Vietnam Travelogue

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VIETNAM

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ONE LIFE ONE CHANCE - 2014 - 2015

neuseeland - Australien - fidschi - singapur - borneo - vietnam - kambodscha - laos - thailand

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VIETNAM HANOI | 29.-31.01.15 _______________ 4 HA LONG BAY | 01.-03.02.15 _________20 NINH BINH | 04.-05.02.15

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PHONG NHA | 06.-07.02.15

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HOI AN | 08.-10.02.15

_______________ 88

EASY RIDER TOUR | 12.-16.02.15 SAIGON | 18.-20.02.15

_______________ 194

MEKONG DELTA | 21.-23.02.15

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GELBER STERN AUF ROTEM GRUND, HAMMER UND SICHEL – WILLKOMMEN IN DER SOZIALISTISCHEN REPUBLIK VIETNAM. DIE SYMBOLIK KOMMT UNS BEKANNT VOR. UND DIE UNIFORMEN SIND GENAUSO HÄSSLICH. Am Immigrationsschalter am Flughafen Hanoi sitzt ein Zwerg mit Genossen-Mütze und schnarrt uns Befehle entgegen. Und das in dieser nasalen Sprache! Dörti muss grinsen. Scheiß Autoritäten. Außerdem hat sie Durchfall und Magen. Kein Bock auf parieren. Draußen wird wie wild gebaut. Als ob vor einem wichtigen Staatsbesuch noch mal n Schlag reingehauen werden muss. Später erfahren wir, dass die Kommunistische Partei ihr 85. Jubiläum zelebrieren wird. Vielleicht ist das der Grund. Die Strasse ist dreispurig. Es sieht aus, als ob sie quer durch landwirtschaftlich

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genutztes Gebiet geschlagen wurde. Rechts und links ackern die Bauern unter dem grauen Himmel Hanois. Keine fünf Minuten also, und wir sehen uns mit dem zweiten Markenzeichen Vietnams konfrontiert. Dem kegelförmigen Reishut. Klischee bestätigt. Und auch wenn in Hanoi nicht ein Mal die Sonne scheinen wird, thronen sie doch auf den Köpfen tausender Menschen. Meistens werden sie von Straßenverkäufern getragen, die stilecht ihre Ware mit einer Tragestange und zwei Körben durch die Gegend buckeln.


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BIS AUF DIE NATIONALFLAGGE, DIE STOLZ ÜBERALL IM WIND FLATTERT, IST VON SOZIALISTISCHEN TUGENDEN NICHT ALLZU VIEL ZU MERKEN. ES GIBT APPLE AUS CHINA, FACEBOOK UND MARLBORO. Die Wolken sind trüb. Ob vom Smog oder vom Wetter, werden wir nie wissen. Jedoch rennt jeder Zweite mit Mundschutz durch die Gegend. Der Verkehr ist, mit Verlaub, desaströs. Die nächsten zwei Tage benötigen wir starke Nerven. Rote Ampeln und Zebrastreifen werden ignoriert oder sind erst gar nicht vorhanden. Motorräder, einem Wespenschwarm gleich, hupen sich hysterisch ihren Weg durch die Stadt. Dazu kommt eine Armada an Autos. Die Strassenüberquerung als Fussgänger grenzt da an Selbstmord. Das Hotel liegt im Old Quarter, im Herzen der Stadt. Dort angekommen, lassen wir erst einmal sacken. Zeit zum sinnieren. Kein Besuch in Vietnam ohne Gedanken an die blutige Geschichte. Wie zäh sie doch sein müssen, diese Vietnamesen. Erst haben sie die Chinesen, dann die Franzosen, dann die Amerikaner rausgekickt. Dazwischen irgendwann noch den Mongolen den Hintern versohlt. Und wahrscheinlich gabs noch andere Invasoren. Das muss doch tief in der Volksseele sitzen. Und diese Sprache… Eine Verschwenderin der Sonderzeichen. Weltmeister der Akzente und Aneinanderreihungen der Vokale. Unglaublich. Bis auf die Nationalflagge, die stolz überall im Wind flattert, ist von sozialistischen Tugenden nicht allzu viel zu merken. Es gibt Apple aus China, Facebook und Marlboro. Die Altstadt, das Old Quarter, ist das Herz und die Seele der Metropole. Im Reiseführer steht gar, dies wäre das Asien, von dem man träumt. Eine etwas verklärte Meinung, finden wir. Wir träumten lieber von Wasserbüffeln und Reisterassen. Es ist laut und hektisch. Aber interessant. Können uns kaum auf das Verkehrschaos konzentrieren, weil die Augen auf jedem Meter woanders hängen bleiben. An jeder Ecke die exotischsten Düfte der dampfenden Garstuben. Man sitzt auf Schemeln, raucht und futtert. Im 13 Jh. liessen sich hier die 36 Zünfte Hanois nieder, jede in einer anderen Strasse. Die Altstadt wird daher auch die „36 Strassen“ genannt. Zu kaufen gibt es alles. Von Gold – und Silberschmuck über traditionelles Kunsthandwerk bis hin zur Adidasjacke für 30 Euro….

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Wir stolpern durch Schuh, Kitsch und Knopfstrasse und schaffen es unversehrt bis zum Hoan Kiem See. Der liegt mitten im Old Quarter und ist bzw. war, um es in unseren Worten auszudrücken, der Volksheld im Kampf gegen die Chinesen. Die Legende spinnt sich um einen Kaiser, ein goldenes Schwert, die Götter und eine Schildkröte. Das sollte reichen. Legenden werden uns mit Sicherheit noch reichlich begegnen. Von letzterer übrigens gibt es noch heute welche. Eine, Cu Rua (Grossvater) genannt, wiegt ganze 200 kg. Vom See aus besuchen wir mehrere Tempel und schlagen uns den Weg frei bis zum Hoa Lo Gefängnis. In dem sass damals auch John Mc Cain ein. Aber der Reihe nach. Ein Grossteil der Exponate im Musseum beschäftigen sich mit dem vietnamesischen Unabhängigkeitskrieg gegen Frankreich. Absolute Gänsehaut. Die Zustände müssen katastrophal gewesen sein. Das kann man auch bildlich sehen. Fotos von Gefängnisinsassen, abgeschlagenen Köpfen, Zeitzeugen, aber auch jede Menge Propaganda. Die Zellen, die Guillitone – alles ist noch vorhanden. Während des Vietnamkrieges hat man dann amerikanische Piloten, die von Nordvietam abgeschossen wurden, hier inhaftiert. Der Name „Hanoi Hilton“ sagt schon alles. Den Jungs ging es, im Vergleich zu den vietnamesischen Insassen in den Jahrzehnten unter französischer Herrschaft, passabel. Naja, harter Tobak, diese Austellung. Da macht sich Dörtis Magen gleich bemerkbar. Durchfall und öffentliche Toiletten… Keine gute Kombi. Trotzdem haben wir Hunger. Zurück im emsigen Gewühl der Altstadt, schicken wir uns an, die Garstuben zu erobern. Es gibt Pho (hier wäre zum Beispiel einer dieser witzigen Akzente drauf, die wir auf unserer Tastatur nicht finden), eine simple, doch deliziöse und feinzüngige Nudelsuppe. Etwas Ingwer, etwas Anis, ein paar Frühlingszwiebeln und et voilà. Köstlich. Heiki zieht sich zur Feier des Tages ein Bierchen rein. Vielleicht auch nur, um Junior zu ärgern. Ihr Darm würde meckern. Tut er auch. Aber da liegen wir glücklicherweise schon wieder auf unseren Hotelbetten.


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Überraschen kann fast nix mehr. An einer vielbefahrenen Straße hakt sich eine sehr! alte Dame bei Dörti unter. Dörti lächelt freundlich und schickt sich an, sich mit ihr durch das Chaos zu kämpfen. Ein zweifelnder Seitenblick zu Heike: „Hilft sie mir oder ich ihr?“ Heiki hat Tränen in den Augen. Was für ne Frage… Eine Greisin ist dem Hortkind beim Überqueren der Straße behilflich. Das dürfen wir bloss keinem erzählen. Andere Länder, andere Sitten. Die Tour de Farce geht weiter. In einem Cafe werden wir platziert. Ein Herr kommt angerannt und zeigt auf Heikis Schuhe. In seiner Hand baumeln alte Latschen. In Indonesien mussten wir auch immer die Schuhe ausziehen. Wird hier also nicht anders sein. Heiki lässt gewähren und schon rennt der Typ mit ihren alten Galoschen los. Heiki Panik in den Augen, am Fuss räudige Pantoffeln. Der nette Herr schaffts bis zur Ecke und fängt an, besessen die Nikes zu putzen. Fast 15 Euro soll der Spass am Ende kosten. Immerhin hat er auch geklebt. Für die Kohle können wir hier fast neue kaufen…

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GOOD MORNING, VIETNAM. WIR DANKEN IM GEISTE DIESEM EVERGREEN UND SCHIEBEN UNS DURCH DAS GEDRÄNGE HANOIS. . Auf sauberen Sohlen gehts weiter zum Ho Chi Minh Mausoleum. Wohl eher ein Komplex. Der Präsident Vietnams residiert übrigens gleich neben Onkel Ho. Volksnah gibt er sich, hinter einem gigantischen eisernen Vorhang, äh Zaun. Daneben beginnt die Sovjet-Romantik. Wir befinden uns auf einer Reise durch die Vergangenheit. Es riecht nach DDR. Genossen der Volksarmee stehen in kleinen Wachhäusern. Ein großer Paradeplatz und stalinistische Protzgebäude. Das Mausoleum ist zu. Gottseidank. Onkel Ho wird einmal im Jahr in das Bruderland UDSSR zur Generalüberholung geschickt. Pimp my Führer. Das Museum ist unten voller Propaganda und langweiliger Fotos. Russland

wird als Genosse und Freund gehuldigt. Oben wirds bunter. Kreativ. Wirklich gut. In abgefahrenen Installationen wird die Geschichte und Gegenwart Vietnams sowie sozialistische Völkerverständigung aufbereitet. Von El Guernica und Picasso über Antifaschismus, Albert Einstein und traditionelle Lebensverhältnisse ist hier alles vertreten. Hut ab. Wir reisen noch weiter in die Zeit. Der Literaturtempel, paar Kilometer Luftlinie entfernt, wurde im Jahre 1070!!! zu Ehren von Konfuzius errichtet und diente später als Universität für Mandarine. Das Highlight jedoch kommt erst am späten Nachmittag. Das Wasserpuppentheater, eines der kulturellen Steckenpferde Hanois. Mal ganz anderes Entertainment. Gezeigt werden 14 Kurzgeschichten aus dem Alltag und Legendentopf Vietnams. Wir verstehen kein Wort. Aber die Musik ist bezaubernd. Der Nachtmarkt muss später auch noch drann glauben. Heiki ersteigert eine “Adidas” Daunenjacke. Schniecke. Wir freuen uns über das Schnäppchen. Haben wir sie schön übers Ohr gehauen. Wie doof müssen die denn sein, nur 25 Euro für son Ding zu verlangen. Trottel....


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DER LITERATURTEMPEL, PAAR KILOMETER LUFTLINIE ENTFERNT, WURDE IM JAHRE 1070!!! ZU EHREN VON KONFUZIUS ERRICHTET UND DIENTE SPÄTER ALS UNIVERSITÄT FÜR MANDARINE

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STOP Unesco Welterbe. 3000 Kalksteininseln, die sich im Golf von Tonkin aus dem bei gutem Wetter smaragdgrünen Wasser erheben. Viel gerühmt, viel beschrieben, viel bereist. Eine Farce. Wir haben noch Glück. Es ist Nebensaison und so ackern wir uns lediglich mit geschätzten 500 Langnasen durch die Grotten und Wälder der Halong Bucht. Die Boote reihen sich dicht an dicht. Stop and Go ist angesagt. Sowohl bei unserem Besuch der dennoch beeindruckenden Hang Sửng Số Höhle (12.200m2) als auch während unserer Wanderung durch den Kat Ba Nationalpark. Grotesk.

IHR KÖNNT UNS SEIT VIETNAM AUCH „YOU MOTO YOU“ UND „YOU BUY YOU“ NENNEN. ZUMINDEST WERDEN WIR VON DEN EINHEIMISCHEN SO ANGESPROCHEN. OB UNS DIESER NEUE TITEL GEFÄLLT, STEHT NICHT ZUR DEBATTE. EIN HELLER GEIST KÖNNTE KLAGEND DEN FINGER ERHEBEN UND VERMELDEN, WIR TOURIS WÜRDEN NUR AUF DEN DOLLAR REDUZIERT. WIR NEHMEN AN, DA MÜSSEN WIR DURCH. OB LÄCHELND, SEI DAHIN GESTELLT. HAT JA AUCH ALLES SEINE GRÜNDE. VIETNAM IST ÜBERLAUFEN. MILLIONEN AUSLÄNDER SCHLEPPEN IHREN RUCKSACK DURCH DAS LAND.

Es gibt keine Möglichkeit, dieses Naturschauspiel auf eigene Faust zu erkunden. Es sei denn, man hätte sein eigenes Boot oder ist Kajakweltmeister mit ausdauernden Muckiarmen. Apropos Kajakfahren. Stand auch auf dem Plan. Wurden von mehr als einem der vielzähligen anderen Paddelgeräte gerammt. Und angesichts der niedrigen Temperaturen waren wir nicht erpicht, ins Wasser zu fallen. Was uns zum vielleicht größten Dilemma des dreitägigen Ausflugs bringt. Das diesige Wetter.

der uns wie ein Viehtreiber durch den minutiös geplanten Tag hetzt. Die Summe der einzelnen Teilchen ist so bescheiden, dass es fast schon wieder witzig ist.

Wir nehmen es mit einem gewissen Galgenhumor. Stehen an Deck unseres Kutters namens Fantasea und können die Inselchen im Wolkennebel nur erahnen. Fantasie ist gefragt und uns erschliesst sich der wahre Grund für die Namensgebung unseres Bootes. Dazu die Crew, die sowas von keinen Bock hat. Unser Guide,

Kein Ying ohne Yang, daher gibt es auch gutes zu vermelden. Die Tatsache, wieder auf einem Boot zu sein und das Salz in den Lungen zu fühlen. Zu wissen, wo man sich gerade befindet, auch wenn man nicht viel sieht. Das wahnsinnig leckere Essen. Unsere Mitreisenden, insgesamt sechs Nationen und allen voran ein

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& GO dänisches Pärchen aus Holstebro, die zufällig Handballliebhaber sind und somit jede Menge Gesprächsstoff liefern. Sechs kiechernde Jungs aus Malaysia, die Junggesellenabschied feiern und mit denen wir stundenlang über Arbeitsrecht, Urlaubsansprüche, Sozialleisungen, Arbeitslosigkeit, Kinderbetreung & Co der jeweiligen Länder reden. Wenn sie sich denn mal vom Karaokemikrofon loseisen können… Die Affen auf den Inseln, einige von den Booten mit Bananen geködert, daher sind alles andere als scheu. Dörti hat n Arschtritt verpasst bekommen. Hinterrücks attackiert. Und zu guter letzt unser Aufenthalt in der zweiten Nacht in einem klitzekleinem süßen Resort auf der Monkey Island in der weniger überlaufenden Bai-Tu-Long-Bucht. Von der Hütte mit Palmendach über den zauberhaften Garten und das Restaurant am Strand stimmte alles. Nur Petrus war muffig. Alter Spielverderber. Das Fazit? Ha Long Bay ist ein Opfer des Massentourismus. Die Boote fahren sich förmlich über den Haufen. Stellt euch vor, eine Stunde durch den Wald die Treppen bis zum Gipfel hoch zu klettern, die Menschenschlange vor und hinter einem scheinbar endlos. Da verliert selbst der talentierteste Optimist die Motivation. Und selbst der schönste Ort seinen Reiz. Den Spirit können wir leider nicht einfangen. Schöne Bilder auch nicht. Die Sonne hätte alles rausgehauen. Zwar schade, aber Schwamm drüber. The show must go on.


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VIETNAMVOYAGESBLOG

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HANG SUNG SOT HÖHLE

Sorry, die ersten beiden Fotos sind geklaut, aber bei unseren konnte man in keinster Weise die Dimensionen erkennen. Ist schon mächtig, diese Höhle. Aber leider eiern wir im Ententrab dadurch. Absolut überlaufen.

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IM GOLF VON TONKIN GELEGEN, IST DIE HALONG-BUCHT RUND 1500 KM² GROSS. NACH OFFIZIELLEN ANGABEN RAGEN 1969 KALKFELSEN, ZUMEIST UNBEWOHNTE INSELN UND FELSEN, ZUM TEIL MEHRERE HUNDERT METER HOCH AUS DEM WASSER.

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DER NAME HA LONG BEDEUTET „BUCHT DES UNTERTAUCHENDEN DRACHEN“. DER LEGENDE NACH ENTSTAND DIE BUCHT DURCH EINEN DRACHEN, DER NAHE AM MEER IN DEN BERGEN LEBTE. ALS ER ZUR KÜSTE LIEF, ZOG ER MIT SEINEM SCHWANZ TIEFE FURCHEN IN DAS LAND, DAS VOM MEER ÜBERFLUTET WURDE, NACHDEM DER DRACHE INS WASSER ABGETAUCHT WAR.

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MONKEY ISLAND BAI-TU-LONG-BUCHT

Von der Hütte mit Palmendach über den zauberhaften Garten und das Restaurant am Strand stimmte alles. Nur Petrus war muffig. Alter Spielverderber.

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NINH BINH IST EINFLUGSSCHNEISE IN DIE VIETNAMESISCHE KARSTLANDSCHAFT. SIEHT AUS WIE IN DER HA LONG BUCHT. BLOSS OHNE MEER. DAFÜR HEKTARWEISE REISFELDER. Endlich kriegen wir unsere Wasserbüffel und Reisfelder. Auch das Hupen hat sich auf ein Minimum reduziert. Labsal für die Lauscher. Wir haben das Moloch Hanoi verlassen und düsen Richtung Ninh Binh. Nicht ganz einfach, diesen Namen im Kopf zu behalten. Scheint unserem Busfahrer auch so zu gehen. Der schmeisst uns irgendwo in der Wallachei am Tempel raus. Kurz darauf sind wir auch schon von einer Meute lästiger MofataxiFahrer umgeben. Erst wollen wir den Preis runter handeln. Oder gleich zu Fuss gehen. Haben ja keine Ahnung…

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Es sind noch 12km!! bis nach Ninh Binh. Charmant, diese Vietnamesen. Alles abgekartert. Wir beissen mal wieder in den sauren Apfel und sitzen auf. Wenigstens gibts im Hotel ein nettes Lächeln. Sieht man, Hand aufs Herz, eher selten in Vietnam. Bisher zumindest. Auch ein paar Kids werden uns zuwinken. Das geht runter wie Öl. Ninh Binh ist Einflugsschneise in die vietnamesische Karstlandschaft. Sieht aus wie in der Ha Long Bucht. Bloss ohne Meer. Dafür hektarweise Reisfelder.


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TAM COC & VATER STAAT Wir sind früh drann und lassen uns gleich den ersten Ausflug andrehen. Könnten das zwar auch mit dem Fahrrad machen, aber es ist schweinekalt. Die Finger tun weh. Der Rücken ist verkrampft vom bibbern und die Füsse nass vom wandern. Scheiss Kälte. Dörti ist zum heulen… Gegen das Fahrrad spricht übrigens auch der Kamikaze-Verkehr. Also erster Ausflug. Rein ins Auto und zum Lotossee und zu einem Tempel oben auf einem der Hügel. Dörti bleibt unten. Hat immer noch Magen. Und außerdem – der Klassiker – musste sie sich übergeben, als sie nach der Ankunft im Hotel an der Wasserpfeife vom Hotelmanager gezogen hat. Das Ding kennt sie von ihren Kifferfreunden, nur ist hier in Vietnam lediglich irgendein Tabakkraut drinn. Teuflisches Zeug. Und eines der wenigen Dinge, wie der Hotelmanager konstatiert, die mehr oder weniger umsonst sind in der sozialistischen Republik. Von wegen frei zugängliches Bildungssystem… Achja, und auf Autokauf schlägt Väterchen Staat 150 % Steuern drauf. Damit sie den Grossmut der Partei nicht vergessen, werden die Schäfchen täglich mit Propaganda aus Lautsprechern beschallt. Ein weiteres Beispiel der Warmherzigkeit der Volkspartei gibts später. Nach dem Hügel schauen wir uns einen in den Berg gehauenen Tempel an. Und eine Höhle, die während des Vietnamkrieges als Krankenhaus diente. Und dann gehts quasi zum Wahrzeichen der Gegend, Tam Coc ist berühmt für seine Kalksteinformationen, die stoisch über Reisfelder thronen. Wir dahingegen

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thronen auf einem Ruderboot mit Regencape und nassem Haupt. Der Captain, in diesem Fall eine Frau (ohnehin scheinen nur die Frauen hier zu arbeiten, sei es auf den Reisfeldern, an den Strassenständen oder als Bootsführerinnen) rudert mit den Füssen. Die Landschaft muss an einem sonnigen Tag wirklich atemberaubend sein. Wir sehen die verschleierte Version. Trotzdem beeindruckend. Unsere Dame, eine von Unzähligen, die mit Reishut am Pier wartet, ist nicht zimperlich. Meint un-schüchtern. Will uns allerlei Schund verkaufen. Up-selling nennt sich das auf modern. Hat Babys zu füttern. Babys hungry. Fordert Trinkgeld. Ist nicht zufrieden. Wir auch nicht. Fühlen uns hin und hergerissen zwischen Mitleid und einer leicht angewiederten Kopfkralle angesichts endloser solcher Situationen. Dieses penetrante Fordern nach Spenden, Kaufen, Konsumieren. Reduziert auf den Dollar, scheint unsere einzige Daseinsberechtigung, den Geldbeutel zu öffnen. Die ganze Situation ist grotesk. Sitzen wir wie Madam und lassen uns von ihr durch den Regen kutschieren. Reisen kann schon komisch sein. Hätten ja auch bei dem Schietwetter im Hotel bleiben können. Doch die Pflicht des Travelers treibt uns auf die Straße. Entdeckungen müssen gemacht werden. Später im Hotel erzählt uns der Manager, dass die Damen pro verkauftes Ticket/ Passagier 30.000 Dong kriegen. Knapp 1 Euro. Dafür gibt es ne Nudelsuppe. Wir haben insgesamt 400.000 gezahlt. Könnt ihr euch ja ausrechnen. Den Rest kassiert Vater Staat. Lebe er hoch!


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DIESES PENETRANTE FORDERN NACH SPENDEN, KAUFEN, KONSUMIEREN. REDUZIERT AUF DEN DOLLAR, SCHEINT UNSERE EINZIGE DASEINSBERECHTIGUNG, DEN GELDBEUTEL ZU ÖFFNEN. DIE GANZE SITUATION IST GROTESK. SITZEN WIR WIE MADAM UND LASSEN UNS VON IHR DURCH DEN REGEN KUTSCHIEREN. REISEN KANN SCHON KOMISCH SEIN. HÄTTEN JA AUCH BEI DEM SCHIETWETTER IM HOTEL BLEIBEN KÖNNEN. DOCH DIE PFLICHT DES TRAVELERS TREIBT UNS AUF DIE STRASSE. ENTDECKUNGEN MÜSSEN GEMACHT WERDEN.

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Petrus Laune hat sich auch am Tag 2 nicht wirklich gebessert. Fragt mal nach Dörtis… Es ist kalt. Das Auto beheizt. Gottseidank. Es geht in den zwei Stunden entfernten Cuc Phuong National Park. Wir ackern uns 13 Kilometer einen gemein steilen Berg hoch und runter. Stufe für Stufe. Alter Schwede. Klettern über umgestürzte Bäume und schlittern über nasses Laub. Sehen eine alte Steinzeithöhle, in der man n fetziges Hotel etablieren könnte. Und haben die schlechteste Nudelsuppe ever. Mit Instantnudeln von Maggi. Schon wie die Dame uns das Menu in der Holzarbeiterkneipe a la Regenwald brachte… Fühlte sich an wie ne Drohung… Eine von Deutschland finanzierte Rehabilitationsstation für Languren und Gibbons besuchen wir ebenfalls. Die sind nämlich, man staune, auch vom Aussterben bedroht. Schuld haben wie immer die Chinesen. Kaufen den Vietnamesen die Affen ab. Lässt sich gute Medizin drauss kochen. Ein Trauerspiel. Bibbernd lassen wir uns noch überreden, mit dem Motorboot ein Fischer-Village anzuschauen. Hat noch ein armer Kerl an uns etwas verdient. Scheinen sie auch nötig zu haben. Die Zustände sind, aus unserer Perspektive betrachtet, alles andere als rosig. Wieder gehts vorbei an riesigen Reisfeldern, in denen viele! Menschen knietief im Wasser hocken und Setzlinge stecken. Was für ne Arbeit. Alles manuell. Nur das Pflügen wird entweder von Wasserbüffeln oder von Benzin betriebenen Klappergeräten übernommen. Die Kälte und Feuchtigkeit muss tief in die Knochen kriechen. Auffallend sind auch die vielen Friedhöfe. Viele davon direkt in den Reisfeldern. Wir selbst fühlen uns nach der Bootstour nicht mehr ganz unter den Lebenden. Alles ist kalt und feucht. 5 Stunden haben wir noch im Hotel abzusitzen, dann bringt uns ein Nachtbus zur nächsten Etappe. Hoffentlich ist der beheizt. War er natürlich nicht. Superman Schlafsack musste einspringen.

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TRUCKER-AHLGRIMM KANN JEDEN KARREN FAHREN ...

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Die Nachtbusse sind der Hammer. Zwar soll es laut Heiki total riechen, was nicht weiter wundert, da sich alle ihrer Schuhe – die zum Wandern! vornehmlich – entledigen müssen. Drinne Doppelstockbetten, in drei Reihen. Die Beine kann man lang machen (zumindest wenn man nicht Heike heisst), das Rückenteil bis nach ganz unten kurbeln. So lässt es sich aushalten. Was sich mal wieder nicht aushalten lässt, ist die Attitüde der Vietnamesen. Wir werden hier komplett verarscht. Um 4.45 brüllt der Fahrer, wir wären angekommen. Wir schütteln uns den Schlaf ab. Ihm gehts nicht schnell genug und drängelt. Wir alle sind wie immer ahnungslos und desinformiert. In der Kälte draussen labert ein anderer Kerl rum, wir sollten alle rein kommen. Geht uns total auf den Senkel. Jegliches Taktgefühl lässt er missen. Wer er ist und wat er will, sagt er natürlich nicht. Er will

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natürlich sein Hotel und seine Touren verkaufen. Um 5 Uhr morgens! Ahlgrimm Junior braucht Ruhe und latscht los, ein Hotel zu finden. Nicht ums verrecken werden wir in seines gehen. Das Dorf ist zappendunkel, keine einzige Beleuchtung. Aber jede Menge Gestalten, die durch die Dunkelheit schleichen. Busse kommen und gehen. Scheint hier eine normale Uhrzeit zu sein. Um es abzukürzen. Um 6 Uhr nehmen wir unseren Morgentee zu uns. Um 7 Uhr dürfen wie im Hotel einchecken. Um 8 Uhr sitzen wir auf einem gemieteten Mofa und knattern durch die Kälte. Heiki schlägt sich wacker. Auch nicht so einfach, Wasserbüffeln und Hühnern aus dem Weg zu gehen. Im Nationalpark Phong Nha, Unesco Welterbe, angekommen, kann sie richtig lossausen. Dass sie Spass hat, brauchen wir nicht erwähnen.


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PARADISE CAVE MIT EINER LÄNGE VON 31 KM IST DIE PARADISE CAVE DIE LÄNGSTE HÖHLE ASIENS Eine ganz andere Welt. Ideale Szenerie für einen Fantasyfilm. Die Orks würden gut hier reinpassen. Aber auch das Zwergenreich oder eine bizarre Königin könnte hier unten residieren. Die Höhle wurde erst 2005 entdeckt und ist ganze 31 km lang und bis zu 150 Meter hoch. Die Felsformationen, Stalagmiten und Stalaktiten (die hängen runter, dreimal dürft ihr raten, warum man sich das so leicht merken kann…) sind gewaltig. Unbeschreiblich. Da geht die Fantasie mit einem durch. Wir sehen alles mögliche und noch viel mehr. Und diese Dimensionen! Was könnte man für Partys in dem Ding feiern. Mächtig

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gewaltig. Dies gilt für alle Höhlen, die wir bisher gesehen haben. Vietnam scheint davon übersäht zu sein. Die nächste Höhle, Phong Nha, müssen wir mal wieder mit dem Kutter ansteuern. Wir sind am schwächeln und hängen durch. Aber die muss noch sein. Hier gehts mit dem Boot durch, dann dürfen wir zu Fuss rumströpern. Same same. Beeindruckend. Um 16.30 Uhr gibts Abendbrot. Die Dusche ist kalt. Es gibt keine Bettdecke. Um 19 Uhr liegen wir in der Kiste. Das Frühaufstehen liegt uns nicht. Aber wir kommen in Übung. Der nächste Bus geht um 5 Uhr. Damit wäre dieser Abschnitt beendet.


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ES ENDEDT, WIE ES ANGEFANGEN HAT. Mit einem absoluten Beschiss der Transportmafia. Wir haben einen achtstündigen Direkt-Schlafbus nach Hoi An gebucht. Dachten wir zumindest. Morgends um 8 Uhr werden wir in Hue rausgeschmissen. Die anderen Dooftouris sind genauso ahnungslos wie wir. Keiner erklärt sich, alle ignorieren Fragen. Wir werden mal wieder in eine Booking Agency getrieben. Fühlen uns wie Vieh. Und total verarscht. Und hilflos. Und sauwütend. Dörti platzt der Kragen. Lautstark motzt sie in die gleichgültigen Gesichter dieser Vollhonks. Eine Hasstirade an Benimmregeln, Respekt, Dienstleistungsethik und Transparenz. Is denen total Wurst. Wir haben über 4 Stunden Aufenthalt. Das muss man sich mal reinziehen. Aus dem

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Semi-Kurztrip ist eine Tagesreise geworden. War ja klar, das dann auch noch das Frühstück scheisse ist. Anstatt Jam, Marmelade, kriegt Dörti Thunfisch und irgendwelche Fusseln auf dem Brot. Aber der kleine Kellner, kaum des Englischen mächtig, is putzig und bemüht. Wir sind dankbar für jede freundliche Geste und ignorieren den Konfituerenfauxpas. Naja, wir schleppen uns durch Hue und töten Zeit. Wenigstens ist es endlich warm. Und gottseidank schickt uns das Schicksal in diesen Park. Dort singen und tanzen Kids irgendwelche Folklore. Opium fürs Herz. Wir können wieder lächeln.


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ES WIRD BESSER. SOWOHL KLIMATISCH ALS AUCH GESICHTSTECHNISCH. SELBST DIE VIETNAMESEN KÖNNEN DAS BESTÄTIGEN. DIE KLUFT ZWISCHEN SÜDEN UND NORDEN HÄLT AN. DIE ÄLTERE GENERATION IST – VERMUTLICH AUS GUTEN GRUND – NOCH IMMER SEHR NACHTRAGEND. DER KRIEG MAG INZWISCHEN GESCHICHTE SEIN, ABER DIE VORURTEILE EXISTIEREN. MAN DEFINIERT SICH LOKAL. IST IN DEUTSCHLAND JA NICHT ANDERS. FÜR DIE SÜDVIETNAMESEN HAT DER NORDVIETNAMESE EIN HARTES GESICHT. DAS KÖNNEN WIR SCHMERZLICHERWEISE BESTÄTIGEN. VOM BESCHEISSEN UND LÜGEN MAL GANZ ABGESEHEN. ABER ZURÜCK ZUM REISEN.

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UNESCO WELTERBESTÄTTE Ein Mix aus wackligen japanischen Kaufmannshäusern, chinesischen Tempeln und alten Teemagazinen. Hoi An. Hier können wir mal Pause machen. Es ist niedlig. Kuschelig. Lauschig. Die Altstadt, Unesco Welterbestätte, ein Fest für die Augen. Hier wurde ein einmaliges Erbe aus wackligen japanischen Kaufmannshäusern, chinesischen Tempeln und alten Teemagazinen erhalten. Dazwischen Boutiquen, Kaffeehäuser und Restaurants. Alles mit allerlei Kunsthandwerk versehen und dekoriert. Und das Beste: Hier herrscht Auto und Motorradverbot. Himmlisch, diese Ruhe. Wir flanieren unbeschwert durch die Gassen und lassen uns treiben. Hoi An ist auch sowas wie der Kudamm Vietnams. Hier ist shoppen angesagt, was angesichts der vielen Beutel von den Touris exzessiv betrieben wird. Das lokale Schneider- und Schuhhandwerk floriert. Man könnte sich jeden Sneaker nach Mass fertigen lassen. Material, Farbe, Schnürsenkel. Alles individualisiert. 30 Dollar kostet der Spass. Am Ende hätte man einen trendy Adidassneaker mit Lacostesohle. Kuckt eh keiner runter. Was die Klamotten angeht, sind sie wirkliche Meister. Mit jedem Katalogbild könnte man vorstellig werden und hätte innerhalb von wenigen Tagen eine originalgetreue Kopie. Dörti überlegt, ob sie sich ne Brille machen lässt. Aber dann entscheiden wir, die Angelegenheit auf Bangkok zu verschieben. Auch das Meer sehen wir nach einer gefühlten Ewigkeit wieder. Während alle anderen sich ein Fahrrad oder Motorrad mieten, latschen wir zu Fuss los. Was sind schon 5 km. Pustekuchen. Unverhofft schlittern wir in unsere vermutlich erste wahrhaft herzliche Begegnung mit einem Vietnamesen. Sagt man nicht, man erkenne am einfachen Mann die Seele eines Volkes? Klingt pathetisch, aber irgendwie stimmts. Auf dem Weg zum Strand winkt uns eine alter Mann von den Reisfeldern zu. Wir sind ja nicht doof oder romantisch verklärt um zu wissen, dass 15 Meter weiter auch andere Touris so aufs Reisfeld gelockt werden. Die machen sozusagen Public Relation für die Reisbauern. Er zeigt uns die Pflanzen, die Schneckenschädlinge und die Arbeitsabfolge – alles in Mimik und Gestik. Wir drücken ihm einen Schein in die Hand und machen weiter. Auf dem Rückweg rennt er uns schon auf der Strasse entgegen. Drückt uns mit seinen dürren und zittrigen Armen mit der Kraft eines Terminators und schenkt uns nochmals sein zahnloses Lächeln. Wir sind gerührt. Es geht bergauf. 90 | ONELIFEONECHANCE


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P-R-O-P-A-G-A-N-D-A Same same, but different...

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VORWORT Wir brauchen einen Tag am Strand. Mit Sonne. Was nicht so einfach ist. Irgendwie scheint alles sehr verbaut zu sein. Oder die richtigen Strandoasen sind auf Inseln zu finden, die man anfliegen muss.Nur widerwillig gehen wie einen Kompromiss ein und düsen nach Nha Trang. Stadt mit Stadtstrand. Dürfen wir halt nicht nach hinten kucken. Nur gerade aus aufs Meer. Nha Trang ist Urlaubsmekka für die Russen. Zu unserer Freude. Gibts halt viel zu sehen am Strand. Viele grosse, hässliche Menschen mit Bierbäuchen und engen Speedo-Badehosen. Pinker Nagellack. Vokuhila. Der ganze Stereotyp ist vertreten. Herrlich. Eigentlich sind wir schon dabei, den nächsten Bus weiter südlich zu planen. Dann spuckt der Zufall Heiki einen Easy Rider vor die Füsse, während Dörti das erste Mal seit Wochen richtig ausschlafen tut. Spontan ändern wir unsere Pläne und besiegeln das Geschäft mit einem Handschlag in einer Hinterhofgasse am Straßenstand. Wir gehen auf Motorradtour für 5 Tage und werden hoffentlich in das ungeschminkte Gesicht Vietnams schauen. Uahh. Das wird ein Spass. Wir freuen uns wie Bolle. Dann machen wir mal einen auf Rocker....

TAG 1

Wir heizen die vietnamesische Delikatessenecke auf und ab. Was heisst heizen…. Knattern vielmehr mit maximal 60 km/h durch die Walachei. Mehr geht auch nicht. Bei den Straßenverhältnissen. Everybody is Kung Fu Fighting auf Vietnams Straßen…. Angefangen hat alles mit einem rustikalen Frühstück auf niedrigen Plastikstühlen. Der Rucksack wird asiengemäß hinten aufgesattelt und ordentlich festgeschnürrt und schon brausen wir los in den warmen Küstenwind. Sehen Vietnams Exportgut Nummer Eins: Lobster, Muscheln, Tintenfische, Minuskeln, Mimaskeln und wie sie alle heissen, diese Viecher aus der Untiefe des Meeres. Die A und B Ware wird verschifft. C bleibt im Land, stichelt Dung… Das können sie gut, die Vietnamesen. Gesellschaft und Wirtschaft mit Galgenhumor nehmen. Wir besuchen Kohl-, Wassermelonen- und Rohrzuckerbauern. Probieren noch recht unreife Kakaofrüchte, während sich gegenüber der Kaffee in voller Blüte auf die Brust trommelt. Ritzen Kautschukbäume an und tanken literweise Wasser nach einer Kostprobe von Pfefferkörnern. Frisch vom Baum, versteht sich. Man hätte sie aber auch von den zahlreichen Matten klauen können, auf denen sie allerorts zum Trocknen ausliegen.

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GARNELEN-FARM Wir geben auch hier mal unseren Senf dazu. Wissen halt allet besser.... Sieht pitoresk aus, ABER... In Asien wird hektarweise Land in Zuchtbecken umgewandelt. Meistens nur für wenige Jahre: dann sind die Zuchtbecken abgewirtschaftet. Zurück bleiben oft tote Wüsten, Land, auf dem nichts mehr wächst, vergiftet durch die Exkremente der Garnelen. Und giftige Futterzusätze. Müssen ja schön imposant sein, auf unseren Tellern... Dann lasst es euch mal schmecken.

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AUS DEN DINGERN WIRD AUCH WAS GEMACHT,... LEIDER VERGESSEN

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Als Nachtisch gibt es Puffreis, der manuell über offenem Feuer gedreht wird, bis es Peng macht. Später wird er zu Reismehl verarbeitet. Direkt danaben knallt das Popcorn. Wird ebenfalls in einer urzeitlichen Maschine kredenzt. Kennen wir nur vom Mittelaltermarkt…. Stichwort manuell. Technik als Effizienztalent und Hilfsmittel scheint hier noch nicht wirklich Einzug gehalten zu haben. Vermutlich, weil in dieser Ecke der Welt der Mensch noch billiger ist. Da kommt Demut auf, während wir an unser Wohlstandsleben denken…

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fidschi 03.01. - 10.01.2015 Devise:Besser geht’s nicht Wermutstropfen:zu weit weg

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DAS ÜBRIGENS IST KAUKAU

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Die Gummiplantage ist riesig. Geerntet wird auch hier manuell. Von Baum zu Baum wird geritzt und getropft. Einen halben Liter gibt der Baum am Tag. Aber erst, wenn die Blätter blühen.

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Die Mädels, die bei Wind und Wetter den Maniok schälen, schneiden und trocknen, kriegen um die 15 Dollar am Tag. Das soll gar nicht so schlecht sein.

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AGRARKUNDIGE SAGEN HIERZU PFEFFER

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DAS FAZIT NACH TAG 1 Alles richtig gemacht. Wir sind entzückt und Vietnam endlich nicht mehr muffig. Ohne Make-Up kann es richtig gut ausehen. Neun Stunden ackern wir uns durchs Hinterland. 230 Kilometer geschrubbt. Cruisen über Serpentinen am Südchinesischen Meer entlang. Begutachten mit fachmännischem Blick Garnelenfarmen und nehmen uns dann die Bergkette vor. Barfüssige Kids, Wasserbüffel, Viehtreiber, Schweine und jede Menge Felder mit Bauern. Wir saugen und saugen und grinsen. Das macht richtig Laune. Bis der Hintern die Euphorie sabotiert und quengelt. Da sind wir dann aber nur noch 100 Kilometer von der kambodschanischen Grenze entfernt. Dung, der Boss, sowie Han, sein Bruder, steuern am späten Nachmittag die letzte Etappe an. Die haben wir uns ausgesucht, die Route wurde gemäss geändert. Wir wollen in den YOK DON NATIONAL PARK und vor Elefanten ehrfürchtig in die Knie gehen. Dörti hat gelesen, dass im Gegenzug zu anderen Orten, wo Elefanten als Arbeitstiere ein Leben ohne Ketten nicht leben dürfen, sie hier im Yok Don einigermassen gut behandelt werden. Man entlässt sie sogar nachts in den Wald. Morgens werden sie vom Ranger gesucht und nach einem ordentlichen Bad im Fluss zum Touristenkutschieren flott gemacht. Den Ranger wollen wir begleiten.

DAS REITEN LEHNEN WIR VEHEMENT AB. WARUM? WIR KÖNNEN NUR WÄRMSTENS EMPFEHLEN, HIER MAL RAUF ZU KLICKEN:

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DUMBO, DER SCHLURFENDE ELEFANT DIE NÄCHTLICHE FREIHEIT ENTPUPPT SICH ALS HALBWAHR. Er darf zwar frei laufen. Aber an seinem Fuss hängt eine 30

Meter lange eiserne Kette. Knapp 45 Minuten pirschen wir durch den Trockenwald. Der Ranger deutet hier und da auf Indizien. Spricht kein Wort Englisch. Für Elefantenhaufen braucht man auch keine Worte. Vereinzelt stossen wir auf angekaute Wurzeln. Dann steht er da. Dumbo. Majestätisch. Bildschön. Und traurig. Findet Dörti. Uns verschlägt es die Sprache. Wir sind fassunglos und gerührt. Bis wir das olle Klirren der Kette hören. Wie naiv sind wir eigentlich…. Haben uns Friede Freude Eierkuchen vorgegaukelt. Dörti Gesicht spricht Bände. Hackfresse, würden alle sagen, die sie kennen. Zetert innerlich wie ein Spatz und kann dennoch nicht die Augen von diesem Geschöpf lassen. Ein Königreich für die Macht, die Welt zu ändern. Da stehen wir im Wald, recken die Köpfe mit glühenden Ohren. Wir dürfen ihn anfassen. Sind wie elektrisiert. Zu viert machen wir uns auf den Rückweg. Eilig hat ers nicht. Schlurft vielmehr durch die Prärie. Wir

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haben gelesen, dass glückliche Elefanten mit dem Hintern wackeln. Keine Ahnung, obs stimmt. Unserem fehlt leider der Schwung. Auch wissen wir, dass domestizierten Elefanten erst der Wille gebrochen werden muss, bis sie gefügig sind. Diese Prozedur mit brutalen Mitteln hält ein Leben an. Der Rancher sitzt auf und fragt Dörti, ob sie auch will. Alte Heuchlerin, die sie ist, kann sie der Versuchung nicht widerstehen. Ist hin und her gerissen. PC sieht anders aus. Tja. So wie ein Kleinkind vor Knöpfen sitzt und sie trotz Verbot drücken möchte, so kann auch Dörti sich nicht beherrschen. Arsch an Kopf, so schunkeln Tier und Mensch wenig später durch den Wald. Bis zum Fluss gehts. Waschtag ist angesagt. Denn Tangan staubt wie ein alter Teppich. Wir sitzen in der Morgensonne und schauen den Geo Tierkanal. Und Dörti grinst beschämt wie ein Kind, das nicht zugeben möchte, wie spassig es war. Ehrfürchtig tätscheln wir seine Ohren ein letztes Mal. Bis er knurrt, der olle Bulle. Ja genau. Wir Menschen sind scheisse. Hast ja recht.


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WEITER GEHTS MIT UNSEREN HONDAS. DIE FETZEN. MEHR KÖNNEN WIR ÜBER DIE MASCHINEN NICHT SAGEN. USSER, DASS SIE WEINROT SIND. WIEVIEL UMDREHUNGEN UND ZYLINDER UND SON KRAM, IST UNS SCHNUPPE.

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Unsere beiden Begleiter sind der Hammer. Total bemüht. Tausende Male müssen wir vom Gaul springen, um Dongs Einführung in den vietnamesischen Landalltag zu lauschen. Von ethnischen Minderheiten über Agent Orange gebeutelte Wälder bis hin zu Kriegsdenkmälern ist alles vertreten. Gierig hängen wir an seinen Lippen. Dann gehts wieder rauf auf den Sattel und wir versinken in unseren Gedanken. Die kulinarische Reise geht weiter. Bei den Cashewnüssen ist noch nix los. Unreife Früchtchen. Aber die Nudeln hängen schon trocken auf der Leine. 200 Kilo Reis werden täglich in der Hinterstube eines Familienhauses verarbeitet. Weiter gehts durch den heissen Staub. Es soll schon wieder ein Wasserfall sein. Aber was für einer. Menschenverlassen. Wie in der blauen Lagune. Die müssen wir auch durchschwimmen, um uns die Wassergewalt auf den Rücken prasseln zu lassen. Besser als jede Thaimassage. Das Wasser ist geschmeidig, nahezu perfekt. Später schläft Dörti den Schlaf der Gerechten in einer perfekt gewölbten Felsmulde. Das beste Nickerchen ever. Bis sie Heiki von ganz weit weg rufen hört. Wir müssen weiter.

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Wieder aufgesattelt, überkommt uns ein fettes Grinsen. „Sternstunden der Menschheit“ hat Zweig einmal geschrieben. Laut unserer Interpretation sind es Sternstunden des Menschlein. Momente, in denen die Zufriedenheit ganz tief in der Brust sitzt. Alles passt. Und das beste ist. Der Tag ist erst halb rum. Später haben wir die Sense in der Hand und ernten Reis. Kaffee wird uns von kiechernden Bäuerinnen gereicht. Irgendwann hört auch der Asphalt auf. Es geht ins alte Vietnam. Dort, wo sich in den letzten Jahrhunderten scheinbar kaum was geändert hat. Manch einer hat Strom und TV. Aber viele der Dörfer, in denen vornehmlich ethnische Minderheiten leben, besitzen weder Kanalisation noch Wasser aus der Leitung. Der Brunnen tuts auch. Das Vieh schläft unter dem traditionellen Long House. Eine Feuerstelle im Haus und Bambusmatten, die abends für die Sippe ausgerollt werden. Wer spricht da eigentlich noch von Armut in Deutschland? Auch wir werden diese Nacht in einem Long House verbringen. Nur ist unseres schicker als die anderen. Von der Familie trennt uns eine Plasteplane. Hoffentlich schnarcht keiner. Wir sind seit 5.30 Uhr auf den Beinen und sehnen uns nach einer Matratze.


ES IST EINFACH ERSTAUNLICH, MIT WELCHER SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT DONG IN DIE HÖFE DER MENSCHEN LATSCHT. DAS SOLLTE ER SICH MAL BEI UNS ERLAUBEN. GUTEN TACH, ICH HAB HIER PAAR TOURISTEN, KÖNNEN DIE MAL KUCKEN, WIE IHR DEN SONNTAGSGULASCH KREDENZT...

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MEHR STASI GEHT NICHT. WIR SCHNÃœFFELN IM LEBEN DER ANDEREN

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TAG 3

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Auch dieser Tag beginnt früh. Ab 6 Uhr ist Bambule im Dorf. Die Asiaten sind Frühaufsteher. Der Reisschnaps vom Abendessen sitzt uns im Kopf. Während wir frühstücken, schlurfen Elefanten an uns vorbei. Wir können uns noch immer nicht an den Anblick gewöhnen. Weiter gehts. Lets hit the road again. Wir halten, wann immer es laut Dung was zu sehen gibt. Das hätten wir allein nie hingekriegt. Der latscht sprichwörtlich in die Wohnzimmer der Leute, auf das Feld, in den Hinterhof. Labert die Leute voll und schiebt uns dann zum Sightseeing nach. Dung ist eine wandelndes Lexikon der vietnamesischen Kultur. Kennt Land und Leute und jeden Winkel. Berichtet vom Bambus als Alleskönner und Bausubstanz. Vom Reisschnapsbrennen. Von der Besenmanufaktur. Unser Mittagstisch ist wieder deliziös. Auch diese Leckereien hätten wir, auf uns selbst gestellt, nie zu Gesicht bekommen. Mit voller Wampe verlassen wir die Hauptstrasse und düsen

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durch endlose Kaffeeplantagen. Ein recht lukratives Geschäft für einige, schaut man sich die Protzhütten an, die in dieser Gegend stehen. Später werden wir den angeblich teuersten Kaffee der Welt probieren. Die Bohnen müssen erst durch den Verdauungstrakt von Wieseln. Scheisskaffee, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir Menschen sind doch bekloppt, für sowas Geld auszugeben. Hier kosten 150 Gramm knappe 25 Euro. In Europa um ein vielfaches mehr. Einer Seidespinnerei statten wir ebenfalls einen Besuch ab. Inklusive Einführung in die Raupengeschichte und Prozedere. Beeindruckend. Mehrere 100 Meter feinste Strippe gibt ein Kokon. Die olle Raupe dürfen wir auch probieren. Unter Ekel. Da lässt sich das Gehirn nicht austricksen. Nach einem Tempel und einem Wasserfall ist Feierabend. Wir trudeln in Dalat ein. Im Hotel-TV spielt gerade Bayern Muenchen gegen Hamburg. Tja, die Welt ist ein Dorf.


THERE IS BEAUTY IN ALL EVIL!???

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DIE SEIDENSPINNER.... Mehrere 100 Meter feinste Strippe gibt ein Kokon. Die ollen Raupen mĂźssen erst schuften und zum Dank werden sie dann verspeist. Scheiss Leben.

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TAG 4 Zeit für etwas Kultur. Ob das aufs Crazy House in Dalat zutrifft, ist umstritten. Es entspricht nicht der Norm. Keinster. Alice im Wunderland lässt grüssen. Als ob eine Hippikommune unter LSD-Einfluss mal so richtig loslegen durfte. Die Bauherrin, die Architektur in Moskau studierte, hat tief in die Märchenkiste gegriffen und absolute Fabelhäuser erbaut. Knorrige Bäume aus Beton, runde Felshöhlen, Wurzelwerkimitate, gigantische Spinennnetze, Tierskulpturen etc. – klare Linien und Formen sucht man vergeblich. Genauso beeindruckt zeigen wir uns wenig später beim Anblick der Linh Phuoc Pagode. Wahnsinn, was sich die Mönche hier über Jahre zurecht gezimmert haben. Alle Tempel, Stupas und Co. sind mit Mosaiken verziert. Nicht ein kleinster Teil wurde ausgelassen. Sie erzählen ganze Geschichten. Wunderschön. Was für eine Arbeit! Was für eine Geduld! Aber Zeit haben sie ja, die Kuttenträger. Wir sind wirklich geflash. Haben ja schon viele Tempel auf unserem Weg gesehen. Aber das hier ist einzigartig. Kultur hin oder her, uns geht die Huperei auf den Senkel. Hier ist mehr los als in den Tagen zuvor. Zurück aufs Land. Diesmal nehmen wir uns die Blumen- und Gemüseabteilung Vietnams vor. Erstere scheinen tief mit Vietnams Seele verwurzelt zu sein. Kein Haus ohne Topfpflanzen und Balkongewächse. Keine Park ohne kunstvoll angelegte Rabatten. Die Hecken und Bäume sind detailverliebt gestuzt. Ganze Schriftzüge aus gepflanzten Blumen zieren Rasenflächen. Blumen sind überall. Vielleicht liegts auch am nahenden Tet-Fest. Da putzt sich das Land heraus. Hübscht sich an, um das neue Jahr zu begrüssen. Das Gemüse auf den Feldern trotzt vor Potenz. Es gibt Karotten, Tomaten, Kohl. Die Currypflanzen sind schon etwas exotischer. Toller Lippensitft, sone Currykerne. Wer braucht schon ne Drogerie…. Und dann kommen die Pilze. Man lernt nie aus. Das haben wir noch nie gesehen. Nicht mal im Fernsehen. Diverse Baumspäne werden in kleinen Beuteln zusammengepresst und in einem Gewächshaus stetig und akribisch bewässert. In diesem Klima und aus diesem Brei keimt der Pilz. Super interessant. Durch Kaffee- und Bananenplantagen heizen wir einem Wasserfall entgegen. Später schauen wir buddhistischen Nonnen bei der Räucherstäbchenmanufaktur über die Schulter. Dann gibts noch einen Pitstop an der „Autobahnraststätte“. In Hängematten schlürfen wir Trinkyoghurt. Irgendwann ist Feierabend. Wir latschen zu Fuss zum Restaurant. Dörti wird fast von einem Bus umgekarrt. Es fehlten 10 Zentimeter. Dabei ging sie schon auf dem Seitenstreifen. Crazy, dieser Verkehr. Lass bloss nie einen Vietnamesen ans Steuer.

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Diverse Baumspäne werden in kleinen Beuteln zusammengepresst und in einem Gewächshaus stetig und akribisch bewässert. In diesem Klima und aus diesem Brei keimt der Pilz. Super interessant.

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DAS IST ÜBRIGENS EINE AUTOBAHN-RASTSTÄTTE.

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TAG 5 Die Zeit fliegt. Unser letzter Tag ist angebrochen und schon macht sich Wehmut breit. Wir haben sie lieb gewonnen, unsere beiden Reisegenossen. Dung, dem der Schalk im Nacken sitzt und dessen Gelächter auch noch im Nachbardorf zu hören ist. Und Han, die gute Seele im Hintergrund, der unser Besteck putzt und sogar nachts noch mal aufsattelt, um uns Kekse zu besorgen. Tja. Scheiden tut weh. Die letzte Lektion in Agrarkunde steht an. Wir heizen an endlosen Drachenfruchtplantagen vorbei. Dann gibt es eine Einführung in die Kunst des Teeanbaus. Wieder besuchen wir Dörfer, die dem Mittelalter entsprungen zu sein scheinen. Holzbaracken, die in deutschen Schrebergärten definitiv nicht geduldet würden. Jede ostdeutsche Laube war luxuriöser. Kein Fenster, ein zusammen gezimmertes Bett, das wars. Sonst nix. Garnichts. Das Land wird trockener. In einigen Gemeinden herrscht Wasserknappheit. Man ist auf die Regenzeit angewiesen, um Trinkwasser zu sammeln. In gigan-

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tischen Steinkrügen wird der Regen aufgefangen. Der muss monatelang in der Trockenzeit reichen. Gerne würden wir uns zu den Alten hocken und mal fragen, wie es gewesen ist in all den Kriegsjahren. Sie hätten mit Sicherheit ne Menge zu erzählen. Viel unschönes. Im zentralen Hochland, durch das wir die letzten Tage gedüst sind, haben sich einst die Vietcong-Soldaten abseits des Ho-Chi-Minh-Pfades verkrochen. Durch diese zauberhaften Bergpässe cruisen auch wir jetzt ein letztes Mal. Die Küste wartet. Kurz vor Mui Ne, wo sich unsere Wege trennen werden, stapfen wir noch durch die Sanddünenlandschaft dieser Region. Dann ist Tschüssikowski angesagt. Ob man sich wiedersieht? Das ist vielleicht das größte Dilemma am reisen. Der Abschied. Wer weiss. Uns haben beide auf jeden Fall Vietnam versüsst. Vielen Dank, alles Glück dieser Erde und allzeit gute Fahrt.


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DIE GEISTER DER VERGANGENHEIT WOLLEN WIR HERAUFBESCHWÖREN. DIE VOLLE DOSIS SEI UNS GEWISS. DER TAG HAT AUCH IN SAIGON VIELE STUNDEN. UND BIS WIR UNS IM KRIEGSMUSEUM DICKE TRÄNEN AUS DEN AUGEN WISCHEN, HABEN WIR BEREITS KLAUSTROPHOBISCHE ANFÄLLE

IN EINEM DER VIELEN VIETCONG-TUNNEL ÜBERSTANDEN. Wenn es einen Ort gibt, der die Härte, mentale Stärke, den beharrlichen Wiederstand, den Trotz und Stolz, aber auch die Leidensfähigkeit beider Kriegsparteien und zum Schreien ungerechte Gräueltaten symbolisiert, dann dürfte das Cu Chi sein. 30 Km westlich von Saigon, erstreckt sich ein Tunnelsystem von 420 km2. Fast bis zur kambodschanischen Grenze hatte sich der Wiederstand hier in die Erde – manchmal 3-etagig – gegraben und mit dieser Guerillataktik den Amis ziemlich heftig eingeheizt. Wie man das dort unten aushalten konnte, entzieht sich unserem Fassungsvermögen. Wir selbst dürfen durch einen Tunnel kriechen. Wenn auch nur einige Meter und in beleuchteter sowie erweiterter Ausführung, überkommt uns Beklommenheit. Die erste Millisekunde gar Panik. Das Gefühl ist unbeschreiblich. So wie überhaupt alles in dieser Anlage. Wir sehen kleine Bodenlöcher, nicht breiter als eine vietnamesische Schulter und mit Laub getarnt, von denen aus Vietcong-Sniper die amerikanischen Soldaten unter Beschuss nahmen. Erst von hinten, dann schnell runter, 50 Meter durch den Tunnel gekrochen, und von vorne noch einmal nachgeladen. Die US-Bodentruppen waren dem voll ausgeliefert. Man zeigt uns die diabolischen Fallen, die ihre Opfer wie Vieh aufspiessten. Fieses Tötungsmaterial. Dieses Fleckchen Erde ist von Blut durchtränkt. Beiden Seiten wurde übel zugerichtet. Und zum Ende hin haben die Amis das Gebiet mit Artillerie

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und Bomben einer Mondlandschaft gleich gemacht. Der Kloss im Hals ist gross und wird sich Stunden später im Kriegsmuseum in absoluter Fassungslosigkeit entladen.

Zugegeben, auch diese Ausstellung ist propagandistisch angehaucht. Die Untertitel kann man jedoch ausblenden. Die Fotos benötigen keiner Worte. Benommen stolpern wir von Bild zu Bild und verdauen zerbombte Leichen, weinende Alte, schreckensweite Kinderaugen, verzweifelte Soldatengesichter, entlaubte Wälder und von Napalm entstellte Menschen. Gräulich. Ist ja nicht so, dass wir diese Bilder zum ersten Mal sehen. Aber wir sind trotzdem erschüttert bis ins Mark, wohlwissend, dass uns bald in Kambodschia ähnliches blüht. Ein Trauerspiel. Auch die Kriegsrethorik ist erschreckend. Was für ein Armutszeugnis der menschlichen Rasse. In Cu Chi spricht man von Erfolgslisten, zählt die Trefferquote der Genossen und bejubelt jeden getöteten Feind. Wörter wie „jagen“ werden benutzt, Bestenlisten genannt… Was bleibt abschliessend zu sagen? Vielleicht ein utopisches „Stell dir vor es ist Krieg und niemand geht hin“. Trotzdem können wir Saigon nicht nur auf den Kireg reduzieren.


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Die Stadt ist eine Wohltat im Vergleich zu Hanoi. Das Klima ist prima, die Straße von Bäumen gesäumt, die Menschen entspannter. Selbst der Verkehr sehr überschaubar. Liegt auch am Tet-Fest. Alle sitzen zuhause oder sind verreist. Alles scheint weit moderner, westlicher als im Norden. Wir sehen Mc Donalds und Pizza Hut und stürmen gar einen Starbucks, um endlich mal wieder einen anständigen Kaffee zu schlürfen. Der vietnamesische Ca Phe ist Plürre. Eigenartiges Zeug. Apropos westlich. So richtig schlau werden wir nach wie vor nicht aus diesem Staatssystem. Sozialistische Ansätze sind, oberflächlich betrachtet, nur in der Bildsprache zu erkennen. Poster und Plakate bedienen sich der sozialistischen Symbolik. Sonst nix. Kapitalismus praktizierende Kommunisten, könnte man salopp sagen. Ein vietnamesischer Suppentopf voller verschiedenster Zutaten.

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Etwas Sozialismus, 1 Kilo Korruption, zerhäxelte Ideologie, ein Esslöffel Repression, 1 Liter Marktwirtschaft… Nur die alles entscheidende Prise Salz in Form von Demokratie fehlt. Das sehen die Vietnamesen ähnlich, wie uns abends ein in Deutschland lebender Vietnamese versichert. Aber meckern darf keiner, zumindest nicht zu laut. Sonst schlägt die Faust der kommunistischen Partei doch zu. Wir sehen das etwas ähnlich wie Bertrand Russel. Der schrieb einst:

WER IN SEINER JUGEND KEIN KOMMUNIST WAR, HATTE KEIN HERZ. WER ES ALS ERWACHSENER NOCH IST, HAT KEINEN VERSTAND. SO IN ETWA. AMEN.


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DAS MEKONG- DELTA HABEN WIR AN EINEM TAG ABGERISSEN. SOZUSAGEN AUF DER FLUCHT.... DIE REGION IST RIESIG, ABER WIR HATTEN MIT VIETNAM GEISTIG SCHON ABGESCHLOSSEN. Wir halten uns also kurz. Von Can Tho aus haben wir den Mekong erstmalig beschnuppert, wissend, dass wir in Kambodscha noch Zeit haben werden, uns richtig kennenzulernen. Wir sassen sieben Stunden in einem motorisierten Ruderboot rum und haben die Gegend inspiziert. 5.30 Uhr gings los, zur unserer großen Freude. Aber das Business schläft nicht und wir wollten die schwimmenden Händler auf den Floating Markets nicht verpassen. Wenigstens haben wir so mal die Sonne beim Aufstehen beobachtet. Unser Kapitän, mal wieder eine Frau, war zuckersüß und sprach kein Englisch. Lets go zählt nicht… Aber Figuren aus Palmenblättern hat sie uns gefaltet. Was will man mehr.

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Can Tho war, wie bereits erwähnt, auch unsere letzte Station auf vietnamesischen Boden. Tagsdarauf gings nach Kambodscha und Vietnam hatte wieder alle Joker gezückt, um uns noch einmal richtig eine reinzuwürgen. Zum Thema Bordercrossing werden wir uns in unserem ersten Beitrag auf kambodschanischer Seite ergießen können. Obwohl die Grenzüberschreitung überhaupt kein Problem war. Die Anreise war dahingegen eine Paradeleistung der vietnamesischen Transportmafia. Dörti muss bloss erst noch die richtigen Worte finden. Immerhin will sie sich nicht der Volksverhetzung schuldig machen. Contenance ist also gefragt….


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VIETNAM. ZUM SCHLUSS NOCH EINMAL RICHTIG IN DIE FRESSE REIN.... Der Weg nach Kambodscha war leider beschwerlich. Im nachhinein müssen wir ordentlich kiechern. Haben wir uns doch auch benommen wie zwei sture Esel. Tja, gebranntmarkt, wie wir waren, haben wir versucht, gegen die vietnamesische Transportmafia anzukämpfen. David gegen Goliath. Wir haben natürlich den kürzeren gezogen. Aber mit Stinkschnute. Und unter Protest. Die ganze Chose spielte sich folgendermaßen ab. Im Hotel hieß es noch, es gäbe einen Direktbus bis nach Ha Tien, das kurz vor der Grenze liegt. Am Terminal angekommen, war es schon 1 x Umsteigen. Die ersten 14 Dollar gezahlt, und los gehts. Stellt sich heraus, dass wir nicht im versprochenen Umsteigehafen rausgeschmissen werden. Rach Gia sollte es sein, wir sind woanders. Eigentlich hätten wir den Braten schon riechen müssen, als der Anschlussbus zufällig genau neben uns stand. Wir waren natürlich die einzigen Ausländer weit und breit. Der Preis war vermessen hoch, aber was sollten wir auch tun. Wir hatten immerhin noch vor, bis nach Kep zu kommen. Und das war angeblich die einzige Möglichkeit. Nicht mal ausreichend vietnamesische Dong hatten wir auf Tasch. Mussten noch Dollar raufzahlen. Zig mal haben wir uns von dem Verkehrszuhälter versichern lassen, dass dieser Bus DIREKT nach Ha Tien fahren würde. Sprach er und steckte sich die Kröten ein. Ticket sollte es später geben. Hatte man, natürlich, dann im Bus auch schon wieder vergessen. Wir düsen also weiter, bis wir in einem Kaff die Bushaltstelle anvisieren. Bis heute wissen wir nicht, wo wir da gestrandet sind. Ein Typ kommt zu uns und erklärt uns in Zeichensprache, wir sollten den Bus verlassen. Kein Wort Englisch konnte er. Das war wohl dann auch die Initialzündung für unsere beginnnende Trotzphase. Wir haben uns einfach geweigert. Sind sitzengeblieben. Wir und der leere Bus. Wir faselten irgendwas von Direkt Bus, no money left, wir wollen ein Ticket etc. Die Typen ignorieren uns, der Busfahrer fährt wieder an, parkt ein, glotzt uns lethargisch an und hängt sein Hängematte unten im Gepäckfach auf. Wir sitzen und glotzen zurück, während man neben uns anfängt, am Bus rumzuwerkeln. Kein Mensch weit und breit, der unsere Sprache spricht. Klar, dass wir natürlich die Attraktion sind. Die bekloppten Langnasen, die im schlafenden Bus hocken. Irgendwann sind wir doch raus. Sollen uns bei glutheisser Mittagshitze in sone olle Imbissbude setzen. Wir wissen immer noch nicht, wann und wie es weitergeht. Ne Stunde später kommt ein Bus. Mittlerweile der vierte nach Ha Tien. Den dürfen wir dann endlich besteigen. Wir hatten ja kein Ticket und keine vietnamesische Währung mehr übrig… Der Bus ist versifft. Dauert aber nur noch 30 Minuten. In Ha Tien, was für ein Zufall, gibt es natürlich keinen Bus mehr nach Kep. Wäre angeblich gerade erst losgefahren. Genau… Sogar die Damen am Ticketschalter ignorieren uns. Es ist einfach nicht möglich, Informationen zu bekommen. Also wieder die Börse gezückt und mit dem Moped rüber. Die Grenzüberschreitung war dann ein Kinderspiel. Inklusive „amtsärztlicher Untersuchung“, die wir nicht zahlen wollten. Ging dann auch so.

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UND SCHNELL WEG

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UNSER FAZIT HIGHLIGHT:

DEFINITIV DIE EASY RIDER TOUR

PRO:

PHO. ES GIBT NICHTS LECKERES!

CONTRA:

THERE IS SO MUCH TO SAY, BUT NHAAAA ...


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