Ginkgoblatt Oktober 2013

Page 1

RedakteurInnen für unser „Ginkgoblatt“ gesucht. Wer ist mit dabei? // ✆ 20 26 45

Das rote Ginkgoblatt RESPE

November 2013 // 226. Ausgabe Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar

K T:

rte e i z i t k Pra t ä t i r a d i Sol inumtausch-

Die Rote Kati

Seit dem 26. Oktober ist sie unsere neue Vorsitzende: Katja Seiler. Wir gratulieren auf das Herzlichste! mehr zu den vorstandswahlen auf seite 2

f o t o : © b ü n d n i s „ s o z i a lt r a n s fa i r “ w e i m a r

e Gutsch ve geehrt Initiati Seite 4


2

Aus Wei m a r , A p o l da u n d d e m Wei m a r e r L a n d

Nachlese zu den Vorstandswahlen – Teil 1:

Danke Frank, danke Gert! Auf der Mitgliederversammlung am 26. Oktober wurde für die nächsten zwei Jahre ein neuer, verjüngter Vorstand gewählt. Wir gratulieren allen neu- und wiedergewählten Vorstandsmitgliedern und wünschen ihnen (und uns) und natürlich Katja als neuer Vorsitzender viel Erfolg in ihrer Arbeit. Apolda/Weimar // Wir möchten noch einmal allen Mitgliedern des vorigen Vorstandes für ihr Engagement und ihre Tätigkeit danken. Alle haben zur Festigung unseres Kreisverbandes beigetragen. Zwei Genossen sollte hier besonderer Dank ausgesprochen werden, Frank und Gert. Frank Lange übernahm den Kreisverband in einer für uns schwierigen Phase, und es gelang ihm, unseren Kreisverband zu festigen. Er sorgte

maßgeblich dafür, dass unser Verband sich wieder zu einem einheitlichem Gebilde zusammenfand. Auch an Aktivitäten wie z. B. den sonnabendlichen Infoständen hat er sich als Vorsitzender beteiligt. Vor allem möchten wir aber sein Engagement bei der Vorbereitung und Durchführung der Friedensfeste hier noch einmal würdigen. Danke Frank! Wir wünschen dir weiterhin alles Gute und uns noch viele gute Jahre mit dir.

Thüringen Links das linke Infoportal* Redaktion ThüringenLinks // Eugen-Richter-Straße 44, 99085 Erfurt Fax: (03 61) 6 01 11 41 // E-Mail: redaktion@thueringenlinks.de

www.thueringenlinks.de

Dr. Gert Eisenwinder, stellvertretender Vorsitzender und Ortsteilbürgermeister in Schöndorf, war der ruhende Faktor in manchmal sehr lebhaften Diskussionen. Er führte den Kreisverband, als Frank ausgefallen war, und zeichnete sich durch Souveränität, Fach-

Helft mit und werdet kenntnis und Objektivität aus. In den von ihm geleiteten Veranstaltungen gelang es immer, auch aus gegensätzlichen Meinungen den rationalen Kern herauszumodellieren. Die von ihm ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe „Politischer Frühschoppen“ in Schöndorf erfreute und erfreut sich guter Resonanz auch außerhalb dieses Ortsteiles. In den Beratungen unserer Basisorganisation Weimar-West war Gerd Eisenwinder immer ein gern gesehener Gast, und er hat mit seinen Beiträgen oft zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr und wünschen auch ihm für die nächsten Jahre alles Gute. Danke Gert. Wir verbinden damit auch unsere Hoffnung, dass beide Genossen weiterhin für unsere Partei und unsere Kreisorganisation aktiv bleiben und wenn sie gebraucht werden, ihren Beitrag leisten. ■ Basisorga n isat ion Wei m a r-West

impressum // Herausgeber: Kreisverband Apolda-Weimar die linke., Marktstraße 17, 99423 Weimar // Erscheinungsweise: „Das rote Ginkgoblatt“ erscheint monatlich // Auflage: 875 // Redaktion: Frank Lange (V. i. S. d. P.), Steffen Vogel, Stanislav Sedlacik, Reiner von Zglinicki // Vertrieb: Hans-Jürgen Fuchs // Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe stimmen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion überein. Allein die Autoren tragen für ihre jeweiligen Beiträge die Verantwortung // Gestaltung: © Uwe Adler, Weimar kontakt // Kreisverband Apolda-Weimar die linke., Marktstraße 17, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 20 26 45, Fax: (0 36 43) 20 26 13, E-Mail: die-linke-apoldaweimar@t-online.de, Internet: www.die-linke-apolda-weimar.de // Geschäftsstelle Weimar: Montag–Donnerstag 10–16 Uhr, Freitag 10–13 Uhr // Sprechzeiten Kreisvorsitzender: Mittwoch 16–18 Uhr // Sprechzeiten Schatzmeisterin: erster und dritter Donnerstag im Monat 15–16 Uhr // Fraktion im Stadtrat Weimar: Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 20 26 46 // Bürgerbüro MdB Dr. Luc Jochimsen: Marktstraße 17, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 49 92 54, Fax: (0 36 43) 77 71 98 // Wahlkreisbüro MdB Kersten Steinke: Teichgasse 15/17, 99510 Apolda, Telefon: (0 36 44) 5 30 44 20, Montag und Donnerstag 10–14 Uhr, Dienstag 9–16.30 Uhr // Beiträge und Spenden: Konto: 301 013 608, Bankleitzahl: 820 510 00, Sparkasse Mittelthüringen (bitte Zahlungsgrund angeben!)

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des Ginkgoblattes ist Dienstag, der 26. November 2013.


3

Aus Wei m a r , A p o l da u n d d e m Wei m a r e r L a n d

foto: © reiner von zglinicki

„Es ist egal, wo die Leute fair gehandelte Waren kaufen. Hauptsache sie kaufen sie“, sagt Gudrun Pleißner, eine der Engagierten des Weltladens in der Windischenstraße in Weimar.

Ehrenamtliches Engagement für eine gute Sache:

Fairer Genuss Diesen verspricht der Weltladen in der Weimarer Windischenstraße 24. Das kleine Ladengeschäft in der Weimarer Innenstadt feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Dank der Initiative, dem Engagement und der Liebe zu fairen Produkten gelang es den Initiatorinnen dieser Stätte, getragen von der Aktionsgemeinschaft Dritte Welt, sich über zwei Jahrzehnte zu manifestieren. „Es ist ein schönes Hobby“ freuen sich Gudrun Pleißner und Christiane Mareck. Weimar // Alle Verkäuferinnen arbeiten ehrenamtlich. Das Geschäft ist nicht auf Profit ausgerichtet. Die schmalen Überschüsse dienen zur Begleichung laufender Kosten. Wenn dennoch etwas übrig bleibt, fließt es in Projekte in der Dritten Welt, beispielsweise zur Unterstützung von Familien in Bangladesch, damit sie dauerhaft ein eigenes Einkommen erzielen können, zur Übernahme des jährlichen Schulgeldes für ein Kind in Kenia sowie zur Unterstützung einer Werkstatt für behinderte Jugendliche in Bolivien. Das Angebot des kleinen Lädchens erstreckt sich von Schokolade, Kaffee und Tee bis hin zu exotischen Gewürzen sowie Schmuck, Lederwaren und landestypischen Holzplastiken. Für all diese Produkte, die aus fairem Handel stammen, werden den Erzeugern in den

Entwicklungsländern Preise gezahlt, die ihnen ein auskömmliches Leben garantieren bzw. garantieren sollen. Dies ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Der Tatsache, dass der faire Handel inzwischen von immer mehr Verbrauchern akzeptiert wird und viele Produkte mittlerweile auch in Supermärkten zum Standard gehören, begegnet Pleißner gelassen: „Es ist egal, wo die Leute fair gehandelte Waren kaufen. Hauptsache sie kaufen sie.“ Auf die Frage, inwieweit die Fairness dieses Handels nachvollziehbar sei, gibt Gudrun Pleißner zu verstehen, dass die Weltläden einer strengen Kontrolle seitens der gepa unterliegen. The Fair Trade Company – Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH (gepa), ist laut Wikipedia der größte europäische Impor-

teur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt. Auch die Stadt Weimar steht hinter den Anliegen des gerechten Handels. Der Stadtrat hat deshalb am 26. September 2012 die Beteiligung an der Kampagne „Fairtrade Towns“ beschlossen. Die Fraktion die linke. hat erfolgreich den Antrag in den Weimarer Stadtrat eingebracht, dass im Jahreswirtschaftsbericht der Stadt die Rubrik „Fairtrade Town“ aufgenommen und auf der Internetseite Weimars eine gleichlautende Rubrik eingerichtet wird. Zur Unterstützung dieses Anliegens können nun z. B. Weimarer Unternehmen, Handwerker, Händler, Vereine und Institutionen, die Fair-Trade-Produkte verkaufen oder anbieten, im Jahreswirtschaftsbericht sowie im Internet vorgestellt werden. Gleichzeitig kann man sich über Geschäfte und Gastronomiebetriebe informieren, in denen Produkte aus fairem Handel erhältlich sind. ■ R ei n er von Zgl i n ick i, St effen Vogel e

kontakt // Weltladen Weimar, Windischenstraße 24, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 50 15 76, Öffnungszeiten: Montag–Freitag 12.00– 18.00 Uhr, Samstag 10.00–12.30 Uhr, Internet: www.weltladen.de/thueringen/

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar


4

Aus Wei m a r , A p o l da u n d d e m Wei m a r e r L a n d

Auszeichnung für Apoldaer Gutscheinumtausch-Initiative:

schein wird vor dem Büro mit Kreide schön gemalt, gelacht oder Fangen gespielt. Es ist mehr als nur ein Gutscheintausch. Inzwischen habe ich mit der Familie von Amir und Mohahad engen Kontakt. Die Umtausch-Initiative wurde von StudentInnen aus Jena initiiert. Sie tauschen – gemeinsam mit UnterstützerInnen – mit den Asylsuchenden die Gutscheine eins zu eins in Bargeld um und gehen dann selbst mit den Gutscheinen einkaufen. Mit dieser ganz praktischen, solidarischen Unterstützung widersetzen wir uns dem diskriminierenden System der Gutscheinpraxis und verhelfen Flüchtlingen zu mehr Selbstbestimmung und Teilhabe an unserem gesellschaftlichen Leben. Neben dem Landkreis Greiz ist das Weimarer Land der einzige Kreis in Thüringen, der ohne rechtliche Notwendigkeit noch an dieser diskriminierenden Gutscheinpraxis festhält. Danach erhalten alle Asylsuchenden einen Teil der Sozialleistungen nicht in Form von Bargeld, sondern als Gutscheine ausgereicht, die nur in bestimmten Läden eingelöst werden können. Herr Landrat Münchberg erhielt auf Grund seines starren Festhaltens an dieser diskriminierenden Gutscheinausgabe zum „Tag des Flüchtlings“ vom Flüchtlingsrat Thüringen e.V. den Preis für die größtmögliche Gemeinheit. Mit Amir habe ich an der Auszeichnung teilgenommen. Wir haben uns verbunden und in unserem Tun bestätigt gefühlt. Es ist durchaus möglich, dass wir unsere Hilfe noch verbessern bzw. erweitern. Die Apoldaer Genossen sind aufgeschlossen und hilfsbereit. Dafür danke ich und bitte um weitere Unterstützung. Diese ist möglich, wenn ich bis zum Sonntag vor dem Tauschtermin (erster Montag im Monat) Bescheid weiß, wer wie viele Euro tauschen kann. Jeder kleine Beitrag hilft weiter! ■

Verbunden und bestätigt gefühlt Das Telefon klingelt. Ulli ist dran! Ulli ist ein sehr hübsches und intelligentes Mädchen – kein Junge, wie es der Name eventuell annehmen lässt. Sie heißt mit vollständigem Vornamen Ulrike, ist Studentin in Jena und der führende Kopf in der Gutscheinumtauschinitiative. Weimar // „Du, wir sollen ausgezeichnet werden und möchten, dass du auch dabei bist. Hast du am Freitag um zehn Uhr Zeit?“ Der Flüchtlingsrat Thüringen vergab zum „Tag des Flüchtlings“ am 27. September 2013 den Preis für herausgehobenes Engagement für die Rechte von Flüchtlingen. Preisträger in diesem Jahr ist unsere GutscheinumtauschInitiative in Apolda. Seit zwei Jahren tauschen wir mit Flüchtlingen im Wahlkreisüro der Bundestagsabgeordneten Kersten Steinke, die linke., Gutscheine gegen Bargeld. Immer am ersten Montag im Monat

treffen wir uns mit unseren Asylbewerbern. Es sind schon bekannte Gesichter, und ein paar persönliche Worte werden auch ausgetauscht. Manchmal gibt es eine Frage zum Rezept vom Hausarzt oder zu Belangen, die den Schulbesuch der Kinder betreffen. Die Kinder sind ja auch dabei. Bei Sonnen-

Die Umtausch-Initiative wurde von StudentInnen aus Jena initiiert. Sie tauschen mit den Asylsuchenden die Gutscheine eins zu eins in Bargeld um und gehen dann selbst mit den Gutscheinen einkaufen.

foto: © monik a stoll

Mon i k a Stol l

helfen? // Gutscheinumtausch-Initiative Apolda, Telefon: (0 36 44) 65 19 07 infos // Flüchtlingsrat Thüringen e.V., Geschäftsstelle, Warsbergstraße 1, 99092 Erfurt, Telefon: (03 61) 2 17 27-20, Fax: (03 61) 2 17 27-27, E-Mail: info@fluechtlingsrat-thr.de, Internet: www.fluechtlingsrat-thr.de

Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar // Das rote Ginkgoblatt


5

Aus Wei m a r , A p o l da u n d d e m Wei m a r e r L a n d

Ausstellung:

Die Frage nach Moral und Glauben heute Die Ausstellung „Wirtschaft und Religion – Ablasshandel vs. Bankenrettung oder die Frage nach Maß und Vernunft“ wurde am 31. Oktober in Weimar eröffnet. Wieder realisiert die Galerie „Eigenheim“ eine Ausstellung mit historischem Bezug. War es im letzten Jahr die Ausstellung „Systemisch & Methamorph – 70 Jahre Beuys in Weimar“, setzen wir uns in diesem Jahr im Rahmen der Lutherdekade zeitgenössisch-künstlerisch mit Wirtschaft und Religion und in diesem Bezug mit Ablasshandel vs. Bankenrettung auseinander. Hier versuchen wir, zwischen historischen und aktuellen gesellschaftlichen Handlungsmustern Parallelen aufzugreifen, um die Frage nach Moral und Glauben heute zu stellen. Dass der Mensch damals wie heute um Schuld und Sühne ringt, ist dabei kein Geheimnis. In Vorbereitung zur Ausstellung fand in den Räumlichkeiten der Galerie eine Tagung statt, bei der von Theologen und Wirtschaftswissenschaftlern, Philosophen und Künstlern Übereinstimmungen zwischen dem Glauben an das System der freien Marktwirtschaft, der Rettung der Banken zur Wirtschaftskrise und dem von Martin Luther angeprangerten Ablassbriefhandel der Kirche diskutiert wurden. Als Ergebnis entstand ein Buch, welches zur Eröffnung eingesehen werden konnte. ■ ausstellung // „Wirtschaft und Religion – Ablasshandel vs. Bankenrettung oder die Frage nach Maß und Vernunft“, 1.11.–1.12.2013, Künstler: Konstantin Bayer, Benedikt Braun, Enrico Freitag, Julia Scorna, MichaL Schmidt, Daniel Caleb Thompson, Lars Wild; mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen kontakt // Galerie „Eigenheim“, Karl-Liebknecht-Straße 10, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 48 99 62, E-Mail: team@galerieeigenheim.de, www.galerie-eigenheim.de

INFO S : www.d eine-sti mmegegennazis.d e

Thema Wohnungspolitik:

Kein qualifizierter Mietspiegel Der Oberbürgermeister kündigte im April dieses Jahres an, einen qualifizierten Mietspiegel für Weimar zu erstellen. Grund hierfür sind veraltete Zahlen aus dem Jahr 2007, die dem aktuell geltenden Mietspiegel von 2009 zugrunde liegen. Weimar // In diesem Zusammenhang wollte die Fraktion in der Stadtratssitzung am 16. Oktober wissen, wie der Bearbeitungsstand ist, nach welchen Kategorien Mietwohnungen innerhalb dieses qualifizierten Mietspiegels eingeteilt werden (z. B. Größe, Lage, Barrierefreiheit, Höhe der Nebenkosten, insbesondere der Heizkosten, Ausstattung, Sanierungsgrad), wer an der Aufstellung mitwirkt und ob der Stadtrat grundsätzlich beteiligt wird. Bürgermeister Kleine antwortete: „Die Anfrage der Fraktion zu diesem Thema kann nur grundsätzlich beantwortet werden. Voraussetzungen für einen qualifizierten Mietspiegel sind im Gegensatz zu einem einfachen Mietspiegel wissenschaftliche Grundsätze, d. h. die Ermittlung der Daten und die Erstellung müssen dokumen-

tiert werden sowie nachvollziehbar und überprüfbar sein. So muss dieser ein Höchstmaß z. B. an Aktualität aufweisen. Daraus wiederum resultiert eine größere Relevanz in möglichen mietrechtlichen Gerichtsverfahren. Zudem kostet die Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels eine Summe in fünfstelliger Euro-Höhe. Dies ist aufgrund der aktuellen Haushaltssituation jedoch nicht leistbar. In Weimar gilt deswegen weiterhin der Mietspiegel aus dem Ja na Kör ber Jahr 2009. ■

kontakt // Fraktion die linke. im Weimarer Stadtrat, Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 20 26 46. Aktuelle Beiträge aus der Stadtratsfraktion finden sich auch regelmäßig im Weimarer Amtsblatt, dem Rathauskurier.

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar


6

Aus Wei m a r , A p o l da u n d d e m Wei m a r e r L a n d

Zu Gast im Rathaus Suhl und der Solargemeinde Viernau:

Zwei ereignisreiche und interessante Tage

f o t o : © b ü n d n i s „ s o z i a lt r a n s fa i r “ w e i m a r

Katja Seiler erhielt dieses Jahr aus Anlass ihres sozialen Engagements im Weimarer Bündnis „SozialTransFair“ den 3. Preis des Kommunalpolitischen Forums. Am 25. Oktober lösten die Mitglieder des Bündnisses den Preis ein und fuhren nach Suhl, um dort Einblicke in die kommunalpolitische Arbeit zu nehmen.

Viernau // Wir wurden herzlich im Suhler Linksbüro von der Landtagsabgeordneten Ina Leukefeld begrüßt und eingeladen, am monatlichen Erwerbslosenfrühstück teilzunehmen und in reger Diskussion unsere Erfahrungen auszutauschen. Unter Führung des Bürgermeisters Klaus Lamprecht (die linke.) besuchten wir nach einem kurzen Stadtrundgang das „Rote Rathaus“. Dort gab uns der Bürgermeister zu kommunalpolitischen Problemen Auskunft und erläuterte, wie in Suhl sozialpolitische Arbeit gehandhabt wird. Herr Lamprecht erklärte, es gebe eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Jobcenter und der Kommune. Jedoch legte er auch dar, dass es manchmal nicht so einfach ist, zwischen kommunalpolitischen Sachzwängen und den Grundsätzen einer linken Politik ohne Gewissenskonflikte zu ent-

Das Bündnis „SozialTransFair“ wurde in Suhl von der Landtagsabgeordneten Ina Leukefeld (2. v. r.) herzlich begrüßt, bevor der Bürgermeister zu einem Stadtrundgang einludt.

scheiden. Zum Abschluss kehrten wir in die benachbarte Gaststätte ein, um gestärkt die Heimfahrt anzutreten. Die zweite Fahrt führte uns am 28. Oktober in die Verwaltungsgemeinschaft Viernau im Thüringer Wald. Der Bürgermeister Manfred Hellmann (die linke.) erwartete uns und erläuterte am Beispiel des Kindergartens das Energieeffizienzprojekt, für welches die Verwaltungsgemeinschaft vorbildlich ist. Der Kindergarten wird ausschließlich mit Erdwärme beheizt, die nicht über eine Tiefenbohrung gewonnen wird, sondern über ein in ca. 1,6 Metern Tiefe verlegtes Röhrensystem,

verlegt auf einer Fläche von ca. 2 000 Quadratmetern Grünland. Die so gewonnene Energie ist ausreichend, um den Kindergarten mit 90 Plätzen auch während des dortigen langen, kalten Winters zu beheizen. Mittels Wärmeaustauschern wird im umgekehrten Kühlschrankprinzip eine angenehme Wärme erzeugt. Bei Kaffee und Kuchen im Gemeindezentrum erfuhren wir Interessantes zur Historie der Gemeinde. Die Beheizung des Gemeindezentrums erfolgt über das Luftaustauschprinzip, wobei der Umgebungsluft Wärme entzogen wird. Im Anschluss besichtigten wir eine auf dem Dach eines Rinderstalls montierte Solaranlage zur Stromgewinnung zwecks Netzeinspeisung sowie einen Solarpark, der auf einer sonst ungenutzten Freifläche angelegt ist. Hochinteressant war ebenfalls der Besuch beim örtlichen Mühlenbauer, welcher seine gesamte benötigte Energie durch Wasserkraft erzeugt und zwei Mahlwerke betreibt. Nach einem abschließenden kräftigen Mahl im benachbarten Steinbach-Hallenberg traten wir die etwas umständliche Heimreise an, da die Autobahn wegen des an diesem Tag herrschenden Sturms streckenweise gesperrt war. Im Namen der Mitglieder des Bündnisses „SozialTransFair“ bedanken wir uns herzlich für die zwei ereignisreichen und interessanten Tage, den herzlichen Empfang und die super VerkösGeorg L i ebig tigung. ■ kontakt // Bündnis „SozialTransFair“, c/o Marktstraße 17, 99423 Weimar, Treffen jeden zweiten Mittwoch im Monat, Telefon: (0 36 43) 20 26 14 (ab), E-Mail: sozialtransfair@web.de, Internet: http://sozialtransfair.sub-vision.de/

Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar // Das rote Ginkgoblatt


7

Aus Wei m a r , A p o l da u n d d e m Wei m a r e r L a n d

Das „Hababusch“ kapituliert nicht! Das in der Innenstadt Weimars gelegene „Hababusch“ ist ein gemeinnütziges Wohn- und Hausprojekt. 1994 von einer Studentengruppe ins Leben gerufen, wollte diese einen unkommerziellen Ort der Begegnung für Weimars Gäste schaffen. Das erste Hotel mit wg in den neuen Bundesländern war geboren – das „Hababusch“-Hostel! Nun soll es kommerziellen Interessen weichen. Weimar // Das in Eigenarbeit und in gemeinsamer Verwaltung eingerichtete Projekt diente als unkonventioneller Ort der Begegnung zwischen Bewohnern der Stadt, Gästen aus aller Welt, Studenten und Lebenskünstlern. Seit 1996 betreiben, in wechselnder Konstellation, engagierte junge Menschen das „Hababusch“-Hostel als alternative, nicht profitorientierte Begegnungsstätte. Selbst die oft ein wenig konservative Weimarer Bevölkerung unterstützte begeistert das Haus. Zur Sicherung der kreativen Immobilie erwarb Eberhard Kemmann aus Bonn, Vater eines der Mitglieder der Gruppe, das Haus von der Stadt. Schlagartig veränderten sich die Verhältnisse. Das bis dato gemeinschaftlich geführte Unternehmen wurde zur „OneMan-Show“ für den Sohn des neuen Hauseigentümers. Dieser war von der Organisation völlig überfordert und vernachlässigte dementsprechend die Verwaltung und Geschäftsführung. Ergebnis: Verwahrlosung des Gebäudes, Verlust des guten Rufes des Hostels und finanzielle Einbußen und Engpässe. Trotz dieser Desorganisation war er nicht willens, die Verantwortung zu

teilen. Somit musste der Hostelbetrieb eingestellt werden. Das Erdgeschoss steht noch heute leer. Die Ziele des Eigentümers Kemmann sind nun rein kommerzieller Art: Durch die gute Lage in Weimar sowie günstige Baukredite erstrebt er die Vollsanierung und Vermietung des gesamten Komplexes an einen zahlungskräftigen Investor und Gewerbetreibenden. Eine Pension mit Gastronomie im Erdgeschoss soll so entstehen! Wegen der geplanten Maßnahmen müsste „Hababusch“ einschließlich des angrenzenden Spielplatzes im Hinterhof des Spielzeugladens im Eisfeld weichen. Trotz bis heute fehlender Mietverträge fand sich die „Hababusch“-Gemeinde seit 2012 wieder zusammen, schaffte es, Ordnung in das Chaos zu bringen, zahlt regelmäßig die anstehende Miete, sorgt für Sauberkeit und ein gutes Außenbild. Eine weitere Wohngemeinschaft im Obergeschoss entstand mit Studenten, Auszubildenden, Selbstständigen, HandwerkerInnen und einer Rentnerin. Mit neuem Elan bemühen sie sich, den Zustand des Hauses zu verbessern und beginnen somit, die Verantwortung für das Haus zurück-

zuerobern und die organisatorische Schieflage wieder zu beheben. Leider fanden bis jetzt alle Bemühungen zur Wiederherstellung als gemeinnützige Institution nicht die geringste Berücksichtigung in der Planung. Sollten die Pläne des Herrn Kemmann in die Tat umgesetzt werden, müssten alle derzeitigen Mieter das Haus verlassen. Weimar würde eines weiteren Stückes Kultur und innerstädtischen Lebens beraubt. Das darf auf keinen Fall passieren. „Unser Ziel ist deshalb der gemeinschaftliche Kauf des Hauses mit dem Mietshäusersyndikat. Dies würde die Zukunft des Projekts langfristig sicherstellen, da das Haus keiner Privatperson sondern der Gemeinschaft gehören würde“, so die einhellige Willensbekundung aller BewohnerInnen. Sie fragen mit Recht: Wer entscheidet eigentlich, wer wo wohnen darf? Wie lange sollen die Bewohner der Stadt noch eine „Sanierung“ von Häusern ertragen, die letztendlich dazu führt, dass Weimar ein Ort für ausschließlich wohlhabende Menschen wird? Petitionen, Unterschriftensammlungen, Flohmärkte, Volksküchen, Konzerte und Ausstellungen sind nur einige von vielen Aktionen der „Hababusch“wg, um die Menschen aufmerksam zu machen und wachzuhalten. „Hababusch“ muss sozial, gemeinschaftlich, kreativ und offen bleiben. Und die Stadt Weimar eine lebendige selbstbestimmte Stadtgesellschaft, um nicht zur Geisterstadt von Goethe und Schiller zu werden. ■ R ei n er von Zgl i n ick i kontakt // hababusch e.V., Geleitstraße 4, 99423 Weimar, E-Mail: kontakt@hababusch.org, Internet: http://hababusch.wordpress.com/

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Aenean commodo ligula eget dolor. Aenean massa. Cum sociis natoque penatibus et magnis dis parturient montes, nascetur ridiculus mus.

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar

foto: © reiner von zglinicki

Ein Engagement für bezahlbares und alternatives Wohnen:


8

Ter m i n e · Aus Wei m a r , A p o l da u n d d e m Wei m a r e r L a n d

Im November und Dezember:

Kreisvorstandsberatung

Wir gratulieren auf das Herzlichste!

Die aktuellen Termine bitte in der Geschäftsstelle in Weimar erfragen. kontakt // links.büro, Telefon: (0 36 43) 20 26 45, die-linke-apolda-weimar@t-online.de

Beratungen der Fraktion im Weimarer Stadtrat Dienstag, 3. 12. 2013 // 19.30 Uhr ort // Gasthof „Zur Sonne“, Rollplatz

Sprechstunden der Fraktion im Weimarer Stadtrat jeden Dienstag // 15–18 Uhr jeden Donnerstag // 17–18 Uhr ort // Büro der Stadtratsfraktion Weimar, Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar

Sprechstunden der Weimarer Stadtratsmitglieder Dienstag, 3. 12. 2013 // 17–18 Uhr Dirk Möller, Vorsitzender der Fraktion die linke. im Weimarer Stadtrat, Vorsitzender des Kulturausschusses Dienstag, 17. 12. 2013 // 17–18 Uhr Harald Freudenberg, Mitglied im Bau- und Umweltausschuss ort // Büro der Stadtratsfraktion Weimar, Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar

g rü s s e n ac h e r fu r t :

Viel Kraft, Mut und Erfolg! die linke. Apolda/Weimar gratuliert den Mitgliedern des neuen Landesvorstandes zu ihrer Wahl! Katja, Dirk und Heidrun

2. November 2013 Manfred Hartung (Weimar) ................. 72 4. November 2013 Regina de Reese (Weimar) ................. 86 Dieter Block (Apolda) ........................... 66 7. November 2013 Karl-Ludwig Wiens (Apolda) ............... 69 Frank Höschel (Eckardtsberga) ......... 25 9. November 2013 Wilhelm Heyn (Weimar) ....................... 84 Rosa Trillhose (Weimar) ........................ 82 10. November 2013 Hans-Joachim Kreuzer (Weimar) ....... 65 Detlef Kriese (Weimar) .......................... 55 Christian Tillian (Hopfgarten) ............ 44 11. November 2013 Karl-Heinz Wagner (Apolda) ............... 60 18. November 2013 Dieter Schmidt (Weimar) ..................... 79 19. November 2013 Tabea Georges (Weimar) ....................... 21 23. November 2013 Thomas Kittel (Apolda) ......................... 59 26. November 2013 Maurice Rabe (Bad Berka) ................... 19 28. November 2013 Stanislav Sedlacik (Weimar) .............. 68 Bernd Wichmann (Großschwabhausen) ............................. 63 Frank Ritschel (Weimar) ........................ 51 30. November 2013 Hildegard Reumann (Weimar) ........... 88 Wolfgang Klimitsch (Apolda) .............. 79 Horst Starkloff (Weimar) ..................... 76 3. Dezember 2013 Peter Fritzlar (Weimar) ........................... 71 6. Dezember 2013 Ottomar Rothmann (Weimar) ............. 92 Edwin Schröder (Blankenhain) .......... 84 8. Dezember 2013 Margot Gessinger (Weimar) ................ 73 9. Dezember 2013 Lothar Werner (Apolda) ........................ 75 10. Dezember 2013 Gerd Rüdiger Giehl (Weimar) .............. 65 Martin Krempel (Weimar) .................... 26 13. Dezember 2013 Doris Hüttenrauch (Apolda) ................ 63

Alle Jubilar n und Ju innen bil herzlic aren Glückw hen u n s c h!

14. Dezember 2013 Rainer Dittes (Kranichfeld) .................. 70 Manfred Rauhut (Apolda) .................... 78 16. Dezember 2013 Marcel Liebscher (Weimar) ................. 30 17. Dezember 2013 Walter Groeger (Weimar) .................... 87 22. Dezember 2013 Carsten Bublitz (Weimar) .................... 48 Sebastian Riedel (Bad Sulza) .............. 30 23. Dezember 2013 Ingeborg Börner (Weimar) .................. 79 Ursula Gerhardt (Apolda) ..................... 81 27. Dezember 2013 Ren Gupta (Weimar) .............................. 55 Charlotte Roth (Weimar) ...................... 92 28. Dezember 2013 Nicole Bode (Apolda) ............................. 52 30. Dezember 2013 Anita Sieb (Weimar) ............................... 85 31. Dezember 2013 Inge Koch (Weimar) ................................ 83 Ralf Wasniewska (Weimar) .................. 53 Der Kreisvorstand sowie die Redaktion des Roten Ginkgoblattes gratulieren allen ganz herzlich!

Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar // Das rote Ginkgoblatt


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.