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Ökologischer Haushalt – Naturschutz für jeden Tag Mit dem Rad zum Naturkostladen fahren, regionale Bio-Produkte aussuchen und in mitgebrachten Beuteln und Behältern klima- und ressourcenschonend heimbringen: So einfach geht nachhaltiges Einkaufen. Auch in anderen Bereichen des Haushalts gibt es jede Menge Potenzial, um den ökologischen Fußabdruck mit wenig Aufwand deutlich zu verringern. Von der Vorratshaltung in der Küche über die Ausstattung des Badezimmers bis zum Waschen und Putzen lassen sich Ressourcen einsparen. Davon profitiert auch die Haushaltskasse. // Claudia Mattuschat Die Wertstofftonnen füllen sich nach dem Einkaufen rasant. Das Umweltbundesamt registrierte in Deutschland 2021 fast 19 Millionen Tonnen Verpackungsmüll. Nach Angaben des NABU Naturschutzbund Deutschland e.V. hat sich die Menge von 1,56 Millionen Tonnen in 1995 auf 3,2 Millionen Tonnen in 2019 mehr als verdoppelt und wächst weiter an. Gerade Plastikabfälle, die zum Großteil von privaten Haushalten verursacht werden, belasten die Umwelt erheblich. Die Bundesregierung hat daraus endlich Konsequenzen gezogen und das Verpackungsgesetz grundlegend überarbeitet. Im Juli 2021 wurden bereits Wegwerfprodukte aus Plastik wie Strohhalme, Styroporbehälter und To-go-Becher verboten. Im Januar folgte das endgültige Aus für Tragetüten, die nun auch nicht mehr gegen eine Gebühr an der Kasse ausgegeben werden dürfen. So genannte Hemdchenbeutel sind im Obst- und Gemüsebereich zwar noch erlaubt, um den hygienischen Einkauf in bedarfsgerechten Mengen zu erleichtern. Dasselbe gilt auch für Papiertüten, die ökologisch nicht besser abschneiden. Aber erfreulich oft sieht man daneben umweltfreundliche Alternativen aus Netzstoff oder Leinen liegen, die für wenig Geld erworben, immer wieder verwendet und sogar gewaschen werden können. Bei vielen Konsumenten und Konsumentinnen gehören die praktischen Begleiter deshalb inzwischen zur Grundausstattung im Einkaufskorb.
Unverpackt einkaufen Viele Ladenbetreiber beteiligen sich engagiert am Kampf gegen den Verpackungsmüll. Um Trockenprodukte wie Reis,
Nudeln, Nüsse oder Müsli anzubieten, stellen sie UnverpacktStationen auf, an denen sich die Kundinnen und Kunden eigenhändig bedienen können. Echte Einkaufsprofis haben deshalb gerne Vorratsgläser parat, in die sie die gewünschten Waren in der richtigen Haushaltsgröße abfüllen und im Vorratsschrank praktisch aufbewahren können. So fällt nicht nur weniger Müll an, sondern die Lebensmittel bleiben auch länger frisch und sind vor äußeren Einflüssen gut geschützt. An der Frischetheke scheiterte die Mehrwegidee lange Zeit an gesetzlichen Vorschriften. Die dürfen heute zum Glück lockerer ausgelegt werden, so dass man in immer mehr Naturkostläden und Supermärkten Wurst und Käse ohne Trennpapier und Plastikbeutel erstehen kann. Manche Märkte erlauben das Mitbringen sauberer Dosen von daheim. Andere bieten ein Mehrwegsystem an, bei dem die benutzte Box wieder im Markt abgegeben wird, um sie gegen eine professionell gereinigte zu tauschen und frisch befüllen zu lassen. Auch diese Geste trägt zur Müllreduzierung bei und sorgt noch dazu dafür, dass die verderblichen Waren ohne großes Hin und Her von der Einkaufsstätte direkt in den Kühlschrank wandern.
Reusing statt Recycling Durch den Einkauf unverpackter Lebensmittel wird der Müllberg zu Hause sichtbar kleiner. Doch auch so manchen liebgewordenen Haushaltshelfer sollte man kritisch hinterfragen. Zur Herstellung von Alufolie, mit der gerne belegte Brote verpackt oder Essensreste abgedeckt werden, ist zum Beispiel sehr viel Energie erforderlich. Noch dazu stehen die enthaltenen Metallverbindungen in Verdacht, die Gesundheit zu schädigen. Auch Frischhaltefolie ist keine bessere Wahl: Sie wird aus Polyethylen hergestellt und basiert somit auf Erdöl. Natürlich kann man beides dem Wertstoffkreislauf wieder zuführen. Doch besser als Mülltrennung ist auch hier wieder die Müllvermeidung: Langlebige Silikonhauben oder Bienenwachstücher ersetzen die Abdeckfolie. In Lunchbehältern aus Glas oder pflegeleichtem Edelstahl lässt sich Tag für Tag die Brotzeit transportieren. Bei Servietten, Taschentüchern oder Küchenrollen kann waschbarer Stoff das Papier ersetzen. Für Backpapier, Kaffeefilter und viele andere Dinge, die nach Benutzung weggeworden werden, gibt es ebenfalls gute wiederverwendbare Lösungen. Und zur Herstellung von veganen Milchalternativen wurden Pflanzendrink-Bereiter entwickelt, mit der sich unzählige Tetra Paks einsparen lassen.
Natürlich gut gepflegt Ist die Küche in punkto Umweltschutz auf Vordermann gebracht, kommt als nächstes das Badezimmer dran. Auch hier spielen sich Tag für Tag Routinen ab,
Mit unverpackten Lebensmitteln lässt sich Verpackungsmüll sparen. www.pixabay.com
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der Spatz 1|2022