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KW Berg-Cup

KW Berg-Cup e.V. Freude über viele Rookies

Der KW Berg-Cup freut sich mit dem NSU-Bergpokal über 25 aktive Rookies. Das ist absoluter Rekord in der 2010 eingeführten Sonderwertung des KW Berg-Cups, der 2022 seine 34. Saison fährt, in einer lediglich durch das erste Coronajahr 2020 unterbrochenen Abfolge. Der Berg ruft also nach wie vor mit Macht. Was ist denn nun genau die Faszination am Einzelzeitfahren mit stehendem Start gegen die Uhr auf ansonsten öffentlichen Bergstraßen, die für drei Tage im Jahr mit großem Aufwand in selektive Rennpisten verwandelt werden?

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Ein großer Teil davon ist ganz sicher die enorme Herausforderung, auf allen Arten von Strecken und bei jedem Wetter punktgenau maximale Leistung abzuliefern. Das gilt ab der ersten Sekunde Fahrzeit, denn Fehler sind kaum auszubügeln. Die Länge der Pisten variiert zwischen 1,64 und 5,5 Kilometern, zwei bis vier Rennläufe bilden durch Addition der erzielten Zeiten die Grundlage der Wertung. Bergrennen sind eine Motorsportspielart für Pilotinnen und Piloten, die sich schnellstens unterschiedlichen Bedingungen anpassen können. Und die es gelernt haben, ihren Gegner nicht zu sehen, sondern Infos zu dessen Speed erst nach den Zieldurchfahrten zu erhalten. Dann also, wenn an der eigenen Performance zumindest für den aktuellen Lauf nichts mehr zu ändern ist. Der Begriff Gegner gilt übrigens nur für die Zeitspanne, in welcher der Helm auf und der Angriffsmodus an ist. Davor und danach herrscht familiäre Atmosphäre, gepaart mit Hilfsbereitschaft, auch oder gerade in Sachen Technik oder sonstiger Probleme. Das ist enorm wichtig, denn die allermeisten Gipfelstürmer bereiten ihre Renner selbst vor, da sind Rat, Tat und auch das eine oder andere Ersatzteil immer höchst willkommen. Zahlreiche interessierte Fans und Bergrennfreunde steigern die Attraktivität weiter. Die Fahrerlager sind frei zugänglich, die Gipfelsprint-Wochenenden vermitteln Spaß, ermöglichen Erfahrungstransfer auf vielen Gebieten.

All das verfehlt offensichtlich seine Wirkung nicht. Lockt in ein Umfeld, in dem sich der KW Berg-Cup bestens etabliert hat. Als völlig unabhängige Meisterschaft für verbesserte Tourenwagen. Über die es unzählige Bilder und Videos im World Wide Web zu finden gibt. Bis zu 30.000 Besucher säumen bei den 11 SaisonRennen die Strecken. Szenekenner bezeichnen den KW Berg-Cup als die größte sportliche Herausforderung in BergrennMitteleuropa. Mehr als 140 Fahrerinnen und Fahrer füllen 2022 die Einschreibelisten des KW Berg-Cups und NSU-Bergpokals. Der Anteil von aktiven Neu- und Wiedereinsteigern, letztere mit mehr als fünf Jahren KW Berg-Cup Pause, beträgt knapp 18 Prozent. Das ist ein Topwert, über den sich das Orga-Team ehrlich freut: „25 aktive Rookies, das ist einfach ein Hammer! Begonnen haben wir 2010 mit 18, danach sanken die Zahlen, 2015 gab es mit 23 ein Zwischenhoch, 2018 ein Tief mit weniger als zehn Rookies. Und jetzt, nach der erzwungenen KW BergCup Pause 2020 und der Rumpfsaison 2021 dieser Rekord, das stimmt uns optimistisch, auch wenn die allgemeinen Rahmenbedingungen zurzeit alles andere als förderlich sind“ berichten die Macher.

Die gespannt darauf sind, wer denn 2022 der Rookie of the Year sein wird. Philipp Hartkämper, der zweimalige Deutsche Slalom-Meister, führt die Hitliste zurzeit klar an. Der 29-Jährige aus Delbrück, der mit seinem 8-Ventiler VW Scirocco GTi in der 2-Liter-Klasse der gemeinsam gewerteten Gruppen H/FS/E1 startet, hat bei allen acht bisherigen Rennen sehr solide gepunktet, hat 511,78 Zähler eingefahren. In Eichenbühl, St. Agatha und Mickhausen kann er noch Feintuning am Kontostand betreiben. Denn von den elf im Kalender stehenden Rennen werden die acht punktbesten Resultate zum Jahresendergebnis addiert. Ob es diesen Joker braucht, muss sich zeigen. Das liegt nicht zuletzt an den kommenden Vorstellungen seiner nächsten Verfolger. Dies sind in der Reihenfolge ihrer momentanen Platzierungen Roland Herget (Mitsubishi Lancer), Frank Bamberg (BMW E36) Jannik Hofmann (NSU TT) und Michael Schumacher mit seinem VW Polo G40.

Auch fast alle anderen Wertungen des KW Berg-Cups sind noch offen. Im Gesamt-Ranking läuft alles auf ein Herzschlagfinale zwischen dem augenblicklich auf ihrem 1400er VW Minichberger Scirocco führenden Team Armin Ebenhöh / Tobias Mayer mit dem in der 2-Liter-Klasse startenden Erwin Buck (VW Spiess Scirocco) hinaus.

Der 2. Oktober, der Tag des großen Finales in Mickhausen, wird alle ungeklärten Fragen beantworten. Dann wird feststehen, wer am 5. November bei der KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Siegerehrung in Bad Mergentheim ganz besonders in den Fokus gerückt wird.

 www.berg-cup.de

Text: Uli Kohl Fotos: Berg-Cup

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