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Die
Ausgabe Augsburg
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Gesundheits Zeitung & Umland
Kostenlos zum Mitnehmen │ 2. Jahrgang │ August/September 2012
Tipps für einen gesunden
Schlaf Ratgeber
Gesundheit
Vorsorge
Beauty & Wellness
Forschung & Wissen
Die Wirbelsäule Tipps, wie Sie Alpträu- Hautkrebs vorbeugen: Sandbäder sind effek- Welche Zahnzusatzentlasten beim Brust- men aktiv ein Ende Nie ungeschützt in die tive Form der Wärme- versicherung lohnt schwimmen Seite 14 Sonne Seite 17 behandlung Seite 19 sich? Seite 22 Seite 13 setzen
Inhalt | 3 Lokales
Informationen aus der Region
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Ratgeber
Zweimal am Tag gründlich Zähneputzen Wirbelsäule entlasten beim Brustschwimmen Mit Fußbädern das Immunsystem ankurbeln
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Gesundheit
Titelthema Tipps für einen gesunden Schlaf
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Alpträumen aktiv ein Ende setzen
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Gesund auf Reisen
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Nichtrauchen ist die beste Lungenkrebsvorsorge
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Vorsorge
Nie ungeschützt in die Sonne
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Haut nach Sport eincremen
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Beauty und Wellness
Schön durch die richtige Ernährung
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Entspannen mit Sand
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Forschung und Wissen
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Welche Zahnzusatzversicherung lohnt sich? Senioren nehmen oft zu viele Medikamente
Herausgeber Thomas Miehle
Impressum Verlagsanschrift themenverlag Viktoriastr. 2 86150 Augsburg
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Layout Michael Merkle
Telefon: 0821 / 567 4 987-0 Telefax: 0821 / 567 4 987-9 Email: info@die-gz.de www.die-gz.de
Druck Aroprint Druck- und Verlagshaus GmbH Vertrieb Eigenvertrieb, Lesezirkel & Leserkreis Daheim
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 01.07.2010
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© 2012 Für alle Beiträge des themenverlags. Die redaktionellen Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinungen der Redaktion bzw. des Herausgebers wieder. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben sowie für unaufgefordert zugesandte Manuskripte, Fotos usw. Bei sämtlichen
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4 | Lokales Hessing Stiftung stellt sich neu auf: Jetzt sieben Kliniken mit klarer Zuordnung Umstrukturierung der medizinischen Bereiche stärkt Spezialisierung
Veranstaltungsübersicht am Klinikum Augsburg August/September 2012 Schwangerschaft und Geburt & Wochenbett und Neugeborenes Dienstag, 14.08.2012, Dienstag, 28.08.2012, Dienstag, 11.09.2012, Dienstag, 25.09.2012, je um 18:15 Uhr Klinikum, Hörsaal II (Großer Hörsaal) Referenten: Hebammen, Schwestern und Ärzte der Frauenklinik sowie Kollegen der Anästhesie und der Kinderklinik Freude am Leben Kostenloses Kosmetiksemiar für Frauen mit der Diagnose Krebs Donnerstag, 20.09.2012, 15:30 Uhr Klinikum, 7. OG, Konferenzraum der II. Med. Klinik, Raum 005 Referenten: Geschulte Kosmetikexperten
Stenglinstr. 2 86156 Augsburg
Neue Strukturen bei der Augsburger Hessing Stiftung: Statt der bisher drei orthopädischen Fachkliniken sorgen ab sofort sieben Spezialkliniken mit klarer Ausrichtung für eine optimale medizinische Behandlung von orthopädischen Erkrankungen. Jeder Klinik steht ein Chefarzt vor, eine hohe Bedeutung kommt der interdisziplinären Zusammenarbeit zu: Jeder Patient soll von der Kompetenz aller Experten profitieren. „Wir gewährleisten mit dieser Spezialisierung eine moderne Versorgung auf hohem Niveau mit größter Effizienz, die die Hessing Kliniken für die Zukunft wettbewerbsfähig macht“, zeigt sich Wolfgang Winkler, Direktor der Stiftung, von der Umstrukturierung überzeugt. Die traditionsreichen orthopädischen Kliniken der Hessing Stiftung zählen mit rund 7.000 stationären und über 30.000 am-
bulanten Patienten jährlich zu den führenden orthopädischen Einrichtungen Deutschlands. Bisher wurde in jeder der bis dato drei Fachkliniken alles behandelt – wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Jetzt ist jedem Krankheitsbild ein Spezialbereich zugeordnet. Die Endoprothetik wird aufgrund der hohen Fallzahlen sogar in zwei Bereiche unterteilt. Die neuen Kliniken im Einzelnen: • Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin; Chefärzte Karlheinz Bartsch, Dr. Wolfgang Wank • Klinik für Endoprothetik, orthopädische Rheumatologie und Handchirurgie; Chefarzt Dr. Christian Griesmann, Leitender Arzt Handchirurgie Dr. Bernhard Rozée • Klinik für Wirbelsäulentherapie, Endoprothetik und
orthopädische Onkologie; Chefarzt Professor Dr. Alexander Wild • Klinik für Unfallchirurgie; Chefarzt Dr. Oliver Herrmann • Klinik für Sportorthopädie und arthroskopische Chirurgie; Priv. Doz. Dr. Stephan Vogt • Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie; Kommissarischer Leiter Priv. Doz. Dr. Thomas Naumann • Klinik für Kinderorthopädie und Neuroorthopädie; Chefarzt Dr. Andreas Forth Patienten und einweisenden Ärzten schafft die klare Zuordnung in die individuell passende Klinik zukünftig mehr Transparenz und höhere Planungssicherheit etwa bei Operationen. „Die Vorteile liegen auf der Hand“, erläutert Wolfgang Winkler. „Klar definierte Therapie-
Lokales | 5
schritte bis hin zur Reha und chefärztliche Richtlinien für die Behandlung bedeuten die optimale Versorgung des einzelnen Patienten.“ Eine enge Kooperation zwischen den Kliniken sorgt zusätzlich für RundumBetreuung.
tung sowie eine Neuordnung der Funktionsräume vorgenommen, die für kurze Wege und damit für effizientere Abläufe sorgt. Funktionale Bereiche wie auch zahlreiche Patientenzimmer werden auf den modernsten Stand gebracht.
Mit dem Start der neuen Struktur werden – bei laufendem Klinikbetrieb – umfangreiche Sanierungsmaßnahmen im Haus, die Modernisierung der gesamten technischen Ausstat-
Für die Hessing Stiftung, zu der neben den Orthopädischen Fachkliniken auch eine Klinik für Orthopädische Rehabilitation, seit Mai unter der Leitung von Chefärztin Dr. Annett Roch,
die Klinik für Geriatrische Rehabilitation, das Förderzentrum für Kinder, die technische Orthopädie mit Sanitätshaus und das Hessing forum Medical Wellness gehören, bedeuten die Umstrukturierungsmaßnahmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im hart umkämpften Gesundheitsmarkt. „Wir sind stolz darauf“, so Wolfgang Winkler, „dass die Potenziale und Ressourcen der Stiftung in bester Hessingtradition optimal genutzt werden.“
„Trainier’ den inneren Schweinehund!“ in den HARDY`S Fitnessclubs „Trainier’ den inneren Schweinehund!“ in den HARDY`S Fitnessclubs Immer öfter kommen aus der Wissenschaft neue Nachrichten und Bestätigungen. „Muskeln sind ein Jungbrunnen der Natur!“ „Muskeln sind hungrige Fettverbrenner!“ „Muskeln wirken sich positiv auf den ganzen Körper aus!“ Ein großer Teil der Menschen kennt diese Vorzüge nicht. Lass Sie uns gemeinsam etwas dafür tun, dass Sie und Ihre Freunde in diesem Sommer nicht nur davon „hören“ – sie sollen es am eigenen Körper erfahren! Deshalb geht es jetzt los mit der beliebten Sommeraktion „Trainier’ den inneren Schweinehund!“ in den HARDY`S Fitnessclubs. Sie selbst, Ihre Freunde, Verwandten und Bekannten bekommen im Rahmen der Sommeraktion die Möglichkeit, Fitness- und Gesundheitstraining einmal unverbindlich zu testen.
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6 | Lokales Borderline Augsburg e.V Der Verein Borderline-Augsburg dient vor allem als Anlaufstelle für Borderline-Coabhängige und Angehörige, aber auch für Angehörige von Menschen mit anderen Persönlickeitsstörungen Veränderungen in der Struktur der Gesellschaft und eine immer schnelllebigere Denk- und Arbeitsweise führen häufig zu Stress-Situationen im familiären und beruflichen Alltag. Konflikte zwischen den Generationen, aber auch innerhalb einer Generation bleiben nicht aus. Auch die das Borderline-Syndrom ist eine Folge davon. Der Verein wurde gegründet auf Hinweis und Hilferuf, da gerade zu den Themen Borderline und Persönlichkeitsstörung starker Informationsbedarf besteht. Menschen, die sich nicht mehr zu helfen wissen können sich mit anderen Angehörigen und Co-Abhängigen darüber austauschen wie man mit diesem Krankheitsbild umgehen und die Betroffenen unterstützen kann. In der Zwischenzeit ist der Verein zu einer festen Institution in Augsburg geworden, der z.B. auch vom Gesundheitsamt Augsburg als erste Anlaufstelle empfohlen wird. Das Konzept des Vereins basiert auf einem interdisziplinären Ansatz.
Was genau ist das - das Borderline-Syndrom? Der Borderliner ist auf der Suche nach Liebe, die ihm nie gewährt wurde in den ersten Lebensjahren. Deshalb sucht er die nicht erlangte Symbiose, die eigentlich der Mutter gilt. Es ist nicht das was Sie unter Liebe verstehen.
BKH oder kümmern uns um Termine bei Ärzten und Behörden. Ziel des Vereins ist das Auffangen und Ermutigen beider Seiten sowie das Überbrücken von Kommunikationsproblemen zwischen den Abhängigen und deren Lebenspartnern und Familien. Auch das Informieren und das Transparentmachen der Krankheit gehören dazu. So konnten wir z.B. als Aussteller auf dem Selbsthilfegruppentag im letzten Jahr zahlreiche Menschen über das Krankheitsbild informieren.
Unsere Mitwirkenden:
• er unterliegt dem Spaltungsmechanismus (Idealisierung / Abwertung) = kindlicher Schutzmechanismus der Psyche • er unterliegt dem Manipulationsverhalten • er unterliegt dem Macht- und Kontrollverhalten • er lügt (in Ihrem Sinne), für ihn ist es Wahrheit und Realität. Er lügt aber auch bewusst (in Ihrem Sinne) zwecks Manipulation.
Zwei Selbsthilfegruppen haben sich bereits fest etabliert: Die Gruppe der Coabhängigen trifft sich montags zum allgemeinen Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Ort (normalerweise im Cafe Link in der
Ulmer Straße 174 in Augsburg) und Zeit (normalerweise 18:00 Uhr) werden auf der Homepage www.borderline-augsburg.com bekannt gegeben. Aus der Notwendigkeit heraus gibt es mittlerweile auch eine Gruppe für die Borderline Patienten selbst, die den Schwerpunkt im Erlernen verschiedener Skill Trainings und Entspannungsübungen hat. Diese Gruppe trifft sich immer donnerstags um 18:00 Uhr im Silbermannpark bei Ute Stöckner. Wir begleiten - wo es gewünscht wird und wie es im Rahmen des Vereins möglich ist - auch im Alltag - organisieren Schnuppertage in der Tagesklinik des
Toni Riegg Breslauerstr. 4 86356 Neusäss 0821 2082733 0172 1708545 praxis-fuerte@web.de Birgit Hoch Bachwiesenstr. 11 86459 Gessertshausen 08238 5757 Soz. Päd. Diedorf/Gessertshausen Legasthenie & Diskalkulie Ruth Lettner Sonnenbachweg 2a – 86169 Augsburg Tel.: 0821 / 74 77 28 77 ruth.lettner@web.de Atropa Akademie Augsburg für Naturheilverfahren Otto-Lindenmeyer Str. 28 86153 Augsburg www.atropa-akademie.de
Titelthema | 7
Quelle: QUL - Naturlatex
Schlafen ist manchmal nicht so einfach
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s ist 22 Uhr und Gabi Müller ist müde. Die junge Frau sitzt vor dem schmalen Bett, ihr Blick ist auf die Wand gerichtet, Kopf und Körper sind verkabelt. Ihre letzte Nacht war grauenvoll, genauso wie die Nächte davor. Frau Müller hat Schlafrhythmusstörungen. Sie kann nachts nicht schlafen, in der Früh kommt sie nicht aus dem Bett und tagsüber quält sie bleierne Müdigkeit. Sie will ihre Schlafstörungen in den Griff bekommen, um endlich voll leistungsfähig zu sein. Deshalb verbringt sie nach eingehenden Untersuchungen zwei Nächte im Schlaflabor, um ihrem Problem auf den Grund zu kommen.
Im Schlaflabor
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m Schlaflabor werden alle Aktivitäten ihres Körpers während der Nacht gemessen und aufgezeichnet – die Hirnströme, die Bewegungen der Augenmuskulatur und anderer Muskelpartien, die Herzaktivität und der Sauerstoffgehalt im Blut. Außerdem filmt eine Infrarotkamera die Patienten im Bett. Insgesamt 15 Elektroden werden an Kopf und Beinen angebracht, ein Atemmessgerät klemmt unter ihrer Nase, ein Schnarchmikrofon haftet an ihrem Hals und ein Thermometer misst Veränderungen ihrer Körpertemperatur. Derart verkabelt, legt sich Gabi Müller dann ins Bett. Sie liest noch ein bisschen. Um 23 Uhr gehen im Schlaflabor die Lichter
aus. Schlafenszeit – oder eben nicht. Der Schlaf von zirka 150 Patienten wird pro Jahr in diesem Labor analysiert, das Teil des Schlafmedizinischen Zentrums im Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München ist. Dieses Zentrum wurde 1991 von Professor Michael Wiegand gegründet. Der Psychiater, Psychotherapeut und Diplom-Psychologe leistete mit dem Institut Pionierarbeit, denn Schlafmedizin ist normalerweise kein eigenständiger Bestandteil psychiatrischer Kliniken. Doch für den Arzt und Wissenschaftler ist die Bedeutung des Schlafs für die Gesundheit von Geist und Körper von größter Bedeutung. Und das Schlaflabor bringt für die Diagnose von Schlafstörun-
gen wertvolle Erkenntnisse. „Während wir schlafen, passieren ganz wesentliche Dinge“, sagt Wiegand, der sich in seiner Einrichtung auf psychophysiologische Vorgänge spezialisiert hat.
Schlafhygiene
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chlaf ist ein menschliches Grundbedürfnis, fast ein Drittel seiner Lebenszeit verbringt der Mensch schlafend. Phasen mit Einschlafproblemen oder unruhigen Nächten hat dabei fast jeder einmal, schließlich schüttelt man die Belastungen des Tages nicht einfach vor dem Zubettgehen ab. Doch diese Störungen gehen meist vorüber, wenn man einige Verhaltensregeln für eine gesündere Lebensweise beachtet. Schlafmediziner sprechen dabei von Schlafhy-
8 | Titelthema giene. Dazu gehört unter anderem, immer zur selben Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, sich gesund zu ernähren und regelmäßig Sport zu treiben. Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder progressive Muskelentspannung helfen den Alltagsstress abzubauen und fördern den gesunden Schlaf – im Gegensatz zu Schlaftabletten, von denen man aufgrund ihres Suchtpotenzials im Regelfall die Finger lassen sollte.
des 20. Jahrhunderts galt der Schlaf lediglich als ein Zustand reduzierter Aktivität des Organismus und damit als uninteressant. Aber durch die Messung der Hirnströme wurde klar, dass der Schlaf nicht weniger Aktivität, sondern qualitativ ganz andere Aktivitäten im Körper hervorruft. Seitdem wurde viel geforscht über das Phänomen Schlaf, die verschiedenen Schlafphasen und Schlaftypen, die Bedeutung von Biorhythmus und
Träumen. Doch die umfassende Antwort auf die Frage, warum wir eigentlich schlafen, ist die Wissenschaft bis heute schuldig geblieben. Fest steht, dass Schlaf etwas mit Gedächtnisorganisation zu tun hat. „Man lernt tatsächlich im Schlaf“, weiß Wiegand. Auch bestimmte chemische Stoffe können nur im Schlaf reproduziert werden. Außerdem benötigt das Hirn offenbar diese regelmäßige Auszeit. Deshalb ist Schlafentzug
auch Gift für die geistige Gesundheit, wie Schlafentzugsexperimente gezeigt haben.
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80 verschiedene Schlafstörungen
ie Schlafapnoe gehört zu den häufigsten und gefährlichsten Schlafstörungen, weshalb die meisten Schlaflabore sich auf die Diagnose von schlafbezogenen Atmungsstörungen beschränken. Insgesamt gibt es über 80 ganz
Aktiver als man denkt
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is zur Erfindung des Elektroenzephalogramms (EEG) zu Beginn
Quelle/Grafik: Techniker Krankenkasse
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enn die Regeln der Schlafhygiene nicht helfen und die Nachtruhe über lange Zeit dauerhaft gestört bleibt, wird Schlaf zum Dreh- und Angelpunkt des Alltags und damit zu einem echten gesundheitlichen Problem. Fast jeder Vierte in Deutschland leidet mittlerweile an chronischen Ein- und Durchschlafstörungen, 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an einer anderen behandlungsbedürftigen Schlafstörung. „Viele kommen aus Scham erst nach Jahrzehnten stillen Leids“, berichtet Wiegand. Denn in unserer leistungsorientierten Gesellschaft ist ungesunder Schlaf nicht vorgesehen und dauernde Müdigkeit ein Wettbewerbsnachteil. Der Bedarf an medizinischer Expertise im Bereich Schlaf ist hoch. Doch der Schlaf wurde von der Medizin lange stiefmütterlich behandelt.
Quelle/Grafik: Techniker Krankenkasse
Zu wenig Schlaf schadet der Gesundheit
Titelthema | 9
Schlafmittel Auf den Schlaf zu warten ist eine quälende Angelegenheit. Oft allzu einfach erscheint Menschen mit chronischen Schlafstörungen deshalb der Griff zur Pille, die einen schnell in Morpheus' Arme befördert. Millionen von Deutschen nehmen Schlaftabletten, um nächtliche Ruhe zu finden. Das Problem: Schlaftabletten sind neben Beruhigungs- und Schmerzmitteln diejenigen Medikamente mit dem größten Abhängigkeitspotenzial.
Quelle: QUL - Naturlatex
verschiedene Störungen des Schlafs. Sie werden grob unterteilt in Störungen der Schlafdauer und -qualität (Dyssomnie), Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie), übermäßige Tagesmüdigkeit (Hypersomnie), Störungen des Schlaf-WachRhythmus und schlafgebundene Störungen (Parasomnien) wie Schlafwandeln oder Beinkrämpfe (Restless legs). Oft sind Schlafstörungen auch nur Symptome für eine andere organische oder psychische Erkrankung. Die Herausforderung für die Mediziner liegt darin, der Ursache auf die Spur zu kommen.
Eulen- oder Lerchentyp?
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chlafstörungen zu diagnostizieren ist oft gar nicht so leicht, denn die
Ursachen können organisch, psychisch, aber auch sozial bedingt sein. Der Schlaftypus der Eule beispielsweise hat eine innere Uhr, die entgegen dem üblichen Tag-Nacht-Rhythmus läuft. Das ist mit dem normalen Arbeitsleben nicht vereinbar. Eulen sind oft schlafgestört, weil sie gegen ihren Biorhythmus leben müssen. Für Lerchen hingegen hat Morgenstund Gold im Mund. Der Schlaf-WachRhythmus jedes Menschen, auch zirkadianer Rhythmus genannt, ist genetisch vorgegeben und nur schwer zu beeinflussen. Wenn die innere Uhr wie bei den Eulen aus dem Takt gerät, kommt es zu Schlafstörungen. Auch Langstreckenflieger oder Schichtarbeiter können ein Lied davon singen.
Drastische Nebenwirkungen
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ie ärztlich verschriebenen Schlafmittel basieren meist auf Benzodiazepin oder ähnlichen Wirkstoffen, wie Zolpidem oder Zolpiclon. Es handelt sich hierbei um chemische Verbindungen,
Wege zum gesunden Schlaf
Wer schlecht schläft, sollte unbedingt verschiedene Verhaltensweisen einhalten. Die so genannte Schlafhygiene kann helfen, in den geregelten Schlaf zurückzufinden. Gehen Sie wenn möglich immer zur selben Zeit ins Bett und stehen Sie am Morgen zur gleichen Stunde auf. Der regelmäßige Schlaf-Wach-Rhythmus bringt Ihre innere Uhr wieder in Takt. Treiben Sie Sport an der frischen Luft. Das sorgt für gesunde Erschöpfung. Am Abend sollte man auf Sport jedoch verzichten. Steigern Sie Ihr Wohlbefinden durch ausgewogene und gesunde Ernährung und verzichten Sie auf Suchtmittel wie Alkohol, Koffein oder Nikotin. Vermeiden Sie Stress in den Abendstunden. Versuchen Sie mit Entspannungstechniken wie Yoga, Progressiver Muskelentspannung oder autogenem Training Abstand vom Alltag zu gewinnen. Versuchen Sie positive Gedanken zu fassen und reagieren Sie nicht mit Angst und Wut auf den ausbleibenden Schlaf. Halten Sie Ihr Schlafzimmer kühl. Dunkelheit, Stille und ein bequemes Bett mit einer guten Matratze tragen zu einer gesunden Nachtruhe bei. Schlafen Sie nicht vor dem laufenden Fernseher und schalten Sie Ihr Handy aus.
die die Reizweiterleitung im Gehirn dämpfen – und das weit über die Nacht hinaus. Diese Mittel können Ängste, Unruhe und Schlafstörungen kurzfristig mildern. Aber langfristig schaden Schlafmittel mehr als sie nützen. Nicht nur kann Benzodiazepin zahlreiche unangenehme Nebenwirkungen verursachen wie Mattigkeit, Konzentrationsstörungen, gestörte Bewegungsabläufe, Wahrnehmungsstörungen oder sogar Gedächtnislücken – die Wirkstoffe machen auch schnell süchtig.
Schnelle Sucht
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it der körperlichen Abhängigkeit von Schlafmitteln kehren auch die alten Beschwerden wieder. Doch die Sucht schafft auch neue Probleme: Das Gefühlsle-
10 | Titelthema ben stumpft ab, Konzentration und Gedächtnis lassen stark nach und die Fähigkeit zur Selbstreflexion geht dem Patienten verloren - meist unbemerkt. Schlussendlich kann es zu einer sogenannten Wirkumkehr kommen: das Benzodiazepin führt dann zu Depressionen, Ängsten und Schlafstörungen – Symptomen, die es ursprünglich bekämpfen sollten.
Schlafapnoe: Wenn nachts die Luft wegbleibt Laut Schätzungen der Techniker Krankenkasse (TK) leiden etwa vier Millionen Menschen in Deutschland unter Schlafstörungen. Oftmals raubt ohrenbetäubendes Schnarchen, das die Lautstärke eines Presslufthammers erreichen kann, dem Bettnachbarn die Nachtruhe.
Nur im Notfall
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eshalb wird auch empfohlen, Schlafpräparate auf Basis von Benzodiazepin oder ähnlichen Wirkstoffen nicht länger als zwei bis vier Wochen einzunehmen. Denn sie sollen nur akute Krisensituationen überbrücken helfen, bevor die Ursachen der Schlaflosigkeit adäquat bekämpft werden können. Damit Schlaftabletten eine provisorische Lösung bleiben, ist die Eigenverantwortung des Patienten gefragt. Denn Ärzte verlängern oft in gutem Glauben oder aus Ratlosigkeit die Therapie und bemerken mögliche Veränderungen oder gar Verschlechterungen im Befinden des Patienten nicht sofort. Darum ist es wichtig, den Arzt über die aktuelle Gefühlslage auf dem Laufenden zu halten und – falls Schlafmittel wiederholt verschrieben werden – kritisch nachzufragen. Denn eine längere Einnahme von Schlafmitteln ist nur in sehr schwerwiegenden Fällen von psychischen Erkrankungen ratsam. Das Medikament sollte nach der vorgeschriebenen Einnahme schrittweise und in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Menschen, die bereits an einer Sucht erkrankt waren, sollten darauf ganz verzichten.
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xperten zufolge schnarchen rund 20 Prozent der Erwachsenen. Das lästige Nachtkonzert ist jedoch nicht nur eine Lärmbelästigung für den Partner. In schweren Fällen macht es den nächtlichen Ruhestörer auch selbst krank. Rund zwei Millionen Deutsche haben eine sogenannte Schlafapnoe. "Dabei wird der Schlaf durch Atempausen, die rund zehn Sekunden und länger dauern und etwa fünfmal pro Stunde auftreten, gestört", erklärt Dipl. med. Hans-Detlef Gottschalk vom TK-Ärztezentrum. Am häufigsten handelt es sich dabei um das sogenannte obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). "Erschlaffte Muskeln in der Rachenregion sind die Ursache dafür, dass sich die oberen Atemwege verschließen und die Luft nicht mehr einströmen kann", sagt Gottschalk. Durch die Atemaussetzer wird der Körper mit zu wenig Sauerstoff versorgt. "Der Sauerstoffmangel
begünstigt das Auftreten von Herzrhythmusstörungen und führt letztendlich zu einem Anstieg des Blutdrucks", so der Experte. Deshalb haben Betroffene ein deutlich höheres Risiko an Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall zu erkranken. Der Sauerstoffmangel und der unruhige Schlaf, von dem die Betroffenen oft nachts nichts merken, rächen sich am Tag. Da der Schlaf nicht mehr die nötige Erholung bringt, fühlen sie sich müde und fallen oftmals in einen Sekundenschlaf. Das kann während der Arbeit oder im Straßenverkehr gefährlich werden. "Die Patienten fühlen sich schlapp, unkonzentriert und weniger leistungsfähig", so Gottschalk. Anzeichen für eine Schlafapnoe können auch morgendliche Kopfschmerzen und Gereiztheit sein. Oft hilft es schon, die Schlafposition zu ändern. Wenn man
auf dem Rücken liegt, rutschen Zunge und Unterkiefer zurück, so dass der Luftweg behindert ist. Deshalb sollte man besser auf der Seite schlafen. Wer ungesund lebt, fördert die Atemaussetzer in der Nacht. Deshalb rät Gottschalk: "Übergewicht vermeiden, auf Alkohol und Nikotin verzichten, regelmäßig bewegen und möglichst feste Schlafenszeiten." Die Atemnot wird noch verstärkt, wenn vergrößerte Gaumenmandeln oder etwa Nasenpolypen die Atemwege verengen. Liegen krankhafte Veränderungen im Nasen-Rachenraum vor, kann eine Operation hilfreich sein, damit wieder ausreichend Luft in die Lunge strömt. In schweren Fällen hilft die sogenannte CPAP-Therapie ("nasal continous positive airway pressure"): "Hierbei trägt der Patient eine Atemmaske, über die er Sauerstoff einatmet und die durch Überdruck die Atemwege offen hält", erklärt Gottschalk.
Titelthema | 11 Schlafexperte Dr. h.c. Günther W. Amann-Jennson gibt Tipps bei Schlafstörungen:
Wach im Bett – wenn der Schlaf gestört ist Rund jeder Zweite leidet an Schlafstörungen. Nur etwa ein Drittel geht zum Arzt. Dabei können Schlafstörungen schnell chronisch werden und gesundheitliche Folgen haben. Günther W. Amann-Jennson, renommierter Schlafexperte und Begründer des Bioenergetischen Schlafes®, gibt Tipps für einen erholsamen Schlaf. Dabei spielen ein gutes Schlafumfeld und die Veränderung kleiner Gewohnheiten eine wesentliche Rolle. Man liegt im Bett, wälzt sich von einer Seite auf die andere, schaltet den Fernseher ein oder greift zum Buch. Doch der Schlaf kommt einfach nicht. Zu sehr kreisen die Gedanken um Probleme im Alltag, und mit jeder schlaflosen Stunde wird es schlimmer. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, depressive Verstimmungen, aber auch Magen-Darmstörungen und eine hohe Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten können u.a. Folgen von chronischem Schlafmangel sein. Der gesunde Schlaf eines Erwachsenen gliedert sich in drei Phasen: dem Wachzustand, dem Leicht- und Tiefschlaf sowie dem Traumschlaf. Wer langsam einschläft, gleitet zuerst in den Leichtschlaf. Die Augen werden schwerer, die Gehirnaktivität verlangsamt sich und die Muskeln entspannen. Je mehr sich der Körper entspannt, desto tiefer fällt man in den Schlaf und der Traumschlaf stellt sich ein. Während einer Nacht wechseln sich die Phasen ab. „Ein guter Schlaf ist für unsere Gesundheit elementar wichtig. Im Schlaf wird neue Energie für den nächsten Tag getankt“, sagt Dr. h.c. Günther W. Amann-Jennson, Schlafexperte und Buchautor von „Schlaf dich gesund“ und „Schlaf dich jung, fit und erfolgreich!“. Warum schlafen viele Menschen schlecht? Grundsätzlich sind die überwiegenden Ursachen für Schlafstörungen auf der psycho-biologischen Ebene zu suchen. Viele vergessen, dass der Tag und die Tagesgeschehnisse sich sehr stark auf den Schlaf auswirken. Mögliche innere Ursachen für Schlafstörungen sind Ängste, seelisch-geistige Disharmonie, muskuläre Disbalancen, Genussmittel wie Nikotin und Alkohol, falsche Ernährung, aber auch Wassermangel durch zu weniges Trinken sowie Bewegungsmangel.
Tipps für einen guten und erholsamen Schlaf Um gesund zu schlafen, kann man einiges tun: abends auf späte Mahlzeiten, schwarzen Tee oder auch Kaffee verzichten, einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus einhalten, oder aber Entspannungstechniken anwenden wie etwa Autogenes Training. Ganz nach der Redewendung „wie man sich bettet, so liegt man“, spielen auch die richtige Bettunterlage und der Bettinhalt eine große Rolle. „Ein energetisch guter Schlaf braucht zum einen die richtige Schlafunterlage. Zum anderen sind aber auch körperlich-psychische Komponenten ausschlaggebend. So verbessern Wege der Entspannung, Harmonisierung und Stressbewältigung die inneren Ursachen vieler Schlafstörungen“, erklärt Amann-Jennson. Günther W. Amann-Jennson (58), Leiter des Instituts für Schlafforschung und Bioenergetik im österreichischen Frastanz hat durch seine vielfältigen internationalen Ausbildungswege in Psychologie und Heilkunde große Fachkenntnisse rund um die ganzheitlichen Zusammenhänge von Körper, Seele und Geist erworben. Aus seiner langjährigen Tätigkeit als Psychologe und Psychotherapeut ist das heute international erfolgreiche SAMINA Schlaf-GesundKonzept entstanden. Amann-Jennson zählt zu den Pionieren der Wellness- und Schlaf-Gesund-Bewegung.
Buchtipp
„Schlaf dich jung, fit und erfolgreich!“
Mögliche äußere Schlafstörer sind: Elektrosmog, falsche Schlafunterlage, unzureichendes Bettklima, falsche Nachtbekleidung, Lärm, Lichtreize, gestörtes Raumklima (Temperatur, Luftfeuchtigkeit).
Für weitere Auskünfte und Online-Schlaftests: www.schlafcoaching.com
192 Seiten erschienen im Bucher GmbH & Co. Druck Verlag Netzwerk ISBN-10: 3902612169 ISBN-13: 978-3902612168
12 | Ratgeber Zähne schützen durch gründliches Putzen zweimal am Tag Entscheidende Risikofaktoren für Karies sind mangelnde Mundhygiene und falsche Ernährung. Beides führt dazu, dass sich Bakterien, die Säure bilden, auf den Zähnen ansiedeln und dort einen Biofilm bilden. Wer seine Zähne richtig putzt, gibt Kariesbakterien wenig Chancen. Quelle: DPA
Fleißiges Putzen ist daher Pflicht, wenn man Löcher in den Zähnen vermeiden will. «Bei der Vorbeugung von Karies kommt es darauf an, wie effektiv die Mundhygiene ist: Zweimal am Tag gründlich ist besser als viermal ein bisschen. Mit Mundduschen oder Mundwässern alleine kann man den Biofilm nicht beeindrucken, man muss schon die Zähne richtig putzen», betont Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Auch der Verzicht aufs Rauchen ist sinnvoll: Denn Rauchen reduziere unter anderem den Speichelfluss und dadurch Abwehrmechanismen, die Karies entgegenwirkten. Bereits im Kleinkindalter lau-
ern die Kariesrisiken durch die Ernährung: Es gibt Kleinkinder, die ihre Flaschen zum Dauergebrauch zur Verfügung haben und immer wieder Saft nukkeln. Fertignahrung und viele Kinderlebensmittel müssen sie kaum kauen. «Kauen ist aber eine gewisse Selbstreinigung der Zähne, breiartige Nahrung fördert die Entstehung von Zahnbelag», sagt Prof. Christian Hirsch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde. Insgesamt komme es weniger auf die Menge der Süßigkeiten an als auf die Essfrequenz. «Kindern die Süßigkeiten zu verbieten ist nicht nötig, meine Kinder essen auch Süßes», sagt
Hirsch. Es sei viel ungesünder für die Zähne, eine kleine Tüte Gummibärchen über den Tag verteilt zu essen als eine ganze Tafel Schokolade auf einmal. «Die Zähne brauchen Phasen, wo sie keiner Säureattacke ausgesetzt sind.» Als wichtiger Schutz vor Karies gilt neben zuckerarmer Ernährung die Fluoridierung. «Fluoride stärken die Zahnhartsubstanz und beeinflussen den Bakterienstoffwechsel negativ. Dadurch helfen sie, Karies vorzubeugen und beginnende Schäden zu reparieren», sagt Oesterreich. Vom ersten Milchzahn an bis zum zweiten Lebensjahr sollten Eltern einmal täglich die kleinen Beißer
mit einem Hauch fluoridierter Kinderzahncreme bürsten. Ab dem zweiten Lebensjahr empfiehlt er, zweimal täglich mit etwas Kinderzahnpasta zu putzen. Zuviel Fluor kann laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln das Wachstum der zweiten Zähne bei Kindern stören. Das passiere vor allem dann leicht, wenn sie Zahnpasta oder Gele verschluckten, heißt es in einer Gesundheitsinformation des Instituts. Ein Zuviel an Fluorid kann laut Hirsch tatsächlich zu Mineralisationsstörungen bei den bleibenden Zähnen führen, allerdings nicht über das Verschlucken von Zahnpasta.
Ratgeber | 13 Wirbelsäule entlasten: Beim Brustschwimmen Kopf unter Wasser nehmen Schwimmen gilt als besonders gesunde Sportart: Dadurch, dass das Wasser die Schwerkraft teilweise aufhebt, belastet es die Gelenke nicht so sehr wie etwa Joggen oder Tennisspielen
Regelmäßige Fußbäder fördern das Wohlbefinden und härten ab. Quelle: DPA
So ist’s richtig: Über Wasser wird ein- und unter Wasser ausgeatmet - das entlastet beim Brustschwimmen die Halswirbelsäule und beugt Nackenbeschwerden vor. Quelle: DPA
Viele Menschen machen aber den Fehler und wenden eine falsche Schwimmtechnik an und schaden ihrem Körper dadurch doch. Beim Brustschwimmen sehe man die Leute häufig in einer sehr steilen Position schwimmen, sagt Andreas Bieder, Schwimmexperte der Deutschen Sporthochschule Köln. Das heißt: Wie bei einer Ente bleibt der Kopf immer über Wasser und das Gesäß wird Richtung Wasseroberfläche gezogen. Das habe aber zur Folge, dass der Nacken gebeugt ist und die Rückseite der Halswirbelsäule stark zusammengepresst wird, was wiederum die Halswirbelsäule belastet, erklärt Bieder. Das könne zu Verspannungen führen. Die Halswirbelsäule sei bei vielen Menschen durch die Arbeit im Büro und am Schreibtisch sowieso belastet. Da sei es nicht unbedingt gut,
wenn sie auch noch beim Schwimmen überanstrengt wird. Besser ist es daher, beim Brustschwimmen den Kopf immer wieder unter Wasser zu nehmen. «Man atmet über Wasser ein und atmet unter Wasser aus», erklärt Bieder. Der Vorteil ist, dass die Wirbelsäule beim Einatmen zwar etwas gebeugt ist, beim Ausatmen aber gestreckt wird. Das entlastet. Trotzdem scheuen sich viele, so zu schwimmen. Sie hätten Angst, ihren Kopf unter Wasser zu nehmen, sagt Beate Ludewig, Trainerin vom Deutschen Schwimmverband in Kassel. Zum einen, weil sie seit Jahren mit dem Kopf über Wasser schwimmen. Zum anderen, weil es ein Instinkt des Menschen ist, nicht unter Wasser zu gehen. Doch daran könne man sich gewöhnen. Zum Beispiel in speziellen Kursen für Erwachsene, die
Mit Fußbädern das Immunsystem ankurbeln
mittlerweile in vielen Städten in Schwimmbädern angeboten werden. Die Nachfrage sei riesig. Wer mag, kann es selber probieren. Man könne zum Beispiel zu Hause in der Badewanne üben und das Gesicht erst kurze Zeit, dann länger unter Wasser halten. Oder es gleich im Schwimmbad testen. Man sollte am Beckenrand üben und sich an das Gefühl gewöhnen, dass der Kopf unter Wasser geht, rät Ludewig. Erst wenn man sich sicherer fühlt, unter Wasser auszuatmen, sollte man das Schwimmen mit dem Auf und Ab des Kopfes üben. «Man muss sich Zeit lassen und es schrittweise üben.» Erfahrungsgemäß dauere es etwa zehn Stunden, bis jemand so weit sei. Und wenn jemand 20 Stunden benötigt, sei das auch egal, findet die Expertin. Auf jeden Fall dürfe man sich nicht schämen, wenn man Angst hat.
Fußbäder können wahre Wunderwaffen sein. Zunächst sei ein kaltes Fußbad herrlich erfrischend, vor allem, wenn man bei einer Wanderung die Füße in einen kalten Bach steckt, erklärt Uwe Steinacher, Fachlehrer an der SebastianKneipp-Schule im bayrischen Bad Wörishofen. Damit daraus neben der Erfrischung eine therapeutische Anwendung wird, muss man die Beine abwechselnd ganz aus dem Wasser heben und vor allem regelmäßig Wasser treten. «Durch die Wechselreize verändern sich die Immunstoffe, was zu einer Kräftigung führt», sagt Steinacher. Dabei sollte das Wasser eine Temperatur zwischen 16 und 18 Grad haben, das gilt auch für die Anwendung zu Hause. Wer allerdings ständig friert, an Durchblutungsstörungen, akuten Nieren- oder Blasenerkrankungen oder auch bestimmten Herzerkrankungen leidet, sollte beim Wassertreten vorsichtig sein.
14 | Gesundheit Alpträumen aktiv ein Ende setzen Eine große schwarze Kreatur, die einen verfolgt. Dann das jähe Ende in einer Sackgasse. Nacht für Nacht träumt manch einer denselben Alptraum, von dem er wieder und wieder aufwacht. Alpträume gehen meist mit starken Gefühlen einher auf Dauer können sie der Gesundheit schaden. Quelle: DPA
«Typisch für Alpträume ist, dass sie mit starken negativen Gefühlen einher gehen», sagt Johanna Thünker von der Uni Düsseldorf. Meist sind es Ängste, aber auch Ekel, Wut oder Scham. «Diese Emotionen werden im Verlauf des Alptraums immer stärker, so dass man in der Regel dadurch aufwacht.» Studien zufolge leiden etwa fünf Prozent der Bevölkerung unter chronischen Alpträumen. «Alpträume an sich sind nichts Schlimmes», sagt Prof. Michael Schredl vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Treten sie allerdings gehäuft auf, können sie gesundheitsschädlich werden. «Wenn man
mindestens einmal die Woche in einem Zeitraum von etwa sechs Monaten Alpträume hat, ist das ein Anhaltspunkt für eine mögliche Alptraumstörung. Dann ist Handeln angesagt.» Obwohl sie müde sind, zögerten einige Betroffene das Einschlafen hinaus, weil sie eine solche Angst vor ihren Alpträumen haben, erläutert Brigitte Holzinger, Leiterin des Instituts für Bewusstseins- und Traumforschung in Wien. Ein verminderter Schlaf drückt aber wiederum auf die Stimmung, die Konzentrations- und die Leistungsfähigkeit und kann langfristig zu Herzkreislauferkrankungen führen. Das sei ein Teufelskreis.
«Häufig treten Alpträume bei Menschen auf, die etwas Traumatisierendes erlebt haben oder die sich in einer belastenden und stressigen Lebenssituation befinden», erläutert Holzinger. Wissenschaftler vermuten, dass vor allem sensible und kreative Menschen gefährdet sind. Oft treten Alpträume auch in Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen auf. Dennoch bilden sie ein eigenständiges Krankheitsbild, das auch von den Krankenkassen anerkannt ist. Eine häufig angewandte Behandlungsmethode ist die Vorstellungs-Wiederholungs-Therapie, auch Imagery-Rehearsal-Therapy
(IRT) genannt. «Der Betroffene übernimmt die Rolle des Regisseurs und erfindet ein neues Ende, das weniger beängstigend ist», sagt Thünker. Der Patient schreibt die neue Traumfassung auf und stellt sie sich zwei Wochen lang mehrmals am Tag vor, damit sich die neue Denkweise auf den Alptraum überträgt. «Die IRT-Methode hat bisher die höchste Erfolgsrate», sagt Schredl. Zwar passiert es selten, dass Patienten die neue Traumversion tatsächlich im Detail träumen und sich daran erinnern können. «Aber der ursprüngliche Alptraum tritt nur noch in abgeschwächter Form und nicht mehr so häufig auf», sagt Thünker.
Gesundheit | 15 Gesund auf Reisen: Immer Hände waschen und unterwegs nicht lesen
Keuchhusten bei Erwachsenen
In den schönsten Wochen des Jahres spielt die Gesundheit nicht immer mit. Ein paar Grundregeln und eine gut sortierte Reiseapotheke helfen aber, um die häufigsten Wehwehchen im Urlaub zu lindern oder sogar zu vermeiden. Quelle: DPA Keuchhusten bei Erwachsenen kann lebensgefährliche Folgen haben. Quelle: DPA
Um Insektenstichen vorzubeugen, gehören immer abwehrende Mittel, Repellents genannt, ins Reisegepäck. «Neben dem Textilschutz, also Kleidung, sind sie die wirksamsten Mittel gegen Insektenstiche», versichert Ulrich Klein vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen aus Witten. Anders als bei vielen Sonnenschutzmitteln halte der Schutz aber nur einige Stunden und müsse dann neu aufgetragen werden. Wer dennoch gestochen wird, sollte nicht am Stich kratzen. Am besten gibt man schnell einen Eiswürfel auf den Stich - Kälte unterdrückt das Jucken. Magen-Darm-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Spaßverderbern im Urlaub. Meist sind verunreinigte Nahrungsmittel der Auslöser. «Oft sind es einfache Coli-Bakterien, die in anderen Ländern sehr viel häu-
figer vorkommen als bei uns», sagt Klaus Schäfer, Reisemediziner beim ADAC in München. Als bestes und einfachstes Gegenmittel nennt er sorgfältige Hygiene. Deshalb sollten immer wieder die Hände gereinigt werden. Wichtig sei, die Hände nach dem Waschen nicht an einem viel benutzten Stoffhandtuch zu trocknen, sondern mit Papiertüchern. Reisedurchfälle sind meist harmlos und nicht sehr heftig. Das wichtigste sei, dass man Flüssigkeit zu sich nimmt und den Salzverlust ausgleicht, erläutert Helmut Jäger vom Reisemedizinischen Zentrum der Bernhard-Nocht-Klinik in Hamburg. Dafür bieten sich Cola und Bananen oder Salzstangen an. Erst wenn der Durchfall länger als drei Tage anhält oder Fieber auftritt, rät er, einen Arzt aufzusuchen.
Vielen Reisenden macht auch eine kurvenreiche und holprige Autofahrt oder schwerer Seegang beim Schiffsausflug zu schaffen. Schweißausbrüche, Schwindelgefühl und Übelkeit sind die Folgen. Das Gleichgewichtsorgan im Innenohr spürt die Bewegung, die Augen merken aber nichts. Wer die Verwirrung der Sinnesorgane mindern will, sollte dafür sorgen, dass die Augen die Bewegung wahrnehmen. «Im Auto also nicht im Buch lesen, sondern nach vorne aus dem Fenster schauen», rät Schäfer. Auf einem Schiff sollten Betroffene am besten an Deck gehen und der Bewegung des Schiffs zusehen. Im Flugzeug seien empfindliche Passagiere am besten auf Plätzen zwischen den beiden Tragflächen aufgehoben.
Keuchhusten ist nicht nur für Kinder eine Gefahr. Die Krankheit sei bei Erwachsenen mitunter sogar gefährlicher, sagt der in Ulm tätige Lungenfacharzt Michael Barczok vom Bundesverband der Pneumologen. Besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen oder einem schwachen Immunsystem müssen aufpassen. Es könne zu schlimmen und lebensgefährlichen Lungenentzündungen kommen. Erwachsene sollten sich impfen lassen. Die Impfung aus der Kindheit reiche nicht mehr aus und flaue nach spätestens 10 bis 15 Jahren ab, betont Barczok. Die ersten Anzeichen für Keuchhusten sind wie bei einem normalen Infekt. Wenn Fieber und Schwächegefühl nachlassen, aber ein trockener, quälender und krampfartiger Husten über Wochen noch weitergeht, sollte man sich auf Keuchhusten untersuchen lassen, rät Barczok. Im Rachenabstrich oder Blut können die Erreger nachgewiesen und dann mit Antibiotika behandelt werden.
16 | Gesundheit Öfter eine Pause machen bei Wetterwechsel
Nichtrauchen schützt am besten vor Lungenkrebs Bösartige Lungen- und Bronchialtumore sind die häufigste Krebsart mit Todesfolge in Deutschland - 42 972 Menschen starben daran 2010 Neunzig Prozent der Lungenkrebspatienten sind Menschen, die nicht vom Glimmstängel lassen konnten. Quelle: DPA
Erst sommerliche Wärme, dann kühles Wetter: Wer chronisch krank oder besonders empfindlich ist, dem macht so ein Temperaturwechsel oft zu schaffen. Quelle: DPA Plötzliche Wetterumschwünge von sommerlicher Wärme auf Kühle oder umgekehrt können dem Kreislauf zu schaffen machen. Insbesondere Menschen mit angeschlagener Gesundheit und empfindliche Gemüter reagieren darauf oft mit starken Kopfschmerzen, Schwindel oder Schweißausbrüchen. Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten, rät in solchen Fällen, sich zurückzunehmen und auf Aktivitäten zu verzichten, die körperlich und geistig herausfordern. Das bedeutet konkret: Stress reduzieren, genug schlafen und viel trinken - mindestens zwei Liter am Tag. Menschen mit krankhaft erhöhtem Blutdruck, der medikamentös behandelt wird, sollten bei Wechselwetter unbedingt einen Gang runterschalten.
Rauchen erhöht das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, drastisch: «Neunzig Prozent der Lungenkrebspatienten sind Raucher», sagt Prof. Wulf Pankow vom Institut für Tabakentwöhnung und Raucherprävention im Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin. Der beste Schutz ist, mit dem Rauchen aufzuhören - oder gar nicht erst anzufangen. «Je länger jemand abstinent ist, desto stärker sinkt das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken», sagt Pankow. Noch besser ist es, gar nicht erst anzufangen. «Denn jemand, der zehn Jahre lang zwanzig Zigaretten pro Tag geraucht hat, wird immer stärker gefährdet sein als ein Nichtraucher.» Etwa jeder zehnte Raucher bekommt Lungenkrebs. Das Problem ist, dass es bei Lungenkrebs kaum frühe Symptome gibt. Denn die Lunge ist schmerzunempfindlich. Tumore
entwickeln sich oft über Jahre und werden erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Die Symptome können unspezifisch sein und Metastasen auch in Körperteilen jenseits der Bronchen oder Lunge auftreten. «Wenn jemand Blut hustet, ist das ein klares Alarmsignal dafür, schnellstens einen Lungenarzt aufzusuchen», erklärt Pankow. Anzeichen können aber auch länger anhaltende Brustschmerzen, ein veränderter Husten oder Rückenbeschwerden sein. Rechtzeitig diagnostiziert, können kleinere Tumore oftmals erfolgreich operativ entfernt werden. «Die meisten hören sofort mit dem Rauchen auf, wenn sie die schockierende Diagnose erhalten», erzählt Barbara Baysal von der Selbsthilfe Lungenkrebs in Berlin. Wer es nicht schafft, dem können Kurse zur Rauchentwöhnung helfen. Es geht dabei auch um die Ent-
kopplung von Gewohnheiten: zum Beispiel, sich zum Bier eine Zigarette anzuzünden oder in Stresssituationen zu rauchen. Mit dem Rauchen aufzuhören, ist gerade bei Lungenkrebs wichtig: Bei einem aktiven Raucher wirken krebshemmende Medikamente deutlich schlechter als bei Nichtrauchern. Und selbst wenn der Krebs geheilt wird, besteht die Gefahr, erneut zu erkranken. «Das Wichtigste ist, dass man Hoffnung weitergibt, dabei allerdings ehrlich bleibt», sagt Baysal über ihre Arbeit in den vier Berliner Selbsthilfegruppen. Hoffnung macht auch ihr persönliches Schicksal: Das erste Mal erkrankte sie 2001, anderthalb Jahre später erneut. Sie bezeichnet sich heute als tumorfrei. Zu sagen, sie sei geheilt, das vermeidet sie allerdings. Denn sie weiß, wie tückisch der Krebs sein kann.
Vorsorge | 17 Hautkrebs vorbeugen: Nie ungeschützt in die Sonne
Haut nach dem Sport eincremen
Wer sich ohne Schutz der Sonne aussetzt, riskiert schon nach wenigen Minuten Hautschäden Sonnenbrand ist nur eine Folge. Wer seine Haut auf diese Weise immer wieder strapaziert, muss mit viel schlimmeren Folgen rechen: Denn wenn bestimmte Zellen in der Haut durch die UV-Strahlung überlastet sind, entarten sie möglicherweise. Hornzellen können Keratosen - warzenähnliche Knubbel bilden, die zu weißem Hautkrebs ausarten können, und mutierte pigmentbildende Zellen zum gefährlichen schwarzem Hautkrebs führen. Das Problem ist, dass viele Menschen die Gefahr von Sonnenbrand trotzdem nicht ernst genug nehmen. «Die Haut bei uns Europäern hat allerdings nur eine Eigenschutzzeit von etwa zehn Minuten», warnt Thomas Stavermann, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin vom Berufsverband Deutscher Dermatologen. Das bedeutet: Wer ohne Schutz in die Sonne geht, schädigt seine Haut schon nach wenigen Minuten. Joachim Christ, in Bonn niedergelassener Hautarzt, ergänzt: «Ich empfehle, jede Rötung durch die Sonne zu vermeiden.» Gegen Bräunen in Maßen sei nichts einzuwenden. Aber das müsse langsam gehen, und die Haut muss entsprechend geschützt werden. Zum Schutz gibt es mehrere Möglichkeiten: die intensive Mittagssonne meiden, Kleidung tragen, die die Arme, Beine und den Kopf schützt und einschmieren.
Wer sich sonnt, sollte sich von vornherein gut einschmieren und derartige Hautrötungen unbedingt meiden. Quelle: DPA Die Hautpflege nach dem Sport ist sehr wichtig. Schwimmer sollten sich aber auch vor dem Sprung ins Becken stets gut eincremen. Quelle: DPA
Am besten seien anfangs Produkte mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von 30, hellere Hauttypen sollten sogar mit 40 starten. Und: Wer viel draußen ist, schwitzt oder ins Wasser geht, muss sich immer wieder neu eincremen. Elena Helfenbein, Beautyexpertin des VKE-Kosmetikverbands, rät außerdem zu Zurückhaltung. Schon 20 bis 30 Minuten vor dem Ausflug in die Sonne sollte man sich großzügig mit einem Schutzprodukt mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen. Diese Zeit brauche der Sonnenschutz, um seine volle Wirkung zu entfalten. Und auch wenn es in der Sonne noch so schön sei: Schatten sei erfrischender und gesünder. Selbst im Schatten bekomme man noch 40 Prozent der UV-Strahlung ab.
Ist die Haut doch verbrannt, lassen sich die Beschwerden zumindest lindern. «Man kann die Stellen mit feuchten Umschlägen kühlen sowie beruhigende und kühlende Cremes, Lotionen oder After-Sun-Sprays großzügig auftragen», sagt Helfenbein. Wichtig sei auch, reichlich zu trinken, um den erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu decken. Bei schlimmeren Verbrennungen sollte man einen Arzt aufsuchen. Der könne noch andere Medikamente verschreiben, die auch die Leidenszeit verkürzen, sagt Stavermann. Pause ist für alle Sonnenverbrannten angesagt, solange bis Symptome wie Hautrötung und Bläschenbildung komplett verschwunden sind. Und dann auch nur mit einem Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Lichtschutzfaktor.
Die Haut braucht nach dem Sport etwas mehr als nur eine Dusche: «Wer sich kräftig ins Schwitzen bringt, aktiviert sein körpereigenes Kühlsystem. Denn Schweiß kühlt unsere Haut ab», erklärt Jenny Pohl, Sprecherin des Bundesverbandes deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel in Mannheim. «Da mit der Flüssigkeit aber auch Mineralsalze ausgeschwemmt werden, kann vor allem empfindliche Haut beim Sport gereizt werden.» Die Lösung: viel trinken und immer eincremen. Sportler sollten nicht zu fetthaltige Cremes verwenden. «Lipidhaltige Produkte können sich manchmal unangenehm anfühlen, vor allem wenn die Haut schwitzt», erklärt Kosmetikerin Heike M. Falkenstein. Leichte Moisturizer seien besser geeignet.
18 | Beauty und wellness Gesunder Schlaf schafft mehr Lebensqualität
Schön durch die richtige Ernährung Viele Früchte und Gemüsesorten sind wahre Schönmacher - sie können für eine strahlenderen Teint sorgen oder auch dabei helfen, die Zeichen der Hautalterung zu mindern Quelle: DPA
Vor mehr als 20 Jahren entwickelte der Schlafexperte Günther W. Amann-Jennson ein einzigartiges Schlaf-Gesund-Konzept und startete mit der Unternehmensgründung die Erfolgsgeschichte der SAMINA Schlafsysteme. Inmitten herrlicher Natur werden in der Firmenzentrale in Frastanz/Vorarlberg (Österreich) die SAMINA Schlaf-Gesund-Produkte sorgfältig von Hand gefertigt. SAMINA Schlafsystem: eine Wohltat für Ihren Rücken und Ihre Gesundheit Heute weiß man aus der Schlafforschung und Schlafmedizin, dass über 90% unserer Gesundheit vom gesunden Schlaf abhängen. Allerdings braucht der Schlaf ganz bestimmte Voraussetzungen was Materialien, Herstellung und Gesamtkonstruktion eines Schlafsystems anbelangt. Mit dem einzigartigen Schlaf-Gesund-Konzept von SAMINA können Sie Ihren Schlaf in jedem Falle optimieren. Dank des systematischen Aufbaus mit doppelseitigem, frei schwingendem Lamellenrost, Naturkautschukmatratze, Wollauflage sowie Decken und Kissen aus reiner, naturbelassener Schafschurwolle sind die wesentlichen Voraussetzungen geschaffen, um entspannt einzuschlafen, qualitativ hochwertig durchzuschlafen und erholt aufzuwachen. Höchster Schlafkomfort aus Handarbeit Sämtliche SAMINA Produkte sind Unikate, die für das perfekte, individuelle Schlafbedürfnis konsequent in Handarbeit in der Firmenzentrale in Vorarlberg/Österreich hergestellt werden. Erfahren Sie mehr zum Thema Gesundes Schlafen. Die Fachberater von SAMINA Augsburg zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Schlaf verbessern und so spürbar mehr Energie in Ihr Leben bringen können.
SAMINA Augsburg Philippine-Welser-Straße 7 Tel. (0821) 504 71 65 samina.augsburg@samina.de www.samina-augsburg.de
Allerdings: «Lebensmittel sind keine Medikamente, die von heute auf morgen wirken», sagt der Ernährungsexperte und Buchautor Hans Lauber aus München. Vielmehr hätten sie vorbeugende und nachhaltige Wirkung. «Eine sehr hohe Schutzwirkung gegen freie Radikale, also viele Antioxidantien, haben Beeren. Und dabei gilt: je dunkler, desto besser», erklärt Lauber. Eine kleine Menge saurer Beeren decke auch den Tagesbedarf an Vitamin C, was die Hautelastizität verbessert. Brokkoli, aber auch viele andere grüne Gemüsesorten lindern dank ihres hohen Vitamin-B-Gehalts
kleine Entzündungen und sorgen so auch für einen frischen Teint und gesunde Haut. Karotinoide in Tomaten und Möhren begegnen der Hautalterung und haben Sonnenschutzqualitäten. «Die meisten Menschen vergessen, dass ihre Haut tagtäglich der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist und cremen sich im Alltag nicht mit Sonnencreme ein», sagt Michaela Axt-Gadermann, Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg. Doch der regelmäßige Verzehr von Tomaten- und Karottenprodukten liefere einen Lichtschutzfaktor von Vier.
Beauty und wellness | 19 Entspannen mit Sand Seit der antiken Zeit gelten Sandbäder als effektive Form der Wärmebehandlung
Rose als AntiAging-Mittel
Fernab von Mittelmeer und Nordsee in Ferienstimmung: Wer das neben der angenehmen Wärme spüren möchte, liegt in einem Sandlichtbad genau richtig. Quelle: DPA Die DamaszenerRose (Rosa damascena) gilt oft als Königin der Blumen - 2013 ist sie «Heilpflanze des Jahres». Quelle: DPA
Der aufgeheizte Sand als Unterlage und wohltuende Sonnenstrahlen lassen den Körper entspannen. So lockern sich Muskeln und Schmerzen können gelindert werden. Zu heiß dürfen die kleinen Körnchen aber nicht sein, denn Sand leitet Wärme gut. Die Schmerzgrenze der thermischen Hautrezeptoren von 42 Grad dürfe beim Sand nicht überschritten werden, betont
Prof. Jürgen Kleinschmidt. Er hat lange Jahre zum Thema Kurmedizin an der Universität München geforscht. Eine gezielte Behandlung mit der trockenen Sandwärme bietet die «Psammotherapie». Psammos ist griechisch und bedeutet Sand. Für ein solches Bad sind bis zu 500 Kilogramm Sand pro Wanne nötig, der gleichmäßig warmgehalten wird. Wer neben der angenehmen Wärme auch ein Feriengefühl
spüren möchte, liegt in einem Sandlichtbad gut. Fernab vom Meer wird der Besucher in einer imitierten Strandlandschaft in Urlaubsstimmung versetzt. Die SaarowTherme in Bad Saarow (Brandenburg) bietet so etwas zum Beispiel an. Bei rund 30 Grad Lufttemperatur wird ein Strandtag mit Lichtwechseln simuliert: Solche Sandlichtbäder sollen vor allem gegen SchlechtWetter-Depressionen helfen und alle Sinne betören.
Neue Kosmetika vorsichtig testen Neue Kosmetika sollten vor dem Benutzen erst an der Unterarminnenseite getestet werden Dann heißt es abwarten: Denn bis zu drei Tagen nach dem Kontakt mit Duft- oder Konservierungsstoffen kann eine allergische Reaktion auftreten. Darauf weist der Berufsverband der Deutschen Dermatologen in Berlin hin. Juckt oder brennt die Haut dann oder seien
Schwellungen oder Bläschen zu sehen, empfiehlt sich ein Hauttest beim Hautarzt. Auslöser für eine Allergie sind sowohl natürlich vorkommende Bestandteile ätherischer Öle, als auch synthetisch hergestellte Duftstoffe. Stellt der Hautarzt
eine Allergie gegen bestimmte Duftstoffe fest, müssen diese künftig unbedingt vermieden werden. Die Kosmetikhersteller müssen die 26 wichtigsten allergieauslösenden Duftstoffe wie etwa Eichenmoos absolue oder Zimtaldehyd auf ihren Produkten auflisten.
Ätherisches Öl aus der Rose hebt die Stimmung und beruhigt die Nerven. In der Kosmetik wird die Rose außerdem wegen ihrer ausgeprägten AntiAging-Eigenschaften geschätzt. Das sind einige der Gründe, weshalb der Naturheilverein NHV Theophrastus der Damaszener-Rose (Rosa damascena) jetzt den Titel «Heilpflanze des Jahres 2013» verliehen hat.
Nicht so oft die Haut peelen Wer zu oft peelt, kann das Hornschichtmaterial auf der oberen Hautschicht abtragen, was zu Irritationen und Reizungen führen kann. Die empfindlichen Hautpartien um Augen und Mund sollten grundsätzlich ausgespart werden. Aber: Für Verwender von Selbstbräuner ist ein Peeling vor dem Auftragen fast ein Muss, um ein schönes, gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
20 | Beauty und Wellness Stylisch und hip: Das neu eröffnete Oversum® Vital Resort (4 Sterne plus) im westfälischen Winterberg punktet mit Wellness, Sport und junger Gourmet-Küche
Schicke Design-Hotelwelt im Ei: Das „Oversum“ ist eine neue Landmarke im Hochsauerland
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m Mai 2012 hat sich das Oversum Vital Resort – vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband sofort mit 4 Sterne plus klassifiziert – im westfälischen Winterberg nach zwei Jahren Bauzeit aus der Schale gepellt: Das Vital-Resort und Design-Objekt, dessen Namen sich von „Ovum“ (lat. „Ei“) und „Universum“ herleitet, ist wahrhaft ein Hotel- und WellnessUniversum geworden. Auf einer Gesamtfläche von 13.000 qm beherbergt der Gesamtkomplex nicht nur das Design-Hotel in EiForm mit 158 Betten, sondern auch ein SPA mit vielen Innenund Außensaunen, Whirlpool, großen Sport-, Bewegungs- und Außenbecken und ein Restaurant, das jeden Gourmet-Gaumen zufrieden stellt. Auch die
Nach zwei Jahren Bauphase hat das soeben neu eröffnete 4 Sterne plus Oversum Vital Resort schon seinen Namen weg: schließlich ist das „Ei von Winterberg“ mit Sicherheit einer der Aufsehen erregendsten Hotelneubauten des Jahres 2012! Unbeschreiblich ist der Rundum-Blick aus den Zimmern aller sieben Etagen über den Kurpark, die typischen Schieferdächer und die „tausend Berge“ im Sauerland. Im Inneren des „Eis“ öffnet sich ein eigenes Ferien-Universum mit einer puristisch gestalteten Saunen- und Wellness-Welt sowie einem sagenhaften Sport-Angebot. Das Gelbe vom Ei aber sind auch die GourmetKüche des jungen, innovativen Küchenchefs und das hoch motivierte, jugendlich-fröhliche Team, das dem Design-Kunstwerk Oversum Leben verleiht. Anzeige
Winterberger Tourist-Information befindet sich im Oversum, um den Gästen gleich Tipps für Ausflüge und Aktivitäten in der lebendigen Sport-Stadt geben zu können. Winterberg ist darüber hinaus nicht nur ein weithin bekanntes Sportzentrum und eine optimale Anlaufstelle für aktiven Urlaub, sondern auch staatlich anerkannter heil-klimatischer Kurort abseits des Großstadtstresses.
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itten im Winterberger Kurpark gelegen, integriert sich der große Komplex dank der begrünten Dächer unauffällig ins satte Grün der Landschaft. Nur das „Ei“ ragt als bewusst gesetzte neue Landmarke aus dem Kurpark heraus, umhüllt von einem HolzSkelett. Aber die ungewöhnliche Form des wahrscheinlich ersten Hotel-„Eis“ in Europa ist nicht reiner Selbstzweck, sondern
verleiht dem Haus eine besondere Energie und spiegelt sich auch im Inneren. Denn das Ei als Form des Ursprungs alles Lebens inspirierte die HotelBetreiber zu einem programmatischen Wellness-Konzept mit einem Schwerpunkt auf Relax-Anwendungen für Körper und Geist, das den Gast wieder zurück zu einem geborgenen Gefühl führen und ihm Entfaltungsspielraum geben soll.
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er sich im Anwendungsbereich verwöhnen lässt, kann dabei aus dem Fenster in die herrliche Hügel-Landschaft des Sauerlands staunen – alternativ bietet sich dafür auch der „Infinity-Pool“ mit Liegewiesen
Beauty und wellness | 21
draußen vor dem Spa-Bereich an. Groß und angenehm puristisch gehalten sind finnische wie Bio-Saunen, ein Design-Kunstwerk aus Schiefer ist das Dampfbad geworden, und selbst das mit 25 Metern fürs sportliche Schwimmen perfekt geeignete Sportschwimmbecken wirkt im coolen Oversum-Design sehr trendig. Überhaupt ist Sport im Oversum groß geschrieben, setzt doch der niederländische Fitness-Spezialist Optisport auf eine gelungene Mischung aus Ausdauer- und Kraftgeräten, Spinning und Gruppenfit-
kohlenhydratreduziert den Körper unbeschwert genießen lässt.
ness – zur Freude der Hotelgäste, die alle Angebote im Haus kostenfrei nutzen dürfen.
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ellness für den Gaumen gibt es als Tüpfelchen auf dem (E)i auch im Restaurant, das der gerade mal 25-jährige Küchenchef Mario Rauchheld (der sich im bekannten Club und Restaurant VIEW in Dort-
mund einen Namen erkocht hat) mit geradezu übersprudelnder Kreativität und Motivation prägt. Die Lust zum Kochen und zum Umsorgen des Gastes auf hohem Niveau steckt an und die Cross-Over-Kreationen zwischen Europa und Asien aus der Oversum-Küche bieten ein besonderes Erlebnis für den Gaumen. Etwas leichteres bietet die alternativ zur Gourmet-Halbpension angebotene LOGI-Kost, die
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er das Oversum-Feeling hautnah erleben will: Das Panorama-Doppelzimmer kostet als Eröffnungs-Angebot (gültig bis zum 31.08.2012) für 2 Personen ab 120 Euro pro Nacht. Ein Begrüßungs-Special gibt es aber auch z.B. für 3 Nächte (zum Preis von 2) für 120 Euro pro Person. Immer inklusive: die Nutzung des Bade-, Saunen- und Fitnessbereichs und W-LAN.
Infos: 4 Sterne plus Oversum® Vital Resort, Am Kurpark 6, 59955 Winterberg, Tel. +49 (0) 2981/929550 info@oversum-vitalresort.de www.oversum-vitalresort.de
22 | Forschung und Wissen Teurer Schutz - Welche Zahnzusatzversicherung sich lohnt Zahnersatz kann teuer werden. Lässt sich ein Patient etwa ein Inlay anstelle einer Amalgamfüllung einsetzen, kann die Rechnung leicht 600 Euro betragen. Die Kasse übernimmt davon nur einen kleinen Teil.
Für Behandlungen beim Zahnarzt bekommen gesetzlich Krankenversicherte einen festen Zuschuss. Quelle: DPA
Daher kann sich auf jeden Fall eine Zusatzversicherung lohnen. Allerdings sollten Verbraucher genau vergleichen. Besonders gesetzlich Versicherte müssen unter Umständen mit Zuzahlungen rechnen. Nach Angaben der Bundeszahnärztekammer gilt das immer dann, wenn ein Patient Leistungen außerhalb des Leistungskatalogs seiner Krankenkasse wünscht. Die Kasse zahlt nur einen festen Zuschuss, egal wie hoch die Rechnung des Arztes ausfällt. Für viele Verbraucher ist das Grund genug, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Dabei lohnt sich allerdings ein Blick auf das Kleingedruckte.
«Hier gibt es erhebliche Unterschiede, die oft nicht einfach zu durchschauen sind», sagt Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Allerdings übernimmt eine Zahnzusatzpolice nicht immer alle anfallenden Kosten, wie kürzlich ein Test der Zeitschrift «Finanztest» (Ausgabe 5/2012) ergab. Insgesamt untersuchten die Experten 147 Tarife, die allen gesetzlich Versicherten offenstehen. Bewertet wurden die Leistungen eines Tarifs für Zahnersatz, zum Beispiel Kronen, Inlays oder Implantate. Im Idealfall müsse der Versicherte privat gar nichts mehr bezahlen. Das Ergebnis: 33 der ge-
testeten Tarife bieten sehr gute Leistungen beim Zahnersatz, 23 gerade noch ausreichende. Die Beitragsunterschiede sind groß: Für sehr gute Versicherungen muss ein 43-jähriger männlicher Neukunde zwischen 18 und 41 Euro im Monat zahlen, gleich alte Frauen zwischen 19 und 49 Euro. Ein teurer Schutz, findet Bianca Boss vom Bund der Versicherten in Henstedt-Ulzburg bei Hamburg. «Eine Zahnzusatzversicherung ist Luxus, der sich nur lohnt, wenn man alle existenzbedrohende Risiken abgesichert hat.» So könne etwa eine fehlende Haftpflichtversicherung für Verbraucher im Ernstfall teuer werden. Für eine
hohe Zahnarztrechnung könne man hingegen auch selber Geld beiseitelegen. Wer dennoch eine Zahnzusatzpolice abschließen will, sollte darauf achten, wie hoch die Erstattung für Inlays und Implantate ist, empfiehlt Boss. Auch wie viel Zahnarzthonorar die Versicherung erstattet, sollte geprüft werden: «Wird nur der Regelsatz übernommen oder geht die Erstattung bis zum Höchstbetrag?» Prüfen sollten Kunden außerdem, ob der Vertrag Staffelungen enthält, also von Jahr zu Jahr mehr erstattet wird. «Wichtig ist auch zu schauen, welchen Einfluss fehlende Zähne auf den Versicherungsschutz haben», erklärt Boss.
Forschung und Wissen | 23 Unberechenbare Wirkung: Senioren nehmen oft zu viele Medikamente Viele Senioren nehmen Arzneien - mehr als die Hälfte aller Rezepte in Deutschland wird für über 60-Jährige ausgestellt. Weniger wäre dabei häufig mehr. Denn die Medikamente können zu stark wirken, sich untereinander nicht vertragen oder längst nicht mehr nötig sein. Zudem: «Manche Senioren leiden dauerhaft unter Nebenwirkungen und merken es gar nicht, weil sie sich daran gewöhnt haben», sagt der Arzneimittel-Experte Prof. Gerd Glaeske von der Universität Bremen. Das erste große Problem: Medikamente wirken bei älteren Menschen meistens anders als bei jüngeren, bei den Senioren kann es schnell zu Überdosierungen kommen. Denn die Wirkstoffe werden langsamer als in jungen Jahren aufgenommen und bleiben länger im Körper. «Das ist vor allem bei
Quelle: DPA
Wenn es am Auge zuckt, hat am Gehirn ein pulsierendes Blutgefäß einen Nerv «geärgert». Quelle: DPA
Schlaf- und Beruhigungsmitteln relevant, ihre dämpfende Wirkung hält länger an», erklärt Rüdiger Holzbach, Chefarzt der Abteilung Suchtmedizin der LWL-Klinik in Warstein und Lippstadt. Relevant sind nicht nur die rezeptpflichtigen Medikamente, sondern auch Arzneien aus der Apotheke und der Drogerie.
Schwindelattacken beim Umdrehen durch Kristalle im Ohr Wer beim Umdrehen im Liegen Schwindel verspürt, leidet womöglich unter dem sogenannten benignen peripheren Lagerungsschwindel. Dieser entsteht, wenn sich in einem der Bogengänge des Innenohres kleine Kristalle ablagern. Sobald Betroffene die Lage ihres Kopfes oder Körpers verändern, kann es zu kurzem Drehschwindel und Übelkeit kommen. Beschwerdefreiheit lässt sich durch ein gezieltes Bewegen des Kopfes und Körpers erreichen.
Kein Grund zur Sorge bei zukkenden Augenlidern
Wer wiederholt unter Schwindelattacken leidet, sollte Art, Dauer und mögliche Auslöser oder Verstärker genau beschreiben können. Das helfe dem Neurologen oder Hals-Nasen-Ohrenarzt dabei, die Beschwerden erfolgreich zu behandeln, erläutert Prof. Michael Strupp von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Berlin. Schwindel könne zum Beispiel als Drehen oder Schwanken gespürt werden und kurzzeitig oder dauerhaft auftreten.
«Die muss man sich kritisch ansehen», erklärt Holzbach. So kann Aspirin etwa zu Magenblutungen führen. Pflanzliche Präparate können mit Medikamenten reagieren. So sorgt etwa Johanniskraut, das gegen depressive Stimmungen helfen soll, in höheren Dosen für einen schnelleren Abbau von Medikamenten.
Unfall beim Schlafwandeln: Versicherung muss nicht zahlen Wer sich beim Schlafwandeln verletzt, kann nicht auf den Schutz der privaten Unfallversicherung setzen. Das entschied das Oberlandesgericht Bamberg (Az.: 1 U 120/10). Die Unfallversicherung dürfe den Schutz für einen Zustand ausschließen, bei dem der Versicherte vorübergehend nicht mehr in der Lage sei, Sinneseindrücke zu erfassen, sie geistig zu verarbeiten und auf sie angemessen zu reagieren.
Ein gelegentlich zukkendes Augenlid ist kein Grund zur Beunruhigung. Ursache ist ein Blutgefäß am Gehirn, das einen Nerv «geärgert» hat. Das bedeute, dass ein Blutgefäß am Gehirn pulsiert, weil der Blutdruck zum Beispiel wegen Übermüdung, Stress oder Aufgeregtheit ansteigt, erläutert Prof. Wolfgang Jost von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Dabei berühre das Gefäß manchmal einen Nerv, der aus dem Gehirn kommt. Da Nervenstränge direkt am Gehirn besonders empfindlich sind, genügt schon das kurze Anstupsen durch ein pulsierendes Blutgefäß, um sie zu reizen. In der Regel lasse der gereizte Nerv dann den Unterlidmuskel eines Auges zucken, sagt Jost. Unter Umständen könne das Zucken sogar einen Tag lang anhalten. Unterdrücken lasse es sich nicht.