Themen
Solarmodule, Wechselrichter, Kabel und Messgeräte gesorgt, sondern die Menschen in den Mittelpunkt gerückt: Die Indigenen haben einzelne Projektmaßnahmen mitentwickelt und dabei neue Kompetenzen erworben. Beispielsweise transportierten sie in eigener Verantwortung alle Werkzeuge und das gesamte Material per Kanu in die entlegenen Regenwaldgebiete. Für den Strom aus dem Betrieb der Solaranlage haben sie gemeinschaftlich ein Tarifsystem erarbeitet, das jede Familie zu monatlichen Zahlungen in eine Rücklage für Reparaturen verpflichtet. Aus ihren Reihen wurden neun Solartechniker so weit ausgebildet, dass sie Installationsund Wartungsarbeiten selbstständig ausführen und die Anlage überwachen können. Ein lokaler Solaringenieur steht den Technikern dabei zur Seite. Jeder Haushalt erhielt eine praktische Einführung in seiner Stammessprache sowie eine Betriebsanleitung mit selbsterklärenden Bildern. Dank des Solarstroms in allen Häusern müssen die Familien keinen Dieselkraftstoff mehr für die Stromgeneratoren kaufen. Das eingesparte Geld fließt in die Bildung der Kinder. Zudem hat Love for Life den Menschen traditionelles Kunsthandwerk in Erinnerung gerufen. Beim abendlichen Licht aus den neuen LEDs entstehen aus Naturmaterialien nun Körbe, Schalen und Taschen, deren Verkaufserlöse den Familien einen weiteren finanziellen Spielraum verschaffen. (jk) n
Klimaschutz
Bürger für die Energiewende Jeder von uns kann etwas für die Energiewende tun. Es ist Zeit zu handeln: Der GNF und Partner aus sechs europäischen Ländern haben hierfür 30 spannende und innovative Materialien entwickelt und zu einem attraktiven pädagogischen Programm zusam-
mengefasst. Spiele, Online-Quiz, Puzzle, Wegweiser zur Gebäudesanierung, Module für das „Energieprojekt des Monats“ in Firmen und einiges mehr sind entstanden, um europaweit Menschen als Mitwirkende zu gewinnen. Alle Materialien werden in Kurzvideos vorgestellt und die Anwendung erläutert. Sie stehen ab sofort Organisationen und Einzelpersonen kostenfrei zur Verfügung, die mit Bürgern für die Energiewende arbeiten. (ts) n Werden auch Sie ein Energiewende-Bote: www.citizens4energytransition.org Förderer:
Netzausbau
Miteinander reden Sie hat es nicht mehr weit bis zur dänischen Grenze: die Westküstenleitung. Vier Abschnitte der 140 Kilometer langen Stromtrasse sind entweder fertig, im Bau weit fortgeschritten oder in Planung. Fehlt noch der fünfte und nördlichste Abschnitt.
D
ieses letzte Stück beginnt in Klixbüll (Schleswig-Holstein) und ist mit seinen etwa 16 Kilometern Länge ein vergleichsweise kurzer Abschnitt. Besonders ist seine innereuropäische Verbindung, denn an der nördlichen Grenze wird die Leitung auf dänischer Seite weitergeführt. Dem Energiewendeministerium Schleswig-Holsteins war es wichtig, auch für diesen Abschnitt den frühzeitigen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen, den die Deutsche Umwelthilfe erneut organisierte und moderierte. Denn egal wie groß – oder klein – eine Region ist: Der Bau einer Stromleitung sorgt für Diskussionsbedarf und wirft viele Fragen auf.
Aus den Wortbeiträgen der Teilnehmenden wurde deutlich, was die Besonderheiten dieser Region sind und welche Punkte in der Planung beachtet werden müssen. Ein neues Landschaftsschutzgebiet, der Übergabepunkt an der Grenze zu Dänemark und die Abstimmung der Planungen auf deutscher und dänischer Seite waren wichtige Themen. Am 29. August 2018 wurde das informelle Dialogverfahren des Ministeriums mit einer Konferenz beendet. Das „Miteinander reden“ gilt es nun im kommenden Planfeststellungsverfahren fortzuführen. (nb, lbr) n Förderer:
DUH welt 3|2018 29