten und grössten Dali-Museum der Welt ist ein Muss. Das Museum ist in einem spektakulären Bau untergebracht. Ein angenehmes und cooles Hotel in St. Petersburg direkt am Beach ist das schmucke Surf-Style Hotel Postcard Inn (6300 Gulf Blvd, St. Pete Beach). Die Zimmer sind gross und sauber und die Anlage bietet den Gästen auch einen grossen Pool an. Fazit Tampa Bay und St. Petersburg sind ein toller und interessanter Hotspot, mit wunderschönen Sandstränden! Da Edelweiss Air zweimal wöchentlich von Zürich nonstop nach Tampa fl iegt, reicht es auch schon für einen Kurzurlaub. Grosse und spannende Gay Community trifft auf Beach, Kultur, Nightlife und Shopping. Absolut sehenswert! www.visitpeteclearwater.com www.visittampabay.com www.edelweissair.com www.mcfilm.com
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Fotostrecke
Karolin Klüppel Photographer
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Die Fotografien von Karolin Klüppel zeichnen sich durch eine bewusste Inszenierung und Arrangierung der einzelnen Personen und Orte aus. Wie ein Regisseur und Drehbuchautor setzt Karolin Klüppel die dem Bild zugrunde liegende Idee und Konzeption schrittweise um und bedient sich einer Art von Fotografie, deren Inhalt bewusst vor der Aufnahme konstruiert ist. In der Serie «I never promised you a rose garden», die im Kontext ihrer diesjährigen Abschlussarbeit entstanden ist, setzt sie nackte junge Männer in der freien Natur in Szene und lässt sie verträumt auf einem Baumstamm liegend ins Wasser blicken, in sich gekehrt zwischen früh-
lingshaft blühenden Obstbäumen stehen oder als «Petit Julien» («Manneken Pis») in eine einsame, romantische Seenlandschaft pinkeln. Die Foto-Künstlerin Karolin Klüppel wurde 1985 in Kassel geboren und studierte an der dortigen Kunsthochschule sowie an der Faculdade de Belas Artes in Lissabon. Im Rahmen ihrer ersten Einzelausstellung «I never promised you a rose garden» präsentierte Karolin Klüppel im Winter diesen Jahres eine Auswahl ihrer Arbeiten in der «Galerie für Moderne Fotografie» in Berlin. (Text: Carolin Leistenschneider/dd) www.karolinklueppel.de
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Fotostrecke
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Kultur
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Der wiedergefundene Freund
Stepdad Die Misshandlung eines Kindes und die Folgen – das englische Drama «Stepdad» ist nichts für schwache Nerven. Der Film von Mark Moraghan beruht auf wahren Begebenheiten. Billy ist während seiner gesamten Kinder- und Schulzeit den brutalsten physischen und psychischen Misshandlungen seines Stiefvaters ausgesetzt. Dieser schlägt ihn, sperrt ihn ein, zwingt ihn, Hundefutter zu essen oder schiesst mit dem Luftgewehr auf ihn. Zwanzig Jahre später hat Billy selbst eine Familie und einen Freundeskreis, zu dem auch ein Polizist gehört. In Gesprächen ermuntert ihn dieser, seine Vergangenheit aufzuarbeiten.
Fred Uhlmans bewegende Erzählung hat nichts an Intensität verloren. Die Geschichte um einen jungen Juden, dessen bester Freund aus einer Nazi-Familie stammt, vermag zu fesseln. Zwei 16-jährige Jungen besuchen die gleiche exklusive Schule. Der eine, Hans Schwarz, ist der Sohn eines Arztes, der andere, Konradin von Hohenfels, entstammt einer reichen Adelsfamilie. Zwischen den beiden entspinnt sich eine innige Freundschaft, die auf einem tiefen, magischen Einverständnis beruht. Bis ein Jahr später die Beziehung zerbricht. Die Geschichte spielt in Deutschland. Wir schreiben das Jahr 1933... Fred Uhlmans bewegende Erzählung erforscht mit ungewohnter Zartheit und suggestiver Kraft die Gesetze der Freundschaft, die Widrigkeiten, die ihr gefährlich werden und sie zerstören können, sowie jene anderen Kräfte, die unzerstörbar Trennung, Enttäuschung, Verzweiflung und sogar den Tod überdauern. «Der wiedergefundene Freund» erschien 1971 in den USA, wurde begeistert aufgenommen und auch in England, Holland, Italien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Spanien, Portugal, Deutschland und Israel publiziert und ist in diesen Ländern längst zum Klassiker geworden; 1985 war es das bestverkaufte Taschenbuch in Frankreich.
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Die Tonhalle wird im September einen Preis für den ersten internationalen FilmmusikWettbewerb vergeben. Auch die TonhalleLATE steht im Zeichen von Soundtracks. Erstmals findet in Zürich der Internationale Filmmusik-Wettbewerb statt, eine Co-Produktion mit Zurich Film Festival und Forum Filmmusik. Im Vorfeld galt es, eine Filmmusik für Orchester Besetzung zum Kurzfilm «Evermore» von Philip Hofmänner zu komponieren.
Am 27. September findet das Preisträger-Konzert statt, in dem die fünf besten Kompositionen mit dem Film vorgestellt werden. Dem Sieger, der am Konzert gekürt wird, winkt das «Goldene Auge», ein mit 10 000 Franken dotierter Preis. Im zweiten Teil des Konzertes wird Filmmusik aufgeführt, die ihren Durchbruch weltweit schon erlangt hat. Durch den Abend führt Sandra Studer. Eine Nacht später findet die TonhalleLATE statt. David Zinman stellt fünf populäre Musikalische Weke aus der Filmgeschichte vor. Anschliessend geht die Party ab: Techno am Flügel mit Francesco Tristano, dem smarten Grenzgänger zwischen den Stilen.
Billy entscheidet sich, seine Eltern für ihren Missbrauch vor Gericht zu bringen. Doch die geben sich keineswegs reumütig, sondern versuchen, Billys Anschuldigungen offensiv zu widerlegen. Die Einzigen, die ihm jetzt Gerechtigkeit für all seine Qualen widerfahren lassen können, sind die Geschworenen. Werden sie ihm oder seinen Eltern glauben? Ein erschütterndes Drama nach einer wahren Begebenheit. CMV Laservision Ab sofort auf DVD
Filmmusik- Wettbewerb
Fred Uhlmann Der wiedergefundene Freund Diogenes Verlag
Donnerstag, 27. September, 19.30 Uhr Tonhalle-Orchester Zürich Freitag, 28. September, 22 Uhr TonhalleLATE www.tonhalle-orchester.ch
Kultur
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Lady Gaga Zurich Film Festival Vom 20. bis 30. September findet an der Limmat das 8. Zurich Film Festival statt. Neben dem Kino glänzen Stars Das Image der Schweiz im wie Herbert Grönemeyer, Oliver Stone und John Travolta. Ausland war selten so desolat wie in jüngster Zeit. Simon Bereits zum achten Mal wird in Zürich das Baumann und Andreas «Goldene Auge» an Filme verliehen. Das Zurich Pfiffner machen daraus einen Film Festival, kurz ZFF, wurde zu Beginn in der Dokumentarfilm.
Image Problem
Schweiz eher belächelt. Heute kommt es dem Locarno-Film-Festival gefährlich nahe. Und spätestens, als Roman Polanski vor drei Jahren verhaftet wurde, wissen nun die Film-Fans aus aller Welt, dass das ZFF nicht zu unterschätzen ist. Prominente Namen locken auch diesen Herbst: Der deutsche Sänger und Schauspieler Herbert Grönemeyer wird die deutschsprachige Spielfilmjury leiten. Mit ihm beehrt einer der bekanntesten und erfolgreichsten Musiker Europas das ZFF. Grönemeyer hat sich aber auch als Filmmusik-Komponist und als Schauspieler einen Namen gemacht.
Steuerstreit, Bankgeheimnis und ausbeuterische Rohstofffirmen: Die Schweiz hat ein Imageproblem. Doch keine Sorge. Simon und Andreas kümmern sich darum. Die beiden furchtlosen Filmemacher begeben sich auf eine einjährige
Weiter werden Oliver Stone und John Travolta ihren neuen Film «Savages» vorstellen. Letzterer erhält auch gleich einen Preis für sein Lebenswerk. Doch die Seele des Festivals bleiben die zahlreichen Filme; das Programm wird am 6. September bekanntgegeben.
Tour de Suisse, um das ramponierte Ansehen ihres Heimatlandes zurechtzurücken. Dabei treffen Simon und Andreas auf Sennen und Schrebergärtner, Journalisten und Touristen, Goldküsten-Villenbesitzer und zahlreiche irritierte Ausländer. «Image Problem» nimmt das aktuelle Image der Schweiz – und den ganzen Rest –gehörig auf die Schippe. Ein satirischer Dokumentarfilm, der amüsant und mit eigenwilligen Mitteln den Mangel an Solidarität und die zunehmende Fremdenfeindlichkeit im Kleinstaat Schweiz entlarvt.
Zurich Film Festival 20. bis 30. September
www.imageproblemthemovie.com Ab 20. September im Kino
Die derzeit erfolgreichste Pop-Künstlerin kommt nach Zürich. Wegen grosser Nachfrage singt Lady Gaga für ihre «Little Monsters» gleich zweimal. Sie kam aus dem Nichts und ihre Botschaften sind lobenswert, aber beliebig: Lady Gaga. Vor zwei Jahren noch als Eintagsfliege gebrandmarkt, ist sie heute dank perfekter Pop-Musik beinahe die «Queen of Pop». Beinahe. Im Internet liefern sich die Fans von Gaga und Madonna heftige Wortgefechte. Es sind die «Little Monsters», die sich für nichts zu schade sind und von Lady Gaga sogar eine eigene Internetplattform erhalten haben: www.littlemonsters.com. Diese Monster sorgen für den weltweiten Erfolg einer Sängerin, die so cool ist, dass man in ihrer Gegenwart erschaudert. Dennoch gilt die fünffache Grammy-Gewinnerin als «hot». Innert kürzester Zeit war die Show vom Mittwoch, 26. September, im Hallenstadion Zürich ausverkauft. Aufgrund der grossen Nachfrage hat Lady Gaga beschlossen, ein
Zusatzkonzert in Zürich zu geben. Dieses findet am Folgetag der ersten Show, am Donnerstag, 27. September, ebenfalls im Hallenstadion statt. Lady Gaga, Hallenstadion Zürich The Born This Way Ball 26. & 27. September 29
Bühne
Ein Mann fürs Auge
Christian Spuck tritt die Nachfolge von Heinz Spoerli im Zürcher Opernhaus an. von Daniel Diriwächter
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Alles neu im Zürcher Opernhaus. Die nun beginnende Saison 2012/13 wird von vielen Liebhabern der E-Musik mit Spannung erwartet. Besonders der Weggang des Ballett-Direktors Heinz Spoerli schmerzt. Ein schweres Erbe für Nachfolger Andreas Homoki, aber ein verheissungsvolles. Heinz Spoerli bricht auf zu neuen Ufern. Die Liebhaber des Zürcher Balletts sind darüber bestürzt. Der Nachfolger des so legendären Ballettmeisters wird Christian Spuck sein. Sozusagen der neue Mann fürs Auge im Opernhaus. Nicht, dass bei Ballettproduktionen die Musik zweitrangig wäre, doch diese Kunst ist nun mal ein wahrer Augenschmaus. Wird Christian Spuck die hohen Anforderungen erfüllen? Er wird. Der aus Marburg stammende Christian Spuck (42) absolvierte seine Ausbildung an der JohnCranko-Schule in Stuttgart. Tanzen war und ist sein Leben. «Auch wenn Bewegungen immer flüchtig sind und bereits im Moment ihres Entstehens wieder vergehen, vermitteln sie Sinnlichkeit und rühren uns an», erzählt er in seinem Vorwort des Saisonbuchs. 1995 wurde Christian Spuck Mitglied des Stuttgarter Balletts. Seine erste eigene Choreographie erarbeitete er bereits 1996, ein «Pas de deux / Towards The Night», das kurz darauf ins Repertoire des Stuttgarter Balletts und der Deutschen Oper Berlin aufgenommen wurde. Nur drei Jahre später folgte seine erste Uraufführung beim Stuttgarter Ballett: «Passacaglia». Als späterer Haus-Choreograph hat er 15 Premieren für die Compagnie erschaffen, darunter drei abendfüllende Handlungsballette. Das Zürcher Opernhaus bescheinigt Christian Spuck eine «hohe Musikalität, einen souveränen Umgang mit dem Raum sowie eine stilsichere Inszenierungskunst».
Christian Spuck © Opernhaus 30
2006 wurde Spuck für eine Spielzeit zum Resident Choreographer der Compagnie «Hubbard Street Dance 2 Chicago» ernannt und erhielt den Deutschen Tanzpreis «Zukunft» für Choreographie. Film & Musiktheater Seit 2005 tritt Christian Spuck auch im Bereich Film- und Musiktheater in Erscheinung: Am Theater Heidelberg inszenierte er erstmals eine Oper: «Berenice» von Johannes Maria Staud. Ein 25-minutiger Tanzfilm mit Marcia Haydée und Robert Tewsley wurde 2006 von ARTE ausgestrahlt. Jüngste Projekte waren Woyzeck für das norwegische Nationalballett Oslo (2011) und die Uraufführung «Das Fräulein von S.» beim Stuttgarter Ballett (2012). Mit seinem Engagement beim Zürcher Opernhaus kommt nun eine weitere Station hinzu. Die Zürcher Ballett-Liebhaber dürfen sich auf Christian Spuck freuen. Seine Premiere findet am 13. Oktober mit «Romeo und Julia» statt. Die Choreographie zur Shakespeare-Tragödie und der Musik von Sergej Prokofjew wird mit Spannung erwartet. «Ich versuche, bekannte und unbekannte Geschichten mit neuen choreographischen Mitteln zu erzählen und sie gleichzeitig in den Kontext der klassischen Ballett-Tradition zu stellen», sagt Christian Spuck.
Opernhaus – Saison 2012/13 Beim Opernhaus wird in der neuen Saison 2012/13 vieles neu und alles bleibt spannend. Wie der neue Direktor Andreas Homoki bekanntgab, lautet das Motto der neuen Saison «Öffnung». So finden sich in der Saison 2012/13 eine Fülle von Debüts bei Regisseuren, Dirigenten und Sängern. Mozart, Wagner und Verdi werden dabei den Ton angeben. Weiter wird Daniele Gatti in der Rolle des Chefdirigenten von Fabio Luisi abgelöst. Eine weitere Neuerung sorgt für Aufsehen: Das Orchester der Oper Zürich nennt sich künftig Philharmonia Zürich.
Musik
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Frank Ocean Channel Orange
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Musikkritiker sind eine höchst ordnungsliebende Spezies. Kaum taucht ein vielversprechendes NewcomerWerk auf, muss es sofort eingeordnet werden. Der Y ist der neue X, steht als B 2.0 ganz in der Tradition der alten A-Schule und prägt das soeben erfundene Genre C. Frank Ocean ist da eine Knacknuss. Als nächster Marvin Gaye gehandelt, als Erbe von Mary J. Blige, beschreiben den Star der Stunde doch nur folgende Buchstaben: Frank Ocean. Er befreit den Rap von der platten Gangster-Schablone, den tiefen Soul von triefender Nostalgie, die Musikindustrie vom Schubladendenken, die Videoclips von veralteten plakativen Geschlechterbildern. Süsse Melodien, bittere Geschichten, progressive Rhythmen, verschmolzen zu funkig-melancholischen Songs. «Thinkin bout you», die bezaubernd kitschfreie R’n’B-Liebeshymne oder «Forrest Gump», ein meisterhaftes Stück Soulpop, das einen in Gedanken gleichzeitig meilenweit rennen und andächtig stillstehen lässt. Er erzählt von gebrochenen Illusionen und Herzen, in schönsten Tönen. Echtes Herzblut kurz vor dem Gefrierpunkt statt halbwegs aufgewärmte Klischees, da muss man mindestens zweimal hinhören, um nicht auf der heissen Oberfläche auszurutschen. Hier steht Frank Ocean, geboren als Christopher Breaux in New Orleans, mitten auf seinem Weg. Er schrieb Songs für Brandy, Justin Bieber und John Legend, machte mit einem Mixtape Grössen wie Kanye West, Beyoncé und Jay-Z auf sich aufmerksam. Kurz vor der Veröffentlichung seines Debüts sorgte sein Coming-out für Aufsehen. Seine erste Liebe habe er mit einem Mann erlebt. Ein Hip-Hop-Star, der mit Männern schläft. Und es dann schafft, dass in erster Linie über seine Musik geschrieben und gesprochen wird. Musik, die mindestens ebenso unkonventionell ist wie seine Lebensgeschichte. Schwarz, pink und Blues, live übertragen auf Channel Orange. Orange ist der neue Regenbogen. Dahinter Songs in allen Farben, die es auch jenen Kritikern sehr einfach machen, die es mit der Ordnung nicht so genau nehmen: Sie gehören ganz einfach auf die A-Playlist. (rg) Universal
Cat Power ***** Sun
Bloc Party *****
Four
Lunik *****
Längst angekündigt, mehrmals verschoben, lässt Cat Power mit ihren ersten eigenen Songs seit sechs Jahren die Sonne wieder aufgehen. Das grandiose «The Greatest» ist noch längst nicht verleidet, aber eine der neben Feist und Fiona Apple aufregendsten und schönsten Stimmen der Songwriter-Landschaft in neuen Facetten zu entdecken, dafür war es höchste Zeit. Anspruchsvoll und vielschichtig präsentiert sich das Material, von Cat Power komplett selbst geschrieben und produziert, aber auch verspielt und frisch. Bisweilen ist der Hang zum Neuerfinden etwas überlastig, werden die Experimente leicht übermütig. So sticht inmitten von Latin-Beats, 70er-Gitarren und 90er-Loops das komplett reduzierte «Always on my own» besonders hervor. Ein Gesamtkunstwerk aus starken Texten und innovativen Kompositionen, das auch in schwächeren Momenten mit einem der vielen Aspekte zu überzeugen vermag. (rg) Matador (Musikvertrieb)
Der kometenhafte Aufstieg startete 2003, als Kele Okereke dem Franz Ferdinand-Sänger und einem BBC-Journalisten während eines Konzerts ein Demo in die Hand drückte. Es folgte eine Einladung ins Radiostudio, bald der gefeierte Erstling «Silent Alarm». Als das nächste ganz grosse Ding gefeiert, etablierten sich Bloc Party mit einem einzigartigen Sound aus Rock, Elektronik, hartem Punk und zartschmelzenden Melodien zu einer der einflussreichsten britischen Indie-Bands der letzten Dekade. Nach zwei weiteren überaus erfolgreichen Alben folgte eine längere Pause. Kele, von einer Musikseite übrigens nach seinem Coming-out 2010 im ButtMagazin zum «Sexiest Out Gay Male Artist» gewählt, war solo unterwegs, Fans bangten um die Zukunft der Band. Nun sind die vier Jungs zurück, mit ihrem vierten Album, mit ihrem kompromisslosen Klang, mit allen alten Qualitäten und vielen neuen Ideen. (rg) Universal
Was kommt als Nächstes? Das hat man sich bei Lunik immer mal wieder gefragt, hat Jaël den internationalen Durchbruch zugetraut, als sie mit ihrer Band feinste Trip-Hop-Klänge zauberte. Wirklich laut wurde es nie um Lunik, und das ist vielleicht gut so. Neu als Trio unterwegs, gibt’s weiterhin keine grossen Sprünge, sondern angenehm unaufgeregten Pop, sorgfältig arrangiert. Zurückhaltend akustisch instrumentiert, aber voller Raffinessen. Eine Tuba, ein Chor, eine Chipstüte als Perkussion, Cello, Xylophon… Ein lobens- und hoffentlich lohnenswerter Schachzug, dass sich Lunik von der ausländischen Plattenfirma getrennt haben, um endlich wieder Musik ganz nach ihrem Geschmack zu machen. Auf einem Fuss leichtfüssig tänzelnd, mit dem andern melancholisch schleichend. Der letzte Sommer-Sonnenstrahl küsst das erste fallende Blatt. What is next? Egal, erst mal den Moment genies sen. (rg) Sony
What Is Next?
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Dossier
Schwules Spa im Niederdorf
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Schlemmen, schlürfen, lecken und schlecken in Zürichs Altstadt – mit Trendscout Petra aus der Bar Pigalle Von Lola Sara Arnold-Korf
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Dossier
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spielt heute oft keine Rolle mehr in Bars und Clubs – und so sinkt der Stern rein schwuler Örtlichkeiten zugunsten von Gemischtwarenläden.
Das schwule Niederdorf schreibt Geschichte Nach einem Vierteljahrhundert weiss Petra viele Geschichten zu berichten: «Das schwule Leben in den 80er-Jahren war weitaus konzentrierter und längst nicht so offen wie heute. Nachts um zwei Uhr war damals spätestens Feierabend – oft auch schon um Mitternacht. Danach gings auf private Homeparties oder in diverse Klappen und Parks.» Die Hotspots des alten schwulen Niederdorfs nannten sich: Tiptop-Bar, Bagpiper (heutiges Dynasty), Predigerhof, Babaloo, Barfüsser, Odeon, T&M und Karussell. Und, so weiss Niederdorf-Prinzessin Petra aus der Schlagerbar Pigalle aus dem Nähkästchen zu erzählen: «Früher waren die Lokale eher noch verdunkelt, viel kleiner als heutzutage und oft einzige Kontaktbörse für Schwule.» Aus Mangel an Alternativen waren die Bars im Niederdorf Kontakt-Anlaufstelle Nummer eins. «Daneben fluteten seitenweise Kontaktannoncen die wenigen Schwulengazetten wie Cruiser oder Kontakt. Manchmal füllten die Kontaktanzeigen die halbe Zeitung.» Mit diversen Internetportalen wie Gayromeo sind die goldenen Zeiten schwuler Zeitungskontaktbörsen, aber auch schwuler Barkultur, nahezu passé.
Seit Jahrzehnten ist das Zürcher Niederdorf Zentrum schwulen Treibens – ohne Sicherheitsgurt und Schwimmweste. Und: Nicht nur Stadtzürcher selbst wissen die Vorzüge diverser Amüsier-Stübchen zu schätzen. Denn: Die schwule Hautevolee strömt aus allen Teilen der Schweiz, ja ganz Europas und aus Übersee in Zürichs Altstadt – früher noch vermummt, heute ganz offen. Mit Szene-Scout Petra aus der Bar Pigalle streifte Lola Sara Arnold-Korf für den CR durch das schwule Altstadt-Revier. Sieben Tage die Woche verspricht das schwule Partydorf Abwechslung und sensationelle Anbahnungsmöglichkeiten in kommunikativer und sexueller Güte – für jungfräuliches Männergemüse bis zum schwulen Opa. Gleichwohl beklagen vor allem Barbesitzer einen deutlichen Rückgang an schwulen Gästen. «Ob alt oder jung – früher sind die Leute mehr in den Ausgang gegangen. Letztlich war auch der Zusammenhalt unter den Schwulen viel besser gewesen. Alles war weitaus familiärer und man konnte Gott und die Welt antreffen», resümiert Institution Petra, die sich bis zur völligen Erschöpfung seit 1985 in diversen Niederdorf-Locations hinter und vor Bars abrackert. Ursachen sieht die Diva, die sich auch als glanzvolle Drag Queen in Szene zu setzen weiss, vor allem an den neuen Möglichkeiten des Internet und, dank gesellschaftlicher Tolerierung, in der zunehmenden Vermischung des Partyvolks. Ob schwul oder hetero
Barfüsser, neu und trendy Die Zeiten abgedunkelter, blickdichter Bars sind heutzutage im Niederdorf ein Auslaufmodell. Mann passt sich dem Trend der Zeit geschäftstüchtig an. «Der Barfüsser ist ein krasses Beispiel von einer Leder-Bar hin zum neuen Niederdorf-Schick», so Scout Petra über ein Urgestein sexueller Toleranz im Niederdorf, das bereits 1956 gegründet wurde. Die einstige reine Schwulen- und Lesbenbar kredenzt heute neben Cocktails und Longdrinks auch leckeres Sushi aus Bio-Zucht. «Wir geben täglich alles, um Ihnen die bestmögliche Qualität direkt frisch auf den Teller zu bringen», darf man auf der Webseite des Barfüssers lesen. Gleich vier Star-Köche aus Malaysia und zwei Japaner bewirten den Gourmet von Welt. Nicht nur die Speise- und Cocktailkarte ist bunt gemischt: auch das Publikum. So versammeln sich nicht ohne Grund am längsten Tresen der Stadt in Mischkultur Schwule, Lesben und Heteros betont zeitgemäss. «Die ganze Bandbreite sexueller Orientierung harmoniert sehr gut miteinander.
Entscheidend ist die Hausphilosophie nach den Idealen von Offenheit, Freundlichkeit und Toleranz», weiss der stellvertretende Geschäftsführer Marcel Morgenrot zu berichten. Und Mitinhaber Patrick verweist auf das «Kulturprogramm» im Barfüsser: «In der Lounge kann man kleine Events mit DJs und allem drum und dran buchen – egal, ob Geburtstagsoder Singleparties. Die gemischte Partybowle aus Hochprozentigem mit Früchtchen ist der absolute Renner!»
Cranberry feiert das 15. Jubiläum Trendsicher und dennoch ur-schwul präsentiert sich im Niederdorf das neu ausstaffierte und mit den besten Cocktails der Stadt bestückte Cranberry, das am 19. Oktober sein 15-jähriges Jubiläum feiert. Mit Standfestigkeit und Zielsicherheit hat sich das Cranberry dem modernen schwulen Niederdorfleben angepasst. Und, so findet Petra: «Nach dem schicken Umbau ist das Cranberry in den letzten Jahren zur Nummer eins der noch existierenden Schwulenbars im Niederdorf mutiert. Es ist das Trendlokal vor allem auch bei jungen Schwulen ab 18 Jahren.» Neidlos schwärmt Scout Petra vor allem von der reichhaltigen Auswahl an exotischen Cocktails die unter Namen wie «Schlampe» firmieren. «Egal, ob schwul oder 33
Dossier hetero – das Cranberry ist für mich die beste Cocktail-Location der Stadt!» Auch im Cranberry kann der schwule Mann kleine Events buchen. In der frisch renovierten oberen Etage lassen sich perfekt feine Umtrünke orgasmisieren. Und in Bezug auf schwules Amüsement bietet das Cranberry ohnehin neben aktueller Musik auch jede Menge visueller Reize – von der
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nie.» Angefeuert von Musikklassikern aus der Jukebox, die einst Thommy Schallenberger Anfang 2000 – wahrscheinlich aus irgendeinem Brockenhaus – ergattert hat, steppt hier der Tanzbär. Aber auch prominentes schwules Volk lässt sich hier gerne verwöhnen und kommt ganz ohne Bodyguards in den Laden. Gute Laune ist Programm – angefangen beim
Wand bis unter den Tresen.
Der schwule Supergau? Ein Sorgenkind des Niederdorfs ist ausgerechnet deren schwuler Mittelpunkt – das Grossprojekt an der Marktgasse 14 – ein Haus mit Disco, Club, Bar und Hotel – eine Art schwules Disneyland. Die drei Inhaber suchen seit einigen Monaten nach einer neuen Immobilie. Das Haus wird aber, wie wir aus bestens informierten Kreisen erfahren haben, dem Niederdorf so lange erhalten bleiben, bis im März 2013 die neue Location eröffnet wird. Ein Weggang dieses ganzheitlich schwulen Projektes aus dem Niederdorf wäre wohl der grösste anzunehmende schwule Unfall, der schwule Super-Gau im Niederdorf. Mit T&M, Club AAAH, Pigalle Bar und Hotel ist nämlich die Marktgasse 14 das schwule Aushängeschild für Besucher aus ganz Europa und Übersee. Noch herrscht eine Informationssperre über den neuen Standort. So viel ist aber sicher: die Location wird wiederum im Niederdorf beheimatet sein!
T&M und AAAH! – eine 7-tägige Partylocation Am 22. November wird das T&M seine 25-jährige Niederkunft im Niederdorf feiern. Es war und ist die Location schwuler Dramen, Kontaktbörse, Partyexplosion pur und nicht zuletzt ein Treffpunkt, in dem schwule Geschichte geschrieben wird und wurde. «Früher gab es im T&M nur einen
Personal bis zum bunt durchmischten Publikum. Wer einmal entspannen und den Alltag hinter sich lassen will, der findet, wonach er sucht.
Die Alternative zum Mainstream Wer nicht ganz frisch, nicht ganz jung, traditionell und vielleicht auch nicht so experimentierfreudig ist, der muss im schwulen Niederdorf auch nicht traurig sein: Gleich zwei Locations, gespickt mit blutjungen Boys, findet man im Niederdorf: Club Dynasty und Predigerhof. Sie gehören zu den Urgesteinen schwuler Ausgehkultur und gleich vis-a-vis findet sich eines der besten schwulen Restaurants im Zürcher Niederdorf: das Restaurant Marion, in dem man sich schon früh (samstags und sonntags ab 5.00 Uhr morgens! – über die Woche ab 7.30 Uhr) satt essen kann, und den einen oder anderen Schwulen trifft.
Club und Bar Dynasty In der Clubbar Dynasty gibt’s nach Sonnenuntergang ein kleines Champagner-Stösschen und -Prösterchen und knackige junge Oberkörper.
Floor und er war das Partyzentrum für Schwule, die auch nach Ladenschluss der schwulen Bars im Niederdorf noch nicht nach Hause gehen wollten. Das Personal mischte damals multi-talentiert mit. Der Barmann war auch gleichzeitig Drag Queen oder wahlweise Türsteher. Wenn die Barcrew oder der Einlasser nachts auf die Bühne gingen, wurde unten die Tür abgeschlossen», so Scout Petra, Intimkenner der T&M-Szenerie. Heute ist das T&M vor allem am Wochenende das sprichwörtliche «schwarze Loch», in dem sich die schwule Materie nicht nur aus der Schweiz sammelt. Eine Etage höher lädt der AAAH! Club die gesamte Woche zum RundUm-Sorglos-Nachtprogramm ein. «Ganz tolle Sache, vor allem auch für schwule Partydauergänger mit Stehergarantie, denn neben Tanzfläche und Bar gibt es auch einen Darkroom!», so Petra, die unten im Hause ihre Schlagerbar Pigalle betreibt und nach Dienstschluss nur kurz raufhuschen muss. Wobei wir schon beim dritten Highlight des Hauses an der Marktgasse 14 angekommen wären.
Bar Pigalle – die Schlagerbar für Hochprozentiges Seit 61 Jahren existiert die Bar Pigalle. «Früher hat sich hier alles getroffen – vom Bankdirektor, der Nutte, dem Stricher, dem «normalen» Schwulen bis hin zum neugierigen Bisexuellen.», weiss Scout und Barschlampe Petra zu referieren. Und: «Ein gewisser Exhibitionismus schadet im Laden 34
Auch hier kann geflirtet werden, weniger «cool», dafür eine Spur gemütlicher. Die gut sortierte Bar samt kleinen Snacks, Törtchen und Sandwiches hält derweil alles bereit, was das schwule Herz begehrt. Besonders auch das riesige Angebot an verschiedenen Shots (insgesamt über 35 Variationen) welche man einzeln oder gleich meterweise auf dem Holzbrett bestellen kann, lässt die Herzen der jüngeren Generation höher schlagen. Insofern sollte man den Laden sehen als das, was er ist: Eine wahre Szenebar mit gemischtem Multikulti-Publikum! Und das liebt man entweder oder geht woanders hin. Den zahlreichen Gästen, vor allem am Wochenende, scheint es zu gefallen.
Der Predigerhof – schwule Heimstatt Es ist erfrischend und gut, wenn es auch schwule Locations im Niederdorf gibt, die sich nicht ausschliesslich auf das schwule Publikum fixiert haben und stattdessen alles Menschenvolk zum Eintritt verführen. Und zwar nicht schlechtgelaunte Irrtümer der Geschichte, sondern Menschen, die noch, trotz aller Wirren der Zeit, eine gewisse Lust auf Konversation – auf überschaubarem Niveau – verspüren. Im Predigerhof muss man nicht gleich seine Nase in die Tabakdose stecken, um in konversative
Kapitel Titel
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Fahrt zu kommen. Ein Prosecco, ein zartes Räuspern, ein kleiner Hauch von Sternenstaub – im Predigerhof darf M.A.N.N. oder F.R.A.U. seinen/ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Es ist kein Hotel und auch keine Weichspülereinrichtung – denn auch den Schleudergang der äusserst witzigen Barbedienung muss man vertragen können.
Petras Plan für einen ausgewogenen schwulen Niederdorf-Tag Scout Petra empfiehlt für einen ausgewogenen schwulen Tag im Niederdorf folgendes Programm: «Ich empfehle Schwulen nachmittags einen Kaffee im Rathaus-Café an der Limmat, danach einen Apéro im Cranberry, Predigerhof oder Dynasty und das Restaurant Marion oder den Barfüsser zum Nachtessen, die Pigalle Bar zum Aufheizen und anschliessend einen Tanz im T&M oder im AAAH-Club.» Na bitte: Das ist doch endlich mal ein Programm! Fotos: © Stefan Büchi, www.stefanbuechi.ch
Täglich geöffnet von 14:00 bis 02:00 h Daily open 2 p.m. to 2 a.m.
Mühlegasse 15 · 8001 Zürich www.predigerhof.ch
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Das geschichtsträchtige Lokal im Herzen des Zürcher Niederdorfs mit zwei Terrassen, dem längsten Bar-Tresen und einem der besten Sushi der Stadt!
Montag 11:30 bis 22:30 Dienstag 11:30 bis 23:30 Mittwoch 11:30 bis 23:30 Donnerstag 11:30 bis 23:30 Freitag 11:30 bis 02:00 Samstag 13:00 bis 02:00 Sonntag 15:30 bis 22:30 Mittag - Special Sushi Menüs für CHF 23.-/25.- inkl Suppe oder Salat
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Prävention
Welcome Big Dick «Wenn der Freier glaubt, dass ich sein Ding gross finde, zahlt er besser.» von Michael Lenz
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Fehlende Aufklärungsprojekte, schlechter Zugang zu Gesundheitsdiensten und Aids-Medikamenten, ein durch Diskriminierung und Ausgrenzung bedingter riskanter Lebensstil hat die HIV-Infektionszahlen unter Asiens Transsexuellen auf einen «kritischen Level» getrieben. Eine ehemalige Sexarbeiterin geht auf nächtliche Aids-Aufklärungstour über den Strassenstrich. May ist eine schöne Frau. In dem grauen Kostüm, über das sie zu dem rosaroten T-Shirt ein silbriges Spitzenjäckchen trägt, wirkt sie eher wie eine junge Dame als eine ehemalige Sexarbeiterin auf nächtlicher Aids-Aufklärungstour über den Strassenstrich auf der Walking Street in Pattaya. Die jungen Frauen sind nicht besonders aufgedonnert, sehen eher aus wie jemand, der auf eine Verabredung wartet. Das ist eine dürftige Tarnung ihres Gewerbes, denn Prostitution ist illegal in Thailand. Was auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist: Die meisten Mädels sind Katois oder Ladyboys, wie man Transsexuelle in Thailand nennt. Von der Anschafferin zur Aufklärerin May ist eine Katoi. Auch sie hat angeschafft. Jetzt arbeitet die 26-Jährige für die Transsexuellenorganisation Sisters, die sich der Aids-Aufklärung ihrer «Schwestern» verschrieben hat. Mit der Unterstützung der Gesundheitsorganisation Population Services International (PSI) betreibt Sisters ein Zentrum in Pattaya, in dem Katois zu Gesundheitsfragen sowie bei rechtlichen oder sozialen Problemen Hilfe finden oder sich auf HIV testen lassen können. Bis zu 50 Prozent der geschätzten 9.5 Millionen Transsexuellen Asiens sind HIV-positiv. Fehlende Aufklärungsprojekte, schlechter Zugang zu Gesundheitsdiensten und Aids-Medikamenten sowie ein durch Diskriminierung und Ausgrenzung bedingter riskanter Lebensstil hat die HIV- Infektionszahlen unter Asiens Transsexuellen auf einen «kritischen Level» getrieben, warnt das UN Development Program in einer im Mai dieses Jahres veröffentlichten Studie. Die Studie enthält aber auch eine gute Nachricht. Asiens Transsexuelle werden selbstbewusster, gründen – oft mit Hilfe internationaler Nichtregierungsorganisationen – Selbsthilfegruppen und Interessenvertretungen wie die Sisters im Sextourismus-Hotspot Pattaya. May ist Mitglied der Outreach-Gruppe, die vor Ort in den Bars und auf dem Strich die Katois anspricht und über Aids aufklärt. «Wir sehen jede Nacht neue Gesichter. Sie kommen aus ganz Thailand, aber auch aus Laos und Kambodscha. Manche arbeiten hier nur während der Hauptsaison, andere sind das ganze Jahr hier», weiss 26-Jährige, die selbst vor sieben Jahren auf der Suche nach einem Verdienst aus Kambodscha nach Pattaya gekommen ist. R & R als Anfang des Sextourismus Pattaya hat kein Rotlichtviertel. Pattaya ist ein Rotlichtviertel. Am Anfang von Pattaya als Sextouristen-Destination standen zwei Buch-
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staben: R & R, Rest & Recreation, etwa «Entspannung & Erholung» als Fronturlaub für die US-Soldaten im Vietnamkrieg. Bei Sex, Bier und Rock’n Roll konnten sich die GIs austoben, Krieg und Tod für ein paar Tage vergessen. Nach Ende des Vietnamkriegs 1975 begannen, statt der amerikanischen B 52 die Bumsbomber aus Europa zu landen, voll mit lüsternen Herren aus Deutschland, der Schweiz oder Skandinavien. Manche dieser Männer kommen nur zum Urlaub, andere bilden jene gewaltige Armee der Single-Senioren aus Gerolstein und Göteborg, Birmingham und Berlin, die in Pattaya ihren bumsfidelen Ruhestand geniessen. Immer noch das gute Geschäft Die meisten Moneyboys und Ladyboys kommen aus dem Isan, dem armen Nordosten Thailands. Sie kennen die Wünsche der Freier. Pum, ein Bargirl aus Nong Khai, hält ein selbstgemaltes Schild hoch: «Welcome Big Dick.» Die 26-Jährige lacht sich darüber tot. «Mir ist das egal, ob der Schwanz gross oder klein ist. Aber wenn der Freier glaubt, dass ich sein Ding gross finde, zahlt er besser.» Allerdings sitzt den Freiern das Geld durch Eurokrise und schlechte Wechselkurse nicht mehr so locker. «Ich komme jedes Jahr nach Pattaya», erzählt ein Klaus, der seinen richtigen Namen nicht nennen mag. Der 52-jährige Niederrheiner sagt: «Die Mädels hier sind einfach süss und nicht so kompliziert wie die deutschen Frauen. Früher konnte ich allerdings jeden Tag ausgehen, jetzt aber nur noch zwei- oder dreimal in der Woche.» Somsak «Maew» Thongbot ist nach zwei Jahrzehnten aus dem Rotlichtleben ausgestiegen. «Ich war gut. Aber es hat mir nicht gefallen. Man hatte mit vielen Männern Sex, aber keinen für die Liebe. Ich habe dann mein Leben umgekrempelt und Public Health studiert, um hier in Pattaya HIV-Patienten und Katois zu helfen», sagt die Leiterin des Sisters-Zentrums. Diskriminierung auch in Pattaya Ausgrenzung, Diskriminierung und Polizeiwillkür sind Alltag für Katois in Thailand, auch im Sündenbabel Pattaya. Maew findet das ungerecht und wünscht sich mehr Anerkennung. «Die Katois tragen doch zur Volkswirtschaft bei. Was wäre der Thailand Tourismus ohne die vielen Ladyboy-Shows und die Katois als Sexworker? Die Ausländer kommen doch nicht wegen Sonne und Strand, sondern wegen Sex hierher nach Pattaya.» Sisters wird seit vielen Jahren von PSI unterstützt. Das ist ein Glücksfall. Zwar sind in vielen asiatischen Ländern die Zahlen neuer HIV-Infektionen rückläufig, aber sie steigen unter sexuellen Minderheiten, weil es wegen allerlei politischen und religiösen Tabus nicht genügend Mittel für Aufklärungsprojekte für Schwule und Transsexuelle gibt. Die Katois auf der Walking Street plaudern gerne mit den Sisters. Aber der Job geht vor. Wanida unterhält sich mit May, als plötzlich ein dünner Araber auftaucht, die Frau im knallengen blauen, Fummel am Arm packt und wortlos mit sich zieht. Vielleicht ist er ein Stammfreier, vielleicht ein Mann ohne Worte. May kann ihr gerade noch verstohlen ein Kondom in die Hand drücken.
Lifestyle
HOT 4 YOU! 1 2 C RU I S E R E d it ion S eptem b er 2 012
Fan de Fendi
in neuer und elektrisierender Duft hat das italienische Luxuslabel Fendi lanciert. E Fan de Fendi pour Homme ist ein eleganter und moderner Duft, der perfekt zum heutigen Dandy passt. Eine vollkommene Kombination aus Frische, aromatischen Hölzern und betörenden Ledernoten. Marc Ronson, der Topseller der Musikwelt und eine Fashion-Ikone ist der neue Fan-de-Fendi-Botschafter. Mit Sicherheit einer der spektakulärsten Düfte der Saison, inkl. italienischem Charme und Sexappeal! Der Duft ist ab Mitte September exklusiv in den Marionnaud Parfümerien ab CHF 83.70 50ml erhältlich
perfekte Bilder
J awohl, man glaubt es kaum, aber das hier ist tatsächlich eine Kamera. Aber nicht irgendeine, sondern das Meisterwerk des US Labels Lytro. Die Lytro-Kamera funktioniert anders als normale Digitalkameras, denn hier werden die Bilder über sogenannte Lichtfelder gespeichert. Wenn man also ein unscharfes Bild geschossen hat, kann man es nachträglich scharf stellen. Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Touchscreen und vorne am Gehäuse sitzt die grosse Objektivlinse, die über ein 8-faches Zoom verfügt. Am Anfang ist diese Neuheit sehr gewöhnungsbedürftig und erfordert einiges an Geduld und Geschick. Leider funktioniert die notwendige Software derzeit nur mit Mac-Rechnern, trotzdem ein Muss für alle, die auf die neusten Gadgets abfahren! Die bunten Dinger sind ab sofort um die CHF 500.– bei Digitec zu kaufen. Weitere Infos unter: www.lytro.com, www.digitec.ch
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exzentrischer Duft
it dem neuen Duft «To be the Illusionist» hat das bekannte Trendlabel Police einen coolen M und starken Duft für selbstbewusste und exzentrische Männer geschaffen. Neben kalabrischer Bergamotte, Efeublättern und Salbei, dominieren vor allem Moos, Moschus und edles Kaschmirholz dieses verführerische Eau de Toilette und garantieren so einen unnachahmlich starken Auftritt. Besonders das Design des Flacons – der glänzende, in Stahl gekleidete Totenkopf – zeigt den raffinierten Aspekt dieses neuen Duftes. Neben dem Eau de Toilette gibt es auch ein erfrischendes Shower Gel und ein Deostick. Wann wirst du zum Illusionisten? Ab sofort im Fachhandel, um die CHF 40.– 75ml erhältlich.
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Blow Dry Bar
m 30. August fand in Zürich die Eröffnung der ersten Blow Dry Bar der Schweiz A statt. Nach New York, London und Berlin kann man sich also auch bei uns ohne Voranmeldung kurz vor einem Galaabend oder einer rauschenden Party die Haare stylen lassen. Aber Achtung, das Konzept von Blow Dry ist so simpel wie genial. Denn hier kann man sich weder die Haare schneiden noch färben lassen, hier wird der Friseur nur kurz ein Refreshing verpasst. Immer noch keine Ahnung wie es funktioniert? Kein Problem, einfach ein Mail an vip@blowdry.ch senden, CR und die Blowdry Bar verlosen 3 Gutscheine zum Testen! Viel Glück! Blowdry by eleven, Talacker 41, 8001 Zürich, www.blowdry.ch 37
Unternehmen
Renos Relax Sauna
Die Sauna hat sich zum 15-jährigen Jubiläum eine umfassende Renovation gegönnt. Von Martin Ender
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Es ist eine ungewöhnliche Geschichte, wie Dominic Bachl vor gut 15 Jahren zur Sauna Renos Relax kam. Als einer, der in jungen Jahren mit Sex Geld verdiente, weiss er haargenau, was Männer mögen, und dass sie nicht nur zum Schwitzen in die Sauna kommen. Unterschiedlich ausgestattete Spiel-Ecken und -Zimmer gehören zum Inventar. Renos Relax wurde 1993 eröffnet. Da gab es einen «Herrn Doktor», wie Dominic ihn nennt, der hatte einen Partner und ausserdem noch einen jungen Liebhaber. Dem Liebhaber wollte er zu einem Job verhelfen. Also richtete er kurzerhand eine Sauna ein, taufte sie Renos Relax und übergab dem Liebhaber die Geschäftsleitung. Der aber war schon nach drei Monaten wieder weg, da er sich sein Leben angenehmer vorgestellt hatte. Nun sass der Herr Doktor auf einer Sauna. Vorübergehend leitete er sie selber, später setzte er einen Pächter ein, wurde damit aber auch nicht glücklich. In dieser Zeit verkehrte Dominic oft im Renos. Er kam mit seinen Männern her, denen er als junger, gut aussehender Mann zu Diensten war. Da erfuhr er, dass die Sauna zu kaufen sei. Und er griff zu. Wer nun glaubt, dass die Sauna deshalb eine Stricher-Sauna geworden ist, liegt völlig falsch. «Wir haben eine ähnliche Klientel wie die nahe gelegene Sauna Moustache. Wir dulden keine Männer, die an der Theke auf Herren warten und sie anbaggern, weil sich unsere Kundschaft dadurch belästigt fühlen würde. Wenn der Mann und der Junge zusammen kommen ist das ok», sagt der ehemalige Anschaffer. Dominics Vergangenheit ist sein grosses Plus. Er kennt sich aus, wenn es um Lustbereitung geht. So hat er denn auch beim Umbau der Sauna einiges neu gemacht, was zum Spielen verleitet und vieles erleichtert. Der Empfang wurde verkleinert, dafür das Dampfbad vergrössert, das recht verwinkelt und abgedunkelt ist. Stolz zeigt Dominic einige Details wie die Analdusche, Gitterstäbe, viele Trennwände mit Schlitzen und Löchern oder den
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Fickbock, um «bequem genagelt» zu werden, wie er sich ausdrückt. Es ist eine fest installierte Liege, die man mit dem zur Verfügung stehenden Desinfektionsmittel abspritzen kann. Auf Sauberkeit wird Wert gelegt. Zwei neue zusätzliche Duschen mit Regenbrausen sind auch da. Dennoch wurde auch die Nasszelle nicht unnötig gross gehalten. Dominic will lieber mehr Fläche für Ruheräume und Kabinen, die eingerichtet sind für die verschiedenen Spiele. Da gibt’s z.B. einen Bumsbock, zwei Slings oder einen Gynostuhl. Renos Relax ist eine Sauna für Schwule. Aber nicht nur. Dienstags und freitags ist sie offen für ein gemischtes Publikum. Und das hat sich bewährt. «An diesen Tagen ist die Atmosphäre recht offen und es herrscht einfach eine andere Stimmung als an den reinen Gay-Tagen. Es ist für gewisse Gays eine Herausforderung, mal einen Heti rumzukriegen. Und ein Heti lässt sich– wenn aus seiner Sicht nichts los ist – auch mal von einem Gay verführen. Die Konstellationen, die sich da ergeben, sind oft recht witzig – bis hin zum reinen Schwulen der mal bei einem Paar Voyeur sein kann», so Dominic. Als Gründe, warum man seine Sauna besuchen soll, nennt er: «warme Ambiance, freundlicher Staff, Sauberkeit, sehr durchmischtes Publikum und ein cooler Sound». Neue Öffnungszeiten Ab September 2012 öffnet die Renos Relax Sauna sonntags jeweils zwei Stunden früher als bisher, nämlich bereits um 12.00 Uhr Spezialpreise: Teenies bis 20 Jahre zahlen Fr. 15.– Youngsters bis 25 Jahre nur Fr. 22.– Studenten Fr. 25.– Weekend Card Fr, Sa, So für nur 65.– Jubiläumangebot Zum Jubiläum gibt es im September und Oktober günstigere Preise: Sonntags: Wer zwischen 12.00 und 14.00 kommt, bezahlt nur Fr. 20.–. Freitags und samstags: Nachtsauna ab 23.00 Uhr Fr. 25.– Mehr Infos unter: www.renosrelax.ch Renos Relax, Kernstrasse 57, 8004 Zürich
Gesundheit
Pia Sparen mit einem hohen Selbstbehalt ist fragwürdig.
Checkpoint Zürich Neue Öffnungs zeiten – neue Angebote
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Es gibt ja immer wieder diese Momente, wo man quasi aus Versehen etwas lernen kann. Wenn man zum Beispiel mit 40 Jahren in der Badi wieder mal aufs 10-Meter-Brett steigt und erstaunt feststellt, dass sich eine Höhe von 10 Metern total verändern kann im Lauf der Jahre. Mit 20 war der 10-Meter-Sprungturm 10 Meter hoch. Mit 40 ist er ungefähr 70 Meter hoch und unten wartet entweder der Tod oder eine schwere Körperverletzung – egal, welches Körperteil zuerst auf dem betonharten Wasserspiegel aufschlägt. Erstaunlich. Denselben Effekt stellt man übrigens fest, wenn man aufs 5-Meter-Brett hinunter steigt: grausam hoch. War das immer so hoch? Vielleicht sind die Mass-Einheiten auch Kursschwankungen unterworfen? Weil man selten in der Badi ganz alleine ist, verbietet sich aus Gründen der sozialen Kontrolle ein weiterer Abstieg zum 3-MeterBrett oder der Vernunftentscheid, den Scheiss gleich ganz bleiben zu lassen – wodurch der Satz «l’enfer c’est les autres» wieder eine neue Aktualität gewinnt. Nur so viel: Auch vom 5-Meter brennen die Fusssohlen, wenn man vergisst, die Zehen zu strecken. Und: Ich kenne angenehmere Möglichkeiten, zu einer rektalen Spülung zu kommen. Nun gut. Sommer ist ja immer auch die Jahreszeit sich einbrennender Erinnerungen, die einen ein Leben lang begleiten. Zum Glück gab‘s an der Streetparade ausreichend Gelegenheit, Trost im Vergessen zu finden. Mein neues LorettaLynn-Styling trug massgebend zu sommerlichem Frohsinn bei, aber andere waren auch recht hübsch. Apropos «neues Styling»: Jeder weiss es, nach der Streetparade kommt das Theaterspektakel und nach dem Theaterspektakel kommt die Zeit, wo man sich gerade noch schnell entscheiden kann, ob man seine Krankenversicherung neu stylen sollte. Das ist der natürliche Lauf des Jahres, und bevor die Frist am 30. November abläuft, möchte ich die Gelegenheit nutzen, euch etwas Wichtiges ans Männerherz zu legen.
Es gibt ja Möglichkeiten, Geld zu sparen, die sind ganz einfach und liegen auf der Hand. Zum Beispiel Prix-Garantie-Camembert kaufen und merken, dass er genauso gut schmeckt wie seine exaltierten französischen Kollegen im Gold papierli. Und dann gibt es Dinge, die sind ein bisschen komplexer und der Benefit erschliesst sich einem erst zwei Minuten später. Männer, die Überlegung, Krankenkassenprämien zu sparen, indem ihr die Franchise (den Selbstbehalt) auf 2500 setzt, ist zwar naheliegend, und ich weiss schon, wie die Endorphine einschiessen, wenn man zum ersten Mal eine Prämienrechnung für Fr. 100.– im Monat bekommt. Freiheit! Allerdings lässt sich ein sexuell aktiver Mann bei Verstand einmal im Jahr auf die «Big 5» (Tripper, Syphilis, HIV, Hepatitis und Chlamydien) testen, kostet Fr 400.–. Vielleicht kommt noch irgendwann eine Pilzinfektion dazu, oder eine Grippe. Ein PEP (PostExpositions-Prophylaxe) nach einer Risikosituation schlägt mit etwa Fr. 2 500.– zu Buche. Mit einem hohen Selbstbehalt zahlt ihr das meiste selber. Und weil ich ja weiss, dass einen dann der Stutz reut, ist mir schon klar, dass einer mit einer hohen Franchise die medizinischen Kosten natürlich klein halten will. Sonst geht der Bargain ja nicht auf. Also geht Mann dann so selten wie möglich zum Arzt. Ein solches Tun kann ich als Hygiene- und Präventionsfachfrau nicht akzeptieren. Es ist auch einfach nicht mehr zeitgemäss. Etwa wie in den Jeans skifahren. Wer sexuell aktiv ist, sollte sich keinen Selbstbehalt von Fr. 2 500.– leisten: Bis zum 30. November könnt ihr bei der Krankenkasse die Franchise ändern lassen. Ich empfehle den Selbstbehalt von Fr. 300.–. Mit dem Geld, das Ihr damit spart, dürft Ihr mich im 2013 zu einem Eierlikör einladen, wann immer ich am Tresen auftauche.
Um die medizinische Versorgung von schwulen, bisexuellen Männern und Transmenschen zu verbessern, erweitert Checkpoint Zürich ab September die Öffnungszeiten. Nun stellt er seine Dienstleistungen von Sonntag bis Freitag zur Verfügung.
lungen Party, eines entspannten Abends oder eines geilen Sexdates. Einige Männer haben damit überhaupt keine Probleme, bei anderen kann der Konsum zu schweren sozialen, psychischen, körperlichen oder finanziellen Schwierigkeiten führen. Queer-KISS ist ein Gruppenangebot für Männer, welche ihren Konsum überdenken, halten oder vielleicht einschränken möchten. Das Angebot startet im Oktober – jetzt anmelden.
Neue Öffnungszeiten: Sonntag: 16.00 Uhr – 20.00 Uhr Montag: 14.00 Uhr – 20.00 Uhr Dienstag: 9.00 Uhr – 17.00 Uhr Mittwoch: 12.00 Uhr – 20.00 Uhr Donnerstag: 9.00 Uhr – 17.00 Uhr Freitag: 12.00 Uhr – 20.00 Uhr Der Besuch ist mit oder ohne Voranmeldung möglich. Voranmeldung: Telefon: 044 455 59 10 Neue Angebote: Queer-KISS Drogen, ob legale oder illegale, sind in der schwulen Szene allgegenwärtig. Ob in Bars, Saunas, auf Sexparties oder in Diskotheken – Alkohol gibt es mindestens überall. Drogen sind in vielen Fällen und für viele Männer selbstverständlicher Bestanteil einer ge-
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Pröschtli und eine gute Zeit! Eure Pia
Checkpoint goes China Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) ist eine ganzheitliche Naturheilkunde, die auf Erfahrungen von Jahrtausenden basiert. TCM eignet sich zur Behandlung von Schlafstörungen, Depressionen, Angstgefühlen, Verdauungsstörungen, Suchtproblemen, Nebenwirkungen einer HIV-Therapie oder bei Errektionsschwierigkeiten. Verschiedenen Verfahren wie Akupunktur, Schröpfen, Wärmetherapie oder Heilkräuter werden angewendet. Ab September werden diese Verfahren von einem ausgebildetem TCM-Arzt angeboten. Interesse: www.checkpoint-zh.ch
Gesundheit
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Geschlechteridentität
Haarige Sache
Hallo Dr. Gay Ich bin Christian. Also eigentlich bin ich ein Mädchen, aber ich fühle mich wie ein Junge. Ich weiss auch nicht. Meinen Eltern habe ich es schon gesagt. Bin ich jetzt schwul, weil ich mich als Mann sehe? Ich schaue mir auch gerne schwule Spielfilme an, aber keine Pornos. Ich weiss echt nicht, was ich tun soll. Kannst du mir helfen? Christian, 17 Jahre
Hallo Dr. Gay Ich bin 16 Jahre alt und sehr behaart. Zurzeit bekomme ich richtig stark Brusthaare. Ist das in meinem Alter normal? Ich schäme mich für meine Körperbehaarung. Auch mein Intimbereich ist sehr behaart. Wie kann ich mir die Haare am besten entfernen? Gibt es einen Tipp? Giuseppe, 16 Jahre
Hallo Christian Menschen, die sich als Junge in einem Mädchenkörper fühlen oder umgekehrt, nennt man Transmenschen. Der Überbegriff dazu heisst Transgender. Mit Schwulsein oder generell sexueller Orientierung hat das nichts zu tun. Ein Transmensch kann genauso lesbisch, schwul, bi- oder heterosexuell sein wie jeder andere auch. Die Schweizer Organisation von und für Transmenschen nennt sich Transgender Network Switzerland (TGNS) und wurde 2010 ins Leben gerufen. Weitere Informationen, Hilfe, Beratung und vieles mehr findest du hier: www.transgender-network.ch Vor kurzem hat im Gesundheitszentrum Checkpoint in Zürich die erste Fachstelle für Transmenschen in der Deutschschweiz ihre Türen geöffnet. Die persönliche Beratung ohne Voranmeldung gibt es an jedem zweiten Donnerstag des Monats zwischen 18 und 21 Uhr im Checkpoint Zürich, Konradstrasse 1 in 8005 Zürich (gleich beim Hauptbahnhof). Termine für eine Beratung ausserhalb dieser Zeiten können per e-Mail über fachstelle-zh@transgender-network.ch vereinbart werden. Das Angebot wurde vom Checkpoint Zürich in Zusammenarbeit mit dem Verein Transgender Network Switzerland (TGNS) geschaffen.
Hallo Giuseppe Eines vorweg: Für deine Körperbehaarung brauchst du dich nicht zu schämen! Männer können nun mal stark behaart sein, das ist ganz normal. Zudem stehen viele auf stark behaarte Partner. Oft wünschen sich Männer mit wenig oder keiner Behaarung sogar, behaarter zu sein. Einige Männer stehen zu ihrer Behaarung, andere wiederum stutzen die Haare je nach Vorlieben mit einem Barttrimmer oder rasieren sie mit Rasierschaum und Rasierklinge ganz weg. Aber Vorsicht: Du kannst dich damit verletzen. Von Enthaarungscremes würde ich dir eher abraten, weil es je nach Hauttyp zu Hautirritationen kommen kann. Wenn du dich trotzdem für eine Creme entscheidest, probiere sie zuerst an einer kleinen Hautstelle aus, halte dich strikt an die Gebrauchsanweisung und verhindere den Kontakt mit den Schleimhäuten. Ob du deine Körperhaare nun stutzt, rasierst oder einfach dazu stehst. Ein Grund, dich zu schämen, sind sie jedenfalls nicht.
Alles Gute, Dr Gay
Alles Gute, Dr. Gay
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Agenda
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FR 31. August Luzern
September 2012 SA 01. Sept.
Winterthur
21.00 Anklang: Opus Gay ganz undogmatisch, bis das Firmament hell erleuchte! DJs Playlove, Xylophee & Sybille Jeans. Im Frauenraum der Reitschule. Fr. 16.-
22.00 Frigay Night: happy sound for happy people@The Loft Haldenstr. 21. Mykonos Special Edition. DJs Whiteside & C-Side. Boys ab 18 und Girls ab 21 Jahre. 19.00
GO!: GayOstschweiz hat ein Festzelt mit 60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen und Musik ab CD am Dorffest «Seemer Dorfet 2012», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof Richtung Seen bis Hinterdorf Seen
Bern
19.30
Zürich
20.00 Queertango Queer: Milonga für Schwule, Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23 Heute mit Cocktails. Tomás mixt für dich die coolsten Drinks 21.30
10.00
T&M Disco: Marktgasse 14. Uncut Friday. DJ Gaetano mit Vocal-, 90ties und Deep House
22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten! Lollipop Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca, Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor: 80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor: Die grössten Pistenheuler und Hitparaden Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch
21.30
SO 02. Sept. Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Roj.r - Alles in Deutsch 11.00
Thurgau
HOT: Spezialanlass im HOT, Wilerstrasse 5, 9545 Wängi Schlagerparty 2012. DJ, Bar mit tollen Drinks und Snacks. Komm in deinem Schlageroutfit.
Winterthur
GO!: GayOstschweiz hat ein Festzelt mit 60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen und Musik ab CD am Dorffest «Seemer Dorfet 2012», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof Richtung Seen bis Hinterdorf Seen
Zürich
AAAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2 Dancefloors, Live DJs. Infos auf www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cum, Cruise & enjoy
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Erection. Cruise Party
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter DresscodeAnlass Gangbang. Heute kein Dresscode
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Pop on Top. DJ Marc S. Bumpin Charts &T Delicious RnB
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70er/80er Party 23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Erection. Full fetish
19.00
Winterthur
GO!é: GayOstschweiz hat ein Festzelt mit 60 Sitzplätzen mit Getränken und Speisen und Musik ab CD am Dorffest «Seemer Dorfet 2012», Stand 118, Buslinie 2 ab Bahnhof Richtung Seen bis Hinterdorf Seen
Zürich
Tanzleila@Exil: Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Standard, ab 21h DJ Elif Erisik (Pop), ab 23h DJ Miss Brownsugar (Urban Groove)
20.00 Sprit Bar: - Erfrischend anders auf der Innenhof-Terrasse Talacker 34. Nur bei schönem Wetter. Infos www.spritbar.ch oder über Newsletter 22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end, Gartiseintritt
MO 03. Sept. Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y, Gratiseintritt
DI 04. Sept. Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Dance, Game & Cruise. Gratiseintritt
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Agenda
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MI 05. Sept. Bern
18.30 3 gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das translesbischwule Bern. Apéro Bar. Abendessen ab 19.30h
Zürich
20.00 H eldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ Garçon Sauvage 21.00 P etra lässt die Korken knallen: Petra aus dem Pigalle wird 45. Grosse feucht-fröhliches Geburtstagsfest mit Show um 22h. T&M & Pigalle, Marktgasse 14. Alle sind eingeladen. Gratiseintritt 22.00 M agnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty (nur Schuhe) 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Gratiseintritt
DO 06. Sept. Winterthur
19.30 B adgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im Lokal Badgasse 8
Zürich
19.00 B i-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle Männer und Frauen 19h Treff im Café Rathaus, Limmatquai 61 zum Apéro, dann ab 20.15h im HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität und Polyamory 20.00 S ector c; Fetish Club: Wagistrasse 13, Schlieren. Mega Nackt-Party 22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Gratiseintritt
FR 07. Sept. Zürich
20.00 G ay Bikers Zürich: Höck im Restaurant Marion, Mühlegasse 22 21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Chartstation, Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h 22.00 R age: Wagistr. 13, Schlieren bad boyz friday 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Infos auf www.facebook.com/t&m.club 23.00 M agnusbar: Magnusstr. 29 Sportswear & Sneakers 23.00 S ector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode sportsLAB. Sportswear only
SA 08. Sept. Aarau
08.00 Aarglos: Lesbengruppe Ganztägige Wanderung. Details folgen nach Anmeldung bei pkamer@hotmail.com. Ersatzdatum bei schlechtem Wetter ist der 15.9.
Basel
23.00 Q ueerPlanet Party: The hot house & electro house party for gays, lesbians and friends. DJs Taylor Cruz & Tonträger. Im Singerhaus, Marktplatz 34. Infos www.queerplanet.ch
Bern
20.30 T anzBar im Frauenraum der Reitschule: Das ultimative Tanzerlebnis in einem heterofriendly Ambiente für Gays & Lesbians mit DJ Zardas. 20.30h - 22.30h Standardund Lateinmusik. 22.30h - 02.00h: Discotime. Dazwischen 23.30h - 00.30h Special-Set Motto Bella Italia.
Luzern
22.30 U nited - Vol. 3: Gay, Lesbian & Friends Party. Mainfloor: DJs Loyce & Peeza. Diva Floor: DJs Groovemaster & Dynam!ke. Tunnel Club, Inseliquai 12c, direkt hinter dem Hauptbahnhof. Eintritt Fr. 20.–
Winterthur
17.00 W ILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule We are family! Essen, Geniesserabend für die LesBiSchwule Community im Lokal Badgasse 8 Anmeldung über www.badgasse8.ch 20.00 G ay Revolution: Gay, Lesbian & Friends Party mit DJs Micky Friedmann, Ajaxx, Pravos, +db-, Pink Lady Deejay & Luce Le Grand. Dragqueen Jazzmin Dian More & TänzerInnen. Garden Club, Archstrasse 8. Fr. 25.–. Mit einem roten Kleidungsstück gibt es ein Welcome-Cüpli
Zürich
08.00 LMZ: der Schwule Schweizer Motorradclub Wochentour nach Südfrankreich bis 15.9. Villa Jaume in Argelès-Plage. Genaue Infos und Anmeldung www.lmz.ch 10.00 H AZ Outdoor: Zweitägige Bergwanderung Garzonera. Mit Zug bis Airolo. Dann zu Fuss nach Nante über Alpe di Ravina zum Rifugio Garzonera. Am 2. Tag über Alpe di Rato, Lago di Cara, Valle dei Cani zum Lago Tremoro zurück nach Airolo. Genaue Infos & Anmeldung über www.haz.ch/outdoor/aktuell 19.00 c ome together: Lesbian & Gay Party 30+. Ab 19h Kulturbar; Cha Cha Cha-Crashkurs mit time2dance. Ab 21h Party mit DJ Matteo. Marquee Club, Weinbergstrasse 68 (Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse). Infos www. party4lesandgay.ch 21.30 A AAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2 Dancefloors, Live DJs. Infos auf www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h 22.00 R age: Wagistrasse 13, Schlieren cruising unlimited 23.00 S ector c; Fetish Club: Strikter DresscodeAnlass Open sector. Heute kein Dresscode 23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party
SO 09. Sept. Basel
21.00 U ntragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ High Heels on Speed - Disco Cruise
Zürich
14.00 E ntreNous: Sunday Tea Dance Treff für tanzbegeisterte Lesben und Schwule zu Standard- und lateinamerikanischen Tänzen oder einfach zum plaudern. Club Silbando (Swisscom Gebäude), Förrlibuckstr. 62 22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Week2end, Gartiseintritt
MO 10. Sept. Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y, Gratiseintritt
DI 11. Sept. Bern
20.00 U ncut: warme Filme am Dienstag im Kino der Reitschule. «Männer zum Knutschen», D 2012, Digital 84 Min. D/E/d. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Dance, Game & Cruise. Gratiseintritt
MI 12. Sept. Bern
18.30 3 gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das translesbischwule Bern. Apéro Bar. Abendessen ab 19.30h
Winterthur
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar
Zürich
20.00 H eldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ Team The Dramaqueens. Partytunes, Disco und Indiedance 22.00 M agnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty (freiwillig) 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Gratiseintritt
DO 13. Sept. Zürich
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear & oben ohne 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Gratiseintritt
FR 14. Sept. Ganze Schweiz
17.00 L es lacets roses: Wanderwochenende bis 16.9. im Kanton Uri. Infos & Anmeldung www.lacetsroses.ch
Zürich
19.30 H AZ-Centro: Sihlquai 67. Freitags-Centro mit speziellem kulinarischem Angebot präsentiert von Dänu, Zäsi & Marco 20.00 g ay: my way: Schwule Männer im Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai 67. Coming-out Gespräche in Kleingruppen 20.00 L MZ - der Schwule Schweizer Motorradclub: Stamm im Restaurant Moléson, Grüngasse 7, 8004 Zürich 21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Chartstation, Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h 22.00 L ollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Lollipop Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca, Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor: 80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor: Die grössten Pistenheuler und Hitparaden Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch 22.00 R age: Wagistr. 13, Schlieren cum, cruise & enjoy 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Infos auf www.facebook.com/t&m.club 23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen 23.00 S ector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Underwear, Jocks, nacked
SA 15. Sept. Winterthur
21.00 W ILSCH-tanze Ü18 Party: für LesBiGay & Friends. DJs SBajra & Surprise DJ. Lightfire, Harzachstr. 2, 8404 Winterthur (Fussweg vom Bahnhof Seen, Gratisparkplätze)
Zürich
21.30 A AAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2 Dancefloors, Live DJs. Infos auf www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h 43
Agenda 22.00 R age: Wagistrasse 13, Schlieren cruising unlimited 23.00 J ack Party: Be proud, we are DJs Sammy Jo aus New York - Scissor Sisters Tour DJ, Juiceppe & Angel O. Kaufleuten, Festsaal, Pelikanplatz. Infos www.jackcompany.com 23.00 S ector c; Fetish Club: Strikter DresscodeAnlass Ultraleather 23.00 M agnusbar: Magnusstr. 29 Neumond-Party
SO 16. Sept. Basel
21.00 U ntragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Superhomo - Oldschool Electro, Pop, Rock
Lausanne
22.00 J ungle: the gay party Level 00: DJs Antoine909, Peyton und Special Guest Star DJ Marco Da Silva. Hot & sexy Gaydar Gogo-Boys. Level +01: Mezzanine VIP table overlooking dance floor. Level +02: 20h Abendessen mit den Künstlern im Bedroom Club-Restaurant Res. 078 736 05 02 Fr. 69.– inkl. Partyeintritt. Le Bedroom late cocktail bar ab 23h mit DJ Ajaxx. Level +03: Nivea for men Lounge mit DJ Juiceppe. Im MAD Club, rue de Genève 23. Fr. 25.– im Vorverkauf, Abendkasse Fr. 30.–. Infos www.gay-party. net
Zürich
04.00 Celestial late afterhours@Aaah!: Marktgasse 14. DJs Thomi B & May Chay. Explizit schwule Afterhour nach der Jack Party. Progressive Goa. Specials, Darkroom, Fumoir. Naked cocks & gay sex welcome - to make you smile! Koproduktion von androphil.ch, celestial.ch und Aaah.ch sowie gaymeboys. com. Eintritt welcher schon vorher im Aaah! gelöst wurde sowie Member-Eintritte bleiben auch für die Afterhour gültig 22.00 M agnusbar: Magnusstr. 29 Bartmänner-Party 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Week2end, Gartiseintritt
MO 17. Sept. Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y, Gratiseintritt
DI 18. Sept. Aarau
20.00 A arglos: Lesbengruppe Treff Pizza essen. Details folgen nach Anmeldung bis 4.9. bei pkamer@hotmail.com
Bern
20.00 U ncut: warme Filme am Dienstag im Kino der Reitschule. «Joe & Belle», Israel 2011, digital 80 Min., Hebräisch/d. Bar ab 20h, Film um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Dance, Game & Cruise. Gratiseintritt
MI 19. Sept. Bern
18.30 3 gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse 11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das translesbischwule Bern. (Herbstferien 26.9. & 3.10.) Apéro Bar. Abendessen ab 19.30h. Zudem Jassabend 44
C RU I S E R E d it ion S eptem b er 2 012
Zürich
19.30 G eschlecht, was ist das überhaupt?: homo-sapiens und TGNS (Transgender Network Switzerland) präsentieren eine Podiumsdiskussion. Mit Eveline Yv Nay, Niklaus Flütsch, Martina Flütsch, Sivliva Müri, Martina Fritschy, Martina Buchen. Moderation Bettina Dyttrich (WOZ). Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14. Infos über weare.homo-sapiens.ch 20.00 H eldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch 20.30 C ircus ohlala - der zweite Akt!: Spezial LGBT-Vorstellung im Air Force Center Dübendorf. Infos www.circusohlala.ch. Weitere Vorstellungen bis 21.10. siehe ebenfalls unter der Webseite 22.00 M agnusbar: Magnusstr. 29 Nacktparty (nur Schuhe) 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Gratiseintritt
DO 20. Sept. Zürich
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Gratiseintritt
FR 21. Sept. Zürich
21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Chartstation, Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h 22.00 O ffstream - The alternative Gay Party: im Club Pfingstweide, Pfingstweidstr. 12. Offstream DJ Crew. Infos www.offstream.ch 22.00 R age: Wagistr. 13, Schlieren Kick-off! Nasty Sports Lads 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Infos auf www.facebook.com/t&m.club
SO 23. Sept. Basel
21.00 U ntragbar!: Die heterofreundliche Homobar am Sonntag im Keller des Restaurants Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Süess – Aargauer Musik
Zürich
22.00 M agnusbar: Magnusstr. 29 70ies & 80ies-Party 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Week2end, Gartiseintritt
MO 24. Sept. Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. MondAAAH!y, Gratiseintritt
DI 25. Sept. Winterthur
20.15 1 0 Jahre Das Zelt: Jubiläumstour mit Stars u.a. mit Kay Yanar, Marco Rima, I Quattro, Florian Ast & Francine Jordi, Oropax, DJs Antoine & Ötzi etc. Vom 25.9. bis 6.10 in Wiesendangen bei Winterthur, S8 & S30. Infos www.daszelt.ch, Tickets über Ticketcorner
Zürich
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MI 26. Sept. Zürich
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Technoparty
20.00 H eldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ Branko B. Gabriel presents the trashed and smashed 80ies
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SA 22. Sept. Bern
22.00 I SC Club: Neubrückstr. 10. Tolerdance für Schwule, Lesben und FreundInnen 20 Jahre Tolerdance! Jubiläumsparty mit DJs Ludwig, PCB & Matz. Midnight-Show, Openair-Bar
Zürich
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Gratiseintritt
DO 27. Sept. Zürich
19.30 z &h Schwule: Studis an Uni & ETH z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67
19.05 G ay-Schiff: auf dem Zürichsee Chillen, tanzen, Nachtessen, feiern. DJ Q Bass. Der schwullesbische Event. Fr. 34.- Schifffahrt inkl. Fr. 6.– Getränke-Gutschein. TicketVorverkauf 044 487 13 33, www.zsg.ch
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21.30 A AAH!: und T&M Disco Marktgasse 14. 2 Dancefloors, Live DJs. Infos auf www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h
22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Gratiseintritt
22.00 R age: Wagistrasse 13, Schlieren Erection. Sexparty 23.00 R ollkoffer goes Pyjamaparty: Irena de la Boom und Krizzi Boop laden euch dazu ein. Eine schrille, sexy Party für ein kunterbuntes Publikum. Dresscode: Pyjama, Nachthemd, Morgenmantel, Baby Doll, sexy Dessous etc. Kissen für Kissenschlacht. Dazu gibt es nebem dem Guetnachtgschichtli natürlich auch geile Beats. Im Pfingstweide Club, Pfingstweidestr. 12 23.00 S ector c; Fetish Club: Strikter DresscodeAnlass Erection. Full fetish 23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Schlagerparty
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21.30 T &M Disco: Marktgasse 14. Chartstation, Live DJ. Infos www.facebook.com/t&m.club. Gratiseintritt bis 22.30h 22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren cruising4men 22.30 A AAH!: Marktgasse 14. Live DJ. Infos auf www.facebook.com/t&m.club 23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Disco-Party 23.00 S ector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter Dresscode Friday naked
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22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen 22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end, Gartiseintritt
Impressum
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch Redaktionelle Mitarbeit: Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel, René Gerber, Oliver Hölcke, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf Grafi k / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich
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