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Editorial

Zur aktuellen Lage

Gehören Sie auch zu den Menschen, welche täglich als erstes in sämtlichen verfügbaren Medien die neuesten Hiobsbotschaften konsumieren, womöglich noch bevor Sie sich dem eigenen Frühstück widmen ?

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Die Kenntnis der neuesten Bundesjammerlage ist mittlerweile für viele zur Pflichtlektüre bzw. zum Pflichtprogramm geworden, so als könnten wir alle gar nicht genug davon bekommen immer aufs Neue zu lesen, wie schlecht es uns geht.

Dieses im Ausland als „German Angst“ belächelte Phänomen hat weite Teile unserer Gesellschaft im Griff.

Nehmen wir uns doch einfach einmal die Zeit und betrachten einige der größten aktuellen Probleme mit ein wenig Abstand.

Nach 2 Jahren Corona-Dauerschleife hat mittlerweile jeder Bundesbürger die Möglichkeit erhalten, sich impfen zu lassen und dieses Angebot ist von einer überwältigenden Mehrheit auch genutzt worden.

Bei der Besetzung des Ministerpostens im Gesundheitsministerium konnte die neue Koalition gar nicht anders, als den Mann zu benennen, welcher durch tägliche Showauftritte in den Medien zum selbsternannten Fachmann wurde.

Es gehört zu den Unwägbarkeiten und Ungerechtigkeiten des Lebens, dass kurz nach seiner Ernennung andere Themen die Welt erschütterten und die Schlagzeilen bestimmten.

Also bleibt zurzeit nur die wöchentliche Pressekonferenz, auf welcher uns eine neue Corona - Bedrohungslage nach der anderen erklärt wird und dies obwohl trotz vieler Partys, voller Stadien - auch die NitrOlympX in Hockenheim waren restlos ausverkauft ! - und wieder aufgenommener Urlaubsfahrten die Fallzahlen rückläufig sind ?!

Da bleibt als Lösung um die Wichtigkeit des Ministeriums - und des eigenen Amtes - zumindest teilweise zu retten, nur die Möglichkeit schon einmal sicherheitshalber vor der nächsten Pandemie im Herbst zu warnen.

Sollten sich Fahrer, Teams und Veranstalter tatsächlich aufgrund solch ungewisser Szenarien erst einmal in die Ecke setzen und warten bis alles wieder geklärt ist ?

Ohne im mindesten die teilweise dramatischen Krankheitsverläufe leugnen zu wollen, bleibt uns aber nach jetzigem Kenntnisstand auch in Zukunft wieder die Möglichkeit von Impfungen und somit wäre erneut erst einmal abzuwarten, inwieweit solche Horrorszenarien tatsächlich über uns hereinbrechen.

Bis dahin können und sollten wir alle erst einmal die aktuelle Saison genießen.

Das zweite zurzeit aktuelle Szenario ist vielschichtiger und in seinen Auswirkungen auch noch nicht vollständig abschätzbar.

Putins furchtbarer Krieg in der Ukraine wird begleitet von Hackerangriffen und einem Gas – Embargo gegen Europa. Die bewusste Verknappung von Erdgas führte bei uns bereits zu weitreichenden Konsequenzen: Deutschland erhöht die Anzahl seiner Rohstofflieferanten, große Konzerne reduzieren ihre Gasabhängigkeit und private Haushalte senken den Verbrauch und stellen – wenn möglich - schnellstmöglich auf Wärmepumpen in Kombination mit Photovoltaik um.

Ferner versucht die Bundesregierung mit finanziellen Hilfspaketen den massiven Kostensteigerungen entgegenzuwirken und den Bürgern unter die Arme zu greifen.

Dennoch dürften auf die ganze Gesellschaft erhebliche Kostensteigerungen zukommen. Wie viel Geld der einzelne Sportler dann noch übrig hat, um seinem Hobby nachzugehen, bleibt abzuwarten.

Auch auf Seiten der Veranstalter ist mit höheren Kosten zu rechnen. Gestiegener Mindestlohn, gestiegene Kosten bei Rettungsdiensten und die schon thematisierten Energiekosten müssen letztlich über die Veranstaltungsgebühren weitergegeben werden.

Hier versucht der DMV seinen Mitgliedern zu helfen. Eine höhere Erstattung der Lizenzkosten ab 2023 bei der Sportmitgliedschaft ist ebenso in der Diskussion, wie unsere Bemühungen im Breitensportausschuss für Gelegenheitsstarter eine Art Schnupperlizenz zu erwirken.

Auf jeden Fall werden wir uns nicht von Zukunftsangst lähmen lassen, sondern stattdessen mit aller Kraft für die Belange unserer Mitglieder und Vereine eintreten.

Dr. Gunther David Präsident DMV e.V.

Offizielle Förderer des DMV - Deutscher Motorsport Verband

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