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Sicherheitstechnik
SONDERBEILAGE · Dienstag, 22. Februar 2022 · Seite 40
Einbruchschutz mitplanen Bei Hausbau und Renovierungen den Einbruchschutz nicht vergessen
Der nahende Frühling ist für viele der Startpunkt zum Bau eines Eigenheims oder für Renovierungsarbeiten. Damit der Einbruchsschutz dabei nicht zu kurz kommt, ruft die bundesweite Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“ dazu auf, sich frühzeitig über die verschiedenen Möglichkeiten des Einbruchschutzes zu informieren und gibt Tipps zur Finanzierung. Egal ob Hausbau oder Renovierungen, der Einbruchschutz sollte nicht aus Kostengründen vernachlässigt werden. Wer ihn bei Neubau und Renovierungen bereits in einer frühen Planungsphase mitbedenkt, vermeidet später Kosten bei der Nachrüstung. Laut polizeilicher Kriminalstatistik scheitern zirka 45 Prozent aller Einbrüche bereits an vorhandener Sicher heitstechnik. Das zeigt, wie effektiv präventive Schutzmaßnahmen sind. Bei über der Hälfte aller Einbrüche werden Türen und Fenster innerhalb weniger Sekunden aufgehebelt. Daher empfiehlt die Initiative „Nicht bei mir!“ sowohl bei einem Neubau als auch bei Renovierungen besonders an diesen Stellen einen mechanischen Einbruchschutz. Fenster können beispielsweise durch einbruchhemmende Fensterbeschläge oder Rollläden gesichert werden, Türen durch verstärkte Schlösser und Beschläge. Hierbei dürfen auch Kellerfenster und -türen nicht vergessen werden. Elektronischer Einbruchschutz, wie zum Beispiel Überwachungsund Alarmanlagen, bietet eine zusätzliche Möglichkeit, da sie den Einbrechern die Zeit nehmen, an der Wohnung oder am Haus unentdeckt aktiv zu werden. Auch SmartHome-Lösungen können eine wichtige Komponente im Einbruchschutz darstellen, wenn sie von einem Fachbetrieb geplant und gewartet werden.
Zusätzlich fördert die Bundesregierung über die KfW-Bank direkt den Einbau kriminalpräventiver Maßnahmen. Eigentümer und Mieter können so je nach Höhe der Investitionskosten Zuschüsse von mindestens 100 bis maximal 1600 Euro erhalten. Hierbei werden verschiedene Maßnahmen von e i n b r u c h h e m m e n d e n Haus- und Wohnungstüren bis hin zu SmartHome-Anwendungen mit Einbruchmeldefunktion, bezuschusst. Wichtig ist, sich rechtzeitig zu informieren, welche Sicherheitsmaßnahmen und Fördermöglichkeiten es gibt und zum eigenen Zuhause passen. Am besten kann das ein Fachberater, der in einer kostenlosen Beratung vor Ort die Gegebenheiten abschätzen und geeignete Maßnahmen empfehlen kann. Hierfür bietet die Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“ auf ihrer Website w w w . n i c h t - b e i - m i r . d e neben einem breiten Informationsangebot zum Thema Einbruchschutz und Sicherheitstechnik auch eine interaktive Suchmöglichkeit nach einem qualifizierten Fachberater in der Nähe. Ein eventueller Förderantrag bei der KFW muss unbedingt vor Beginn der Arbeiten gestellt werden.
Die bundesweite Initiative „Nicht bei mir!“ gibt Tipps zum Einbruchschutz. Foto: zVg





SONDERBEILAGE · Dienstag, 22. Februar 2022 · Seite 41
„Hier stimmt was nicht“
Das Handwerk will mit neuer Kampagne dem Fachkräftemangel entgegenwirken
Mit der diesen Monat begonnenen Kampagne: „Hier stimmt was nicht“ will das Handwerk mit bundesweiter TV-, Online- und Plakatwerbung zum Umdenken anstoßen.
F a c h kr ä f te s i c h er u n g ist eine Herausforderung mit der die Betriebe täglich konfrontiert sind. Schon heute fehlen rund 250 000 Fachkräfte im Handwerk – Tendenz steigend. Denn jährlich bleiben rund 20 000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Auswirkungen spüren die Betriebe, genauso wie die Kundinnen und Kunden des Handwerks, die vielfach immer länger werdende Wartezeiten auf einen Handwerkstermin in Kauf nehmen müssen. Und auch unser ganzes Land wird mit den Folgen des Fachkräftemangels konfrontiert.
Deutschland steht vor großen Herausforderungen: beim Klimaschutz, bei der Digitalisierung, bei der Mobilitätswende, bei der Modernisierung der Infrastruktur oder im Wohnungsbau. Diese Aufgaben können nur mit fähigen Handwerkerinnen und Handwerkern angegangen werden, die sie praktisch umsetzen.
Handwerk bietet Zukunftschancen
Das bedeutet auch: Handwerk bietet jungen Menschen beste Zukunftschancen. Dennoch finden immer weniger junge Menschen den Weg ins Handwerk. Immer noch zu häufig in unserer Gesellschaft wird Wissen über Können gestellt und die Wichtigkeit des Handwerks zu wenig beachtet. Die Kampagne des Handwerks will mit den in diesen Tagen gestarteten Maßnahmen zum Umdenken aufrufen. Die Hauptakteure der aufmerksamkeitsstarken Kampagnenmaßnahmen sind dabei keine Handwerkerinnen und Handwerker, wie Sie es aus den letzten Jahren kennen, sondern Kinder. Damit die Digitalisierung gelingt braucht es nicht nur Informatiker und Programmierer sondern auch ITExperten im Handwerk. Foto: ZVEH

Ein Studium ist nicht alles
Sie fragen sich, warum Kinder? In der Kindheit ist das Handwerkliche noch etwas Selbstverständliches. Kinder entdecken ihre Umwelt mit den Händen. Lassen ihre Ideen und Kreativität mit ihren Händen Wirklichkeit werden. Doch mit dem Eintritt in die Schule und zunehmendem Erwachsenwerden wird den Heranwachsenden vermittelt, dass geistige Fähigkeiten der entscheidende Faktor für ein erfolgreiches und glückliches Leben sind. Und immer noch zu oft wird von Eltern, Lehrern und anderen Bezugspersonen eine akademische Ausbildung als anzustrebender Bildungsweg propagiert. Damit wird Schülerinnen und Schülern der Weg ins Handwerk erschwert. Es braucht dringend ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Es muss endlich in den Köpfen ankommen, dass eine berufliche Ausbildung genauso viel wert ist wie eine Akademische. Auf diese Gleichwertigkeit möchte die Kampagne hinweisen und stellt dafür diejenigen in den Fokus, die sich zukünftig für das Handwerk entscheiden können. Handwerk liegt in der Natur der Menschen. Es muss gelingen, dass wieder mehr Menschen es auch zum Beruf machen.
