White Turf Jahresbericht 2019

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whiteturf.ch

3rd / 10th / 17th february 2019 - st. moritz

jahresbericht 2019


Impressum Redaktion: Texte: Bilder: Grafik und Satz:

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Rennverein St. Moritz Rennverein St. Moritz Andy Mettler, www.swiss-image.ch, Davos Gian Reto Furger, www.design-terminal.com, St. Moritz


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Jahresbericht 2019 des Präsidenten

Dank eines eingespielten Teams verliefen die Vorbereitungen für die Renntage 2019 routiniert und nach Plan. Die Temperaturen waren konstant im Minusbereich, die Eisdecke kompakt und Frau Holle hatte ihren Job auch sehr gut gemacht. So konnte Ende Januar das Snow Polo bei perfekten Bedingungen stattfinden. Der Umbau des Eventbereichs und die Präparation des Geläufs gingen zügig voran. In der Woche vor dem ersten Rennsonntag wurden unsere Sorgenfalten beim Blick auf die Wetter Apps jedoch immer tiefer. Ausgerechnet von Freitag auf Samstag kündigten sich beträchtliche Schneefälle an. Grundsätzlich gilt ja eine Neuschnee-Wetterprognose bei uns im Engadin als gute Nachricht und wenn sich die Schneemenge in Grenzen hält, ist dies für die See-Infra Crew keine grosse Herausforderung. Wie angekündigt, setzte dann am Freitag der Schneefall auch ein. Über Nacht fielen 67cm Neuschnee. Die Maschinen fuhren ununterbrochen, die Crews von der See-Infra, von Blasto sowie von Christoffel Hartmann arbeiteten Tag und Nacht, doch die Zeit schien uns davonzulaufen.

Als ich am Sonntag bei Tagesanbruch den See betrat, war ich alles andere als zuversichtlich was die Durchführung der Rennen gleichentags betraf. Das Geläuf war sehr tief und die Zeit reichte wohl kaum, um den Schnee im Eventbereich ausreichend zu verdichten. Obwohl nur 4x4 Fahrzeuge

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zugelassen wurden, war das Chaos bereits gegen 8.30 Uhr perfekt. Zulieferer und Caterer blieben mit ihren Fahrzeugen stecken, Material musste mit Pistenmaschinen und Ski-Doos verteilt, Autos aus Schneelöchern herausgezogen und Musiker mit ihren Instrumenten platziert werden – ein unglaublicher Kraftakt im Wettlauf mit der Zeit. Als die Rennleitung von der Bahninspektion zurückkam, war die Erleichterung gross wie auch die Genugtuung, dass sich die enormen Anstrengungen der letzten 48 Stunden gelohnt hatten. Pünktlich um 11.20 Uhr erfolgte der Start zum ersten Rennen, und dies trotz bescheidenem Wetter mit einem überraschend erfreulichen Zuschaueraufmarsch. 7’000 Besucherinnen und Besucher erfreuten sich an diesem Sonntag den spannenden Rennen. Das tiefe Geläuf machte einigen Favoriten zu schaffen, so dass sich Aussenseiter in Szene setzen konnten. Auch am 2. Renntag spielte das Wetter nicht mit. Schneefall und immer stärker werdender Malojawind animierten nicht zum Verweilen bei unseren Catering Partnern im Public Eventbereich. Nichtsdestotrotz liessen sich die Hauptakteure nicht von den äusseren Gegebenheiten beirren. Sie lieferten sich packende Rennen, welche fast ausnahmslos kurz vor der Ziellinie entschieden wurden. Aufgrund des späten Ostertermins in diesem Jahr, fielen die Fasnacht-, Fasching- und Sportferien wie sie in den einzelnen Kantonen und Ländern heissen, auf Ende Februar und Anfang März. Entsprechend zeigte sich die erste Februarhälfte im Engadin gästemässig relativ ruhig und umso mehr freuten wir uns über gegen 9‘000 Gäste, die Wind und Wetter trotzten. Wie jedes Jahr ist der 3. Rennsonntag der Höhepunkt von White Turf. Zum 80. Mal wurde der Longines GP von St. Moritz ausgetragen. Die Bedingungen hätten besser nicht sein können. Wolkenloser Himmel, Temperaturen im Minusbereich, kein Wind und das Geläuf nahezu perfekt. Wenn der See ein Stadion wäre, hätte man «ausverkauft» verkünden können. Sowohl die VIP- wie auch die Tribünenplätze waren restlos ausverkauft. 15‘000 ZuschauerInnen sorgten für eine fantastische Stimmung; die Aktiven liessen sich von dieser Atmosphäre zu Höchstleistungen anspornen. Der schon fast legendäre «Berrahri» des englischen Erfolgstrainers John Best gewann in einem unglaublichen Finish den Grossen Preis. Alfredo Lupo Wolf konnte sich zum ersten Mal in seiner langjährigen Skikjöring-Karriere die Königs-Krone der Credit Suisse aufsetzen lassen. Lupo und «Pinot», im Besitze des Rennstalles Schneider, zeigten sich als starkes Team. Bei den Trabern bescherte «Vladimir de Ginai» mit der Fahrerin Evelyne Hirt dem Besitzer Kurt Schlatter einen glanzvollen Sieg im Grossen Preis von BMW. Für mich und viele Besucherinnen und Besucher zählten die Pony-Reiter und Reiterinnen zu den heimlichen Stars des White Turf 2019. Die vom Schweizer Ponyrennclub organisierte Pony-Rennserie stellte einen besonderen Höhepunkt im diesjährigen Rennprogramm dar. Jungen und Mädchen im Alter zwischen 8 und 16 Jahren widersetzten sich Wind und Wetter und konnten ihre Rennen vor vollen Tribünen austragen. Die Freude und Leidenschaft der jungen Sportleute zauberten den Zuschauern ein Lächeln aufs Gesicht – bessere Botschafter des Pferderennsports kann man sich nicht wünschen. Geplant ist, die Ponyrennen auch in Zukunft im Programm aufzunehmen und damit der Jugend einen einzigartigen Schauplatz zu bieten. Über 200 Voluntaris halfen wiederum mit, dass dieser einmalige Anlass reibungslos über die Bühne ging. Tag und Nacht wurde hart gearbeitet. Für dieses Engagement bedanke ich mich sehr herzlich. Nach den Rennen erreichten uns zahlreiche Dankesschreiben von zufriedenen Beteiligten, sowohl von Besitzern, Trainern wie auch von Gästen. «The I.C.E - The International Concous of Elegance» feierte in diesem Jahr eine glanzvolle Premiere auf dem gefrorenen See. Nach den Pferden präsentierten sich besonders schöne Oldtimer, klassische Autos sowie historische und neue Rennwagen auf dem St. Moritzersee. Ein neuer Event mit viel Potential und Strahlkraft, den wir als neuer Partner begrüssen dürfen.

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Am 10. September 2019 findet die diesjährige Generalversammlung des Rennverein St. Moritz statt. Zusammen mit dem Vorstand schaue ich kurz zurück auf unsere zu Ende gehende, dreijährige Amtsperiode. Aber hauptsächlich richten wir unser Augenmerk natürlich in die Zukunft. Vor drei Jahren hatten uns folgende Ziele gesetzt: 1.

Der Sport, insbesondere die Aktiven sollten wieder vermehrt im Fokus stehen. Die Ponyrennen als Rahmenprogramm zählen ebenfalls dazu.

2.

Das Vertrauen der Aktiven in die Sicherheit der Rennen sollte wiederhergestellt werden. Die Vorfälle auf der Bahn seit 2014 und insbesondere der Unfall von 2017, hatten das Vertrauen der Besitzer und Trainer zu Tiefst erschüttert. Dies führte, neben dem allgemeinen Rückgang der Anzahl Rennpferde in der Schweiz, zu einem leichten Rückgang der Starterzahlen. Die 2018 eingeführten Sicherheitsmassnahmen, sowie die enge Zusammenarbeit mit der See-Infra AG bewähren sich und es konnte trotz der Schneemassen vor dem ersten Renntag ein gutes und sicheres Geläuf präsentiert werden.

3.

Finanzielle Stabilität. Der RV St. Moritz schrieb von 2008 bis 2016, ausser zweimal, immer rote Zahlen, so dass die finanziellen Altlasten uns stark beschäftigen. Nun schliessen wir zum dritten Mal in Folge das Vereinsjahr mit schwarzen Zahlen ab. Zudem hat sich die Liquidität verbessert, und wir konnten erneut eine weitere Tranche des von der Gemeinde St. Moritz gewährten Darlehens zurückzahlen. Wir sind zuversichtlich, dank den Sparmassnahmen und neuen Erträgen den Verein finanziell auf gesunde Beine zu stellen.

White Turf ist auf gutem Weg. Sehr dankbar sind wir unseren treuen Sponsoren, allen voran den drei Hauptsponsoren Credit Suisse, BMW und Longines, aber auch den zahlreichen Rennsponsoren und langjährigen Partner bei welchen wir grosses Vertrauen geniessen – so hat beispielsweise BMW erfreulicherweise den auslaufenden Vertrag verlängert. Die Gemeinde St. Moritz, viele ihrer Leistungsträger, und die Mannen der See-Infra AG möchte ich an dieser Stelle ebenfalls erwähnen. Sie alle unterstützen uns jederzeit tatkräftig. Ganz nach dem Motto: «Das Unmögliche erledigen wir sofort, Wunder dauern etwas länger! Es ist mir nicht möglich namentlich alle Beteiligte aufzuführen, die im vergangenen Vereinsjahr einen grossartigen Einsatz für White Turf geleistet haben. Ihnen allen gilt hier mein aufrichtiger Dank. Ich habe grosse Hochachtung vor der getätigten Arbeit und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Nur dank ihrer Unterstützung ist die Durchführung dieses einzigartigen St. Moritzer Grossanlasses zu meistern. Gerne setzte ich mich mit meinem Team auch die kommenden Jahre für White Turf ein. Bis bald und grazcha fichun!

Thomas C. Walther, Vorstandspräsident

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