DorfStadt 09-2016

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Sommer-Badespaß für nur 1 Euro 50 Elbvororte | MK Die Rissener SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Umweltpolitikerin Anne Krischok hat sich erfolgreich für einen verbilligten Badespaß eingesetzt. Kinder unter 16 Jahren sollen nach den Plänen der Regierungsfraktionen in den Sommerferien zu einem günstigeren Preis in die Bäder gelangen. Die genaue Höhe wird noch mit Bäderland vereinbart, Krischok geht aber derzeit davon aus, dass der Eintrittspreis dann bei 1,50 Euro pro Person liegen wird. „Das Angebot ist eine tolle Ergänzung zum Ferienpass“, sagte Krischok. Das Angebot wird noch über die Schulen bekannt gemacht. „Jetzt brauchen wir nur noch schönes Sommerwetter“ freut sich die Politikerin.

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RISSEN

Der Chef des Rissener Wildgeheges, Hamburgs einzigem staatlichen Wildtierpark, hat nicht nur einen großen Vogel, er vertritt auch noch Vaterstelle im Leben des Jungvogels. Mindestens dreimal am Tag verlangt der sieben

Wochen alte Uhu nach Futter – ganz schön anstrengend! Der Jungvogel wurde von seiner Mutter ausgestoßen und wird nun von Dr. Michel Delling aufgezogen. Tagsüber „wohnt“ das Tier im Büro des Wildgehege-Chefs, abends kommt er

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Foto: Sturzenbecher

Wildgehege-Chef Dr. Michel Delling mit seinem Uhu

mit nach Hause. Das Tier hat seinen Pfleger übrigens als Vater anerkannt. Seine Artgenossen würde er nicht als solche erkennen. Daher soll er als ausgewachsener Uhu die Besucher der Waldschule in Rissen „unterrichten“ Seite 3

Es weihnachtet sehr! Quartiersmanagerin Vivienne Kalka präsentiert den Weihnachts-Pfahlewer | Krohn Nach dem erfolgreichen Start der individuellen Blankeneser Weihnachtsbeleuchtung im vergangenen Jahr soll das Zentrum in der kommenden Adventszeit noch großzügiger mit Pfahlewern und weiterem Adventsschmuck verziert werden. Der Pfahlewer erinnert an ein für Blankeneser Fischer im 18. und frühen 19. Jahrhundert charakteristisches Fahrzeug. Neben einem neuen Eingangstor an der Elbchaussee und Lichterketten mit PfahlewerMotiv in den Bäumen am Marktplatz hat die Blankenese Interessen-Gemeinschaft e.V. (BIG) ein Pfahlewer-Standmotiv für den Innenraum in Auftrag gegeben. Das Standmodell ist ca. 80 cm hoch und kann nicht nur von den Mitgliedern der BIG, sondern auch von weiteren Interessenten für das eigene Schaufenster oder Wohnzimmerfenster bei der BIG während der Adventszeit gemietet werden. Deshalb war sich Quartiersmanagerin Vivienne Kalka auch nicht zu schade, schon

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Die Elbvororte – jede Woche aktuell im Leser-Brief!

Dr. Delling hat einen Vogel!

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Elbvororte

2 • DorfStadt-Zeitung 09/2016 • 30.06.2016

ALTONA AKTUELL Neues aus dem Bezirksrathaus | Wolf Achim Wiegand

Feuerwehrfest in Gefahr? Park und Spielplatz oder Flüchtlingswohnungen statt Schafweide am S-Bahnhof Sülldorf | Markus Krohn

Flüchtlings-Integration

Pauken-Schlag Lurup/Osdorf – Seit Jahren warten die Menschen in den dichtbesiedelten Stadtteilen Lurup und Osdorf auf eine Uoder S-Bahn. Trotz Versprechen: zum Spatenstich kam es nie. Nun hat die Bezirkspolitik mit einem kräftigen PaukenSchlag reagiert! Selten einmütig fordern GRÜNE, SPD und FDP die Hamburgische Bürgerschaft dazu auf, Planungen anzugehen. Das sei wichtig für die Entwicklung des gesamten Bezirks und dazu noch günstig. GRÜNE-Chefin Gesche Boehlich: „Neue Wohngebiete dürfen nicht von Schnellbahnanschlüssen abgeschnitten sein.“ Thomas Adrian, SPD-Fraktionsvorsitzender: „Für die Menschen im Hamburger Westen muss eine gute S- oder UBahn-Anbindung kommen.“ Lorenz Flemming, Leiter der FDP-Fraktion: „Wir wollen, dass endlich die stetig wachsenden ÖPNV-Bedarfe gedeckt werden.“

Leuchtturm-Projekt Blankenese – Spätestens wenn die Elbvertiefung kommt, soll das spargelige rotweiße Lichtzeichen unter dem Süllberg verschwinden. Eigentlich. Doch nun könnte Rettung kommen. In Gestalt des Architekten Helge Kühnel (47). Der Elbvorortler, der schon als Buttje am Strand spielte, will aus dem ausgedienten Blankeneser Leuchtturm ein „Gezeiten-Kunstwerk“ machen. Das würde weithin sichtbar Ebbe und Flut anzeigen. Eine Idee: Flügel an dem Stängel zeigen bei Ebbe nach unten, bei Flut nach oben. Der Plan liegt jetzt bei Ämtern und Politik. Das Problem ist noch das Geld. Nun rauchen die Köpfe. Sagen auch Sie Ihre Meinung: www. gezeitenkunst.de

Weltpolitik-Folgen Altona – Die große Politik hat mal wieder die Bezirksversammlung eingeholt. Dieses Mal betrifft es die Städtepartnerschaft zwischen Altona und dem Istanbuler Bezirk Maltepe. Dessen Kommunalbürgermeister Ali Kiliç mag nicht mehr als Hauptgastredner zur altonale kommen, hat abgesagt. Grund: die Resolution des Deutschen Bundestages zum Völkermord der Türken an den Armeniern. Das wollte die Fraktion DIE LINKE nicht auf sich sitzen lassen, forderte die Bezirksversammlung auf, sie möge den Affront durch Übernahme des Berliner Beschlusses beantworten. Eine Mehrheit gab es dafür nicht. Privat räumen Abgeordnete aller Parteien ein, es sei bedauerlich, dass ein internationales Thema die deutschtürkischen Beziehungen bis in die Kommunen belaste.

Klimaschutz-Konzept Altona – Da Umweltgifte bekanntlich keine Grenzen kennen, ist Klimaschutz auf jeder politischen Ebene ein Thema. So auch in der Bezirksversammlung Altona. Christian Trede, GRÜNE-Sprecher: „Tornados über der Stadt und Starkregen mit Überflutung zeigen, dass wir uns mitten in Auswirkungen des Klimawandels befinden.“ Vor diesem Hintergrund hat die Bezirksversammlung mit großer Mehrheit beim Bund neue Mittel beantragt, um einen kommunalen Plan zum Schutz vor Treibhausgasen ausarbeiten zu können. Dabei soll Altona zum Vorbild werden: der Bezirk ist der erste in Hamburg, der einen „Klimaschutzmanager“ plant.

Barriere-Freiheit Lurup – Wie fühlt es sich an, mit verbundenen Augen von einem Blindenführhund über den Zebrastreifen gebracht zu werden? Und was erleben RolliFahrer auf Hamburgs Straßen? Das und mehr kann man beim „Aktionstag barrierefreies Altona“ erleben. Und zwar am 6. Juli 2016 von 11–18 Uhr auf dem Eckhoffplatz in Lurup. Ausrichter des aktionsreichen Tages ist die Altonaer Gesundheits- und Pflegekonferenz. Eintritt frei!

Foto: PR

Sommer Ausschnitt aus dem seit Anfang Februar geltenden Bebauungsplan Sülldorf 3 mit der Parkanlage, in der möglicherweise das Feuerwehrfest weiter statt finden kann. Plan: Bezirk Altona Die Feuerwehr hält sich mit Kommentaren zurück, aber für viele Kameraden und Sülldorfer wäre die Bebauung der Festwiese am SBahnhof Sülldorf eine Enttäuschung – wurde ihnen doch schon das Osterfeld genommen, auf dem sich einmal im Jahr Sülldorfer Familien zum Osterfeuer trafen. Und auch die Wiese am S-Bahnhof, auf der zurzeit noch friedlich Schafe weiden, war jahrzehntelang am ersten Septemberwochenende das Feuerwehrfest Treffpunkt vieler Sülldorfer Familien. Sollen diese Traditionen kurzerhand für Flüchtlingswohnungen eingetauscht werden? Fällt der dörflich gestaltete Eingangsbereich ins Dorf der Wohnungspolitik des Senates zum Opfer? Eingesetzt für die Bebauung mit Flüchtlingswohnungen hatte sich MoPo-Reporter Mike Schlink (25), der sich an der Senatsaktion „Finding Places“ beteiligt hatte. Er wohnt nach eigenen Angaben in der direk-

SÜLLDORF

Moin, liebe Leser, da kann man nichts machen: die Briten sind out. Selbstgewählte Isolation gegenüber der EU. Viele sind den Briten böse. Doch vergessen wir nicht: kaum eine deutsche Stadt hat so viele Links zur Insel wie Hamburg. Grünanlagen wie der Jenischpark sind englisch inspiriert. Die Engländer schenkten Deutschland via Hamburg nach 1945 die Pressefreiheit. Kevin „Mighty Mouse“ Keegan begeisterte beim HSV mit rasanten Dribblings und feinen Pässen. Fazit: Wir Hamburger haben weiter ein Herz für Euch, liebe Engländer. Aber macht bitte keine weiteren Dummheiten…!

Sülldorf-Sommer 2016

ten Nachbarschaft der gut 5.000 Quadratmeter großen Wiese. Bereits in den vom Senat durchgeführten Workshops waren von anderen Teilnehmern Bedenken geäußert worden, doch der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge (ZKF) befand: „Die Fläche erscheint bautechnisch geeignet“. Lediglich eine Lärmschutzwand wegen der benachbarten SBahnstation regt der ZKF an. Weiter heißt es: „Gemäss einer ersten Masseplanung könnten auf dem westlichen Grundstücksteil rd. 90 Plätze entstehen. Falls der östliche Teil des Flurstücks ebenfalls genutzt werden kann, wären rd. 140 Plätze möglich.“ Dieser Teil ist für die Schaf- und Hühnerhaltung derzeit verpachtet. Was allerdings weder der Kollege der MoPo noch der ZKF beachtet haben: Am 8. März wurde der Bebauungsplan Sülldorf 3 veröffentlicht und ist damit rechtskräftig in Kraft getreten. Der Bebauungsplan

Termine: 1.–3. Juli 2016 Orte: Schule Lehmkuhlenweg, Hof Gerkens, Sülldorfer Reiterladen, Hof Glissmann, Hof Timmermann, Freiwillige Feuerwehr Sülldorf, Bürgerverein am Sülldorfer Brunnen, Franziskus e.V., Festwiese hinter der Bahn, Hamburger Konservatorium, St. Michaelskirche Vollständiges Programm: www.suelldorf-sommer.de sieht unter anderem auf dem jetzt als Schafweide und Festplatz genutzten Areal eine Parkanlage und einen Spielplatz vor. Somit ist die Einschätzung von Henrik Strate, S P D - B e z i r k s a b g e o r d n e t e r, stadtentwicklungspolitischer Sprecher seiner Fraktion und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Rissen richtig, die er Anfang Juni twitterte: „Was für ein Unsinn. Festwiese #Sülldorf ist geschützte Grünanlage & wird nicht bebaut. 2015 schon

Exclusives Wohnen für Senioren – Zuwendung inbegriffen | Wolf Wiegand Für Ältere, die etwas auf sich halten, ist die Adresse Elbchaussee 374 begehrt. Denn hier steht nach dem Urteil einer Zeitschrift „Deutschlands feinstes Seniorenheim“, die Elbschloss Residenz. Dieser Tage feiert die schlicht-moderne Wohnanlage gleich neben dem Nienstedtener Seegerichtshof 15 Jahre Jubiläum. Dass in der Elbschloss Residenz nur selten eines der 167 Appartements zu haben ist, liegt an dem besonderen Konzept. Geschäftsführer Nikolaos Tavridis (Blankenese) zielt auf Rentner und Pensionäre, die bereit sind, in einen angenehmen Lebensabend zu investieren. Dafür wird den Bewohnern auf dem Gelände der ehemaligen Elbschloss Brauerei ein Rundum-Wohlfühlprogramm geboten – und das nicht nur im erstklassig designten Hausschwimmbad mit Sauna- und Massagebereich. Allein schon der Mittagstisch: Das nimmt man nicht in einer Kantine ein, sondern im gediegenen Restaurant „Hanseatic“. Dort bietet Küchenchef Masaa-

ki Sakai täglich drei Menüfolgen zur Auswahl. Die Tische sind eingedeckt mit feinem Tuch, schweren Platztellern und Silberbesteck. Vorspeisen und Salate holt sich jeder am Buffet, wer nicht mehr so gut zu Fuß ist lässt sich von freundlichen Kellnerinnen bedienen. Wertschätzung – das ist in der

wünsche heilig sind. So hat jeder Bewohner das Gefühl, individuell gesehen zu werden – keine Last, sondern ein Gast zu sein, egal, wie die Gebrechen sind. Kein Wunder, dass die Elbschloss Residenz auch von Prominenten entdeckt worden ist. Siegfried Lenz verbrachte hier inkognito in einem Pent-

Blick auf die Elbschloss-Residenz von der Elbchaussee Elbschloss Residenz Maxime. Ob Rezeptionistin oder Pflegeschwester, alle Mitarbeiter sind auf Zuwendung geeicht. Rekrutieren tut Tavridis sein Personal unter anderem in der Kreuzfahrtbranche, wo Kunden-

In diesem Jahr haben sich die Sülldorfer Institutionen zusammengetan und veranstalten ein ganzes Wochenende lang den »SülldorfSommer 2016«.

Zum Auftakt am Freitag (1. Juli) öffnet die Grundschule Lehmkuhlenweg von 16–19 Uhr ihre Pforten zur Kunstausstellung. Der Hof Gerkens stellt um 17 Uhr seinen Milchviehbetrieb vor – inklusive Kälberstreicheln. Am Sonnabend (2. Juli) bieten die Institutionen und Vereine im Dorf ein buntes Programm mit Reiterflohmarkt, Treckerrundfahrten, Naturkundlichen Führungen, Lesungen, Tag der offenen Tür bei Franziskus e.V., Musikprogramm im Konservatorium, u.v.m. Am Sonntag, 3. Juli, startet dann das Sommerfest der Kirchengemeinde Sülldorf-Iserbrook mit einem Gottesdienst in der St. Michaelskirche. Anschließend wird im Kirchengarten ein Picknick gefeiert. Zum Abschluss des Sülldorf-Sommers singt der Popchor um 17 Uhr in der St. Michaelskirche.

15 Jahre Elbschloss-Residenz NIENSTEDTEN

DorfStadt-Redakteur Wolf Foto: privat Achim Wiegand

Rissen – Das Tauziehen um den Umgang mit Schutzsuchenden geht weiter. Klaus Schomaker (Rissen) als Sprecher der Volksinitiative „Hamburg für gute Integration!“ verlangt „eine Zentrale Koordinierungsstelle für Integration (ZKI), angebunden an die Senatskanzlei mit ausreichendem Budget und personellen Ressourcen.“ Dort soll die Eingliederung notleidender Ausländer für ganz Hamburg standardisiert werden. Klingt gut. Aber nicht für den Senat. Der will sich lieber weiter dezentral um Flüchtlinge kümmern. Nun wird das 35seitige Initiativenkonzept hin- und hergereicht...

Foto: WAW

house seine letzten Lebensjahre. Noch heute aktiv ist der einstige NDR-Moderator und Hamburg-Erzähler Kurt Grobecker (79). Der setzt sich schon mal ans Klavier oder präsentiert eigene Texte.

verworfen worden“. Wann dort als Planziel eine Parkanlage und eine Spielplatzfläche konkret realisiert werden soll, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehbar, ist zudem von Bezirksamtssprecher Martin Roehl zu erfahren. Die gegenwärtige Nutzung der Fläche als Festplatz sei dem Bezirksamt bekannt. Somit kann zumindest noch in diesem Jahr zum 45. Mal das Feuerwehrfest in Sülldorf statt finden.

Hermann-RennerTeich wird saniert Nienstedten | MK Bereits im Februar hatte die Bezirksversammlung beschlossen, dass der Hermann-RennerTeich als Teil der „söben Dieken“ in Nienstedten saniert werden müsse. Nun will das Bezirksamt zunächst eine ökologische Untersuchung beauftragen, um Art und Umfang des geeigneten Vorgehens festzulegen. Erst danach soll es an die Umsetzung gehen. Dass das alles so lange dauert, hat damit zu tun, dass andere Prioritäten gesetzt worden sind und die Kapazitäten im Amt derzeit nicht ausreichen, das Vorhaben voranzubringen. Im Herbst 2016 soll es aber endlich los gehen. Dann können Anlieger auch eine gebührenpflichtige Einleitgenehmigung beantragen, um ihr Regenwasser in den Hermann-Renner-Teich einzuleiten, was der Qualitätsverbesserung sicher hilft. Möglicherweise können auf diese Weise aber auch Regenwassergebühren für das entwässerte Grundstück reduziert werden. Im Zuge der normalen Unterhaltungsarbeiten wurden schon Verbesserungen in der Grünanlage durchgeführt.


Elbvororte

DorfStadt-Zeitung 09/2016 • 30.06.2016 • 3

Panne bei fördern & wohnen: »Plötzlich waren sie weg...« Zentrale Erstaufnahme in der Schenefelder Landstraße versehentlich kurzfristig geräumt | Manuela Tanzen verabschieden.“ Goeke-Hillmann weiter: „Wie sehr die Schüler zum Teil an ihrer alten Gruppen hängen, erkennt man auch daran, dass sie bei vielen Gelegenheiten zu Besuch kommen.“ Lehrerein Imke Dieckmann sagt sogar: „Einige Flüchtlinge sind, nachdem sie in anderen Schulen reguläre Plätze bekommen haben, wiedergekommen. Es gefällt ihnen bei uns viel besser!“ Diese Kinder nehmen weite Wege in Kauf, um in ihrer alten Gruppe weiterzulernen, andere werden nun anderweitig beschult, idealerweise in einer Internationalen Vorbereitungsklasse IVK, dem nächsten Schritt auf dem Weg zum regulären Schulbesuch.

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Traurige Gesichter in der Grundschule Schela: Die „Fuchsklasse“ ist nicht mehr da! Und dabei hatten sich Kinder und Lehrer solche Mühe gegeben, die Flüchtlingskinder aus der Zentralen Erstaufnahme (ZEA) an der Schenefelder Landstraße in ihrer Schule willkommen zu heißen. „Eine Woche lang erschien plötzlich kein Kind mehr, wir wussten nicht, was los war“, so Schulleiterin Anja Albers. „Nach einer Woche kam eine neue Gruppe. Wir wissen aber nicht, wie es weitergeht, ob es die Fuchsklasse nach den Sommerferien noch geben wird.“ Hintergrund: Die in Zentralen Erstaufnahmen (ZEA) untergebrachten Kinder sind schulpflichtig, werden normalerweise dort unterrichtet. Eine große Herausforderung für die Lehrkräfte, zum Teil pensionierte Lehrer, denn Alter, schulische Vorbildung, sprachlich-kultureller Hintergrund der Kinder und Jugendlichen liegen oft weit auseinander. Viele sind traumatisiert, haben im Heimatland oder auf dem Fluchtweg belastende Erfahrungen gemacht. Und die Wohnverhältnisse in den Erstaufnahmen sind auf’s Notwendigste begrenzt. In der ZEA an der

Noch werden die Spielgeräte von den hier untergebrachten Zuwandererkindern genutzt. Mittelfristig soll die Erstaufnahme in der Reichspräsident-Ebert-Kaserne aber geschlossen werden. Foto: Tanzen Schenefelder Landstraße, eigentlich eine Bundeswehrkaserne, reicht der Platz nicht für Unterricht; zwei benachbarte Schulen, Schela und Stadtteilschule Blankenese, sprangen ein, richteten Lerngruppen ein. Ein Sonderfall, der die Lehrkräfte wohl noch mehr fordert, denn der Grat ist schmal: Auf der einen Seite möchte man die Flüchtlinge willkommen hei-

ßen, ihnen Strukturen geben, versuchen, sie in den Schulalltag zu integrieren. Aber immer in dem Bewusstsein, dass jederzeit eine Weitervermittlung in eine andere Wohnunterkunft oder schlimmstenfalls die Abschiebung erfolgen können. Klaus-Peter GoekeHillmann unterrichtet die Lerngruppe an der STS Blankenese; er empfindet diese Gratwande-

rung als „…schwierig! Besonders weil weder die Familien noch wir wissen, wie lange die Schüler bei uns bleiben werden. Manchmal werden sie ‚über Nacht‘ in andere Unterkünfte verbracht, ohne dass wir wissen, wohin und an welche Schule sie kommen — ob sie überhaupt eine neue Schule haben — und: Wir können uns nicht einmal richtig von ihnen

Zurück zur überstürzten Räumung der ZEA Iserbrook, dem plötzlichen Verschwinden der Lerngruppen-Schüler: Wären die Lehrer rechtzeitig informiert worden, hätten sie den Kindern vielleicht ein gutes Gefühl mit auf den Weg geben können, dass die Vermittlung in eine neue Wohnunterkunft eine Verbesserung ihrer Situation bedeuten kann. Susanne Schwendtke, Pressesprecherin des ZEA-Betreibers „fördern & wohnen“, erläutert: „Der Druck zur Weitervermittlung ist ex-

trem hoch. Oft erfahren die ZEA erst sehr kurzfristig, wenn etwas frei geworden ist. Welche Familien umziehen, entscheidet sich nach Dringlichkeit. Daher werden sie erst kurz vorher informiert, um Diskussionen, Unruhe, Rivalitäten zu vermeiden.“ Trotzdem, so Schwendtke zur kurzfristigen Schließung und ebenso kurzfristigen Wiedereröffnung dieses Standortes: „Dabei handelte es sich nicht um ein übliches Vorgehen, sondern — offen gestanden — um eine Panne. Das zuständige Team bei f & w war davon ausgegangen, dass die Einrichtung zügig geräumt werden sollte, da sie zur Schließung vorgesehen sei. Tatsächlich sollte die Schließung aber nicht umgehend erfolgen, sondern mittelfristig. Ein anderer Standort wurde stattdessen geschlossen, dessen Bewohner dann in die (frei gewordene) Schenefelder Landstraße verlegt. Wo auch immer das Missverständnis genau entstanden ist: Es ist bedauerlich. Grundsätzlich sind wir als Betreiber immer darum bemüht, den Kindern nur die unvermeidlichen Schulwechsel zuzumuten. Und selbstverständlich achten wir darauf, mit den Schulen, die Kinder aus unseren Erstaufnahmen unterrichten, gut zusammenzuarbeiten.“

Nicht wild genug

Fahrradwerkstatt vom BVE

Junguhu im Wildgehege vor großen Aufgaben | Markus Krohn

Am Rugenbarg reparieren Flüchtlinge Fahrräder jetzt selbst | Markus Krohn

Noch mehr Nachwuchs: Drei »Deutsche Lachshühner«, eine bedrohte Haustierrasse. Im Herbst sind die Küken erwachsen Foto: Sturzenbecher und werden im Wildgehege zu sehen sein.

RISSEN

Zuwachs im Wildgehege Rissen: Vor sechs Wochen schlüpfte ein Uhu (Wissenschaftlich Bubo bubo), wurde aber von der Mutter verstoßen. Jetzt lebt der Jungvogel bei seinem Ziehvater, Wildgehege-Chef Dr. Michel Delling im Büro, abends darf er sogar mit nach Hause. Das Ei hat die Größe eines mittelgroßen Hühnereis, ist weiß und ansonsten völlig unscheinbar. Geschlüpft erreicht das Küken auf der Waage gerade mal 60 Gramm. Inzwischen ist das Tier zu einem 40-Zentimeter-Jungtier herangewachsen und bringt 1.500 Gramm auf die Waage. Seinen ersten Auftritt hatte das neue „Schoßtier“ des Wildgehege-Leiters beim Rissener Dorffest. Dabei war deutlich zu sehen, dass der junge Uhu sich kaum von seinem Ersatzvater trennen konnte. „Der Uhu hat

Der noch namenlose Uhu Foto: Sturzenbecher

sich sehr an uns Menschen gewöhnt und würde seine Artgenossen in der Wildnis oder in unserem Gehege nicht als Artgenossen anerkennen“ erklärt Dr. Delling die Nähe zu den Menschen. Irgendwann muss der keine Vogel in eine Voliere umziehen. So lange unterhält er die Mitarbeiter des Wildgeheges hinter den Kulissen, um Futter zu erbetteln.

Auch wenn die Erstaufnahme am Rugenbarg Ende September geschlossen werden soll, tut sich dort noch so einiges: Um den Bewohnern eine sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen, hat der Bauverein der Elbgemeinden (BVE) dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) eine mobile Fahrradwerkstatt gespendet. Die Werkstatt, die in einem Container untergebracht ist, wird von zwei ehrenamtlichen Helfern betreut. „Es sind die kleinen Dinge des Alltags, die der Einrichtung fehlen und durch unser Haus schnell ergänzt werden können. Unser Handeln sehen wir als klassische Nachbarschaftshilfe", so Peter Finke, BVE-Abteilungsleiter, bei der

OSDORF

„Wir haben ihn daran gewöhnt, tagsüber sein Fressen zu bekommen, so ist er nicht wie seine wilden Artgenossen darauf angewiesen, seine Beute in der Nacht zu fangen, und ich kann ruhig schlafen, ohne geweckt zu werden“, freut sich Delling. Daher war die Aufzucht auch nicht so anstrengend wie es bei einem Säugetier gewesen wäre. Zwei bis dreimal am Tag erhält der Uhu Mäuse, Ratten, Wachteln und ähnliche Tiere als Futter, zuerst in sehr kleinen Stücken, später kommen größere Fleisch- und Fellstücke sowie Knochen (zur Gewölle-Bildung) hinzu. Ausgewachsen erreicht ein Uhu ein Gewicht zwischen 1.800 bis 2.500 Gramm und eine Spannweite zwischen 1,60 und 1,80 Metern. Weibliche Uhus können in Einzelfällen sogar bis zu 4.000 Gramm schwer werden. Einen Namen hat der Nachwuchs des Wildgehege-Teams übrigens noch nicht, denn er hat seine Geschlechtsreife noch nicht erreicht, sodass das Geschlecht noch nicht erkennbar ist. Außerdem gilt die Sterblichkeitsrate von jungen Uhus mit über 80 Prozent als sehr hoch. Nach etwa drei Monaten sinkt das Risiko erheblich und es kann davon ausgegangen werden, dass der Vogel überlebt. Dann wird er getauft. Dann wird er wahrscheinlich auch die Besucher der Waldschule erfreuen. Und somit einen wichtigen Beitrag zur Erziehung von Schülern aus den Elbvororten leisten.

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über

Peter Finke vom BVE übergibt die Fahrradwerkstatt an Einrichtungsleiter Sven Kessler und die beiden ehrenamtlichen Betreuer Foto: Forberg Karl-Heinz Albrecht und Erich Reinthaler Übergabe. Die Anschaffung ist übrigens nicht umsonst: Auch wenn die ZEA Ende September geschlossen wird, kann das DRK den Container möglicher-

weise in anderen Erstaufnahmen einsetzen. Eine Entscheidung dazu wird aber erst mit Auslauf des Projektes am Rugenbarg getroffen.

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4 • DorfStadt-Zeitung 09/2016 • 30.06.2016

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Großprojekt kommt gegen Hamburgs Willen | Interview von Wolf Achim Wiegand WEDEL

Anfang Juni war es soweit: Der Stadtrat von Wedel winkte den Verkauf des ersten Grundstücks auf dem Areal des umstrittenen „Businesspark Elbufer“ durch. Das war der Startschuss zum ehrgeizigsten Projekt der kleinen Nachbarstadt Hamburgs. Auf knapp 9.000 Quadratmetern wird direkt vor der Landesgrenze das Projekt „Elbcube5“ entstehen: eine kleine würfelförmige Bürostadt mit bis zu 8.000 Arbeitsplätzen. Baubeginn: 2017. Was für die schleswig-holsteinische Stadt im Hamburger Speckgürtel ein willkommener Steuersprudel ist, stößt in der Freien und Hansestadt auf wenig Gegenliebe. Senat und Bezirk Altona befürchten durch so viel Gewerbe eine Flut neuen Autoverkehrs in die Elbvororte hinein. Und dort sind die Durchgangsstraßen heute schon dauergestaut. Also zog das Bezirksamt Altona die „Notbremse“, erklärte das Rissener Grenzgebiet zum Wohngebiet und zwingt Wedel so zu teuren Umweltauflagen – doch die 33.000-Einwohnerstadt hält keck dagegen und klagt. Wolf Achim Wiegand sprach für die DorfStadt-Zeitung mit dem Mann hinter dem Projekt: Wedels Bürgermeister Niels Schmidt (parteilos).

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Foto: Wiegand

Wedels Bürgermeister Niels Schmidt Absolut. Eine länderübergreifende Ordnungsinstanz wäre wünschenswert. Etwa im Rahmen der Metropolregion Hamburg.

»Die neuen Jobs nutzen auch Hamburg« Zurück zum Klein-Klein. Unterstützen Sie Forderungen, zur Entlastung der Wedeler Landstraße eine neue S-Bahnhaltestelle mit P&R in Höhe Famila einzurichten? Das ist eine gute Idee! Sie scheitert aber am Geld. Eine kleine Stadt kann das nicht allein schaffen. Es ist übrigens nicht einzusehen, dass HVVSpätzüge der Linie S1 in Blankenese enden, anstatt nach Wedel durchzufahren. Das bleibt auf der Agenda und da sind wir uns mit Altona einig.

Und was ist mit der oft angekündigten Autofähre von Wedel nach Jork? Die Idee des Hamburger Unternehmens Becker Marine Systems ist gut. Aber auch da hakt es am Geld. Die Stadt kann keine finanzielle Verantwortung für das Projekt übernehmen. Die Finanzfrage und weitere Fragen, wie die Zukunft der Lühe-Schulau-Fähre sind zu klären, bevor sich die Stadt Wedel endgültig positioniert. Ein Schlusswort? Gerne. (kurzes Nachdenken) Man sollte den Konflikt zwischen Hamburg und Wedel nicht überhöhen. Beide Städte sind sich bei vielen anderen Themen einig. Es ist legitim für eigene Interessen zu kämpfen. Aber am Ende braucht’s eine Lösung, die allen Betroffenen nutzt.

»elbcube 5« im BusinessPark

Übrigen halte ich die Sanierung und Revitalisierung von ehemaligen Industrieflächen für besser als die Bebauung von Grünflächen.

»Hamburg reagiert unzeitgemäß« Haben Sie Verständnis dafür, dass Hamburg idyllische Wohnstraßen erhalten und den Elbvororten nicht noch mehr Verkehr zumuten möchte? Klar, ich sehe die Problemlage. Dennoch ist die Ausweisung als reine Wohngebiete unzeitgemäß, ebenso wie die Kappung von Verkehrsverbindungen. Das passt nicht zur Metropolregion Hamburg. Hamburg profitiert doch auch von der Revitalisierung des alten Industriestandortes an seiner Grenze, denn Bewerberinnen und Bewerber für die entstehenden Arbeitsplätze werden gewiss nicht nur aus Wedel kommen. Der Streit zwischen Hamburg und Wedel wirkt kleinlich. Müsste man nicht mehr grossgross denken, anstatt kleinklein?

Animation: HLP Hanse Immobilien GmbH

Wedel erhält im I. Bauabschnitt auf 8.900 Quadratmeter fünf repräsentative Gebäude mit Infrastruktur in einer völlig neuen städtebaulichen Qualität. In moderner Architektur mit großzügig bemessenen Glasfassaden findet sich ein Konzept für flexible Büroflächen mit bis zu 355 Quadratmetern pro Etage. Der Rat der Stadt Wedel hat am 2. Juni mit großer Mehrheit dem Verkauf der ersten ca. 10.000 Quadratmeter großen Fläche auf dem BusinessPark zugestimmt. In einer städtebaulichen Entwicklungsachse gelegen profitieren Eigentümer und Mieter bei der Umsetzung des Masterplanes Business Park Elbufer Wedel von einer Infrastruktur durch die Integration von Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie, Kindertagesbetreuung und einem Hotel. Für ein gutes Bauchgefühl sorgen Kantine und Catering mit täglich wechselnden und kostengünstigen Mittagsgerichten direkt vor Ort im „elbcube 5“. Die Kombination aus begrünten und begehbaren Aussichtsterrassen laden zum luftigen Sightseeing mit einem ganz exklusiven Blick auf Hamburg und Elbe ein.


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projekt für Flüchtlinge fördern. Schirmherr der Veranstaltung ist Ernst „Gori“ Köpf, ehemaliger Eishockeyprofi (u.a. DEG, Kölner Haie). Das Turnier beginnt um 10 Uhr mit einem Kanonenstart. Gespielt wird ein Chapman-Vierer (Teamwettspiel im Zweierteam). Gewertet werden die ersten drei Nettopreise sowie erstes Brutto

und die Sonderwertungen Longest-Drive und Nearest-to-thePin. Unter allen Teilnehmern werden tolle Preise verlost. Für Golfinteressierte findet zudem ein Schnupperkurs statt. Anmeldungen sind noch bis zum 5. Juli unter Angabe des Heimatclubs und des Handicaps möglich per E-Mail an koepf@ koepf-physiotherapie.com

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8 • DorfStadt-Zeitung 09/2016 • 30.06.2016

Quelle: Andronov-Fotolia/HVV

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Ein neues Leben für alte Stühle Ingo Tietkens hält die Tradition des Polsterers wach | Markus Krohn

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Klein-Flottbek/Botanischer Garten S-Bahnstationen auf der Linie S1 im DorfStadt-Test | Manuela Tanzen

OSDORF

Showroom mit tausenden von Dekostoffen zum Anfassen Fotos: Krohn und Aussuchen ist die Aufarbeitung Stoffe, soweit das Auge durch einen Fachmann reicht. In Regalen, an den deutlich günstiger als ein Wänden, auf dem ArbeitsNeukauf. Und offenbar tisch. Hier in der Werkstatt gibt es wieder mehr Kundreht sich alles um die Gestalden, die dieses Handwerk tung der hochwertig ausgestatzu schätzen wissen. „Kurz nach teten Wohnung. Vor allem alte der Übernahme des Betriebes Stühle und Sofas haben es dem gab es einen großen Einbruch“, Raumausstattermeister angeerinnert sich Tietkens. Nach tan: „Es gibt richtig viele dem Anschlag auf das World Schätze überall in den Trade Center gingen die BeElbvororten. Mit schönen hochstellungen radikal zurück. Aber wertigen Stoffen und dem richnach 10 Jahren zuverlässiger tigen Werkzeug sind die Möbel

Sehr charmant, das ehemalige Bahnhofsgebäude. Es steht heute unter Denkmalschutz.

ELBVORORTE

Auf unserer Teststrecke von Wedel nach Altona lohnt sich das Aussteigen hier ganz besonders: Direkt am S-Bahnhof liegt der Botanische Garten, zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Praktisch die große P+RAnlage mit 255 Parkplätzen, stark frequentiert die Bushaltestelle. Denn von hier aus geht es mit dem Bus zum Elbe Einkaufszentrum, und die Osdorfer und Luruper, die ja keine

eigene S-Bahnhaltestelle haben, fahren mit der 21 nach Hause. Im Mai 1867 von der AltonaKieler Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet, diente die Station ursprünglich auch als Güterbahnhof, heute fahren hier nur noch S-Bahnen. Zum Bahnsteig gelangt man über eine Fußgängerunterführung, deren bläuli-

Foto: Tanzen

che Fliesen bei der testenden Redakteurin unliebsame Erinnerungen an die Schulschwimmhalle aus Kindheitstagen wachrufen. Sehr viel charmanter die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete hölzerne Überdachung des Bahnsteigs und der Blick auf das weiße, ehemalige Bahnhofsgebäude. Und für Eilige gibt es direkt auf dem Bahnsteig einen kleinen DB-Store.

Der DorfStadt Fakten-Check:

Ja, Rampe und Aufzug. Fernzüge, andere S-Bahnlinien: S11 Richtung Poppenbüttel („Verstärkerlinie“ zu Hauptverkehrszeiten) Bus: 15 (Alsterchaussee), 21 (Fähre Teufelsbrück – Niendorf Nord, hält auch am EEZ) Taxistand: Nicht gesehen, dafür aber eine der selten gewordenen Telefonzellen. Park&Ride: Ja, Parkhaus mit 256 P+R-Plätzen über 2 Etagen. Fahrräder: 116 Bike&Ride-Plätze, seit kurzem auch eine StadtRadStation. Frequenz S1: Tagsüber alle 10 Minuten, nachts Pause, nur in Nächten vor Sonnabend/Feiertagen alle 20 Minuten. Sicherheit: Geht so, der Abstieg die Rampe runter in den Tunnel und auch die Unterführung selber sind nicht gerade heimelig. Beleuchtung: Reicht, Test war aber tagsüber. Versorgung: Es gibt einen DB-Store auf dem Bahnsteig, Last-MinuteKaffee oder -Zeitung also kein Problem. Wetterschutz: Gut, es gibt überdachte Wartebereiche. Bei allerschlimmstem Regen kann man unten im Tunnel warten. Sitzgelegenheiten: Vorhanden, zum Teil überdacht. Sauberkeit: Ganz okay, stellenweise gut, an anderen Stellen eher schmuddelig, z.B. sehen die Tunnelwände angesifft aus (Feuchtigkeit?). Besonderheit: Das ehemalige Bahnhofsgebäude ist sehr schön, heute denkmalgeschützt. Auch die Holzüberdachung am Bahnsteig hat was. Botanischer Garten gleich gegenüber. Subjektiver Gesamteindruck, Bemerkung: Je nachdem, wo man steht… Viel Grün, P+R sehr praktisch, gute Busanbindung; aber auch eine wenig charmante Unterführung, hier und da leicht angeschmuddelt. Fazit: Hat viel Schönes, ist aber nicht durchgehend flott(bek). Barrierefreiheit:

Ingo Tietkens entfernt vorsichtig eine alte Bespannung von Foto: Krohn einem antiken Stuhl nach unserer Aufarbeitung wieder wie neu“ schwärmt Ingo Tietkens, der seit April 2001 die Geschicke von „Fuelscher Raumausstattung“ lenkt. Gerade feierte der Osdorfer das 50-Jährige Jubiläum der Firma und sieht zuversichtlich auf die nächsten fünf Jahrzehnte. „Unsere Auftragsbücher sind voll. Wir werden regelmäßig weiter empfohlen“, erklärt er mir. So selbstverständlich wie das klingt, ist es gar nicht, denn vorhandene Polstermöbel neu gestalten oder aufpolstern zu lassen, gilt nicht gerade als modern und vor allem teuer. Doch gerade wenn man geliebte Möbelstücke aufpolieren und modernisieren lassen möchte,

Arbeit und viel Geduld kehrte der Erfolg zurück. Heute bearbeitet der Meister mit vier festen Mitarbeitern die Aufträge und ist stolz auf die Arbeiten, die er vorweisen kann. Besonders gern erinnert er sich an eine Auftragsarbeit, die er vor einigen Jahren mit einem sehr bekannten Hamburger Modedesigner durchführte: In seinem Wintergarten, der etwa acht Meter hoch ist, wurden elektrische Raffrollos mit speziellem Stoffdesign verbaut. „Ich freue mich, wenn ein Kunde mein Handwerk schätzt und Ideen in die Gestaltung seines Hauses einbringt.“, sagt Tietkens und lächelt. Auch an den Lederhocker mit der beson-

ders vernähten Sitzkannte kann er sich noch gut erinnern. „Wir hatten genaue Vorgaben vom Kunden, wie das genäht sein sollte – es ergab sich eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit“. Genauso wichtig ist ihm aber auch, dass sich sein Kunde über das Ergebnis seiner Arbeit freut und als zufriedener Kunde sein Geschäft weiter empfiehlt, „denn davon lebe ich“, ergänzt er. So ist er froh über jedes Stuhlkissen, das er polstern darf. Der Aufwand dafür ist gar nicht so hoch. Ein Neukauf würde sich im mittleren und Hochpreissegment meist nicht lohnen. Tietkens selbst wusste schon in der 9. Klasse, dass er im Bereich Raumausstattung etwas lernen wollte und so ging er nach seinem Schulabschluss in die Ausbildung in Harburg – zweieinhalb Stunden An- und Abfahrt von Osdorf aus inklusive. Nachdem er 1989 seinen Meisterabschluss feierte und anschließend als Ausbilder in einem Institut arbeitete, übernahm er im April 2001 den eingeführten Betrieb von Herrn Fuelscher, einer von 180 noch übrig gebliebenen Betrieben, die seit Beginn seiner Ausbildung (360) übrig geblieben sind. Neben Aufpolsterungen verdient Tietkens seine Brötchen mit Gestaltungsaufgaben in verschiedenen öffentlichen und Wohnräumen. Gerade stellt er eine Lieferung mit Gardinenstangen und Gardinen für eine Schule zusammen, die er noch am Freitag installieren will. „Unsere Leidenschaft ist Design, unsere Kultur ist Qualität, und das zu erschwinglichen Preisen. Geben auch Sie uns die Chance, Sie von unserer Leistung zu überzeugen.“ Wirbt er für seine Firma, die auch Sonnenschutzanlagen (Rollos, Plissees, etc.) für Privathaushalte herstellt. Fülscher Raumausstattung Osdorfer Landstraße 228 Tel.: 5 11 02 01 www.fuelscher.com


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