Touren
Natürlich klettern und bergsteigen in NRW
Recklinghausen: Halde Suderwich
Gelsenkirchen: Halde Nordsternpark
Dieses Mal etwas anderes! Ja, es geht auf eine Halde, wichtiger ist diesmal jedoch das Erreichen des Ziels. Es geht auf einem höchst interessanten Radweg, der König-Ludwig-Trasse, vom Herner Meer in Recklinghausen-Süd in Richtung Datteln. Der auf einer alten Bahntrasse angelegte Radweg führt an der kleinen Halde Suderwich, auch Suderwicher Alm genannt, vorbei. Man muss auf der Fahrt nach Datteln schon aufpassen, dass man die auf der in Fahrtrichtung rechten Seite der Trasse befindliche Halde nicht übersieht. Hat man sie entdeckt, kann man die Halde in Suderwich von der Katharinenstraße über eine Treppenanlage oder von der Maria-May-Straße über flachere Wege besteigen. Oben ist man, wenn man den überdachten Aussichtspunkt „Utkiek“ erreicht hat. Und wahrhaftig, man hat, trotz der relativ geringen Höhe, einen schönen Ausblick über das östliche Ruhrgebiet. Die Kombination macht es jedoch! Im Herner Meer steht seit der Emscherkunst 2010 der Käsespieß, ein Kunstwerk! Der Künstler, Bogumir Ecker, der dieses Kunstobjekt erstellt hat, nannte es reemrenreh (kaum Gesang). Dort startet die König-Ludwig-Trasse, die an vielen Exponaten der Ruhrgebiets-Industriekultur und der Halde Suderwich vorbei über neun Kilometer nach Datteln führt. Vom Ende dieser Trasse sollte man über den Emscherradweg wieder zum Ausgangspunkt zurückfahren.
Noch einmal Radfahren und Haldenbesteigung. Je nachdem wie weit man mit dem Fahrrad fahren möchte, ein Einstieg in den Emscherweg ist an vielen Stellen möglich. Ob von RE-Süd oder in Herten, vorbei an den dortigen Halden, man gelangt auf den Emscherweg und verlässt diesen bis zum Nordsternpark nicht mehr. In diesem Park fand 1997 die Bundesgartenschau statt und ein Teil der damals errichteten Sehenswürdigkeiten befindet sich bis heute noch dort. Die interessanteste von ihnen ist sicherlich die Pyramide. Man besteigt sie über eine Stufenanlage oder einen steilen Weg. Von oben überblickt man den ganzen Park, einen Teil des mittleren Ruhrgebietes und sieht die neue, kontrovers diskutierte Sehenswürdigkeit dieses Geländes: den Herkules auf dem Nordsternturm. Auf dem Gelände des Nordsternparks befindet sich ein schön gelegener Biergarten, aber auch gehobene Gastronomie im Restaurant „Heiner‘s“. Nicht zu vergessen, die Kletteranlage der DAV-Sektion Gelsenkirchen, die auch von Kletterern anderer Sektionen genutzt werden kann! Und sollte man im Nordsternpark nicht genügend Abwechslung oder Beschäftigung finden und Wert auf die Besteigung einer „richtigen“ großen Halde legen: die Halde Schurenbach mit der Installation „Bramme für das Ruhrgebiet“, auf der anderen Kanalseite, ist nur etwa 15 Fahrradminuten entfernt.
Blick vom Gipfel – Das Bergsportmagazin des DAV Recklinghausen 2/ 2020
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