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Mitarbeiter erzählen: So tanken wir auf
Auftanken
Niklas Heidbüchel und Nicole Dick erzählen von ihren persönlichen Kraftquellen
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Wenn Niklas Heidbüchel Energie tanken möchte, powert er sich richtig aus. Drei bis vier Mal die Woche geht der Stationsleiter der Station „Düren“ im Krankenhaus Düren nach der Arbeit zum Krafttraining ins Fitness-Center, mindestens zweimal pro Woche schnürt er zusätzlich seine Laufschuhe. „Mir fehlt etwas, wenn ich an einem Tag keinen Sport mache. Je mehr Energie ich reinstecke, desto mehr Energie bekomme ich zurück“, erklärt er. Positiver Nebeneffekt: Niklas Heidbüchel fühlt sich fit, ausgeglichen und hat den Kopf nach der Arbeit frei. Gleichzeitig merkt er aber auch, dass mit zunehmendem Alter der Kraftsport einen wichtigen Beitrag leistet, um für die Arbeit fit zu sein. Heidbüchel: „Dem Rücken schadet es auf keinen Fall.“
Sport war für Niklas Heidbüchel schon immer ein zentraler Baustein seines persönlichen Ausgleichs von Arbeit und Freizeit. Vor seiner Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger stand er auf dem Fußballplatz. Mit vier Jahren dribbelte er zum ersten Mal, zuletzt spielte er in der Bezirksliga. „Mit dem Schichtdienst war das aber auf Dauer nicht so leicht unter einen Hut zu bekommen“, sagt der 29-Jährige. Auf der Suche nach Alternativen wurde er im Fitness-Center fündig. Für das Ausdauertrai
Sport nach der Arbeit macht fit und gibt Energie, findet Niklas Heidbüchel.
ning läuft er einfach vor der Haustür los, mit Musik auf den Ohren, immer die gleiche Runde. Heidbüchel: „Ich kann dabei super abschalten, auch einen stressigen Tag vergesse ich ganz schnell.“ Ein idealer Ausgleich also.
Aktuell drückt der Stationsleiter wieder die Schulbank, büffelt für seinen Fachwirt im Gesundheitswesen. Dass der weitaus größte Teil seiner noch verbleibenden Freizeit für den Sport reserviert ist, macht ihm nichts. „Ein Freund begleitet mich oft ins Studio, am Wochenende hast du Zeit für die Kontaktpflege. Du machst den Sport ja für dich, nicht für andere“, sagt er. Selbstverständlich kennt auch er Tage, an denen die Couch besonders reizvoll aussieht und der innere Schweinehund sich meldet. Aber Niklas Heidbüchel rafft sich dann auf, gibt sich einen Ruck – und tankt Energie. „Ich fühle mich nach dem Sport einfach besser“, sagt er. Für den sportlichen Notfall oder Ausnahmezustand ist auch gesorgt: Schritt für Schritt hat er sich ein kleines Fitness-Studio zuhause eingerichtet.
In Zukunft möchte Niklas Heidbüchel übrigens noch andere Sportarten ausprobieren. Tischtennis steht auf der Liste, American Football – und auch Kampfsport. Daran reizt ihn das Zusammenspiel von Kraft, Körper und Geist.
Sportschützin Nicole Dick betreibt echten Leistungssport und sagt: Nur wenn der Kopf frei ist, kann man wirklich Erfolge erzielen.
Entspannung beginnt im Kopf. Nur wenn der Kopf frei ist, kann Nicole Dick in ihrer Sportart Leistung bringen. Bevor die passionierte Sportschützin zum Gewehr greift, muss sie nicht nur körperlich ankommen, den (Arbeits-)Tag hinter sich lassen. „Ich habe ein Ritual“, erklärt die Mitarbeiterin der Personalabteilung im Krankenhaus Düren. Körperteil für Körperteil, Muskelgruppe für Muskelgruppe entspannt sie den gesamten Körper, vom Kopf bis in die Zehen. Es dauert locker eine halbe Stunde, bis Nicole Dick den ersten Schuss abgibt. Völlig entspannt, voll fokussiert.
Zwei Mal pro Woche fährt Nicole Dick zum Training bei den Sportschützen St. Sebastianus Pier. Wenn Wettkämpfe anstehen, auch öfter. Seit 1985 ist die 47-Jährige Mitglied der St. Sebastianus Schützenbruderschaft. Sie war schon Schülerprinzessin, Prinzessin, Bezirksprinzessin, Königin, Bezirks- und Diözesankönigin. Seit dem 13. Lebensjahr betreibt sie zudem aktives Sportschießen in den Disziplinen Luftgewehr, Kleinkaliber und Zimmerstutzen. Die Liste ihrer sportlichen Erfolge ist lang. Sehr lang. Kurz gesagt, es fehlt eigentlich nur ein Titel – doch Nicole Dick arbeitet daran, auch Deutsche Meisterin zu werden.
„Der Reiz des Sportschießens ist die Einheit von Körper, Geist und Sportgerät“, erklärt die begeisterte Sportschützin. Wer einmal von der Faszination befallen sei, könne nicht mehr loslassen. Aus einem Hobby wurde für sie längst Leistungssport, der viele Wochenenden im Jahr in Anspruch nimmt. Klingt stressig – ist es aber nicht. „Ich brauche das als Ausgleich“, sagt Nicole Dick. Und ihr Mann zieht gemeinsam mit seiner Frau an einem Strang, ist geschätzt das aktivste inaktive Mitglied der Schützen in Pier, er begleitet sie zu den Wettkämpfen und unterstützt sie in vielerlei Hinsicht.
Was leicht aussieht, ist in Wirklichkeit eine kräftezehrende Sache. Geschossen wird in Serien à 40 Schuss, hinzu kommen meist etwa zehn Schuss Probe. Mit der entsprechenden mentalen Vorbereitung kann eine Serie durchaus 65 Minuten dauern. Eine Stunde höchster Konzentration und Fokussierung, währenddessen der Körper auf keinen Fall verkrampfen darf, um die Treffsicherheit nicht zu gefährden. Das kostet Kraft – und bei Wettbewerben durchaus auch Nerven. „Man bekommt mit, wie sich die anderen Teilnehmer schlagen. Auch wenn man lieber nicht auf die anderen Bahnen schauen sollte“, sagt die 47-Jährige augenzwinkernd. Wer den „Tunnel“ verlässt, gerät schnell psychisch unter Druck. Umso mehr ist mentale Stärke gefragt. Um mit dem Stress umzugehen, entwickelt jeder Schütze seine eigene Strategie. Nicole Dick atmet den Stress weg und zieht beim Ausatmen den Abzug durch. Wer Interesse hat, den Schießsport näher kennenzulernen, kann sich gerne an Nicole Dick wenden: E-Mail ndick@ schuetzenpier.de.