Kompetenz. Und Gottvertrauen.
Mehr Mmmmh statt Aaah.
Mit den Kursen in Stressbewältigung und Entspannung
Das de’ignis-Institut bietet Ihnen Tagesseminare in Christlich-integrativer Beratung und Therapie an. Dabei werden Theologie, Pastoralpsychologie, Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik sowie Pädagogik in einem ganzheitlichen Konzept integriert. Erhalten Sie praxisnah Einblick in christlich-integrative Therapie- und Beratungsansätze von de’ignis und lernen Sie hilfreiche Tools für Ihren Alltag kennen.
Unsere Präventionsangebote bieten Ihnen die Möglichkeit gesundheitlich für den Alltag vorzusorgen. Lernen Sie in unserem Kurs zur Stressbewältigung Stressfallen zu erkennen und Ihre Widerstandsfähigkeit gegen Stress zu verbessern. In unserem Entspannungskurs lernen Sie die effektive Methode der progressiven Muskelentspannung, eine einfache und schnelle Art, im Alltag körperlich und seelisch zu entspannen.
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de’ignis-Institut gGmbH • Markgrafenweg 17 • 72213 Altensteig Telefon +49 (0) 7453 94 94-0 • institut@deignis.de
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In den kalten, langen Nächten des Winters, in denen die Welt in Stille versunken und das Leben eine Pause zu machen scheint, hält die Natur den Atem an. Doch selbst in dieser scheinbaren Ruhe bereitet sie sich auf ein Wunder vor – den Frühling. Dieser zyklische Übergang von Winter zu Frühling kann auch als Metapher für die Veränderungen, die wir in unserem Leben durchlaufen, verstanden werden. Es kann Zeiten geben, die sich wie ein endloser Winter anfühlen: dunkel, kalt und leer. Es sind die schwierigen Phasen des Lebens, in denen Orientierungslosigkeit, Frust, Hilflosigkeit, Traurigkeit, Verlust oder Enttäuschung dominieren. Doch genau wie die Natur jedes Jahr erneut beweist, folgt auf den Winter unweigerlich der Frühling. Dieses Aufblühen symbolisiert die Hoffnung, dass auch aus den schwierigsten Zeiten des Lebens neues Wachstum und Schönheit entstehen können. Unsere Seelen können wieder aufblühen. Die Akzeptanz unserer Gebrochenheit ist oft der erste Schritt auf dem Weg der Erneuerung und Heilung. Es erfordert Mut, unsere Risse und Brüche zu erkennen und anzunehmen, doch genau diese Akzeptanz ermöglicht es uns, echte Veränderung und Wachstum zu erleben. Im Annehmen unserer Imperfektion finden wir den Schlüssel zum Neubeginn und damit zum Aufblühen unseres wahren Selbst. Der Glaube an Gott spielt in diesem Prozess als Ressource eine zentrale und richtungsweisende Rolle. Er bietet nicht nur Trost in schwierigen Zeiten, sondern ist auch eine unerschütterliche Quelle der Hoffnung. Er bietet einen festen Halt in stürmischen Zeiten und strahlt wie ein Leuchtturm, der den Weg weist. Der Glaube schenkt uns die Zuversicht, dass trotz aller Herausforderungen alles zum Guten gewendet werden kann. Hier ermutigt die Bibelstelle: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ (Römer 8,28). In dieser unerschütterlichen Hoffnung finden wir die Kraft, durchzuhalten und Schritte in Richtung persönlicher Veränderung und Erneuerung zu gehen. Die Heilung der Psyche ist oft ein intensiver und langwieriger Prozess. Oftmals bedarf es neben einem tiefen Glauben auch der professionellen Unterstützung, um tiefsitzende Probleme zu bearbeiten und zu überwinden. Psychotherapie fordert Geduld und Hingabe, aber sie birgt auch die Möglichkeit umfassender Erneuerung. Durch diese Arbeit können wir lernen, unsere inneren Kämpfe zu verstehen und in einen Heilungsprozess zu kommen. Mit jedem kleinen Schritt der Therapie kann etwas aufblühen – eine neue Stärke, ein neues Verständnis, ein neues Selbst. Gemäß der Internationalen
Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (International Classification of Functioning, Disability and Health [ICF]) der Weltgesundheitsorganisation führen bestimmte Einstellungen und Perspektiven zu einer positiven Veränderung und einem erfüllteren Leben. Dazu gehören Resilienz, Offenheit für Veränderungen und die Bereitschaft, sowohl Hilfe anzunehmen als auch selbst aktiv zu werden. Diese Einstellungen helfen uns, Barrieren zu überwinden und unser volles Potenzial zu entfalten. Dankbarkeit ist hierbei ebenso eine wichtige Einstellung, welche die Sicht auf das Leben verändern kann. Wenn wir anfangen, für die kleinen Dinge dankbar zu sein – ein Lächeln, einen Sonnenstrahl nach einem Regenschauer, die Unterstützung eines Freundes/ einer Freundin – beginnen wir, das Leben in einem helleren Licht zu sehen. Dankbarkeit öffnet unsere Herzen für die Fülle des Lebens und hilft uns, auch in Herausforderungen Chancen zu erkennen. Ein dankbares Herz ist ein fruchtbarer Boden, auf dem Neues blühen kann.
Das Aufblühen der Seele und die Erneuerung des Selbst ist eine stetige Veränderung und ein teils langwieriger Prozess. Über allem steht jedoch die Hoffnung, dass dies nicht alleine durchlebt werden muss, sondern der Glaube als persönliche Ressource hier gesehen werden kann, wie es in der Bibel auch heißt „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Korinther 5,17).
Seien Sie gespannt auf die vielfältigen Artikel zum Schwerpunktthema „Aufblühen“ in dieser Ausgabe und erkunden Sie darin, wie Glaube, Dankbarkeit, Psychotherapie, positive Einstellungen und das Akzeptieren unserer Gebrochenheit zu einem erfüllteren Leben führen können. Darüber hinaus erhalten Sie Informationen über aktuelle Entwicklungen in unseren de’ignis-Organisationen.
Wir freuen uns, wenn Sie die de’ignis-Arbeit zur psychischen Gesundheit auf christlicher Basis für Menschen in schwierigen Lebenslagen unterstützen möchten. Auch im Bereich der Schulung von Fachkräften im Gesundheitswesen, karitativen Einrichtungen, Seelsorge uvm. im kompetenten Umgang mit psychischen Erkrankungen über das de’ignis-Institut ist ihre finanzielle Unterstützung ein hilfreicher Beitrag. Zudem suchen wir für den wachsenden Behandlungsbedarf psychisch erkrankter Menschen Ergänzung für unsere Teams. Wir wünschen Ihnen wertvolle Impulse und viel Freude beim Lesen.
Ihre Herausgeber
Sebastian Hartmann
Geschäftsführer, de’ignis-Fachklinik
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Redaktion: Dr. rer. nat. Marie-Luise Armbruster, Winfried Hahn, Claus J. Hartmann, Sebastian Hartmann, Marika Rimkus, Dipl.-Psych. Rainer Oberbillig, Dr. med. Herbert Scheiblich
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Aufblühen
Impulse und Erfahrungen
06
• Generation der Hoffnung!
Eine Ermutigung
Marika Rimkus
10
• Psychotherapie begegnet Theologie:
Wenn das Wunder an meiner verwundeten Seele auszubleiben scheint
Dr. rer. nat. Marie-Luise Armbruster
14
• Ich gehe leben, kommst du mit?
Angelika Röhm
18
• Akzeptieren von Gebrochenheit als Schlüssel zum Neuwerden
Generalvikar Christoph Neubrand
Therapeutische Fachartikel
22
• Aufblühen durch Stillung von Grundbedürfnissen, Gnade und Wahrheit
Winfried Hahn
26
• Die Heilkraft des Glaubens
Dr. med. René Hefti
32
• Trotzdem ja zum Leben!
Dr. med. Herbert Scheiblich
34
• Christlicher Glaube und Entwicklungspsychologie unter theologischem Aspekt (Teil 1)
Dr. phil. Dipl.-Psych. Veit-Uwe Hoy
Aktuell
38
• Was hat sich entwickelt? Welche Angebote gibt es? Berichte, Termine und Aktuelles von de’ignis Fachklinik, Institut, Wohnheim und Stifung
Generation der Hoffnung! Eine Ermutigung
Von Marika Rimkus
„Siehe, ich wirke Neues!
Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.“ – Jesaja 43,19
•Neues? Aufblühen in der Wüste? In diesen Zeiten? Ja, lassen Sie uns nicht den Kopf in den Sand stecken!
Die Gesellschaft braucht gerade heute gläubige Menschen, die, von Gottes Liebe ergriffen, nicht aufhören, diese Liebe weiterzugeben! Unter allen Umständen! Auch die diesjährige Jahreslosung ermutigt intensiv zu liebevollem Handeln.
Wichtig dabei: Es entspricht dem Wesen der Liebe sehr viel mehr, dabei auch Fehler zu riskieren, als nicht zu lieben! Selbst Paulus beschreibt seine Verfehlungen wider besseres Wissen (Römer 7,19). Im Blick auf Jesus geht er weiter (Römer 7, 25), uns zum Vorbild!
Gott möchte bei den Menschen eine Heimat finden, ihnen Liebe, Kraft und Trost schenken. So war es von Anfang an, immer wieder lesen wir in seinem Wort, wie er die Menschen sucht, um das zu tun!
Seit Monaten füllen die Folgen der Pandemiezeit, die Klimakrise und unberechenbare Kriegssituationen in der Ukraine und dem Nahen Osten unsere Nachrichten und Medien aller Art und pflastern so manche Gedankenautobahn in den Köpfen der Menschen. Ängste und Sorgen entstehen und nicht wenige fragen, wo Gott in dem Ganzen denn sei.
Das Wort „Krise“ wird groß geschrieben und täglich verkündigt.
Steffen Kern ermutigt in seinem Buch „Hoffnungsmensch“, verwegen zu vertrauen, weil Gott lebendig ist. Er lädt ein, gottesbewusster und selbstvergessener zu sein, christusgewisser und krisengelassener zu werden, geistesgegenwärtiger zu leben und mutiger zu hoffen, Gott verwegen zu vertrauen, weil er Krise kann, schon immer!1 Ängste entstehen, obwohl die meisten Menschen in Deutschland ausreichend materiell gesegnet sind, gute Versorgung erleben, ein Dach über dem Kopf haben und über Kleidung und Nahrungsmittel verfügen, also nicht von unserem Sozialsystem versorgt werden müssen. Von Autos, technischen Geräten und Urlaubsplanung ganz zu
schweigen. Nicht allen geht es so gut, aber dem überwiegenden Teil der Bevölkerung; zumindest in Deutschland ist das seit vielen Jahren der Fall.
Das Paradox: Gleichzeitig erkranken unvergleichlich viele Menschen an Erschöpfung, Depression, Ängsten und vielem anderen mehr. Die Zahl der Menschen, die psychisch erkranken, steigt unaufhaltsam.
Wie kommt das?
Bereits im 12. Jahrhundert stellt Kaiser Friedrich II in einem schrecklichen Versuch fest: Versorgung allein sichert nicht das Überleben, wenn Liebe und Beziehung fehlen!
Eberhard Horst, ein Münchner Schriftsteller, beschreibt den Waisenkinderversuch des Kaisers folgendermaßen: „Der Kaiser wollte die ursprüngliche Sprache der Menschheit herausfinden. Deshalb ließ er einige neugeborene Kinder ihren Müttern wegnehmen und an Pflegerinnen und Ammen übergeben. Sie sollten den Kindern Milch geben, daß sie an den Brüsten saugen könnten, sie baden und waschen, aber keinesfalls mit ihnen kosen und zu ihnen sprechen. Er wollte nämlich untersuchen, ob sie (nach ihrem Heranwachsen) die hebräische Sprache sprächen, die älteste, oder die griechische oder die lateinische oder die arabische oder aber die Sprache ihrer Eltern, die sie hervorgebracht hätten. Aber er mühte sich umsonst, weil alle Kinder starben. Denn sie können ohne das Patschen und das fröhliche Grimassenschneiden und die Liebkosungen ihrer Ammen und Ernährerinnen nicht leben.“ 2
Hier wird das lebensnotwendige Grundbedürfnis nach Liebe und emotionaler Bindung beschrieben. Seit den 1940er Jahren
wird mit ersten Projekten von Bowlby3 eine Bindungstheorie formuliert, die Zusammenhänge zu psychischen Defiziten beschreibt. Diese Zusammenhänge werden in unserer heutigen zunehmenden Entwicklung psychischer Erkrankungen greifbar und deutlich! Versorgung auf körperlicher Ebene reicht nicht aus! Wenn Liebe und Bindung (nach dem Psychologen und Forscher Klaus Grawe ein psychisches Grundbedürfnis) fehlen, verletzt oder dauerhaft nicht befriedigt werden, geraten Menschen aus dem Gleichgewicht und werden psychisch krank! 4
Deshalb ist es gerade heute eine immerwährende und wichtige Mission – und das Missionsfeld ist groß – Liebe in die Gesellschaft hineinzutragen, damit Menschen aufblühen! Versorgung auf körperlicher Ebene reicht nicht zum Überleben!
Da, wo Menschen im Leid sind, das sich vielleicht auch nicht auflöst und schrecklich bleibt, möchte ich ermutigen, nicht wegzusehen, nur weil wir auch keine Antworten auf unangenehme, verzweifelte Fragen haben! Bleiben und miteinander Aushalten tröstet! Niemals ist es eine theoretische Antwort auf Leid und das darin liegende, oft quälende Warum, die Trost spenden oder den Schmerz von Verzweiflung stillen! Aber ganz praktisch gemeinsam in der Verzweiflung von Menschen auszuhalten, da zu sein und zu bleiben, das bedeutet Liebe und Trost, Wärme und Barmherzigkeit.
So kann Aufblühen im Alltag gelingen, für Menschen, die in Not sind, im Kleinen und Unbedeutenden Beziehung bauen, im Nicht-einfach-Vorübergehen! So spitzt das begonnene, noch nicht vollendete Reich Gottes durch unsere Realität, durch sorgenvolle Kriegsbeobachtung, Klimakrise und
In Umbruchzeiten wird deutlich, was wir bisher versäumt, verdrängt oder vernachlässigt haben. Jetzt ploppt es unübersehbar auf.
persönliche Belastung. Lasst uns geben, was wir von Gott bekommen haben. Niemand weiß, wann er selbst davon nötig hat.
Eine inspirierende Auseinandersetzung drückt der folgende Liedtext aus:
Generation der Hoffnung
Werd' ich aufstehen, Armen neue Hoffnung schenken? Werd' ich rausgehen, Mutlose zu stärken?
Werd' ich losziehen, in deinem Namen Freiheit bringen? Werd' ich hingehen, Mauern überwinden?
Lasst uns aufstehen, unsere Freude weitergeben!
Lasst uns rausgehen Trauernde zu trösten!
Lasst uns losziehen, die Zeit der Gnade auszurufen!
Lasst uns hingehen, von Gottes Liebe singen!
Aus der Asche schaffst du Schönheit, eine Generation der Hoffnung. Aus Staub erhebt sich neues Leben, eine Generation der Hoffnung. Aus der Asche schaffst du Schönheit, eine Generation der Hoffnung. Aus Staub erhebt sich neues Leben, eine Generation der Hoffnung.
Wir sind, wir sind eine Generation der Hoffnung. Wir sind, wir sind eine Generation der Hoffnung.
In jeder Chorprobe werde ich davon die letzten Wochen ermutigt, jetzt und heute Generation Hoffnung zu sein! Unabhängig vom Alter, aber abhängig von meinem eigenen Erfülltsein von Jesus Christus, der in meinem Leben schon viel Unglaubliches in vieler Not getan hat. In Ihrem Leben auch?
Ich will nicht aufhören, Hoffnung zu sähen, mich aufzumachen und von Gottes Liebe zu schenken, sodass Aufblühen möglich wird, Gott Neues schaffen kann, Wege durch die Wüste entstehen und Ströme durch die Einöde fließen. Sind Sie dabei?
Mit herzlichen Grüßen, Ihre Marika Rimkus
Literatur
1 Steffen Kern: Hoffnungsmensch. Mit dem Himmel im Herzen die Welt verändern, SCM Verlag: 2023.
2 Eberhard Horst: Friedrich der Staufer, ClaassenVerlag: 1975.
3 J. Bowlby: The influence of early environment in the development of neurosis and neurotic character. In: International Journal of Psycho-Analysis. XXI, 1940, S. 1–25.
4 Klaus Grawe: Neuropsychotherapie, HogrefeVerlag: 2004.
Autorin
Marika Rimkus ist Psychologin, Systemische Therapeutin i. A., Systemische Supervisorin i. A., ACT-Therapeutin und als Therapeutin in der de’ignis-Fachklinik tätig, sowie am de’ignis-Institut engagiert.
Ich will nicht aufhören, Hoffnung zu sähen, mich aufzumachen und von Gottes Liebe zu schenken, sodass Aufblühen möglich wird.
Psychotherapie begegnet Theologie: Wenn das Wunder an meiner verwundeten Seele auszubleiben scheint
Von Marie-Luise Armbruster
de’ignis-magazin – Impulse und Erfahrungen
• „Aber er setzte seine Reise voller Freude fort.“ 1 So wurde über den Schatzmeister des äthiopischen Königshofs berichtet: Er begegnete dem Evangelisten Philippus auf seinem Rückweg von Jerusalem nach Äthiopien und lud ihn ein, eine Wegstrecke mit ihm gemeinsam in seinem Wagen zu fahren. Währenddessen erhielt Philippus die Chance, ihm eine kompakte Zusammenfassung des Evangeliums zu vermitteln. Spontan, aber gut entschlossen, ließ sich der Hofbeamte taufen, als sie an einem Gewässer vorbeikamen. Und schließlich setzte er seine Reise – voller Freude – fort. Jetzt, wo er die gute Botschaft verstanden hatte, schien ihm alles in einem anderen Licht. Doch wie hat seine „Erneuerung“ wohl seinen Alltag beeinflusst? Ob sie wohl seine Schwächen verändert, seine Sorgen und Ängste vertrieben hat? War er durch seinen Glauben innerlich heil? Diese Fragen bleiben offen. Möglicherweise vertrieb die tiefe Freude des Hofbeamten so manche Sorge, während andere Ängste vielleicht bestehen blieben.
Der Wunsch, heil zu werden oder heil zu sein, steckt in uns, sowohl auf körperlicher als auch seelischer Ebene. Und das ist gut so, da wir hierdurch nach einem zumindest relativ gesunden Lebensstil streben. Gleichzeitig suchen wir als Christen das Heil im Glauben, in der Hoffnung, Jesus rührt uns, wenn wir an ihn glauben, genauso an, wie er damals Gelähmte, Blinde und Aussätzige geheilt hat. Wir dürfen dankbar staunen, wo Gott heute heilt und Wunder geschehen. Doch was geschieht in uns, wenn Gott nicht so heilt, wie „damals“, wie wir es uns erhofft und gewünscht haben? Anklage und Zweifel an Gott mischen sich möglicherweise mit Selbstvorwürfen und Selbstzweifeln. Äußerungen von Gesprächspartnern wie „Hast du vielleicht nicht genug gebetet?“, „Ist dein Glaube nicht tief genug?“, „Gibt es noch Sünde zu bekennen?“ oder Ähnliche können zusätzlich zu einer tiefen Verunsicherung der Betroffenen führen. Das Gedankenkreisen und die Fehlersuche bei sich selbst können die seelische Erkrankung verschlimmern und zu einem weiteren Rückzug führen. Die Suche nach dem Grund für Gottes
scheinbares Nichthandeln oder Nichteingreifen („Warum lässt der allmächtige und gleichzeitig liebende Gott das Leid meiner Seele zu?“) kann inmitten der psychischen Erkrankung eine Glaubenskrise begünstigen. Soll das, was bisher Ziel, Sinn und Perspektive war, nun ebenfalls weichen?
Der christliche Glaube verändert und erneuert, „verwandelt“ uns in eine „neue Kreatur“. „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur“ (2. Kor. 5,17, Luther 2017). In anderen Übersetzungen heißt es „neue Schöpfung“ (Elberfelder Bibel) oder „neuer Mensch“ (Hoffnung für alle). Weiter heißt es im zweiten Teil des Verses: „Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“. Wir dürfen Altes, Vergangenes bei Christus ablegen, bei ihm neu beginnen. Ziele, Lebenssinn und Perspektiven („Wozu tue ich etwas?“), aber auch oftmals innere Einstellungen können sich durch den Glauben verändern. In dem Streben danach, Christus immer ähnlicher zu werden, bleibt jedoch unsere Fehleranfälligkeit und unsere Gebrochenheit sowie die Fehleranfälligkeit und Gebrochenheit unserer Mitmenschen, die uns begegnen. Das erschwert es uns, in der neuen Kreatur zu leben und zu handeln.
Lassen Sie uns nachstehende Erklärungen betrachten, warum mit der Verwandlung in die „neue Kreatur“ unser seelisches (psychisches) Leid nicht vollkommen vergeht, warum Glaube nicht gleichzeitig Heilung von psychischem Leid oder gar psychischen Störungen bedeutet. Psychische Störungen werden nach DSM-5 der American Psychiatric Association (2015, S. 26) als Syndrom definiert, „welches durch klinisch bedeutsame Störungen in den Kognitionen, der Emotionsregulation oder des Verhaltens einer Person charakterisiert ist. Diese Störungen sind Ausdruck von dysfunktionalen psychologischen, biologischen oder entwicklungsbezogenen Prozessen, die den psychischen und seelischen Funktionen zugrunde liegen. Psychische Störungen sind typischerweise verbunden mit bedeutsamen Leiden oder Behinderung hinsichtlich sozialer oder berufs-/ausbildungsbezogener und anderer wichtiger Aktivitäten.“ Oftmals entstehen
psychische Störungen durch Prägungen wichtiger Bezugspersonen, die Reaktionen des Individuums darauf sowie durch aktuelle Stressoren. Und ja, auch hier hinein kann Gott als Heiler durch ein Wunder wirken. Doch oftmals liegt eine intensive Arbeit am eigenen Selbst vor den Betroffenen, bevor sie eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden erleben. In der Psychotherapie werden gemeinsam mit dem Patienten die Gedanken, Gefühle, Erlebens- und Verhaltensmuster, die die psychische Störung begünstigt haben, herausgearbeitet und reflektiert, bevor neue, also gesunde, nicht schädliche Erlebens- und Bewältigungsstrategien erarbeitet und gemeinsam eingeübt werden. Da es sich hierbei um das Eingewöhnen neuer Routinen handelt, braucht dies Zeit (auch wenn sich die Betroffenen nachvollziehbarerweise eine schnelle Veränderung wünschen).
Auch sind wir als Christen nicht (automatisch) vor belastenden Situationen bewahrt. Unser Glaube scheint uns nicht immer vor kritischen Ereignissen wie der Kündigung der Arbeitsstelle, dem Verlust lieber Angehöriger, Autounfällen oder körperlichen Erkrankungen zu schützen. Ja, oftmals schützt Gott und verhindert Leid und an anderer Stelle lässt er es zu, auch wenn wir ihm noch so sehr vertraut haben. Das Erlebte kann die Seele so stark belasten und verwunden, dass psychische Störungen entstehen. Eine Bewältigung der Situation ist manchmal alleine oder gemeinsam mit einem unterstützenden sozialen Netz möglich, in anderen Fällen bedarf es einer Psychotherapie, wenn das Erlebte traumatisch und/oder die eigenen Bewältigungsstrategien zu gering ausgeprägt sind. Die Aufarbeitung belastender, kritischer, manchmal traumatischer Erlebnisse in der Psychotherapie kostet oftmals besonders viel Mut (sich noch einmal mit dem belastenden Ereignis beschäftigen) und kann kräftezehrend sein, bevor dann das Loslassen der belastenden Erfahrung Raum für Neues schafft.
In anderen Fällen könnte der christliche Glaube tiefer und vor allem positiver berühren, wenn biografische Prägungen
und Erfahrungen dies nicht erschweren würden. So können etwa die immer wieder erlebte emotionale (z. B. Abwertungen, Beschimpfungen) oder körperliche Gewalt oder auch das Ausbleiben von Lob und Zuwendung die Vorstellung eines positiven Vaterbildes, eines Gottes, der uns vollkommen liebt, erschweren. Eine biografische Aufarbeitung in der Psychotherapie kann nicht nur im Hinblick auf die eigene Lebensgeschichte, sondern auch in Bezug auf die Gottesbeziehung als sehr heilsam erlebt werden. Wenn beispielsweise ein negatives Vaterbild abgelegt wird, kann Raum dafür entstehen, Gott als Vater, wie er wirklich ist, zu erleben und zu spüren, wie er tröstet, umsorgt und vieles mehr.
Wenn Gott nun an der verwundeten Seele nicht das (von uns gewünschte „sofortige“) Wunder geschehen lässt, so kann er den Betroffenen jedoch auf dem Weg der Heilung begegnen: liebevoll, voller Barmherzigkeit, ermutigend, vielleicht sogar humorvoll. Gleichzeitig ist es ein Weg, auf dem die Betroffenen Gott so begegnen dürfen, wie sie wirklich sind: authentisch, vielleicht betroffen und traurig oder wütend und fragend: „Warum lässt du, Gott, mein persönliches Leid zu?“ Es kann eine zunächst herausfordernde, aber doch auch sehr tiefe und heilsame Begegnung zwischen Gott und Mensch entstehen, die die Gottesbeziehung stärkt und sich durch ein „einfaches“ Wunder niemals ergeben hätte. Und ganz unerwartet (weil Gott ja nicht „sofort“ geheilt hat), können auf diesem Weg der Heilung immer wieder Wunder geschehen; dieser Weg entwickelt sich ganz anders als erwartet und nicht selten positiver, als man es sich je vorgestellt hätte.
Es bedarf dennoch Mut und Kraft, sich auf den Weg der Heilung zu begeben, sich anzuvertrauen und Hilfe anzunehmen. Psychotherapie, die definiert ist als die „gezielte, professionelle Behandlung psychischer Störungen und/oder psychisch bedingter körperlicher Störungen mit psychologischen Mitteln“ (Dorsch 2024), wird oftmals auch als Wegbegleitung verstanden. Man geht eine Strecke gemeinsam. Auf dieser Wegstrecke
besteht Zeit zum Trauern und zur Aufarbeitung sowie zur Reflexion und dazu, Festgefahrenes zu hinterfragen und neues, gesundes Verhalten zu erproben und einzuüben. Für den Betroffenen kann diese Begleitung sehr heilsam sein, denn er kann sein Leid teilen und sich anvertrauen, während er Trost und Ermutigung erleben darf. Und nach einer gewissen Zeit, die manchmal kürzer, manchmal länger ist, bedarf es immer weniger Begleitung, bevor er schließlich wieder „alleine gehen“ kann.
Eine Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen kann und sollte ebenfalls durch ein Helfer-Netzwerk erfolgen: Familie, Freunde, Nachbarn oder die christliche Gemeinde, die in Krisenzeiten unterstützen, z. B. durch gemeinsame wohltuende Aktivitäten wie Spaziergänge, durch ganz konkrete Hilfe wie einkaufen, kochen, Kinderbetreuung, aber auch durch persönliche Gespräche oder durch Gebete. Die Betroffenen können hierdurch eine wohltuende Gemeinschaft und Unterstützung erleben.
Es wäre vielleicht ein Leichtes, den Glauben aufzugeben, weil Gott trotz des Glaubens und vieler Gebete und Fürbitten nicht an der verwundeten Seele gehandelt zu haben scheint. Vielmehr ist es herausfordernd, gerade in dieser Situation am Glauben festzuhalten und zu vertrauen, dass Gott handeln wird, auf seine Art und Weise. Wie stark ist doch der Glaube jener Menschen, die glauben, trotz ihres Leids und in ihrem Leid, und die in ihrem Gottvertrauen Schritte wagen. Und wie viel Kraft steckt wiederum in ihnen, wenn sie in der Therapie emotionale Schwerstarbeit leisten, indem sie sich ihren Problemen und Ängsten stellen (was tatsächlich auch körperlich sehr erschöpfend sein kann). Doch sie sind gerade dabei – mit Christus an ihrer Seite – für die Gesundheit ihrer Seele zu kämpfen und sich das Leben zurückzuerobern. Bald schon haben sie es geschafft!
Fußnoten
1 Neues Leben. Die Bibel. Apostelgeschichte 8,39
Literatur
• APA (American Psychiatric Association (2015). Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen
• DSM-5 (2. Korrigierte Auflage). Göttingen: Hogrefe, S. 26.
• Dorsch (2024): https://dorsch.hogrefe.com/ stichwort/psychotherapie (14.03.2024)
Autorin
Dr. rer. nat. Marie-Luise Armbruster ist DiplomPsychologin, Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) und Supervisorin in der de’ignis-Fachklinik sowie Dozentin am de’ignis-Institut.
Wie stark ist doch der Glaube jener Menschen, die glauben, trotz ihres Leids und in ihrem Leid, und die in ihrem Gottvertrauen Schritte wagen.
Ich gehe leben, kommst du mit?
Von Angelika Röhm
• Bei strahlendem Sonnenschein bummelte ich durch das schöne Städtchen Rothenburg ob der Tauber. Ein Dekoladen gewann meine Aufmerksamkeit. Ein schön gestaltetes Metallschild zog mich in seinen Bann. Darauf war zu lesen: Ich gehe Leben, kommst du mit? In diesen Worten steckt so viel. Seit Jahren setze ich mich mit ihren Inhalten auseinander. Ich kenne inzwischen Momente, in denen ich innerlich verzweifelt aufschrie und mich fragte, wo denn bei aller Not in dieser Welt das Leben zu finden sei. Ist das oft nicht pures Überleben? Wer kann denn überhaupt so fröhlich und leichtfüßig zum Leben einladen? Und zu welchem Leben überhaupt? Kennst du diese Fragen auch?
Seit acht Jahren leben meine Familie und ich im Hoffnungshaus Leonberg. Gemeinsam mit vielen anderen starteten wir damals das allererste Hoffnungshaus der Hoffnungsträger Stiftung. Hoffnungshäuser sind integrative Wohnprojekte. Die meisten können es sich am besten vorstellen, wenn ich sie Internationale Mehrgenerationenhäuser nenne. Unter einem Dach leben Menschen verschiedenen Alters in eigenen Wohnungen unterschiedlicher Haushaltsgrößen. Die Hälfte von Ihnen wurde irgendwo auf dieser Erde geboren und unterschiedliche Gründe haben sie zur Flucht gezwungen. Irgendwann und irgendwie sind sie in Deutschland gelandet. Die andere Hälfte der Mitbewohner sind Menschen, die sich in unserem Land zu Hause fühlen oder hier geboren sind. Sie wohnen in unseren Hoffnungshäusern, weil sie ihren Glauben, ihre Hoffnung und ihre Liebe teilen möchten. Für Integration gibt es kein Drehbuch, aber ein Konzept, so lautet einer unserer Slogans. Inzwischen gibt es in zehn Kommunen in Deutschland Hoffnungshausstandorte. Überwiegend handelt es sich um bezahlbaren Wohnraum, in dem aktuell über 800 Menschen wohnen. Viele weitere Menschen gehen darin ein und aus. Weitere Standorte befinden sich in Planung.
In diesen acht Jahren lernte ich mit meinen Nachbarn und Freunden Lebensrealitäten kennen, die mir immer wieder jegliche Einladung zum Leben im Halse stecken ließ.
Oft lauschte ich aufmerksam bruchstückhaften Erzählungen von Krieg und Flucht. Ich sah in Augen den abgrundtiefen Schmerz und das Leid von Bedrohung, Folter, Verlust und Mord.
Ich konnte mir nur ansatzweise vorstellen, was es bedeutet, die Allerliebsten zum letzten Mal für lange Zeit oder gar für immer in die Arme zu nehmen. Wie klaffend eine Wunde ist, wenn man Familienangehörige oder zutiefst Vertraute auf der Flucht verliert oder sterben sieht. Wie jahrelanges Vermissen und Sorgen tiefe Spuren in die Seele pflügt. Wie können diese Menschen leben? Ich rede nicht vom Funktionieren. So wie viele Menschen meiner Großelternkriegsgeneration überlebten und dann lebten, funktionierten und arbeiteten, so tun es auch viele Geflüchtete. Aber Leben ist doch so viel mehr! Bleibt das Leben also ein paar wenigen vorbehalten, die – warum auch immer – sich „scheinbar“ auf der Sonnenseite des Lebens befinden? Ganz sonnig ist das Leben für niemanden. Eine vergleichende Bewertung der Belastungen in unseren Leben ist nicht ratsam. So stecken diese Fragen in jedem Leben auf unterschiedlichen Wegabschnitten und in verändernder Intensität. Mit vielen Menschen kam ich darüber schon ins Gespräch. Wir alle stoßen an Grenzen, werden verletzt und erleben Herausforderungen.
Bevor wir als Familie ins Hoffnungshaus in Leonberg eingezogen sind, lebten wir beinahe zwölf Jahre im Norden Chiles, in Vallenar, einer kleinen Oasenstadt mit ca. 50.000 Einwohnern. Der Reiseführer weist Reisende darauf hin, in dieser Stadt keine Rast zu machen, sondern auf der Panamericana direkt weiter in den Norden zu reisen. Für uns war Vallenar unser Zuhause und wir lernten dort viele Menschen kennen und lieben. Bei einer nationalen Nichtregierungsorganisation, O.N.G. Filadelfia, arbeiteten wir in einem Bildungsprojekt in der Entwicklungszusammenarbeit für junge Menschen, die keinen Zugang zu einer weiterführenden Ausbildung haben. Wir bauten ein Ausbildungszentrum auf und investierten viele Stunden ehrenamtlich in Jugendsozial- und Familienarbeit.
Dort wurde mir zum ersten Mal klar, dass manch frommer Satz, manch eigene Glaubensinhalte dem Leben so nicht standhalten. Meine Sehnsucht nach einem Glauben, der dem Leben standhält, war geweckt. Ich durfte in einem christlichen Elternhaus groß werden. Von Kinderbeinen an erlebte ich meine Eltern mit einem Glauben, der eine Relevanz im ganz persönlichen Leben hatte und somit auch in unserer Familie, Gemeinde, bei der Arbeit und wo immer sie unterwegs waren. Für Veränderungen im persönlichen Glauben und Fragen war Raum zu Hause. So hatte ich auch keinerlei Zurückhaltung, mich mutig auf die Suche zu machen. In der Bibel startete ich direkt bei der Einladung von Jesus in Johannes 14,19: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“. Er hatte sie in einer echt schwierigen Zeit seines Lebens an seine Jünger gerichtet. Er war geradewegs auf dem Weg in unglaublich menschliches Leid und in den Tod. Er sprach vom Leben im Hier und Jetzt. In Vallenar, Chile, im Kinder- und Jugendheim lernte ich großartige junge Menschen kennen. Immer wieder besuchte ich sie in ihrem Zuhause. Mit einzelnen entstand eine Beziehung, die auch regelmäßige Besuche bei uns Zuhause ermöglichten. In Gesprächen eröffnete sich mir Welten von Abgründen menschlichen Leids. Missbrauch jeglicher Art und Intensität, das Erleben, nicht gewollt zu sein, nirgends dazu gehören zu dürfen, gebrochene Versprechen der Eltern und Angehörigen, die einfach nie wieder kamen, brachen mächtig in mein Leben ein. Sie schnitten meinem Glauben eine hämische Grimasse. Leben, zu welchem Leben wollte ich diese jungen Menschen einladen? Zu welchem Leben möchte Gott selbst sie denn einladen?
Ich erahnte sehr bald, dass bei so viel Not und Schmerz in einem einzigen Leben die Möglichkeit bestand, dass nie wieder alles gut werden würde. Nicht einmal der äußere Rahmen machte mir Hoffnung, dass diese jungen Menschen angemessene Hilfe und Unterstützung bekommen könnten. Wie und was konnten ich und meine Familie ermöglichen? Wir waren gekommen, um Leben zu teilen. Wir wollten lieben. Würde das ausreichen? Zwei Schwestern, Zwillinge,
verbrachten viel Zeit mit uns. Von Herzen wünschte ich mir, dass sie glücklich würden in ihrem Leben und dass das Erlebte nicht ihre Zukunft bestimmte. Doch ich spürte, wie stark die Macht der Wunden und des Schmerzes war. Eines Nachts träumte ich von diesen zwei Mädchen. Im Traum wurde mir eine Frage gestellt, die ich überzeugt mit „Ja“ beantwortet hatte. Du wünschst dir, Angi, dass in ihren Leben wieder alles gut wird?
In meinem Traum sah ich Blitzlichter aus dem Leben der beiden Mädchen, dann erkannte ich, dass sie strahlend und glücklich auf einem großen Schoß saßen. Und tief in mich prägten sich die Worte: Nicht alles wird auf der Erde gut werden. Manches wird erst im Himmel vollständig heil. Das ist nicht deine Verantwortung. Was ich dir auftrage, ist zu lieben! Nur das. Du darfst lieben! Der Auftrag, den ich euch gegeben habe, ist dieser: Liebt!
Darin steckt das Leben!
In allen unseren Treppenhäusern im Hoffnungshaus stehen am Eingang diese drei Worte: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Korinther 13,13).
Seit Jahren ist eine junge Frau Teil meines bzw. unseres Lebens geworden. Wir lieben sie von ganzem Herzen wie unsere eigene Tochter. Auch sie kennt facettenreichen Schmerz aufgrund verschiedener Wunden. Gemeinsam suchen wir Wege, die ihr Funktionieren ermöglichen und haben Hoffnung, dass es besser werden darf. Manchmal habe auch nur ich Hoffnung und schleppe sie mit. Und dann kam die Zeit, als ihre Hoffnung scheinbar ganz verschwand und sich ein großes schwarzes Nichts auftat. Wann auch immer etwas Energie am Horizont auftauchte, stärkte es den Gedanken in ihr, nicht mehr leben zu wollen. Es hatte doch alles keinen Sinn. Sie wollte und konnte ihr eigenes Leben nicht mehr aushalten und ertragen. Mein liebendes Herz schrie auf. Gott, ist es möglich, dass nicht einmal die Liebe ausreicht fürs Leben? Dass auch die Liebe dem Leben nicht Stand hält?
Ich weinte viele Tränen, ich klagte Gott an, ich war wütend auf Gott, da er mich doch zum Lieben eingeladen hatte und mich jetzt
im Stich zu lassen schien. Was sollte ich mit mir und meinem Glauben machen, wenn der Tag kommen sollte, an dem sie …?
Trotzig sagte ich Gott den Kampf an. Ich würde ihm schon beweisen, dass meine Liebe reichen würde. Meine eigenen Grenzerfahrungen veränderten dabei meine Perspektive. Plötzlich beschäftigte mich folgender Gedanke: Wenn ich denn wirklich glaubte, dass Gott Liebe ist und mein Herz aufgrund eines Menschenlebens so leidet, wie sehr leidet Gott dann am Schmerz und an der Not dieser Welt, ist es doch definitiv nicht das, was er sich für sie wünscht?
Ich begann zu erahnen, was für eine Liebe es sein muss, die aushält und nicht wegsieht! Die zulässt und nicht allein lässt. Die mitleidet und in deren Liebe Leben ist. Mitten im Leid und selbst dann, wenn das Leben hier auf dieser Erde zu Ende geht.
Ich erfasste den Gedanken, dass es nicht mein Glaube ist, der dem Leben standhält, sondern Gott selbst. Er hält diesem Leben stand. Er hält dieser Welt stand. Und er hält dem Sterben stand.
Er hält jedem von uns stand durch sein Wesen der Liebe.
Er liebt diese Welt und jeden Menschen und lädt uns dazu ein. Das Doppelgebot der Liebe beinhaltet alles Leben. „Er antwortete und sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Lukas 10,27)
Vergangenes Jahr durfte ich mit meiner syrischen Freundin zu ihrer standesamtlichen Hochzeit nach Damaskus reisen. Es war eine wunderschöne Reise. Eine tiefe Liebe erfüllte mein Herz, als ich ihre Familie und Freunde kennen lernen durfte. Ich empfand eine Liebe zu den Menschen in der Stadt und eben auch für all die Menschen, die im Krieg unglaubliches Leid erleben mussten. Viele hielten den Belastungen nicht stand und suchen Entlastung in Suchtmitteln oder anderswo.
Als ich durch die zerbombten und menschenleeren Stadtteile fuhr, sowie uralte christliche Klöster besuchte und Menschen kennenlernte, die mir ein wenig von ihrem
Schicksal erzählten, wurde die Frage noch einmal in mir sehr laut. Gott, wo bist du? An einem Tag fuhren wir aus der Ferne an einem der berüchtigtsten Foltergefängnisse Syriens vorbei. Ein großer Schmerz machte sich in meiner Seele breit. Innerlich bewegte mich der Gedanke: Gott, ich kenne keinen einzigen Menschen in diesem Gefängnis. Du kennst jeden einzelnen und du siehst alles Leid und allen Schmerz, der darin geschieht. In den darauffolgenden Tagen kam mir immer wieder der Gedanke, dass Gott dort ist. In jeder Zelle. Dass er nicht wegsieht, sondern hinsieht. Dass er liebend aushält. Ja, er könnte und er kann daran etwas ändern. Er wird es eines Tages tun. Solange er es nicht tut, gibt er seiner liebenden Gnade Raum. Raum, durch sein liebendes Aushalten für Wege, die wir mit ihm und miteinander gehen. Wege im Leben, das uns Gott immer bereithält. Leben, das von der Liebe getragen wird. Das zur Versöhnung einlädt. Unabhängig davon, ob wir es glauben können oder nicht und doch immer einladend, uns diesem Leben anzuvertrauen. Auf dem Weg wird vieles gut, aber eben nicht immer alles. Wir dürfen unseren Teil beitragen, mit allem, was wir können, und so werden wir selbst Teil der Liebe. Das ist Himmel auf Erden. Für mich gibt es keine abschließenden Antworten auf viele dieser Fragen. Sie verändern sich, wie sich auch der eigene Lebensweg und die persönliche Betroffenheit ständig verändern.
„Und so bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen!“ (1. Korinther 13,13)
Autorin
Angelika Röhm und ihr Mann Thomas starteten 2016 als erste Standortleitung im Hoffnungshaus Leonberg. Dort leben sie nach wie vor mit ihren vier Kindern und ihrer Herzenstochter. Seit 2019 übernimmt Angelika Röhm als Bereichsleiterin standortübergreifende Verantwortung und leitet den Bereich der Programme und Standorte für die Hoffnungsträger Stiftung. Seit Mai 2024 ist sie außerdem stellvertretende Geschäftsführerin im nationalen Geschäftsbereich. Nebenbei engagiert sie sich ehrenamtlich als Referentin und Physiotherapeutin sowie im Bereich Seelsorge und Coaching. Von 2005 bis 2016 lebte und arbeitete sie mit ihrer Familie als Entwicklungshelferin mit CFI (Co-Workers) in Vallenar, Chile. Dort setzte sich Familie Röhm unter anderem für Jugend- und Familiensozialarbeit ein und gründete mit der NGO Filadelfia ein Ausbildungszentrum.
Akzeptieren von Gebrochenheit als
Schlüssel zum Neuwerden
Das Akzeptieren persönlicher und institutioneller Schwächen eröffnet transformative Wege, sowohl bei Strategie-Entscheidungen als auch im Bereich der Spiritualität, wie es hier am Beispiel angewandter Sakramente deutlich wird.
Von Generalvikar Christoph Neubrand
de’ignis-magazin – Impulse und Erfahrungen
• Mit zwei Momentaufnahmen möchte ich beginnen:
1. Das Verhalten einer mitarbeitenden Person macht es notwendig, dass wir uns fristlos von ihr trennen. Niemandem fällt dies leicht, da diese Person schon lange bei uns arbeitet; die Abwägung lässt keinen Spielraum. Leitende Mitarbeitende kommen zu mir, als oberstem Dienstvorgesetzten, mit einer Mischung aus Unverständnis über mein Handeln, Angst, selbst auch irgendwann in eine Situation zu kommen, in der man sich von ihnen trennt, Sorge um die Person und auch um das „System“, das nun irritiert ist.
2. Das strategische Ziel Nummer 11 unserer Diözesanstrategie, die am 5. Juni 2022 von Erzbischof Stephan für die Erzdiözese Freiburg in Kraft gesetzt wurde, lautet: „Als Erzdiözese verstehen wir uns als eine Organisation, die stetig lernt. Wir benennen und kommunizieren Fehlentwicklungen und gesetzeswidriges Verhalten, bekennen uns zu Schuld und übernehmen Verantwortung dafür. Wir machen Konflikte transparent, sprechen diese offen, angstfrei, konstruktiv und lösungsorientiert an und bearbeiten sie. Eine offene Fehlerkultur ist Ausdruck einer lernenden Kirche.“ 1
Das ist der institutionelle Ansatz, oder besser gesagt, ein institutioneller Ansatz. Ein weiterer ist es, dass in meinem Büro die Intervention bei Grenzverletzungen, Übergriffen und sexualisierter Gewalt angesiedelt ist, ein weiterer, dass ich alle Berichte unseres Rechnungshofes zur Kenntnisnahme auf den Tisch bekomme.
Institutionelle Gebrochenheit, die häufig mit persönlichem Fehlverhalten, persönlicher Schuld oder sogar mit strafbarem Handeln zu tun hat.
Neben diesem institutionellen Ansatz und seinen persönlichen Implikationen erlebe ich nahezu Woche für Woche die Gebrochenheit auf ganz andere Weise. Wie viele meiner Mitbrüder, die am Freiburger Münster Dienst tun, bin auch ich oft als Priester im Beichtstuhl des Münsters, um das Sakrament
der Versöhnung mit Menschen zu feiern. Ich tue dies sehr gerne und der Dienst des Beichtvaters wird am Freiburger Münster auch intensiv angefragt.
In der katholischen Sakramententheologie sind es besonders zwei der sieben Sakramente2 , die sich mit der Gebrochenheit des Menschen befassen: das Sakrament der Versöhnung in der Einzelbeichte und das Sakrament der Krankensalbung. Gerade auch mit der Ablösung der Krankensalbung von der Sterbestunde und der Verortung im Kontext von schwerer Krankheit, Lebensgefahr oder einer schweren Operation wird der „Schlüssel zum Neuwerden“ bewusst aufgenommen. In beiden sakramentalen Vollzügen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, wird das Tun unseres Heilandes aufgenommen und neue Wirklichkeit.
Ich beginne mit dem Sakrament der Versöhnung:3 Wir wissen, wie wichtig es ist, die Gebrochenheit wahrzunehmen und dieser nicht auszuweichen. In der Beichte geschieht dies in der Vorbereitung, die dazu führt, dass jemand sich zu seiner momentanen Lebenssituation bekennt, mit allem, was geschehen ist, zerbrochen ist, so nicht weitergehen kann. Im Aussprechen dieser Situation bekommt die Gebrochenheit einen Namen, Orte, ein Gesicht, eine Geschichte, …; es ist nicht mehr eine anonyme unbeherrschbare Größe, es ist nicht mehr bildlich gesprochen die Antwort des Mannes im Garten Eden: Die Frau, die du (Gott) mir gegeben hast, ist schuld und von ihr weitergehend auch die Schlange usw.4 In der Beichte geht es nicht um Therapie und auch nicht um Lebensberatung. Natürlich ist das Zuhören wichtig und auch der ein oder andere Hinweis seelsorgerlicher Art, aber entscheidend ist das Gebet der Lossprechung: Gott hat dir jetzt vergeben. Da gibt es keine Sünde mehr, oder jesuanisch gesprochen: Deine Sünden sind dir vergeben – geh hin in Frieden und sündige nicht mehr!
In der Krankensalbung wird es noch zeichenhafter:5 das stille Gebet mit der Handauflegung auf den Kopf und die Salbung mit den entsprechenden Gebeten auf Stirn und Hände. „Durch diese Heilige Salbung helfe
dir der Herr in seinem reichen Erbarmen. Er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes.“ Und: „Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf.“
Da geht es nicht zuerst um Gesundwerden, sondern um „Beistehen“, „Gerettet-Sein“ und „Aufgerichtet-Werden“, oder um es mit der Überschrift dieses Beitrages zu sagen: um Neuwerden.
In der Krankensalbung verbinde ich dies in besonderer Weise mit der Handauflegung und mit der direkten Ansprache an genau diesen Menschen. Die Zuwendung Gottes gilt nicht einfach allen und zu jeder Zeit, sondern mir, in meiner Situation und jetzt. Natürlich könnte man hier den therapeutischen Ansatz herausstellen, aber aus meiner Sicht geht es um diesen weniger. Ich bin davon überzeugt, dass Menschen dieses Wort hin auf ihren Kopf brauchen. Das muss dann nicht zuerst auf diese Situation hin abgeprüft werden, sondern darf ein ritualisiertes Handeln und Sprechen sein. Gerade das Ritualisierte birgt hier in meiner Erfahrung die Chance, dass die „empfangende“ Person nicht hinterfragen oder nachdenken muss, sondern sich in das Ritual und dessen Wort hineinfallen lassen kann, oder anders gesagt: Es braucht nicht noch zusätzliche Kraft, das Ritual und seine Worte in der eigenen Situation individuell zu deuten, weil bewusst ist: Es gilt jetzt einfach mir so wie ich bin.
Gebrochen-Sein hat häufig auch damit zu tun, dass Vertrauen oder Glauben gebrochen sind. Jesus hat in seinem Tun beim Glauben jener angesetzt, die zu ihm kamen,6 bei ihrer Hoffnung, ihrem Vertrauen zu ihm. Es gibt aber auch jene Situationen, in denen die Gebrochenheit von Menschen so groß ist, dass andere mit ihrem Vertrauen und ihrem Glauben zu ihm kommen.7 In den beiden oben beschriebenen Sakramenten erfahre ich beides: Es gibt Situationen, in denen die Krankensalbung nur noch gespendet werden kann, weil sich jemand aus dem Kreis der Angehörigen oder der Pflegenden darum gekümmert hat und davon ausgeht, dass es richtig sein wird. Bei der Beichte gibt es immer wieder die Situation, dass
jemand kommt mit den Worten: Ich weiß nicht, wie es geht, aber ich hoffe, dass ich durch die Beichte wieder Kraft zum Weiterleben bekomme.
Die größte Gebrochenheit, die uns in unserem Leben zugemutet wird, ist die eigene Sterblichkeit und der Tod von geliebten Menschen. Wie offen und klar ist für uns die Sterblichkeit und Endlichkeit jedes Lebens – nicht nur des menschlichen. In der Natur fasziniert es uns im Wechsel der Pflanzen im Jahreslauf oder bei Tieren8 . Wir wissen es, aber auch da ist es ja so: Wenn ich meine Gebrochenheit, mein Hinleben auf das Sterben nicht akzeptiere und lerne damit umzugehen, werde ich jeden neuen Tag nicht genießen und gestalten können. Ich bin davon überzeugt, dass es für unser Mensch-Sein und den guten Umgang mit unserer Sterblichkeit hilfreich ist, wenn wir immer wieder an einem Grab stehen oder einen Friedhof auf uns wirken lassen; ich lebe gerne, aber ich genieße es, am terminfreien Sonntagnachmittag auf dem Freiburger Hauptfriedhof spazieren zu gehen – wie oft beten wir es im Vater Unser: „Dein Reich komme.“
„Aber nicht was ich will, sondern was du willst, (soll geschehen)“9, „es ist vollbracht“10 und „Friede sei mit euch“11 – das sind für mich die Worte Jesu im Zusammenhang mit dem Hingehen in sein Leiden, seinem Sterben und den Erscheinungen des Auferstandenen, die bewusst machen: Gebrochenheit als Schlüssel zum Neuwerden ist zutiefst jesuanisches Leben, oder wie er an anderer Stelle sagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ 12
Und jetzt komme ich vom personalen Ansatz nochmals zurück auf das Institutionalisierte des Beginns: Fehler und in diesem Sinn Gebrochenheit gehören zum Mensch-Sein und prägen damit auch jede Institution. Ich bin aber überzeugt, dass es klare Grenzen braucht, wo es nicht mehr um Fehlerkultur etc. geht, sondern der Schaden beim anderen Menschen für das Vertrauen so groß ist, dass man nicht einfach „nur“ lernen kann, sondern der Schnitt erst die Möglichkeit
zum Neuanfang gibt. Ich bin ebenso davon überzeugt, dass die Materie der Gebrochenheit nicht ein für alle Mal festgelegt werden kann, wenn das geschieht, muss man so handeln. Es braucht aus meiner Sicht hier das Vertrauen: Wird sich etwas verändern? Kann Neues werden? Ich mache die Erfahrung, dass dies sehr viel damit zu tun hat, ob die Person bereit ist, den Fehler aktiv zu melden, sich und anderen einzugestehen, daran mitzuarbeiten, dass es anders wird. Gott nimmt unsere Gebrochenheit an, er kann damit leben, aber er erwartet unsere Umkehr und unsere Neubesinnung und Ausrichtung auf das Evangelium. Bildlich gesprochen: Nicht der Wurm im Apfel des Paradiesgartens war Auslöser für alles, sondern ich habe gehandelt und Grenzen überschritten.
Natürlich wissen wir auch um jene Gebrochenheit, die uns überfordert – bei uns selbst oder bei anderen: die unheilbare Krankheit, die Trauer, Enttäuschungen. Wir sollten hier nicht den Fehler machen, Gebrochenheit rosarot zu tünchen und zum Halleluja hochzustilisieren. Es gibt diese Überforderung von uns Menschen in unserem Lebensund Glaubensvollzug und es sind für mich jene Momente, die mir bewusst machen, dass diese Erde und wir auf ihr alles andere als paradiesisch sind. Aber auch hier bin ich überzeugt, dass der Bogen der Heiligen Schrift letztlich passt.
Am Anfang der Heiligen Schrift ist Chaos und Gottes Geist über dem Chaos13 und am Ende steht das Wort „Amen. Komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!“ 14 In diesem Bogen steht unsere individuelle Lebenszeit bis sein Reich sich für uns vollendet.
Zu guter Letzt möchte ich auch noch auf den Kirchenentwicklungsprozess2030 eingehen, den ich in unserer Erzdiözese mit vielen anderen Engagierten in Ehrenamt und Beruf verantworte: Auch Kirchenentwicklung geschieht aus einer Gebrochenheit heraus. Die 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung 15 , die im November 2023 veröffentlicht wurde, hat uns ja sehr deutlich gezeigt, was wir vorher durchaus ahnten und auch wussten (oder hätten wissen können): Die
Gestalt von Kirche im Jahr 2023 hat nichts oder nur sehr wenig damit zu tun, was viele in einer teilweise verklärenden und teilweise sie prägenden Erinnerung mit Kirche verbinden. Wir sind nicht Mehrheit in dieser Gesellschaft, ja sogar die religiös denkenden Menschen sind gesellschaftlich eine Minderheit über alle Konfessionen und Religionen hinweg und diese kirchliche Gebrochenheit setzt sich mit jedem Kirchenaustritt fort. Kirchenentwicklung will diese Gebrochenheit und damit die Ausgangslage ansehen, annehmen, gestalten und dadurch Neues werden lassen.
Fußnoten
1 www.ebfr.de/dioezesanstrategie
2 Die weiteren Sakramente sind Taufe (als Eingangstor zum Christwerden und Befreiung von aller schuldhaften Verstrickung der Menschheit), Eucharistie, Firmung, Ehe und Weihe.
3 vgl. Gotteslob. Katholisches Gebet- und Gesangbuch. Stuttgart, 2013: Nr. 593
4 Genesis 3,12f
5 vgl. Gotteslob. Katholisches Gebet- und Gesangbuch. Stuttgart, 2013: Nr. 602
6 z. B.: Matthäus 9,27–31
7 z. B.: Matthäus 15,21–28
8 Vgl. die Annäherung bei Paulus in 1. Korinther 15,35–50.
9 Markus 14,36
10 Johannes 19,30
11 Johannes 20,19
12 Johannes 11,24
13 Genesis 1,2 (wüst und wirr – tohu wa bohu)
14 Offenbarung 22,20 f 15 https://kmu.ekd.de
Autor
Christoph Neubrand war von 2005 bis 2019 Pfarrer und ab 2008 zusätzlich Dekan im Dekanat SigmaringenMeßkirch. Seit Oktober 2019 lebt und arbeitet er in Freiburg zuerst als Dompfarrer und später als Dekan. Seit September 2021 ist er Generalvikar der Erzdiözese Freiburg.
de’ignis-magazin – Impulse und Erfahrungen
Gott nimmt unsere Gebrochenheit an, er kann damit leben, aber er erwartet unsere Umkehr und unsere Neubesinnung und Ausrichtung auf das Evangelium.
Aufblühen durch Stillung von Grundbedürfnissen, Gnade und Wahrheit
Von Winfried Hahn
• Es war Klaus Grawe, der mit seinem Buch „Neuropsychotherapie“ kurz nach der Jahrtausendwende mit als innovativ und spektakulär empfundenen Aussagen für Aufsehen sorgte. Seine kurz zusammengefasste Aussage war: Über längere Zeit nicht erfüllte Grundbedürfnisse, vor allem in der Kindheit, führen zu psychischen Fehlentwicklungen und statistisch signifikant zu einem erhöhten Risiko, psychisch zu erkranken. Unerfüllte Grundbedürfnisse erzeugen eine innere Disharmonie, die sich zur sogenannten Inkongruenz mit den motivationalen Zielen der Bedürfnisbefriedigung und weiter zur motivationalen Diskordanz entwickelt, aus der dann die psychische Inkonsistenz entsteht. Zusammengefasst bedeuten diese Ausführungen, dass durch die Nichterfüllung grundlegender Bedürfnisse in der Psyche des Menschen Spannungszustände, Disharmonie und Stress
entstehen – mit starken pathogenen Auswirkungen. Im Gehirn bilden sich dabei neuronale Bahnungen, aus denen sich Störungsmuster entwickeln. Um die Stillung der Grundbedürfnisse zu erreichen, entstehen Annährungsschemata – bei Nichterfüllung Vermeidungsschemata, um Verletzungen, Bedrohungen, oder Enttäuschungen zu vermeiden. Diesen Verhaltensweisen liegen neuronale Bahnungen zugrunde, die sehr stabil und deshalb schwer auflösbar sind, was dazu führt, dass Verhaltensänderungen meist nicht innerhalb kurzer Zeit möglich sind. Die Umstrukturierung neuronaler Bahnen ist am ehesten erreichbar durch motivationale Anreize, in Bezug auf die Befriedigung der Grundbedürfnisse, was für die Therapie bedeutet, beim Klienten eine möglichst positive Motivation zu fördern, weil die Auflösung bisheriger Störungsmuster verbunden mit der Bahnung veränderter
neuronaler Strukturen durch positive Stimulation gefördert werden kann. Für die Therapie bedeutet dies, mit dem Klienten auf empathische Weise umzugehen, um seinem Bedürfnis nach Schutz und sicherer Bindung durch wertschätzenden Kontakt entgegenzukommen. Auch die Suche nach Ressourcen, um dem Klienten Erfolgserlebnisse zu ermöglichen, ist hilfreich bei der Bewältigung von Unlusterfahrungen durch Misserfolge. Außerdem hilfreich für den Klienten ist alles, was ihm Orientierung und Kontrolle über seine Lebensumstände gibt, um Gefühle von Ohnmacht, Angst und Ausgeliefertsein zu verringern. Vor allem jedoch die Erfahrung, wertgeschätzt zu sein, Würde zu haben, und Eigenwirksamkeit zu spüren, sind für den seelischen Heilungsprozess von großer Bedeutung. Die nachfolgende Abb. 1 fasst das Gesagte noch einmal anschaulich zusammen.
Rückmeldung über Inkonsistenz
Bedürfnisse nach Orientierung und Kontrolle
Rückmeldung über Bedürfnisbefriedung
Grundbedürfnisse
Lustgewinn/ Unlustvermeidung
Streben nach Konsistenz
Bindungsbedürfnis
Motivationale Schemata
Annäherungsschemata
Inkongruenzsignale
Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung/-schutz
Streben nach Bedürfnisbefriedung
Vermeidungsschemata
Erleben und Verhalten
Bottom up Aktivierung motivationaler Schemata
Das Konzept der Bedürfnisbefriedigung wie von Grawe vorgestellt und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sind unbestritten zentrale Elemente einer professionellen therapeutischen, pädagogischen und sozialtherapeutischen Begleitung von Menschen. Der Abbau von inneren Barrieren zur Verhaltensänderung ist von entscheidender Bedeutung bei der therapeutischen Begleitung. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Stillung von Bedürfnissen die einzige Grundlage zur Verhaltensänderung darstellt. Grawe weist sehr deutlich darauf hin, dass die Frage der Motivation eine wichtige Rolle spielt. Deshalb muss auch die Ebene der Einstellungen und Werte eines Menschen in Betracht gezogen werden. Vermeidungs- und Schutzverhalten bzw. die Wahrnehmung von Bedürfnisbefriedigung sollte immer sozialverträglich für die Mitmenschen und die Umgebung gestaltet werden. Hier stellt sich die Frage
nach den Einstellungen und Werten eines Menschen. Deshalb plädiere ich dafür, das Konzept der Bedürfnisbefriedigung durch die Komponente von Einstellungen und Werten zu ergänzen. Denn gut ist nicht immer das, was gut tut, sondern das was richtig ist, auch wenn es weh tut. (Abb. 2)
Die Aufgabe von Schutz- und Vermeidungsschemata setzt beim Klienten die Bereitschaft voraus, auch schmerzhafte Prozesse zuzulassen, die primär nicht der Bedürfnisbefriedigung dienen, sondern erst sekundär eine positive und damit bedürfnisbefriedigende Wirkung entfalten. In diese Richtung weist auch die ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit), wenn es darum geht, innere Barrieren für die Entwicklung sozialverträglicher Verhaltensweisen wahrzunehmen. Die folgende Auflistung ist dafür ein markantes Beispiel:
b126: Funktionen von Temperament und Persönlichkeit
b1260: Extraversion
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Kontaktfreudigkeit, Geselligkeit und emotionale Ausdrucksfähigkeit gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Schüchternheit, Zurückgezogenheit oder Gehemmtheit.
b1261: Umgänglichkeit
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Kooperationsbereitschaft, Freundschaftlichkeit und Zuvorkommenheit gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Unfreundlichkeit, Streitbarkeit und Aufsässigkeit.
b1262: Gewissenhaftigkeit
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Fleiß, Genauigkeit und Sorgfalt gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Faulheit, Unzuverlässigkeit und Verantwortungslosigkeit.
Einstellungen und Werte
Verantwortungsbereitschaft
Bedürfnisse nach Grawe
Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle
Engagement für das Gemeinwohl
(Gemeinschaftsgefühl nach Adler)
„Liebe zur Wahrheit“
Gut ist, was richtig ist (im Gegensatz zu „Gut ist, was mir gut tut“)
Spirituelle Ebene
• Prinzip Hoffnung
• Neue Schöpfung in Christus
• Gnade und Barmherzigkeit
Lustgewinn/ Unlustvermeidung
Bindungsbedürfnisse
Selbstwerterhöhung
b1263: Psychische Stabilität
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Ausgeglichenheit, Ruhe und Gefasstheit gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Reizbarkeit, Besorgtheit, Unbeständigkeit und Launenhaftigkeit.
b1264: Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Neugier, Vorstellungsvermögen und Suche nach Erfahrungen gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Abgestumpftheit, Unaufmerksamkeit und emotionaler Ausdruckslosigkeit.
b1265: Optimismus
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Heiterkeit, Lebhaftigkeit und Zuversichtlichkeit gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Niedergeschlagenheit, Trübsinn und Verzweiflung.
b1266: Selbstvertrauen
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Selbstsicherheit, Mut und Durchsetzungsvermögen gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Zaghaftigkeit, Unsicherheit und Zurückhaltung.
b1267: Zuverlässigkeit
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Verlässlichkeit und Prinzipientreue gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Hinterlistigkeit und unsozialem Verhalten.
Wichtig ist, dass die sehr klar formulierten inneren Barrieren und die daraus resultierenden Verhaltensbeschreibungen nicht als diskriminierend eingesetzt und empfunden werden. Empathisch und wertschätzend gehandhabt, können sie jedoch eine wertvolle Hilfe sein, dem Klienten die seinem Verhalten zugrundeliegenden Ursachen bewusst zu machen und dysfunktionale Verhaltensschemata zu erkennen. Wichtig dabei ist jedoch, dies wertschätzend und ressourcenorientiert zu tun, damit nicht Abwehr und Schutzmechanismen anspringen.
Zum Schluss sei noch ein theologischer Ausblick gestattet. Das Neue Testament, besonders die paulinischen Briefe, betont die Bedeutung der Gnade im Gegensatz zum mosaischen Gesetz, das eine Verhaltensänderung unter Androhung von Strafe einfordert (5. Mose 11,26). Das Wesensmerkmal von Gnade ist Liebe, Zuwendung, Wertschätzung, also innere Heimat bei Gott ohne Vorbedingung. Der Mensch mit all seinem Mangel und seiner Unvollkommenheit erfährt bei Gott durch Jesus Christus Annahme, was die sichere Bindung fördert, die Zusage, wertvoll und berufen zu sein, fördert seine Selbstwerterhöhung. Geschöpf Gottes zu sein mit Gaben und Fähigkeiten, die in der Gemeinschaft mit ihm zur Entfaltung gebracht werden, steigert die Motivation (Lustgewinn) und die Zusage, auch bei Versagen und Misserfolg nicht verstoßen zu werden, sondern immer neu anfangen zu können, ist ressourcenorientiert, erhöht die Resilienz, gibt Sicherheit und stillt damit
das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle. Die neutestamentliche Botschaft ist damit auch therapeutisch hoch wirksam und fachlich begründbar. Auch die Ebene der Werte und Einstellungen wird im Neuen Testament klar benannt, denn Veränderung geschieht durch Gnade und Wahrheit, wie es in Kol.1,6 zum Ausdruck gebracht wird.
Autor
Winfried Hahn ist Pastor und Pädagoge. Der Vater von zwei erwachsenen Kindern studierte Pädagogik, war Pastor in mehreren freikirchlichen Gemeinden und absolvierte eine Ausbildung zum christlichen Therapeuten. Er ist Geschäftsführer des Sozialtherapeutischen Zentrums de’ignis-Wohnheim – Haus Tabor zur außerklinischen psychiatrischen Betreuung und Vorsitzender der de’ignis-Stiftung Polen. Er ist verantwortlich für den Fachbereich Theologie am de’ignis-Institut. Als Pastor im übergemeindlichen Dienst und Buchautor hält er Predigten, Vorträge und Seminare im In- und Ausland.
Die Heilkraft des Glaubens
Von René Hefti
• Die Wissenschaft bestätigt die Heilkraft des Glaubens Amerikanische Forscher untersuchen die (Heil-)Kraft des Glaubens seit über 40 Jahren. Prof. Harold Koenig ist einer der Pioniere und führenden Experten. In drei Handbooks zu Glaube und Gesundheit fasste er die publizierten Studien bis 2020 zusammen und stellte die Ergebnisse übersichtlich dar (Koenig 2001, 2012, 2023). Das Taschenbuch „The Healing Power of Faith“ (Koenig 2001), eine Kurzvariante des Handbooks, wurde zu einem Bestseller. Die Umsetzung für die klinische Arbeit ist in „Spiritualität in den Gesundheitsberufen“ (Kohlhammer), eine Übersetzung von „Spirituality in Patient Care“ (Koenig 2007), nachzulesen.
Glaube und körperliche Gesundheit Eine umfangreiche Metaanalyse (Chida et al. 2009), welche 44 Studien einschließt, konnte eindrücklich zeigen, dass Menschen mit höherem religiösen Engagement krankheitsresistenter sind und länger leben. Frauen profitierten mehr als Männer und Gottesdienstbesuch hatte eine stärkere Wirkung als privates Gebet.
Prof. Grossarth-Maticek von der Universität Heidelberg kam im Rahmen einer großen Bevölkerungsstudie mit 35.000 Teilnehmenden zu ähnlichen Ergebnissen, welche er folgendermassen interpretierte: „Christen haben einen entscheidenden Vorteil: sie können Sorgen abgeben, sie können sich in Gott bergen, sie leben bewusster und daher in der Regel auch gesünder, sie können gelassener schwierige Lebensphasen angehen. Durch die Erfahrung der bedingungslosen Gnade und Vergebung durch Jesus Christus können Christen mit einer lebendigen Gottesbeziehung entspannter leben. Das stärkt das Immunsystem“
Eine Arbeit aus Israel (Goldbourth et al. 1993) untersuchte 10.000 israelische Männer während 24 Jahren hinsichtlich kardiovaskulärer Risikofaktoren und der Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit. Nebst den klassischen Risikofaktoren wurde auch das Ausmaß der jüdischen Orthodoxie erfasst. Die Gruppe der „Am orthodoxesten“ hatte am Ende der Untersuchungsperiode
ein um 20 Prozent verringertes Risiko an einem Herzinfarkt zu sterben (siehe Abb. 1) . Die orthodoxe Lebensweise verzögert also die Entwicklung einer Koronarsklerose und reduziert den Herztod. Sie ist damit im wahrsten Sinne des Wortes salutogen (gesundheitsfördernd).
Wissenschaftliche Erklärungsmodelle Wie lassen sich diese günstigen Effekte des Glaubens („Heilkraft des Glaubens“) medizinisch und wissenschaftlich verstehen? Hierzu einige Hinweise. Während bei „Normalsterblichen“ der Blutdruck mit dem Alter sukzessive ansteigt, bleibt dieser bei Nonnen über die gesamte Lebensspanne praktisch unverändert. Das zeigt eine Untersuchung aus Italien (Timio et al. 1986). Wie ist dieser Effekt zu verstehen? Hat der praktizierte Glaube eine blutdruckregulierende Wirkung? Ja, das muss man auf Grund dieser Studie postulieren. Der stressärmere Lebensstil dieser Glaubensschwestern, gekennzeichnet durch Kontemplation und klar regulierten Tagesablauf, kompensiert den altersbedingten Blutdruckanstieg, nicht aber die altersbedingte Gewichtszunahme. Diese ist mit der Vergleichsgruppe identisch.
Dass sich die klösterliche Lebensweise nicht nur auf den Blutdruck günstig auswirkt, zeigt eine weitere Arbeit aus Italien (Bernardi et al. 2001). Prof. Bernardi und sein Team untersuchten die Wirkung des Rosenkranzgebetes. Sie fanden, dass dieses einen regulierenden Einfluss auf Atmung, Herzfrequenz, Blutdruck und Hirndurchblutung hat und damit offensichtlich die autonome Balance fördert, also das Gleichgewicht zwischen sympathischer und parasympathischer Aktivität. Ähnliches konnten sie auch für geistliche Musik nachweisen (Bernardi et al. 2009).
In einer eigenen Untersuchung fanden wir, dass gläubige Menschen auf Stress weniger stark mit Blutdruckanstieg reagieren (Hefti, Probst 2009), also eine bessere Regulationsfähigkeit des Herz-Kreislaufs-Systems aufweisen. Religiosität ist in diesem Sinne ein Stresspuffer (stress-buffering effect).
Die dargestellten Arbeiten machen deutlich, dass sich ein Teil dieser günstigen Wirkungen des Glaubens auf bekannte psychosoziale Zusammenhänge zurückführen lassen: Lebensstilfaktoren, Stressbewältigung, seelisches Befinden und soziale Unterstützung durch die Glaubensgemeinschaft (siehe Abb.2 auf Seite 29)
Überlebenskurven (Kaplan-Meier) aufgeteilt nach Grad der jüdischen Orthodoxie
Überlebenswahrscheinlichkeit
Religiöse Orthodoxie
Am orthodoxesten
„Traditionell“ Orthodox Säkular
„Nicht-Gläubige“
Nachuntersuchungszeit, Jahre
Glaube und seelische Gesundheit
Der Einfluss auf das psychische Wohlbefinden
Prof. Koenig (1988) untersuchte den Zusammenhang zwischen Glaube und psychischem Wohlbefinden. In einer Studie mit 836 älteren Menschen wurde die Häufigkeit des Gottesdienstbesuchs, die „intrinsische Religiosität“ und das psychische Wohlbefinden (Well-being) erfasst. Intrinsische Religiosität (Allport 1967) meint „ein aus innerer Überzeugung praktizierter Glaube“. Dabei zeigte sich eine Dosis-Wirkungs-Kurve zwischen der Häufigkeit des Gottesdienstbesuchs, der Ausprägung des Glaubens und dem psychischen Wohlbefinden (siehe Abb. 3) , d. h. je stärker/aktiver Glaube und Glaubenspraxis, desto höher das Wohlbefinden.
Abb. 3 zeigt den Zusammenhang zwischen Gottesdienstbesuch, intrinsischer Religiosität und Wohlbefinden. Mit zunehmender Häufigkeit des Gottesdienstbesuchs und wachsender intrinsischer Religiosität steigt das Wohlbefinden der Studienteilnehmer an. Es besteht sozusagen eine Dosis-Wirkungs-Kurve.
Glaube und Depression aus epidemiologischer Perspektive Zwei große Reviews (McCullough 1999, Smith 2003) sind der Frage nachgegangen, ob religiöse Menschen weniger Depressionen haben. McCullough und Larson, deren Review 80 Arbeiten (auch unpublizierte) umfasst, kommen zum Schluss, dass Menschen mit höherem religiösen Engagement und intrinsischer religiöser Orientierung ein geringeres Risiko haben, an Depressionen zu erkranken.
Eine Metaanalyse von Smith und McCullough, die 2003 im Psychological Bulletin publiziert wurde, umfasste 147 Studien mit insgesamt 98.975 Patienten. Religiosität war insgesamt mit einer mäßiggradigen, aber signifikanten Reduktion depressiver Symptome assoziiert. Entsprechend fand sich bei 113 (77%) der 147 Studien ein günstiger Einfluss des Glaubens auf die depressive Symptomatik, bei 7 (5%) Studien ein Null-Effekt und bei 27 (18%) ein ungünstiger Einfluss, also ein höherer Anteil depressiver Symptome
Glaube ermöglicht Sinn und Hoffnung trotz Krankheit, schafft ein
Gefühl von Kontrolle, bringt Verbundenheit und soziale
Unterstützung hervor und ist eine positive, verändernde Kraft.
bei religiösen Personen.
Diese Ergebnisse machen deutlich, dass Religiosität in beide Richtungen wirken kann, also auch depressionsverstärkend. Interessant ist zudem, dass die schützende Wirkung des Glaubens auf die Entwicklung depressiver Symptome unter psychosozialen Belastungen zunahm. Diese Tatsache bestätigt die „Stress-Buffering-Hypothese“ (Cohen 1985), die Glaube als wirksame Coping-Ressource versteht.
Glaube und Depression im klinischen Kontext
Baetz und Mitarbeiter (2002) von der Universität in Saskatchewan in Kanada untersuchten psychiatrisch hospitalisierte Patienten. Rund zwei Drittel der Patienten glaubten an einen Gott, der belohnt oder bestraft, 27 % besuchten mindestens wöchentlich den Gottesdienst und 35 % beteten täglich. Baetz fand, dass wöchentlicher Gottesdienstbesuch mit weniger schweren depressiven Symptomen, kürzerer Aufenthaltszeit und größerer Lebenszufriedenheit verbunden war. Einen günstigen Einfluss zeigten intrinsische Religiosität und positives religiöses Coping (Bewältigung). In einer Längsschnittuntersuchung (Bosworth 2003) wurden 114 ältere, psychiatrisch hospitalisierte Patienten mit einer schweren Depression über sechs Monate beobachtet. Unter anderem wurde positives religiöses Coping gemessen. Dieses beinhaltete eine partnerschaftliche Beziehung zu Gott, die Suche nach Gottes Liebe und Fürsorge und das Stoppen von sorgenvollen Gedanken aus dem Glauben heraus.
Patienten mit höherer Ausprägung von positivem religiösem Coping hatten nach sechs Monaten signifikant niedrigere Depressionswerte und damit den besseren Heilungsverlauf, unabhängig von sozialer Unterstützung und früheren depressiven Episoden.
Der Glaubensfaktor in der Krankheitsbewältigung
Der Glaube ist eine wichtige Ressource in der Krankheitsbewältigung. Man spricht von religiösem Coping (Pargament 1997). Glaube ermöglicht Sinn und Hoffnung trotz Krankheit, schafft ein Gefühl von Kontrolle, bringt Verbundenheit und soziale Unterstützung hervor und ist eine positive, verändernde Kraft. Diese religiösen Bewältigungsperspektiven helfen dem Patienten, seine Krankheit besser zu tragen, ohne dabei zu resignieren und depressiv zu werden (Koenig 2007). Unsere Aufgabe als Ärzte, Pflegende oder Seelsorger ist es, diese Bewältigung aus dem Glauben zu unterstützen. Dazu müssen wir die Glaubensressourcen unserer Patientinnen und Patienten eruieren, also eine spirituelle Anamnese machen.
Glaube, Gesundheit und Wissenschaft
Ich habe versucht darzustellen, dass sich die Heilkraft des Glaubens empirisch untersuchen und belegen lässt. Zudem gibt es wissenschaftliche Erklärungsmodelle, die den günstigen Effekt des Glaubens auf Gesundheit und Krankheitsbewältigung mindestens teilweise verstehbar machen. Welche Bedeutung hat das nun für uns Christen in Gesundheits- und Sozialberufen?
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Abb. 2 Theoretisches Modell
Psychische Gesundheit Angst und Depression, Stressbewältigung
Religiosität Spiritualität
Soziale Unterstützung
Gesundheitsverhalten
Stresshormone Infektionen
Krebs
Immunsystem
Autonome Nerven
Herz
Hypertonie
Hirnschlag
Magen-Darm Lunge Unfälle Compliance
Rauchen, Risikoverhalten
Abb. 3 Diagramm zum Zusammenhang zwischen Gottesdienstbesuch, intrinsischer Religiosität und Wohlbefinden 2.5
Niedrig Mäßig Hoch Sehr hoch
Gottesdienstbesuch
Intrinsische Reliogosität
1. Die Ergebnisse der bereits großen Zahl bestehender Studien können uns ermutigen, Glaubensaspekte in den eigenen Fachbereich einzubringen.
2. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der „Heilkraft des Glaubens“ fördert die kritische Überprüfung und damit die Qualität christlicher Angebote.
3. Die Durchführung empirischer Arbeiten stärkt die Position und Etablierung einer christlichen Heilkunde im Zeitalter der Evidence-Based-Medicine (EBM, evidenzbasierte Medizin).
Wir sind als Christen aufgerufen, den spirituellen Ansatz in der Medizin aktiv mitzugestalten und die Bedeutung für unsere Patientinnen und Patienten aufzuzeigen. Über Gesundheit und Heilung hinaus geht es hier letztlich um ein „Aufblühen in der Kraft des Glaubens“. Im Englischen spricht man vom „Human Flourishing“, ein Begriff, der durch die positive Psychologie (Seligman) geprägt wurde. In einem groß angelegten wissenschaftlichen Projekt an der Harvard University (Boston, USA) werden die Faktoren untersucht, die den Menschen zum Aufblühen bringen. Dabei verweise ich auf die Webseiten von Prof. Tyler Vander Weele und dem Human Flourishing Program. Die wissenschaftlichen Untersuchungen haben gezeigt, dass die Kraft des Glaubens für das Aufblühen des Menschen eine zentrale Rolle spielt.
Autor
Dr. med. René Hefti ist Dozent für Psychosoziale Medizin an der Universität Bern und Dozent für Spiritual Care an der Universität Basel. Er leitet das Forschungsinstitut für Spiritualität und Gesundheit FISG und ist Ärztlicher Consultant in der Klinik SGM Langenthal.
Literatur
• Allport, G.W., Ross, J.M. (1967). Personal religious orientation and prejudice. Journal of Personality and Social Psychology 5, 432–443.
• Baetz, M. (2001). Canadian psychiatric inpatient religious commitment: an association with mental health. Canadian Journal of Psychiatry, 47(2), 159–166.
• Bernardi, L. (2001). Effect of rosary prayer and yoga mantras on autonomic cardio-vascular rhythms: comparative study. British Medical Journal, 323, 1446–1449.
• Bernardi, L. (2009). Dynamic interactions between musical, cardiovascular, and cerebral rhythms in humans. Circulation, 119, 3171–3180.
• Bosworth, H.B. (2003). The impact of religious practice and coping on geriatric depression recovery. International Journal of Geriatric Psychiatry 18, 905–914
• Chida, Y., Steptow, A. & Powell, L.H. (2009). Religiosity/spirituality and mortality. Psychotherapy and Psychosomatics, 78, 81–90.
• Cohen, S., Wills, T.A. (1985). Stress, social support, and the buffering hypothesis. Psychological Bulletin 98, 310–357.
• Goldbourt, U., Yaari, S. & Medalie, J. (2003). Factors predictive of longterm coronary heart disease mortality among 10,059 male Israeli civil servants and municipal employees. Cardiology, 82, 100–121.
• Hefti, R. (2009). Religion as a moderator of cardiovascular reactivity in patients with mild to severe depression. Paper presented at the 2009 Congress of the International Association for the Psychology of Religion, Vienna, Austria, August 23–27.
• Webseite Human Flourishing Program: https:// hfh.fas.harvard.edu/.
• Koenig, H.G., Kvale, J.N., Ferrel, C. (1988). Religion and well-being in later life. Gerontologist 28, 1, 18–27.
• Koenig, H.G. (1999), The healing power of faith, how belief and prayer can help you to triumph over disease. Philadelphia: Templeton Foundation Press.
• Koenig, H.G., McCullough, M.E. & Larson, D.B. (2001). Handbook of religion and health. New York: Oxford University Press.
• Koenig, H.G. (2001). Spirituality in patient care. New York: Touchstone.
• Koenig, H.G. (2007). Religion and depression in older medical inpatients. American Journal of Geriatric Psychiatry, 15, 282–291.
• Koenig, H.G., Hefti, R. (2012). Spiritualität in den Gesundheitsberufen – Ein praxisorientierter Leitfaden. Kohlhammer Verlag.
• La Cour, P., Avlund, K. & Schultz-Larsen, K. (2006). Religion and survival in a secular region: A twenty year follow-up of 734 Danish adults born in 1914. Social Science & Medicine, 62, 157–164.
• Pargament, K.I. (1997). The psychology of religion and coping. Theory, research, practice New York: Guilford Press.
• Webseite von Prof. Tyler VanderWeele: https://www.hsph.harvard.edu/tyler-vanderweele/ program-on-integrative-knowledge/.
• McCullough, M.E., Larson, D.B. (1999). Religion and depression: a review of the literature. Twin Research 2, 126–136.
• Smith, T.B., McCullough, M.E. (2003). Religiousness and depression: evidence for a main effect and the moderating influence of stressful life events. Psychological Bulletin 126, 614–636. Timo, M. (1986). Age and blood pressure changes – A 20-years follow-up study in nuns in a secluded order, Hypertension,12, 457–461.
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Die wissenschaftlichen Untersuchungen haben gezeigt, dass die Kraft des Glaubens für das Aufblühen des Menschen eine zentrale Rolle spielt.
Trotzdem ja zum Leben!
Von Herbert Scheiblich
• Viktor Frankl, Überlebender des Holocausts und Autor des gleichnamigen Buchs über die Verarbeitung seiner Erlebnisse in Auschwitz, äußerte zurecht in einem persönlichen Gespräch, dass er seine Psychotherapie-Richtung in der Praxis der Hölle erprobt habe. Seine Ausrichtung auf ein Höheres, welches er Sinn nannte, und die Aktivierung der Trotzmacht des Geistes ermöglichte ihm zu überleben. In der heutigen Zeit ist diese Richtung vielleicht wieder bedeutsam.
Er beschreibt die Psychologie des Konzentrationslagers in „… trotzdem Ja zum Leben sagen.“ mit folgenden wesentlichen Faktoren:
• Dass das Leiden, das er durchlebt hatte, einen Sinn beinhaltet. Diesen beschrieb er mit dem Umstand, dass er sein Hauptwerk „Ärztliche Seelsorge“ nach der Vernichtung des Manuskripts durch die Nazis im Kopf durcharbeitete und dann mit circa 46 kg Körpergewicht innerhalb von sechs Wochen zu Papier brachte. Ein weiterer Aspekt war, dass er gegen Rassismus auch innerhalb seines Volkes ankämpfte.
• Dass ein Mensch nie seine Würde
verlieren darf. Das Eingangsritual des KZ diente dazu, dem Menschen seine Individualität zu nehmen: So wurden ihnen die Haare rasiert, alle persönlichen Gegenstände abgenommen, Einheitskleidung verordnet und eine Nummer tätowiert, mit der sie sich gegenüber den KZ-Schergen bei Ansprache zu melden hatten. Bei Zuwiderhandlung drohte Strafe oder der Tod.
• Ein anderer Aspekt war, dass jeder Verantwortliche ohne Grund ermorden konnte. Gegen die letzten zwei Punkte wehrte sich Frankl mit jener inneren Einstellung: Ich bleibe immer ein Mensch. Dass das Leiden im KZ einen Sinn habe, erscheint in der heutigen Zeit befremdlich. Frankl meinte, in jeder Situation des Menschseins stelle unsere Existenz Anfragen, auf die wir eine Antwort geben müssten. Er spricht vom tragischen Trias von Leid, Tod und Unglück, auf das der Mensch immer eine Antwort geben müsse.
Um darauf vorbereitet zu sein, braucht es bestimmte Werte. Er unterscheidet drei Arten von Werten: schöpferische Werte (durch Arbeit umgesetzt), künstlerische Werte und Einstellungswerte.
Diese letzte Gruppe ist auch für jeden Menschen, dem die Möglichkeit zu den beiden anderen Wertegruppierungen genommen ist, zugänglich. Diese Werte entwickelte Frankl aufgrund seines jüdischen Hintergrunds und sie sind für unsere heutige Kultur bedeutsam, man denke an Menschenrechte. In der Politik werden diese Werte gegen die Werte von autoritären Gesellschaften in Position gebracht. Dieser Wertekampf steht im Hintergrund der aktuellen Politik, wie beispielsweise im Ukrainekrieg. Ebenso ist es der Konflikt um die Daseinsberechtigung Israels.
Heute erleben wir Entwicklungen technischer und sozialer Art, die wir nicht im Fokus unserer Aufmerksamkeit hatten und die diese Welt immer komplizierter machen. Der Einzelne wird verunsichert und schaltet auf Überlebenssicherungsmodus. Er versucht die Art seines Lebens und somit auch seine Identität abzusichern!
Dieser erhöhten Anforderung steht die Schwäche in der Lebensphilosophie der Gesellschaft und des Einzelnen gegenüber. Der Einzelne ist wunderbar. Aber gegen
Verluste, Trennung und Traumata hat er keine Copingstrategie zur Bewältigung. Es fehlt an Resilienz und Ressourcen, politisch gesehen. Heißt das zum Beispiel, dass unsere Gesellschaft unser Land kriegstüchtig gemacht werden sollen? Die Idylle und unberechtigte Fantasie, in einer Welt ohne Waffen zu leben, scheint sich als mehr als falsch zu erweisen. War dieser Weg der richtige oder gilt die Losung „Frieden schaffen mit Waffen“?
Die Psychiatrie und ihre Werkzeuge sind nicht in der Lage, eine Gesellschaft und darin den Einzelnen resilienter zu machen. Um mit Lenin zu sprechen: Was tun?
Die Antwort ist relativ simpel Jede Resilienz und jedes Coping beruht auf einer Grundlage, die ich mit Transzendenz umschreibe. Der Begriff löst sofort Gedanken nach einem Höheren, mit einem Größeren verbunden zu sein aus: Gott. Diese Art der Transzendenz ist vertikal. Gruppierungen wie die Klimakleber oder ähnliche sind angetrieben von dem Gedanken, die Welt und damit die Schöpfung vor dem Untergang zu bewahren. Im Grunde wollen Sie den Menschen und seine Art zu leben bewahren. Hier findet sich eine horizontale Transzendenz. Dieser Faktor ist auch die Grundlage unserer Gesellschaft mit Solidarität und Respekt vor dem Anderen. Wir müssen sie wieder pflegen und weiterentwickeln. Auf die Ebene der Psychotherapie und des einzelnen heruntergebrochen ist es notwendig, in der Erziehung unseren Kindern nicht nur eine Erwartungshaltung nach immer mehr und immer besser beizubringen. Es ist erforderlich, Optimismus, auch angesichts von einem Nein, eines Verlusts oder Grenzen, zu vermitteln. Die Autonomie und die Freiheit zur Entfaltung findet ihre Grenzen nicht bei den Rechten des Anderen, sondern ihre Limitierung im Rahmen der horizontalen Transzendenz: einem größeren menschlichen Ziel und Wert verpflichtet zu sein. Hierzu ist es erforderlich, unsere Spiritualität in Richtung einer Selbsttranszendenz zu entwickeln.
Nach Buber gibt es drei Arten menschlicher Kommunikation:
• Die instrumentelle Ebene: Ich will von dem Anderen nur etwas einfaches, direktes, zum Beispiel Brötchen kaufen.
• Die manipulative Ebene: Ich setze meine ganzen Erfahrungen, Kenntnisse, etc. ein, um mein Gegenüber zu etwas zu bewegen, das es mir sonst freiwillig nicht geben würde. Buber sieht darin die gewöhnliche Art der Beziehungsebene.
• Die menschliche Kommunikation: Buber beschreibt sie als den Einsatz für eine Sache, ein Ziel, ohne direkten Vorteil für mich, gegen den Widerstand meiner inneren Abneigungen in Zusammenarbeit mit Leuten, die ich nicht leiden kann. Dies ist eine wunderbare Beschreibung der Selbsttranszendenz.
Die Grundbedürfnisse nach Grawe sind das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle, das Bedürfnis nach Lustgewinn/Unlustvermeidung, das Bedürfnis nach Bindung und das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung. Diese einfachen Faktoren lassen sich in jeder Situation zum Teil verwirklichen. Sie sind eine Mauer, ein Schutzwall gegen die narzisstischen Tendenzen in unserer Gesellschaft, die sich in dem Bösen, zentriert von Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie äußern.
Eine weitere Grundlage für die Live-Events von lebensveränderndem Ausmaß ist der Inhalt der Selbsttranszendenz. Bisher haben wir nur von der Art, wie Transzendenz ist, gesprochen, aber nicht vom „Was“ der Transzendenz.
Die Fähigkeit zur Transzendenz des Menschen beruht auf der Fähigkeit des Gehirns zur Spiritualität. Bei Nichtbenutzung der Funktion verliert der Mensch diese und entwickelt alternative Strategien. Dies ist der Umstand der Säkularisierung der modernen westlichen Gesellschaften. Sie erschaffen sich Ersatzreligionen. Religion wird dabei aufgefasst als eine Konkretisierung der Spiritualität und Transzendenz durch eine Ideologie, Rituale und gemeinsame soziale Strukturen wie Gemeinden und Kirchen. Man verliert dabei den Grund des Menschseins, sein Geschaffensein durch ein höheres Wesen, welches wir Gott nennen. Über alle
Kulturen, Geschichten und Epochen hinweg stellte diese Religion als Grundlage den Motor und die Konstante zur Weiterentwicklung dar. Daher ist die Rückbesinnung auf die höchste logische Möglichkeit der Existenz Gottes unbedingt erforderlich. Diese Art der Betreuung von Menschen mit dieser Ausrichtung schafft nicht nur Lösungen, sondern Erlösung.
Zusammenfassung
Jedes Individuum bedarf einer Selbsttranszendenz, die es ihm ermöglicht, eine horizontale und vertikale Transzendenz zu entwickeln. Eine Psychotherapie, welche diese Eigenschaften als Copingstrategie und Ressource zur Resilienzsteigerung anvisiert, ist eine positive, optimistische, konstruktive und spirituelle Therapie. Sie verursacht eine Werteentwicklung, die das Individuum befähigt, allen Live-Events im Sinne einer Lösung zu begegnen, auch in den Situationen von Traumata. Frankl hat seine Antwort gegeben, und heutige Psychotherapien benötigen eine Umstrukturierung in diese Richtung. Sie werden damit in der Lage sein, den kommenden Herausforderungen in der Weltentwicklung, dem Individuum und der Gesellschaft eine Hilfe zu sein. Menschsein schaffen durch Transzendenz.
Herbert Scheiblich ist Arzt für Psychiatrie, Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychotherapie. Er ist in eigener Praxis tätig, zudem ist er Mitglied der de’ignis-Institutsleitung.
Christlicher Glaube und Entwicklungspsychologie unter theologischem Aspekt
Dieses Thema wird unter mehreren Aspekten diskutiert werden. In diesem Artikel nähern wir uns dem theologischen Aspekt, in den folgenden Ausgaben des de’ignis-Magazins wird die Diskussion fortgesetzt.
Von Veit-Uwe Hoy
de’ignis-magazin – Therapeutische Fachartikel
• Zusammenfassung
Christlicher Glaube setzt Gesetze der Natur, einschließlich die des psychischen Funktionierens, nicht außer Kraft. Eines der Gesetze ist das der psychosozialen Entwicklung mit entwicklungsniveauspezifischen Charakteristika; es gibt Parallelen zu der von Gott gedachten Reifung. Die Verweigerung gegenüber anstehenden Entwicklungsschritten provoziert diverse Dysfunktionen mit einer darin enthaltenen hohen Wahrscheinlichkeit zur Symptombildung. Daraus resultierende lösungsorientierte Konsequenzen werden diskutiert.
1. Grundlagen
1.1. Theologische Grundlagen
Definitorische Aspekte
Mensch als soziales Wesen „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.“ zeugt davon, dass der Mensch als beziehungsorientiertes Wesen geschaffen wurde (Luther-Übersetzung 1989, 1. Mose 2,18). Gleiches bezeugt „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.“ (Luther-Übersetzung 1989, 1. Mose 2,24). Darüber hinaus verweist
diese Aussage auf die sozialen Beziehungen zugrundeliegende Dynamik. Zugehörigkeitsbedürfnisse wie Schutz, Geborgenheit und Anerkennung bleiben ein Leben lang erhalten. Bowlby führt aus, dass Bindungsstreben nicht beschränkt bleibt auf die ersten Jahre des Menschseins, sondern auch bei Jugendlichen und Erwachsenen beobachtbar ist und insbesondere in Angstoder Stresssituationen aktiviert wird. Es gilt daher als „universales, regelhaft aktivierbares Verhalten“ (Bowlby 1995, S. 18).
Für den Menschen steht somit nicht die Frage, ob er in sozialen Beziehungen leben will, sondern wie er es tut.
Paradigmenwechsel
Mit Kapitulation vor Gott und geistlicher Neugeburt erfährt der Mensch einen Paradigmenwechsel. Fortan gelten andere Axiome als zuvor; anders ausgedrückt: die bisherige Sicht über das Selbst und die Welt wird auf den Kopf gestellt; die zentrale sich ändernde Variable sollte die Entdeckung sein, dass „es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“, gibt (Luther-Übersetzung 1989, Römer 8,1–2).
Der Akt der Wiedergeburt ist geistlich der entscheide: aus der entblößenden Erkenntnis über die Sündhaftigkeit (Abb. 1) wird durch
die Bitte an Gott um Vergebung eine Kreatur geistlicher Unsterblichkeit geboren. Paulus drückt es so aus: „Sie sind allesamt Sünder […] und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist“ (Luther-Übersetzung 1989, Römer 3,23–24).
Mit der Botschaft des Engels zur Geburt des Heilands und der Tilgung des Schuldbriefes, „der mit seinen Forderungen gegen uns war“ (Luther-Übersetzung 1989, Kol. 2,14) ist der zentrale Inhalt des Evangeliums (griechisch eu [gut], angellein [melden], Wittstock und Kauczor 1979) genannt (Abb. 2) .
Geistliche Entwicklung –nicht bleiben, wer wir sind! Ist das basale Ziel der Versöhnung des Menschen mit Gott erreicht, steht fortan das in Abb. 3 dargestellte Ziel der Entwicklung mit stadienspezifischen Charakteristika: vom um Vergebung der Sünden wissenden Kind über den jungen Mann, der „den Bösen überwunden“ hat hin zum Gott kennenden Vater (Luther-Übersetzung 1989, 1. Joh. 2,12–14). Folgende Tabelle auf Seite 36 (Abb. 4) gibt einen Überblick über die nach christlicher Theologie zentralen Ziele und deren Realisierbarkeit.
Differenzierung, Nüchternheit
Über den zentralen Inhalt des Evangeliums hinaus finden sich zahlreiche Weisungen für eine gesunde Lebens- und Beziehungsgestaltung, bspw. unter „Christliche Haustafel“ (Luther-Übersetzung 1989, Eph. 5, 21–6,9), den Geboten, den Ratschlägen Salomos in „Sprüche“, den Psalmen und vielerorts mehr.
Nicht alle Fragen menschlichen Lebens werden zwischen Genesis und Offenbarung beantwortet. Wer mit diesem Anspruch antritt, wird für sich und Bezugspersonen Konflikte provozieren. Der begnadigte Mensch bleibt Kreatur auf dieser Erde mit den für die Ära zwischen Sündenfall und endgültiger Erlösung geltenden Naturgesetzen; nicht nur die materielle Welt unterliegt diesen, auch der Mensch einschließlich seines psychischen Funktionierens. Mit Nennung der theologischen Ursache schuldhaften Verhaltens, der Sünde, ist nicht die auf Mikroebene ablaufende psychische und interaktionelle Dynamik erklärt; das ist Aufgabe von Psychologie und Soziologie.
Psychologische Relevanz Entschuldung alternativlos
Bei Vorliegen einer Schuld ist der zur Erreichung von Schuldfreiheit einzig mögliche Akt der der Entschuldung (Ent-schuldung); weder eine psychologische Methode noch irgendetwas anderes sind dafür zielführend.
Neue Dimension, neue Fragen
Den Akt der Vergebung als Empfangender und Gebender zu erleben, hat üblicherweise die Konsequenz einer emotionalen Entlastung. Der mit der Kapitulation vor Gott einhergehende Paradigmenwechsel kann neue Dimensionen für das Normen- und Wertesystem sowie für das Ordnungssystem von Zeit und Raum eröffnen, kann Lebenssinn und Hoffnung vermitteln und somit Nihilismus auflösen. Gleichsam eröffnen sich mit dem christlichen Glauben neue Fragen und Problemfelder. Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis bedeuten einen psychischen Konflikt; wird dieser nicht gelöst, ist er Prädiktor für eine psychische Symptomatik.
Topographische Aspekte Diverse Entwicklungsmodelle Zu den genannten Phasen geistlicher Entwicklung nach 1. Joh. 2 lassen sich Parallelen zu Stadien diverser psychologischer Entwicklungsmodelle herstellen; eine Synopse bietet die Tabelle auf Seite 37 (Abb. 5) . Der geistlich Neugeborene, der mit Milch zu versorgen ist, findet sein Äquivalent in dem durch soziales Versorgtwerden charakterisierten und damit auf einverleibendem Entwicklungsniveau der Selbst-Entwicklung nach Kegan befindlichen Menschen; das Niveau des jungen Mannes, der vermag, mit dem Bösen umzugehen, ist kongruent mit dem durch Selbsteffizienz charakterisierten souveränen Entwicklungsniveau; die Charakteristik eines geistlichen Vaters entspricht dem durch eine gereifte soziale
Beziehungsfähigkeit gekennzeichneten überindividuellen Entwicklungsniveau.
Situation – Norm –Emotion – Verhalten
Diverse Normen fordern heraus, bspw. die gegenseitige Unterordnung nach Epheser 5, 21–24, nicht weniger der begehrliche Blick (Luther-Übersetzung 1989, Matt. 5, 28), der Umgang mit einem Konfliktpartner und manches mehr. Im Kommentar zur „Psychotherapie der Aggression – Keine Angst vor Wut“ heißt es: „Unter den Emotionen nimmt die Aggression eine zentrale Position ein. Meist wird sie ausgelöst durch eine Interaktion mit unbefriedigendem Ausgang und fordert ein interaktionelles Verhalten als Reaktion“ (Bronisch und Adler 2010). Die Herausforderung besteht in einem zivilisierten Umgang mit Aggression und der Erreichung befriedigender interaktioneller Ergebnisse. Das heißt, alleinig die Vermittlung (christlicher) Normen befähigt nicht zu situationsangemessenem Handeln.
Interdisziplinarität, Lebensspannen-Perspektive Für menschliches Funktionieren gilt: da es komplexer Natur ist, sollte es sowohl vom Anwender wie auch für die wissenschaftliche Analyse in seiner Komplexität gesehen werden; das bedeutet Differenzierungsfähigkeit; das Niveau derselben offenbart den erreichten Entwicklungsstand. Seiffge-Krenke betont die Notwendigkeit einer Kooperation von Entwicklungspsychologie und Psychotherapie; Entwicklungsprozesse sind
Erlösung von Sünde ewiges Leben
Maßnahme zur Zielerreichung Beleg
Kapitulation Tilgung von Schuld
Gottes Ebenbildlichkeit Reifung Veränderung
„… dass allen Menschen geholfen werde“ (1. Timotheus 2,4) „Gerecht aus seiner Gnade“ (Römer 3,24)
Kind, Jugendlicher, Vater (1. Johannes 2)
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Die Phasen der geistlichen Entwicklung in Synopse zu diversen psychologischen Entwicklungsmodellen (Hoy, 2015)
Phasen der / des …
kognitiven Entwicklung (Piaget)
moralischen Urteils (Kohlberg): Orientierung an …
Prinzipien
formal-operativ (voll entwickelt)
formal-operativ (Beginn)
konkret-operativ
präoperativ
sensumotorisch III: sensomotorische Intelligenz
sensumotorisch II: erste Erwerbungen
sensumotorisch I: ererbte Anlagen
der Gesellschaft
Übereinstimmung mit anderen
Zweckdenken, Selbstbezogenheit
Strafe und Gehorsam
Selbst-Entwicklung (Kegan)
Kognitiven und emotionalen Verständnisses des Selbst und seiner Urheberschaft (Fonagy): das Selbst als …
Alter (Monate)
Phasen der geistlichen Entwicklung (1. Joh. 2)
überindividuell
institutionell
zwischenmenschlich
souverän
impulsiv
einverleibend
repräsentationaler Akteur
intentionaler Akteur
teleologischer Akteur
sozialer Akteur
physischer Akteur 9 ab 0 ab 0
Vater: kennt Gott; feste
junger Mann: stark; den Bösen überwunden
Kind: Sünden vergeben; Milch
bei Kindern und Jugendlichen besonders deutlich sichtbar, sie werden aber zwischenzeitlich als lebenslanges Phänomen begriffen; deshalb wird eine „LebensspannenPerspektive“ vertreten (Seiffge-Krenke 2009, S. 252). Für eine interdisziplinäre Betrachtung sind sämtliche relevante Aspekte zu beachten, somit auch der theologische.
Die Diskussion findet Fortsetzung in der nächsten Ausgabe des de’ignis-Magazins.
Autor
Literaturverzeichnis
• Bowlby, John (1995): Elternbindung und Persönlichkeitsentwicklung. Therapeutische Aspekte der Bindungstheorie. Heidelberg: Dexter.
• Bronisch, Thomas; Adler, Lothar (Hg.) (2010): Psychotherapie der Aggression - Keine Angst vor Wut. 1. Aufl. München: CIP-Medien.
• Luther-Übersetzung (1989): Die Bibel. 1. Aufl. Berlin, Altenburg: Evangelische Hauptbibelgesellschaft.
• Seiffge-Krenke, Inge (2009): Psychotherapie und Entwicklungspsychologie. Beziehungen: Herausforderungen Ressourcen Risiken. Heidelberg: Springer Medizin.
• Wittstock, Otto; Kauczor, Johannes (Hg.) (1979): Latein und Griechisch im deutschen Wortschatz. Lehn- und Fremdwörter altsprachlicher Herkunft. Berlin: Volk und Wissen Verlag.
Dr. phil. Veit-Uwe Hoy ist Diplom-Psychologe und arbeitet als Psychologischer Psychotherapeut für Verhaltenstherapie mit eigener Praxis. Zudem ist er wissenschaftlicher Beirat im de’ignis-Institut.
Aktuell •
Fachklinik • Wohnheim • Institut • Stiftung
In der de’ignis-Fachklinik erhalten Menschen bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen, Ängsten, Zwängen und Burn-out, sowohl stationär als auch ambulant oder tagesklinisch eine individuell auf sie ausgerichtete Behandlung. Zusätzlich bietet sie Nachsorge- und Sonderprogramme mit einzelnen Sozialversicherungsträgern sowie verschiedene Präventionsangebote an. ↗ Ab Seite 39
Das de’ignis-Wohnheim nimmt Menschen mit psychischen Erkrankungen und Lebenskrisen auf, die vorübergehend oder langfristig nicht in der Lage sind, selbstständig zu leben. Es deckt die Bereiche des intensiven und teilstationären Heimbereichs, den Wohntrainingsbereich sowie den ambulanten Bereich ab. Dabei bietet es ein umfangreiches sozialtherapeutisches Programm an. ↗ Ab Seite 46
Das de’ignis -Institut bietet seit über 30 Jahren erfolgreich Fortbildung, Schulung, Supervision und Beratung für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche an, hierbei insbesondere die Fortbildung für Christlich-integrative Therapie. Das Institut bildet eine Schnittstelle zwischen Medizin, Psychologie und Theologie. ↗ Ab Seite 43
Die de’ignis -Stiftung in Polen bietet bereits seit einigen Jahren Seelsorgekurse an und unterstützt den Aufbau eines Netzwerks von Seelsorge-Beratungsstellen. Des Weiteren erhalten Menschen mit psychischen Erkrankungen in der de’ignis-Beratungsstelle in Warschau ambulante Psychotherapie. ↗ Seite 50
Geschäftsführung erweitert: Neuer zweiter Geschäftsführer der de’ignis-Fachklinik
•Die de’ignis-Fachklinik befindet sich im Transformationsprozess, bedingt durch die Entwicklungen des Gesundheitswesens, der Arbeitswelt, der Digitalisierung, der organisationalen Weiterentwicklung und verfolgt größere Projekte wie die Klinikerweiterung am Standort Egenhausen. Zur kontinuierlichen Ausrichtung als innovativen und hoch kompetenten Leistungserbringer des Gesundheitswesens sowie attraktiven Arbeitgeber, berief die de’ignis-Fachklinik gGmbH Sebastian Hartmann als zweiten Geschäftsführer.
Sebastian Hartmann studierte an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Gesundheitswirtschaft und war anschließend an einem Klinikum der Maximalversorgung in den Bereichen Unternehmensorganisation, Projektmanagement sowie in der Stabsabteilung Unternehmensentwicklung des
Klinikumvorstandes tätig. Nach seinem erfolgreich absolvierten Masterstudiengang an der ESB Business School Reutlingen im Bereich International Business Development war Sebastian Hartmann bei einem weltweit führenden Technologieunternehmen im Bereich New Business Development tätig. Seit 2013 ist Herr Hartmann bei de’ignis für die Bereiche Unternehmensentwicklung und Marketing verantwortlich. Seit 2020 ist er Mitglied der Geschäftsleitung. Neben seiner langjährigen Erfahrung im Gesundheitswesen verfügt Herr Hartmann über eine differenzierte Expertise im Bereich Unternehmensentwicklung. Seit März 2024 ist er gemeinsam mit Claus Hartmann Teil der Geschäftsführung, um die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens auf Basis des christlichen Glaubens weiter voranzutreiben.
de’ignis-Fachklinik zählt zu den Siegern des diesjährigen Great Place to Work® Wettbewerbs
„Beste Arbeitgeber Gesundheit & Soziales 2024“
•Die de’ignis-Fachklinik ist beim Branchenwettbewerb „Beste Arbeitgeber Gesundheit & Soziales 2024“ von Great Place to Work® erneut als einer der besten Arbeitgeber ausgezeichnet worden. Sie erreichte deutschlandweit den 2. Platz in der Kategorie „Kliniken“ und gehört damit zu den besten Arbeitgebern der Gesundheitsbranche. Die Auszeichnung steht für ein besonderes Engagement bei der Gestaltung einer vertrauensvollen und förderlichen Kultur der Zusammenarbeit sowie besonders attraktiven Arbeitsbedingungen im Unternehmen. Auch beim regionalen Great Place to Work® Wettbewerb „Beste Arbeitgeber in Baden-Württemberg 2024“ wurde de’ignis erneut ausgezeichnet.
Phil Hartmann, Leitung Personal der de’ignis-Fachklinik:
„Es ist eine große Freude, diese Auszeichnung vom Great Place to Work Institut zu erhalten. Sie bestätigt unser unermüdliches Engagement für die Förderung attraktiver Arbeitsbedingungen und einer einzigartigen Unternehmenskultur, die jedes Mitglied unseres Teams wertschätzt. Es ist ein Beweis für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im gesamten de’ignis-Team. Unser Erfolg ist eine gemeinsame Leistung und er motiviert uns jeden Tag neu, Menschen mit psychischen Erkrankungen höchst professionell mit christlich-integrativen Therapieangeboten zu helfen.“
„Die Auszeichnung steht für ein glaubwürdiges Management, das fair und respektvoll mit den Beschäftigten zusammenarbeitet,
für eine hohe Identifikation der Mitarbeitenden und für einen starken Teamgeist im Unternehmen“, sagte Andreas Schubert, Geschäftsführer bei Great Place to Work® Deutschland, anlässlich der Preisverleihung in Bonn am 7. März 2024.
Bewertungsgrundlage des Wettbewerbs war eine ausführliche anonyme Befragung der Mitarbeitenden anhand von international bewährten Untersuchungsinstrumenten durch das renommierte Great Place to Work® Institut. Dabei handelte es sich um zentrale Arbeitsplatzthemen wie Qualität der Zusammenarbeit, Wertschätzung, Identifikation mit dem Unternehmen, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, Vergütung, Gesundheitsförderung und Work-Life-Balance sowie Vertrauen in die Führungskräfte. Darüber hinaus wurde das Management zu förderlichen Maßnahmen und Angeboten der Personalarbeit im Unternehmen befragt.
An der Great Place to Work® Befragung beteiligten sich in diesem Jahr bundesweit über 1.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Sie stellten sich einer freiwilligen Prüfung der Qualität und Attraktivität ihrer Arbeitsplatzkultur durch das unabhängige Great Place to Work® Institut und dem Urteil der eigenen Mitarbeitenden. Die de’ignis-Fachklinik wurde bereits zum sechsten Mal für ihre einzigartige Arbeitsplatzqualität sowohl in der Gesundheitsbranche als auch branchenübergreifend ausgezeichnet.
Wir leben Kompetenz. Und Gottvertrauen.
Wir sind eine Fachklinik auf christlicher Basis für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Bei uns erwartet dich ein leidenschaftliches Team mit hoher fachlicher Kompetenz, welches den christlichen Glauben bei der Arbeit täglich lebt. Psychische Gesundheit ist unsere Herzensangelegenheit. Wenn du liebst, was wir leben, dann werde Teil des de’ignis-Teams!
Stellenangebot Oberarzt/Oberärztin
für Psychiatrie und Psychotherapie
(m/w/d)
Du suchst eine neue Rolle als Führungskraft, in der du mit deinem Team Menschen mit psychischen Erkrankungen eine neue Perspektive, Hoffnung und Zuversicht für ihr Leben gibst? Dann werde Teil von de’ignis und bewirb dich online. Wir freuen uns darauf, dich kennenzulernen!
Bewirb dich jetzt online auf deignis.de/jobs Wir leben www.deignis.de/jobs
Mehr Informationen zum Stellenangebot, zu de’ignis als Arbeitgeberin und weiteren Stellen findest du auf www.deignis.de/jobs
Unterwegs
mit dem de’ignis-Messestand auf der MEHR-Konferenz 2024 in
Augsburg
•Gleich zu Beginn des Jahres fand Anfang Januar die MEHRKonferenz in Augsburg statt. Rund 11.000 Menschen aus sämtlichen Konfessionen trafen sich hier, um das neue Jahr mit ermutigenden Impulsen und der Stärkung ihres Glaubens zu starten. Neben der Hauptveranstaltungshalle gab es zwei große Messehallen mit vielen Ständen, mittendrin der de’ignisMessestand. Dieser war sehr gut besucht und es gab zahlreiche Gespräche mit Interessierten, darunter Angehörige psychisch Erkrankter, direkt Betroffene, Pfarrer und Pastoren, Seelsorger, Fortbildungssuchende, generell Interessierte und auch ehemalige Patienten. So durfte das Messeteam der Fachklinik über das breite Angebot im Bereich der Psychotherapie auf christlicher Basis informieren. Die Besucher waren sehr angetan und begeistert davon, was de’ignis bietet und leistet. Manche kannten de’ignis noch nicht und waren sehr erfreut, dass es uns gibt: qualifizierte, kompetente medizinisch-therapeutische Hilfe bei psychischen Erkrankungen auf christlicher Basis. Mit einem überaus dankbaren Herzen und hoch motiviert kehrte das Messeteam der Fachklinik zurück, denn was von der Messe mitgenommen wurde ist: Die Arbeit von de’ignis ist wichtig. Sie trägt Früchte, die man manchmal auch erst später sieht. Hier geschieht seelische Heilung – Gott die Ehre.
Wir freuen uns über die Gelegenheit, auch einmal Sie persönlich an unserem Messestand anzutreffen. Wenn Sie vor der nächsten Messe mehr über unser Angebot erfahren möchten oder Fragen haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Bleiben Sie auf dem Laufenden über unsere Webseite oder melden Sie sich zu unserem Newsletter an.
Messestand von de’ignis auf dem Willow-Leitungskongress in Karlsruhe
• Willow Creek Deutschland lädt normalerweise alle zwei Jahre zu einem Leitungskongress ein. So war de’ignis mit einem Messestand auf dem Kongress vom 7. bis 9. März 2024 in Karlsruhe vertreten. An dem Kongress nahmen laut Veranstalter ca. 5.700 Personen vor Ort und weitere 1.250 an den Übertragungsorten teil. In den Pausen zwischen den Vorträgen strömten die Teilnehmer in die Messehalle. Das de’ignis-Messeteam führte viele Gespräche. Neben Fachleuten und Multiplikatoren (z. B. Ärzte, Psychotherapeuten, Pastoren) interessierten sich auch Personen, die eine psychosomatische Reha beantragt haben oder beantragen wollten, sowie Angehörige für die de’ignisArbeit. Zudem interessierte einige auch die Integration des christlichen Glaubens in die Psychotherapie. Ermutigend waren Gespräche mit ehemaligen Patienten, die vor über zehn oder gar 25 Jahren in der Klinik zur Behandlung waren und diesen Aufenthalt als Wendepunkt in ihrem Leben betrachten, an den sie sich noch heute dankbar erinnern. Auch traf man einige bekannte Gesichter, die sich freuten, de’ignis zu sehen und zurückgaben: „Toll, dass es euch gibt!“ Am Samstagmittag war die Veranstaltung vorbei, sodass abgebaut wurde und das Messeteam mit vielen Eindrücken der Messetage dankbar nach Hause fahren konnte.
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Neuer Geschäftsführer des de’ignis-Instituts
•Das de’ignis-Institut hat eine wichtige Funktion innerhalb der de’ignis Gruppe. Sein Hauptauftrag ist es, Fort- und Weiterbildungsangebote, im Besonderen für die Christlich-integrative Therapie, Supervision, Coaching und Beratung, sowie Grundlagenentwicklung und Forschung innerhalb der de’ignis-Arbeit umzusetzen. Seit längerem haben wir dafür gebetet, wie sich die Zukunft für diesen Dienst gestalten könnte.
Auf der Klausur der de’ignis-Gruppe im Januar 2024 haben die Gesellschafter beschlossen, Phil Hartmann zum Geschäftsführer des de’ignis-Instituts zu berufen. Wir sind dankbar, dass er die Aufgabe angenommen hat, das Institut für die Zukunft aufzustellen.
Phil Hartmann studierte Wirtschaftswissenschaften mit der Spezialisierung Gesundheitsmanagement und entschied sich anschließend für einen Master in Wirtschaftspsychologie. Neben dem Master absolvierte er eine Zusatzausbildung als Systemischer Coach, mit Anerkennung der SG und DGSF. Vor seiner wirtschaftlichen Ausrichtung absolvierte er eine Ausbildung zum Rettungsassistenten sowie ein dreijähriges Medizinstudium. Diese Kombination ermöglicht es Phil
Hartmann, sowohl medizinische als auch wirtschaftliche Aspekte und Erfahrungen in seine Arbeit einfließen zu lassen. Während seiner Studienzeit hat er verschiedene Unternehmen im Gesundheitswesen kennengelernt. Unter anderem war er bei einem großen Universitätsklinikum als Junior Referent im Geschäftsbereich Corporate Governance mit den Abteilungen Konzernrevision und Compliance beschäftigt, anschließend arbeitete er bei einem Radiologiedienstleister im InhouseConsulting. Vor seinem Wechsel zu de’ignis arbeitete er in der Unternehmenszentrale eines Anbieters mehrerer Reha-Kliniken in der Personalentwicklung.
Das de’ignis-Institut musste zuletzt coronabedingt sein Leistungsangebot reduzieren. Mit Überarbeitung der Fortbildung in Christlich-integrativer Therapie wurde ein neuer Startpunkt für die Fort- und Weiterbildungen im Institut gesetzt, damit Mitarbeitende der de’ignis-Gruppe sowie auch Externe ihre Weiterentwicklung vorantreiben können.
Die Gesellschafter und Geschäftsführer der de’ignis-Organisationen wünschen Phil Hartmann viel Erfolg, Gottes Segen und freuen sich auf die Zusammenarbeit.
Fortbildung in Christlich-integrativer Therapie
• Die Fortbildung in Christlich-integrativer Therapie (CiT) beinhaltet verschiedene Seminare, die zum einen grundlegendes Wissen für Therapie vermitteln und einen Überblick über psychische Erkrankungen geben. Zum anderen erlangen Sie vertieftes Wissen, praktische Fähigkeiten und Werkzeuge für die Therapie bei Vertiefungsseminaren zu psychotherapeutischen Verfahren. Zudem besteht für die teilnehmenden Fachkräfte die Möglichkeit, ihre Therapien an Supervisionstagen fachlich supervidieren zu lassen.
Störungsübergreifende Seminare
Freitag, 14. Juni 2024
Systemisch-familientherapeutische Techniken in christlich-integrativer Umsetzung
Dozentin: Katrin Labs
Samstag, 15. Juni 2024
Einführung in das Bibliodrama mit Selbsterfahrung
Dozentin: Dr. Karla Kränzlein
Störungsspezifische Seminare
Freitag, 20. September 2024
Wege durch die Depression als Christ
Dozentin: Marika Rimkus
Samstag, 21. September 2024
Persönlichkeitsstörungen
Dozentin: Margarete Kappler
Kombinierte Brennpunkttage
Fr. 11.10.2024
Lehre von Gott und Christologie als Grundlagenthemen der Christlich-integrativen Psychotherapie
Dozent: Winfried Hahn
Samstag, 12. Oktober 2024
Wenn der Mensch dem Leben ein Ende setzen möchte – Sterbehilfe, Abtreibung, Suizid
Dozenten: Ullrich Holland und Dr. med. Rolf Senst
Ziel der Fortbildung ist es, auf der Grundlage eines spirituellbio-psycho-sozialen Menschenbildes in der Durchdringung von Theologie und dem persönlichen Glauben einen professionellen und gleichzeitig sensiblen Umgang mit geistlichen Themen in der Psychotherapie zu gewinnen. Störungsspezifische sowie störungsübergreifende Psychotherapiemethoden werden im Hinblick auf christlich-integrative Besonderheiten vertieft.
Selbstfürsorge-Wochenende zum Jahresabschluss
Freitag, 15. bis Samstag, 16. November 2024 Systemisch-familientherapeutische Techniken in christlich-integrativer Umsetzung
Dozentinnen: Marika Rimkus, Dr. Marie-Luise Armbruster und Monika Luikenga
Theologie-Impulstag Termin folgt Die Frage nach dem Leid, auch ein Thema der Psychotherapie?
Dozent: Helge Keil
Supervisionstage
Samstag, 13. Juli 2024
Supervision unter schematherapeutischer Perspektive
Supervisorin: Dr. Marie-Luise Armbruster
Freitag, 18. Oktober 2024 Fallsupervision
Supervisor: Rainer Oberbillig
Sie möchten gerne von unserem Schulungsprogramm profitieren?
Dann buchen Sie jetzt einzelne Tagesseminare oder das ganze Programm. Schauen Sie hierzu auf www.deignis.de/fortbildung/cit vorbei und nutzen Sie gerne unser Online-Anmeldeformular oder schreiben Sie uns per E-Mail an institut@deignis.de
Auf unserer Webseite finden Sie weitere Informationen zur Fortbildung und aktuelle Termine. ↗ www.deignis.de/fortbildung/cit
Kompetenz. Und Gottvertrauen.
Wissen vertiefen und neue Perspektiven gewinnen.
Das de’ignis-Institut bietet Ihnen Fortbildungen, Seminare und Vorträge in Christlich-integrativer Therapie an. Dabei werden Theologie, Pastoralpsychologie, Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik sowie Pädagogik in einem ganzheitlichen Konzept integriert. Erhalten Sie praxisnah Einblick in christlich-integrative Therapieansätze von de’ignis und lernen Sie hilfreiche Tools für Ihren Alltag kennen.
Nutzen Sie diese Gelegenheit zur Weiterentwicklung und melden Sie sich jetzt an!
Weitere Infos und Termine auf deignis.de/ fortbildung
de’ignis-Institut gGmbH • Markgrafenweg 17 • 72213 Altensteig
Telefon 07453 9494-0 • institut@deignis.de
Sozialtherapeutisches Zentrum de’ignis-Wohnheim Aufblühende Netzwerke im Alltag des de’ignis-Wohnheims
Unser Einrichtungsleiter Bernd Storek berichtet:
• Jesus Christus stellt das gelebte Reich Gottes als etwas vor, das „nicht von dieser Welt“ ist und doch mitten im Weltgeschehen Gestalt annimmt und dort eine entsprechende Wirksamkeit entfaltet. Christus ermutigt den Gläubigen, ein Lichtträger inmitten von Dunkelheit und ein Wasserspender auf dürrem Land zu sein.
Viele aktuelle und ehemalige Bewohner spiegeln uns, dass sie das de’ignis-Wohnheim in ihrer Biografie als außergewöhnlichen Bergungsort, Schutz- und Entfaltungsraum wahrnehmen.
Gleichzeitig bringen sie erschütternde Vorerfahrungen von Ausgrenzung, Unverständnis und permanentem Überforderungserleben mit. Erfahrungen, die sie nicht nur im allgemeinen gesellschaftlichen Umfeld, sondern leider oft auch im (kirchen-) gemeindlichem Kontext gesammelt haben. Aufgrund dieser Erlebnisse begegnen uns bei Bewohnern massive Ängste und Vorbehalte, wenn wir mit ihnen aktive Schritte in Richtung (Re-)Integration in Lebensräume außerhalb der Einrichtung gehen. Dieses innere Erleben kann einhergehen mit Vermeidungsverhalten, indem z. B. externe Beziehungsangebote und Entwicklungsräume nicht genutzt werden.
Um Hospitalismus (im Sinne einer geistigen und geistlichen, sozialen und persönlichkeitsbezogenen „Versandung“) zu vermeiden, agieren wir als Mitarbeiter-Team durchgehend als Mutmacher und Hoffnungsgeber. Wir müssen und wollen Brückenbauer sein hinein in gesellschaftliches und (kirchen-) gemeindliches Leben, um die „Käseglocke“ einer stationären Einrichtung durchlässig zu halten – und zwar explizit in beide Richtungen.
Für die Arbeit vor Ort bedeutet dies beispielsweise, dass wir sonntäglich Fahrdienste zum Besuch von Gottesdiensten anbieten; aber auch, dass Prediger und Teams aus umliegenden Kirchgemeinden eingeladen sind, unsere hausinternen Andachtsangebote aktiv mitzugestalten und dadurch dem externen Gemeindeleben ein Gesicht im Wohnheim zu geben und Berührungsängste abzubauen. Wir freuen uns darüber, dass der so genannte Wohnheim-Chor (bestehend aus Bewohnern und anleitenden Mitarbeitern) regelmäßig von der örtlichen Kirchgemeinde angefragt wird, um gemeinsam einen Gottesdienst zu gestalten; und für die Dorfgemeinschaft ist es inzwischen
gute Tradition, dass gemeinsam mit dem Chor beim öffentlichen Adventssingen der Auftakt zu den Vorweihnachtsfeierlichkeiten gebildet wird.
Mittels vielfältiger Kontakte zu örtlichen Industriebetrieben und WfbMs (Werkstätten für behinderte Menschen) können wir bei der beruflichen Wiedereingliederung von Heimbewohnern individuelle Wege gehen. Durch die persönliche Präsenz eines Mitarbeiters im Ortschaftsrat werden dort auch stellvertretend die bürgerlichen Interessen der Hilfesuchenden vertreten. Um die Heimbewohner in der Gestaltung ihres persönlichen Beziehungsnetzwerks zu stärken, bieten wir auf Wunsch aktive Begleitung (und ggf. Mediation) im Sinne von Angehörigenarbeit an.
Auf der Ebene der Soziallandschaft sind wir als Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtverbandes eng vernetzt mit diversen Einrichtungen innerhalb und außerhalb des Landkreises. Innerhalb des Paritätischen bin ich, Bernd Storek, im Kreisvorstand vertreten. In dieser Funktion habe ich zusammen mit einem anderen Einrichtungsleiter aktuell auch den sogenannten LIGA-Vorsitz im Landkreis Sigmaringen inne. In den regelmäßigen LIGA-Sitzungen erfolgt ein intensiver Austausch mit anderen Vertretern von Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege (z. B. DRK, Diakonie und Caritas) im Interesse der hilfsbedürftigen und sozial benachteiligten Menschen hier in der Region und im Wohnheim.
Für unsere überregionale Vernetzung bildet das vor Ihnen liegende de’ignis-Magazin das zentrale Medium. Es ermöglicht uns, informativ mit einem großen Unterstützer- und Freundeskreis im Kontakt zu bleiben. Gleichzeitig kann dadurch unsere Arbeit im Bewusstsein von Kontaktpersonen in offiziellen und inoffiziellen Helfer-Netzwerken präsent gehalten werden, sodass viele durch diese Personen vermittelte Aufnahmeanfragen von Hilfesuchenden unser Haus erreichen.
Unverzichtbar ist für uns die Vernetzung mit anderen christlich motivierten Einrichtungen. Beispielsweise geschieht dies im Rahmen der Mitgliedschaft im Bundesverband der Sozialwerke Freikirchlicher Pfingstgemeinden (www.bsfp.de).
Darüber hinaus haben wir uns der Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Lebenshilfen (ACL) angeschlossen. Die ACL ist ein freier Zusammenschluss von über 40 Beratungs-, Therapie-, Seelsorgeeinrichtungen, Kliniken und Initiativen, „[…] die sich auf der Grundlage des Evangeliums beauftragt wissen, hilfsbedürftigen Menschen zu dienen und ihnen Lebenshilfen anzubieten“. Einerseits werden aus diesen Netzwerken Aufnahmeanfragen von Hilfesuchenden an uns herangetragen; anderseits können wir bei fehlenden Aufnahmekapazitäten in diese mit uns vernetzten Einrichtungen vermitteln. Im April konnten wir an der ACL-Frühjahrskonferenz teilnehmen, die eine Vernetzungsplattform nicht nur für eigentliche Mitglieder, sondern auch befreundete und interessierte Einrichtungen darstellt. Auf zwischenmenschlicher und geistlicher Ebene sind die Begegnungen mit anderen „Mitstreitern im Reich Gottes“ für uns mutmachend und stärkend. Gleichzeitig erleben wir vor dem Hintergrund einer Zunahme an psychischen Auffälligkeiten und Erkrankungen einen hohen Bedarf an fachlichem Austausch und Wissenstransfer. Hier wollen wir als de’ignis-Gruppe weiterhin einen aktiven Beitrag leisten.
Zusammenfassend lässt sich ein Schluss ziehen: Es bedarf einer aktiven Netzwerkarbeit auf den verschiedenen Ebenen, um die Begleitung der hilfesuchenden Heimbewohner nachhaltig zu gestalten und die notwendigen Schritte in der persönlichen Entwicklung und (Nach-)Reifung gut begleiten zu können.
Abschließend eine Bitte: Empfehlen Sie uns und das Magazin weiter. Besuchen Sie uns, Sie sind herzlich willkommen. Gerne stellen wir unsere Arbeit auch bei Ihnen in der Gemeinde, auf Ihrer Tagung oder anlässlich einer anderen Veranstaltung vor. Wir sind dankbar, Sie an unserer Seite zu wissen.
Das de’ignis-Wohnheim bietet vielfältige Freizeitaktivitäten wie z. B. Wanderungen und Seegeltouren an.
Der Kurseinstieg ist jederzeit möglich, da die Lehreinheiten regelmäßig in weiteren Zyklen im Tabor Schulungszentrum wiederholt werden.
Kursleitung
Winfried Hahn
Themenübersicht zum Kurs in begleitender Seelsorge
Mitglied der de’ignis-Institutsleitung (Fachbereich Theologie). Er studierte Pädagogik und machte eine Ausbildung zum christlichen Therapeuten. Seit 1992 leitet er das de’ignis-Wohnheim –Haus Tabor zur außerklinischen psychiatrischen Betreuung. Als Pastor und Buchautor im übergemeindlichen Dienst hält er Predigten, Vorträge und Seminare im In- und Ausland.
Teamleitung
Dagmar Göhring
Fachliche Beratung
Dr. med. Herbert Scheiblich
Mitglied der de’ignis-Institutsleitung (Fachbereich Psychiatrie/ Psychotherapie). Er ist Arzt für Psychiatrie, Psychotherapie, Suchtmedizin, Verkehrsmedizin, Ernährungsmedizin, Kinderund Jugendpsychotherapie und Sportmedizin.
Unter Mitwirkung von:
Dr. med. Herbert Scheiblich
Dr. med. Friedrich Böhme
Dr. med. Ute Horn
Helge Lack
Sozialpädagogin (B.A.) / systemische Beraterin (SG) / Ergotherapeutin
Norbert Monschau
Pastor (BEFG), HP Psychotherapie und christlicher Therapeut (de’ignis)
Marianne Burau
Christliche Therapeutin (de’ignis)
Seminar 1 • Biblische Perspektiven für seelsorgerliches Handeln
• Psychische Erkrankung und Lebenskrisen
• Transaktionsanalyse als Kommunikationsmodell
Seminar 2 Methodische, inhaltliche und juristische Rahmenbedingungen seelsorgerlicher Gesprächsführung
Seminar 3 • Psychische Krankheitsbilder einordnen und verstehen lernen
• Psychisch krank trotz Glaube?
• Unterscheidung von Normalpathologie und Psychopathologie
Seminar 4 Darstellung der gängigen Therapieschulen und ihre Behandlungsverfahren aus christlicher Sicht
Seminar 5 Freundschaft, Liebe, Sexualität – im Jugendalter und in der Ehe
Seminar 6 Biblisches Menschenbild (Anthropologie), Therapie des Herzens, umfassende Konzeption biblischer Seelsorge, Hören auf Gott
Seminar 7 Innere Heilung durch Klärung der Beziehung zu Gott, zum Du (Mitmenschen) und zum Ich (zu mir selbst) in Vergangenheit und Gegenwart
Seminar 8 Identitätsentwicklung und Störung, Auswirkung auf die Persönlichkeit
Seminar 9 Persönlichkeit des Seelsorgers, Fähigkeit zur Selbstreflexion, Selbstkritik und Introspektion
Seminar 10 Umgang mit Leid, Theodizee-Problematik, Burnout und andere Belastungsstörungen
Kompetenz. Und Gottvertrauen.
Kurs in begleitender Seelsorge
Der de’ignis Seelsorgekurs ist eine unverzichtbare Schulung für Menschen, die anderen in schwierigen Lebenssituationen zur Seite stehen möchten. Fachlich qualifiziert, theologisch reflektiert und praxisorientiert lernen Sie, Menschen in Lebenskrisen, seelischen Nöten und psychischen Erkrankungen kompetent und biblisch fundiert zu begleiten.
Lebenskrisen sind Phasen, die fast jeder – mehr oder weniger intensiv – im Laufe seines Lebens durchlebt. Hierbei ist eine einfühlsame Begleitung aus Empathie und Lebenserfahrung entscheidend. Der Kurs vermittelt die dafür notwendigen Reflexionsprozesse und Selbstreflexionsübungen.
Seelische Nöte gehören ebenfalls zum Erleben vieler Menschen. Der Kurs zeigt auf, wie man sie bewältigen kann und welche Hilfen im Bereich der Seelsorge und Therapie zur Verfügung stehen. Angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen wird auch die Rolle der Seelsorge als besonderes und wirkungsvolles Hilfsangebot beleuchtet.
Der Seelsorgekurs ist nicht nur für Helfende und solche, die es werden möchten, geeignet, sondern auch für Angehörige und Betroffene selbst. Entdecken Sie die Möglichkeiten und Chancen, die in dieser wichtigen Form der Unterstützung liegen!
Seminar 4 | 22. – 23.11.2024
Darstellung der gängigen Therapieschulen und ihre Behandlungsverfahren aus christlicher Sicht
Seminar 5 | 21. – 22.03.2025
Freundschaft, Liebe, Sexualität – im Jugendalter und in der Ehe
Seminar 6 | 25. – 26.07.2025
Biblisches Menschenbild (Anthropologie), Therapie des Herzens, umfassende Konzeption biblische Seelsorge, Hören auf Gott
Alle Seminartermine für 2024 sind online auf www.deignis.de unter Veranstaltungen zu finden.
Weitere Infos und Termine auf deignis.de/fortbildung
Der Kurseinstieg ist jederzeit möglich, da die Lehreinheiten regelmäßig in weiteren Zyklen im Tabor Schulungszentrum wiederholt werden.
Veranstaltungsort
Tabor Schulungszentrum für Pastoraltheologie, Seelsorge und Erweckung
Sigmaringer Straße 64 • 72474 Winterlingen info@tabor-schulungszentrum.de
Termine für 2024 / 2025 de’ignis-Institut gGmbH • Markgrafenweg 17 • 72213 Altensteig Telefon 07453 9494-0 • institut@deignis.de • www.deignis.de
Ein
Unser Engagement in Polen –
was uns bewegt.
Bericht von Winfried Hahn, Vorstandsvorsitzender der de’ignis-Stiftung Polen
•Nach wie vor sind wir im Land sehr aktiv mit verschiedenen Angeboten. Vor allem unsere Seelsorgekurse sind gut besucht. Darüber hinaus entwickeln wir kontinuierlich ein Netzwerk von Beratungsstellen, die über ganz Polen verteilt sind. Dr. med. Herbert Scheiblich ist als Referent sehr engagiert an meiner Seite. Im vergangenen Jahr entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit der katholischen Universität Collegium Verum in Warschau. Gemeinsam arbeiten wir daran, einen Studiengang in Christlich-integrativer Psychotherapie mit einem europaweit anerkannten Abschluss zu entwickeln. Dr. med. Scheiblich und ich werden als Dozenten bei der Entwicklung der Inhalte und Durchführung des Ausbildungsganges beteiligt sein. Darüber hinaus sind wir im Land an verschiedenen Stellen und auf Kongressen als Referenten unterwegs. Unser Anliegen ist es, nicht nur in Deutschland, sondern auch in unserem Nachbarland mit dazu beizutragen, dass Menschen in Nöten und Lebenskrisen fachlich fundierte Hilfe auf biblischer Basis erhalten, sei es durch Seelsorge oder durch Therapie. Dabei liegt unser Schwerpunkt darauf, sowohl fachlich begründet als auch biblisch fundiert zu handeln, wobei wir uns bemühen, die säkularen Therapiekonzepte insofern zu beurteilen, ob sie mit den Aussagen bzw. mit der neutestamentlichen Spiritualität kompatibel sind. Nach unserer Beobachtung gibt es viele gute Ansätze,
Sie möchten die Arbeit der de’ignis-Stiftung unterstützen?
Eine Spendenquittung kann auf Wunsch ausgestellt werden.
die jedoch einerseits fachlich aber zu wenig geistlich bzw. theologisch begründet sind. Andererseits gibt es gute seelsorgerliche Ansätze, denen jedoch die fachliche Reflexion fehlt. Wenn wir die wachsende christliche Seelsorge-, Psychologieund Psychotherapieszene in Polen beobachten, besteht unsere Wahrnehmung darin, dass sich das vormals große Misstrauen gegenüber psychotherapeutischen Angeboten nun aufzulösen scheint: Derzeit scheint der Trend in genau die gegensätzliche Richtung zu kippen. Unserer Beobachtung nach werden psychotherapeutische und säkulare Modelle unreflektiert mit großer Begeisterung übernommen, was ja gegenüber der früheren Ablehnung einerseits ein Fortschritt ist, andererseits scheint uns die biblische Reflexion über die Kompatibilität von säkularen Therapiemodellen und der biblischen Anthropologie (Lehre vom Menschen) aus dem Blickfeld zu geraten.
So sehen wir unsere Aufgabe darin, dort, wo wir offene Türen haben, einen Beitrag für eine fachlich fundierte aber biblisch begründbare Therapie und Seelsorge zu leisten, entsprechend unserem Slogan: Kompetenz und Gottvertrauen. So hat sich in Wahrnehmung dieser Aufgaben unsere Reisetätigkeit nach Polen sehr intensiviert, was mit steigenden Kosten verbunden ist. Deshalb sind wir nach wie vor für jede Spende dankbar.
Spendenkonto:
Christliche Stiftung de’ignis-Polen • Sparkasse Pforzheim
IBAN: DE83 6665 0085 0007 2605 12 • BIC: PZHSDE66XXX
Gemeinsam Gott dienen.
Als Medizinisch-pflegerische Leitung oder Gesundheits-/Pflegefachkraft
im de’ignis-Wohnheim.
Das sozialtherapeutische Zentrum de’ignis-Wohnheim nimmt Menschen auf, welche aufgrund einer psychischen Erkrankung aktuell nicht in der Lage sind, selbstständig zu leben. Helfen Sie mit, den Bewohnern des de’ignis-Wohnheims auf Basis des christlichen Glaubens Hilfe und Heimat zu geben. Die Aufgaben, die Sie dabei erwarten sind anspruchsvoll, vielseitig und bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Berufung zum Beruf zu machen.
z. B. als Medizinisch-pflegerische Leitung (m/w/d)
z. B. als Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w/d)
z. B. als Altenpfleger (m/w/d)
Interessiert? Lernen Sie uns als Einrichtung und das Mitarbeiter-Team kennen. Nutzen Sie die Chance, Ihre persönliche Berufung bei uns zu finden. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
de’ignis-Institut gGmbH · Markgrafenweg 17 · 72213 Altensteig
de’ignis-Fachklinik
de’ignis-Fachklinik
Fachklinik auf christlicher Basis für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Fachklinik auf christlicher Basis für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Stationäre medizinische Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen | ambulante und teilstationäre Rehabilitation und Behandlungen | Sanatoriumsbehandlungen | Nachsorge IRENA und Psy-RENA | Prävention und Vorsorge | Berufsbegleitende Reha | de’ignis-Kompakt Programm
Stationäre medizinische Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen | ambulante und teilstationäre Rehabilitation und Behandlungen | Sanatoriumsbehandlungen | Nachsorge IRENA und Psy-RENA | Prävention und Vorsorge | Berufsbegleitende Reha | de’ignis-Kompakt Programm
de’ignis-Wohnheim
de’ignis-Wohnheim
Sozialtherapeutisches Wohnheim nach biblischen Grundsätzen mit Einzel- und Gruppenangeboten
Sozialtherapeutisches Wohnheim nach biblischen Grundsätzen mit Einzel- und Gruppenangeboten
Gesprächstherapie | Sozialtraining | Arbeitstraining (z. B. im eigenen Verlag) | Freizeitpädagogik | individuelle Betreuung
Gesprächstherapie | Sozialtraining | Arbeitstraining (z. B. im eigenen Verlag) | Freizeitpädagogik | individuelle Betreuung
de’ignis-Institut
de’ignis-Institut
Institut für Psychotherapie und christlichen Glauben Kurs in begleitender Seelsorge | Vernetzung von Fachleuten | Fortbildung in Christlich-integrativer Therapie | Coaching | Supervision | Ambulante Beratung für Erwachsene | Sozialpädagogische Beratung für Kinder, Jugendliche, Familien | Weitere Angebote zur Prävention
Institut für Psychotherapie und christlichen Glauben Kurs in begleitender Seelsorge | Vernetzung von Fachleuten | Fortbildung in Christlich-integrativer Therapie | Coaching | Supervision | ambulante Beratung für Erwachsene | Sozialpädagogische Beratung für Kinder, Jugendliche, Familien | Weitere Angebote zur Prävention
de’ignis-Stiftung Polen
de’ignis-Stiftung Polen
Christliche Stiftung mit Einzel- und Gruppenangeboten Schulungen in pastoralpsychologischer Seelsorge und christlich-integrativer Psychotherapie | Aufbau eines Netzwerks von Beratungssstellen
Christliche Stiftung mit Einzel- und Gruppenangeboten Schulungen in pastoralpsychologischer Seelsorge und christlich-integrativer Psychotherapie | Aufbau eines Netzwerks von Beratungssstellen