PROGR AMM-INSIDER
Drei Streams, zwei Tage, ein Global Media Forum Die globale Ausbreitung des Coronavirus hat gezeigt, dass längst nicht alle Errungenschaften der heutigen Zeit als gegeben betrachtet werden können. Gleichzeitig haben wir erlebt: Mit Mut und Kreativität lassen sich aktuelle Auswirkungen überwinden und die Zukunft unabhängig von Corona gestalten. Diesem Spannungsfeld widmet sich das diesjährige Deutsche Welle Global Media Forum am 14. und 15. Juni. Titel: „Disruption and Innovation“.
Anne Applebaum, US-Journalistin und Historikerin
„Jede Demokratie braucht einen Ort mit weitgehend akzeptierten Regeln, an dem Diskussionen und Debatten stattfinden können. Historisch gesehen, ist diese Aufgabe den Medien zugefallen“, sagte die US-Journalistin und Historikerin Anne Applebaum im Oktober 2020 bei einer der digitalen Sessions des Global Media Forums. In diesem Sinne bietet die DW mit dem diesjährigen Global Media Forum erneut eine (digitale) Plattform, um über das Zusammenspiel von Demokratie und Medien, aber auch über Diversität, Erlösmodelle und politische Kommunikation zu diskutieren. In mehreren Streams, die live aus dem Funkhaus der DW in Bonn übertragen werden, diskutieren Medienschaffende aus der ganzen Welt mit Entscheidern und Multiplikatoren aus Politik und Zivilgesellschaft, Kultur und Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft. Anne Applebaum wird sich im Juni erneut in die Debatte einschalten. Ein weiterer Speaker, der sich mit der Rolle der Medien in disruptiven Zeiten auseinandersetzen wird, ist Timothy Snyder. Der Historiker hatte sich zuletzt intensiv mit der Rolle des Lokaljournalismus befasst. Seiner Auffassung nach habe etwa Donald Trumps Aufstieg gezeigt, „wohin es führt, wenn seriöser Journalismus – gerade
30 Weltzeit 1 | 2021
©©picture alliance/Stefan Fürtbauer/picturedesk.com
©©privat
Text Michael Münz, DW Events
Timothy Snyder, Historiker
auf lokaler Ebene – zugrunde geht und durch Soziale Medien ersetzt wird“, sagte Snyder vor kurzem im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Zu den weiteren namhaften Gastrednern, die ihre Teilnahme bereits zugesagt haben, gehören die philippinische Journalistin Maria Ressa, die iranische Menschenrechtsaktivistin Masih Alinejad, der Direktor des Oxford Internet Institute, Philip N. Howard, sowie Irene Khan, Sonderberichterstatterin über die Förderung und den Schutz des Rechts auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Sie alle werden in digitalen Formaten ihre Gedanken zu Zukunftstrends, Medienfreiheit, dem Verhältnis zwischen intermediären und klassischen Medienanbietern und Constructive Journalism teilen. Ergänzt wird das Programm dieses Streams aus Bonn durch Keynotes, Interviews sowie Video-Einspielern. So werden an den beiden Konferenztagen sechs Startups aus NRW, die sich in dieser disruptiven Zeit mit Innovationen hervorgetan haben, in einer Video-Reihe vorgestellt. Zudem wird im Rahmen der Konferenz zu einem Startup-Programm eingeladen, an dem sich kreative Köpfe aus der internationalen Medienbranche beteiligen können.