HomeElectronics 2/2010

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Home electronics

Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik. #2 / Februar 2010 / Fr. 7.50 / www.home-electronics.ch

MAGAZIN

Audio

Ruhe Bitte!

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Fokus HDTV // Kopfhörer // Dockingstation // Blu-Ray-systeme // Kompaktkamera // DSLR-Kameras // Mediacenter 1/3

Der neue Kopfhörer QC15 von Bose mit verbesserter Lärmunterdrückung. S. 42

INSIDE Fokus

HD-Fernsehen Alles über den Empfang von HDTV-Programmen via ­Satellit, TV-Kabel oder Internet. S. 20

+ TV & Heimkino

Fest der Sinne Im Vergleichstest: Blu-rayKomplettsysteme von JVC, Panasonic, ­Philips, Samsung und Sony. S. 34 Foto

Weniger ist Mehr Im Test: Die Kompaktkamera G11 von Canon liefert mit weniger Pixel bessere Bilder als ihre Vorgängerin. S. 56

EXTRA


Vancouver 2010 – Heiss auf Gold Täglich vom 12. bis 28. Februar auf SF zwei und HD suisse 17.25 Uhr «vancouver highlights» – Teilaufzeichnungen der vergangenen Nacht 18.40 Uhr «vancouver live» – Mit den wichtigsten Wettkämpfen aus Schweizer Sicht 22.20 Uhr «vancouver flash» – Stündliche Updates mit dem Wesentlichen in Kürze Aktuelle Sendezeiten auf www.vancouver2010.sf.tv


Magazin [ editorial ]

Bereinigt Geschätzte Leserin, geschätzter Leser Rund vier Jahre sind es her, seit wir unserem Magazin die letzte Frischzellenkur gegönnt haben. Inzwischen ist viel passiert in der Heimelek­tronik – genug jedenfalls, um wieder einmal Hand ans Konzept zu legen. Was soll bleiben, wie es ist, was lässt sich verbessern, was soll anders werden? Bleiben wird die Art und Weise, wie wir das Thema angehen. Wir werden also weiterhin mit Freuden versuchen, Technik, Trends und Angebot einfach und verständlich zu erklären. Auch unsere Ausrichtung auf qualitativ hochwertige Produkte bleibt bestehen. Verbessert haben wir die Struktur des Hefts – zum Beispiel, was die Logik der Rubriken betrifft. Angesichts des rasanten Verschmelzens von Unterhaltungselektronik, Kommunikation und Informations­technik haben wir die beiden Rubriken „eHome“ und „Multimedia“ zusammengelegt. Die neue heisst nun „Multimedia & Netz“ und ist der vernetzten Unterhaltung im weiteren Sinne gewidmet. Den „Fokus“ – unser monatliches Schwerpunktthema also – finden Sie neu jeweils innerhalb der passenden Rubrik. Und neu sind die Kurztests im vorderen Teil des Hefts. Dort stellen wir unter dem Motto „Ausprobiert“ Produkte vor, die wir (noch) nicht eingehender testen wollen. Damit können wir schneller auf Neues eingehen und gleichzeitig sondieren, was allenfalls für einen ausführlichen Test infrage kommt. Anders schliesslich wird das Layout, nämlich übersichtlicher, luftiger und schöner, wie wir meinen. Dabei haben wir darauf geachtet, dass Schönheit nicht vor Inhalt geht. Die neuen Seiten bieten mindestens gleich viel Platz für Fakten wie die alten. Hier hilft auch das etwas grössere Heftformat. Und weil wir schon dabei waren, haben wir gleich noch eine Altlast bereinigt und dem HomeElectronic am Schluss ein „s“ spendiert. Womit wir nun auch der englischen Grammatik Genüge ­täten. Aber sehen und lesen Sie selbst. Vielleicht haben Sie ja Lust und schicken mir Ihren Kommentar (mosbacher@home-electronic.ch)? Ich bin gespannt. // René Mosbacher, Chefredaktor

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Magazin [ Inhalt ]

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Fokus HD-fernsehen

Blu-ray-Heimkino

HDTV ist auf dem Vormarsch: Über die Hälfte der Haushalte besitzen heute einen HD-Fernseher, und das Angebot an HD-Programmen wächst ständig. Wir bieten eine Senderübersicht und zeigen, wie Sie HDTV empfangen können.

Neue 5.1-AV-Anlagen für über 1000 Franken haben immer öfter einen Blu-ray-Disc-Spieler dabei. Damit sind sie offiziell HD-tauglich. Wir ver­ gleichen Komplettsysteme von JVC, Panasonic, Philips, Samsung und Sony.

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Magazin Neues . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neue DaB+-Sender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gasteiners Durchblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Filmtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Musiktipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausprobiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

6 10 13 15 16 18

TV & Heimkino

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Fokus HDTV: Programme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fokus HDTV: Empfang via Satellit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fokus HDTV: Empfang ab Kabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fokus HDTV: Anlagenbeispiele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ratgeber: HD-Raumklang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TEst: Fünf Blu-ray-Komplettsysteme mit Surround-Sound . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

20 24 26 28 30 34

audio Test: iPod-Docking-Station von B&W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Test: Kopfhörer mit Lärmunterdrückung von Bose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Foto & Video Test: DSLR-Kameras mit APS-C-/Vollformat-Sensor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Test: Kompaktkamera G11 von Canon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Multimedia & Netz Praxistest: All-in-one-PC von Sony . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Praxistest: Satreceiver von Elgato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Test: Sieben Internetradioempfänger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Service

Mediacenter – Teil 1/3 In einer dreiteiligen Serie über Mediacenter testen wir als Erstes ein ästhetisch anspruchsvolles Gerät – einen All-in-one-PC von Sony mit integriertem Satempfänger, Programmführer und Blu-ray-Spieler.

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Neuheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39, 46, 59, 71 Technik, einfach erklärt: USB 3.0. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 LeserBrief: SRG-Programme beim Humax HD-Fox . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Agenda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Aktuell getestet lu-ray-5.1-Systeme, ab Seite 34: JVC TH-BD50 | Panasonic SC-BT200 | Philips B HTS 7520 | Samsung HT-BD 1255 | Sony HTP-BD36SF iPod-Docking-Station, ab Seite 40: B&W Zeppelin Mini Kopfhörer mit Lärmunterdrückung, ab Seite 42: Bose Quiet Comfort QC15 DSLR-Kameras mit APS-C-/Vollformat-Sensor, ab Seite 48: Canon EOS 7D | Canon EOS 5D Mark II | Nikon D300s | Nikon D700 | Sony DSLR-A550 | Sony DSLR-A850 Semi-Pro-Kompaktkamera, ab Seite 56: Canon Powershot G11 All-in-one-PC, ab Seite 60: Sony Vaio LV3SJ/B Satempfänger für Apple-Rechner, ab Seite 64: Elgato EyeTV Sat Internetradioempfänger, ab Seite 66: Logitech Squeezebox Radio | Muvid IR 815 | Philips NP1100 | Pure Avanti Flow | Sonoro Elements W | Tangent Net-200 | Tivoli Audio NetWorks Combo

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Magazin [ Neues ]

Die Laser-LED-Lichtquelle der Green-SlimProjektoren von Casio hält 20 000 Stunden und ist quecksilberfrei.

Fraunhofer-Institut

Die neuen USB-Sticks von Lacie sind kratzfest und wasserdicht.

Lacie

Datenschlüssel Unter dem Namen CooKey und WhizKey bringt Lacie neue USB-­ Sticks für den Schlüssel­an­hän­ger auf den Markt. Die Speicher­riegel haben robuste Metallgehäuse in Form und Grösse von Flachschlüsseln. Ihre Gold-Anschlüsse sollen wasserdicht wie auch kratzfest sein. Mit dem Erwerb eines dieser Sticks kauft man gleichzeitig 4 GB Online­ speicher auf www.wuala.com. Dort können Daten via Internet gespeichert, gesichert und mit anderen geteilt werden. Damit die Daten auch sicher sind, werden sie auf dem Server verschlüsselt abgelegt. Die USB-Sticks gibt es mit 4, 8, 16 und 32 GB über den Fachhandel oder den Webshop von Lacie; sie kosten 29, 43, 79 und 143 Franken. // rm www.lacie.com

Stromsparhilfe Forscher am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) haben eine Anwendung entwickelt, die den Energie­ verbrauch einzelner Geräte im Haushalt zeigt und so beim Stromsparen hilft. Mit dem PC oder direkt am Handy kann der Nutzer sich damit nicht nur aktuelle Verbrauchsinformationen oder langfristige Statistiken ansehen, sondern Haushaltgeräte oder Beleuchtung auch ein- und ausschalten. Dabei ist es möglich, ein Gerät einfach mittels der Handykamera anzuwählen. Damit die Lösung funktioniert, erhält jedes Gerät einen soge­ nannten Power-Plogg. Das ist ein Adapter, der zwischen Stecker und Steckdose kommt und per Funkübertragung Informationen zum aktuellen Verbrauch des jeweils angeschlossenen Geräts liefert. Der Bewohner kann die übertragenen Daten am PC-Bildschirm abrufen oder mit seinem Handy als Anzeige- und Steuergerät den Energieverbrauch seiner Geräte kontrollieren. Wird die Handy­ kamera auf ein Gerät gerichtet, zeigt die Lösung automatisch den momentanen Stromverbrauch. Dazu wird die jeweilige Kameraansicht mit einer Datenbank von Bildern der einzelnen Geräte verglichen, um dann Daten des richtigen PowerPlogg zu nutzen. Das System hilft, Stromfresser zu identifizieren. Wenn Stromnutzung abhängig von der Tageszeit unterschiedlich viel kostet, hat der Nutzer auch die Möglichkeit, Kosten zu sparen, indem er über sein Handy etwa die Waschmaschine erst unter Billigtarif laufen lässt. // pte/rf

Skross

Casio

Universal- ohne stecker Quecksilber Der World Travel Adapter 3 des Schweizer Herstellers Skross soll in über 150 Ländern einsetzbar sein: Die Kontaktstifte dieses Universalsteckers lassen sich nämlich manuell ein- und ausfahren, sodass er je nach Bedarf an eine zweiund dreipolige wie auch an eine geerdete Steckdose passt (Schutzklasse I und II). Der Stecker ist ausgelegt für die maximale Leistung von 2500 Watt/220 Volt bzw. 1100 Watt/110 Volt. Mit den Massen von 73 x 57 x 65 mm und einem Gewicht von 190 g (inkl. Schutzkontakt) passt er auch in jede Reisetasche. Preis des Reise­steckers: 50 Franken. // rf www.skross.ch

Universalreisestecker World Travel Adapter 3 von Skross: Passt weltweit.

Casio hat neue Projektoren vorgestellt, die besonders umweltfreundlich sein sollen. Die „Green Slim“-Modelle nutzen statt der üblichen Quecksilberdampflampe eine neu entwickelte Lichtquelle, die Laser- und LED-Technik kombiniert. Es handle sich um die weltweit ersten quecksilberfreien Projektoren mit über 2000 ANSILumen, heisst es. Die Lichtquelle hat laut Casio eine Lebensdauer von 20 000 Stunden – der Nachkauf teurer Ersatzlampen entfällt. Die neuen Geräte sind jedoch nicht nur umweltfreundlich, sondern mit der Grösse eines A4-Blattes und einer Bauhöhe von 43 mm kompakt gebaut. Die Projektoren sind bereits nach 8 Sekunden betriebsbereit und können ohne Wartezeit ausgeschaltet werden. Auch der Stromverbrauch liegt mit 190 Watt vergleichsweise niedrig. Die Produktlinie umfasst insgesamt zehn Modelle mit Lichtleistungen zwischen 2000 und 3000 ANSILumen, darunter vier mit WXGAAuflösung (1280 x 800 Pixel) sowie sechs XGA-Modelle (1024 x 768 Pixel). Einige Modelle sind mit einer USB-Schnittstelle ausgestattet und erlauben Präsentationen ohne PC. Die USB-Modelle sind zudem WLAN-fähig. Die Preise sind noch offen. // rf www.casio.com

www.fit.fraunhofer.de Seite 6

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Skype

Philips

Telefonie in HD

Einpeitscher

Skype will demnächst Video-Tele­ fonate in HD-Auflösung (720p) anbieten. Das VoIP-Unternehmen entwickelt hierzu die HD-Webcam FV TouchCam N1 mit H.264-CodecChip und Doppel-Richtmikrofon. Die Kamera wird mit dem PC verbunden und mit einem Uni­ versalhalter auf einen Monitor montiert. LG und Panasonic wollen ebenfalls bald HD-Webcams für ihre internetfähigen Fernseher veröffentlichen. Die Auflösung der Kameras soll 1280 x 720 Pixel betragen, womit die Geräte mit allen Internet-Fernsehern ab HDready kompatibel wären. Der Online-Telefonanbieter Skype soll auf Geräten von LG und Panasonic vorinstalliert werden. // pte/rf

LG

Extrem Dünnes LCD-Panel LG Displays hat eines der bisher dünnsten LCD-TV-Panels vorgestellt. Es soll 2,6 mm dünn sein und warte mit einer 42-Zoll-Bilddiagonale auf. Das „Extreme Slim“-LCD-TV-Panel sei zudem mit dimmbarer LED-Hintergrundbeleuchtung, 1920 x 1080 Pixeln und 120 Hz Bildwiederholfrequenz ausgerüstet. Mit 2,6 mm ist das neue Panel fast halb so dünn wie LGs im Mai 2009 eingeführtes Ultra-Slim-LCD-TV-Panel, das es bei einer 47-Zoll-Bilddiagonale auf 5,9 mm bringt. LG Displays will damit auch die Konkurrenz übertrumpfen, die bisher nur 3,9 mm erreicht habe. Details zur Markteinführung von entsprechenden Fernsehern hat LG noch nicht genannt. // rm http://at.lge.com

www.skype.com

Philips startet mit Direct Life ein Fitnesstrainingsprogramm, das einen tragbaren Sensor (Activity Monitor), eine PC-Docking-Station mit Software sowie einen Onlinecoach beinhaltet. Ziel ist, den Nutzer zu mehr Leistung anzutreiben. Die Sensoreinheit besteht aus einem Anhänger mit drei Beschleunigungssensoren, der in der Hosentasche oder um den Hals getragen wird. Sie misst die Bewegung und gleicht sie mit dem über den PC zuvor individuell programmierten Tagespensum ab. LED-Lämpchen signalisieren, wie viel des Bewegungsprogramms schon absolviert worden ist. Am Abend wird der Sensor an den PC über USB angeschlossen und wieder aufgeladen. Ausserdem werden die Daten auf den Rechner übertragen und ausgewertet. Der Onlinecoach kann auf der persönlichen Website Tipps geben, wie die Leistung verbessert und realistische Ziele erreicht werden. Der Sensor ist wasserdicht bis 3 m. Philips will Direct Life vorerst nur in den USA und in den Niederlanden vermarkten. // rf www.philips.com

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Magazin [ Neues ]

Online

HDTVGeschichte

Von den SD-Karten des Herstellers Eye-Fi lassen sich Daten ohne Kabel und Adapter herunterziehen.

Mit zusätzlichen gelben Pixeln will Sharp künftig die Bildqualität der Fernseher verbessern.

True Call

Wer erinnert sich noch an HD MAC? Der Begriff stammt aus den 1990er-Jahren und stand für eine europäische Technik zum Übertragen von hochauflösendem Fernsehen. Sie sollte 1250 Zeilen vertikal auflösen. Das wären zwar 170 mehr gewesen, als das heutige HDTV liefert, und trotzdem verschwand es in der Versenkung. Es hatte nämlich einen gravierenden Geburtsfehler: Das Bild sollte analog über­ tragen werden, der Ton hin­ gegen digital. Die Entwicklung des Verfahrens war von der Europäischen Gemeinschaft hoch subventioniert worden. Doch analoge Übertragung war einfach zu antiquiert, wie wir heute wissen. Damals schon gewusst hat das unser geschätzter Kolumnist und HD-Visionär Albrecht Gasteiner. Das lässt sich heute auf dem SF-Videoportal unschwer nachprüfen. Wer Lust auf ein kleines, appetitliches Stück Geschichte aus der Heimelektronik hat und gerne rückblickend etwas schmunzelt, findet unter dem folgenden Link direkt den einschlägigen Beitrag des SFWissensmagazins Menschen Technik Wissenschaft. // rm http://tinyurl.com/HDMAC

Gegen die AnrufPest Eye-Fi

Speicherkarte mit WLAn Die kalifornische Firma Eye-Fi bringt SD-Speicherkarten auf den Schweizer Markt, von denen sich die Daten kabellos auslesen lassen. Sie haben einen WLAN-Adapter eingebaut und können mit Wireless-Routern kommunizieren. Damit dies funktioniert, werden sie zuerst über die Hersteller-Website konfiguriert. Dort wird unter anderem auch festgelegt, wo die Daten hingeladen werden sollen. Das kann neben der Festplatte des eigenen PCs auch ein Webdienst wie Facebook oder Picasa sein. Die Profiversion kann zudem auf FTP-Server laden. Die Karten werden mit 2 oder 4 GB Fassungsvermögen geliefert. Sie sind in spezialisierten Versionen, unter anderem für Hobbyfotogra­ fen, -filmer oder Profis zu haben. Momentan gibt es sie als zwei­ sprachige Version, in Französisch und Englisch. Eine deutsche Version ist im Frühjahr 2010 geplant. Die Karten kosten zwischen 80 und 180 Franken. Eine Liste mit kompa­ tiblen Geräten ist auf der Website des Herstellers zu finden. // rm

Das freut die Menschheit wahr­ haftig, die Gschäftlimacher weniger: Gegen lästige Telefonanrufe von Callcentern und Umfrageinstituten hilft das Gerät True Call. Das Kästchen wird zwischen Telefon­ anschluss und -apparat gesteckt und lässt nur Anrufe von Telefon­ nummern durch, die man zuvor als „erwünscht“ definiert hat. Anrufe mit unterdrückter Rufnummer werden abgeblockt – dann klingelts gar nicht erst. Öffentliche Call­ center-Nummern werden erkannt und können als „unerwünscht“ ge­speichert werden. Diese werden ebenfalls sofort abgewiesen. Bei unbekannten Rufnummern muss der Besitzer individuell entscheiden, ob er den Anruf entgegennehmen will oder nicht. True Call kostet rund 170 Franken und kann zurzeit angeblich nur in Grossbritannien verwendet werden. Eine Version für weitere Länder soll in Entwicklung sein. // rf www.truecall.co.uk

Sharp

Goldig Sharp will neue Massstäbe für das Farbfernsehen des 21. Jahrhunderts setzen und die vierte Farbe Gelb ­ (Y für Yellow) bei Flüssigkristall­ bildschirmen einführen. Heutige Fernseher bauen ihre Bilder aus Pixeln der Farben Rot, Grün und Blau (RGB) auf. Mit der zusätzlichen Farbe will Sharp sowohl die Energieeffizienz als auch die Bildqualität verbessern. So ermögliche die vierte Pixelfarbe Gelb ein brillanteres Bild, heisst es. Bisher konnten die von den TV-Sendern übertragenen Farben nur zum Teil dargestellt werden. Dank der neuen Technik sei es möglich, den Farbraum erheblich zu erweitern. Besonders profitieren soll die Darstellung von Hauttönen. Auch schwierig darzustellende Farben wie etwa Gold sollen stärker und realistischer werden. Neue Fernseher mit der vierten Farbe sollen bereits dieses Jahr auf den Markt kommen. // rm www.sharp.ch

Das Kästchen True Call blockt u ­ nerwünschte Telefonanrufe ab.

www.engelberger.ch, www.eye.fi

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DAS BESTE WAS FERNSEHEN ZU BIETEN HAT


Magazin [ DAB-Sender ]

Das Rad(io) neu erfinden // Nick L端thi

Die beiden neuen DAB-Sender Open Broadcast und Backstage Radio geben dem Publikum via Web die Kontrolle 端ber das Programm in die Hand. Zwei Werkstattbesuche.

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Foto: iStockphoto / Luis Carlos Torres


A

uch nach über zwei Jahren Vorberei­ tungszeit wissen sie nicht, wo die Reise genau hingeht. Doch Radiopioniere und sol­ che, die es werden wollen, bringt das nicht aus der Fassung. Im Gegenteil. Sie brauchen das offene Feld, die sprichwörtliche Spielwiese. Open Broadcast hat diesen Kreativraum zur­ zeit in einer ehemaligen Maschinenfabrik mit­ ten in der Kleinbasler Altstadt gefunden. Hinter den Mauern an der Utengasse öffnet sich eine Radiolandschaft mit über­raschenden Dimensionen: drei Sendestudios, eines grösser als das andere, alle im selben weinroten Stoff­ gewand schallschluckend ausstaffiert. Im grössten findet locker ein mit Mischpulten und Bildschirmen verkabelter Wohnwagen Platz, gleichsam als Studio im Studio. Daneben, auf quadratischen Textil­hockern, haben die Ma­ cher von Open Broadcast Platz genommen und beginnen zu erklären. Denn ihr Radioprojekt ist erklärungsbedürftig. Etwa folgende Ohren­ fälligkeit: Obwohl die fixfertig eingerichteten ­Senderäume dazu einladen, den Regler hoch­ zufahren und subito „on air“ zu gehen, hört man auf der DAB-Frequenz von Open Broad­ cast zurzeit meist nur ein unmoderiertes ­Musikprogramm. Lediglich an Wochenenden wird ein Testprogramm gesendet, und zwi­ schendurch informiert Ex-DRS-3-Frau Franzis­ ka Oliver mit einem „Baustellenreport“ über den Stand der Dinge.

Die Hülle ist vergänglich „Wir machen bewusst einen Schritt nach dem andern“, erklärt Patrick Probst, Verwaltungs­ ratsmitglied der Betreibergesellschaft Digris AG, das gemächliche Tempo. Für die bisher entstandenen Kosten kommt die Stiftung Le­ vedo von Beatrice Oeri aus der Basler Hoff­ mann-La-Roche-Dynastie auf. „Die Stiftungs­ gelder sind klar als Anschubfinanzierung zu verstehen“, sagt Probst. Thomas Gilgen, treibende Kraft und Krea­ tivkopf des Projekts, weiss immerhin, dass nun die grösste Hürde übersprungen ist: „Das Sys­ tem ist gebaut.“ Damit meint er das Herzstück des neuen Radios. Und das besteht komplett aus Code und Programmzeilen. Die stoffliche Hülle, das alte Fabrikareal, wo neben den ­Studios in unzähligen weiteren Räumen ge­ arbeitet, gekocht, gegessen und im Klub „The ­Satisfactory“ gefeiert wird, ist vergänglich. ­Voraussichtlich im nächsten Sommer muss Home electronics

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Open Broadcast sein bisheriges Reich ver­ lassen und die Zelte woanders aufschlagen. „Unser Radio entsteht aber grundsätzlich da ­draus­sen, auf den Laptops der Hörer“, rela­ tiviert Thomas Gilgen die Bedeutung eines ­fi xen Studiostandorts. Denn Open Broadcast ist „User Generated Radio“. Was heisst: Das Publikum soll dereinst sämtliche Rollen über­ nehmen, die die Gestaltung eines Radio­ programms erfordert. Ab dem kommenden Sommer will Open Broadcast Wort­beiträge senden. Bis dahin muss die Softwareplattform noch so weit ausgebaut werden, dass jeder Laptop an irgend­einer Ecke der Welt als tem­ poräres Livestudio des Schweizer Digital­ senders funktionieren kann.

Alte Netzwerke aktivieren Mitmachen kann bei Open Broadcast aber nur, wer dazu eingeladen wird. „Wir sind definitiv keine Jekami-Veranstaltung“, beschreibt Gil­ gen die Grenzen der Offenheit. Um den Stein ins Rollen zu bringen, wählte das Projektteam jüngst aus 40 000 Namen gezielt 2000 aus. „Das sind Leute, von denen wir wissen, dass sie zum Profil des Senders passen, weil wir bei frühe­ ren Projekten mit ihnen zusammengearbeitet haben.“ Zum Beispiel im Zürcher Klub „Dach­ kantine“, der unter Gilgens Leitung zu einem zentralen Netzwerkknoten für die elektroni­ sche Musikkultur Europas avancierte. „Auf diese Erfahrung, was Vernetzung, aber auch Qualitätsbewusstsein angeht, können wir auf­ bauen“, zeigt sich Gilgen, der unermüdliche und in diesem Moment auch sichtbar über­ müdete Macher, überzeugt. Open Broadcast ist ein amtlich beglaubigtes Kultur- und Wissensradio mit einer bis 2017 gültigen Konzession des Bakom. Als Gegen­ leistung für die garantierte Verbreitung des Programms über DAB-Digitalradio verpflich­ tet sich der Sender, einen Leistungsauftrag zu erfüllen. Daher darf er den Nutzern nicht ein­ fach freie Hand lassen. „Wir sind juristisch ver­ antwortlich für alles, was ­gesendet wird”, gibt Gilgen zu bedenken.

Permanentes Wunschkonzert Wesentlich kleinere Brötchen bäckt derweil ein zweites DAB-Programm, das ebenfalls auf sein Publikum als Programmgestalter zählt. Die Räumlichkeiten von Backstage Radio sind nicht minder ­repräsentativ als die Studioland­

schaft in Basel, nur kleiner, viel ­k leiner. Hoch über dem Berner Bollwerk, mit Blick auf Hauptverkehrsachse und Bahnhof, haben sich Dominik Born und Samuel Vuillermoz in ei­ nem repräsentativen Eckzimmer mit Parkett und Stuckatur eingerichtet. Mit dem Radioprogramm sind die beiden ehemaligen Mitarbeiter von DRS Virus respek­ tive Couleur 3 allerdings nur nebenamtlich ­beschäftigt. Ihr berufliches Hauptaugenmerk gilt der Onlineplattform Mx3.ch, bei deren ­Entwicklung sie von Beginn an mitarbeiteten; zuerst unter dem Dach der SRG, jetzt mit der unabhängigen Firma Mxlab. Auf Mx3.ch prä­ sentieren inzwischen fast 13 000 Musiker und Bands aus der Schweiz ihre Songs. Aus diesem immensen Klangpool von Mx3.ch speist sich dann auch halbautomatisiert das Programm von Backstage Radio, das seit 15. Oktober auf einem nichtkonzessionierten Sendeplatz über Digitalradio und als Webstream zu hören ist. Zur ­Finanzierung trägt Postfinance mit ein paar tausend Franken pro Jahr bei. „Welcher Song wann genau auf dem Sen­ der gespielt wird, kann jedermann selbst mit­ bestimmen – sofern er Zeit und Lust dazu hat“, erklärt Dominik Born. Und das geht so: Aus einer Liste mit rund tausend Musik­ stücken kann jede Person mindestens zwei Songs über ein Web-Interface oder ab Ende Jahr mit dem iPhone in den Sendeplan ein­ fügen, die dann ausgestrahlt werden. Macht gerade niemand anderes von dieser Möglich­ keit Gebrauch, bleibt man alleiniger Radio-DJ, bis jemand auftaucht und auch seine Lieb­ lingssongs spielen will. Pro Tag zählen Born und Vuillermoz zwi­ schen 80 und 100 Personen, die das Programm von Backstage Radio mitgestalten. „Dafür, dass wir noch keine Werbung gemacht haben, sind das eigentlich schon recht viele“, findet Dominik Born und ist überzeugt, dass auch im Zeitalter von iPod und überquellenden MP3-Sammlungen das uralte Wunschkonzert-­ Bedürfnis befriedigt werden will: „Ich wähle einen geilen Song aus, und die ganze Welt kann ihn am Radio hören.“ �|

Dieser Artikel ist erstmals erschienen in „Klartext – Das Schweizer Medienmagazin“.

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Magazin [ Gasteiners durchblick ]

scharf oder nicht? // Albrecht Gasteiner*

Man muss schon ziemlich naiv sein, um zu glauben, dass all die stolzen HDTV-Sender auch immer die optimale HD-Qualität liefern.

J

etzt gehts richtig los: Innerhalb weniger Monate hat sich das Angebot an hochauflösenden Fernsehprogrammen im deutschsprachigen Raum vervielfacht. HD suisse, ORF 1, ORF 2, Servus TV, Arte, Anixe, Sat 1, Pro Sieben, RTL, Vox, Kabel eins, Eurosport HD, Eins Festival, ARD und ZDF – alles, was Rang und Namen hat, schmückt sich neuerdings mit dem prestigeträchtigen Logo „HD“. Dass nicht alle Programme frei empfangbar sind, ändert nichts an der Tatsache, dass HD nun endgültig in der Normalität angekommen ist und die für grosse Flachbildschirme so wichtige Qualitätsklasse zusehends zur Selbstverständlichkeit wird. Fünfmal so viel Bildinformation, Breitbild, Surround-Sound – so weit, so begeisternd. Doch mit wachsender Seherfahrung stellt man fest, dass nicht alle hochauflösenden Programme gleich scharf, gleich brillant und gleich detailgenau daherkommen. Da wird man stutzig: Garantiert der Begriff denn nicht das absolute Maximum an Bildqualität? Tut er schon – allerdings mit einer gewissen Toleranzbreite. Der HDTV-Standard schreibt nämlich nur die wichtigsten Eckdaten fest, innerhalb dieses Rahmens können Geräte und Verfahren unterschiedlichster Qualität eingesetzt werden. So kosten allein die grossen Zoomobjektive von Studiokameras so viel wie ein sehr schönes Auto. Ob­ jektive mit dem Label „professionell“ werden aber auch schon in der Gegend von fünf- oder sechstausend Franken angeboten – und zwar inklusive Kamera! Klar, dass die nicht gleich gut sein können. Auch die Grösse der CCD- oder CMOS-Sensoren spielt eine Rolle. Die kleineren sind viel billiger, produzieren bei schlechten Lichtverhältnissen aber deutliches Rauschen. Weitere Unterschiede gibt es bei der Abtastung von Kinofilmen. In welchem Zustand war die verwendete Filmkopie, wie stark fällt die Körnigkeit des Filmmaterials auf? Das sind nur drei Faktoren, die die Bildqualität massiv beeinflussen, die Liste liesse sich fast beliebig verlängern. Und dann erst die Distribution der Programme. Dafür muss die enorme HD-Datenmenge auf etwa ein Hundertstel ihres Originalumfanges „eingedampft“ werden. Logisch, dass dabei etwas Bildqualität auf der Home electronics

#2 2010

Strecke bleibt. Wie viel, das hängt einerseits von der Heftigkeit der Kompression ab, andererseits von der Raffinesse der eingesetzten Gerätschaften. So hat die hochgelobte BBC zum Beispiel am 5. August in aller Stille den Kompressionsgrad ihrer HD-Programme markant erhöht und sendet jetzt statt wie bisher mit 16 Mbit/s nur noch mit deren 9,7. Bandbreite ist halt teuer. Nach offiziellen Angaben soll die niedrigere Datenrate dank neuester Kompressionstechnik keine sichtbare Qualitätseinbusse mit sich bringen. Trotzdem haben aufmerksame Zuschauer in Grossbritannien die BBC mit einem Sturm der Entrüstung eingedeckt. Mit guten Augen und wachem Verstand bemerkt man die Unterschiede eben doch, und in der hochauflösenden Welt sind auch Nuancen von Bedeutung. Da nimmt man mit Beruhigung und Dankbarkeit zur Kenntnis, dass der Schweizer Vorzeigekanal HD suisse standhaft bei seiner grosszügigen Video-Datenrate von etwa 13 Mbit/s (brutto 15,188) bleiben wird. Und dann ist da noch etwas: Viele HDTV-Stationen senden den grössten Teil des Tages über gar kein HDTV. Das heisst, sie senden schon im HDTV-Format, doch wer nicht naiv ist, erkennt: Es sind Aufnahmen, die im herkömmlichen Standardformat gemacht und für die Sendung auf so etwas wie „Pseudo-HD“ hochgerechnet wurden. Solchermassen hochkonvertierte Programme können staunenswert sauber und exakt aussehen, vor allem wegen ihrer wesentlich höheren Datenrate und Farbauflösung. Doch wer die optimale Bildqualität erleben will, achtet auf „natives“ HD. Dieser Begriff hat sich für Programme eingebürgert, die sozusagen von Geburt an in hochauflösender Technik produziert worden sind. Wie man natives HD von hochkonvertiertem unterscheidet? Nun ja, mit Vergleichen und dem Sammeln von Erfahrung. Da werden die Unterschiede rasch deutlich. Oder man schaut HD suisse. Die qualitäts­ fanatischen Puristen dort senden nämlich ausschliesslich natives HD. �| * Albrecht Gasteiner ist Fachmann für hoch­a uflösendes Fernsehen (HDTV) und Initiator des HDTV-Forums Schweiz.

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Teilnahmebedingungen: Unter allen Teilnehmern werden die Gewinner persönlich benachrichtigt und ihr Name kann publiziert werden. Die Teilnehmer am Wettbewerb müssen in der Schweiz wohnhaft sein. Der Wettbewerb ist mit keiner Kaufverpflichtung verbunden. Eine Barauszahlung der Preise ist nicht ­möglich. Über das Gewinnspiel wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeitende der p. a. media ag und Musikvertrieb AG sowie ihre Angehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die persönlichen Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.

Teilnahmeschluss: 2. März 2010


Magazin [ Filmtipps ]

Animation/Action

Drama/Episodenfilm

Ice Age 3

Happy New Year Die Gräfin

USA 2009; Regie: Carlos Saldanha; Stimmen im Original: Ray Romano, Denis Leary, Queen Latifah

CH 2008; Regie: Christoph Schaub; D: Nils Althaus, Jörg Schneider, Katharina von Bock

F/D 2009; Regie: Julie Delpy; D: Julie Delpy, Daniel Brühl, William Hurt

Immerhin kann sich Manny das Mammut auf den Nachwuchs seiner Ellie freuen. Doch Säbelzahntiger Diego vermisst den Nervenkitzel der Jagd, und Faultier Sid steckt ebenfalls in der Sinnkrise – bis er Dinosaurier-Eier entdeckt und mitnimmt. Natürlich will er die Erzieherrolle übernehmen und wird kurz darauf von der T.-Rex-Mutter in ein düsteres Tal verschleppt. Seine Freunde machen sich zur Rettung auf, setzen sich dabei aber zahlreichen Gefahren aus. Zum Glück treffen sie auf das einäugige Wiesel Buck, das leicht wahnsinnig und ein gefürchteter Jäger ist. Seit Ice Age an den Kinokassen einschlug und Urzeitviecher als Witzfiguren präsentierte, war klar, dass die Geschichte vom Faultier und vom Mammut noch nicht zu Ende war. Wenn man bei Ice Age 3 genauer hinschaut, wird bald klar, dass der dritte Teil, wie auch der zweite schon, eine lahme Geschichte und abgedroschene Szenen beinhaltet. Zum Lachen gibt es zwar noch immer etwas, aber so richtig in Fahrt kommt der Film leider nicht. Auch das Zusatzmaterial auf der DVD ist dürftig. Ein Bericht über die inzwischen recht nervige Ratte Scratte, ihren Love-Interest und ein oberflächliches Musikvideo sind die einzigen Extras. Dafür ist in technischer Hin­sicht nur Gutes zu berichten. Klarer und toll abgemischter Sound ergänzt das hervorragend transferierte Bild, das keinerlei Makel hat. // muri/outnow.ch

Es ist Silvester in Zürich. Der Tag und der Abend bringen verschiedenartige Menschen zusammen: Da wäre der Taxifahrer Kaspar, der soeben von seiner Freundin verlassen wurde. Er macht die Bekanntschaft einer älteren Frau und lässt sich von ihr den Kopf verdrehen. Oder das ältere Paar Herbert und Anne-Marie, die sich über die Jahre etwas fremd geworden sind, und denen ausgerechnet heute ihr Hund entwischt ist. Weiter gäbe es noch die Liebesgeschichten, Sorgen und Ängste eines Polizistenpaares, einer jungen Frau mit depressiver Mutter und eines Eigenbrötlers. Regisseur Christoph Schaub hat ein Gespür für den leisen, aber erfolgreichen Schweizer Film. Nach Sternenberg hat er mit Happy New Year einen überzeugenden Episodenfilm gedreht. Hier harmonieren facettenreiche Charaktere und schöne Geschichten gleichermassen. Von vielen bekannten Schauspielern wie Jörg Schneider oder Nils Althaus wird der Zuschauer auf eine sympathische und angenehme Reise in die Silvesternacht entführt. Wem die Überschneidungen der einzelnen Episoden nicht gefallen, kann auf der Doppel-DVD den Special Cut anwählen, wo jede Geschichte separat erzählt wird. Die technische Qualität ist leider nur passabel, zumal der Ton mit seinen starken Lautstärkeschwan­ kungen abfällt. // muri/outnow.ch

Die Gräfin Erzebet Bathory wurde so ­erzogen, dass sie weder Mitleid noch Angst fühlen darf. Dennoch schafft es der schöne Istvan, ihr Herz zu gewinnen. Eine leidenschaftliche Affäre beginnt. Doch lange hält sie nicht: Istvans Vater vermählt den Sohnemann mit einer anderen und schickt ihn nach Dänemark. Die Gräfin ist untröstlich über diesen Verlust. Sie fällt in einen Schönheitswahn und bildet sich ein, das Blut von Jungfrauen verleihe ihr ewige Jugend. Nur einer kann die blutgierige Gräfin stoppen: Istvan. Die Französin Julie Delpy macht immer öfter Ausflüge hinter die Kamera und gibt sich in ihren Filmen auch gleich eine Rolle. In Die Gräfin punktet sie damit gross. Delpy gelingt es, eine wahre und makabre Begebenheit in einen atmosphärisch-schauerlichen Film mit einer überzeugenden, distanziert wirkenden Hauptfigur umzusetzen. Dazu tragen unter anderem auch die üppigen Kostüme und die Musik aus jener Epoche bei. Allerdings fehlt es ein wenig an Erzähltempo, mitunter gibt es anstrengende Längen. Und in die Rolle des Istvan will der deutsche Schauspieler Daniel Brühl nicht wirklich passen. Auf der DVD sehen wir ein Making-of, hintergründige Interviews und auch einen Bericht über die Berlinale 2009. Das, zusammen mit dem gut abgemischten Ton und dem klaren Bild, ergibt ein Paket der etwas anderen Art. // muri/outnow.ch

Titel Vertrieb Bildformate Sprachen Untertitel

Titel Vertrieb Bildformate Sprachen Untertitel

Titel Vertrieb Bildformate Sprachen Untertitel

Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los Fox Home Video 1,85:1 (anamorph Widescreen) Deutsch (DD 5.1), Englisch (DD 5.1), Audiodeskription für Sehbehinderte (DD 2.0) Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte

Happy New Year Warner Home Video 1,85:1 (16:9) Schweizerdeutsch (DD 5.1); Französisch (DD 5.1); Italienisch (DD 5.1) Deutsch, Englisch, Französisch

Drama/Thriller

Bewertung

Bewertung

Bewertung

Film Bild Ausstattung Ton Gesamturteil

gut

Film Bild Ausstattung Ton Gesamturteil

Film Bild Ausstattung Ton Gesamturteil

Home electronics

#2 2010

gut

Die Gräfin Warner Home Video 2,35:1 (Widescreen) Deutsch (DD 5.1), Englisch (DD 5.1) Deutsch

gut

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Magazin [ Musiktipps ]

Recital

Der Atomiseur Volodos in Vienna

Lied

Hohe Kunst Robert Schumann: Lieder

Das erste Lied aus dem Liederkreis op. 39 von Robert Schumann nach Gedichten von Joseph von Eichendorff trägt den Titel In der Fremde. Es handelt von der Rückkehr in die alte Heimat, vom Unerkanntbleiben, von der Wehmut des Fremdseins. Unzählige Male ist dieses Werk – ­neben der Dichterliebe Schumanns bekanntester Liedzyklus – auf Platte dokumentiert worden, meist von Männerstimmen. Nun hat Bernarda Fink diese Lieder aufgenommen. Sie findet in ­diesem Eingangslied zu einer dezenten Melancholie, zu einer wie aus der Situation geborenen Traurigkeit. Das klingt nicht nur glaubwürdig, sondern ergreifend, zumal Fink sich alle Mätzchen versagt. Sie singt schlicht und mit wunderbar gleichmässig flutendem Vibrato; grandios ihre Art, die Vokale zu färben und am Ende die Lautstärke zurückzunehmen, um so die Innenschau dieses ­Liedes noch zu verstärken. Neben zehn Rückert-Liedern aus verschiedenen Liedgruppen enthält diese CD auch sechs Lieder aus den Myrthen op. 25 sowie die späten Gedichte der Königin Maria Stuart op. 135. Finks Gesang ist ein Musterbeispiel für die hohe Kunst des Liedgesangs. Wie sie in op. 39 bei der Sequenz „führ dich heim“ das letzte Wort in eine völlig andere Klangfarbe taucht, wie sie das abschliessende Gebet in op. 135 zu einer ganz aus dem Inneren heraus flehenden Szene formt, wie sie den Jasminenstrauch im Wechsel von Tag und Nacht besingt – all das bereitet reine Freude beim Hören. Dabei kann sich Fink auf ihren sehr aufmerksamen und Duo-dienlichen Klavierpartner Anthony Spiri stets verlassen. // Christoph Vratz

Nein, vorschreiben lässt er sich nichts, auch nicht von seiner Plattenfirma. Er selbst will ­entscheiden, welche Stücke er aufnimmt und welche nicht. Marketingtechnische Aspekte spielen für ihn keine Rolle. Und deswegen hält sich die Zahl seiner Neuveröffentlichungen auch in überschaubaren Grenzen. Nun hat Arcadi Volodos den Mitschnitt eines Konzerts im Wiener Musikverein vom 1. März 2009 frei­gegeben. Erstmals ist er mit Ravel zu hören, mit den Valses nobles et sentimentales, erstmals hat er Schumanns viel zu selten gespielte Waldszenen veröffentlicht, dazu Werke seiner Vorzugskomponisten Skrjabin und Liszt. Volodos sieht sich selbst als Virtuosen, allerdings nicht in dem Sinne, dass er in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Noten abspult – das kann er ohnehin. Vielmehr sieht er sich als jemanden, der diese vielen Noten möglichst sinnlich und poetisch vermitteln kann. Und so festigt Volodos mit diesem Mitschnitt seinen Rang als Ausnahmepianist, der Töne aufträgt wie ein Atomiseur das Parfüm. Das klingt stets elegant und leicht, zugleich gesanglich und aussageprall. Volodos ist stets auf der Suche nach dem vollkommenen Klang – und er findet ihn. Das zeigt sich etwa in der Balance, wie er Ober-, Mittel- und Unter­ stimmen zueinander in Beziehung setzt, oder wie er das Pedal gebraucht und seine Tempi wählt. Selbst vermeintliche Petitessen wie die Wald­ szenen, die stets im Schatten von Kreisleriana oder Faschingsschwank stehen, stattet er mit einem Höchstmass an musikalischem Nährwert aus. Nur gut, dass dieser Mann sich nicht verbiegen lässt. // Christoph Vratz

Klavier

Der Specht im Gelenk Franz Schubert: Unvollendete u. a.

Wiener Beziehungen – was wie ein Enthüllungsroman oder eine vom Boulevard frisch aufgedeckte Liaison klingt, ist der übersetzte Titel einer neuen Doppel-CD, in deren Mittelpunkt einige unverrückbare Repertoire-Säulen stehen, wie Beethovens Pathétique-Sonate. Daneben jedoch gibt es – wie fast immer, wenn der Pianist Cyprien Katsaris heisst – einige Welt-Ersteinspielungen, etwa Anselm Hüttenbrenners Nachruf an Beethoven in Akkorden. Dieses Album schlägt einen Bogen von der Klassik übers Biedermeier bis zur Romantik. Es sind grösstenteils Werke, für die sich bisher kaum jemand interessiert hat, die aber in diesem thematischen Zusammenhang einen eigenen Charme entwickeln. Meist handelt es sich um Bearbeitungen, etwa bei den sechs Kontretänzen, die Beethoven selbst für das Klavier eingerichtet hat. Eine der spannendsten Entdeckungen ist die von Carl Reinecke stammende und von Katsaris behutsam angepasste Transkription der Unvollendeten (Sinfonie) von Franz Schubert. Katsaris, der schon mit der Einspielung aller neun Beethoven-Sinfonien sein Faible für Klavier­sinfonik eindrucksvoll bewiesen hat, sortiert und bündelt die Vielzahl der Partiturstimmen und liefert so ein wunderbares Hör-Erlebnis gleichzeitig ablaufender Prozesse. Geradezu atemberaubend, wie der Pianist durch den Erlkönig fliegt. Wer selbst einmal Klavier gespielt hat, weiss, dass es allein physisch kaum möglich ist, die Oktaven beider Hände mit einer solchen Geschwindigkeit bei gleichbleibender Präzision in die Tasten zu setzen. Als sässe ein Specht im Handgelenk. // Christoph Vratz

Arcadi Volodos (Klavier): Volodos in Vienna; Werke von Skrjabin, Ravel, Schumann, Liszt. 2 CDs, Sony, Bestellnummer 88697568872 Bernarda Fink (Mezzosopran), Anthony Spiri (Klavier): Schumann, Lieder op. 39, 135 u. a. CD, Harmonia Mundi, Bestellnummer HMC 902031 Musik Klang

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Musik Klang

Cyprien Katsaris (Klavier): Viennese Connections; Werke von Beethoven, Schubert, Liszt u. a. 2 CDs, Piano21, Bestellnummer P21 033-N Musik Klang

Home electronics

#2 2010


Einschliesslich:

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Magazin [ Ausprobiert ]

UPnP-Server-Software

Alles-Streamer Die Playstation 3 von Sony wäre ein feiner Streaming-Client, würde sie nicht bei einigen Formaten den Dienst verweigern. Abhilfe schafft der kostenlose PS3 Media Server, der inkompatible Formate in Echtzeit trans­codiert. Der Server nutzt hierzu die Tools MPlayer und FFmpeg, die in den für Windows, Linux und Intel-Macs verfügbaren Installationspaketen enthalten sind (siehe Link im Steckbrief). PS3-kompatible Multimediadateien schickt er direkt und unbearbeitet an die Spielkonsole. Videodateien beispielsweise überträgt der DLNA-kompatible PS3 Media Server als MPEG-PS-Transportstrom, entweder mit Dolby-Digital-, LPCModer DTS-Ton. In letzterem Fall muss die Konsole an einem AV-Receiver oder ein Boxenset mit Decoder angeschlossen sein, sonst hört man nichts. Ist die Konsole an einem AV-Receiver mit HDMI-Buchse angeschlossen, ist es sogar möglich, unkomprimiertes 5.1-Material zu streamen. Nahezu jedes Quellformat wird unterstützt, darunter auch HD-Videos im beliebten Matroska-Container (MKV). Auf Wunsch lassen sich Multimediadateien sogar direkt aus einem ZIP-, RAR- oder CBR-Archiv heraus abspielen – selbst wenn dieses in mehrere Teile gesplittet ist. Während man sich beim beliebten Tool MKV2VOB zur Offline-Transcodierung zwischen mehreren Audiospuren für eine entscheiden muss und etwaige Untertitel nur dauerhaft fest ins Bild hineincodieren lassen kann, hat man beim PS3 Media Server die freie Wahl – und zwar direkt von der Bedienoberfläche der Play­station 3 aus.

bedienfreundlich Überhaupt haben die Program­mierer auf höchste Bedienfreundlichkeit geachtet: Das Programm ist sofort nach der Installation ohne weitere Konfiguration einsatzbereit und findet die Play­sta­tion 3 zuverlässig im Netz. Standardmässig sind alle Festplatten freigegeben; der ­Zugriff lässt sich aber ­beschränken. Miniaturansichten von Videos, die der Media Server über den mitgelieferten MPlayer generiert, helfen beim Auffinden der gesuchten

Datei. Für Musik­stücke ruft er bei Bedarf CD-Cover von Amazon oder Discogs ab. Der Media Server streamt aber nicht nur Inhalte von der Festplatte eines Rechners an die PS3, sondern leitet unter anderem auch Youtube-Videos, Internetradioprogramme und Podcasts sowie Bilder aus Onlineportalen weiter. Bei aller Schlichtheit besitzt der Media Server genug Einstellmöglichkeiten, falls die Medienwiedergabe wegen eines schwachen Prozessors oder einer schlechten Netzwerkverbindung einmal harzig läuft: So lässt sich beispielsweise die Grösse des Puffers einstellen und bei einem Multicore-Prozessor auswählen, wie viele Kerne für die Transcodierung genutzt werden sollen. Wir waren aber bereits mit der Bildqualität „ab Werk“ zufrieden. Der PS3 Media Server hält, was er verspricht. Er spielt so gut wie jedes Dateiformat ab und ist kinderleicht zu bedienen. Mit einer stabilen Verbindung zur Konsole und einer rasanten Indexierung von Audio- und Videodateien hängt er manches kommerzielle Produkt ab. Wer sich über seine Stromkosten nicht allzu viele Gedanken macht und – für die HD-Video-­Wiedergabe – mindestens einen Dual-Core-Rechner sein Eigen nennt, ist mit dem Verbund aus PS3 Media Server und Playstation 3 bestens gerüstet. // dc/nij

Steckbrief

Hersteller Preis Info www. Systemanford.

PS3 Media Server kostenlos (GPL) http://code.google.com/p/ps3mediaserver/ Windows XP/Vista/Windows 7, Linux, Mac OS X ab 10.4


LC-Display

PC-Monitor und Fernseher Beim Asus 24T1E verwischt sich die Grenze zwischen Monitor und Fernseher: Der 16:9-Schirm hat PC-Anschlüsse, ein Monitor-Panel und einen Hybrid-TV-Tuner für analoges Kabelfernsehen und DVB-T. Auf der Rückseite des 23,6-ZollGerätes finden sich neben zwei HDMI-Schnittstellen auch analoge Video­eingänge sowie eine HF-Buchse. Über HDMI oder Sub-D lässt sich das LCD als Monitor am PC betreiben. Im TV-Betrieb gehören eine Fernbedienung, Lautsprecher, EPG-Anzeige, Videotext, Deinterlacing und eine sortierbare Kanalliste zum Standard. Fernsehbilder skaliert der Schirm sauber und im richtigen Seitenverhältnis auf seine 1920 x 1080 Pixel. Das Display zeigt satte Grundfarben an, und die Farbmischung gelingt: Landschaften und Hauttöne sehen natürlich aus. Es hapert allerdings bei den Graustufen, die bei einigen Tönen farbstichig aussehen. Der Schwarz-nach-WeissVerlauf zeigt einige Helligkeitssprünge. Die Blickwinkelstabilität des TN-Panels ist akzeptabel. Spielern dürften die Reak­ tionszeiten von knapp 14 ms für einen Bildwechsel (grey to grey) zu langsam sein. Zum Fernsehen reichen die Schaltzeiten aus. // spo

Fotohandy

Mit 12 Mega und Breitbild Die neue Handykamera Satio von Sony Ericsson löst 12 Megapixel auf. Auch im Dunkeln kann geknipst werden. Das 126 Gramm schwere Handy mit dem 16:9-Bildschirm bietet nämlich ein trotz seiner kompakten Masse überraschend gut ausleuchtendes XenonBlitzchen. Es kann überdies alles, was auch eine normale Kleinbildkamera kann. Dazu gehören Gesichtserkennung, Lächeldetektor, Panoramabilder, Bildstabilisator, RoteAugen-Korrektur, Selbstauslöser und manueller Weissabgleich. Selbst Serienbilder schafft das Handy. Ein Nachteil gegenüber einer „echten“ Kamera ist die doch recht lange Auslöseverzögerung. Aber das Satio ist ja nicht nur eine Kamera, sondern auch ein Telefon. Mit QuadbandTechnik ist es nahezu überall auf der Welt empfangsfähig. Dabei hat es direkten Zugang zu PlayNow-Arena, dem Musik- und Film-Downloadcenter von Sony Ericsson. Die mitgelieferte microSD-Karte bietet mit 8 GB ausreichend Speicherplatz. Der 3,5-ZollBildschirm macht auch das Surfen leidlich angenehm, wenngleich der Safari-Browser des iPhone ungeschlagen bleibt und die Auflösung von 640x360 Pixeln von der Kon­kurrenz bereits übertroffen wird. Die Synchro­nisation und die Datenübertragung zwischen Computer und Handy gestalten sich einfach und schnell (Betriebssystem Symbian OS 9.4). Auch der Touchscreen reagiert flott. SMS und E-Mails funktionieren mit der Softtastatur besser als bei vielen anderen Geräten. Schade ist, dass der Eingabestift nicht im Gerät verstaut werden kann. // eri

Steckbrief

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Steckbrief

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Exklusiv // Martin Freund

Noch gibt es erst eine Handvoll frei empfangbare deutschsprachige ­HDTV-Programme. Dafür bringen die ­vorwiegend exklusive Inhalte. ­Hierzulande verhalf der Sender HD suisse dem hoch­ auflösenden Fernsehen zu nationaler Beachtung. Bald starten auch ARD und ZDF mit der HDTV-Ausstrahlung.

B

ereits Ende 2007 lancierte die SRG den HDTV-Kanal HD suisse. Das Programm ist ein Gemeinschaftskanal von SF, TSR sowie TSI. Es handelt sich um ein mehr oder weniger exklusives 24-Stunden-Vollprogramm, also nicht bloss um eine Wiederholung der Standardprogramme.

HD suisse Gespeist wird HD suisse aus Eigen- und Koproduktionen, und zwar in echtem, hochauf­ lösendem Format. So hat sich die SRG kon­ Seite 20

sequenterweise dazu entschieden, über HD suisse – abgesehen von einem gewissen Anteil an Archivmaterial – keine Sendungen auszustrahlen, die ursprünglich in PAL-Auflösung produziert und nachträglich bloss auf HD-Auflösung „hochgerechnet“ wurden. Im Hinblick auf die für 2012 geplante vollständige Umstellung aller SRG-Kanäle auf HDTV produziert das Schweizer Fernsehen mit seiner Produk­ tionsgesellschaft TPC bereits seit 2005 fleissig hochauflösende Sendungen. Je mehr es davon gibt, desto abwechslungsreicher wird das An-

gebot auf HD suisse. Ergänzt wird das Programm durch eingekauftes HD-Material aus dem Ausland – vorwiegend amerikanische Produktionen. Einen Schwerpunkt von HD suisse bilden Live-Übertragungen von wichtigen Veranstaltungen, beispielsweise von Sportanlässen. Allerdings wissen viele Leute noch nicht, dass Fussball-Länderspiele parallel zu SF 2 immer auch auf HD suisse übertragen werden. Der Bildeindruck ist hierbei wesentlich prägnanter. Der Ball lässt sich leichter auf dem Spielfeld Home electronics

#2 2010


TV & Heimkino [ Fokus HDTV - Programme ]

Fernweh: Ab Juli 2010 startet die neue Reihe der beliebten ­Reisereportagen, die sich hochauf­gelöst via HD suisse besonders gut machen.

verfolgen, und Spieler kann man durch die ­höhere ­Auflösung – 1080 x 720 Bildpunkte – individuell deutlich besser erkennen. Gerade bei Fussball ist die HDTV-Übertragung eine Wohltat fürs Auge. Im Sportjahr 2010 überträgt HD suisse die Olympischen Winterspiele aus Vancouver ab 12. Februar, die Fussball-Weltmeisterschaft aus Südafrika ab 11. Juni und aus Barcelona die Leichtathletik-EM ab 27. Juli. Der SpenglerCup aus Davos, Spiele der Champions League, Direktübertragungen von Halbfinals sowie Finals bei internationalen Tennistur­nieren und viele andere grosse Events runden 2010 die Sportübertragungen auf HD suisse ab.

Kultur und Unterhaltung Was aber bietet HD suisse denen, die sich partout nicht für Sport interessieren? Jede Woche wird auf HD suisse eine Oper – beispielsweise die Zauberflöte – oder ein Konzert gezeigt. JazzLiebhaber bekommen Aufzeichnungen vom Estival Jazz in Lugano zu sehen. Auch der Eurovision Song Contest wird in HD übertragen. Selbst internationale Topserien und Spielfilme gibt es nun einige zu sehen. Ab Anfang Juli ist HD suisse wieder bei SF Spezial – Fernweh dabei, einer sechsteiligen Reihe, die von Videojournalisten in HD-Qualität erstellt wird. Zu sehen sein werden auch andere Dokumentarfilme aus den HD-Eigenproduk­t ionen aller Schweizer Sprachregionen sowie Schweizer Filme, die alle HD-Produktionen sind. Vom Neujahrskonzert aus Wien über Direktübertragungen aus dem Opernhaus Zürich bis zu Aufzeichnungen vom Montreux Jazz Festival 2010 reicht das Angebot an musikalischen Anlässen. HD suisse sendet im 720p-Format. Das

Bilder: SRG

Kultur aus Bern: Sowohl HD suisse wie Arte HD sendeten die SF-Produktion La Bohème im Hochhaus, eine Opernaufführung aus dem Berner Gäbelbachquartier.

entspricht der Empfehlung der Europäischen Rundfunkunion. Publi­kumsversuche sollen gezeigt haben, dass 720p subjektiv als bessere Bildqualität wahrgenommen wird als die etwas höhere Auflösung 1080i, da Vollbilder statt Halbbilder ausgestrahlt und bewegte Filmszenen dadurch ­harmonischer dargestellt werden. HD ­suisse verfügt über vier volle Tonkanäle in Dolby Digital 5.1. Technisch ist es möglich, eine Sendung in vier verschiedenen Sprachversionen auszustrahlen. In der Praxis sind aber nicht immer alle vier Landessprachen verfügbar. Zusatzdienste wie Tele­text oder Untertitel werden aus technischen Gründen nicht angeboten. Empfangbar ist HD suisse über den Satelliten Eutelsat Hotbird – hierzu ist eine Sat-Access-Karte der SRG erforderlich. Diese kostet 60 Franken und kann unter www.broadcast.ch bestellt werden. Daneben wird es auch über diverse Kabelnetze angeboten. Und schliesslich läuft es ebenfalls über Bluewin TV, sofern der heimische DSL-Anschluss die nötige Datenrate hergibt.

Anixe HD und Servus TV HD Der im Mai 2006 gestartete HDTV-Sender Anixe HD zeigt unter anderem Serien und Spielfilme, aber auch Wiederho­lungen von Fussballspielen aus der ­deutschen Bundesliga im HD-Format. Darüber hinaus gibt es ein Magazin-Angebot zu diversen Themen aus Wirtschaft, Musik und Kultur. Inzwischen überträgt man vorwiegend echtes HD-Material, unter der Woche allerdings nur noch zwischen 20 und 24 Uhr sowie am Samstag ab 20 Uhr durchgehend bis Montagmorgen. Anixe ist frei über Astra empfangbar und sowohl bei Swiss-

com TV als auch bei Cablecom ist er im digitalen Grundangebot enthalten. Neu ist das österreichische Servus TV HD. Es bringt vor allem Konzertübertragungen, Sport­reportagen und Dokumentationen. Der Sender ist frei über Astra zu sehen. Swisscom TV wir es am 1. Februar ins Angebot aufnehmen.

Sky HD Der Pay-TV-Sender Premiere war in Deutschland Vorreiter in Sachen HDTV. Inzwischen läuft das deutsche Pay-TV-Angebot unter dem Label „Sky“, ist aber – zumindest in Teilen – nach wie vor auch in der Schweiz offiziell abonnierbar. Sky Cinema HD bringt monatlich neuste Kinohits aus amerikanischer und europäischer Produktion in HD-Qualität. Sky Sport HD ist auf Live-Sportübertragungen spezialisiert. Freitags, samstags und sonntags sind Partien der Fussball-Bundesliga hochaufgelöst zu sehen. Auch Spiele der Champions League ­werden in HD übertragen. Discovery HD zeigt hochwertige Produktionen, die speziell mit HD-Kameras aufgezeichnet wurden. Der 24-Stunden-Kanal bringt neben Landschaftsund Tierdokumentarsendungen auch Reise­ reportagen sowie Kunst- und Museumsdokumentationen. Sky Cinema HD, Sky Sport HD und Discovery HD sind in der Schweiz nur als Zusatzoption beim Abschluss eines Sky-Abonnements (Vertrieb über www.teleclub.ch) bestellbar. Das HD-Paket kostet 14.90 Franken im Monat. Nimmt man es zusammen mit dem BundesligaPaket, macht das monatlich 44.80 Franken. Zusammen mit dem Spielfilmpaket sind es ��

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TV & Heimkino [ Fokus HDTV - Programme ]

Dokumentationen in voller Auflösung bekommt man mit dem DiscoveryPaket von Sky, hier ein Bild aus der Produktion Im Tal des Tyrannen.

�� 62.80 Franken im Monat. Die maximale Ausbaustufe mit den Paketen Film, Sport, Fuss­ballBundes­liga, Star und HD kostet 89.60 Franken. Hinzu kommt eine einmalige Eintritts­gebühr von 95 Franken. Den passenden HD-Satellitenempfänger müssen Sie im Handel selbst kaufen – mieten können Sie ihn nicht. Er sollte Skybzw. Premiere-zertifiziert sein.

Arte HD Der deutsch-französische ­Kultursender Arte sendet sein zweisprachiges Programm über Astra 19,2° Ost auch im HDTV-Format. Es wird unverschlüsselt über die Frequenz 11 362 MHz (Symbolrate: 22.000 / horizontale Pola­

HD-Kino auf Sky: Der Abosender bringt grosse Kinoproduktionen wie etwa Die Chroniken von Narnia werbefrei ins Wohnzimmer.

risation) verbreitet. Zwar handelt es sich noch nicht bei allen Sendungen um HD-­Pro­ duktionen, deren Anteil wird jedoch kontinuierlich erhöht. Soweit Programme in der Zwischenzeit noch nicht in voller HD-Qualität vorliegen, wird vom Ausgangsmaterial auf HD hoch­konvertiert, damit das Programm vollständig auf HD-Receivern empfangen werden kann. Arte HD läuft zudem auch über das Kabel (u. a. Cablecom) sowie über Bluewin TV im Rahmen der jewei­ligen Abos.

BBC HD Dem Beispiel der SRG folgend, haben auch der ORF und die BBC einen HDTV-Kanal eröff-

HD und die deutschen Privatsender Seit November 2009 verbreiten die Sender RTL und Vox über ­Astra HD-Programme. Im Januar kamen Sat 1, Pro Sieben und Kabel eins hinzu. Sie werden verschlüsselt über die sogenannte HD+-Plattform ausgestrahlt. Über herkömmliche Satreceiver mit Common Interface und Decoderkarte lassen sie sich nicht empfangen. Dafür benötigt man einen für HD+ zertifizierten Receiver. Der erlaubt seinen Besitzern ein Jahr lang HD+ kostenlos zu nutzen. Eine vertragliche Bindung oder ein Abonnement ist für das neue HD+-Angebot nicht notwendig, das Anschliessen des Receivers genügt. Erst wenn der Zuschauer das HD-Angebot der Privatsender nach Ablauf des ersten Jahres weiter nutzen möchte, muss er seine HD+-Karte für rund 80 Franken Jahresgebühr wieder aufladen. Dass Privatsender ihre Programme grundverschlüsseln und dafür auch noch Geld verlangen, ist umstritten. Unter anderem deshalb ist auch unsicher, ob sich der HD+-Standard wirklich durchsetzen wird (siehe dazu HE 10/2009, Seite 14). Bereits gibt es aber erste Fernseher mit integriertem digitalem Satempfänger und CI+-Schnittstelle. Wann und ob damit der Satellitenempfang von HD+-Programmen ab ­Astra auch in der Schweiz realisierbar wird, ist noch offen. Offiziell wird HD+ nämlich hier zu Lande gar nicht angeboten. CI+-fähige Receiver sind aber unter der Hand auch bei uns zu haben. Sie er­lauben gleichzeitig den Empfang aller Free-TV-Programme und – mittels Einschub eines Viaccess-2.6-Decoders – auch von HD suisse. Cablecom möchte die HD-Programme der Privaten über ihr Netz verbreiten und führt derzeit Gespräche. Von der Swisscom darf man dasselbe annehmen. Genaues war aber bis Redaktionsschluss nicht zu erfahren.

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net. Beide laufen verschlüsselt über Satellit und sind hierzulande nicht frei empfangbar. Das englisch­sprachige BBC HD wird jedoch in diverse Kabelnetze (beispielsweise Cablecom) eingespeist und auch im Rahmen des BluewinTV-plus-Pakets angeboten.

Das Erste HD und ZDF HD Ab Februar 2010 gehen die ARD und das ZDF mit ihrer HDTV-Ausstrahlung in den Dauerbetrieb. Anlass für den Sendestart bilden die Olympischen Winterspiele in Vancouver. Die Programminhalte sind identisch mit denen der Standardübertragung. Das Erste HD und ZDF HD sind über Astra 19,2° Ost frei empfangbar. Ab 1. Februar sind sie auch über Swisscom TV zu sehen und Cablecom will sie "im Februar 2010 vor den Olympischen Spielen" aufschalten.

Fazit Das attraktivste kommerzielle HDTV-Angebot ist beim deutschen Pay-TV-Sender Sky zu sehen. Dies allerdings nur über Satellit und gegen eine monatliche Abogebühr. Anixe führt ein Aussenseiterdasein mit Liebhaberstatus. Überraschend schnell ist HD suisse auf eine eigene Fangemeinde gestossen. Der Mix aus Kultur, Sport und Unterhaltung gefällt, und auch die Bildqualität überzeugt durchweg. Nur die hohe Wiederholrate trübt das Bild bei HD suisse. Mit dem Sendestart von Das Erste HD und ZDF HD wird HDTV im deutschsprachigen Raum weiter Auftrieb erhalten. Ob das HD+-Angebot der deutschen Privatsender (siehe Kasten) sich durchsetzen und auch in der Schweiz zu abonnieren sein wird, muss sich erst noch zeigen. �|

Bilder: Sky


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für Philips Fernseher seit 1992.

wurde, ist bereits der 17. EISA Award

unserem Bluray Disc Player verliehen

Eindruck vermittelt, wie er auch vom Regisseur beabsichtigt war.” Dieser Preis, der im Doppelpack mit

Der Cinema 21:9 verbannt die schwarzen Balken und ist “das erste Gerät, das nahezu perfekt den Breitbild-

Laut EISA Jur y sind Philips “die Ersten, die ein echtes Breitbild-Kinoerlebnis auf einem Fernseher anbieten.”

Der weltweit erste Fernseher im Kinoformat. Ausgezeichnet als Europäische Home Theatre Innovation 2009 - 2010.


TV & Heimkino [ Fokus HDTV - Sat-Empfang ]

Vom Himmel hoch // Martin Freund

Bei der Fernsehübertragung via Satellit (DVB-S) entfallen ­lange Kabelstrecken. Deshalb ist hier die Bildqualität – gerade auch bei HDTV – ­optimal. Aber für wen eignet und lohnt sich Satellitenempfang?

D

er Satellitenempfang ist in der Schweiz sehr beliebt. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Einer davon ist, dass viele Kunden mit der Bildqualität ihres Kabelanbieters unzu­ frieden sind. Zudem entfallen die monatlichen Gebühren für den Kabelanschluss, und man ist nicht auf die Programmauswahl des Kabel­ betreibers beschränkt. Für die Schweiz sind zwei Satelliten wichtig: Astra auf 19,2° Ost und Eutelsat Hotbird auf 13° Ost. Über Astra strah­ len einige wenige deutschsprachige Sender ihre Seite 24

HDTV-Programme unverschlüsselt aus. Über Hotbird verbreitet die SRG ihre Programme.

Die Satellitenschüssel Für den HDTV-Empfang über Satellit braucht man also vorerst eine Antenne – allgemein als Satellitenschüssel bezeichnet. Sie muss freie Sicht nach Süden/Südosten haben. Zwischen den Satelliten und der Antenne dürfen keine Bäume, Sträucher, Hauswände oder Berge ste­ hen. Wer also beispielsweise nur einen West­

balkon besitzt, kann dort keine Antenne für Astra oder Hotbird montieren. In der Praxis lassen sich Astra und Hotbird problemlos mit einer gemeinsamen Antenne empfangen. Dazu ist eine sogenannte Off­set­ antenne mit zwei versetzt montierten Emp­ fangseinheiten (LNBs) nötig. Eigentlich kann eine Antenne fast beliebig viele Receiver ver­ sorgen. Die Installation für mehr als vier Gerä­ te ist allerdings recht kompliziert und sollte Fachleuten überlassen werden.

iStockphoto / Andrey Volodin


Vielfältig: Der Satellitenreceiver HD-5200S von Bel Digital verfügt über zwei Antenneneingänge. Damit kann man parallel ein Programm anschauen und unabhängig davon ein zweites auf USB-Festplatte aufzeichnen.

Anlagen für zwei Teilnehmer sind kaum teurer als solche für einen. Deshalb sollte man zu einer Anlage mit sogenannten Twin-LNBs greifen. Die lohnt sich auch dann, wenn nur ein Fernseher dranhängt. Denn wenn man ein Programm sehen und gleichzeitig ein ­zweites aufzeichnen möchten, benötigen Sie Anschlüsse für zwei Empfänger – auch wenn beide im selben Gehäuse eines HDTV-Festplatten­ rekorders sitzen. Bei herkömmlichen Satellitenanlagen muss jeder Empfänger eine direkte Verbindung zur Antenne haben (sternförmige Verteilung). Mittlerweile gibt es aber schon Systeme, bei denen alle Empfänger am selben Kabel angeschlossen sind (serielle Verteilung). Sie eignen sich jedoch nur bedingt für HDTV und sind nicht zukunftssicher.

Der Empfänger Auch bei HDTV-Satellitenempfängern gibt es bereits eine ansehnliche Auswahl. Sie unterscheiden sich von „normalen“ Empfängern hauptsächlich dadurch, dass sie auch die HDTV-Norm DVB-S2 und das damit verbundene MPEG-4/H.264-Verfahren beherrschen. HDTV-Empfänger können sowohl das Format 720p als auch 1080i verarbeiten und verfügen über einen HDMI-Ausgang. Dieser ist nicht nur für HDTV, sondern auch für „normales“ Satellitenfernsehen der optimale Anschluss zum modernen Flachbildfernseher. Der Vorteil dieser Verbindung ist, dass die komplette Übertragungskette vom Sender bis in den Fernseher digital bleibt. Das Resultat zeigt sich in Form hervorragender Bildqualität.

Mit oder ohne Pay-TV-Option Auch bei HDTV ab Satellit können Sie ­z wischen Gratisfernsehen (Free TV) und Home electronics

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­ bofernsehen (Pay-TV) wählen. Der deutA sche Abosender Sky (ehemals Premiere) bietet drei HD-Programme als Zusatzoption an. Für den Empfang empfiehlt er spezielle, von ihm zertifizierte Satellitenempfänger. Bei ihnen ist das benötigte Entschlüsselungssystem bereits eingebaut. Nicht drin ist aber die Entschlüsselung für die SRG-Programme inklusive HD suisse (Viaccess). Diese kann jedoch nachgerüstet werden, denn normalerweise haben Satellitenempfänger zwei Schächte für den Einschub von Entschlüsselungsmodulen. Wichtig für alle SRG-Programme ab Satellit ist, dass man das Decodermodul für das aktuelle Viaccess-2.6-Verfahren einsetzt. Für den Sky-Empfang gibt es offiziell keine Decodermodule zum Nachrüsten in nicht zertifizierten Receivern. Ohne passende Decodereinschübe und Abo- bzw. Access-Karten kann man weder SRG- noch Pay-TV-Programme emp­fangen. So bekommt man an deutschsprachigen HDTVSendern zurzeit nur die frei emp­fangbaren Anixe, Arte HD und Servus TV HD zu Gesicht. Ab Februar 2010 sind ARD (Das Erste HD) und ZDF (ZDF HD) mit von der Partie.

Schon eingebaut? Satellitenreceiver benötigen eine eigene Fernsteuerung. Weil der Fernseher auch eine hat, erschwert das die Bedienung etwas. Kom­ fortabler geht es, wenn der Empfänger im Fernseher bereits eingebaut ist und bequem via TV-Fernsteuerung bedient werden kann. Bereits gibt es erste Fernseher mit eingebautem HDTV-tauglichem Satellitenempfänger. Die deutschen Hersteller Loewe und Metz ­bieten für ihre Topmodelle Module zum Nachrüsten an. HD-Fernseher mit Sky-Zertifikat gibt es von Humax und Technisat.

Fazit HDTV über Satellit gibt es seit 2005. Die ­Technik ist den Kinderschuhen entwachsen. Dennoch tut man gut daran, beim Planen und Installieren Fachleute zu konsultieren, um ­zukünftige Erweiterungen einzubeziehen. Der Aufwand für die Realisierung einer Satellitenanlage lohnt sich, denn diese Methode der Fernsehverbreitung ist besonders fortschrittlich und zukunftssicher. �|

HDTV ab Satellit – für wen?

Wer Wert legt auf ein grosses Programm­angebot und hohe Bildqualität, ist mit Empfang über Satellit gut bedient. Vorteile + bestmögliche Bildqualität dank Direktempfang + elektronischer Programmführer integriert + zurzeit fünf frei empfangbare ­HD-Sender + keine monatlichen Folgekosten in Form von Abogebühren + grosse Programmvielfalt + Unabhängigkeit von der Programmpolitik des Kabelnetz­ betreibers Nachteile – Kosten für Empfangsanlage und Installation – Antenne benötigt freie Sicht nach Süden/Südosten – keine Schweizer Regionalprogramme und Pay-TV-Angebote

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TV & Heimkino [ Fokus HDTV - ab kabel ]

HDTV Via Kabel // Martin Freund

Die bequemste Art, HDTV zu empfangen, bietet der RTV-Kabeloder ­Telefonanschluss. Vielerorts sind die zugehörigen Netze schon für die Übertragung des ­hochauflösenden Fernsehens gerüstet. Auch das HDTV-Sender-angebot ist bereits ansehnlich.

D

ie Schweiz gehört in Europa zu den Ländern mit der höchsten Dichte an RTVKabelnetzen. Viele davon übertragen bereits HDTV-Programme – inklusive die marktbeherrschende Cablecom. Auch ältere RTV-Kabelnetze müssen im Hinblick auf die ab 2013 geplante vollständige Migration des Schweizer Fernsehens auf die HDTV-Norm darum in den nächsten drei Jahren entsprechend umgerüstet und ausgebaut werden. Jetzt schon gilt für Privathaushalte, dass sie mittelfristig auf digitalen TV-Empfang umstellen sollten, denn analoges Fernsehen ist definitiv ein Auslaufmodell. Seite 26

Cablecom Die Cablecom bietet derzeit vier HDTV-Programme im Grundangebot „digital tv basic“ an: Dazu gehören neben HD suisse auch noch Anixe HD, Arte HD und BBC HD. Und wie beim Satelliten-TV darf man auch im Kabel bald mit Das Erste HD und ZDF HD rechnen. Optional kann man für 7.50 Franken zusätzlich das Cablecom-HD-Paket mit National Geographic HD, Discovery HD, Eurosport HD und Classica HD abonnieren. Leider betreibt die Cablecom ihr Digitalfernsehen und damit auch ihr HDTV-Angebot noch immer als geschlossene Plattform. Die er-

forderliche Decoderkarte wird nur zusammen mit den eigenen Empfängern angeboten. Den Mediabox-HD-Receiver muss man für 15 Franken im Monat mieten. Sie können also (noch) nicht im Fachhandel einen Kabelempfänger Ihrer Wahl oder einen Fernseher mit integriertem DVB-C-Receiver kaufen und ihn am digitalen RTV-Netz der Cablecom betreiben. Ein HDTV-taugliches Empfangsgerät mit Aufnahmefunktion bietet die Cablecom ebenfalls zur Miete an: Der Mediabox-HD-Rekorder kostet 25 Franken im Monat (plus 80 Rappen Urheberrechtsabgaben) und erlaubt es, zwei Sendungen gleichzeitig aufzunehmen. Der Me Home electronics

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HDTV über das RTV-Kabelnetz

Der Mediabox-HD-Rekorder der Cablecom kann für 25 Franken im Monat gemietet werden.

diabox-HD-Receiver oder -HD-Rekorder kann direkt an einer bestehenden Cablecom-RTVSteckdose angeschlossen werden. Dafür muss kein Installateur gerufen werden. Rechnet man die Grundgebühr für den CablecomRTV-Anschluss und die Miete des HDTV-­ fähigen Receivers zusammen, ergibt das im Jahr mindestens 450 Franken.

versetzt zu sehen, reicht aber fürs Archivieren von Filmen nicht aus. Angeboten werden HD suisse, Anixe HD, Arte HD, BBC HD (englisch) sowie Canal+ HD (französisch). Das Erste HD und ZDF HD werden folgen. HDTV wird von der Swisscom überall dort ange­ boten, wo die Internetverbindungen schnell genug sind für die erforderlichen hohen Datenmengen. Voraussetzung ist eine schnelle Kleine RTV-Kabelnetze VDSL-Leitung bis in die Wohnung, damit Eine beachtliche Zahl regionaler RTV-Kabel- gleichzeitig schnelles Surfen und hochauf­ netzbetreiber hat die HDTV-Programme HD lösendes Fernsehen möglich sind. suisse, Anixe HD, Arte HD sowie zum Teil Ob Ihr Telefonanschluss schnell genug für BBC HD bereits aufgeschaltet. Und auch Das HDTV ist, können Sie auf der Website www. Erste HD sowie ZDF HD werden folgen. Eine swisscom.ch prüfen. Generell schaltet die Liste mit Kabelnetzbetreibern, die HDTV an- Swisscom HDTV nur dann frei, wenn der bieten, finden Sie auf www.home-electronics. ­A nschluss mindestens 20 Mbit/s liefern ch unter TV & Heimkino/Ratgeber und Tests. kann. Wenn über denselben Telefonanschluss Glücklich darf sich schätzen, wer an seinem gleichzeitig im Internet gesurft und HDTV Wohnort einen innovativen, unabhängigen ­gesehen wird, kann es sein, dass sich die RTV-Kabelnetzbetreiber hat. Bei diesem be- ­Geschwindigkeit des Internetzugangs verrinkommt man im Gegensatz zur Cablecom in gert. Das Fernsehsignal hat also die höhere der Regel nicht einen bestimmten Empfänger Priorität. In der Regel ist es möglich, zwei ­vorgeschrieben. Wichtig ist beim Kauf eines Swisscom-TV-plus-Empfänger (zum FernseDVB-C-Receivers, dass er ausdrücklich als hen in zwei Räumen) am selben Telefon­ HDTV-tauglich gekennzeichnet ist und auch anschluss zu betreiben. Hier kann es jedoch MPEG-4/H.264-Signale empfangen kann. Im ­Probleme geben, wenn man auf beiden gleichÜbrigen gibt es bereits diverse HD-Fernseher, zeitig HDTV sehen möchte. die einen HDTV-Kabeltuner eingebaut haben. Voraussetzung für Swisscom TV bildet ein Solche Geräte sind generell einfacher zu bedie- Internetabonnement bei der Swisscom. Allernen als die Kombination aus HD-Fernseher dings reicht schon das „DSL Start“-Paket. Es und separatem HDTV-Empfänger, erlauben kommt ohne monatliche Grundkosten aus, daaber kein zeitversetztes Fernsehen – wenige für kostet das Surfen pro Stunde 3 Franken. Geräte von Metz und Loewe ausgenommen. Das Abo für Swisscom TV plus kostet bis anhin inklusive Miete des IPTV-HD-Rekorders Swisscom 29 Franken im Monat (zuzüglich 2.25 Franken Das TV-Angebot der Swisscom läuft nicht Urheberrechtsabgaben). Damit beziffern sich mehr unter dem Label „Bluewin TV“, sondern die monatlichen Kosten für digitales Fern­ heisst seit November einfach „Swisscom TV“. sehen inklusive HDTV bei der Swisscom auf Die Plus-Variante des Abos beinhaltet auch minimal 375 Franken pro Jahr. Sowohl der HDTV. Dazu gehört ein IPTV-HD-Empfänger Swisscom-DSL-Anschluss wie Swisscom TV mit eingebauter Festplatte, mit dem sich bis zu lassen sich mit etwas technischem Flair zu 100 Programmstunden in Standardauflösung Hause selbst installieren. Wer sich das nicht oder etwa 20 Stunden HDTV aufzeichnen zutraut, kann für pauschal 290 Franken profes­lassen. Das ermöglicht es, Programme zeit­ sionelle Hilfe in Anspruch nehmen. �| Home electronics

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Wer den Aufwand für eine Satel­ litenanlage scheut oder keine installieren darf, kann HDTV auch über das RTV-Kabelnetz empfangen. Das kann besonders interessant sein, wenn man Fernsehen, Internet und Telefon beim selben Anbieter bezieht und von möglichen Kombitarifen profitiert. Vorteile + problemlose Installation bei vorhandenem Kabel­anschluss + keine Antenne notwendig + elektronischer Programmführer integriert Nachteile – monatliche Kosten in Form von Abogebühren – begrenzte Auswahl an Empfängern – begrenzte Anzahl an HD-Pro­ grammen – Abhängigkeit von der Programmpolitik des Kabelnetzbetreibers

HDTV via VDSL-Anschluss Wer ein Internetabonnement bei der Swisscom besitzt, kommt auch relativ günstig zum digitalen Programm­angebot Swisscom TV (ehemals Bluewin TV). Aber nur in der Plus-Variante ist HDTV über das Telefonkabel zu empfangen. Und dies auch nur, wenn der vorhandene Hausanschluss die maximale VDSL-Datenrate von 20 Mbit/s unterstützt. Vorteile + relativ einfache Installation + Aufnahme und zeitversetztes Fernsehen + keine Antenne notwendig + elektronischer Programmführer integriert Nachteile – monatliche Kosten in Form von Abo-/Mietgebühren – begrenzte Anzahl an HD-Programmen – Abhängigkeit von der Programmpolitik der Swisscom – ein Swisscom-Internetabo ist Voraussetzung

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TV & Heimkino [ Fokus HDTV - Anlagenbeispiele ]

MenÜvorschläge Es gibt viele Wege zum hochauflösenden Fernsehen. Damit Sie einen Eindruck bekommen, Wie Ihre Anlage aussehen könnte und was sie etwa kosten würde, haben wir für jeden Empfangsweg einen Vorschlag zusammengestellt.

übersicht Für die Familie

Für Hobbyfilmer

Für Heimkinofreunde

und -fotografen Programmlieferant

Kabel

Internet

Satellit

Bildtechnik

LCD-TV mit Full HD ab 102 cm für kleinere bis mittlere Wohnzimmer bzw. ab 117 cm Diagonale für grössere Wohnzimmer

LCD-TV ab 94 cm Diagonale, Full HD, mit seitlichem HDMI-Eingang für Video- resp. Fotokamera

Plasma-TV oder LCD-TV mit LED-Hintergrund­ beleuchtung ab 127 cm Diagonale oder Projektor, Full HD

Videospieler

DVD-Spieler mit HD-Upsampling, Sony Play­station 3 oder günstiger Blu-ray-Spieler mit BD-Live-Funktion

Blu-ray-Spieler mit HD-Foto-Wiedergabe ab USB oder DVD

hochklassiger Blu-ray-Spieler mit HD-Upsampling und BD-Live-Funktion

Audio

2.1-AV-System, eventuell mit integriertem B­ lu-ray-Spieler

Fernsehton oder Stereoton ab Hifi-Anlage

5.1- oder 7.1-AV-Receiver mit pas­senden Boxen inkl. Subwoofer

Investition Empfangsanlage

Cablecom-Anschluss für ein Einfamilienhaus: 1800 Fr.

Installation Swisscom TV: 290 Fr.*

Satellitenempfangsanlage für ein Einfamilienhaus: 1200 bis 2000 Fr. für Antenne, Verkabelung und HDTV-Empfänger Sat-Access-Karte fürs Schweizer Fernsehen: 60 Fr.

Laufende Kosten Programm

Kabelanschluss: 26.45 Fr./M. Miete HDTV-Empfänger: 15 Fr./M. HDTV-Rekorder: 25.80 Fr./M.

Swisscom TV plus: 31.25 Fr./M. Internet-DSL-Kosten: ab 3 Fr./Std. oder 34 Fr./M.**

0 Fr.

Kosten Zusatzprogramme

Cablecom-Zusatzpakete: 7.50 bis 35 Fr./M. Mietvideos: 3.50 bis 9 Fr./Film Teleclub-Abo über Kabel: • Basispaket: 39.90 Fr./M. • Zusatzpakete: 9.90 Fr./M.

Live-Übertragungen Bluewin TV: 2.50 Fr./Sendung Mietvideos: ab 3.50 Fr./Film Teleclub-Abo über Bluewin TV: • Basispaket: 29.90 Fr. • Zusatzpakete: 9.90 bis 12.90 Fr./M.

Sky-Abo (Premiere): Filmpaket: 47.90 Fr./M. Sportpaket: 29.90 Fr./M. Bundesliga-Paket: 29.90 Fr./M. Star-Paket 19.90 Fr./M. Sky HD: 14.90 Fr./M.***

Kosten Bildtechnik (Varianten)

• LCD-TV 106 cm, Full HD: 1000 bis 2000 Fr. • Plasma-TV 127 cm, Full HD: 2200 bis 3200 Fr.

• LCD-TV 94 cm, Full HD:  800 bis 1500 Fr. • LCD-TV 102 cm, Full HD: 1000 bis 2000 Fr.

• Plasma-TV 147 bis 156 cm,  Full HD: ab 7000 Fr. • LCD-TV mit LED-Hintergrundbeleuchtung, 140 cm, Full HD: ab 4000 Fr. • Projektor, Full HD: 2000 bis 10 000 Fr. (Projektionsleinwand ab 500 Fr.)

Kosten Video und Raumklang (Varianten)

• Sony Playstation 3: ab 440 Fr. • preisgünstiger Blu-raySpieler: 500 bis 800 Fr. • preisgünstige Raumklang­anlage 2.1: ab 700 Fr.

• Blu-ray-Spieler, Mittelklasse: 700 bis 1200 Fr. • Blu-ray-Brenner: ab 300 Fr. • HD-Videokamera: ab 1000 Fr.

• Blu-ray-Spieler, Spitzen­klasse: ab 1500 Fr. • AV-Receiver, Spitzenklasse: ab 2500 Fr. • Boxenset 5.1, Spitzenklasse: ab 2500 Fr.

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* Voraussetzung: Festnetzanschluss bei Swisscom. ** Für den Empfang von Bluewin TV mindestens erforderlich: ADSL-Anschluss und Telefon­abo bei Swisscom. *** Nur als Zusatzpaket zu anderen Sky-Paketen erhältlich.

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Home electronics

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Seine brillanten Farben kann nur einer kopieren: Ihr USB-Stick.

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AUS GUTEM


TV & Heimkino [ Ratgeber - HD-Raumklang ]

Sound aus der Tiefe // Reinhard Otter (Text), Josef Bleier (Bilder)

dAS hd-Heimkino wird erst dann zum richtigen Erlebnis, wenn auch der 足passende Ton geliefert wird. Stellt sich die Frage: Soll es nun 5.1- oder gleich 7.1-Surround-Sound sein? egal f端r welches System man sich entscheidet, Die richtige PLATZIERUNG der 足Lautsprecher ist unerl辰sslich.


M

oderne Heimkinos können höchst unterschiedlich aussehen. Von der einfachen Surround-Kompakt­ anlage mit virtuellem 2.1-Lautsprechersystem über den hochkomplexen Surround-Projektor bis zur siebenköpfigen Lautsprecherfamilie ist alles drin. Wer echten Kinosound im Wohnzimmer will, der kommt zumindest um eine Rundum-Verkabelung für mindestens fünf Lautsprecher plus Subwoofer kaum herum. Für alle, die ihr Heimkino ernsthaft beschallen wollen, steht spätestens seit der Blu-ray-Disc und ihren neuen HDTonformaten mit bis zu sieben diskreten Tonkanälen die Frage nach der richtigen Boxenanzahl wieder weiter oben auf der Traktandenliste.

Warum 7.1-Filmton? Im Kino beschallen viele kleine Surround-Boxen den Rückraum mit weiträumigen Effekten. Der Ton dort ist aber grundsätzlich in 5.1-Kanal-Technik abgemischt. Im Heim­ kino erledigen diese Aufgabe klassischerweise zwei mehr oder weniger direkt in Richtung Publikum strahlende Effektlautsprecher. Ein oder zwei zusätzliche Lautsprecher hinter dem Pu­ blikum sollten ursprünglich diesen Kinoeffekt ver­bessern und so Surround-Effekte weiträumiger über das Publikum verteilen. Während das im Kino passiert, indem viele Lautsprecher die gleichen Anteile des 5.1-Kanal-Tons wieder­ geben, sollten die zusätzlichen Boxen in den Heimkino­ systemen die Effektbasis im Rückraum mit zusätzlichen Kanälen erweitern.

Seit wann gibt es 7.1? Bereits kurz nach Einführung der DVD startete die Erweiterung der 5.1-­Sys­teme Dolby Digital und DTS um den sechsten Kanal: Als eine Art „Surround Center“ wurde ein zusätzlicher Tonkanal in die DVD-Audioformate eingebaut. Der gab die Mono-Anteile aus rechtem und linkem Surround-Kanal wieder – genauso wie der vordere Center-­ Kanal beim analogen Surround-Klang Pro Logic. Geräte mit solchem Dolby-EX- und DTS-ES-Decoder können den sechsten Kanal aus jedem 5.1-DVD-Soundtrack generieren. Sind die Surround-Kanäle aber sehr monolastig abgemischt, dann wandert ein Grossteil der Klanganteile von Surround rechts und links in diesen zusätzlichen sechsten Kanal. Deshalb klappt der Trick nur mit waschechten Dolby-EX- oder DTS-ES-Aufnahmen problemlos. Den einen Rear-CenterKanal gaben von Anfang an viele Geräte über zwei Lautsprecher wieder – also 6.1-Sound auf 7.1-Boxen. Damit sollte noch mehr Raumgefühl hinter dem Publikum entstehen. Auch das funktioniert nur, wenn die 6.1-Verteilung �� Home electronics

#2 2010

AV-Receiver richtig einstellen Wenn Sie Ihre AV-Anlage mit zusätzlichen Boxen im Rückraum ergänzt haben, dann müssen Sie auch den AV-Receiver passend dazu einstellen. Als Erstes gilt es, die Surround-Back-Endstufen einzurichten. Bei vielen Geräten lassen sie sich wahlweise für die hinteren Boxen oder die Nebenraum-Beschallung (Zone 2) einsetzen. Besonders praktisch: Die Top-AV-Receiver von Yamaha können beides. Im Normalbetrieb laufen sie im 7.1-Modus. Wird die Nebenraum­ beschallung aktiviert, dann schalten sie sich von 7.1- auf 5.1-Betrieb zurück und die Lautsprecher nebenan ertönen – verstärkt von denselben Endstufen. Zweiter Punkt: Die Basstauglichkeit sowie der Abstand der Boxen vom wichtigsten Hörplatz sind einzustellen. Letzteres gleicht mit einer Zeitverzögerung aus, wenn Surround-Back-Boxen näher am Hörplatz stehen als etwa die FrontLautsprecher. Zuletzt sollte es nicht vorlaut aus dem Rückraum schallen. Deshalb müssen Sie die hinteren Boxen ­auf die gleiche Lautstärke einpegeln wie die restlichen ­Boxen. Die meisten neuen AV-Receiver erledigen diese Schritte automatisch per externes Einmessmikrofon.

Einsatz: Surround-BackEndstufen lassen sich auch für den Nebenraum nutzen.

Distanz: Sie ist besonders wichtig, da die hinteren Boxen oft nah am Hörplatz aufgestellt sind.

Pegel: Erst wenn alle Lautsprecher gleich laut klingen, wird der Kinoton homogen.

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TV & Heimkino [ Ratgeber - HD-Raumklang ]

�� der Kanäle bereits bei der Abmischung des Filmtons

C

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30˚ 30˚

110˚

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110˚

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vorgesehen ist. Eine Optimierung der 7.1-Technik kam mit Dolby Pro Logic IIx auf. Das Format macht aus Stereo- und 5.1-Kanal-Ton ein 7.1-Signal mit einer ausgewogenen Verteilung der Schallanteile auf die einzelnen Kanäle. Systeme wie Logic 7 von Harman oder DTS-Neo 6 bringen ein ähnliches Ergebnis und nutzen dabei alle sieben Kanäle. Echten 7.1-Kanal-Ton auf Filmdiscs gibt es erst seit den neuen Tonformaten DTS-HD, Dolby Digital Plus und True HD auf Blu-ray-Disc. Allerdings nutzen nur wenige Film- und ­Musiktitel echten 7.1-Ton. Fürs Kino werden die Filme nämlich nach wie vor in 5.1-Technik abgemischt. Eine 7.1-Ver­ sion ist für die Studios zusätzlicher Aufwand.

bringt 7.1 mehr Filmton?

5.1-Aufstellungen Die optimale Aufstellung eines 5.1-Sets ist zumindest in der Theorie einfach, da es eine klare Vorgabe für die zugehörige Studioabmischung gibt. Passend dazu lässt sich das Boxenset aufstellen (siehe unten). Leider sind nicht alle Räume so passend und gross genug, um die Vorgaben genau umzusetzen. Mit den folgenden Tipps bekommen Sie trotzdem feinen Kinoraumklang. • Wenn das Sofa an der Rückwand steht, können Sie die Rear-Boxen auch rechts und links davon gerade nach vorn ausrichten – oder zur Decke. So bekommen Sie keine direkte, störende Effektdröhnung. • Bei grösseren Sitzgruppen achten Sie darauf, dass alle Zuschauer mehr als 50 Zentimeter von der nächsten Box entfernt sitzen. • Vorn sollte die Center-Box auf jeden Fall direkt beim Bildschirm stehen. Nichts irritiert mehr als Dialoge, die seitlich vom Bild ertönen. • Die Hochtöner von Center und Front-Boxen sollten auf ähnlicher Höhe stehen. Liegt der Center deutlich tiefer, etwa unter dem Fernseher, dann winkeln Sie ihn etwas nach oben an.

Klassische Aufstellung: Wer fünf gleichartige, direkt abstrahlende Boxen verwendet, der sollte sie ähnlich aufstellen wie in den ITU-Studiovorgaben definiert. Dabei stehen die Rear-Boxen vom Hörplatz aus etwa 20 Grad nach hinten versetzt.

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Dipol-Surround-Boxen, wie sie in THX-Sets üblich sind, stehen auf Höhe des Hörplatzes oder etwas dahinter.

Im Prinzip ja. Mehr Lautsprecher rund um den Hörplatz erhöhen tatsächlich die erreichbare Heimkino-Dynamik. Die zusätzlichen Rear-Boxen können ausserdem auch für eine breitere Effektkulisse sorgen. Damit das klappt, müssen aber die räumlichen Gegebenheiten zum Boxenaufbau ­passen. In kleinen Wohnzimmern und Heimkino­-Räumen bringt ein 7.1-Aufbau meist nicht viel. Damit die Boxen ­hinter dem Publikum ihre Wirkung entfalten können, ist zudem etwas „Luft“ zwischen den Hörplätzen und der Rückwand­­­­­ nötig. Ist das Zimmer zudem schmal, dann schrumpft die 7.1-Wirkung weiter. Kurzum: Je grösser der Raum, desto mehr Wirkung zeigen die Lautsprecher Nummer sechs und sieben.

Die BoxenAufstellung Bei 5.1-Systemen ist die Aufstellung der Lautsprecher schon eine Wissenschaft für sich. Dort gibt es aber internationale Vorgaben der Standardisierungsorganisation ITU (International Telecommunication Union). Sie empfiehlt, die einzelnen Lautsprecher eines 5.1-Systems schon bei der Abmischung im Studio so aufzustellen, wie die Grafik links zeigt. Die Surround-Kanäle stehen also vom optimalen Hörplatz aus um zirka 20 Grad nach hinten versetzt. Wer direkt strahlende Rear-Lautsprecher einsetzt, der ist gut beraten, diese in einem ähnlichen Winkel aufzustellen oder an die Wand zu hängen. Für Dipol-Surround-­ Boxen gelten etwas andere, aber ähnlich leicht nachvollziehbare Regeln. Für 7.1-Systeme gibt es keine derart exakte Vorgabe für die Aufnahme. Die zusätzlichen Tonkanäle werden zudem meist per Pro-Logic-IIx-Prozessor oder mit einem anderen DSP-Programm im AV-Receiver oder -Verstärker erzeugt. Das macht eine Aufstellempfehlung noch schwieriger. Grundsätzlich sollten aber die beiden normalen SurroundBoxen seitlich vom Publikum stehen, während die echten Surround-Back-Boxen an die Rückwand gehören. Alternative für Heimkinos mit mehreren Sitzreihen: Hängen Sie links und rechts je zwei Surround-Boxen hintereinander an die Seitenwand. Die sollten allerdings ähnlich wie im Kino die gleichen Surround-Informationen wiedergeben. Home electronics

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7.1-Probleme in der Praxis Also alles prima im 7.1-Heimkino? Leider nicht! Wer viel Geld in edle Boxen rund um den Hörplatz investiert, der möchte schliesslich auch besten Sound in jeder Lebenslage haben. Das ist leider nicht immer der Fall. Beispiel 5.1-Kanal-Ton: Aktuelle AV-Receiver wandeln Filmsound von DVDs oder Blu-ray-Discs meist per Pro-Logic-IIx-Decoder in 7.1-Sound um. Aber eben nicht immer. Vor allem mit DTS-Filmton schalten nicht alle Geräte im zweiten Durchlauf zusätzlich Pro Logic IIx ein. HD-Surround-Klang mit 5.1 Kanälen und hoher Auflösung (96 kHz/24 Bit) lässt sich noch seltener in ein 7.1-Signal wandeln. Das betrifft vor ­allem einige etwas ältere AV-Receiver, die HD-Surround noch per PCM-Signal über den HDMI-Eingang beziehen. Kommt er in einer hohen Digitalauflösung wie 24 Bit/96 kHz oder mehr beim AV-Receiver an, dann kann der den Filmton häufig nicht mehr weiter in ein 7.1-Signal aufpusten. Der Grund: Die Signalprozessoren vieler AV-Receiver können die hochaufgelösten Audio­signale nicht weiter bearbeiten. Schliesslich müssen sie zuerst den digitalen Surround-Ton in 5.1 entschlüsseln und dann im zweiten Schritt mit Pro Logic IIx nachbearbeiten. Da reicht oft die Rechenpower nicht. Welche Formate wie und in welcher Kombi­ nation unterstützt werden, zeigt meist eine ­Tabelle in deren Bedienungsanleitung. Theoretisch sollte es auch möglich sein, die hinteren Lautsprecher mit den gleichen Signalen zu füttern wie die normalen Surrounds. Das kommt infrage, wenn man etwa je zwei Surround-Boxen entlang der Seitenwand aufstellen möchte, um mehrere Sitzreihen mit den gleichen SurroundInformationen zu beschallen. Aber nur wenige AV-Receiver unterstützen eine solche Kanalverdopplung.

Das Playstation-3-Paradoxon Eine Überraschung erlebt auch, wer die Playstation 3 als BD-Spieler in einer 7.1-Anlage einsetzt. Sie entschlüsselt die HD-Audioformate und gibt dann 7.1-Ton als PCM-Signal über HDMI weiter. Allerdings überträgt sie auch dann 7.1-Kanal-Ton, wenn auf der Disc nur 5.1-Audio oder gar Stereo vorliegt. Die jeweils nicht belegten Kanäle sind im Signal vorhanden, aber stumm. AV-Receiver können ein solches Pseudo-7.1-Signal nicht per Pro Logic IIx oder andere Raumklangprogramme weiterverarbeiten. Das gilt auch, wenn man CD- oder MP3-Musik per HDMI von der PS3 zum AV-Receiver schickt. Für 7.1-Aspiranten ist die PS3 daher nicht der optimale Zuspieler.

Fazit Wer seine Anlage mit sieben Lautsprechern plus Sub­ woofer bestücken möchte, der hat mangels klarer Vor­ gaben und Standards einiges zu experimentieren und wird je nach Quellmaterial mehr oder weniger grosse Vorteile vom Zusatz-Boxenpärchen haben. Doch Bange machen gilt nicht: Tüfteln lohnt sich – und macht schliesslich auch Spass. �| Home electronics

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7.1-Aufstellungen Die Meinungen für die optimale 7.1-Aufstellung gehen in Theorie und Praxis weit auseinander. Musikfans mit 7.1-Ambitionen schwärmen häufig vom perfekten Raumklang mit sechs Boxen in einer Art Sechseck-Aufstellung plus CenterBox. Allerdings existiert kaum eine reale Aufnahme mit solch ausgefuchstem Raumklang. Ähnlich verhält es sich mit der Kanalverteilung unten, in der die Surround-Kanäle weiter vorn stehen als im 5.1-Setup. Im Heimkino sollten die beiden zusätzlichen Boxen stets hinter dem Publikum nah beieinander stehen. Die normalen Effektboxen gehören wie im 5.1-Aufbau seitlich hinter den Hörplatz. • Auch THX-typische Dipol-Surround-Boxen eignen sich für 6.1 und 7.1. Die seitlichen Dipole hängen auf Hörplatzhöhe oder knapp dahinter, der oder die hinteren Exemplare quer dazu an der Rückwand. Alle Rear-Boxen sollten auf gleicher Höhe hängen. • Je mehr Gegenstände die Schallverteilung im Rückraum behindern können, desto weniger gut klappt die Surround-Beschallung mit den indirekt tönenden Dipolen. • Für den Aufbau der vorderen Boxen gelten beim 7.1-Aufbau die­selben Regeln wie für eine 5.1-Anlage.

Der ITU-Vorschlag oben zeigt ein 7.1-System mit Rear-Lautsprechern seitlich vor und hinter dem Publikum. In der Heimkinopraxis dürfte dieser Aufbau kaum eine Rolle spielen, da Filmton stets so abgemischt wird, dass die Rear-Effekte aller Kanäle eindeutig von hinten kommen. Entsprechende Musikaufnahmen sind bis jetzt absolute Mangelware.

So sieht daher die typische 7.1-Heimkino­-Anordnung aus. In kleinen Räumen kann statt zweier Surround-Back-Lautsprecher auch nur einer hinten im Raum stehen.

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TV & Heimkino [ Test - Blu-ray-Komplettsysteme ]

Einsteigerkino //  Andreas Frank (Text), Josef Bleier (Bilder)

Blu-ray-5.1-Komplettysteme erschaffen Bilderwelten in High Definition und liefern ergänzenden Surround-Sound gleich dazu. wie gut sind dabei die getesteten Einsteiger­ systeme von JVC, Panasonic, Philips, Samsung und Sony?


R

egisseure wollen in Filmen fiktive Welten erschaffen. Aber da der Mensch fünf ­Sinne hat, wird es wohl eine Utopie bleiben, diese Welten im Kino oder im Wohnzimmer exakt zu reproduzieren. Erlebniskinos versuchen dennoch, neben dem Sehen und Hören etwa auch den Tastsinn einzubeziehen. Zu Hause muss man sich trotzdem weiterhin nur mit Bild und Ton begnügen. Besserung ist in Sicht, denn schon für dieses Jahr sind erste 3-D-Fernseher für ein noch realeres Filmerlebnis angekündigt. Bis dahin muss man auf die bestehende Technik bauen. Bestes Bild- und Tonmaterial liefern Filme von Blu-ray-Spielern, tollen Klang die SurroundReceiver inklusive Lautsprecher-Set. Blu-rayKomplettsysteme bieten das alles zusammen. Wir haben 5.1-Sets von JVC, Panasonic, Philips, Samsung und Sony zum Test geladen. Alle 5.1-Anlagen kosten zwischen 1000 und 1300 Franken. Bedenkt man, dass die Hersteller für diese Summe Blu-ray-Disc-Spieler, AV-Receiver und fünf Lautsprecher samt Subwoofer bauen müssen, weiss man, dass hier knapp kalkuliert wird. Edle Hölzer sind bei den Lautsprechern dieser Komplettsysteme Fehlanzeige. Stattdessen setzen die Hersteller zumeist auf Plastik. Der hübschen Optik tut dies keinen Abbruch. Die Standlautsprecher der 5.1-Anlagen von Philips, Samsung und Sony verschönern jedes Wohnzimmer. Die kompakten Lautsprecher von JVC und Panasonic lassen sich dezent in jeden Raum integrieren. Damit die 5.1-Systeme den richtigen Sound ­liefern, sind Lösungen zur Lautsprecher-Kon­ figuration für den Hobby-Heimcineasten integriert. Vor allem beim Klangtest zeigten sich zum Teil enorme Unterschiede.

Fazit Schon für 1000 Franken lässt sich der FlachTV mit Blu-ray-Disc und 5.1-Surround-Sound aufrüsten. JVC und Panasonic bieten mit ihren 5.1-Sets platzsparende Lösungen. Samsung überzeugt mit der Netzwerkfähigkeit, Sony mit der Anschlussvielfalt. Philips bietet das beste Gesamtpaket. Spitzentonqualität kann man von diesen Systemen aber nicht erwarten. Dafür muss man tiefer ins Portemonnaie greifen.

Bild: iStockphoto/poiremolle

JVC TH-BD50 Egal ob Blu-ray-Disc-Spieler oder Komplettanlage, multimedial müssen die Geräte sein. Darum verwundert es nicht, dass JVC sein Blu-ray-5.1Komplett-Set TH-BD50 als „Netzwerk Media System“ bezeichnet. ­Tatsächlich unterstützt das System eine grosse Anzahl verschiedener Medien, darunter auch HD-Clips im H.264-Video-Codec. Per USB oder Disk gelangen die Dateien in die 5.1-Steuerzentrale, um dort gewandelt und an die fünf kompakten Lautsprecher samt Subwoofer sowie den Fernseher geschickt zu werden. Oder man schliesst, um seine Lieblingssongs abzuspielen, den iPod an die mitgelieferte Docking-Station an. Die Quelle wird über das schicke und übersichtliche Bildschirm­ menü ausgewählt, das auch LG verwendet. Darüber lässt sich auch bestimmen, in welcher Art von Diashow Bilder wiedergegeben werden sollen. Schiebt man eine Blu-ray-Disc in das leicht wackelig wirkende Laufwerk, wird die weisse Frontbeleuchtung blau. Läuft der Film ab, erzeugen die kleinen Boxen einen Surround-Sound, der Stimmen präzise ­wiedergibt und eine ansprechende Klangkulisse erzeugt. Auch bedingt durch ihre geringe Baugrösse, fehlt den Boxen Volumen im Grundtonbereich, und sie überbetonen die Höhen. Dadurch klingt beispielsweise brechendes Glas übermässig schrill. Das nötige Bassfundament kommt vom Subwoofer, der ein wenig Differenziertheit vermissen lässt. Beim ruhigen und natürlichen Bild gibt es dagegen wenig zu beanstanden, abgesehen von der leichten Schärfe-Überzeichnung.

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TV & Heimkino [ Test - Blu-ray-Komplettsysteme ]

Panasonic SC-BT200

Philips HTS 7520

Noch kleiner als JVC baut Panasonic seine Lautsprecher beim 5.1-Heimkinosystem SC-BT200. Gerade einmal 13 cm hoch, 9 cm breit und 8 cm tief sind die Front- und Rückkanal-Regallautsprecher. Grösser geraten sind dagegen Center und Subwoofer. Das ist auch gut so. Der Center kann damit Stimmen besser wiedergeben, was Front- und RückkanalLautsprecher wegen ihrer Grösse weniger gut vermögen. Somit lässt auch dieses 5.1-Set satte Mitten vermissen, hohe Frequenzen sind dafür etwas zu stark vertreten. Das erzeugt einen spitzen Klang. Für Musik ist das System deshalb weniger geeignet. Wie bei Panasonic üblich, spielt das SC-BT200 in Sachen Bild, Anschlüsse und Funktionen in der ersten Liga. USB-Stick und Fotospeicherkarten finden an der Vorderseite der Steuerzentrale Platz. Über das Öffnen eines Einschubs lässt sich zudem ein iPod andocken. Hinten rangiert unter anderem eine Netzwerkbuchse. Damit kann die Box auf das Internet zugreifen, um über Viera Cast Clips von Youtube oder Bilder von Picasa auf den Bildschirm zu bringen. Oder um BD-LiveInhalte wie Hintergrundinformationen oder interaktive Spiele abzu­ rufen, die für Blu-ray-Discs online hinterlegt sind. Die Filme auf den blauen Scheiben werden vom bewährten Reference-Chroma-Plus-Prozessor präzise verarbeitet, sodass ein scharfes und ruhiges Bild auf dem TV landet. Das Hochskalieren von DVDs auf Full HD klappt ebenfalls vorbildlich. Sehr praktisch ist die 5.1-Einmessautomatik: Das mitgelieferte Mikrofon anschliessen, Knopf drücken, und die 5.1-Anlage pegelt alle fünf Lautsprecher und den Subwoofer automatisch ein.

Ein günstiger Preis muss nicht auf Kosten des Materials gehen. Das beweist Philips beim HTS 7520. Setzen seine Konkurrenten bei den Lautsprechern auf Plastik, verwenden die Niederländer Aluminium und Glasständer bei den zwei Säulenlautsprechern und den beiden Satelliten. Auch die 5.1-Steuerzentrale besitzt seitlich einen Metallrahmen. Das verleiht dem 5.1-System eine Stabilität, die den anderen 5.1-Sets im Test zum Teil fehlt. Auch in Sachen Sound ist das HTS 7520 den Mitbewerbern voraus. Der Klang wirkt einen Tick natürlicher, ohne Frequenzbereiche zu stark zu betonen. Musik klingt differenzierter, luftiger. Filme erhalten mehr Räumlichkeit. Inhalte gelangen per Disk oder USB-Speicher in das Philips-System, das verschiedenste Formate unterstützt: JPG-Bilder, Musik als MP3 oder WMA, selbst hochauflösende Videos in DIVX HD werden abgespielt. Ton vom Fernseher oder von anderen Zuspielern lässt sich über die optischen und elektrischen Digitaleingänge sowie den analogen Stereoeingang einspeisen. MP3-Player geben über den 3,5-mm-Klinkeneingang Signale ans HTS 7520 weiter. Zur Klangverbesserung hat Philips viele Algorithmen integriert: „Full Sound“ möbelt etwa den Sound von MP3 auf, „Clear Voice“ verbessert die Verständlichkeit von Stimmen. Auch die Bildprozessoren arbeiten bestens: Filme von Blu-ray-Disc oder DVD überzeugen durch Brillanz und Schärfe. Kleines Manko: Beim Konfigurieren der 5.1-Lautsprecher muss man die Verzögerungszeit selbst eingeben; sie wird nicht über den Boxenabstand automatisch errechnet.

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Samsung HT-BD 1255

Sony HTP-BD36SF

Heimvernetzung ist für Samsung ein wichtiges Thema. Alle neuen Blu-ray-Highlights verfügen deshalb über die Möglichkeit, Dateien vom PC abzuspielen. Der betreffende Ordner benötigt nur eine Netzwerkfreigabe. Das Streamen funktioniert beim Blu-ray-5.1-Komplettsystem HT-BD 1255 auch drahtlos, wenn man den optionalen USB-WLANDongle besitzt. Überhaupt versucht Samsung, überall die Möglichkeit zu integrieren, auf Kabel zu verzichten. Bei Bedarf können über ein zusätzliches Sende-/Empfangsgerät die Rücklautsprecher drahtlos angesteuert werden. Genauso wie die Frontlautsprecher sind das Säulen, in deren Innerem eine Lautsprechermembran aus Meeresalgen (Biokelp) für den Klang sorgt. Die Boxen selbst bestehen grösstenteils aus Plastik, was sie, aus der Nähe betrachtet, ein wenig windig wirken lässt. Vorne in der Mitte thront der kleine Center, der einen erheblichen Anteil an der Sprach­ verständlichkeit besitzt. Damit ist er überfordert, wenn zu viele Umgebungsgeräusche vorhanden sind. Die Standboxen leisten gute Arbeit und übertragen die Soundkulissen des Films ins Wohnzimmer. Bei ­Musik fehlt eine Nuance an Spritzigkeit. Dafür entschädigt die über­ ragende Bildqualität teilweise. Neu ist bei ausgewählten Blu-ray-Disc-Spielern und Heimkinoanlagen von Samsung zudem die Möglichkeit, Clips von Youtube abzurufen. Durch das übersichtliche und intuitiv bedienbare Menü klappt das beim HT-BD 1255 einwandfrei. Und noch etwas ist neu: MKV-Videos in HD lassen sich jetzt ebenfalls abspielen.

Sony hat viel vor mit dem empfehlenswerten Einsteiger-BD-Spieler BDP-S360, ist dieser doch Zuspieler für die neuen Blu-ray-5.1-Komplett­ systeme HTP-BD36SF, HTP-BD36SS und AVB-DN300. Das 5.1-Set HTP-BD36SF besitzt deshalb einen separaten AV-Receiver und BDSpieler sowie zwei Fernbedienungen. Auf den Steuerstab des Blu-rayDisc-Spielers kann man getrost verzichten, da sich mit der ReceiverFernbedienung das gesamte 5.1-System steuern lässt. Leider wirkt dieser Geber etwas überladen. Die Bildschirm-Menüs wiederum beziehen sich nur auf den BD-Spieler. Um Einstellungen am AV-Receiver vorzunehmen, muss man sich durch das Menü auf dem Frontdisplay hangeln. Der separate AV-Receiver verfügt als Vorteil über vielfältige Anschlussmöglichkeiten. Über drei HDMI-Eingänge lassen sich andere Zuspieler andocken. Daneben existieren Video-, analoge Stereo- sowie elektrische und optische Digitalton-Eingänge. Portable AV-Geräte oder Spielkonsolen lassen sich über den Sony-eigenen Digital Media Port (DM-Port) anschliessen. Die USB-Schnittstelle ist leider nur für die Nutzung von BD-Live integriert. Um das Optimum aus den höhenverstellbaren Standboxen herauszukitzeln, verfügt das System über eine 5.1-Einmessautomatik samt ­Mikrofon. Die Lautsprecher produzieren dadurch 5.1-Surround-Sound, der durch Räumlichkeit überzeugt. Hohe Frequenzen werden jedoch überbetont, was zwar für eine gute Sprachverständlichkeit sorgt, vor allem aber bei Musik störend wirkt. Bei der Bildqualität muss Sony sich nur gegenüber dem Panasonic-5.1-System geschlagen geben.

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TV & Heimkino [ Test - Blu-ray-Komplettsysteme ]

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www.

JVC TH-BD50 1000 Franken jvc.ch

Panasonic SC-BT200 1000 Franken panasonic.ch

Philips HTS 7520 1300 Franken philips.ch

Samsung HT-BD 1255 1300 Franken samsung.ch

Sony HTP-BD36SF 1300 Franken sony.ch

DATEN: SYSTEM/BD-SPIELER Abmessungen (B x H x T)/Gewicht Einlesezeit: BD/DVD/CD/aus Stand-by Verbrauch: Betrieb/Stand-by

43 x 8 x 38 cm/4,8 kg 13/8/8/10 s 43/0,3 Watt

43 x 6 x 33 cm/3,7 kg 27/20/20/30 s 32/0,0 Watt

44 x 6 x 34 cm/4 kg 10/6/6/17 s 43/0,2 Watt

44 x 7 x 35 cm/4,4 kg 16/8/8/9 s 47/0,5 Watt

43 x 7 x 33 cm/2,1 kg 43 x 6 x 22 cm/2,1 kg (BDP-S360) 22/16/12/7 s 37/7,5 Watt

DATEN: LAUTSPRECHER Front: Abmessungen (B x H x T)/Gewicht Rear: Abmessungen (B x H x T)/Gewicht Center: Abmessungen (B x H x T)/Gewicht Subwoofer: Abmessungen (B x H x T)/Gewicht Wandlung/Wege: Front/Rear/Center . . . aktiv/Bassreflex Subwoofer: Bassreflex/Downfiring . . . variable Phase/Übergangsfrequenz

11 x 21 x 8 cm/0,8 kg 11 x 21 x 8 cm/0,8 kg 30 x 12 x 8 cm/0,9 kg 24 x 44 x 40 cm/5,7 kg dynamisch/alle Breitband –/• •/– –/–

9 x 13 x 8 cm/0,5 kg 9 x 13 x 8 cm/0,5 kg 25 x 9 x 8 cm/1,1 kg 18 x 36 x 32 cm/4,7 kg dynamisch/alle Breitband –/– •/– –/–

25 x 111 x 25/3,9 kg 13 x 32 x 13 cm/1,5 kg 37 x 10 x 9 cm/1,3 kg 30 x 38 x 30 cm/6,3 kg dynamisch/jeweils 2-Weg –/• •/– –/–

26 x 120 x 26 cm/2,9 kg 26 x 120 x 26 cm/2,9 kg 30 x 57 x 5 cm/0,3 kg 20 x 40 x 41 cm/5,4 kg dynamisch/2/2/Breitband –/• •/– –/–

32 x 102–135 x 32/3,3 kg 29 x 105–124 x 29/2,6 kg 38 x 5 x 6 cm/0,4 kg 22 x 40 x 33 cm/5,6 kg dynamisch/alle Breitband –/• •/– –/–

WIEDERGABE

•/•/• •/•/• DL/•/DL/• –/•/• –/– •/•/• •/–/•/•/–/• •/• – –

•/•/• •/•/• DL/•/DL/• •/•/• –/– •/•/• •/–/•/–/–/• •/– Viera Cast (z. B. Youtube) –

•/•/• •/•/• DL/•/DL/• –/–/– –/– •/•/• •/•/•/•/–/• •/• – MKV, MPEG-4, DIVX Ultra

•/•/• •/•/• DL/•/DL/• –/–/– –/– •/•/• •/•/•/–/–/• •/– Youtube H.264, MKV, DIVX HD, VC-1, PC-Streaming

2/• •/–/– –/• –/– •/• •/– LAN/• Ethernet –/– iPod, UKW-Antenne

–/• •/–/– –/• –/– 2/– •/• LAN/• Ethernet •/SD-HC iPod, Wireless ready, UKW-Antenne

–/• •/–/– –/• –/– •/• •/ – LAN/• Ethernet –/– UKW-Antenne

–/• •/–/– –/• –/– 2/– •/– LAN/2 Ethernet –/– UKW-Antenne, WLAN ready, Wireless ready

3/• •/–/– •/• •/• 2/• 3/– LAN/• Ethernet –/– DM-Port, UKW-Antenne, Wireless ready

UKW –/–/– –/– –/•/•/• •/• •/•/• 7.1 (DTS-HD, Dolby True HD) •/• • •/– –

UKW –/–/k. A. –/Viera Link –/•/•/• •/• •/•/– 7.1 (DTS-HD, Dolby True HD) •/– • •/– •

UKW –/–/– –/Easy Link –/•/•/• •/– •/•/• 7.1 (DTS-HD, Dolby True HD) •/– • •/– –

UKW –/–/43 Hersteller –/Anynet+ –/•/•/• •/• •/•/• 7.1 (DTS-HD, Dolby True HD) •/• • •/– –

UKW –/–/9 Hersteller •/Bravia Sync –/•/•/• •/• •/•/– 7.1 (DTS-HD, Dolby True HD) •/• • •/– •

gut bis sehr gut

gut bis sehr gut

sehr gut

sehr gut

sehr gut

Blu-ray (BD-ROM)/Bonus-View/BD-Live BD-R/BD-RE/AVCHD DVD-R/-RW (Video)/+R/+RW DVD-RAM/-RW (VR)/-R (VR) DVD-Audio/SACD CD-R/CD-RW/CD mit Kopierschutz DIVX/WMV/MP3/WMA/AAC/JPG Multimedia-Formate von DVD/BD Internet-Inhalte abspielen Besonderheiten

ANSCHLÜSSE HDMI-Eingang/-Ausgang Komponenten/S-Video/Scart Videoeingang/-ausgang Digitalausgang Ton optisch/elektrisch Digitaleingang Ton optisch/elektrisch Stereoton-Eingang/Ausgang Cinch Netzwerk/USB Netzwerkstandards Kopfhörerbuchse/Fotospeicherkarten Sonstige

FUNKTIONEN Radioteil Fernbed. beleuchtet/lernfähig/universal Scart AV.link/HDMI-CEC TV-Format: Auto/16:9/4:3 LB/4:3 PS DeepColor/x.v.Colour Sprung zu Titel/Kapitel/Zeit Audiodecoder Decoder: Lautstärkepegel/Abstand Lip Sync (Tonverzögerung) Virtueller Raumklang/. . . für Kopfhörer Einmessautomatik

TESTERGEBNISSE* Bildqualität Klangqualität Ausstattung Bedienung Urteil

•/•/• •/•/• DL/•/DL/• –/•/• –/– •/•/• –/–/•/–/–/• •/– – –

* relative, Produktklasse-bezogene Wertung

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TV & Heimkino [ Neuheiten ]

Profigold

HDMI drahtlos

Für Spiel- und Heimkinospass: Der preiswerte Full-HD-Projektor EHTW2900 von Epson.

Von Profigold gibt es ein HDMIWireless-Set für die kabellose Übertragung von WHDI-Signalen zu einem HD-Display. Der Hersteller verspricht, dass die HD-Signale unkomprimiert und ohne Qualitätsverlust übertragen werden. Das Set PROW 1232 kann AV-Daten von bis zu vier Full-HD-Geräten senden. Die Empfängerbox lässt sich an die Wand hinter dem Display oder an der Decke beim Projektor montieren. Die WHDI-Bildübertragung hat bis zu 1920 x 1080 Pixel Auflösung und kann eine Entfernung von maximal 20 Metern überbrücken. Unterstützt werden die Bildformate 480p, 576p, 720p, 1080i und 1080p. Mit der Fernbedienung kann man am Sender zwischen den angeschlossenen Quellen wählen. Preis: 800 Franken. // nmp www.elconex.ch

Loewe

Die ideale ­Ergänzung

Epson

Und Action! Egal, ob ein Tennismatch bestritten, Horden von Orks besiegt oder Rennstrecken in Bestzeit absolviert werden sollen: Spieler können dank den 3LCD-Projektoren von Epson im XXL-Bildformat ins Spielgeschehen eintauchen. Selbst der preiswerte EH-TW2900 bietet hohe Kontrastwerte und mit einer Farblichtleistung von 1600 ANSI-Lumen mehr als genug Helligkeit, um auch in nicht richtig abgedunkelten Räumen schnelle Bewegungen präzise darzustellen. Der EH-TW2900 weist dank seiner Full-HD-Auflösung eine gute Bildqualität auf und ist damit der geeignete Partner hochwertiger Spielkonsolen. Dank dem Kontrast von 18 000:1 entgeht dem Spieler in keinem noch so dunklen Dungeon eine Bewegung. Doch auch im Heimkinoeinsatz kann der Full-HDProjektor durchaus brillieren. Er kostet 1700 Franken. // nmp

Das WHDMI-Set PROW 1232 von Profigold sendet WHDI-Signale von maximal vier HD-Geräten drahtlos zu einem HD-TV oder alto_HomeElectronic_230x48.pdf HD-Projektor.

www.epson.ch

31.12.2009

9:20:44 Uhr

Der Blu-ray-Spieler Loewe BluTech Vision Interactive ist ebenso wie die Audioanlage Loewe AudioVision sowohl in technischer als auch in ästhetischer Hinsicht eine ideale Ergänzung zum Loewe-TV-System. Dank BD-Live und einem 1 GB grossen Speicher schlägt der neue BD-Spieler ausserdem Brücken zwischen dem Heimkino und dem Internet. Der BluTech Vision Interactive unterstützt die wichtigsten BD-Formate (z. B. BD-AV und BD-MV). Ausserdem integriert: Dolby Digital Plus, Dolby True HD und DTS-HD. Durch den Verzicht auf Lüfter ist nicht nur ein nahezu lautloser Betrieb, sondern auch ein makelloses Design ohne Lüftungsschlitze möglich. Loewe-typisch sind alle notwendigen Bedienelemente hinter einer minimalistischen Frontklappe verborgen. Durch die Loewe-­Sys­ temintegration können mit der Assist-Fern­bedie­ nung nicht nur der BluTech Vision Interactive, sondern auch die Audioanlage AudioVision, das TV-Gerät sowie weitere Geräte von Loewe gesteuert werden. Preis: 1490 Franken. // nmp www.loewe.ch

Der BD-Spieler BluTech Vision Interactive im minimalistischen Loewe-Design wirkt gefällig.

Cable Competence

www.alto-hifi.ch


Audio [ Test - IpOD-dOCKING-STATION ]

Zeppelin kompakt // Fabian Heer

Mit dem Zeppelin hat B&W gezeigt, was bei iPod-Docking-stationen an Klang­ qualität möglich ist. Nun kommt der kleinere Bruder – auch Er mit ausgezeichnetem Klang und zudem mit ein paar neuen, spannenden Funktionen.

I

Pod-Docking-Stationen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Vom Klang her können die meisten von ihnen aber wirkliche Musikliebhaber nicht überzeugen. Die verzichten ja meist lieber auf komprimierte Klangdaten ­jeglicher Couleur. Doch es gibt einige Aus­ nahmen, wie etwa der Zeppelin aus dem Hause Bowers & Wilkins zeigt. Mit ihm wurde eine Docking-Station geschaffen, die sowohl vom Design als auch vom Klang her überzeugt (Test in HE 5/2008). Nun ist der kleine Bruder des Ur-Zeppelin auf dem Markt. Er ist nur

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noch ein Viertel so gross wie der „Grosse“ und darf sich deshalb zu Recht Zeppelin Mini nennen. Den Zeppelin Mini deshalb aber als Küchen­ radio zu bezeichnen, wäre beinahe schon eine Beleidigung. Wie bereits beim Vorgänger überzeugt auch bei der kleineren Version die

Verarbeitung voll und ganz. Mit seiner geschwungenen, eleganten Form, die mit vielen feinen Details gespickt ist, dürfte er sich recht mühelos in jedes erdenkliche Ambiente eingliedern. Egal, ob in Küche, Bad, Schlafzimmer oder gar im Garten. Überall, wo ein Strom­ anschluss vorhanden ist, kann das kompakte Kerlchen musizieren.

iPod am Arm Auf den Connector-Arm lassen sich iPods und iPhones verschiedener Generationen mit

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dem 30-Pin-Anschluss andocken. Hierzu gehören etwa iPod Touch, iPod Classic und iPod Nano. Der Arm des Zepplin ist dabei so posi­ tioniert, dass der iPod von oben perfekt bedient werden kann. Ein Nachteil ist aber dabei: Steht das Dock sehr tief oder hoch (zum Beispiel auf einem Regal), ist einem die Sicht auf den Bildschirm des iPod verwehrt. Neigen lässt sich der Connector-Arm leider nicht. Dafür lässt sich der iPod auf dem Dock um 90 Grad drehen. So kann die Cover-Flow-Bedienung optimal genutzt werden. Zudem können breitformatige Videos formatgerecht abgespielt werden. Ist ein iPod angedockt, so wird er übrigens auch gleichzeitig geladen. Über die Fernbedienung, die im ersten Moment eher an ein Ei als an einen Zeppelin erinnert, können die wichtigsten Funktionen vom Sofa aus bedient werden. Zwar hat der Zeppelin Mini im Gegensatz zum grossen Bruder anstatt 100 nur noch 36 Watt Leistung, trotzdem liefert er einen überzeugenden Klang.

fälschtem Sound. Nachdem der Equalizer am iPod deaktiviert war, verwöhnte der Zeppelin die Ohren wieder mit harmonischem Klang. Abgespeckt wurde beim neuen Zeppelin bei den Anschlüssen. Wo vorher zwei Video­ ausgänge und ein optischer Soundeingang waren, befindet sich heute neben dem iPodAnschluss nur noch ein analoger 3,5-mmKlinken-Eingang (Mini-Jack). Hier lassen sich externe Quellen wie CD-Spieler oder andere MP3-Quellen einspeisen. Der Eingang kann über die Fernbedienung gewählt werden (Aux). Nicht abgespeckt, sondern erweitert wurden hingegen die Funktionen des USBAnschlusses. Der dient nun nicht mehr bloss für Software-Updates des Zeppelin, sondern macht ihn zum PC-Lautsprecher. Wer seine Musik mit iTunes verwaltet, kann den Rechner sogar über die Fernbedienung des Zeppelin steuern. Auch ein angedockter iPod ist neu via den USB-Stecker am Zeppelin fest mit

dem Rechner verbunden. Sobald man den Zeppelin auf Stand-by stellt, lässt sich der iPod mit dem Computer synchronisieren, als ob er direkt am USB-Port angeschlossen wäre.

Fazit Mit dem Zeppelin Mini bringt Bowers & Wilkins ein spannendes iPod-Dock auf den Markt. Sowohl im Design als auch im Sound ist das Gerät top. Der iPod wird elegant auf das Gerät aufgesetzt und kann perfekt bedient werden. Das Klangbild wirkt dank der volldigitalen Klangverarbeitung auch bei höherer Lautstärke sehr homogen und macht viel Freude. Wünschenswert wäre hingegen, gerade wegen seiner kompakten Masse, die Möglichkeit, die Lautsprecher batteriebetrieben laufen zu lassen. Zu haben ist der B&W Zeppelin in jedem Mac-Shop oder beim Fachhändler für 599 Franken. �|

Klangpolierer B&W entwickelte für den Zeppelin eine digitale Klangverarbeitung, die das Eingangs­ signal optimiert. Je nach Quelle, MP3-Qualität und Lautstärke liefert er eine optimierte Klangbalance. Dadurch erhält die Wieder­ gabe eine bemerkenswerte Feindynamik. Ja, diese Klangverbesserung arbeitet so wirksam, dass man selbst bei höherer Lautstärke überrascht ist, wie gut MP3-Daten klingen können. Damit das aber funktioniert, sollte man darauf achten, in welchem Zustand der iPod die Musik anliefert. Im Test spielte ­nämlich ein wirr eingestellter iPod-Equalizer der Klangverarbeitung des Zeppelin einen Streich. Das führte zu verfärbtem und verHome electronics

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Steckbrief

Hersteller Modell Preis Info www. Masse Gewicht Verstärkerleistung Anschlüsse Stromverbrauch Betrieb/Stand-by Besonderheiten

B&W Zeppelin Mini 600 Franken bwgroup.ch 32 x 20 x 10 cm 2,5 kg 2 x 18 W 30-Pin-iPod-Anschluss, 3,5-mm-Anschluss analog, USB 2.0 36/0,8 W digitale Signalverarbeitung (DSP), Schaltnetzteil, Dreharm für Cover-FlowBetrieb, USB-Streaming vom PC/Mac, iPod/iTunes sync, Fernbedienung

Testergebnisse Klang Verarbeitung Bedienung Gesamturteil

hervorragend

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Audio [ test - Kopfhörer mit Lärmkiller ]

Ruhe bitte! // Hans Jürg Baum

Der neue Kopfhörer Quiet Comfort QC15 von Bose soll besser klingen als sein Vorgänger QC2, und obendrein soll die aktive Lärmverminderung ­effizienter arbeiten. Der Vergleich gibt ihm recht.

K

opfhörer, die den Umgebungslärm redu­ zieren können, sind heute in, und es gibt inzwischen doch einige von dieser Spezies auf dem Markt zu finden. Doch wenn es um effi­ziente Lärmverminderung (zu Neudeutsch: Noise Cancelling) und die Klangqualität geht, machen viele dieser Hörer eine recht jämmer­ liche Figur. Effiziente Lärmreduzierung, ohne den Klang zu versauen, ist eine Kunst, die man ­offenbar verstehen muss. Und Bose verfügt, nicht zuletzt dank ihren professionellen Avia­ tion Headsets, über eine Erfahrung von mehr Seite 42

als zwei Jahrzehnten im Bau von lärmreduzie­ renden Kopfhörern. Derzeit bietet Bose zwei Hörer mit Noise Cancelling an: den neuen QC15 mit ohr­ umschlies­sender Muschel und den seit rund zwei Jahren auf dem Markt präsenten QC3 mit ohrauf­liegender, aber sehr angenehm zu tra­ gender Muschel. Letzteren haben wir bereits in HE 2/2007 getestet. Preislich liegen sie bei 580 Franken (QC15) und 650 Franken (QC3). Dabei liegt der Preisunterschied nicht in der Qualität, sondern in der Ausstattung begrün­

det. Während der QC3 mit zwei Lithium-Io­ nen-Akkus plus Ladegerät ausgestattet ist, ar­ beitet der QC15 mit einer überall erhält­lichen AAA-Batterie, die rund 35 Betriebsstunden ermöglicht. Bei beiden Hörern lässt sich das Kabel abnehmen, sodass man sie als reine Oh­ renschützer einsetzen kann. Wer mit einem Kopfhörer mit Lärmreduktion liebäugelt, soll­ te sich beide einmal anhören. Welcher am Ende zu ­einem passt, hängt von der Beschaf­ fenheit der Ohren und den klanglichen Vorlie­ ben ab. Home electronics

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Der QC15 wird mit einer komfortablen Tasche geliefert, samt abnehmbarem Kabel und Airline-Adapter für den Einsatz im Flugzeug.

Mikrofone innen und aussen Die eigentliche, bahnbrechende Neuheit des QC15 ist von aussen nicht zu sehen. Der Trick liegt darin, dass Bose nun nicht nur an der Aus­senfläche der Muschel, sondern auch in ­ihrem Innern Mikrofone installiert, die den Umgebungslärm aufnehmen. Damit soll nicht nur die Effizienz der Lärmverminderung dras­ tisch steigen, sondern sollen endlich auch hochfrequente Anteile des Störschalls elimi­ niert werden können. Zudem besteht das su­ perweiche Ohrpolster aus einem neuen Mate­ rial, das den Schall besser dämmen soll. Also gut, legen wir los. Vor mir liegen die zwei Generationen von Lärmkillern mit ohr­ umschliessender Muschel: der neue QC15 und sein Vorgänger QC2. Die beiden gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Das erste Anpro­ bieren zeigt: Der Neue schmiegt sich etwas ­weicher an die Ohren. Doch wo stecken die Unterschiede? Nach geraumer Zeit entdecken meine Luchsaugen drei stecknadelgrosse Löchlein neben dem Ein/Aus-Schalter des Neuen. Die signalisieren, dass der QC15 nun zur neuen Generation der Bose-Triport-Hörer gehört, die, dank ausgeklügelter Ventilation, breitbandiger klingen sollen. Doch damit hat es sich auch. Die eigentlichen Unterschiede liegen im Ver­ borgenen. Man muss den Leuten von Bose ein Kompliment machen, dass sie nicht Augen­ wischerei betreiben, sondern mit besseren Leistungen aufwarten wollen.

Wer killt am besten? Vor dem Hause wird seit Monaten gebaut. Die­ selbe Stelle wird x-mal aufgerissen und wieder zugeschüttet. Der Lärm stört sogar noch bei geschlossenen Fenstern. Wie soll ich da einen Home electronics

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auch nur einigermassen zusammenhängenden Artikel schreiben? Da kommen mir die beiden Testkandidaten gerade recht. Also erst einmal den alten QC2 ohne Audiokabel aufgesetzt und eingeschaltet. Das Brummen der Bagger­ motoren ist nur noch leise, das helle Aufschla­ gen der Eisenstangen auf den Boden aber im­ mer noch, wenn auch deutlich leiser, zu hören. Nebenbei bemerkt: Der QC3 mit seinen ohr­ aufliegenden Muscheln bringt übrigens eine vergleichbare Lärmreduzierung. Dann der grosse Moment: Bei aufgesetztem QC15 ist der Motorenlärm nur noch andeu­ tungsweise zu hören, und auch die hoch­ frequenten Störungen treten so weit in den Hintergrund, dass sie nun wirklich nicht mehr stören. Endlich getraut sich die Muse aus ­ihrem Versteck hervor, und die Tastatur meines Macs beginnt heiss zu laufen.

Der Brillante Nach etlichen, zügig eingetippten Abschnitten dann die geistige Ermüdung. Also erst einmal eine kurze Pause machen, den Hörer mit dem Audiokabel am iPod anschliessen und völlig entspannt und ungestört leise Musik in lärmi­ ger Umgebung geniessen. Die klangliche Verwandtschaft von QC2 und QC15 ist unverkennbar: Auch der QC15 bringt, ein helles, frisches, insgesamt ausgewo­ genes Klangbild, untermauert von einem kräf­ tigen, präzisen Bass. Das tut etwas flauen MP3Aufnahmen gut, gibt ihnen Pep und verleiht ihnen neues Leben. Wie die Frequenzgangmessungen im ­L abor zeigten, hat Bose beim QC15 die höheren ­Tonlagen gegenüber dem Vorgängermodell etwas zurückgenommen. Damit verschwindet eine gewisse Härte, die gerade ��

Lärm tilgt Lärm Dass man Lärm mit Lärm reduzieren, ja sogar auslöschen kann, tönt etwas bizarr. Das Ganze beruht auf der Tatsache, dass sich zwei an und für sich identische Schallwellen auslöschen, wenn sie gegenphasig aufeinandertreffen. So gab es Versuche in Flugzeugen, bei denen man die Insassen über zahlreiche Lautsprecher mit einem Gegensignal zum Lärm beschallte, was jedoch am immensen technischen Aufwand scheiterte. In der Folge beschränkte man sich auf den Einsatz dieser Technik bei Kopfhörern. Erstmals bei sogenannten Aviation Headsets eingesetzt, konnten sich Piloten inmitten von tosendem Motorenlärm, dank aktivem Noise Cancelling, einigermassen ungestört unterhalten. Das Ganze funktioniert im Prinzip so: Ein Mikrofon an der Kopfhörermuschel nimmt den Umgebungslärm auf. Dieses Signal wird von einer Elektronik in seiner Phase gedreht und über die Kopfhörermembranen als sogenannter „Antischall“ abgestrahlt. Dieser Antischall trifft im Gehörgang auf den eingedrungenen „Schall“ (Lärm) und löscht ihn im Idealfall aus. Das tönt sehr einfach, ist aber nicht leicht zu realisieren. Gerade zu hohen Frequenzen hin klappte das bisher nur begrenzt. Doch mit dem Bose QC 15 hat man eine scheinbar unüberwindliche Hürde genommen und nähert sich dem perfekten Lärmkiller.

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Audio [ Test - Kopfhörer mit Lärmkiller ]

�� beispielsweise bei feinen ­Streichern zuwei­

STECKBRIEF

Hersteller Modell System Preis bei Test Info www.

Bose Quiet Comfort QC15 Noise-Cancelling-Hörer, geschlossen, ohrumschliessend 580 Franken bose.ch

Abmessungen, Gewicht Gesamtabmessungen Aussenabmessungen der Ohrpolster Kabellänge Gewicht inklusive Kabel Besonderheiten

16,5 x 19,7 cm 9,7 x 7,6 cm 170 cm 195,6 g Noise Cancelling, Transporttasche

Testergebnisse Klang Tragekomfort Verarbeitung Urteil

sehr gut

800

Coming soon....

www.bowers-wilkins.ch B&W Group (Schweiz) GmbH 043 433 61 50, www.bwgroup.ch

len etwasnervte. Das führt zu einem angeneh­ meren Klangbild, aber ohne den Hörer zu ­einem weichzeichnenden Ohrschmeichler zu machen. Ganz im Gegenteil: Der QC15 kann Freun­ den klassischer Streichquartette eventuell im­ mer noch ein Quäntchen zu viel Brillanz haben. Aber bei jazzigen Klängen swingt er herrlich und verleiht audiophilen Stimmen, wie zum Beispiel derjenigen von Rebecca Pidgeon, ein glockenreines Timbre. Und erst bei rockigen Sounds: Da geht die Post ab! Alles in allem ­erhält man hier einen richtigen Allround-Hörer für alle Musikstile. Zum Vergleich: Das Klang­ bild des bewährten QC3 mit seinen ohr­auf­liegenden Muscheln umschmeichelt die ­Gehörnerven mit einem wohlig ­warmen, bass­ freudigen Klang. Sanft und edel erscheinen Streicher. Chorwerke klingen geradezu himm­ lisch schön. Aber auch bei Pop und anderen Stilrichtungen bereitet dieser Klang, der nie durch Grellheit nervt, viel Freude. Natürlich

sind Freunde härterer klang­licher Gangarten beim QC3 an der falschen Adresse. Der Klang peitscht nicht auf, sondern beruhigt – fast möchte ich es als „therapeutisch“ bezeichnen. Sich hinsetzen – oder noch besser legen – und mindestens einmal täglich total entspannen, das ist auf die Dauer nicht nur billiger, als Beru­ higungspillen zu schlucken, sondern auch be­ kömmlicher. Dass der QC3 in Sachen Lärmre­ duzierung dem QC15 nicht das Wasser reichen kann, liegt am Generationenunterschied. Ein „sehr gut“ verdient er auf jeden Fall.

Fazit Nach dem Motto „Bewährtes übernehmen, und verbessern, was möglich ist“ hat Bose den bisherigen QC2 perfektioniert und in Form des QC15 auf den Markt gebracht. Während der QC15 ein frisch und brillant klingender Hörer mit sensationeller Lärmreduktion ist, umschmeichelt der QC3 nach wie vor mit ­einem sanften, wohlig warmen Klang die ­Gehörnerven. �|


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Seit 1959 im Wandel. Die Geschichte vom ältesten Gourmet-Magazin der Schweiz 60


Audio [ Neuheiten ] Der Walkman A845 von Sony bietet viel Technik im schlanken Gehäuse und spielt bis zu 29 Stunden Musik pro Akku-Ladung.

Der Radiowecker GenevaSound S mit iPod-Docking-Station macht sich gut auf dem Nachttischchen.

Cowon

Das Runde aufs Eckige

Geneva

Guten Morgen Der Schweizer Hersteller Geneva stellt mit dem GenevaSound S einen Stereo-Radiowecker mit integrierter iPod-Docking-Station vor. Das Gerät verspricht dank digitalem Hifi-Verstärker sehr gute Tonqualität. Das kompakte Gehäuse ist in den Farben Schwarz, Rot und Weiss erhältlich – jeweils mit roter LED-Anzeige. Alle Funktionen des angedockten iPod werden über die mitgelieferte Fernbedienung oder die Sensortasten an der Oberseite des Weckers gesteuert. Der iPodAkku wird bei eingeschalteter Anlage gleichzeitig aufgeladen. Der Stand-by-Verbrauch liegt bei 1 Watt. Zudem bietet der GenevaSound S UKW-Empfang und einen inte­ grierten Not-Akku, der Stromunter­ brüche bis zu eine Stunde über­ brücken soll. Der Edelwecker soll rund 500 Franken kosten. // rf

Dieser praktische, kleine Musik­ spieler eignet sich ebenso für modebewusste Damen wie für sportliche Zeitgenossen. Der iAudio E2 hat keinen unnötigen Schnickschnack und lässt sich trotz seiner geringen Grösse gut bedienen mit den Tasten an beiden Seiten. So lässt sich einfach die Lautstärke verstellen, das Lied wechseln oder die Shuffle-Funktion einstellen. Der Metallring ermöglicht das unkomplizierte Anbringen des iAudio E2 an einer Kette oder einem Karabiner. Ohrhörer sind im Lieferumfang enthalten. Zur individuellen Klanganpassung stehen neun Soundeffekte zur Auswahl. Der Spieler kann die Formate MP3, WMA, FLAC, OGG, WAV und APE wiedergeben. Mit einer Akku-­ Ladung erreicht er eine Laufzeit von bis zu 11,5 Stunden. Preis: 100 Franken. // mf www.cowon.ch

www.genevalab.com Den nur 17 Gramm schweren MP3-Spieler iAudio E2 von Cowon gibt es in den Farbvarianten Schwarz, Weiss, Lilac Silver, Orange Red und Sky Blue.

Sony

Schlankman Der neue Walkman A845 von Sony ist nur 7,2 mm hoch und 62 g leicht. Er hat einen OLED-Bildschirm mit 7 cm Diagonale. Typisch für diese Technik sind ein niedriger Energiebedarf und sehr hohe Kontrast­ werte. Eine Akku-Ladung soll für 29 Stunden Musik- oder 9 Stunden Video-Wieder­gabe reichen. Die einge­baute Lärmverminderung soll Aussen­geräusche bis zu 98 Prozent verringern. Der Spieler unterstützt die Formate MP3, WMA (mit DRM), ACC (ohne DRM), WAV, JPEG, AVC Baseline bis hin zu MPEG-4 und WMV (10 mit DRM). Ausserdem empfängt er UKW und kann bis zu 30 Stationen speichern. Eine interessante Funktion für Leute, die Fremdsprachen lernen: Auf Tastendruck springt der Walkman wahlweise 3 oder 6 Sekunden zurück und wiederholt eine ver- passte oder schwierige Passage. Dabei kann die Abspiel­ geschwindigkeit halbiert oder verdoppelt werden, ohne dass sich die Stimmlage verändert. Der Walkman NWZ-A845 mit 16 GB kostet 320 Franken. // rm www.sony.ch

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PLATINUM M

Die Ohrhörer Loud Enough von Logitech sind auf Kinderohren abgestimmt und sollen das Gehör vor Schäden durch zu lautes Hören bewahren.

Denon

Lärm­ killer Für ein wirklich privates Hörver­ gnügen will der neue Ohrhörer AH-NC600 von Denon sorgen. Er ist der erste seiner Art mit einer Geräuschunterdrückung (Noise Cancelling), die Aussengeräusche um bis zu 99 Prozent reduzieren soll. Das ist beispielsweise für Flug- oder Bahnreisende angenehm, die ungestört hören wollen. Im Ohrhörer hat Denon verschiedene eigens entwickelte Techniken zur Klangverbesserung eingebaut. Hierzu gehört etwa der Com­ pressed Audio Restorer, der die Dynamik und den Frequenzgang von komprimierten Musikdateien verbessert. Zum Lieferumfang gehören ein komfortables Trans­ port­etui und weiteres Zubehör, das besonders die Bedürfnisse von Reisenden anspricht. Der AH-NC600 kostet 320 Franken. // rm www.denon-hifi.ch

MASTERPIECE vom Feinsten platinum m5:

„Die Platinum darf mit Fug und Recht als eine der besten LiveBoxen der Rockgeschichte gelten.“ Zitat: AUDIO 01/2010 platinum m4:

platinum m5 im 5.1 Set:

platinum m5:

Ultimate Ears/Logitech

Schon­ hörer Die Ohrhörer Loud Enough von Ultimate Ears (Logitech) sind speziell auf die Bedürfnisse von empfindlichen Kinderohren zugeschnitten. Deshalb sind sie kleiner als üblich. Zum Schutz des Gehörs werden mehrere Techniken eingesetzt. In den Ohrstöpseln ist eine Lautstärkenbegrenzung eingebaut – unsichtbar und unerreichbar für Kinder. Die Schalldruckreduktion verringert die Lautheit um etwa ein Viertel der Ausgangslautstärke. Schliesslich sorgt das Lärm mindernde Design dafür, dass die Lautstärke nicht wegen störender Aussengeräusche hochgedreht wird. Die Ohrhörer gibt es in den Farben Blueberry, Mint and Plum. Sie sind für rund 170 Franken zu haben. // rm

M5

m4

www.logitech.ch Ruhe bitte: Der Ohrhörer AH-NC600 von Denon ist der erste mit ein­gebauter Geräuschunterdrückung.

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m2

Schweiz: SACOM AG Tel. +41 (0)32 – 366 85 85 www.sacom.ch


Foto & Video [ Test - DSLR-KameraS ]

Auf Augenhöhe ⁄⁄ Karl Stechl (Text und Fotos)

DSLR-Kameras mit APS-C-Format-Chip sind nicht mehr die ­armen Verwandten der vermeintlichen Königsklasse mit ­Vollformat-sensor, sondern fotografieren mit dieser auf Augenhöhe. Ob diese These für alle Kriterien der Ausstattung und Bildqualität gilt, soll dieser Vergleich mit Schwester­modellen von Canon (EOS 7D/ eos 5D MArk II), Nikon (D300s/D700) und Sony (Alpha 550/aLPHA 850) zeigen.

W

arum eigentlich „Vollformat“? Als quasi absoluter Qualitätsstandard taugt der Begriff nicht, da Digitalrückteile für Mittelformatameras bekanntlich auch grössere Sensorflächen bieten. Das Wort stammt aus jener Zeit, als ein Bildsensor von der Grösse eines Kleinbildfilms (24 x 36 mm) in einer für Normalverbraucher erschwinglichen Kamera als Mass aller Dinge, aber als nahezu unerreichbar galt. In manchen Fotografenköpfen hat sich seitdem die Erkenntnis festgesetzt, dass man kleinere Sensoren als 36 x 24 mm buchstäblich „nicht für

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voll nehmen“ könne. Dabei ist es noch keine zwei Jahre her, dass Nikon – von jeher auch ein Synonym für professionelle Fotografie – mit der D3 die erste Vollformat-DSLR des Hauses auf den Markt brachte. Die erste Vollformatkamera für ambitionierte Amateure und Semi­ profis hatte freilich Canon schon Ende 2005 in die Welt gesetzt. Die EOS 5D mit 12,7 Megapixeln kostete 5100 Franken und damit kaum halb so viel wie das damals amtierende Canon-Flagg­­schiff EOS 1Ds Mark II mit 16,7 Megapixeln. Kein Wunder, dass die 5D und ihre Home electronics

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Nachfolge­ver­sion Mark II auch qualitätsverwöhnte Profis überzeugte – zumindest als Zweit- und Dritt­­gehäuse. Vergleichbares gilt für die ­Nikon D700 als Pendant zum Profimodell D3. Mit der D200 schaffte Nikon zudem das Kunststück, Profis auch für eine APS-C-DSLR zu interessieren, und mit der D300 von 2007 wurde eine neue Messlatte für die Bild­ qualität von APS-C-Modellen gelegt. Bleiben dennoch überzeugende Argumente für das Vollformat? Für eine Antwort auf diese Frage mussten die passenden Schwes­termodelle von Canon (EOS 7D/EOS 5D Mark II), Nikon (D300s/D700) und Sony (Alpha 550/Alpha 850) auf den Prüfstand – mit zum Teil überraschenden Ergebnissen.

Bildwinkelfaktor und S­ ehgewohnheiten Warum das Vollformat vielen als Königsklasse gilt, hängt auch mit dem Erfahrungshorizont langjähriger DSLR-Fotografen zu­sammen: Man hat ein Gefühl dafür entwickelt, welche Bildwirkung etwa mit einem 24-mm-Weitwinkel oder mit einem 80-mm-Porträtobjektiv zu erzielen ist. Was nicht nur für die Objektivbrennweite an sich gilt, sondern auch für das damit erzielbare Mass an Schärfentiefe. Denn hier gilt die Regel: Je kleiner der Bildsensor im Verhältnis zur Objektivbrennweite, desto mehr Schärfentiefe steht bei einer gegebenen Blende zur Verfügung – ein Vorteil zum Beispiel bei der Landschaftsfotografie oder bei Nah­ aufnahmen, ein Nachteil aber, wenn das kreative Spiel mit selektiver Schärfe im Vordergrund steht. Wer andererseits ein Maximum an Schärfentiefe benötigt, beispielsweise in der Landschaftsfotografie, profitiert vom klei­neren Sensor. Denn hier gilt: Je kleiner der Sensor, desto höher die Schärfentiefe bei einer gegebenen Blende. Dazu kommt der sogenannte Bildwinkelfaktor. Üb­licherweise werden Brennweiten bei Objektiven mit Blick auf das Kleinbildformat angegeben: Ein 50-mm-Objektiv erzeugt an einer ­K amera mit 36 x 24-mm-Sensor einen diagonalen Bildwinkel von rund 46 Grad, ein Weitwinkel einen entsprechend grösseren, ein Teleobjektiv einen kleineren Bildwinkel. Ist der Sensor jedoch kleiner, wird das vom Objektiv erzeugte Bild beschnitten, daher auch der Begriff Crop-

Mehr Schärfentiefe mit APS-C

Faktor (von englisch „crop“ für „abschneiden“). Dies entspricht einer Verringerung des Bildwinkels bei einer gegebenen Brennweite. Die Crop-Faktoren für APS-C-Kameras liegen zwischen 1,5 und 1,6. Davon profitiert die Telefotografie, weil etwa ein mittleres Tele mit 200 mm Brennweite die Wirkung eines 300-mm-Objektivs erzielt. Im Gegensatz zu einem optischen Telekonverter geht dabei nichts an Lichtstärke verloren. Bei Four-Thirds-Kameras (Crop-Faktor 2,0) entspricht die Telewirkung sogar dem doppelten Nennwert der angegebenen Brennweite. Den mittels Crop-Faktor umgerechneten Brennweitenwert bezeichnet man als Kleinbild-äquivalent (kurz: KB-äquivalent). Die Kehrseite des Gewinns in der Teleregion ist ein Verlust auf der Weitwinkelseite. Denn aus einem 24-mm-Weitwinkel wird bei einem CropFaktor von 1,5 ein 36-mm-Objektiv. Weitwinkel-Fans muss­ten in der Anfangszeit der APS-C-Kameras deshalb schmerzliche Kompromisse eingehen. Inzwischen sind aber auch Weitwinkelzooms mit Brenn­ weiten ab 10 mm (15 beziehungsweise 16 mm KB-äquivalent) zu vertretbaren Preisen auf dem Markt.

Qualitätsfragen ZU APS-C- und ­Vollformat Grundsätzlich gilt: Je grösser der Sensor und je geringer die Packungsdichte an Pixeln, desto leichter lassen sich auch bei hohen Empfindlichkeiten gute bis sehr gute Rauschwerte erzielen, ohne dass man dazu ein starkes Rauschfilter bemühen müsste. Denn dieses führt häufig dazu, dass die Detailwiedergabe in kontrastarmen Motivregionen leidet (Texturverlust). Die Richtigkeit dieser These stellen Canon EOS 5D Mark II und Nikon D700 unter Beweis, die ISO-Einstellungen bis 6400 mit guten Ergebnissen und verwertbare Resultate bis ISO 25 600 ermöglichen. Bis ISO 1600 wird bei beiden Kameras ein VN-Wert von 0,9 erreicht – das schafft weder die Canon EOS 7D (VN 1,4) noch die Nikon D300s (VN 1,2). Dabei ist zu beachten, dass die EOS 5D Mark II eine Nennauflösung von 21 Megapixeln, die Nikon D700 aber „nur“ 12 Megapixel hat. Wenn aber die Canon bei höherer Pixel-Packungsdichte vergleichbare Rauschwerte aufweist, muss man davon ausgehen, dass das Rauschfilter ��

Nikon D700

Nikon D300s

Bei vergleichbarem Bildwinkel und vorgegebener Blende (hier f/5,6) liefert eine APS-C-Kamera (Nikon D300s) mehr Schärfentiefe als ein Vollformat-Modell (Nikon D700). Letztere hat folglich Vorteile, wenn es um das Gestalten mit selektiver Schärfe geht.

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Foto & Video [ Test - DSLR-KameraS ]

�� aktiver ist. Ein Beleg dafür ist, dass die Nikon beim Texturverlust bessere Werte aufweist – maximal 0,2 über den gemessenen Bereich von ISO 100 bis 1600 (Canon: 0,5 bis 0,9). Und die Vollformatkamera mit der höchsten Nennauflösung, die Sony Alpha 900 mit 24 Mega­ pixeln, zeigt gleichzeitig das meiste Rauschen (VN 2,5 bei ISO 1600) und die höchsten Texturverluste (0,6 bis 2,5). Beides können die APS-CKameras von Canon (EOS 7D) und Nikon (D300s) eindeutig besser. Und auch die Alpha 550 – Sonys jüngste DSLR und eigentlich ein typi­ sches Consumer-Modell – ist bei Rauschen und Texturverlust etwas besser. Was zeigt, dass Vollformat an sich nicht alles ist – es kommt auch auf die Abstimmung der kamerainternen Bildverarbeitung an. Wer mit dem Vollformat liebäugelt, sollte zudem sein Budget im Auge behalten und einkalkulieren, dass nicht nur die Gehäuse teurer sind, sondern auch die Folgekosten für Objektive. Man benötigt sehr hochwertige Objektive, um den theoretischen Qualitätsvorteil des Voll­ formats im kompletten Bildfeld einer Aufnahme wiederzufinden: Stö­ rende Vignettierung, Kontrastverluste und Schärfeeinbussen, vor allem in den äussersten Bild­ecken, sind beim Vollformat häufiger zu beobach­ ten als bei APS-C-Format-Kameras. Verwendet man ein Objektiv, dessen Bildkreis für das Vollformat ge­ rechnet ist, an einer APS-C-Kamera, so ergibt sich der Vorteil, dass nur das Zentrum und damit das Filetstück der Optik zur Bildaufzeichnung genutzt wird. Nicht selten liefert dann die APS-C-Kamera in den äus­ sersten Bildecken jenseits der Siemenssterne mehr Schärfe als die höher­auflösende Vollformatkamera bei offener Blende. Objektive mit kleinerem Bildkreis für APS-C-Format-Kameras (Typ EF-S bei Canon, DX bei Nikon) können wiederum günstiger produziert werden und weisen somit häufig ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis auf.

Fazit Der Test „Vollformat contra APS-C“ ist zugleich ein Leistungsvergleich der entsprechenden Schwestermodelle von Canon, Nikon und Sony. Im Fall Nikon D300s gegen D700 kann das APS-C-Modell D300s in allen bildbestimmenden Parametern ohne weiteres mithalten und ­erhält unsere Empfehlung – es sei denn, Sie fotografieren häufiger mit

Schärfeunterschiede in den Bildecken

ISO 1600 und höher. Wer selten die hohen Empfindlichkeiten nutzt, investiert die 1900 Franken Differenz besser in höherwertigere Objek­ tive. Zwar rauscht die D700 bereits ab ISO 400 weniger, spielentschei­ dend wird das aber eben erst bei Einstellungen oberhalb ISO 1600. Bei ISO 6400 ist die D700 die Beste am Platz, was das Rauschen anbelangt. Höhere Punktzahlen, bei der Gesamtwertung wie für die Bildquali­ tät, fährt freilich die Canon EOS 5D Mark II ein – kein Wunder ange­ sichts ihrer hohen Nennauflösung von 21 Megapixeln. Zudem über­ zeugt die Kamera mit konstanter Bildqualität im gemessenen Bereich bis ISO 1600. Das Schwestermodell EOS 7D (18 Megapixel) liefert eine ebenfalls überzeugende Vorstellung ab, mit einer Bildqualität auf dem hohen Niveau der Nikon D300s – mit höherer Grenzauf­lösung auf der einen und mehr Texturverlusten auf der anderen Seite. Im Ver­gleich zur EOS 5D Mark II bietet die EOS 7D kameratechnisch mehr – zum Beispiel den eingebauten Blitz mit Masterfunktion für externe Speed­ lites, ein aufwendigeres AF-System und eine höhere Bildfrequenz. Trotzdem geht in dieser Runde unsere Empfehlung an die EOS 5D Mark II wegen der durchgängig höhe­ren Bildqualität. Bei den Sony-Modellen ist das Ergebnis eine kleine Überraschung: Das Consumer-Modell Alpha 550 (14 Megapixel) ist dem höheren Mo­ dell 850 (24 Megapixel) ausser bei der Grenzauflösung in allen die Bildqualität bestimmenden Punkten überlegen und holt die Empfeh­ lung. Zudem punktet die Alpha 550 mit Schwenk­monitor, eingebautem Blitz, schnellem Phasen-AF beim Live View (Zusatzsensor), höherer Bildfrequenz und HDR-Funktion. Nur das Plastikgehäuse der Alpha 550 (ohne Spritzwasserschutz) kann gehobene Ansprüche überhaupt nicht befriedigen. Da ist die Alpha 850 mit ihrem klassenkonformen Magnesium­ gehäuse ein anderes Kaliber. Die Kamera ergibt Sinn, wenn man bei ISO 100 vom Stativ beziehungsweise mit leistungsstarker Studioblitz­ anlage fotografiert und dabei eine Grenzauflösung von rund 2100 LP/ BH geboten bekommt. Im Vergleich zum Topmodell Alpha 900 bietet die 850, bei marginalen Abstrichen im Leistungs­umfang, das eindeutig bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Güns­t iger kann man Vollformat derzeit nicht bekommen.

Nikon D300

Nikon D3x

Mit einem fürs Vollformat gerechneten Objektiv, in diesem Fall ein 2,8/24–70-mm-Zoom, zeichnet die APS-C-Kamera (Nikon D300) in den äussersten Bild­ecken schärfer als das Vollformat­-Modell (Nikon D3x) mit doppelter Auflösung.

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Canon EOS 7D/5D Mk II

Die EOS 5D Mark II ist für eine Vollformatkamera re­­la­tiv kompakt; das Bedienfeld an der Rückseite glänzt durch Klarheit.

Am TFT-Monitor der EOS 7D lassen sich auch aufnahme­ relevante Daten anzeigen und direkt verändern.

Lässt sich die Vollformatkamera unter den beiden EOS-Modellen auf Anhieb, allein durch ihre Grö­sse, bestimmen? Nein, denn schräg von oben betrachtet, wirkt das APS-C-Modell 7D (18 Megapixel) fülliger, weil die Gummimuschel um das Sucherokular grösser, das Dachkantprisma breiter ist. Ausserdem ist es weiter nach vorne gezogen, um dem integrierten Pop-up-Blitz einen län­geren Hebel zum Ausklappen zu verschaffen. Die EOS 5D Mark II (21 Megapixel) hat keinen eingebauten Blitz, dafür baut das Dachkantprisma etwas höher. Bei der effektiven Suchervergrösserung ist die Vollformatkamera mit 0,7x gegenüber 0,63x klar im Vorteil. Dafür kann man bei der EOS 7D, erstmals bei Canon, Gitterlinien in den SLR-Sucher einblenden, die das Ausrichten der Kamera erleichtern. Zentrales Bedienelement an der Rückseite ist bei beiden Modellen das grosse Daumenrad, ergänzt durch einen Multifunktionswähler ­( Joystick) darüber. Auch sonst sind sich die Kameras im Bedienkonzept und in der Anordnung von Bedienelementen sehr ähnlich. Dazu gehört das Modusrad links oben am Gehäuse, das neben der Anwahl von Belichtungsprogram­men auch drei Rastpositionen (C1–C3) für indi­ vidua­lisierte Kameraeinstellungen bereitstellt. Die jüngere EOS 7D hat zwei Tas­ten mehr – zum einen die praktische Schnellumschalttaste für RAW/JPEG (gilt für die jeweils nächste Aufnahme), zum anderen eine Start-Stop-Taste für Live-Bild/Video mit dazugehörigem Vorwahlschalter (Video/Standbild). Bei der EOS 5D Mark II muss man die Videofunktion zuerst um­ständlich im Menü aktivieren. Beide Modelle bieten einen 3-Zoll-Monitor mit einer hohen Auf­ lösung von 921 000 RGB-Bildpunkten. Neben der Bildwiedergabe ermöglicht der Monitor die Anzeige aufnahmerelevanter Daten und den direkten Zugriff auf Einstellwerte. Das heisst: Man kann mit dem ­Joystick auf ein beliebiges Feld am Info-Monitor navigieren und dort mittels Einstellrad Werte verändern. Neu bei der EOS 7D ist das Be­ lichtungsmesssystem iFCL, das neben Helligkeit und Objektfarbe die Entfernung zum Motiv berücksichtigt. Der dazugehörige Dual-LayerHome electronics

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Sensor mit einer rot- und einer blauempfindlichen Schicht soll ebenfalls die Präzision der Messung erhöhen. Im Live-View-Modus lassen beide Kameras dem Anwender die Wahl zwischen Phasen- und Kontrast-AF, Letzterer mit zuschaltbarer Gesichtserkennung. Im Live View werden eine Reihe von Informationen ins Bild eingeblendet, bei der EOS 7D auf Wunsch auch ein Live-Histogramm und die elektronische, in zwei Ebenen arbeitende Wasserwaage (Dual Axis Electronic Level). Belichtungssimulation ist möglich, aber auch abschaltbar. Das manuelle Fokussieren wird bei beiden Modellen durch eine Bildschirmlupe (5-/10-fach) unterstützt. Auch beim AF-System ist die EOS 7D mit 19 AF-Sensoren (alle­samt Kreuzsensoren) im Vorteil gegenüber der Vollformat-Schwes­ter, die sich mit 9 AF-Sensoren (1 Kreuz­sensor) begnügen muss. Bei der Aus­ löseverzögerung inklusive AF-Zeit ist die 5D Mark II mit 0,28/0,33 s bei 3000/30 Lux dagegen etwas schneller (7D: 0,33/0,44 s). Deutlich mehr Tempo dank einem Digic-4-Prozessor in zweifacher Ausführung macht die EOS 7D bei der maximalen Bildfrequenz mit 7,5 B/s. Nur 3,8 B/s schafft die 5D Mark II mit einem Digic-4-Prozessor, dagegen 5 B/s die Vollformat-Konkurrentin Nikon D700. Der Blick in die Menüs lässt einen Zugewinn an Ausstattungsmerkmalen aufseiten der 7D erkennen. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören die „Automatische Belichtungsoptimierung“, ein in drei Stufen verfügbarer Kontrast­aus­gleich, und die „Blitzsteuerung“: Erstmals bei Canon lassen sich ex­terne Systemblitzgeräte durch das eingebaute Popup-Blitzgerät der Kamera im E-TTL-II-Modus steuern.

Bildqualität: Canon EOS 7D/5D Mark II Wenn es um die Bildqualität geht, gewinnt das Vollformat bei Canon eindeutiger als bei Nikon. Denn die EOS 5D Mark II hat eine um rund 200 LP/BH höhere Auflösung (maximal 1670 gegenüber 1477 LP/BH bei ISO 100) und rauscht bei ISO 800/1600 deutlich weniger (VN 0,7/0,9 gegenüber 1,1/1,4). Bei der Dynamik ist die EOS 5D Mark II nur geringfügig besser – eine halbe Blende mehr bei ISO 100 und 1600. Auffallend ist die sehr hohe Konstanz der Bildqualität zwischen ISO 100 und 1600. Nur bei noch höheren ISO-Einstellungen rauscht die Nikon D700 etwas weniger.

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Foto & Video [ Test - DSLR-KameraS ]

Nikon D300s/D700

Die D700 wirkt massiger als die D300s, was vor allem durch die voluminöse Sucherkonstruktion bedingt ist.

Dank vielen Tasten und Schaltern lässt sich die D300s kom­fortabel bedienen und kann ins Live-View-Bild ein künstlicher Horizont eingeblendet werden.

Die D300s mit APS-C-Sensor und die D700 mit Vollformat-CMOS ­präsentieren sich als enge Verwandte: Beiden gemeinsam ist ein Magne­ siumgehäuse, konsequent gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, das satt in der Hand liegt und angenehm griffig beschichtet ist. Die hohe Übereinstimmung im Design und eine nahezu identische Anordnung von Bedien­elementen täuschen auf den ersten Blick darüber hinweg, dass das ­Gehäuse der D700 massiger ist, vor allem in der Gegend des Dachkantprismas, ausserdem gut 100 Gramm schwerer. Das Sucherbild der D700 fällt mit einer effektiven Vergrösserung von 0,68x ein ganzes Stück grösser aus als bei der D300s (0,63x). Bei beiden Modellen lassen sich Gitterlinien in den Sucher einblenden. Das Bildfeld kann man bei der D700 von FX (Vollformat) auf DX (APS-C) umschalten; dann zeigt ein Rahmen im Sucher das kleinere Format an. Der ­eingebaute Pop-up-Blitz überrascht bei der D300s nicht, bei der D700 hingegen schon – sie ist die einzige Vollformat-DSLR mit diesem Aus­stattungsmerkmal. Für beide Modelle ist optional der Akku-Handgriff MB-D10 erhältlich, der mit zwei Akkus EN-EL4a oder 8 Mignonzellen bestückt wird. Mit Handgriff erreichen die Kameras die Dimensionen einer D3 und sind durch zusätzliche Bedienelemente fürs Hochformat komfortabler im Handling. Mit dem MB-D10 sollen die beiden D-Modelle laut Her­ steller ihre maximale Bildfrequenz von 8 B/s erreichen. Ohne MB-D10 schafft die D300s mit 7 B/s zwei mehr als die D700. Bei der Auslöse­ verzögerung inklusive AF-Zeit sind die beiden vergleichbar: 0,35/0,46 s (D300s) und 0,30/0,54 s (D700) bei 3000/30 Lux. Volle Einigkeit herrscht beim AF-System mit 51 Sensoren, davon 15 Kreuzsensoren; bei Bedarf lässt sich die Anzahl der AF-Sensoren auf 11 reduzieren. Live View ist am hochauflösenden 3-Zoll-Monitor wahlweise mit Phasen- oder Kontrast-AF möglich. Neben Gitterlinien lässt sich in das Live-Bild ein künstlicher Horizont zum Ausrichten der ­Kamera einblenden. Umständlich gestaltet sich nur das Aktivieren des Live View bei der D700, weil die Einstellung an einem Drehrad am Seite 52

Multi­f unktionsschalter links oben am Gehäuse erst vorwählt werden muss. Bei der D300s gibts dafür eine eigene Taste an der Rückseite. Abgesehen davon finden sich bei beiden Kameras die gleichen Bedientasten und Schalter, beispielsweise für die AF-Messfeldsteuerung oder für die Anwahl der Belichtungsmessmethode. Über den bereits erwähnten Multifunktionsschalter kann man auf Knopf­druck die eingestellte Bildqualität, Weissabgleichsmethode oder ISO-Zahl im LCDisplay anzeigen lassen und mittels Drehrad verändern. Dies ermöglicht eine sehr intuitive Bedienung der Kamera. Zusätzlich kann man sich aufnahmerelevante Daten auch am TFT-Monitor anzeigen lassen; Einstellungen lassen sich dort aber nur auf dem Umweg über Untermenüs verändern. Bildbearbeitungsfunktionen bietet nur die D300s, darunter Filter­effekte, Rote-Augen-Korrektur, Bild­montage, RAW-Verarbeitung oder D-Lighting (Kontrastausgleich). Aktives D-Lighting als Aufnahmefunktion in verschiedenen Einstellstufen findet sich bei beiden Modellen, bei der D300s zusätzlich als Belichtungsreihenfunktion. Eine Videofunktion hat nur die D300s. Videos werden wie bei der D90 oder D5000 im Motion-JPEG-For­mat (AVI) und maximal in Standard-HD-Qualität (1280 x 720 Pixel) aufgezeichnet. HD-Videos sind auf 5 Minuten und eine maximale Dateigrösse von 2 GB beschränkt. Im Gegensatz zur D90 oder D5000 kann beim Video­filmen mittels AF-onTaste automatisch scharfgestellt werden. Das eingebaute Mikrofon zeichnet den Ton in Mono auf; alternativ ist jetzt ein externes Stereomikrofon anschliessbar. Zum Speichern von Bildern und Videos lässt die D300s dem Anwender die Wahl zwischen CF- und SD-Karte, während die D700 ausschliesslich einen CF-Karten-Slot bietet.

Bildqualität: Nikon D300s/D700 Die Bildqualität ist bei beiden Nikons ausgezeichnet; nur bei der Auflösung kommen die 12-Megapixel-Kameras mit Werten um 1200 LP/BH nicht an die Konkurrenz heran, die zwischen 1400 und 2100 LP/BH zu bieten hat. Beim Vergleich unter Schwes­tern hat die D700 die Nase etwas vorne, zumindest bei ISO-Einstellungen ab 400. Dies zeigt sich beim Rauschen ebenso wie beim Texturverlust. Bei der Dynamik bieten beide Kameras sehr gute Werte zwischen 8,5 und 10 Blenden im gemessenen Bereich zwischen ISO 100 und 1600. Oberhalb ISO 1600 rauscht die D700 noch weniger als die Canon EOS 5D Mark II.

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Sony DSLR-A550/-A850

Im soliden Magnesiumgehäuse der Alpha 850 arbeitet ein ­mechanischer Bildstabilisator – eine Gemeinsamkeit mit dem Schwestermodell Alpha 550.

Die Alpha 550 ist ein typischer Vertreter der Consumer-Klasse, glänzt aber mit Schwenkmonitor und schnellem Live-View-AF.

Die Alpha-Modelle 550 (14 Megapixel) und 850 (24 Megapixel) könnten unterschiedlicher kaum sein. Die Alpha 550 folgt in der Sony-Hierarchie zwar auf die Alpha 850, ist aber eine typische Vertreterin der Consumer-Klasse mit kompaktem Kunststoffgehäuse. Sie punktet mit einem hochauflösenden Klappmonitor, enttäuscht aber durch eine geringe ­effektive Suchervergrösserung von 0,51x. Die Alpha 850 hat dafür den grössten Sucher im Testfeld (0,73x) und ist mit ihrem Magnesiumgehäuse ein ordentlicher Brocken – erst recht dann, wenn die Kamera mit dem lichtstarken Zeiss Vario-Sonnar 2,8/24–70 ZA kombiniert wird. Sonys Topmodell Alpha 900 ist mit der 850er eng verwandt, besitzt aber einen 100-Prozent-Sucher (A850: 98 Prozent) und wird mit der IR-Fernbedienung RMT-DLSR1 ausgeliefert. Alle drei Modelle besitzen einen Phasen-AF mit 9 Messpunkten inklusive eines zentralen Kreuzsensors. Bei der Alpha 550 sind die Felder aber anders angeordnet und decken einen grösseren Teil des Bildfelds ab, während sie bei der Alpha 850 oder 900 recht eng um das Sucherzentrum gruppiert sind. Die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit ist bei der Alpha 550 mit 0,37/0,47 s bei 3000/30 Lux durchschnittlich, bei der Alpha 850 oder 900 mit 0,22/0,30 s angenehm kurz. Mit 3 B/s ist die Alpha 850 eher lahm; die Alpha 900 schafft 4,8 B/s und die Alpha 550 stattliche 6,3 B/s. Bilddaten speichern Alpha 850 und 900 auf MemoryStick oder CompactFlash-Karte, während man beim Modell 550 die Wahl zwischen SD und Memory-Stick hat. Einen eingebauten Bildstabilisator besitzen alle Modelle, Live View ist nur beim kleineren Modell möglich. Nach dem Umschalten auf Live View nutzt die Alpha 550 einen Zweitsensor zum Generieren des Monitorbilds, sodass der Umlenkspiegel nicht nach oben geklappt werden muss und der Phasen-AF aktiv bleibt. Zuschaltbar ist eine Gesichts­ erkennung, ergänzt durch eine Auslöseautomatik bei Lächeln (Smile Shutter). Die Bildfeldabdeckung am Monitor beträgt dabei 90 Prozent. 100 Prozent gibts dann, wenn man die Funktion «MF Check LV» mittels Tastendruck aktiviert. Dann wird das Live-View-Bild am Monitor bei Home electronics

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hochgeklapptem Spiegel über den Hauptsensor erzeugt. Im Live-Bild kann man mit 7- oder 14-facher Bildschirmlupe präzise manuell scharfstellen, Kontrast-AF ist nicht vorgesehen und wäre angesichts der deutlich schnelleren Live-View-Option mit Phasen-AF auch wenig sinnvoll. Im Bedienkonzept gibt es viele Gemeinsamkeiten. Dazu gehört, dass man den 3-Zoll-Monitor auch zur Anzeige aufnahme­relevanter Daten verwenden kann; Direktzugriffe am Info-Bildschirm sind möglich. Sehr praktisch ist, dass die Anzeige beim Wechsel zwischen Hoch- und Querformat automatisch angepasst wird. Eine gute Idee bei der Alpha 550 ist ein neuer Anzeigemodus, in dem Zeit- und Blendenreihe über­ einander angeordnet sind und sich entsprechend der Belichtungsmessung oder manuellen Einstellung gegenläufig verschieben. Ein verti­ kaler Balken markiert die jeweilige Zeit-Blenden-Kombination. Praktisch ist bei der Alpha 850, dass sich benutzerdefinierte Einstellungen auf drei Speicherplätzen festschreiben lassen. Den gewünschten Speicher wählt man über das Moduswahlrad für Belichtungsprogramme an. Für hohe Motivkontraste haben beide Sony-Kameras die DRO-Funktion (Dynamic Range Optimization; als Automatik oder manuell in fünf Stufen verfügbar) an Bord, bei der Alpha 550 findet sich zudem ein HDR-Modus: Dabei macht die Kamera zwei unterschiedlich belichtete Aufnahmen, die anschliessend vom Bildprozessor miteinander verrechnet werden. Auf einen Videomodus muss man bei allen Sony-Modellen verzichten.

Bildqualität: Sony DSLR-A550/-A850 Überraschung: Bei der Bildqualität ist das APS-C-Modell Alpha 550 der Gewinner. Zwar punktet die Alpha 850 mit einer sehr hohen Grenzauflösung von maximal 2108 LP/BH (Alpha 550: 1286 LP/BH), die aber bis ISO 1600 auf bescheidenere 1425 LP/BH absinkt. Beide Kameras zeigen vergleichsweise hohe Texturverluste, die Alpha 550 aber weniger als die Alpha 850. Zudem rauscht das kleinere Modell bei ISO-Einstellungen über 400 weniger und hat ab ISO 400 jeweils eine halbe Blende mehr an Dynamik zu bieten. Die Alpha 900 bringt dem Modell 850 vergleichbare Ergebnisse. Ihre Stärken spielen beide Modelle vor allem bei ISO 100 aus.

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Foto & Video [ Test - DSLR-KameraS ] STECKBRIEF Hersteller Modell Preis (nur Gehäuse) Info www. Abmessungen (B x H x T) Gewicht mit Akku (nur Gehäuse)

Canon EOS 7D 2850 Franken canon.ch 148 x 111 x 74 mm 910 g

Canon EOS 5D Mark II 4190 Franken canon.ch 152 x 114 x 75 mm 906 g

Nikon D300s 2600 Franken nikon.ch 147 x 114 x 74 mm 935 g

Bildsensor/Bilddatei Pixelklasse/Format Maximale Auflösung (nicht interpoliert) Sensorgrösse/Sensortyp/Stabilisator Verlängerungsfaktor zu KB Dateiformate

18 Mega/APS-C (3:2) 5184 x 3456 Pixel 22,3 x 14,9 mm/RGB-CMOS/– 1,6-fach JPEG, RAW, RAW+JPEG

21 Mega/Kleinbild (3:2) 5616 x 3744 Pixel 36 x 24 mm/RGB-CMOS/– 1,0-fach JPEG, RAW, RAW+JPEG

12 Mega/APS-C (3:2) 4288 x 2848 Pixel 23,6 x 15,8 mm/RGB-CMOS/– 1,5-fach JPEG, NEF (RAW), NEF+JPEG

Aufnahmesteuerung AF-System/Kreuzsensoren Einzelnes AF-Feld wählbar Verschlusszeiten/Blitzsync./B Belichtungsmessung Belichtungsprogramme Belichtungs-/Blitzbelichtungskorrektur ISO-Werte: automatisch/manuell Weissabgleich Steuerbare Grundeinstellungen

19 AF-Sensoren/19 • 1/8000–30 s/bis 1/250 s/• mittig/Spot/Matrix (63 Felder) P-Shift, Av, Tv, M +/–5 Blenden/+/–3 Blenden ISO-Auto/100–12 800 automatisch, messen, Festwerte, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur, Rauschfilter

9 AF-Sensoren/1 • 1/8000–30 s/bis 1/200 s/• mittig/Spot/Matrix (35 Felder) P-Shift, Av, Tv, M +/–2 Blenden/+/–2 Blenden ISO-Auto/100–25 600 automatisch, messen, Festwerte, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur, Rauschfilter

51 AF-Sensoren/15 • 1/8000–30 s/bis 1/250 s/• mittig/Spot/Matrix (k. A.) P-Shift, Av, Tv, M +/–5 Blenden/+1/–3 Blenden ISO-Auto einstellbar/100–6400 automatisch, messen, Festwerte, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur, Rauschfilter

Sucher/Monitor/Display Sucher: optisch/elektronisch SLR, Gesichtsfeld 100%/– Displaygrösse/Auflösung 3,0 Zoll/921 000 Subpixel (RGB) Live View/Phasen-AF/Sensor-AF •/•/• Bildwiedergabe Histogramm, Überbelichtungswarnung

SLR, Gesichtsfeld 98%/– 3,0 Zoll/921 000 Subpixel (RGB) •/•/• Histogramm, Überbelichtungswarnung

SLR, Gesichtsfeld 100%/– 3,0 Zoll/921 000 Subpixel (RGB) •/•/• Histogramm, Überbelichtungswarnung

Diverses Bajonett Int. Blitz/Blitzschuh/ext. Blitzanschluss Schnittstellen Speichermedium/Akkutyp Ton-/Videoaufzeichnung/AF-Funktion Maximale Videoauflösung/Bildfrequenz Maximale Aufnahmedauer Sonderfunktionen

Canon EF •/•/• USB 2.0, TV, WLAN optional CF/Li-Ion •/MOV (H.264)/• 1920 x 1080p/30 B/s 30 Min. oder 4 GB Bildsensorreinigung, Spiegelvorauslösung, Abblendtaste, Kontrastausgleich, PC-Steuerung, Spritzwasserschutz

Canon EF –/•/• USB 2.0, TV, WLAN optional CF/Li-Ion •/MOV (H.264)/• 1920 x 1080p/30 B/s 30 Min. oder 4 GB Bildsensorreinigung, Spiegelvorauslösung, Abblendtaste, Kontrastausgleich, PC-Steuerung, Spritzwasserschutz

Nikon F •/•/• USB 2.0, TV, WLAN optional CF, SDHC/Li-Ion •/AVI (MPEG)/• 1280 x 720p/24 B/s 5 Min. Bildsensorreinigung, Spiegelvorauslösung, Abblendtaste, Kontrastausgleich, PC-Steuerung, Spritzwasserschutz

Testergebnisse Bildqualität bei ISO 100/400 Bildqualität bei ISO 800 Bildqualität bei ISO 1600 Ausstattung/Leistung Urteil

sehr gut

sehr gut

sehr gut

Fernsehen. Die andere Art. Mit der neuen Produktgeneration positioniert sich die österreichische Traditionsmarke MINERVA in der Topliga der Fernsehhersteller. MINERVA LCD-TV strahlen Eleganz aus, die Emotionen weckt und in jedem Wohnzimmer herausragende Akzente setzt. • HDTV-Multituner für DVB-S/S2, DVB-C, DVB-T und PAL • überragendes Bedienkonzept «NativeDialoge+» • ruckelfreie Bilddarstellung dank «100Hz FluidMotion bidirect» • PVR-Funktionen für verlustloses Aufzeichen und Timeshift • Full-HD ECO-Panel für bis zu 50% weniger Stromverbrauch • zwei Designlinien, lieferbare Grössen 82cm, 94cm und 106cm • Entwickelt und Produziert in Europa, 3 Jahre Herstellergarantie Weitere Informationen im Internet unter www.belsat.ch.

MINERVA-Vertrieb für die Schweiz und FL: Belsat AG • 5426 Lengnau • Tel. 056 266 40 40 • www.belsat.ch


Nikon D700 4500 Franken nikon.ch 147 x 123 x 77 mm 1080 g

Sony DSLR-A550 1300 Franken sony.ch 137 x 104 x 84 mm 685 g

Sony DSLR-A850 3200 Franken sony.ch 156 x 117 x 82 mm 940 g

12 Mega/Kleinbild (3:2) 4256 x 2832 Pixel 36 x 24 mm/RGB-CMOS/– 1,0-fach JPEG, NEF (RAW), NEF+JPEG

14 Mega/APS-C (3:2) 4592 x 3056 Pixel 23,4 x 15,6 mm/RGB-CMOS/• 1,5-fach JPEG, RAW, RAW+JPEG

24 Mega/Kleinbild (3:2) 6048 x 4032 Pixel 35,9 x 24 mm/RGB-CMOS/• 1,0-fach JPEG, RAW, cRAW, RAW+JPEG, cRAW+JPEG

51 AF-Sensoren/15 • 1/8000–30 s/bis 1/250 s/• mittig/Spot/Matrix (k. A.) P-Shift, Av, Tv, M +/–5 Blenden/+1/–3 Blenden ISO-Auto einstellbar/100–25 600 automatisch, messen, Festwerte, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Rauschfilter

9 AF-Sensoren/ 1 • 1/4000–30 s/bis 1/160 s/• mittig/Spot/Matrix (40 Felder) P-Shift, Av, Tv, M +/–2 Blenden/+/–2 Blenden ISO-Auto/200–12 800 automatisch, messen, Festwerte, Kelvinwerte, manuelle Korrektur Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur, Rauschfilter

9 AF-Sensoren/ 1 • 1/8000–30 s/bis 1/250 s/• mittig/Spot/Matrix (40 Felder) P-Shift, Av, Tv, M +/–3 Blenden/+/–3 Blenden ISO-Auto einstellbar/100–6400 automatisch, messen, Festwerte, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur, Rauschfilter

SLR, Gesichtsfeld 95%/– 3,0 Zoll/921 000 Subpixel (RGB) •/•/• Histogramm, Überbelichtungswarnung

SLR, Gesichtsfeld 95%/– 3,0 Zoll/921 000 Subpixel (RGB) •/•/– Histogramm, Über-/Unterbelichtungswarnung

SLR, Gesichtsfeld 98%/– 3,0 Zoll/921 000 Subpixel (RGB) –/–/– Histogramm, Über-/Unterbelichtungswarnung

Nikon F •/•/• USB 2.0, TV CF/Li-Ion –/–/– –/– – Bildsensorreinigung, Spiegelvorauslösung, Abblendtaste, PC-Steuerung, Spritzwasserschutz

Sony/Minolta AF •/•/– USB 2.0 SDHC, MS Pro Duo/Li-Ion –/–/– –/– – Bildsensorreinigung, Spiegelvorauslösung, Abblendtaste, Kontrastausgleich, Auto-HDR, PC-Steuerung

Sony/Minolta AF –/•/• USB 2.0, TV, WLAN optional CF, MS Pro Duo/Li-Ion –/–/– –/– – Bildsensorreinigung, Spiegelvorauslösung, Abblendtaste, Kontrastausgleich, PC-Steuerung, Spritzwasserschutz

sehr gut

gut bis sehr gut

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Meine PEN. Meine Inspiration. Mein Geschenk. Jetzt mit gratis Blitz FL-14 im Wert von CHF 299.-! Aktion verlängert bis 31.3.2010 Alle Infos zur Promotion: www.de.olympus.ch/promotion

Not a compact. Not an SLR. It’s a PEN. Extrem schlankes und leichtes Micro Four Thirds System  Stilvolles Design mit Metalloberfläche  12,3 Megapixel Live MOS Sensor  Eingebauter Bildstabilisator  Optionale Adapter für alle ZUIKO DIGITAL & OM Objektive erhältlich  TruePic V Bildprozessor  HD-Videos in Stereo-Qualität mit variabler Tiefenschärfe und Art Filter-Effekten  Art Filter, verschiedene Seitenbildverhältnisse, Mehrfachbelichtung  In Weiss & Silber erhältlich.


Foto & Video [ Test - KOMPAKTkamera ]

Weniger ist oft mehr // Nicolas M. Philippin

Erstmals bei Canon hat ein Kamera-Nachfolge­modell bewusst weniger ­Megapixel als seine zwei Vorgängerinnen. Ob die aktuelle Powershot G11 die damit verbundenen Erwartungen erfüllt, haben wir getestet.

C

anon hat bei der neusten Powershot aus der G-Reihe, der G11, einen längst fälligen Schritt getan und die Auflösung des 1/1,7 Zoll kleinen Bildsensors auf (noch) sinnvolle 10 Megapixel reduziert, wie zuletzt bei der G7. Die direkten Vorgängerinnen G9 und G10 versuchten bei gleicher CCD-Sensorgrösse noch mit 12 respektive 14,6 Megapixeln zu beeindrucken. Da diese Kamerareihe hauptsächlich von ambitionierten Fotografen gekauft wird, Seite 56

verfing dieser bei Herstellern beliebte Mar­ keting-Trick nicht wirklich, da er (wie so oft) hauptsächlich zulasten der Bildqualität ging. So musste man sich bei Canon etwas einfallen lassen, denn die direkten Konkurrenzmodelle des Micro-Four-Thirds-Systems von Olympus und Panasonic bieten nicht nur einen klar grösseren und damit prinzipiell rausch­ ärmeren Bildsensor, sondern auch noch austauschbare Objektive.

Technische Fakten Die Antwort von Canon lautet: Reduktion der CCD-Auflösung zugunsten von weniger Pixelrauschen bei höheren ISO-Werten (dank grös­ seren RGB-Subpixeln), kombiniert mit einem noch leistungsfähigeren Bildprozessor (Digic 4) – unter anderem zur Rauschreduktion. Damit wagt man sich erstmals in dieser Kameraklasse bis ISO 3200 vor (bei voller Auf­lösung). Im Low-Light-Modus (2,5 Megapixel Auflö Home electronics

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Klappe auf und zu: Die über­ sichtliche Rückseite wird vom nun wieder schwenk- und drehbaren LCD dominiert, das brillante 460 000 RGB-Pixel bietet.

sung) stehen gar bis zu ISO 12 800 für ganz schlechte Lichtverhältnisse zur Verfügung. Beim eingebauten Objektiv der G11 vertraut man weiterhin auf die bereits von der G10 her bekannte Canon-Konstruktion mit integriertem optischem Bildstabilisator. Sie bietet einen 5-fachen Zoombereich von 28 bis 140 mm (KB) und eine maximale Lichtstärke von 1:2,8 bis 1:4,5. Ebenfalls einen entscheidenden Konstruktionsschritt zurück zu den Wurzeln tat man beim LC-Display, das erstmals seit der G6 wieder dreh- und schwenkbar ausgelegt ist. Im Gegensatz zum damaligen Display ist die Auflösung bei der G11 wie schon bei der G10 auf nützliche 460 000 RGBSubpixel angewachsen. Die Diagonale hat sich wegen der schwenkbaren Konstruktion gegenüber dem 3-Zoll-LCD der G10 auf 2,8 Zoll reduziert. Der weiterhin vorhandene optische Zoomsucher mit Dioptrieausgleich ist nur als Behelf zu sehen, wenn bei gleissendem Um­ gebungslicht das brillante LCD an seine Grenzen stösst. Er zeigt nur rund 77 Prozent des effektiven Bildausschnitts an und hat im Nahbereich den konstruktionstechnisch bedingten Paralaxenfehler. Die Powershot G11 ist gar mit einem Blitzschuh für Systemblitzgeräte wie auch einem Fernauslöseranschluss aus­ gestattet. Zudem hat sie einen HDMI-Ausgang, Home electronics

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obwohl der Videomodus noch immer nur VGA-Auflösung bieten kann.

Bedienungskonzept Die G11 richtet sich wie ihre Vorgängerinnen an ambitionierte Fotografen, die in erster ­Linie kreativ fotografieren möchten. Dazu ­stehen auf der Gehäuseoberseite links das Belichtungskorrektur-Drehrad (bis +/–2 EV) und rechts (bei der Zoomwippe mit integriertem Auslöser) ein zweifaches Drehrad für die ISO-Empfindlichkeit (automatisch/80–3200 manuell) und die Belichtungsprogramme (PShift, Tv, Av, M) zur Verfügung. Ebenfalls dort befinden sich zwei benutzerspezifische Speicherplätze (C1/C2), der VGA-Video­ modus, der Motivprogramm-Modus (SCN), der Quick-Shot-­Modus und der Low-LightModus. Wer will, kann hier auch auf den SmartAuto-Modus (Vollautomatik) umschalten: Dann werden Helligkeit, Kontrast, Entfernung, Farbton und Bewegung des Motivs analysiert. Die Scene-Detection-Software wählt danach aus 22 Motivarten die geeigneten Einstellungen für die anvisierten Sujets aus. Für Personenaufnahmen gibts die Face-Detection-Funktion: Sie enthält einen Selbstauslöser mit Gesichtserkennung und ermöglicht die Gesichtsauswahl und -nachführung, mit

der die Kameraeinstellungen ­automatisch auf die gewählte Person fokussiert werden. Die Motion-Detection-Software und Servo-AF/ AE sorgen für die Scharfstellung und Belichtung bei bewegten Motiven. Bei Aufnahmen und Wiedergabe optimiert auf Wunsch i-Contrast den Dynamikbereich eines Motivs so, dass Überbelichtung in hellen Bereichen möglichst ausgeglichen und Schattenbereiche dennoch genügend detailreich abgebildet werden. Nebst JPEG erlaubt die G11 auch die RAWAufzeichnung, inkl. RAW+JPEG. Im Lieferumfang ­befindet sich die Software Digital Photo Professional (DPP) von Canon für einen zuver­lässigen Workflow.

In der Praxis Die Kamera aus Metall und Kunststoff ist grundsätzlich alles andere als zierlich gebaut und wirkt mit dem abgesetzten, beweglichen LCD etwas gar wuchtig. Andererseits hat man mit rund 400 Gramm (inkl. Akku) auch etwas Griffiges in der Hand. Die Handhabung der Kamera ist alles in allem gut durchdacht, auch wenn die detail­lierte Menüführung bisweilen etwas unübersichtlich geraten ist. Gut gefällt hingegen das Quick-Menü für die wichtigsten Einstell­ parameter pro Belichtungsprogramm, das man über die Fn-Taste in der Mitte der ��

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Foto & Video [ Test - KOMPAKTkamera ]

�� Kreuzwippe (mit zusätzlichem Drehkranz)

neben dem Display aufrufen kann. Die drei mechanischen Einstell-Drehräder auf der Oberseite sind ebenfalls eine feine Sache. Weniger gut gefällt dagegen die etwas schwammig agierende Zoomwippe, was die Wahl des Bildausschnitts etwas mühsam macht. Gut hingegen die zuschaltbare elektro­ nische Sucherlupe als optische Unterstützung, auch beim automatischen Fokussieren. Ein

STECKBRIEF Hersteller Modell Preis Info www. Abmessungen (B x H x T) Gewicht (mit Akku/Batterie)

ebenfalls zuschaltbares Graufilter reduziert die Lichtempfindlichkeit auf Wunsch um drei Blendenstufen und ermöglicht so das Arbeiten mit offener Blende auch bei (zu) viel Licht. Die Pixelreduktion des 1/1,7-Zoll-CCD auf 10 Mega hat der Bild­qualität der G11 insgesamt gutgetan, auch wenn die Auflösung im Ver­ gleich zur G10 mit 14,7 Megapixeln zurückge­ gangen ist. Gegenüber den Vorgängerinnen ist das Bildrauschen hingegen tatsächlich sichtbar

Canon Powershot G11 900 Franken canon.ch 112 x 80 x 47 mm 400 g

Bildsensor/Bilddatei Pixelklasse/Format Maximale Auflösung (nicht interpoliert) Sensorgrösse/Sensortyp/Bildstabilisator Dateiformate

10 Mega/4:3 3648 x 2736 Pixel 1/1,7 Zoll/RGB-CCD/im Objektiv JPEG, RAW, RAW+JPEG

Objektiv Lichtstärke/Brennweite Vergleichbare KB-Brennweite/Zoomfaktor Fokus: AF/manuell/AF-Feld wählbar Makro: kürzeste Distanz

2,8–4,5/6,1–30,5 mm 28–140 mm/5-fach-Zoom •/•/• (Fokuszone verschiebbar) 1 cm

Aufnahmesteuerung Verschlusszeiten: automatisch/Spezialprogramme Belichtungsmessung Programm-/Blenden-/Zeitautomatik/manuell Belichtungskorrektur/Blitzbelichtungskorrektur ISO-Werte: automatisch/manuell Weissabgleich

1/4000–1 s/bis 15 s mittig/Spot/Matrix • (mit P-Shift)/•/•/• +/– 2 Blenden/+/– 2 Blenden 80–3200 (320–12 800 bei 2,5 Mega)/80–3200 automatisch/messen/Festwerte

Sucher/Monitor/Display Sucher: optisch/elektronisch Display: Grösse/Auflösung Einblendung bei Aufnahme: Lupe/Gitter Histogramm/Auflösung/Kompression ISO-Wert/Weissabgleich/Entfernung Zeit/Blende/Bel.-Korrektur/Blitzbel.-Korr.

• (Gesichtsfeld: 77%)/– 2,8 Zoll/460 000 RGB-Subpixel •/• •/•/• •/•/• •/•/•/•

Diverses Interner Blitz/Blitzschuh/Kabelanschluss Schnittstellen Speichermedium/Akkutyp Ton-/Videoaufzeichnung (Format) Videoauflösung (max.)/Bildfrequenz Aufnahmedauer Besonderheiten

•/•/– USB 2.0, AV, HDMI SD, SDHC/Li-Ion •/MOV (H.264) 640 x 480 Pixel/30 B/s 2728 s Smart-Auto-, Quick-Shot- und Low-Light-Modus, Gesichtserkennung und -verfolgung, Rote-Augen- Korrektur, Panoramabild-Funktion, i-Contrast, ND-Filter

Testergebnisse Bildqualität bei ISO 100 Bildqualität bei ISO 400 Bedienung und Leistung Urteil

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sehr gut

gesunken, und das zählt in der Praxis mehr als die relative Auflösung. Bis ISO 400 ist es auf einem sehr niedrigen Niveau und steigt ab ISO 800 nur moderat an. Ab ISO 800 kann man auch die Wirkung der Rauschreduktion als Weichzeichnereffekt bei der Detailschärfe erkennen. Dies wird jedoch erst bei Detail­ vergrösserungen sichtbar. Der Motivkontrastumfang liegt für eine Ka­ mera mit kleinem CCD hingegen auf über­ durchschnittlich hohem Niveau, kann jedoch bei höheren ISO-Werten mit einem FourThirds-Sensor auch nicht mehr mithalten. Der automatische Weissabgleich zeigt bei Tageslicht eine hohe Farbtreue. Bei Kunstlicht oder Mischlicht hingegen kann er nicht immer überzeugen. Hier sollte man dann von Fall zu Fall auf den manuellen Weissabgleich aus­ weichen. Die relativ lichtstarke Zoomoptik ist punkto Randabdunklung oder chromatischer Aberration gut korrigiert. Leider trifft das für die Verzeichnung im Weitwinkelbereich nicht zu. Hier sind tonnenförmig verbogene Gera­ den nicht zu übersehen. Sie nehmen jedoch merklich ab, je mehr man den Zoombereich Richtung Tele verschiebt. Der Autofokus zeigt eine hohe Treffsicherheit, ist aber mit durch­ schnittlich 0,5 Sekunden nicht der schnellste. Der Quick-Shot-Modus hilft hier weiter, doch wird dabei das LCD abgeschaltet – nur der ­optische Sucher ist dann nutzbar.

Fazit Die Powershot G11 ist die bisher beste aus der G-Reihe von Canon, keine Frage. Auch im Vergleich zu den meisten anderen Digital­ kameras mit fix eingebautem Zoomobjektiv macht sie eine sehr gute Figur. Durch ihre rela­ tive Grösse, das Semi-Pro-Bedienungskonzept und den doch hohen Preis von rund 900 Fran­ ken muss sie sich aber auch mit den Vertrete­ rinnen des neuen Micro-Four-Thirds-Systems messen lassen. Da gibt es inzwischen Kameras wie die Olympus Pen E-P1 oder die Panasonic Lumix DMC-GF1, die zwar noch etwas grösser sind und mit Wechsel­objektiv einige hundert Fran­ ken mehr kosten, dank grösseren Bildsensoren aber eine noch höhere Abbildungsleistung bie­ ten können. Dafür schwächeln die dann wie­ der an ­anderen Stellen. Wer mit dem Gebotenen der Canon Pow­ ershot G11 jedoch bedient ist und keine Wech­ selobjektive braucht, kann beherzt zugreifen – dann ist sie eine Kaufempfehlung. �| Home electronics

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Foto & Video [ Neuheiten ] SONY

Die neue µ Tough-3000 von Olympus ist wasserdicht, stosssicher, frostresistent und in vier Farben erhältlich.

Allrounderin

OLYMPUS

Die hält was aus Die Olympus µ Tough-3000 ist gemacht für alle Abenteuer, die der Alltag so bereithält. Die neue Allwetterkamera für Einsteiger ist aus­gestattet mit einem robusten Gehäuse und dem optischen 3,6-fach-Zoom der bekannten µ Tough-8000. Neu ist HD-Video mit HDMI-Anschluss und dass der Akku via USB-Kabel geladen werden kann. Photo Surfing macht das Durchsuchen der Aufnahmen auf dem 1 GB grossen internen Speicher noch bequemer, denn die [ib]-Software ermöglicht die Sortierung nach Events, Personen über die Gesichtserkennung und Orten über GPS. Mit dem eingebauten Bildstabilisator und den Magic-Filtern lassen sich in nahezu jeder Situation spannende Aufnahmen machen. Die bis zu 3 m wasserdichte, bis zu einer Höhe von 1,5 m stossfeste und bis –10 °C frostsichere 12-Mega­ pixel-Kamera kann einiges einstecken. Preis: 320 Franken. // nmp www.olympus.ch

Die neue DSLR Alpha 450 von Sony richtet sich an Aufsteiger und ambitionierte Hobbyfotografen. Die 14-Megapixel-Bilder des Exmor-CMOSSensors liefern detailreiche, scharfe Aufnahmen mit natürlichen Farben und erstaunlich geringem Bildrauschen. Zusätzlich macht der schnelle Bionz-Bildprozessor das Fotografieren zum Vergnügen. Dank ihrer Ausstattung, Auto-HDRFunktion, Live View, einer schnellen Serienbildfolge mit bis zu 7 B/s und dem integrierten CMOS-Bildstabilisator kann die DSLR vielseitig eingesetzt werden. Darüber hinaus ermöglicht das Energiemanagement der Kamera bis zu 1050 Aufnahmen mit nur einer Akkuladung. Das Gehäuse der DSLR A450 ist für 850 Franken ab Ende Februar verfügbar, das Zoom-Kit DSLR A450L (18–55 mm) für 950 Franken. // nmp www.sony.ch

Die neue DSLR A450 von Sony ist etwas für Aufsteiger und Ambi­tionierte.

Die neue Full-HDModellpalette von Panasonic mit unterschiedlichen Speicher­ lösungen.

PANASONIC

HD-Zoomriesen Die kompakten Full-HD-Camcorder HDC-SD66, HDC-HS60 und HDC-TM60 bieten eine einfache Art der HD-Aufnahme. Das neue i-Zoom mit 36-mm-Weitwinkel ermöglicht bis zu 35-fache Vergrösserungen in Full HD. Passend dazu der neue optische Bildstabilisator Power OIS und die iA-Funktion (intelligente Automatik) mit Gesichtserfassung. Der HDC-SD66 ist mit seiner Aufnahme auf SDXC/SDHC/SD-Speicherkarten nicht nur sehr kompakt, sondern auch stoss­ unempfindlich. Wer eine extralange Aufnahmezeit sucht, findet diese beim HDC-HS60. Seine 120-GB-Festplatte erreicht zusammen mit einer Speicherkarte bis 51 Stunden Video im HE-Modus. Der HDC-TM60 kombiniert Kompaktheit und Unempfindlichkeit mit Extra-Aufnahmekapazität. Fehlt eine Speicherkarte, nimmt sein eingebauter Flashspeicher bis 6 Stunden und 40 Minuten Video im HE-Modus auf. // nmp www.panasonic.ch

DCD-710AE CD-Player PMA-710AE Stereo-Vollverstärker

Neue Denon Stereo-Komponenten der Advanced Evolution-Serie für anspruchsvolle Musikliebhaber // Die neuen Verstärker/CD-Player-Duos PMA-710AE/DCD-710AE und PMA-510AE/DCD-510AE wurden mit höchsten Ansprüchen an Wiedergabe- und Verarbeitungsqualität entwickelt. Die Stereokomponenten profitieren von einer aufwändigen europäischen Klangabstimmung und bieten Dank exklusiver Denon-Technologien ein einzigartiges Klangerlebnis in Ihren Klassen und darüberhinaus. Beide Vollverstärker haben eine HC (High-Current) Single-Push-Pull-Schaltung, die sowohl dynamischen wie auch filigranen Klang garantiert. Gasgefüllte Relais der Phono- und CD-Eingänge sorgen zudem für eine verlustfreie Signalübertragung. Für die CD-Player führten erfahrende Denon-Ingenieure zahlreiche Hörtests durch, um unter anderem die 24-Bit/192 kHz D/A-Wandler auszuwählen. Diese Wandler und der gesamte Schaltkreis, welchen Denon über viele Jahre perfektioniert hat, ermöglicht die präzise Wiedergabe filigraner Musiknuancen. Der DCD-710AE besitzt darüberhinaus eine USB-Schnittstelle mit Unterstützung für direkte iPod-Wiedergabe (iPod Direct Function) und gibt MP3- sowie WMADateien von allen Quellen wieder. Mit fast 100 Jahren Expertenwissen in der Verfeinerung der Audiowiedergabe ist es Denon erneut gelungen, bestmögliche Qualität in jeder Preisklasse anzubieten. www.denon-hifi.ch DKB Household Switzerland AG, Consumer Electronics, Eggbühlstrasse 28, 8052 Zürich - Tel. 044 306 16 26 / Fax 044 306 16 90 - electonics@dkbrands.com

PMA-510AE / DCD-510AE

Denon ist ein Warenzeichen oder eingetragenes Warenzeichen von D&M Holdings, Inc.

Discover your music.


Multimedia & Netz [ Praxistest - All-in-one-pc ]

Ausgereifter Alleinunterhalter // Kurt Haupt

Der Vaio VGC-LV3SJ/B ist ein kompletter ­Windows-PC, der die ganze ­Elektronik in einem 24-Zoll-Bildschirm versteckt. Der Unter­haltungsspezialist Comdat hat den Vaio mit einem Dual-Satellitenreceiver ergänzt und damit den beinahe perfekten Alleinunterhalter ­geschaffen.

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Home electronic

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D

er Mensch lebt nicht von Büchern allein. In der Stube schmökernd vor dem Kamin zu sitzen, ist zwar entspannend, aber im Multimedia-Zeitalter manchmal oft nicht genug. Doch leider bringt multimediale Unterhaltung neben hässlichen Boxen, Kabeln, Fernbedienungen auch störrische Nebeneffekte wie Lärm und Stromverbrauch mit sich. Bei Wissensbegierigen wäre ein Internet-PC daher willkommener Informationslieferant, wenn er nur nicht gleich das ganze Wohnzimmer optisch verschandeln würde. Für beide Bedürfnisse gibt es nun eine Lösung: Wer die Kuschel­atmosphäre im Wohnzimmer nicht durch Elektronikmonster stören will, findet im Sony Vaio VGC-LV3SJ/B einen Alleskönner. Er ist nicht nur Windows-PC, sondern auch Musikbibliothekar, ­Fotoshow-Gehilfe, Fernseher mit HD-Auflösung, Videorekorder, Bluray-Abspieler für hochauflösende Videoscheiben und Internetportal für On-Demand-­Videos und Echtzeit-Infos. Trotz seinen vielen Fähigkeiten lässt er sich mit einer TV-Fernbedienung steuern und bei Nichtgebrauch einfach hinter einer Kommodentüre verstecken.

sind komplette Satellitenreceiver inklusive CAM-Slot für die Nutzung von verschlüsselten SRG- oder Pay-TV-Kanälen. Die zwei Receiver werden mit einem Firewire-Kabel angeschlossen, das einige Meter lang sein darf. Sie lassen sich also einfach verstecken. Die Aufrüstung mit zwei Sat-Boxen verwandelt den Vaio in einen echten Dual-Receiver. Man kann also eine beliebige Fernsehsendung live betrachten, während auf einem anderen Kanal eine zweite Sendung aufgezeichnet wird. Selbstverständlich ist die Lösung HD-tauglich, das heisst, Kanäle wie HD suisse oder Astra HD werden in voller HD-Auflösung angezeigt und aufgezeichnet. Die Leistung des Vaio reicht auch aus, um parallel zwei HD-Sendungen aufzuzeichnen. Die Firma Comdat ist als Multimedia-Integrator auf solche Komplett­ lösungen spezialisiert. In unserem Fall lieferte sie nicht nur einfach eine Handvoll Schachteln, sondern sorgte mit Vorinstallation von Windows 7 und allen nötigen Treibern für einen problemlosen Start.

Ein Bildschirm voller HighTech

Sämtliche Film- und Musikfunktionen laufen beim Vaio über das Programm Windows Media Center 7 (WMC) ab. Dieses ist gegenüber früheren Versionen deutlich gereift, unterstützt nun zuverlässig mehrere Empfangstechniken (analog, DVB-T, DVB-C, DVB-S) und gleichzeitig bis zu fünf Empfänger mit gemischter Technik. In unserer Testumgebung erhielten die Satempfänger Zugriff auf über 2000 Sender der Satelliten Hotbird und Astra. Da Microsoft vordefinierte Kanallisten via Internet einspielt, dauert der Suchlauf nur wenige Minuten und endet mit einer vernünftig sortierten Liste, bei der die gängigsten Sender auf den vorderen Positionen liegen. Aus unerfindlichen Gründen kennt Microsoft aber zahlreiche Kanäle wie HD suisse, Arte HD sowie die im Testbetrieb arbeitenden HD-Sender von ARD und ZDF nicht. Diese Stationen müssen deshalb manuell eingefügt oder nach einem halbstündigen kompletten Frequenz-Scan aus der riesigen Senderliste gefischt werden.

Auf den ersten Blick lässt sich der Vaio nicht von einem üblichen PCBildschirm unterscheiden. Auffällig ist höchstens, dass der Bildschirm mit rund 8 Zentimetern recht dick ist. Auf den zweiten Blick wird man auch den Schlitz für DVD- und Blu-ray-Scheiben entdecken. An der Oberseite erweckt ein Power-Schalter den Windows-PC zum Leben, gesteuert wird über drahtlose Maus und Tastatur. Bei Multimedia­ nutzung kann man zu einer Infrarotfernbedienung greifen, die vom Fernseher bekannt ist. Warum Sony bei dieser Fernbedienung die hoffnungslos veraltete und zu nervtötenden Zielmanövern zwingende Infrarottechnik anstelle einer kaum teureren Funktechnik verwendet, wissen wohl nur die Sparfüchse in der japanischen Konzernzentrale. Bei Tastatur und Maus hat sich Sony glücklicherweise für hochwertige Verarbeitung und zuverlässige Funktechnik entschieden. Die Tastatur hat sogar ein kleines Touchpad. Wer gemütlich auf dem Sofa lümmelt, kann also auch ohne Maus den Mauszeiger ­flitzen lassen.

Systemerweiterung vom Spezialisten Technisch gesehen ist der Vaio ein leistungsstarker Windows-PC mit flinkem Doppelkernprozessor (E8400), grosszügigem Arbeitsspeicher (4 GB) und einer grossen Festplatte (1000 GB), die auch grösseren Filmsammlungen Platz bieten kann. Bereits integriert ist ein zwei­ facher DVB-T-Empfänger, mit dem sich aber in der Schweiz meist nur die nationalen Sender empfangen lassen. Die Firma Comdat verwandelte unser Testgerät in einen vollwer­ tigen Satellitenreceiver, indem sie es mit zwei externen FireDTV- S2-Satellitenempfängern ergänzte. Diese taschenbuchgrossen Boxen Home electronics

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Zuverlässiges Windows Media Center

HD-Fernseher mit ­Aufnahmefunktionen Als Fernseher überzeugte der Vaio mit konstrastreicher, scharfer und flimmerfreier Darstellung. Mit seiner Display-Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln kann er problemlos Full-HD-Kanäle mit 1920 x 1080 Pixeln verlustfrei darstellen. Sender mit üblicher PAL-Auflösung werden in guter Qualität auf die Bildschirmauflösung hochgerechnet, und auch die Formatumschaltung von 4:3 auf 16:9 erledigt die MediaCenter-Software meist automatisch. In Ausnahmefällen kann man mit einfachem Tastendruck zwischen den Formaten wechseln. Das Windows Media Center enthält eine kostenlose elektronische Programmzeitschrift (EPG) für über 100 Sender. ��

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Multimedia & Netz [ test - All-in-one-pc ]

�� Die Programmdaten werden sporadisch aus dem Internet nachgeladen und enthalten die Sendungen der nächsten 14 Tage. Im Test glänzte der EPG vor allem durch eine gute Suchfunktion. Auch Fernsehserien lassen sich gezielt finden und mit einem Klick komplett aufnehmen. Das WMC ist klug genug, um Wiederholungen automatisch zu erkennen, damit diese nicht nochmals aufgezeichnet werden. Im Test funktionierten parallele Aufnahmen ebenso problemlos und zuverlässig. Ist der Vaio ausgeschaltet, wird er rechtzeitig aufgeweckt, die Aufnahme gestartet und der Rechner nach Aufnahmeende wieder heruntergefahren. Sendungen können bereits während der Aufnahme betrachtet werden. Versucht man einen dritten Fernseh­k anal zu sehen, während bereits zwei Sendungen aufgezeichnet werden, kann man eine Aufzeichnung beenden. Die Aufnahmen werden präzise mit den EPG-Informationen archiviert. Beim Betrachten kann man einfach vorwärtsspulen und somit Werbung überspringen. Aufnahmen lassen sich im Nu auf eine Film-DVD brennen und weitergeben.

Ecken und Kanten Beim täglichen Gebrauch entdeckt man aber auch Ecken und Kanten. So ist es unverständlich, warum Microsoft den Radioempfang via Satellit schlicht vergessen hat. Radioperlen wie Radio Swiss Classic werden wie Fernsehsender behandelt. Mühsam ist auch das Umsortieren der Kanalliste: Dabei muss jeder einzelne Sender in der Liste herumgeschubst oder einer Gruppe zugeteilt werden. Das Zappen zwischen verschiedenen Sendern wäre einfach, wenn man auf der Tastatur einfach „Z-D-F“ tippen könnte und sich nicht die zugehörige Sendernummer 21 merken müsste. Bei diesen Disziplinen zeigt die Konkurrenz, wie beispielsweise Elgato EyeTV (siehe ab S. 64), wie man es besser macht. Das

Windows Media Center kann leider in der Version 7 noch immer nicht Live-TV über das Heimnetzwerk auf anderen Windows-Rechnern abspielen. Es ist also nicht möglich, von einem anderen Windows-PC auf den Vaio zuzugreifen und diesen als Fernsehempfänger zu nutzen. Hierzu brauchte man eine Microsoft Xbox 360 in der Funktion als sogenannter Extender. Wegen der lauten Lüfter ist die Spielkonsole jedoch nicht wirklich filmtauglich. Lediglich Aufzeichnungen lassen sich im Netz recht einfach abspielen.

Ausgezeichneter Musikus Bei der Medienvielfalt gibt sich der Vaio mit dem WMC keine Blösse. Dank der von Comdat vorinstallierten Software lassen sich Blu-rayScheiben durch Einschieben einfach abspielen und DVD-Videos sogar auf die Festplatte kopieren. Musik-CDs werden beim Einlegen auto­ matisch gerippt und lassen sich später jederzeit im ganzen Netzwerk anhören. Diashows kann man mit eigenem Sound untermalen – der Vaio wird so zum Edel-Fotorahmen. Wer den Vaio hauptsächlich als Jukebox verwenden will, wäre mit einem Modell mit Touchdisplay, wie dem Vaio VPC-L11S1E/S, gut bedient. Dann lässt sich mit der Fingerspitze noch schöner durch die Coversammlung blättern. Allerdings hinterlassen die Berührungen Fingerabdrücke auf dem Display, die dann später beim Filmeschauen stören.

Sanftes Rauschen und Stand-by-Hunger In der letzten Testrunde wenden wir uns den inneren Werten des Vaio zu. Die hohe Rechenleistung produziert Abwärme, die durch permanent laufende Lüfter aus dem Gehäuse geblasen wird. Das ist als sanftes Rauschen hörbar und knapp tolerierbar.

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Ärgerlich ist der hohe Stand-by-Stromverbrauch des Systems. Dafür sind vor allem die beiden Receiverboxen verantwortlich, die auch bei ausgeschaltetem Rechner eingeschaltet bleiben und im LNB der SatSchüssel sinnlos Strom verheizen. Der präzise Verbrauchsmesser von EMU Elektronik schimpfte, dass auch bei ausgeschaltetem Rechner rund 25 Watt verbraucht werden. Comdat sollte also die Stromversorgung der Sat-Boxen über eine per USB geschaltete Steckdose bändigen. Ohne Sat-Boxen schrumpfte der Stand-by-Verbrauch auf 2,5 Watt. Aus dem Stand-by erwacht der Vaio innert weniger Sekunden. Stresst man den Vaio mit Aufzeichnung von zwei HD-Kanälen und gleichzeitigem Abspielen einer Blu-ray-Filmscheibe, klettert der Verbrauch auf maximal 180 Watt. Musikwiedergabe bei ausgeschaltetem Bildschirm verbraucht 95 Watt Strom. Schade ist zudem, dass der Vaio zwar einen HDMI-Eingang für Spielkonsolen, aber keinen Bildschirmausgang bietet. Man kann also keinen Beamer oder Grossbildfernseher anschliessen.

Fazit Der Sony Vaio VGC-LV3SJ/B ist in der von Comdat gelieferten Konfiguration nicht nur ein leistungsfähiger Windows-PC für Internet, Spiele und Büroarbeiten, sondern auch ein gelungener Alleinunterhalter. Dank Integration der Satellitentechnik kann man Hunderte von Sendern in hoher Qualität ohne zusätzliche Kabel-Abogebühren geniessen. Via digitale Ausgänge lässt sich das Ganze auch einfach mit einer 7.1-Raumklang-Anlage kombinieren. Als Systemspezialist kann Comdat ferner auf individuelle Anforderungen gezielt eingehen. Allerdings ­sollten die verbleibenden Ecken und Kanten bald durch Patches von Microsoft oder Zusatztools von Drittherstellern gelöst werden. �|

STECKBRIEF Hersteller Modell Preis getestete Konfiguration Info www. Masse (H x B x T) Lieferumfang Ausstattung Peripherieanschlüsse Audioanschlüsse Videoanschlüsse Optisches Laufwerk Betriebssystem

Sony Vaio LV3SJ/B 4400 Franken (inkl. 500 Franken für den Sat-Tuner und 500 Franken für die Vor-Ort-Installation) comdat.ch, sony.de 467 x 675 x 175 mm Windows 7, All-in-one-PC mit zwei FireDTV-S2Satellitenempfängern, BD-Abspiel-Software, DVD-Kopier-Software Intel Core 2 Duo E8400 (2 x 3,00 GHz), 4096 MB RAM, 1000-GB-Festplatte, Nvidia-Geforce- 9600M-GT-Grafik­chip 1 x IrDA, 5 x USB, 1 x Firewire, Slots für SD, Memory-Stick, Express-Card Mikrofon, analog Line In, analog Line Out, digital S/P-DIF Out 1 x TV In, 1 x HDMI In liest CD, BD-R/DVD+R/+R DL/-R/-R DL/ +RW/-RW/-RAM, schreibt CD, DVD-R DL, DVD-R, DVD-RW, DVD+R D, DVD+, DVD+RW, DVD-RAM, BD-R, BD-RE, BD-R DL , BD-RE DL Windows 7 Home Premium

Plus/Minus

+ gute Integration, + einfache Bedienung, + hohe Verarbeitungsqualität – Infrarotfernbedienung, – Stand-by-Verbrauch, – kein Live-TV im Netzwerk

Brandnew Line-up 2010

Energieeffizienz liegt uns am Herzen. L’efficience énergétique nous tient à cœur.


Multimedia & Netz [ praxistest - Satreceiver ]

TV am Mac // Kurt Haupt

Der iMac ist ein leiser und stubentauglicher All-in-One-PC, der aber leider über keine Fernsehfunktionen verfügt. Wir haben das 27-Zoll-Modell mit dem Satellitenempfänger von Elgato aufgerüstet und den Apfel in einen HD-TV mit Digitalrekorder verwandelt.

D

er neue 27-Zoll-iMac im schlichten ­A ludesign verschönert jedes Wohn­ zimmer. Im rund 3 Zentimeter dicken Bildschirmgehäuse finden 1 Terabyte Festplattenspeicher, 4 Gigabyte Arbeitsspeicher, ein flinker Vierkernprozessor sowie ein DVDLaufwerk Platz. Bei allen Macs fehlt jedoch ein integrierter Fernsehempfänger. Da der 27-Zöller mit seiSeite 64

nen 2560 x 1440 Pixeln Auflösung geradezu nach HDTV lechzt, rüsten wir das Testgerät mit einem Elgato-EyeTV-Satellitenreceiver auf. Die taschenbuchgrosse Box wird per USB-Dose mit dem Mac verbunden und erhält per Koaxialkabel Fernsehsignale von der Satellitenschüssel. Den Schlitz für das CommonAccess-Modul (CAM) füllen wir mit einem Alphacrypt-Light-Lesegerät und der kosten­

In

losen Keycard von Broadcast.ch, damit auch die verschlüsselten Kanäle des Schweizer Fernsehens empfangen werden können. Durch die gesamte Konfiguration führt ein einfacher Dialog. Nach 30 Minuten begrüsst uns der iMac mit knackig scharfen Bildern von HD suisse und erklärt stolz, er kenne auch noch weitere 2965 Sender. Diese immense Senderliste zu säubern und zu sortieren, ist Home electronics

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dann allerdings zeitraubende Knochenarbeit. Wir wünschen uns, dass Elgato fertige Listen mit den 50 gängigsten deutschsprachigen Sendern per Internet anliefert. Nachdem die Lieblingssender den richtigen Kategorien zugeordnet sind, macht der Umgang mit EyeTV Spass. Schade nur, dass Elgato eine billige Infrarotfernbedienung beipackt, die neben dem iMac wie ein Müllcontainer ­neben einem Maserati aussieht. Sie bietet die nötigsten Tasten: Man kann durch Sender zappen, eine Sendung per Pausentaste anhalten und nach dem Kühlschrankbesuch weiterlaufen lassen (Time-Shift) oder mit einem Tastendruck auf die Mac-Festplatte aufnehmen.

Komfortabler EPG Die elektronische Programmzeitschrift (EPG) stammt von Tvtv.de und glänzt mit ­gezielten Spielfilmtipps, sauberen Rubriken und komplettem Senderangebot. Serienaufnahmen lassen sich mit wenigen Klicks programmieren. Über Suchfunktionen kann man sogar sicherstellen, dass künftig alle Filme mit Brad Pitt automatisch aufgezeichnet werden. Über die Website von Tvtv.de kann man aus dem Büro eine Aufnahme planen; der Mac zu Hause holt

sich sporadisch solche Aufträge von der Website ab. Nach einem Jahr kostet Tvtv jährlich rund 20 Euro.

Datenvolumen. Sinnvoller ist es, mit den mo­ bilen Geräten Aufnahmen aus der Ferne zu programmieren.

iPhone-Integration

Fazit

Vorbildlich sind die Vernetzungsfunktionen, die Elgato integriert hat. Jeder Mac im Netz kann Live-Fernsehen abspielen und auch Sender wechseln. Filmaufzeichnungen lassen sich auf allen Macs im Netzwerk abspielen. Das funktioniert sogar im Multitasking. Im Kinderzimmer kann also der aufgezeichnete Kinderfilm laufen, während man in der Stube live die Tagesschau sieht. Auf Macs ab OS X 10.6 lassen sich diese Funktionen direkt im Browser anwählen, bei älteren Äpfeln muss EyeTV in­ stalliert werden. Windows-Rechner sind leider ausgeschlossen. Auch iPod Touch und iPhone können auf Live-TV und Konserven zugreifen. Will man dazu das heimische WLAN nutzen, muss man ein rund 5 Franken teures Programm aus dem App-Store kaufen. Wer Geld und Geduld hat, kann auf seinen Fernseher auch über das Handy­netz zugreifen. Ohne potente HSDPAVersorgung macht das aber wenig Spass; ferner „verheizt“ man pro Minute 2,4 Megabyte

Ein iMac mit dem Satreceiver EyeTV von Elgato braucht sich vor einem Mediacenter-PC unter Windows 7 nicht zu verstecken. Vor ­allem glänzt der Receiver mit perfekten Netzwerkfunktionen innerhalb der Apple-Welt. Im ­Gegensatz zu einem aktuellen Windows-Mediacenter wie dem getesteten Sony Vaio (siehe ab S. 60) lassen sich auf dem Mac aber keine Blu-ray-Filmscheiben abspielen. �|

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Elgato EyeTV Sat 300 Franken elgato.com DVB-S/S2-Tuner für Mac OS und Windows, unterstützt bis zu vier LNBs; DiSEqC 1.0/MiniDiSEqC (Tone Burst); USB 2.0; F Connector; Abmessungen: 105 x 155 x 27 mm; Netzteil: DC 12 V, 1,5 A

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Multimedia & Netz [ Test - INternetradio-empfänger ]

Radiorama // Sven Hansen

Internetradio-Empfänger sind in den unterschiedlichsten Bau­ formen zu haben: ob als HiFi-Komponente, Küchenradio oder Radiowecker. wir haben sieben geräte getestet.

I

mmer mehr Radiohörer meiden den Einschaltknopf eines UKW-Empfängers und langen stattdessen lieber zur Fernbedienung ihres Internetradios. Die Aufgaben des alten Küchenradios erfüllen die ­modernen InternetSpieler inzwischen allemal. Mehr noch: Sie greifen auf Musikdienste wie Aupeo oder Napster zu, klinken sich in Musik-Communitys wie Last.fm ein oder schlagen Brücken zum persönlichen Twitter- oder Face­book-Account. Die Wiedergabe ab Netz­werk­festplatte, Router oder PC im Heimnetz gehört ebenfalls zum guten Ton.

Empfang! Alle sieben nachfolgend getesteten Empfänger lassen sich per WLAN ins Netzwerk einbinden und unterstützen WPA2-Verschlüsselung. Beim Radio von Pure führt ausschliesslich WLAN ins Netz. Alle anderen Geräte sind zusätzlich mit einem Ethernetanschluss ausgestattet. Das löst im Zweifelsfall nicht nur lokale Seite 66

Empfangsprobleme, wie sie etwa durch Störer oder umliegende Funknetze entstehen, sondern bietet auch mehr Zukunftssicherheit. Eine heute noch als sicher geltende Verschlüsselung kann morgen schon veraltet sein. Per Ethernet kann man Geräte auch in Jahren noch sicher betreiben. Einige der getesteten Radios sind zusätzlich mit einem UKW-Tuner ausgestattet, ersetzen also gleich noch das Küchen­radio oder den Tuner-Baustein in der Wohnzimmeranlage. Das Radio von Pure versteht sich auch auf den Empfang von Digital Audio Broad­casting (DAB). Bei den Hifi-Komponenten können nur das Muvid IR 815 und Tangents Net-200 einen DAB-Tuner vorweisen. Beide sind für den DAB-Nachfolger DAB+ gerüstet. Die Senderauswahl am Radio ist in Zeiten des Internets nicht einfacher geworden. Statt sich durch die UKW-Skala zu kurbeln, kämpft man sich heutzutage durch längliche Sta­ tionslisten auf den oft viel zu kleinen Geräte-

displays. Deutlich bequemer verläuft die ­Sendersuche am PC über die Portale der Radio­dienstleister, derer sich die Hersteller bedienen, um die Senderlisten ihrer Geräte aktuell zu halten. Egal ob Reciva, Club Philips, RadioTime, vTuner, Mysqueezebox oder die Pure Lounge: Die Prozedur ist immer dieselbe. Nach der Anmeldung auf der jeweiligen Homepage registriert man das Radio durch die einmalige Eingabe einer Nummer. Danach kann man den Senderbestand bequem am PC durchwühlen und Favoritenlisten anlegen, die sogleich am Radiodisplay erscheinen. Besitzt man mehrere Radios mit identischem Dienstleister, werden Änderungen beim nächsten Einlesen der Senderlisten auf alle angemeldeten Radios übertragen und sind von dort aus abrufbar.

Anschluss Je nachdem, ob man eine Hifi-Komponente oder ein Kofferradio erwirbt, ändern sich die Ansprüche an die vorhandenen Audioschnitt Home electronics

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stellen. An einigen Testgeräten finden sich ­separate Kopfhörerausgänge, meist als 3,5-­mm-Klinken-Buchse. Analoge Ausgänge in Form von Cinch- oder Klinkenbuchsen sind beinahe überall vorhanden – die Geräte von Pure und Logitechs Squeezebox Radio bilden hier eine Ausnahme. Sie geben die Musik ausschliesslich über die internen Lautsprecher aus, die sich jedoch bei allen drei Kandidaten hören lassen können. Digitale Ausgänge bieten nur das Muvid IR 815, die Geräte von Philips und das Net-200 von Tangent. Alle Ausgänge weisen dabei eine Besonderheit auf: Digitale Signale werden nicht direkt durchgereicht, sondern durchlaufen eine D/A-A/D-Wandlung. Das hat zwar den Vorteil, dass man die Lautstärke direkt über die Fernbedienung des Radios ­regeln kann. Hifi-Fans werden allerdings bemängeln, dass unter der doppelten Wandlung die Klangqualität leidet. Für den Betrieb als Internet­radio mag das ob der ohnehin recht dürftigen Auswahl an Stationen mit hoher Bit­ rate kein Problem sein. Allerdings lassen sich die Geräte auch als Audio-Streaming-­Client nutzen – vom heimischen Server könnte man theoretisch auch unkomprimiertes PCM-Material abrufen. Die Bequemlichkeit der Lautstärkeregulierung geht dann auf ­Kosten der Klangqualität.

Netzwerkzauber Über einen Router haben die Internetradios nicht nur direkten Zugriff auf Musikserver in den eigenen vier Wänden, sondern können auch Radiostationen und Musikdienste im ­Internet anzapfen. Der Venetzungsstandard UPnP AV wird von fast allen Geräten unterstützt. Meist genügt das Aktivieren der Medienfreigabe des Windows Media Player am PC, und die lokale Sammlung lässt sich am Radio abspielen. Genauso einfach funktioniert der Zugriff auf Netzwerkfestplatten oder Router mit inte­ griertem UPnP-AV-Server. Das Squeezebox Radio bildet hier eine unrühmliche Ausnahme: Das Kofferradio kann wie alle Geräte der Squeezebox-Serie nur über den Umweg der hauseigenen Software Squeezebox Server auf UPnP-AV-Freigaben zugreifen. Sie katalogisiert die Musiksammlung auf dem PC und zapft auf Wunsch auch UPnP-AV-Ressourcen im Netzwerk an. Geht es um Inhalte aus dem Internet, beschränken sich die meisten Kandidaten auf den Empfang gewöhnlicher RadioStreams. Beim Muvid IR 815 kann man immerHome electronics

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hin schon seinen eigenen Last.fm-Account einbinden und die dort hinterlegten persönlichen Artist-Radios hören. Die mit Abstand breiteste Auswahl an Webdiensten bietet momentan das Squeezebox Radio. Über die Homepage My­squeezebox.com oder direkt am Gerät kann man in der Anwendungsgalerie inzwischen 27 Dienste einbinden, neben Musikdiensten wie Last.fm, Napster, Deezer oder MP3Tunes auch den Bilderdienst Flickr oder das Social Network Facebook.

Logitech Squeezebox Radio

Muvid IR 815

Klangliches Die Klangqualität eines Internetradios kann natürlich nicht besser sein als die Qualität des empfangenen Audio-Streams. Glücklicher­ weise hat sich gerade in diesem Punkt in letzter Zeit einiges getan: Blubbernde Radio­ stationen mit 32 kbit/s sind nur noch selten zu finden. Spätestens beim Abspielen von ­unkomprimierten WAV-Dateien vom heimischen Audio-Server müssen die Geräte zeigen, was sie klanglich zu bieten haben. Bei den Geräten mit Aktivlautsprechern fällt Pures Avanti Flow mit 2.1-System und ­einem nach unten abstrahlenden Subwoofer positiv auf. Im Einstellungsmenü lässt sich der Klang im Bass- und Höhenbereich justieren, den Subwoofer kann man in drei Stufen hinzuschalten. Auch die Mono-Geräte von Logitech und Sonoro klingen recht ordentlich, wobei sich das Squeezebox Radio mit seinen Zweiweglautsprechern durch differenziertere Höhenwiedergabe absetzt. Die beiden Hifi-Komponenten schlagen sich nicht viel besser als die anderen Geräte im Test. Die digitalen Ausgänge des Tangent ­Net-200 liefern im Hochtonbereich einen leicht welligen Frequenzgang, beim Muvid IR 815 gab es keine Beanstandungen.

Philips NP1100

Pure Avanti Flow

Sonoro Elements W

Tangent Net-200

Logitech Squeezebox Radio Mit dem Squeezebox Radio erweitert Logitech seine Serie von vernetzten Musikspielern um ein kompaktes Mono-Radio. Mit einem Verkaufspreis von 250 Franken ist es die Squeezebox für Einsteiger. Das knubbelige Radio steckt in einem Gehäuse aus hochglänzendem Kunststoff. Auch ohne Fernbedienung geht die Bedienung des Radios über den dicken Steuerknopf und das gut lesbare QVGA-Farbdisplay flott von der Hand. Die Hintergrundbeleuchtung lässt sich manuell einstellen oder wird über ­einen Helligkeitssensor automatisch dem Umgebungslicht angepasst. ��

Tivoli Audio NetWorks Combo

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Multimedia & Netz [ Test - INternetradio-empfänger ]

�� Ins Stocken gerät man höchstens, wenn man von der Online-Welt zum lokalen ­Squeeze-­Server wechselt oder umgekehrt. Das Radio muss sich jeweils neu anmelden – erst nach einer kurzen Wartezeit kann man auf ­Inhalte zugreifen. Bei derzeit 27 verfügbaren Onlinediensten hält man sich allerdings ohnehin weniger auf dem lokalen Server auf – die Netz­inhalte sind viel zu spannend. Wer das ­Radio zum Streamen von Audiodateien nutzen möchte, muss wie bei allen Squeezeboxen die proprietäre Server-Anwendung installieren – UPnP AV sprechen Logitechs Streaming-­ Clients nicht.

Muvid IR 815 Das IR 815 ist das Nachfolgemodell des IR 715. Erweitert wurde es vor allem um eine Last.fm-Funk­t ion, mit der man alle zu seinem persön­lichen Account gehörenden Stationen abrufen kann. Die Verarbeitung des IR 815 lässt zu wünschen übrig: Die schwarze Hochglanzfront aus kratzempfindlichem Plastik wirkt billig, statt eines Drehknopfes wie das Vormodell hat das IR 815 eine klapprige Zweifachwippe. Das Display ist kontrastreich und bietet mit fünf Zeilen genug Raum für eine übersicht­ liche Darstellung. Die Fernbedienung ist gut strukturiert und hat einen klaren Druckpunkt. Über den Ziffernblock lassen sich bis zu zehn Internetradiostationen speichern und direkt aufrufen. Schnelltasten für Last.fm, Internet­ radio oder lokale Server im Netz sparen Wege durch lange Menüs. Es versteht sich auf den Empfang von DAB+.

Einschalter vorhanden ist, ist man vollkommen auf die – recht übersichtliche – Fernbedienung angewiesen. Die Verwaltung der Radiostationen und die Konfiguration des Radios über die Homepage von Clubphilips.com sind seit unserem letzten Test noch träger geworden. Nur mühsam hat man sich hier seine gewünschten Stationen ­zusammengeklickt.

Pure Avanti Flow Das Avanti Flow von Pure ist als Küchenradio sicherlich zu schade. Das Holzgehäuse mit schwarzem Klavierlack wirkt edel. Sofort fällt das leuchtstarke OLED-Display ins Auge: Die Schrift ist zwar etwas klein geraten, lässt sich aber aus jedem beliebigen Winkel ablesen. Die Fernbedienung wird per Funk angebunden,

praktisch, wenn man einmal keinen direkten Blickkontakt zum Radio hat. Bässe, Höhen und Subwoofer-Intensität lassen sich über spezielle Tasten einstellen. Über das iPod-Dock an der Oberseite kann man Apples Musikspieler einbinden und über die Funkfernsteuerung auch fernbedienen. Mit ­seiner gut erreichbaren Snooze-Taste dient sich das Avanti Flow als Radiowecker an. Dabei hat es genug Wumms, um auch Morgenmuffel senkrecht im Bett stehen zu lassen.

Sonoro elements W Das Elements W von Sonoro könnte Jean-Luc Picards Schreibtisch in seinem Raumschiff ­zieren: transparente Acrylglas-Blende, ein ­silberner Navigationsring und ein weiss lackiertes Holzgehäuse. Lediglich der kantige

Internetradio-Empfänger

Hersteller Modell Preis Internet

Logitech Squeezebox Radio 250 Franken www.logitech.ch

Muvid IR 815 330 Franken www.m3-electronic.de

Philips NP1100 300 Franken www.philips.ch

Ausstattung

–/– • • 13 x 21,9 x 10 cm LAN, WLAN WEP, WPA, WPA2 intern Mono/15-Watt-Zwei- wegsystem Farb-LCD/6 cm/ 320 x 240 Pixel

•/• – – 7,5 x 42,7 x 22,8 cm LAN, WLAN WEP, WPA, WPA2 extern – Monochrom-LCD/ 8 cm/128 x 64 Pixel

•/• – • 10,7 x 19,4 x 5 cm LAN, WLAN WEP, WPA, WPA2 intern – Monochrom-LCD/9,7 cm/ 128 x 64 Pixel

MP3, WMA, Ogg Vorbis, AAC –/– 6/– • (Podcasts) mysqueezebox.com

MP3, WMA, AAC •/• –/10 • (Podcasts) wifiradio-frontier.com

MP3, WMA, AAC, WAV –/– –/– • streamium.com

Audioausgänge (analog/digital) Audioeingänge (analog) Kopfhöreranschluss Abmessungen (H x B x T) Netzwerk WLAN-Verschlüsselung WLAN-Antenne Typ/Anzahl Lautsprecher (Leistung) Displaytyp/Diagonale/Auflösung

Funktionen Radio

Philips NP1100 Das NP1100 ist als Ergänzung zur heimischen Stereoanlage gedacht. Eigentlich ist es als Strea­ming-Client für die eigene Musiksammlung konzipiert, durch die Kooperation mit vTuner eignet es sich aber auch als „Internet­ radio-Set-Top-Box“. Das recht schlichte Gehäuse ist mit trans­ parentem Kunststoff eingefasst. Das Monochrom-Display ist nicht besonders hochauflösend, mit 9,7 Zentimetern Diagonale aber recht gross. Positiv: Die Icons im Startmenü werden auf der gesamten Höhe des Displays angezeigt, und die 1 Zentimeter hohen Lettern der Titelinformation bei der Musikwiedergabe sind auch aus 3 Metern Entfernung noch zu lesen. Das NP1100 reagiert angenehm schnell auf Eingaben. Da am Gerät selbst gerade mal ein Seite 68

Streaming-Formate UKW-Tuner/DAB Stationstasten Gerät/Fernbedienung On-Demand-Radio Radio-Provider

Funktionen Audio-Streaming Audioformate Zugriff auf Spulen vor/zurück/mithören Klang-Presets/Equalizer Playlisten/Live-Playlisten

MP3, WMA, Ogg Vorbis, AAC, FLAC, Slimserver •/•/– –/– •/•

MP3, WMA, AAC, FLAC UPnP AV –/–/– –/– •/•

MP3, WMA, AAC, WAV UPnP AV •/–/– –/– •/–

Messungen

3,6 Watt/2,9 Watt

4,3 Watt/0,3 Watt

3,6 Watt/1,3 Watt

Stromverbrauch Betrieb/Stand-by

Bewertung Ausstattung Bedienung Klangqualität

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#2 2010


Lautsprecher auf der Oberseite stört das har­ monische Gesamtbild. Selbst der Anzeige auf dem leuchtstarken OLED-Display haben die Entwickler eine futuristische Schriftart ver­ passt. Auch die Fernbedienung ist ein Design­ stück, allerdings hapert es insgesamt an der Ergonomie. Das beginnt schon mit dem Ein­ schalten des Elements W – der Sensorein­ schalter verbirgt sich unter dem Firmenlogo. Die silbernen Ringe am Gerät und auf der Fernbedienung erinnern nur an die Sensorflä­ chen eines iPods – tatsächlich sind alle vier Himmelsrichtungen mit anderen Funktionen belegt. Über ein optional erhältliches Dock lässt sich ein iPod anschliessen und über die Fern­ bedienung des Elements W steuern.

Tangent NET-200 Tangents Hifi-Komponente Net-200 steckt in einem soliden Gehäuse mit einer 11 Millimeter starken Aluminiumfront. Über den metalle­ nen Steuerknopf in der Gerätemitte bewegt man sich schnell durch alle Menüs. Das zwei­ zeilige Vakuum-Fluoreszenz-Display macht ei­ nem dabei das Leben unnötig schwer: Es kann ohnehin nur wenig Informationen darstellen und ist zu allem Überfluss viel zu tief im Gerät verbaut. Schaut man von oben auf das Net-200, wird die obere Displayzeile von der Gehäuse­ front verdeckt. Die Fernbedienung ist einer Hifi-Kompo­ nente würdig. Mit digital optischen und elek­ trischen Ausgängen ist der Anschluss an den Hifi-Verstärker kein Problem. Alle wichtigen Funktionen sind direkt anwählbar, über die

Pure Avanti Flow 800 Franken www.pure.com/ch

Sonoro Elements W 650 Franken www.sonoro-audio.ch

Tangent Net-200 700 Franken www.telanor.ch

Tivoli Audio NetWorks Combo 1155 Franken www.tivoliaudio.ch

–/– • • 12 x 34,5 x 24 cm WLAN WEP, WPA, WPA2 intern Stereo/2 x 20 Watt, 1 x 35 Watt OLED/7 cm/ 128 x 64 Pixel

•/– • • 12 x 21 x 15,5 cm LAN, WLAN WEP, WPA, WPA2 intern Mono/1 x 5 Watt

•/• – – 6 x 43 x 24 cm (jeweils) LAN, WLAN WEP, WPA, WPA2 extern –

•/– • • 22 x 13,9 x 13 cm

OLED/6 cm/ 128 x 64 Pixel

Monochrom-LCD/8,5 cm / 2 Zeilen à 16 Zeichen

Monochrom-LCD/ 7,5 cm/128 x 64 Pixel

MP3, WMA, AAC, Real Audio •/• –/– • thelounge.com

MP3, WMA, Ogg Vorbis, Real Audio •/– –/5 – mysonoro.com (Reciva)

MP3, WMA, Ogg Vorbis, AAC, Real Audio •/• –/9 • (Podcasts) Reciva 4

MP3, WMA, Real Audio

MP3, WMA, AAC, WAV (mit Aussetzern) UPnP AV •/•/– –/• (nur Bass, Höhen und Subwoofer) •/–

MP3, WMA, Ogg Vorbis, AAC, FLAC, WAV UPnP AV, SMB –/–/– –/• (nur Bässe und Höhen) •/•

MP3, WMA, Ogg Vorbis, AAC, FLAC, WAV UPnP AV, SMB –/–/– –/–

MP3, WMA

•/•

•/–

5,7 Watt/3,6 Watt

10,5 Watt/2,7 Watt

8,2 Watt/4,3 Watt

6,5 Watt/2,8 Watt

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LAN, WLAN WEP, WPA, WPA2 intern Stereo/2 x 10 Watt

•/– 5/5 • (Podcasts) tivoliportal.com (Frontier)

UPnP AV, SMB –/–/– •/•

Tuner-Taste kann man zwischen Internet-, UKW- oder DAB-Betrieb wählen.

Tivoli Audio NetWorks Combo Tivoli Audio hat sich vor allem mit cleveren kleinen UKW-Empfängern einen Namen ge­ macht. Mit der NetWorks Combo geht der Her­ steller seine ersten Schritte in Richtung Inter­ netradio. Als teuerstes Gerät im Test kann sich die NetWorks Combo den extravaganten Auf­ tritt leisten: Die zwei Holzkistchen mit Echt­ holzfurnier sind in verschiedenen Dekors er­ hältlich. In einer Box steckt die Radio- und Verstärkertechnik – sie ist separat erhältlich und als Mono-Radio nutzbar. Zur Combo wird sie durch den zweiten Lautsprecher im selben Design, der sie zum Stereosystem aufwertet. Die Bedienfreundlichkeit des Radios hat unter dem Design ein wenig gelitten. Direkt auf der Oberseite findet man immerhin ein Drehrad zur Lautstärkeanpassung, alle weite­ ren Bedienelemente sind an der Rückseite plat­ ziert. Die Fernbedienung lindert den Bedien­ frust ein wenig, allerdings will das folierte Stück Plastik nicht so recht zum noblen ­Gesamtbild passen. Besonders langlebig sind Fernbedienungen dieser Art zumindest nicht. Der Klang der NetWorks Combo ist anständig, allerdings hätte man für 1155 Franken eigent­ lich mehr erwartet.

Fazit Die beiden getesteten Hifi-Bausteine können im Test nicht wirklich glänzen. Bei Tangent wird man sie wahrscheinlich wegen des ein­ heitlichen Gesamtbildes zum jeweiligen Ver­ stärker „dazukaufen“. Das Muvid IR 815 bringt immerhin Last.fm ins Stereo-Rack. Die kom­ pakte Streaming-Client-Box von Philips macht dem alten UKW-Radio nicht wirklich Konkur­ renz, benötigt sie doch einen zusätzlichen Ver­ stärker. Wer auf der Suche nach einem Koffer­radioErsatz ist, hat momentan die grösste Auswahl. Kriterium vor dem Kaufentscheid sollte neben schickem Design, zusätzlichem UKW/DABTuner oder iPod-Dock vor allem die Bedien­ barkeit sein. Man tut gut daran, der Website der hinter den Geräten stehenden Radio­ dienstleister vor dem Kauf einen Besuch abzu­ statten, denn hier trifft man die eigentliche Auswahl aus dem schier unerschöpflichen An­ gebot an Stationen. Das Squeezebox Radio setzt in puncto Integration von Webdiensten Massstäbe. �|

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electronic-HOME Jahrbuch 2010

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Das Schweizer Standardwerk zum vernetzten Wohnen Mit der vorliegenden Ausgabe erscheint das electronicHome-Jahrbuch bereits im 5. Jahrgang und hat sich als das Schweizer Standardwerk zum Thema „vernetztes Wohnen“ etabliert. Das Jahrbuch richtet sich sowohl an interessierte Laien und Bauherren als auch an Architekten, Elektroinstallateure und UE-Fachhändler.

Das Werk verschafft auf der einen Seite einen Überblick • über die Vorteile und möglichen Ersparnisse des vernetzten Wohnens • wie bei einem möglichen eigenen Projekt vorzugehen ist • welche Technik dahintersteckt und • wie sich das Gebiet weiter entwickeln wird, sowohl bezüglich seiner Anwendungen als auch der Technik und seines Marktes. Ein zweiter Teil widmet sich den Trends, die zurzeit im vernetzten Wohnen besonders aktuell sind: • die erreichbare höhere Energieeffizienz und das damit verbundene Einsparpotenzial in Wohngebäuden • die neuen Horizonte, die sich mit dem schnellen ­Internetanschluss über Glasfaserkabel bis in die Wohnung eröffnen, oder • die neuen Dienstleistungen, die dank Heimvernetzung und Internet möglich werden. Das Jahrbuch 2010 ist ab sofort zum Preis von 24.50 Fr. (exkl. Versandkosten) über den Verlag erhältlich.

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Multimedia & Netz [ Neuheiten ]

Hama

Sony Ericsson

Öko­ handys Mit den Green-Heart-Modellen ­Hazel und Elm erweitert Sony Erics­son die Reihe seiner angeblich umweltfreundlich hergestellten Handys. Die Gehäuse bestehen aus recycelten Kunststoffen, das Handbuch liegt nur noch elek­ tronisch bei, und die Verpackung wurde reduziert. Zudem soll das Ladegerät energiesparend arbeiten; das Handy weise einen geringen Stand-by-Verbrauch aus, heisst es. Weitere Merkmale: GSM/UMTS, WLAN/Bluetooth, 5-MegapixelKamera, Mediaplayer, Browser/ E-Mail, Speicherkartensteckplatz, bis 10 Std. Gesprächszeit. Das Schiebe­handy Hazel kostet 380 Franken, das ­Barrenhandy Elm 330 Franken. // rf www.sonyericsson.ch

Aus recycelten Kunst­ stof­fen: Das Schiebehandy Hazel und das Barrenhandy Elm von Sony Ericsson.

Das Radio Solar DAB 2 von Roberts lässt sich über die Solarzellen laden. Die Notebook-Unterlage Lapdesk N700 von Logitech mit Stereolautsprechern und Lüfter.

Roberts

Radio für Klingende Sonnen­ Notebook- stunden Unterlage Das kompakte Radio Solar DAB 2 Logitech

Der Speaker Lapdesk N700 von Logitech ist ein gepolsterter Notebook-Untersatz mit Lüfter und eingebauten Stereolautsprechern. Er ist gedacht für Leute, die ihren mobilen Rechner gerne auf dem Sofa nutzen. Die 5-ZentimeterLautsprecher des Lapdesk sollen einen klaren Sound mit satten Bässen liefern. Der Ventilator erzeugt einen Luftstrom unter dem Notebook, und die spezielle Abschirmung soll unangenehme Abwärme des Rechners vom Körper fernhalten. Zum Verbinden von Notebook und Lapdesk genügt ein USB-Kabel – was Kabelgewirr vermeidet. Die Lautstärke lässt sich direkt am Lapdesk regeln, und auch für den Lüfter gibt es einen Ein/ Aus-Schalter. Der Speaker Lapdesk N700 ist ab März für 100 Franken erhältlich. // rm www.logitech.ch

von Roberts kann seine Akkus mit den eingebauten Solarzellen laden. Damit soll unterwegs ein Netz- und Batterie-unabhängiger Betrieb möglich sein. Wenn die Sonne nicht scheint, können die Akkus auch über das mitgelieferte Lade­gerät geladen werden. Das Radio empfängt DAB+/DAB und UKW. Es hat eine Favoriten-Taste für den Lieblingssender. Seine Uhr stellt es automatisch über DAB ein. Mobilen Musikspielern bietet es über den Line-In-Eingang Anschluss. Das Solar DAB 2 kostet 230 Franken. // rm

Webcam „Camera“ Die Webcam „Camera“ von Hama sieht witzigerweise aus wie eine winzige, silberne Digitalkamera. Sie löst 1,3 Megapixel auf und wird manuell scharfgestellt. Damit eignet sie sich etwa für Video-Chats am PC oder zum Aufnehmen von Videos und hinlänglich scharfen Fotos. Letztere können maximal das Format 1280 x 1024 Pixel haben. Den Ton nimmt die „Camera“ über das eingebaute Mikrofon selbst auf. Am Rechner angeschlossen wird sie über ein aufrollbares USB-2.0-Kabel. Sie arbeitet nur mit Windows XP bis 7 zusammen. Im Handel ist die „Camera“ für etwa 45 Franken erhältlich. // rm www.hama.de

Die „Camera“ von Hama ist eine Webcam mit eingebautem Mikrofon und manueller Scharfstellung.

www.niwotron.ch

Windows Media Center Massgeschneiderte, vollintegrierte IT/AV-Lösungen, basierend auf den herausragenden Sony VAIOs und Windows Media Center Endlich nahtlose Integration von HDTV ab Kabelanschluss oder Satellit sowie Blu-ray usw. Einfache, clevere Bedienung und stabiler Betrieb

Home electronics

#2 2010

Telefon 044 738 24 24 - www.comdatshop.ch


Service

Technik, einfach erklärt

USB 3.0 – Schneller, am Schnellsten Beim Universal Serial Bus (USB) sind mehrere kluge Ideen vereint. Erstens befinden sich Datenleitungen und Stromversorgung in einem Stecker, so können beispielsweise kleine USB-Festplatten ohne zusätzliches Netzgerät überall am Notebook arbeiten. Bei Handy-Ladegeräten wird die USB-Dose teilweise auch zum reinen Stromstecker degradiert. USB bietet ferner HotPlug – das heisst, Geräte dürfen im laufenden Zustand an- und abgesteckt werden. Doch Vorsicht: Bei Speichermedien kann dies zu Datenverlust führen. Ferner ist USB kaskadierbar. Das heisst, an eine USB-Dose kann man mittels Mehrfachsteckern (Hub) bis zu 127 Geräte anschliessen.

Superspeed

Mit den kommenden USB-3.0-Anschlüssen ist theoretisch eine Transferrate von bis zu 5 Gbit/s möglich.

USB transportierte in der ersten praxistauglichen Version 1.1 pro Sekunde 12 Millionen Bit. (12 Mbit/s). Bei dem heute verbreiteten USB 2.0 (High Speed) sind es schon 480 Mbit/s. Davon bleiben in der Praxis allerdings nur rund 320 Mbit/s übrig. Moderne Festplatten reizen in­zwischen dieses Tempolimit aus, und auch für den Transfer von Live-Videos in HD benötigt man mehr Tempo. Das USB-Konsortium, zu dem heute praktisch alle namhaften Hard- und Softwarehersteller gehören, entwickelte deshalb USB 3.0. Die Marketingabteilungen verliehen diesem dann den wohlklingenden Namen Superspeed. Damit sind theoretisch Transferraten von bis zu 5000 Mbit/s (5 Gbit/s) möglich. USB 3.0 benötigt dazu allerdings mehr Kontakte und Drähte. Die Stecker mussten also entsprechend angepasst werden.Die Entwickler haben es aber geschafft, dass sich Kabel und Geräte aus den verschiedenen USB-Geräten problemlos mischen lassen. So passen USB-2-Stecker auch weiterhin in USB-3-Dosen. Und USB-3-Geräte lassen sich nötigenfalls auch einfach an eine USB-2-Dose anschliessen. Dosen und Stecker nach dem neuen 3.0-Standard lassen sich übrigens an den blauen Plastikisolatoren erkennen. Erste USB-3-Geräte sind bereits erhältlich. Die Festplattenhersteller Buffalo und Freecom sind mit externen Festplatten und den nötigen Steckkarten für ältere PC vorgeprescht. Die Adapter setzten allerdings einen PCI-Express (PCIe-) Steckplatz voraus. Von Asus und Gigabyte sind bereits erste Computerplatinen mit integriertem USB 3.0 erhältlich. Intel will USB 3.0 erst ab 2011 in ihre Chipsätze integrieren. Bei ersten Praxistests schaufelten per USB 3.0 angeschlossene Fest­platten bis zu 200 MB Daten pro Sekunde auf den Rechner. Die Kapazität einer CD-ROM liesse sich so in gut 3 Sekunden übertragen. Umfangreiche Informationen zu USB 3.0 findet man im Internet bei www.usb.org und http://sn.im/usb30. (kh)

Die neuen Siemens Gigaset C590 und C595 Prämiertes

Design und viel Komfort

Das Gigaset C590 – wie das baugleiche C595 mit Anrufbeantworter – ist eines für alle! Bis zu sechs Personen finden in diesem Telefon ihr eigenes Büro und können die persönlichen Daten und Kontakte individuell verwalten. Das Gerät lässt sich auf Wunsch so programmieren, dass es bei Anrufen für jedes Familienmitglied anders klingelt und auf dem Display eine andere Farbe annimmt. Mit 150 Speicherplätzen für Telefonnummern und E-Mail-Adressen können problemlos alle Freunde der Familie registriert werden. Als sympathisches Extra ist der Telefon-Allrounder nebenbei mit einem Geburtstags-Erinnerungs-Funktion ausgestattet. Auch für die Kleinsten ist

gesorgt: Das Telefon besitzt ein Babyfon. Das Multitalent ist auch in Sachen Ökologie voll auf grünem Erfolgskurs: Dank allerneuster ECO DECT-Technologie ist das Gigaset C595 erfreulich energiesparend. Im Standby-Betrieb und bei ausschliesslicher Nutzung von Mobilteilen mit ECO Modus Plus Funktion wird die Funkverbindung vollständig abgeschaltet, womit auch die Strahlenbelastung auf Null reduziert wird. Während der Gespräche reduziert der ECO Modus die Funkleistung um rund 80 Prozent! Äusserlich kann das Schnurlostelefon mit dem «Reddot Design Award 2009» aufwarten und brilliert mit dem TFT-Farbdisplay mit 65000 Farben. Gigaset C590 (Preis CHF 99.–) / C595 (Preis CHF 129.–) auch in schwarz erhältlich beim Fachhändler, bei Electronic Partner, Fust, Interdiscount, Media Markt, Migros, Die Post und bei der Swisscom.


Beim Satreceiver Humax HD-Fox verhindert vermutlich das FirmwareUpdate vom Oktober 2009 das Auffinden von SRG-Programmen.

Veranstaltungen

Agenda National

Leserbrief

10./11. 4. 2010 Klangschloss 2010, Greifensee www.klangschloss.ch

Satreceiver verschmäht SRG-Programme

6./7. 5. 2010 Community 36 (vormals Orbit iEx), Zürich www.community36.net

Nach Ihrem Beitrag in HE 5/2009 habe ich mir den Satreceiver Humax HD-Fox gekauft. Doch leider findet der Receiver die Sender SF 1 und SF 2 nicht, obwohl alle technischen Einstellungen laut Humax-Service korrekt sind. Muss ich bei der Installation besondere „Tricks“ anwenden, um SF 1 und SF 2 zu empfangen? Udo Graser Der von Ihnen erwähnte Test wurde nicht bei uns im Hause durchgeführt, darum ist uns Ihr Problem auch nicht bekannt. Wir haben jedoch beim Schweizer Generalimporteur Belsat AG um eine Erklärung gebeten: Für den beliebten HD-Empfänger von Humax, den HD-Fox, wird seit dem 30. Oktober 2009 ein Update via Satellit gesendet. Mit diesem Update wird der interne Nagra-Decoder aktiviert, sodass der HD-Fox das neue deutsche Senderangebot HD+ empfangen kann. Die Sender von HD+ sind verschlüsselt, die Empfangskarten gibt es zurzeit nur in Deutschland. Mit der neuen Software werden in Zukunft neue Sender automatisch eingelesen, das ist sicher ein Vorteil. Diese neue Kanalverwaltung benötigt aber zwingend ein Werk-Reset des Empfängers, wobei die bestehende Senderprogrammierung gelöscht wird und eine neue Liste geladen wird. Diese Kanalliste ist für Deutschland optimiert und nicht ideal für Schweizer Kunden. Die Belsat AG bietet eine für Schweizer Konsumenten optimierte Programmliste, die mit der neuen Software kompatibel ist. Um die Kanalliste zu laden, gehen Sie wie folgt vor: 1. Laden Sie die Schweizer Programmliste „hd-fox_ch_list.zip“ von unserer Website runter: http://bit.ly/6HjuXL 2. Die Datei „hd-fox_ch_list.zip“ entzippen und auf einen FAT32-formatierten USB-Stick speichern. 3. USB-Stick bei HD-Fox einstecken. 4. Wählen Sie „Menü“ -> „Kanäle bearbeiten“ -> „Kanäle importieren/exportieren“. 5. Wählen Sie „Kanäle von USB importieren“, und wählen Sie die Datei „hd-fox_ch_list.udf“ auf Ihrem USB-Stick. 6. Bestätigen Sie mit „OK“ – nun wird die neue Programmliste in den Receiver geladen.

2.–6. 9. 2010 Bauen & Modernisieren, Zürich www.bauen-modernisieren.ch 22.–24. 10. 2010 High End Swiss, Regensdorf www.highendsociety.de

International 2.–6. 3. 2010 Cebit 2010, Hannover (D) www.cebit.de 6.–9. 5. 2010 High End 2010, München (D) www.highendsociety.de

Consumer Electronic Distribution www.cedag.ch

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3.11.2009 13:30:49 Uhr


Magazin [ Vorschau/Impressum ]

Vorschau #3/2010 Ausgabe 3 erscheint am 26. Februar am Kiosk.

14. Jahrgang 2010

Impressum Verleger Dr. Daniel Kaczynski Geschäftsführer/Verlagsleiter Dominik Achermann Telefon 044 245 45 10 dominik.achermann@home-electronic.ch Publizistischer Leiter René Mosbacher Chefredaktor René Mosbacher (rm) Redaktion Rolf Frank (rf, stv. Chefredaktor, Leitung Multimedia & Netz), Martin Freund (mf, Leitung Audio, TV & Heimkino), Nicolas M. Philippin (nmp, Leitung Foto & Video) Redaktionelle Mitarbeiter Hans Jürg Baum, Daniel Clören (dc), Andreas Frank, Albrecht Gasteiner, Sven Hansen, Kurt Haupt (kh), Fabian Heer, Nico Jurran (nij), Nick Lüthi, Dani Maurer (muri), Reinhard Otter, Stefan Porteck (spo), Elisabeth Rizzi (eri), Karl Stechl, Christoph Vratz Anzeigenverkauf Jean-Orphée Reuter, Tel. 079 668 19 42, reuter@home-electronic.ch Fernando Palencias, Tel. 079 332 82 65, palencias@home-electronic.ch Fax 044 245 45 00

Fokus: INternet am TV Die Topmodelle der TV-Gerätehersteller können Inhalte aus dem Web anzeigen und abspielen. Wir bieten eine Übersicht über die verschiedenen Konzepte. Zudem erfahren Sie, wie das TV-Angebot auf den PC kommt und welche TV-Archive es online gibt.

TV & Heimkino Mehr Full HD im Heimkino Bei uns darf die attraktive Mittelklasse der ­aktuellen Full-HD-Beamer im Direktvergleich zeigen, was sie so alles draufhat.

Redaktions- und Verlagsanschrift HomeElectronics p.a.media ag Zypressenstrasse 60, 8040 Zürich Tel. 044 245 45 46, Fax 044 245 45 00 redaktion@home-electronic.ch Auflage Postbestätigung WEMF 2008: Verkaufte Auflage: 5422 Expl. Gratisauflage: 677 Expl. Durchschnittliche Druckauflage 2008: 9532 Expl. Abonnenten-Service Monika Briner, Telefon 044 245 45 01 Telefax 044 245 45 00 abo@home-electronic.ch Erscheinungsweise 11x pro Jahr auf Monatsende (Doppelnummer: Juli/August) Preise Einzelpreis: 7.50 Fr. 1-Jahres-Abonnement: 78 Fr. 2-Jahres-Abonnement: 140 Fr. (Abopreise verstehen sich inkl. Porto/Versandkosten, inkl. MwSt.) Ausland: auf Anfrage Art direction Small-Stories, Zürich

Foto & Video MEHR FULL HD beim VIDEOdreh Kompakte Full-HD-Camcorder mit Flashspeicher, aus dem Topsegment der führenden Hersteller, versuchen auch uns richtig scharf zu machen.

Weitere Themen: • Mini-Hifi-Anlage von Harman Kardon • neue DAB+-Sender • AV-Receiver im Netzwerk • Mediacenter von Beck PC • WLAN/DAB-Radio von Pure Seite 74

Layout AVD Goldach Daniel Bischof (Leitung), Dominik Schmid www.avd.ch Korrektorat Eva Koenig Druck und Versand AVD Goldach, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Folgende Beiträge wurden übernommen und den schweizerischen Marktverhält­nissen angepasst: Colorfoto: 48–55; c't: 16, 17, 60–63; VideoHomeVision: 30–33, 34–38 Bildquellen & AgenturMeldungen Falls nichts anderes vermerkt, stammen die Bilder aus dem Archiv der Zeitschrift HomeElectronics oder von den Herstellern der abgebil­deten Produkte. HomeElectronics verwendet Agentur­meldungen von Pressetext (pte). Copyright ©2010 p.a.media ag Nachdruck nicht gestattet. Das Fotokopieren aus HomeElectronics, das über Einzelstücke hinausgeht, ist untersagt.

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#2 2010


Der neue iMac Der ultimative All-in-One-Computer. Jetzt mit dem ultimativen Display. Der neue iMac hat ein helles 21,5” oder 27” Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung im 16:9 Widescreenformat – perfekt für HD-Videos. Jeder Mac wird zudem mit dem weltweit fortschrittlichsten Betriebssystem und mit iPhoto, iMovie, GarageBand und iWeb geliefert, sodass Sie mehr aus Fotos, Filmen und Musik machen können.

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Roland Müller / 5728 Gontenschwil Radio TV HiFi Video Hediger / 5734 Reinach Radio TV Heiz AG / 5734 Reinach Voice & Data GmbH / 6003 Luzern Sony Mobile Center Sidler TV AG / 6005 Luzern Radio Späni AG / 6006 Luzern Radio TV Erismann AG / 6017 Ruswil Kammermann Multimedia GmbH / 6020 Emmenbrücke Radio TV Gyr / 6023 Rothenburg Radio TV Suter / 6030 Ebikon Radio TV Erismann AG / 6030 Ebikon Audio Video Fischer AG / 6037 Root Radio TV Kenel / 6048 Horw HiFi TV Video Bucher AG / 6048 Horw Audio Video Lustenberger AG / 6052 Hergiswil Audio Video Communikation Erismann AG / 6061 Sarnen TV Wiese AG / 6102 Malters Baumeler BAVAR Elektronik / 6102 Malters Radio Burri AG / 6110 Wolhusen audio video tech GmbH / 6130 Willisau Kurmann Audio Video Music / 6162 Entlebuch audio video tech GmbH / 6170 Schüpfheim Jakob Fischer AG / 6182 Escholzmatt Radio TV Schnyder / 6210 Sursee AVC Audio Video Center AG / 6210 Sursee Fässler Fernseh AG / 6212 St. Erhard Radio TV Staffelbach AG / 6280 Hochdorf Schärli Multimedia GmbH / 6285 Hitzkirch Radio TV Lustenberger / 6300 Zug Electronic Center Joe Brändli / 6300 Zug Fuchs AG Zug / 6314 Unterägeri Radio TV Steinmann / 6340 Baar Eugen Erzinger AG / 6370 Stans Murer AG / 6440 Brunnen Radio TV Schuler / 6460 Altdorf Radio TV Schuler / 6648 Minusio TV Croci / 6900 Lugano Radio-TV Norghauer SA / 6928 Manno Topvideo Greco Antonio / 6963 Pregassona Piasini Elettro TV Sagl / 7000 Chur Calanda Radio + Fernseh AG / 7050 Arosa Bassi Elektro AG / 7130 Ilanz Rätia Energie Ilanz AG / 7130 Ilanz Rätia Energie Ilanz AG / 7180 Disentis Rätia Energie Ilanz AG / 7240 Küblis Georg Egli AG / 7260 Davos-Dorf Hildering Multimedia AG / 7302 Landquart Teleprimo AG / 7421 Summaprada Audio Video Service S. Pargätzi / 7430 Thusis Weta Radio + Fernseh AG / 7500 St. Moritz Koller Elektro AG / 7500 St. Moritz Optik Foto Rutz AG / 7503 Samedan Elektro Merz AG / 7504 Pontresina Elektro Merz AG / 7550 Scuol Radio TV Bischoff J. AG / 7550 Scuol Radio TV Cantieni E.+Ch. / 7742 Poschiavo Costa Elettronica / 8001 Zürich Radio TV Fux AG / 8003 Zürich Morach & Lehner AG / 8004 Zürich Radio TV Fux AG / 8005 Zürich FernseherReparatur-Service AG / 8006 Zürich Audio Vinyl S. Gratz / 8006 Zürich TV Video Hifi Keller / 8026 Zürich Radio TV Fux AG / 8027 Zürich Fuchs Foto Video / 8032 Zürich Bertschi‘s Teleklinik Audio Video Shop / 8032 Zürich Radio TV Zollinger AG / 8038 Zürich Radio Meyer AG / 8049 Zürich Radio TV Fawer / 8050 Zürch Radio Schneider / 8050 Zürich Telco Fritzmann AG / 8105 Regensdorf-Watt Radio TV Poltéra GmbH / 8123 Ebmatingen HiFI TV Video Bindschädler / 8125 Zollikerberg hardmeier multimedia / 8126 Zumikon Hifi Radio TV Video Boller / 8132 Egg b. Zürich Rhyner Fachhandel AG Abteilung Multimedia / 8134 Adliswil azone.ch AG / 8157 Dielsdorf media21 / 8172 Niederglatt Radio TV W. Albrecht AG / 8197 Rafz Radio TV Spühler / 8201 Schaffhausen Radio TV Sauter AG / 8201 Schaffhausen Radio TV Sauter AG / 8212 Neuhausen am Rheinfall Radio TV Sauter AG / 8302 Kloten Radio TV Windlin A. 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