Portfolio #01

Page 1

Portfolio #01



Portfolio #01 Kommunikationsdesign – Communication Design

Typografie – Typography

Ausgabe 1 – 09/2008 – Issue 1 – 09/2008


Portfolio Intro

Am Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein in Krefeld entstehen in jedem Semester eine sehr große Anzahl interessanter studentischer Arbeiten. Mit dieser neuen Publikationsreihe bieten wir diesen Arbeiten aus den verschiedenen Studienrichtungen – Kommunikationsdesign, Produktdesign und Raum- und Umgebungsdesign – eine Plattform, um sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In der ersten Ausgabe zeigen wir Ihnen einen Teil der Ergebnisse aus dem Kurs Typografie des Diplomstudiengangs. Die Aufgabe: Entwurf einer individuellen Schrift mit komplettem Zeichensatz plus Ziffern und Satzzeichen. Am Ende des Kurses sollte ein digitalisierter Font stehen. Im zweiten Teil des Kurses wurde für diese Schrift eine Schriftmusterbroschüre konzipiert, in der die konzeptionelle Idee des Schriftentwurfs visualisiert werden sollte. Bei den nachfolgenden Seiten handelt es sich um adaptierte Auszüge aus den entstandenen Broschüren. Der Kurs wurde betreut von Dipl. Des. Andrea Krause.


Every semester sees the Design Faculty of the Niederrhein University of Applied Sciences become the source of a very large number of interesting creations from resident students. With this new series of publications we provide a platform for these works that spring from a variety of courses – Communication Design, Product Design, Environmental Design – to make them accessible to a wider public. In this first issue we are presenting part of the results from the typography diploma course. The assignment: The design of an individual font with complete character set plus digits and punctuation marks. At the end of the course, a digitalised font was to be created. The second part of the course saw a sample brochure designed to showcase the respective font, which visualised the conceptual idea of the design. The subsequent pages illustrate adapted excerpts from the resulting brochures. The course was supervised by Dipl. Des. Andrea Krause.


Sebastian Steinhoff Opfont


Woher kam diese Idee? . . . . . . .Die Idee entstand durch die Inspiration von Op Art. Es galt, eine Schrift zu entwerfen, die auf großen Flächen gut funktioniert und Ich erstelle eine Linienstruktur, welche ich Aufmerksamkeit erregt. OpFont zeichnet mit dem Verflüssigungsfilter stark verzerre. sich durch ihre Moirémuster aus. Durch die So entstehen unterschiedliche StrichÜberlagerung mehrerer vertikaler Streifenstärken, die schon einen leichten dreidistrukturen entsteht ein visueller Effekt, der mensionalen Effekt aufweisen. Die Linidie Schrift leicht, frisch, transparent, plaenstruktur wir dupliziert und verschoben. stisch und organisch wirken lässt. GrundEin Moiré-Effekt bildet sich. Ein Großbuchformen werden aufgebrochen und neu stabe wird auf das Moire gelegt. Danach zusammengesetzt, was einen trashigen schneide ich, in Form diese Buchstabens, Eindruck enstehen lässt. Durch ihr chaeinen Teil meines Moirés aus. Nun wird rakteristisches Erscheinungsbild eignet sie der herausgeschittene Teil vektorisiert. sich hervorragend zu Headlinegestaltung Durch Feinanpassung (Drehung, Skalieauf Plakaten sowie als Internetschrift auf rung, Ausschneiden) der einzelnen VekMonitoren. Im höheren Schriftgrad entfaltet toren entstehen jetzt ausgefranste, sich sie ihre faszinierende Erscheinung. Grundauflösende Buchstabenformen, die von lage der OpFont ist die Swiss. der Grundschrift immer weiter abweichen. Der Buchstabe kann so wunderbar modelliert werden. . . . . . . .


…6


7…


Where did this idea come from? . . . . . .

The idea was inspired by Op Art. The aim was to create a font that works well on large areas and which catches the eye of passersby. OpFont is marked by its moiré pattern. Overlaying several vertically striped structures creates a visual effect that lends a I create a line structure which I greatly light, fresh, transparent, bold and organic alienate using the liquid filter. This generappeal to the font. The underlying shapes ates strokes of varying thickness, which in are broken up and newly composed, which themselves hold a slight three-dimensional forms a trashy effect. Its characteristic effect. The line structure is duplicated and appearance makes it an ideal font to create shifted. A moiré effect forms. A capital headlines for billboards as well as monitors letter is superimposed on the moiré. Then I for Internet-based work. Applied in big size cut out part of my moiré in the shape of this it unfolds a fascinating look. The groundletter. The cut-out is then vectorised. By work for OpFont is Swiss. fine-adjusting the individual vectors (rotate, scale, cut out) I create frayed, dissolving shapes of the letter that increasingly differ from the underlying font. As a result, the letter can be marvellously shaped. . . . . . . . . . . . . . . .



Nathalie Eiswert FGÜ

Der Impuls zur FGÜ entststand beim Überqueren einer Strasse. Die Aneignung des Zebrastreifens und die Umfunktionierung des Streifens zu einer Schrift verleiht dem Fußgängerüberweg nicht nur die ursprüngliche Funktion einer Querungsanlage, sondern dient zusätzlich als Informationsquelle für Autofahrer und Passanten.

The impulse for this font came when crossing a road. Appropriating the zebra crossing and converting the line into a font not only gives the pedestrian crossing its original function of a crossing set-up, but also serves as a source of information for drivers and pedestrians.



Viele sehen die Verzerrung einer Schrift als typografisches No-Go oder, um ihre Schlampigkeit zu entschuldigen, als Unfall. Bei der FGÜ ist die Verzerrung bis zur benötigten Schriftbreite ausdrücklich erwünscht.


von

100 %

125 %

150 %

175 %

200 %

bis

Many see the distortion of a font as a typographic no-go or take it as an apology for their carelessness, as a mishap. With FGĂœ, the distortion is expressly intended until the required width of the font has been reached.


Beim Ausschneiden der Schrift als Schablone kommt es oft zum Verlust der Punzen. Der Ärger kann durch den Einsatz der FGÜ vermieden werden. Die FGÜ besitzt keine geschlossenen Punzen und eignet sich deswegen besonders gut als Schablone ausgeschnitten und auf die Strasse übertragen zu werden.


When cutting the font as a template, the punch is frequently lost. Such inconvenience can be avoided by using FGĂœ. FGĂœ does not have a closed punch and is for this reason particularly suitable for being cut out as a template and transferred onto the road.


Thi Nhi Le Fadenschrift

Da heutzutage fast alles per Computer entsteht, wollte ich gerne etwas entwickeln, dass man „anfassen“ kann. Worte können emotional berühren, aber es kommt selten vor, dass man diese Worte rein durch seine Tastsinne berühren kann. Ich wollte eine haptische Schrift konstruieren und habe dafür ein Nagelraster und Wollfäden gewählt. Das Grundraster bildet ein Quadrat aus 9 x 9 Nägeln, die in ihrer Eigenschaften stark, hart und stabil sind. Mit rotem Faden, der in seine Haptik eher weich, formbar und elastisch wirkt und den ich um die Nägel wickelte, entstand nach und nach ein Buchstabe. Damit die Fäden sich nicht überschneiden und ein unausgeglichenes Bild entsteht, habe ich mich für eine Zick-Zack Struktur entschieden, die ich vorher auf Papier skizziert habe. Ich habe die fertigen Buchstaben abfotografiert und später im Computer digitalisiert, um die Schrift auf Papier zu bringen. Allerdings bevorzuge ich die Ursprungs-Variante, da man durch die Tiefe und der Schattenwurf an den Wänden ein viel schöneres und lebendigeres Ergebnis erzielen kann.





As nowadays the computer is the main design tool for everything, I wanted to create something that one could “touch�. Words can touch people on an emotional level, but it rarely happens that these words can be genuinely grasped through the sense of touch. I wanted to create a haptic font and for this used a nail bed and woollen threads. The underlying bed forms a 9 x 9 square made of nails of strong, hard and solid properties. Using red thread, whose haptics tend to be rather soft, malleable and stretchy, which I wrapped around the nails, a letter was gradually fashioned. To prevent the threads from overlapping, thus creating an imbalanced image, I opted for a zigzag structure which I sketched onto paper beforehand. I took a picture of the finished letters and then digitalised them on the computer, to put the font onto paper. However, I prefer the original version, since its depth and the shadow it casts on the walls form a much more beautiful and lively result.



Bastian Sobtzik Rough

Die Schrift „ROUGH” ist ein Displayschrift, die sich vor allem für Logos, kurze Schriftzüge, etc. eignet. Abgeleitet von kräftigen Blockschriften schlägt „ROUGH” durch die illustrative Ausführung ein Brücke aus plakativer Coolness und „schmutziger Wärme”. Geordnet, aber trotzdem frei – vielseitig einsetzbar und dabei dennoch alternativ.






”ROUGH” is a display font which is ideal especially for logos, short signs, etc. Derived from powerful block capitals, the illustrative design of “ROUGH” bridges a bold coolness and “messy warmth”. Structured, but still free – a versatile application that supplies many alternatives.


Simone Schink Plusquam


anwendung


immer wieder auftretende formen kreis dreieck. im zusammenhang recht interessant. eckig und runder kontrast der jeweiligen buchstaben. aufgelockert. abwechslungsreiches erscheinungsbild. unterschiedliche variationen der groĂ&#x; und kleinbuchstaben. random. immer unterschiedliches schriftbild. plusquamperfekt. plusquammetrie. outlines. spitze und rechte winkel Ăźberschneiden sich. eigendarstellung. plusquamflimmer. geschwungene linien. quadratischer hintergrund. linien in die gegengesetzte richtung. optische täuschung. einsatzgebiet plakat cd und buchcover headlines muster.

These pages illustrate the plusquam font familiy: the plusquam font was designed using circles and squares. the rounded, rectangular shape allows each letter to assume an interesting, relaxing contrast in interrelation with the others. this is further intensified through the random font. plusquam includes three families: 1. plusquamperfekt (regular) 2. plusquammetrie (outlines) 3. plusquamflimmer (optical illusion)

recurrent forms | circle triangle | coherence rather interesting | square and round | contrast between respective letters relaxed.diverse appearance | differing variations of upper- and lower-case characters | random | always different type face. plusquammodule plusquammetry | outlines | peak and right angles overlap | self image | plusquamflimmer | curved lines | optical illusion. application: poster cd, book cover, headlines, sample.


plusquamperfekt; 30 pt


T-SHIRT AUFDRUCK: a squirrel ran by without a saxophone like a subway juice its the kitchen light thats too bright


printprodukt


Melanie Grob Futuras gr端ner Daumen


„Futuras grüner Daumen“ ist die mit Kresse gesäte Gattung der Schriftfamilie Futura. Sie beschreibt ihren „grünen Daumen“ und erhielt dadurch den Namen. Die Grundidee ist, die geradlinige Form einer geometrischen und konstruierten Linear-Antiqua aufzulösen und durch die Keimung der Kresse ein Chaos entstehen zu lassen. Die krautige Kressepflanze mit ihren kahlen und nach oben verzweigten Stängeln, bietet dabei ein sehr schönes zerstreutes Schriftbild. Das Resultat ist eine Schriftart die das Gegenteil der bisherigen Schrift Futura darstellt und so den Einsatz der Schriftfamilie erweitert.




“Futura’s Green Thumb” – is a cress-cast category of the Futura family of fonts. It describes its “green thumb”, which gave rise to its name. The underlying idea is to dissolve the straight shape of the geometric and designed, linear Antiqua and have the germinating cress produce chaos. The herbaceous cress plant with its bland, upward reaching culms presents a beautifully scattered type face. The result is a font that is the opposite of the current Futura font, which thus extends the use of the font family.



Michael Schlinge Sparkler GC



Die Idee zu dem Font entstand beim Fotografieren des Feuerwerks am Silvesterabend. Durch die Langzeitbelichtung der Digitalkamera ergaben sich faszinierende Lichter und Formen. Ich habe mich also abends im Dunkeln mit Kamera, Stativ und Wunderkerzen auf die Terrasse gestellt und versuchte möglichst genaue Buchstaben in die Luft zu schreiben, während die Kamera ca. 6 bis 15 Sekunden belichtete. Die digitalen Fotos habe später in einem Bildbearbeitungsprogramm nachbeabeitet, bevor ich sie dann in den Fonteditor importiert habe. So entstand diese Display-Script Schrift. Ihre typischen Merkmale sind ein offener Schriftcharakter, unterschiedlich dicke Strichführung, gesprenkelte Konturen und eine große Dynamik. Illustriert habe ich meine Schrift anhand der Geschichte vom Mädchen mit den Zündhölzern.


The idea for the font came while taking a picture on New Year’s Eve. The time exposure with the digital camera produced fascinating lights and shapes. I stepped onto the dark balcony one evening with my camera, tripod and sparklers and tried to write as precisely as possible letters into the air, while the camera exposure was set to approx. 6 to 15 seconds. The digital photos were later reprocessed with an image processing application before I imported them into the font editor. The result is this display script font. Its typical characteristics are an open font character, lines of varying thickness, speckled contours and major dynamics. I illustrated my font based on the story of The Little Match Girl.




Kontakt – Contact

Sebastian Steinhoff mailtosst@gmx.de

Nathalie Eiswert NatalieEiswert@web.de

Thi Ni Le le_nhi@web.de

Bastian Sobtzick Bastian_Sobtzick@web.de

Simone Schink SimoneSchink@web.de

Melanie Grob melaniegrob@gmx.de

Michael Schlinge getchaos@web.de



Impressum – Imprint

Layout Dipl. Des. Andrea Krause [post@fraukrause.de] and students; Prof. Nora Gummert-Hauser [nora.gummert-hauser@hsnr.de] Auflage – Edition 300 Exemplare 300 copies Druck – Printed by Druckwerkstatt des Fachbereich Design Print shop – Faculty of Design Udo Sonnentag – Beate Bührmann Papier – Paper Valentinoise, extra blanc, 135 g RT-Druckfein, hochweiß, 90 g

© Hochschule Niederrhein 2008 Fachbereich Design, Frankenring 20 47798 Krefeld, Germany




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.