Das Engelberger Tal oder auch besser bekannt als Das Engelberger Tal ist durchzogen von zahlreichen, teils recht urigen Seilbahnen, die von Bauern, Privatpersonen oder Gemeinden betrieben werden. Diese Buiräbähnli ermöglichen nicht nur die bis zu 2.000 Meter Höhendifferenz vom Talboden auf den Berg bequem zu überbrücken, sondern prägen entsprechend auch das Landschaftsbild: Cable Valley eben.
Cable Valley
TEXT UND FOTOS: VERONIKA ROJEK-WÖCKNER
M
indestens 15 Bahnen befördern wanderfreudige, skibegeisterte oder fluglustige Passagiere auf einer Tallänge von 25 km. Nicht zu unterschätzen ist zudem noch eine Vielzahl von Materialseilbahnen, die zum Teil nicht mit einer sichtbaren orangenfarbenen Kugel markiert sind – also Obacht! Grundsätzlich jedoch kann man das Engelbergtal, gerade wegen der idealen Infrastruktur für Gleitschirmflieger, als das Paragliding-Eldorado der Zentralschweiz bezeichnen. Touristisch ist das Tal dank der Zentralbahn, vielerlei Pensionen und Gästezimmer sowie Campingplätzen am Vierwaldstädter See oder am anderen Ende des Tals in Engelberg sehr gut erschlossen.
16
DHV-info 228
Der große Touristenandrang jedoch ist hier nicht spürbar. Das heißt Szenen, wie an einem sonnigen Samstagnachmittag am Tegelberg, wo Piloten in voller Montur schweißgebadet eine halbe Stunde am Startplatz anstehen, sind hier unbekannt. Das wirklich wunderschöne Tal beginnt beim Joch des Surenenpasses auf 2.291 m, zu dem man übrigens eine entspannte MTB-Tour mit toller Trailabfahrt und Käse-Shopping an der Blackenalp machen kann. Über Engelberg auf 1.000 m fällt das Tal entlang der Engelberger Aa zum Stanser Boden auf 455 m ab und lädt zum Badespaß am Vierwaldstätter See ein. Grundsätzlich kommen hier BergsportEnthusiasten aller Art auf ihre Kosten, wobei das Gleitschirmfliegen in allen seinen Diszi-
plinen exerziert wird und vor allem gerne gesehen ist. Ich habe fast das Gefühl, dass die Schweiz das Gleitschirmfliegen als Nationalsport ansieht, da sie es auch auf dem recht schönen 50-CHF-Geldschein verewigt hat. Am Brändlen findet sich eine kleine, aber aktive Acro-Szene, während Streckenflieger vom Gummen Richtung Interlaken abdüsen. Hike+Flys gibt es ebenfalls in schier endloser Menge und vor allem Biwakfreunden wird ein Sonnenuntergang am Buochserhorn mit gigantischem Rundumblick vom Pilatus über die fjordartige Seelandschaft des Vierwaldstätter Sees die eine oder andere Träne aus dem Auge drücken. Übrigens, Fans des Toplandens oder Startplatz-Hoppings sind hier ebenfalls bestens aufgehoben. www.dhv.de