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SONDERBEILAGE · Dienstag, 22. Februar 2022 · Seite 30

Fröhliche Farbe für Bienen

Ungefährlicher Anstrich für Bienenbeuten / Schutz vor Verschmutzung und Regenwasser

Auch Bienen haben gerne ein farbiges Zuhause. Sie leben in so genannten Bienenbeuten aus Holz oder Kunststoff, die regelmäßig von den Imkern mit einem umweltverträglichen und für die Bienen ungefährlichen, meist farbigen Anstrich versehen werden. Diese Beschichtung dient dabei vor allem dem Schutz der Beuten vor UV-Strahlung, Verschmutzung und Witterungseinflüssen und damit der Gesundheit ihrer empfindlichen Bewohner, schreibt das Deutsche Lackinstitut. Besonders Bienenbeuten aus Holz müssen regelmäßig gestrichen werden, da die Farbe die Holzoberfläche witterungsbeständiger macht und unter anderem vor eindringendem Regenwasser schützt. Meist geschieht dies im Winter. An der Farbigkeit von Bienenbeuten kann der Imker zwar seine Kreativität ausleben, und eine Reihe farbenprächtiger Kästen sieht auch in der meist grünen Umgebung der Bienenstöcke gut aus. Diese Beschichtung der Beuten ist aber kein Selbstzweck, sondern dient vor allem dem Schutz ihrer Bewohner. Denn durch Risse, Löcher oder Spalten im Holz können Bakterien, Pilze oder andere Lebewesen in den Stock eindringen, was für das Bienenvolk zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden kann.

Gesundheitsgefahr durch Eindringlinge

Die summenden Bewohner eines Bienenstocks leben auf engstem Raum zusammen. Im Innern herrschen in der Regel eine Temperatur von etwa 35 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit. Ideale Bedingungen für das Ausbreiten von Krankheiten. Deshalb sind Beschädigungen an den Außenwänden, die an ungestrichenen Beuten durch Feuchtigkeit und UV-Strahlen zwangsläufig auftreten und den Weg für Fremdorganismen in den Stock freimachen können, so gefährlich für den Bienenstaat. Zwar haben die Bienen für solche Fälle selbst ein Gegenmittel parat: Mit dem so genannten Propolis, einer wachsartigen Masse, die sie selbst herstellen, können die Bienen Ritzen und kleine Löcher abdichten. Zudem tötet es auch Bakterien, Keime und Pilze ab. Eigenschaften, die sich übrigens auch die Medizin und Kosmetikindustrie zu Nutze macht. Doch werden die Löcher und Spalten zu groß, weil sich das Holz unter dem Einfluss von Sonnenstrahlung und Feuchtigkeit verzieht, können die Bienen sie nicht mehr schließen. Deshalb ist eine Beschichtung der Beuten mit entsprechenden Farben wichtig für das Überleben der Bienenvölker. Natürlich müssen die Beuten nur von außen beschichtet werden. Die Auskleidung der Innenwände übernehmen die Bienen mit Hilfe von Propolis und Wachs selbst. Eine Beschichtung der Beuten mit offenporigen Lasuren und Acrylfarben auf Wasserbasis bieten hier den besten Schutz. Neben ihrer Umwelt- und B i e n e n v e r t r ä g l i c h k e i t sollten die Farben offenporig sein, um weiterhin eine Diffusion der Feuchtigkeit zu ermöglichen, was der Schimmelbildung vorbeugt. Grundsätzlich sollte der Anstrich sehr sorgfältig erfolgen, da sich an unbehandelten Stellen durch Feuchtigkeit Schimmel bilden kann, der den Bienen gefährlich wird. Auch sollte die Farbe ordentlich durchgetrocknet sein, ehe man dem Bienenvolk den Einzug erlaubt.

Farbenfrohe Bienenbeuten unter blühenden Kirschbäumen im Eggenertal. Foto: Alexander Anlicker

Bienen orientieren sich an Farben

Zwar nehmen Bienen Farben anders wahr als wir Menschen, dennoch erleichtert eine farbige Gestaltung der Beuten den einzelnen Bienen die Orientierung. Ihr Farbsehvermögen ist gegenüber dem der Menschen verschoben, so dass sie beispielsweise Rot nicht „sehen“ können, das ihnen wie Schwarz erscheint. Im Gegensatz dazu können sie Licht aus dem ultravioletten Bereich wahrnehmen, was dem menschlichen Auge nicht möglich ist. Deshalb können sie zielsicher Blüten ansteuern, die besonders viel UVLicht absorbieren, insbesondere in einem Umfeld mit stark reflektierenden Farben, wie zum Beispiel dem Grün der Blätter.

SONDERBEILAGE · Dienstag, 22. Februar 2022 · Seite 31

Selbstreinigende Fassadenfarbe

Der Natur abgeschaut / Nanoteilchen in Fassadenfarben sorgen für Sauberkeit

St a t t h ä s s l i c h e r Schmutzstreifen an Vorsprüngen und Simsen immer eine saubere Fassade, die sich selbst reinigt: Das wünscht sich jeder Hausbesitzer. Mit Hilfe des so genannten Lotos-Effekts haben die Farbenentwickler eine Fassadenbeschichtung, die sich bei Regen selbst reinigt, möglich gemacht, heißt es beim Deutschen Lackinstitut.

Das Prinzip ist dabei aus der Natur in die technische Welt übersetzt worden: Die Blätter der Lotosblume, einer Wasserpflanze, sind so flüssigkeitsabweisend, dass Wasser einfach an ihnen abperlt und dabei gleichzeitig Schmutzpartikel mitreißt. Prof. Dr. Wilhelm Barthlott vom Botanischen Institut der Universität Bonn spürte dem Phänomen der stets sauberen und trockenen Lotosblätter nach. Er entdeckte unter dem Rasterelektronenmikroskop ihre ganz besondere Struktur. In zehn bis 25 Mikrometern Abstand stehen auf der Oberfläche des Blattes unzählige Noppen von fünf bis 20 Mikrometern Höhe, die wiederum winzige Wachskristalle tragen. Diese Kombination aus Mikrostruktur und extremer Wasserabweisung führt dazu, dass Wassertropfen das Blatt nicht benetzen können. Sie laufen als kugelförmige Tropfen ab und reißen dabei lose auf dem Blatt liegende Schmutzpartikel mit. Für die Pflanze hat dies zudem den Vorteil, dass sich keine Pilze oder andere schädliche OrgaDer Maler und Lackierer kann mit speziellen Farben der Verschmutzung von Fassaden vorbeugen. Foto: zVg/Bundesverband Farbe, Gestaltung und Bautenschutz

nismen auf den Blättern ansammeln können, die ihr schaden könnten. Genau dieses Prinzip ließ sich auch in die Welt der Beschichtungen übertragen. Dies gelang mit einer Kombination aus extrem wasserabweisenden Rohstoffen und anorganischen, nanoskaligen Füllstoffen. Bei der Trocknung der Farbe ordnen sich diese feinstteiligen Partikel zwischen und auf den gröberen Füllstoffpartikeln an. Damit bildet sich jene Struktur aus, die zusammen mit der wasserabweisenden Anordnung der Bindemittel die mögliche Kontaktfläche für Wasser und Schmutz um mehr als 90 Prozent reduziert. Die Wassertropfen laufen dann an senkrechten Flächen einfach ab und reißen die Schmutzpartikel mit. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Fassaden-Beschichtungen und Fassaden-Deckputze, die mit dem Lotos-Effekt ausgestattet sind.

SONDERBEILAGE · Dienstag, 22. Februar 2022 · Seite 32

Die Gartenmöbel fit machen

Vorbereitung für die Sommersaison / Wind und Wetter ausgesetzt

Auf der Terrasse oder im Garten sitzen, die Sonne genießen. Jetzt ist es an der Zeit, die Gartenmöbel fit für die kommende Sommersaison zu machen, egal, ob sie aus Holz oder Metall sind. Schließlich werden sie die nächsten Monate Tag und Nacht im Freien verbringen, und zwar bei jedem Wetter. Da das Gartenmobiliar aus verschiedenen Materialien bestehen kann, ist hier auch eine den Untergründen angepasste Vorgehensweise bei der Pflege und Reparatur gefragt. Viele Menschen schätzen Möbel aus Holz, die jedoch gegenüber Witterungseinflüssen wie Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung besonders sensibel reagieren. Wenn Feuchtigkeit und Frost ihre Spuren hinterlassen haben und das Holz vergraut ist, steht eine Generalüberholung an. Dabei geht es nicht nur um den optischen Eindruck, sondern auch um den Erhalt der Möbel, die ja nicht nur eine Saison überstehen sollen. Denn über kleine

Mit Pinsel und Farbe die Gartenmöbel fit für den Sommer machen. Foto: Bundesverband Farbe, Gestaltung und Bautenschutz

Beschädigungen und Risse kann Feuchtigkeit in das Holz eindringen, die es aufquellen lässt und zu Verformungen führt. Öl oder Lasur?

Für Gartenmöbel aus Holz gibt es, je nach Holzart, unterschiedliche Möglichkeiten der Behandlung. Möbel aus Hartholz, wie zum Beispiel Teak, vergrauen recht schnell. Der Bildung dieser „Patina“ kann man durch regelmäßiges Ölen entgegenwirken. Aber auch vergrautes Holz kann durch den Einsatz von Spezialreinigern und der anschließenden intensiven Reinigung mit Bürste und Wasser wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden. Grundsätzlich bieten sich für den Schutz unbehandelte Hölzer Öle oder Lasuren an. Beide Materialien ziehen tief in das Holz ein und bilden eine Schutzschicht. Zum längerfristigen Schutz gegen UV-Strahlen eignen sich vor allem Lasuren und Öle, die Pigmente enthalten. Damit vergraut das Holz nicht mehr so schnell. Dauerhaften Schutz bietet eine Lackierung mit einem transparenten Holzlack. Bei farbig lackierten Holzmöbeln nutzen Öle und Lasuren natürlich nichts. Hier sollten jedoch Beschädigungen in der Lackoberfläche ausgebessert werden.

Farbige Akzente

Wer in diesem Sommer neue farbige Akzente setzen will, kann seinen Gartenmöbeln aus Holz oder Metall natürlich auch einen komplett neuen Anstrich verpassen. Dies ist angebracht, wenn die alte Lackschicht bereits rissig ist oder abblättert. Dabei sollten bei Holzmöbeln grundsätzlich die bestehenden Lackschichten so weit wie möglich entfernt werden. Dies geschieht am besten mit einer Drahtbürste oder, in hartnäckigen Fällen, auch mit einem Abbeizmittel. Anschließend wird die Oberfläche fein angeschliffen und gereinigt. Auf das trockene Holz wird dann zuerst eine Acrylgrundierung aufgetragen. Dabei sollte man der Maserung des Holzes folgen und immer in eine Richtung arbeiten. Nach Einhaltung der entsprechenden Trocknungszeit kann dann mit Sprühdose oder geeignetem Pinsel ein farbiger Acryllack aufgetragen werden.

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