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Gefäßverengungen sind eine Volkskrankheit

Läuft noch alles?

Schaufensterkrankheit – was im Volksmund so harmlos klingt, ist meist mit erheblichen Schmerzen und Einschränkungen der Lebensqualität verbunden. Ein kleiner Eingriff kann vor bedrohlichen Folgen schützen. Mediziner raten daher zu einem jährlichen Gefäßscreening ab dem 65. Lebensjahr.

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Ohne Beschwerden können Menschen mit Durchblutungsstörungen in den Beinen kaum noch längere Strecken zu Fuß zurücklegen. Nach kurzer Gehzeit leiden sie unter krampfartigen Schmerzen der Waden. Die Pausen, die schon nach wenigen Schritten beispielsweise in der Fußgängerzone eingelegt werden müssen, haben dieser schweren Durchblutungsstörung den Namen gegeben. Doch kein Betroffener bleibt stehen, weil er wirklich an der Schaufensterauslage interessiert ist. Wer die Symptome und Beschwerden ignoriert und keine ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt, riskiert auf Dauer den Verlust seiner Beine. „Bei einer sogenannten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit verengen die Arterien immer weiter – im Extremfall bis zum Verschluss“, erläutert Dr. Holm Reintges, Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie sowie Sektionsleiter der Gefäßchirurgie im Krankenhaus Düren, die Hintergründe der Symptome. Die Verengung der

Foto: © Johnen

Dr. Holm Reintges zeigt hier am Modell der Aorta den Einsatz einer sogenannten Stent-Prothese, die bei einem Aneurysma als innere Stütze für das Gefäß eingesetzt wird und verhindert, dass es reißt. Gefäße und die damit verbundenen Beschwerden und Einschränkungen können schleichend beginnen. „Die Länge der Strecke, die zurückgelegt werden kann, nimmt irgendwann immer weiter ab“, weiß der Experte. Bei unter 200 Metern müsse man über einen medizinischen Eingriff nachdenken.

Gefäßverengungen sind eine Volkskrankheit Gefäßverengungen sind eine Volkskrankheit. Betroffen sind vor allem Raucher, aber auch Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht und Diabetes erhöhen das Risiko, dass sich die Arterien, die lebenswichtigen Versorgungsleitungen des Körpers, langsam immer weiter zusetzen. Pro Jahr nehmen Dr. Reintges und seine gefäßchirurgischen Kollegen Dr. Annerose Dorf und Dr. Peter Bergs am Krankenhaus Düren etwa 1400 medizinische Eingriffe vor, darunter auch viele Notfälle.

Nur bei einem kleinen Teil der Operationen werden Krampfadern entfernt. Ein Eingriff, der nur aus medizinischen, nicht aus kosmetischen Gründen vorgenommen

wird, wie Dr. Reintges betont und er erklärt: „Krampfadern sind Erweiterungen der oberflächlichen Venen. Sie treten besonders häufig an den Beinen auf. Ursache ist eine Venenschwäche. Die insuffizienten Venen schädigen den Körper und verursachen Beschwerden.“

Viel Bewegung ist gut Die beste Vorbeugung? Viel Bewegung, damit die Wadenmuskulatur das Blut wieder aus den Beinen herauspumpt. Bewegung schadet mit Blick auf unser Gefäßsystem übrigens nie. Ein gesunder Lebenswandel mit viel Sport beugt allen arteriellen Verschlusserkrankungen vor. Gleichzeitig sind Vorsorgeuntersuchungen und der achtsame Umgang mit dem eigenen Körper wichtig, um Warnzeichen rechtzeitig auf den Grund zu gehen. Besonders kritisch sind nicht behandelte Arterienverschlüsse beispielsweise bei Diabetikern, die aufgrund von Nervenschädigungen, die mit ihrer Erkrankung einhergehen, warnende Schmerzen oft gar nicht oder deutlich reduziert wahrnehmen. „Wir haben Patienten in der Notaufnahme, deren Unterschenkel aufgrund eines arteriellen Verschlusses kaum noch durchblutet werden“, berichtet Dr. Reintges. Nicht selten führt die

Gefäßchirurgische Notfallbereitschaft in Düren

Das Krankenhaus Düren ist eines der wenigen Häuser in der Region mit gefäßchirurgischer Notfallbereitschaft, um rund um die Uhr auch hochspezialisierte, lebensrettende Eingriffe vorzunehmen zu können. „Dies erfordert neben besonderen Qualitätsansprüchen an unsere Gefäßchirurgie auch entsprechende Intensivkapazitäten“, erklärt Oberarzt Dr. Holm Reintges. Ein weiterer Vorteil des kommunalen Hauses liegt in der engen Anbindung an die Kardiologie und die Radiologie. So können alle Spezialisten mit kurzen Abstimmungswegen klinik- und fachgebietsübergreifend zusammen arbeiten.

Perfektes Teamwork von Radiologie und Gefäßchirurgie ist beispielsweise gefragt, wenn mit sogenannten Stents verengte Gefäße wieder geweitet werden sollen, damit das Blut ungehindert fließen kann. Wie bei einer defekten Rohrleitung dienen Stents dazu, beschädigte Strecken auszubessern. Dafür müssen die aus Kunststoffgewebe und Draht bestehenden „Röhrchen“ aber perfekt sitzen und fixiert werden. Bei der optischen Kontrolle hilft die Radiologie.

Ist diese meist besonders gut verträgliche und nur mit kurzen Krankenhausaufenthalten verbundene Intervention nicht möglich, legen die Chirurgen sogenannte Bypässe – Umleitungen. Verengte oder gar verstopfte Passagen werden so umgangen.

mangelhafte Durchblutung dazu, dass beispielsweise das Zehengewebe anfängt abzusterben. Reintges: „Dann müssen wir oft direkt in den OP.“ Eine tägliche optische Kontrolle der Füße hätte frühzeitig Aufschluss gegeben, ob bei der Durchblutung alles rundläuft. Generell kann eine regelmäßige Vorsorge zu einer frühen Entdeckung von Unregelmäßigkeiten führen und Leben retten. „Wir empfehlen ein jährliches Screening ab dem 65. Lebensjahr“, sagt Gefäßchirurg Dr. Reintges.

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